Grosseltern 05 2016

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MAGAZIN

# 05 / Mai 2016

Grosseltern

# 05 / Mai 2016

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www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern te 4 4

Das Magazin 체ber das Leben mit Enkelkindern

Adieu, Schn체rlischrift! Weshalb die Schrift verschwindet (S. 22)

Auf der Flucht Zwei Portr채ts von Grosseltern, die mit ihren Familien aus Syrien geflohen sind (S. 28)

Ausflug in die Vogelwarte Sempach Zu Gast im neuen Besucherzentrum (S. 34)

S U GUG A D DA

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~ Magazin ~ EDITORIAL

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Zusammen unterwegs K

GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch

ürzlich waren mein Vater, mein Sohn und ich auf einer Generationenwanderung: Wir machten uns

der Caritas haben in Jordanien und in Athen Grosseltern, ihre Kinder und ihre Enkelkinder getroffen, die gemeinsam

bei herrlichem Wetter auf, den verschneiten Gemmipass zwischen Kandersteg und Leukerbad zu erklimmen. Zuerst kam es zu einer ausgelassenen Schneeballschlacht. Doch zu Beginn der ersten Steigung legte sich mein 11-jähriger Sohn in den Schnee und streikte. Wie weiter? Grossvater und Vater redeten auf den Buben ein, und irgendwann liess er sich erweichen und machte sich auf den Weg. Unter anderem, weil wir ihm eine Portion Pommes Frites im Restaurant versprochen hatten. Wie motiviert man Kinder am besten fürs Wandern? Jochen Ihle, Redaktor des Wandermagazins SCHWEIZ, gibt Ihnen in unserem Dossier auf Seite 44 Antworten und schlägt gleich einige besonders attraktive Routen für Touren mit Kindern vor – allesamt sogenannte Erlebniswege, von denen es in der Schweiz immer mehr und immer spannendere gibt. Lohnenswert ist auch ein Ausflug in die Vogelwarte Sempach. Unsere Mitarbeiterin Ruth Frei hat Marianne und Bruno Willisegger und ihre Enkelkinder Zara und Jona beim gemeinsamen Besuch der multimedialen Ausstellung begleitet. Seither haben die Kinder eine neue Freizeitbeschäftigung: Vögel beobachten. Zu einem ernsten Thema: Zusammen unterwegs sind auch viele Flüchtlingsfamilien aus Syrien. Zwei Mitarbeiter

geflüchtet sind. Die Porträts lesen Sie auf Seite 28. Dass das Thema Flüchtlinge auch Kinder und Grosseltern in der Schweiz stark beschäftigt, zeigt unser Generationengespräch auf Seite 6. In eigener Sache: Die Zusammenarbeit mit dem Wandermagazin SCHWEIZ für unser Dossier verlief derart gut, dass wir sie weiterführen: Ab dieser Ausgabe drucken wir regelmässig einen Tipp aus dem Magazin ab. Den ersten finden Sie auf Seite 58. Neu arbeiten wir auch mit dem WWF zusammen und liefern Ihnen Tipps, wie Sie als Grosseltern dafür sorgen können, dass Ihre Enkelkinder Freude an der Natur bekommen – sogar an Brennnesseln. Ein Rezept für Brennnesselchips finden Sie auf Seite 61. Guten Appetit! •

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INHALT # 05 / Mai 2016

Tschau, Schnürlischrift!

Generationen von Kindern lernten die Schnürlischrift. Nun wird sie ausrangiert und durch die Basisschrift ersetzt. Wieso eigentlich? (S.22)

In Athen gestrandet

Die 56-jährige Hannah ist zusammen mit Sohn, Schwiegertochter und Enkelin aus Syrien geflohen. (S.28)

Die Welt aus Sicht der Vögel

Zara und Jona besuchen mit Oma Marianne und Dädä Bruno die Vogelwarte Sempach. (S.34)

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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis Leserbriefe Impressum & Vorschau

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Hintergrund 3 4 20 81

Generationengespräch Anna und Mila reden mit ihrer Grossmutter Brita

Schnörkellos und schlicht Sie hat ausgedient, die Schnürlischrift: Immer mehr Schulen stellen auf die einfachere Basisschrift um.

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Unterwegs Ein Besuch in Ascona/Locarno, eine Wanderung zum Jürgensen-Turm und viele Slow-Up-Sonntage im Mai.

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Vertrieben Caritas-Mitarbeiter haben in

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Rezept Da helfen Kinder gerne mit

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Athen und Jordanien syrische Grosseltern getroffen, die mit ihren Familien auf der Flucht sind.

Sammelsurium Meine Grosseltern Michael von der Heide erinnert sich gerne an die Ferien bei den Grosseltern.

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Anderswo Sieben Grossmütter aus Iavomanitra in Madagaskar bringen Licht in ihr Dorf – im wahrsten Sinn des Wortes. Kolumnen Brief an Louisa Aus der Praxis GrossmütterRevolution Gesundheitskolumne Schlusswort

Service

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über den Krieg und über Menschen auf der Flucht.

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Gugus Dada Alle Babys lieben das Gugus-Dada-Spiel. Warum eigentlich?

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Vogelwarte Sempach Das neue Besucherzentrum bietet eine interaktive Erlebnisschau. Familie Willisegger ist beeindruckt.

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Dossier: Wandern & E-Bikes Tipps, wie das Wandern mit Kindern Spass macht und worauf Sie beim Kauf eines E-Bikes achten sollten.

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beim Kochen (aber weniger beim Essen): Ratatouille.

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Basteln Kleine Schiffe und Bojen aus Korken und Zahnstochern.

Basteln mit Garn Digital Spiele Buchtipps Tipps vom Kinderarzt Gesundheit Wettbewerb Marktplatz Fotoratgeber Rätsel Comic

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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH

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&

Anna Mila Brita D

ie vielen Flüchtlinge beschäftigen Anna (12) und Mila (10). Sie wissen, dass ihre Grossmutter Brita (74) gegen Ende des Zweiten Weltkriegs aus Masuren im damaligen Ostpreussen flüchten musste. Und sie haben den 16-jährigen Omar kennen gelernt, der allein aus Syrien floh und jetzt in einem Asylheim wohnt. Krieg können sich die Mädchen nicht vorstellen. In ihrer Klasse sitzen sie mit Kindern aus elf Nationen zusammen.

Anna: Omi, wann bist du aus deiner Heimat geflüchtet? Omi Brita: Am 7. August 1944 eilten in meiner Heimatstadt Lyck zwei Soldaten von Haus zu Haus und riefen: «Die Russen kommen! Alle Frauen und Kinder müssen morgen um 6 Uhr auf der Strasse bereit zur Abfahrt sein. Mit einem Koffer Gepäck. In drei Wochen seid ihr zurück.» Mit meiner schwangeren Mutter und meiner weinenden Oma bestiegen wir den Lastwagen und kehrten nicht mehr zurück. Mila: War das schlimm für euch? Omi Brita: Es ging für alle Menschen ums Überleben. Heimweh spürten wir nach wochenlanger Flucht. Im Rheinland wollte uns niemand eine Wohnung geben. Wir schliefen mit elf Personen auf sechs Matratzen auf einem Dachboden. «Rucksackdeutsche, Polaken», rief man uns hinterher. Als ich später in die Schule kam, musste ich drei Kilometer in eine Flüchtlingsschule gehen. Die Schule in unserer Strasse blieb mir verwehrt. Mila: Omar ist ohne seine Eltern aus Syrien geflüchtet. Jetzt wohnt er im Asylheim und weiss nicht, wie es weitergeht. Omi Brita: Eure Mama hat Omar bei ihrer Reportage für die Jugendzeitschrift

«Spick» kennengelernt. Jetzt lädt sie ihn öfters nach Hause ein. In der Fremde braucht man Menschen, die einem helfen, Gewohnheiten und Kultur am neuen Ort zu verstehen. Anna: Bei uns passiert das automatisch. Von 20 Kindern in meiner Klasse stammen elf aus anderen Ländern. Omi Brita: Aus welchen? Anna: Aus Deutschland, Ecuador, Griechenland, Indien, Kroatien und Mazedonien.. (überlegt) ... aus Moldawien, Österreich, Portugal, Russland und Schweden. Nicht jeder spricht perfekt Schweizerdeutsch, aber Hochdeutsch können alle. Mila: Das ist bei uns gleich. Ich finde es cool, mit Kindern aus der ganzen Welt zusammenzusein. Sie kommen aus Deutschland, Brasilien, Kanada, Kroatien, Marokko und Nepal, aus Serbien, Spanien, der Türkei und Ungarn. Omi Brita: Bestehen keine Vorurteile? Mila: Was ist das? Omi Brita: Wenn einer sich besser fühlt und den andern auf Grund seiner Herkunft demütigen will. Anna: Bei uns macht das niemand. Mila: Ein Junge aus Albanien ruft einem andern Jungen manchmal «du # 05 ~ 2016

Türk» hinterher. Dann fragen wir ihn: Warum sagst du das? Der kommt aus der Türkei, so wie du aus Albanien kommst. Das ist eben so. Omi Brita: Flüchtlinge sind keine in euren Klassen? Anna: Nein, die Eltern kamen wegen der Arbeit hierher. Omi Brita: Könnt ihr euch vorstellen, euer Zuhause plötzlich verlassen zu müssen? Mila: Wettingen vielleicht, aber die Schweiz? (schüttelt den Kopf) Ich habe ein schönes Leben, kann mir Krieg gar nicht vorstellen. All die Menschen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, tun mir leid. Es muss schlimm sein, nur mit einer Tasche über das kalte Meer zu fahren. Sie haben ihre Freunde und ihr Daheim verloren und müssen eine neue Sprache lernen. Omi Brita: Wie könnte man Kriege verhindern? Mila: Die Präsidenten müssten mehr auf die Kinder hören. Ich würde sie fragen: «Was bringt es Ihnen, die Menschen zu vertreiben, sie umzubringen, ihre Länder zu zerstören? Ich glaube nicht, dass Sie dann glücklicher sind.» ~BH

Wollen Sie und Ihr Enkelkind auch einmal beim Generationengespräch mitmachen? Wir kommen gerne zu Ihnen und hören Ihnen zu. Melden Sie sich bitte bei redaktion@grosseltern-magazin.ch


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Trennungen ~

URIN STINKT Wortspiele von Beat Gloor

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~ Neuheit ~

MIT WIDMER ZU SCHWEIZER WUNDERN Das passt zu unserem Wanderschwerpunkt in diesem Heft: Eben ist das Buch «Schweizer Wunder» von Thomas Widmer erschienen. Für Widmer, der als Journalist und Wanderkolumnist für den «Tages-Anzeiger» arbeitet, sind Wunder Dinge der Natur, der Geografie und der Geologie, der Geschichte und der Gegenwart, die aus dem Normalen herausragen. Oder aber Dinge, die den Gwunder wecken, die Neugier: der Elefant im Stadtzürcher Tobel, die Schmugglertreppe bei Chiasso oder das Schneeloch auf Oberchäseren. Das Matterhorn und der Rheinfall fehlen im Buch. Sie sind zwar erstklassige Wunder, aber Widmer sammelt und empfiehlt weniger Bekanntes, Dinge, die jederzeit einen Ausflug wert sind – für die ganze Familie und für jedes Wetter. ~GG Thomas Widmer: «Schweizer Wunder. Ausflüge zu kuriosen und staunenswerten Dingen» Echtzeit Verlag, 272 Seiten, 27 Franken.

~ Künstlersache ~

MEIN SCHÖNSTES MONSTER Ein amerikanisches Künstlerkollektiv lässt Primarschüler Monster zeichnen. Die professionellen Künstler zeichnen die Monster danach in ihrem eigenen Stil nach. Die Illustratoren und Grafiker wollen mit dem Projekt die Fantasie der Kinder fördern und sie dazu ermutigen, kreativ zu sein. Durch das Nachzeichnen sollen sie erkennen, wie sehr ihre eigene Kreativität andere inspirieren kann. Dass das gelingt, zeigen die vielen Bilder in der Monster-Galerie auf der Webseite. ~GG www.gomonsterproject.com www.gomonsterproject.com/monster-gallery # 05 ~ 2016


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~

UGI UND UGO Unsere Enkeltochter ist Ende Oktober letzten Jahres zur Welt gekommen, und mein Mann und ich sind noch unschlüssig, wie wir uns gerne nennen lassen möchten. Deshalb finde ich es eine sehr gute Idee, es den Grosskindern selber zu überlassen. Wir haben damit selbst schöne Erfahrungen gemacht: Als unser Sohn (der jetzt Vater geworden ist) klein war und wir ihm von seiner Urgrossmutter erzählten, die wir oft auch gemeinsam im Altersheim besuchten, kreierte er den Namen Ugi. Bald nannten wir sie alle Ugi, weil das sehr persönlich war und eben viel kürzer als Urgrossmuetti oder Grossmuetti und sogar kürzer als Muetti. Und das Ugi selber hatte grosse Freude daran. Ihr Mann lebte zu jener Zeit bereits nicht mehr, aber er tauchte immer mal wieder in Gesprächen über früher auf. Und so bekam er nach seinem Tod noch den Namen Ugo.

~ Abzählreime ~

ANI VANI TÜRKI TANI SIEJE WJE COMPANJE PFEFFER, RACKER TICKER, TACKER HEI, WIE, WUMM, ROSS, SCHWEIF DRUM. Gesammelt von Susanne Stöcklin-Meier.

BARBARA GASSER, DÄNIKON Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Und gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Schicken Sie sie uns doch bitte zu: redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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ENTDE useum Wacke CK T ltiere

von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

~ Zitat ~

«EIGENTLICH HATTE ICH VOR DER GEBURT MEINES ENKELKINDES GESAGT, DASS ICH NICHT REGELMÄSSIG HÜTEN MÖCHTE. DOCH ALS DAS KIND AUF DIE WELT KAM UND ICH ES ZUM ERSTEN MAL SAH, DA IST ES MIR EINFACH SO INS HERZ HINEINGESCHLOFFEN. UND ICH HABE GANZ SPONTAN GESAGT: ICH WILL AUCH HÜTEN!» Heidi Witzig, Historikerin und Gründungsmitglied der GrossmütterRevolution, im Club zum Thema «Die neuen Grosseltern» am 29. März auf SRF 1.

Magische Wackeltiere

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in Druck auf die unsichtbare Platte, und der Hund sackt zusammen! Auch im Zeitalter von Cybertron und Baby Tablets vermögen Wackeltiere kleine und grosse Kinder zu verzaubern. Je nach Fantasie und Fingerspitzengefühl des Spielenden können die Figuren unendlich viele Positionen zwischen Strammstehen und Flachliegen einnehmen. EINFACH UND GENIAL Die Glieder der Affen, Rehe oder Hunde sind wie Perlen an einer Schnur aufgereiht. Im Innern sind die Schnüre mit einer Feder verbunden. Je nachdem, wie man die Druckplatte auf der Unterseite des Podests betätigt, zuckt, nickt oder kippt die Figur. Erfunden hat diesen Spass der Schweizer Walter Kourt Walss im Jahre 1926. WAKOUWA

~ Elternsprüche ~

«GLAUB MER, ES TUET MIR MEH WEH ALS DIR.» Gesammelt von Beat Gloor.

Bis 1932 wurden die Spielzeuge in Losone TI fabriziert unter dem Markennamen Wakouwa – kurz für Walter Kourt Walss; später verlegte er die Produktion nach Tschechien. Moderne Wackelfiguren kommen meist aus Asien – die Originale sind heute begehrte Sammelobjekte. Die Fabrik in Losone ist jetzt ein Kulturzentrum und beherbergt das «Teatro Wakouwa». • In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Was unsere Enkelkinder gemacht haben ~

MÖBEL FÜR BARBIES: NUR KEINE PERFEKTION! Für Grosseltern ist es oft nicht einfach, mit ihren Enkeln zu basteln, weil die Vorstellungen des Endprodukts diametral verschieden sind. Grossmama und Grosspapa möchten zum Beispiel perfekte Barbie-Möbel bauen, den Grosskindern aber geht es um möglichst farbige und flippige Gegenstände. Mit billigem Restholz aus den Baumärkten und Holzleisten können schon kleinere Kinder Möbel zusammenleimen, und wenn wir Grosseltern uns dann beim Bemalen zurückhalten, so entstehen farbenfrohe, ganz persönliche Arbeiten, die alles Gekaufte in den Schatten stellen. PETER FAESI, ST. GALLEN Haben Ihre Enkelkinder etwas Schönes oder Lustiges gebastelt, gemacht oder angestellt? Schicken Sie uns doch bitte einen kurzen Text mit Bildern. Wir veröffentlichen ihn gerne! redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Im Netz ~

UNTERWEGS MIT KINDERWAGEN Auf Facebook haben wir diesen Monat nach den besten kinderwagentauglichen Ausflugstipps gefragt. Erfreulich viele Followers haben uns geantwortet. Empfohlen wurden unter anderen der Heidiweg von Maienfeld bis zum Restaurant Heididorf, der Schnitzlerweg auf der Axalp mit seinen über 100 geschnitzten Figuren, der Lägerrundwanderweg über die flache Hochebene der Engstligenalp oder die Etappe des Klangwegs im Obertoggenburg zwischen Sellamatt und Iltios. Regelmässig stellen wir Fragen oder posten Artikel aus anderen Medien auf unserer Facebook-Seite. Ein Besuch lohnt sich. facebook.com/grosselternmagazin

~ Grosselternsprüche ~

BIST DU ABER GEWACHSEN! Was Enkelkinder oft hören, wenn sie ihre Grosseltern sehen.

~ Dating Plattform ~

ALLEIN SEIN IST DOOF «Date a Rentner» ist eine Dating-Plattform für Seniorinnen und Senioren. Egal, ob für eine Freizeitunternehmung oder eine neue Liebe: Über die Plattform kann man unkompliziert andere Menschen kennenlernen. Getreu dem Motto: Allein sein ist doof. Hinter der Idee von «Date a Rentner» stecken Reto Dürrenberger, Sarah Hiltebrand und ihr Vater Peter Hiltebrand. Sie gründeten vor sieben Jahren bereits die erfolgreiche Plattform «Rent a Rentner», schon damals warben sie mit unkonventionellen Werbeplakaten. Die Kampagne mit alten Säcken und alten Schachteln führen sie nun mit «Date a Rentner» weiter. «Wir wollen nicht mit lächelnden Happy-People-Bildern arbeiten, sondern mit einer Prise Selbstironie auffallen», erklären sie. Übrigens: Peter Hiltebrand hat seine Liebe auch online gefunden. «Date a Rentner» gab es damals aber noch nicht. Leider, wie er sagt: «Es war unglaublich kompliziert und teuer. Die haben auch einfach ungebeten meine Mitgliedschaft verlängert, unverschämt. Nur mit der Hilfe meiner Tochter bin ich da wieder rausgekommen.» Deshalb verspricht er: «Das ist bei uns ganz anders. ‹Date a Rentner› ist total einfach – und vor Abofallen muss man sich auch nicht fürchten.» ~MB www.datearentner.ch

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

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«Ihr Lob war für mich wie Applaus» Michael von der Heide war jedes Jahr bei den Grosseltern in den Ferien. Das grosse Haus, die stillen Ausflüge mit Grosspape und Grossmames Art, Brot zu schneiden, sind ihm besonders in Erinnerung.

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enke ich an Grossmame, so sehe ich das Bild vor mir, wie sie ein Stück Brot schneidet: Den Brotlaib presst sie dabei an ihren Körper und schneidet mit dem riesigen Messer Richtung Arbeitsschurz. Das hat mich jeweils sehr beeindruckt als Kind, denn meine Mutter machte das nie so. Als ich im Schulalter war, verbrachte ich jedes Jahr ein oder zwei Wochen in den Ferien bei Grossmame und Grosspape. Ich ging nicht ungern, hatte aber die erste Nacht immer etwas Heimweh, so ganz alleine in einem fremden Zimmer. Mein Bruder war nie dabei, wahrscheinlich wäre es ihnen zu anstrengend gewesen mit zweien. Sie lebten in Buchs SG in einem grossen Haus mit Garten. Während bei uns zuhause in Amden noch Schnee lag, standen Ba

r th B ab o lo m e u e t te s M a r un d t i.

MICHAEL VON DER HEIDE (44) In diesen Tagen erscheint sein neues Album «Paola». Es ist eine Hommage an seine erste ganz grosse musikalische Liebe – an Paola Felix. Vom 4. bis 22. Mai gastiert der Sänger und Entertainer mit seiner Show im Hechtplatz-Theater in Zürich.

die Apfelbäume im Garten der Grosseltern schon in voller Blüte. Grossmame war nicht resolut, hatte aber klar das Sagen. Natürlich durfte ich bei ihr mehr als zuhause. Wenn sie aber Nein sagte, dann galt das auch. Deshalb versuchte ich bei ihr erst gar nicht, mit Schirm und Charme mehr rauszuholen. Nach dem Mittagessen machte Grossmame immer einen Mittagsschlaf. Gerne und oft erwähnte sie bei andern, wie brav und ruhig ich in dieser halben Stunde immer sei. Das war wie Applaus für mich und spornte mich natürlich an, sie das nächste Mal wieder schlafen zu lassen. Der Grosspape war eher schweigsam. Gemeinsam fuhren wir manchmal mit dem Töffli in den Wald, ich sass hinten # 05 ~ 2016

auf dem Gepäckträger, beide waren wir ohne Helme unterwegs – heute undenkbar! Schweigend sammelten wir dann Beeren, dieses stille Suchen habe ich genossen. Grosspape war ein Bähnler, und als ich das erste Mal alleine mit dem Zug von Amden nach Buchs reiste und grossen Spass am Reisen hatte, dachten sie voller Freude, vielleicht wird aus mir mal ein Kondukteur. Natürlich freuten sie sich über meinen späteren Erfolg als Entertainer und Sänger. Nach Fernsehauftritten von mir rief Grossmame oft meine Mutter an und bekundete ihre Meinung. Sie kritisierte mein Aussehen, und wenn sie damit zufrieden war, sagte sie, ich hätte «wäch» ausgesehen, was so viel wie proper oder ordentlich heisst. Meine Grossmutter hat meinen Grossvater um einige Jahre überlebt, sie wurde 96 Jahre alt. Mit 94 war sie noch mit dem Rad unterwegs! Ich erinnere mich gerne an meine Grosseltern zurück. ~MB


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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Generationenprojekt ~

PATENGROSSELTERN IN BERN Das Pilotprojekt «Patengrosseltern» in der Region Bern ist nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen worden. Die Stadt Bern zieht sich als Mitfinanzierer zurück, aber die federführende Caritas fährt mit diesem generationenübergreifenden Projekt zum Glück weiter. Zur Erinnerung (in unserem Magazin wurde in der Ausgabe 11/2015 ausführlich darüber berichtet): Das Projekt «Patengrosseltern – Begegnung zwischen Generationen» knüpft Patenschaften zwischen Menschen ab 50 Jahren und Kindern aus Familien

Modisches Stroh in Wohlen

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itten im grauen Mittelland steht die schmucke Fabrikantenvilla, in der die Strohindustrie im Aargau wieder lebendig wird. Diese produzierte bis in die 1970er-Jahre kunstvollstes Zierwerk und Hüte für die internationale Modewelt. Zuerst mit Hilfe vieler Heimarbeiterhände, später immer industrieller. Das Strohmuseum präsentiert nun das Verarbeiten von Stroh in einer ästhetisch überzeugenden Gesamtkomposition, die bis zum echten Strohhalm im Sirup für die Kinder reicht. Was uns besonders gefiel: Dass es so viel zum Anfassen gibt! Und natürlich die Kästen, die von den Kindern mit eigenen Schlüsseln geöffnet werden müssen – geheimnisvolles Licht im Innern enthüllt kleine Aufgaben. Eine Landkarte am Boden bot Platz für ein Hüpfspiel. Im Badezimmer mit Original-Badewanne und Lavabo durften wir unzählige Hüte vor dem grossen Spiegel ausprobieren. Beim Nachbau des einfachsten Strohornaments stellten wir uns allerdings strohdumm an. Wir wären ganz schlechte Heimarbeiterinnen gewesen! • P.S. Dem Schweizer Heimatschutz gefällt das Strohmuseum auch, er nahm es in «Die schönsten Museen der Schweiz» auf.

ohne verwandtschaftliche Beziehungen. Die Patengrosseltern verbringen maximal sechs Stunden pro Woche mit ihrem «Patenenkelkind». Die Patengrosseltern, die Eltern und das Kind erweitern so ihr Beziehungsnetz und sammeln wertvolle Erfahrungen. Die Patenschaften werden durch eine Fachperson sorgfältig abgeklärt und fachlich begleitet. Das Angebot ist kostenlos. ~HA Zusätzliche Informationen: www.caritas-bern.ch oder bei den Caritas-Stellen anderer Regionen

~ Kindermund ~

MUULWÜRFEL Unsere Enkeltochter Emilie (28 Monate alt), entdeckte auf einem Puzzle einen unterirdischen Bau mit Tieren drin, und sagte darauf: «Lueg emal Grossmami, da hät‘s chlini Muulwürfel!» BRIGITTE LÜEM

Strohmuseum im Park, Bünzstrasse 5, 5610 Wohlen AG Mi bis Sa: 14-17 Uhr, So: 12-17 Uhr, www.strohmuseum.ch

Eli Wilhelm, 56, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Museumstester-Blog. www.museumstester.ch

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Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!


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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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Diskussion in Winterthur: Ursula Fehr, François Höpflinger und Monika Stocker (v.r.n.l) mit Gesprächsleiter Georg Gindely.

~ Podiumsdiskussion ~

DIE NEUEN GROSSELTERN

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ie Podiumsdiskussion «Die neuen Grosseltern» der Stiftung Generationen-Dialog in Winterthur widmete sich am 11. April der Frage: «Sind die Grosseltern der Kitt für den Zusammenhalt der Generationen?» Zwischen Monika Stocker, der ehemaligen Sozialvorsteherin von Zürich, dem Soziologen François Höpflinger und Ursula Fehr, der Gemeindepräsidentin von Eglisau, entwickelte sich ein lebendiges und unterhaltsames Gespräch. Über 60 Besucherinnen und Besucher verfolgten die von Georg Gindely, Chefredaktor von «Grosseltern», geleitete Diskussion. VERSCHIEDENE GROSSELTERNTYPEN Die zwei Frauen der Gesprächsrunde vertraten zwei unterschiedliche Grossmuttertypen. Sie kommen aus politisch ganz unterschiedlichen Lagern. Auf der einen Seite Eglisaus Gemeindepräsidentin Ursula Fehr (SVP): Die 64-Jährige ist seit gut einem Jahr Grossmutter und hütet ihren Enkelsohn einmal wöchentlich. Geprägt von ihren eigenen Erfahrungen als erwerbstätige Mutter von zwei Kindern («Ich musste mich damals in bürgerlichen Kreisen immer verteidigen, weil ich auch noch arbeiten wollte»), beteiligt sie sich heute umso lieber an der Betreuungsarbeit ihres Enkels, damit ihre Tochter arbeiten kann. An ihrem Grosi-Tag geht alles etwas langsamer als sonst. «Das geniesse ich sehr.» Auf der anderen Seite Monika Stocker, Grüne und Mitbegründerin der GrossmütterRevolution: Sie sei kein Allround-Grosi und hüte nicht regelmässig, aber sei da, wenn es brenne und für zwischendurch. «Ich werde einfach nicht

gelassener», so die 68-Jährige. Ihr macht die ungelöste Situation der vierten Generation zu schaffen. Wer kümmert sich um die Hochaltrigen? «Wenn für die Betreuungsarbeit – diejenige für die Enkel oder die eigenen Eltern – soziale Sicherungskonzepte fehlen, weil diese Arbeit nicht rentenbildend ist, heisst es weiterhin ‹die Alten kosten zu viel!›» Das stimme einfach nicht, und dagegen kämpfe sie an. Dem pflichtete auch der vierfache Grossvater François Höpflinger bei. Der Generationenforscher weiss: «Eine gute Sozialpolitik ist die Voraussetzung für gute Generationenbeziehungen.» Heute müsse alles immer wieder zwischen den Generationen ausgehandelt werden. «Und das gelingt sogar überraschend häufig», witzelte der Forscher. ZEITMANGEL IST DAS GRÖSSTE PROBLEM Das grösste Problem unserer Gesellschaft sei der Zeitmangel, schloss Höpflinger: «Man arbeitet wie wild und dann wird man pensioniert wie wild.» Stocker wünscht sich für die Betreuungsarbeit zwar keine Bezahlung: «Aber die Zeit, die jemand dafür aufwendet, müsste ihm in irgendeiner Form doch wieder zustehen, wenn er sie selbst braucht.» Dem pflichtete auch Fehr zu: «Ein Zeitgeschenk wäre toll.» Wobei sie das Individuelle jeder Familie hochhalten möchte. «Ich habe wirklich gelitten, weil ich damals trotz Kindern arbeiten wollte. Das Umgekehrte – dass Mütter und Grossmütter angegriffen werden, weil sie sich ganz oder sehr oft um ihre Kinder und Enkel kümmern – darf heute aber ebenfalls nicht passieren.» ~MB

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~ Magazin ~ ANDERSWO

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Die Solar-Grossmütter von Madagaskar Die 45-jährige Lydia Razafindramanana Saholiarisoa und sechs andere Grossmütter aus dem Dorf Iavomanitra in Madagaskar haben sich in Indien zu Solartechnikerinnen ausbilden lassen. So betreiben sie Klima- und Waldschutz in einem. Und sie können endlich lesen lernen. IA VO M AN I

Sie sind Schlüsselfiguren für eine bessere Zukunft im Hochland von Madagaskar: Lydia Razafindramanana Saholiarisoa (ganz links) und die sechs anderen Solar-Grossmütter.

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onzentriert setzt Lydia Razafindramanana Saholiarisoa den Draht in die Solarlampe ein und berührt die Stelle mit der heissen Lötspitze. Dann steckt die 45-jährige Grossmutter den Lötkolben zurück in den Halter und blickt über den Rand ihrer Lesebrille. «Vor drei Jahren wusste ich weder, wo Indien liegt, noch, was Sonnenenergie ist», sagt sie. Lydia stammt aus Iavomanitra, einem Dorf mit 240 Häusern im zentralen Hochland von Madagaskar. Ihre Enkelkinder sieht sie täglich: Lydia, ihre sieben Kinder und ihre sechs Enkel leben als Grossfami-

TR

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lie in mehreren benachbarten Häusern im Dorf. Unweit von Iavomanitra beginnt der madagassische Regenwald. Dort gibt es etwa Lemuren und Chamäleons, die man nirgendwo anders findet. Nur: Der Regenwald wird unter anderem für Brennholz gerodet. Zugang zu sauberer, erneuerbarer Energie spielt eine wichtige Rolle, um ihn zu retten. Deshalb beschreitet der WWF Madagaskar neue Wege, zum Beispiel mit den «Solargrossmüttern». Lydia und sechs Kolleginnen wurden zu den ersten madagassischen Solartechnikerinnen ohne Schulabschluss erkoren. # 05 ~ 2016

Alle haben sie schon Enkelkinder, keine kann lesen oder schreiben. Die Projektverantwortlichen gehen davon aus, dass Grossmütter auch der Familie wegen nach der Ausbildung in ihrem Dorf bleiben und dort ihr Wissen weitergeben. Jüngere Menschen hingegen würden mit dem Abschluss in der Tasche wohl in die nächste Stadt auswandern. STUDIUM IN ZEICHENSPRACHE Anfang 2013 flogen die sieben Grossmütter nach Indien. Ein halbes Jahr verbrachten die Frauen im Barefoot College in Tilonia im Bundesstaat Rajasthan und wurden in angewandter Solartechnik ausgebildet. Sieben weitere Frauengruppen aus anderen Nationen waren ebenfalls dort: Kolumbianerinnen, Komorinnen und Tansanierinnen. Mittels Zeichensprache, Puppentheater, Farbcodes und vielen Wiederholungen brachte ihnen ein Lehrer alles Nötige bei, um Solarstrom in ihre Dörfer zu bringen. Zurück in Madagaskar, hiess es erst mal warten. Denn erst nach einem weiteren halben Jahr wurde die neue, vom WWF bezahlte Solarausrüstung nach Iavomanitra gebracht. Die Solargrossmütter begannen sofort mit ihrer Arbeit. Sie installierten Batterien, Regulatoren und LED-Leuchten in allen Häusern – nur die Solarpanels auf jedem Dach mussten andere montieren. «Es gehört sich nicht für eine Dame unseres Alters, auf ein Dach zu steigen», sagt Lydia und kichert. «Dafür haben wir junge Burschen, denen wir vom Boden aus Anweisungen geben!» UNGLAUBLICHER WANDEL Keine drei Monate später waren alle Haushalte elektrifiziert. «Es ist ein unglaublicher Wandel, der seither in Iavomanitra


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MADAGASKAR Einwohner: 23,6 Millionen Hauptstadt: Antananarivo Fläche: 587 295 km² Religionen: 52% indigener Glauben (Animismus, Ahnenverehrung), 41% Christen, 7% Islam. Besonderes: Das Durchschnittsalter der madagassischen Bevölkerung beträgt 18,3 Jahre (Stand 2012). Eine Frau hat durchschnittlich 4,45 Kinder, und die Bevölkerung wächst jedes Jahr um 2,68 Prozent. Die Lebenserwartung beträgt 66 Jahre (Frauen) respektive 62 Jahre (Männer). Die meisten Madagassen sprechen Malagasy. In der Landessprache wird eine Grossmutter Bebe, ein Grossvater Dadabe genannt. Neben Malagasy ist Französisch Amtssprache.

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stattgefunden hat», sagt Voahirana Randriambola, die Energieprogrammleiterin beim WWF Madagaskar. Tatsächlich: Wo vor wenigen Monaten noch kurz nach Sonnenuntergang Ruhe einkehrte, herrscht nun am Abend emsige Betriebsamkeit. Frauen sitzen um Solarlaternen und flechten Bastmatten, die sie auf dem Markt verkaufen können. Kinder drängen sich ums Licht und lösen Hausaufgaben. Der Brennholzkonsum hat sich halbiert. Und soeben hat die erste Abendschule für Erwachsene den Betrieb aufgenommen. Für Lydia ist diese Abendschule der grösste Stolz. Sie selber musste die Schule nach der zweiten Klasse aufgeben, weil ihre Eltern sich das Schulgeld nicht leisten konnten. Genauso erging es ihren Kindern. «Nun soll es wenigstens meinen Enkeln besser ergehen. Dafür habe ich ihnen Licht gebracht», sagt sie. «Und dass ich in meinem Alter in der Abendschule Lesen und Schreiben lerne, hätte ich mir nie vorstellen können!» Vor kurzem hat eine der Solargrossmütter eine Rede an einem Fest gehalten. Es war das erste Mal, dass eine Frau vor der Gemeinde sprach. Die Hüterinnen des Lichts sind zu Schlüsselfiguren für eine bessere Zukunft geworden. • Dieser Artikel erschien zuerst im WWF-Magazin des WWF Schweiz. www.wwf.ch/magazin

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Grossmutter sein zu dürfen, ist für mich etwas vom Schönsten. Und die Betreuungsaufgaben zu übernehmen ist für mich kein Pflichtprogramm, sondern löst Glücksgefühle aus.

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«GLÜCKSGEFÜHLE»

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Im letzten Heft findet sich der Leserbrief einer Dame aus Zürich zum Thema Ringkuhkampf. Ich bin mir nicht ganz im Klaren darüber, warum man sich bemüssigt fühlt, über etwas zu urteilen, das man offenbar noch nicht gesehen hat. Eine entspanntere Sportveranstaltung mit Tieren habe ich niemals gesehen und empfehle den Ringkuhkampf ebenfalls als tolle Freizeitveranstaltung mit Kindern.

Ich möchte keine Minute missen, die ich mit meinen Enkelkindern erleben durfte. Nun darf ich die ganze Liebe ernten. Das ist der schönste Beruf im Leben: der der Grosseltern!

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Zum kritischen Leserbrief zum Ringkuhkampf in der Ausgabe 04/16

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~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA

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s ist ein feines Gericht, das dein Vater heute gekocht hat, Louisa. Ein vegetarisches mit Kichererbsen,

Die Tischrunde staunt, der Vater macht grosse Augen. Stille. Opa ist gespannt, wie das familiäre Essdrama in der Feri-

die Wohnung fliegen wird. Ein Scherbengericht kündigt sich an. Falsch.

Linsen, Kurkuma, Curry und vielen andern Gewürzen. Es ist liebevoll zubereitet. Das Essen schmeckt auch Oma und Opa. Ein abendliches Festmahl am Stubentisch der Ferienwohnung. Du willst es nicht, Louisa. Du lässt dir nur Parfumreis schöpfen. Nichts anderes. Dein Vater will dich überzeugen, wenigstens zu probieren. Er führt die Kelle mit der orange-gelben würzigen Speise nah vor dein Gesicht. Schau sie an! Riech daran! Deine Ablehnung ist laut und unmissverständlich. Opa erinnert sich an die Gerichtsurteile der Enkelin im Grosselternhaus. Zum Beispiel an jenes Essen, das du mit elegantem Wurf in hohem Bogen auf den Stubenboden schmissest. Wie wird der erfahrene Papa mit deinem Essboykott umgehen? Er hat Stunden für den Einkauf und das Geköche investiert. Seine Pädagogik wird mir ein Lehrstück sein. Der engagierte Koch versucht, dir eine Löffelspitze seiner Arbeit in den Teller zu schütten. Als Kostprobe. Dein Blick, Louisa, lässt Böses ahnen. Wehe Papa! Ein paar Tropfen des Linsengerichts fallen auf den Teller. Du schreist auf, erhebst dich mit eisernem Gesicht, nimmst wortlos einen neuen Teller, schöpfst Reis aus der Schüssel und verschwindest damit im Schlafzimmer.

enwohnung weitergeht. Papa erhebt sich, eilt in dein Zimmer und erklärt dir, wie er es gemeint hat – anders als du es erlebt hast, Louisa. Erfolglos. Du stürmst aus dem Zimmer und verkriechst dich in einem unsichtbaren Winkel der Wohnung. Der Familientisch lauscht. Ir-

Papa zeigt uns kurz darauf das Porträt eines lächelnden Enkelkindes, in einer Ecke hockend, friedlich Reis mampfend, einen Teller auf den Knien. Nach zwei Minuten setzest du dich wieder zu uns an den Tisch, Louisa. An der Seite deines Vaters lächelst du, als wäre nichts geschehen, probierst von dem Linsengericht, findest es gut, flirtest mit Papa. Du freust dich auf das Nachtskifahren, das in einer halben Stunde beginnt. Nachtskifahren? War da was – ein geheimer Deal zwischen Vater und Tochter? Pädagogisch suspekt, findet die Grosselterngeneration. Erfolgreich in der Wirkung, räumt sie ein. •

«Opa befürchtet, dass als Nächstes ein Teller durch die Wohnung fliegen wird. Ein Scherbengericht kündigt sich an.» gendwo hören wir auf einem Teller eine Gabel knirschen, die vermutlich Parfumreis in einen kleinen, entzückend frechen Mund schiebt. Die familiäre Obrigkeit gibt sich nicht geschlagen. Der Vater holt den Fotoapparat. Die ältere Generation runzelt die Stirn: kein harmloses pädagogisches Instrument! Opa befürchtet, dass als Nächstes ein Teller oder sonst ein Wurfgeschoss durch # 05 ~ 2016

Vor fünf Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.


~ Hintergrund ~ SCHNÜRLISCHRIFT

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Von

Melanie Borter (Text) und Tibor Nad (Fotos)

# 05 ~ 2016


Die Noch gibt es vereinzelt Schulen, die die Schnürlischrift lehren. Doch bald wird die 70-jährige Schrift wohl in der ganzen Deutschschweiz ersetzt werden.

Deutschschweizer Kantone konnten sich 1947 nach einigem Hin und Her durchringen, die Schnürlischrift gemeinsam vorzuschreiben. Die «Schweizer Schulschrift», wie sie korrekterweise heisst, sollte zum einen dem damaligen Schriften-Wirrwarr der Deutschschweizer Kantone Einhalt gebieten und zum anderen leicht lesbar sein. Eine Eigenheit der Schnürlischrift war für damalige Verhältnisse besonders wichtig: Mit Schnörkeln und Schlaufen werden die Buchstaben fast lückenlos verbunden – das fördert den Tintenfluss. Im Zeitalter von Kugelschreiber, Tintenroller und Filzstiften behindern die Schnörkel und Schlaufen aber nur noch. Die Hauptanforderungen an eine heutige Schulschrift: Sie muss schnell schreibbar und dabei doch leserlich sein. «Mir tun die Kinder leid, wenn sie so etwas lernen müssen. Nach dem Schulabschluss schreibt ja keiner mehr so», fand der Grafiker und Kalligraph Hans Eduard Meier nach einem Schulbesuch in seiner Heimatgemeinde Obstalden. Also kreierte er eine neue «zeitgemässe» Schulschrift. So entstand die teilverbundene Basisschrift. Das war bereits 2002, Hans Eduard Meier war damals 80-jährig.

Eine Schrift statt zwei Was heisst aber teilverbunden? Das heisst, dass nicht zwingend alle Buchstaben eines Wortes miteinander verbunden werden müssen, sondern nur jene, die sich dafür anbieten. So fallen die schwierigen Schnörkel und Schlaufen weg. Eine Neuerung, die die Basisschrift mit sich bringt, ist aber noch viel einschneidender: Die Kinder lernen von Anfang an die Buchstaben, die sie zu einem späteren Zeitpunkt miteinander verbinden. Das bedeutet, dass die Kinder nicht mehr zwei verschiedene Schriften (erst die Steinschrift, dann die Schnürlischrift) lernen müssen, bevor sie ihre eigene Handschrift entwickeln. Die Umstellung auf die Basisschrift bedeutet also auch eine grosse Umstellung des ~

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~ Hintergrund ~ SCHNÜRLISCHRIFT

24 ~ Schreibunterrichts. Im Lehrplan des Kantons Luzern wurde die Basisschrift bereits vor zehn Jahren als Alternative zum herkömmlichen zweistufigen Schrifterwerb zugelassen. Nach einer wissenschaftlichen Evaluation durch die Pädagogische Hochschule Luzern wurde eine leicht veränderte Version der Basisschrift kantonsweit eingeführt. Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz empfahl schliesslich im Oktober 2014 allen einundzwanzig Deutschschweizer Kantonen eine Umstellung auf diese «Luzerner Basisschrift». Sie erwarb die Rechte an der Schrift, nannte sie von nun an «Deutschschweizer Basisschrift» und stellte sie Lehrpersonen, aber auch Verlagen kostenfrei zur Verfügung.

Worte als Ganzes sehen Natürlich gibt es auch Gegner der Basisschrift. Einer davon ist Erhart von Ammon. Der 61-jährige Vater von zwei Kindern und Grossvater von zwei Enkelkindern hat ursprünglich Medizin studiert, wechselte dann aber in die Kommunikation. Heute ist er Medienberater für digitale Kommunikation und Marketing. Für ihn ist es ein herber Verlust, wenn die Schnürlischrift abgeschafft wird. Ihm geht es um das Grundverständnis der Sprache, das seiner Meinung nach erst über die verbundene Schrift erlernbar ist. «Die Worte sollten als Ganzes gesehen werden und nicht als einzelne Buchstaben. Ich glaube ganz fest, dass man dem jungen Menschen, der anfängt zu schreiben, das noch beibringen

muss.» Ausserdem weiss von Ammon: Die Kinder müssen die schwierigere Schnürlischrift länger üben. Damit setzen sie sich automatisch intensiver mit der Sprache auseinander. «Den Weg zur eigenen Handschrift würde ich deshalb nicht so grob vereinfachen. Da bleibt am Ende nur noch die Druckschrift übrig.» Von Ammon ist deshalb der Meinung, die Basisschrift sei ein halbherziger Kompromiss. «Oder glauben Sie, ein Text eines Viertklässlers, der Basisschrift schreibt, wird von der Lehrperson nicht angenommen, wenn die Buchstaben überhaupt nicht verbunden sind?» Was das Erlernen der Schnörkel und Schlaufen angeht, so sieht von Ammon auch hier Vorteile: «Der Weg über die Psychomotorik ist wichtig. Wenn jemand keine fliessenden Bewegungen wie

die elektronische Kommunikation via E-Mail, SMS oder Chat hat sich etabliert», hält die Arbeitsgruppe Schrift fest. Die fünfköpfige Arbeitsgruppe wurde von der Erziehungsdirektoren-Konferenz eingesetzt, um zu prüfen, ob eine koordinierte Umstellung auf die Basisschrift überhaupt sinnvoll ist. Die Arbeitsgruppe schreibt, «dass für das Schulkind der Erwerb einer leserlichen und geläufigen persönlichen Handschrift eine unverzichtbare Aufgabe für eine erfolgreiche Schulzeit ist.» Und auch sie ist der Meinung: «Die Handschrift ist Ausdruck der Persönlichkeit eines Menschen.» Hans Eduard Meier, der Erfinder der Basisschrift, hatte mit der neuen Schrift denn auch das Ziel, dass dem Schreiben mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Er schreibt im Nachwort seines Schreiblehr-

Kreise und Schlaufen aufs Papier bringt, dann ist es umso wichtiger, dass er das üben muss.» Für den Fachmann der Kommunikation gehören die durchgezogene Schnürlischrift in denselben Topf wie das Wertlegen auf Interpunktion und die Rechtschreibung. Er findet, in der Handschrift einer Person erkenne man eine Ordnung und eine Leidenschaft.

mittels: «Leider wird heute das Schreiben ungenügend geübt. Auch die Hand- und Körperhaltung der Schülerinnen und Schüler wird zu wenig beachtet. Hie und da ein Hinweis zur Handschrift, zur Haltung des Körpers und der richtigen Federhaltung kann viel bewirken.» Christian Amsler, der Präsident der Erziehungsdirektoren-Konferenz, beruhigt schliesslich: «Im Lehrplan 21 hat das Lesen und Schreiben einen ganz wichtigen Stellenwert» (siehe Interview). Die Basisschrift soll den Kindern also das Erlernen der Handschrift erleichtern und so die Freude am handschriftlichen Schreiben fördern. Das gelingt laut der anfangs erwähnten Studie der pädagogischen Hochschule Luzern auch: Die Kinder schreiben mit Basisschrift leserlicher und geläufiger als Gleichaltrige mit der Schweizer Schulschrift. Zudem zeigte sich, dass Kinder, welche Basisschrift gelernt hatten, häufiger angaben, dass sie gerne schreiben.

Die Handschrift ist wichtig Die Wichtigkeit der Handschrift wird indes auch von den Befürwortern der Basisschrift festgehalten. «Fakt ist jedoch, dass die Verbreitung der digitalen Medien das Schreibverhalten und den Schreibunterricht vor neue Herausforderungen stellt. Texte werden zunehmend am PC verfasst,

Textbeispiel einer Fünftklässlerin, die mit Basisschrift schreiben gelernt hat.

# 05 ~ 2016

Schnürlischrift ade Amsler prognostiziert eine relativ rasche und unaufgeregte Umstellung auf die Basisschrift bis ins Jahr 2020. Bis jetzt haben zwei Drittel der einundzwanzig Deutschschweizer Kantone die Einführung bereits geregelt. Viele Kantone stellen diesen Sommer auf die Basisschrift um. Die Schnürlischrift scheint also definitiv dem Untergang geweiht. •


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«Für viele Kinder ist die Schnürlischrift psychomotorisch eine Tortur» Christian Amsler, der Präsident der Erziehungsdirektoren-Konferenz der Deutschschweiz, erzählt im Interview, was er von Schnörkeln und Schlaufen hält, ob er selbst noch von Hand schreibt und was die Vorteile der Basisschrift sind. Von

Melanie Borter (Interview)

H CHRISTIAN AMSLER (FDP) ist Regierungsrat des Kantons Schaffhausen, Vorsteher des Erziehungsdepartements und präsidiert die ErziehungsdirektorenKonferenz der Deutschschweiz. Damit ist er auch Schirmherr des Lehrplans 21. Der 52-Jährige ist ausgebildeter Pädagoge und war vor seiner Wahl in den Regierungsrat Prorektor der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH). Amsler ist mit einer Lehrerin verheiratet und Vater von drei Kindern.

err Amsler, finden Sie das Erlernen einer Handschrift überhaupt noch wichtig im Schulunterricht? Ja, auf jeden Fall. Es ist zwar eine Tatsache, dass Tastaturen, Touchscreens und Computermäuse immer mehr Füllfederhalter, Bleistift und Kugelschreiber aus unserem Leben verdrängen. Die Handschrift kommt uns abhanden. Wir sind aber überzeugt, dass eine persönlich ausgeprägte Handschrift nach wie vor eine wichtige Kulturkompetenz ist und wir in den Schulen auch weiterhin von Hand schreiben wollen. Ganz im Sinne von Pestalozzis Leitsatz: Kopf, Hand, Herz. Ich erachte das Verschwinden der Handschrift nicht als positive Tendenz, denn das Schreiben von Hand hilft uns beim Denken. Computer sind zwar hilfreiche Schreibwerkzeuge. Buchstaben lernt man trotzdem besser, wenn man sie von Hand selbst schreibt. Ist es nicht so, dass nur mit dem Erlernen der (schwierigen) Schnürlischrift der Handschrift auch genügend Raum und Zeit im Unterricht eingeräumt wird? # 05 ~ 2016

Ich sehe das unabhängig von der gewählten Schrift. Wichtig ist, dass man überhaupt schreibt. Was sagen Sie jenen, die behaupten, die Schnörkel und Schlaufen der Schnürlischrift beeinflussen die Reifung des Gehirnes positiv? Das ist in meinen Augen eine antiquierte Denkweise. Die Kinder lernen die Buchstaben mit der Steinschrift. Dann wird die Schrift mit der Basisschrift teilverbunden, und so entwickeln die Kinder ihre persönliche Handschrift fürs Leben. Ich halte von Schreiben per se sehr viel, aber sicher nicht von künstlichen Schnörkeln und unnatürlichen Schlaufen. Müssen die Kinder überhaupt noch zusammenhängend schreiben? Wird in der vierten Klasse ein Text zurückgewiesen, der in Steinschrift geschrieben wird? Nein, wie immer gehen die Lehrerinnen und Lehrer da pragmatisch vor. Wichtig ist doch, dass die persönliche Handschrift lesbar ist und die Kinder ihre Gedanken mit ihrer persönlichen Schrift gut zu Papier bringen können. Natürlich sind mit der nun abgelösten Schnürlischrift viele Emotionen verbunden. Generationen haben die vollverbundene Schulschrift gelernt. Die traditionelle Schweizer Schulschrift mit den vielen Bögen und Schwüngen, im Volksmund Schnürlischrift genannt, hatte aber primär einen ganz praktischen Grund: Die Schreibfeder und später dann der Füllfederhalter sollten möglichst wenig abgesetzt werden, ~


~ Hintergrund ~ SCHNÜRLISCHRIFT

26

~ damit der Tintenfluss optimal war. Heute schreibt niemand mehr mit der Feder, sogar der Fülli wurde vielerorts von Kugelschreibern und Rollstiften abgelöst. Die kunstvollen Schwünge und Bögen haben also ihren praktischen Nutzen eingebüsst. Die Kinder können die Schnürlischrift auch nicht mehr lesen, wenn sie sie nicht schreiben lernen. Geht damit nicht ein Kulturgut verloren? Überhaupt nicht. Handschrift ist seit jeher eine sehr individuelle Sache, die eine kann man lesen und die andere nicht. Lesen und Schreiben halte ich für extrem wichtige Kulturgüter, die man ja nicht vernachlässigen darf. Sie haben auch im Lehrplan 21 einen ganz wichtigen Stellenwert. Ich persönlich schreibe immer noch sehr gerne und sehr oft Briefe von Hand. Die Handschrift ist Teil der Persönlichkeit, Teil der Einzigartigkeit eines Menschen. Aber es gibt auch gewisse Realitäten: So setzt zum Bei-

spiel die Wirtschaft nicht mehr auf die Handschrift. Graphologische Gutachten, psychologische Beurteilungen eines potenziellen Mitarbeiters auf Basis seiner Handschrift, wurden bei Konzernen ersetzt durch aufwendige Assessments. Ist die Basisschrift eine Erleichterung für linkshändige Schülerinnen und Schüler? Ob Schnürlischrift oder Basisschrift hängt nicht von rechtshändig oder linkshändig ab. Generell kann man sagen: Für viele Kinder ist die Schnürlischrift psychomotorisch eine Tortur, insbesondere das künstliche Verbinden und das seltene Absetzen des Stiftes. Das führt zu sehr unnatürlichen Handbewegungen. Darum kommt die sogenannt teilverbundene Basisschrift den natürlichen Bewegungen der Kinder viel mehr entgegen. Wo sehen Sie die grössten Vorteile der Basisschrift?

Für das Schulkind ist und bleibt das Erlernen einer leserlichen und geläufigen Handschrift wichtig.

Sie ist viel kindergerechter! Die Basisschrift ist quasi ein guter Kompromiss zwischen Schnürlischrift und der digitalisierten Schrift, an welche die Augen der Kinder je länger je mehr gewöhnt sind. Die Basisschrift des mittlerweile verstorbenen Grafikers und ehemaligen ETH-Dozenten Eduard Hans Meier nimmt Rücksicht auf den natürlichen Schreibfluss. Bei dieser Schrift werden zwar noch kleine Gruppen von Buchstaben verbunden, aber sie ist viel schlichter als die herkömmliche Schnürlischrift. Die Erfahrungen in den Kantonen, die schon länger damit arbeiten, zeigen deutlich auf, dass die Basisschrift Kindern ermöglicht, schneller und auch leserlicher zu schreiben. Wie aufwendig ist es, Lehrpersonen auf die Basisschrift umzuschulen? Das geschieht mit einführenden Weiterbildungen und vor allem auch der Zurverfügungstellung der dazu nötigen Schriftfonts und Lehrmittel. Die Schweizer Basisschrift wird von der Erziehungsdirektoren-Konferenz also auch in digitaler Form zur Verfügung gestellt, sodass die Lehrerinnen und Lehrer auch Arbeitsblätter damit erstellen können. Wie sieht es in der Westschweiz und im Tessin aus? Welche Schriften werden da gelehrt? Wäre nicht eine gesamtschweizerische Einheit anzustreben? Im Tessin und in der Romandie sind die entsprechenden Kantone schon seit jeher mit anderen Schulschriften unterwegs. Sie kennen schon viel länger die teilverbundene Schrift. In diesem Sinne sind sie uns voraus. In der Schweiz hat die sprachregionale Koordination Tradition. Damit sind die 21 Deutschschweizer Kantone miteinander aufgerufen, sich abzusprechen. Und dies haben sie gemacht, indem sie sich gemeinschaftlich abgesprochen haben, sukzessive die Schweizerische Basisschrift einzuführen. •


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~ Hintergrund ~ FLÜCHTLINGE

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Auf der Flucht Der Krieg in Syrien dauert bereits seit mehr als fünf Jahren an. Millionen Menschen sind ihm entflohen. Wir schildern die Schicksale zweier Flüchtlings-Grosseltern.

4,8 Millionen Syrerinnen und Syrer sind im Moment in den Ländern um Syrien als Flüchtlinge registriert. Über die Hälfte von ihnen, 51,7 Prozent, sind Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren. 45,3 Prozent der Flüchtlinge sind zwischen 18 und 59 Jahre alt. 3 Prozent sind über 60. Wie viele von ihnen Grosseltern sind, weist das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge, von dem die Zahlen stammen, nicht aus. Laut Stefan Gribi, Mediensprecher der Caritas Schweiz, die vor Ort diverse Projekte unterstützt, treffen Caritas-Mitarbeitende immer wieder auf Grosseltern unter den Flüchtlingen.

«Ältere Menschen auf der Flucht brauchen besondere Aufmerksamkeit der Hilfsorganisationen», sagt Gribi. Sie hätten oft gesundheitliche Probleme und seien daher auf medizinische Unterstützung angewiesen. Die häufigsten Probleme sind laut Gribi Bluthochdruck, Diabetes, Herzprobleme, aber auch andere physische Einschränkungen. Viele ältere Flüchtlinge sind nicht in der Lage, die notwendigen Medikamente und Behandlungen zu bezahlen. «Während jüngere Menschen sich auch auf der Flucht oft mit Arbeiten etwas Geld organisieren können und auch sonst sich zu helfen wissen, haben ältere Menschen vielfach nicht mehr die Kraft, sich zu organisieren und durchzuschlagen», sagt Gribi. Im arabischen Raum ist das Ansehen der ältesten Generation sehr hoch, daher erhalten Grosseltern Unterstützung von ihren Familienangehörigen. Den# 05 ~ 2016

noch lässt sich feststellen, dass viele ältere Menschen sich zurückziehen, weniger essen und auf Früchte, Gemüse und Fleisch verzichten, damit die jüngeren Angehörigen der Familie – insbesondere auch die Kinder – sich besser ernähren können. «Die Mitarbeitenden der Caritas Jordanien und Caritas Libanon gehen daher ganz gezielt auf ältere Personen zu und klären ihren Bedarf besonders sorgfältig ab», sagt Gribi. In Griechenland sind ältere Menschen oft komplett erschöpft von den Strapazen der Flucht. «Sie zählen zu den besonders verletzlichen Flüchtlingen und haben damit Vorrang in den Unterkünften der Caritas auf Lesbos und in Athen», so Gribi. Sein Kollege Fabrice Boulé hat vor kurzem in Athen eine Grossmutter getroffen, die mit ihrer Familie auf der Flucht ist. Gribi selbst traf eine Flüchtlingsfamilie in Jordanien. ~GG


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Bereits zum zweiten Mal geflohen Von STEFAN GRIBI, Caritas Schweiz (Text) und ALEXANDRA WEY (Foto)

Vor 49 Jahren war Mahmood Wajlat noch ein Baby, als seine Eltern mit ihm aus den Golanhöhlen nach Syrien flüchten mussten. Nun ist er erneut auf der Flucht – und sorgt für drei Generationen.

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ahmood Wajlat* grüsst mit einem strahlenden Lachen und einem Ausdruck von Kraft und Zuversicht. Man würde nicht denken, dass er ein Flüchtling in einer prekären Situation ist. Doch genau dies ist der Fall: In der Wohnung mit vier Zimmern im Zentrum der jordanischen Provinzstadt Mafraq wohnt der Syrer mit seiner 15-köpfigen Grossfamilie. Dazu gehören seine betagten Eltern, seine Tante, sein jüngerer Bruder und dessen beide Kinder. Mahmood selbst ist stolzer Vater von sechs Kindern, die er mit seiner Ehefrau grosszieht. Mahmood Wajlat würde seiner Familie gern etwas anderes bieten. Er zeigt auf den abbröckelnden Verputz, Feuchtigkeit dringt in die Wohnung – nein, das ist nicht gesund, so zu leben, findet er. 200 Dollar kostet die Wohnung pro Monat, ein Vermögen, wenn man nicht arbeiten darf, wenn man den ganzen Besitz für die Flucht veräussern musste, wenn 15 Menschen ernährt sein wollen. Die Caritas bezahlt einen Teil der Miete und Gutscheine für Lebensmittel. In Syrien war Mahmood Wajlat Fahrer mit einem eigenen Wagen. Dies war ein

Seine Sorge gilt den Kindern und der Elterngeneration: Mahmood Wajlat (links) mit seinem Sohn, seiner Tante und seinem Vater in ihrer Wohnung in der jordanischen Stadt Mafraq.

angesehener und gut bezahlter Job. 2012 entschloss er sich zur Flucht. «Weil die gewaltsamen Konflikte ausbrachen, blieben die Schulen geschlossen. Ich wollte, dass meine Kinder weiterhin in die Schule gehen können. Ich dachte mir, dass wir nur für wenige Wochen weg sind, und dann, wenn alles vorüber ist, zurückgehen können», erzählt er. Doch bis heute gibt es kein Zurück. Ein Jahr später folgten der 18 Jahre jüngere Bruder mit Frau und Kindern nach, kurz darauf seine Eltern und die Tante. Es ist die zweite Flucht in der Geschichte der Familie. 1967 gehörte sie zu jenen Palästinensern, die von der israelischen Armee nach Syrien vertrieben wurden. Die Erinnerungen daran sind nicht verblasst: «Die Soldaten liessen uns zwei Stunden Zeit, um unsere Häuser zu verlassen. Andere beugten sich diesem Diktat nicht und mussten dies mit dem Leben bezahlen», # 05 ~ 2016

erzählt der 71-jährige Fasal Wajlat, und der 10-jährige Enkel Omar hört aufmerksam zu. In Dara konnte Fasal Arbeit finden und sich eine neue Existenz aufbauen, nach 20 Jahren zog die Familie nach Damaskus. Und nun also wurden er, seine Frau und seine Schwester ein zweites Mal vertrieben und entwurzelt. Der einst stattliche Mann wirkt gebrochen, er hat eine Verletzung an der Wirbelsäule und kann kaum mehr aufrecht sitzen oder stehen. Schmerz steht ihm ins Gesicht geschrieben. Fasal ist stolz auf seinen Sohn Mahmood, der damals bei der ersten Flucht noch ein Baby war, der die Verantwortung für die Familie übernommen hat. Und als Grossvater bleibt ihm kaum mehr als die Hoffnung, dass seinen acht Enkelkindern dereinst ein besseres Los beschieden sein wird. • *Die Namen wurden geändert.


~ Hintergrund ~ FLÜCHTLINGE

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Grossmutter Courage Von FABRICE BOULÉ, Caritas Schweiz (Text) und LEFTERIS PARTIALIS (Foto)

Hannah ist dem Krieg entkommen und lebt im Moment in Athen. Ihren Sohn hatte sie überzeugt, sein Medizinstudium abzuschliessen, bevor er aus Syrien flüchtete.

M

it ihrer Flucht aus Syrien hat Hannah*, 56 Jahre alt, alles verloren. Oder fast alles. Denn sie, ihre Kinder, ihre Schwiegertochter und ihre Enkeltochter sind mit dem Leben davongekommen. Obwohl sie im Exil leben müssen – mit der Ungewissheit als ständiger Begleiterin – und das Leiden kein Ende zu nehmen scheint, gelingt es Hannah zwischendurch noch, uns zum Lachen zu bringen, als sie uns über ihre dramatische Flucht aus Syrien berichtet. Diese Lebenskraft, dieser Wille, sich den Herausforderungen zu stellen, vererbte Hannah ihrem Sohn Mohamad. Sein Lebenselixier ist die Medizin. Er will sein Leben einsetzen, um kranke Menschen zu heilen. Mohamad ist zwar erst 24 Jahre alt, aber das Leben hat ihm zwangsläufig eine sehr viel grössere Lebenserfahrung gegeben. IM HOTEL IN ATHEN UNTERGEBRACHT Anfang März trafen wir Hannah und ihre Familie an der Rezeption eines Hotels im Zentrum Athens. Eine griechische Nichtregierungsorganisation hatte ihnen diese Unterkunft organisiert. Hannahs

Hannah mit ihrem Sohn Mohamad, ihrer Schwiegertochter Nur und ihrer Enkelin Lea in Athen.

26-jährige Schwiegertochter Nur und ihre einjährige Enkelin Lena waren auch gekommen. Auch Caritas Griechenland bringt besonders verletzliche Migranten (alleinerziehende Mütter, Familien mit kleinen Kindern, alte Menschen, Kranke und Behinderte) in solchen Hotels unter. FLÜCHTLING HILFT FLÜCHTLINGEN Mohamad sahen wir am Vorabend zum ersten Mal am Terminal 1 des Hafens von Piräus. Das Terminalgebäude dient als Unterkunft für Flüchtlinge. Tag für Tag engagieren sich hier viele freiwillige Ärzte wie Mohamad und Pflegefachleute, um die Flüchtlinge zu versorgen. Vor seiner Flucht aus Syrien hatte Mohamad mitten im Krieg sein Medizinexamen bestanden. Die letzten drei Jahre arbeitete er # 05 ~ 2016

als Freiwilliger für die syrisch-arabische Hilfsorganisation roter Halbmond. «Ich wollte unbedingt, dass mein Sohn sein Studium vor unserer Flucht abschliesst», erzählte Hannah. Hannah ist Witwe. Ihr Mann war Ingenieur und starb vor Ausbruch des Krieges. Die Familie lebte in Deir ez-Zoor im Osten des Landes. Assad liess die Stadt von seinen Truppen zerstören, um die Freie Syrische Armee aus ihr zu vertreiben. Was noch stehenblieb, wurde von den Terroreinheiten des Islamischen Staats dem Erdboden gleichgemacht, der alle tötet, die sich nicht seinen Gesetzen beugen. «Es sind einfach Banditen, es geht ihnen nur ums Geld», sagt Mohamad. «Meine Enkelin wurde am ersten Tag der Belagerung durch die Islamisten geboren.


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In den folgenden Wochen sind Menschen verhungert», erinnert sich Hannah. Sie und ihre Familie hatten Glück. «Dem Himmel sei gedankt», sagt Hannah. Sie, ihre Schwiegertochter und das Baby konnten in Damaskus Zuflucht finden. Der jüngste Sohn, der noch minderjährige Adnan, musste in Deir Ez-Zoor bleiben. Die übrigen Familienmitglieder konnten dank ihrer Pässe über den Libanon und Jordanien in die Türkei fliehen. Von der Türkei aus machte sich Hannah auf den Weg, um ihren jüngsten Sohn aus Deir Ez-Zoor herauszuholen. «Schreiben Sie», sagt Hannah voller Wut, «dass uns an der letzten Grenzkontrolle vor der Türkei ein syrischer Soldat nur gegen 1000 Dollar

passieren liess und meinen Sohn auch noch geschlagen hat. Schreiben Sie das!» Der Familie war sehr schnell klar, dass sie nur ausserhalb der Türkei eine Zukunft aufbauen konnte. Mit einem Schlauchboot machten sie sich auf die gefährliche Überfahrt zur griechischen Insel Samos. Der Motor hatte eine Panne, und niemand steuerte das Boot. «Wir hatten vor nichts mehr Angst», so Mohamad fast zynisch. «Dazu waren wir in Syrien schon zu oft gestorben.»

für sie erfreulich. Mohamad macht sich Hoffnung auf einen baldigen positiven Asylbescheid für Frankreich. Hannah wartet auf eine Entscheidung aus Deutschland. Ihr Ziel ist, zu Adnan zu reisen, ihrem 16-jährigen Sohn, der inzwischen bereits nach Deutschland gelangt ist und in einem Heim für minderjährige Flüchtlinge in Dresden lebt. •

DER JÜNGSTE SOHN IST IN DRESDEN Anfang April konnten wir Hannah und ihren Sohn telefonisch erreichen. Sie sind immer noch in Athen, die Neuigkeiten sind

*Die Namen wurden geändert.

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MENSCHENRECHTE FÜR ALLE

©KEYSTONE/AP/LEFTERIS PITARAKIS.

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~ Hintergrund ~ BABY-SPIELE

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S U G U G Von MELANIE BORTER (Text)

Der Renner unter den Baby-Spielen ist das Gugus-Dada-Spiel. Weshalb eigentlich?

S

ie halten Ihre Hände vor Ihr Gesicht, verdecken es fast gänzlich und machen «Gugus». Ein paar Sekunden später nehmen Sie die Hände weg, schauen das Kind an und rufen «Dada». Ihr Enkelkind lacht – vielleicht hören Sie es zum ersten Mal so richtig kichern und glucksen. Welche Freude. Ihr Enkelkind ist kein Einzelfall, wenn es so reagiert: Bei den meisten Kindern ab etwa neun Monaten löst das Gugus-Dada-Spiel grosse Belustigung aus. Das liegt daran, dass die Kinder in diesem Alter langsam begreifen, dass etwas immer noch existiert, auch wenn es gerade nicht sichtbar ist. Kommt das Verschwundene dann wieder hervor, wird das Kind in dieser Vermutung bestätigt, was grosse Belustigung auslöst. Objektpermanenz nannte der Psychologe Piaget die Fähigkeit, eine Vorstellung eines Gegenstandes zu haben, der aus dem Blickfeld verschwunden ist. In seinen Versuchen begannen Kinder erst zwischen dem sechsten und achten Monat aktiv nach einem

versteckten Gegenstand zu suchen, der vorher sichtbar war. Neueste Studien zeigen zwar, dass die Objektpermanenz schon früher vorhanden ist, so oder so ist diese Kompetenz um den neunten Monat herum so weit ausgereift, dass das Gugus-Dada-Spiel für die Babys erst richtig lustig wird. UND ERST NOCH LEHRREICH Natürlich findet man in Elternratgebern auch den Hinweis, dass das Gugus-Dada-Spiel nicht nur ein Vergnügen für beide Seiten ist, sondern auch das Kurzzeitgedächtnis des Kindes trainiert werde. Manche behaupten gar, durch das Gugus-Dada-Spiel könne die Trennungsangst gemildert werden, schliesslich lerne das Kind, dass die Bezugsperson nach dem Verschwinden wieder auftauche. Wir finden aber, es braucht gar kein Wissen über die Vorteile für die kindliche Entwicklung, um das Gugus-Dada-Spiel mit grosser Freude und unzählige Male zu spielen. Denn die Re-

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A D A D und TIBOR NAD (Fotos)

aktion des Kindes allein ist Grund genug, sich immer und immer wieder zu verstecken und ruckartig wieder hervorzukommen. Übrigens: Das Vergnügen ist nur von kurzer Dauer, denn mit etwa 18 Monaten – wenn die Objektpermanenz soweit gereift ist, dass das Kind keinen Zweifel mehr hegt, ob Sie nun tatsächlich verschwunden sind oder nicht – finden die meisten Kinder das Spiel nicht mehr so lustig. VARIANTEN Statt hinter den Händen kann man sich auch hinter einem Tuch oder hinter einer Türe verstecken. Besonders lustig wird es, wenn man nicht immer am selben Ort hervorkommt. Eine weitere Variante: Statt sich selbst zu verstecken, können Sie die Sicht des Kindes einschränken, indem Sie ihm zum Beispiel ein Tuch vor das Gesicht halten. Oder Sie spielen das Gugus-Dada-Spiel beim Pullover Ausziehen oder beim Putzen des

Kindergesichtes mit einem feuchten Lappen. Natürlich können Sie das Spiel auch mit einer Handpuppe, einem Plüschtier oder etwas Ähnlichem spielen. Der Vorteil: Sie können das erstaunte Kindergesicht beobachten, wenn der Gegenstand verschwindet. Wenn das Kind das Spiel schon besser kennt, kann man auch einmal ganz lange versteckt bleiben, bis der Enkel versucht, einen zu suchen. Mit Einjährigen und Älteren bietet sich auch ein Rollentausch an: Der Enkel versteckt sich. Überhaupt möchten Kinder ab etwa zwölf Monaten immer öfter die aktive Rolle übernehmen oder bestimmen, wer sich verstecken soll. •

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~ Hintergrund ~ VOGELWARTE

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Von RUTH FREI

(Text)

Aus der Vogelperspektive u nd S O P

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Sie fühlen sich wie Vögel: Zara und Jona schweben im neuen Besucherzentrum der Vogelwarte Sempach über den Wolken.


~ Hintergrund ~ VOGELWARTE

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Mit einem Ring am Finger können die verschiedenen Stationen im Besucherzentrum der Vogelwarte Sempach aktiviert werden. Eine spannende Sache. Dank einem einzigartigen System werden Besucherinnen und Besucher am Ende des Rundgangs «ihrer Vogelart» zugeordnet. Bevor Marianne und Bruno Willisegger mit ihren Enkelkindern Zara und Jona in die Vogelwelt eintreten können, heisst es aber warten. Die Tür zur interaktiven Erlebnisschau öffnet sich alle sechs Minuten für zehn Personen. «Noch viereinhalb Minuten dauert es, bis wir reingehen können», sagt Zara und zeigt auf die digitale Uhr am Eingang. An ihren Ohren baumeln regenbogenfarbene Federn. Die Drittklässlerin liebt die Vogelwelt. GEMEINSAM ENTDECKEN Zara hüpft mit ihrem Bruder Jona durch das lichtdurchflutete Foyer. In einem der anliegenden Räume gibt es ein mechanisches Theater zum Thema «Singen». Die «Singfonie» führt in die Klang- und Kommunikationswelt der heimischen Vögel und weiht in die Geheimnisse der Vogelsprache ein. Nebenan in einem Kinoraum läuft in einer Endlosschleife ein Film, der Vögel auf einer Reise durch die Schweiz begleitet. Endlich – der Gong erklingt. Die Besucherinnen und Besucher dürfen eintreten. Die Welt kann nun aus der Sicht der Vögel betrachtet werden. Zuerst befindet man sich in einem Ei und damit am Beginn eines Vogellebens. Der Weg führt durch unterschiedlich gestaltete Räume mit Animationen, Bildern und Berichten zu den Themen Fortpflanzen, Fressen, Überleben, Federn, Fliegen und Ziehen.

«Omi, komm!», ruft Jona und zieht seine Grossmutter zum Schaukasten mit Vogeleiern in allen Grössen. «Welches ist ein Spatzenei? Schau mal, so gross ist das Ei des Höckerschwans.» Auf einer Konsole stehen Teller mit der Aufschrift Grand Hotel Seerose. Darauf arrangiert das Menü verschiedener Vögel: Würmer, Körner, Beeren, Fliegen, Fische und Käfer. Zara drückt mit ihrem Ring auf den roten Knopf an der dunklen Wand. Er wird grün und das Bild hell. «Wow – so viele Federn hat der Eichelhäher!» Dädä Bruno bestaunt mit Zara das aufgereihte Federkleid des Hähers. Mehr als 4000 Einzelfedern sind das, ~ # 05 ~ 2016

Die Ausstellung beginnt mit dem Ei. Dädä Bruno erklärt seinen Enkeln, welches von welchem Vogel stammt. Gut sichtbar sind die roten Ringe an den Fingern der Besucher.


~ Hintergrund ~ VOGELWARTE

37 Endeckt: In der nestähnlichen Holzkonstruktion im ersten Raum verstecken sich VÜgel wie hier die Amsel.

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~ Hintergrund ~ VOGELWARTE

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Interaktive Schau: An Konsolen finden die Besucherinnen und Besucher Informationen oder interessante Filme Ăźber die Lebensweise der VĂśgel.

Jeder Raum hat eine andere Farbe: Im roten Zimmer geht es um das Thema Fressen.

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~ Hintergrund ~ VOGELWARTE

Omi Marianne und ihre Enkelin Zara erfahren viel Wissenswertes über die einheimische Vogelwelt.

Schreckmoment: Im schmalen Durchgang blitzt und donnert es.

Beeindruckend: Der Eichelhäher hat mehr als 4000 Federn, die in einem Schaukasten aufgereiht sind.

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DIE SCHWEIZERISCHE VOGELWARTE IN SEMPACH Das 2015 neu eröffnete Besucherzentrum der Vogelwarte besticht mit seinem einzigartigen Bau bereits von aussen. Die Wände sind aus Lehm und Holz. Dies in Anlehnung an die Schwalbe, die für den Bau ihres Nestes Lehm verwendet. Drinnen gibt es eine Fülle an Informationen zur Vogelwelt und zur Arbeit der Vogelwarte zu entdecken. Die interaktive Erlebnisausstellung hat sowohl für Schulkinder und Erwachsene als auch für den Besuch mit Vorschulkindern einiges zu bieten. Sie birgt viel Potenzial zum gemeinsamen Entdecken, aber auch zum Erzählen und Erklären. Draussen lockt der Vogelwarte-Garten zum Verweilen und Rasten. Mit Blick auf den Sempachersee können Vögel innerhalb und ausserhalb der Volieren entdeckt und beobachtet werden. Einziger Wermutstropfen: Nur wer bereits zur Schule geht, wird beim Eintritt ins Besucherzentrum «beringt». Das Problem ist aber lösbar: Die Ringe sind austauchbar, sodass auch Vorschulkinder die Stationen der Ausstellung mitaktivieren können. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr Preise: Erwachsene 15 Franken, Kinder unter 16 Jahren in Begleitung von Familienangehörigen gratis, ansonsten 10 Franken (wie Lehrlinge, Studierende und IV-Bezüger). Anreise: Mit SBB: bis Bahnhof Sursee oder Sempach-Neuenkirch, mit Postauto bis Haltestelle «Vogelwarte». Es gibt ein Railaway-Angebot. Mit Auto: Autobahn A2, Ausfahrt Sempach. Parkplätze: Vogelwarte (direkt beim Besucherzentrum), Seebad Sempach (ca. 4 Minuten Fussweg) oder Seevogtei vor der Altstadt Sempach (ca. 8-minütiger Spaziergang).


~ Hintergrund ~ VOGELWARTE

40 Im blauen Raum mit den schwarzen Origamischwalben an der Decke erfährt Jona, wie VÜgel fliegen.

Im Garten der Vogelwarte: Marianne, Bruno, Zara und Jona bei der Picknickpause am Ufer des Sempachersees. Marianne und Zara machen Halt in einer Voliere (links).

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~ Hintergrund ~ VOGELWARTE

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HILFE, EIN VERLETZTER VOGEL!

Das letztes Jahr eröffnete Besucherzentrum der Vogelwarte ist aus Lehm gebaut – wie das Nest der Schwalbe.

~ lesen die beiden auf der Infowand: «Bei den Konturenfedern unterscheiden wir Grossgefieder und Kleingefieder. Daunenfedern bilden das Unterkleid. Sie halten

dern an einem Modell die Mechanik der Muskelbewegungen beim Vogelflug. Auf Knopfdruck starten Filmsequenzen. Vögel bewegen sich im Rüttelflug, Segelflug

den Vogel warm.»

oder Sturzflug. Und – ungefähr nach einer Stunde Schauen und Staunen – taucht die Gruppe in einen himmelblauen Raum ein, in eine Wolke mit Origamivögeln, die von der Decke hängen. Zara und Jona drehen sich im Kreis – als würden sie fliegen. Den Ring, den man die ganze Zeit mit sich getragen hat, wirft man am Ende der Ausstellung in ein Loch, und das «eigene Vogelprofil» wird ausgespuckt. «Ich bin ein Eisvogel», ruft Zara. Bruder Jona zeigt ihr seinen Zettel mit einer Amsel. Das passt, finden die beiden. Und was ist den Grosseltern eigen? Omi Marianne ist ein

SCHAUEN, FLIEGEN UND FORSCHEN Die Kinder eilen von Konsole zu Konsole, von Vogel zu Vogel. In einer Ecklounge schaut Omi Marianne mit Jona einen Film. Blitz und Donner ertönt, als die Gruppe durch einen engen Gang in eine neue Vogelwelt eintritt. Eine lebensechte Krähe pickt Abfall aus einem Kübel. Bilder sehen, Fragen beantworten. «Was bedeutet Mauser?» Das ist der jährliche Federwechsel der Vögel, weiss Dädä Bruno zu berichten. Später studiert er mit den beiden Kin-

Die Schweizerische Vogelwarte gibt Tipps am Telefon oder auf der Internetseite für die erste Hilfe bei aufgefundenen verletzten oder kranken Vögeln. Jährlich werden über 1000 Vögel – Jung vögel, Opfer des Strassenverkehrs, Vögel, die mit Scheiben kollidierten oder von Katzen verletzt wurden – auf der Pflegestation der Vogelwarte von einem geschulten Team gepflegt und grossgezogen. Montag bis Freitag zu Bürozeiten: 041 462 97 00 Notfallnummer Wochenende und Feiertage: 041 462 99 99 Informationen: www.vogelwarte.ch

Buchfink und Dädä Bruno eine Rauchschwalbe. Auch nicht schlecht, finden die beiden Enkelkinder. Und was hat ihnen im Besucherzentrum am besten gefallen? Die Kästen, in denen man kleine Vögel im Nest bestaunen konnte. Und dass man viel darüber erfahren hat, wie Vögel leben. Offensichtlich mit nachhaltiger Wirkung: In den Tagen nach dem Besuch der Vogelwarte stand bei Zara und Jona das Thema «Vögel erforschen» zuoberst auf der Hitliste der gemeinsamen Spielaktionen. •

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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Ins Vertrauen gezogen

Fantasievoller als «Oma» und «Opa»

EINE GROSSMUTTER: Mein neunjähriger Enkel hat mich ins Vertrauen gezogen und mir gesagt, dass er von seiner Mutter (meiner Tochter) Geld genommen hat. Fünfzig Franken. Natürlich habe ich ihm gesagt, dass er das nicht dürfe, und dass er dieses Geld zurückgeben müsse. Er ist aber uneinsichtig. Soll ich die Mutter nun informieren und so das Vertrauen des Enkels missbrauchen? Die Mutter würde aus allen Wolken fallen; sie ist der Überzeugung, dass ihr Sohn nie so etwas tun würde.

In rund zwei Monaten werden wir zum ersten Mal Grosseltern. Unser Sohn hat uns gefragt, wie wir genannt werden möchten. Wir haben ihm gesagt, dass wir Oma und Opa heissen möchten. Nun hat er uns vor einigen Tagen gesagt, dass die Eltern seiner Frau auch so genannt werden möchten. Nun sind wir in einem Dilemma: Wir wurden gefragt, haben geantwortet und haben uns gefreut. Natürlich möchten wir auch unkompliziert sein. Was sollen wir tun?

D

WERDENDE GROSSELTERN:

D

a gibt es so einige feste Überzeugungen, die den Weg a sind zeitlich einige Dinge durcheinander geraten. versperren zu einem guten Einvernehmen. Ihr Enkel Das ist nicht Ihnen beiden anzurechnen. Da haben hat Ihnen offenbar vertrauensvoll und vermutlich Ihr Sohn und seine Frau halt zeitgleich je ihre Eltern mit etwas schlechtem Gewissen gestanden, dass er seiner angefragt (was ja toll ist) und, o weh, beide Elternpaare Mutter Geld entwendet hat. Dass er jetzt uneinsichtig sein wollen gleich benannt werden. Oma und Opa. Nun gilt es, soll, betrifft offenbar die Tatsache, dass er es seiner Mutter eine gute Lösung zu finden. gestehen sollte. Er denkt, es sei genug, es seiner GrossmutWas mir ganz gut gefällt an Ihrer Anfrage ist Ihre Aussage, ter erzählt zu haben. Da muss das Gespräch weitergehen dass Sie unkompliziert sein wollen. Das könnte bedeuten, zwischen Enkel und Grossmutter – vorerst ohne Mutter dass Sie sich grosszügig neue Namen für sich als Grossbeziehungsweise Tochter. Und natürlich eltern ausdenken und dem zukünftigen werden Sie hinter dem Rücken Ihres EnElternpaar verzeihen, dass es etwas unkels vorläufig Ihrer Tochter nichts sagen. geschickt vorgegangen ist. Es setzt voraus, Ob Ihre Tochter aus allen Wolken fallen dass Sie diese Grosszügigkeit grossherzig würde? Wir wissen es nicht. Und wofür aufbringen. Und nicht wahr, der Fantasie hat der doch erst Neunjährige die fünfzig sind keine Grenzen gesetzt, und Oma und Franken eigentlich gebraucht? Opa sind naheliegende Benennungen – da Es dürfte sinnvoll sein, dass vorläufig das gibt es lustigere und viel originellere VariGespräch zwischen Ihnen und Ihrem Ihnen anten, mit denen Sie sich ziemlich sicher vertrauensvoll zugewandten Enkel weianfreunden könnten. Hören Sie sich um KATHARINA LEY (69) ist Psychoanalytergehen soll. Viel weiter als bisher. Und in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. tikerin, Soziologin, Buchautorin mit eigeirgendeines Tages, wenn Sie viele Fragen Und wenn Ihnen diese Grosszügigkeit zu ner Praxis in Bern und Grossmutter von zwei Enkelkindern (3 Jahre und 9 Monate). geklärt haben, könnte es ein Gespräch zu gross ist, dann braucht es Gespräche, dann Schicken Sie Ihre Fragen an: dritt geben: Sie (Grossmutter und Mutter), muss man vielleicht auslosen, dann gilt Katharina Ley, Ihr Enkel und dessen Mutter respektive es, um Verständnis zu werben. Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder beratung@grosseltern-magazin.ch. Ihre Tochter. Es ist doch eine grosse Chance Ich rate Ihnen: Seien Sie grosszügig und für Sie und Ihren Enkel, in dieser delikaten fantasievoll. Wie wäre es denn mit Meme Frage miteinander weiterzukommen. So im Sinne: Wenn es und Pepe, mit Ouma und Oupa, mit Omama und Opapa und Probleme gibt zwischen Menschen, dann muss man reden so weiter und so fort? Das macht doch Spass, nicht wahr, miteinander. Und im miteinander Reden ergibt sich früher originelle, nicht so geläufige Benennungen auszutüfteln! • oder später (keine Eile!) eine Lösung, die für alle gut sein kann. •

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~ Dossier ~ WANDERN

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RAUS INS VERGNÜGEN! DOSSIE R

Mit Kindern in die Berge? Was nach einer Herausforderung klingt, ist gar nicht so schwierig. Auf Themenund Erlebniswegen können Enkelkinder und Grosseltern eine Menge Spass haben. Und auch ein gewöhnlicher Wanderweg verspricht bei entsprechender Routenplanung viel Bewegung und Abenteuer.

«Lukas machte sich Sorgen wegen der Kinder. Wenn er mit Jim allein gewesen wäre, hätte ihm die Gefahr weiter nicht viel ausgemacht. Sie beide waren ja inzwischen an die wildesten Abenteuer gewöhnt. Aber die Kinder, wie würden sie diese Fahrt überstehen? Sie waren doch zum Teil noch ziemlich klein, und ausserdem waren ja auch Mädchen dabei. Sicherlich hatten sie scheussliche Angst.» MICHAEL ENDE: «JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER»

Von JOCHEN IHLE (Text) und RUTH CORTINAS (Illustrationen)

M

ädchen sind mindestens so mutig wie Jungs. Das erfahren Lukas und Jim Knopf spätestens, als sie die Kinder aus der Drachenstadt befreien und dann gemeinsam mit der Lokomotive Emma viele spannende Abenteuer erleben. Mädchen und Jungs können auch im Outdoor-Paradies Schweiz eine Menge Abenteuer erleben. Doch wie stellt man es an, dass es den Kindern unterwegs nicht langweilig wird? Denn was den Grossel# 05 ~ 2016

tern gefällt, muss den Enkelkindern noch lange nicht gefallen. Welches Kind steigt schon allein wegen der schönen Aussicht stundenlang auf einen Gipfel? Ein idealer Einstieg sind sogenannte Themen- und Erlebniswege. Gerade bei Familien erfreuen sich diese einer ständig wachsenden Beliebtheit. Die Wanderzeiten sind nicht allzu lange, der Wegverlauf nicht schwierig und die Themen vielfältig. Für die Kleinsten gibt es zauberhafte Märchenwege, ältere Kinder interessieren sich schon einmal für einen Eisenbahnlehrpfad, ~


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~ experimentieren auf dem Forscherparcours oder schlüpfen auf dem Legionärspfad in die Rolle eines Römers. Tiere kommen bei allen Kindern gut an: Wie wäre es mit einem Bärenerlebnisweg, einem Murmelitrail oder einem Bienenlehrpfad? Und dann gibt es noch Erlebniswege, die sich beliebte Kinderbücher zur Vorlage nehmen – etwa den Muggestutz, den Schellenursli oder die Heidi-Geschichte. Mittlerweile finden sich für Kinder aller Altersstufen die passenden Spiel- und Erlebniswege. Vom grossen Angebot familienfreundlicher Themenwege haben wir drei «Rosinen» herausgepickt (siehe Seiten 48/49). UNTERWEGS MIT ALLEN SINNEN Kinder sind wissbegierig und möchten lernen, sich aber auch bewegen und aktiv sein. Lernen auf geistiger und körperlicher Ebene findet draussen statt, wo wir natürliche Zusammenhänge erkennen # 05 ~ 2016

und sensibel werden für die Umwelt. In der Natur sind wir mit allen Sinnen unterwegs. Wir nehmen Dinge wahr, für die im reglementierten Alltag die Zeit fehlt, etwa beim Tiere Beobachten und Pflanzen Bestimmen. Erlebniswege fördern diesen Zugang zur Natur, sie vermitteln Wissen und erzählen Geschichten. Dies auf spielerische Art und Weise, bei der Spass und Bewegung nicht zu kurz kommen. Aber auch ein gewöhnlicher Wanderweg wird bei einer fantasiereichen Gestaltung der Route schnell einmal zum Erlebnispfad. Verschlungene Wege regen die Neugier an, und bei einem abwechslungsreichen Wegverlauf mit ausreichend Spielpausen entdecken Kinder die Wunder am Wegesrand ganz von selbst: Bäche zum Stauen, Felsen zum Rumkraxeln oder Höhlen zum Reinkriechen. Attraktionen am Weg können eine Hängebrücke, ein Badesee oder eine Feuerstelle sein. Oder wie wäre es mit einer Übernachtung in


~ Dossier ~ WANDERN

einer Berghütte? Allein der Schweizer Alpen-Club SAC betreibt nicht weniger als 152 Hütten. Darunter befinden sich viele, die auch für Grosseltern und Kinder attraktive Wanderziele sind; sprich: Die Zustiege sind nicht allzu schwierig und die Wege dorthin nicht allzu weit. Das Standardwerk «Hütten der Schweizer Alpen» beschreibt rund 330 Hütten in den Schweizer Alpen, darunter sämtliche Unterkünfte des SAC sowie zahlreiche weitere Hütten und Berggasthäuser.

Natürlich möchten Kinder so perfekt aus-

Trekkingschuhe mit guter Profilsohle. In den Rucksack gehören Regenschutz, Ersatzhose, Pullover oder Faserpelz, für höhere Lagen auch Handschuhe und Mütze. Nahezu alle Hersteller entwickeln Produktelinien mit bunten Farben und Motiven speziell für Kinder. Natürlich tragen Kinder auch ihren Rucksack gerne selbst; dieser sollte aber nicht überladen werden. Den Grossteil der Ausrüstung tragen, vor allem bei einer Hüttentour, die Erwachsenen. In den Kinderrucksack gehören persönliche Vorlieben: Kuscheltier, Sackmesser, die eigene Trinkflasche, eine Taschenlampe für die Hüttenübernachtung. Und gegen

gerüstet sein wie die Erwachsenen. Das ist richtig, denn von einer guten Ausrüstung hängt auch die gute Laune ab. Ganz wichtig sind passende, knöchelhohe Berg- oder

ein Päckchen Gummibärchen als Motivationsspritze haben auch Ernährungsexperten nichts einzuwenden. Für die gesunde Zusammensetzung der Haupt- und

JACKE WIE HOSE – DIE RICHTIGE HARDWARE

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Zwischennahrung inklusive ausreichend Flüssigkeit sind selbstverständlich die Grosseltern und Eltern verantwortlich. Und überhaupt: Nichts schmeckt leckerer als ein Abendessen auf der Hütte nach einer erlebnisreichen Wanderung. •

Jochen Ihle ist Redaktor beim Wandermagazin SCHWEIZ und Autor zahlreicher Wanderbücher.

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~ Dossier ~ WANDERN

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Drei kinderleichte Themenwege SCHWIERIGKEIT T1. HÖHENDIFFERENZ Auf- und Abstieg jeweils 600 Hm. AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung. EINKEHREN Heidialp (nicht immer bewirtschaftet); Laden beim Heididorf; Restaurants in Maienfeld. INFOS Heidiland Tourismus, 081 720 08 20, www.heidiland.com. Heididorf, 081 330 19 12, www.heididorf.ch.

HEIDI-ERLEBNISWEG GR Wer hat sie nicht gelesen, die Geschichte vom Waisenkind Heidi, vom liebenswürdigen und immer hungrigen Geissenpeter, vom brummigen, doch gütigen Alp-Öhi. Und wer hat sich nicht geärgert über die ungerechte Frau Rottenmaier, wer hat nicht mitgefühlt mit der blinden Grossmutter und der gelähmten Klara aus Frankfurt, die schliesslich oben auf der Alp, bei Heidi und Peter, bei Schwänli und Bärli, wieder das Gehen lernte? Johanna Spyris «Heidi» ist der Schweizer Kinderbuchklassiker. Die Autorin verbrachte ihre Ferien gerne in der Bündner Herrschaft und liess sich von dieser Landschaft zum Roman inspirieren. Vom Heididorf Ober-Rofels führt der Heidi-Erlebnisweg, versehen mit Spielposten und Zitaten aus dem Buch, bis hinauf zur Heidialp. Sie lohnt eine Rast, und bei einem weiten Blick übers Land fühlt man sich ein bisschen wie das Mädchen Heidi, als es nach seinem langen Aufenthalt in Frankfurt wieder den ersten Abend beim Grossvater verbrachte. START/ZIEL Maienfeld. CHARAKTERISTIK Kinderwagentauglicher Erlebnisweg mit zwölf Stationen. AN-/RÜCKREISE Mit der Bahn nach Maienfeld; vom Bahnhof zu Fuss (ca. 30 Min.) oder per Bus zum Heididorf Ober-Rofels. ZEIT 3 h. ROUTE Maienfeld (510 m) – Ober-Rofels/ Heididorf (660 m) – Ochsenberg/Heidialp (1111 m).

liges Wandererlebnis; da gibt es zum Beispiel einen Hexenflug, das Sennenkegeln und eine Kletterwand. START/ZIEL Grimmialp. CHARAKTERISTIK Rundwanderweg mit Spielposten; für Kinder ab ca. 3–4 Jahren. Mit Kinderwagen möglich bis zur Grillstelle beim Pfadiplatz. AN-/RÜCKREISE Mit der Ba hn bis Oey-Diemtigen, weiter mit Postauto auf die Grimmialp. ZEIT 2 h. ROUTE Grimmialp (1214 m) – Senggiweid (1214 m) – Türli (1409 m) – Grimmialp (1214 m). SCHWIERIGKEIT T2. HÖHENDIFFERENZ Auf- und Abstieg jeweils 200 Hm. AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung, etwas zum Bräteln. EINKEHREN Restaurants auf der Grimmialp. INFOS Tourismus & Naturpark Diemtigtal, 033 681 26 06, www.diemtigtal.ch.

GRIMMIMUTZ-ERLEBNISWEG BE «Vor vielen Jahren, als es auf der Grimmialp noch keinen Strom und keine Strasse gab, lebte in diesem Wald in einer einsamen Hütte ein alter, ja sogar uralter Mutz mit grauen Haaren und einem struppigen, grauen Bart...» Mit diesen Zeilen beginnt das Märchenbuch «Der Grimmimutz und die Pfefferhexe». Der Grimmimutz ist ein kauziges Waldmanndli, das im Winter für die Menschen Holz sammelt und die Gämsen und Rehe mit Gräsern und Kräutern füttert. Es hat auch einen Freund, den Riesen Spillgert, mit dem es sich am Bach Geschichten erzählt. Doch die Idylle trügt, denn da gibt es ja noch die grimmige Pfefferhexe und ihren bösen Mann Lothar... Wer nun wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht, macht sich auf den Erlebniswanderweg im Diemtigtal. Viele Spielposten, die in Verbindung mit der Geschichte stehen, sorgen für ein kurzwei# 05 ~ 2016

PRÉHISTO-PARC JU Im Jura, nahe der Grenze zu Frankreich, ist ein fantastisches unterirdisches Reich zu bestaunen: die Grotten von Réclère. Bei einer Führung durch die Tropfsteinhöhle fühlt man sich wie bei Jules Vernes «Reise zum Mittelpunkt der Erde». Eine Zeitreise ist auch der Rundgang durch den PréhistoParc gleich nebenan. Kinder können sich


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dort auf die Suche nach ihren Lieblingen aus dem Zeichentrickfilm «In einem Land vor unserer Zeit» machen: Wo steckt Littlefoot, der kleine Brontosaurier? Und wo sind seine Freunde, mit denen er seine Abenteuer erlebte? Cera, der Triceratops, Ducky, der Anatosaurus, Petrie, der Pterodactylus, und Spike, der Stegosaurus? Hinter den Bäumen verstecken sich aber nicht Littlefoot und seine vier Dino-Kumpels, sondern Raptoren in Lebensgrösse, z.B. ein Oviraptor, ein Deinonychus und ein fürchterlich aussehender Tarbosaurus. Zum Glück sind wir nur im Préhisto-Parc und nicht im Jurassic Park.

AN-/RÜCKREISE Mit Postauto über Porrentruy und Chevenez bis Réclère, Les Grottes. ZEIT 1 ½ h. Mit Höhlenrundgang durch die Grottes de Réclère + 1 h. ROUTE Réclère (590 m) – Grottes de Réclère und Préhisto-Parc (658 m) – Réclère (590 m). SCHWIERIGKEIT T1. HÖHENDIFFERENZ keine. AUSRÜSTUNG Turnschuh-Runde. EINKEHREN Restaurant, Familienhotel und Camping «Les Grottes» direkt bei den Höhlen. INFOS Préhisto-Parc, 032 476 61 55, www.prehisto.ch.

START/ZIEL Réclère. CHARAKTERISTIK Einfacher, kinderwagengängiger Rundwanderweg durch den Wald.

Viele weitere Ideen finden sich auf den Internetseiten www.themenwege.ch und www.myswitzerland.com.

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~ Dossier ~ E-BIKE

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~ Dossier ~ E-BIKE

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MIT DEM E-BIKE GEHT ES AUFWÄRTS Von ERNST S. WERDER (Text) und RUTH CORTINAS (Illustration)

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Wo man hinschaut, flitzen ElektroBikes vorbei. Nicht nur auf der Strasse, sondern auch im Gelände. Unser Autor erklärt, wie er zu einem E-Mountainbike gekommen ist und worauf beim Kauf eines E-Bikes zu achten ist.

ereits als kleiner Junge träumte ich von

E-Mountainbike auf den Markt brachte. Als

strengung das Tempo mithalten, solange

einem Fahrrad, das mich mit einem kleinen unsichtbaren Antrieb ohne grosse Anstrengung über jeden Pass tragen konnte. Mit 18 Jahren kaufte ich dann mein erstes Motorrad, eine Moto Guzzi. Der Traum von der komfortablen Fortbewegung auf zwei Rädern ging in Erfüllung, und ich vergass den kleinen Motor am Velo. Bis ich 62 Jahre alt war, fuhr ich passioniert Motorrad. Weshalb sollte ich nun auf ein E-Bike umsteigen, das eine elektrische Unterstützung bis gerade einmal 25 km/h bietet?

einer der ersten in der Schweiz durfte ich ein E-Mountainbike mein Eigen nennen. Vom Händler ging es direkt auf das Testgelände, sprich auf den Waldweg. Ich war begeistert! Ich fuhr grössere Distanzen mit weniger Anstrengung, und mit dem einstellbaren Hilfsmotor konnte ich bestimmen, wie intensiv die sportliche Aktivität sein sollte. Schnell wurde mir klar: Auch meiner Frau würde das E-Biken gefallen. Kurz darauf standen wir wieder bei unserem Fahrradhändler des Vertrauens und kauften ein zweites E-Bike. Zu diesem Zeitpunkt verstand ich zwar einiges von Motorrädern, aber nicht viel von Elektrofahrrädern. Da meiner Frau die Damen-Fahrräder besser gefielen, kauften wir ihr einen Tiefeinsteiger mit normalen Rädern und normaler Reifenbreite. Ein Fehlentscheid, wie sich später herausstellen würde.

wir geradeaus oder den Hügel hochfuhren, allerdings nur, solange die Strasse geteert, betoniert, oder der Waldweg ohne Steine und Kies war. Sobald das Gelände etwas ruppiger wurde, zum Beispiel feiner Kies oder unbefestigte Strassen mit grösseren Steinen, wurde meine Frau unsicher. Sie fühlte sich mit der bestehenden Radgrösse und der schmalen Pneubreite nicht wohl auf dem Bike. Obwohl die schöne Reise um den Bodensee ohne Zwischenfälle verlief, tauschten wir daraufhin das E-Bike meiner Frau gegen ein E-Mountainbike mit grösseren Rädern und breiteren Reifen ein. Seit diesem Tausch fühlt sich auch meine Frau auf dem E-Bike viel sicherer und begleitet mich auf allen Terrains.

FASZINIERT VOM E-MOUNTAINBIKE Als ich vor einigen Jahren erfuhr, dass in der Schweiz Fahrräder mit Elektroantrieb entwickelt und gebaut würden, war meine Überraschung gross. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich noch aktiv Motorrad. Als Ausgleich zum Berufsalltag kurvte ich aber auch mit meinem Mountainbike durch die Wälder nahe meinem Wohnort. Nun, die Idee eines Elektro-Mountainbikes faszinierte mich. Es würde mir die Möglichkeit geben, nebst den Wäldern in der Umgebung auch weitere und anspruchsvollere Strecken befahren zu können, vor allem aber auch Terrain mit grösserer Steigung zu bewältigen. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt ausschliesslich Elektrofahrräder für die Strasse. Doch es dauerte nicht lange, bis der Hersteller KTM ein

PROBLEME AUF KIESWEGEN Nach einigen Ausflügen in der Region war es an der Zeit, einen grösseren Ausflug mit dem E-Bike zu wagen. Rund um den Bodensee wollten wir fahren, allerdings ohne Rucksack oder Gepäck auf dem Gepäckträger. Nach intensiver Recherche fanden wir einen Anbieter, der unser Gepäck von Hotel zu Hotel fuhr. Nach wenigen Kilometern traten die ersten Probleme auf: Meine Frau konnte zwar ohne grosse An# 05 ~ 2016

E-BIKE IST NICHT GLEICH E-BIKE Meine Lektion daraus: E-Bike ist nicht gleich E-Bike! Man sollte sich bereits im Voraus Gedanken machen, welchen Anwendungszwecken das E-Bike gerecht werden soll. Auch hier gilt: die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Wer sich allerdings vor dem Kauf mit dem Thema auseinandersetzt, wird eine glückliche E-Bikerin oder ein glücklicher E-Biker. Kurz darauf sollte es dann in die Berge gehen. Wir suchten eine schöne Route mit Waldstrassen, einfachen Trails (Pfaden) und rund 1000 Höhenmetern und ~


~ Dossier ~ E-BIKE

52

~ entschieden uns für das benachbarte Tirol. Der Start am Fusse des Berges verlief einfach. Wir fuhren mit einem Tempo den Berg hoch, das für meine Frau und mich mit Fahrrädern ohne elektrische Unterstützung nicht machbar gewesen wäre. Allerdings hatte das hohe Tempo seinen Preis: Nach einem überfälligen Blick auf die Ladestatusanzeige meiner Batterie musste ich feststellen, dass sie mitten am Berg den Geist aufzugeben drohte. Die Leistungsstufe der elektrischen Unterstützung war zu hoch eingestellt, und das lockere «den Berg hinauf Rasen» verbrauchte zu viel Energie. KONDITION IST TROTZDEM WICHTIG Die Batterie des E-Bikes meiner Frau schien in besserer Form zu sein, oder vielleicht war einfach sie besser in Form. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als eine bis zwei Leistungsstufen zurückzuschalten und stärker in die Pedale zu treten. So musste ich auf die anstrengende Tour lernen, dass die Kapazität eines E-Bike-Akkus beschränkt ist und die geforderte Leistung des Motors einen grossen Einfluss auf die Laufzeit der Batterie hat. Anspruchsvollere Touren fordern etwas Training und Kondition, und auch ein Elektro-Motor

reicht nicht aus, um einfach und ohne Schweisstropfen den Berg hoch zu fahren. Ein wesentlicher Faktor dabei ist, dass das E-Bike gute 10 Kilogramm schwerer ist als ein Fahrrad ohne Antrieb. Das Glücksgefühl beim Erreichen der Spitze war gross, wir hatten es geschafft! Eine amüsante Begegnung rundete unsere Tour dann ab: Ein Wanderer bemerkte mein E-Bike und erkundigte sich darüber. Voller Begeisterung erklärte ich ihm, wie es funktioniert. Anscheinend konnte ich seine Begeisterung wecken, denn nachdem ich ihm eine kurze Testfahrt angeboten hatte, machte er mir ein Kaufangebot. Natürlich musste ich ihn enttäuschen,

E-Bikes mit maximal 45 km/h fallen in die Kategorie M (Mofa), benötigen eine gelbe Nummer und sind ausweispflichtig. Ein Ausweis der Kategorie B (Auto) oder natürlich A, A beschränkt oder A1 (Motorrad) machen den Erwerb dieses Führerscheins überflüssig. Ich persönlich bewege mich mit einem 25 km/h-E-Mountainbike. Nachdem ich über 45 Jahre mit meinem Motorrad durch ganz Europa getourt bin und mich sogar auf Rennstrecken ausgetobt habe, ist mein Bedürfnis nach Geschwindigkeit gestillt. Auch möchte ich nicht mit kurzen Hosen und einem Velo-Helm im Stadtverkehr mit 45 bis 50 km/h unterwegs sein.

denn runterwandern wollte ich nicht. Fazit: Selbst wenn das E-Bike unterstützt, ist Kondition und Kraft ein wichtiger Faktor, der nicht ausser Acht gelassen werden darf. Wichtig ist vor allem auch die Trittfrequenz, denn nur mit der richtigen Frequenz unterstützt der Elektromotor auch optimal.

URBAN-E-BIKES UND STADTVELOS Für die Stadt unterteilt man heute in Urban- und Stadtvelos. Die Urban-E-Bikes sind auffällige Fahrräder und vor allem für die Fahrt ins nächste Café gedacht. Anders die Stadtvelos. Diese sind für den täglichen Gebrauch gebaut, also zum Einkaufen und Pendeln. Die Rahmenform entspricht dem klassischen Damenvelo und nennt sich Tiefeinsteiger. Der Tiefeinsteiger ist praktisch, wenn viel angehalten werden muss: Auf- und Absteigen ist sehr einfach. Einige wenige Anbieter bieten auch Stadt-

GROSSE AUSWAHL Die Palette an angebotenen E-Bikes ist riesig, und auch die Preisspanne ist gross. Generell gibt es zwei Geschwindigkeitskategorien von E-Bikes: 25 und 45 km/h. Anzeige

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velos mit Trapezrahmen an. Hier fällt das Oberrohr aber in einem steileren Winkel nach unten. Die Stabilität ist dank Rahmendreieck sehr gut. Bei den Stadtvelos empfehle ich, darauf zu achten, dass die Batterie nicht unter dem Gepäckträger, sondern hinten oder vorne am Sattelrohr befestigt ist. Dies gewährleistet mehr Stabilität des Rahmens und des Velos. Die Bremsen sind bei einem E-Bike permanent höheren Belastungen ausgesetzt und sollten unbedingt hydraulisch funktionieren (V-Bremsen oder noch besser Scheibenbremsen). Der Antrieb muss gewartet werden und sollte darum von einem bekannten Anbieter wie Bosch,

Mittelmotor oder auch Heckmotor ist beim Tourenvelo empfehlenswert. Der Heckmotor hat den Vorteil, dass er leiser ist als der Mittelmotor, meistens einen Rekuperationsmodus (Aufladen der Batterie beim Abwärtsfahren) hat und der Verschleiss der Kette kleiner ist. Von einem Frontmotor würde ich abraten. Steile Anstiege mag er nicht, und bei unbefestigten Strassen und in Kurven ist Vorsicht geboten. Wichtig beim Tourenvelo ist, dass man immer auf die maximale Zuladung achtet!

Shimano, Continental, Brose, Panason, Yahama, MPF, BionX oder GoSwissDrive stammen.

E-Mountainbikes. Man unterscheidet zwischen sogenannten Hardtail (Federung vorne) und Fully (Federung hinten und vorne). Die Angebote sind mittlerweile sehr vielfältig. Neu werden dieses Jahr von verschiedenen Anbietern spezielle Plus-Reifen angeboten, die etwas breiter sind als gewöhnliche Mountainbike-Reifen und deshalb mehr Sicherheit und Stabilität bieten. Bei den E-Mountainbikes dominiert der Mittelmotor. Dank dem tiefen Schwerpunkt liegt das Bike satt auf dem Trail. Aber es gibt auch Anbieter mit Heckmotoren.

TOURENVELOS Ausserhalb der Stadt, aber nicht im Gelände, kommen die Tourenvelos zum Einsatz. Die meisten Tourenvelos besitzen einen Trapezrahmen. Mit etwas Suchen findet man allerdings auch einige wenige Tiefeinsteiger. Alle Tourenvelos sind mit Schutzblech und Licht ausgerüstet, hydraulische Scheibenbremsen sind bei dieser Art von Velo unabdingbar.

E-MOUNTAINBIKES Im Gelände dominieren die MTBs oder

TOUREN MIT DEN ENKELN Sind die Enkel noch klein und fahren nicht selbst Velo, bietet sich ein Kinderanhänger sehr gut an. Als Zugfahrzeug würde ich in diesem Fall aber ein Tourenvelo oder ein Mountainbike empfehlen. Mit dem Kindertransporter sollte, wenn immer möglich, auf Radwegen oder auf Feldwegen gefahren werden. Ein schöner Ausflug ist die Tour ab Birmenstorf der Reuss entlang über Mellingen, Bremgarten an den Flachsee. Bei dieser Route kann beidseitig der Reuss und die meiste Zeit auf autofreien Strassen gefahren werden. Sollten die Enkel bereits grösser sein und ein eigenes Velo besitzen, können andere Routen ins Auge gefasst werden. So bietet sich zum Beispiel die schöne Route rund um den Murtensee mit dem Städtchen Avenches an (Amphitheater, römische Ruinen). Viele weitere schöne Touren findet man auf der Velokarte Top of Switzerland (Velowandern in der Schweiz) von Kümmerly+Frey. • Ernst S. Werder führt das Unternehmen We-Bike, mit dem er Kaufberatungen, Fahrtrainings sowie Reisen und Touren mit dem E-Bike anbietet. we-bike.ch

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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Verpasste Einladung

M

anchmal frage ich mich, wie schweizerisch ich bin. Klar: Ich sammle Volgmarken und verwende die richtigen Abfallsäcke, denn ich weiss schliesslich, was sich gehört. Aber kleinkariert und humorlos bin ich nicht. Ich würde sogar sagen, dass ich recht offen und spontan auf andere Menschen zugehen kann. Kann sein, dass mich deshalb das folgende Erlebnis nachdenklich stimmte. Auf dem Weg zu meiner Lieblingsfeuerstelle traf ich sie. Sie waren zu dritt: ein grosser Grauschopf und zwei kleine

Sie assen die Würste ohne mich. Genuss und Vergnügen las ich in ihren Gesichtern. Schon bald bereute ich die verpasste Einladung. Nach dem Essen begannen die Mädchen zu spielen. Die eine als Dressurreiterin, die andere als galoppierendes Pferdchen. Wiehernd und schnaubend stob es bei meiner Bank vorbei. Schon flogen die unpraktischen Schuhe ins Gras. Der Grauschopf wollte kurz protestieren, gab es aber gleich wieder auf. Grossmutter wollte wohl den Mädchen die Spiellust nicht nehmen – schmutzige Strümpfe hin oder her. Die spie-

Blondschöpfe. Zuerst regten sich bei mir Widerstände, suchte ich doch die Ruhe, um meinen Gedanken Raum zu geben. Ich wollte nicht stören. Also setzte ich mich auf eine weiter weg gelegene Bank. Doch dann bekam ich Besuch von einem der Blondschöpfe. Grossmutter lasse fragen, ob ich auch eine Wurst wolle? Was für ein schönes Angebot. Doch ich schlug es aus, da später noch ein Nachtessen auf mich wartete.

lenden Kinder zogen mich in ihren Bann. Dem Pferdchen bot ich einen imaginären Zucker an. Schnaubend kam es auf mich zu. Darauf ein kurzes Zögern, und schwupp war der Zucker weg. Fröhlich schmatzend galoppierte das Pferdchen davon. Für mich wurde es Zeit. Durch den feinen Grillduft angeregt, verliess ich hungrig eine bewunderungswürdige Grossmutter. Eine, die gerne teilt und Grasflecken nicht vor Freude und Spass stellen möchte. Eine,

die offenherzig auf fremde Leute zugeht. Doch verpasst ist verpasst. Wie weit mich die schweizerische Kultur daran hinderte, die Einladung der aufgestellten Grossmutter anzunehmen, bleibt offen. Schade! Ich möchte künftig nicht nur über meine Offenheit reden, sondern diese auch leben. •

EVELINE WALSER mag Geschichten in Textform oder auf der Improvisationsbühne. Seit Frühling 2014 ist sie bei der GrossmütterRevolution dabei und seit August 2014 in der Grossmutterrolle. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch

~ Manifest der GrossmütterRevolution ~

DAS HOHE ALTER IST UNS TEUER Die Manifestgruppe der GrossmütterRevolution hat eben ein neues Manifest mit dem Titel «Das hohe Alter ist uns teuer» verabschiedet und veröffentlicht. Die Menschen, die heute alt sind, haben gut 50 Jahre gearbeitet, im Lohnbereich und im Nichtlohnbereich. Gerade Frauen arbeiten im Alter so lange wie nur möglich, um ihr Leben selbstständig zu führen. Sie haben AHV-Beiträge, Beiträge für

die 2. Säule, Krankenkassenprämien und Steuern bezahlt. Deshalb hält die Manifestgruppe fest: Wir haben das Recht auf ein gutes Leben auch im hohen Alter. Darunter verstehen wir: Das Wohlbefinden der Hochaltrigen steht im Vordergrund; Autonomie und Würde sind auch im pflegebedürftigen Alter gewährleistet. Kontinuierliche Betreuung und Begleitung sind unabdingbare

Notwendigkeiten im hohen Alter; sie sind ebenso wichtig wie die Pflege. Wir fordern: • Betreuung und Pflege gehören zusammen! Das muss auch für die Finanzierung gelten. • Kein Abbau der Ergänzungsleistungen. • Ausbau der öffentlichen Spitex: Pflege, Betreuung und hauswirtschaftliche Leistungen sollen für alle

# 05 ~ 2016

gewährleistet und erschwinglich sein. • Attraktive Arbeitsbedingungen für die in der Langzeitpflege Tätigen. • Ausbau der Entlastungsund Beratungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige.

Das ganze Manifest findet man unter: www.grossmuetter.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

56

Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

ASCONA LOCARNO 7

5 HOF BAHN

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Am Lago Maggiore fühlen sich Kinder und Erwachsene schnell wie in den Ferien. Es locken wunderbare Strände, packende Schatzsuchen, Entdeckungsreisen in Tessiner Täler, auf Berge, zu Greifvögeln und in die Welt des Humors. WAS WIE WO 1

GRANDE LIDO ASCONA Ein herrlich langer Strand mit viel Sand und etwas Kies sowie rund 80.000 Quadratmeter Rasen laden zu einem coolen Rutsch ins Wasser ein. Die Wasserrutsche, ein Spielplatz, Pingpongti-

auf der Piazza, vis-a-vis vom Hotel Elvezia. Haltestelle in Locarno am Schiffsanlegeplatz der Linienboote. Täglich von März bis Oktober ab 11 Uhr. Dauer zirka 30 Minuten. Ticketverkauf im Zügli.

sche und Restaurants mit frischen Speisen sind genau das Richtige für heisse Tage. Ende Mai bis Mitte September. Via Lido. Erwachsene 5 Franken, Kinder 3 Franken.

www.trenino.ch

www.lidoascona.ch

2

LIDO LOCARNO Das Lido Locarno ist eine wahre Oase für alle, die Sport, Spass und Wellness lieben. Denn es gibt einen Badestrand, Frei- und Hallenbäder, Wasserrutschen, Spielplätze und eine unwiderstehliche Sicht auf den Lago Maggiore. Erwachsene 18 Franken, Kinder 11 Franken, unter 3 Jahren gratis. www.lidolocarno.ch

3

AUSFLUGSBAHN Die Tour mit dem kleinen Zügli zeigt Ascona oder Locarno mit all ihrem Charme und vermittelt das Wichtigste über die Geschichte, von gestern bis heute. Haltestelle in Ascona

4

FALCONERIA Die Falconeria entführt ihre Besucher in die Welt der Adler, Falken, Eulen und Geier. In der natürlich angelegten Umgebung dürfen die Greifvögel aus der Nähe oder im freien Flug beobachtet und fotografiert werden. Zwei Mal täglich Vorführungen. Öffnungszeiten Park: 10 bis 16.30 Uhr (montags geschlossen); Vorführungen 11 und 15 Uhr. Kosten inkl. Vorführung: Kinder 15 Franken, Erwachsene 20 Franken. www.falconeria.ch

5

CARDADA – CIMETTA Nur zwei Gehminuten vom Bahnhof Locarno entfernt starten zahllose Wanderwege und die gemütliche Seilbahn Richtung Cardada - Cimetta. Die Bergregion bietet ein 360-Grad-Panorama auf den tiefsten und den höchsten Punkt der Schweiz, den Lago Maggiore

und die Dufour-Spitze, sowie eine Vielfalt an Angeboten für Kinder. www.cardada.ch

6

IM SCHIFF ZU DEN BRISSAGO-INSELN Den Lago Maggiore und die mediterrane Landschaft vom Deck eines Schiffs der «Navigazione Lago Maggiore» aus anzuschauen ist ein einzigartiges Erlebnis. Genau so wie ein Halt und Besuch des botanischen Gartens auf den Brissago-Inseln inklusive mystischer Schatzsuche. www.isolebrissago.ch

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CENTOVALLI-BAHN Von Locarno aus kann man mit der Centovalli-Bahn eine nostalgische Reise durch «Hundert Täler» antreten oder nur wenige Minuten nach Verscio ins Dimitri Komikmuseum fahren. Dort sind über 600 Ausstellungsstücke des berühmten Clowns Dimitri sowie Shows anzuschauen.

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SCHÄTZE SUCHEN Ihre Enkelkinder laufen nicht gerne? In der Region Ascona-Locarno warten gleich drei liebevoll gestaltete Schatzsuchspiele. Einfach die Schatzkarte besorgen, laufen, entdecken, Fragen beantworten und am Ende eine kleine Überraschung sichern. Dauer zwischen 1,5 bis 2,5 Stunden, ganzjährig, gratis. Orte: Brissago-Inseln, Cardada und die Innenstadt von Locarno. www.ascona-locarno.com/family

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SPAZIERGANG DURCH ASCONA Die kleinen Gassen und die Seepromenade von Ascona eignen sich wunderbar zum Flanieren, Velofahren und Pausieren. Anfangs kommt man am schön gemachten Spielplatz «Agli Angioli» vorbei, und nur circa zwanzig Gehminuten später lässt direkt am Strand ein grosser Wasserspielplatz Kinderherzen höher schlagen. www.geopfad.ch

www.teatrodimitri.ch www.centovalli.ch

# 05 ~ 2016

Mehr Informationen über Familienausflüge und familienfreundliche Hotels: www.ascona-locarno.com/family


~ Service ~ UNTERWEGS

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Auf zum Jürgensen-Turm und zum Saut du Doubs START/ZIEL Les Brenets

CHARAKTERISTIK Rundwanderung mit moderaten Höhenmetern.

AN-/RÜCKREISE Zug von Biel oder Neuenburg via Le Locle.

ZEIT 4 Stunden.

ROUTE Vom Bahnhof Les Brenets hinauf zum Tour Jürgensen, hinunter nach La Caroline und weiter zum Flüsschen Ranconnière – ein Privatgut muss dabei östlich umgangen werden –, durch eine kleine Schlucht zum Naturschutzgebiet Les Goudebas, zum See-Ende bei Les Pargots, am Zollhaus vorbei, dann alles dem Seeufer entlang, durch den Wald etwas ansteigend, dann auf dem Teersträsschen bis zum Restaurant und zum Saut, ein Stück auf dem Strässchen zurück, dann links hoch zum Felskopf Tête de Calvin mit schöner Sicht über den See und zurück zum Bahnhof von Les Brenets.

SCHWIERIGKEIT T1

HÖHENDIFFERENZ Auf-/Abstieg je etwa 300 Höhenmeter.

AUSRÜSTUNG Keine besondere Ausrüstung erforderlich, eventuell etwas zum Grillieren.

EINKEHREN

Von TONI KAISER (Text und Foto)

Dem Aussichtsturm Jürgensen – einem der schönsten der Schweiz – ist diese Tour gewidmet. Sie lässt sich wunderbar mit einer Wanderung am Doubs bis zu seinem Fall und sogar mit einer Schifffahrt verbinden.

G

leich oberhalb des Dorfes Les Brenets liegt dieser Turm mit dem eigenartigen Namen «Jürgensen». Er heisst so nach dem dänischen Uhrmacher Jules Frederik Jürgensen, der im 19. Jahrhundert hier lebte. Wozu der ausnehmend schöne Turm ursprünglich gebaut wurde, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass er eine herrliche Aussicht auf den Doubs bietet, der sich hier zum See verbreitert. Der ideale Beobachtungspunkt auf dem waldigen Hügel wurde genau da gebaut, wo der 453 Kilometer lange Fluss, der in einer Karstquelle beim französischen Mouthe auf 937 Metern am Fusse der

Risoux-Bergkette entspringt, die Schweiz erreicht. Dann stürzt sich der Fluss einige Kilometer nordöstlich – beim Saut-duDoubs – 27 Meter in die Tiefe, fliesst als Grenzfluss weiter bis St-Ursanne, wo er die Richtung wieder nach Westen ändert, um zwischen Ocourt und Brémoncourt die Schweiz Richtung Frankreich zu verlassen und schliesslich bei Verdun-sur-Doubs in die Saône zu münden. Der «Jürgensen»-Besuch lässt sich wunderbar mit einer Wanderung zum Doubs-Fall verbinden – und sogar noch mit einer attraktiven Schifffahrt über den schlauchartigen See anreichern. • # 05 ~ 2016

Restaurant Saut du Doubs, 032 932 10 70; Restaurants in Les Brenets.

WANDERKARTE LK 1:50000, 231 Le Locle.

INFOS www.sautdudoubs.ch www.neuchateltourisme.ch

VARIANTE Mit dem Schiff von Les Brenets zum Saut du Doubs (einfache Fahrt 20 Minuten): Navigation sur le Lac des Brenets, 032 932 14 14. www.nlb.ch

TIPP Führungen zur Uhrenindustrie in Le Locle: Tourisme neuchâtelois-Montagnes, La Chauxde-Fonds, 032 889 68 95.

Weitere Wandertipps zu Aussichtstürmen in der Schweiz finden Sie in der MaiAusgabe des Wandermagazins SCHWEIZ. Abo und Einzelhefte: 032 626 40 30 oder www.wandermagazin.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN

~ Familienanlass ~

WILDKRÄUTERSUPPE SELBST GEMACHT Unter der Leitung von Simone Michel werden gemeinsam Wildkräuter gesammelt und anschliessend zu einer Suppe zubereitet. Der Park Seleger Moor bietet mit seiner Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Bächen und Teichen viel: Mit ein bisschen Geduld sieht man Eichhörnchen, Frösche, Rehe oder Steinmarder, es wachsen Rhododendren, Azaleen, Farne und Seerosen in verschiedenen Farben und Formen. Und natürlich unzählige Wildkräuter. ~MB Mittwoch, 11.05.2016, 18-20 Uhr. Park Seleger Moor, Rifferswil. Treffpunkt: Parkeingang. Eintritt: 12 Franken, Kinder gratis. www.selegermoor.ch

28.4.16 bis 02.10.16 – Schwyz

08.05.16 – Baden

AB DURCH DEN BERG ...

SELBER BAUEN – EIN FEST IN ZEITUNGSPAPIER

Eine Ausstellung. Der Gotthard, der einst schier unüberwindbare Pass, ist heute ein Hightech-Bauwerk. Eintritt: 10 Franken, Kinder gratis. Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Forum Schweizer Geschichte Schwyz.

www.gotthard.forumschwyz.ch 28.04.bis 29.05.16 – div. Orte

CIRCUS NOCK MIT «RITMOY PASIÓN» 22.04. bis 05.05.: Genève, Plaine de Plainpalais, 07. und 08.05.: Nyon, Place Perdtemps 10. bis 11. 05.: Yverdon-les-Bains, Rives au Lac, 14. bis 16.05.: Vevey, Place du Marché, 17. und 18.05.: Morges, Parc des sports, 20. bis 22.05.: Kerzers, Fussballplatz, 24. und 25.05.: Langnau, Kniematte, 27. bis 29.05.: Thun, Allmend.

SlowUp-Sonntage im Mai: 01.05.: Werdenberg-Liechtenstein, 08.05.: Solothurn-Buechibärg, 22.05.: Schaffhausen-Hegau. www.slowup.ch

DER ZAUBERLEHRLING

THURGAUER SCHWINGFEST

www.bmtheater.ch

www.maerwil2016.ch

Jung und Alt, Familien und Singles, Bewegungsmenschen und Genussmenschen geniessen die fröhliche Stimmung im autofreien Ambiente. Seit dem Start im Jahre 2000 als Vorevent der Expo.02 hat slowUp ein stürmisches Wachstum erlebt. Dieses Jahr schalten 19 Regionen in der ganzen Schweiz einen Sonntag lang in den slowUp-Modus. Das heisst, die schönsten asphaltierten Routen stehen dann allein den Velofahrenden, Inlineskatenden und Fussgängern zur Verfügung. ~MB

11.05. bis 29.05.16 – Basel

29.04.bis 01.05.16 – Märwil Das Dorffest beginnt bereis am Freitag um 15.30 Uhr. Am Sonntag kämpfen dann die «Bösen» im Sägemehl um den Sieg des Thurgauer Kantonalen Schwingfestes.

SLOW-UP

www.royalbaden.ch

Die Zwillinge Lia und Tim sind neugierig und steigen durch das offene Dachfenster in ein Labor. Gespielt mit Tischfiguren. Hochdeutsch, ab 4 Jahren. Jeweils mittwochs, samstags und sonntags, 15 Uhr. Eintritt: 19 Franken, Kinder 17 Franken. Basler Marionetten Theater.

www.nock.ch

~ Autofreie Erlebnistage ~

Am Muttertag bauen Kinder und Erwachsene für ihre Mütter und Grossmütter eine festliche Welt – komplett aus Zeitungspapier. Mit Blumensträussen, Blütenregen, Spalier und Schnipselbad. Ab 13 Uhr wird ohne (Gross-) Mütter vorbereitet, diese stossen ab 14.30 Uhr dazu. Konzert um 16 Uhr. Richtpreis 5 Franken. Royal Baden.

30.04. bis 08.05.16 – Bern

WUMMS! Die Scheinwerfer hängen, die Spezialeffekte warten auf ihren Einsatz, die Schauspielerinnen und Schauspieler sind da. Nur das Stück fehlt... Wumms, die Bühne, ist untröstlich und braucht Hilfe. Ab 7 Jahren. Eintritt: 20 Franken, Ermässigt 15 Franken, Kinder 10 Franken. Samstag und Sonntag, jeweils 16 Uhr. Schlachthaus Theater Bern.

www.schlachthaus.ch 04.05. bis 26.10.16 – Zernez

15.05.16 – Alt St. Johann

HANS IM GLÜCK KlangWelt Toggenburg präsentiert ein Singspiel mit Linard Bardill für Kinder von 0–100 Jahren zum Mitsingen und Mittanzen nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Eintritt: 5 Franken. 11-12 Uhr. Propstei Alt Sankt Johann.

www.klangwelt.ch 22.05.16 – Zürich

DER HÖRNERSCHALL Der Schauspieler Rico Grandjean führt als Hauswart Toni durch das Konzert des Tonhalle-Orchesters, das im GZ Loogarten zu Gast ist. Ab 5 Jahren. Eintritt: 12 Franken, Kinder 8 Franken. 11.30 Uhr. Tickets: 044 437 90 20. GZ Loogarten, mit Brunch.

www.tonhalle-orchester.ch/kinder

FASZINATION WASSERKRAFTWERK OVA SPIN

27.05.16 – Uster

Geführte Besichtigungen immer mittwochs. Treffpunkt 10 Uhr. Dauer 1,5 Stunden. Ab 10 Jahren. Anmeldung bis 15 Uhr des Vortags bei Zernez Tourist Information: 081 856 13 00.

In seinem ersten Bühnenprogramm durchwandert Nik mit dem Publikum die tausend Seelen der Schweiz. Eintritt: 40-60 Franken. 20 bis 22 Uhr. Stadthofsaal Uster.

www.engadin.stmoritz.ch/zernez

www.nik-hartmann-live.ch

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NIK HARTMAN «LIVE»


~ Service ~ REZEPT

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ZUTATEN

Von MARKUS FUETER (Text und Foto)

RATATOUILLE

3 Tomaten 1 Zucchini (ca. 300 g) 1 Aubergine (ca. 300 g) 1 gelbe Peperoni, entkernt 1 rote Peperoni, entkernt 1 Esslöffel Olivenöl 1 Zwiebel, fein gehackt 1 Knoblauchzehe, gehackt 1 Teelöffel Tomatenmark 1 Esslöffel Rosmarin und Thymian 1 Lorbeerblatt Pfeffer & Salz

ZUBEREITUNG

E

s gibt Gerichte, die ich als Kind nicht mochte und erst viele Jahre später schätzen lernte. Eines davon ist Ratatouille. Das hielt mich als Kind nicht davon ab, meiner Oma bei dessen Zubereitung zu helfen. In die Vorbereitungen vertieft, erzählte sie die schönsten Geschichten. Eine davon war das Märchen «Der Zwerg Nase» von Wilhelm Hauff. Der Herzog ernannte Zwerg Nase zum Unterküchenmeister. Zwerg Nase war glücklich: Er kochte sehr gern. Immer wieder erfand er neue Speisen und würzte sie mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen. Manche Kräuter pflanzte er im Garten an. Auf dem Markt kaufte Zwerg Nase die teuersten Gewürze aus fernen Ländern. Manchmal besuchte der Herzog seinen Unterküchenmeister in der Küche. Dort roch es immer so gut. Der Herzog sagte oft zu Zwerg Nase: «Bei dir in der Küche riecht es dauernd nach fremden Gewürzen und nach guten Speisen. Wenn ich deine

Gewürze rieche, dann schwelge ich in den schönsten Erinnerungen…» Wie der Herzog in der Schlossküche von Zwerg Nase fühlte ich mich bei meiner Oma in der Küche. Wenn sie kochte, roch es einfach hervorragend. Auch wenn sie Ratatouille zubereitete.

1. Das Gemüse in etwa 1 Zentimeter grosse Stücke schneiden. 2. Öl in eine Pfanne geben und erhitzen, Zwiebel und Knoblauch glasig dämpfen. 3. Tomatenmark kurz vor Beigabe des Gemüses mitdämpfen, Gemüse beigeben und etwa 5 Minuten mitdämpfen. 4. Rosmarin und Thymian gehackt daruntermischen, Lorbeerblatt ganz beigeben, mit Salz und Pfeffer würzen. 5. Zugedeckt bei kleiner Hitze etwa 10 Minuten dämpfen. Je nach Konsistenz 2-3 Esslöffel Bouillon beigeben. Danach etwas abkühlen lassen und noch lauwarm servieren. TRICK Die in Würfel geschnittenen Gemüsesorten zuerst einzeln in Olivenöl anbraten und erst danach zusammen fertig garen. Ist etwas aufwendiger, aber dafür erhält man ein optisch und geschmacklich wunderbares Resultat. TIPP FÜR SCHÖNE SOMMERTAGE

Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben. # 05 ~ 2016

1 Esslöffel Sweet Chili Sauce, 3 Esslöffel Ketchup und 1 EL Sojasauce beigeben, gut mischen. Kalt als Brotaufstrich servieren und auf eine knusprige Baguette oder einen selbstgemachten Safranzopf streichen. Lesen Sie im nächsten Heft, wie der Safranzopf hergestellt wird. Wir wünschen «En Guete»!


~ Service ~ OUTDOOR-TIPP

Festessen mit Brennnesseln

B

rennnesseln haben viele kleine Härchen an Blättern und Stängeln, die sogenannten «Brennhaare». Die Härchen sind mit einer brennenden Flüssigkeit gefüllt. Sobald man die Pflanze berührt, bricht die Spitze der Härchen ab und die Flüssigkeit kommt heraus. Das Härchen ist dann vergleichbar mit einer winzigen Spritze, die in die Haut eindringt. Trotzdem kann man Brennnesseln essen. Sobald man sie verarbeitet, brennt die Brennnessel nicht mehr. Die jungen Blät-

61 BRENNNESSEL-CHIPS

ter und die oberen Triebspitzen können von März bis Oktober geerntet werden. Die grünen Samen, die man ab Juli ernten kann, aber auch die reifen Samen im Herbst, passen mit ihrem nussigen Geschmack getrocknet oder geröstet hervorragend zu Pasta und Käse. Wenn man bei der Ernte die Handschuhe nicht vergisst, ist das Sammeln und Kochen von Brennesseln ein tolles Erlebnis für Gross und Klein. Und Brennnessel-Chips schmecken allen. •

Nur wer die Natur kennt und liebt, ist auch bereit, sie zu schützen. Fördern Sie als Grosseltern deshalb Naturerfahrungen und Umweltwissen Ihrer Enkelkinder, gehen Sie zusammen raus in die Natur! Zusammen mit dem WWF bieten wir Ihnen an dieser Stelle Ideen. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.wwf.ch/grosseltern

ZUTATEN 125 g Dinkelmehl 250 ml helles Bier 1

Ei

1 EL Olivenöl 1

unbehandelte Zitrone Erdnussöl zum Ausbacken Blätter von Brennnesseln

ZUBEREITUNG Mehl, Bier, Eigelb und Olivenöl zu einem glatten Teig verrühren, mit Salz und abgeriebener Zitronenschale abschmecken. 30 Minuten quellen lassen. Eiweiss steif schlagen und mit dem Teig mischen. Brennnesselblätter waschen und trocken schleudern. Blätter durch den Teig ziehen und in heissem Öl auf beiden Seiten goldbraun ausbacken. Auf Haushaltspapier legen, um das überschüssige Fett aufzusaugen. Dazu passt hervorragend ein würziger Kräuterquark. © Heinz Staffelbach/WWF Schweiz

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Family Events 2016 www.ascona-locarno.com/events

Nicht verpassen, seien Sie dabei! Internationales Festival der Strassenkünstler 13-16.5, Ascona • artistidistrada.ch Mehr als 100 kostenlose Aufführungen mit Jongleuren, Akrobaten, Feuerspeiern, Clowns und Musikern aus aller Welt. Notte Bianca 28.5, Locarno • nottebiancalocarno.ch Konzerte, Tanzdarbietungen, Shows, Gastronomie, kulturelle Ausstellungen und vieles mehr während einer ganzen Nacht. Kids Summer Program 7-8.2016, Ascona/Locarno • ascona-locarno.com/family Abendveranstaltungen mit Zauberern, Clowns, dem Maskottchen Pardy und einem reichen Tagesprogramm. Luci e Ombre 22-24.7, Locarno/Muralto • ascona-locarno.com Attraktionen für Kinder, Spiele, Markt, Gastronomie, Musik und viel Spass. Samstag 23.7. grosses Feuerwerk. Walking Ascona-Locarno 25.9, Locarno • walkingticino.ch Family Fun - 5.5 Km: eine für alle zugängliche Strecke mit Spielen und Unterhaltung entlang des Parcours und auf der Piazza Grande.


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SCHIFFCHEN AHOI! Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und MADELAINE AMMANN (Foto)

Aus Korken, Zahnstochern, farbigem Klebband und Schnur entstehen kleine Schiffe und Bojen.

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~ Service ~ BASTELN

Entdecken Sie das Geheimnis einer guten Nacht: das Liforma Federelement

SO GEHT`S

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Hightech in Natur Das Liforma Federelement besteht aus je 40 flexiblen Trimellen auf zwei Ebenen – die obere federt, die untere stützt. Die Naturlatexholme dazwischen sorgen dafür, dass die beiden Ebenen miteinander kommunizieren und sich Ihrem Körper optimal anpassen. Ein cleveres System mit nur einem Ziel: den besten Schlaf, den Sie je hatten. Anzeige

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DAS BRAUCHT`S

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Weitere Informationen unter: www.huesler-nest.ch


~ Service ~ WEBEN

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FANG MICH Die kleine Kugel wartet darauf, mit Fingerspitzengefühl und Geschicklichkeit im gewobenen Becher zu landen. Von THERES BAUMGARTNER (Text) & CLAUDIA HANSELMANN (Foto)

MATERIAL, WERKZEUG

SCHWIERIGKEIT

• 1 Petflasche, 1-1,5 l • Garn, evtl. mehrfarbig gefärbt • Filzwolle, Filzutensilien • Evtl. fertiger Filzball oder Holzkugel, ø 3 cm • 1 WC-Rolle als Haltegriff • Schere • Ahle • Leim, Leimpinsel • Lochzange

Einfach bis mittel

ARBEITSABLAUF 1. Petflasche in gewünschter Trichterhöhe, d. h. etwa 9 cm ab Deckelende, abschneiden. 2. Eine ungerade Anzahl Längsstreifen von ca. 1,5 cm Breite in gewünschter Webhöhe einschneiden. 3. Mit einem Knopf auf der Innenseite beginnen und rundherum weben, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Die letzten drei Reihen festleimen. 4. Eine ca. 50 cm lange Schnur herstellen, z.B. häkeln, flechten, dinteln oder drehen. 5. Einen kleinen Ball filzen, trocknen lassen, mit der Lochzange ein Loch durchstechen, die Schnur durchziehen und das Ende verknoten. Alternativ kann ein fertiger Filzball oder eine Holzkugel angeknüpft werden. 6. Den Petflaschendeckel abschrauben, ebenfalls ein Loch stechen und das andere Schnurende 10 cm durchziehen. Am Deckel einen Sicherheitsknoten knüpfen. 7. Die WC-Rolle längs aufschneiden, innen mit Leim bestreichen und das Schnurende satt einwickeln. Die Rolle zusätzlich an den Petflaschendeckel leimen, trocknen lassen. 8. Den Griff mit Leim bestreichen und mit Garn umwickeln.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift «manuell». Das Magazin für Textilarbeit und Werken erscheint zehnmal jährlich. Abos und Einzelhefte: Tel. 058 344 95 25 oder www.manuell.ch # 05 ~ 2016


~ Service ~ DIGITAL

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~ Tipp von Swisscom Academy ~

DAS MÜSSEN SIE ÜBER WHATSAPP WISSEN

~ Bird Song Quiz ~

VOGELSTIMMEN SPIELERISCH ERKENNEN

~ Saustall ~

AUFRÄUMEN NACH DEM TORNADO

Wer nach einem Besuch

Ein Tornado hat in der neuen

der Vogelwarte Sempach (siehe unsere Reportage auf Seite 34) noch mehr über Vögel lernen und erfahren will, kann dies mit der App Bird Song Quiz tun, die von der Vogelwarte entwickelt wurde. Darin sind die Stimmen von 220 Vögeln in der Schweiz zu finden. Die App hat einen Lernmodus mit der Möglichkeit, die Vögel nach Artengruppen und Lebensräumen zu gruppieren, sowie einen Spielmodus in drei Schwierigkeitsgraden. Für jede Vogelart findet man in der App zudem einen direkten Link zum Steckbrief mit detaillierten Informationen auf der Internetseite mobile.vogelwarte.ch. Ein informatives und spielerisches Vergnügen. ~GG

App von Ravensburger alle Tiere eines Bauernhofes umhergewirbelt. Nun wuseln Schweine, Schafe, Kühe und Hühner wild durcheinander und müssen wieder in ihr Zuhause gebracht werden. In siebzig (davon zwanzig kostenlosen) Schwierigkeitsstufen dürfen die liebevoll animierten Tiere geordnet, gruppiert und eingezäunt werden. Dabei kommt es auf richtiges Timing, Geschicklichkeit und gute Strategien an. Wird das iPad oder das iPhone geschüttelt, scheucht man die Tiere auf, und sie werden schneller. ~MT

Bird Song Quiz, Vogelwarte Sempach, 3 Franken. Für IOs und Android. www.vogelwarte.ch/spiele

Saustall, von Ravensburger. Bis Level 20 kostenlos, Level 21 bis 70 ca. 3 Franken. Download im Apple App Store. Im Google Play App Store oder im Amazon App Shop wird die App unter dem Namen «Oink, Oink» geführt.

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WhatsApp gehört zu den beliebtesten Apps der Welt und ermöglicht Ihnen, jederzeit und überall ohne zusätzliche Übertragungskosten mit Ihren Liebsten in Kontakt zu sein. Mit dem SMS-Ersatzdienst können Nachrichten, Fotos, Videos und sogar Sprachnachrichten empfangen und an einen oder mehrere Kommunikationspartner gleichzeitig verschickt werden – vorausgesetzt, dieser hat WhatsApp ebenfalls installiert. So halten Sie sich in einem Chat mit der ganzen Familie auf dem Laufenden und tauschen die schönsten Fotos aus. Des Weiteren kann über WhatsApp ohne Zusatzkosten telefoniert werden – besonders nützlich, wenn man sich im Ausland befindet. Für die WhatsApp-Nutzung brauchen Sie einzig ein Smartphone sowie eine Internetverbindung. Nach dem Download von WhatsApp müssen Sie sich mit Ihrem Namen und der Handynummer registrieren. Anschliessend können Sie optional ein Profilbild einfügen. Profilbild, Name und mehr können jederzeit in den Einstellungen der App angepasst werden. Jetzt aktuell: Möchten Sie noch mehr über die Funktionen von WhatsApp und sozialen Medien erfahren? Dann besuchen Sie den Kurs Digital+ von Swisscom Academy noch bis zum 30. Juni zum halben Preis. Anmeldung und weitere Infos unter www.swisscom.ch/digitalplus oder Tel. 0800 33 55 77. Ein Artikel in Zusammenarbeit mit


~ Service ~ SPIELEN

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~ Spiel für unterwegs ~

LAUTE VERKEHRSZEICHEN ~ Tipp ~

LOTTI KAROTTI Lotti Karotti ist ein lustiges Hasenrennen voller Spannung und Überraschungen – insbesondere für kleine Spielefans. Ziel des bereits über 5 Millionen Mal verkauften Spiels ist es, seine vier Hasenfiguren über den Karottenberg auf den Karottengipfel zu bringen. Wie viele Felder gehüpft werden darf, entscheiden Karten. Zieht ein Spieler eine «Karottenkarte», so wird die Karotte gedreht, es entsteht ein Loch auf dem Spielfeld und «plumps» fällt der Hase, der auf diesem Feld stand, in den Berg. Der Hase muss daraufhin wieder von vorne beginnen. Gewonnen hat der Spieler, der zuerst alle vier Hasenfiguren auf den Gipfel gebracht hat. Kinder können dieses Spiel sehr gut auch alleine spielen. Die Altersangabe finden wir mit vier Jahren zu hoch angesetzt, auch kleinere Kinder spielen das Spiel gerne und gut. ~MT «Loti Karotti», Ravensburger, für 2 bis 4 Spieler ab 3 Jahren, ab 24 Franken.

Ein vergnügliches Spiel für langweilige Autofahrten ist das Zuordnen von Geräuschen zu Verkehrszeichen, an denen man vorbeifährt. Mit kleinen Kindern fängt man klein an: Bei jedem roten Verkehrszeichen miaut man wie eine Katze. Bei jedem blauen Schild wird geklatscht. Bei jeder Unterführung und jedem Tunnel machen alle «pssssttttt». Bei grösseren Kindern wird der Schwierigkeitsgrad höher: Bei jedem Autobahnschild wird gewiehert. Bei jedem Tempo-100-Schild muss man pfeifen – und so weiter. Am schönsten ist es, wenn die Kinder die Zeichen und Geräusche selber festlegen dürfen. Das Spiel trainiert die rechte und die linke Gehirnhälfte – was auch vielen Erwachsenen gut tut. Achtung: Es sollte nicht zu laut werden, denn das kann dem Fahrer dann doch auf die Nerven gehen. ~MT

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Sicher stehen – sicher gehen Stürze im Alter müssen nicht sein. Pro Senectute und bfu engagieren sich gemeinsam gegen Sturzunfälle. Das Ziel der Kampagne ist es, Menschen ab der Lebensmitte zu mehr Bewegung zu animieren. Ob beim Zähneputzen auf einem Bein, mit effizienten Übungen für mehr Kraft und Gleichgewicht oder in einem der zahlreichen Angebote von Pro Senectute. Alles Wissenswerte rund um das Thema und die Kampagne finden Sie auf www.sichergehen.ch. Informationen zu den Angeboten von Pro Senectute Aargau erhalten Sie unter info@ag.pro-senectute.ch oder 062 837 50 70. # 05 ~ 2016


~ Service ~ SPIELEN

~ Aus alter Zeit ~

De lang Pfaff

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~ Klassiker~

VERRÜCKTES LABYRINTH In diesem Irrgarten ist ständig etwas im Gange. Nicht nur, dass sich hier Schätze, Geister und allerlei Getier verbergen. Hier hat auch jeder heimlich etwas zu suchen. Dazu verschiebt man Gänge, verwandelt Wände, und wo eben noch ein Weg war, wird man glatt an die Wand gespielt. Der Spiele-

von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)

klassiker ist und bleibt ein Spiel, das nicht nur Kindern jede Menge Spass bereitet. Die Altersempfehlung ab 8 Jahren finden wir etwas zu hoch, aber das Kind sollte schon etwas überlegen und auch Geduld haben, vor allem wenn man nicht gleich zu seinem Ziel kommt oder einem ein Mitspieler den Weg verstellt. Das Strategiespiel mit hohem Spassfaktor hat verschiedene Ableger. Wir empfehlen den Klassiker. ~MT

B

«Das verrückte Labyrinth», Ravensburger, für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, ab 29 Franken.

ei diesem Spiel werden Kugeln oder Nüsse wie auf einer Schnur hintereinander aufgereiht. Je mehr, umso besser. Nun stellen sich die Spieler in einem Abstand von ungefähr 6 Metern

auf und versuchen, eine möglichst weit hinten liegende Nuss oder Kugel zu treffen. Wem das gelingt, dem gehören alle Murmeln oder Nüsse, die zwischen ihm und der getroffenen liegen. •

Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken.


~ Service ~ BUCHTIPPS

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Oma, die Miethaie und ich Es passiert im Moment vielerorts: Wohnungen werden saniert, und langjährige Mieter müssen ausziehen. Im Jugendbuch «Oma, die Miethaie und ich» von Tanya Lieske setzen sich Oma Henriette und ihre zehnjährige Enkelin Salila dagegen zur Wehr. Das ist gar nicht einfach, denn Oma hat ein Geheimnis: Sie kann nicht lesen. Von HANS ABPLANALP (Text)

S

alilas Mutter stirbt bei der Geburt, weshalb das Mädchen bei seiner Oma aufwächst. Die beiden wohnen in Düsseldorf in einem wunderbaren alten Haus, in der gleichen Wohnung, in der bereits Salilas Mutter ihre Jugendzeit verbracht hatte. Oma Henriette ist eine weitgereiste Frau, die ihren Lebensunterhalt damit verdient, dass sie auf Trödelmärkten kaputte Gegenstände kauft, die sie in ihrer Werkstatt im Erdgeschoss des Hauses repariert und dann mit Gewinn verkauft. Salila und ihre Oma teilen Freud und Leid, sie haben es gut miteinander, bis ... Ja, bis Salila eines Tages zufällig einen ungeöffneten Brief findet, der an Oma gerichtet ist. Aus ihm erfährt sie, dass das Haus und damit auch ihre Wohnung saniert und verkauft werden soll und sie

geschickt erzählt die Autorin Tanya Lieske, wie Salila langsam aber sicher merkt, dass ihre Oma weder lesen noch schreiben kann. Für beide keine einfache Sache! LOB VON SCHÜLERINNEN Unsere Grosskinder sind noch zu jung, um dieses Buch zu lesen und zu verste-

ausziehen müssen. Zudem wird in diesem Schreiben erwähnt, dass Oma auf die vielen bisherigen Briefe nie reagiert hat. Aber warum wohl nicht? – Weil sie nicht lesen und nicht schreiben kann, wie sie ihrer Enkelin voller Scham verrät. Diese schreibt nun dem «Miethai» einen Brief, um sich zu wehren... AN VIELEN ORTEN REALITÄT Alte Wohnblöcke werden saniert oder gar abgerissen, langjährige Mieter, zum Beispiel Grosseltern, müssen ihr Zuhause verlassen, da sie sich die anschliessend teuren Wohnungen nicht mehr leisten können. Ein weitverbreitetes Phänomen, das ich momentan auch in meinem Wohnort erlebe. Und nicht überall endet eine solche Geschichte mit einem Happy-End wie im oben erwähnten Jugendroman. Trotz der Ernsthaftigkeit dieses Themas habe ich das Jugendbuch mit Genuss gelesen, denn im Zentrum der Geschichte steht die Beziehung zwischen einer äus serst patenten Oma, die zum Beispiel Kühlschränke repariert, und ihrer mutigen Enkelin. Sie sind ein tolles Zweiergespann, das sich nie einschüchtern lässt, für jedes Problem eine Lösung findet. Feinfühlig und # 05 ~ 2016

hen. Aber ich lege es beiseite, bis sie alt genug sind. Vielleicht werde ich es ihnen auch vorlesen. Ich habe zwei Mädchen im Alter von 10 und 12 Jahren aus meinem Wohnort Münsingen engagiert, die «Oma, die Miethaie und ich» gelesen haben. Die Auszüge aus ihren Rückmeldungen sind aufschlussreich. Lisa Räss schreibt: «Als Salila merkt, dass ihre Grossmutter nicht lesen und schreiben kann, nimmt sie die Sache mutig selbst in die Hand. Was danach passiert, ist lustig und überraschend. Die Geschichte zeigt, dass man auch mit der Oma gut zusammenleben kann und dass dies manchmal toll und lustig ist. Ich empfehle das Buch allen, die gerne spannende und geheimnisvolle Geschichten lesen.» Und Annina Hochuli findet: «Ich habe dieses Buch bereits früher in der Bibliothek gesehen. Aber der spezielle Titel und der komische Buchumschlag haben mich nicht angesprochen. Jetzt habe ich diese Geschichte doch gelesen. Es hat mich überrascht, wie witzig sie geschrieben ist. Von allen Personen gefällt mir die lustige, fröhliche Oma am besten, denn sie macht immer das Beste aus allem.» • Tanya Lieske: Oma, die Miethaie und ich. Mit Illustrationen von Daniel Napp. Verlag Beltz & Gelberg, 240 Seiten, 9.50 Franken. Ab 8 Jahren.


~ Service ~ BUCHTIPPS

~ Thé Tjong-Khing~

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~ Miranda Richmond Mouillot ~

HIERONYMUS

ANNA UND ARMAND

Hieronymus, ein kleiner Junge, geht wie immer zum Spielen nach draussen. Doch diesmal stürzt er in eine Schlucht – und damit in eine Welt voller fremder Wesen. Dabei kommen ihm sein Ball, seine Mütze und sein Rucksack abhanden. Der bekannte niederländische Kinderbuchillustrator Thé Tjong-Khing liess sich für sein neues Werk von Hieronymus Bosch inspirieren, dessen Todestag sich im August 2016 zum 500. Mal jährt. Mit dem Wimmelbuch erzählen sich die Kinder ihre Geschichte selber. Sie müssen herausfinden, wo Mütze,

Anna und Armand lernen sich kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kennen. In den kommenden Jahren sind sie als Juden ständig auf der Flucht. 1948 kaufen sie ein Haus in Südfrankreich. Fünf Jahre später verlässt Anna ihren Mann und nimmt die zwei Kinder mit nach Amerika. Anna und Armand sprechen danach 50 Jahre lang nicht mehr miteinander. Anna und Armand sind die Grosseltern der Autorin

Rucksack und Ball des Jungen gelandet sind und welche Abenteuer er erlebt. Das erschliesst sich nicht auf den ersten Blick: Man blättert hin und her, muss gut beobachten und kombinieren und taucht so ganz nebenbei in die Welt des Malers ein. Ein umwerfendes Buch für Kinder ab 5 Jahren. Auf kleinere Kinder können Boschs Figuren vielleicht etwas erschreckend wirken. Wer einen sanfteren Einstieg in die Bücherwelt von Thé Tjong-Khing sucht, soll mit einem Band der Torten-Trilogie beginnen. «Die Torte ist weg», «Picknick mit Torte» und «Geburtstag mit Torte» sind ebenfalls uneingeschränkt zu empfehlen: In unserer Familie sorgen sie seit Jahren und in allen Altersklassen für grosses Vergnügen. ~GG

Miranda Richmond Mouillot. Die Enkelin will herausfinden, was ihre Grosseltern entzweit hat, und macht sich auf Spurensuche. Dabei verliebt sie sich in das alte Haus in Südfrankreich, das Anna und Armand noch immer gehört, und findet nach und nach heraus, was ihre Grosseltern für immer getrennt hat. Ein persönliches und berührendes Buch, das aufzeigt, wie stark die Verfolgung der Juden und der Holocaust auf die Überlebenden und die nachfolgenden Generationen nachwirkte und bis heute nachwirkt. ~GG Limes Verlag, 352 Seiten, 26.90 Franken

Moritz Verlag, 48 Seiten, 19.90 Franken

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TE ICH H SC GE ER! S LG IT RFO T WE E H DIE GE

1. S E P T E M B E R B I S 23. O K T O B E R 2 016

THEATER 11 ZÜRICH OERLIKON T I C K E T S U N D I N F O S : W W W. I O S E N Z AT E . C H SPONSOREN

PA R T N E R

T I C K E T PA R T N E R

V E R A N S TA L T E R

M E D I E N PA R T N E R


~ Service ~ TIPPS VOM KINDERARZT

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Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN (Text) und DESCIENCE (Illustration)

Brechdurchfall B

rechdurchfall ist sehr häufig und gehört zu einer normalen Kindheit. Die Erreger sind meist verschiedene Viren, seltener Bakterien. Diese werden meistens von Mensch zu Mensch übertragen. Dabei spielt die Händehygiene nach dem Gang zur Toilette oder dem Windelwechseln eine zentrale Rolle. Medikamente, die eine Magendarmgrippe beenden, gibt es nicht. Sie können höchstens helfen, das Erbrechen zu lindern. Grundsätzlich gilt: Die Erreger im Magendarmtrakt müssen wieder raus, und dies geschieht eben über das Erbrechen und den Stuhl. Die Kinderärztin/der Kinderarzt wird Sie über Medikamente beraten. ALLE FÜNF MINUTEN FLÜSSIGKEIT Das Hauptziel der Behandlung ist die genügende Flüssigkeitszufuhr, um eine Austrocknung zu verhindern. Dazu wird am besten eine spezielle Trinklösung (zum Beispiel Oralpädon oder Normolytoral) verwendet, die sowohl Zucker als auch Salz enthält. Diese Lösungen werden im Darm schnell aufgenommen und wirken so der Austrocknung entgegen, auch wenn das Kind weiterhin erbricht. Um Erbrechen zu verhindern, werden diese Flüssigkeiten in kleinen Portionen (esslöffelweise) alle fünf Minuten verabreicht. Kalte Flüssigkeiten (also direkt aus dem Kühlschrank) werden besser vertragen. Ziel ist es, mindestens 100 Milliliter pro Stunde zu verabreichen. Diese Phase dauert etwa vier Stunden, dabei sollten keine festen Nahrungsmittel verabreicht werden. Als Ersatz für eine der oben genannten Trinklösungen können Sie auch eine Lösung selbst herstellen. Dazu geben Sie auf einen Liter Tee (kalt) 4 bis 5 Esslöffel

Die grösste Gefahr beim Brechdurchfall, auch Magen-Darm-Grippe genannt, ist die Austrocknung. Die Behandlung besteht hauptsächlich in der Zufuhr von Flüssigkeit.

Zucker und einen Kaffeelöffel Salz. Eine Ausnahme stellen die voll gestillten Kinder dar. Sie sollen weiter voll, jedoch häufiger gestillt werden. DIÄTEN BRINGEN NICHTS Nach der Anfangsphase kann die Trinklösung weiter verabreicht werden. Zusätzlich darf das Kind langsam wieder mit dem Essen beginnen. Es ist sogar so, dass ein rascher Nahrungsaufbau die Krankheitsdauer verkürzt. Früher wurden oft radikale Diäten empfohlen. Neuere Erfahrungen zeigen jedoch, dass dies kaum etwas bringt. Zwar sollten Sie stark fettige und gesüsste Speisen vermeiden. Ansonsten kann jedoch alles (inklusive Milch) verabreicht werden. Bei lang anhaltendem Durchfall kann eine Spezialnahrung wie zum Beispiel Milupa HN 25 sinnvoll sein. In schweren Fällen kann eine Austrock# 05 ~ 2016

nung auftreten. Besonders gefährdet sind Säuglinge, die jegliche Flüssigkeitseinnahme verweigern. In diesen Situationen kann ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden, bei dem die Flüssigkeit mittels einer Magensonde zugeführt wird. Nach ein bis zwei Tagen klingen die Symptome ab. Allerdings kann der Durchfall noch einige Zeit anhalten. Gelegentlich dauert es sogar mehrere Wochen, bis sich der Stuhl vollständig normalisiert. Solange das Kind in gutem Allgemeinzustand ist, brauchen Sie sich nicht zu beunruhigen. ALARMZEICHEN Beim Kinderarzt melden sollten Sie sich bei folgenden Alarmzeichen: • Wenn das Kind wiederholt erbricht und keine Flüssigkeit mehr bei sich behalten kann. • Wenn das Kind andere Krankheiten hat. • Wenn es starkes Bauchweh hat. • Wenn Sie Blut oder Schleim im Stuhl des Kindes sehen. • Wenn der Durchfall schlimmer wird. • Wenn das Kind hohes Fieber hat. • Wenn das Kind sehr unruhig oder sehr schläfrig ist. •

Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, ISBN 978-3-456-84950-8, und ist ungekürzt auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.


~ Service ~ GESUNDHEIT

Hören Sie die Vögel zwitschern?

W

er schlecht hört, verzichtet auf Lebensqualität. Alltägliche Si­ tuationen sind mit einer Hör­

ebenfalls. Endlich kann sie sich wieder in einer angenehmen Lautstärke mit Hans unterhalten.

minderung eine grosse Herausforderung und belasten sowohl die Betroffenen als auch ihr Umfeld. Hans sitzt im Garten seines Einfamilien­ hauses. Er geniesst das Frühlingswetter und beobachtet, wie die Spatzen und Mei­ sen die letzten Körner vom Vogelhäuschen picken. Ein idyllischer Moment. Aber Hans kann das Zwitschern der Vögel nicht hö­ ren, er leidet an einem Hörverlust. Hans ist einer von vielen Betroffenen. In der Schweiz leben rund eine Million Menschen mit einer Hörminderung. Jedoch nimmt nur jeder Fünfte Hilfe in Anspruch. Nach langem Hin und Her entschliesst sich Hans zum Besuch beim Hörgeräte­ akustiker. Nach nur 15 Minuten steht das Ergebnis fest. Seine Hörfähigkeit ist deut­ lich schlechter, als er dachte. Hans erhält ein auf seine Bedürfnisse angepasstes Hörsystem, das er nach Hause nehmen und im Alltag ausprobieren kann. Am nächsten Morgen sitzt Hans wieder in seinem Garten. Mit seiner Frau trinkt er Kaffee und hört dem Zwitschern der Vögel zu. Er ist glücklich – und seine Frau

Eine Hörminderung bedeutet viele Ein­ schränkungen und Herausforderungen im Alltag. Es entstehen Missverständnisse, und die Betroffenen ziehen sich aus dem sozialen Umfeld zurück. Ein Verlust von Lebensqualität ist die Folge. «Ein Hörverlust ist ein schleichender Pro­ zess. Je früher er festgestellt wird, desto besser kann er behandelt werden», sagt Jeannette Ryffé, Hörgeräteakustikerin mit eidg. Fachausweis. Warten Sie nicht zu lange und vereinbaren Sie Ihren kostenlosen Höranalysetermin bei einem Akustiker in Ihrer Nähe unter Telefon: 031 528 13 07.

Jeannette Ryffé, Hörgeräteakustikerin mit eidg. Fachausweis.

In Zusammenarbeit mit:

www.hmzag.ch

www.beltone-hoerberatung.com

www.audilab.ch

www.otoacusticapaganini.ch

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~ Studie ~

ENKEL HÜTEN IST GESUND Grossmütter, die im Schnitt einen Tag pro Woche ihre Enkelkinder hüten, sind geistig fitter als ihre Alterskolleginnen. Dies zeigt eine Langzeit-Studie der «North American Menopause Society». Die besagten Grossmütter schnitten in verschiedenen kognitiven Tests besser ab als jene Frauen, die weniger oder gar keinen Kontakt mit Enkeln pflegten. Das Zusammensein mit den Kindern stellt an die Grossmütter physische und emotionale Anforderungen, die sich positiv auf verschiedene mentale Prozesse auswirken. Die Frauen beugen damit unbewusst chronischen Krankheiten wie beispielsweise Alzheimer oder Altersdemenz vor. Aber Vorsicht: Wenn das Hüten zu viel wird, kommt es zu körperlicher Überanstrengung und Stress: Grossmütter, die ihre Enkelkinder fünfmal pro Woche oder noch mehr betreuen, schnitten in den Tests schlechter ab. Die Studie lässt also den Schluss zu: Einmal pro Woche Enkelkinder hüten ist – zumindest fürs Gehirn – optimal. ~MB


~ Service ~ GESUNDHEITSKOLUMNE

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Nicht jede Demenz muss schrecklich sein M

Edy Riesen, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

eine Eltern sind beide mit einer Demenz gestorben. Man könnte wohl auch sagen, an einer Demenz, denn man kann daran sterben, weil alle Funktionen mangels Steuerung des Gehirns abnehmen und sich somit Kraft, Atmung, Antrieb, Nahrungsaufnahme und mehr verschlech-

W. wurde von ihrem Mann jeden Morgen in der Früh im Kleintransporter auf den Beifahrersitz gesetzt und stundenlang von Kunde zu Kunde gefahren. Sie sei dabei immer ruhig und zufrieden gewesen, berichtete ihr Mann. Und Max M. schaute über ein paar Jahre hinweg mit Gelassenheit und Wärme zu seiner Elsa.

tern. Meine Frau und ich haben mit zwei unserer Kinder, die damals noch zu Hause waren, und meiner Schwester die Betreuung zusammen mit externer Hilfe übernommen. Wir haben erfahren, dass nicht jede Demenz schrecklich sein muss und dass wir neben schwierigen Momenten auch zusammen lachen und die Leichtigkeit des Loslassens spüren konnten, bei den Eltern und bei uns. Es geht nicht um eine Verharmlosung, es geht darum, Trost zu suchen. Bei der Demenz kann das der gütige Schleier des Nicht-Mehr-Erkennens der eigenen Situation sein. Unsere Kinder haben es fantastisch gemacht. Vor allem der damals zehnjährige Sohn hatte eine ganz eigene Beziehung zum Grossvater, dem er ruhig und liebevoll half, mit dem kleinen Beil «Afüüri» zu machen oder Nüsse zu knacken.

Wunderbare kleine dörfliche Liebesgeschichten. Eine liebevolle Betreuung bewirkt übrigens, dass die Patienten im Durchschnitt zwei Jahre später in eine Institution müssen.

HELDINNEN UND HELDEN IM DORF Daneben habe ich in meinem Dorf ein paar wahre Heldinnen und Helden erlebt, die ihre dementen Partner mit absoluter Loyalität und Geduld betreuten und jahrelang bei sich zu Hause behielten, bevor diese für die letzte Wegstrecke ins Heim mussten. Es waren oft sogenannt einfache Menschen, die ein Leben lang gearbeitet hatten und gewisse Entbehrungen gewöhnt waren. Frau # 05 ~ 2016

VORURTEILSLOSER UMGANG Nun will ich natürlich nichts verharmlosen, die Demenz beschäftigt mich sehr. Ich gehe mit dementen Menschen vorurteilslos um und kläre sie mit ein paar einfachen hausärztlichen Tests ab, zudem veranlasse ich entsprechende Laboranalysen und ein MRI des Gehirns. Die unter 80-Jährigen lasse ich in einer Memory Clinic abklären. Wenn die Demenz diagnostiziert ist, stehen einige wenige Medikamente zur Verfügung, wobei ihre Wirksamkeit von der Art der Störung abhängt. Es gibt neben der berühmten Demenz vom Alzheimertyp auch Demenzen, die von der Arterienverkalkung ausgehen, und speziellere Formen, die aber nur die Memory Clinic unterscheiden kann. Wenn ein dementer Mensch Medikamente bekommt, kontrolliere ich ihn zuerst häufiger, später sicher alle drei Monate, wobei ich eine halbe Stunde reserviere und der betreuenden Person grosse Aufmerksamkeit schenke. Schliesslich hängt der Verbleib zu Hause von den gesunden Personen rund um den Patienten ab! Es muss hier ganz offen gesagt werden, dass wir mit den Medikamenten nicht am Ende unserer Wünsche sind. Deren Wirksamkeit wird in der Medizin heftig debattiert, da keine wirklich überzeugenden Studienresultate vorliegen. Ich halte mich an engagierte Altersmedizinerinnen und Altersmediziner, welche die Pharmakotherapie der Demenz in vielen Fällen


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Von EDY RIESEN (Text) und SOPHIE STIEGER (Foto)

positiv beurteilen. Neben den eigentlichen Medikamenten gegen Demenz werden auch allfällige Defizite der Vitamine B12, von Eisen, Folsäure und (praktisch immer) von Vitamin D korrigiert. Erfolgreicher als beim Aufhalten der Demenz ist man bei der Behandlung der Verhaltensstörungen wie Unruhe oder Aggressivität. Hier arbeitet der Hausarzt oft und gerne mit dem Gerontopsychiater zusammen. Neben den eigentlichen Demenzmedikamenten werden dann Psychopharmaka, vor allem Neuroleptika eingesetzt. Ich spüre dabei oft eine gewisse Ambivalenz. Aber wenn es darum geht, ob ein Patient nur mit beruhigenden Medikamenten auf einer offenen Abteilung oder in vertrauter Umgebung, im eigenen Dorf bleiben kann, sind Medikamente

unterschiedliche Auffassungen bestehen über den Zustand, das weitere Vorgehen, die Medikamente und mehr. Der Aufwand mag gross scheinen, lohnt sich aber enorm.

manchmal das kleinere Übel. Bei schwierigen Situationen werden die Familie und die Pflegefachkräfte an einem runden Tisch versammelt. Dies ist besonders wichtig, wenn unter den Angehörigen

das Heer von Pflegenden? Die überwiegende Zahl von ihnen führen diese schwierige, höchst anspruchsvolle Arbeit mit viel Motivation, Geduld und Humor aus! •

EIN LOB DEN PFLEGERINNEN UND PFLEGERN Es ist ganz wichtig, die verbleibende Autonomie des Dementen zu beachten. Wer nicht mehr essen und trinken mag, darf dies. Es gibt heute keine Magensonden und Infusionen mehr. Hingegen gelten bei Dementen ohne Einschränkung die Regeln der Palliativmedizin betreffend Schmerz, Atemnot, Angst oder Unruhe. All dies muss mit Angehörigen und Pflegenden immer wieder abgesprochen werden. Darf ich am Schluss noch ein Loblied singen auf

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NATURDETEKTIVE: SPURENSUCHE FÜR SCHLECKMÄULER Natur zum Dahinschmelzen und Reinbeissen! Beim diesjährigen Naturspecial der Familienhotels Südtirol gehen die Naturdetektive gemeinsam mit Naturexperten auf Entdeckungstour ins Königreich der Biene und auf Feldforschung rund ums Korn. Wie viele Getreidekerne wachsen aus einem Samenkorn? Warum tanzen Bienen? Wie schmeckt Stockbrot am Lagerfeuer, und wie kommt der Honig aufs Butterbrot? Und dann ab in die Küche und Rollentausch... Am Abend kochen die Kinder gemeinsam mit dem Köche-Team für die Erwachsenen. Das Programm Naturdetektive ist eine Einladung an Kinder von 7 bis 12 Jahren. Doch unser Naturspecial ist nicht nur für Kinder. Besonders schön sind die Streifzüge, wenn auch Mama und Papa, Oma und Opa mitkommen. Denn gemeinsame Erlebnisse in der Natur zählen zu den schönsten Erinnerungen.

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Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigekunden und Partnern. Sie stehen ausserhalb der redaktionellen Verantwortung.

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Foto-Schnitzeljagd: Den Bildern auf der Spur...

B

ei einer solchen Foto-Schnitzeljagd geht es darum, Ihre Enkelkinder dazu anzuhalten, mit offeneren Augen durch die Welt zu gehen. Anhand eines Umgebungsfotos – sei es nun die Ansicht eines bestimmten Hauses, das Abbild eines markanten Baumes oder die Detailaufnahme des Bodenbelags – muss Ihr Enkelkind dessen genauen Aufnahmeort herausfinden. Dort angekommen erhält es das Bild des nächsten Sujets, und die Suche geht weiter. So folgt es einem womöglich vertrauten Weg mit einem ganz anderen Blick. Aufmerksam wird es nach den Motiven suchen und dabei Details in seiner Umwelt entdecken, an denen es zuvor achtlos vorbeigegangen war.

Kennen Sie Schnitzeljagden auch noch aus Ihrer Kindheit? Diese originelle Foto-Version lässt sich im Handumdrehen vorbereiten und ist ein riesen Spass für Kinder jeden Alters.

# 05 ~ 2016

WAS BRAUCHT ES FÜR EINE FOTO-SCHNITZELJAGD? Für die simpelste Form der Schnitzeljagd benötigen Sie eigentlich nichts weiter als eben einige Fotos. In welcher Form Sie diese aufbereiten, ist aber ganz Ihnen überlassen: Fotos von Sofortbildkameras bieten sich beispielsweise an. Die sind einfach und schnell gemacht und können gut an den verschiedenen Stationen der Schnitzeljagd deponiert werden. Oder wie wäre es beispielsweise mit Fotogrusskarten, auf deren Innenseite die Kinder, welche den Posten passieren, ihre Namen eintragen? Sie können auch ein kleines Schnitzeljagd-Fotoheft erstellen, mit Bild und Karte für die Standortmarkierung auf


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jeder Doppelseite. Natürlich können Sie die Bilder auch einfach ausdrucken, das macht aber dann nur halb so viel Spass. WAS SOLL ICH FOTOGRAFIEREN? Die Motivwahl ist in erster Linie vom Alter Ihres Enkelkindes abhängig. Je älter, desto anspruchsvoller und «um die Ecke gedacht» können die Motive ausfallen. Für Kinder im Kindergartenalter sind vertraute und komplett abgebildete Objekte wie vielleicht der nächste Hydrant oder ein Strassenschild geeignet. Für ältere Kinder reichen hierbei der Fuss des Hydranten und zwei Buchstaben des Schildes bereits aus, um den richtigen Weg einzuschlagen. Gerade für kleinere Kinder ist die richtige Perspektive wichtig. Begeben Sie sich für die Aufnahme auf die Augenhöhe des Kindes oder stellen Sie Ihr Kamerastativ entsprechend ein. So sehen Sie, was Ihr Enkelkind sieht, wenn es nach dem nächsten Motiv-Posten Ausschau hält. Um für ältere Kinder den Schwierigkeitsgrad noch zu erhöhen, können Sie die Perspektive ändern und Motive wählen, die nicht sofort einsehbar sind, sondern deren Ort sich nur vermuten lässt. Zum Beispiel wenn der Bus auf dem Foto gerade mal nicht da steht, muss das Kind trotzdem herausfinden, dass es zum Bushäuschen gehen soll. Oder die Rückseite eines Hauses lässt sich nur mit etwas Kombinationsgabe lokalisieren, wenn man aus der Fassadenfarbe und der Fens-

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terform schliessen kann, um welches Gebäude es sich handelt. Achten Sie darauf, dass Sie beständi-

oder eine Pflanze, die sich nur vom Rand einer steilen Klippe entdecken lässt, darf man

ge Motive wählen. Eine Plakatwand, die bereits neu beklebt sein könnte, oder ein Schaufenster ist eher ungeeignet.

keinesfalls verwenden. Kleinere Kinder sollten Sie sicherheitshalber auf ihrer Suche begleiten und das Abenteuer, seine Umwelt neu zu entdecken, mit ihm zusammen erleben. •

WO SOLL DIE SPUR HINFÜHREN? Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten: Sie können Ihr Enkelkind mit den fotografischen Hinweisen Schritt für Schritt an ein bestimmtes, ihm unbekanntes Ziel führen. Sollte es beispielsweise anfänglich noch unsicher sein, wo der Weg zum Kindergarten langführt, können Sie es ihm mit bildlichen Anhaltspunkten erklären. Oder erstellen Sie mit Ihrem Enkelkind zusammen eine Foto-Schnitzeljagd, die zum Veranstaltungsort seiner Geburtstagsparty führt, für seine Partygäste. Wenn Sie die Fotos in einer dem Kind vertrauten Umgebung aufnehmen, kann auch der Weg mit all seinen Details das eigentliche Ziel der Foto-Schnitzeljagd sein. So könnte Ihr Enkelkind vielleicht einen Wettbewerb für das Primarschulfest auf die Beine stellen, bei dem die Schüler die Aufnahmeorte der Fotos auf einer Karte des Schulareals eintragen müssen.

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ACHTUNG: AUF DER JAGD KÖNNEN AUCH GEFAHREN LAUERN! Vermeiden Sie unbedingt Motive, für deren Entdecken sich Ihr Enkelkind in Gefahr begeben könnte. Ein Dolendeckel auf einer vielbefahrenen Strasse # 05 ~ 2016

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~ Service ~ RÄTSEL

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Sudoku

Binoxxo

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: leicht

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Anleitung Binoxxo:

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Conceptis Puzzles

Conceptis Puzzles

31010000663

06010031757

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www.binoxxo.ch

5 9 2

Schwierigkeit: schwer

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Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig.

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Bimaru Schwierigkeit: leicht Conceptis Puzzles

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So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

5 2

3

3

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1 Frachter 3 Kutter

2

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1

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2 Yachten 4 Jollen

Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 05 ~ 2016

So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren • Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen


~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO

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Ein Land voller Familienwagen?

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Gewin n von v en Sie ier Tic BOL kets f ür im W ERO BE ert vo R L I N n je C HF 11 9.– zwei

waagrecht

2 Der Beginn der Vermählungsfeier. 5 Für Jacke oder Bluse. 12 Calendula im Plural. 14 Ring am Gurt, Schuh oder BH. 15 …metral, …positiv. 16 Bestandteil von Cuba Libre. 17 Was Schulen tun sollen. 19 Macht uter betrügerisch. 20 Fra la valle d'Ossola e il Vallese (senza m). 22 …kammer, … beiz. 23 Hierzulande Gewohnheit. 24 Kleines Putin-Land. 26 Dutronc besang sein Erwachen. 27 Social-National Party of Ukraine. 28 Weist auf Gestirne und Weltall hin. 30 Weist Richtung 24 waagr. 31 Mit D ein Blöder, mit S ein Gefallener und mit H ein CH-Künstler. 32 Für ein Königreich fehlt dem Alkan ein H. 33 Die atemstimulierende Einreibung ist hier so. 34 Antikem Philosophen fehlt kalifornische Stadt. 35 Pastabegleitung.

senkrecht 1 Wer sie hierzulande löffelt, kichert. 2 Es gibt sie auf Podesten und im Alltag. 3 Teil des päpstlichen Segens. 4 Erbträger. 5 Nach diesem König von Lydien werden unermesslich Reiche genannt. 6 Wo Verliebte sich (heimlich) treffen. 7 Soll unsere AKWs überwachen. 8 Entriecher. 9 Märchenhafte frauenmordende Schlüsselfigur. 10 In ihr ist nicht Vermischbares vermischt. 11 Nicht radikal oder extrem. 13 Steinegger oder Russi sind's. 18 Planet oder Wassergott. 21 Künstliches Menschenskind. 25 Gedrehte Bank ist gut für Verbindungen. 29 Vegetationsfleck.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 12.5.2016. Die Lösung des April-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 05 ~ 2016


~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET

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DER KLEINE SPROSS

go wandere

# 05 ~ 2016


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

Impressum Ausgabe 5/2016

Vorschau #6 / 2016

Verlag GROSSELTERN-MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch

Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

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Erscheint am 26.5.2016

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Thomas Baumann, Theres Baumgartner, Fabrice Boulé, Christa Camponovo, Ruth Frei, Markus Fueter, Beat Gloor, Stefan Gribi, Brita Holthuizen (BH), Reto Hunziker (Produktion), Jochen Ihle, Toni Kaiser, Rolf Käppeli, Katharina Ley, Paul W. Meier, Fabian Müller, Edy Riesen, Marie-Anne Spross, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Ernst S. Werder, Eli Wilhelm Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Madelaine Ammann, Thomas Burla, Tibor Nad, Lefteris Partialis, Sophie Stieger, Alexandra Wey Illustrationen François Chalet, Ruth Cortinas, Descience, Marie-Anne Spross, Paula Troxler

DIE BESTEN SPRÜCHE UND VERSE Susanne Stöcklin-Meiers Bücher mit Versen, Sprüchen und Reimen für Kinder erfreuen sich seit Jahrzehnten grösster Beliebtheit. Weshalb? Und wie ist sie zu ihrem Beruf gekommen? DER GRÖSSTE FAN Giuseppe Napoli ist bei fast allen Partien seiner drei Enkelkinder für die Junioren des FC Niederweningen dabei.

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Korrektorat Martin Hug Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch

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GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch

~ #04 / 2016 ~

DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht

1 Boell 6 Dornroeschen 13 Froschkoenig 14 Freak 15 Riri 16 Gn 17 ver 18 RTV 19 eril 20 pa 21 Neg 23 Zonenplan 25 Bieter 27 naeh 29 ablegen 30 elre 31 re 32 Niere 34 Moto 35 Pupillen38 nome 39 None 40 Tand 41 Earl

senkrecht

FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch

1 brrrr 2 Ersatzteile 3 Lockvoegel 4 lehren 5 peng 7 Offenbarung 8 noergeln 9 Skirennen 10 Corinne 11 Heil 12 Nina 20 Pleroma 22 Eibe 24 Palmoel 26 reread 28 hetero 33 and 36 Po 37 in

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Lösungswort Der Begatter

Gewinner

Kurt Schönenberger aus Andwil

# 05 ~ 2016


~ ~ Kolumne Kolumne ~ ~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT

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WENN VÄTER UNS GROSSVÄTER AUSRANGIEREN

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üne Huber (54), Frontmann von Patent Ochsner, ist im vergangenen

sich solche Geronto-Väter gesünder ernähren, körperlich aktiv bleiben. Welches

Jahr nochmals Vater geworden. Ich habe ihm kürzlich bösartigerweise gesagt: «Wenn du Glück hast, erlebst du noch, wie dein Max mit 20 in die Rekrutenschule muss.» – «Er wird keine Rekrutenschule besuchen, ich mache ihn zum Antimilitaristen.» Mir ist dies natürlich sympathisch, aber eigentlich gehts gar nicht ums Militär.

Mädchen, welcher Knabe hat schon gerne einen Waschlappen als Vater. Aber was, wenn er sich dann plötzlich – viel zu früh – für immer verabschiedet? Übrigens tritt dieses Phänomen der (zu) alten Väter nur in der sozialen Oberschicht auf – mit finanzieller Absicherung. Warum wohl? •

Mir gehts um diese alten Väter: Beckenbauer mit 58, Picasso mit 68, Fritz Wepper mit 70, Anthony Quinn mit 81. Die Liste liesse sich beliebig erweitern, der älteste Mann in der Schweiz, der Vater wurde, war 93. Was tun die ihren Kindern an, diese Pseudogrossväter. Sie berauben uns unserer Rolle als echte Grossväter. Wir werden ausgemustert, sind überflüssig. Zum Haare Raufen ist dies, falls wir noch welche haben. Und dies nur, weil Männer Sperma bis ins hohe Alter produzieren und zeugungsfähig bleiben. Wir Männer – das starke Geschlecht. Zum Heulen! «Nein, er ist nicht mein Grossvater, er ist mein Vater.» Wunderbar! Immerhin aufgepasst, ihr alten Sä....: Die Stammzellen, welche die Spermien herstellen, haben bei einem 50-jährigen Mann bereits 600 Zellteilungen hinter sich. Mit jeder weiteren Teilung steigt die Gefahr punktueller Fehlbildungen im

Erbgut. Denkt deshalb an das zu zeugen beabsichtigte Kind. Und wo bleibt die Gleichberechtigung bei diesem Thema? Die Eizellen der Frau werden in jungen Jahren angelegt. Da nützt auch eine Kühltruhe wenig bis gar nichts. Vielleicht zur Rettung noch ein Reagenzglas. Entschuldigung, aber ist doch eigentlich wahr. Nun, da kommt eben – zum Glück für uns Menschen – die Sache mit der Liebe ins Spiel. Nichts gegen junge Frauen, die alte Männer gerne haben. Sie will ein Kind – er will die Frau nicht verlieren, also gibt er nach. Vielleicht ist es auch mal umgekehrt. Natürlich geniessen Kinder pensionierte Papis, weil die immer zu Hause sind, Zeit haben zum Spielen und zum Geschichten Erzählen. Untersuchungen zeigen, dass # #05 02 ~~ 2016 2016

Hans Abplanalp, 68, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.


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