Grosseltern 07/08 2017

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MAGAZIN

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Grosseltern

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Ink

AU TO l. Dossier BIO S C HR G R A F IE E a b Se I B E N ite

www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern 48

Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Sparen für die Enkel

Frölein Da Capo

Die Rückwanderin

Auf was man achten muss, wenn man seine Enkel finanziell begünstigen will (S.36)

Das Grosi der Musikkabarettistin gab ihrer Enkelin den Sinn für Humor mit (S. 13)

Auswanderin Marlene Derlet ist den Enkeln zuliebe in die Schweiz zurückgekehrt (S. 42)

Grosseltern MAGAZIN

E N I E L K R N E Ü F N N I G I N KÖ )

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~ Magazin ~ EDITORIAL

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GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch

STABSÜBERGABE Liebe Leserinnen, liebe Leser Mit dieser Ausgabe verabschiede ich mich von Ihnen. Nach über drei Jahren als Chefredaktor des Grosseltern-Magazins habe ich Lust, mich neuen Herausforderungen zu stellen. Leicht fällt mir der Abschied aber aus vielerlei Gründen nicht. Die Zeit beim Grosseltern-Magazin war eine der intensivsten, spannendsten und abwechslungsreichsten meines Lebens. Als mir Dominik Achermann im Herbst 2013 von seiner Idee erzählte, ein Magazin für Grosseltern herauszugeben, fand ich sie toll. Nervös wurde ich, als er Melanie Borter und mir einige Wochen später sagte, dass er ernst machen würde. Wenn wir die Redaktion bilden wollten, seien wir herzlich eingeladen. Melanie und ich schluckten leer, aber beschlossen, das Abenteuer zu wagen. Im März 2014 begannen wir zu Dritt mit der Arbeit, wälzten Ideen und Konzepte. Manchmal hatten wir das Gefühl, es nie zu schaffen, manchmal waren wir extrem zuversichtlich. Ende August 2014 erschien wie geplant das erste Heft.

Heute halten Sie die 30. Ausgabe des Grosseltern-Magazins in den Händen, und jedes der 30 Hefte hat seine ganz eigene Geschichte. Das Schönste an meiner Arbeit waren die vielen persönlichen Begegnungen mit den Mitarbeitenden, den Interviewpartnern und den Leserinnen und Lesern. Oft schien es auch, als würde uns, die wir alle aus Baden kommen, die ganze Stadt unterstützen. Bekannte und Verwandte halfen mit oder hielten als Fotomodels hin. Meine Eltern mussten gleich fürs erste Heft auf einem Spielplatz turnen und dabei posieren, und auch meine Kinder und ihre Freunde standen immer wieder vor der Kamera. Meine Tochter nimmt es mir wohl ewig übel, dass sie im Gegensatz zu ihrem Bruder nie auf dem Titelbild war. Dafür durfte sie immer wieder für den Basteltipp aufs Foto, so auch in diesem Heft, für einmal zusammen mit meiner Mutter und meiner Frau Marie-Anne, die mich immer unterstützte und mit ihren Basteltipps und Illustrationen selber viel zum Gelingen des Heftes beitrug und dies auch weiterhin tun wird. Das Bild ist ein stimmiger Abschluss, wie ich finde.

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Zu meiner grossen Freude übernimmt meine Redaktionskollegin Melanie Borter die Chefredaktion – es ist also für Kontinuität gesorgt. Dass Melanie mitten im Grosseltern-Thema drin ist, zeigt sie (unter vielem anderem) Monat für Monat mit der Kolumne «Meine Enkel – meine Kinder», die sie zusammen mit ihrer Mutter verfasst. Barbara Ehrensperger, die vormals unter anderem bei der NZZ und bei NZZ Campus gearbeitet hat, wird Melanie neu als Redaktorin unterstützen. Ich wünsche beiden alles Gute. Mein Dank geht an Dominik, der das alles mit seinem Mut und seinem Vertrauen ermöglicht hat, an das tolle kleine Team, mit dem ich zusammenarbeiten durfte, und an all die Mitarbeitenden, die das Magazin so bunt und vielseitig machten und machen. Mein Dank geht aber vor allem auch an Sie, liebe Leserinnen und Leser: Ohne Sie würde es dieses Magazin nicht geben, und damit wäre mein Leben um viele Erfahrungen und ein grosses Abenteuer ärmer. Eines, von dem ich bestimmt meinen Enkelkindern erzählen werde. •


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INHALT # 07 & # 08 / Juli & August 2017

Lebensrückblick

Wer seine Autobiografie schreibt, erinnert sich an goldene Momente und an Lebensstürme. (S.48)

Väterliche Hilfe

Unternehmer Leo Jaeggi unterstützt seinen Tochter Olivia beim Aufbau ihres Geschäfts. Gleichzeitig beginnt er sich mit der Regelung seiner Nachfolge zu befassen. (S.32)

Spielen in den Ferien

Mit der selbst gebastelten Legoschachtel haben Sie die Spielsachen für die Ferien in kompakter Form dabei. (S.64)

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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

Entdeckt

im

USEUM KINDERMe 14 Seit

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mu s e u m Aa MUSEU MSTESrau TER Seite 8

Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis

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8

Seite 48

Hintergrund 3 4

Generationengespräch Cornelia Lagiadèr und ihre Enkelin wagten ein Experiment: Sie tauschten ihre Kleider. Sammelsurium

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Drachenburg Auf Schloss Lenzburg lebt der kleine Drache Fauchi, der Mädchen erschreckt.

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Die schönsten Schlösser Fünf Ausflugstipps

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13

Meine Grosseltern Frölein Da Capo erbte von ihrem «Grosi von Graus» den Humor und die Musikalität.

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Anderswo: Chile Niemand weiss besseren Rat und backt feinere Empanadas als María Gregoria aus Santiago.

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Nachfolgeregelung Experte Marcel Burkart sagt, wie man die Übergabe seines Unternehmens planen sollte.

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Sparen für die Enkel Anlegen, vererben, versteuern: Was man bei der Vorsorge für die Enkel beachten muss.

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Leserbriefe

21 47 Meine Enkel – meine Kinder Mutter und Tochter finden beide, dass sie flexibel sind – trotzdem kann es kompliziert werden.

Wie der Vater, so die Tochter Leo Jaeggi führt in Siebnen ein Modegeschäft. Nun wird auch seine Tochter Unternehmerin.

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Die Rückkehrerin Marlene Derlet wanderte als junge Frau nach Australien aus. Nun ist sie den Enkeln zuliebe zurückgekehrt. GrossmütterRevolution Wenn Grossmama hoch hinaus muss, um eine Katze zu retten. Autobiografie schreiben Immer mehr Menschen halten ihre Erinnerungen für ihre Nachkommen fest. Doch wie geht man das an, und wer hilft einem dabei?

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Service 56

Aus der Praxis Katharina Ley schreibt über Grosseltern, die zu viel wollen, und Edy Riesen beleuchtet das Thema Würde in der Medizin.

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Unterwegs Entdeckungen in Brienz und am Muggestutz auf dem Hasliberg.

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Basteln Lego-Box für die Ferien

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Stricken Sommer-Latzhöschen

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Rezept Schoggikuchen zum Abschied

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Spiele Eine Kette aus Eiswürfeln und ein altes Spiel mit Nüssen

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Vorlesegeschichte

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Wettbewerb Gewinnen Sie zwei Tage und eine Übernachtung im Ravensburger Spieleland. Apps Buchtipps Rätsel Cartoon Impressum & Vorschau Schlusswort

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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH

&Cornelia

Pauline

Cornelia Largiadèr (76) und ihre Enkelin Pauline (13) wagten ein ungewohntes Experiment: Sie tauschten für ein Fotoshooting ihre Kleider. Oma Cornelia fand die Schuhe von Pauline unbequem. Die Bluse der Enkelin hingegen würde sie gerne tragen.

wo ich meine Kinder grossgezogen hatte und viele Leute kannte. Den Umzug nach Männedorf habe ich aber nie bereut, es war gut, etwas Neues zu machen. Bei der International Women's Association habe ich viele neue Freundinnen gefunden. Als Holländerin beschloss ich, da mitzumachen. Du hast ja auch viele

Pauline: Wie gefiel dir unser Fotoshooting, Oma? Cornelia: Ich fand es sehr lustig, mit dir die Kleider zu tauschen. Wir sind fast gleich gross, und so hat es perfekt gepasst. Wir sind ja auch beide sehr an Mode interessiert.

Hobbys. Für dich war es auch nicht ungewohnt, vor die Kamera zu stehen: Du hast ja schon als Model gearbeitet.

Pauline: Aber nicht unbedingt an denselben Kleidern. Ich würde sehr gerne Jeans mit Löchern drin tragen, aber Mama und du erlaubt es nicht. Cornelia: Ich finde Hosen mit Löchern unästhetisch und ein bisschen fragwürdig. In ein paar Jahren sind solche Hosen sicher nicht mehr «in». Sonst bist du ja sehr vernünftig, was deinen Kleiderstil angeht. Ich finde, du hast einen sehr guten Geschmack. Pauline: Hat es dich nicht gestört, meine Kleider anzuziehen? Cornelia: Nein, es war nur etwas ungewohnt. Deine Schuhe zum Beispiel, die haben mir weg getan. Die sind hinten wie ausgestopft. Pauline: Weisst du noch, wo wir die gekauft haben? Cornelia: Ja, natürlich: In New York. Das war ein Highlight! Wir waren zu dritt da, deine Mutter, du und ich. Es war eine richtige Generationenreise. Fotos: Barbara Sigg

Pauline: Wir waren sechs Stunden am Shoppen bei Macy's, ich war danach völlig kaputt. Du hingegen warst noch topfit und hast gesagt: Und, was machen wir jetzt? Cornelia: (Lacht). Wir sind dann noch zu Victoria's Secret. Wie fandest eigentlich du unseren Kleidertausch? Pauline: Mir hat er auch gut gefallen. Deine Kleider würde ich an einem festlichen Anlass anziehen, sonst nicht. Cornelia: Ich würde bei deinen Kleidern sicher das Käppi und die Tasche weglassen. Das ist gar nicht mein Stil. Die Bluse finde ich aber sehr schön. Ich würde sie gerne tragen, auch wenn sie vielleicht nicht ganz altersgerecht ist. Pauline: Du benimmst dich sowieso nicht altersgerecht! Cornelia: Wie ist das gemeint: positiv oder negativ? Pauline: Positiv natürlich. Du bist kein bisschen altmodisch und hast Freude am Ausgefallenen. Mir hat das immer schon gefallen. Ich finde es auch mutig, dass du nach Opas Tod in unsere Nähe gezogen bist. Cornelia: Das war schon ein grosser Schritt. Ich verliess das Haus in Riehen, in dem dein Opa aufgewachsen war, # 07 & # 08 ~ 2017

Pauline: Noch nicht so richtig. Ich habe mich fotografieren lassen und bin nun in einer Modelkartei. Cornelia: Möchtest du gerne Model werden? Pauline: Ja. Vielleicht nicht gerade im Hauptberuf, sondern so nebenbei. Ich schaue auch immer «Germany's Next Top Model» im Fernsehen. Cornelia: Würdest du in der Sendung mitmachen? Pauline: Ja, das würde ich. Cornelia: Solange die Schule nicht darunter leidet, finde ich das toll. Mir gefällt auch, wie gross die Kleiderauswahl heute ist. Früher, als ich in deinem Alter war, sind wir einmal im Jahr mit der Mutter Kleider kaufen gegangen. Meist trugen wir dasselbe: fast jeden Tag Kniestrümpfe und Röcke. Vielleicht habe ich heute deshalb so grosse Freude an der Mode. ~GG

Wollen Sie und Ihr Enkelkind auch einmal beim Generationengespräch mitmachen? redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Studie ~

DIE LIEBE DER CHINESISCHEN GROSSELTERN MACHT IHRE ENKEL DICK Chinas Kinder sind zu dick. 15 Prozent der 7- bis 18-jährigen Chinesen sind übergewichtig, das sind 30,4 Millionen junge Menschen. Einer in Guangzhou durchgeführten Studie zufolge sind dort 20 Prozent der Kinder aus alteingesessenen Familien übergewichtig. Bei den vor Kurzem durch Arbeitsmigration der Eltern zugezogenen Kindern sind es hingegen nur 14 Prozent. Verantwortlich für den Unterschied sind den Forschern zufolge die Grosseltern. In einem traditionellen chinesischen Haushalt leben auch die Grosseltern, meist väterlicherseits. Da sie in China bereits mit 55 beziehungsweise 60 Jahren pensioniert werden, brauchen die jungen Alten eine Beschäftigung. Also kümmern sie sich um den Nachwuchs, damit sich die Eltern dem Broterwerb widmen können. Da die jetzigen Grossmütter ihr eigenes Kind früher aus wirtschaftlichen Gründen auch nicht betreuen konnten und es ebenfalls bei ihren Müttern abgeben mussten, ergiesst sich die ganze unverbrauchte Mutterliebe über das Enkelkind. Und wie wohl fast überall auf der Welt äussert sich das in einer erhöhten Verfügbarkeit von Süssigkeiten und Snacks. Grosseltern stecken ihren Enkeln eben gerne mal ein Stück Schokolade zu. Bei den Kindern von Arbeitsmigranten und Zugezogenen hingegen lebt Oma meist nicht im Haushalt, sondern ist in ihrem Dorf zurückgeblieben. Da die Eltern dieser Kinder trotzdem beide oft Vollzeit berufstätig sind, sind die Kinder auf sich allein gestellt und haben niemanden, der sie mästet. ~GG

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Auf der Flucht

eine Enkelinnen haben Kindergarten-Gspänli, deren Eltern geflohen sind – vor Krieg, Diktatur, ökonomischer Aussichtlosigkeit. Die Kinder interessiert das nicht, sie spielen einfach miteinander. Was könnte besser sein? Sollten sie aber nicht doch erfahren, was es heisst, fliehen zu müssen? Gerade macht die Ausstellung «Flucht» Station im Aarauer Stadtmuseum. Ich teste zuerst, ob sie meinen sehr fantasiebegabten Enkelinnen nicht etwa Albträume verschafft. Kaum in der Ausstellung, muss ich selber Tränen wegdrücken angesichts des Albtraums der Bomben, die in Zeitlupe auf Aleppo fallen, der Mütter und Kinder, zusammengepfercht auf Booten oder Lastwagen. Der Film von Mano Khalil am Anfang der Ausstellung ist wichtig und stark. Aber weshalb kann er nicht in einem abgetrennten Raum gezeigt werden? Detonationen und traurige Stimmen bleiben Geräuschkulisse zu Stationen der Flucht von fiktiven Menschen mit typischen Biografien, zum Beispiel aus Afghanistan und dem Südsudan. Emotionale Überwältigung ist hier doch nicht nötig. Die Ausstellung, sorgfältig und pädagogisch geschickt angelegt, fordert eher dazu auf, klaren Kopf zu bewahren und herauszufinden, wie wir nachhaltig helfen können. Auch meine Enkelinnen könnten vieles davon verstehen – aber wie bringe ich sie an dem Film vorbei? • «Flucht», mit grösseren Kindern unbedingt besuchen, noch bis 17. September im Stadtmuseum Aarau, Schlossplatz 23. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag 11 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr. www.stadtmuseum.ch «Flucht» ist ein Gemeinschaftsprojekt der Eidgenössischen Migrationskommission EKM, dem Staatssekretariat für Migration SEM, dem Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen UNHCR und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA. Eli Wilhelm, 56, testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~

«Opala und Omala» Unsere drei Enkelkinder nennen uns Opala und Omala! Grund: Alle üblichen Namen für Grosseltern waren schon vergeben, und unsere Kinder wollten keine Namen, die sie selber mit ihren eigenen Grosseltern verbanden. Darum entstanden die einfachen Fantasienamen, die unsere Enkel sehr schnell aussprechen und unterdessen auch schon schreiben können. MARIANNE RÜESCH, USTER

Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Wir freuen uns über Einsendungen an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

~ Zitat ~

«DIE ZWILLINGE SIND HINREISSEND. MEINE FRAU NINA SCHWÖRT, DASS SIE GEORGES NASE HABEN.» Nick Clooney, der Vater von George Clooney, freut sich über seine zwei Enkelkinder, die am 6. Juni auf die Welt gekommen sind. Georges Frau Amal bezeichnete der stolze Opa als «Super Woman».

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

10 ~ Elternsprüche ~

«WEIN NUR EIN BISSCHEN, DANN MUSST DU WENIGER AUFS KLO.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten. Gesammelt von Beat Gloor.

~ Kindermund ~

«DE CHNOPPUTOPF» Unsere 3½-jährige Enkeltochter Milena ist sehr wissbegierig und geduldig. Sie besteht stets darauf, sich jeder bietenden Herausforderung zu stellen. So versuchte sie eines Morgens mit sehr viel Geduld ihre Schuhbändel zu schnüren. Dies ist nicht so einfach! Nach einiger Zeit und etlichen Fehlversuchen bot unsere Tochter ihre Hilfe an. Doch weit gefehlt. Die kleine Milena gab zu verstehen, dass sie keine Hilfe brauche und sagte: «Mami, bitte blib ruhig, i muess mi konzentriere, i muess nämlich a Chnopputopf mache (gemeint war ein Doppelknopf).» CHRISTIANE RUMO, GIFFERS

Hat Ihr Enkelkind etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Kindermund-Text an redaktion@grosseltern-magazin.ch Vielen Dank!

DREI WÜNSCHE

Liebe Enkel In diesem Jahr werde ich 70 – ihr seid zwischen zwei und acht Jahre alt. Rechne: Ihr seid also alle mehr als acht Jahre jünger als ich. Eigentlich sollte ich mit 70 ein weiser Mann sein, aber ich warte immer noch auf diese Phase. Was will man einem Enkel sagen, den man liebt, der aber noch nicht versteht, was wir Erwachsenen alles reden? Darum sitze ich jetzt vor dem Computer und greife in die Tasten. Ich will euch nur drei Dinge beschreiben oder sagen, die mir in den vielen Jahren wichtig geworden sind. Erstens, behandle deine Mitmenschen so, wie du auch von ihnen behandelt werden möchtest. Das heisst, pisse deinem Nachbarn nicht ans Bein. Du wirst das auch nicht besonders gern haben. Was diese Redewendung «ans Bein pissen» genau heisst, das wirst du erst in den nächsten Jahren verstehen lernen. Zweitens, sage die Wahrheit. Fromm ausgedrückt heisst das, du sollst nicht lügen. Ich habe sehr interessante Erfahrungen mit diesem Prinzip gemacht. Wenn ich gelogen habe, dann gab es oft Stunk und ein Durcheinander. Ich finde es auch daneben, wenn man die Enkel anlügt und ich zum Beispiel sage: «Wenn du den Teller nicht leer isst, dann holt dich der böse Zauberer.» Das ist Bullshit (auch dieses

Wort wirst du erst etwas später lernen). Drittens, es gibt einen Gott, der dich liebt. Das tönt für viele etwas schräg, und die Erwachsenen streiten sich oft wegen dieser Aussage. Die haben sich wegen diesem Gott auch schon gegenseitig umgebracht. Lieber Enkel, liebe Enkelin, ich sage dir nur, Gott liebt dich. Ich habe das in meinem langen, manchmal komplizierten Leben erlebt. Du kannst selber entscheiden, ob du das glauben willst oder nicht. Mach’s gut auf deinem Lebensweg

~ Trennungen ~

HAU SAUF GABE Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch

Dein Opa mit Töff

Dieser Brief stammt aus dem Buch «LebensWert – Grosseltern schreiben ihren Enkeln Briefe». Es enthält 34 Briefe von Grossmüttern und Grossvätern, in denen diese ihren Enkelkindern schreiben, was ihnen im Leben wertvoll wurde. Das Buch entstand aus einer Idee der Frauengemeinschaft der Pfarrei St. Johannes in Weinfelden. Es kann zum Selbstkostenpreis von 15 Franken (inkl. Porto) bezogen werden bei der Katholischen Kirchgemeinde Weinfelden, Freiestr. 13, 8570 Weinfelden.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Die Frage ~

WELCHE ORTE MUSS MAN IM ENGADIN GESEHEN HABEN? «Das Engadin ist fast eine Konzentration, ja die Essenz an faszinierenden Orten», schreibt Silvia Schaub im Vorwort ihres Buches «111 Orte im Engadin, die man gesehen haben muss». Die Journalistin verbrachte in den letzten zwei Jahrzehnten jeweils mehrere Wochen pro Jahr im Engadin und machte sich für diese Publikation auf die Suche nach versteckten Orten oder nach solchen, die man zwar kennt, nicht aber die packenden Geschichten dahinter. So erzählt sie die Geschichte vom Zuckerbäcker Peder Benderer aus Sent, der aus der Engadiner Nusstorte eine Zucker-

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bäckertorte mit vier Ecken machte, und warum auf der Ruine Tschanüff ein Fluch liegt. Und sie verrät, wo man den Künstler Not Vital entdecken kann, wenn man durch dessen Kunstpark (Foto links) in Sent geht. Wo man einen mächtigen Menhir findet, der die Lichtung Prospiz zum Kraftort und für die Luftfahrt zur magnetischen Störzone macht. Oder wo die längste Rolltreppe der Schweiz ist. Aber auch Engadin-Klassiker wie zum Beispiel das Val Trupchun (Foto Mitte) im tierreichen Nationalpark findet man unter den 111 beschriebenen Orten. Ein Buch zum Stöbern, Schwelgen und Entdecken, nicht nur für Engadin-Fans. ~MB «111 Orte im Engadin, die man gesehen haben muss», Silvia Schaub, 2017, 240 Seiten, 25 Franken.

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WER BETREUT MEINE BETAGTE MUTTER WÄHREND DEN FERIEN? Die Ferienzeit war für Vreni Lienhard bisher immer eine Herausforderung. Obwohl es ihrer betagten Mutter noch recht gut geht, kostete es die Tochter grosse Überwindung, sie zuhause zurückzulassen. Nun hat sie endlich eine Lösung gefunden, die es ihr erlaubt, entspannt in die Ferien zu fahren. «Normalerweise schaue ich nach meinem Mami, so oft ich kann. Aber wenn die Ferien kommen und die Familie verreisen will, bin ich schon Wochen vorher nervös», erklärt Vreni Lienhard. Statt sich auf die Reise zu freuen, macht sie sich Sorgen, ob ihre Mutter alleine zurechtkommt. Vreni Lienhards Geschwister wohnen eine Stunde entfernt. Alle sind berufstätig und haben eine Familie, so dass sich ihre Besuche

bei der Mutter aufs Wochenende beschränken. Vreni, selber zweifache Mutter, betont: «Ich habe oft überlegt, wer während meiner Abwesenheit zuverlässig nach unserem Mami schauen könnte.» Eine Freundin gab ihr dann die Telefonnummer von Home Instead Seniorenbetreuung. Deren Eltern wurden regelmässig von einer CAREGiverin – so nennen sie ihre Betreuerinnen – besucht. Diese waren ganz begeistert von der Zuverlässigkeit und Herzlichkeit. Vreni vereinbarte einen Beratungstermin: «Ich fühlte mich vom ersten Augenblick an gut aufgehoben. Toll finde ich, dass man die Betreuerin auswählen und problemlos wechseln kann, falls es nicht passt.» Bereits vor den Ferien kam die CAREGiverin mehrmals wöchentlich zur Mutter. «Die beiden verstanden sich so gut, dass ich beruhigt wegfahren und mich auch tatsäch-

Mutter ist gut versorgt und ich kann mich entspannen, mich erholen, wieder Kraft tanken.

lich erholen konnte. Ich wusste, dass meine Mutter gut aufgehoben ist. Auf die nächsten Ferien freue ich mich bereits riesig – und Mami auch», lacht Vreni Lienhard.

Weitere Infos: www.homeinstead.ch 061 511 04 29


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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Im Netz ~

«WIR DURFTEN NOCH KINDER SEIN» Mehr als 200 Likes und über 20 Kommentare löste im letzten Monat ein Video aus, das wir auf «Weisst du noch?» entdeckt und auf unserer Facebookseite geteilt haben. Darin wird die gute alte Kinderzeit heraufbeschworen: «Ein Wunder, dass wir unsere Kindheit überlebt haben. Wir haben uns richtig schmutzig gemacht. Niemand hatte Angst vor Keimen. Wir haben gefochten, ohne uns ein Auge auszustechen.» Solchen und ähnlichen Aussagen pflichteten viele bei. Annemarie Leuzinger schreibt: «Tagelang draussen bei jedem Wetter ... ach, wie sehne ich mich nach dieser Zeit zurück, es war alles so einfach und friedlich.»

Heinz Hofer: «Wir durften noch Kinder sein, heute spricht man nur noch von gefährlich, Gift, vegan, krank. Man kann nur noch mit Vorschriften leben. Ich bin froh, dass ich noch eine schöne Jugend hatte.» Etwas kritischer sieht es Charlotte Gonzenbach: «Dieses Video ist super, aber es gab weniger Verkehr, weniger Leute auf der Strasse, und es gab kein Internet, das uns alle Gefahren überall und immer mitteilt! Vieles war besser, anderes schlechter, unterdessen haben auch wir uns verändert und – hoffentlich – etwas angepasst.» ~MB

facebook.com/grosselternmagazin

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

Das perfekte Grosi Sie hatte ein Herz aus Gold und verstand es, die schönen Dinge im Leben zu sehen. Mit den Enkeln schaute sie gerne Fotoalben an oder spielte Nüünistein. Frölein Da Capo erbte von ihrem «Grosi vom Graus» die Musikalität und den guten Humor.

FRÖLEIN DA CAPO Die Musikkabarettistin und Kolumnistin der «Schweizer Familie» kennen viele noch aus der Satire-Sendung Giacobbo/Müller. Aktuell ist sie mit ihrem zweiten Soloprogramm «Nöis Zöigs» unterwegs und ab September mit dem «Secondhandorchestra» auf den Spuren der Beatles – in Mundart, versteht sich.

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ein Grosi hiess Katharina. Die meisten nannten sie Nina. Mit ihr sangen wir oft, wenn sie zu Besuch war. Von ihr hat meine Mama ihre Musikalität, die sie an uns Kinder weitergegeben hat. Grosi kannte viele alte Lieder auswendig, und wir sangen sie mit ihr zusammen mehrstimmig, meine Mama, meine Schwester und ich. Je höher das Alter vom Grosi war, desto höher war ihre Stimme. Gegen Ende sang sie dünn und zittrig und in einer so hohen Tonlage, dass wir kaum mehr mithalten konnten. Wir nannten sie «Grosi vom Graus», nach dem Hof, auf dem auch meine Mutter aufgewachsen war, und es war immer schön, wenn sie zu Besuch war. Ich schaute mit ihr gerne alte Fotoalben an. Sie erklärte mir dann, wer wie hiess und wer mit wem in welcher Form verwandt war. Ich habe nie ganz alles begriffen, da meine Verwandtschaft schampar gross ist, aber ich sass einfach gern neben meinem Grosi, schaute mir die grimmigen Erstkommunikanten und die ernsten Brautpaare an und lauschte den Ausführungen dazu. Beim Bild ihres ältesten Sohnes musste Grosi dann immer ein bisschen weinen –

er war jung gestorben. Und während sie das Nastuch aus dem Ärmel ihres Kleides noschte, holte ich das Nüünisteinbrett. Zur Ablenkung. Das spielten wir immer, wenn sie zu Besuch war. Ich hätte sie auch «Nüünistein-Grosi» nennen können. Oder «Tschau-Sepp-Grosi». Oder «Eile-mit-Weile-Grosi».

SCHELMISCHES LÄCHELN Für mich verkörperte sie das perfekte Grosi. Sie trug gemusterte Grosi-Kleider und frisierte ihre Haare zu einem Huppi am Hinterkopf. Sie hatte eine grosse Grosi-Lesebrille und ein Herz aus Gold.

Von ihr lernte ich die vielen alten Mundartausdrücke, die man heute kaum mehr hört. Sie wusste sie meisterlich einzusetzen. Überhaupt verfügte sie über einen grandiosen Sinn für Humor. Sie konnte sehr träfe Sprüche platzieren und lächelte ein schelmisches Lächeln. Wie mir meine Mutter sagte, hatte sie diese Seite an Grosi erst im Alter kennengelernt. Mein Grosi hatte elf Kinder grossgezogen, auf einem kleinen Hof im Juchhee draussen, und ihr Leben war geprägt von Arbeit und Verzicht. Doch sie verstand es, die schönen Dinge im Leben zu sehen und sich bescheiden am Kleinen zu erfreuen. Am gemeinsamen Gesang mit der Familie zum Beispiel. Oder an der Nachricht der Geburt eines Urgrosskindes – und davon gab es etliche. Die Geburt unseres ersten Kindes erlebte sie leider nicht mehr. Trotzdem wird unsere Tochter mit meinem Grosi vom Graus verbunden bleiben. Auch sie ist sehr musikalisch. Auch sie hat einen guten Humor. Und ihr zweiter Vorname ist Katharina. •

Fotos: Elisa Brügger


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

~ Kindermund ~

«WI'S D'PIZZA OFET»

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Mein zweijähriger Enkel Shaiel sitzt gebannt vor dem Backofen mit Glastüre, wo ich eine Pizza reingeschoben habe. Nach einer Weile fragt er: «Wosch luege wi's d'Pizza ofet?» EVA HEINZER, LUZERN

Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank.

Wetterprognose, handgeschnitzt

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as Männlein steht draussen, samt Schirm – es wird also regnen. Wann? Wieviel? Egal, das Wetterhäuschen liefert keine genaue Vorhersage. Aber die Spannung, ob nun er oder sie aus dem Châlet treten wird, hat etwas Magisches. Ganz anders als der blosse Blick auf den Hygrometer. Obwohl beide nach dem gleichen Prinzip funktionieren. UM HAARESLÄNGE

~ Jugendsprache ~

ALTER! Das Wort «Alter» oder «Alte» erlebt bei Kindern und Jugendlichen eine erstaunliche Renaissance. Welche Bedeutung das Wort hat, erfahren Sie in obiger Aufzählung, die wir kürzlich im Internet entdeckt haben – unter dem Titel: «Der neue Langenscheidt Deutsch-Jugendsprache ist draussen». ~GG

Die Figuren stehen auf einer drehbaren Scheibe, die mit einer Feder gespannt ist. Als Gegenkraft wirkt ein Haarstrang, meist aus Pferdehaar. Haar dehnt sich bei Feuchtigkeit um bis zu 2,5 Prozent aus, der Strang wird länger, das Männlein wird sichtbar. Bei Trockenheit zieht sich das Haar zusammen, das Fraueli in der Tracht tritt vors Haus. LIEBEVOLLE HANDARBEIT Das geschnitzte Objekt mit Blumenschmuck und Vorhängen stammt aus Brienz und ist rund hundert Jahre alt. Auch heute werden - trotz Wetter-App - nach wie vor Wetterhäuschen angeboten. Weil Gross und Klein noch immer ihren Spass daran haben. • In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Kindermund ~

MISSVERSTANDENE OMELETTE

~ Fingerfarbenvers ~

DE SEIT: «ICH BIN WISS WIE DE SCHNEE!» DE SEIT: «ICH BIN GRÜEN WIE S‘CHLEE!». DE SEIT: «ICH BIN GELB WIE DE SUNNESCHI!» DE SEIT: «ICH BIN ROT WIE D‘ERDBEERI!» DE SEIT: «ICH BIN BLAU WIE DE SEE!» HÄSCH DU ALLI 5 FARBE GSEH? Gesammelt, erfunden und erprobt von Sandra Friedrich (Spielgruppenleiterin)

Unsere kleine Enkelin Harper lebt in Antwerpen. Sie brauchte vor kurzem immer wieder das Wort «Omälettä». Die gemachten Omeletten ass Harper aber nicht, bis unsere Tochter merkte, dass Harper mit ihrer Aussage folgendes wollte: In die Schweiz skypen und mit «Oma lede (reden)». BERNADETTE DUSS , GELFINGEN

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~ Ratgeber~

GROSSPAPA HILFT WEITER Der Zürcher Kinderarzt Sepp Holtz ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Eben ist der Oberarzt am Kinderspital und Leiter der Gruppenpraxis «Kind im Zentrum» mit dem renommierten Guido-Fanconi-Gedenkpreis ausgezeichnet worden. Seit der Geburt seines ersten Enkelkindes vor vier Jahren ist er auch Ratgeber seiner Tochter Noa. Da Noa ihren Vater mit Fragen rund ums Thema Kind löcherte, kam ihr Mann Dan auf die Idee für einen Podcast. Dieser heisst «Familienbande» und erscheint in loser Folge. In den Beiträgen hört man Gespräche zwischen Vater und Tochter über Themen, welche Noa in Zusammenhang mit ihren mittlerweile zwei Kindern gerade beschäftigen. Zum Beispiel: Was tun, wenn das Kind im Auto immer schreit? Was, wenn es nachts nicht durchschläft? Wie viele Spielsachen soll ein Kind haben? Als Vater und Kinderarzt versteht Sepp Holtz mitunter auch jene Botschaften, Sorgen und Ängste seiner Tochter, die zwischen den Zeilen gewisser Fragen verborgen sind. Die einzelnen Folgen können auf der Webseite der Pro Juventute nachgehört werden, den Podcast kann man kostenlos abonnieren. Das lohnt sich für Eltern und Grosseltern. ~GG www.kispi.uzh.ch/familienbande www.elternberatung.projuventute.ch/ podcast

~ Theater ~

HOMMAGE AN DIE GROSSELTERN Es war ein Auftritt, der viele im Publikum zu Tränen rührte: 39 Schüler und Schülerinnen der Tagesschule Ländli in Baden zeigten Anfang Juni das Stück «Hommage – Eine Ehrerbietung an die Grosseltern in drei Akten». Eine Zeitmaschine auf der Bühne führte sie von der Gegenwart in die Vergangenheit und die Zukunft. Im Heute erzählten die Dritt- und Viertklässler von ihrer Beziehung zu ihren Grosseltern, von ihrem Lieblingsessen, von gemeinsamen Ausflügen oder verbotenen Fahrstunden. Im Gestern berichteten die Kinder, was ihre Grosseltern früher erlebt hatten: Krieg, Flucht, Mondlandung, Rock’n’Roll. Und im Morgen stellten sie sich ihre eigene Zukunft als Grosseltern vor und sangen den Beatles-Klassiker «When I’m sixty-four». Das von den Lehrpersonen Jürg Buchs, Jonas Oster, Andrea Höchli, Sarah Pfister und Svenia Dünnenberger zusammen mit den Kindern erarbeitete Stück stützte sich auf Interviews, welche die Schüler und Schülerinnen im Rahmen eines Semesterprojekts zum Thema Grosseltern mit ihren Grossmüttern und Grossvätern geführt hatten (wir berichteten in der Ausgabe 03/17 darüber). Das Resultat, das am Schultheatertreffen im Theater Tuchlaube in Aarau und im Kulturhaus Royal in Baden gezeigt wurde, war eine persönliche, unterhaltsame, lebendige und mitreissende Ode an die Grosseltern, von denen viele im Publikum sassen und begeistert und berührt waren. ~GG

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Wer Rat braucht, fragt Abuela María María Gregoria Quilodrán Carreño ist 89 Jahre alt und das Herzstück der Familie. Ihr Haus in Santiago ist der Treffpunkt der Generationen. Mit 16 Enkeln, 15 Urenkeln und einem Ururenkel wird es María nie langweilig. von ANGELA BLESS (Text und Foto)

María Gregoria Quilodrán Carreño mit ihrem jüngsten Urenkel Julián.

A

bu, verrate mir dein Rezept für den leckersten Pastel de Choclo (ein klassischer chilenischer Mais auflauf) der Welt!» – «Abuela, auf was muss ich während der Schwangerschaft besonders achten?» – «Ueli, am Samstag kommen wir bei dir vorbei; könntest du nicht deine berühmten Empanadas bereithalten?» So oder ähnlich kann man sich die Telefonanrufe vorstellen, die María Gregoria erhält. Täglich meldet sich eines ihrer sechs Kinder oder ihrer 16

Enkelkinder, um zu erfahren, wie es ihr geht, oder um irgendwelche Ratschläge einzuholen. Keiner kennt bessere Beruhigungsmittel für schlaflose Neugeborene oder backt leckerere Empanadas (typische Teigtaschen gefüllt mit Hackfleisch, Zwiebeln, Oliven und Ei) als «la abuela» (die Grossmutter), deren Name gerne als «Abu» oder «Ueli» abgekürzt wird. Ihr Haus liegt an einer typischen Quartierstrasse eines Aussenbezirks von Santiago, der Hauptstadt Chiles. Heute wohnt sie # 07 & # 08 ~ 2017

mit einer Tochter in dem Vierzimmerhaus mit einem grossen Innenhof, wo sie noch immer Obstbäume und viele Blumen anpflanzt. Dieses Hobby betreibt sie trotz schmerzenden Knochen und Gliedern immer noch. Da María an Diabetes leidet, muss sie sich mehrmals täglich die Insulinspritze verabreichen, sie ist sich dies nun aber schon gewohnt und weiss genau, wann sie wieviel spritzen muss – auch wenn die Ärzte ihr was anderes einreden wollen. Überhaupt lässt sie sich nicht von


~ Magazin ~ ANDERSWO

SANTIAGO

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vielen Menschen was sagen. Im Gegenteil, ihre Familienmitglieder fragen nach ihrer Meinung. Geht es um Kindererziehung, ist sie die Erste, welche den Frauen Anweisungen gibt. Als ihre älteste Urenkelin schwanger wurde beispielsweise, ging sie sofort zu María und bat sie um Rat. Die Meinung der Grossmutter wird in Chile allgemein sehr stark respektiert und hat einen hohen Stellenwert bei wichtigen Entscheidungen.

Naturwunder Patagoniens

EIN SONNTAG BEI DER ABUELA Mit 42 Jahren wurde María das erste Mal Grossmutter, und ihre erste Enkelin wurde von der gesamten Familie heiss geliebt. Jessica wuchs zu einem künstlerischen Freigeist heran und begeisterte Familie und Freunde durch ihre wunderschönen

CHILE Hauptstadt: Santiago Fläche: 291 933 km² Einwohner: 17,6 Millionen Bevölkerungsgruppen: Chilenen mit europäischen Vorfahren und Mestizen bilden 89 Prozent der Bevölkerung. 11 Prozent haben indigene Wurzeln. Besonderheit: Chile wird auch «Das langgestreckte Land» genannt. Es ist 4200 Kilometer lang, aber nur zwischen 90 und 400 Kilometer breit. Zu Chile gehört übrigens auch die Osterinsel, die 3500 Kilometer vom Festland entfernt im Pazifik liegt. Berge: Die chilenischen Anden bilden einen der höchsten Gebirgszüge der Welt und weisen eine Vielzahl von über 6000 Meter hohen Gipfeln auf, unter ihnen der höchste Berg Chiles, der Ojos del Salado (6893 Meter), der gleichzeitig der höchste Vulkan der Welt ist.

LIEBE GEHT DURCH DEN MAGEN Auch wenn sie heutzutage nicht mehr die Kraft hat, für 40 Leute Empanadas zu backen, hält sie noch immer verschiedenste Leckereien bereit. Sie weiss nämlich genau, dass eines ihrer Enkelkinder vorbeischauen wird, und da darf ein feiner Kuchen oder ein frisches Brot nicht fehlen. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen! • # 07 & # 08 ~ 2017

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Lieder. Leider verstarb sie vor einigen Jahren an Krebs. Jessica hatte zuvor aber noch eigens für ihre Grossmutter ein Lied geschrieben, das einen typischen Sonntag in der Familie beschreibt: «Der wöchentliche Empanada-Sonntag bei der Abuela mit bis zu 40 Familienmitgliedern! Enkelkinder im Innenhof spielend, Töchter laut lachend bei der Zubereitung der Teigtaschen helfend, Schwiegersöhne im Wohnzimmer diskutierend und mitten drin María Gregoria tonangebend. Sobald die Mahlzeit bereit stand, formte sich eine lange Kolonne durch das ganze Haus, und kaum hatte jeder seinen gefüllten Teller vor sich, kehrte Ruhe ein im Hause Quilodrán.» Auch wenn diese Sonntage mit viel Arbeit verbunden waren, gehören sie zu den schönsten Erinnerungen für María. Denn für sie ist klar: Der Zusammenhalt in der Familie ist das Allerwichtigste!

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# 06 / Juni

2017

MAGAZIN

Grosseltern

# 06 / Juni

~ Magazin ~ LESERBRIEFE

Inkl. Dossier

DER WANDEL DER ERZIEHUN

2017

rn Grosselte -magazin.ch www.grosseltern

Das Maga

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Leben mit

ab Seite 48

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junior Fredy Knie

Ivan sein Enkel rektor und ng. (S. 22) Der Zirkusdi innige Beziehu über ihre sprechen

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Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50

Die Meinung der Leserinnen und Leser

«RIESIGE VORFREUDE» Ich möchte Ihnen von Herzen Danke sagen für Ihre aussergewöhnlich tolle Zeitschrift. Die Vorfreude auf die nächste Ausgabe ist jeweils riesig. Wenn sie im Briefkasten ist, dann heisst das für mich: Mein Balkon, ein feiner Kaffee und ihre tolle Zeitschrift. Danke!

Dank. Übrigens: Die Versli in Ihrem Magazin schneide ich immer aus und klebe sie in ein Heft. Weiter so! Doris Reifler, Amlikon-Bissegg

«MIR STOCKTE DER ATEM» Zum Beitrag «Chind verchaufe» in der Rubrik «Spiel aus alter Zeit», Ausgabe 05/17

Gabriela von Arb

In Ihrem Magazin stellen Sie ein Spiel vor, das «Chind verchaufe» heisst. Mir

«DIE VERSLI SCHNEIDE ICH IMMER AUS»

stockte bei diesem Titel der Atem. Da ich keinerlei Verweis oder Bemerkung zur veränderten Welt- oder Bewusstseinslage fand, entschied ich mich, mich bei Ihnen zu melden. Es kann nicht ganz an Ihnen vorbei gegangen sein, dass Eltern in Nepal und einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern die Kinder regelrecht abgekauft werden, um ihnen angeblich eine bessere Zukunft

Zu den Strickanleitungen

Ich finde das «Grosseltern» interessant und freue mich immer darauf. Es ist mir aufgefallen, dass zwei Mal Mädchenkleider zum Nachstricken drin waren. Ich würde mich freuen, wenn Sie einmal ein Nähmuster für Latzhösli abdrucken könnten. Herzlichen

zu ermöglichen. Oft geht es dann in die Kinderarbeit, die Prostitution oder über Adoption in den Westen. Aus Nepal weiss ich auch von zahlreichen Fällen, wo die Eltern (in uns beinahe unvorstellbar abgelegenen Tälern) Land und Tiere verkaufen, um den Kindern eine Schulbildung in Kathmandu ermöglichen, wo diese dann als Bettelsklaven gehalten werden (siehe auch die Hilfsorganisation «Next Generation Nepal). «Chind verchaufe» als Spielbezeichnung finde wohl nicht nur ich ziemlich grässlich, ähnlich wie «Was wei mer mache, wenn der schwarz Ma chunt» oder das Lied «10 kleine Negerlein», die man heute ja auch nicht mehr zu verwenden versucht. Franziska Gaugler

Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.

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www.landesmuseum.ch


~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER

Flexibel

A

W

DIE TOCHTER Melanie Borter (38) hat drei Kinder, zwei Buben im Primarschulalter und eine Tochter im Kleinkindalter. Sie arbeitet in einem 50-Prozent-Pensum als Journalistin. Ihr Mann ist einen Tag zuhause, einen Tag werden die Kinder institutionell betreut und einen Tag von der Grossmutter gehütet.

DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (64) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als Web-Publisher. Ihre älteste Enkelin ist bereits ein Teenager, das achte Enkelkind noch ein Säugling. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.

lles neu macht der Sommer. Ich habe meine Mutter schon früh vorgewarnt: «Nach den Sommerferien sind die Stundenpläne wieder anders, und der Grosse wechselt in die Oberstufe. Zudem möchte ich möglichst häufig zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen im Büro sein, und mein Arbeitspensum werde ich erhöhen. Kurz: Meine Arbeitstage verschieben sich und deshalb ändert wohl auch dein Hütitag.» Sie beruhigte mich: «Alles kein Problem, mein Arbeitgeber ist ja flexibel, ich kann auch an einem anderen Tag zu dir kommen.» So weit, so gut, ich war beruhigt. Als es schliesslich konkret wurde mit der Planung, war es dann doch nicht so einfach. Einmal die Woche hat meine Mutter Theaterprobe, da muss sie beizeiten zuhause sein. Am Mittwoch hütet sie die Kinder meiner Schwester, das ist fix. Der Montag ist für uns nicht gut, und donnerstags ist Kitatag. Nein, bringen kann ich die Kinder auf keinen Fall, das ist zu weit. Aber die Kleine könnte ja bei euch übernachten? Ach ja, mittwochs hab ihr ja bereits die anderen Enkel, 'tschuldigung, das habe ich jetzt wieder vergessen. Also nochmals von vorne: Wieso geht der Montag nicht? Mag ja sein, dass jede Partei für sich ziemlich flexibel ist, wenn aber so viele Parteien involviert sind, wird es zwangsläufig kompliziert. Obwohl, ich bin ja wirklich flexibel, finde ich. •

ie einen grossen, runden Kuchen stelle ich mir meine Wochen-Zeit vor. Ein grosser Keil geht schon mal für meine sehr interessante Arbeit weg, die ich auf keinen Fall missen möchte. Das Stück, das ich für die älteren fünf Enkel reservieren darf, wird zwar immer kleiner, aber ist zum Glück noch nötig. Das Theater, das im Herbst bühnenreif sein soll und bei dem ich als Regisseurin keine Probe verpassen darf, benötigt auch ein gutes Stück vom Kuchen. Ein Stück geht noch weg für Freundschaftspflege, und nicht zu vergessen: die Zweisamkeit. Denn nicht nur Eltern, auch Grosseltern sollten ihre Partnerschaft pflegen. Jetzt sind wir beim Hüten der drei kleinen Enkel angelangt. Diesen Keil können sich meine beiden Töchter teilen. Da bin ich ganz offen. Natürlich kann es dann schon mal vorkommen, dass es beim Disponieren viel zu diskutieren gibt. Aber das hat noch immer geklappt. Die Fältchen, die sich bei meinen leicht genervten Töchtern zwischen den Augen bilden, sind absolut unnötig. Bekanntermassen bin ich sehr flexibel. •

Foto: Tibor Nad

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~ Hintergrund ~ SCHLÖSSER

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residierte hier, bis das Schloss 1956 von der Stadt Lenzburg gekauft wurde und in eine Stiftung überging. WIR BEREITEN UNS VOR

D Die beiden Enkelinnen Felia und Lioba haben sich mit Feenflügeln und Glitzerröckchen für den Ausflug ins Schloss Lenzburg gewappnet. Ich hatte ein wenig im Internet gestöbert und eine glanzvolle Vergangenheit gefunden. Im Mittelalter reichten die Kontakte der Lenzburger Grafen bis ins Kaiserhaus und nach Rom, die Habsburger waren da, und die Berner Landvögte für die Aargauer Untertanen. Im 19. Jahrhundert wird die Gesellschaft ziemlich exzentrisch: Ein mit Pestalozzi befreundeter Herr Lippe gründete 1823 eine Privatschule für Knaben aus gutem Haus, besonders für reformierte Franzosen aus dem Elsass und dem Midi. Wie hatten die sich wohl so allein in der Deutschschweiz gefühlt? Später kaufte der Vater des Schriftstellers Frank Wedekind das Schloss. Frank verbrachte hier seine Jugend. Es waren also die Erfahrungen in den Lenzburger Schulen und der Aarauer Kantonsschule, die ihn zu ätzender Kritik an schulischer Dressur und bürgerlicher Scheinmoral in seinen Romanen brachten? Ein amerikanischer Millionär richtete seiner adligen Frau im Schloss ein standesgemässes Zuhause ein. Und die Familie eines Polarforschers

Als Material für Kinder findet sich auf der Website die Drachenlegende von Schloss Lenzburg. Also druckte ich zum Vorlesen auf der Zugfahrt den Gründungsmythos der Lenzburg aus. Und eine historische Ansicht von der Lenzburg, auf der der Schlossberg ganz unbewaldet ist. Na klar, sonst könnten sich Feinde ja im Wald verstecken. Das war uns sofort klar. Die Geschichte mit dem Drachen geht so: Der frass den Bauern in der Umgebung Schafe und Kühe auf. Als zwei Ritter vorbeikamen, baten die Bauern sie, den Drachen zu töten. Die Brüder zogen mutig los, der erste wurde vom Drachen gefressen. Der zweite konnte den Drachen schliesslich tödlich verletzen. Im Todeskampf spuckte er den Ritter lebendig wieder aus. Die Bauern erlaubten ihren Rettern den Bau einer Burg auf dem Drachenfelsen – die Grafen von Lenzburg waren geboren. (Ob sich die Bauern weiterhin an ihnen freuten, ist nicht Gegenstand der Geschichte). Das Museum hat dazu fabuliert, dass der Drache eine Drächin war und noch schnell ein Ei gelegt hatte. Nach Jahrhunderten sei dieses gefunden und ausgebrütet worden. Das Drachenkind Fauchi lebe nun, artgerecht gehalten, im Keller des Schlosses. Es sei ein wenig laut, aber ungefährlich. WIR KOMMEN AN Wir fahren mit dem Bus bis zum Kronenplatz in Lenzburg und nehmen wie die beiden Ritter den steilen Berg in Angriff. Eine kleine Schafherde und wiederkäuende Kühe scheinen uns ein gutes Zeichen: Die Bauern würden sie wohl nicht so nahe bei einem lebenden Drachen auf ~



~ Hintergrund ~ SCHLÖSSER

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die Weide lassen. Der steile Treppenweg, der vom Steinbrüchliweg abzweigt, führt sehr verwunschen durch den Wald und bringt ganz schön ins Schnaufen. Wunderbarerweise landen wir direkt vor dem ersten Tor. Und wissen gleich, dass die Öffnungen keine Fenster sind, sondern Schiessscharten (die aber gar nichts mehr nützen, weil der Wald heute ja die Sicht versperrt). Über die Zugbrücke durch das letzte Tor schleichen wir ganz vorsichtig. Was für eine praktische Erfindung. WIR BEGEGNEN FAUCHI Die diesjährige Ausstellung im Geschichtsatelier zeigt, was einen Lenzburger Ritter im 12. Jahrhundert ausmachte. Für Lioba und Felia ist da zu viel Text. Ist ja auch erst ab 8 Jahren. Zumindest spielen sie meine Pagen, als ich Kettenhemd und Helm und Handschuhe ausprobiere. Sie selber wollen das keinesfalls. «Der Flurin (ihr bester Freund) probiert das aus, wenn er mal herkommt!» Ich bin heillos überfordert mit dem Gewicht und der eingeschränkten Sicht. Nein danke, das Ritterleben wäre nichts für mich. «Also, wo ist der Drache?» Wir folgen den Drachenwegweisern und landen im Drachenmuseum. Wir, das heisst, Felia und ich. Lioba findet das Gebrüll von Fauchi schon von Weitem zu furchterregend und bleibt zurück. Felia findet im Museum das Schattenspiel vom Drachen, der den Ritter frisst, auch eher angsteinflössend. Ich wage mich rasch in das hinterste Gewölbe und finde einen Fauchi, der als «Jurassic Park»-Drache inszeniert wird. Der Boden bebt, und es raucht und faucht, als ob grad ein Tyrannosaurus ausbrechen würde. Wir rennen gemeinsam schnell die nächstbeste Treppe hoch. Puh. Entkommen. Im zweiten Stock staunen wir über die Schatztruhen mit Beschlägen und hundert Verschlüssen. Aber weshalb ist hier

noch eine Küche? Aha. Das alles ist gar keine Original-Ausstattung, sondern ein Wohnmuseum, das Einrichtungen vom Spätmittelalter bis um 1900 zeigt. Ausser den gemalten Tapeten finden die Kinder das nicht so interessant. Auf in den dritten Stock. Endlich sehen wir, wie die Prinzessin wohnte. Da, was für ein prächtiges Bett mit Baldachin und Pantöffelchen davor! Plötzlich beginnt ein Spiegel zu reden, Figuren erscheinen darin. Eine Frau in altmodischen Kleidern klagt ihrem Mann,

für Schwert und Kronen und Bücher und Sessel und Platz – ein Spiel-Paradies. Hier könnten Kinder Tage verbringen! Eine knarrende Holztreppe probieren wir noch aus. Sie führt zur kindgerechten Ausstellung über die Reisen des Polarforschers Lincoln Ellsworth, der auf der Lenzburg wohnte. Da haben wir aber gar keinen Platz mehr im Kopf. Wir ignorieren auch die Wegweiser zur Waffenausstellung und zum Gefängnis und stürzen uns in den blühenden Garten zum Picknick.

dass sie keinen Appetit hat, schwach ist und hustet. Die Schauspielerin trägt das so vor, als ob sie aus dem Medizinbuch die Tuberkulose-Diagnose ablesen würde. Das stört die Kinder aber nicht. Sie sind verzaubert in diesen Räumen. Es ist eine ironische Kapriole der Geschichte, dass ein amerikanischer Millionär, August Jessup, in die englische Hocharistokratie einheiratete und die Lenzburg ab 1893 mit einigem Aufwand in ein (noch immer zugiges) Schloss umwandelte. Dazu kaufte er prinzessinnenhafte Rokoko-Möbel, legte Gärten an, liess Zentralheizung und fliessendes Wasser einbauen für seine Lady Mildred, Grosstante der heutigen Queen Elizabeth. Im Badezimmer finden wir tatsächlich goldene Wasserhähne und die verschiedenen Klingelknöpfe für die Bediensteten. Leider sind sie zu klein angeschrieben, als dass wir es hätten entziffern können. Downton Abbey in Lenzburg, wer hätte das gedacht?

Lioba und Felia vergessen nicht, die obligate «Erinnerung» an den Schlossbesuch charmant einzufordern. Es ist gar nicht so leicht, in der Riesenauswahl des Museum-Shops das Richtige zu finden. Bevor wir wieder hinuntersteigen, umrunden wir die Burg und sind sehr beeindruckt, wie sie aus dem Felsen wächst. Und das Picknick planen wir das nächste Mal auf einer der Wiesen am Goffersberg gegenüber ein. Gestern hat mir Lioba gesagt, dass die Kindergartenreise zum Schloss Lenzburg gehe. Diesmal traue sie sich aber bestimmt zu Fauchi. Schliesslich ist ihr Freund Flurin dabei. Ich hoffe, er ist ein mutiger, galanter Ritter. •

WIR VERWANDELN UNS Jetzt ist es aber Zeit, selber Prinzessin zu werden. Im Dachgeschoss, im Kindermuseum gibt es entsprechende Ausrüstung: Roben für die Mädchen, Wams und Helme für die Buben. Schmuck, Spiegel, Kronen, Ritterburgen zum Spielen, Treppen und verwinkelte Räumchen und Fenster zum huldvoll Winken und Bastelstation # 07 & # 08 ~ 2017

Spieglein, Spieglein an der Wand, wie heisst die Prinzessin im schönen Gewand?



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~ Hintergrund ~ SCHLร SSER

Wohnmuseum und wunderschรถne Anlage: Nicht nur im Schloss Lenzburg gibt es viel zu bestaunen, Lioba und Felia toben und spielen auch im Schlossgarten.


SCHLOSS LENZBURG (AG) Geöffnet von April bis Ende Oktober, Dienstag bis Sonntag. Eintritt 14 Fr., Kinder 8 Fr., Familientickets ab 25 Fr. Nächste Veranstaltung: 28. - 30.07.2017 Handwerker, Soldaten und Kanoniere. Mit Hellebardendrill, Kanonenschiessen, Schwertkampftraining, Kurzführungen durchs Lager, Modenschau und vielen weiteren Attraktionen. 27.08.2017 Fauchifest Tolles Fest für Gross und Klein mit Schlossdrache Fauchi www.schloss-lenzburg.ch

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~ Hintergrund ~ SCHLÖSSER

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NOCH MEHR SCHLÖSSER

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4 DIE DREI BURGEN VON BELLINZONA (TI)

1 SCHLOSS CHILLON (VD) Eindrücklich auf einem Felsen am Ufer des Genfersees liegt das Schloss Chillon. Die Wasserburg ist das meistbesuchte historische Gebäude der Schweiz. Die gesamte Anlage besteht aus 25 Gebäuden und drei Höfen, die von zwei Ringmauern geschützt sind. Das Angebot für Kinder ist schier unendlich, vom Rundgang über Prinzessin für einen Tag bis zur Schatzsuche und der Gruselnacht wird alles geboten. Aber auch ein ganz normaler Besuch mit oder ohne Audioguide lohnt sich. Das ganze Jahr über geöffnet, ausser am 1. Januar und am 25. Dezember. Eintritt 12.50 Fr., Kinder 6 Fr., Familienticket 29 Fr. www.chillon.ch

3 SCHLOSS WILDEGG (AG)

2 SCHLOSS KYBURG (ZH) Das Schloss Kyburg thront stolz 150 Meter über der Töss. Hier kann man die Gewürze der Kyburger Ritterküche erschnuppern, beim Foltern zuhören oder dem Landvogt beim Kofferpacken helfen. Geöffnet von April bis Ende Oktober, Dienstag bis Sonntag Eintritt 9 Fr., Kinder 4 Fr. Bei Anreise mit Bahn oder Bus ist der Eintritt für Kinder auf der Familienkarte gratis. www.schlosskyburg.ch

Das Schloss liegt zwischen Aarau und Brugg und ist schon von weitem sichtbar. Die ehemaligen Schlossbewohnerinnen und -bewohner vermitteln in kurzer Zeit einen unterhaltsamen Einblick in die Geschichte des Schlosses vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. In der alten Schlossscheune können Kinder auf zwei Stockwerken spielen, malen oder sich verkleiden. Und Schlosskater Léon erzählt Interessantes aus der Schlossgeschichte. Geöffnet von April bis Ende Oktober. Eintritt 14 Fr., Kinder 8 Fr., Familienticket ab 25 Fr. www.schlosswildegg.ch

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Die Burgen Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro sind seit 2000 UNESCO-Weltkulturerbe. Mit ihren Burgen, Mauern, Türmen, Zinnen und Toren verleihen sie der kindlichen Fantasie Flügel. Das von der Tessiner Archäologischen Gesellschaft geführte Archäologieatelier oder verschiedene Ateliers zu den Wechselausstellungen sind auch für Kinder geeignet. Das ganze Jahr geöffnet. Eintritt 5 Fr., Kinder 2 Fr. www.ticino.ch

5 SCHLOSS GRUYÈRE (FR) Nicht bloss das Schloss, sondern das ganze mittelalterliche Bilderbuchstädtchen Gruyère ist einen Besuch wert. Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren entdecken das Schloss Gruyère auf spielerische Art: Die kleinen Schatzsucher folgen dazu der «Schönen Lucia» und ihren geheimnisvollen Spuren. Ganzes Jahr geöffnet. Eintritt: 12 Fr., Kinder ab 6 Jahren 4 Fr. www.chateau-gruyeres.ch


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Wie der Vater, so die Tochter Leo Jaeggi führt ein Modegeschäft. Nun hat seine Tochter Olivia ebenfalls ein Modeunternehmen gegründet. Ihr Vater unterstützt sie dabei – und beginnt, sich Gedanken über seine Nachfolge zu machen. Von GEORG GINDELY (Text) und SOPHIE STIEGER (Fotos)

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eo Jaeggi steht auf einer Leiter und richtet die Spots neu aus. Er findet, die Baby- und Kleinkinderkleider im Laden seiner Tochter Olivia seien nicht überall gut ausgeleuchtet. Leo Jaeggi hat das Auge dafür. Schliesslich führt er zusammen mit seiner Frau Claire seit über 30 Jahren selber ein Modegeschäft. Leo Jaeggi ist 60 Jahre alt. Es ist die Zeit, in der sich Unternehmer wie er Gedanken über die Nachfolge machen sollten, wie Experten betonen. Doch Leo Jaeggi hat es nicht eilig. Zum einen denkt er nicht daran, mit 65 in Pension zu gehen. Zum anderen vertraut er darauf, dass sich unverhofft neue Möglichkeiten eröffnen – wie das Beispiel seiner Tochter zeigt. BEIM TASCHENHERSTELLER FREITAG VIEL GELERNT Olivia Fischer-Jaeggi, 34 Jahre alt und die mittlere von drei Geschwistern, hatte eigentlich nicht vor, ins Modegeschäft einzusteigen. Nach der Matur studierte sie Journalismus und Unternehmenskommunikation, danach arbeitete sie in einer PR-Agentur, bei Zürich Tourismus und der Firma Freitag. Beim Zürcher Taschenhersteller war sie zuerst in der Kommunikation tätig, später begleitete sie Freitag-Produkte von der Idee über die Entwicklung bis zum Markteintritt und darüber hinaus. «Das war sehr spannend und hat mich beruflich erfüllt», erinnert sie

sich. Vor drei Jahren begann in ihr der Wunsch zu reifen, sich selbstständig zu machen. Wahrscheinlich auch, so sagt sie, weil sie in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen sei. Die Firma Jaeggi Mode wurde 1951 von Leos Vater in Siebnen SZ gegründet, 1987 übernahmen Leo und seine Frau Claire das Unternehmen. Die beiden bauten das Geschäft laufend aus, erstellten einen Neubau, hatten immer wieder neue Ideen. Olivia und ihre Geschwister bekamen alles mit. Das Geschäft der Eltern war nur wenige Minuten von zuhause entfernt, und obwohl Leo und Claire sehr viel arbeiteten, waren sie sehr präsent in der Familie. «Keine meiner Klassenkameradinnen sah ihren Vater so oft wie ich», sagt Olivia. Leo kam zu fast jedem Mittagessen heim und verbrachte auch den Vorabend mit den Kindern. Wenn diese im Bett waren, widmeten sich Leo und Claire wieder dem Geschäft.

«Mein Vater redet mir nicht drein.» Heute geht es Olivia ähnlich. Sie versucht, ihren drei Jahre alten Sohn Noé so oft wie möglich zu sehen. Die Grosseltern sind zu weit weg, um den Enkel regelmässig zu hüten, er ist aber oft bei ihnen in Siebnen in den Ferien. «Er hängt unheimlich an meinen Eltern», sagt Olivia. Ihr Mann und die Kita übernehmen während der Woche den Rest der Betreuung. In dieser Zeit arbeitet Olivia, dazu oft auch frühmorgens und nachts. «Ich hatte noch nie so viel zu tun und noch nie so viel Spass an meiner Arbeit», sagt sie. Sie verkauft Baby- und Kleinkinderkleider von Unternehmen, die faire, umweltverträgliche, langlebige und bezahlbare Produkte herstellen. Drei Jahre lang wälzte sie ihre Idee, ohne jemandem ein Wort zu sagen. Kurz vor einer grossen Messe für ~

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~ Hintergrund ~ NACHFOLGEREGELUNG

Olivia Fischer und ihr Vater Leo Jaeggi begutachten die Kinderkleider im «yolyo»-Laden im Zürcher Freilager. # 07 & # 08 ~ 2017

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Kleinkinderkleider in Paris im Frühling vor einem Jahr fragte sie ihren Vater, ob er sie begleiten würde. Auf der Hinfahrt im TGV erzählte Olivia ihm von ihrem Vorhaben. Leo hörte zu, ging an die Messe und beschloss, seine Tochter zu unterstützen. Ab diesem Zeitpunkt ging es schnell: Innert vier Monaten baute Olivia ihr Geschäft «yolyo» auf. Das Besondere: «yolyo» ist keine unabhängige Firma, sondern eine Tochter der Jaeggi Mode AG. Das erleichtert Olivia die Administration, zum Beispiel beim Zoll. In ihren strategischen Entscheiden und der unternehmerischen Ausrichtung von «yolyo» agiert Olivia aber komplett unabhängig von ihrem Vater und dessen Geschäft. Das ist beiden sehr wichtig. «Ohne unternehmerische Freiheiten lässt sich nicht wirtschaften», ist Leo überzeugt.

kann alle meine Rechnungen selbst bezahlen», freut sich Olivia. Zudem laufe die Zusammenarbeit mit ihrem Vater hervorragend. «Daddy kontrolliert mich nicht und redet mir auch nicht drein», sagt Olivia. Leo hat aber ein offenes Ohr: Sie kann ihn jederzeit anrufen, wenn sie Probleme oder Fragen hat. Umgekehrt kommt das übrigens auch immer öfter vor. Leo Jaeggi profitiert bezüglich des eigenen Internetauftritts vom Wissen seiner Tochter. Vor allem löste die Idee seiner Tochter bei ihm

«Ich hatte noch nie so viel zu tun und noch nie so viel Spass an meiner Arbeit.»

WISSENSTRANSFER IN BEIDE RICHTUNGEN «yolyo» ist eigentlich als Online-Shop konzipiert. «Ich habe aber bald gemerkt, dass die Kundinnen und Kunden die Kleider gerne anfassen», sagt Olivia. Auch die persönliche Beratung ist wichtig. Deshalb beschloss Olivia, nicht nur im Internet präsent zu sein, sondern einen richtigen Laden zu eröffnen. Sie fand ein Lokal in der grossen, neuen Freilager-Überbauung in Zürich. Beim Innenausbau ihres Ladens nutzte sie ebenfalls Synergien. Die Arbeiten übernahmen Handwerksbetriebe aus Siebnen und Umgebung, die regelmässig für Leo Jaeggi tätig sind. Da trafen bisweilen Welten aufeinander: Da Olivia und ihr Ladenbauer – die urbanen Zürcher –, dort die Zimmerleute aus der Innerschweiz. Doch die Parteien ergänzten sich perfekt, und das Resultat gefällt allen, auch den Kundinnen und Kunden. Das am 1. Dezember letzten Jahres eröffnete Geschäft floriert. «Ich

einen Denkprozess aus, was die Zukunft seines Unternehmens angeht. In den nächsten Jahren wollen er und seine Frau Claire sich nun intensiver mit dem Thema Nachfolgeregelung auseinandersetzen – wie immer sehr offen und mit der ganzen Familie. Das braucht Zeit, die Leo sich auch nehmen möchte. Im Moment freuen er und Olivia sich darüber, unabhängig, aber dennoch gemeinsam unternehmerisch tätig zu sein und den Wissenstransfer fliessen zu lassen. In beide Richtungen. • www.yolyo-store.ch www.jaeggi-mode.ch

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~ Hintergrund ~ NACHFOLGEREGELUNG

«Zehn Jahre vor Übergabe beginnen»

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Herr Burkart, wie wichtig ist das Thema Nachfolgeregelung in Familienunternehmen? Sehr wichtig, und zwar auf volkswirtschaftlicher wie auf persönlicher Ebene. In den nächsten fünf Jahren müssen hierzulande bis zu 70 000 KMU ihre

sehr viel Macht und Wissen bei den Unternehmern. Wer seine Firma fit für eine Übergabe machen will, muss frühzeitig damit beginnen, Macht abzugeben und sich selbst überflüssig zu machen. Das fällt vielen nicht leicht.

Ist die externe Nachfolgeregelung einfacher? Nicht unbedingt, denn da kommt der finanzielle Druck hinzu. Bei einer familieninternen Übergabe ist der Verkaufspreis meist nicht zentral. Bei einer externen Nachfolgeregelung hat der Unternehmer oft eine ganz andere Vorstellung als sein Nachfolger darüber, wie viel die Firma wert ist. Da fühlt sich schnell jemand übers Ohr gehauen. Geld ist ein extrem wichtiger Faktor, der nicht zu unterschätzen ist. Aber auch sonst spielen bei der externen Übergabe viele Emotionen mit. Meist verbleibt der bisherige Firmeninhaber ja noch einige Jahre im Unternehmen, und da kann es zu grossen Spannungen kommen.

Nachfolge regeln. Wenn viele scheitern, gehen unter Umständen Arbeitsplätze verloren, was sehr bedauerlich wäre. Bei einer fehlenden Nachfolgeregelung können aber auch die Unternehmerinnen und Unternehmer selbst ein grosses Problem bekommen.

Wie wichtig ist der emotionale Aspekt? Er spielt die Hauptrolle. Finanz-, Rechts- und Steuerexperten können die Firmenübertragung sehr professionell abwickeln, das ist oft kein grosses Problem. Wenn Firmenübergaben scheitern, dann meist deswegen, weil die persönlichen Vorstellungen und Erwartungen zwischen Unternehmer und Nachfolger nicht übereinstimmen.

Wie kann man diese verhindern? Durch klare und offene Kommunikation. Empfehlenswert ist es, sich regelmässig auch ausserhalb der Firma zu treffen und dort über seine Beobachtungen, Ängste und Wünsche zu sprechen. Man kann auch einen neutralen Berater hinzuzuziehen. Dieser sieht die ganze Sache meist mit anderen Augen und kann bei Problemen und Missverständnissen vermitteln. •

Nachfolgeregelungen in Unternehmen sind meist sehr emotional. Wichtig ist deshalb eine offene Kommunikation, sagt Marcel Burkart von der Unterehmerschule Wyrsch.

Weshalb? Sie haben sich meist aus steuerlichen und anderen Gründen ein tiefes Gehalt ausbezahlt und dadurch wenig in ihre private Altersvorsorge investiert. Ihre Vorsorge steckt im Unternehmen. Wenn die Nachfolgeregelung nicht klappt, kann es sein, dass sie plötzlich mit ziemlich leeren Händen dastehen. Wann sollte man mit der Planung der Nachfolgeregelung beginnen? Wenn alles gut läuft, kann man seine Nachfolge in ein paar Monaten regeln. Das ist aber ein Glücksfall. Wir raten, zehn Jahre vor der Übergabe mit der Planung zu beginnen. Muss man da den Nachfolger, die Nachfolgerin schon bestimmen? Nein, überhaupt nicht. Wichtig ist aber, dass die Unternehmer bei jeder geschäftlichen Entscheidung daran denken, wie sie sich auf die Nachfolge auswirken kann. Oft konzentriert sich

Ist der emotionale Faktor bei familieninternen Nachfolgen besonders gross? Ja, weil zusätzlich die familiären Beziehungen und Rollen hineinspielen. Wichtig ist, dass alle offen über ihre Vorstellungen, Ängste und Wünsche sprechen. Dadurch lassen sich Zerwürfnisse vermeiden. Stehen Kinder von Unternehmerinnen und Unternehmern unter Druck, weil sie glauben, den elterlichen Betrieb übernehmen zu müssen? Diese Zeiten sind meiner Ansicht nach vorbei. Eltern akzeptieren die Eigenständigkeit ihrer Kinder. Unternehmer sagen mir heute oft, dass sie eine externe Lösung suchen müssen, weil die Nachkommen andere Interessen haben und etwas Eigenes machen möchten. # 07 & # 08 ~ 2017

MARCEL BURKART ist Geschäftsführer und Mitinhaber der Wyrsch Unternehmerschule AG. Diese bietet seit 1988 Weiterbildung für KMU – von der Gründung bis zur Planung der Nachfolge. www.unternehmerschule.ch


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~ Hintergrund ~ VORSORGE

FÜR DIE ENKELKINDER SPAREN Schenken, vererben, vorsorgen: Wie Grosseltern ihre Enkelkinder finanziell begünstigen können, und auf was sie dabei achten müssen.

Von YVONNE HÜRBIN ( Text) und BÜRO HAEBERLI, ANDREA MENDLER (Illustration)

I

ch kann mich noch genau an den Tag im Februar vor zehn Jahren erinnern, als mein Neffe und heutiges Patenkind zur Welt kam. Es war eine Riesenfreude für alle Angehörigen, als klar war, dass es Mutter und Kind gut geht. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es für meine Eltern – die zum ersten Mal Grosseltern wurden – einer der intensivsten Momente ihres Lebens gewesen sein musste. Ich bin mir sicher, dass sie sich bereits in diesem Moment überlegt haben, was sie ihrem Enkel alles Gutes tun wollen. «Wie können wir für unsere Enkel vorsorgen?» Das fragen sich sicher viele Grosseltern. Der Wunsch nach Sicherheit für den neuen Erdbewohner steht an erster Stelle. Als Grosseltern, die vielleicht sogar noch im Berufsleben stehen, ist man mit den eigenen Vorsorgethemen meist schon sehr intensiv beschäftigt. Meine Eltern waren bereits im Ruhestand, als ihr Enkel zur Welt kam. Interessant fand ich eine Sonntagsdiskussion bei meinen Eltern, als meine Mutter verkündete, dass sie monatlich von ihrer AHV-Rente etwas beiseite legen werde, damit für ihre Nachkommen vorgesorgt sein wird. Da ist mir erneut klargeworden, dass es für Grosseltern das Wichtigste ist, dass es ihren Kindern und Enkeln gut geht. Aber wie soll man zum jetzigen Zeitpunkt für die Kinder und Kindeskinder vorsorgen? Die Zinsen liegen auf einem Rekordtief, die Anlagen werden immer komplexer und überhaupt, wer weiss schon, was in 20 Jahren sein wird? Und wie geht man vor, wenn man seine Enkelkinder erbrechtlich begünstigen will? Auf den ~ folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht.

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~ Hintergrund ~ VORSORGE

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GESETZLICHE AUFTEILUNG DES NACHLASSVERMÖGENS JE NACH FAMILIENKONSTELLATION

1. VERERBEN

GESETZLICHE ERBFOLGE

Viele Grosseltern in der Schweiz können zur Vorsorge auf einen schönen Sparbatzen zurückgreifen. Wer viel besitzt, der vererbt auch viel. Wie viel Geld genau in der Schweiz jährlich vererbt wird, kann bis heute niemand genau sagen. Aber natürlich gibt es Studien und Untersuchungen zum Thema: Als im Jahr 2015 über die Erbschaftssteuerinitiative abgestimmt wurde, gingen die Initianten davon aus, dass in der Schweiz jährlich 40 Milliarden Franken vererbt würden. Eine aktuellere Untersuchung von Marius Brülhart und Elodie Moreau, Wissen-

Ehepartner +Kinder

PFLICHTTEILE UND FREIE QUOTE

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1/2 3/8

Nur Kinder 1/4 1/1

schaftler an den Universitäten Lausanne und Zürich, stützt diese These. Die Ökonomen kamen gar auf eine deutlich höhere Zahl: 61 Milliarden Franken sollen in der Schweiz im Jahr 2011 vererbt worden sein. Zum Vergleich: Ungefähr so viel Geld gibt der Bund in einem Jahr aus. Wenn man diese Zahlen weiter hochrechnet, sind im Jahr 2015 bereits rund 76 Milliarden Franken an die

Ehepartner +Eltern

1/8

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nächsten Generationen vererbt worden.

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3/4

1/2

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NEUERUNGEN IM ERBRECHT GEPLANT Am 14. Juni 2015 hat eine Mehrheit des Volkes ein Nein zur Erbschaftssteuerreform in die Urne gelegt. Das Erbrecht bleibt aber in der Politik ein aktuelles Thema. Nach Ansicht des Bundesrats wird es den heute vielfältigen Lebensformen nicht mehr gerecht. Der Bundesrat schlägt deshalb vor, das Erbrecht zu modernisieren und flexibler auszugestalten. Der Erblasser soll über einen grösseren Teil seines Vermögens frei verfügen können. Dazu will der Bundesrat insbesondere die Pflichtteilquoten senken. So könnte der Erblasser beispielsweise auch den faktischen Lebenspartner oder die Stiefkinder stärker begünstigen. Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement soll noch im Laufe dieses Jahres die entsprechende Botschaft unterbreiten.

Ehepartner +Geschwister

3/8 5/8

3/4

Nur Geschwister 1/1

WAS HEUTE GILT Heute gilt folgendes: Wer zu Lebzeiten keine erbrechtlichen Massnahmen trifft, unterstellt sich automatisch den gesetzlichen Richtlinien nach ZGB. Hier gilt einzig und allein der Verwandtschaftsgrad als Massstab. Haupterben sind demnach die Ehepartner und die eigenen Kinder. Im Weiteren sagt das Gesetz auch, welcher Erbe wie viel vom Kuchen bekommt (siehe Grafik rechts). Somit ist hier schon aufgezeigt, dass ohne weitere Anweisungen kein Enkel etwas von Ihrem Ersparten bekommen wird.

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EHEPARTNER NACHKOMMEN1 ELTERN2 GESCHWISTER FREIE QUOTE 1

Kinder zu gleichen Teilen; anstelle der verstorbenen Kinder die Enkel, gegebenenfalls die Urenkel

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Zu gleichen Teilen

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Quelle: VZ Vermögenszentrum


~ Hintergrund ~ VORSORGE

TESTAMENT ODER ERBVERTRAG Wünschen Sie, dass Ihre Enkel nach Ihrem Ableben etwas von Ihrem Vermögen direkt erhalten, bedarf es einer schriftlichen Anordnung mittels Testament oder Erbvertrag. Testament: Ein Testament muss einige Formvorschriften erfüllen, damit es gültig ist. Es muss komplett selber von Hand geschrieben werden, es muss datiert und unterzeichnet sein. Ein mit Computer geschriebenes Testament ist grundsätzlich ungültig. Und auch wichtig: Das Testament darf nicht von Grosseltern gemeinsam geschrieben werden. Es muss pro Person ein persönliches Testament erstellt werden. Im Zweifel empfiehlt sich die Prüfung durch eine neutrale Fachperson. Denken Sie auch an die Aufbewahrung. Es nützt niemandem, wenn das Testament im Bedarfsfall nicht auffindbar ist. Sie können Ihr handschriftliches Testament zu Hause aufzubewahren. Allerdings

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besteht in diesem Fall die Gefahr, dass das Testament nicht gefunden wird oder nicht zur Eröffnung an die zuständige Stelle eingereicht wird. Auch die Aufbewahrung im Bankschliessfach ist problematisch. Jeder Kanton hat von Gesetzes wegen eine Behörde bestimmt, die verpflichtet ist, handschriftliche Testamente zur Aufbewahrung entgegen zu nehmen. Häufig ist es die Wohnsitzgemeinde. Erkundigen Sie sich bei der zuständigen Amtsstelle (Erbschaftsamt, Gemeindeverwaltung, Bezirksgericht, Friedensrichter etc.). Ihr handschriftliches Testament können Sie unter Umständen auch beim Notar aufbewahren lassen. Erbvertrag: Ein Erbvertrag muss von allen beteiligten Personen unterzeichnet und von einem Notar beurkundet werden. Sie können beispielsweise mit dem Ehepartner einen Ehe-/Erbvertrag abschliessen und darin festhalten, welche Vermögenswerte an welche Personen gehen soll.

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~ Hintergrund ~ VORSORGE

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2. ANLEGEN

3. VERSTEUERN

Es gibt viele Möglichkeiten, zu Lebzeiten für die Enkelkinder vorzusorgen: vom Geschenkkonto über den Fondssparplan bis zur Versicherung.

Wer seine Enkelkinder begünstigen will, muss immer auch die steuerliche Seite im Auge haben, und zwar, was Erbschafts-, Einkommens- und Vermögenssteuern angeht.

GESCHENKKONTO

ERBSCHAFTSSTEUER

Die Schweizer Banken bieten Grosseltern ein Geschenk-Sparkonto an. Das Konto lautet auf Ihren Namen und der Name des Enkels wird als Zusatzinformation mit seinem Geburtsdatum hinterlegt. Bei Erreichen der Volljährigkeit können Sie dem

Die Schweiz kennt 26 kantonale Systeme der Besteuerung von Erbschaften. Im Normalfall sind die Ehepartner und Nachkommen (Kinder und Enkel) von der Steuer befreit. Nur die Kantone Appenzell-Innerrhoden, Luzern, Neuenburg, Solothurn und

Enkelkind das Konto schenken. Bei der aktuell tiefen Verzinsung von Spargeldern empfiehlt sich das Konto nur bedingt. Das Sparen für Kinder ist ein langfristiges Projekt von bis zu 20 Jahren. Über diesen Zeitraum können Sie mit Wertschriften-Anlagen in der Regel mehr Rendite erreichen.

Waadt belasten auch für Nachkommen eine Steuer. Zu beachten ist, dass die Erbschaftssteuer am Wohnort des Erblassers fällig wird. Gerade wenn Sie in einem der fünf erwähnten Kantonen wohnen, kann es durchaus Sinn machen, einen Nachlass direkt den Enkeln zukommen zu lassen. So wird die Steuer für Nachkommen nur einmal fällig.

FONDSSPARPLAN Mit einem Fondssparplan erhalten Sie mit kleinen Beträgen den einfachen Zugang zu Wertschriften-Anlagen. Sie investieren selber nicht direkt in Aktien oder Obligationen. Diese Entscheidung wird durch den Verwalter des gewählten Anlagefonds getätigt. Die Höhe der Einzahlungen ist je nach Bank frei wählbar. Da Sie nicht einen einmaligen Anlageentscheid treffen müssen, profitieren Sie von sogenannten Durchschnittskursen. Das heisst, bei hohen Börsenkursen erhalten Sie weniger Anteile und bei tieferen Kursen dementsprechend mehr. Der Fondssparplan ist empfehlenswert, wenn der Anlagehorizont bei zehn Jahren und mehr liegt. Auch Versicherungen bieten Policen mit der Möglichkeit an, in Fonds zu investieren. VERSICHERUNG Versicherungen bieten auch sonst gute Möglichkeiten, für die Enkel vorzusorgen. Praktisch jede Schweizer Versicherung bietet spezielle Lebensversicherungen zum sicheren Aufbau eines Startkapitals für den Eintritt ins Erwachsenenleben. Versicherungsnehmer sind bei diesen Policen die Grosseltern. Begünstigte Person ist im Normalfall das Enkelkind, welches Sie für den Versicherungsfall als anspruchsberechtigt für Leistungen aus dem Versicherungsvertrag bezeichnet haben. Bei einer Versicherung gehen Sie einen Vertrag mit fester Laufzeit und Verzinsung ein.

VERMÖGENSSTEUERN Haben Sie ein Konto, eine Anlage oder eine Versicherungspolice für Ihren Enkel abgeschlossen, unterliegen diese der kantonalen und kommunalen Vermögenssteuer. Der Bund kennt keine Vermögenssteuer. Grosseltern müssen während der Laufzeit die Police beziehungsweise die Anlage im steuerbaren Vermögen ausweisen. EINKOMMENSSTEUERN Haben Sie eine Versicherungspolice für Ihren Enkel abgeschlossen, können die Versicherungsprämien im Rahmen des Pauschalabzugs steuerlich geltend gemacht werden. In der Säule 3b ist die Leistung im Erlebensfall oder bei Rückkauf von der Einkommenssteuer befreit, aber die Leistung im Todesfall unterliegt grundsätzlich der Erbschaftssteuer. Bei Zinsen auf Bankkonten ab 200 Franken wird die Verrechnungssteuer von 35 Prozent belastet, diese kann durch die Deklaration in der Steuererklärung wieder zurückgefordert werden

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~ Hintergrund ~ VORSORGE

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4. FAZIT Bereits die eigene Vorsorge ist komplex und absolut individuell. Entscheidet man sich dann auch noch, für die Nachkommen vorzusorgen, kann man sich selber schnell einige (steuerliche) Stolperfallen bauen. Es ist deshalb wichtig, sich umfassend zu informieren. Auch eine neutrale Beratung durch einen Spezialisten kann Transparenz und Sicherheit in Ihre Vorsorge-Entscheidungen bringen. Und Sie können sich beruhigt den schönen Grosselternfreuden widmen. •

YVONNE HÜRBIN ist eidgenössisch dipl. Finanzplanungs-Expertin und dipl. Coach in Organisationen. Sie ist als selbstständige Vorsorgeberaterin tätig. Vorsorge-Coaching, Kirchgasse 28, 4468 Kienberg SO www.vorsorge-coaching.ch

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~ Hintergrund ~ DIE RÜCKWANDERIN

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Heimat ist da, wo die Enkel sind Marlene Derlet wanderte als junge Frau nach Australien aus. Dass ihre Enkelkinder nun in der Schweiz aufwachsen, ist Zufall – und Grund genug für die Grossmutter, in der alten Heimat nochmals neu anzufangen. Von KATLEEN DE BEUKELEER (Text) und SUSANNE KELLER (Foto)

F

lexibel und unabhängig, das mache das Generalabonnement, so die SBB-Werbung. Flexibel und unabhängig ist die 80-jährige Marlene Derlet zwar auch ohne Unterstützung der Bundesbahnen. Aber ihr ÖV-Abo gibt ihr das Gefühl, jederzeit losfahren zu können. Es stillt ihre Sehnsucht nach der Welt. «Ein Interview?», fragt sie. «Wo wohnen Sie? Ich komme zu Ihnen.» Schon als junge Frau packte Marlene jede Gelegenheit, die Welt zu sehen. Während ihre Freundinnen von Hochzeiten und glücklichen Kinderscharen fantasierten, träumte Marlene vom Auswandern. Mit 18 Jahren reiste sie nach Grossbritannien, lernte Englisch und suchte sich eine Aupair-Stelle in Kanada. Doch die Behörden waren streng: Wegen einer Erkältung wurde Marlene die Einreise verweigert. DIE ABREISE In ihrer Heimatstadt Olten lernte sie den deutschen Werkzeugbauer Toni kennen. Reiselust und Fernweh verband das junge Paar. Sie heirateten. Den Startschuss für die Abreise gab ein Bekannter, der ihnen eines Tages eine australische Zeitung zeigte – mit Stelleninseraten in Hülle und Fülle. Marlene und Toni stellten sich beim australischen Konsulat in Genf vor. «Solche blonden Leute wie Sie haben wir gerne», wurde Toni gesagt. Auch Marlene durfte einreisen, weil sie gut Englisch sprach. Das Paar buchte eine Bootsfahrt in Richtung Australi-

en, 16 400 Kilometer von Freunden und Verwandten entfernt, und blieb dort. 56 Jahre später trinkt Marlene Tee in einer Berner Altstadtwohnung. Ihr fünfjähriger Enkel Henri turnt auf jedem Möbel, das er findet, die zehnjährige Emma ist tief in ein Buch versunken, und die achtjährige Lucy klemmt die Zunge zwischen die Lippen, während sie grosse Buchstaben auf ein Blatt Papier schreibt. Marlene nimmt einen Stichwortzettel hervor und kündigt eine ihrer kleinen, aber feinen Anekdoten an. «Ich lief mal im Park hinter einem jungen Mann», erzählt sie. «Als der Mann seine Mütze fallen liess, klopfte ich ihm auf die Schulter und gab sie ihm zurück. Er schmiss die Mütze aber wieder zu Boden und sagte: ‹Ich wollte die doch loswerden, du blöde Kuh!›» Henri unterbricht seine Turnübungen, Emma hebt den Kopf, und Lucy legt ihren Kugelschreiber beiseite. «Der hat einfach blöde Kuh zu mir gesagt!» sagt Marlene. Ihre Enkelkinder lachen. Dass Marlene ihren Nachkommen mal auf Schweizerdeutsch Geschichten erzählen würde, hier in dieser Berner Wohnung, ist reiner Zufall. EIN LEBEN FÜR DIE EMANZIPATION Drei Tage dauerte es nach der Ankunft im südaustralischen Melbourne, bis der junge Toni einen Job fand. Marlene trat eine Stelle in einem Buchgeschäft an. 1968 kam Sohn Peter auf die Welt. Eine glückliche Familie – «einen weiteren ~

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~ Hintergrund ~ DIE RĂœCKWANDERIN

Marlene Derlet mit ihren Enkelkindern Lucy, Henri und Emma in Bern. # 07 & # 08 ~ 2017

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«Ich möchte eigentlich gerne noch öfter zu euch kommen.»

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~ Hintergrund ~ DIE RÜCKWANDERIN Kinderwunsch hatte ich aber nicht», sagt Marlene. Stattdessen hatte sie noch einiges anderes vor. In den Siebzigerjahren holte die junge Mutter die Matur nach und studierte Sprachwissenschaften, Anthropologie, Deutsche Geschichte und Soziologie. Sie wurde Sprachlehrerin. Später befreundete sie sich mit einer Aborigine-Studentin und half ihr dabei, den Doktortitel zu erhalten. Die Freundin wurde die erste Aborigine überhaupt, die an der Universität promovierte. Auch als die Doktorandin ein Forschungszentrum für indigene Studien gründete, war Marlene an vorderster Front mit dabei: Sie forschte, gab Vorlesungen zu Rassismus und reiste auf dem ganzen australischen Kontinent herum. Stolz zeigt sie ein Werk über die Frauenemanzipation; ein zweites thematisiert die Macht der prähistorischen Frau. Auf dem einen Buch ist sie als Co-Autorin aufgeführt, auf dem anderen steht «Judy Foster with Marlene Derlet». So bewundernswert ihre Arbeit ist, immer stand Marlene anderen zur Seite, die damit Ruhm und akademische Titel ernteten. Strebte sie nie selber eine akademische Karriere an? «So bin ich nicht», sagt Marlene. Die Rechte der Frauen und Aborigines, das sei viel wichtiger gewesen. WIE DIE MUTTER, SO DER SOHN Den eigenen Lebensweg zu gehen: Was Marlene vorlebte, übernahm der Sohn. Peter wurde Physiker, promovierte, fand eine Stelle als Wissenschaftler in Norwegen und später in der Schweiz. Zufällig, denn es hätte auch Deutschland oder die USA sein können. Peter sprach weder Schweizerdeutsch, noch kannte er seine Schweizer Verwandtschaft besonders gut. Einige Jahre nach seiner Ankunft lernte er eine entfernte Verwandte kennen und, so wollte es der Zufall weiter, verliebte sich in sie. Peter heiratete und schlug definitiv Wurzeln in der Schweiz. Marlene und Toni hatten sich inzwischen scheiden lassen. Marlene war nun pensioniert, geschieden, und ihr Sohn lebte am anderen Ende der Welt. Ausserdem war da noch dieses latente Heimweh, das sie nie losgeworden war. Als 2007 das erste Enkelkind auf die Welt kam, entschied sich die damals 72-Jährige für den grossen Schnitt: Sie kehrte in ihre Heimat zurück. ZWISCHEN HEIM- UND FERNWEH Lucy und Emma rasen auf Rollerblades übers alte Holzparkett. «Kinder sind interessant», sagt Marlene, die der Welt immer noch mit wissenschaftlicher Neugierde begegnet. Sie steht mit ihrem Sohn in der Küche. Während Peter kocht, sagt sie: «Jedes Mal, wenn ich hier in Bern ankomme und die Kinder mir im Treppenhaus mit offenen Armen entgegenlaufen, weiss ich wieder, wieso ich zurück in die Schweiz gekommen bin.» Sie hält kurz inne und sagt: «Es ist irgendwie schade... Ich möchte eigentlich gerne öfter zu euch kommen. Aber klar, ihr habt ja so ein volles Programm...» – «Mutter», sagt Peter, «du hast ja selber auch so wenig Zeit.» Marlene ist häufig mit Freundinnen

unterwegs, nimmt an Diskussions- und Philosophiegruppen teil, und auch für Vorträge ist sie immer noch zu haben. Als sie mit 72 Jahren wieder einwanderte, kreuzte sie jedoch längst gefestigte Lebenswege: Die Freundinnen sind zwar für sie da, aber meistens nur unter der Woche – die Wochenenden sind für die Ehemänner reserviert. Und dass sich die Sterbefälle im Umfeld mit zunehmendem Alter häufen, machte die Sache mit dem Neuanfang nicht einfacher. «Mein soziales Netzwerk ist nicht besonders gross», sagt Marlene ihrem Sohn, «das ist nicht wie damals in Australien.» Peter regt sich auf, der Unterton ist aber immer liebevoll-ironisch, wenn er mit seiner Mutter spricht: «Dein ganzes Leben hast du die Schweiz vermisst. Und seitdem du hier bist, sprichst du andauernd von Australien. Sei doch mal zufrieden, so wie es ist.» Mutter-Sohn-Beziehungen: Auch über

«Jedes Mal, wenn mir die Enkelkinder mit offenen Armen entgegenlaufen, weiss ich, wieso ich in die Schweiz zurückgekommen bin.» das hätte Marlene gerne mal ein Buch geschrieben, sagt sie. Marlene wohnt nun in Basel, wo Peter ihr vor ihrer Ankunft aus Australien eine Zwei-Zimmerwohnung organisiert hatte. «Von den Orten, die in Frage kamen, liegt Basel Australien am nächsten», scherzt Peter. «In ihrem Quartier gibt es viele Ausländer», sagt er, «das liebt sie.» Habseligkeiten besitzt Marlene kaum; den grössten Teil schenkte sie vor ihrer Abreise einem Frauenhaus in Melbourne. Was zählt, sind Familie und Erinnerungen. Morgen wird Marlene ihren Enkelkindern in Bern das Mittagessen zubereiten. So ganz banal, und doch wichtig genug, um die Seite des Globus zu wechseln. Am Nachmittag werden die Kinder zur Schule gehen, Marlene wird am Bundeshaus vorbei zum Bahnhof laufen und von Bern zurück nach Basel fahren – etwas sehnsüchtig, aber flexibel und unabhängig. •

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Ratgeber, auf die Sie sich verlassen können.

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Informiert bestimmen, was man selber will! Dieses Dossier bietet Ihnen wichtige Hintergrundinformationen und die nötigen Anleitungen zum effektiven Verfassen Ihrer Vorsorgedokumente. Es hilft Ihnen dabei, zu überlegen, welche Themen Sie heute selbstbestimmt festlegen möchten, wofür Sie sich einmal vertreten lassen oder was Sie bewusst nicht regeln wollen. Ein Beobachter-Ratgeber mit Vorlagen, Formularen und praktischen Downloads zu Vorsorgeauftrag, Vollmachten, Patientenverfügung, Anordnungen für den Todesfall und Testament.

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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Grossmutter muss hoch hinaus

N

ie hätte ich mir träumen lassen, dass ich in meinem Alter nochmals auf eine Leiter steigen würde! Meine Tochter war mit ihrer Familie in die Ferien gefahren. Ich betreute in dieser Zeit bei ihr zuhause die junge Katze. Als ich gegen Abend wieder nach Hause wollte, war diese unauffindbar. Auch mehrere Rundgänge im Haus und draussen im Garten brachten die Katze nicht zum Vorschein. Langsam fing es an zu dunkeln, ohne dass Joggeli aufgetaucht wäre. Ich beschloss, noch einen Rundgang durch

die Leiter zu kurz war und ich die Katze niemals da herunterholen konnte. Ausserdem war es nun fast vollständig dunkel, und der Baum wurde nur durch eine Strassenlampe einigermassen erhellt. Auch wollte ich nicht riskieren, mir bei meinem Unterfangen Verletzungen zuzuziehen. Ich ging zurück ins Haus, um einen geeigneten Gegenstand zur Rettung des Kätzchens zu suchen. Schnell war ein Körbchen gefunden, welches ich mit einer Schnur an einen Besen band. Ich tat es in der Hoffnung, Joggeli werde

den Garten zu machen und danach nach Hause zu gehen. Was war das? Hatte ich ein Miauen gehört oder hatte ich mir dies nur eingebildet? Nach einigen Sekunden des Lauschens war ich sicher, eine Katze miauen zu hören. Aber ich konnte nicht feststellen, woher die Laute kamen. Plötzlich entdeckte ich das Kätzchen ziemlich hoch oben auf einer Föhre. Es miaute kläglich und hatte offensichtlich Angst, den Rückweg auf den Boden anzutreten. Was tun? Ich überlegte kurz und beschloss, eine Leiter zu suchen, um dem Kätzchen irgendwie zu helfen. Bald war klar, dass

ins Körbchen springen, das ich ihm auf der Leiter stehend entgegenstreckte. Und das Unglaubliche geschah: Das Kätzchen tat einen beherzten Sprung, landete kurz im Körbchen und sprang mit einem Riesensatz auf den sicheren Boden. Der Besen hatte bedenklich gewackelt, und ich war froh, dass ich nicht mit der ganzen Vorrichtung ebenfalls auf dem Boden gelandet war. Immerhin war mein Ziel erreicht, das Kätzchen war gerettet. Auf dem Heimweg berichtete ich mit einer SMS meiner 15-jährigen Enkelin über das Abenteuer der Katzenrettung. Postwendend sandte sie mir lachend die folgende

Sprechnachricht über WhatsApp: «Mémé, ich cha mir das scho vorstelle! Du uf de Leitere! Aber voll krass, dass du das no chasch. Super gmacht!» Ich war stolz auf meine Tat und würde jederzeit wieder auf eine Leiter steigen, um ein Kätzchen zu retten. •

BERNADETTE HATTAN lebt in Winterthur. Ihre grosse Leidenschaft ist das Singen. Sie war Markensachbearbeiterin und Kulturmanagerin und organisierte an ihrem Wohnort jahrelang klassische Konzerte. Sie hat eine Tochter und zwei Söhne und ist fünffache Grossmutter. Sie lernte die GrossmütterRevolution im Herbst 2014 kennen.

~ GrossmütterRevolution ~

AM 2. SEPTEMBER DEMONSTRIEREN WIR IN BERN «Das Alter ist uns teuer!»: Unter diesem Motto demonstrieren wir am Samstag, 2. September 2017, von 14 bis 16 Uhr auf dem Waisenhausplatz in Bern. Dafür geht die GrossmütterRevolution auf die Strasse: Ein gutes Leben im Alter: Hochaltrigkeit ist eine Folge unserer Wohlstandsgesellschaft. Wir wehren uns gegen die zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitswesens, denn wir verursachen nicht nur Kosten. Bei der Betreuung von Enkelkindern und pflegebedürftigen Angehörigen bringen wir wohl mehr, als wir kosten. Zuwendung statt Bürokratie: Alte Menschen haben ein Recht auf Lebensqualität auch bei Pflegebedürftigkeit. Es

braucht Zuwendung und Zeit, um auf die Bedürfnisse der alten Menschen einzugehen. Alt für Jung und Jung für Alt: Die Entsolidarisierung der Gesellschaft bereitet uns Sorgen. Die anstehenden gesellschaftspolitischen Fragen können wir nur gemeinsam lösen. Mit der Rentenreform 2020 werden AHV-Millionen gesichert. Deshalb plädieren wir für ein Ja zur AHV-Revision. Kommen auch Sie am 2. September an die Demo nach Bern! Nehmen Sie einen farbigen Hut, die Familie, Freundinnen und Freunde mit! Programm und weitere Infos: www.grossmuetter.ch

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Über das eigene Leben zu schreiben, liegt im Trend. Gleich zwei Organisationen in der Schweiz bieten Interessenten dafür ihre Unterstützung an. Oft richten sich die Erinnerungsbücher an die Enkelkinder. Von PIUS ACHERMANN (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustrationen)

DOSSIE R


~ Dossier ~ AUTOBIOGRAFIE

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Wie war das früher? Je älter die Enkelkinder werden, desto mehr wollen sie vom Leben ihrer Grosseltern erfahren. Warum dann nicht die Erinnerungen, nach denen in der Regel mit der den Kindern eigenen bohrenden Konsequenz gefragt wird, gleich schriftlich festhalten? Dies umso mehr, als das Erzählen über das eigene Leben «oft eine Generation überspringt und es leichter fällt, sich den Enkeln mitzuteilen als den erwachsenen Kindern», wie Martin Heller feststellt, der ehemalige künstlerische Leiter der Expo.02. MEIN BUCH, DAS MAN NICHT KAUFEN KANN Sein Büro Heller Enterprises hat das Projekt der Edition Unik entwickelt, das seit 2015 zweimal jährlich Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Schreiben und Gestalten ihres eigenen Buchs führt. Das Angebot umfasst Veranstaltungen, eine eigens produzierte Schreibsoftware sowie unterschiedliche Formen von Unterstützung. Inhaltlich bleiben die Autorinnen und Autoren frei. Die meisten schreiben nur für sich, andere haben Interesse an einer Öffentlichkeit für ihr Buch. Sie lesen den «Edition Unik Cafés» dann jeweils aus ihrem Werk vor. Darunter Fiore Rubino Anfang April im Zürcher Restaurant Karl der Grosse: «Mit meinem Buch möchte ich all jene Leute motivieren, die sagen: Das kann ich nicht. Denn es gibt immer Möglichkeiten, die man nutzen kann.» Jede Ausgabe der Edition Unik dauert genau 17 Wochen und ist eingeteilt in drei Schritte: «Erinnerungen sammeln», «Geschichten sortieren» und «Buch gestalten». In allen drei Etappen schreiben die Teilnehmenden einer eigens programmierten Software, die gemeinsam mit einem Handbuch und wöchentlichen Rundschreiben durch den Schreibprozess führt. Zunächst geht es für die Teilnehmenden um das Anlegen und Füllen einer Sammlung von Erinnerungen. Daraus sortiert und formuliert die angehende Autorenschaft nach Anleitung die einzelnen Geschichten für das Buch. Zusatzleistungen wie das Mentorenprogramm und die Textprüfung können individuell in Anspruch genommen werden. Im abschliessenden dritten Teil werden die Geschichten – Vorkenntnisse in der Buchgestaltung sind nicht nötig – in ein elegantes und persönliches Buch gebracht. Für jede Schreibrunde werden maximal 100 Plätze vergeben; die Teilnahme kostet 480 Franken. Schreiberfahrung brauche es keine, Erfahrung im Umgang mit dem Computer sowie eine gute Internetverbindung sind aber unentbehrlich. Zur Motivation hinter dem Projekt sagt Martin Heller: «Jedes einzelne der Bücher, die in der Edition Unik entstehen, be-

rührt durch Mut, Neugier und Einzigartigkeit. Die Autorinnen und Autoren geben damit weiter, was ihnen an ihrem Leben wichtig und mitteilenswert ist. Im Aufschreiben ihrer Lebenserinnerungen fragen sie nach dem Sinn dessen, was war und was sein wird. MEIN BUCH IM NETZ Während das unter der Anleitung der Edition Unik entstandene «Lebensbuch» einzigartig ist und der Autorin respektive dem Autor gehört, finden Entstehung und Publikation der auf der Schreibplattform www.meet-my-life.net entstehenden Autobiografien in aller Öffentlichkeit statt. Die Entstehungsgeschichte zu dieser ebenfalls 2015 im Netz aufgeschalteten Internetplattform ist bemerkenswert. Initiant ist der dreifache Grossvater Erich Bohli, der sich 2010 mit 60 Jahren als erfolgreicher CEO der Coop-Tochter Dipl. Ing. Fust AG pensionieren liess, um bis 2014 noch einmal die universitäre Schulbank zu drücken und seinem ersten Doktortitel in Betriebswirtschaftslehre ein Zweitstudium mit Masterabschluss in Populären Kulturen und Literaturwissenschaft anzufügen. Parallel zum Studium entstand zusammen mit dem Programmierer Bobby Bitterli und Alfred Messerli, Professor am Institut für Sozialanthropologie und empirische Kulturwissenschaft, die Nonprofit-Internetplattform «meet-my-life.net». Mit ihr ist es möglich, auf ganz einfache Art die eigene Lebensgeschichte zu schreiben und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Seine eigene Biografie zu schreiben und zu publizieren, ist damit nicht mehr nur das Privileg von Berühmtheiten. ~

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~ Dossier ~ AUTOBIOGRAFIE

Wofür man dies tun soll? Bohli und sein Team nennen sechs Gründe: 1. Für deine Nachkommen: Damit deine Lebensgeschichte für deine Kinder und Enkelkinder und darüber hinaus erhalten bleibt. Sie werden sich darüber freuen und können für ihr eigenes Leben daraus lernen. Du wüsstest sicher auch gern mehr Konkretes über deine Vorfahren.

4. Für dich selbst: Durchlaufe und (er)lebe dein Leben nochmals gemeinsam mit deinen Weggefährten (siehe auch «Freunde involvieren»). Mit dem Schreiben wirst du auch frühere Kontakte wieder aktivieren und viel Anerkennung erhalten. 5. Für die Publikation deines spannenden Lebens: als E-Book, Private Book für deine Familie/Freunde oder als «richtiges» Buch, z.B. als originelles Geschenk an einem runden Geburtstag. Oder ist dein Leben gar Stoff für einen Film?

2. Für die Allgemeinheit: Damit nachkommende Generationen aus deiner Lebensgeschichte etwas über frühere Lebensumstände, Sitten und Gebräuche erfahren. So wird das Wissen darüber nicht mehr nur lückenhaft mündlich überliefert und kann dank deinen Aufzeichnungen nicht mehr verloren gehen.

6. Wegen der Einfachheit: Weil es dank unseren konkreten Fragen noch nie so einfach und erfolgversprechend war und der Dialog mit dir selbst und deinen kommentierenden Freunden grossen Spass machen wird!

3. Für die wissenschaftliche Forschung: Um den verschiedenen Wissenschaften zu hinterlassen, wie deine Generation wirklich gelebt und gefühlt hat. Bis heute gibt es davon viel zu wenig authentische Zeugnisse mündlich überlieferter Geschichte.

Wer weniger schreibgewandt ist, wird unterstützt. Die grösste Hilfe besteht darin, dass die Lebensgeschichte aufgrund von rund 500 Fragen (eine Auswahl finden Sie auf den Seiten 54/55), die in 40 Kapitel gegliedert sind, gleichsam in Interviewform ~

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«MEIN ENKEL BRACHTE MICH AUF DIE IDEE»

Frau Schlatter, weshalb haben Sie Ihre Erinnerungen zu Papier gebracht? Gertrud Schlatter: Mein Enkel Cédric

Danach gliedert man alles in Kapitel, dann gestaltet man das Buch.

War das schwierig für Sie? Wir hatten es vielleicht oft strenger und härter als die heutigen Jungen, aber ich bedauere diese auch, weil sie vieles nicht erlebt haben. Für sie ist alles so selbstverständlich. Wir mussten hart kämpfen, aber hatten dafür auch grosse Erfolgserlebnisse. Mein Mann und ich sind nächstes Jahr 60 Jahre verheiratet und hatten es immer sehr gut zusammen. Auch die Damenschneiderei hat mir letztlich genützt, weil ich dank ihr zuhause arbeiten und bei den Kindern bleiben konnte. Ich habe manchmal das Gefühl, wir sind glücklicher und zufriedener als die nachfolgenden Generationen.

Was gefiel Ihnen besonders gut?

Wie haben Ihre Enkel und Ihre Kinder

brachte mich auf die Idee. Er fragte mich ständig über früher aus. Wenn ich ihm von meiner Kindheit erzählte, sagte er immer: Ist das wirklich wahr? Ich habe gesagt: Natürlich, sonst würde ich es ja nicht erzählen. Da meinte er: Das musst du aufschreiben.

Dass man einen fixen Abgabetermin hat. Wenn man zu diesem Zeitpunkt sein Manuskript nicht einreicht, wird das Buch nicht gedruckt. Ich brauchte diesen Druck. Er führte dazu, dass ich meine Erinnerungen wirklich zu Papier brachte. Gegen Ende kam ich zwar ins Rudern und dachte oft: Ach, hätte ich doch mehr Zeit! Aber ich bekam so viel Spass am Schreiben, dass ich bald darauf noch ein zweites Buch in der Edition Unik verfasste. Jetzt überlege ich mir, ein drittes zu schreiben.

Ihre Bücher aufgenommen? Ausser Cédric, der begeistert war, haben die Enkel gar nicht gross reagiert. Das Interesse ist bei ihnen vielleicht noch nicht so da. Das zweite Buch habe ich erst einem meiner vier Kinder gegeben. Mein Sohn hat es in einer Nacht durchgelesen und mir nachher einen rührenden Brief geschrieben.

Gertrud Schlatter hat in der Edition Unik bereits zwei autobiografische Bücher geschrieben. Eines schenkte sie ihren Enkelkindern, das zweite ihren Kindern. Der dritte Band ist bereits geplant.

Und dann haben Sie es einfach getan? Nein, ich schob es immer wieder auf, weil ich keine Zeit hatte. Vor zwei Jahren wurde ich 80 und fand: Jetzt muss ich mir die Zeit halt nehmen. Genau da las ich in der Zeitung von der Edition Unik und meldete mich an. Brauchte Sie das Überwindung? Nein. Es gab ja keine grossen Hürden. Es hiess, man müsse einen Computer haben, und ich habe einen. Ich schrieb schon in der Schule gerne Aufsätze und hatte immer gute Noten. Das verlernt man ja nicht. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Programm der Edition Unik gemacht? Ich fühlte mich bestens betreut und aufgehoben. Das Programm dauert 17 Wochen und ist in drei Teile aufgeteilt. Zuerst sammelt man Ideen und schreibt jeden Tag einige davon auf.

Haben Sie Ihre Erinnerungen für sich oder für Ihre Nachkommen zu Papier gebracht? Ich schreibe für meine Nachkommen. Das erste Buch schenkte ich meinen fünf Enkelkindern. Es beinhaltet Erinnerungen an meine Kindheit: an die Weihnachtsfeier, an das Dorf Oberuzwil, an den Krieg. Das zweite Buch, das um einiges persönlicher ist, schrieb ich für meine Kinder. Darin schildere ich unsere Familiengeschichte. Ich durfte zum Beispiel nicht Lehrerin werden, wie ich es mir gewünscht hätte, sondern musste Damenschneiderin lernen. Auch meinen Mann kannte ich eigentlich nicht besonders gut, als wir heirateten. Er war der Wunschschwiegersohn meiner Eltern. # 07 & # 08 ~ 2017

Um was soll es in Ihrem dritten Buch gehen? Da will ich über meine Erlebnisse in Israel schreiben. Ich bin seit Jahrzehnten immer wieder dort zu Gast und habe viele Freunde. Auch jetzt reise ich dann bald wieder hin.

Gertrud Schlatter und ihr Enkel Cédric, der sie zum Schreiben ihrer Bücher inspirierte.


~ Dossier ~ AUTOBIOGRAFIE

Einige Beispiele können einen kurzen Einblick in dieses «Uni-

geschrieben werden kann. Dabei sind die Schreibenden in der Auswahl der Kapitel und Fragen völlig frei. Zudem können auch Freunde, Verwandte und Bekannte zum Mitschreiben, Dokumentieren und Kommentieren des bisher Geschriebenen eingeladen werden. Damit eröffnen sich auch Chancen, lange eingeschlafene Kontakte mit früheren Lebensgefährten wieder aufleben zu lassen und sein soziales Netzwerk zu reaktivieren. Und schliesslich wird, was zuhause am Bildschirm erarbeitet worden ist, in einem externen Rechenzentrum abgespeichert. Unheilbare Abstürze können so vermieden werden. Wählen kann man, ob man seine Lebensgeschichte öffentlich schreiben will, oder ob man von den Privateinstellungen Gebrauch machen will. Und schliesslich: Auf meet-my-life.net kann der angehende Autobiograf während 30 Tagen gratis zu schreiben beginnen. Wenn ihm der selbst auferlegte Job gefällt, kann er/sie sich als Autor/in registrieren und bezahlt für das erste Jahr einen Kostenbeitrag von knapp 40 Franken. Für die darauffolgenden Jahre wird lediglich um eine freiwillige Unterstützung gebeten. Unterdessen befinden sich auf der Plattform 140 Biografien in Arbeit, wovon 65 öffentlich sind. Drei zum Teil recht umfangreiche Autobiografien sind vollendet.

versum an Lebensgeschichten» geben: • Da findet sich die (kurze) Biografie von Walter Fust, dem Gründer der bekannten Ladenkette für Haushalt- und Unterhaltungselektronikgeräte. • Und natürlich auch jene (etwas umfangreichere) von Erich Bohli, Fusts Nachfolger und Initiant von meet-my-life.net. • Die Biografie eines ehemaligen Primarlehrers und späteren Sozialarbeiters, Grossvaters von zwei Enkelkindern, geschieden von seiner Frau und wieder verheiratet mit einem Mann. • Oder die Lebensgeschichte des 82-jährigen Deutschen Joachim Wollschon, in der er unter anderem von der Flucht aus der DDR, von der Vergewaltigung durch die Frau des Lehrmeisters, von der Zeit als jugendlicher Straftäter, Fremdenlegionär und Weltenbummler berichtet und nun in seiner vierten Ehe sein vergangenes Leben durchleuchtet. Das Schreiben, das er als «seelische Reinigung und Läuterung» empfindet, habe eine verschlossene Tür wieder geöffnet, sagt er in einem Interview: «Meine Tochter verfolgt meine Biografie. Dieser Schreibprozess hat wesentlich dazu beigetragen, dass meine Tochter und ich heute ein gutes Verhältnis zueinander haben. Das war nicht immer so.» Und schliesslich ist da noch der überraschende Schluss aus der 240 Seiten starken Biografie von Gisela Egli-Zemp, die fünf Kinder grossgezogen, aber erst jetzt mit 65 Jahren die Liebe ihres Lebens wiedergefunden hat. «Dass ich eine alte Matrone geworden war, interessierte mich jetzt nicht mehr, denn er (ein ehemaliger Schulschatz) hatte auch ein paar altersbedingte Veränderungen durchgemacht. Zum Glück! So passte es genau! Und jetzt habe ich meinen Duri, ich fasse es nicht!». • www.edition-unik.ch www.meet-my-life.net

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Wie würdest du deinen Vater beschreiben?

Auf der Webseite meet-my-life.net helfen einem 500 Fragen in 40 Kapiteln beim Niederschreiben der eigenen Erinnerungen. Einige der Fragen drucken wir hier ab.

Was waren seine herausragenden Eigenschaften? Welches war der Beruf deines Vaters, bevor er heiratete? Hat er später seinen Beruf gewechselt? Hatte er Hobbys oder Leidenschaften?

Wie sind die Eltern auf deine(n) Vornamen gekommen? Haben deine Eltern gut gewählt? Hattest du auch Übernamen? In was für eine Zeit wurdest du geboren? Falls du Geschwister hattest, wie haben sie dich aufgenommen?

Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an deine Mutter denkst? Woher stammt deine Mutter?

Wovor hattest du am meisten Angst?

Was weisst du über ihr Leben? Wie hat sie den Krieg erlebt?

Was waren deine Lieblingsessen?

Hast du dich an deine Mutter gewandt, wenn dir etwas auf dem Herzen lag? Was konnte sie besonders gut? Was machte sie besonders gern?

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~ Dossier ~ AUTOBIOGRAFIE

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Was sind deine frühesten Erinnerungen an den Kindergarten? Gibt es spezielle Ereignisse, schlimme oder schöne, an die du dich erinnerst? Weisst du noch, welche Spiele du damals gespielt hast? Und welche Lieder gesungen? Was fällt dir spontan ein, wenn du an deine Eltern als Ehepaar denkst? Falls es zur Trennung/Scheidung kam: Was war das für eine Erfahrung? An was für Erziehungsmethoden, allenfalls auch Bestrafungsmethoden, erinnerst du dich?

An welche Krankheiten oder Unfälle erinnerst du dich?

Wie hielten es deine Eltern mit Taschengeld?

Hattest du schwierige Krankheiten oder Unfälle durchzustehen?

Wie waren deine Eltern religiös eingestellt?

War es schön, krank im Bett zu liegen?

Wo standen sie politisch? Erinnerst du dich an lustige Geschichten oder Vorfälle? Erinnerst du dich an deinen ersten Schultag? Was weisst du noch über deinen Schulweg?

Hast du deine Kindheit und Jugend in der gleichen Wohnung bzw. im gleichen Haus verbracht, oder musstest du öfters umziehen? Erinnerst du dich an besonders schöne und für dich wertvolle Rückzugsorte? Wie war das mit den jeweiligen sanitären Installationen? Mit dem WC, der Badewanne, Dusche und der Körperhygiene? Wie wurde damals gekocht?

Erinnerst du dich an Bestrafungsmethoden in der Schule? Welches sind deine Erinnerungen an Schulreisen? Wie waren deine Schulleistungen? Half dir jemand bei den Hausaufgaben? Wie reagierten deine Eltern auf Zeugnisse?


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Mühsame Besuche und schlaflose Nächte Was tun, wenn die Grosseltern ständig zu Besuch kommen und nicht mehr gehen wollen? Und wie bereitet man sich auf die Rolle als Grosseltern in einer Regenbogenfamilie vor, also wenn die lesbische Tochter ein Kind bekommt? Psychologin Katharina Ley weiss Rat. ELTERN, ENDE 30, ERZÄHLEN: «Wir sind mit unseren Kindern, 9, 10 und 12, gut organisiert und vernetzt in unserem Quartier. Das eine Grosselternpaar unserer Kinder ist seit bald zwei Jahren pensioniert. Sie haben nun viel Zeit und möchten diese mit uns und unseren Kindern verbringen. Hüten ist kein Thema. Doch sie möchten mindestens einmal pro Woche bei uns essen und haben nun angefragt, ob wir alle gemeinsam in die Ferien fahren wollen. Uns und unseren Kindern ist das zu viel. Die Besuche sind anstrengend, weil sie uns allen keine Rückzugsmöglichkeiten erlauben. Ständig muss erzählt, geredet, gegessen und gespielt werden. Sie bleiben stundenlang, und unsere Kinder verdrehen bereits die Augen, wenn es an unserer Türe läutet: Uff, diese Grosseltern, müssen die schon wieder kommen?»

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as ist eine sehr delikate Situation, die viel Fingerspitzengefühl erfordert von Ihnen. Offenbar haben diese Grosseltern dieses Empfinden nicht. Es hört sich so an, als würden sie ein Recht beanspruchen, so oft sie wollen, bei Ihnen auf der Matte zu stehen. Vielleicht ist es ihnen auch schlicht und einfach langweilig – da muss der Nachwuchs her, um sie zu unterhalten. Ich selbst hatte ein Grosselternpaar, das während meiner ganzen Kindheit und Jugendzeit jeden Sonntag zum Mittagessen anrückte. Notabene mit immer derselben Torte. Für meinen Vater (der einzige Sohn von ihnen) war das in Ordnung, aber meine Mutter verzweifelte mit den Jahren fast, weil es ihr zu viel war. Doch es wurde nicht darüber gesprochen. Mit dem Älterwerden verzogen wir Kinder uns jeweils nach dem Essen und liessen unsere Eltern mit dem Besuch allein. Heutzutage wird in Familien über viele heikle Themen gespro-

chen, wie das noch vor zwanzig, dreissig Jahren undenkbar war. Die Frage ist nun, wie Sie beide dieses Thema mit den Eltern von einem von Ihnen anpacken. Wer ist bei diesem Gespräch dabei? Wie wird das Gespräch eingeleitet? Was sind Ihre Vorschläge? Da müssen Sie sich als Paar gut vorbereiten, damit Sie einen überzeugenden und wohlwollenden Auftritt bei diesem nicht sehr gspürigen Eltern/Grosselternpaar leisten können. Vielleicht gelingt es Ihnen dabei, klar zu machen, dass Sie als Familie mit grösser werdenden Kindern mehr und mehr eigene Zeit brauchen. Die Grosseltern sind noch ‹jung› – höchste Zeit also, sich ein (auch) eigenes Älterwerden aufzubauen und die Jungen nicht zu sehr zu bedrängen. Die Kunst bei solchen Gesprächen ist es immer, heikle Themen zu erörtern, ohne die Liebe zu kündigen resp. ohne zu kränken. Dazu wünsche ich Ihnen viel Gespür und Glück.

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GROSSELTERN, UM DIE 60, BERICHTEN: «Wir haben eine 36-jährige Tochter, die seit Jahren in einer lesbischen Beziehung glücklich lebt. Nun haben die beiden Frauen mit einem schwulen Paar den Plan gefasst, schwanger zu werden, beide, und dann zu viert die beiden Kinder aufzuziehen. Mein Mann und ich haben schlaflose Nächte und fragen uns immer wieder, ob wir so ein Kind sein möchten mit zwei Müttern und zwei Vätern. Und was das für uns als Regenbogen-Grosseltern bedeuten könnte. Wie wird das mit dem Sorgerecht gehen, mit den Finanzen, mit der Adoption, mit der Erziehung, mit allen Verantwortungen. Was geschieht, wenn sich die Erwachsenen nicht mehr vertragen? Wir machen uns grosse Sorgen.»

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as Leben ist voller Überraschungen. Die einen machen Freude, die andern bescheren Sorgen und Nöte. In Ihrem Fall würde ich Vertrauen entwickeln, Vertrauen haben, dass die beiden Paare sich das gut überlegt haben und nicht unbedacht etwas Verrücktes, Unvernünftiges planen. Regenbogenfamilien sind seit Längerem bekannt, und es gibt Studien (in den USA, in Deutschland), die deutlich zeigen, dass diese Kinder sich genau so gut entwickeln wie Kinder aus heterosexuellen Familien. Solche Langzeitstudien laufen teilweise seit mehr als zwanzig Jahren. Die Mütter wurden bereits vor der künstlichen Insemination befragt und die Kinder

~Baby ~

TRAGEN OHNE ENDE SCHADET NICHT Noch vor dreissig Jahren war es exotisch, wenn man sich Babys mit einer Tragehilfe umband. Besonders Männer mit Snuglis wurden schräg angeschaut. Ganz allgemein wurden Eltern gewarnt, die Kinder zu oft zu tragen, der Rücken könne davon Schaden nehmen, glaubte man. Heute weiss man: Früher erkrankten Kinder häufig an der Knochenkrankheit Rachitis. Diese war eine Folge von Vitamin-D-Mangel und führte unter anderem zu Deformierungen der Wirbelsäule. Das Herumtragen in einer Tragehilfe wie Tragetuch, Ergo Baby Carrier, Snugli, Kängurutasche oder Babybjörn ist diejenige Form des körperlichen Umgangs mit dem Säugling, die seinem Bedürfnis nach Körperkontakt und Bewegung am besten entspricht. Und keine Angst: Das Kind bekommt genug Luft. Den Säugling stundenlang im Bettchen liegen zu lassen, ist eine Erfindung des Industriezeitalters. «Diese Sitte wurde nicht im Interesse des Kindes eingeführt, sondern war eine Folge des veränderten Lebens- und Arbeitsstils der Erwachsenen», schreibt der emeritierte Professor für Kinderheilkunde Remo Largo in seinem Ratgeber «Babyjahre». Zudem ist es wissenschaftlich erwiesen: Kinder, die in den ersten drei Lebensmonaten viel getragen werden, schreien weniger. Ein weiterer Vorteil des häufigen Tragens ist, dass sich die Hüfte des Kindes so viel besser entwickeln kann. Oft wird dadurch das «doppelte Wickeln» von früher hinfällig. ~MB

während Kindheit und Jugendzeit regelmässig kontaktiert und getestet. Ein erfreuliches Ergebnis ist auch, dass in gewissen Themen – Rollen von Mann und Frau, Sensibilisierung für Diskriminierungen von Menschen – die in Regenbogenfamilien aufgewachsenen Kinder den Kindern aus heterosexuellen Familien voraus sind. Wieso sollen Lesben und Schwule auf Kinder verzichten müssen? Und sind soziale Eltern nicht ebenso gute Mütter und Väter wie leibliche Eltern? Es gibt seit Jahren auch in der Schweiz Veranstaltungen, Filme und Ausstellungen zu Regenbogenfamilien, und man geht in unserem Land von mindestens 30 000 Kindern in solchen Verhältnissen aus. Es gibt einen Dachverband der Regenbogenfamilien, und an Tagungen haben auch Erwachsene, die in Regenbogenfamilien aufgewachsen sind, sehr positiv über ihre Erfahrungen berichtet. Sie sehen, liebes (mögliches) Grosselternpaar, Ihre Tochter ist nicht die erste lesbische Frau, die sich eine Regenbogenfamilie wünscht. Man kann den zwei Paaren und Ihnen eigentlich nur alles, alles Gute wünschen. Und: Informieren Sie sich, um Boden unter den Füssen zu bekommen und Ihre Tochter wohlwollend und zuversichtlich begleiten zu können. •

KATHARINA LEY (69) ist Buchautorin, Soziologin und Psychoanalytikerin mit eigener Praxis in Bern und Grossmutter von zwei Enkelkindern (3 und 1). Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder beratung@grosseltern-magazin.ch # 07 & # 08 ~ 2017


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Eine Frage der Würde Seit einem Erlebnis mit seiner dementen Mutter lässt Edy Riesen das Thema Würde nicht mehr los. An zwei Beispielen aus seiner Hausarztpraxis schildert er, wie man für die Würde der Patienten sorgt.

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enn es ein wichtiges Wort gibt bei der Frage

disches Dorf, sobald man aber mit ihr redet, kommt

nach der Menschlichkeit in der Medizin, dann ist es die Würde. Als meine Mutter damals mit ihrer Demenz in unserem provinziellen Städtchen, wo jeder jeden kennt, verwirrt umherirrte, sprach die beratende Psychiaterin genau dieses Thema an. Ob wir, Sohn und Tochter, uns vorstellen könnten, was unsere Mutter, eine immer adrette und freundliche Dame, dazu sagen würde, wenn sie sich selbst so sehen könnte? Meine Kollegin meinte, wir seien zur Erhaltung der Würde unserer Mutter geradezu verpflichtet, etwas zu tun, und dürften sie nicht der Lächerlichkeit preisgeben. Dies führte dann zu einer vorübergehenden Hospitalisation. Seither hat mich diese Frage nicht mehr losgelassen.

eine psychisch durchaus intakte, klar denkende Frau zum Vorschein. Sie will ihren Zustand nicht verändern und klagt nicht. Meine Aufgabe ist, ihr dazu zu verhelfen, dass sie möglichst lange in ihrem Haus bleiben kann. Sie tut niemanden etwas zuleide und hat genau das gleiche Recht dazu wie der Millionär in seinem Prunkbau oben am Hang. Die Erhaltung der Autonomie ist im Fall der Frau A. prioritär und steht über dem medizinischen Problem, das schicksalhaft seinen Verlauf nehmen wird.

ZIGARETTEN TROTZ BRONCHITIS In unserer Praxis gehen täglich Menschen ein und aus, und ab und zu sorge ich mich um die Würde von einzelnen. Aber – aufgepasst – es liegt in den meisten Fällen nicht an mir, darüber zu entscheiden, was würdig ist und was nicht. Die Demenz, die Psychose, die Sucht sind in diesem Zusammenhang ganz schwierige Themen, weil man sich oft überlegen muss, ob man den Menschen vor sich selber schützen muss. Ganz anders ist es aber, wenn Frau A. in die Sprechstunde kommt, eine verhärmte starke Raucherin Mitte siebzig, die ihren Glimmstengel trotz einer schweren chronischen Bronchitis und kaputter Lunge partout nicht wegwerfen will. Sie ist arm (ja, das gibt es auch bei uns) und wohnt in einem spartanisch eingerichteten alten Dorfhaus, wo die Zeit vor 50 Jahren stehengeblieben ist. Wenn man sie auf der Strasse sieht, passt sie nicht in unser stattliches mittelstän-

IM HAUS BLEIBEN Gestern war ich beim Nachbarn von Frau A.: Herr W. ist hochbetagt und leidet seit langem unter schweren Arthrosen, was er mit einer wegwerfenden Handbewegung quittiert. Mehr zu schaffen macht ihm schon seit Jahren ein Problem im Bereich der Harnwege. Er hat auch einen Tumor im Unterbauch, den man nicht mehr operieren kann, weil es zu gefährlich wäre. Die Meta stasen sitzen überall und engen jetzt auch die Lunge ein. Glücklicherweise hat er wenig Schmerzen. Er ist einfach sehr schwach, geistig aber voll da. Nun ist er auf seiner letzten Wegstrecke und schaut gradlinig voraus, so, wie er es immer getan hat in seinem Leben. Er strahlt etwas Würdiges aus. Alle um ihn herum, Tochter, Spitex und wir, schauen, dass er zu Hause sterben kann. Das ist sein letzter grosser Wunsch. Wir müssen uns nicht sorgen um seine Würde, wir müssen nur Sorge tragen zu ihr. Dabei gilt es vor allem, genau hinzuhören. Was sagt uns der Patient wirklich? Was wünscht er? Oft ist es nicht Medizin, sondern Menschlichkeit. Der Mensch, den du vor dir hast, hat sich ein Leben lang seine ei# 07 & # 08 ~ 2017


59 genen Rituale und Vorstellungen erschaffen, und die möchte er beibehalten. Daher ist auch ein Wechsel ins Heim oder Spital so schwierig. Obwohl die Pflege besser und auch nachts möglich wäre, geht nichts über die eigenen vier Wände, so armselig sie sein mögen. Wir kennen in der Medizin Checklisten für die Beurteilung von Situationen, manchmal sprechen wir von Guidelines. Als Hausärzte haben wir aber auch eine ganze Reihe von oft auch unbewussten Mindlines (Gedankenstützen). Beziehe ich den Patienten wirklich ein in meine Entscheidungen? Hat er Zeit, mir die wichtigen Dinge zu sagen? Bekommt er das für ihn richtige Mass (es kann auch zu viel sein!) an Information und Ehrlichkeit? Schütze ich ihn vor zu hohen Ansprüchen von Medizin, Spitex, Familie? Denke ich daran, dass die Veränderungen von kleinen Dingen oft wichtiger sind als grosse Sprüche? Gestern begann W. plötzlich aus seinem Leben zu erzählen. Dabei wurde mir wieder bewusst, wie sehr

EDY RIESEN, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

das Erzählen einen Menschen erleichtert, wie gerne Menschen ihre Geschichte mit anderen teilen und wie gut es tut, das Leben zu würdigen und zurückblickend Sinn und Trost darin zu finden. • Anzeige

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~ Service ~ UNTERWEGS Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Das Schnitzerdorf Brienz liegt umgeben von einer reizvollen Berg­ landschaft direkt am türkisfarbenen Brienzersee. Hier kann man atemberaubende Natur, Dampfloks, Spielkajüten auf hoher See sowie Abkühlung an diversen Badestellen erleben. WAS WIE WO 1

BRUNNGASSE Wer in das 18. Jahrhundert abtauchen möchte, der sollte ein paar Minuten durch die wunderbare Brunngasse von Brienz schlendern. Für einen Einkehrschwung empfielt sich das Restaurant

Kulturen vernetzt waren und sind. Bis 29. Oktober 2017 widmet sich die Sonderausstellung des Museums ganz dem Spiel. Präsentiert wird Holzspielzeug von früher und heute. Hauptstrasse 111

Brienzerburli oder der Löwe. Beide Lokale liegen direkt am See.

www.museum-holzbildhauerei.ch

www.brienz-tourismus.ch

SCHNITZLERWEG Von Brienz führen steile Kehren bergauf zur 1540 Meter hohen Axalp und zum Hinterburgsee. Zwischen 1998 und 2006 verwandelten Freiluftschnitzer Baumstrünke in über 100 Figuren und Kunstwerke, die nun den Weg verschönern. Reine Wanderzeit Axalp-Hinterburgseeli circa 45 Minuten, erweiterbar auf zwei Stunden. Postauto Brienz-Axalp 40 Minuten Fahrzeit.

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WILDPARK Der 1896 von Holzbildhauern gegründete Park befindet sich oberhalb des Städtchens. Die Hirsche, Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere und Vögel dienten den Lernenden als lebendige Vorlagen. Noch heute sieht man dort Künstler schnitzen. Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei, zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt, Picknickplatz.

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www.schnitzlerweg-axalp.ch

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SCHWEIZER MUSEUM FÜR HOLZBILDHAUEREI Im Museum werden Holzbildhauerarbeiten, holzhistorische Themen und Dokumente aus der ganzen Schweiz gezeigt. Man erfährt Geschichtliches und wie die Holzbildhauer mit anderen Handwerksgruppen und

www.brienz-rothorn-bahn.ch

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STRANDBAD Über einen Spaziergang auf der verkehrsfreien Seepromenade erreicht man das Strandbad Brienz, das mit Wassertrampolin, Sprungturm und einer wunderschönen Aussicht lockt. www.strandbadbrienz.ch

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www.wildparkbrienz.ch

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Märli-Tram Hopp, in dem auf der einstündigen Fahrt die Geschichte des Dampfbahngespenstes vorgelesen wird. Talstation beim Bahnhof Brienz, Ende Juni bis Mitte Oktober.

BRIENZER ROTHORN Seit mehr als 200 Jahren schnauft die Dampf-Zahnradbahn hinauf auf das Brienzer Rothorn. Viermal täglich ab Brienz. Die Bahn überwindet 1678 Meter und verbraucht 2000 Liter Wasser. Kein Wunder, muss sie zwischendurch auftanken. Zusätzlich fährt das

SPIELPLÄTZE Beim Kino Brienz (zwei Gehminuten vom Bahnhof entfernt) lockt ein Spielplatz mit Rutsche und diversen Schaufel- und Hebeeinrichtungen zum Spielen mit Steinen und Geröll. Das Klettergerüst beim Trachtbach lohnt sich genau so wie das Wasserspiel auf dem Bärenplatz. Bitte Ersatzkleider mitnehmen.

GIESSBACHFÄLLE Die Giessbachfälle liegen Brienz gegenüber und sind mit dem Schiff erreichbar. Über sieben Stufen stürzt der Giessbach bis zum See. Eine romantische Standseilbahn führt zum Grandhotel Giessbach. Von der Hotelterrasse aus geniesst man eine herrliche Aussicht auf das Naturschauspiel.

www.brienz.ch

www.giessbach.ch

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SCHIFFFAHRT Wer dem Alltag entfliehen möchte, dem bietet die Flotte der Schiffahrtsgesellschaft BLS viele Routen. Auf den Dampfschiffen «Blümlisalp» und «Lötschberg» gibt es eigens Spielkajüten, in denen Leiterinnen mit den Kindern spielen, basteln und malen.

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BALLENBERG Das Freilichtmuseum ist ein Besuchermagnet. Auf 66 Hektaren sind über 100 traditionelle Häuser aus allen Landesteilen zu sehen. In vielen von ihnen wird Handwerk demonstriert. Auch Kurse werden angeboten. www.ballenberg.ch

www.bls.ch

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Mehr Informationen: www.brienz-tourismus.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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Bei den Haslizwergen Er ist Kult: der Muggestutz-Erlebnisweg auf dem Hasliberg. Vorlage ist das Kinderbuch «Abenteuer auf dem Zwergenweg». Mittlerweile erfreuen vier Muggestutz-Bücher und ein zweiter Zwergenweg wandernde Familien. Von JOCHEN IHLE (Text und Foto) START/ZIEL Mägisalp/ Bidmi

CHARAKTERISTIK Einfache, leicht abwärts verlaufende Wanderung auf markierten Wegen, nicht kinderwagengängig.

AN-/RÜCKREISE Mit der Gondelbahn von Meiringen oder Reuti über Bidmi auf die Mägisalp. Mit der Gondelbahn von Bidmi nach Reuti bzw. Meiringen.

ROUTE Mägisalp (1710m) – Gummenalp – Bidmi (1423m).

AUSRÜSTUNG Gute Wanderschuhe, bequeme Kleidung, etwas zum Bräteln.

EINKEHREN Bergrestaurant Mägisalp, 033 972 53 20, und Familienrestaurant Bidmi, 033 972 53 10. Auf dem Weg Rastplätze mit Feuerstellen (Holz vorhanden). Restaurants in Meiringen.

MUGGESTUTZ-BÜCHER

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ie heissen Muggestutz und Raurinde, Lindelloo und Wundelloo, Reeberchen und Rääbargen, Riraa und Rippi-Rappi. Die Haslizwerge sind in den alten, überlieferten Erzählungen des Haslitals verewigt. Ein Gesicht gab den Zwergen aber erst Susanna Schmid-Germann. «Abenteuer auf dem Zwergenweg» hiess ihr erstes Muggestutz-Bilderbuch, erschienen 1997. Dem Buch folgte im Jahr darauf der Zwergenweg von der Mägisalp nach Bidmi. Den Weg hat die Autorin entscheidend mitgeprägt und mitgestaltet. Es war ihr ein Anliegen, dass die Geschichte und die Bilder im Buch identisch sind mit dem Erlebnisweg und seiner Umgebung. Und so galt es, neben den natürlich vorhandenen Kulissen wie Bäumen, Bächen oder Höhlen auch mehrere Erlebnisposten zu erfinden und in die Geschichte zu integrieren. Der Erfolg gibt Susanna Schmid Recht: Nicht wenige Kinder haben auf der Wanderung ein Muggestutz-Buch dabei. Auf den Spuren von Muggestutz

und seiner Frau Raurinde wandern sie zur geheimnisvollen Höhle im Priischtiwald. Die Spielposten am Weg sind längst Kult: Tannenzapfentröchni, Adlerschaukel, Kamelbaumstrunk, Reeberchens Hüttli und wie sie alle heissen... Mittlerweile sind es vier Muggestutz-Bücher, die für leuchtende Kinderaugen sorgen. Und da sich der Zwergenweg vom Start weg so grosser Beliebtheit erfreute, wurde noch ein zweiter Zwergenweg von Käserstatt über die Balisalp nach Lischen eröffnet. Auch dieser Erlebnisweg wartet mit liebevoll gestalteten Spielposten auf: von den Moorchnorzenhäuschen über die Kinderseilbahn bis zur Hängebrücke beim Wildbach. Die reine Wanderzeit auf diesem Weg beträgt etwa anderthalb Stunden. Ob der vielen Spielposten und Zwergenhäuschen kann man auf beiden Wegen schnell einmal die Zeit vergessen. Zu beachten sind die Abfahrtszeiten der Gondelbahnen: Letzte Talfahrten ab Bidmi und Lischen jeweils um 17 Uhr. • # 07 & # 08 ~ 2017

Susanna Schmid-Germann: «Abenteuer auf dem Zwergenweg», «Ein aussergewöhnlicher Winter», «Muggestutz und das Haus im Bannwald», «Die geheimnisvolle Begegnung», alle erschienen im Selbtan-Verlag, Meiringen. www.verlag-selbtan.ch.

HINWEIS Die Zwergenwege sind von Mitte Juni bis Oktober geöffnet. Für beide Wege sind bei den Bergbahnen spezielle Zwergenbillette erhältlich.

VARIANTE Mit der etwa halbstündigen Wanderung von Bidmi nach Lischen (oder umgekehrt) können beide Zwergenwege miteinander verbunden werden.

INFOS Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, 033 550 50 50 www.meiringen-hasliberg.ch

Weitere Wandertipps finden Sie im Wandermagazin SCHWEIZ. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar mit dem Stichwort «Grosseltern», Tel. 032 626 40 30, E-Mail: wandermagazin@rothus.ch oder www.wandermagazin.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Zirkus Chnopf ~

~ Agenda ~

PANIK! Der Zirkus Chnopf ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel der Nachwuchsförderung im Bereich der Artistik. Mit «Panik!» feiert der Zirkus Chnopf seine 27. Weltpremiere und widmet sich lustvoll dem tabuisierten Thema Angst. Der Zirkus Chnopf verbindet Welten, und auf Tournee überschreitet er problemlos den Röstigraben. ~MB Tourneeplan Juli und August: 5.7.-9.7. Basel, 14.7.-16.7. Souboz, 19.7.-23.7. Lajoux, 26.7.-30. 7. St-Ursanne, 2.8.-6.8. Biel, 9.8.-13.8. Langnau, 16.8.-20.8. Bern, 23.8.-27.8. Olten, 30.8.- 3.9. Uster. www.chnopf.ch

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 30.6. bis 2.7.17 – Zug

23.7.17 – Frutigen

SALZ IST WERTVOLLER ALS GOLD

SCHILDKRÖTEN-WASCHUND -WIEGETAG

Das alte tschechische Märchen vom König, der wissen wollte, wie sehr ihn seine Töchter lieben, zeigt die wahren Werte in unserem Leben auf. Ab 6 Jahren. Eintritt: 15 Fr., Kinder 10 Fr. Theater Metalli.

Dreimal im Jahr erhalten die Schildkröten im Tropenhaus Frutigen besondere Aufmerksamkeit. Sie werden zusätzlich zur Fütterung gewaschen, gewogen und erhalten einen kleinen Gesundheitscheck. Dabei dürfen alle zusehen. Eintritt Tropenhaus: 18 Fr., Kinder ab 6 Jahren 9 Fr., verschiedene Familienkarten.

www.kindertheaterzug.ch 4.7.17 – Boswil

ZAUBERHAFT GOLDEN Um einen Fisch geht es in der Kinderproduktion am diesjährigen Boswiler Sommer, um Gold und die Sehnsüchte und Wünsche der Menschen. Kinderkonzert, ab 6 Jahren. Eintritt 25 Fr., Kinder 10 Fr., Familienkarte 50 Fr. 15 Uhr, Künstlerhaus Boswil.

www.kuenstlerhausboswil.ch 8.7. und 30.7.17 – Schwarzenburg

UNTERWEGS ZU DEN ZWERGEN Ein Wandererlebnis für Familien mit Kindern zwischen 5 und 8 Jahren. An verschiedenen Stationen wird unterwegs erzählt, gespielt und gebastelt. Eintritt: 15 Fr., Kinder 5 Fr., Familien 35 Fr., 8.45 Uhr, bis 12 Uhr. Naturpark Gantrisch.

www.gantrisch.ch 9.7.17 – Fiesch

MINERALIENBÖRSE

~ Spektakel ~

RÖMERFEST Johlendes Publikum, schepperndes Waffengeklirr, brüllende Legionäre, lachende Kinder, schreiende Händler, singende Musikerinnen, dazwischen die Arbeitsgeräusche der Handwerker und der allgegenwärtige Duft von Holzfeuer, Spanferkel und Pferdemist, das Römerfest in Augusta Raurica ist ein Erlebnis. ~MB Augst, Augusta Raurica. 26.8.17, 10 bis 18 Uhr, und 27.8.17, 10 bis 17 Uhr. Preis: 18 Fr., Kinder (6-18) 13 Fr., 2-Tageskarte Erwachsene 30 Fr. www.roemerfest.ch

Die Aussteller präsentieren ihre schönsten Schätze: Bergkristalle, Mineralstufen, Schmuck und Gesundheitssteine. Als Verköstigung gibt es einheimische Spezialitäten, und die Kinder dürfen derweil Steine klopfen. Eintritt frei. 8.30 bis 17 Uhr. Saal Rondo.

www.aletscharena.ch 22.7. bis 30.9.17 – Wettingen

MAISLABYRINTH

www.tropenhaus-frutigen.ch 12.8.17 – Riehen

SOMMERFEST Konzert im Berower Park mit der namhaften Band Kadebostany sowie Kurzführungen und Workshops in der Ausstellung «Wolfgang Tillmans» für Familien, Kinder und Jugendliche. Verschiedene Speise- und Getränkestationen. Preis inkl. Museumseintritt 10 Fr., 10-22 Uhr. Fondation Beyeler.

www.fondationbeyeler.ch 26.8.17 – Nidwalden

WORKSHOP: WIE BILDER LAUFEN LERNTEN Ausgehend von den Eindrücken in der Ausstellung der beiden Künstler Augustin Rebetenz und Laurent Güdel lernen die Teilnehmenden im Workshop die Anfänge des bewegten Bildes kennen und entwickeln gemeinsam einen eigenen kurzen Trickfilm. Trickfilmworkshop für Kinder und Erwachsene. 13-17 Uhr. Freier Eintritt. Anmeldung bis 18.8. an eva-maria.knuesel@nw.ch, 041 618 73 40.

www.nidwaldner-museum.ch 26. und 27.8.17 – Luzern

KINDERKULTURFESTIVAL

Der lebende Irrgarten ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Ebenso der Veloparcour (Pumptrack). Besondere Events: 22.7. Eröffnungsfest, 20. 8. Familientag mit Brunch, 26.8. Lagerfeuergeschichten, 17. 9. Maislabyrinth-Run, 30.9. Herbstfest. Preis: 7 Fr., Kinder 5 Fr., Familien (2 Erwachsene und bis 4 Kinder) 20 Fr.

Auf der wunderschönen Anhöhe der Tribschen-Halbinsel werden auf zwei Bühnen und auf dem Gelände Kinderkonzerte und Theatervorstellungen aufgeführt, Märchen erzählt sowie diverse Spiel- und Handlungsmöglichkeiten für Kinder geboten. Samstag und Sonntag jeweils 13-19 Uhr. Freier Eintritt. Halbinsel Tribschenhorn, Luzern

www.maislabyrinth-wettingen.ch

www.kinderkulturfestival.ch

# 07 & # 08 ~ 2017


DIE LEGO-BOX Die Schachtel mit angeklebten Legoplatten ist praktisch und eignet sich perfekt, um sie mit in die Ferien zu nehmen. Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und MADELAINE AMMANN (Foto)

# 07 & # 08 ~ 2017


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Unvergessliche Bastelerlebnisse


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~ Service ~ STRICKEN

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SOMMER-HÖSCHEN Von ILONA HERZOG (Gestricktes) und TIBOR NAD (Foto)

23 21 19 17 15 13 11 9 7 5 3 1

1 M re

1 übz And (1 M abh, 1 M re und die abgeh M über die gestr M ziehen)

1U

2 M re zus-str.

1 dopp übz Abn (1 M abh, 2 M re zus-str, die abgeh M über die zus-gestr M ziehen)

MATERIAL

Körper: Über alle M stricken, dabei für den Schritt 15 M zwischen beiden Teilen neu anschl = 73 M. Beids jede 4. R 3 x 1 M aufn = 79 M. Für die seitl Schrägung beids jede 10. R 6 x 1 M abn = 67 M.

• Für Grösse 68 • Katja Capri, 100% Baumwolle, 125 m/50g, •

150 g = 3 Kn. oder z.B. Lang Golf, 100% Baumwolle, 125 m/50g Stricknadeln Nr. 3 und 3 ½

IN DER 29. R AB BEINBORD In der Mitte das Muster 3 gemäss Strickschrift str. In der 59. R das Muster 3 wie folgt einteilen: Rdm, 4 M re, 21 M Muster 3, 21 M re, 21 Muster 3, 4 M re, Rdm. In der 89. R das Muster 3 nochmals in der Mitte des Teils str.

MUSTER 1 Nd Nr. 3: 1 M re, 1 M li

ARMAUSSCHNIT:

MUSTER 2

Bei 30 cm ab Anschlag beids jede 2. Nd 3 x 2 und 5 x 1 M abk = 45 M. Bei 34 cm ab Anschlag noch 8 R mit Nd Nr. 3 im Muster 1 str, dann alle M abk.

Nd Nr. 3 ½: Glatt re = Vorders re, Rücks li.

MUSTER 3 Nd. Nr. 3 ½: Ajourmuster über 21 M gemäss Strickschrift. In den Rückr die M str, wie sie erscheinen, U li str.

VORDERTEIL Wie das Rückenteil str.

TRÄGER

MASCHENPROBE

Mit Nd Nr. 3 ½ 70 M anschl und 8 R im Muster 1 str, M locker abk.

23 M und 32 R = 10 x 10 cm

RÜCKENTEIL

AUSARBEITEN

Anschlag für das re Bein 27 M. Im Muster 1 str. Bei 1.5 cm mit Nd Nr. 3 ½ im Muster 2 weiterstr. Für die Beinschrägung an der li Kante jede 2. R 2 x 1 M auf = 29 M. Bei 3 cm ab Anschlag die M liegen lassen. Das li Bein gegengleich str.

Seitennähte schliessen. Aus den Beininnenkanten mit Nd Nr. 3 je 39 M auffassen, 1,5 cm im Muster 1 str, M abk. 3 Druckknöpfe an die Borte nähen. Die Träger an den Armausschnitten annähen.

# 07 & # 08 ~ 2017


~ Service ~ REZEPT

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KUCHEN ZUM ABSCHIED Von MARKUS FUETER (Text und Foto)

Zwei Springformen einfetten und mit Mehl bestäuben. Den fertigen Teig in die beiden Springformen abfüllen. Den Kuchen im auf 180°C vorgeheizten Ofen (Heissluft) 40 Minuten backen. Mit der Holznadelprobe prüfen, ob der Kuchen fertig gebacken ist. Den Kuchen 10 Minuten auskühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen. Auf einem Gitter ganz auskühlen lassen. Man kann ohne Weiteres einen Kuchen im Tiefkühler gut eingepackt aufbewahren und vor dem nächsten Fest über Nacht auftauen lassen. Im Kühlschrank ist der Kuchen ein paar Tage gut haltbar. Wer möchte, kann den Schokoladenkuchen mit einer dunklen Schokoladenglasur überziehen und für die Kinder mit allerlei Streusel und Zuckerfiguren dekorieren. Last but not least danken wir Ihnen für das Vertrauen, das Sie in uns hatten. Wir wünschen Ihnen und dem Grosseltern-Magazin alles Gute und viel Spass beim Entdecken von weiteren spannenden Geschichten und Rezepten. En Guete! Markus, Anaïs und Rafael

L

iebe Leserinnen, liebe Leser, wir sagen Adieu und bedanken uns bei Ihnen für die vielen schönen Reaktionen auf unsere Rezepte und Geschichten. Es ist an der Zeit, jemand Neuem die Möglichkeit zu geben, Sie kulinarisch zu inspirieren. Wir durften zwei Jahre lang ein Teil des wunderbaren Grosseltern-Magazins sein. Jedes der Rezepte haben meine Kinder und ich mit Leidenschaft gekocht und fotografiert. Wir erlebten wundervolle gemeinsame Momente in der Küche, die ohne Sie so nicht hätten stattfinden können. Alle Rezepte haben wir mit persönlichen Anekdoten wie der vom Dino-Ei oder der vom Zwerg Nase gespickt und ihnen dadurch, so hoffen wir, die richtige Prise Spannung verliehen. Selbstverständlich darf auch in dieser Ausgabe kein Rezept fehlen. Was passt besser zu einem Abschied als etwas Süs-

ses aus Schokolade? Wir backen einen hervorragenden Schokoladenkuchen für Sie und Ihre Liebsten. REZEPT FÜR 2 SPRINGFORMEN 420 g Butter 420 g Zucker 10

Eier

50 g Kakaopulver 0,7 dl Vollrahm 420 g Caotina 420 g gemahlene Haselnüsse

ZUBEREITUNG Butter in Würfel schneiden und mit dem Zucker in der Rührmaschine schaumig schlagen. Die Butter-Zucker-Mischung sollte weiss sein. Langsam die Eier nach und nach dazu geben. Das Kakaopulver mit dem Vollrahm vermischen und der Masse beigeben. Langsam die Caotina und die Haselnüsse unter die Masse mischen. # 07 & # 08 ~ 2017

Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben zumeist seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben. Mit diesem Beitrag verabschiedet er sich von unserer Leserschaft. Wir bedauern sehr, dass er seine Tätigkeit für uns beendet, und bedanken uns ganz herzlich für die vielen tollen Rezepte und Texte, die er in den letzten zwei Jahren für uns verfasst hat. Die Redaktion


~ Service ~ APPS

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~ GaultMillau ~

DIE BESTEN RESTAURANTS DER SCHWEIZ Von Lesern geliebt, von Köchen gefürchtet: Im neuen GaultMillau Guide 2017 werden die bestbewerteten 850 Restaurants und 100 Hotels der Schweiz vorgestellt. Die App zum GaultMillau-Führer bietet eine kostenlose Vorschau mit 34 Restaurants und 14 Hotels. Der vollständige Guide als App-Version kostet 15 Franken. In der App, deren einfache und übersichtliche Darstellung überzeugt, befinden sich alle Bewertungen und Testberichte aus der gedruckten deutschen und französischen Ausgabe. Die Restaurants und Hotels werden auf einer interaktiven Karte angezeigt, und mit nur einem Klick wird einem angezeigt, wie man zum gewünschten Restaurant oder Hotel kommt. Mit der Standortfunktion findet man Restaurants und Hotels in der Nähe, sortiert nach Entfernung, Namen oder Punktzahl. Und: Wer ein Restaurant begeistert verlässt, kann dessen Daten direkt in seine persönlichen Kontakte übernehmen. En Guete! ~MT «GaultMillau Guide Schweiz 2017», für iOS und Android, 15 Franken.

~ Mimos Gutenachtgeschichten ~

EIN BÄR, DER BEIM EINSCHLAFEN HILFT Mimo ist ein knuddeliger Bär, der mit seinen Eltern und Freunden unzählige Abenteuer erlebt. Die Figur und die App wurde von der Mobiliar entwickelt. Ein besonderes Highlight sind die integrierten Soundbuttons mit lustigen Geräuschen. So kann man sich anhören, wie der Bär seufzt oder beispielsweise Honig schleckt. Die App eignet sich für zu Hause und unterwegs. Laufend kommen neue Geschichten hinzu. ~MT «Mimos Gutenachtgeschichten», für iOS und Android, gratis

# 07 & # 08 ~ 2017

Tipp von ~ Swisscom Academy ~

BERGGIPFEL PER APP IDENTIFIZIEREN Die Wandersaison hat begonnen, und Sie standen sicher auch schon vor Berggipfeln, deren Namen Ihnen nicht eingefallen sind. Dann haben wir den richtigen App-Tipp für Sie: PeakFinder Earth. Mit der App rätseln Sie nie mehr über die Namen der Berge vor Ihnen. PeakFinder Earth zeigt Ihnen an jedem Ort auf dieser Welt ein 360°-Panorama mit den Namen aller Berge in einem Umkreis von rund 300 Kilometern. Über 300 000 Berge weltweit – vom Belpberg bis zur Jungfrau – können auf schönen Panoramatafeln abgebildet werden. Dank der Feldstecherfunktion erhalten sogar die entferntesten und wenig bekannten Gipfel einen Namen. Die Standortwahl erfolgt dabei über GPS, das Gipfelverzeichnis oder eine Karte. Die App funktioniert auch offline und kostet einmalig 5 Franken. Wollen Sie Ihr Smartphone noch besser kennenlernen und die Funktionen Schritt für Schritt entdecken? Besuchen Sie die Smartphone-Kurse von Swisscom Academy. Anmeldung und weitere Infos unter www.swisscom.ch/kursangebot oder unter 0800 33 55 77.

Ein Artikel in Zusammenarbeit mit


~ Service ~ SPIELEN

von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)

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D

ie Spieler errichten mit einigen Haselnüssen einen Haufen, den sogenannten Höck. Über einen beliebigen Auszählreim wird die Reihenfolge bestimmt, und der erste Spieler stellt sich über dem Nusshäufchen auf versucht mit einer Baumnuss, die er zwischen Zeigfinger und Daumen hält und fallen lässt, den Höck zu treffen. Trifft die Baumnuss den Höck, gehören ihm die Nüsse, und das Spiel beginnt von vorn. Äugle ist früher viel in Schwyz, Zug und Zürich gespielt worden. • Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken.

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# 07 & # 08 ~ 2017


~ Service ~ SPIELEN

Eisschnur Sie sind kalt, dann nass und schliesslich weg: Eiswürfel sind faszinierend. An einer Schnur hängend werden sie zur Kette, Krone oder tropfenden Girlande. Von MELANIE BORTER (Text und Fotos)

S

o einfach: Eine Schnur in die Eiswürfelform legen, mit Wasser auffüllen, alles über Nacht ins Gefrierfach, fertig. Die Eisschnur ist genau das richtige Spielzeug für heisse Tage, wenn Kinder auch mal nass werden dürfen. Wer will, kann die Schnur mit zerschnittenen farbigen Trinkhalmen oder grossen Holzperlen verzieren. So wird die Eisschnur im Nu zur hübschen Halskette,

Eiskrone oder aufgehängt zur tropfenden Girlande. Wer schafft es als Erste(r), einen Wassertropfen mit dem Mund aufzufangen? Irgendwann sind die Kinder pitschnass. Damit aber das Auge trocken bleibt, empfiehlt es sich übrigens, nicht alle präparierten Eisketten auf einmal aus dem Gefrierfach zu nehmen und so das vergängliche Spiel zu verlängern. •

Haben Sie auch eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

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~ Service ~ BUCHTIPPS

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«Uns Menschen in den Weg gestreut», Marianne Künzle, Zytglogge Verlag, 2017, 351 Seiten, 36 Franken.

Der Kräuterpfarrer, der kein Blatt vor den Mund nahm Kräuterpfarrer Johann Künzle war ein streitbarer und revolutionärer Zeitgenosse. Marianne Künzle gibt in ihrem Roman « Uns Menschen in den Weg gestreut» Einblick in sein Leben. Von HANS ABPLANALP (Text)

D

ie Teemischungen des Schweizer Kräuterpfarrers Johann Künzle (1857-1945) sind sicher vielen unter uns älteren Semestern ein Begriff. Unter dem doppeldeutigen Titel «Uns Menschen in den Weg gestreut» ist jetzt ein lesenswerter Roman über den Kräuterpfarrer erschienen, gut recherchiert, leicht verständlich, lebendig geschrieben. Autorin Marianne Künzle, nicht verwandt mit der Hauptperson ihres Romans, hat aus dem langen Leben dieses konservativen katholischen Pfarrers und gleichzeitigen Naturheilers den Zeitabschnitt zwischen 1910 und 1922 ausgewählt. Der Roman setzt im Jahre 1910 ein: Johann Künzle wirkt als Pfarrer in Wangs, wo das Sammeln, Verwerten und Vermarkten von Kräutern ein mindestens so wichtiges Standbein wird wie seine Tätigkeit als Geistlicher. Kinder, danach ganze Familien, helfen ihm, sammeln Kräuter (nicht immer zur Freude der lokalen Bauern), welche nach dem Trocknen zu verschiedenen Teemischungen verarbeitet werden. Bald wird unter Künzles Anleitung

ein Volksbad errichtet. Man stelle sich so etwas Revolutionäres in einer damaligen Landgemeinde vor! Später folgt der Bau eines Kurhauses, welches grossen Aufschwung erlebt. Die Gemeinde Wangs lebt sozusagen vom Kräuter-Naturheil-Boom, denn der Pfarrer ist auch ein geschickter «Manager». Vorträge, ein Versandhandel, Exkursionen, Kräutermärkte, die Herausgabe seines Büchleins «Chrut und Uchrut» werden Renner und lassen die Kasse klingeln. Das Geld geht aber nie ins eigene Portemonnaie, sondern dient Spenden aller Art, Arme behandelt er sowieso unentgeltlich. Denn er liebt das einfache, bescheidene Landleben. DIREKT UND MANCHMAL GROB «Glaub mir, in den Städten mit all den Festseuchen, den Modenarren, diesen verlorenen Kamelern und der ganzen Schokoladenfresserei, da hat der Fitzlibutzli (Diener des Teufels) nicht mehr viel auszurichten. In der Stadt hat der Teufel sein Werk vollbracht.» Dieses Zitat aus dem Roman zeigt Künzles Direktheit im # 07 & # 08 ~ 2017

Umgang mit seinen Mitmenschen, mit seiner Pfarrgemeinde, seine undiplomatische Seite, seine teilweise auch grobe Ausdrucksweise. Nie nimmt Künzle ein Blatt vor den Mund, auch als er von Ärzten und Politikern beim Bischof und bei der Regierung verklagt und angeprangert wird. So muss er im Alter von 65 Jahren noch eine staatliche Prüfung ablegen, damit er als Naturheiler weiterhin praktizieren darf. Der Roman ist ein wertvolles Zeitdokument, welches Einblick gibt in das engagierte Wirken eines Pioniers in Sachen Naturheilkunde, aber eines konservativen Geistlichen in religiösen Fragen. Übrigens wurden vor vier Jahren Pfarrer Künzles Gesundheitstipps durch heutige Fachleute unter die Lupe genommen: ungenügend, mit Vorsicht zu geniessen. Was mich allerdings nicht daran hindert, täglich Kräutertee zu trinken. Und ich gehe davon aus, dass er seit Jahren neben Glück mitverantwortlich ist für ein Dasein ohne Grippe, ohne Krankheit. •


~ Service ~ BUCHTIPPS

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~ Roman ~

~ Sachbuch ~

EIN FESTTAG

Eintritt frei! So lautet der Untertitel des wunderbaren Sachbuchs «Museum der Pflanzen» der Künstlerin Katie Scott. Gemeinsam mit der Biologin Kathy J. Willis hat sie das grossformatige Bilderbuch gestaltet. Es ist nach «Museum der Tiere» und «Lebensbaum» das dritte Buch der Londonerin. Die Pflanzen sind mit viel Liebe zum Detail fotografisch genau abgebildet. Bäume und Sträucher, Palmen, Blumen,

Ein warmer Märzsonntag 1924. Da Muttertag ist, erhalten die Dienstboten frei. Die 22-jährige Jane Fairchild plant, den Tag lesend zu verbringen. Da kommt ein Telefonanruf. Paul, der Sohn vom Nachbarsgut, mit dem sie seit Jahren ein heimliches Verhältnis hat, lädt sie ein. Seine Familie ist fort, das Haus leer. Jane darf zum ersten Mal durch das Hauptportal ins Haus treten und ins Zimmer und das Bett ihres Geliebten. Sie ahnt, dass dies das erste und letzte Mal sein wird, denn in zwei

Gräser und Orchideen präsentieren sich in ihrer einzigartigen Schönheit und Vielfalt – und im unnachahmlichen Strich einer grossartigen Künstlerin. Die Bilder erinnern an die Stiche der Naturforscherin Maria Sibylla Merian. Ebenfalls erhältlich ist ein Mitmachbuch mit Ausmalbögen und Zeichentableaus, vielen Rätseln und abwechslungsreichen Wissensspielen. Ein Kreativbuch auch für Kinder und Erwachsene. ~AK

Wochen wird Paul standesgemäss heiraten. Jahrzehnte später blickt Jane auf diesen entscheidenden Tag zurück. Ihr Leben hat sich verändert. Sie hat ihre Sprache gefunden und ist eine erfolgreiche Schriftstellerin geworden. Der grosse britische Autor Graham Swift schreibt im schmalen Roman «Ein Festtag» auch über das Erzählen, den Wert von Wörtern und die Spannung zwischen Wahrheit und Fiktion. Ein kleines Meisterwerk. ~BM

Im Museum der Pflanzen

«Das Museum der Pflanzen», Katie Scott und Kathy J. Willis, Prestel, 2017, 112 Seiten, 36.90 Franken.

«Ein Festtag», Graham Swift, dtv, 2017 144 Seiten, 26.50 Franken.

Die Tipps auf dieser Seite sind erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch Anzeige

Zugehende Demenzberatung Um die Pflege von Menschen mit Demenz durch Angehörige im häuslichen Umfeld aufrechtzuerhalten, zu entlasten und zu stärken, sind Unterstützungsangebote gefragt. Die Beraterinnen der «Zugehenden Demenzberatung» suchen zusammen mit den pflegenden Angehörigen Lösungen, die auf verbesserte Bedingungen im Pflegesetting daheim hinwirken. # 07 & # 08 ~ 2017

Informationen: Pro Senectute Aargau 062 837 50 70 info@ag.prosenectute.ch www.ag.prosenectute.ch/demenz


Der Drache vom Finsterhorn und die vergessliche Hexe Familie Friedrich liess sich für die Grossmutter etwas ganz besonderes einfallen: Die Mutter erfand eine Geschichte, die die Enkelkinder zusammen mit dem Vater bebilderten. Lesen Sie hier den zweiten Teil des Märchens «Der Drache vom Finsterhorn». Nach einer Idee von SANDRA FRIEDRICH (Text) und ROMINA, MAURO UND MICHAEL FRIEDRICH (Zeichnungen)

E

s war einmal eine böse Hexe, die lebte in einem Hexenhaus, das mit­ ten im grossen Wald am Fusse des düsteren Finsterhorns stand. Unweit des Hexenhauses auf einer leichten Anhöhe stand eine alte Burgruine. In dieser Burg­ ruine spielten Prinzessin Fiona und ihr Bruder Tay sehr gerne und oft. Eines Tages fanden sie in einer verbor­ genen Truhe einen wunderschönen Di­ amanten. Die alte Hexe aber hatte Tay und Fiona beim Spielen beobachtet. «Gib mir diesen Diamanten», forderte sie mit krächzender Stimme. Als Tay sich mutig und standhaft weigerte, der Alten den Diamanten zu geben, verwandelte sie ihn – «Rumpelzipumbelüx grui fluri dü» – in einen Drachen und nahm den Diamanten an sich. Prinzessin Fiona liess sie nur ge­ hen, weil diese Prinessin ihr versprach, niemandem zu verraten, dass sie Tay in einen Drachen verwandelt hatte. Dabei hätte die Hexe Fiona gar nichts anhaben können. Sie konnte nämlich nur Prinzen in Drachen verwandeln. Denn,

das müsst ihr wissen, die Alte war sehr vergesslich. Sie war so vergesslich, dass sie sich nur diesen einen, besonders einfachen Zauberspruch «Rumpelzipumbelüx grui fluri dü» merken konnte. Alle anderen Zau­ bersprüche und Rezepte für Zaubertränke musste die Alte in einem grossen uralten Zauberbuch nachschlagen. Sie hatte aber vergessen, wo sie dieses verflixte Buch versteckt hatte. So war die Hexe nur für Prinzen gefährlich. ALLEINE NACH HAUSE Das wussten Tay und seine Schwester Fiona aber nicht. Und so kehrte Fiona auf ihr Schloss zurück. Und verriet keiner Menschenseele, dass die alte Hexe Tay in einen grossen Drachen verwandelt hatte. Für sie war es sehr schwierig zu schweigen. Denn ihre Eltern machten sich grosse Sor­ gen. So oft Fiona konnte, besuchte sie den Drachen auf der Burgruine. Eines Tages fanden die beiden unter einer Marmor­ platte das Zauberbuch. Darin lasen sie, dass nur der Diamant Tay wieder von dem # 07 & # 08 ~ 2017

bösen Zauber erlösen konnte. Fiona suchte die Hexe, um den Diamanten zurückzu­ bekommen. Als sie die alte Frau endlich fand, stampfte diese gerade wutentbrannt um den Waldsee herum. Sie fluchte vor sich hin, weil sie den Diamanten verloren hatte. «Jetzt ist alles aus», dachten Fiona und der Drache, «jetzt finden wir den Di­ amanten nie wieder.» Doch dann flog in der Dämmerung eine alte Eule zum Drachen. Sie flüsterte ihm ins Ohr, dass Steve, ein elfjähriger Junge, der oft im Wald spielte, den Diamanten gefunden habe. Fiona schrieb dem Jungen einen Brief, in dem sie ihn bat, den Dia­ manten auf die Burgruine zum Drachen zu bringen. Und tatsächlich, der mutige Junge kam anderntags zur Ruine. Als er den Diamanten vor die Füsse des Drachen legte, begann der Boden zu beben, und der Drache verwandelte sich wieder in Prinz Tay. Der König und die Königin weinten vor Freude, als Fiona und Tay zusammen mit Steve zum Schloss zurückkamen. Sie waren so glücklich, dass ihre Kinder wie­


~ Service ~ VORLESEGESCHICHTE

der da waren! Am folgenden Tag feierten sie auf dem Schloss ein grosses Fest. Und die Hexe? Die schlich im Wald umher und sann nach Rache. Denn sie hatte sehr wohl bemerkt, dass der Drache verschwunden war. Tay und Steve waren sicher, dass die Hexe keine Ruhe geben würde. Darum blätterten sie im alten Zauberbuch. Und fanden ein Rezept für einen Gifttrank. Sie suchten alle nötigen Zutaten zusammen und gossen das giftige Gemisch in eine Flasche. Nun mussten sie nur noch dafür sorgen, dass die Hexe davon trank. DER HEXE AN DEN KRAGEN Gut versteckt in der Nähe des Hexenhauses warteten sie auf den richtigen Moment. Als die Hexe in den Schuppen ging, um Holz zu holen, schlich Steve sich ins Hexenhaus. Er leerte das Gebräu in den Teekessel und

schlich wieder zurück zu Tay ins Versteck. Nun warteten die beiden geduldig und gespannt, was geschehen würde. Im Zauberbuch stand, dass der Gifttrank innert kürzester Zeit wirke. Sobald die Alte also vom Tee trinke, würde sie auf der Stelle tot umfallen. Lange Zeit passierte gar nichts. Die beiden Jungen warteten und warteten. Und dann geschah das Unfassbare: Die Hexe kam jubelnd und jauchzend aus dem Haus gerannt und tanzte glücklich auf der Wiese herum! Aus der Alten war eine wunderschöne, junge Frau geworden, und sie rief voller Freude: «Juhui, ich bin wieder jung und schön!» Später fanden sie heraus, dass diese Wandlung bloss ein glücklicher Zufall war. Steve und Tay hatten eine einzige Zutat vergessen und so anstelle eines Gifttrankes diesen # 07 & # 08 ~ 2017

Trank gebraut, der jung und schön und glücklich machte. So wurde aus der alten, bösen Hexe ein junges Mädchen. Und wenn sie nicht gestorben sind, so sind Steve und Tay noch immer zusammen im Wald unterwegs und erleben Abenteuer. Und Fiona und das Mädchen sind gute Freundinnen geworden. Denn nach kurzer Zeit konnten sich weder Fiona noch das Mädchen an die Hexenvergangenheit erinnern. Ja, manchmal ist vergessen eben gar nicht so schlecht •

Der erste Teil des Märchens «Der Drache vom Finsternhorn» erschien in der Ausgabe 6/17. Haben Sie auch eine Geschichte erfunden für Ihre Enkelkinder? redaktion@grosseltern-Magazin.ch


~ 07 & 08 / 2017 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie einen Familien-Erlebnisaufenthalt im Ravensburger Spieleland Feriendorf inkl. Übernachtung und zwei Tagen Parkeintritt im Wert von 500 Franken

Übernachten bei Maus & Co. Im Ravensburger Spieleland erleben Grosseltern zusammen mit ihren Enkeln unvergessliche gemeinsame Momente. Die eigene Lieblings-Schokolade herstellen, mit Käpt´n Blaubär auf Abenteuerfahrt gehen oder im neuen Trickfilmstudio in die Rolle des Regisseurs schlüpfen und selbst einen Film drehen – in Deutschlands familienfreundlichstem Themenpark heisst es mitmachen und dabei spielerisch dazulernen. Bereits 3-Jährige bestaunen bei der Traktorfahrt zusammen mit der Familie Hopfen und Mais, löschen im Team das brennende Haus beim Feuerwehrspiel und planschen ausgiebig im grossen Wasserwald. Ein Tag reicht kaum aus, um die über 70 Attraktionen in acht Themenwelten zu entdecken. Seit 2016 können Grosseltern mit ihren Enkeln den Tag im Freizeitpark zum Kurzurlaub ausdehnen: Im Ravensburger Spieleland Feriendorf warten thematisierte Ferienhäuser, grosszügige «Wieso?Weshalb?Warum?» Forscher-Zelte und Caravan-Stellplätze in unmittelbarer Nähe zum Freizeitpark. www.spieleland-feriendorf.ch

~ Verlosung ~

SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis zum 30. August 2017 eine E-Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Ravensburger Spieleland» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

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~ EGK-Gesundheitskasse ~

IM GLEICHGEWICHT MIT DEN ENKELN Kinder wollen sich bewegen – ständig und überall. Das steckt auch die Grosseltern an. Eine Win-WinSituation, denn generell bewegen sich Schweizerinnen und Schweizer zu wenig. Zeit, das zu ändern! Bis ins hohe Alter hilft Bewegung, moderne Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Übergewicht vorzubeugen. Weshalb also nicht die tägliche Bewegung zu einem Freizeitspass mit den Enkelkindern machen? Der Ratgeber «Bewegung, Spiel und Spass in der ganzen Familie» der EGK-Gesundheitskasse liefert die Inspirationen dazu!

Wenn die Kirschbäume in voller Blüte stehen, betören sie die Sinne. Kneipp hat aus diesem ganzheitlichen Erlebnis das Aroma-Pflegeschaumbad Lieblingszeit kreiert. Der florale Duft mit natürlichen ätherischen Ölen und dem hochwertigen Extrakt der Kirschblüte bringt einen der

Der Ratgeber «Bewegung, Spiel und Spass in der ganzen Familie» ist unter www.egk.ch/shop erhältlich und kostet für EGK-Versicherte 18 Franken, für Nicht-EGK-Versicherte 25 Franken. 118 Seiten, broschiert.

schönsten Momente des Jahres in die Wanne. Das natürliche Reiskeimöl pflegt die Haut und schützt sie vor dem Austrocknen.

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~ Kneipp ~

KIRSCHBLÜTE IM BAD

Aroma-Pflegeschaumbad Lieblingszeit, 400 ml, 6.90 Franken, erhältlich in der Migros und im Kneipp-Online-Shop.

www.kneipp.com

Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern.


~ Service ~ RÄTSEL

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Viel Spass beim Rätseln Sudoku

Binoxxo

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch

Bimaru

Schwierigkeit: schwer

Schwierigkeit: leicht

1 3 3 3 2 3 0 5 4

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

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raetsel.ch 27326

1 Frachter 3 Kutter

2 Yachten 4 Jollen

Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 07 & # 08 ~ 2017

So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren • Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen


~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO

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Glückstreffer? Gewinnen

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waagrecht 5 Das grösste Stück der unterrichtsfreien Zeit. 11 Zitrusfrüchte, enthalten chinesichen Staatsbeamten. 14 Wo die Wüste nicht wüst ist. 15 Kommen in der Chemie und (ehedem) in der Verwandschaft vor. 16 Politische Heimat von Zürichs Wolff. 17 Mit a kann es kühlen, mit u hat sie eine harte Schale. 18 Damit beginnt die Konzentrationsübung. 19 Leichtes Entsetzen hoch drei. 20 Steht für Kunst im vereinigten Königreich. 21 Zum Beispiel die vom vierten König oder von Wilhelm Tell. 23 Macht den Apple zur Metropole. 24 Er kommt aus zum Beispiel Isfahan oder Maschhad 27 Misst hierzulande kurz wenn es bebt. 28 Er lächelt und ladet bei Goethen. 29 Kurse in der Luft oder auch nur Anklänge. 31 Au vin ou mort. 34 Dessen Bruder ist der mit den Gesetzestafeln. 35 Macht on zur Rilke-Stätte oder selten. 36 Der Ern käme kopflos erst nach getaner Arbeit.

senkrecht 1 Nach Duden von einer das Gefühl ansprechenden Stimmung. 2 Lässt Steuerschuldner aufatmen. 3 Veraltetes hat manchmal eine solche nötig. 4 Dieser Niklaus fand einmal drei Zigeuner. 6 Kneten, Klopfen und Streichen am Körper. 7 So ein Käse aus Nordholland. 8 Sind in den Statuten oft nur mitgemeint, wenn überhaupt. 9 Kann die Kälte steigern. 10 Tropfen aus der Bündner Herrschaft. 12 Das erste biblische Mordopfer. 13 Wenn der weisse … wieder blüht. 22 Danseuses und Pastell sind malerische Hinweise. 25 Der Beginn dessen, wenn aus Helm Mehl wird. 26 Kopfloser frz. Filmschauspieler ist altestamentarischer Richter. 29 Steht auf Geiers Menueplan. 30 …ktur, …gerunde, …chter. 32 Macht Kla zum Eukalyptusfresser. 33 So beginnt die klassische Frage nach dem Wohin.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 14.8.2017. Die Lösung des Juni-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 07 & # 08 ~ 2017


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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF

Ferne Enkelkinder

# 07 & # 08 ~ 2017


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

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Impressum Ausgabe 07&08/2017 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 15 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Vorschau #9 / 2017

Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

Erscheint am 1.9.2017

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Angela Bless, Christa Camponovo, Katleen De Beukeleer, Marlis Friedrich Baumgartner, Sandra Friedrich, Markus Fueter, Beat Gloor, Bernadette Hattan, Ilona Herzog, Yvonne Hürbin, Jochen Ihle, Andrea Kalt (AK), Katharina Ley, Barbara Maurer (BM), Edy Riesen, Marie-Anne Spross, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm Layout BÜRO HAEBERLI, ANDREA MENDLER www.buerohaeberli.ch Fotografie Madelaine Ammann, Thomas Burla, Susanne Keller, Tibor Nad, Holger Salach, Barbara Sigg, Sophie Stieger Illustrationen Renate Alf, Andrea Mendler, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug

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Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch

AUF DER SUCHE Wir begleiten Grosseltern mit ihren Enkelkindern ins Binntal auf ihrer Suche nach Katzengold und Edelsteinen. Und verraten, wo man mit Kindern sonst noch gut Steine klopfen kann. NEUE GROSSVÄTER Opas sind viel engagierter und involvierter bei der Enkelbetreuung als früher, weiss die Wissenschaft. Wir besuchen einen sehr engagierten Grossvater.

AUF UND AB Mit unserem liebevoll gezeichneten Leiterlispiel können (nicht nur) die Kinder spielerisch lernen, was für die Umwelt gut und was schlecht ist.

~ #06/2017 ~

FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch

DES RÄTSELS LÖSUNG

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

3 Aba 7 Wanderparadies 14 Errungenschaft 16 Plural 17 Nse 18 Haifa 19 EH 20 Cris 21 Inserat 23 Seh 24 ISIN 25 At 26 SOBU 28 HSFA 30 Tonleiter 31 Feta 32 Mine 33 Eloge 34 Ia 35 Logen 37 BZ 38 Not 39 Mnl 40 Satus 41 Erlen

waagrecht

senkrecht 1 Unruhestand 2 Arglistig 3 Arsenale 4 Bachstelze 5 Adhaesion 6 Seffa 7 Wep 8 Arlesheim 9 Durchfall 10 Pension 11 Ansinnen 12 Iai 13 Statur 15 Nari 22 Rotgold 27 Beete 29 Amos 36 ETH 37 BS

Lösungswort Sattelfest

# 07 & # 08 ~ 2017


~~Kolumne Kolumne~~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT

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Die Zugsnachbarin

I

Ist der Platz neben Ihnen noch frei? – Danke.

Dieser Zug fährt ganz sicher nach Chiavenna? – Ganz sicher? Bei den Italienern weiss man eben nie. Wann fährt er ab? – Zwanzig vor drei. Nicht vierzehn Uhr vierzig? – Aha, doch. Sie sind wohl ein kleiner Spassvogel. – Wie spät ist es? – Viertel vor drei? Wieso fährt er noch nicht? Schauen Sie, der Zugbegleiter schwatzt mit dem Bahnhofvorstand. Typisch Italiener. Was die sich wohl noch zu erzählen haben. Die Italiener reden ja ständig. Und immer so laut. Sie sind Berner, nicht wahr. Das hört man. Das hab ich sofort gemerkt. Jetzt kommt er. Sieht rassig aus, dieser junge Mann. Los, abfahren! Jetzt putzt er noch seine Sonnenbrille. Ich ziehe meine nicht an. Ich will die italienische Landschaft geniessen. Diese Strecke fahre ich zum ersten Mal. So, fahr jetzt endlich. Ich muss heute noch nach Hause kommen. -– Endlich. Grazie.

In Chiavenna will ich noch zu Mittag essen. Keine Pizza, nein. Lasagne. Mein Mann mochte meine Lasagne ganz besonders. Vor drei Jahren ist er verstorben. Und Schwartenmagen. Kennen Sie Schwartenmagen? Kommen Sie auch von Venedig? – Ah, Milano. Wir waren schon auf der Hochzeitsreise in Venedig. Sind Sie auch verheiratet? – Schon 42 Jahre. Wir 46 Jahre – bis vor drei Jahren. Ich habe für ihn eine Rose in den Canal Grande geworfen. Die Chinesen kaufen jetzt dort die alten Häuser auf.

Haben Sie Kinder? – Drei, und sechs kleine Grosskinder. – Private Kita bei Ihnen zu Hause! – Diese Hüterei, lieber Sie als ich. Unser Sohn ist zum Glück seit Jahren geschieden. Die passte nicht zu ihm. Ich habs immer gesagt. Sind wir schon in Chiavenna? – Ach ja, zuerst in Colico umsteigen. Beim Gespräch mit Ihnen vergisst man die Zeit. Sie steigen in Colico auch um. - Eben, auch nach Chiavenna. Auch Lasagne? – Ah, Pizza! Schade. •

Es hat einfach zu viele Touristen. Auf dem Markusplatz sieht man gar nichts mehr. Alle heben ihren Computer ... – Aha, ja. – ... ihren i-Pad in die Luft und fotografieren dauernd. Sollte das Tourismusbüro verbieten. Dieser Lago di Como ist wahnsinnig lang. Der hätte bei uns in der Schweiz gar nicht Platz. Jetzt sowieso nicht mehr, weil so viele Ausländer zu uns kommen. Ich habe ja nichts gegen sie, solange sie mich in Ruhe lassen. Aber zu viel ist zu viel. Oder? Bald hat es ja gar keinen Platz mehr für uns Schweizer. Also, hier am Comersee hätte es noch viel Platz für Ausländer. ##07 07&&##08 08~~2017 2017

Hans Abplanalp, 68, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.


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