Grosseltern-Magazin 07/2019

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MAGAZIN

Grosseltern

#°07–08 / 2019

#°07–08 / 2019

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www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Jürg°Grossen

Ihrer°Zeit°voraus

Unverhofftes°Enkelglück

Der GLP-Präsident lernte von seinen Grosseltern für andere da zu sein. (S.°6)

Gritli Schaad war in den 1930er-Jahren Flugpionierin und Skirennfahrerin. (S.°24)

Die Geschichte einer unbemerkten Schwangerschaft. (S.°42)

Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50


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~ Magazin ~ EDITORIAL

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Geschichten

schenken

iele von Ihnen werden während der Sommerpausen von Kita, Kindergarten und Schule vermutlich wieder Lücken in der Betreuung Ihrer Enkelkinder schliessen. Sie werden Tagesausflüge planen, Zeit in Tierparks verbringen, auf Schifffahrten oder auf einem der unzähligen Erlebniswege wandern. So, wie dies kürzlich die Grosseltern von Nando (8) und Lotta (10) getan haben. Gemeinsam entdeckten sie den neuen Erlebnisweg Brenzikofen im Kanton Bern (Seite 34). Bei der Lektüre des Berichtes von Martina Fierz wurde mir einmal mehr bewusst, dass nicht alle Grosseltern in der Lage sind, mit ihren Enkelkindern so aktiv unterwegs zu sein. Vielleicht wohnen sie zu weit entfernt, sind noch berufstätig oder körperlich zu wenig fit. Zum Glück bedeutet eine Teilnahme am Leben von Enkelkindern aber nicht, dass die Interaktion möglichst abenteuerlich oder kindergerecht und durchgeplant sein muss. Denn wichtiger noch als der Inhalt der gemeinsamen Aktivität ist die gemeinsam verbrachte Zeit, das Interesse am Leben der Enkelkinder. Fragen Sie die Kinder viel und erzählen Sie noch mehr von sich selbst. Meine Lieblingsgrossmutter hat nie etwas mit mir unternommen. Unsere gemeinsamen Ausflüge beschränkten sich auf den Weg runter zum Volg-Laden. Ihr altes, verwinkeltes Bauernhaus war der Erlebnisspielplatz, auf den sie mich nicht begleiten musste. An Regentagen sassen wir gemeinsam auf der warmen Ofenbank, sahen fern und sie erzählte, wer

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KARIN DEHMER liebt Geschichten über frühere Zeiten. Und Milchreis. Beides hat ihre Lieblingsgrossmutter ihr, so oft sie es sich wünschte, vorgesetzt und beides hält die Grossmutter bis heute am Leben. karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch

am Vorabend beim Jassen wieder eine schlechte Verliererin gewesen war. Wenn ich neben ihr im durchgelegenen Ehebett lag, das Schlafzimmer im Winter so kalt, dass der Inhalt des Nachttopfs gefror, wollte ich jedes Mal meine Lieblingsgeschichte von ihr hören. Sie handelte davon, wie Grossmutter meinen Grossvater kennengelernt hatte. Ich erfuhr, was eine Verdunkelung ist, und dass man auch im Dunkeln und während eines Krieges Feste feiert und sich verliebt. Iris Bolliger erkannte erst bei der Beerdigung ihrer Grossmutter Margarita KindSchaad, welch aufregendes, verrücktes Leben ihre Grossmutter gelebt hatte. Nicht auszudenken, welche Geschichten Gritli Schaad, wie sie genannt wurde, ihrer Enkelin zu Lebzeiten hätte erzählen können. Lesen Sie unser Porträt über die Flugpionierin und Skirennfahrerin auf Seite 24. Tun Sie Ihren Enkelkindern einen Gefallen fürs Leben, liebe Grosseltern, und schenken Sie ihnen Ihre Geschichten.


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INHALT #°07– 08 / 2019

IER DO S S

Motorische Entwicklung

Die motorische Entwicklung erfolgt bei jedem Kind in seinem eigenen Tempo. Es gibt selten Grund zur Sorge. (S.°48)

Themenwege

Auf dem Erlebnisweg Brenzigkofen im Kanton Bern warten einige Überraschungen. Zudem: die Klassiker unter den Themenwegen in der Schweiz. (S.°34)

Bunte Stecken

Unser Tipp für sommerliche Waldspaziergänge: Stecken suchen und sie zu Hause anmalen. Dann aufhängen und Komplimente einfangen. (S.°68)

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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

TER MST4ES U E S U M Seite 6

T E R Z Ä HL

L e b en aus dem ä hrigen einer 16 -J 19 Seite

Magazin ° °Editorial° °Inhaltsverzeichnis°

Hintergrund 3 4

24

° ° ° Margrit «Gritli» Kind-Schaad

60°Unterwegs

° ° ° ° °

Die Grossmutter von Iris Bolliger war Skirennfahrerin, Segelfliegerin und Ingenieurin.

° Städteausflug Yverdon° 60 °Agenda° 63 °

Das neue Erbrecht wird in zwei ° bis drei Jahren in Kraft treten. ° Lesen Sie bereits jetzt, was sich ° alles ändern wird.

Meine Grosseltern Der Grossvater von GLP-Parteipräsident Jürg Grossen pflegte° 20 Jahre seine Frau.

30°Erbrecht

Die Kinderfrage Sind reiche Menschen beson-° ders glücklich?

° ° ° °

Freiwilliges Engagement ° Felix Caduff setzt sich gegen ° ° den Fluglärm und für das Klima ° °ein.

20°

Leserbriefe

22° °

34°Themenwege ° Ein neuer Themenweg voller ° ° Überraschungen im Kanton ° °Bern.

° 42° ° ° °

47° ° ° ° °

Anderswo: Russland° Lehrerin Svetlana Glotova (51) ° verbringt ihre Wochenenden bei ° den Enkelkindern.

Aus der Praxis Unteres Harnwegssyndrom, in ° Fachsprache «LUTS» oder noch ° konkreter: Männersache.

° ° ° ° °

16°

FRE Mein ENG IWILLIG ES AGE Seite MEN T 16

Service 56°

° °

5

° °

Unerwartet Grossvater Die Geschichte einer unbe-° merkten Schwangerschaft aus ° Sicht des Grossvaters. GrossmütterRevolution Über Depression nach dem Tod ° des Ehepartners.

48° Dossier: Motorische Ent-° ° wicklung von Kleinkindern ° Wie Grosseltern gemeinsam ° ° mit Enkelkindern in Bewegung ° °bleiben.

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68°Basteln °

Holzstecken anmalen. °

70°Stricken °Sommertop. 73°Rezept ° ° °

Für einmal gibts hier nichts zu ° essen: Anleitung zur Herstel-° lung von Ringelblumensalbe.

74°

°Lesen ° Sind Kinder ganz versessen auf ° ° ein Thema, gibt es neben Bü-° ° chern auch noch das Internet. ° 77° Gemeinsam Spielen ° Selbst erfundene Geschichten.

82° ° ° ° ° ° ° ° °

Das Schlusswort Von François Höpflinger. Kurs: Kugelbahn bauen° Wettbewerb° Rätsel / Kinderwitz ° Cartoon° Impressum / Vorschau°

46 76 78 80 81


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«°Bei den

Grosseltern genoss ich

viele

Freiheiten°»

«Frutgiggrosi» und Grossätt.

Jürg Grossen mit dem «Arisgrosi», oben, und anlässlich seiner Konfirmation mit beiden Grosseltern­ paaren, rechts.

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

GLP°Präsident Jürg Grossen (49) hat von seinen Grosseltern gelernt, was es heisst, für andere da zu sein. Er erinnert sich an unbeschwerte Ferientage, ans gemeinsame Jassen und Gitarrespielen. Von EVELINE RUTZ (Aufzeichnung)

I

ch trage von allen meinen Grosseltern etwas in mir. Sie haben mir viel Liebe gegeben und Vertrauen geschenkt. An meiner Tochter beobachte ich manchmal Züge meiner Grossmutter mütterlicherseits. Diese hatte eine sehr positive Ausstrahlung, obwohl sie nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt war. Sie konnte nicht sprechen oder mit mir spielen. Wir verstanden uns nonverbal aber bestens. Mein Grossätt kümmerte sich herzerwärmend um sie. Einmal fuhr er sie mit seinem 30er-Töffli von Aris, dem kleinen Weiler, in dem sie lebten, nach Reichenbach. Auf dem Anhänger, auf dem er sonst Holz und anderes transportierte, hatte er dazu einen selbstgemachten Stuhl befestigt, eine «Stabelle». Die Spitex gab es damals noch nicht. Zusammen mit meiner Mutter und vier Tanten pflegte er seine Frau fast 20 Jahre lang, damit sie nicht in ein Pflegeheim musste. Mein Grossvater war stets gut gelaunt und jasste gerne. Er arbeitete als Maurer und war zum Teil Selbstversorger. Er hielt zwei Kühe und immer ein Schwein. Dass er auch als Störmetzger tätig war, gefiel mir allerdings weniger. Ich war schon als Kind Vegetarier. Im Sommer verbrachten meine beiden Brüder und ich regelmässig Ferien in Aris. Wir halfen Nachbarn beim Heuen und genossen viele Freiheiten. Das grosse Haus, die Werkstatt und der Garten waren ein Tummelfeld für Tausend Aktivitäten. IMMER FÜR ANDERE DA Zu meiner Grossmutter väterlicherseits und ihrem zweiten Mann hatten wir einen ebenso herzlichen Kontakt. Beide hatten ihre ersten Ehepartner früh verloren. Sie lebten in unserer unmittelbaren Nähe in Frutigen. Sonntags traf sich regelmässig die ganze Familie bei ihnen zum Essen. Mein Grosi tischte dann traditionelle Gerichte wie Braten mit Kartoffelstock auf. Sie war ein

JÜRG GROSSEN (49) politisiert seit 2011 für die GLP im Nationalrat. Seit 2017 amtet er als Parteipräsident. Er ist Mitglied der Kommission für Verkehr° und Fernmeldewesen. Grossen ist Co°Inhaber und °Leiter von drei Firmen im Bereich Elektroplanung und Gebäudeautomation. Er ist verhei°r atet, hat drei Kinder, zwischen 14 und 21 Jahren, und lebt in Frutigen.

fröhlicher Mensch. Sie konnte über sich selbst und vieles andere lachen. Sie machte mit uns Brett- und Kartenspiele und brachte mir die ersten Gitarrengriffe bei. Ich spielte als Jugendlicher in einer Band und tue es heute noch. Mein Stiefgrossvater spielte ebenfalls leidenschaftlich mit uns und erzählte gerne von früher. Von seiner Arbeit in den Schiefergruben und im Steinbruch zum Beispiel, welche sicherlich kein Zuckerschlecken gewesen war. Die beiden waren gläubig und Mitglieder der Heilsarmee. Sie kümmerten sich auch um andere. Nicht unbedingt materiell, sondern mit Taten. Mein Grosi strickte beispielsweise für Arme im In- und Ausland. Sie lebten nach dem Grundsatz «Wenn man gibt, wird einem gegeben». Diese Haltung hat mich geprägt.° •

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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KAUM EIN BERUF IST SO NAH AM LEBEN «Was die Spitex für das Leben bedeuten kann, erfuhr ich erstmals durch meine Eltern», schreibt die Autorin Pascale Gmür im Vorwort ihres eben erschienenen Buches «Puzzeln mit Ananas. Menschen der Spitex erzählen». Während der letzten

Fotos: Maurice K. Grünig

~ Neuerscheinung ~

Lebenswochen ihres Vaters und der jahrelangen Begleitung ihrer Mutter erhielt die Journalistin und Filmemacherin viele unmittelbare Einblicke in die anspruchsvolle Pflegearbeit. In ihrem Buch behandelt sie Themen, die rund um die Pflege zu Hause kreisen, wie Würde und Selbstbestimmung, pflegende Angehörige, Umgang mit Schmerzen, Demenz, Abschied. Die Themenkapitel wechseln sich ab mit Porträts von Personen, die für die Spitex arbeiten und aus ihrem Alltag berichten. Kaum ein Beruf ist so nah am Leben. So wird einerseits gezeigt, welch wichtige Rolle die Spitex im Schweizer Gesundheitswesen spielt, andererseits liefert «Puzzeln mit Ananas» aber auch Denk- und Gesprächsanstösse zu den teils widersprüchlichen Aspekten der häuslichen Pflege, die so wichtig ist und immer wichtiger wird. ~MB

Puzzeln mit Ananas

Menschen der Spitex erzählen

Claudia Siebenhaar, Spitex Zürich Sihl.

Ruth Meyer, Spitex Thal (SO).

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Pascale Gmür: «Puzzeln mit Ananas. Menschen der Spitex erzählen», Hier und Jetzt, 2019, 264 Seiten, 74 Abbildungen, 34 Franken. #€07 & #€08 ~ 2019


~ Magazin ~ KINDERFRAGE

SIND

REICHE

MENSCHEN BESONDERS

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?

GLÜCKLICH

Diese Kinderfrage, welche eine Leserin eingesandt hatte, schien mir zuerst ganz leicht zu beantworten: Ja natürlich! Weshalb sollten denn die meisten Menschen nach Reichtum streben, wenn nicht, um glücklich zu werden? Aber wenn sie dieses Ziel erreichen, sind sie es dann wirklich? Ich weiss nicht, wie alt das fragende Kind war. Sicher aber musste es etwas erlebt haben, das die Frage auslöste. Vielleicht wurde ihm ein Wunsch verwehrt mit dem Argument, dass sich nur reiche Menschen so etwas leisten können? Oder es ist ihm – vielleicht in einer Bilderbuchgeschichte oder auf einem Foto – aufgefallen, dass die vermeintlich Reichen überhaupt nicht glücklich aussahen? Die Frage lädt uns zum Philosophieren ein. Bevor wir uns jedoch der eigentlichen Frage zuwenden, ob Reichtum automatisch auch glücklich macht, sollten wir uns über den Begriff reich klar werden. Hätte ich so ein Frögli-Kind vor mir, würde ich deshalb als Erstes nachfragen: Wer ist denn reich? Kann man nur mit viel Geld reich sein? Wenn du zum Beispiel schöne Steine sammelst und schon ganz viele davon gefunden hast, bist du dann nicht auch reich? Steinreich? Auf welche Art könnte man sonst noch reich sein? Vielleicht reich an Erfahrungen? Oder reich an Freunden? Wann ist man ein reicher Mensch? Danach würden wir uns der kritischen Frage nach dem Zusammen°hang von Reichtum und Glück zuwenden. Das geht auch mit jüngeren Kindern, solange wir Beispiele aus ihrem Erfahrungshorizont beiziehen: Worauf kommt es denn an, dass man glücklich ist? Würden drei schöne Steine schon genügen für dich? Oder wärst du erst glücklich, wenn du zehn gefunden hättest? Warst du schon mal ganz besonders glücklich? Magst du mir den Grund verraten? Hatte es etwas mit Reichsein zu tun? Oder mit einem ganz besonderen Erlebnis? Was könnten wir mit allem Geld der Welt nicht kaufen? Was macht uns wirklich glücklich? Spätestens bei dieser letzten Frage dürfte klar werden, dass Kinderfragen oft auch unsere Fragen sind. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie erleben dürfen, wie beglückend es sein kann, gemeinsam mit Kindern darüber zu philosophieren.

Die Philosophie-Pädagogin Eva Zoller Morf hat vor über 30 Jahren das Philosophieren mit Kindern entdeckt und in Büchern und auf www.kinderphilosophie.ch publik gemacht. Als Grossmutter freut sie sich nun über die kleinen Philosophen in ihrem Leben. Gerne nimmt sie auch Ihre Kinder°fragen entgegen, um zu überlegen und zu beschreiben, wie man damit umgehen könnte: redaktion@grosseltern-magazin.ch #°07 & #°08 ~ 2019


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

10 ~ Enkels Liebling ~

YouTube-Star werden, wünschen sich viele Junge. Eine Bilderbuchkarriere auf YouTube sähe dann so aus: YouTube-Kanal erstellen, Videos hochladen und innerhalb von drei Monaten über 1,2 Millionen Abonnenten haben. So erging es dem zwanzigjährigen Jan Zimmermann und seinem Freund Tim Lehman aus Deutschland. Ihre Videos haben nicht selten über drei Millionen Aufrufe. Trotzdem möchte in diesem Fall wohl keiner mit Jan tauschen. Sein Kanal heisst «Gewitter im Kopf – das Leben mit Tourette». Jan geht erstaunlich offen und humorvoll mit dieser auffälligen, unheilbaren Krankheit um, die sich bei ihm in Form von Koprolalie, das ist die krankhafte Neigung zum Aussprechen unanständiger, obszöner Wörter in Form von Beleidigungen, sowie Echolalie, das Wiederholen von eben gehörten Sätzen, zeigt. Klar ent-

Fotos: © YouTube Screenshot / Leben mit Tourette

KEINE PANIK, IST NUR TOURETTE

Jan Zimmermann beantwortet Fragen der Zuschauer, die ihm seinem Freund Tim Lehmann vorliesst.

stehen so lustige Situationen, die Videos sind deshalb wohl so beliebt. Trotz oder gerade wegen des Unterhaltungswerts schaffen Jan und Tim mit den Videos ein grosses Verständnis für Menschen mit Tourette. Sie beantworten Fragen zur Krankheit und erzählen, wie sie, als Betroffener und als Freund, damit umgehen. Nämlich mit Humor. Ihren Leitspruch: «Keine Panik, ist nur Tourette», leben sie. ~MB Anzeige

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~ Ausgezeichnet ~

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Andrea Kalt und Barbara Maurer in der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster (ZH).

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Andrea Kalt und Barbara Maurer empfehlen seit Beginn des Grosseltern-Magazins Monat für Monat unseren Leserinnen und Lesern Bücher für Kinder und Erwachsene. 2016 wagten die beiden Buchändlerinnen den Sprung in die Selbstständigkeit. «Doppelpunkt» heisst ihre Buchhandlung in Uster. Testlesende Teenager dürfen bei der Auswahl des Jugendbuch-Programms mitreden und Kundenwünschen, die Maurer und Kalt nicht kennen, gehen sie immer nach – manchmal entwickeln sich daraus regelrechte Doppelpunkt-Bestseller. Grossen Wert legen die beiden Buchhändlerinnen auf ihr handverlesenes Sortiment, so führen sie auch ältere Lieblingstitel am Lager, die sie begeistert empfehlen können. Im Juni wurde nun die Buchhandlung Doppelpunkt vom Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (sbvv) zur Buchhandlung des Jahres 2019 ausgezeichnet. Wir gratulieren ganz herzlich. ~MB

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~ Wie uns unsere Enkel nennen ~

Osama

Ich hatte schon zwei Enkelkinder, die mich Doris nannten. Als nun mit einigem Abstand das dritte Enkelkind kam, wünschte ich mir, endlich Grossmama genannt zu werden. Als der Kleine dann zu sprechen begann, war Grossmama ein viel zu schwieriges Wort. Er kreierte daraus «Osama». Da wäre mir Doris lieber gewesen. Wenig später klappte es dann doch noch mit Grossmama. Von Doris Borter aus Unterems (VS). Wie werden Sie von Ihren Enkeln genannt? redaktion@grosseltern-magazin.ch #€07 & #€08 ~ 2019

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~ Brief an die Enkelin ~

ABSCHIED Sechs Wochen warst du schon unterwegs, um mich ein gutes halbes Jahr später zum ersten Mal zur Urgrossmutteer zu machen, deine Erzeuger zu einem jungen Elternpaar, ihre Eltern zu Grosseltern und meinen ehemaligen Ehemann zum Urgrossvater. Wie so viele andere, noch so winzig kleine Menschen, ein zarter Hauch von Leben, warst auch du noch nicht erwünscht. Du passtest nicht in den Lebensplan von deinen Erzeugern. Die beiden sind noch zu jung, um eine Familie zu gründen. Ihre Ausbildung, persönliche und finanzielle Schwierigkeiten versperren den Weg, dich willkommen zu heissen. Mit dem Verstand kann ich ihren schwerwiegenden Entscheid verstehen. Der endgültige Entschluss, sich willentlich von dir zu

deines winzigen Körperchens sei bereits ersichtlich bei einem Ultraschall, ein Embryo. In dir war bereits alles angelegt für das Wachsen eines Mädchens oder eines Jungen. Dein kleines Herz schlug zu diesem Zeitpunkt sogar doppelt so viele Male wie das deiner werdenden Mutter, also 120-mal pro Minute. Für mich ist das ein grosses Wunder der Schöpfung. Ich schaffe es nur schwer, darüber hinwegzuschauen. Einen Namen sollst du haben. Ich erlaube mir, dich «mein Purzelchen» zu nennen. Es macht mich jeden Tag traurig, dass du für immer aus deinem warmen Nestlein vertrieben werden musstest. Und nun bist du, so hoffe ich, im Kinderhimmel. Ich zünde je-

trennen, fiel ihnen sehr, sehr schwer, das weiss ich. Vermutlich hätte ich an ihrer Stelle auch so gehandelt. Es heisst: Nach sechs Wochen im Mutterleib hattest du bereits die Grösse von einer Heidelbeere, die noch wurmähnliche Form

den Tag ein Kerzlein an für dich. Des Nachts versuche ich am Himmel droben einen neuen leuchtenden Stern zu entdecken. Darauf sitzt du kleines Engelchen, DU. Solange ich leben darf, so lange will ich immer wieder an diesen

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

kleinen Urenkel denken. Er wird in meinem Urgrossmutterherzen seinen Platz behalten. Meine Hoffnung ist, dass der Urenkel weder ganz verloren noch nachtragend ist, sondern dass er später, wenn die Umstände es zulassen, nochmals versuchen wird, in unserer Familie anzuklopfen, und dabei mit offenen Armen empfangen wird. Diese Zeilen schreibe ich als Anteilnahme für meine Enkelin und alle, die mit ihr verbunden sind und um dich, mein Purzelchen, trauern, so wie ich.

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~ Trennungen ~

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14 ~ Jubiläum ~

SEIT 90 JAHREN EIN ERFOLG Wer kennt sie nicht, Emil und seine Detektive? Der Roman für Kinder von Erich Kästner erschien erstmals im Herbst 1929 und ist heute noch ein Kassenschlager. Dies zumindest behauptet Atrium – der Erich-KästnerVerlag. Atrium bringt pünktlich zum 90-Jahre-Jubiläum eine limitierte Sonderausgabe mit den Emil-Geschichten «Emil und die Detektive» sowie «Emil und die Zwillinge» samt einem Vorwort von Erich Kästner heraus. Die Geschichten von Emil sind heute noch spannend zu lesen und eignen sich übrigens auch besonders gut zum Vorlesen. Vielleicht ergibt sich dann nämlich ein Gespräch

Bilder: Atrium - Der Erich Kästner Verlag

mit den Enkelkindern über längst vergangene Zeiten, als es noch keine Handys gab und die Kinder ohne elterliche Kontrolle auf Verbrecherjagd gehen konnten. ~MB

Pony Hütchen, Emils Kusine.

Emil Tischbein.

«Emil und die Detektive & Emil und die Zwillinge», Erich Kästner, Walter Trier (Illustrationen), 384 Seiten, gebunden, Atrium Verlag. Erscheint am 19. Juli 2019.

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~ Jugendsprache ~

FLEXE De Linus hüt i de Schuel°...

Ja, de flext doch mit sine Antworte

Erklärung: In der Bodybuilding-Szene: Es bedeutet so viel wie «Muskeln anspannen». Das Posen von Bodybuildern auf der Bühne wird auch als Flexen bezeichnet. «Was macht de am Spiegel? – De flext mit sine Muskle.» Im Alltag: Es drückt Angeberei, Prahlerei und Aufschneiderei aus. Wenn jemand flext, gibt er mit etwas an.

Philippe Wampfler, Experte für digitale Bildung, erarbeitet mit der Klasse H2b der Kantonsschule Enge ZH eine Webseite, auf der Jugendliche die aktuelle Jugendsprache der Deutschschweiz erfassen und erklären. www.jugendsprache.phwa.ch

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16 FREIWMein ENGA ILLIGES GEME NT

~ Engagiert ~

«°ICH SETZE MICH FÜR DIE ZUKUNFT UNSERER ENKELKINDER AUF DER ERDE EIN.»

WER Felix Caduff (64) aus Turbenthal (ZH), bald zwei Enkelkinder WOFÜR Bürgerprotest Fluglärm Ost FUNKTION Netzwerker

I

mmer schon habe ich mich ehrenamtlich engagiert. Seit ich pensioniert bin, füllen nun verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten meine Tage. Unter anderem engagiere ich mich im Bereich Klima- und Umweltschutz. Der Verein «Bürgerprotest Fluglärm Ost» setzt sich in Sachen Fluglärm zur Wehr. Die Auswirkungen des Fluglärms wurden viel zu lange sträflich vernachlässigt und es geht dabei längst nicht mehr nur um den Lärm beziehungsweise die Ruhe in den Dörfern rund um den Flughafen

Zürich, sondern auch um den Klima- und Umweltschutz, um die gesundheitlichen Folgen des Flugverkehrs. Im Kanton Zürich steht in den kommenden Jahren eine Abstimmung zum Pistenausbau des Flughafens bevor und wir erarbeiten bereits heute Inhalte und Massnahmen für die Gegenkampagne. Bei dieser Arbeit dreht sich vieles ums Vernetzen und Planen von Aktivitäten. Zurzeit organisiere ich eine öffentliche Veranstaltung in Turbenthal am 4. September 2019, die von verschiedenen Gruppierungen und politischen Parteien getragen wird. Es geht dabei primär um das Thema «Auswirkungen des Flugverkehrs auf Klima, Umwelt und Gesundheit». Der Name «Bürgerprotest Fluglärm Ost» soll in «Fair in Air» umbenannt werden, weil der Lärm nur ein Faktor der negativen Auswirkungen darstellt. Mein Engagement für den Umweltschutz macht umso mehr Sinn, seit ich Grossvater bin. Ich setze mich für die Zukunft unserer Enkelkinder auf der Erde ein. ~KD www.fluglaerm-ost.ch www.fair-in-air.ch

~ Gelesen ~

«Mein Grossvater pflegte zu sagen: ‹Das Leben ist erstaunlich kurz. Jetzt in Erinnerung drängt es sich mir so zusammen, dass ich zum Beispiel kaum begreife, wie ein junger Mensch sich entschliessen kann, ins nächste Dorf zu reiten, ohne zu fürchten, dass – von unglücklichenZufällen ganz abgesehen – schon die Zeit des gewöhnlichen, glücklich ablaufenden Lebens für einen solchen Ritt bei weitem nicht hinreicht.›» Aus: «Erzählungen I, Kapitel 10», Franz Kafka. Diese sehr kurze Erzählung trägt die Überschrift «Das nächste Dorf», sie entstand vermutlich im Winter 1917.


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

«°DE CHEF° » Unser Enkel, 3½ Jahre, fragt seinen Papi nach dem Nachtessen: «Dörf ich jetzt no chli go bade?» Papi antwortet, das wisse er nicht, der Kleine soll die Mutter fragen. Enkel: «Bisch denn nöd du de Chef?» Von Elisabeth Haller aus Horgen. Was hat Ihr Enkelkind Lustiges gesagt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

~ Aufgefallen ~

GROSSMUTTER AUF DEM ARM Die amerikanische Sängerin Demi Lovato (26) präsentierte via Instagram ihr neues Tattoo. «Das ist für dich, Grossmutter. Sie mit 26 auf meinem Arm, während ich 26 bin», schrieb sie unter ihrem Selfie, das sie noch im Tattoo-Studio geschossen hat. «Es ist atemberaubend und das aussagekräftigste Tattoo, das ich je bekommen habe», fügte Lovato hinzu. ~KD

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Foto: Instagram

~ Kindermund ~

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~ Bildarchiv ~

SEE°ÜBERQUERUNG

Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Comet Photo

Zum 31. Mal findet am 3. Juli 2019 die Seeüber°querung im Zürcher Seebecken statt. Dabei wird der Zürichsee auf einer Strecke von 1500 Metern vom Strandbad Mythenquai bis ins gegenüberliegende Tiefenbrunnen durchschwommen. Für viele Schwimmbegeisterte gehört eine Seeüberquerung zu den Highlights des Sommers und mittlerweile finden Überquerungen auf vielen Schweizer Seen statt. Auf dieser Aufnahme von 1986 machen sich Schülerinnen und Schüler aus Zürich für die Überquerung bereit. ~KD

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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ER Z Ä

~ Aline (16) erzählt ~

aus dem HLT einer 16 -J L eben ä hrigen

ERWACHSENWERDEN Ich schreibe in dieser Kolumne über eine der schwierigsten Aufgaben des Lebens: das Erwachsenwerden.

Der Schritt vom Kind zum Erwachsenen ist schwierig und anstrengend. Mir scheint, dass es junge Männer oft schwieriger haben, sich einen Platz in der Gesellschaft zu schaffen, als weibliche Gleichaltrige. Junge Frauen suchen sich (meiner Erfahrungen nach) schneller einen Platz und somit auch ein bestimmtes Umfeld aus. Dieses ist dann quasi ihr sicherer Hafen, wo viel Platz für ihre

Gedanken, Meinungen und Emotionen ist. Das ist wichtig, weil es in den Köpfen der Jugendlichen keinen Platz für noch mehr Gedanken hat. Junge Männer haben es heute schwerer. Früher war es klarer, was von jungen Männern erwartet wurde. Sie wussten, was sie als Mann zu tun hatten und welche Rolle sie in der Gesellschaft besetzen sollten. Ich glaube, daran konnten sich viele Männer orientieren, sie konnten sich daran festhalten. Diese Vorgabe war sozusagen ihr sicherer Hafen. Heute können wir Jungen komplett neue Wege gehen, auch solche, die zuvor noch niemand gegangen ist, die also nicht vorgespurt sind! Meine Generation kann, dank einer wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz, jede Rolle ein+nehmen. Meine Oma würde jetzt vermutlich sagen: «Nicht alles ist Gold, was glänzt» – und recht hat sie. Denn bei zu viel Auswahl und grosser Freiheit kann man sich auch schnell mal verirren, besonders in den Lebensabschnitten, in denen man sich eh schon komplett verliert und neu zusammenflicken muss. Ich bin sehr dankbar für die heutigen Möglichkeiten. Denn ich habe das Glück, in einem Umfeld aufzuwachsen, das mir erlaubt, mich auch mal zu verirren. Und ich kann immer darauf vertrauen, dass mir jemand die Hand reichen würde und mich aus dem Chrüsimüsi rauszieht. ° •

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~ Magazin ~ LESERBRIEFE

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Zum Dossier Demenz, Ausgabe 0419

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Halte mich zunehmend zurück mit den bewährten Hausmittelchen, da ich sonst so was von modernen Eltern (meine eigenen Kinder) unter die Räder komme in Sachen Ernährung. Im «Internet Mamiforum» steht nämlich genau das Gegenteil von dem was ich empfehle.

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Zum Zitat aus unserem Dossier zum Thema Schlaf stellten wir den Facebook-Usern die Frage, welches Hausmittel sie bei Schlafstörungen anwenden.

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Wir pflegen im Moment unsere an Alzheimer erkrankte Mutter. Sie ist noch in ihrem Haus, doch das wird täglich weniger möglich und wir gelangen an die Grenze unserer Belastbarkeit. Unsere Mutter weigert sich jedoch, ins Altersheim zu übersiedeln. Eine Bekannte hat einen ihrer Artikel erwähnt. Wir wären froh, wenn wir diesen erhalten könnten. Ob einfach als Artikel oder gleich das ganze Heft. Esther Hänggi aus Genolier Redaktion: Gerne schicken wir frühere Ausgaben des Grosseltern-Magazins zu. Bestellungen an: verlag@grosseltern-Magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. #°07 & #°08 ~ 2019

EIN KLEINES JUBILÄUM In eigener Sache

Wir haben Grund zu feiern: Das ist die 50. Ausgabe des Grosseltern-Magazins. Seit September 2014 erscheint das Magazin über das Leben mit Enkelkindern jeweils zehnmal im Jahr. Wir durften in dieser Zeit berührende und aussergewöhnliche Geschichten schreiben, aus dem Leben der Grosseltern und Enkelkinder berichten und unzählige Ideen für ein schönes Miteinander liefern. Voller Elan, mit tausend Ideen im Kopf freuen wir uns schon auf die nächsten 50 Ausgaben. Melanie Borter, Chefredaktorin


BODENHEIZUNG ÜBERPRÜFEN – ÄRGER VERMEIDEN Nach 30 Betriebsjahren empfiehlt sich dringend eine vorbeugende Zustandsanalyse der Bodenheizung. Mit dem HAT-System bieten wir Ihnen die nachhaltige und bewährte Problemlösung an – seit 20 Jahren. Bodenheizungen halten nicht ewig Bodenheizungen sind bei uns sehr beliebt, weil sie einen hohen Komfort ausstrahlen. Doch sie halten nicht ewig. Gewisse Bereiche im Haus werden vielleicht nicht mehr so warm wie früher und die Räume lassen sich nicht wie gewünscht einregulieren. Dann ist es Zeit für eine gründliche Analyse. Nach 30 Jahren besteht die Gefahr, dass die Rohre Ihrer Bodenheizung deutliche Alterserscheinungen aufweisen. Denn die in Böden verlegten, wasserführenden Leitungen sind äusseren Einflüssen ausgesetzt. Sauerstoffdiffusion und Temperaturschwankungen führen dazu, dass das Rohrmaterial in Mitleidenschaft gezogen wird. Versprödung und Verschlammung sind die Hauptgründe für ineffiziente Bodenheizungen. Wenn Sie nichts unternehmen, besteht die Gefahr eines Kollapses. Vor allem betroffen sind Systeme, die zwischen 1970 und 1990 verbaut wurden, weil in diesem Zeitraum hauptsächlich einfacher Kunststoff als Rohrmaterial zum Einsatz kam. Neuere Bodenheizungsrohre hingegen haben einen Aluminiumkern und lassen dadurch kaum Sauerstoffeintrag zu. Kalte Füsse. Wie weiter? Wenn Sie mit ersten negativen Anzeichen konfrontiert sind, lohnt es sich, einen Fachmann hinzuzuziehen. Dabei ist es wichtig, dass Ihre Anlage vor Ort genauestens untersucht wird. Es müssen sämtliche Komponenten miteinbezogen und die Ergebnisse anhand von normierten SWKI-Richtwerten interpretiert werden. Erst nach einer umfassenden Zustandsanalyse wissen Sie Bescheid, wie es wirklich um Ihre Bodenheizung steht. Eine solche Analyse ist schon für wenige hundert Franken zu realisieren.

Wie behebe ich die Probleme? Früher gab es für marode Bodenheizungen nur eine Lösung – den Totalersatz. Seit 1999 ist aber eine schonende und dennoch nachhaltige Alternative auf dem Markt. Die Rohrinnensanierung mittels Innenbeschichtung namens HAT-System. Das Originalverfahren aus dem Hause Naef GROUP schützt alte Bodenheizungen nachhaltig, und dies ganz ohne Baustelle. Immer häufiger werden auch simple Spülungen und Reinigungen angeboten. Es ist wichtig zu wissen, dass damit die Probleme, gerade bei alten, einfachen Kunststoffsystemen nicht behoben werden. Im besten Fall wird der Fortschritt der Verschlammung etwas eingedämmt. Das eigentliche Problem – die Versprödung des Rohrmaterials – wird dadurch nicht nachhaltig behoben. Sanieren mit dem Original Mit dem HAT-System wird eine Bodenheizung dagegen nachhaltig saniert. Das ist massiv aufwändiger im Einsatz als einfache Reinigungsmethoden. Dank der Innenbeschichtung, welche nach DIN 4726 Norm diffusionsdicht ist, entsteht im alten Rohr eine Schutzschicht, welche die Alterung stoppt. Das HAT-System ist das einzige Rohrinnensanierungsverfahren, das Fussbodenheizungen der ersten Generation gemäss DIN 4726 Norm diffusionsdicht macht. Wenn Sie also eine nachhaltige Erweiterung der Lebensdauer Ihrer Bodenheizung mit 10-jähriger Garantie wünschen, kontaktieren Sie uns. Vorab empfehlen wir Ihnen immer unsere umfassende Zustandsanalyse.

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Wochenende ist Familienzeit. Svetlana und Vladimir besuchen jedes Wochenende die Familie ihrer Tochter und verbringen Zeit mit den Enkel­ kindern.

PODOLINO MOSKAU

Sie bringt° immer° °

@ein Geschenk Svetlana Glotova trägt einen rotbraunen Kurz­ haarschnitt und perfektes Make°up. Die temperament° volle 51°Jährige ist bereits dreifache Grossmutter.

Von LEA FREI (Text und Fotos)

I

n Russland ist es nicht aussergewöhnlich, schon Mitte vierzig Enkelkinder zu haben. «Aufgrund des oft relativ jungen Alters der Mütter bei ihrer ersten Geburt sind auch Grossmütter nicht selten ziemlich jung», erzählt Svetlana Glotova, als ich sie bei ihrem wöchentlichen Besuch bei der Familie ihrer Enkelkinder treffe. In russischen Haushalten leben die Grosseltern häufig unter einem Dach mit ihren Kindern und Enkeln. Svetlanas Situation ist anders. In städtischen Gegenden sind die jungen Grosseltern oft noch erwerbstätig. So auch Svetlana. Sie ist Lehrerin und unterrichtet eine erste Klasse. Wenn sie ihre drei Enkelkinder ein paar Tage nicht sehe, fehle ihr etwas, sagt sie. Gerne hätte sie ihre Grosskinder jeden Tag um sich herum, doch #€07 & #€08 ~ 2019

ihre Arbeit verunmöglicht dies. Heute ist Samstag. Svetlana und ihr Mann Vladimir machten sich schon um vier Uhr früh auf den Weg, damit sie dem Verkehrsstau ausweichen konnten. Wie gewohnt verbringen sie das Wochenende bei Tochter Valeria und ihrer Familie. Fünfzig Minuten dauert die Fahrt zur 28-Jährigen. Diese lebt mit ihrem Mann Ilya und den drei Kindern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Podolino, etwa 20 Kilometer von Moskau entfernt. Es ist noch dunkel, wenn die Grosseltern ankommen. «Als Erstes fragen die Mädchen immer, was wir für sie mitgebracht haben», erzählt Svetlana lachend. Dass sie immer etwas mitbringt, wissen ihre Enkelkinder längst. «Es kann etwas Grosses oder Kleines sein. Die Enkelinnen freuen sich immer.» Heute sind


~ Magazin ~ ANDERSWO

Svetlana zusammen mit Polina (5) und Uliana (4).

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RUSSLAND Einwohner: 146°877°100 Hauptstadt: Moskau Fläche: 17°075°400 km², da­ von 3°952°550 km² in Europa und 17°102°344 km² in Asien. Währung: Rubel Bevölkerung: Russland steht an neuter Stelle der bevölkerungsreichsten Länder. Zugleich ist es aber auch eines der am dünns­ ten besiedelten. Etwa 77 Prozent der Bevölkerung (110 Millionen Einwohner) leben westlich des Urals.

es Spielsachen und Süssigkeiten. Vor Kurzem erhielten die Kinder Tierkostüme, welche sie am liebsten immer tragen würden. Svetlana freut sich, als Polina (5) und Uliana (4), auch jetzt als Fuchs und Igel verkleidet, auf ihren Schoss klettern und Blini, die russischen Pfannkuchen, verspeisen, welche die Grossmutter heute gebacken hat. WOCHENENDEN MIT DEN ENKELN Draussen sind es etwa 10 Grad unter null. Doch das Wetter ist schön. Deshalb zieht Svetlana die Kinder warm an und geht mit ihnen und ihrem Mann nach draussen. Auch der einjährige Timofei ist mit dabei, als die sportlichen Grosseltern mit den Kindern und Schlitten durch den Schnee zu einem nahe gelegenen Hügel stapfen. Die Augen der beiden Mädchen leuchten, als sie vom Zirkus erzählen, den sie zusammen mit den Grosseltern vor Kurzem besuchten. Gerne sind die Grosseltern aber auch mit den Enkeln zu Hause, basteln und spielen mit den Kin-

dern und geniessen einfach die Zeit mit der Familie. ZEICHEN VON LIEBE UND RESPEKT Svetlana pflegt eine enge Beziehung zu ihren Kindern und Enkelkindern. Ihr Sohn wohnt noch zu Hause. Mit der Tochter telefoniert sie fast täglich. «Es ist für mich ein Zeichen von Liebe und Respekt, wenn ich mich erkundige, was im Leben meiner Enkel passiert», sagt Svetlana. Manchmal schlüpfe sie dabei auch in die Rolle der Beraterin in Sachen Erziehungsfragen. Wenn ihre Tochter Sorgen oder Zweifel hat, nimmt sie sich Zeit zum Zuhören. Gut sei, dass sie sich meistens einig seien, findet sie. «Wir schauen in dieselbe Richtung.» Auch bei den Zukunftsplänen. Svetlanas Wunsch, mehr Zeit mit ihren Enkeln zu verbringen, geht vielleicht bald in Erfüllung. Denn geplant ist der Bezug von einem Mehrgenerationenhaus, in welchem die ganze Grossfamilie unter einem Dach leben kann.° •

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Demografische Prognose: Gemäss Prognosen für Geburten° und Sterbezahlen wird die russische Bevölke­ rung dramatisch schrump­ fen. Von 2019 an werden jedes Jahr erheblich mehr Russen sterben als geboren werden. Die Geburtenrate von 1,7 Kindern pro Frau ist zu niedrig, um diesen Ver­ lust auszugleichen, zumal die Zahl der gebärfähigen Frauen in den kommenden Jahren ebenfalls deutlich abnehmen wird. Es ist kaum vorstellbar, dass Russland diesen Umstand durch Zuwanderung ausgleichen kann. Rentenalter: Das Renten­ eintrittsalter beträgt 55 Jahre für Frauen und 60 Jahre für Männer. Es gehört zu den niedrigsten auf der Welt. Vierbeinige Museumswärter: Die Eremitage in St. Petersburg gilt als eines der gröss­ ten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Das Museum ist aber auch für seine flauschigen Museums­ wärter bekannt. Seit einem Dekret der Zarin Elisabeth Petrowna schützen Katzen das Inventar vor Nagetieren. Momentan sorgen über 70 Büsis für Ruhe und Ordnung. ~KD


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«°Lieber ein Segelflugzeug als ein Stubenbuffet°»

Iris Bolligers Grossmutter Margarita «Gritli» Schaad war eine aussergewöhnliche Frau: Segelfliegerin der ersten Stunde, Ski-Ass – und Flugzeug-Ingenieurin. Von KARL HORAT (Text)

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~ Hintergrund ~ PORTRAIT

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Das Lieblingsfoto von Iris Bollinger mit ihrer Grossmutter, aufgenommen an Ostern 1981 am Silsersee. Iris, hier vier Jahre alt, ahnt nicht, welch eindrückliche Vergangenheit ihre Nonna hat.

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s gab in unserer Gesellschaft vor 80 Jahren konkrete Vorstellungen darüber, was in zarte Frauenhände gehörte: Nadeln, Faden, das Waschbrett, die Griffe von Pfannen und Kochtöpfen auf dem heimischen Herd. Kein Schraubenschlüssel, sicher nicht das Steuer eines Autos – und schon gar nicht das eines Flugzeugs. Dann kam – wie ein Wirbelwind – Margarita «Gritli» Schaad aus Biel und machte das bis dahin Undenkbare real: Sie schwang sich in die Lüfte – buchstäblich. Mit 18 Jahren war sie im Besitz sämtlicher Brevets für das Segelfliegen. In Grenchen erwarb sie das Motorflugbrevet. 1936, mit zwanzig Jahren, stellte sie zusammen mit dem Segelflieger Hans Fritz Schreiber ab dem Flugfeld Belpmoos bei Bern einen neuen Dauerflug-Rekord auf. Doch damit nicht genug der sportlichen Erfolge: Zwei Jahre später stand sie im Alpin-Kader der Schweizer Skifrauen und fand sich im WM-Vorbereitungstraining von Trainer Hermann «Mändel» Steuri in Klosters. Den Erfolg schien sie weiterhin für sich gepachtet zu haben: Mitte Februar 1939 gewann sie an der FIS-Weltmeisterschaft in Zakopane (POL) gleich zweimal Silber für die Schweiz – im Slalom und in der Kombination. In der Abfahrt – bei miss-

Mit 18 Jahren machte Gritli Schaad 1934 das Segelflugbrevet

lichen Wetterbedingungen und auf vereister Piste – belegte sie Rang fünf. DIE EINZIGE FRAU UNTER 240 MÄNNERN Mit 19 Jahren kam sie an die Universität Zürich, um Jurisprudenz zu studieren. «Das Jahr an der Universität war für mich schrecklich, aber nicht verloren», erklärt die Studentin im Jahr darauf dem Reporter der damaligen «Zürcher Illustrierten». «Denn in jener Zeit kam ich zur Überzeugung, dass das Studium am Polytechnikum für mich das Richtigere sei. Letzten Herbst habe ich das erste Vordiplom gemacht. Wenn ich am Poly fertig bin, will ich in einer Flugzeugfabrik Motorflugzeuge konstruieren – und nach meinen besten Kräften das schweizerische Flugwesen fördern.»

«Wenn ich am Poly fertig bin, will ich in einer Flugzeugfabrik Motorflugzeuge konstruieren.» Gritli Schaad war zu diesem Zeitpunkt die einzige Frau ihrer Abteilung am Poly, die einzige Studentin unter 240 Maschineningenieuren. «Ich bin mit einigen von meinen Kommilitonen eine Wette eingegangen. Die Studenten haben gewettet, dass ich in zwei Jahren längst verheiratet sein und meine Studien nicht beenden werde. Die Wette geht um zwei Flaschen Champagner. Diesen Herbst bekomme ich sie!», triumphierte die Studentin. Dass ihre Fähigkeiten nicht nur sportlicher Art war, bewies sie im Jahr 1940: Als erst dritte Frau in der Schweiz erhielt sie von der ETH Zürich das «Diplom als Maschineningenieur» (Maschineningenieurinnen waren zu jener Zeit noch nicht vorgesehen). Sie hatte in der Maschinenabteilung einen jungen Mann kennen gelernt, der sich für dieselben Dinge begeisterte wie sie: fürs Skifahren, für den Bergsport, für Flugzeuge und das Fliegen mit der Thermik. Camillo Kind stammte aus einer alten Churer Familie. Im Januar 1941 heirateten sie. Die Braut fuhr sozusagen von einem Skirennen direkt zum Traualtar, zum Kirchlein in Mürren, ergänzte dort die Skihose mit weisser Bluse und Brautstrauss. Die Freunde vom SAS, dem schweizerischen akademischen Skiclub, standen mit ihren Skiern Spalier. #°07 & #°08 ~ 2019

1939 Slalomrennen in Grindelwald – Gritli Schaad gewann im selben Jahr an der FIS-Weltmeisterschaften in Zakopane (POL) im Slalom und in der Kombination je eine Silbermedaille für die Schweiz.


~ Hintergrund ~ PORTRAIT «Viel lieber hätte ich ein Segelflugzeug anstatt eines Stubenbuffets», war der Wunsch der Braut Gritli Kind-Schaad an ihre Schwiegermutter. Diesem Begehren wurde stattgegeben. Der Zweite Weltkrieg war ausgebrochen – und Ehemann Camillo Kind musste als Kommandant der Fliegerstaffel 21 in Bereitschaft an der Grenze ausharren. Margarita wurde noch im gleichen Jahr ihr Traumjob angeboten: Sie wurde von den Eidgenössischen Flugzeugwerken in Emmen als Ingenieurin für die Gruppe Entwicklung engagiert. Aerodynamik und die Erfassung und Berechnung von problematischen Flügelschwingungen bei Flugzeugen waren ihr Forschungsgebiet.

Die junge Flugzeugingenieurin berechnete die Schwingungen mit Lochkartentechnik. Dazu braucht es einen Computer, würden wir heute annehmen. Bloss, damals waren diese noch nicht erfunden. Die junge Flugzeugingenieurin berechnete die Schwingungen mit Lochkartentechnik. Sie entfaltete ihre mathematische und technische Begabung und reüssierte – obwohl elektromechanische Lochkartenmaschinen für derart komplexe und anspruchsvolle Berechnungen eigentlich nicht geeignet waren. EHEFRAU, MUTTER – UND KARRIERE Ganz objektiv betrachtet: Das gesellschaftliche Umfeld war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für eine Frau mit dem gleichen Können und Ehrgeiz wie ein Mann noch nicht bereit. Eine Studie über die Situation von ETH-Ingenieurinnen im Jahre 1955 kam zum Schluss, dass die Absolventinnen der Universität in Zürich in der Regel beruflich nicht studien° adäquat arbeiten konnten, dass sie geringe Aufstiegschancen hatten und sich mehrheitlich wieder mit dem gängigen gesellschaftlichen Rollenmuster der Hausfrau und Mutter zufriedengeben mussten. Das Ingenieurwesen blieb sowieso eine männliche Domäne: Frauen mit Kindern wurden kaum Optionen und Karrieremöglichkeiten geboten. Wegen ihrer Familie und ihren vier heranwachsenden Töchtern Seraina, Albana, Ursina und Martina wechselte auch Margarita Kind-Schaad schließlich als freie Mitarbeiterin in ein privates Ingenieurbüro. Ihr Ehemann Camillo arbeitete bei der BBC und die Familie wohnte in Zürich. Nach der Pensionierung aber zog es das Ehepaar wieder in die Berge – in das Haus im ‹Bosc› hoch über dem Silsersee und nahe dem Malojapass, welches sich die beiden gebaut hatten. DIE ENKELIN WUSSTE VON NICHTS Heute erinnert sich die Enkelin Iris Bollinger, zu Hause in Regensberg (ZH), anhand eines alten Köfferchens an ihre Grossmutter. Es ist vollgestopft mit Erinnerungen, mit Fotoalben, technischen Instrumenten und Dokumenten ihrer Grossmutter. Sie belegen das Leben einer Frau, die ihrer Zeit voraus war, sechs Sprachen beherrschte, Aussergewöhnliches im Sportlichen wie in der Mathematik leistete, gepaart mit viel Disziplin. Sie wollte aber nie Aufsehen oder Prominenz erreichen. Ihr Understatement – ihr Sich-zurück-Nehmen während der Zeit als Familienfrau – war so ausgeprägt, dass ihre Enkelin Iris als Kind, als Mädchen und als junge Frau kaum je etwas ~ #€07 & #€08 ~ 2019

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~ Hintergrund ~ PORTRAIT

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von der einstigen Karriere ihrer Nonna erfuhr. «Mach das, was du gern machst und gut kannst», blieb ihr als Rat ihrer Grossmutter präsent. Iris erinnert sich lebhaft an Winterferien und Familienfeste im Engadin, bei denen im sportbegeisterten Kind-Clan auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch durcheinander parliert wurde. In den handschriftlichen

«Mach das, was du gern machst und gut kannst» Aufzeichnungen von Margarita finden sich nicht nur mathematische Formeln, sondern auch exakt beschriftete Fotos und akkurat durchnummerierte Tabellen. Eine solche zeigt zum Beispiel auf, welche Babys zu welcher Zeit in Margaritas schönem weiden-geflochtenen Stubenwagen lagen. Zehn Enkelinnen und Enkel sowie 25 Urenkel wären heute zu verzeichnen. Ob es Parallelen gibt zwischen der Enkelin und der im Juni vor 15 Jahren verstorbenen Grossmutter (– oder «Mimi», wie die kleine Iris sie nannte)? Durchaus: Iris Bolliger, die Tochter von Martina, ist ebenso naturverbunden und sportbegeistert. Und sie ist ebenfalls Ingenieurin geworden wie die Grossmutter – allerdings im Sektor Gartenbau. Sie ist Mutter von drei Kindern im Teenager-Alter (Katja, Sascha und Sara). Iris Bolliger liebt den Skilanglauf und ist regelmässige Teilnehmerin am Engadiner Skimarathon. Auch im Sommer zieht es sie mit ihrem Ehemann Samuel regelmässig in die Berge. Als Team bewältigen sie imposante Gebirgs-Marathons. Sie sind bei solchen jeweils nur mit Koordinaten-Karte und etwas High-Tech-Equipment während zweier Tage und einer Nacht im

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Foto: Karl Horat

Eilschritt auf einer Bergstrecke unterwegs. Ausgesprochen gute Kondition ist Voraussetzung – eine über dem durchschnittlichen Fitness-Level. Genauso war es auch bei Margarita Kind-Schaad, die noch als 80-jährige Urgrossmutter den wilden Granitzacken der Fiamma, das Wahrzeichen des Bergells, bestieg. «Gang gleitig go dusche», solch berndeutsche Ausdrücke, die sie als Kind von ihrer Mimi hörte, waren Iris Bolliger – als Mädchen aus dem Zürcher Unterland – ungewohnt. Dass ihre Grossmutter seit frühester Jugend »gleitig» unterwegs war, erfuhr sie in vollem Ausmasse erst bei deren Beerdigung. Geblieben ist Iris – neben unzähligen Erinnerungen – die Uonda Engiadinaisa (rumantsch: la uonda = die Welle) – ein wassersportliches Erbe. Es ist dies die höchstgelegene Paddelrundfahrt Europas auf dem Silsersee. Die sportliche Umrundung des idyllischen Sees mit eigener Muskelkraft im Kanu wurde von ihren Grosseltern im Oberengadin ins Leben gerufen – und dann von ihren Tanten jedes Jahr veranstaltet. Nun führt Iris Bolliger diesen Sommer, am 28. August, die «Uonda Engiadinaisa» zusammen mit ihren Brüdern Ueli und Willi durch – in liebevollem Andenken an ihre Grosseltern. ° • °

Mit der Natur, dem Sport und dem Bergsteigen genauso verbunden wie einst ihre Grossmutter: Margaritas Enkelin Iris Bolliger, diplomierte Gartenbau-Ingenieurin.

Fotos: Privatarchiv

Dass ihre Grossmutter seit frühester Jugend «gleitig» unterwegs war, erfuhr Iris Bollinger in vollem Ausmasse erst bei deren Beerdigung.

Jahrzehnte später: Gritli mit Ehemann Camillo Kind, den vier Töchtern sowie Schwiegersöhnen und Enkeln auf der Steintreppe. Iris sitzt vorne ganz rechts, etwas verdeckt vom Arm ihres Bruders Willi.


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Die

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Von MELANIE BORTER ( Text) und IRENE MEIER (Illustration)

Enkel sollen erben Wer die Enkel im Testament berück­ sichtigen oder bereits zu Lebzeiten mit grosszügigen Schenkungen beglücken möchte, muss immer auch auf die Pflichtteile der anderen Erben achten. Das wird sich auch nicht ändern, wenn das revidierte Erbrecht in etwa zwei bis drei Jahren in Kraft tritt.

ie gesamte ERBMASSE eines Grosselternteils wird in einen sogenannten Pflichtteil und eine frei verfügbare Quote unterteilt. Der PFLICHTTEIL garantiert, dass die Ehepartner oder eingetragenen Partner und die Nachkommen oder in bestimmten Fällen die Eltern den gesetzlichen Mindestteil der Erbschaft erhalten. Die Hinterbliebenen stehen beim Erben in einer GESETZLICHEN ERBFOLGE. Über den Rest kann der Erblasser frei verfügen. Die frei verfügbare Quote beträgt heute bei Ehepaaren mit Nachkommen drei Achtel, bei Einzelpersonen mit Nachkommen ein Viertel. In einem TESTAMENT kann man darüber bestimmen, wer die FREI VERFÜGBARE QUOTE erhält. Diesen Teil der Erbschaft können Grosseltern also direkt den Enkeln vermachen, ohne dass sie die eigenen Kinder darüber informieren müssen. Ja sogar dann, wenn die eigenen Kinder damit nicht einverstanden sind. «Wenn ein Erbe noch minderjährig ist, verwalten die Eltern als gesetzliche Vertreter das Erbe, ausser die Grosseltern setzen einen WILLENSVOLLSTRECKER mit entsprechendem Auftrag ein», erklärt Monika Sekolec auf Anfrage. Die Notarin mit Büros in Brugg und Niederlenz (AG) bietet unter anderem auch Beratungen und das Erstellen von Dokumenten und Verträgen rund ums Ehe- und Erbrecht an. IN ZUKUNFT MEHR SPIELRAUM Mit der vom Bundesrat angestrebten REVISION DES ERBRECHTS soll den Erblassern mehr Verfügungsfreiheit eingeräumt werden. Im Zentrum der Revision steht die Reduktion der Pflichtteile für die Nachkommen, der Pflichtteil für die eigenen Eltern soll gänzlich entfallen. So kann man beispielsweise faktische Lebenspartnerinnen oder Lebenspartner oder deren Kinder stärker begünstigen. Die Rechtskommission des Ständerates hat im Januar 2019 die Beratung über die vom Bundesrat vorgeschlagene Erbrechtsrevision aufgenommen und ist ohne Gegenantrag auf diese eingetreten. Im April hat sie Experten

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~ Hintergrund ~ ERBRECHT

Glossar

ERBMASSE Bei einer Einzelperson ist es das gesamte, in deren Eigentum stehende Vermögen. Bei Ehepaaren muss vorerst eruiert werden, was dem Ehemann und was der Ehefrau gehört. Diesen Vorgang nennt man güterrechtliche Auseinandersetzung. Entscheidend für diesen Vorgang ist der Güterstand, den die Ehegatten gewählt haben. So oder so ist zu beachten, dass für Vorsorgeguthaben spezielle Regeln gelten. Nicht zu vergessen im heutigen Zeitalter ist der digitale Nachlass, welcher je nach Ebene (physische, binäre und inhaltliche Ebene) seinen eigenen Regeln folgt. PFLICHTTEIL Der Pflichtteil ist der gesetzliche Mindestanteil an der Erbschaft, auf den bestimmte gesetzliche Erben (Nachkommen, Ehegatten, eingetragene Partnerinnen und Partner, Eltern) gemäss den gesetzlichen Bestimmungen auf jeden Fall Anspruch haben. Der Pflichtteilsanspruch kann testamentarisch nicht entzogen werden. Ein Pflichtteilsverzicht kann jedoch mittels Erb(verzichts)vertrag vereinbart werden. Wenn Testamente Pflichtteilsansprüche verletzen, sind sie nicht automatisch ungültig; sie müssen in diesem Fall von den Erben angefochten werden.

komme bereits verstorben, so treten an seine Stelle dessen Nachkommen und dann deren Kinder. Sind weder Ehegatten und eingetragene Partner noch leibliche Nachkommen vorhanden, so werden die Eltern und Geschwister oder Grosseltern und deren Nachkommen berücksichtigt. Mit dem Stamm der Grosseltern hört die Erbberechtigung der Verwandten auf. Hat der Erblasser kein Testament verfasst, geht das Vermögen an das Gemeinwesen. Konkubinatspartner, Stiefkinder oder Freunde sind nicht erbberechtigt und können nur innerhalb der frei verfügbaren Quote berücksichtigt werden. FREI VERFÜGBARE QUOTE Als frei verfügbare Quote wird jener Teil des Vermögens bezeichnet, der nicht unter dem Pflichtteilsschutz steht. Er beträgt bei Ehepaaren mit Nachkommen 37,5 Prozent, bei Einzelpersonen mit Nachkommen 25 Prozent. Über diesen Anteil vom Vermögen kann der Erblasser frei verfügen (siehe Grafik). Wer keine pflichtteilsgeschützten Erben hat, kann über sein ganzes Vermögen frei verfügen.

GESETZLICHE ERBFOLGE Die Erbfolge richtet sich nach dem Grad der Verwandtschaft. An erster Stelle stehen Ehepartner (eingetragene Partner) und Nachkommen. Ist ein Nach-

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~ Hintergrund ~ ERBRECHT

TESTAMENT

aus Lehre und Praxis über das Projekt angehört, und nun beginnt die Detailberatung. Eine Prognose über den Zeitplan und ein allfälliges Inkrafttreten sind noch nicht möglich, sagt Alexandre Brodard vom Bundesamt für Justiz auf Anfrage. «Erfahrungsgemäss dauert es aber noch zwei bis drei Jahre bis zu einem Inkrafttreten», sagt er. Wer jetzt schon einen grösseren Anteil seinen Enkeln vermachen will, kann dies nur dann tun, wenn die eigenen Kinder auf ihren Pflichtteil verzichten. Dass direkt die Enkel und nicht erst die Kinder erben, findet manchmal auch die mittlere Generation in Ordnung. Wenn die nächste Generation bereits ein ausreichendes Vermögen hat, ist das Erbe für die darauffolgende Generation viel nützlicher. Monika Sekolec sagt: «Aber diesfalls müssen die pflichtteilsgeschützten Erben einverstanden sein und entsprechend in einem öffentlich beurkundeten ERBVERTRAG teilweise oder ganz auf ihren Pflichtteil verzichten.» Und wenn das revidierte Erbrecht dann in Kraft tritt, muss ich den zuvor erstellten Erbvertrag oder das Testament neu aufsetzen? «Das sogenannte Übergangsrecht wird regeln, wie mit Erbverträgen und Testamenten zu verfahren ist, die vor dem Inkrafttreten des neuen Erbrechts errichtet wurden. Ist man mit den Übergangsbestimmungen nicht einverstanden, müsste ein entsprechend neues Testament bzw. ein entsprechend neuer Erbvertrag aufgesetzt werden», erklärt die Expertin. GESCHENKT IST NICHT GESCHENKT Wer glaubt, das Einverständnis aller pflichtteilsgeschützten Erben umgehen zu können, indem er oder sie einen oder mehrere Enkel einfach bereits zu Lebzeiten grosszügig beschenkt, der irrt. Zwar gehen Schenkungen bis zu einem gewissen Betrag als sogenannte Gelegenheitsgeschenke durch. Je nachdem wie wohlhabend die Grosseltern sind, können das bis zu 10°000 Franken pro Jahr sein. Es gibt übrigens keine allgemeingültige Berechnungsformel dafür, bis zu welchem Wert es sich noch um ein Gelegenheitsgeschenkt handelt. «Oft wird auf die Schenkungssteuer-Freibeträge gemäss kantonaler Steuergesetzgebung abgestellt», weiss Monika Sekolec. Übersteigt ein Geschenk aber diesen Wert, kann es in die Masse zur Berechnung des Pflichtteils eingerechnet werden. Was zur Folge hat, dass das beschenkte Enkelkind nach Ableben der Grosseltern zu einer Ausgleichszahlung gegenüber den Erben verpflichtet werden kann, sofern allfällige Pflichtteile verletzt sind. Der Wert des Geschenks wird übrigens zum Zeitpunkt der Erbteilung ermittelt, was bei Immobilien durchaus von Relevanz sein kann. ° • #€07 & #€08 ~ 2019

Der Erblasser kann ein Testament alleine aufsetzen und jederzeit ändern oder aufheben. Das Erbrecht kennt drei Formen der letztwilligen Verfügung: 1. Das eigenhändige Testament wird von Anfang bis Ende von eigener Hand geschrieben und unter Angabe von Ort und genauem Datum unterzeichnet. Ein Muster eines Testaments finden Sie hier: www.ch.ch 2. Das öffentlich beurkundete Testament wird von einer Amtsperson, einer Notarin, einem Notar nach dem Willen des Erblassers verfasst und in Anwesenheit von zwei Zeugen vor der Amtsperson, der Notarin, dem Notar unterschrieben. 3. Das mündliche Testament (sog. Nottestament) kommt nur zur Anwendung, wenn es nicht möglich ist, ein Testament in einer der vorgenannten beiden Formen zu errichten. Der Wille muss vor zwei Zeugen erklärt werden, die das Gehörte aufschreiben und unter Angabe von Ort und genauem Datum unterzeichnen und bei einer Gerichtsbehörde hinterlegen. Wenn Testamente Formvorschriften oder Pflichtteile nicht einhalten, sind sie nicht automatisch ungültig, sondern müssen in dem Fall von den Erben angefochten werden. WILLENSVOLLSTRECKER Ein Erbschaftsverwalter wird von Gesetzes wegen durch die Eröffnungsbehörde eingesetzt und nicht vom Erblasser ernannt. Der Erblasser kann aber mittels letztwilliger Verfügung (in einem Testament oder in einem Erbvertrag) einen Willensvollstrecker einsetzen, welcher mit der Vollstreckung seines letzten Willens beauftragt ist.


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REVISION DES ERBRECHTS Das geltende Erbrecht ist seit 1912 lediglich punktuell revidiert worden. Nun steht eine grosse Revision an. Damit soll das Erbrecht flexibler werden und so den seit 1912 stark veränderten Lebensrealitäten und Familienformen Rechnung tragen. Im Zentrum der Revision steht die Reduktion der gesetzlichen Pflichtteile für die Nachkommen, der Pflichtteil der Eltern soll gänzlich entfallen. So können Lebenspartnerinnen oder Lebenspartner und/oder deren Kinder stärker begünstigt werden. Die Reduktion der Pflichtteile erleichtert auch die Nachfolgeregelung bei Familienunternehmen. Die Botschaft zum Erbrecht wurde vom Bundesrat bereits am 29. August 2018 verabschiedet und befindet sich nun in der parlamentarischen Beratung. Die nebenstehenden Grafiken beziehen sich auf das aktuelle Erbrecht. ERBVERTRAG Der Erblasser trifft darin mit einem oder mehreren Erben bindende Vereinbarungen über den Nachlass. Entweder wird einem Vertragspartner eine Begünstigung versprochen oder es wird ein Erbverzicht vereinbart. Der Erbvertrag muss vor zwei Zeugen unterschrieben und öffentlich beurkundet werden.

Nachkommen

Ehepartner

Eltern

Freie Quote

ERBTEILUNG OHNE TESTAMENT

PFLICHTTEILE MIT TESTAMENT

Alleinstehende mit Kindern

Alleinstehende mit Kindern

Alleinstehende ohne Kinder, mit 2 Elternteilen

Alleinstehende ohne Kinder, mit 2 Elternteilen

Ehepaare mit Kindern

Ehepaare mit Kindern

Ehepaare ohne Kinder, mit 2 Elternteilen

Ehepaare ohne Kinder, mit 2 Elternteilen

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Monika Sekolec (45), Notarin, Notariat Sekolec in Brugg und Niederlenz (AG). www.notariat-sekolec.ch

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~ Hintergrund ~ ERLEBNISWEGE

Alles Gold – glänzt #€07 & #€08 ~ 2019


~ Hintergrund ~ ERLEBNISWEGE

Von MARTINA FIERZ (Text) und MATTHIAS LUGGEN (Fotos)

alles Auf dem «Erlebnisweg Brenzikofen» dreht sich alles ums Gold – und das ist nicht das einzig Attraktive an dem Themenpfad. Eine Begehung. #€07 & #€08 ~ 2019

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~ Hintergrund ~ ERLEBNISWEGE

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Oben: In der Goldwerkstatt lassen sich aus goldenem Draht Amulette formen. Unten: Beim originellen Kugel-Leiterlispiel macht man auch mal Purzelbäume. Rechts: Weitblick durchs Fernrohr an Funklidas Aussichtsplatz.

«

Da vorne ist die Goldwerkstatt!», ruft Nando (8) und rennt los. Die Nase seiner Schwester Lotta (10) steckt derweil im Begleitheft zum Erlebnisweg Brenzikofen – sie liest im Gehen noch kurz die Legende von den Zwergen, die im hiesigen Fluss Rotache Gold ausstreuen, damit es die Menschen des Tals finden und reich werden. Dieser Sage verdankt der Erlebnisweg Brenzikofen sein Thema. Jetzt steckt auch Lotta das Heft weg und hält auf das Häuschen am Eck zu – die Grosseltern Jürg (77) und Nina Fierz (74), genannt Tat und Tata, im Schlepptau. Nando hat schon die Türkette gelöst und steht mitten drin in der funkelnden Werkstatt. Und funkeln muss sie auch, denn sie gehört Funklida, einem der fünf «Gängda»-Zwerge. In der kleinen Werkstatt dürfen die Kinder selber vom goldenen Draht abschneiden, den sie dann mithilfe der ordentlich bereitgelegten unterschiedlichen Zangen zurechtbiegen. Sie formen und hämmern, bis Lottas Ring und Nandos Amulett ihren Vorstellungen entsprechen, Tat und Tata dürfen assistieren. Aus einem Automaten in der Ecke lassen sich gegen einen Zweifränkler Holzkugeln drehen und mit Goldstiften verzieren – jede ein Unikat. LEITERLISPIEL UND KUGELBAHN IN XXL Jetzt steigt der Weg an durch die wunderschöne Landschaft: stattliche Bauernhäuser inmitten eines hügeligen Feld-Wald-Wiesen-Idylls. Die Brenzikofer Menschen schauen interessiert und grüssen freundlich; unsere Gruppe ist heute wohl alleine auf dem Weg. Unterwegs gilt es, goldene Zwergenfussspuren zu zählen und nach Goldklumpen am Wegrand Ausschau zu halten. Schon haben die Kinder sich die Feldstecher aus der Truhe am Aussichtspunkt geschnappt und spähen übers Land hinaus. «Lueg, ein Rotmilan!» – aber bevor ihn auch Tata entdeckt, ist er schon von dannen gesegelt. Oben auf dem Hügel kommen die verzierten Goldkugeln aus der Werkstatt beim Kugel-Leiterlispiel ein erstes Mal zum Einsatz. Hier steht neben der Feuerstelle auch ein imposanter baumlanger Picknicktisch. ~

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Links: «Spick mi furt vo hie» – Start des zweiten Abschnitts der Gold-Kugelbahn. Oben: Es braucht Geschick, um die Kugel zum Start der Bahn zu befördern. Unten: Ist die Kugel ins Loch geflippert, rollt sie weiter auf der Bahn.

Nach einem kurzen Gang durch Wald und Lichtung erreicht das Quartett die megalomane Kugelbahn, die Funklida für den Goldtransport dient. Sie führt in vier Teilstücken einen langen Wald-Abhang hinunter bis zur Rotache. Bunt bemaltes Holz und Baumarkt-Plastikschläuche wurden zu originellen Konstruktionen komponiert. Lotta und Nando begeistert diese Bahn, auch die Grosseltern staunen und probieren den Flipperkasten und das Geschicklichkeitsspiel aus. Die Kinder rennen ihren Holz-«Goldkugeln» hintennach, schicken mehrere aufs Mal hinunter; durch die Aarewellen und hinein in die Berner Alststadt. Sie rennen wieder hinauf, probieren noch einmal den Flipper. DIE SUCHE NACH GOLD UND KAULQUAPPEN Der Rotache entlang geht’s weiter zu Funklidas Goldwäscherei. Für Kinder, die nicht mehr gehen mögen, hängt hie und da eine rote Gängda-Mütze in einem Baum, zum Zählen. Lotta und Nando achten nicht darauf, sie suchen lieber abenteuerliche Wege durchs Gebüsch in der Nähe des Wassers. In der Goldwäscherei angekommen, rüsten sie sich mit richtigen Goldwäscher-Utensilien aus. Schnell sind alle vier am Ufer, schaufeln Kies in ihre Becken und tauchen sie unter. Sand und Steinchen kreisen und schwingen, das Wasser überschwappen lassen – und mit etwas Glück bleibt am Ende Goldflimmer am Beckengrund liegen. Das klappt nicht gleich beim ersten Mal; es braucht einige Anläufe, bis das Prozedere eingeübt ist. Lotta wäscht geduldig weiter und füllt am Ende ins Glasröhrchen, was im letzten Durchgang im Becken liegt, auch wenn kein Gold dabei ist. Nando hat seine Schaufel schon vorher hingelegt und sich einen Weg gesucht, den Bach zu überqueren – jetzt späht er nach Kaulquappen. Die Goldwäscherei war der letzte Posten, jetzt geht’s zurück zum Bahnhof. Den Grosseltern hat die schöne Wegführung gefallen, die Aussicht und die fantasievollen und sorgfältigen Installationen. Die Kinder hatten immer wieder neuen Gwunder darauf, was wohl als Nächstes auf sie wartet. Nandos Favorit ist die Kugelbahn. Lotta war die Goldwerkstatt am liebsten; «da wär ich gerne etwas länger geblieben und hätte noch einen Anhänger gemacht». Der selbs gemachte Goldschmuck wird von beiden zum neuen Glücksbringer geadelt. ° • #°07 & #°08 ~ 2019


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Noch mehr Erlebniswege Von KARIN DEHMER (Text)

In der Schweiz gibt es mittlerweile unzählige Themenwege. Nebst dem Erlebnisweg Brenzikofen sind auch der Wipfelpfad am Pilatus und die Detektiv-Wanderung am Pizol neu. Für ganz junge Wanderfüchse bewähren sich die Sinnespfade.

Schöne Aussichten – nicht nur auf dem Erlebnisweg Brenzikofen.

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~ Hintergrund ~ ERLEBNISWEGE

ERLEBNISWEG BRENZIKOFEN (BE) Der Erlebnisweg beginnt und endet am Bahnhof Brenzikofen. Aktuell halten die meisten Züge wegen Bauarbeiten nicht in Brenzikofen; ab Konolfingen verkehrt ein Ersatzbus. Der Weg ist vom 1. April bis 30. September täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Reine Gehzeit 70 Minuten. Es lohnt sich, genügend Zeit fürs Spielen und Entdecken einzuplanen. Der Weg ist nicht durchgehend kinderwagentauglich. Das reich bebilderte Begleitheft mit vielen Informationen, Rätseln und Spielen gibt’s für 15 Franken in der Landi am Weg zu kaufen – hat der Laden zu, liegt es in einem Kasten davor auf. www.erlebnisweg-brenzikofen.ch

SINNESPFAD, GIPF-OBERFRICK (AG) Der Klangwelt des Waldes lauschen, unbekannte und bekannte Düfte schnuppern, mit Händen und Füssen unterschiedliche Materialien tasten. Herausfinden, wozu den Eichhörnchen die Tasthaare dienen und wie sich Zugvögel orientieren. Wo haben Schlangen und Eidechsen ein zusätzliches Riechorgan und wie empfindlich sind die Ohren des Luchses? Wasserspiele, Irrgarten und viele kleine Abenteuer mehr. Die reine Wanderzeit beträgt eine Stunde. Der Weg ist kinderwagentauglich und es gibt eine grosse Feuerstelle unterwegs.

KITZELPFAD BERGSTATION BRUNNI, ENGELBERG (OW) Dieser kurze Pfad – er ist nur 200 Meter lang – ist ideal für die ganz Kleinen. Der Weg rund um den Härzlisee wird barfuss begangen. Sand, Holzschnitzel, Kiesel, Lehm und Wasser wechseln sich ab. Im «Kitzeltopf» geniessen die Füsse eine angenehme Massage. Wellness für die Arme bietet der «Chrüselitrog». Neben dem Kitzelpfad gibt es eine Wasserlandschaft, in der Kinder sich so richtig austoben können, Feuerstellen und ein Spielplatz. www.brunni.ch

KLANGWEG TOGGENBURG, ALT ST. JOHANN ODER UNTERWASSER (SG) Auf der «Melodiegampfi» wippen, Wasser durch Klang zum Hüpfen bringen, trommeln auf der «Waldweld»: Insgesamt 27 Klanginstallationen warten darauf, entdeckt und bespielt zu werden. Der Klangweg erstreckt sich über mehrere Etappen von der Alp Sellamatt über Iltios bis ins Oberdorf und ist bequem mit den Bergbahnen erreichbar. Grillstellen, Bergrestaurants, Spielplätze unterwegs. Etappe Sellamatt–Iltios: 1,5 Stunden, Iltios–Oberdorf: 3,5 Stunden. Für den ganzen Klangweg ist mit 5 Stunden zu rechnen. www.klangwelt.swiss

www.naturena.ch

41 BARFUSSWEG, GONTENBAD (AI) Der Barfussweg verläuft von Gontenbad über das Gontner Hochmoor zur Talstation des Kronbergs in Gonten. Die markierte Route führt ohne grosse Steigungen über Wiesen- und Weideflächen, meist auf angenehm grasigem Untergrund. Nahe dem Bahnhof Jakobsbad gibt es eine Fühlstrecke mit unterschiedlichen Bodenbelägen, eine Wassertretstrecke im Bach und einen längeren Weg, auf dem man im Schlamm waten kann. In Gonten und Gontenbad sind nahe dem Bahnhof Fusswaschmöglichkeiten installiert. Der fünf Kilometer lange Weg verbindet die Eisenbahnstationen Jakobsbad, Gonten und Gontenbad und ist in beiden Richtungen ausgeschildert. www.appenzell.ch

WIPFELPFAD, FRÄNKMÜNTEGG, PILATUS (LU) Sicher geschützt durch Fangnetze unterwegs von Baumwipfel zu Baumwipfel. Der erst im Juni eröffnete Baumwipfelpfad bietet ein Abenteuer in luftiger Höhe. Auf ebenfalls eingehüllten Plattformen kann man unterwegs die Aussicht geniessen und Wissenswertes über den Wald und dessen Bewohner erfahren. Für Kinder ab 3 Jahren geeignet. www.pilatus.ch DETEKTIV-WANDERWEG «MOUNTEENS», PIZOL (SG) Am Pizol eröffnet im Juli der Detektiv-Wanderweg. Der Abenteuerweg ist eine Weiterführung der Geschichten rund um die vier Teenager-Detektive aus der Bücherreihe «MounTeens» des Schweizer Autors Marcel Naas. Die jungen Wanderer müssen anhand der Geschichte «Der Berggeist vom Pizol» an zehn Posten Antworten finden, um den Fall zu lösen. www.moun-teens.com www.pizol.ch

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Überraschendes Sofia kam vor acht Jahren auf die Welt. Ihre Geburt war für alle eine Überraschung, auch für die Mutter.

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~ Hintergrund ~ UNDBEMERKT SCHWANGER

Kinderglück Ein Anruf vom Sohn: «Ich habe eine Tochter bekommen.» Wie? Was? Plötzlich Grossvater – die Geschichte eines Kinderlebens, das sich unbemerkt entwickelt hat.

Von SABINE BORN (Text) und BERNHARD STRAHM (Fotos)

E

rzählt Bernhard Strahm von dem Telefonanruf vor acht Jahren, es war kurz nach Silvester, werden seine Augen feucht. Ein unfassbarer Moment. Er sass auf dem Sofa im Wallis, wo seine Partnerin Isabelle lebt, bereit zum Aufbruch, um für die Rückreise ins Solothurnische nicht in den Heimkehrstau von Schneesportlern und Feriengästen zu geraten. «Ich habe eine Tochter bekommen», sagt der Sohn. Er ist 17, in der Lehre. Seit zehn Monaten hat er eine Freundin, die auch der Vater längst ins Herz geschlossen hat. «Mein erster Gedanke: Jan* hat ein Kind mit einer anderen Frau», sagt Bernhard Strahm, selbstständiger Fotograf, Vater von vier Kindern, und nun plötzlich Grossvater. «Nein, das Kind ist von Lena*», erklärt der Sohn, auch etwas hilflos, weil es schwierig ~ zu beschreiben ist, was er plötzlich in den Händen hält, ein Neugeborenes, ein Baby, das im Bauch seiner Freundin gewachsen ist, unbemerkt, neun Monate, bis zur Geburt. EIN TAG VOR DER SCHNUPPERLEHRE Am Tag der Geburt hat sich das Leben der ganzen Familie verändert. «Zum Schönen verändert», ergänzt der Grossvater. Bernhard Strahm strahlt, erzählt wie sich die ganze Familie zwei Stunden später im Spitalzimmer in Burgdorf versammelt hat. Zum Unglauben, zur Unfassbarkeit gesellt sich pure Freude – von allen Seiten. Sofia, ein kleines Mädchen, gesund, es wird gehalten, gewogen, von Händepaar zu Händepaar ge#€07 & #€08 ~ 2019

reicht. Die junge Mutter blickt liebevoll auf ihr Baby, von dem sie tags zuvor noch keine Ahnung hatte. Fotos für das Familienalbum entstehen, dessen erste Seite so plötzlich aufgeschlagen wurde. «Wir haben sehr rasch auch praktisch gehandelt, überlegt, wer was an Babymöbeln, Kleidern und Zubehör beisteuern kann», erzählt Bernhard Strahm. «Und wir haben die Betreuung organisiert.» Wofür andere Familien neun Monate Zeit haben, wurde hier in Rekordzeit aufgegleist. Die Ausbildung der jungen Eltern hatte

Priorität. Lena absolvierte das 10. Schuljahr, sollte am Tag nach der Geburt eine Schnupperlehre für die Ausbildung zur Medizinischen Praxisassistentin beginnen. Sie wurde aus 160 Bewerbungen ausgewählt, spricht deutsch, italienisch, spanisch, englisch und französisch. Eine aufgestellte junge Frau, die mit dem Berufsstart an einem wichtigen Wendepunkt in ihrem Leben stand, der mit einem Kind auf eine harte Probe gestellt wurde. Eine Probe, die Lena meisterhaft bestand. Ihre Schnupperlehre konnte die junge Mutter verschieben, die Lehrstelle behalten, obwohl der Vertrag zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht unterzeichnet war. Auch der Sohn schloss seine Ausbildung zwei Jahre später erfolgreich ab. Kurz: Der plötzliche Start in ein Leben zu dritt wurde von allen Seiten unterstützt, weil alle am gleichen Strick zogen. PROTOKOLL EINER ÜBERRASCHENDEN GEBURT

Das junge Paar war auf einer Silvesterparty. Stimmung kam keine auf. Heftige Magenkrämpfe – unerkannte Wehen waren es – zwangen Lena zur Heimkehr, Jan begleitete sie. Am ersten Januar hingen die beiden zu Hause herum. Die Schmerzen kamen ~

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und gingen, wurden am zweiten Januar früh morgens immer heftiger. Lenas Stiefvater holte seine Tochter zu sich, behandelte sie mit Tees und Bettflaschen, bis er sie schliesslich ins Spital fuhr. Es war neun Uhr morgens. Eine erste Ultraschalluntersuchung brachte nichts zutage. Das Gerät war defekt. Erst drei Stunden später erkannte man die Ursache der vermeintlichen Krämpfe – ein Kind, das sich seinen Weg ins Leben bahnte, unbeirrt und inzwischen immer dringlicher. Endlich kam Lena auf die Gynäkologie. Eine dreiviertel Stunde später war das Baby auf der Welt, der Stiefvater stand Lena zur Seite, Jan verpasste die Geburt. NEGATIVER SCHWANGERSCHAFTSTEST Lena, damals 17-jährig, wusste nicht, dass sie schwanger war. Nachdem sie und Jan ein Paar wurden, liess sie sich ein Verhütungsstäbchen implantieren. Ein paar Wochen später plagten sie Übelkeit und Erbrechen. Der Arzt führte einen Schwangerschaftstest durch. Das Resultat: nicht schwanger. Weitere Beschwerden oder Anzeichen einer Schwangerschaft gab es nicht. Lena legte kaum an Gewicht zu, ein Babybauch zeichnete sich nie ab. Das Baby wuchs und wuchs, heimlich. «Im Oktober – Lena war ungefähr im siebten Monat schwanger – reisten wir in die Badeferien: Lena, Jan, sein Bruder mit Freundin, Isabelle und ich. Lena trug Bikinis, Sommerkleider, hatte vielleicht etwas auf den Hüften zugelegt, ein Babybauch war nicht zu sehen», erzählt Bernhard Strahm. Selbst Weihnachtsfotos, nur wenige Tage vor der Geburt, zeigen die junge Frau schlank wie immer. Niemand ahnte etwas. Nur Lenas Tante äusserte im Nachhinein, die Schwangerschaft bemerkt zu haben. Gesagt hat sie nichts, weil sie dachte, man wolle sie vor ihr verheimlichen. SCHULDGEFÜHLE HALTEN AN Lena leidet bis heute daran, die Schwangerschaft verpasst zu haben, diese innige, so wertvolle Zeit, während der sich werdende Mütter auf das Kind freuen, eine Bindung aufbauen, die Geburt vorbereiten, ein Nest parat machen. Das schlechte Gewissen plagt sie, Schuldgefühle nagen an ihr, mal stärker, mal weniger. «Im Spital Burgdorf sagte man uns, dass jedes Jahr eine oder zwei Mütter ein Kind zur Welt bringen,

ohne die Schwangerschaft bemerkt zu haben.» Ein schwacher Trost. Und trotzdem war Sofia von Anfang an das pure Glück der Familie. Ein Sonnenschein, ein unkompliziertes Baby, das herumgereicht wurde, von Grosseltern zu Grosseltern, nie Probleme machte, einzig lange Autofahrten zum Schreien fand. «Ich liebe Kinder, habe auch zwei meiner vier Söhne zu einem grossen Teil alleine grossgezogen», erzählt Bernhard, der Sofia so sehr ins Herz geschlossen hat, dass er zeitweise befürchtete, zu viel von dem Kinderglück abzubekommen. «Sofia war oft und gerne bei mir.» ZWISCHEN DISTANZ UND NÄHE Lenas Ausbildung war sehr streng, sie musste viel lernen. «Wir wollten den jungen Eltern auch ihre Jugendzeit zugestehen, ihnen trotzdem die Verantwortung für ihre Tochter übertragen.» Diese übernahmen sie selbstverständlich, liebevoll, unbedarft zu Beginn, aber zunehmend verantwortungsbewusst, mit einer jugendlichen Leichtigkeit. Und doch war es eine Gratwanderung. «Ich wohnte mit Lena, Jan und Sofia zusammen – das hat vieles erleichtert, aber schliesslich auch eine zu grosse Nähe geschaffen. Als Sofia irgendwann stürzte, sich das Knie aufschlug, rannte sie weinend zu mir. Das war für die Eltern eine schmerzhafte Erfahrung.» Sie brauchten Abstand, zogen in eine eigene Wohnung, wollten sich als Familie konsolidieren. «Auch diesen Schritt haben alle mitgetragen, von ganzem Herzen unterstützt.» Sofia war damals drei Jahre alt. «Heute wohnen wir wieder in einem Haus. Aber wir haben umgebaut. Ich habe eine eigene Wohnung mit Küche und separatem Eingang. Sofia und ihre Eltern bewohnen einen zweiten Teil im Haus. Wir sind einander nahe, leben aber dennoch eigenständig.» Inzwischen geht Sofia in die Schule. Ihre Geschichte wird sie irgendwann erfahren. Jetzt möchten Lena und Jan aber noch unerkannt bleiben, auch wenn ihr überraschendes Glück ein riesengrosses war. ° • * Namen geändert, der Redaktion bekannt.

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~ Hintergrund ~ UNDBEMERKT SCHWANGER

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«Je länger ich Hebamme bin, desto überzeugter bin ich, dass die Natur ihre eigenen Wege geht»

Wer einmal schwanger war, kann sich kaum vorstellen, von dem werdenden Baby nichts mitzubekommen. Und doch steht Lena mit ihrem Schicksal nicht alleine da. Im Spital Burgdorf beispielsweise kommen jedes Jahr im Durchschnitt etwa zwei solche Kinder auf die Welt – wider Erwarten sozusagen. Wie kann das sein? Wir haben die Hebamme Isabelle Ewald gefragt.

Kurz nach der Geburt von Sofia: Fotos für das Familienalbum entstehen, dessen erste Seite so plötzlich aufgeschlagen wurde.

«Verhütungsstäbchen werden nach Durchführung eines Schwangerschaftstests oder zwischen dem ersten und fünften Tag der Menstruation implantiert. Ein Eisprung in dieser Phase ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Je länger ich Hebamme bin, desto überzeugter bin ich, dass die Natur ihre eigenen Wege geht, man vieles nicht erklären kann. Grundsätzlich ist das Verhütungsstäbchen eine sehr sichere Verhütungsmethode, aber keine Verhütung bietet einen 100-prozentigen Schutz. Medikamente wie Antibiotika oder eine fehlerhafte Implantation können die Wirkung beeinträchtigen. Vielleicht hilft es der jungen Mutter zu wissen, dass das Stäbchen kontinuierlich eine bestimmte Menge Gestagene (Gelbkörperhormone) abgibt, die dem Körper vermitteln, er sei schwanger, und einen Eisprung dadurch verhindern. Menstruationsblutungen werden seltener, kürzer oder bleiben ganz weg. Auch Nebenwirkungen – Schwangerschaftssymptomen sehr ähnlich – sind möglich. Dazu gehören leichte Gewichtszunahme, Brüste spannen, Übelkeit, Wasseransammlungen oder Stimmungsschwankungen. In unserer Gesellschaft wird eine Schwangerschaft als extrem wichtig bewertet – was sie zweifellos auch ist! Doch diese Verantwortung kann eine werdende Mutter auch unter Druck #€07 & #€08 ~ 2019

setzen, verhindern, dass sie einfach froher Hoffnung sein darf. Weltweit sind viele Frauen unter schwierigsten Bedingungen schwanger (Krieg, Entbehrungen, Gewalt, Unterdrückung), beschäftigt mit dem schieren Überleben und trotzdem mit ihren Kindern verbunden. Lena dagegen hatte eine unbeschwerte Schwangerschaft – verliebt, geliebt, mitten im Leben. Diese Emotionen haben Mutter und Kind bestimmt verbunden, wenn auch auf einer anderen Ebene. Auch die positiven Reaktionen ihrer Liebsten haben Lena geholfen, ihr Kind ins Herz zu schliessen, es zu lieben, Versäumtes nachzuholen. Und vielleicht sind die Schuldgefühle ja nichts anderes als ein starkes Zeichen dafür, wie nahe und wichtig der jungen Mutter ihr Kind ist.»

ISABELLE EWALD, Hebamme, Utzenstorf, Bern


~ 07–08 / 2019 ~ KURSANGEBOT

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Grosseltern bauen eine Kugelbahn für ihre Enkel

KURSINHALT

Grosseltern bauen unter Anleitung des bekannten Kugelbahnbauers und erfahrenen Kursleiters Alain Schartner eine kleine Kugelbahn aus Kupferdraht. Es gibt eine kurze Einführung ins Weichlöten. An verschiedenen Beispielen kann man sich inspirieren lassen und die gebaute Bahn mit verschiedenen Materialien dekorieren. Es besteht die Möglichkeit, vor dem Kurs im Atelier von Alain Scharter vorbeizu°schauen und sich inspirieren zu lassen.

DATUM & ZEIT

1. Teil: Samstag, 7.9.2019 2. Teil: Samstag, 14.9.2019 Zeit: 14 –18 Uhr KOSTEN

160 Franken inkl. Material KURSORT

Seminarstrasse 99 5430 Wettingen www.kugelbahnenundobjekte.ch

ALAIN SCHARTER (56) entdeckte die Liebe zu Chügelibahnen bereits als Jugendlicher. Seither baut er Bahn um Bahn, allerdings lange Zeit nur als Hobby. Vor wenigen Jahren erfüllte er sich seinen Traum, professionell Chügelibahnen zu bauen. Je nach Grösse und Komplexität benötigt er zwischen einem Tag und mehreren Monaten. Seit vielen Jahren bietet Alain Scharter Kurse für Kinder und Erwachsene im Kugelbahnbauen an.

ANMELDUNG ZUM KUGELBAHNBAUEN Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus und senden Sie uns Ihre Anmeldung.

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Adresse °

PLZ / Ort °

Telefon °

E-Mail ° Anmeldung bis am 20.8.2019 an Grosseltern-Magazin, Kugelbahn bauen, Kronengasse 4, 5400 Baden oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch


~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

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«°Grossmama ist soooo traurig°»

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aria war wie betäubt. Von der Beerdigung bekam sie nicht viel mit. Wie sollte es ohne Karl weitergehen? Ihre eigene Trauer konnte Maria selbst nicht verstehen. «Ich wusste ja schon lange, dass Karl sterben wird.» Die Ärzte hatten Klartext gesprochen: nur noch wenige Monate. Jetzt war sie allein und einfach nur traurig. Sie vermisste ihren Ehemann. «Warum tust du nur so blöd», fragte sie sich nach drei, vier Wochen. «Du bist ja nicht die einzige, die

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Mama sagte: «Gell, Grossmama ist immer sooo traurig.» Die Aussage des Kleinen rüttelte Maria wach. Es war, als ob sie aus einem langen Traum erwachte. Plötzlich wusste sie: «Ich muss etwas für mich tun. Eine Freundin verwies sie an einen guten Psychiater. «Bei mir werden Sie sich nicht hinlegen und Fragen beantworten. Sie müssen hart arbeiten.» Maria liess sich nicht einschüchtern. Hart gearbeitet hatte sie ihr ganzes Leben. Sie musste einen Fragebogen ausfüllen: «Was ist Ihr Ziel für diese Therapie?» Sie schrieb: «Wieder diejenige Maria zu werden, die ich einmal war.» Was nun einsetzte, war wirklich harte Arbeit. Der Psychiater stelle viele Fragen, die sie nicht auf der Stelle beantworten konnte. Daheim schrieb sie ihre Gedanken auf.

ihren Mann verloren hat. Es gibt MillioNach einer Woche brachte sie ihm die nen, die das bereits erfahren haben.» In Antworten. Daraus ergaben sich neue BERNADETTE HATTAN ist aus Winterthur. Ihre diesem Ton sprach Maria zu sich. Nein, Fragen. Neues Nachdenken und neue grosse Leidenschaft ist Nachsicht mit sich selbst kannte Maria Antworten waren angesagt. Viele Wodas Singen. Sie war als nicht. Sie lebte ihren Alltag, traf Freunchen lang. Dann sagte sie zu ihrem Arzt: Kulturmanagerin tätig und hat drei Kinder und fünf dinnen, hütete die Enkel, sprach mit «Ich werde bald wieder alleine zurechtEnkelkinder. Sie lernte die ihren Kindern und blieb todtraurig. Die kommen.» Das war ein Zeichen, dass GrossmütterRevolution im Freundinnen rieten ihr, Hilfe zu suchen. Maria ihren Kopf wieder über Wasser Herbst 2014 kennen. Die Tochter war besorgt und verwies sie hielt. «Ich habe einen gewaltigen Fehler an den Arzt und dieser weiter an einen Psychiater. «Ich gemacht», erzählte sie kürzlich. «Ich habe viel zu lange schaffe das alleine.» Maria strampelte, das Wasser stand nicht wahrhaben wollen, dass ich Hilfe brauchte. Beiihr bis zum Hals. Alle spürten es. Nur Maria nicht. Bis nahe wäre alles schief gelaufen. Mein kleines Enkelkind sie eines Tags hörte, wie ihr drei°jähriger Enkel zu seiner war die Rettung.» ° • °

10 GRÜNDE, WARUM WIR ALS ALTE FRAUEN AM FRAUENSTREIKTAG VOM 14. JUNI MITMACHTEN 1. Wir sind solidarisch mit den heute erwerbstätigen Frauen. 2. Wir haben Lohnungleichheit erlebt und noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. 3. Wir leisten tausende von Stunden Haus-, Erziehungs-, Pflege- und Betreuungsarbeit. Diese Arbeit wird nicht gebührend anerkannt. 4. Aufgrund von Lohnungleichheit und Teilzeitarbeit lie°gen unsere Renten rund ein Drittel tiefer als die der Männer. 5. Die heutige Grosselterngeneration betreut 160 Millionen Stunden im Jahr ihre Enkelkinder. 113 Millionen Stunden davon

leisten Frauen. 6. Alte Frauen erleben immer noch oft Diskriminierungen. 7. Gewalt an Frauen hört im Alter nicht auf. Wir Frauen wollen ohne Angst vor Gewalt leben. 8. Viele alte Frauen sind bedroht von Armut, Vereinsamung und Verwahrlosung.Wir sind solidarisch mit ihnen. 9. Das hohe Alter ist ein Frauenuniversum. Je höher das Alter, desto höher der Frauenanteil. Dasselbe gilt für die Betreuenden. 10. Wir wollen aktiv und selbstbestimmt sein. Wir stellen unser Wissen und unsere Erfahrung in den Dienst der Gesellschaft.

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Drei Generationen am Frauenstreik.

Die Gründe wurden zusammengestellt vom Silberteam (GrossmütterRevolution / VPOD / Grünes Bündnis). Wir waren auch dabei am Frauenstreiktag! www.grossmuetter.ch


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Zwei

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Welt

Nichts Geringeres treibt die motorische Entwicklung eines Kindes an als das Verlangen, sich die Welt zu eigen zu machen. Augenfällige Meilensteine wie Sitzen oder Laufen sind nach zwei Jahren erreicht. Abgeschlossen ist die Entwicklung damit aber noch lange nicht.

Von ÜMIT YOKER ( Text) und IRENE MEIER (Illustrationen)

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~ Dossier ~ MOTORISCHE ENTWICKLUNG

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ierzehnte Schwangerschaftswoche: Die werdenden Eltern haben vermutlich noch nicht einmal allen Bekannten und Verwandten die frohe Nachricht überbracht. Das ungeborene Baby hingegen hat sich schon das ganze Bewegungsrepertoire zugelegt, das es nach der Geburt brauchen wird: Es kann den Kopf drehen und am Daumen lutschen, Fruchtwasser schlucken und Atem-

bewegungen machen. In den ersten Wochen nach der Geburt tauschen sich Neugeborene hauptsächlich über Reflexe mit der Umwelt aus. Manche dieser Reaktionen sind überlebenswichtig, der Saug- und Schluckreflex etwa. Andere ergeben erst Sinn bei einem Blick zurück in die menschliche Stammesgeschichte: So krümmen Babys in den ersten Lebenswochen ihre Finger beziehungsweise Zehen, sobald etwas die Handinnenfläche oder Fusssohle berührt. Für Menschenäffchen ist dies äusserst wichtig, damit sie nicht von der Mutter fallen, die sie immerzu mit sich herumträgt. Einige Reflexe – Husten, Niesen, Blinzeln – bleiben uns ein Leben lang erhalten. Andere verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Der Suchreflex, zum Beispiel: Berührt man die Wange eines Neugeborenen, dreht es automatisch den Kopf in die entsprechende Richtung; es hofft, dort auf eine Brust zu treffen. ROBBEN, ROLLEN, RUTSCHEN Kinder möchten sich die Welt zu eigen machen, das treibt ihre motorische Entwicklung an. So betrachtet, steht der erste Griff nach der Wundschutzcreme den zaghaften Gehversuchen ein paar Monate später in nichts nach: Er bedeutet schliesslich, dass ein Baby zum allerersten Mal Kontrolle über seine Umwelt ausübt und sie auf eigene Faust zu erkunden beginnt. Am Greifen zeigt sich, wie sehr die Motorik mit der Entwicklung anderer Bereiche verzahnt ist, der visuellen Wahrnehmung zum Beispiel: Einen Gegenstand zu fassen, bedeutet auch, diesen eingehend und von allen Seiten betrachten zu können. Das Sehen wiederum verstärkt die Motivation, Greifen und Sitzen weiter zu verbessern, liegt doch noch allerlei Interessantes ausser Reichweite. Bei blinden Kindern verzögere sich diese Entwicklung etwa um einen Monat, sagt Tanja Kakebeeke, ~

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Eierlauf

Ab 6 Jahren Drinnen und draussen

Legen Sie ein gekochtes Ei auf einen Esslöffel und nehmen Sie den Stiel in den Mund. Machen Sie so eine Runde um den Esstisch. Mit mehreren Enkel°kindern bietet sich ein Wettrennen an. Zum Schluss gibt’s die Eier als Zvieri. ~KD

Bewegungsspiegel

BEWEGUNG MACHT SPASS

BEWEGUNG MACHT SPASS

Ab 3 Jahren Drinnen und draussen

Sie und Ihr Enkelkind stehen sich gegenüber. Sie machen langsam eine Bewegung vor und halten schliesslich in einer bestimmten Körperstellung inne. Je älter das Kind, desto komplexer können die Bewegungsabläufe sein. Nun muss das Enkelkind Ihre vorgemachten Bewegungen wiederholen. Kann mit Grimassen und Lauten erweitert werden. ~MB

Barfussweg Ab 1 Jahr Draussen

Legen Sie im Garten oder im Wald einen kleinen Barfussweg an. Steine, Holzstecken, Tannenzapfen, Laub, Moos, ein Becken mit Wasser°... Führen Sie die Kinder barfuss und mit verbundenen Augen über die unterschiedlichen Untergründe und lassen auch Sie sich von den Kindern darüberführen. ~KD

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~ Dossier ~ MOTORISCHE ENTWICKLUNG

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Professorin für Neurophysiologie an der Universität Fribourg und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitäts-Kinderspital Zürich. «Es fehlen ihnen visuelle Anreize wie ein Ball, der gerade vor ihrer Nase vorbeirollt.» Im Alter von etwa acht Monaten beginnen Kinder, sich auch auf eigene Faust fortzubewegen. Ein grosser Teil krabbelt dabei auf Händen und Knien. Doch Babys kennen erstaunlich viele andere Wege, um vorwärtszukommen: Sie robben, rollen und rutschen, mal auf dem Bauch, mal auf dem Hosenboden. Sie trippeln im Krebsgang, tapsen wie Bären, schlagen Brücken. Nichts davon ist ungewöhnlich – eher schon Anlass, sich wieder einmal die Fotoalben aus der eigenen Kindheit anzusehen: Wie Kinder vorwärtskommen, hat auch mit Vererbung zu tun. Rutschte schon Opa einst auf dem Po durch die gute Stube, ist es nicht unwahrscheinlich, dass seine Enkelin es ihm gleichtun wird. Die Meilensteine der motorischen Entwicklung erfolgen meistens in der gleichen Reihenfolge. Wann ein Kind welchen Schritt macht, ist hingegen individuell sehr unterschiedlich. Manche überspringen auch Entwicklungsschritte, das Krabbeln etwa. Besonders gross ist die zeitliche Streubreite beim Gehen, wie der Kinderarzt Remo Largo in seinem Buch «Babyjahre» schreibt. Viele Kinder machen ungefähr im Alter von einem Jahr die ersten Schritte aus eigener Kraft. Trotzdem ist es nicht ungewöhnlich, dass Kinder schon mit acht oder auch erst mit zwanzig Monaten laufen. Eltern müssen ihr Kind nicht zum Laufen motivieren. Es macht seine ersten Gehversuche nicht früher, wenn man täglich mit ihm übt. Laufen lernen ist wie alle Meilensteine ein Reifeprozess. Es reicht völlig aus, dem Antrieb des Kindes nicht im Weg zu stehen. Fast zweieinhalbtausend Schritte machen Kleinkinder pro Stunde, haben Forscher ausgerechnet. Erwachsenen gratuliert die Fitness-App jeweils schon, wenn sie einen Bruchteil davon geschafft haben. Siebzehnmal fallen die Kleinen dabei um – das ist alle dreieinhalb Minuten. DREI MILLIONEN SCHRITTCHEN In den ersten zwei Lebensjahren misst sich die motorische Entwicklung darin, wann ein Kind welchen Schritt zum ersten Mal macht. Später geht es mehr um die Frage, wie gut ein Kind etwas schon kann. Einer der gängigen Tests dazu ist die Zürcher Neuromotorik; Largo hat ihn vor rund zwanzig Jahren am Universitäts-Kinderspital Zürich ~

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Mit der Ruhe

BEWEGUNG MACHT SPASS

BEWEGUNG MACHT SPASS

BEWEGUNG MACHT SPASS

Ab 4 Jahren Drinnen und draussen

Schlagen Sie das Grosseltern-Magazin in der Mitte auf und legen Sie es über den Kopf (auch eine Doppelseite einer beliebigen Zeitung eignet sich). Nun muss der Magazin- oder Zeitungsträger eine festgelegte Strecke oder einen festgelegten Parcours damit abgehen. Wer schafft es, ohne dass das Magazin runterfällt? ~KD

Alles im Gleichgewicht Ab 2 Jahren Draussen

Lassen Sie die Kinder möglichst oft auf Mäuerchen balancieren. So trainieren sie spielerisch ihr Gleichgewicht und erfahren ihre Grenzen. Führen Sie sie an der Hand, solange sie noch unsicher sind. Und lassen Sie sich auch mal von Ihrem Enkelkind führen. Es ist nämlich erwiesen, dass regelmässige Balanceübungen im Alter helfen, das Risiko von Stürzen zu verringern. ~KD

Fussballon

Ab 5 Jahren, mindestens zu dritt Drinnen

Setzen Sie sich im Kreis auf den Boden (oder auf ein Kissen). Geben Sie mit den Füssen einen aufgeblasenen Ballon im Kreis herum. ~MB

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~ Dossier ~ MOTORISCHE ENTWICKLUNG

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entwickelt, um fein- und grobmotorische Fähigkeiten von Kindern zwischen fünf und achtzehn Jahren zu erfassen: Wie lange kann ein Kind auf einem Bein hüpfen? Wie weit springt es aus dem Stand? Wie schnell fädelt es Perlen auf einer Schnur auf? Die Streubreite sei auch hier ziemlich gross, nehme mit den Jahren aber ab, sagt die Neurophysiologin Kakebeeke. Sie hat den Test erst kürzlich gemeinsam mit Kollegen überarbeitet und erweitert. «Ein Kind beherrscht alle Feinheiten des Gehens erst im Alter von sechs Jahren.» Drei Millionen Schritte braucht es, bis Kinder ein vollendetes Laufmuster aufweisen, die Arme richtig mitschwingen, die Fersen schön abrollen, auf Schnee, Sand und wackligen Stegen gut vorankommen. Koordination, Kraft, Gleichgewicht – das alles nimmt in der Kindheit und Jugend deutlich zu und braucht stete Feinabstimmung. Obwohl sich Jungen häufiger mehr bewegen als Mädchen, verläuft ihre neurologische Reifung in der Regel langsamer als bei Mädchen; der Abstand beträgt bis zu zwei Jahre. So kommen Mitbewegungen – etwa, dass beim Zeichnen die Zunge dieselben Bewegung macht wie der Stift auf dem Papier – bei ihnen länger vor als bei Mädchen. «Jungen werden deshalb häufig unterschätzt», sagt Kakebeeke, die früher Physiotherapeutin war. Bis ins späte Grundschulalter legt das Nervensystem stetig neue Verbindungen an. «Das Nervensystem formt sich durch unsere Bewegungen aus», so Kakebeeke. Kinder sollten deshalb möglichst vielfältige Erfahrungen machen können. Erst in der Pubertät werden die viel genutzten Nervenverbindungen deutlich vertieft und vernachlässigte gekappt. «Je mehr unterschiedliche Aktivitäten bis dann bereits als Anlage vorhanden sind, desto besser.» GLÜCKLICH OHNE FELGAUFSCHWUNG Die meisten Kinder muss man nicht lange dazu auffordern, schlitteln zu gehen, Fussball zu spielen oder ein Floss zu bauen. «Doch in jeder Schulklasse gibt es auch ein Kind, das ungelenker und langsamer ist als die anderen», sagt Kakebeeke. Für das, was man umgangssprachlich gerne als tollpatschig bezeichnet, hat die Wissenschaft einen eigenen Namen: Developmental Coordination Disorder, kurz DCD. Die Zahl der betroffenen Kinder habe sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert und liege konstant bei etwa sechs Prozent. Die Neurophysiologin rät ausdrücklich davon ab, «in einen Therapiewahn zu verfallen», wenn ein Kind in der motorischen Entwicklung zurückliege. Nicht jeder sei dazu geeignet, der nächste Ronaldo zu werden, ~

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BEWEGUNG MACHT SPASS

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Drunter und drüber

Ab 6 Jahren, einfachere Varianten ab 2 Jahren Draussen und drinnen

Zeichnen Sie mit Kreide eine Linie auf den Boden (oder legen Sie ein Seil aus). Die Kinder sollen darauf balancieren, anschliessend Frosch hüpfen über Hindernisse, Slalom laufen, eine kurze Distanz auf einem Bein hüpfen, einen Ball mehrere Male auf den Boden prellen°… seien Sie erfinderisch und passen Sie die einzelnen Parcours-Elemente dem Alter und den Fähigkeiten der Kinder an. Je nach Wettkampffreude kann die Zeit oder die Genauigkeit der Ausführung gemessen werden. So ein Parcours geht auch im Haus: Mit Stühlen, Tüchern, Kissen lassen sich Hindernisse zum Darübersteigen, Darunterkriechen und Abrollen bauen. ~KD

Gummitwist Ab 7 Jahren Drinnen und draussen

Erinnern Sie sich an das 10erli? Auf www.gummitwist.ch finden Sie die beliebtesten Gummitwist-Sprungfolgen, als Skizzen und als Videos. ~KD

Gehüpft wie gesprungen

BEWEGUNG MACHT SPASS

Ab 7 Jahren Draussen

Himmel und Hölle spielen die meisten Kinder auch heutzutage noch. Aber kennen sie auch die Hüpfschnecke? Mit Kreide eine grosse Schnecke auf den Boden zeichnen. Das spiralförmige Schneckenhaus wird in Felder unterteilt, die gross genug sind, damit ein Kinderfuss Platz hat. Das erste Kind hüpft auf einem Fuss von Feld zu Feld. Wenn es im Zentrum der Schnecke angekommen ist, darf es in ein beliebiges Feld seinen Namen schreiben. In diesem Feld darf es sich bei den nächsten Runden ausruhen. Nun kommt das zweite Kind dran. Auch es muss es auf einem Bein ins Zentrum der Schnecke schaffen. Das Feld mit dem Namen des anderen Kindes muss es aber überspringen. Jetzt darf auch das zweite Kind ein Feld mit seinem Namen versehen. Und so weiter. Wer ein Bein absetzen muss oder eine Linie übertritt, fliegt raus. ~KD

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~ Dossier ~ MOTORISCHE ENTWICKLUNG daran lasse sich auch mit viel Üben nichts ändern. Kinder können auch ohne Felgaufschwung glücklich werden. Ausschlaggebend ist, ob das Kind unter seiner Situation leidet. Bleiben ihm Aktivitäten verwehrt, die es unbedingt machen möchte? Wird es von seinen Gschpänli ausgeschlossen? Besonders im Grundschulalter bestimmen die motorischen Fähigkeiten eines Kindes seine soziale Stellung in der Gruppe massgeblich mit, über Bewegung erlebt es Kompetenz. Freundschaften gründen in diesem Alter auf gemeinsamem Trampolinhüpfen, gewonnenen Gummitwistturnieren, dem Flechten elaborierter Armbänder. Ungeschicktere Kinder haben da oftmals einen schweren Stand. AUFMERKSAMER DANK BEWEGUNG Als Tanja Kakebeeke vor einiger Zeit die Zürcher Neuromotorik weiterentwickelte – sie kann nun auch bei Drei- und Vierjährigen durchgeführt werden –, standardisierte sie den Test mit ihrem Team neu. Wie Largo vor zwanzig Jahren erhob die Neurophysiologin dazu die motorischen Grundfähigkeiten von rund sechshundert Kindern aus Zürich und Umgebung. Kakebeeke fand keinerlei Anzeichen, dass sich Kinder heute schlechter oder langsamer entwickeln als früher. Das überraschte die Forscherin, ist doch ständig die Rede von Kindern, die kontinuierlich am Smartphone herumwischen und den Wald nur vom Hörensagen kennen. Allerdings dürfe man nicht vergessen: «Die Schweiz hat im Vergleich zu anderen Ländern auch nicht im selben Masse benachteiligte oder in ihrer Entwicklung vernachlässigte Kinder.» Kakebeeke ist keineswegs blind für die Risiken des digitalen Alltags. Smartphones und Tablets verfügten über beträchtliches Suchtpotenzial, da blieben andere Aktivitäten schnell einmal auf der Strecke. Doch habe vor dreissig Jahren auch der Fernseher schon so manches Kind ganze Nachmittage lang davon abgehalten, nach draussen zu gehen, gibt sie zu bedenken. «Wenn Kinder heute Angry Birds spielen, trainieren sie dabei wenigstens ihre Auge-Hand-Koordination.» Bewegung habe im Alltag von Kindern heute bisweilen sogar einen höheren Stellenwert als früher, stellt Kakebeeke fest. Der Wissenschaftlerin ist aufgefallen, dass sich Eltern und Institutionen manchmal auch zu viel davon erhoffen – besonders, wenn es um die kognitive Leistung geht. Tatsächlich seien Kinder in der Regel konzentrierter und aufmerksamer in der Schule, wenn sie ausreichend Bewegung hätten. Doch schlussendlich bedeute mehr Bewegung einfach genau das: mehr Bewegung. «Klüger macht sie sie kaum.» ° •

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~ Aus der Praxis~ DER HAUSARZT

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Männersache Die Entdeckung von Sämmi M., den niemand ausser Hausarzt Edy Riesen kennt, ist revolutionär: Sie rettet zehntausenden Bäumen das Leben und beruhigt so das Öko-Gewissen vieler älterer Herren.

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iemand kennt Sämmi M. Zum Glück. Das Thema ist heikel. Männer sind Feiglinge, wenn es um intime Themen geht. Aber Sämmi meint, bei seiner Entdeckung handle es sich aus ökologischer Sicht um eine revolutionäre. Ich kenne Sämmi gut und weiss aus beruflicher Sicht und privatem Interesse, was los ist. Der Arme leidet wie hunderttausend andere alte Männer unter «LUTS». Natürlich ist das wieder einmal Englisch und erst noch abgekürzt. Ausgeschrieben heisst es «Lower Urinary Tract Syndrome» – Unteres Harnwegsyndrom –, was meint, dass die Blase nicht mehr viel hält, nicht mehr gut hält, dass man plötzlich muss und es zu guter Letzt auch noch nachtröpfelt. Langweilig, verunsichernd. Überall, im Konzert und auf Stadtrundgängen, immer etwas peinlich. Als älterer Hausarzt kann ich die Sorgen von Sämmi natürlich verständnisvoll teilen, denn auch für mich ist die Blase längst zu einem kleinen Störefried geworden. Vielleicht ahnen die Frauen das Ausmass des Problems nicht? Wenn Sie, liebe Damen, an älteren Herren vorbeigehen, noch besser, wenn Sie einen sich aufplusternden, nationalen Politiker, sagen wir über 65, auf einem Po-

dium palavern sehen, wenn Sie also all die alten Wichtigtuer vor sich haben und sich gelegentlich über sie ärgern, dann hilft der spöttische Gedanke, dass diese stolzen Greise zu einem nicht unbeträchtlichen Teil mit Minipampers herumstolzieren, also sich eigentlich schon im biologischen Rückwärtsgang befinden. Ich weiss, dass sich ein Arzt nie über seine Patienten lustig machen sollte, aber manchmal versucht einen eben der Teufel, und dies noch viel mehr, wenn Selbstironie mitspielt. Sämmi, ein Altgrüner, der alle Regeln eines Öko-Lebens befolgt, fand jetzt zumindest ein wenig neuen Spass an seinem «LUTS», weil er wie erwähnt etwas entdeckt hat. HELVETISCHE TRÖPFELMÄNNER Als ehemaliger Mathelehrer hat er nämlich einmal hochgerechnet, wie viele Bäume jährlich gefällt werden müssen, um alle helvetischen Tröpfelmänner trocken zu legen. Sie glauben es nicht, aber er kam auf 12°500. Das hat ihn für Wochen beschäftigt, bis er – wenigstens für sich – eines Tages einen Ausweg fand. An einem Essen mit alten Freunden schnappte

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57 er sich vor dem Gang zum stillen Örtchen eine saubere Serviette; eines dieser schweren und dicken Papiermonster, mit denen man ganze Küchenböden aufnehmen könnte. Das ist doch das perfekte Material, dachte er, und stopfte sich das Ding auf dem WC in die Hosen. Da er sich aber damit wie ein gewickeltes Baby fühlte, teilte er bei den nächsten Versuchen die Serviette in zwei oder sogar in vier Teile und siehe da, es funktionierte. Fortan räumt also unser Öko-Opa möglichst unauffällig oder unter irgendeinem gemurmelten Vorwand beim Weggehen Servietten ab. Liebe Leserinnen, schauen sie selbst einmal, was da alles liegen bleibt? Kaum oder gar nicht berührt, schön gefaltetes, saugkräftiges Papier in Weiss, Orange, Grün. Herz (respektive Blase), was begehrst Du mehr? Jetzt quält unseren Helden nur der Gedanke, ob er sich outen soll, um mit seiner Aktion jedes Jahr eine Hektare Wald zu retten? Eine nationale Aktion unter dem Motto «Servietten für Grossväter» oder so ähnlich. Vielleicht ist es aber ganz einfach

STÖREND, ABER UNGEFÄHRLICH Zum Schluss noch etwas trockene Information: «LUTS» ist ein echtes, aber verschwiegenes Problem. Es bringt niemanden um, aber stört vor allem sozial. Die Medikamente für die Behandlung einer vergrösserten Prostata wirken bei einem Teil der Männer recht gut, bei einem andern Teil nicht. Es gibt aber auch «LUTS» ohne vergrösserte Prostata. Eine seriöse Abklärung, zuerst beim Hausarzt, wenn angezeigt beim Urologen, ist wichtig. Manchmal ist die Ausschälung der Prostata (die sogenannte «kleine OP») eine grosse Hilfe. «LUTS» ist kein Warnzeichen für ein Prostatakarzinom, und «LUTS» muss auch die Sexualität keineswegs beeinträchtigen.° •

der Amavita Apotheke Poststrasse in St. Gallen

~ Amavita-Ratgeber ~

LIEBE, LIEBE SONNE Die Sonne bereitet uns viele schöne Stunden. Nichtsdestotrotz ist es ratsam, die richtigen Schutzmassnahmen zu treffen. Bei der Wahl der Sonnencreme sollten Sie auf einen hohen Schutzfaktor (möglichst LSF 50) achten. Wichtig: Sie sollte gegen UVA- und UVB-Strahlen schützen und nach Möglichkeit gemischte Sonnenfilter (mineralische und chemische) enthalten. Kinder unter drei Jahren sollten grundsätzlich nicht längere Zeit der Sonne ausgesetzt sein. Anzeige

so, dass hunderte und tausende anderer Männer das schon lange entdeckt haben und «undercover» ebenfalls praktizieren. Sämmi würde natürlich nie so weit gehen und anlässlich des Festessens der neunzigjährigen Tante K. ein Brotkörbchen beim Ausgang aufstellen mit einer kleinen Flagge, auf der steht: «Saubere Servietten für bastelnde Kinder.» Das wäre ihm dann doch zu heiss. Er behält sein Bankgeheimnis lieber für sich, was im Übrigen auch angenehmer ist für seine Umgebung.

SYLVIA FROMMENWILER und ELIAN EIGENMANN

5 Tipps für Grosseltern für den Umgang mit der Sonne: • Zwischen 11 und 15 Uhr die Sonne meiden • Kinder mit UV-Kleidung, inklusive Hut für Nacken und Ohren, schützen • Viel trinken • Nach dem Baden im Salzwasser unbedingt abduschen, nachcremen und am Abend ein After-Sun-Produkt verwenden • Genügend Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Richtwert bei Babys und Kleinkindern: zirka ein Suppenlöffel, bei älteren Kindern ein Golfball Creme Falls es trotzdem zu einem Sonnenbrand kommt, helfen das Schüssler CremeGel Ferrum plus 3 & 8 von OMIDA® oder der Similasan Sonnenbrand-Verbrennungs-Spray.

EDY RIESEN (70) war als Hausarzt in Ziefen (BL) tätig. Er führte seine Praxis bis vor Kurzem mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater. #€07 & #€08 ~ 2019

Ein Artikel in Zusammenarbeit mit


~ Aus der Praxis ~ DIE HEBAMME

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Perfektionismus am rechten Ort Wie Grosseltern frischgebackene Eltern mit Drang zur Perfektion unterstützen können.

bei einer Wöchnerin der Perfektionismus im Vordergrund steht, wird es anstrengend. Für sie selber und ihr ganzes Umfeld. Es ist jedoch nicht einfach, nach 20 Jahren mehr oder weniger beherrschbarem Alltag auf einmal in ein körperliches, seelisches und soziales Chaos gestürzt zu werden. Sogar spirituelle Fragen können neu gestellt werden. Ich unterstütze jeweils die Frauen in ihrem Perfektionismus. Das klingt vordergründig wenig hilfreich, entschärft jedoch die Problematik. Wir können einen Menschen nicht komplett verändern angesichts einer Krise. Also ermutige ich die Frauen und Männer, den Perfektionismus zu leben. Aber am richtigen Ort. PERFEKTIONISTISCH IM ERHOLEN

MARIANNE GRÄDEL (55) ist freischaffende Hebamme und Autorin. Gemeinsam mit ihrem Mann bietet sie einen Austausch für Grosseltern an. In ihrer PatchworkFamilie gibt es fünf Kinder und vier Enkelkinder, zwei weitere werden dieses Jahr dazukommen. Sie lebt in Burgdorf. www.gross-eltern.ch www.mariannegraedel.ch

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Jetzt kommt wieder eine schwierige Zeit», klagt die Wöchnerin am vierten Tag nach der Geburt in Tränen aufgelöst. «Meine Eltern verstehen mich nicht, sie setzen mich mit ihren Fragen unter Druck.» Ich setze mich zu ihr und ihrem Mann auf das Sofa. Auf mein Nachfragen hin gibt die Mutter zu, dass sie sich offenbar selber unter Druck setze und dazu hochempfindlich auf alles reagiere. Starke Reize wie Gerüche oder Lärm bringen sie aus der Fassung. Sie möchte sich im geschützten Rahmen fallen lassen können und dabei trotz ihres aufgelösten Zustandes respektvoll behandelt werden. Und ausserdem will sie so schnell wie möglich die Kontrolle über ihr Leben wieder haben. Es ist immer wieder erstaunlich, wie hart unsere Wünsche und Vorstellungen mit den aktuellen Möglichkeiten kollidieren. Das ist im Wochenbett nicht anders als bei Krankheit, Unfall oder im Alter. Wenn

Ich wende mich dem Paar zu: «Seid perfektionistisch im Annehmen der Situation. Gebt euch den Schutzraum für diese acht Wochen Neufindung. Pflegt die Erholung ausgiebig. Das braucht Disziplin. Seid achtsam im Kennenlernen dieses neuen Kindes. Beobachtet, unter welchen Bedingungen es gut trinkt und schläft, übt euch akribisch im Herausfinden, wie ihr es beruhigen und in den Schlaf bringen könnt. Ihr wisst um die notwendige Ruhe und Sicherheit. Weil nur dann die Milch fliesst, das Baby ankommen kann und ihr als Familie zusammenwachsen könnt. Ihr seid der Boden, auf dem eure Kinder sich entfalten können. Wenn dieser Boden Risse und Spalten hat, fallen die Kleinen hindurch. Selbst wenn ihr die Liebe nicht leben könnt wie sonst, bleibt in Kontakt miteinander, auch körperlich. Tut all dies in einer Gelassenheit, die man immer wieder besonnen suchen muss. So gewinnt ihr Überblick und findet am leichtesten in die neue Rolle. Es werden sich neue Horizonte auftun.» Nach einer Stunde verlasse ich die neuen Eltern wieder. Morgen werde ich das Paar fragen, was sie an ihren Eltern und Schwiegereltern schätzen. ° •

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~ Aus der Praxis ~ DIE PSYCHOLOGIN

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«€Die Enkelin will immer seltener zu uns kommen€» GROSSMUTTER (67): Mein Mann und ich sind Grosseltern eines zwölfjährigen Mädchens. Bis vor einigen Wochen konnte sie es jeweils kaum erwarten, zu uns zu kommen. In all den Jahren blieb sie meistens von Freitag- bis Sonntagabend bei uns. Wir unternahmen viele Ausflüge, die wir jeweils ihrem Alter und ihren Wünschen anpassten. Nun will sie immer seltener zu uns kommen. Freundinnen, der Sportverein und die Vorbereitung auf die Gymi-Prüfung sind ihr wichtiger geworden. Das tut uns weh, zumal auch unsere Tochter sich zurückhält und den Kontakt zwischen unserer Enkelin und uns nicht fördert.

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iebe Frau M. Aus Ihren Zeilen ist der Schmerz spürbar, ein Verlustschmerz, wenn ich das richtig wahrnehme. Weil es bisher mit dem Kind so schön war, möchte man natürlich am liebsten, dass es immer so weitergeht. Plötzlich jedoch ist es anders. So, wie Sie sich vermutlich in früheren Jahren über die Fortschritte und zunehmende Eigenständigkeit Ihres Enkelkindes gefreut haben, so sehr schmerzt es Sie jetzt, weil diese Fort-Schritte gleichzeitig auch Schritte von Ihnen weg sind. Zumindest mag es Ihnen momentan so vorkommen. Gerade im Alter, in dem sich Ihre Enkeltochter befindet, sind die Kinder mit stetig wachsenden Anforderungen konfrontiert und entwickeln neue Interessen, die sie zunehmend selbstständig umsetzen. Zu Recht erwähnen Sie auch die bevorstehende Gymi-Prüfung. Diese Vorbereitungen setzen sogar die leistungswilligsten Kinder unter starken Druck, zumal die Kriterien für das Langzeitgymnasium in manchen Kantonen verschärft worden sind. Das ist bestimmt auch Ihrer Enkelin bewusst. Gleichzeitig weiss sie: Ihre Grosseltern hat sie – im Unterschied zur Gymi-Prüfung – auf sicher. In all den Jahren haben Sie zu dem Kind eine verlässliche Bindung geschaffen, die auch dann weiterbesteht, wenn sich die Interessen verlagern. Vielleicht ist es in der nächsten Zeit sinnvoll, einfach mal nur einen Nachmittag miteinander zu verbringen, #€07 & #€08 ~ 2019

um etwas gemeinsam zu erledigen, wofür Ihre Enkeltochter noch Unterstützung und Rat benötigt? Zu denken wäre dabei etwa an eine zweckgebundene Aktivität und keine so genannte reine Freizeitbeschäftigung mehr. Und noch eine weitere Überlegung: Könnte es sein, dass das, was Sie gerade erleben, Sie schmerzhaft an jene Zeit erinnert, als Ihre Tochter selbstständiger geworden ist und darauf drängte, ohne elterliche Unterstützung zurechtzukommen? Sodass sich Ihre momentane Erfahrung auf die bestehende Erfahrung auftürmt und sich manchmal sogar doppelt schwer anfühlt?° •

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DAGMAR SCHIFFERLI (67) ist Psychologin sowie Dozentin für Gerontologie und Sozialpädagogik. Seit 1996 veröffentlicht sie zudem Romane und Erzählungen. Sie hat eine Tochter und drei Enkelkinder und lebt in Zürich. www.dagmarschifferli.ch Fragen an: beratung@grosseltern-magazin.ch Die Fragen werden anonymisiert.


60 Von KARIN DEHMER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Strand- oder Thermalbad, überraschende Exponate in Museen oder ein 6000 Jahre alter Steinkreis am Seeufer, Trampolin springen drinnen oder skaten draussen: In Yverdon gibt es für jedes Wetter die passende Aktivität. WAS WIE WO

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DIE MUSEEN IM SCHLOSS Das Schloss stammt aus dem 13. Jahrhundert. Es beherbergt unter anderem das Historische Museum von Yverdon und Region und das

JUMPARK Trampoline, von denen man sich in Schaumstoffbecken fallen lassen kann, Slacklines, Pipes, Dodgeball und Basketballkörbe plus ein für 4- bis 10-Jährige

Schweizer Modemuseum. Das Museum von Yverdon und Region ist das älteste Museum der Schweiz. Es präsentiert ab der Zeit der Kelten 6000 Jahre Geschichte der Region. Das Modemuseum, in dessen Mittelpunkt die Sammlung des Modeschöpfers Robert Piguet steht, der in Yverdon geboren wurde, bietet einen Blick auf die Mode vom 18. Jahrhundert bis heute. Bis zum 27. Oktober 2019 zeigt es den Wandel von Kindermode in den letzten 300 Jahren. Di–So: 11–17 Uhr, Kinder 6 Franken, Erwachsene 10 Franken. Place Pestalozzi. www.musee-yverdon-region.ch

reservierter Bereich. Di–So: 11–20 Uhr. Kinder 12 Franken, Erwachsene 15 Franken, Senioren 5 Franken. Rue Edouard Verdan 4. www.jumpark.ch

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DIE BESTE GLACE Die beste Glace der Stadt, hausgemacht und mit wechselnden Geschmacksrichtungen. Mo–Sa: 11–18 Uhr, Sonntag 14–18 Uhr. Place Bel Air 4. www.glacerie-oliviers.ch

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DIE HINKELSTEINE VON CLENDY Bei den Hinkelsteinen oder Menhiren von Clendy handelt es sich um die bedeutendste neolithische Fundstätte der Schweiz. Die Stelle war wahrscheinlich ein bedeutender gesellschaftlicher und religiöser Versammlungsort. Manche Menschen glauben hier wohltuende Wellen zu spüren. Ab dem Strand führt ein ausgeschilderter Weg durch das Naturschutzgebiet Grande Cariçaie zu den Steinen. 5

MAISON D'AILLEURS Das Museum erforscht die grosse Welt der ScienceFiction, Reisen durch den Weltraum, Roboter und vieles mehr. Mit Exponaten von verschiedenen Science-Fiction-Künstlern. Di–So: 11–18 Uhr,

Kinder 12 Franken, Erwachsene 15 Franken. Place Pestalozzi 14. www.ailleurs.ch 6

THERMALBAD Für Entspannung und Badespass sorgen Wasserfälle, Whirlpools, Massagedüsen und Erholungsliegen. Mo–Sa: 8–21 Uhr, So 8–19 Uhr. Kinder 12 Franken, Erwachsene 19 Franken. Avenue des Bains 22. www.bainsyverdon.ch 7 SKATEPARK Der Skatepark ist einer der grössten der Westschweiz. Er befindet sich in der Freizeitanlage des Parc des Rives, direkt am See. Avenue de l'Hippodrome 1.

8 STRANDBAD Sandstrände, seichtes Wasser, grosse Grünflächen: ein idealer Badeplatz. Verschiedene Restaurants und Kioske, Picknicktische, Grillvorrichtungen und Kinderspielplätze. Fussballund Beachvolleyballfeld. Vermietung von Pedalos und SUP's. Der Eintritt ist gratis. Chemin des Grèves de Clendy 20.

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MINIGOLF Schöne Anlage beim Hotel La Prairie. Bei gutem Wetter täglich geöffnet. Kinder 4 Franken, Erwachsene 8 Franken. Avenue des Bains 9.

www.laprairiehotel.ch/de/ minigolf 10 INTERAKTIVE

STADTFÜHRUNG Mit dem Tablet oder Smartphone und begleitet von dem interaktiven Entlein Yvy durch die Altstadt wandern. Die Tablets können im Tourismusbüro und im Museum Yverdon und Region zum Preis von 10 Franken ausgeliehen werden. Die App StoriaBox ist kostenlos und steht im App Store und auf Google Play zum Download bereit. Office du Tourisme, Avenue de la Gare 2.

www.yverdonlesbainsregion.ch 11 WOCHENMARKT

Jeden Dienstag- und Samstagmorgen finden sich die Gemüsebauern und Verkäufer lokaler Produkte in der Fussgängerzone ein. Am letzten Dienstag jedes Monats findet ein grösserer Markt statt mit Kleidern, Kunsthandwerk und Trödel.


~ Service ~ UNTERWEGS

Fotos: Luftseilbahn Wengen-Männlichen AG

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~ Wandern ~

Männlichen

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uf den Männlichen kommt man entweder von der Grindelwaldnerseite her oder mit der neuen Balkon-Gondel von der anderen Talseite, aus Wengen. Den wanderfreudigen Erwachsenen sei empfohlen, für die Bergstation Männlichen genügend Zeit einzuplanen. Ein grosser Spielplatz mit einer riesigen Kletterkuh, Schaukeln, Trampolins, Bocciabahn und vielem mehr erwartet die Kinder. Später stehen gleich mehrere kürzere und abwechslungsreiche Wanderungen zur Auswahl: der Öpfelchüechliweg beispielsweise oder der Liselotteweg, der Gemsenweg oder der kurze Royal Walk. Der Panoramaweg hinunter auf die Kleine Scheidegg ist kinderwagenfreundlich und kommt ganz ohne zusätzliche Animation aus, abgesehen von der prächtigen Natur und dem freien Blick an die Eigernordwand. Achtung: Die Gondelbahn Grindelwald -Männlichen wird diesen Sommer saniert. Es verkehren Ersatzbusse. Wir empfehlen von Wengen anzureisen.~KD

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START/ZIEL PANORAMAWEG Start: Bergstation Männlichen (von Grindelwald oder Wengen erreichbar). Ziel: Kleine Scheidegg. Von dort gelangt man mit dem Zug zurück nach Grindelwald oder Wengen.

WANDERZEIT Rund 90 Minuten.

EINKEHREN Berghaus Männlichen, Restaurant Eigernordwand, Kleine Scheidegg

www.maennlichen.ch


63 ~ Kinderkulturfestival, Luzern ~

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COMEDY, KONZERT, THEATER Das vierte Kinderkulturfestival auf dem Luzerner Tribschenhorn bietet Familien einen spannenden Programm-Mix. Auf zwei Bühnen treten über 35 internationale, nationale und lokale Künstler aus Comedy, Musik, Strassenkunst und Theater auf. Verschiedene Spielmöglichkeiten und Workshops für Kinder. Bewegungspark, Sirup-° bar und Verpflegungsstände. Zwei glückliche Tage voller Musik, Theater, Geschichten, Spiel & Spass, zusammen mit vielen Kindern und ihren Eltern. Eintritt kostenlos. ~KD Samstag, 24.8., 10–20 Uhr Sonntag, 25.8., 10–19 Uhr Tribschenhorn, Luzern www.kinderkulturfestival.ch

~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 7.7. – Winterthur

28.7./ 31.7./10.8. – Steffisburg

FAMILIENTAG

KASPERLITHEATER

Am Sonntag ist traditionell Familientag am Classic Openair. Mit Picknick, einer musikalischen Märchenstunde und einem Konzert des WinterthurerJugendSinfonieOrchesters mit dem Musikkollegium Winterthur. 16 und 17 Uhr: musikalische Märchenstunde «Der goldene Vogel». Der ganze Anlass dauert von 15–20 Uhr. Ab 8 Jahren. Kinder 25 Franken, Erwachsene 35 Franken. Rychenbergpark. www.classicopenair.ch

Grosse Aufregung um den Schatzkammer-Schlüssel von König Balduin. Der wird gut bewacht von Haifisch Klapperzahn und liegt tief im Meer unten. Kein Grund für Kasperli, diese gefährliche Reise nicht anzutreten! Ein Mitmachtheater für Kinder ab 3 Jahren. 14.30 –16 Uhr. Kinder 12 Franken. Hebammenpraxis im Landhaus. www.kasperlikeller.ch

Jacques Ganguin (60), Vorsteher des Bernischen Gewässerschutzamtes, und Karin Spori (33), Umweltberaterin, diskutieren über das Thema Müll und Foodwaste. Eine Veranstaltung des Vereins «und» – das Generationentandem. 19 Uhr. Eintritt frei. Restaurant Provisorium 46. www.generationentandem.ch

14.7./17.8. – Zürich

14.8. – Flaach

GENERATIONENTALK

DETEKTIVPARCOURS

200 METER RUTSCHSPASS

Mit der ganzen Familie im Museum knifflige Fragen beantworten und spannende Rätsel lösen. Ab Schulalter. 13–17 Uhr. Kinder 6 Franken, Erwachsene 12 Franken. Kulturama. www.kulturama.ch

20.7.–1.9. – verschiedene Orte

Slide my City bringt den längsten Rutschspass in die Schweiz. Diesen Sommer kommt die bis zu 200 Meter lange Wasserrutschbahn in die Herzen von Glarus, Lausanne, Wallisellen, St.°Gallen, Basel und Solothurn. ~ KD Glarus 29./30. Juni, Bleichestrasse Lausanne 13./14. Juli, Vallée de la Jeunesse Wallisellen Sonntag, 21. Juli, Kirchstrasse St.°Gallen 27./28. Juli, Teufener Strasse Basel 31. Juli / 1. August, Mühlenberg Solothurn 17./18. August, Kronengasse www.slidemycity.ch

SOMMERKURS POP-UP Durch Falten, Ziehen, Drehen und Klappen bringen wir Fische zum Fliegen und lassen deine Bilder zur Bühne werden. Du lernst verschiedene Pop-up-Techniken kennen und kannst eine Geschichte mit lustigen Klappeffekten erzählen. Ab 9 Jahren. 10–16 Uhr. Kurskosten inkl. Material 280 Franken. Anmeldeschluss 26.7. Museum Langmatt. www.sfaargau.ch/ oeffentliche-kurse

9.7. – Bern

~ Slide my city ~

6.–8.8. – Baden

KLAPPERLAPAPP Das Märchen- und GeschichtenFestival der Schweiz. Geschichten und Märchen spannend inszeniert von den besten Märchenerzählerinnen und -erzählern der Schweiz. Das Rahmenprogramm bietet Musik und Klangwelten in der Natur, Holzspiele, ausgefallene Animation und regional ausgerichtete Festwirtschaften. 10–16 Uhr. Kinder bis 3 Jahre gratis. Familienpass für 4 Personen 52 Franken. www.klapperlapapp.ch

#€07 & #€08 ~ 2019

SCHNUPPERTAG JUNIOR RANGER Kinder werden für einen Nachmittag Junior Ranger des Naturzentrums. Ausgerüstet mit dem Feldstecher gehen sie mit einem Parkranger auf Entdeckungstour durch die Thurauen. Anmeldung erwünscht. 14–17 Uhr, pro Kind 15 Franken. Parkplatz Ellikerbrücke. www.naturzentrum-thurauen.ch

15.8. – Beinwil am See

VOLLMONDFAHRT Bei Vollmond mit dem Kanu unterwegs auf dem Hallwilersee. Auch für Anfänger geeignet. Nur mit Anmeldung möglich. 20.15–22.30 Uhr. Kinder 35 Franken, Erwachsene 60 Franken, Familien 150 Franken. www.momo-erlebnisse.ch


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~ Neueröffnung ~

FLIEGER- & FAHRZEUGMUSEUM

Alles über ° ° Lügen MUS Stapferha EUM us L en STES zbu r

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Stapferhaus Bahnhofstrasse 49, 5600 Lenzburg (AG) Di bis So 9–17 Uhr, Do 9–20 Uhr Erwachsene 21 Franken, Kinder bis 6 Jahre gratis, bis 16 Jahre 8 Franken www.stapferhaus.ch

Das frühere Fliegermuseum in Altenrhein zeigt neu auch Oldtimer. Zum alten Hangar ist ein drei°stöckiges Gebäude hinzugekommen, in dem alte L ° uxus- und Sportwagen zu sehen sind. Die Autos passen jeweils zur selben Epoche von ausgestellten Flugzeugen oder ergänzen deren Geschichte. Am Eröffnungswochen° ende wird es ein Rahmenprogramm mit Highlights an Boden und in der Luft geben. ~KD 20./21. Juli 2019 FFA Museum, Flugplatz Altenrhein (SG) www.ffa-museum.ch

ELI WILHELM (57) testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch

#€07 & #€08 ~ 2019

Foto: FFA Museum

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er riesige Pinocchio aus hellem Holz ist schon vom Bahnhof Lenzburg aus zu sehen. Und damit war Lioba (8) und Felia (6) klar, was sie in dem Haus dahinter erwartet: Lügen. Das Stapferhaus wurde zum «Amt für die ganze Wahrheit» und untersucht in seinen Dienststellen und Laboratorien Lug und Trug, Fake News von gestern und heute und das Dilemma mit der vollen Wahrheit. Die Kinder gingen in einen Workshop und kamen strahlend nach eineinhalb Stunden zurück – nein, wir verraten das Thema nicht. Nachher gingen wir noch gemeinsam zum Lügendetektor. Eine Person ist an ihm angeschlossen, man hört ihren Herzschlag, jemand stellt drei Fragen. Ob sie richtig oder falsch beantwortet wurden, beurteilt die Maschine mit rotem oder grünem Licht. «Liebst du mich?» Rot oder grün? Aufregend! Wer schon mal etwas von den interaktiven Ausstellungen zu aktuellen Themen im Stapferhaus gehört hat, dem muss die Grossmutter ja nichts mehr erzählen: hingehen! Wie immer erleuchtend. Wer noch nie etwas davon gehört hat: unbedingt hingehen! Der Workshop für Kinder von 4 bis 8 Jahren ist nur einmal im Monat und immer schnell ausverkauft. Für Familien mit Schulkindern gibt es eine «Kinderspur», die Tipps gibt zur Orientierung bei der labyrinthischen Wahrheitsfindung.° •


~ Service ~ UNTERWEGS

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Hotel Kurhaus Bergün 7482 Bergün (GR) 081 407 22 22 info@kurhausberguen.ch www.kurhausberguen.ch

~ Übernachten ~

Kurhaus Bergün

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as Kurhaus Bergün ist eine Jugendstil-Perle. Die historischen Räume wurden stilvoll und epochengerecht renoviert. Die Gäste können wählen zwischen kleinen Ferienwohnungen oder Zimmern mit Nasszellen oder Etagenbad. Im Sous-Sol gibt es zudem ein hübsches Massenlager für acht Personen. Kinder vergnügen sich im Spielzimmer, in der eigenen Kinderbibliothek oder draussen auf dem grossen Abenteuerspielplatz. Vor der Hoteltür erwartet die Besucher beispielsweise der Parc Ela – der grösste Naturpark der Schweiz –, verschiedene Erlebniswege für Kinder oder die lauschige Bergbadi Bergün. Übernachtung für zwei Erwachsene und zwei Kinder ab 220 Franken inklusive Frühstück. ~KD

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Infos auf:

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Stadt Romont. Im Hintergrund Berge Dents du Midi und den Mont Blanc

«Vitroparcours» mit acht Posten zum Thema Glas

Die Region Romont°… für grosse und kleine Entdecker

Selbst wer schon fast alles kennt, kann hier Überraschungen erleben. Romont lockt nicht nur mit seiner wunderschönen StadtSilhouette. Auch zwischen den mittelalterlichen Mauern gibts viel zu entdecken, etwa allerfeinste Glaskunst, Geschichte zum Anfassen und mehr. Wie wäre es mit einem Besuch im Schloss, einem spannenden Spaziergang über die Stadt° mauern oder einer Übernachtung im Baum-Biwak? Von FRIBOURG REGION (Text und Fotos)

Im mittelalterlichen Städtchen Romont und seiner Umgebung sind Glaskunst und schönste Kirchenfenster allgegenwärtig. An diesem wichtigen Etappenort der Pilger auf dem Jakobsweg ins 2000 Kilometer entfernte Santiago de Compostela finden sich zahllose Stätten christlicher Spiritualität aus vielen Epochen. Dass die Aufwertung von Sakralbauten – damals auch zwecks Belehrung des meist leseunkundigen Volkes – hier mit Licht und Farbe erfolgte, macht einen Besuch einzigartig. Das schmucke Städtchen im oberen Glânetal mit seinen imposanten, 1500 Meter langen Stadtmauern wird vom Schloss Romont aus dem 13. Jahrhundert überragt (780 m ü. M.). Hier hat das Vitromusée, das Schweizerische Museum für Glasmalerei und Glaskunst, eine würdige Heimat. Es beherbergt wunderbare Glasarbeiten aus dem Mittelalter bis in die Moderne. Dazu gibt es Wechselausstellungen mit internationaler Ausstrahlung. Namhafte Meister der Glasmalerei stellten hier schon ihre Werke aus, darunter etwa Brian Clarke, Marc Chagall oder Baldwin & Guggisberg. Übrigens: In Workshops (vorher reservieren) kann man selbst erste Gehversuche auf dem Weg zum Glaskünstler unternehmen.

#€07 & #€08 ~ 2019


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Glasatelier im Vitromusée in Romont

Stiftskirche Notre-Dame de l'Assomption Romont

Baum-Biwak, Villarimboud/Romont

KOSTENLOSE UND NEUE THEMENWEGE ÜBER DIE RINGMAUERN

BARFUSS DURCH DIE WELT UND DANN AB INS BAUM-BIWAK

Vor oder nach dem Besuch des Vitromusée bietet sich der neue Rundgang «Vitroparcours» an. An acht Posten wird das Thema Glas spielerisch erkundet und aus allerlei Perspektiven beleuchtet. Dass man sich dabei über die mittelalterlichen Stadtmauern und im Innenhof des Schlosses bewegt, macht den

Müde Füsse nach der Stadterkundung? Das Barfuss-Erlebnis «Le Pied Total» bietet garantiert Abhilfe und Entschleunigung pur. Im Garten einer alten Mühle bei Villarimboud/Romont laden verschiedene Pflanzenwelten zu einer sinnlichen Entdeckungstour ein. «Barfusslaufen schärft die Wahrnehmung. Nach einem Streifzug durch die Natur fühlen sich die Füsse total befreit an°… und der Kopf ebenfalls!», sagt Frédéric Perritaz, ein begnadeter Anekdoten-Erzähler und der Erbauer der Barfuss-Pfade. Anschliessend kann man in einem Baum-Biwak übernachten, ein unvergessliches Erlebnis!

Glasrundgang zu einem spannenden Erlebnis für die ganze Familie. Geschichtsinteressierte entdecken Romont auf einem knapp zwei Kilometer langen Spaziergang, der ebenfalls über die Ringmauern führt. Hier eine Schiessscharte, da eine Pechnase, dort ein trutziger Turm. Auch die Fassade des «Café Suisse» aus dem 16. Jahrhundert und Trompe-l’oeil-Malereien auf Hauswänden sind sehenswert. Vorbei an der Tour du Sauvage gehts über alte Steinstufen, durch die Grand-Rue und via Ringmauer zur Tour de Fribourg, wo derzeit auch die Ausstellung «Clin d’oeil» (Deutsch: Augenzwinkern) Romonts Vergangenheit aufleben lässt. Zwei Tipps zum Ausruhen: Von der Esplanade vor dem Museum schweift der Blick über die sanften Hügel der Region, über Voralpen, Alpen und bei guter Sicht bis zum Mont Blanc. Oder man setzt sich in die ehrwürdige gotische Stiftskirche Notre Dame de l’Assomption, bewundert die kunstvollen Kirchenfenster und die Monster-Skulpturen des Chorgestühls. Letztere sollen John Howe, Kreativdirektor des Filmes «Herr der Ringe», inspiriert haben. Wer hätte gedacht, dass ein Teil von Tolkiens fantastischer Welt in Romont wurzelt? Auch das ist Geschichte.

www.bivouacdanslesarbres.ch

GUT ZU WISSEN Das Vitromusée ist täglich, ausser am Montag, geöffnet: www.vitromusee.ch, 026 652 10 95.

#€07 & #€08 ~ 2019

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~ Service ~ BASTELN

#°07 & #°08 ~ 2019


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Aus wenig wird viel: Diese bemalten Holzstecken werden Ihnen und Ihren Enkelkindern viele Komplimente einbringen. Von FLURINA CISANA und LYNN DEHMER (Idee) und MARCO SCHARF (Foto)

DAS BRAUCHT’S •° •° •° •°

Holzstecken aus dem Wald Acrylfarbe, Pinsel, Malerkrepp wasserfeste Filzstifte kleine Ösen

SO GEHT’S 1° ° 2° ° ° 3° ° ° ° 4° °

#°07 & #°08 ~ 2019

Holzstecken falls nötig mit dem Sackmesser von Rinde befreien. Damit die Abschlüsse der einzelnen Farbstreifen schön gerade werden, mit ° Malerkreppband Farbgrenzen setzen. Die Punkte und Striche, die Verzierungen ° innerhalb der Farbstreifen werden nach ° dem Trocknen der Farbe mit @ Filzstift gezeichnet. Ösen als Aufhängevorrichtung in die Äste schrauben.


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#°05 ~ 2019


~ Service ~ STRICKEN

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Zweifarbiges Sommertop Dieses Streifentop aus kühlem Baumwollmix ist ideal für heisse Sommertage. Von ILONA HERZOG (Gestricktes) und MARCO SCHARF (Foto)

Anleitung

RÜCKENTEIL

GRÖSSE° Für zirka 7-Jährige

MASSE Oberweite 74 cm (gedehnt gemessen) Länge 46 cm

MATERIAL Ella von Lang Yarns (38 Prozent Baumwolle, 30 Prozent Polyester, 26 Prozent Viskose, 6 Prozent Polyamid, 160 m/50g) je 100 g (je 2 Kn) Fb 165 Nelke und Fb 64 Bordeaux 1 Paar Nd 4°½, 1 Rundstricknd 4°½, 60 cm

STRICKMUSTER Vorders: 1 M re, 1 M li, Rücks: die M str wie sie erscheinen Streifenfolge: 4 R Bordeaux, 4 R Nelke

MASCHENPROBE 2 M und 28 R = 10 x 10cm (gedehnt gemessen)

Anschlag 98 M, im Strickmuster und in der Streifenfolge str Armausschnitt: bei 30 cm ab Anschl beids jede 2. R 1 x 4, 2 x 3, 2 x 2 und 4 x 1 M abk = 62 M Halsausschnitt: bei 8 cm ab Armausschnitt die mittl 12 M abk und beids davon in jeder 2. R 2 x 3, 3 x 2 und 1 x 1 M abk. Bei 16 cm ab Armausschnitt die restl je 12 M abk

VORDERTEIL Wie das Rückenteil str, jedoch für den Hals°ausschnitt bei 4 cm ab Armausschnitt die mittl 16 M abk und beidseits davon in jeder 2. R 1 x 3, 2 x 2 und 4 x 1 M abk. Für die Schulter die restl je 12 M auf gleicher Höhe wie beim Vordert abk

AUSARBEITEN Achselnähte schliessen. Bei den Armausschnitten zirka 68 M aufn, im Strickmuster 3 R str, M abk. Beim Halsausschnitt zirka 118 M aufn, im Strickmuster 5 R str, M abk. Seitennähte schliessen

Das Material stammt von Strickcafé GmbH, dem Onlineshop rund ums Stricken und Häkeln: strickcafe.ch

#°07 & #°08 ~ 2019


~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

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Nicht alle Grosseltern wohnen in der Nähe ihrer Enkel und sehen sie so oft, wie sie es sich wünschen. Ferien mit den Enkelkindern oder mit der ganzen Familie sind die beste Gelegenheit, ausgiebig miteinander Zeit zu verbringen.

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Die zwölf thematisierten Reka-Feriendörfer in der Schweiz sind ganz

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Im Sommer Schlösser und Burgen zu besichtigen, kann spannend sein. Geht es jedoch nach den Enkeln, braucht es mehr Programm: am besten mit viel Sport, wie etwa Tennis, Mountain-Rafting oder Fussball. Wichtig gerade jetzt im Hochsommer – egal, ob für Jung oder Alt – ist ein umfassender Sonnenschutz. Ideal, wenn es sportlich heiss hergehen soll, sind hierfür die Sport-Gele und -Sprays von Ultrasun. Sie bieten nicht nur einen einzigartigen Breitband-Schutz gegen UVA, UVB und Infrarot-A-Strahlen, sondern sind ausserdem frei von kritischen Inhaltsstoffen wie hormonaktiven und irritierenden Filtern. Die von Weltklasse-Profi-Sportlern, wie dem zweifachen Triathlon-Weltmeister Patrick Lange, empfohlenen Ultrasun-Produkte enthalten weder Parfum noch Aluminium-Verbindungen.

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www.reka.ch 031 329 66 99 Montag bis Freitag, 8 –17 Uhr

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#€06 ~Texte 2019 stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. Diese


~ Service ~ REZEPT

RINGEL BLUMEN SALBE Das braucht’s: ½ Liter Olivenöl 25 g getrocknete Blütenblätter 50 g Wollfett 35 g Bienenwachs 5 Tropfen Duftessenz (z.€B. Citronenöl)

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ährend meiner früheren beruflichen Tätigkeit in einem Altersheim im Innerrhodischen haben mir die Pensionärinnen von ihren persönlichen, oft mündlich in der Familie überlieferten Rezepten erzählt. Die Anleitung zur Herstellung von Ringelblumensalbe hat mir ein sogenanntes «Chrüterfräuli» verraten. Sie suchte früher die Rohmaterialien für die Klosterapotheke zusammen. Das Resultat darf sich sehen lassen und die Wirkung ist überzeugend. In diesem Jahr möchte ich die Salbe zum ersten Mal zusammen mit meinen Grosskindern herstellen. Beim Ernten und «Züpfeln» der Blüten können auch die Kleineren mithelfen. Wichtig: Die Blüten müssen bei Sonnenschein gepflückt, aber am Schatten getrocknet werden.

So wird’s gemacht: Anwendung: Dieses alte Hausmittel kann zur Behandlung folgender Beschwerden eingesetzt werden: Schürfungen, raue Hände, wunde Babypos, leichte Verbrennungen oder Erfrierungen, Ausschläge, Flechten, Fusspilz, Narbennachbehandlung.

Öl mit Blüten im Wasserbad ca. 1½–2 Stunden ausziehen (Öltemperatur 60 °C). Dann durch ein Tuch absieben. Wollfett und Bienenwachs beifügen, umrühren. Duftessenzen erst beifügen, wenn das Ganze etwas abgekühlt ist (ca. bei 40 °C). In Döschen abfüllen und beschriften. Haltbarkeit bei eher kühler Lagerung: etwa 1 Jahr.

Leserin EDITH SCHWEIZER schickte uns dieses Rezept per E-Mail. Herzlichen Dank. Haben Sie kürzlich mit Ihren Enkelkindern etwas gebraut, gebacken oder gekocht? Wir freuen uns über Ihre Zuschrift, gern auch mit Foto. redaktion@grosseltern-magazin.ch #°07 & #°08 ~ 2019

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Welche Bilder stimmen°? Bilder: © 2017 Atlantis, Zürich.

Dinosaurier werden gern als bluttriefende Monster dargestellt, dabei gab es unzählige Dinos, die eher harmlosen Hühnern glichen. Gemeinsame Internet-Recherchen von Grosseltern und Enkeln können neue Wahrheiten an den Tag führen.

Aus: «Pernix. Die Abenteuer eines kleinen Sauriers», Dieter Wiesmüller, Atlantis, ab 5 Jahren, 25 Franken.

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m letzten Monat habe ich auf die Mail einer Grossmutter reagiert, die sich Gedanken darüber machte, dass ihr Enkel sich für ein Saurierbuch interessierte, das eigentlich für viel ältere Kinder war. Ich habe Entwarnung gegeben und gehe jetzt einen Schritt weiter: Ich hätte mit dem Vorschulkind nicht nur das Saurierbuch angeschaut, ich wäre auf die Interessen des Buben eingegangen und hätte ihm auch erzählt, wie es sich mit diesen Bildern verhält. Die zähnefletschenden Ungeheuer haben mehr mit der Unterhaltungsindustrie zu tun als mit Forschungsresultaten. Die beeindruckende Grösse einiger Arten ist durch Funde belegt. Aber ob Dinosaurier als Monster mit Blut am Kinn oder als blätterknabbernde Riesenechsen visualisiert werden, da spielt noch anderes hinein. Im Kulturama Zürich erfahren Kinder von vier bis acht viel über unterschiedlich grosse Saurier, auch entlang des Bilderbuches «Pernix». Und neue Visualisierungen zeigen Dinos mehr als Hühner denn als Drachen – mit Federn statt Schuppen. Man muss, um Enkeln das zu erläutern, kein Paläontologe sein. Netzrecherchen führen einen zu solchen Bildern; einfach herunterladen HANS TEN DOORNKAAT (66) hat nie aufgehört, Kinderbücher zu lesen. So hat er ein vielseitiges Wissen über Lesestoffe für Kinder und Jugendliche gesammelt; er ist als Verlagslektor, Literatur° kritiker, Kursleiter und Dozent für Illustrationsgeschichte tätig.

und für einen kurzen Bilderspaziergang mit dem Enkel im Computer bereithalten. Wenn Sie konkretere Tipps für Netz-Recherchen wünschen: Eine Nachricht an untenstehende Mailadresse genügt und Sie erhalten ein Merkblatt mit Suchbegriffen zu Dinosaurier-Recherchen. Bilder sagen oft mehr aus über die Macher als über den Gegenstand. Denken Sie nur an Abbildungen von keulenschwingenden Ur-Machos, die Blondinen in Höhlen abschleppen. WAS IST WAHR? Die Frage, ob etwas wahr ist, beschäftigt bereits Kindergartenkinder vehement. Das Erfinden von Lügengeschichten oder Übertreibungen ist ja immer auch ein Erproben von Wahrheiten. Und die Frage beim Besuch einer Burg, ob die Raumtemperatur nicht das grössere Problem war, als alle hundert Jahre belagert zu werden, kann auch Fantasien auslösen. Ohne dass ich hier trendig von Fake News sprechen will, sag ich mal pauschal: Die Fragen, wo Bilder herkommen, und das Gespräch darüber im Alltag stärken den Umgang mit Medien und Werbung. Als Kinderbuchkritiker bin ich glücklich, wenn ein Sachbuch nicht bloss das Thema differenziert angeht, sondern auch zeigt, wie das Bildmaterial entstanden ist. Exemplarisch gut macht das ein SJW-Heft über die Titanic. Für Kinder ab 12 Jahren (und Erwachsene) wird nicht nur die Schiffskatastrophe erklärt, sondern mit den Originalfotos wird das Geschehen eindrucksvoll und unmittelbarer als mit jeder effekthascherischen Inszenierung geschildert (siehe Buchtipp Nummer 6 rechts).°•

Wollen Sie etwas zu Ihrem Lieblingsbuch von damals wissen? Haben Sie Fragen zu heutigen Bilderbüchern? Oder wollen Sie das oben erwähnte Merkblatt zur Netz-Recherche der Dinosaurierbilder bestellen? Schreiben Sie an: bilderbuch@grosseltern-magazin.ch #€07 & #€08 ~ 2019


~ Service ~ LESEN

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Empfehlenswert

Für grosse Leser und solche, die es noch werden 1 Erwachsenenbuch: «Alles in Allem», Kurt Guggenheim, Th. Gut Verlag, 52 Franken. Die vier Bände dieses grossen Zürich-Romans erschienen erstmals zwischen 1952 und 1955. Nun gibt es eine einbändige Ausgabe mit Illustrationen von Hannes Binder. Anhand historischer und erfundener Figuren wird die Geschichte der werdenden Grossstadt zwischen 1900 und 1945 lebendig. 2 Kindersachbuch ab 5 Jahren: «Darwins Entstehung der Arten», Sabina Radeva, Hanser, 25 Franken. Das wunderschön gestaltete Bilderbuch berichtet von der grossen Artenvielfalt bis hin zum Kampf ums Überleben. Anschaulich wird die Evolutionstheorie vermittelt und Begeisterung für die Tier- und Pflanzenwelt geweckt. 3 Kinderbuch ab 10 Jahren: «Unterwegs mit Kaninchen», Benjamin Tienti, Dressler, 19 Franken. Andrea lebt mit seinem Kaninchen Maikel beim Vater. Eigentlich kommen sie gut klar. Doch dann ziehen Fidaa und ihre Mutter bei ihnen ein. Fidaa lässt aus Versehen Maikel fallen und dieser bricht sich eine Pfote. Die Tierärztin will ihn einschläfern. Klammheimlich packt Andrea das Kaninchen und macht sich auf zu seiner Mutter. 4 Erwachsenenbuch: «Bell und Harry», Jane Gardam, Hanser, 31 Franken. Die Batemans aus dem hektischen London fahren ins ländliche Yorkshire in die Ferien. Dort freundet sich der Sohn mit dem jüngsten Spross der Vermieterfamilie an. Eine bedingungslose Jugendfreundschaft beginnt. Ein wundervolles Buch mit Humor und dem Duft nach Sommergewitter. 5 Erwachsenenbuch: «Das wilde Leben der Cheri Matzner», Trace Barone, Diogenes, 34 Franken. Solomon Matzner und seine Frau Cici wünschen sich sehnlichst ein Kind. Aber Cici kann nach einer Fehlgeburt nicht mehr schwanger werden. Da adoptiert Sol schnellstens hinter dem Rücken seiner Frau ein Ersatzkind: Cheri. Dieses Kind ist nicht ansatzweise bereit, die Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen. 6 Kinderheft ab 12 Jahren: «Die Titanic», Günter Bäbler, SJW, 12 Franken. Sachheft über den Bau der Titanic, die Passagiere, die Crew, die Jungfernfahrt und wie der Dampfer, der als unsinkbar galt, im Nordatlantik unterging. Ausgewählt von Hans ten Doornkat und Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung «Doppelpunkt» in Uster, die soeben als Buchhandlung des Jahres 2019 ausgezeichnet wurde. www.doppelpunkt-uster.ch

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Gewinnen Sie einen von fünf Gutscheinen für SBB-RailAway-Familienausflüge im Wert von je 200 Franken.

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~ Service ~ GEMEINSAM

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Lulu

Drei Generationen erfinden eine Geschichte Wir, das sind die Enkel Nino (5) und Yarin (8), ihr Vater Adrian (37) und der Grossvater (71), sitzen am Tisch und erfinden Geschichten. Jeder liefert nacheinander immer wieder einen Satz, der zum vorherigen passt und die Erzählung weitertreibt. Am Schluss zeichnen wir mit der bekannten Umfaltemethode (jeder gestaltet einen Teil) noch ein passendes Bild zu dieser Drei-Generationen-Geschichte.

Dr Lulu isch einisch gah schifahre. Da het er näbe der Pischte drei Steiböck gseh. Vor lutter Stuune het er es ganz grosses Muul gmacht. Nach em Schifahre isch er am Aabe müed heicho. Später isch er i ds Bett gah schlafe. Da het er ganz e schöne Troum gha, wo aui drei Steiböck sy vorcho. Si hei rosaroti Hörner gha. Im Troum isch o no es Nilpferd cho z loufe. Da si d Steiböck vor Angscht dervogumpet, wüll si no nie es settigs Tier gseh hei. Am nächschte Tag isch dr Lulu ganz glücklech ufgwachet und isch ga schifahre. Uf ere Abfahrt het er drü Gemsi gseh. Nächär isch er de am Waldrand verbygfahre u het e Hirsch gseh. Da isch dr Lulu erschrocke u uf syne Schi schnäll dervogfreset. U zwar sövu schnäll, dass er am Bärg unger nümm het chönne brämse. Är isch düre Tiefschnee zdürab diräkt im ne Boum glandet. Mit em ne stuurme Chopf isch er am Bode gläge. Es isch ihm aber nid viel passiert: es paar Büle am Chopf. U d Schi si no ganz gsi. Glück gha, Lulu! Är luegt zum Waldrand ufe. Der Hirsch isch verschwunde. TIPP Dä isch wahrschynlech o erchlüpft. als h au c h atürlic n ine t e is e ee chicht Spielid n- G e s e . n it Diese io e t ge nh ener a A ngele Zwei-G gliche ü n g r e v

Leser HANS ABPLANALP schickte uns diese wunderschöne Spielidee per E-Mail zu. Herzlichen Dank. Schicken auch Sie uns Ihre Spielidee. Am liebsten mit einem Foto, auf dem die Enkelkinder zu sehen sind, oder einer schönen Zeichnung. redaktion@grosseltern-magazin.ch #°07 & #°08 ~ 2019


~ Service ~ RÄTSEL

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Sudoku

Kinderrätsel

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: schwer

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.

Suchen Sie zusammen mit Ihren Enkelkindern diese fünf Meerestiere, die sich irgendwo in dieser Ausgabe versteckt haben. Schicken Sie uns die Seitenzahlen an kinderraetsel@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.8.2019. Zu gewinnen gibt es 10 Buntstifte von Faber Castell.

Punkt zu Punkt

Kinderlachen

Verbinden Sie die Punkte der Reihenfolge nach und Sie werden sehen: Aus Punkten werden Bilder.

Witze von Kindern für Kinder

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Die Lehrerin fragt Fritzli: «Sag mir fünf Tiere aus Afrika.» Fritzli: «Zwei Löwen und drei Elefanten.»

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Conceptis Puzzles

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Diesen Witz erzählte Nadja (9). Erzählt Ihr Enkelkind auch einen Witz? Schreiben Sie uns. redaktion@grosseltern-magazin.ch

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Die Lösungen der Rätsel schicken wir Ihnen gerne zu: verlag@grosseltern-magazin.ch #€07 & #€08 ~ 2019


~ Service ~ CHRISTA CAMPONOVOS RÄTSEL

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Wo Sitzgelegenheiten liegen?

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waagrecht 4 Vornamentlicher Lichtträger. 8 Dort wird nicht gelehrt, aber ein- und ausbezahlt. 13 Gibt Tipps für Gärten oder arbeitet in 8 waagrecht. 16 Die Kunst ist auch Namensgeberin einer TV-Station. 17 So eine Vorstellung ist kein Käse. 18 Der Pizzo gab dem Stausee, der die Maggia speist, den Namen. 19 Macht als Pin-Anhang diesen zu Gift. 20 O'Neill lässt sie Trauer tragen. 23 Mit K Wasserlauf, mit b unwichtig und sonst den Ausgang betreffend. 24 Nana Mouskouris Markenzeichen. 26 Seventh Day Adventists. 27 And all that I can see is just a yellow lemon … 28 Diese kurze Abteilung kümmert sich ums Personal. 29 Was dem Berner die Lawine. 30 Gesungen oder gesprochen? 33 Klein oder mundartliches Possessivpronomen. 34 Seltene nach er: klassisch irren. 35 Treviso und Padua gehören dazu. 36 Liederlicher Aufruf an freie Schweizer. 37 Gebar Jakob sechs Söhne. 38 Wer das will, muss säen.

senkrecht 1 Wämmer ine chunt wirds dunkel. 2 Materiél de la selle. 3 Dies und jenes. 4 Was Barrageplatzierte erhoffen. 5 Zinssatz. 6 Macht das ausserirdische Wesen zum Nachbarland. 7 Zeichnet den Dickschädel aus. 8 Besser, wenn sie nicht zu schnell abläuft. 9 Aufgedeckt. 10 Vermögender Enterich. 11 P macht sie zum Huhn, R zum Tierschwanz. 12 In diesem Pak® ist Milch oder Saft drin. 14 Tanzanlässe oder Sportgeräte. 15 Zum Beispiel das Kloster Fahr oder Münchenwiler. 21 So viel wie kostspielig. 22 Sauber, ordentlich und reimt auf nett. 25 So leiten führt nicht zum Ziel. 31 Griechische Göttin ist von hinten griechischer Buchstabe. 32 …tifex. 33 Initialen eines Schweizer Bischofs im Amt.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.8.2019. Die Lösung des Juni-Rätsels finden Sie auf Seite 81. #€07 & #€08 ~ 2019


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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF

Ausflug

#°07 & #°08 ~ 2019


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

Vorschau 09/2019

Impressum Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

50. Ausgabe 07–08/2019 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 15°000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRES-ABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

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Erscheint am 30.8.2019

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion redaktion@grosseltern-magazin.ch +41 56 558 91 77 MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch KARIN DEHMER –KD Stellvertretende Chefredaktorin karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Irma Aregger, Sabine Born, Christa Camponovo, Hans ten Doornkaat, Martina Fierz, Lea Frei, Beat Gloor, Marianne Grädel, Bernadette Hattan, Ilona Herzog, François Höpflinger, Karl Horat, Andrea Kalt, Barbara Maurer, Edy Riesen, Eveline Rutz, Dagmar Schifferli, Aline Steiger, Philippe Wampfler, Eli Wilhelm, Ümit Yoker, Eva Zoller Morf Layout IRENE MEIER irene.meier@grosseltern-magazin.ch Fotografie Matthias Luggen, Marco Scharf, Bernhard Strahm Illustrationen Renate Alf, Irene Meier, Marie-Anne Spross Korrektorat Michael Achermann, Elsbeth Howald

FESTIVALS FÜR FAMILIEN Drei Generationen von Frauen erzählen vom beliebten Festival in Urnäsch. Dazu liefern wir weitere Open-Air-Events für die ganze Familie. PARLAMENTSWAHLEN Wir treffen Grossmütter und Grossväter verschiedener Parteien, die sich im Herbst zur Wahl stellen.

Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch

ESSEN VOM FEUER Es gibt Alternativen zu Cervelat und Bratwurst. 15 einfache Ideen für Fleischesser, Vegis und Schleckmäuler.

FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

~ #06/2019 ~

DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht

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1 Ergo 5 Vorverkauf 10 Abhandlung 12 Egseg 13 Meise 14 Iba 15 Anselm 17 Pneu 18 Bistro 19 Agnus 20 Fides 22 Legno 24 Reistee 25 Peneda 27 Armee 28 Adne 29 Tuere Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.

#°07 & #°08 ~ 2019

senkrecht 1 Erhebungen 2 Genmais 3 Ordensfrau 4 Mauser 5 Vaginal 6 Obsiegend 7 Vagabunden 8 Klistiere 9 Une 11 Gemustert 16 Loese 21 Dim 23 Oat 26 Eat

Lösungswort Verbands-Management


~ Kolumne ~ SCHLUSSWORT

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Städtereisen mit

Enkelkindern

nichtmilitärischen Besuchern vorzuführen. Bei Städtereisen ins Ausland mit den Enkelkindern gilt es , immer verschiedene Dinge zu beachten. Erstens sollte eine in der jeweiligen Landessprache geschriebene Reiseerlaubnis der Eltern vorliegen (sonst riskieren Grosseltern, am Zoll als Kindsentführer verhaftet zu werden). Zweitens sind Städtereisen zwar stimulierend, aber auch anstrengend (für Enkelkinder wie für Grosseltern).

ersönlich bin ich ein Fan Was auf dem Stadtplan ganz in von Städtereisen, wogeder Nähe liegt, erweist sich in der gen mir Wanderferien zu Realität oft als längere Laufstreanstrengend sind und Badereicke (und meist inmitten grösserer sen zu langweilig. Städte – vor Menschenmengen). Kurze Museallem international orientierte umsaufenthalte und genügend Grossstädte – finde ich anregend, Ruhephasen sind zu empfehlen. abgesehen davon, dass sie auch In London mieteten wir eine kleibei schlechtem Wetter interesne Wohnung in einer ehemaligen FRANÇOIS HÖPFLINGER (70) ist in selbstständiger Forschung sante Ausflugsziele – wie Museen Feuerwehrstation, was genug Platz und Beratung zu Alters- und – bieten. Auch heranwachsende für gute Erholung bot. Wichtig war Generationenfragen tätig. Nebst Enkelkinder finden Städte°reisen seinen wissenschaftlichen Arbeiten auch ein guter WLAN-Anschluss. schrieb der Soziologieprofessor mit Grosseltern «cool». Mit dem Was wir bei der ersten Reise alauch diverse Kurzgeschichten, ältesten Enkel° sohn haben wir lerdings unterschätzten, waren Satiren und Fabeln. Er ist deshalb schon zwei Städterdie Roaming-Kosten eines digital verheiratet, hat zwei Kinder und eisen (London und München) vernetzten Enkelsohnes. vier Enkelkinder. unternommen. ErwartungsgeGrossstädte bieten zwar ein mäss ist es dabei sinnvoll, das Programm an die riesiges Angebot an Restaurants und Essständen, Enkelkinder anzupassen und statt historischer aber Kinder und Teenager haben ihre eigenen EssMuseen haben wir in München das Filmstudio traditionen (und einheimische Spezialitäten – wie Bavaria besucht (und uns ins Filmemachen einbayrischer Leberkäse – stossen auf wenig Begeisteführen lassen). In London wurden Kunstausstelrung). In München ernährte sich unser Enkelsohn am lungen oder alte Kirchen zugunsten eines Besuchs liebsten von Pizzas und in London wurde ein Käsebei einem der grössten Flugzeugmuseen der Welt kuchen nach polnisch-holländischem Rezept zu seizurückgestellt. Der Ausflug in dieses Museum – erner Lieblingsspeise. Ein Vorteil von Städtereisen ist, reichbar via langer U-Bahnfahrt nach Nordlondon dass Pizza oder Burger jederzeit und nahezu überall – wurde durch eine interessante Raubvogel-Schau erhältlich sind (was allerdings von den Grosseltern garniert. Allerdings zeigte sich der Weisskopfadeine hohe Toleranz gegenüber eigenen kulinarischen ler der Royal Air Force wenig geneigt, seine Tricks Rückschritten einschliesst). Kurz und gut: Städtereisen mit Enkelkindern sind erfolgreich, wenn die Interessen der jüngsten Generation genügend beachtet werden und die ältere zu schätzen weiss, dass man mit Enkelkindern Orte kennenlernt, die man sonst nie besuchen würde. • ° #°07 & #°08° ~ 2019


Fra ge Sti Unse n zu f tu re m

pe

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