Grosseltern 09 2017

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MAGAZIN

Grosseltern

# 09 / September 2017

# 09 / September 2017

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ÜBER nkl. Dossier BEL A U ND BERE S T UNG I a b Se C H E R U ite 50 NG

www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Enkel im Rollstuhl Brigitte und Kurt Dettwyler nehmen das Schicksal ihres Enkels an. (S. 24)

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Grossväter heute Soziologe François Höpflinger berichtet über die Rollenveränderung der Opas. (S.30)

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Leiterlispiel So lernen die Kinder spielend, was gut für die Umwelt ist. (S.34)

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CHF 9.50 EUR 8.50


Graubünden Vollmilch, Engadin Als Bergbewohner grasen die Kühe hier oft am Hang. Und wie man vom Wein weiss, haben Hanglagen ein besonders gutes Aroma.

Bio Regio Ostschweiz Vollmilch, Bischofszell Frische Kräuter und Gras, duftiges Heu – Milch mit der Bio-Knospe stammt von Kühen, die man als Gourmets bezeichnen darf.

Bio Regio Vollmilch, Schlatthof Diese Milch wird direkt nach dem Melken abgefüllt und nicht standardisiert. Kenner behaupten, sie könnten die einzelne Kuh rausschmecken.

Valait lait entier de montagne, Sierre Die Walliser gelten als selbstkritisch. Der Vorteil dieser Einstellung: eine Bergmilch, an der es wirklich nichts zu kritisieren gibt.

Davoser Vollmilch Die Davoser Milchkühe werden auf den Alpen gesömmert. Wo andere Sommerbesucher Ferien machen, sind sie bei der Arbeit.

Diemtigtaler Alpmilch Mit dieser zertifizierten Alpmilch aus dem Naturpark Diemtigtal geniesst man die Natur gern in vollen Zügen.

Bio Regio Napf Vollmilch, Hergiswil Beruhigend, sanft und 100% Natur. Diese Milch steht ihrer Region in nichts nach.

Bio Regio Nordwestschweiz Vollmilch, Frenkendorf Diese Milch aus dem Baselbiet ist der feinste Weg, die etwas harten Basler Leckerli gleich noch geniessbarer zu machen.


~ Magazin ~ EDITORIAL

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DAS IST HEUTE ANDERS

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eine Grossmutter hatte ihren eigenen Coiffeursalon, mit wandgrossen Spiegeln, mit Stühlen, die man mit dem Fuss hochpumpen und wieder runterfahren konnte, zwei lauten Haartrocknungshauben und vielen duftenden und stinkenden Wässerchen. Im Vorschulalter verbrachte ich oft mehrere Tage bei meiner Grossmutter. Nicht weil ich dringend gehütet werden musste, sondern einfach weil ich so gerne bei ihr war. Dass sie jeweils arbeiten musste, während ich bei ihr war, störte mich und sie kein bisschen. Weil sich ihr Damensalon in ihrer 4-Zimmer-Wohnung befand, konnte ich nach dem Aufstehen – oft war ich noch im Pyjama – einfach in den Salon gehen und ihr bei der Arbeit zusehen. Mein Grosi war damals um die 60 Jahre alt, also uralt für ein fünfjähriges Mädchen. Mindestens genauso alt waren ihre Kundinnen. Mit nassen Haaren sahen sie dann alle noch viel älter aus. Ich fand, dass man die vielen Runzeln mit nassen Haaren einfach viel besser sah. Meine Grossmutter verbot mir eines Tages, diese Feststellung vor den Kundinnen immer und immer zu wiederholen. Natürlich gehorchte ich und wartete von da an

jeweils ab, bis die Kundin gezahlt und die Wohnung verlassen hatte, bevor ich herausplatzte mit der Frage: «Gäll, Grosi, die Frau Huber ist aber alt». Dann kicherte mein Grosi jeweils. Die Kundinnen störte meine Anwesenheit übrigens überhaupt nicht, zumindest nachdem ich aufgehört hatte, ihnen einen noch grösseren Spiegel vorzuhalten. Damals schien es für alle normal zu sein, dass die Enkelin dabei war, wenn die Grossmutter arbeitete. Das ist heute anders. Welche Grossmutter kann ihre Enkelin zur Arbeit mitnehmen? Dabei engagieren sich Grosseltern heute intensiver in der Enkelbetreuung als früher. Wie Sie ab Seite 30 lesen können, übrigens auch immer mehr Grossväter. Dabei sind Grosseltern oft noch berufstätig, wenn das erste Enkelkind zur Welt kommt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft also nicht nur die mittlere Generation. Die Soziologin Manuela Grieb # 09 ~ 2017

untersuchte in ihrer Masterarbeit die Belastung von berufstätigen Grosseltern und kommt zum Schluss: Das Betreuen der Enkel ist ein Bedürfnis der Grosseltern, die Mehrfachbelastung durch Beruf und Familie und Haushalt ist jedoch hoch. Sie stellt deshalb klare Forderungen. Welche, lesen Sie in unserem Dossier ab Seite 50. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. • MELANIE BORTER, Chefredaktorin

Mit dieser Ausgabe starten wir bereits in unser viertes Jahr. Neu zum Team gehört BARBARA EHRENSPERGER, Redaktorin, bereits seit Beginn dabei sind MELANIE BORTER, neu Chefredaktorin, und der Verleger DOMINIK ACHERMANN. Die Redaktion freut sich über Ihr Lob und Ihre Kritik. redaktion@grosseltern-magazin.ch


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INHALT # 09 / September 2017

Mit Hammer und Meissel

Im Walliser Binntal kann man wunderbar mit Kindern auf die Suche nach Edelsteinen gehen. Wir zeigen, wo das Strahlen mit Kindern sonst noch erlaubt ist. (S.40)

Das Schicksal annehmen

Felix Dettwyler ist seit seinem zweiten Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen. Auch fĂźr die Grosseltern Brigitte und Kurt ist das nicht einfach. (S.24)

So macht spielen Spass

Nicht nur das Leiterlispiel dieser Ausgabe ist mit selbstgebastelten Spielfiguren ein besonderes VergnĂźgen. (S.66) # 09 ~ 2017


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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KINDE tdeckt im RMU Seite 1 SEUM 6

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Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis

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Hintergrund 3 4

Generationengespräch Zwischen Netflix und Schwarzweissfilmen: Susanna und Grosi Gertrud im Gespräch

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Aus der Praxis Katharina Ley schreibt über Grosseltern, die ihren Enkel fördern möchten, und Edy Riesen über den Lieben Gott.

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Unterwegs Entdeckungen in Murten und eine Wanderung im Val Piora

Sammelsurium

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Der Grossvater kann es Die Forschung weiss, Opas sind heute engagierter: Kurt Käser ist das beste Beispiel. Meine Grosseltern Das Grosi von Natalie Rickli kurvte mit dem Töffli durchs Dorf.

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Mit dem Rollstuhl Wenn der Enkel auf den Rollstuhl angewiesen ist: Brigitte und Kurt Dettwyler erzählen.

Service

Anderswo: Demokratische Republik Kongo «Solulu ist zurück!», rufen acht Enkel, wenn Patient Sebanya nach Hause kommt.

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Leserbriefe

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Meine Enkel – meine Kinder Was ist gefährlich? Mutter und Tochter sind nur in der Theorie gleicher Meinung. Pau l G ug

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Basteln Die perfekten Spielfiguren für das Leiterlispiel

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Das grüne Leiterlispiel Bei diesem Spiel kann man nicht nur gewinnen: Man erfährt auch, was der Umwelt gut tut. Steine klopfen Mit Hammer und Meissel im Walliser Binntal unterwegs auf der Suche nach Edelsteinen. GrossmütterRevolution Wilhelm Tell im Kinderzimmer. Beruf und Enkel Die Vereinbarkeitsfrage betrifft auch Grosseltern. Über die Belastung und Bereicherung erwerbstätiger Grosseltern

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MUSEU ann Schönenwe rd MST Seite 1 ESTER 0

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Stricken Vintage-Strampelhöschen

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Spiele Mit Würfeln balancieren und Baumstämme werfen

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Wettbewerb Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von 1000 Franken für Ferien in einem der 25 Familienhotels Südtirol. Apps Buchtipps Rätsel Cartoon Impressum & Vorschau Schlusswort

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Foto: Shirin Hirsiger

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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH

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& Gertrud

Susanna

Gertrud Burkhard, eine passionierte Kinogängerin und Beteiligte im Generationenprogramm des Fantoche (internationales Festival für Animationsfilme) unterhält sich mit ihrer 12-jährigen Enkelin Susanna über den Medienkonsum. Gertrud: Wo schaust du dir Filme an? Susanna: Auf Netflix. Gertrud: Also ... auf dem Handy? Susanna: Das ist eine App und Website, auf der man Filme schauen kann. Aber leider gibt es dort nicht alle Filme. Dann streame ich sie im Internet. Ich schaue die meistens auf dem Tablet, dann kann ich im Bett bleiben (lacht). Gertrud: Ui nein! Ich habe nicht einmal einen Fernseher. Für mich heisst Film schauen «ins Kino gehen», auf der gros­ sen Leinwand. Susanna: Ich schaue eher eine Serie. Diese dann auf Englisch, damit ich etwas dazulernen kann. Gertrud: Solche Serien gab es zu un­ serer Zeit noch gar nicht. Der Kinobe­ such war das Einzige. Susanna: Ins Kino gehe ich nicht mehr oft, es sei denn, es ist wirklich ein Film, den ich unbedingt sehen möchte. Und heutzutage kann man fast alles im Internet nachsehen, also streamen. Aber ja, ins Kino zu gehen, ist ein anderes Gefühl.

Gertrud: Das Kinoerlebnis war für mich schon immer etwas Spezielles. Ich weiss noch, dass ich die ersten Kinofilme im Rahmen des Fipfop­Clubs gesehen habe. Den gibt es heute nicht mehr. Dieser Club wurde unterstützt durch die vier Schokoladen­fabriken, die es dazumal gab. Bevor der Film begann, kam Werbung, und wir mussten alle zusammen «Nestlé, Peter, Cailler, Kohler» rufen. Dafür durften wir nach­ her Filme schauen. Dies waren meist «Dick und Doof» oder Charly Chaplin­ Filme. Kennst du diese noch? Susanna: Ja, von der Schule. Solche Filme sind anders – schwarz-weiss. Gertrud: Und das findest du nicht gut? Schwarz­weiss ist gerade das, was mir gefällt! Susanna: Ich finde es komisch, in schwarz-weiss zu schauen. Aber ja, ich schaue halt gerne andere Filme wie Anne Frank oder auch mal wieder Animationsfilme, die ich in der Kindheit geschaut habe. Zum Beispiel der Animationsfilm «Zoomania» ist toll. Obwohl dieser für Kinder gemacht ist, spricht er auch Themen wie Rassismus an, und das ist auch ein Thema für Erwachsene. # 09 ~ 2017

Gertrud: Das ist ja auch ein Thema für dich, oder? Susanna: Sicher! Nachdem ich mit meiner Schwester den Film im Kino gesehen habe, sprachen wir darüber. Gertrud: Eigentlich mochte ich ani­ mierte Filme nicht so gerne. Durch mein Mitwirken im Generationen­ programm des Fantoche Festivals, habe ich viele gute Animationsfilme ent­ deckt. Unsere Generation denkt bei Trickfilmen häufig einfach an Mickey Mouse und Märchen. Aber jetzt, seit dieser Filmauswahl mit Fantoche, bin ich total begeistert von solchen Filmen. Es ist toll, was man alles damit machen kann. Es gibt ganz stille, feine Anima­ tionen, welche eine Geschichte ohne Worte zu erzählen vermögen. Dies, die Möglichkeiten der Darstellung von zwischenmenschlichen Beziehungen, gefällt mir besonders. ~SH

Das 15. internationale Festival für Animationsfilme – FANTOCHE findet vom 5. – 10. September in Baden statt. Der diesjährige Programmfokus lautet «Drei Generationen: Kino, TV, Web». www.fantoche.ch Wollen Sie und Ihr Enkelkind auch einmal beim Generationengespräch mitmachen? redaktion@grosseltern-magazin.ch


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Aufruf ~

WELCHES WAR IHR LIEBLINGSBILDERBUCH? Es gibt Bilderbuchfiguren, die uns seit vielen Jahren begleiten. Und es gibt auch solche, an die man sich erst neu erinnert, weil man den Enkelkindern davon erzählen möchte. Das Landesmuseum Zürich (Teil des Schweizerischen Nationalmuseums) eröffnet im Juni 2018 eine Ausstellung, die bewusst drei Generationen ansprechen will: Grosseltern, die ihren Bilderbüchern von damals neu begegnen können. Ihre Kinder – die mittlere Generation –, denen die eigenen Bilderbücher vorgelesen wurden. Und schliesslich die Generation heutiger Enkelkinder. Die Ausstellung wird eine Auswahl bekannter und beliebter Schweizer Bilderbücher zeigen. Erwachsene werden alte Lieblinge wiedersehen und neu entdecken, und Kinder können in eine (über-)lebensgrosse Bilderbuchwelt eintauchen. Kurator dieser Bilderbuchausstellung ist der Lektor und Kinderbuchkenner Hans ten Doornkaat. In der September-Ausgabe 2016 des Grosseltern-Magazins verfasste er das Dossier «Kinderbuchklassiker». Das älteste Bilderbuch, das in der Ausstellung zum Zuge kommt, ist der oft variierte Kinderreim «Joggeli wott go Birli schüttle», den Lisa Wenger 1908 markant illustrierte. Und das jüngste Bilderbuch ist H.U. Stegers «Die Reise nach Tripiti» von 1967. Aber was waren Ihre Lieblinge?

Ihre Erinnerungen sind gefragt Welches war Ihr Lieblingsbilderbuch? Gab es darin Figuren oder Szenen, die Sie auf besondere Weise beeindruckten? Weshalb? Gehörte das Buch Ihnen, oder liehen sie es aus?

WAS GESCHIEHT MIT IHREN ANTWORTEN?

Vielleicht wissen Sie noch, wer es Ihnen schenkte? Es geht nicht nur um bekannte Namen, sondern um Bilderbücher, die Ihnen in Kindertagen besonders viel bedeuteten. Es ist unwichtig, ob Sie alle Angaben zu Verfasser, Illustratorin, Titel, Erscheinungsjahr usw. genau benennen können. Da waren bestimmt auch Illustrationen von Grafikern, deren Name nicht auf dem Buchdeckel stand, Liederbücher mit farbigen Bildern und Sammelalben mit Einklebebildchen. Schreiben Sie uns die Angaben, die Sie wissen, und Ihre Erinnerungen an bilderbuch@grosseltern-magzin.ch

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Ihre Mail geht an den Ausstellungsmacher Hans ten Doornkaat. Sie helfen so, die provisorische Auswahl zu überprüfen und allenfalls zu verändern. Es werden nicht alle eingesandten Erinnerungen in der Ausstellung aufgegriffen. Wenn Ihre Auskunft jedoch später zitiert werden sollte, werden Sie vorher sicher angefragt. Als Geschenk der Redaktion und als Dank des Landesmuseums werden alle, die eine E-Mail mit ihren Erinnerungen schreiben, zu einer exklusiven Führung durch die Ausstellung eingeladen. Der Kurator Hans ten Doornkaat wird dann auch Red und Antwort stehen zu Ihren Bilderbucherinnerungen. ~MB


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

Muskel- und 9 Gelenkschmerzen müssen nicht sein!

~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~

«Brumpa» Unsere Kinder nannten ihren Grossvater «Brumpa». Der Name war einmalig, und sein ältestes Enkelkind hat den Namen selbst erfunden. Leider ist Brumpa schon vor fünf Jahren von uns gegangen. Aber er selbst wie auch sein einzigartiger Name bleiben unvergesslich. CLAUDIA GHILARDI, HORGEN

Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Wir freuen uns über Einsendungen an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

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Crème warm

~ Die Frage ~

WAS TREIBT SIE AN, AUF DIE STRASSE ZU GEHEN? UND WAS VERSPRECHEN SIE SICH VON DIESER DEMONSTRATION? «Was mich antreibt, auf die Strasse zu gehen? Viele von uns waren schon 1968 auf der Strasse, um für das Frauenstimmrecht zu protestieren und später für gleiche Rechte und gleichen Lohn für uns Frauen. Wir sind eine Demo-Generation und nicht eine Facebook-Generation. Auch heute tragen wir unsere Anliegen auf die Strasse. Wir wollen uns einsetzen für eine würdevolle Gestaltung des hohen Alters, welche nicht nur individuelles Schicksal, sondern auch gesellschaftliche Aufgabe ist. Deshalb das Thema: Das Alter ist uns teuer! Was wir uns

davon versprechen? Für uns und kommende Generationen setzen wir uns ein für Würde, Integrität und Lebensqualität im hohen Alter bis ans Lebensende. Wir haben beigetragen zum heutigen Wohlstand mit Lohnarbeit, Steuern, Krankenkassenprämien, Betreuungs- und Freiwilligenarbeit. Wir wollen uns darauf verlassen können, in der letzten Phase unseres Daseins würdig leben zu können und gut umsorgt zu sein. Deshalb setzen wir uns auch ein für die AHV-Revision, welche die Solidarität zwischen Alt und Jung, Jung und Alt festigt.»

HANNA HINNEN macht seit Beginn (2010) aktiv mit bei der GrossmütterRevolution, die zur Demonstration «Das Alter ist uns teuer!» am 2. September um 14 Uhr auf dem Waisenhausplatz in Bern aufruft. # 09 ~ 2017

Wirkt schmerzlindernd und heilungsfördernd bei rheumatischen Muskelund Gelenkschmerzen. Basiert auf einer Mischung natürlicher ätherischer Öle und enthält zusätzlich Arnika-Ölextrakt.

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Melisana AG 8004 Zürich www.dul-x.ch

HÄLT DICH IN BEWEGUNG


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

10 ~ Kindermund ~

«TAGESSCHAU VOM JESUS»

Pau l G ug

MUSEUelmann Museum M SchöneSTESTER nwerd

Wieder einmal habe ich meine Grosskinder übers Wochenende auf Besuch. Damit ich in Ruhe den Zmorge vorbereiten kann, lasse ich die Mädels einen Trickfilm am Fernseher schauen und verschwinde in der Küche. Bald einmal scheint im Wohnzimmer der Film zu Ende zu sein, und ich höre Orgelmusik. «Was händ ihr für äs Programm?», rufe ich aus der Küche. «Mir lueged d‘Tagesschau vom Jesus.» Das muss ich sehen, und tatsächlich wird ein Gottesdienst übertragen. Ich setze mich zu meinen Enkelinnen, und der Zmorge kann warten. VERENA BAUMANN, MÜLLHEIM

Hat Ihr Enkelkind etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Kindermund-Text an redaktion@grosseltern-magazin.ch

Im Nachbardorf ans Mittelmeer

F ~ Zitat ~

«ICH WÜRDE GERNE MEHR ZEIT MIT IHNEN VERBRINGEN, ABER DAS IST NUN MAL IN DER NATUR DER SACHE. ICH KANN EINFACH NICHT.» Seitdem die Herzogin Camilla (70) durch die Heirat mit Prinz Charles (69) Teil der britischen Königsfamilie ist, hat sie viele royale Termine und sieht ihre Enkelkinder nur noch selten. Der britischen Zeitung «Daily Mail» verriet sie, dass sie aber jede Gelegenheit wahrnehme, um ihre Enkel zu sehen.

ür diesen heissen Julitag schien uns Museumstesterinnen das Paul Gugelmann Museum in Schönenwerd ideal. Es liegt in Velo-Reichweite, direkt bei der Aare. In 26 Minuten waren wir vor Ort – vor verschlossenen Türen: Sommerferien. Eine Frau öffnete im alten Haus gegenüber das Fenster. Sie informierte uns, dass das Museum nur mit Führungen zu besuchen sei. Nein, während der Öffnungszeiten müsse man sich nicht anmelden dafür. Die kleinen, poetischen Metallkunstwerke Paul Gugelmanns bewegen sich ja alle, die dürfen nicht einzelne Besucher in Bewegung setzen. Sie gefielen Kindern immer ausnehmend gut. Zum Beispiel die «Monsterfalle». Und sie würden auf eine Art auch das Politische der Kunstwerke verstehen, wenn z.B. Metall-Menschlein von oben nach unten träten, wie in Hierarchien halt üblich. Wir sollten nun unbedingt den Kreuzgang neben ihrem Haus anschauen. Wir trafen auf einen verzauberten Ort, der nicht nur 26 Minuten, sondern Jahrhunderte entfernt von zu Hause schien. Die Verzauberung hielt den ganzen Nachmittag an: Der Sand in den Aare-Auen war so weich wie am Mittelmeer. •

Paul Gugelmann Museum, Schmiedengasse 37, 5012 Schönenwerd Geöffnet Mittwoch, Samstag, Sonntag von 14 bis 17 Uhr ausser an den Feiertagen, die auf der Webseite aufgeführt sind. www.gugelmann-museum.ch Eli Wilhelm, 56, testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Empfehlung~

«EIGENTLICH IST ES DIE EINZIG RICHTIGE FORM» Nun sind sie als Buch erhältlich, die Kolumnen von Rolf Käppeli, die dieses Magazin über zwei Jahre geprägt haben. Der ehemalige Chefredaktor Georg Gindely erinnert sich: «Es war, als hätten wir aufeinander gewartet: Rolf Käppeli war

auf so vielfältige Weise das Herz stiehlt. Ich las, staunte, war gerührt, schmunzelte und wusste: Ich hatte unseren Kolumnisten gefunden. Rolf Käppelis Texte waren ein Glücksfall für unser Magazin.

der erste, der sich bei uns meldete, als wir bekanntgaben, dass wir ein Magazin für Grosseltern lancieren. Er schreibe seit einigen Jahren Briefe an seine Enkelin Louisa, sagte er zu mir. Die Texte würden sich vielleicht als Kolumne für unser Magazin eignen – ob er mir sie schicken dürfe? Kurz darauf las ich die Briefe: Rolf Käppeli erzählt in ihnen von Louisas Alltag, von ihren Puppen, vom Übernachten bei den Grosseltern, von Musik, Kindersprache und gemeinsamen Ferien. Aber er erzählt dabei ganz beiläufig viel mehr: von der tiefen Liebe eines Grossvaters zu seiner Enkelin und von seinem grossen Staunen über diese Louisa, die ihm

Die Briefe an Louisa, die wir zwei Jahre lang abdruckten, gaben dem Heft von Beginn an Tiefe und Authentizität. Ein Glücksfall ist es nun auch, dass die Briefe an Louisa als Buch vorliegen. Eigentlich ist es die einzig richtige Form. Denn auch wenn jede Kolumne in sich abgeschlossen ist, so vermitteln doch erst die gesammelten Texte den ganzen Reichtum dieser engen Beziehung zwischen Grossvater und Enkelin. Zudem kommt das überraschende Geständnis des Schreibers in einem der letzten Texte noch viel besser zur Geltung. Es ist ein veritabler Twist, nach dessen Enthüllung man die Kolumnen gleich nochmals lesen will.» ~GG

Abonnenten des Grosseltern-Magazins können das Buch für 15 statt 20 Franken bestellen: verlag@grosseltern-magazin.ch «Liebe Louisa. Briefe an die Enkelin», Rolf Käppeli, Literareon 2017, 70 Seiten, 20 Franken.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

12 ~ Elternsprüche ~

«DIE ZIEGE WOLLTE AUCH EINEN LANGEN SCHWANZ HABEN UND HAT NUR EINEN KURZEN GEKRIEGT.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten. Gesammelt von Beat Gloor.

~ Kindermund ~

«WIÄ TUESCH SI I TUBÄ?» Unsere beiden Grosskinder aus Thun, dreiund fünfjährig, waren bei uns in den Ferien. Zusammen machten wir Mayonnaise. Am Schluss fragten sie: «Und wiä tuesch si etz i Tubä ichä?» Ich musste Tränen lachen. ROSMARIE SCHEUBER, ATTINGHAUSEN

Hat Ihr Enkelkind etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Kindermund-Text an redaktion@grosseltern-magazin.ch

DREI WÜNSCHE

Ein Gedicht für dich Du kleiner Mann mit grossen Schuhen, du musst wohl noch ein wenig ruhen, in deinem warmen Strampelkleid, bis du zum Wandern bist bereit. Den Lebensweg hinauf, hinab mit Mami und mit deinem Pap. Doch die zwei werden mit dir gehen Und aufmerksam mit Liebe sehen, dass du die guten Wege gehst, und sicher in den Schuhen stehst, bis sie so gross sind wie die andern, um im Gleichschritt mitzuwandern. So wünsch ich dir ganz gute Reise, dass du in unbesorgter Weise von Tag zu Tag ein gutes Stück mit Mut und auch ein wenig Glück allmählich wirst zu einem Mann, an dem sich jeder freuen kann. Dein adoptierter Grossvater

~ Trennungen ~

HAAR SPALT ER EI

Aus: «LebensWert – Grosseltern schreiben ihren Enkeln Briefe». Das Buch entstand aus einer Idee der Frauengemeinschaft der Pfarrei St Johannes in Weinfelden und enthält 34 Briefe von Grossmüttern und Grossvätern. Bestellung: Katholische Kirchgemeinde Weinfelden, Freiestrasse 13, 8570 Weinfelden. 15 Franken.

Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch

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~ Filmtipp~

«AKTIV INS ALTER»

bei ihrer Leidenschaft. «‹Aktiv ins Alter› ist für mich mehr als nur ein Film, denn aus seiner lehrreichen Entstehungszeit sind Freundschaften entstanden, und ich durfte an vielen persönlichen Momenten teilhaben», sagt der Regisseur. Entstanden ist ein inspirierender Film über jene Menschen, die auch im Alter wahrhaftig leben, die Regeln brechen, aus Statistiken fallen und Unglaubliches vollbringen. Ein Beispiel dafür, dass das Feuer in einem Menschen nichts mit dem Alter zu tun hat. ~MB Ab 7. 9. in erlesenen Schweizer Kinos. www.aktivinsalter.com

~ Kindervers ~

DÄÄ GAHT GO BIRRLI SCHÜTTLE, DÄÄ HILFT AM BÄUMLI RÜTTLE, DÄÄ LIST D'BIRRLI UUF, DÄÄ TREITS HEI, DE BERG DURUUF, UND DÄÄ CHLII LIIT FUUL IM GRAAS, PLUMPS, TÄTSCHT EM E BIRR' UF D'NAS! Gesammelt von Susanne Stöcklin-Meier

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Nach dem Motto «Wer rastet, der rostet» erzählen in «Aktiv ins Alter» vier Männer und eine Frau eindrucksvoll, wie man im Alter durch Lebensfreude, Ehrgeiz und Beharrlichkeit Berge versetzen kann. Der Regisseur Manuel Schweizer begleitete den 97-jährigen Sprinter Charles Eugster, den 59-jährigen Show-Akrobaten Fredi Lehmann, den 70-jährigen Wasserspringer und Gleitschirmpilot Peter Roseney, die 86-jährige OL-Läuferin Verena Harzenmoser und den 80-jährigen Triathlet Sigi Amrein (Bild) drei Jahre lang


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Festival ~

GENERATIONENAUSTAUSCH Der Verein «und» das Generationentandem bringt Generationen zusammen: mit seinem viermal jährlich erscheinenden Magazin «und», mit Generationentalks und Events und nun, zum Fünf-Jahre-Jubiläum, mit einem grossen Generationenfestival mitten in Thun. Entstanden ist der Verein «und» das Generationentandem auf die Initiative von Elias Rüegsegger (Foto links). Der Theologiestudent hatte sich damals in seiner Maturaarbeit mit dem Generationenaustausch beschäftigt und brachte die erste Ausgabe des Magazins heraus. Heute kann er auf ein grosses Netzwerk, bestehend aus Jungen und Alten, blicken. Zusammen hat ein generationendurchmischtes OK das Generationenfestival auf die Beine gestellt. «Wir bringen die Generationen zusammen und zeigen, dass in Thun funktionieren kann, was künftig in der ganzen Gesellschaft noch stärker zum Thema wird: Das Zusammenleben aller Generationen», sagt Elias Rüegsegger. Das vielseitige Programm mit Festivalmärit, Konzerten, Workshops und vielen weiteren Highlights für Jung und Alt spricht deshalb nicht nur die Bevölkerung von Thun und der Region an. Ein Besuch lohnt sich für alle. ~MB Generationenfestival, Areal Gymnasium Thun (Standort Seefeld), Samstag, 9. September, Festivalmärit 10 -18 Uhr, Food & Drinks bis 23 Uhr, Eintritt frei, Kollekte

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

«Sie war immer für mich da» Natalie Rickli sass mit ihrem Grosi gerne auf der Ofenbank. Innig verbunden fühlte sie sich ihr zuletzt auch am Sterbebett.

NATALIE RICKLI Natalie Rickli, 40, politisiert seit 2007 im Nationalrat. Die Zürcher SVP-Frau präsidiert zurzeit die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen und ist Mitglied der Kommission für Rechtsfragen. Sie arbeitet als Partner Relation Manager bei Goldbach Media in Küsnacht.

Mein Grosi väterlicherseits erlitt in ihrem Leben mehrere Schicksalsschläge. Sie verlor ihren Mann früh und stand mit zwei Kindern plötzlich alleine da. Später musste sie auch noch den Tod ihrer Tochter verkraften, die als Jugendliche an den Folgen eines Töffliunfalls gestorben war. Trotzdem blieb meine Grossmutter eine fröhliche, humorvolle Frau. Für mich hatte sie immer Zeit. Als ich klein war, hütete sie mich oft. Sie lebte nicht weit von uns weg in Winkel (ZH) in ihrem Elternhaus. Dieses musste mit Holz beheizt werden und hatte einen grossen Garten, in dem verschiedene Beeren wuchsen. Grosi arbeitete als Verkäuferin im Volg. Da sie nicht autofahren konnte, kurvte sie mit einem kleinen Töffli durchs Dorf, was ich lustig fand. Sie war gastfreundlich und hatte ein offenes Haus. Sie kochte den besten Hackbraten, den ich kenne. Dazu machte sie Kartoffelstock, den sie mir mit einem Seeli aus Sauce servierte. Ich erinnere mich an gemeinsame Stunden auf der Ofenbank. Wir plauderten oder machten Spiele, Eile mit Weile zum Beispiel. Immer wieder verbrachte ich Ferien bei ihr und durfte

bei ihr im Bett schlafen. Wie sie berichtete, weckte ich sie häufig um 5 Uhr in der Früh, um ihr eine Geschichte zu erzählen. Das nervte sie auf der einen Seite natürlich, auf der anderen Seite erzählte sie dies jeweils belustigt ihren Freunden. Einmal jagte ich ihr einen gehörigen Schrecken ein. Ich war bei ihren Nachbarn, die

einen Pool hatten, und stand in eine kaputte Schwimmbrille. Dabei verletzte ich mich. Mein Fuss blutete stark, das Wasser verfärbte sich rot. Schliesslich mussten wir zum Arzt, um die Wunde nähen zu lassen. Diesen für sie belastenden Nachmittag rief sie mir später immer wieder in

Erinnerung. Die letzten Jahre verbrachte meine Grosi in einem Pflegeheim. Wenn ich sie besuchte, stellte sie mich anderen Bewohnern gerne als Nationalrätin vor. Darauf war sie stolz. Sie sagte mir einmal, dass sie als Letztes an mich denken werde, wenn sie sterbe. Als sie im Januar 2015 im Sterben lag, war ich gerade verreist. Ich liess ihr ausrichten, sie solle auf mich warten, und nahm einen früheren Flug. Als ich eintraf, war sie bereits nicht mehr ansprechbar. Doch sie signalisierte mir mit einem Lächeln, dass sie auf mich gewartet hatte. Ich blieb an ihrem Bett, bis sie nach wenigen Stunden starb. Sie wurde fast 85 Jahre alt. In den Monaten danach dachte ich mehrmals, «jetzt gehe ich noch schnell zum Grosi». Es brauchte Zeit, bis ich realisierte, dass sie wirklich nicht mehr da war. Meine Grossmutter musste im Leben einiges erdulden. Sie war eine bescheidene Frau und schaute vor allem für die anderen. Sie war für mich eine wichtige Bezugsperson, wir hatten eine spezielle Verbundenheit. Dass ich bei ihr war, als sie starb, bedeutet mir viel. ~ER •


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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Mädchentraum von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

~ Enkeltrend ~

TONIES STATT CDS CDs, die nicht funktionieren, weil sie zerkratzt sind, oder ausgeleierte Kassetten: Sehr ärgerlich, fand ein Vater in Düsseldorf. Gemeinsam mit einem befreundeten Vater entwickelte er darum den Hörspielwürfel Toniebox. Drahtlos, digital und einfach zu bedienen: Am Ohr drücken und, wenn das Lämpchen grün leuchtet, das Figürchen draufsetzen. Schon läuft das Hörspiel. Wenn man am kleinen Ohr drückt, wird es leiser, am grossen wird es lauter. Wer zum nächsten Kapitel springen möchte, gibt rechts einen Klaps, und retour geht es auf der anderen Seite. Die Figürchen – die handbemalten Tonies - sind sozusagen die CDs oder Kassetten. Noch gibt es ausschliesslich hochdeutsch gesprochene Geschichten von beliebten Kinderfiguren wie Heidi, Die drei ??? und vielen mehr. Auf die sogenannten Kreativ-Tonies kann man eigene Geschichten laden: So kann man seinem Enkel, seiner Enkelin die Lieblingsgeschichte vorlesen und ihnen die Figur schenken. Dann können sie die Lieblingsgeschichte immer und immer wieder hören – und die Figur zum Spielen nutzen. ~BE Die Toniebox gibt es neu bei Migros, Coop, Mediamarkt und im Buchhandel. www.tonies.de

D

ie Puppe aus USA im Rita Hayworth-Look stammt aus den 40er Jahren. Ihre Garderobe ist so vielfältig, dass längst nicht alle Teile aufs Bild passten. Schon vor zweihundert Jahren druckte ein französisches Modejournal seine Modelle auf Karton zum Ausschneiden und Aufstellen, damit man sie sich besser vorstellen konnte. Später schmückten Anziehpuppen die Verpackungen von Kaffee oder Nähgarn, um dadurch den Verkauf anzukurbeln. VON POMPADOUR BIS MERKEL Sehr früh schon wurden Berühmtheiten der Geschichte ungefragt an- und ausgezogen, etwa Madame Pompadour, die Geliebte von Louis XIV. Heute reicht das Promi-Angebot von Familie Obama über Angela Merkel bis hin zum Papst. VERWANDLUNG PER MAUSKLICK Auch wenn das Umziehen schnell geht und man die Figuren längst nicht mehr selber ausschneiden muss – noch rascher geht’s am Computer. Ende der 1990er Jahre wurde in Japan das erste Programm dazu entwickelt und die Anziehpuppe so ins digitale Zeitalter hinübergerettet. •

In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

Drei Jahre Grosseltern-Magazin. Wir nahmen unseren Geburtstag zum Anlass unsere Facebook-Gemeinschaft nach ihrem

facebook.com/grosselternma-

Lieblingscover der letzten drei Jahre zu fragen. „Zurück in die Kindheit“ 2/2016 und „Expedition in die Tropen“ 4/2017 wurden genannt, aber auch ältere Ausgaben wie „Bei den Wilden Kerlen“ 2/2015 und „Bühnenreif“ 12/2014 wurden genannt. Welches Cover gefällt Ihnen am besten? ~MB

~ Im Netz ~

WELCHES COVER GEFÄLLT IHNEN AM BESTEN? Drei Jahre Grosseltern-Magazin. Wir nahmen unseren Geburtstag zum Anlass, unsere Facebook-Gemeinschaft nach ihrem Lieblingscover der letzten drei Jahre zu fragen. «Zurück in die Kindheit» 2/2016 und

«Expedition in die Tropen» 4/2017 wurden genannt, aber auch ältere Ausgaben wie «Bei den wilden Kerlen» 2/2015 und «Bühnenreif» 12/2014. Welches Cover gefällt Ihnen am besten? ~MB

Schreiben Sie uns: redaktion@grosseltern-magazin.ch oder stimmen Sie ab auf facebook.com/grosselternmagazin

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Mehr als ein Grossvater Solidarität und gegenseitige Hilfe, das sind Werte, die der Grossvater seinen Enkeln mitgeben möchte. Weil diese mehr wert sind als Geld und Reichtum. von CAROLINE DOKA (Text und Foto)

lulu ist zurück!», rufen sie auf Swaheli, «Grossvater ist zurück!». Patient geniesst den ausgelassenen Mix aus Respekt und Freude und seinen Status als Oberhaupt der Familie. Er lächelt stolz und streicht mit der Hand über Kinderköpfe. ENKEL OHNE ELTERN

Grossvater Patient mit seinen 8 Enkelkindern im Garten seines Hauses

P

atient Sebanya strahlt. Der 60-Jährige hat eine Fahrgelegenheit ergattert und sitzt nun auf der Rückbank eines Jeeps, der im Schritttempo von der Ranger-Station Rumangabo im Regenwald der Demokratischen Republik Kongo durch fruchtbares Ackerland ins Tal hinunter ruckelt. Patient ist ein bescheidener, herzlicher Mann, der gut Französisch spricht. Er arbeitet als Parkwächter im Virunga Nationalpark an der Grenze zu Uganda und Ruanda. Nun nutzt er die Fahrgelegenheit, um seine Familie in Kakomero zu besuchen. Das tut er ungefähr alle drei Wochen. Unangemeldet. Die Familie besitzt kein Handy. Besonders freut sich Patient auf

seine Enkelkinder. Vor allem auf jene, die mit ihm unter einem Dach leben. Kakomero ist ein gottverlassener Ort an einer Erdpiste, auf der gelegentlich Jeeps vorüberbrausen und nichts als eine Staubwolke hinterlassen. In den Fahrzeugen sitzen Touristen auf dem Weg zu den letzten Berggorillas oder UN-Blauhelme auf ihrer Mission für Frieden und Ordnung. Unweit vom Dorf ragt der 3470 Meter hohe Vulkan Nyiragongo in den Himmel, in dessen Krater ein gewaltiger Lavasee brodelt. Nachts färbt sein Glühen den Himmel rot. Als Patient in Kakomero aus dem Jeep steigt, läuft das ganze Dorf zusammen. Von allen Seiten rennen Kinder herbei, um ihn stürmisch zu begrüssen. «So# 09 ~ 2017

So genau weiss Patient auf Anhieb nicht, wie viele Enkelkinder er hat. «Viele», sagt er lachend und zählt im Kopf die Kinder seiner vier Söhne und Töchter zusammen. «Es müssen 12 sein», sagt er dann. Vier seiner Enkel leben bei ihm und seiner Frau Beatrice, 55. Tate, wie die Enkel die Grossmutter nennen, ist gerade bei der Feldarbeit und weiss noch nichts vom Besuch ihres Mannes. Die vier Enkel, die bei ihnen leben, sind die Kinder seiner an Aids verstorbenen Söhne und Schwiegertöchter. Im Ostkongo sterben viele Menschen an Aids und hinterlassen Kinder. Patient sorgt für die Waisen, obwohl er selber kaum ein Auskommen hat. Die Sebanyas sind einfache Bauern; die Familie ist arm und lebt vom Ackerbau. Auf vier kleinen Feldern wird Mais, Matoke und Getreide für den Eigenbedarf und zum Verkauf auf dem Markt angepflanzt. Aus dem Erlös werden Kleider, Schulbücher und Hefte für die Kinder gekauft. Doch das Geld reicht nicht, und so hat Patient, der ein Leben lang Bauer gewesen war, vor ein paar Jahren den Job als Parkwächter angenommen. Er lebt nicht gerne von der Familie getrennt, doch es ist der einzige Weg, über die Runden zu kommen. Und er fühlt sich privilegiert: «Ich kann umsonst die bedrohten Berggo-


~ Magazin ~ ANDERSWO

KAKOMERO

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rillas sehen, für deren Besuch Touristen ein Vermögen ausgeben.» Patients und Beatrices Zuhause ist eine einfache Lehmhütte, vor der in Beeten Gemüse angepflanzt wird. Ziegen und Hühner laufen frei herum. Im Haus mit dem Fussboden aus gestampfter Erde gibt es zwei Zimmer: eines für die Grosseltern und eines für die Enkel, von denen sich Mädchen und Buben je ein Bett teilen. Im Haus gibt es weder elektrisches Licht noch fliessend Wasser. Letzteres holt die Grossfamilie am 2 km entfernten Brunnen. Auch der Schulweg ist lang: für die grossen Kinder 7, für die kleinen 2 km zu Fuss.

Mit der Silver Cloud von Kapstadt nach Tema

Afrika einmal anders...

JEDER HIFT MIT

DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO Hauptstadt: Kinshasa Fläche: 2 344 858 km² Einwohner: 81 Millionen Bevölkerung: Jede Frau bringt durchschnittlich 6,3 Kinder zur Welt. 2016 waren 41,2 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt, das Median-Alter betrug 18,4 Jahre. Gesundheit: Laut der Weltgesundheitsorganisation betrugen die Gesundheitsausgaben im Jahr 2009 etwa drei Dollar pro Einwohner. Sprachen: Amtssprache ist Französisch. Daneben gibt es vier offizielle Nationalsprachen: Kikongo, Lingála, Swahili und Tschiluba. Demokratische Republik Kongo und Republik Kongo: Aus der ehemals belgischen Kolonie wurde am 30. Juni 1960 die Repubik Kongo, 1971 wurde diese in Republik Zaire umbenannt, und seit 1997 heisst sie Demokratische Republik Kongo. Der kleinere Nachbarstaat «Republik Kongo» war eine früher französische Kolonie und wurde ebenfalls 1960 unabhängig.

tet, übernimmt Tate die Erziehung der Enkel. Wenn die Kinder nicht gerade in der Schule sind, helfen sie mit, wo’s geht: auf dem Feld, beim Waschen am Bach, beim Wasserholen am Brunnen. So ist es Brauch im Ostkongo, jeder packt nach seinen Möglichkeiten mit an. Schon die Kleinen balancieren Wasserkanister auf dem Kopf vom Brunnen nach Hause. Brüderlichkeit, Solidarität und gegenseitige Hilfe sind Werte, die Patient Sebanya seinen Enkeln mit auf den Weg gibt, indem er sie vorlebt und darüber spricht. Werte, die ihm mehr bedeuten als Geld und Reichtum. «Jeden Abend nach dem Essen versammle ich in meinem Haus die Enkel um mich, auch jene, die nicht bei uns im Haus leben», erzählt Patient. «Ich erzähle davon, wie wichtig es ist zusammenzuhalten, sich gegenseitig zu helfen und füreinander da zu sein.» So wie er jetzt für die Enkelkinder da ist – vor allem für jene, die keine Eltern mehr haben. Und so, wie die Enkel später für ihre Grosseltern da sein werden, wenn diese nicht mehr arbeiten können und auf Hilfe angewiesen sind. Diese Werte hat Patient von seinem Grossvater mit auf den Lebensweg bekommen. •

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Kapstadt - Lüderitz (Namibia) Walvis Bay (Namibia) - Namibe (Angola) - Lobito (Angola) Luanda (Angola) - St. Helena Ascension Islands - Abidjan (Elfenbeinküste) - Takoradi (Ghana) - Tema/Accra (Ghana) Reisedatum: 21.03. bis 11.04.2018

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# 07 & # 08

MAGAZIN

# 07 & # 08 2017

Grosseltern

~ Magazin ~ LESERBRIEFE

Inkl. Dossier

AUTOBIOGR AFIE SCHREIBEN

2017

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seine wenn man achten muss, will (S.36) Auf was man begünstigen Enkel finanziell

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Leben mit

Enkelkindern

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Grosseltern MAGAZIN

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Die Meinung der Leserinnen und Leser

«VIELEN DANK» Zum Basteltipp, Ausgabe 07/17

Vielen Dank für die Bastelidee mit der Legobox. Meine vier Enkelinnen haben sich sehr erfreut, dass sie ihre Legos mit nach Hause nehmen durften. Sie nennen mich übrigens «Tutu», was Grossmutter auf hawaiianisch heisst. Winny Kampstra, Thalwil

Enkelkinder so wichtig sind» spricht uns aus vollem Herzen! Ihr Film zeigt so wunderbar gefühlvoll und klar, wie wichtig die Beziehung unterschiedlicher Generationen zueinander ist!

Ich habe heute beim Augenarzt im Wartezimmer das Grosselternheft gelesen. Ich kannte es bis anhin nicht. Es ist ein sehr gutes Magazin mit tollen Themen. Ich habe im Heft Februar 2017 einen super Beitrag begonnen zu lesen, bin aber leider nicht fertig geworden. Ist es möglich das Heft noch zu bestellen? Ich habe mir gleich ein Abo bestellt bei Ihnen. Bin begeistert von dem Magazin.

Claudia Bolte, Deutschland

Marion Grogg

«HIMMLISCHER KUCHEN» Zum Rezept, Ausgabe 07/17

«KANN ICH ÄLTERE AUSGABEN BEZIEHEN?»

Wir hatten die aktuelle Ausgabe gekauft und wollten das Schokokuchenrezept in Angriff nehmen. Da merkten

Ich habe seit einem Jahr circa (weiss nicht mehr genau) das Magazin Grosseltern abonniert und finde es

wir, dass wir das Heft aus Versehen im Zug liegengelassen hatten. Könnten Sie uns nicht das Rezept der aktuellen Ausgabe per Mail senden? Das muss ein himmlischer Kuchen sein…

sehr, sehr gut! Kann ich auch noch ältere Ausgaben beziehen vor meinem Abonnement? Zum Beispiel auf der Alp würde mich so interessieren, aber eigentlich alle! Danke für Ihre Antwort und für eine Liste, welche Ausgaben noch erhältlich sind!

Till Hollinger

«AUS VOLLEM HERZEN» Zum YouTube-Film «Grosselterntag»

Ihr kurzer Filmbeitrag auf YouTube «Weshalb Grosseltern für ihre

«ICH BIN BEGEISTERT VON DEM MAGAZIN»

Redaktion: Einzelne Seiten können wir Ihnen als PDF gerne zuschicken. Richten Sie Ihre Anfrage bitte an: redaktion@grosseltern-magazin.ch

Lisbeth Distel, Meggen Redaktion: Einzelausgaben von früheren Groksseltern-Magazinen können Sie über abo@grosseltern-magazin.ch für 9.50 Franken nachbestellen.

Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch

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RAPPERSWIL

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~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER

Angst

I

ch bekomme keine Luft mehr… mein Puls rast… die Atmung setzt aus… Ich schreie: «Halt, das ist viel zu gefährlich, komm zurück – nein, bleib stehen, beweg dich nicht, ich hole dich da runter.» Sie ist aber auch flink wie ein Wiesel. «Reg dich nicht auf, Omami, sie steht immer auf dieser Mauer», belehren mich ihre Brüder. Als ob mich das beruhigen könnte. Was?! Und wenn sie einmal runterfällt? – «Sie kann das, du bist eben eine Angsthasen-Grossmutter.» Irgendwie stimmt das ja schon. Ein Thema. bei dem ich weder bei der Tochter noch beim Schwiegersohn Anteilnahme finde. Zum Beispiel dieses Riesentrampolin ohne Netz und doppelten Boden. Seit Jahren steht das in ihrem Garten und ist mir ein Dorn im Auge. Vor einiger Zeit musste der Grosse sogar am Bein eine Schramme nähen. Als meine Tochter mir davon erzählte, bestätigte das nur meine Ängste, während sie meinte, es sei ja nichts wirklich Schlimmes passiert. Nun gut, gänzlich in Watte packen geht wohl wirklich nicht. Das würde ja den wunderbaren Tatendrang der Kinder stoppen. Aber vielleicht liesse sich ein Mittelweg finden? Oder es soll wenigstens bald Winter werden, damit wir mit gutem Gewissen am Stubentisch wilde, ausgelassene, gefährliche Leiterlispiel- oder Tschau-Sepp-Turniere austragen können. •

DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (64) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als Web-Publisher. Ihre älteste Enkelin ist bereits ein Teenager, das achte Enkelkind noch ein Säugling. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.

Fotos: Tibor Nad

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Seit zehn Jahren steht dieses Trampolin bei uns, und noch nie ist wirklich etwas passiert. Ja gut, die Schnittwunde am Schienbein vom Grossen lasse ich gelten. Das war ein Unfall, bei dem zum Glück nichts Schlimmeres passiert ist. Alle zehn Jahre fünf Stiche, das ist doch eine gute Bilanz? Dafür bewegen sich die Kinder täglich und lernen so ihren Körper kennen – und ihre Grenzen. Ich bin überzeugt: Je mehr man den Kindern zutraut, desto weniger schlimme Unfälle passieren. Sie lernen auf Bäume klettern, auf Mauern gehen, von solchen springen und auch mal hinfallen, ohne sich gleich weh zu tun. Ein paar Narben, Beulen und vielleicht mal ein gebrochener Knochen gehören zu einer glücklichen Kindheit dazu. In der Theorie ist meine Mutter damit auch einverstanden, das weiss ich, aber im täglichen Umgang mit den Gefahren, da spielt ihr die Ängstlichkeit oft einen Streich. Zugegeben, manchmal stockt auch mir der Atem: Der Grosse springt vom 10-Meter-Sprungturm! Da kann auch ich nicht hinsehen. Und wenn ich fremde Kinder hüte, dann bin ich auch weniger gelassen. Selbst wenn ich diese gut kenne, bin ich unsicher: Was können die und was nicht? Dann gelten zum Beispiel beim Trampolinspringen einfach strengere Regeln. Mit etwas Murren nehmen die Kinder diese auch hin. •

DIE TOCHTER Melanie Borter (38) hat drei Kinder, zwei Buben im Schulalter und eine Tochter im Kleinkindalter. Sie arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum als Journalistin. Ihr Mann ist einen Tag zuhause, zwei Tage werden die Kinder institutionell betreut und einen Tag von der Grossmutter gehütet.

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© Dukas/SRK

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Grossvater und Enkel geniessen die Zeit miteinander. «Sicherheit ist ein gutes Gefühl – vor allem, wenn es immer da ist.»

Notruf SRK

Ein Knopfdruck für’s Leben: Sicherheit rund um die Uhr Geht es um meine eigene, ganz persönliche Sicherheit im Notfall, ist nicht nur eine spezielle und verlässliche technische Lösung gefragt. Für einen «erfolgreichen Notruf», der im Extremfall mein eigenes Leben retten soll, zählt schlussendlich nur eins: das Ergebnis. Der rettende Knopfdruck muss daher von der ersten Sekunde an viel mehr auslösen als den Aufbau einer Rufverbindung. Der Rotkreuz-Notruf macht es vor. Der Extremfall Muten wir uns einmal diese Frage zu: Was passiert in einem lebensbedrohlichen Notfall tatsächlich? Schrecklicher Schmerz, Panik und gewaltiger Stress brechen plötzlich über mich herein. Ich bin allein, ganz auf mich gestellt – und verliere zugleich die Kontrolle, die Orientierung und schliesslich das Bewusstsein.

Gerade unter diesen dramatischen Bedingungen muss ein Notruf mein Leben retten können. Deshalb sollte er so wenig wie möglich auf meine Mitwirkung angewiesen sein! Das oberste Prinzip des Rotkreuz-Notrufs im Extremfall ist unverrückbar: «Ein Knopfdruck genügt». Alles Weitere liegt von diesem ersten Moment an in professionellen Händen. Kommt der Notruf von einem ortungsfähigen Gerät, werden meine genauen Standortdaten automatisch übermittelt. Rettungskräfte erreichen mich auf schnellstem Wege. Die Fachpersonen in der Rotkreuz-Notrufzentrale wissen bereits vom Augenblick meines Knopfdrucks an, mit wem sie sprechen. Die von mir hinterlegten Informationen zu meinen Vorerkrankungen, Allergien und benötigten Medikamenten sind unmittelbar verfügbar. Meine Retter vor Ort sind also gut vorbereitet.

Das kleine Missgeschick Glücklicherweise sind Extremfälle in der Rotkreuz-Notrufzentrale nicht der Normalfall. Auch bei den zumeist weniger dramatischen Alarmen zeigt man dort vor allem menschliche Qualitäten und hohe Flexibilität. Auf Knopfdruck finde ich jederzeit sofort offene professionelle Ohren. Die Mitarbeitenden sind jeden Tag rund um die Uhr zu erreichen. Und sie haben viel Erfahrung mit den kleinen, dummen Zufällen des Alltags. Vielleicht reicht es ja aus, meine Angehörigen, meinen Hausarzt oder meine Nachbarin zu benachrichtigen. Ihre Daten sind ebenfalls hinterlegt – und oft ist die Hilfe ja schon ganz nah! Unterstützung beim Aufstehen nach einem harmlosen Sturz oder die Öffnung der Terrassentür in der zweiten Etage, nachdem der Riegel von innen zugeschnappt ist, können gerade bei betagten oder erkrankten Personen echte Notfälle verhindern. Das gute Gefühl «Sicherheit ist ein gutes Gefühl – vor allem, wenn es immer da ist.» Andreas Bircher, Leiter des Geschäftsbereichs Entlastung in der Geschäftsstelle SRK, spricht gerne von einer Erfahrung mit dem Notruf, der sich kaum jemand entziehen kann: «Dieser Effekt entsteht weit von allen Notsituationen entfernt. Er besteht schlicht darin, von einem guten Gefühl getragen zu werden: Sicherheit, die ich – ob zu Hause oder unterwegs – immer ganz diskret, aber stets verfügbar bei mir habe, hat auch etwas mit Selbstsicherheit zu tun.»– «Die übrigens gar nichts mit Übermut zu tun hat», fügt er schmunzelnd hinzu, «aber viel mit Lebensqualität und einer gewissen Gelassenheit.»

Weitere Informationen finden Sie unter: www.rotkreuz-notruf.ch www.pflege-entlastung.ch


Ernst Widmer (67), Nutzer des Rotkreuz-Notrufs

«Ich bin Fan vom Roten Kreuz. Dank ihm können meine Angehörigen und auch ich wieder ruhig schlafen.» en

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Jeden Tag ist das Rote Kreuz für 19 000 Menschen 24 Stunden auf Knopfdruck erreichbar. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir da sein.

Für mehr Menschlichkeit


~ Hintergrund ~ PORTRAIT

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In erster Linie einfach ein Kind Brigitte und Kurt Dettwyler werden sich nie daran gewöhnen, dass die Menschen gaffen, wenn sie mit ihrem Enkel Felix unterwegs sind. Felix ist seit seinem zweiten Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen. Von MELANIE BORTER (Text) und TIBOR NAD (Fotos)

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s war am 28. November 2012, als Brigitte Dettwyler (68) von ihrer Tochter Sandra erfuhr, dass der damals zweijährige Felix im Spital sei. «Meine Tochter hatte mich schon am Abend zuvor angerufen und erzählt, dass etwas nicht stimme: Felix sass auf dem Boden und spielte, als er plötzlich weinte, über Schmerzen in den Beinen klagte und nicht mehr aufstehen konnte.» Die Eltern trugen den Jungen ins Bett – es war ja Schlafenszeit. Am nächsten Morgen konnte Felix noch zwei Stunden gehen, dann aber waren die Beine wieder gelähmt. Als Robert Surdyka und Sandra Dettwyler ihren Sohn Felix in den Spital fuhren, konnte er nicht mehr sitzen, den Rumpf nicht kontrollieren. Subakute transverse Myelopathie würden die Ärzte viel später und nach etlichen Untersuchungen diagnostizieren. Rückenmarksinfarkt. Inkomplette Querschnittlähmung. «Man muss sich das wie einen Herzinfarkt vorstellen, einfach im Rücken», erklärt Kurt Dettwyler (72). «Aber die Ärzte wissen bis heute nicht recht, was Felix eigentlich fehlt», fügt er an. Die Diagnose entstand nämlich erst allmählich und geschah nach dem Ausschlussverfahren: Weil es kein Virus, kein Tumor, kein Impfschaden oder Ähnli-

ches war, blieb nur noch der Rückenmarksinfarkt als plausible Erklärung. Dies, obwohl die eindeutigen Anzeichen für einen solchen auch fehlten. DIE UNGEWISSHEIT «Das war eine sehr schwere Zeit. Man wusste nicht, was Felix hat und wie es weitergeht», sagt Brigitte. Diese Ungewissheit war schwer auszuhalten. Der Spitalaufenthalt wurde immer aufs Neue verlängert. Kurt und Brigitte besuchten ihren Enkelsohn, so oft sie konnten. Innerfamiliär war von Anfang an klar, wenn die Grosseltern im Spital sind, haben sie die volle Verantwortung und Entscheidungsgewalt für das, was während dieser Zeit mit Felix geschieht. Für die Ärzte war das nicht immer einfach zu akzeptieren. Aber so konnten die Grosseltern nicht nur Felix, sondern auch seine Eltern unterstützen. «Das war eine grosse moralische Unterstützung, wenn meine Eltern bei Felix waren. Weil ich wusste, da ist jemand bei ihm», sagt Tochter Sandra. Felix machte ein paar Fortschritte, konnte wieder sitzen und sich bald mit den Armen am Boden entlang ziehen. Es sind aber die schweren Momente, die die Erinnerung der Grosseltern prägen: die Operationen, die Ausschläge und Infektionen, das Katheterisieren. Und dann die Sache mit dem Wechseln des Pflasters am Bauch: Felix entwickelte eine richtige Angst vor Pflastern. Wenn es gewechselt werden musste, schrie er herzzerreissend. Die Ärzte schickten die Grosseltern jeweils weg, das Wechseln sei einfacher, wenn sie nicht dabei wären. «Aber selbst am anderen Ende der Abteilung hörte man ihn noch schreien, das war kein gewöhnliches Gränne», erzählt die Bernerin, ~

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Felix ist ein aufgestellter, frรถhlicher Junge, der seit seinem zweiten Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen ist.


~ Hintergrund ~ PORTRAIT

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Rollstuhl regelrecht an», erzählt Brigitte. «Damit hatte ich nicht gerechnet. Das war ein schwerer Gang für mich.» Nein, sie habe sich bis heute nicht an dieses Gaffen gewöhnt, auch nicht an die neugierigen, aber teilnahmslosen Fragen der Leute. «Aber ich bin frecher geworden, gebe einfach keine Antwort oder stupse jemanden einfach an, der auf dem Gehsteig nicht ausweicht, wenn ich mit dem Rollstuhl komme.» EIGENE GROSSELTERN ALS VORBILD «das war ein Möögge!» Dies bestätigt auch Kurt: «Das war nicht zum Aushalten. Für mich war das das Allerschlimmste. Diese Ohnmacht! Man steht da als erwachsener Mann und kann nicht helfen, kann nichts tun. Man kommt sich vor wie ein Depp.» Und immer blieb diese Ungewissheit. Wie geht es weiter? Wird Felix jemals wieder laufen können? IM ROLLSTUHL Nach zwei Monaten verliess Felix das Spital. Im Rollstuhl. Es folgten acht Monate Rehabilitation in Affoltern ZH. Die Grosseltern Brigitte und Kurt unterstützten die Familie weiterhin, wo und wie sie konnten. «Als meine Tochter wieder zu unterrichten begann, blieb ich jeweils dienstags bei Felix», erzählt Brigitte. Ihr früherer Beruf als Pflegeassistentin kam der Pensionierten zugute. Trotzdem, kam sie nie an ihre Grenzen? Brigitte: «Körperlich nicht. Aber moralisch schon. Ich dachte beim ins Bett Gehen an Felix, beim Aufwachen nachts und am Morgen galt mein erster Gedanke auch ihm. Es war eine harte Zeit.» Brigittes Augen füllen sich mit Tränen. Sie und Kurt sind sich offensichtlich gewohnt, dass ab und zu Tränen fliessen. Brigitte, ganz unaufgeregt, holt ein Taschentuch, und Kurt wartet ruhig, bis seine Frau weiterfährt: «Ja, es war eine harte Zeit. Auch die Schicksale der anderen in so einer Rehabilitation belasten einen. Wir hätten es nicht geschafft, wenn wir nicht zu zweit gewesen wären.» Kurt und Brigitte sind viel mehr als ein eingespieltes Ehepaar, das seit 48 Jahren verheiratet ist. Da ist so viel Herzlichkeit und Verständnis füreinander. Das Schlimmste für Brigitte stand ihr noch bevor, und es traf sie völlig unerwartet, erst nach der Reha-Zeit. Bis anhin waren sie mit Felix immer an Orten unterwegs gewesen, wo sich die Menschen an den Anblick von Rollstühlen und Kindern in Rollstühlen gewohnt waren. Spitäler, Reha-Kliniken. Als Sandra sie nach der Rehabilitationszeit einmal fragte, ob sie auf Felix aufpassen könnten, beschlossen die Grosseltern, einen Spaziergang durch Bern zu machen. Da geschah es: «Die Menschen schauten nicht nur, sie gafften den kleinen Jungen im

«Für mich war die Arbeit immer ein Ausgleich», erinnert sich Kurt an diese intensive Zeit. Er arbeitete seit seiner Frühpensionierung und noch bis vor kurzem als Fahrer. Er war damals auch oft bei seinem 94-jährigen Vater, dem es gesundheitlich nicht mehr so gut ging. Und schliesslich waren da noch die anderen drei Enkelkinder, die Kinder ihres Sohnes Reto. Diese sollten auch nicht zu kurz kommen. Sie hüteten sie schon damals und hüten sie heute immer noch jeweils am Montag. «Aber sie durften auch zwischendurch immer kommen, wann sie wollten», hält Kurt fest. «Wir versuchen allen Enkelkindern gute Grosseltern zu sein und sie gerecht zu behandeln. Das ist uns wichtig.» Vor drei Jahren kam noch ein Enkel hinzu: Maxim, Felix‘ kleiner Bruder. «Schätzu» nennen die drei älteren Enkelkinder übrigens ihren Grossvater. Kurt und Brigitte lachen. «Das kommt daher, dass mich Brigitte immer so nennt. Die Enkel dachten wohl, dass ich tatsächlich so heisse», sagt Kurt und berichtet von einer lustigen Szene im Bus, als der eine Enkel ganz hinten sass und quer durch den Bus rief: «Schätzu, müssen wir hier aussteigen?» – «Vielleicht möchte ich deshalb ein guter Grossvater sein, weil ich selbst so tolle Grosseltern hatte», sagt Kurt. «Mein Grossvater, geboren 1896, war immer ein grosses Vorbild für mich.» Grosseltern sein heisst für die beiden, da sein, wenn die Kinder und die Kindeskinder sie brauchen. Ohne Wenn und Aber.

«Man muss so ein Schicksal annehmen, das hilft sehr.»

GROSSE FORTSCHRITTE Heute ist Felix sieben Jahre alt und besucht die erste Klasse. Bereits den Weg in den Kindergarten meisterte er mit seinem Elektro-Rollstuhl eigenständig. Er kann vom Elektro-Rollstuhl selbst in den wendigeren Rollstuhl wechseln, und seit er durch den Bauchnabel katheterisieren kann, macht er das auch selbst – alle drei Stunden, also auch während eines Schulmorgens. ~

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Trotz Rollstuhl, Kurt und Brigitte Dettwyler gehen mit Felix auf den Spielplatz.


~ Hintergrund ~ ROLLSTUHL

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Auf den Rollstuhl angewiesen zu sein, heisst nicht, an den Rollstuhl gefesselt zu sein.

Therapien ausser Haus und zuhause gehören zu seinem Alltag und somit auch zum Alltag der Grosseltern. Denn Brigitte und Kurt hüten Felix und Maxim immer noch dienstags. Beinschienen müssen gewechselt werden. Und täglich muss Felix in den Stehtrainer. «Das ist ein Mordsgestell mit zwei riesigen Rädern dran», erklärt Brigitte. Und als einmal ein Chindsgiausflug auf dem Programm stand und die Mutter nicht konnte, ging Grosi Brigitte mit. Schob Felix auf Umwegen der lachenden und treppensteigenden Kinderschar hinterher, denn wenn man nicht täglich mit dem Rollstuhl unterwegs ist, übersieht man die vielen unüberwindbaren Stufen einfach, auch als Lehrperson. Und immer wieder stehen Operationen an. Zum Beispiel musste Felix im Januar dieses Jahres seine Hüften operieren lassen, die mit der Zeit schräg wurden. DIE ZUKUNFT

und sind flexibel. Das ist eine grosse Erleichterung», sagt Sandra. Hat sie nie das Gefühl, dass sie ihre Eltern überfordert? «Meine Eltern werden nicht jünger, das stimmt. Aber meine Kinder sind in erster Linie einfach Kinder. Und die halten meine Eltern auch fit, viel mehr, als dass die anstrengende Arbeit sie belastet.» Kurt und Brigitte schauen lieber nicht in die Zukunft. Wir nehmen Jahr für Jahr», sagen sie. «Es lohnt sich nicht, sich bereits jetzt Sorgen zu machen über etwas, das vielleicht kommen wird. Und wer weiss, vielleicht kann Felix eines Tages doch wieder ein paar Schritte gehen? Die Medizin macht Fortschritte.» Und vielleicht ändern sich die Zeiten, und der öffentliche Raum wird tatsächlich rollstuhlfreundlicher? «Felix ist ein helles Köpfchen, für sein Alter sehr gescheit», sagt Kurt nicht ohne Stolz und fügt an: «Das tönt jetzt vielleicht hart, aber wenn man sieht, dass das Schicksal andere Kinder noch viel härter getroffen hat – und solche Beispiele haben wir gesehen in der Reha-Klinik – dann hilft das bei der Verarbeitung.» Denn eines haben die Grosseltern durch Felix‘ Erkrankung gelernt: «Man muss so ein Schicksal annehmen, das hilft sehr.» •

Diese regelmässigen Spitalaufenthalte sind natürlich nichts für den kleinen Maxim. «Ich bin deshalb sehr froh, dass ich dann jeweils auf meine Eltern zählen kann. Ihnen kann ich Maxim einfach bringen, sie sind für die Kinder eingerichtet, haben Zeit

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~ Hintergrund ~ NEUE GROSSVÄTER

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~ Hintergrund ~ NEUE GROSSVÄTER

Von BARBARA EHRENSPERGER (Text) und SANDRA ARDIZZONE (Foto)

Der Grossvater macht‘s Heutige Grossväter haben engere Beziehungen zu ihren Enkelkindern, als dies früher der Fall war. Das geht aus soziologischen Studien hervor. Denn sie sind viel engagierter. Kurt Käser ist das Beispiel in extremis: Windeln wechseln, Schoppen machen, singen; er hütete seine Enkelin Shari bereits als Baby.

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Gewonnen!», ruft die neunjährige Shari laut und reisst theatralisch ihre Arme in die Luft. Ihr Grossvater Kurt Käser schmunzelt gelassen. «Spielen wir nochmals?», fragt der 73-Jährige. Die beiden sind ein eingespieltes Team, nicht nur beim «Tschau Sepp». Seit Shari sechs Monate alt ist, hütet Kurt Käser seine Enkelin. Zu Beginn zwei Tage die Woche – am Dienstag und Freitag. Heute nur noch sporadisch, dafür auch mal eine Woche am Stück. «Wir waren zwar alleine, aber Jaja hat immer für uns vorgekocht, gell Papu?», verrät Shari die Schwäche ihres Grossvaters. Aber sonst brauchten die beiden keine Hilfe. Alles klappte immer bestens – und darauf sind beide etwas stolz. «DAS IST IDEAL FÜR ALLE» «Bei meinen Kindern habe ich nie so viel gemacht wie bei Shari», erzählt er. Mit 55 Jahren konnte er nach einem Burnout nicht mehr fix arbeiten. Als Shari zur Welt kam und die Frage nach der Betreuung im Raum stand, fand er: «Das mach ich. Das kann ich. Das ist ideal für alle.» Ideal für die Tochter, dass sie wieder beruhigt arbeiten gehen konnte. Und auch für ihn, ergänzt seine Frau Edith. Windeln wechseln, Schoppen machen und herausfinden, was Shari mag: «Irgendwie ging das alles einfach.» Er habe aber auch schon Erfahrung gehabt, erklärt er. Sein Bruder sei zehn Jahre ~ # 09 ~ 2017

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eutige Grossväter haben engere Beziehungen zu ihren Enkelkindern als dies früher der Fall war. Zwar sind es weiterhin mehr Grossmütter als Grossväter, die sich bei der Betreuung von Enkelkindern engagieren, aber der Anteil an Grossvätern, die sich aktiv um Enkelkinder kümmern, hat sich in den letzten Jahren erhöht. Nach eigenen Aussagen pflegen 57 Prozent der Grossväter mindestens einmal pro Woche persönliche Kontakte zu ihren Enkelkindern, im Vergleich zu 62 Prozent der Grossmütter. Nur zwei Prozent der befragten Grossväter haben keinen Kontakt. Mehr als 70 Prozent der heutigen Grossväter sind der Ansicht, dass sich Grosseltern um ihre Enkel kümmern sollten. In dieser Ansicht unterscheiden sich Grossväter kaum von Grossmüttern.

Aus dem Fotoalbum der Käsers: Kurt Käser hütet Shari, seit sie halbjährig ist.

DIE FAMILIE IST WICHTIG jünger als er, und er habe ihn oft gehütet und auf ihn aufgepasst. Da habe er auch alles gemacht. Bei den eigenen Kindern sei er dann aber der vollzeitarbeitende und in Vereinen engagierte Vater gewesen. Ob er mit Shari etwas nachhole? «Es ist schön, Grossvater zu sein», sagt er schmunzelnd. SINGEN, SPIELEN, KÜHE SCHAUEN Mit Shari habe er an den Hüte-Tagen oft gesungen. Offensichtlich, denn Shari fällt sofort ein Lied ein, das ihr Papu beigebracht hat. Früher seien sie quasi jedes Mal spazieren gegangen, zuerst im Kinderwagen, dann beide zu Fuss. Da entdeckte er Sharis Leidenschaft für Tiere. So hätten sie immer bei den Kühen vorbeigehen müssen. Nun geht Shari mit ihren Grosseltern zum vierten Mal in die «Rössliferien». Sie werden eine Woche zu dritt in einem Hotel im Tirol verbringen, an das ein Reiterhof angegliedert ist. Shari freut sich auf das tägliche Reiten, und in der restlichen Zeit wollen sie kurze Ausflüge unternehmen oder spielen. Seit Edith vor vier Jahren pensioniert worden ist, hüten sie nun zu zweit. Jetzt wird zu dritt «Stadt-Land-Fluss» gespielt. Shari gibt die Kategorien vor. «Wenn Shari hier ist, richten wir unser Programm nach ihr», sagt Edith. In der von Shari konzipierten Kategorie «Städte und Länder» findet Edith «Karlsruhe», Kurt «Kalkutta» und Shari «Kanada» – so gibt es nach ihren Spielregeln für alle Punkte. Aber bei Sharis Lösung mit Buchstaben Z sind Jaja und Papu streng. Keine Punkte für Shari: Sizilien schreibt sich mit S und nicht mit Z. • # 09 ~ 2017

Es sind verschiedene Gründe, die zu einem verstärkten Interesse und Engagement von Grossvätern beitragen: Erstens erlebten Familien und Familiensolidarität in den letzten Jahren eine merkbare Aufwertung. In einer als unsicher erlebten Zeit werden Familienbeziehungen und gegenseitige Unterstützung zusätzlich geschätzt. In Südeuropa – wo viele junge Menschen arbeitslos sind – wäre die Lage junger Familien ohne wirtschaftliche Unterstützung durch Grosseltern weitaus dramatischer. Aber auch in der wohlhabenden Schweiz wird die Familie von Jung und Alt hoch gewertet. Dies zeigt sich etwa darin, dass nur wenige junge Menschen generell keine Kinder möchten oder dass Familienbeziehungen – neben Freundschaften – grossmehrheitlich positiv beurteilt werden. Erwerbstätige Grossväter erleben familiale Beziehungen mit Enkelkindern als wertvolle Ergänzung einer stressreichen Berufswelt. Gut 54 Prozent der noch erwerbstätigen Grossväter erwähnen regelmässige Kontakte mit ihren Enkelkindern. Mit der


~ Hintergrund ~ NEUE GROSSVÄTER

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Rollenveränderung mit Zeitverzögerung Sie sind engagierter, interessierter und haben engere Beziehungen zu den Enkelkindern – die Grossväter von heute. Die Forschung weiss, woran das liegt. Von FRANÇOIS HÖPFLINGER (Text)

Pensionierung werden enge Beziehungen mit vertrauten Menschen ein wichtiges Merkmal einer guten Lebensqualität im

vere Gestaltung der Beziehung zu jungen, heranwachsenden Enkelkindern. Nahezu siebzig Prozent der 2013 befragten Gross-

«Grossvater» identifizieren. Dies muss nicht zu einer Abkehr oder Abwehr von grosselterlichem Engagement führen, je-

Leben nach der Arbeit.

väter schätzten ihre Gesundheit als gut bis sehr gut ein. Eine gute körperliche Verfassung wie aber auch ein mehrheitlich gutes psychisches Befinden erleichtert es wesentlich, sich aktiv und intensiv um lebhafte Enkelkinder zu kümmern. Dies wird dadurch gestärkt, dass heutige Grossväter vielfach offen für neue digitale Kommunikationsformen sind. Vor allem mit heranwachsenden Enkelkindern werden persönliche Kontakte immer häufiger durch digitale Kontakte ergänzt und verstärkt. Eine deutliche Mehrheit heutiger Grossväter identifiziert sich mit der Lebensvorstellung, dass es im Leben wichtig sei, neue Ideen zu pflegen und kreativ zu verbleiben – ein Ziel, das gerade durch den Kontakt mit jüngeren Personen innerhalb der Familie erreichbar wird.

doch zu vermehrten Überlegungen und Diskussionen bezüglich Erwartungen und Verpflichtungen. Aktive Generationen von Grossvätern wollen ihr Engagement oft selbstbestimmt gestalten. Aktive Grossvaterschaft wirkt sich insgesamt positiv auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit älterer Männer aus. Auf jeden Fall zeigen immer mehr Studien einen positiven Zusammenhang zwischen der Sorge für Enkelkinder und der psychischen Gesundheit sowie dem psychischen • Wohlbefinden älterer Männer.

ETWAS NACHHOLEN Zweitens haben Rollenveränderungen innerhalb der Familie zu einem erhöhten Engagement von Männern beigetragen. Geschlechtsbezogene Ungleichheiten in der Verteilung von Haus- und Familienarbeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht aufgelöst, aber verringert. Dies gilt vor allem bei Paaren mit Kleinkindern, wo sich die durchschnittlich geleisteten Familienstunden der Väter von 7 bis 8 Wochenstunden (1978/80) auf 31 Wochenstunden (2013) erhöht haben. Väter engagieren sich heute stärker in der Kinderbetreuung als früher. Mit Zeitverzögerung hat sich dies auch auf Grossväter ausgewirkt, sei es, dass engagierte Väter später auch als Grossväter tätig sind, oder sei es, dass das veränderte Verhalten der Söhne und Schwiegersöhne die ältere Generation positiv stimuliert. Nicht selten ist bei heutigen Grossvätern auch ein Motiv des Nachholens: Mit den Enkelkindern möchte man etwas nachholen, das früher bei den eigenen Kindern beruflich bedingt zu kurz kam. Väter und Grossväter mit Kinderwagen – bis in die 1970er Jahre eher ein rares Bild – gehört heute zum Alltagsgeschehen. Drittens erleichtert ein besserer Gesundheitszustand älterer Menschen eine akti-

ENKEL MACHEN GLÜCKLICH Gesundes und aktives Altern neuer Generationen älterer Männer verringert die erlebte Generationendistanz. Es erlaubt eine positivere Gestaltung der Beziehung zu Enkelkindern als es früheren Generationen möglich war. Umgekehrt kann ein aktives Leben im Alter allerdings dazu beitragen, dass die neu gewonnene späte Freiheit des Alters gegenüber neuen Verpflichtungen – wie regelmässige Enkelkind-Betreuung – verteidigt wird und sich jung gebliebene ältere Männer nicht mit der Altersrolle # 09 ~ 2017

FRANÇOIS HÖPFLINGER ist in selbstständiger Forschung und Beratung zu Alters- und Generationenfragen tätig. Seit 2014 ist er Mitglied der Leitungsgruppe des Zentrums für Gerontologie an der Universität Zürich. Der 69-Jährige ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und vier Enkelkinder.


~ Hintergrund ~ LEITERLISPIEL

34 Von MELANIE BORTER (Text) und DEBORAH LÄTSCH (Illustrationen)

Spielend für die Umwelt

So einfach kann Umwelterziehung sein. Mit dem Leiterlispiel lernen Kinder spielend, was gut und was schlecht ist für die Umwelt.

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HOLZPRODUKTE MIT FSC-LABEL Du hast dir ein neues Möbelstück aus Holz gekauft und dabei auf das FSC-Label geachtet. Das freut den Wald. Du darfst 34 Felder vorrücken.

Fakten: Es ist ökologisch sinnvoll, Holz zu verwenden, aber nur, wenn es aus einer umwelt- und sozialverträglichen Waldbewirtschaftung stammt. Denn leider werden jährlich 13 Millionen Hektar Wald ohne Rücksicht auf Tier, Mensch und Umwelt abgeholzt. Die Lösung: Achten Sie beim Kauf von Holzprodukten immer auf das FSC-Label. Übrigens: In einem nachhaltig bewirtschafteten Wald werden Bäume schonend entnommen, um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten und das gesamte Ökosystem zu erhalten.

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QUERLÜFTEN STATT FENSTER KIPPEN

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NACH GELÜSTEN STATT SAISONAL

Du kümmerst dich nicht darum, welches Obst und Gemüse Saison hat. Du isst, wonach dir der Sinn steht. Du musst 3 Felder zurück.

Fakten: Nicht-saisonales Obst und Gemüse wird im beheizten Gewächshaus angebaut oder von weit her in die Schweiz transportiert. Die Klimabilanz dieser Produkte ist deshalb viel schlechter, der CO2–Ausstoss bis zu neunmal höher. Die Lösung: Studieren Sie vor dem Einkauf eine Saisontabelle von Obst und Gemüse und kaufen Sie vornehmlich das ein, was gerade wächst. Übrigens reicht es aus ökologischer Sicht leider nicht, nur auf Regionalität zu achten, denn wenn das Obst zwar regional, aber im Gewächshaus produziert wurde, ist der Energiebedarf meist enorm. Hingegen lohnt es sich, nebst der Saisonalität auch auf Bioproduktion zu achten. Sie helfen so den Einsatz von umweltschädlichen Pestiziden zu verringern.

Es ist Winter. Die Kippfenster lässt du deshalb zu und lüftest stattdessen quer und sorgst so für einen ordentlichen Durchzug. Du darfst 19 Felder vorrücken.

Fakten: Durch offene Kippfenster wird kaum Luft ausgetauscht, die Aussenwände und damit der gesamte Raum kühlen jedoch ab. Ein ständig schräg gestelltes Kippfenster verbraucht jährlich rund 200 Liter Heizöl. Die Lösung: Täglich zwei bis dreimal für 5 bis 10 Minuten querlüften. So wird die Luft ausgetauscht, weil die Wände und Möbel in so kurzer Zeit aber nicht auskühlen können, geht wenig Wärme verloren. # 09 ~ 2017

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EFFIZIENTE GERÄTE

Du brauchst eine neue Waschmaschine und hast dich für dasjenige Modell mit ~


~ Hintergrund ~ LEITERLISPIEL der besten Energieeffizienz entschieden. Du darfst 23 Felder vorrücken.

Fakten: Wenn sich jeder Schweizer beim Ersatz von elektrischen Geräten konsequent für das energieeffizienteste Produkt entscheiden würde, liesse sich mehr Strom sparen als das AKW Mühleberg pro Jahr produziert. Die Lösung: Entscheiden Sie sich beim Kauf von Kühlschränken, Waschmaschinen, Backöfen und anderen Haushaltgeräten für die energieeffizienten Modelle. Übrigens: Über die gesamte Lebensdauer zahlen sich die etwas höheren Anschaffungskosten von energieeffizienten Geräten aus. Die Webseite www.topten.ch stellt

neuen Produkten auf Langlebigkeit und erkundigen Sie sich, ob allfällige Reparaturen möglich sind. Übrigens: Eine Ausnahme bilden Elektrogeräte mit schlechter Energieeffizienz: Diese sollten durch ein gutes Produkt ersetzt werden.

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Geräte mit hoher Energieeffizienz, geringer Umweltbelastung und guter Qualität vor.

ÖV STATT AUTO So oft wie möglich benutzt du die öffentlichen Verkehrsmittel, mit dem Auto fährst du nur in Ausnahmefällen. Du darfst 21 Felder vorrücken.

REPARIEREN STATT KAUFEN

Du hast den Teddybären deiner Tochter wieder hergerichtet statt der Enkelin einen neuen gekauft. Du darfst ein Feld vorrücken.

Fakten: Durch Reparaturen werden nicht nur Abfälle vermieden, ein Produkt neu herzustellen kostet immer Energie, ganz zu schweigen von den zuweilen langen Importwegen. Die Lösung: Fragen Sie sich öfters mal, ob eine Neuanschaffung nötig ist, oder ob sich auch eine Reparatur lohnt. Achten Sie zudem beim Kauf von

ESSEN WEGWERFEN STATT ESSEN

Du magst Aufgewärmtes überhaupt nicht, und wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum eines Produkts erreicht ist, wirfst du es vorsichtshalber lieber weg.

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Fakten: Für einen Weg von 5 km braucht eine Person mit dem Auto 4,6-mal mehr Energie als mit dem Tram. Öffentliche Verkehrsmittel verursachen im Vergleich zum Privatverkehr nur einen Bruchteil an treibhauswirksamen Abgasen, Russpartikeln und Lärm. Die Lösung: Fahren Sie weniger mit dem Auto, nutzen Sie stattdessen den öffentlichen Verkehr. Übrigens: Der öffentliche Verkehr in der Schweiz zählt zu den besten der Welt: Er ist schnell, zuverlässig, bequem und klimafreundlich.

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Du musst 18 Felder zurück.

Fakten: Jährlich landen in der Schweiz pro Person rund 6 kg Äpfel, 13 kg Kartoffeln, 18 kg Brot, 3 kg Käse, 12 kg Milch und Milchprodukte sowie 8 kg Fleisch im Müll. Durch Lebensmittelabfälle gehen weltweit ein Drittel der gesamten Nahrungsmittelproduktion verloren. Die Lösung: Überlegen Sie bereits beim Einkauf, welche Lebensmittel Sie brauchen und lagern Sie die gekauften Lebensmittel anschiessend richtig. Konsumieren Sie Lebensmittel, solange sie geniessbar sind. Kaufen Sie Lebensmittel mit kurzem Haltbarkeitsdatum, wenn Sie sicher sind, dass Sie es zeitnah konsumieren. Dadurch helfen Sie mit, dass Lebensmittel nicht unnötig verschwendet werden. Übrigens: Die grössten Verursacher von Lebensmittelabfällen sind die privaten Haushalte.


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FERIEN IN DER SCHWEIZ

Du verbringst deine Ferien in der Schweiz statt am Strand in Ägypten. Du darfst 23 Felder vorrücken.

Fakten: Fünf Prozent des weltweiten CO2-Austosses sind durch den Tourismus bedingt. Eine Reise ins Engadin belastet die Umwelt über 90 Prozent weniger als ein Trip nach Ägypten. Die Lösung: Wie sehr unsere Ferien die Umwelt belasten, hängt stark von der Entfernung des Urlaubortes und des Transportmittels ab. Deshalb gilt die einfache Regel: Wählen Sie für Ihren Urlaub Ferienziele in der Schweiz und dem nahen Ausland. Übrigens: Zusammen mit WWF Schweiz hat Schweiz Tourismus auf der Plattform «Schweiz pur» 10 Ideen für nachhaltige Ferien in der Schweiz zusammengestellt.

Fakten: Alle materiellen Güter brauchen in der Herstellung Rohstoffe und Energie. Elektronische Geräte besonders, weil der Abbau von Metallen, welche in diesen Geräten stecken, zusätzlich der Umwelt schadet. Die Lösung: Nutzen Sie Ihre Geräte, solange sie funktionstüchtig sind. Falls Sie einmal ein Gerät ersetzen, welches noch funktioniert, sorgen Sie dafür, dass es jemand anderes weiterverwenden kann. Versuchen Sie defekte Geräte reparieren zu lassen. Verzichten Sie auf das «Gratis»-Handy und handeln Sie stattdessen einen besseren Vertrag aus. Bringen Sie das kaputte Handy in den Laden zurück, damit es recycelt werden kann. Übrigens: Die aufgewendete Menge an Energie für die Herstellung eines Computers ist vergleichbar mit dem durchschnittlichen Verbrauch eines schweizerischen Zwei-Personen-Haushalts.

SONNENTROCKNEN STATT MIT DEM TUMBLER

Du darfst drei Felder vorrücken.

Du musst 12 Felder zurück.

WASSER AUS DEM HAHN STATT AUS DER FLASCHE

Du darfst 11 Felder vorrücken.

Du lässt deine Wäsche immer an der Leine trocknen.

IMMER DAS NEUESTE GERÄT Je neuer desto besser und cooler – ist doch klar. Deshalb hast du dir sofort das neueste Handy gekauft, als es auf den Markt kam.

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Du löschst deinen Durst am liebsten mit Hahnenburger statt mit Mineralwasser oder Süssgetränken aus der Flasche.

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Die Lösung: Trocknen Sie Ihre Wäsche an der Leine. Sie sparen so nicht nur den Wäschetrockner, sondern schonen zudem Ihre Textilien. Wenn Sie aber nicht auf einen Tumbler verzichten können, wählen sie unbedingt ein energieeffizientes Modell.

Fakten: Wäschetrockner verursachen in der Schweiz einen Stromverbrauch von rund 800 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Dieser Wert ist fast genauso hoch wie für das Waschen der Wäsche. # 09 ~ 2017

Fakten: Für den Transport von einem Liter Mineralwasser werden bis zu 320 ml Erdöl benötigt. Die Bereitstellung von einem Liter Leitungswasser braucht hingegen gerade mal 0,3 ml Erdöl. Trotzdem werden in der Schweiz jährlich 900 Millionen Liter Mineralwasser getrunken, ein Drittel davon ist sogar importiert. Die Lösung: Trinken Sie Leitungswasser anstatt abgefülltes Mineralwasser in Flaschen. Falls Sie Wasser mit Kohlensäure mögen, dann lohnt sich der Kauf eines Sprudelgerätes. Die Qualität von Schweizer Leitungswasser ist sehr gut, und es ist bis zu 1000-mal umweltfreundlicher als abgefülltes Mineralwasser.


~ Hintergrund ~ LEITERLISPIEL

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GEMÜSE STATT FLEISCH Du entscheidest dich für den Gemüseteller, statt für das grosse Schnitzel. Du darfst 21 Felder vorrücken.

Fakten: Die Umweltbelastung eines tierischen Nahrungsmittels ist deutlich höher als bei einem pflanzlichen. Klar, denn die Tiere müssen ja gefüttert werden. Für beispielsweise 1 kg Rindfleisch müssen 5 bis 20 kg Futtermittel produziert und verfüttert werden. Die Lösung: Mehr pflanzenbetonte Menüs probieren und tierische Produkte seltener, dafür umso bewusster geniessen. Wer nur noch dreimal pro Woche Fleisch isst, verringert seinen Ernährungs-Fussabdruck verglichen mit dem Durchschnitt um 20 Prozent.

Fakten: Seit 2005 liegt die Recyclingquote in der Schweiz immer über 50 Prozent. Damit nimmt sie im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Die Lösung: Das sorgfältige Trennen von Batterien, Elektrogeräten, Stahlblech, Alu, Glas, PET, Papier und Karton, Kompost und vielen anderen recycelbaren Materialien lohnt sich. Denn je sorgfältiger getrennt wird, desto reinere und wertvollere Rohstoffe können daraus entstehen. So lassen sich neue Produkte wesentlich energieeffizienter herstellen, als wenn dafür primäre Rohstoffe verwendet würden. Übrigens: Die Webseite recycling-map. ch gibt an, wo sich die nächste Recyclingstelle in Ihrer Umgebung befindet. Es kann nach Sammelgut und Postleit-

100 NUR FLIEGEN IST SCHLIMMER

Andere Kulturen, anderes Klima. Einmal im Jahr fliegst du in die Ferien. Möglichst weit weg. Du musst 37 Felder zurück.

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KLEIDER AUS BIO-BAUMWOLLE

Du darfst 5 Felder vorrücken.

ABFÄLLE TRENNEN

Dir ist dieses Abfalltrennen einfach zu kompliziert, deshalb wirfst du alles in denselben Abfallsack. Du musst 2 Felder zurück.

Übrigens: Neben den Pionieren Hessnatur, Caritas und Helvetas führen auch die Grossverteiler Migros und Coop sowie diverse Modeketten Kleiderlinien aus biologisch angebauter Baumwolle.

zahl gesucht werden.

Du hast dir einen neuen Pulli gekauft und darauf geachtet, dass er aus Bio-Baumwolle hergestellt ist.

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Fakten: Kaum eine Pflanze wird so intensiv mit Spritzmitteln behandelt wie die Baumwolle. 16 Prozent aller Insektizide werden für den Baumwollanbau eingesetzt. Die Lösung: Bevorzugen Sie beim Kauf von Kleidung und anderen Textilien Produkte aus Bio- und Fairtradebaumwolle. Beim biologischen Anbau wird auf Fruchtfolge geachtet, und es werden keine chemisch-synthetischen Dünger eingesetzt. # 09 ~ 2017

Fakten: Fliegen ist extrem klimaschädlich. Fliegen Sie nach Neuseeland und zurück, verursachen sie mit diesem Flug gleich viel CO2 wie ein durchschnittlicher Schweizer in acht Monaten Alltagsleben. Flugzeuge stossen in grosser Höhe Treibhausgase wie Stickoxid, Kohlendioxid und Wasserdampf aus. In den sensiblen, oberen Atmosphärenschichten richten diese grösseren Schaden als unten auf der Erde an. Die Lösung: Fliegen Sie nicht. Oder fliegen Sie möglichst wenig. Je weniger Menschen fliegen, desto kleinere und weniger Flugzeuge starten. Übrigens: Bereits das Körpergewicht eines einzelnen Passagiers beeinflusst die CO2-Bilanz, es spielt also durchaus eine Rolle, ob Sie mitfliegen oder nicht.


~ Hintergrund ~ LEITERLISPIEL

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105 HEIZKÖRPER MIT MÖBELN

VERSTELLEN Es ist Winter. Du hast es gerne warm und gemütlich beim Lesen, und deshalb stellst du das Sofa direkt vor den Heizkörper.

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Fakten: Über ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in der Schweiz entfällt aufs Heizen. Ist ein Radiator mit Gardinen, Möbeln oder Wäsche bedeckt, kommt es zu einem Hitzestau am Heizkörper und zu kühlen Bereichen innerhalb des restlichen Zimmers. Die Lösung: Mit der richtigen Wärmedämmung von Gebäudehüllen kann der Energieverbrauch auf einen Bruchteil sinken. Aber auch weniger aufwendige Massnamen sind gut: Lassen Sie die Heizkörper frei. Auch Wäsche nicht direkt auf dem Heizkörper trocknen lassen, sondern in einem Abstand von 20 cm, damit sich die Wärme gut im Raum verteilen kann. Achten Sie auf eine angemessene Raumtemperatur, in der Regel sind die Räume zu warm. 20°C in Wohnräumen und 15°C in Neben- und Schlafräumen sind ideal. Übrigens: Senken Sie die Raumtemperatur um 1°C, reduziert sich der Energieverbrauch bereits um 6 Prozent.

© Grosseltern-Magazin, Deborah Lätsch, 2017

Auf Seite 64 dieser Ausgabe finden Sie eine Bastelanleitung für Spielfiguren. Das Leiterlispiel kann für 10 Franken nachbestellt werden. Redaktion GrosselternMagazin, Kronengasse 4, 5400 Baden, oder redaktion@grosseltern-magazin.ch

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Aktuelles oekom Rating:

Versprochen: Wir motivieren 250 000 junge Menschen f체r Umweltthemen.

Die Migros ist seit 2009 Hauptsponsorin des WWF Kinder- und Jugendprogramms. Dank dieser Partnerschaft kann der WWF zahlreichen Kindern und Jugendlichen Umweltanliegen n채herbringen und sie f체r einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen sensibilisieren. Mehr zu diesem Versprechen bis 2019 auf generation-m.ch

Die Migros ist die nachhaltigste Detailh채ndlerin der Welt.


H C A N E H C U S N E R Z E T D Ä F AU EN SCH T H EC ich in s n e ach ier m kindern l u J nselm rei Enkel . Zurück A d n en nd eu Elian S) mit ihre Edelstein d, einem h ol (V Binn Suche nac l Katzeng Strahlen ie m ie auf d n sie mit v nd grosse e u komm ten Finger s) ( Fo t o z GEN t G U e l L IAS ver AT TH sicht. u nd M ) e t x G e im EN ( T WALP O Von J

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~ Hintergrund ~ GOLDSUCHER

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~ Hintergrund ~ GOLDSUCHER

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Gold!» Der siebenjährige Finn hüpft vor Aufregung auf dem grossen Stein haufen und streckt die Hand mit seinem Fund triumphierend in

«Strahler» die aus der Grube gesprengten Gesteine draussen nochmals genauer unter die Lupe beziehungsweise zuerst unter den Hammer und Meissel nahmen und wohl manches Mal auch fündig wurden.

die Luft: «Ich habe Gold gefunden!» Tatsächlich, auf dem weissen Dolomitstein zieht sich eine goldfarbene Spur, die in der Sonne glänzt und glitzert. Der Fund sieht kostbar und wunderschön aus. Dass es sich dabei aber nur um «Katzengold» oder – in der Fachsprache – Pyrit handelt, tut der Begeisterung und dem Eifer von Finn und seinen beiden Geschwistern Silas (5) und Malia (3) keinen Abbruch. Sie sind heute auf einem Ausflug mit ihren Grosseltern Eliane (60) und Anselm (69) Julier in der Mineraliengrube Lengenbach hinten im Binntal. Weit mussten sie nicht anreisen, Grosseltern und Enkel wohnen in Ernen. Das idyllische Gommer Dorf passiert man, wenn man ins Binntal will. Ihr Ausflugsziel ist eigentlich eine Abfallhalde, auf der an diesem Tag viele weitere Familien mit ihren Kindern hämmern und klopfen, als seien sie im Akkord angestellt: Von der Mineraliengrube, die seit 2003 nur noch zu wissenschaftlichen Zwecken betrieben wird, wurden früher die Steinladungen den steilen Hang hinuntergekippt. Natürlich erst dann, wenn die Fachleute die Steine geprüft und die wertvollen Mineralien – oder «Strahlen», wie sie im Dialekt genannt werden – aussortiert hatten. Das Binntal ist bekannt für seine Mineralien, die Grube Lengenbach zählt zu den zehn berühmtesten Mineralienfundstellen der Welt. In der Grube, die heute recht unscheinbar und unspektakulär hinter verschlossenen Zäunen dahindämmert, wurden zwanzig Mineralien entdeckt, die es nur hier gibt. Kein Wunder, dass Feriengäste, aber auch richtige

Eliane und Anselm Julier sind zum ersten Mal mit ihren Enkeln hierhergefahren. «Früher war ich ab und zu mit meinen Töchtern in der Lengbachgrube», erzählt Eliane Julier, die Grube sei seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel. Ausflüge machen sie mit ihren drei Enkelkindern selten, sie teilen mehr den Alltag: Die Geschwister sind regelmässig einen Tag pro Woche bei ihr, wenn ihre Mutter Manuela unter der Woche im Spital arbeitet. Man spürt und sieht, dass sie sehr vertraut miteinander sind: Der fünfjährige Silas lässt sich gerne von «Bobo», dem Grossvater, zeigen, wie man mit Hammer und Meissel am besten umgeht. Und die Kleinste, Malia, ruft immer wieder begeistert «Moji!» und lässt goldglänzenden Sand aus ihren kleinen Fäustchen in die offenen Hände der Grossmutter rieseln, die den Schatz dann auch bitte nach Hause nehmen soll. Einheimische müssen lächeln ob dem Rufnamen der Grossmutter: «Moji» heisst auf Walliser Deutsch eine dahingekritzelte Zeichnung, «Moji» passt aber auch für eine Grimasse. Für Finn, den Ältesten, aber waren es die Laute, die beim Redenlernen am besten zu seiner Grossmutter passten und die nun für die ganze Familie gebräuchlich sind. SCHMERZHAFTER FEHLSCHLAG «That’s Zinkblende», erklärt ein älterer mitteilsamer Schwede Silas und hält dem Buben ein halbiertes Stück weissen Dolomits hin. Tatsächlich, im Innern des Steins sind zwei winzige quadratische Steinchen wie Miniatur-Caramelbonbons versteckt. Mit kräftigen ausholenden Schlägen bearbeitet daneben ~

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Silas macht sich mit Hammer und Meissel ans Werk, während Schwester Malia lieber Steine sammelt. Oben: Die Kinder strahlen fleissig. # 09 ~ 2017


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Silas untersucht mit der Lupe einen Stein. Mitte: Für die Kinder ist Pyrit pures Gold. Rechts: Finn ist fast etwas stolz auf seine Verletzung.

einen grossen Stein, damit er endlich auseinanderbricht. Mit einem Schrei springt er plötzlich auf: Statt den Meissel hat er seinen Zeigefinger getroffen – ein sehr schmerzlicher Fehlschlag. Die Grossmutter redet beruhigend auf den schreienden Jungen ein und führt ihn zum «Steinforscher-Rucksack», der nicht nur Lupe, Hammer und Meissel oder Schutzbrille, sondern auch Wundpflaster enthält. So eines braucht der Finger von Finn dringend – und Finn schliesslich auch eine Kontrollfahrt zum Arzt, um sicherzugehen, dass der Knochen heil geblieben ist. Eliane und Anselm machen sich während dieser Zeit mit Silas und Malia auf nach Imfeld, einem malerischen und wunderschön gelegenen Weiler. Dank dem Gesteins-Erlebnisweg ein kurzweiliges Vergnügen: Silas interessieren weniger die Informationen, die Gesteinsbrocken bieten aber eine willkommene Gelegenheit, um zu klettern und mit einem grossen «Gump» wieder hinunterzuspringen. Die Station mit den Lupen, durch die man die ver-

schiedenen Gesteine ganz genau anschauen kann, oder die «Klanglöcher» begeistern auch Malia. Dazwischen ist die Dreijährige froh, dass «Moji» bereit ist, sie ein bisschen zu tragen – Steineklopfen ist doch recht anstrengend. STRAHLER MIT «PIRATENFINGER» Finn hüpft über die Wiese auf den Picknick-Tisch zu, an dem seine Grosseltern auf ihn gewartet haben – mit dem Finger piratenmässig schwarz einbandagiert und einem breiten, fast ein bisschen stolzen Grinsen auf dem Gesicht. Nein, es tue nicht mehr weh, versichert er heldenhaft. Wehleidig seien sie nicht, seine Enkel, meint Grossvater Anselm mit einem Schmunzeln. Grosseltern und Enkel strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Ein Strahlen geht auch über das Gesicht der Kinder, als zum Abschluss des Ausflugs eine feine Glace vor ihnen auf dem Tisch steht. Richtige Strahler eben. •

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Info STEINE KLOPFEN IST GANZ LEICHT:

HIER IST DAS STEINEKLOPFEN ERLAUBT:

Ausrüstung: Schutzbrille, damit keine kleinen Steinsplitter in die Augen geraten; Hammer; Meissel; eventuell Gartenhandschuhe; Pflästerli und Verbandszeug für alle Fälle. Vorgehen: Steine mit auffälligen Abdrücken oder Spuren von Fossilien auf einen harten Untergrund legen und vorsichtig die versteinerte Form oder den Kristall herausschlagen. In jedem Fall braucht es eine grosse Portion Glück und viel Geduld. Im Vordergrund steht das Naturerlebnis.

Steinbruch Schümel Holderbank AG Der alte Steinbruch in Holderbank ist heute ein 18 ha grosses Naturschutzgebiet. Dieses beherbergt nicht nur viele seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere, sondern ist auch bekannt wegen seines Fossilienreichtums. www.schuemel-naturschutz.ch

STRAHLEN IM BINNTAL In Binn VS kann man mit einheimischen Strahlern auf Tour gehen. Landschaftspark Binntal info@landschaftspark-binntal. ch, +41 27 971 50 50 www.landschaftspark-binntal.ch Strahler André Gorsatt führt ein Mineralienmuseum mit seinen Funden, Ewald Gorsatt bietet Schleifkurse an. Öffnungszeiten: Täglich von 10.30 bis 17.30 Uhr oder nach Absprache, 079 436 65 77. www.andre-gorsatt.ch

WO KANN MAN SONST NOCH STEINE KLOPFEN? In allen natürlichen oder künstlichen Aufbrüchen kann man nach Steinen mit auffälligen Abdrücken oder Spuren von Fossilien suchen. An einigen Orten und in einigen Kantonen (so zum Beispiel im Kanton Solothurn oder St. Gallen) ist das Strahlen ganz verboten. An anderen Orten müssen Tages- oder Jahrespatente gelöst werden. Eine Übersicht über Verbote und Patente findet man hier: www.mineralien-ch.ch

Steinbruch Eckwil Mägenwil AG Der stillgelegte Steinbruch Eckwil ist ideal für einen Ausflug mit Kindern. Er bietet nebst Klopfstellen auch eine Höhle, ein Werkzeugmuseum und eine grosse Feuerstelle. Und manchmal fährt sonntags sogar das Steinbruchbähnli; denn der Steinbruch befindet sich in einer Fahrverbotszone. Er ist ab Bahnhof Mägenwil zu Fuss in 20 Minuten, ab Parkplatz Schulhaus in 15 Minuten erreichbar. www.steinbruch-maegenwil.ch Tongrube Gruhalde Frick AG Die Tongrube Gruhalde befindet sich in östlicher Richtung hinter dem Bahnhof Frick. Sie ist in Sammlerkreisen bekannt für ihre zahlreichen Fossilien. Auch die Plateosaurierknochen, welche im nahen Sauriermuseum Frick ausgestellt sind, wurden in dieser Tongrube gefunden. www.sauriermuseum-frick.ch


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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

Wilhelm Tell im Kinderzimmer

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rstaunt fragte ich meine 6-jährigen Zwillingsenkelbuben: «Woher kennt ihr beide Wilhelm Tell?» «Vom Globibuch», war die Antwort. «Wir möchten ein Kasperlitheater aufführen für unsere Kindergartengspänli. Kannst du die Figuren zeichnen?», fragten

lich bemalt. «Der Gessler braucht ein Pferd, und den Hut auf der Stange solltest du auch noch zeichnen», so tönte es, nachdem sie aus dem Kindergarten gekommen waren. Die Nachmittagsbeschäftigung war klar strukturiert. Endlich lagen die bemalten Pferde und die Figuren auf dem Tisch. Mir

die beiden. Als Vorlage holten sie das Globibuch und zwei weitere Bilderbücher von Wilhelm Tell. Sie brachten Papier, Bleistift und Gummi, und ich machte mich an die Arbeit. Bei Wilhelm Tell seien der Bart und die Armbrust sehr wichtig; beim Walterli durfte der Apfel auf dem Kopf nicht fehlen. Dann musste ich den Gessler zeichnen, und der musste richtig grimmig aussehen. Als die Figuren ausgeschnitten auf dem Tisch lagen, war es Abend. Die Fortsetzung musste am nächsten Mittwochnachmittag stattfinden. Bis dann sollten die Jungs die gezeichneten Figuren bunt anmalen. Sie waren am nächsten Mittwoch tatsäch-

war sofort klar, dass die Papierfiguren in den Kinderhänden schnell zerknittern würden. Also klebten wir Sirupröhrli hinter die Figuren, sodass diese in alle Richtungen bewegt werden konnten. Die beiden waren begeistert. Am darauffolgenden Mittwoch besprachen wird das Bühnenbild fürs Kasperlitheater. Wir suchten eine Papierrolle, die wir über die Kinderwandtafel spannen konnten. So zeichnete ich vier Bilder: Tells Haus, Altdorf, den windgepeitschten Vierwaldstättersee mit Tellsplatte und natürlich die Hohle Gasse. Mit Eifer bemalten die Jungs die Zeichnungen mit Wasserfarben.

49 An einem weiteren Mittwoch suchten wir zu dritt Bilder von Wilhelm Tell im Computer. Diese brauchten sie unbedingt für ein A4-Plakat, das die zwei an die Haustüre hängen wollten. Auch Eintrittsbillette gestalteten wir gemeinsam. Popcorn als Pausenverpflegung war ihre Idee und eigentlich die Hauptsache. Nun standen die Sommerferien vor der Tür, und für die Vorführung fehlte die Zeit. Als Höhepunkt und zum Abschluss des Wilhelm-Tell-Projektes fuhren wir in den Ferien mit dem Raddampfer von Luzern nach Flüelen und mit dem Bus nach Altdorf. Die Zwillinge waren mehr als entschädigt, als sie dort von meinen Bekannten eine Führung im Theater der Tellspiele Altdorf erhielten. Auch ohne abgehaltene Kindervorführung gab es am Ende des Projektes «Wilhelm Tell» nur strahlende und zufriedene Gesichter. •

MARGOT BRYNER, Winterthur, war diplomierte Sozialarbeiterin, ist zweifache Grossmutter und Mitglied der Kolumnengruppe der GrossmütterRevolution.

~ GrossmütterRevolution ~

DIE GROSSMÜTTERREVOLUTION GEHT AUF DIE STRASSE! Die Zeit ist zwar knapp, aber vielleicht gibt es doch noch einige spontane Grossmütter (oder Frauen im Grossmütteralter), die mitmachen wollen. Am 2. September von 14-16 Uhr: Grosse Demo in Bern: Wir treffen uns auf dem Waisenhausplatz in Bern mit bunten Hüten und Klappstühlen. Unsere Themen sind: Das Alter ist uns teuer! Wir setzen uns ein für ein gutes Leben im Alter. Wir wollen Zuwendung statt Bürokratie! Wir wehren uns gegen die Ökonomisierung des Gesundheitswesens.

Alt für Jung und Jung für Alt! Wir unterstützen die AHV-Revision und solidarisieren uns mit den Jungen. Kommt alle am 2. September auf den Waisenhausplatz mit Freundinnen, Freunden, Kindern und Enkeln! Es sprechen namhafte Politikerinnen zu den drei Themen. Die Themen werden durch uns auch mit Liedern unterstützt, welche durch eine Sängerin des «Stimmvolkes» angeleitet werden. Clowninnen der GrossmütterRevolution sorgen für bunte Intermezzi. Programm und weitere Infos: www.grossmuetter.ch

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DOSSIE R

g n u t s a l e g B r n Ăœbe u r e h c i e r e B und

. ltern e s s ei t , o r b r G a h r uc te tr i f f t a Mas e r b e k i r t a ih tsproblem hte in c u s r Die Vereinbarkei e t Grieb un . a l e u n a M n rn sind e t Die Soziologi l e s s tätige Gro wie belastet er werbs bedar f. s g n u l d n a Ihr Fazit: Es besteht H


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Von MANUELA GRIEB (Text) und SILVAN WEGMANN (Illustrationen)

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ie Schweiz ist betreffend der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Entwicklungsland. Ein Elternurlaub fehlt, Teilzeitstellen für Väter sind selten, Kitaplätze knapp und Kindergarten- und Schulzeiten wenig berufskompatibel. «Ohne

sen ist. Als Ergebnis davon haben viele Länder das Rentenalter erhöht oder ziehen dies in Erwägung – wie ebenfalls die AHV Revision 2020 zeigt. Bei einer Erhöhung des Rentenalters ist davon auszugehen, dass Grosseltern vermehrt noch erwerbstätig sind, wenn Betreuungsaufgaben für ihre Enkel anfallen und so

Grosseltern ginge es nicht» heisst es allenthalben, und so nehmen Grosseltern in der Schweiz eine wichtige Rolle in der Kinderbetreuung ein. Sie springen ein, wenn ein Kind krank ist, überbrücken nach der Kita, dem Kindergarten oder der Schule, bis die Eltern von der Arbeit nach Hause kommen, oder übernehmen fixe Tage, damit die Eltern der Enkelkinder Erwerbsarbeit und Familie besser vereinbaren können. Doch wie schaffen es die erwerbstätigen Grosseltern, alles unter einen Hut zu kriegen? Wie gelingt es ihnen, trotz Enkelkindern Erwerbsarbeit, Hausarbeit, Betreuungspflichten für weitere Familienmitglieder, Freiwilligenarbeit und ihre Freizeit zu koordinieren? Welche Konflikte und Bereicherungen empfinden sie zwischen den verschiedenen Rollen? Findet anstelle der Lösung des Vereinbarkeitsproblems lediglich eine Verlagerung dessen an die ältere Generation statt? Diesen Fragen bin ich in meiner Masterarbeit an der Universität Fribourg nachgegangen. Ich habe 19 Interviews mit erwerbstätigen, engagierten Grosseltern geführt.

möglicherweise Spannungen zwischen der Erwerbsarbeit und anderen Anforderungen oder Bedürfnissen auftreten. Die Debatte zur Vereinbarkeit ist auch für die schweizerische Sozialpolitik höchst relevant. Durch eine ausgeglichene Balance von Arbeit und Leben soll ein gesamtgesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Nutzen resultieren. Zudem fördert Vereinbarkeit Gleichstellungspolitik, ökonomisches Wachstum sowie eine langfristige Finanzierbarkeit des Wohlfahrtstaates. Werden hingegen Schwierigkeiten in der Vereinbarkeit oder Koordination von verschiedenen Lebensbereichen erfahren, resultiert dies in Konflikten, Stress und der Abnahme der Lebensqualität. Im Zuge des Finanzierungsnotstandes des Sozialstaates ist es deshalb wichtig, intergenerationelle Beziehungen als weiteren Hersteller sozialer Wohlfahrt zu untersuchen.

IMMER MEHR ERWERBSTÄTIGE GROSSELTERN Grosselternschaft wird häufig mit Ruhestand und unbegrenzter Zeit assoziiert, Vereinbarkeitsprobleme hingegen werden mit jungen Familien und Frauen in Verbindung gebracht. Schätzungen zeigen jedoch, dass in der Schweiz Frauen im Mittel mit 57 Jahren Grossmutter und Männer mit 58 Jahren Grossvater werden, also viele Jahre vor der Pensionierung. Somit sehen sich Grossmütter und Grossväter, nachdem die eigenen Kinder schon lange das Nest verlassen haben, erneut mit dem Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie konfrontiert. Diese Problematik könnte sich mit der Zeit gar verstärken: Der demographische Wandel führt zu wichtigen Veränderungen in der Bevölkerungsverteilung, wobei ein zunehmender Anteil älterer Rentner/-innen auf Sozialleistungen des Staates angewie-

ENKELBETREUUNG IST EIN BEDÜRFNIS In den 19 Interviews liess sich rasch feststellen, dass das in der Literatur dargestellte, als ungenügend erachtete Kita-Angebot sowie weitere staatliche Versorgungslücken in der Kinderbetreuung nicht die einzigen Gründe sind, warum Grosseltern zur Enkelbetreuung hinzugezogen werden. So ist es den Grosseltern ein Bedürfnis, eine Beziehung zu ihren Enkelkindern aufzubauen. Und dies gehe nur, «wenn es nicht nur diese Besuchssituation gibt», meint eine Grossmutter, welche jeweils über drei Stunden Zug fährt, um zweimal die Woche je einen Tag auf ihre Enkelkinder zu achten. Oft möchten die Grosseltern auch, dass die Enkelkinder weniger fremdbetreut werden müssen – ein Bedürfnis, das sie mit den Eltern der Enkelkinder teilen. Dies zeigt sich unter anderem am Betreuungsmix, den die Eltern der Enkelkinder wählen. Dabei stützen sie sich sowohl auf die Kita wie auch auf Grosseltern oder ziehen zudem ihr soziales Netzwerk zur Organisation der Kinderbetreuung bei. Die Forschungsliteratur zeigt auf, dass ~

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~ Dossier ~ VEREINBARKEIT

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Grosseltern gar als die nächstbeste Alternative zur Kinderbetreuung durch die Eltern angesehen werden. Ein weiterer Wunsch der Grosseltern, der sehr häufig genannt wurde, ist, den Eltern durch die Enkelbetreuung Entlastung zu bieten. Dies beschreibt die Mehrheit der Grosseltern als wichtigen Anspruch, den sie

Kinderbetreuung führt. Die Krippen könnten vielmehr als eine Entlastung gewertet werden, da Grosseltern so weniger intensiv in die Betreuung eingebunden werden müssen. In Bezug auf die Enkelbetreuung ist die Schweiz eher im familialistischen Südeuropa als bei den defamilialistisch geprägten nordeuro-

an sich selbst stellen. Dieser Anspruch zeigt also, dass andere Entlastungsmöglichkeiten fehlen. Auch wenn in der letzten Zeit vergleichsweise viel über die Problematik diskutiert wird, dass Enkelbetreuung von der Gesellschaft erwartet werde und sich viele Grosseltern dazu verpflichtet fühlten, konnte dies bei den befragten Grosseltern sowie in der Forschungsliteratur nicht nur bestätigt werden. Viele Grosseltern fühlten weder Druck vom Umfeld noch von der Familie, ihre Enkelkinder zu betreuen. Damit aber keine Konflikte über unausgesprochene Erwartungen entstehen, ist es ausserordentlich wichtig, eine klare Bedürfniskommunikation zu pflegen. Mehrere Grosseltern haben ihren Töchtern und Söhnen bereits während der Schwangerschaft klar kommuniziert, dass sie nicht regelmässige Betreuungsleistungen bieten möchten. Auch wenn sich diese Bedürfnisse nach der Geburt der Enkelkinder meist verändert haben, war es dennoch hilfreich für die Befragten, bereits darüber gesprochen zu haben.

päischen Ländern einzuordnen. Die gesamtschweizerische Nachfrage nach institutioneller Kinderbetreuung wird nicht ausreichend gedeckt, und auch sonst ist die Familienpolitik eher liberal geprägt. Dies wird durch Zahlen zur Enkelbetreuung in der Schweiz bestätigt: Enkelbetreuung wird weniger häufig (nur einer von vier Grosselternteilen hütet seine Enkelkinder regelmässig), dafür intensiver geleistet (rund 80 Prozent der enkelbetreuenden Grosseltern achten mindestens einmal in der Woche auf ihre Enkel). Gerade durch diese intensive Enkelbetreuung besteht Potential für Konflikte mit anderen Rollen. Durch die primäre Abdeckung der Kinderbetreuung durch institutionelle Angebote könnten Grosseltern hingegen entlastet werden und familiale Unabhängigkeit sowie intergenerationelle Solidarität gefördert werden.

WIE IN SÜDEUROPA Trotz diesem grossen individuellen Bedürfnis, Enkelkinder zu betreuen – die Forschung zeigt, dass auch die Dichte an vorhandenen Kinderkrippen einen Einfluss auf die grosselterliche Enkelbetreuung hat. Die Forschung unterscheidet dabei zwischen der Häufigkeit und der Intensivität der Enkelbetreuung. In nordeuropäischen Ländern mit höheren staatlichen Investitionen in Kinderbetreuungseinrichtungen und der dichten Bereitstellung von Kinderkrippen wird häufiger Enkelbetreuung geleistet als in südeuropäischen Ländern. In den südeuropäischen Ländern wird Enkelbetreuung hingegen intensiver geleistet als in den nordeuropäischen Ländern. Daraus lässt sich schliessen, dass wohlfahrtsstaatliche Massnahmen wie die Bereitstellung von Krippen im Bereich der familienexternen Kinderbetreuung nicht zwangsläufig zu einem Rückzug der Grosseltern aus der

MEHRFACHBELASTUNG UND ZU WENIG ZEIT Alle befragten erwerbstätigen Grosseltern erfahren in ihrem Alltag Konflikte in der Aufgabe, die Erwerbsarbeit, Enkelbetreuung und weitere Anforderungen und Bedürfnisse zu vereinbaren. Die Mehrheit der befragten Grosseltern nimmt wahr, dass sie für verschiedene Rollen und Lebensbereiche zu wenig Zeit hat. Wie bereits erwähnt, stellt das Leisten von Enkelbetreuung ein grosses Bedürfnis für Grosseltern dar. Viele der Befragten können dem aus zeitlichen Gründen jedoch nicht wie gewünscht nachgehen. Eine der befragten Grossmütter: «Aber ich hätte natürlich noch gerne einen Tag mehr Zeit für die Grosskinder». Weil sie ihren Lebensunterhalt alleine verdient, ist es ihr jedoch nicht möglich, ihr Arbeitspensum so zu reduzieren, dass sie einen fixen Hütetag übernehmen könnte. Wenn die Enkelbetreuung zu viel wird, können aber auch andere Anforderungen darunter leiden. Der Haushalt bleibt liegen, oder die eigene Freizeit oder die Pflege von sozialen Kontakten wird eingeschränkt. Auch kommt es vor, dass die ~

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Grosseltern Minusstunden bei der Arbeit aufgrund des häufigen Einspringens bei der Enkelbetreuung einfangen. Geschieht dies nur punktuell, oder gelingt es den

unvorhergesehenen Situationen decken können. Beispiel hierfür ist der Rettungsanker für Eltern in Not vom Roten Kreuz. Es wäre wichtig, niederschwelligere Ange-

Grosseltern, die Überbelastung durch ihr eigenes soziales Umfeld abzufedern, bleibt es unproblematisch. Das «Zuviel-werden» geschieht jedoch meist aus einer Mehrfachbelastung heraus, wenn nebst dem Hüten der Enkelkinder noch belastende Situationen im Beruf oder weitere Betreuungspflichten, beispielsweise jene für die Urgrosseltern-Generation, anfallen. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, sollte unter anderem das ambulante Pflegeangebot insbesondere für ältere Menschen weiter ausgebaut werden. Dieser Ausbau und dessen nachhaltige Finanzierung kann der Mehrfachbelastung von enkelbetreuenden Grosseltern entgegenwirken und insofern eine Entlastung bieten, als die Anforderung, für die ältere Generation zu sorgen, abnimmt. Grundsätzlich gilt, dass bei einem Ungleichgewicht zwischen allen Anforderungen, die an eine Person gestellt werden, psychische und körperliche Probleme wie beispielsweise Symptome von Erschöpfung auftreten können. Fehlt anschlies send der finanzielle und soziale Rückhalt, birgt dies grosse Risiken. Glücklicherweise wurde keine solche Mehrfachproblematik bei den befragten Grosseltern festgestellt, respektive sie konnten solch schwierige Lebensabschnitte durch Reduktion der Erwerbsarbeit und die finanzielle Unterstützung durch den Partner kurzfristig abwenden. Es ist jedoch besonders in diesen Situationen wichtig, dass die unterschiedlichen Generationen miteinander offen kommunizieren, um Lösungen zu finden. Zudem werden bei solchen Überbelastungen flexible Kinderbetreuungs-Angebote benötigt, welche die Nachfrage der Eltern nach Betreuung in

bote direkt über die Kita oder den Kindergarten beziehungsweise über die Schule anzubieten, da die Kinder mit den Fachpersonen der Betreuung und Lehrpersonen bereits vertraut sind und so die Qualität der Kinderbetreuung sichergestellt werden kann. BEREICHERUNG ÜBERWIEGT Während sich die bisherige Vereinbarkeitsforschung überwiegend mit der Konfliktperspektive beschäftigt hat, werden in der Grosselternforschung oftmals bereichernde Aspekte genannt. Dies wurde in meiner Masterarbeit bestätigt. Auch wenn die Grosseltern – wie eben beschrieben – verschiedene Konflikte erleben, die sie mehr oder weniger belasten, nimmt die Bereicherung, welche sie durch die Enkelbetreuung erfahren, eine übergeordnete Rolle ein. So bezeichnen alle Grosseltern ihre Enkelkinder und die damit anfallenden Betreuungsarbeiten primär als Bereicherung. Eine Form der Bereicherung ist beispielweise die Kompensation von negativen Aspekten in andern Rollen mit positiven Erfahrungen in der Enkelbetreuung. Zu den belastenden Aspekten gehören oftmals das zunehmende Pflegebedürfnis der Urgrosseltern oder schwierige Verhältnisse im Beruf. Wenn sie aber anschliessend wieder Zeit mit den Enkelkindern verbringen, dann seien sie «einfach nur das Grosi» und können abschalten. Die Grosseltern schirmen sich dabei richtiggehend ab von E-Mails, von anderen Sorgen oder vom Alltagsstress und geniessen so einen grossen Ausgleich zwischen den Lebensbereichen. Zudem können Grosseltern auch ihr Wissen und Können von der einen in andere Rollen übertragen. Die Multitasking-Fähigkeit,

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~ Dossier ~ VEREINBARKEIT

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welche sie bereits als Mutter oder Vater erlernt haben, nutzen sie sowohl in ihrem Job als auch als Grosseltern. Nebst dem Transfer von Kompetenzen und Ressourcen beschreiben die Grosseltern auch die Übertragung von positiven Stimmungen von einem in andere Lebensbereiche, wodurch insgesamt ein

Spielraum freiräumen. Auch hier soll jedoch bereits bei der jüngeren Generation angesetzt werden: Die Arbeitgebenden sollen gegenüber Betreuungspflichten besser sensibilisiert werden und so die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf auch in unvorhergesehenen Situationen fördern. Andererseits ist auch

besseres Wohlbefinden erreicht wird.

eine gesetzliche Änderung und Streichung der Maximalanzahl der Krankheitstage vorstellbar. Hierzu existiert bereits eine Vernehmlassungsvorlage von Seiten des Bundesrates für Ende 2017. Nicht nur junge Familien, sondern auch (erwerbstätige) Grosseltern sind einer Mehrfachbelastung ausgesetzt und nehmen durch Versorgungslücken in Krankheitsfällen oder Notsituationen die Funktion des Lückenbüssers ein. Es gibt daher noch viel zu tun, damit unsere Gesellschaft familienfreundlicher wird und die Idee der Gleichstellung zwischen Mann und Frau auch in die Realität umgesetzt wird. Damit die Vereinbarkeit in allen Lebensphasen gesichert werden kann, braucht es also Bemühungen von allen Seiten: dem Staat, der • Wirtschaft wie auch aus der Gesellschaft selbst.

ES HERRSCHT HANDLUNGSBEDARF Die Ergebnisse meiner Masterarbeit zeigen, dass Enkelbetreuung durch Grosseltern nicht eine Verpflichtung, sondern vielfach ein Bedürfnis ist. Alle erwerbstätigen Grosseltern erfahren in der Vereinbarkeit von Beruf, Enkelbetreuung, Freizeit und sämtlichen weiteren Anforderungen sowohl Konflikte als auch Bereicherungen, wobei die bereichernden Aspekte meist überwiegen. Nichtsdestotrotz gibt es Situationen, in denen Überforderung in der Vereinbarkeit stattfindet, und nebst den erfahrenen Konflikten muss auch auf den Wert der von Grosseltern geleisteten unbezahlten Arbeit aufmerksam gemacht werden. Um die Vereinbarkeit zu verbessern, müssen Teilzeitstellen stärker gefördert werden, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie den Beziehungsaufbau zwischen Grosseltern, Eltern und Enkelkinder begünstigen. Weiter bedarf es einer langfristigen Generationenpolitik, denn durch den Anstieg der Frauenerwerbsquote infolge des gesellschaftlichen Wandels werden enkelbetreuende Grosseltern eine knapper werdende Ressource sein. Insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel in Gesundheitsberufen, welche stark weiblich dominiert sind, muss aktiv Generationenpolitik betrieben werden, um das Arbeitskräftepotenzial dauerhaft auszuschöpfen. Und nicht zuletzt braucht es auch mehr Verständnis für Betreuungspflichten von Seiten der Arbeitgebenden. Bei Krankheit der Kinder werden die Eltern unter Vorweisen eines ärztlichen Zeugnisses für maximal drei Tage freigestellt und «haben sich allerdings zu bemühen, nach geeigneten Ersatzlösungen (z. B. Pflege des kranken Kindes durch Verwandte oder Bekannte) zu suchen» (SECO). Die befragten Grosseltern befinden sich meist in einem sichereren Arbeitsverhältnis als die jungen Eltern und können sich deshalb in der Arbeitszeitgestaltung gewissen

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MANUELA GRIEB (26) hat ihr Studium der Soziologie, Sozialpolitik und Sozialarbeit an der Universität Freiburg i.Ü. mit einer Masterarbeit über die Belastung von erwerbstätigen Grosseltern abgeschlossen. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit.


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Wer ist für wen zuständig? Das Enkelkind abklären lassen, obwohl es die Eltern nicht wollen? Ein «no go», findet die Psychologin. Und der 89-jährigen Mutter verbieten, mit dem Auto zu fahren, ist ebenfalls nicht Sache der Tochter oder der Familie.

GROSSELTERN (68 UND 72) FRAGEN: «Einer unserer Enkel (7) hat besondere Fähigkeiten im Schreiben (schon vor dem Kindergarten), im Zeichnen, im Rechnen. Schon mehrmals haben wir die Eltern darauf hingewiesen, dass er gefördert werden sollte, allenfalls hochbegabt ist. Die Eltern finden, er sei ganz normal, habe aber zwei ältere Geschwister, die ihm viel beigebracht hätten. Sie wollen weder abklären noch fördern. Was können wir als Grosseltern tun? Dürfen wir mit ihm zu einem Arzt oder einer Psychologin gehen ohne das Einverständnis der Eltern?»

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ie Eltern sind zuständig für die Erziehung ihrer Kinder. Ich sehe die Rolle der Grosseltern als unterstützend, nachfragend, allenfalls beratend. Keinesfalls dürfen Grosseltern hinter dem Rücken ihrer Kinder eigene schwerwiegende Entscheidungen treffen und Initiativen entwickeln. Das ist ein ‹no go›. Die heutigen Schulen sind mehrheitlich gut, und die heutigen Lehrkräfte gehen auf die individuellen Begabungen ein, weil sie es gelernt haben. Das war früher nicht so. Zudem sollen Kinder nicht aus ihrem sozialen Zusammenhang von Familie und Nachbarschaft herausgerissen werden. Es ist bekannt, dass viele Hochbegabte zwar prima rechnen und lesen und schreiben können, dass sie aber oft sozial eher im Defizit sind. Der soziale Aspekt (Freunde, Kontakte, Gruppen) ist aber meines Erachtens ebenso wichtig wie die ausgeprägten Begabungen. Viele Kinder wollen keine spezielle Behandlung. Sie wollen zu ihren

Altersgenossen dazu gehören und nicht speziell auffallen. Eine Sonderförderung kann allenfalls soziale Probleme mit Freunden, Schulkameraden und Nachbarskindern verstärken oder ein Kind in der Familie und bei den Gleichaltrigen isolieren. Mir kommt der Film ‹Vitus› in den Sinn, in dem der 12-jährige Theo Gheorgiu in der Zürcher Tonhalle als Solist das Klavierkonzert von Schumann spielt. Er ist gefördert worden – in einer ausserschulischen Begabung. Ich weiss nicht, was Sie sich als Grosseltern von einer Abklärung und Förderung Ihres Enkels versprechen. Wichtig erscheint mir, ob sich auffallende Begabungen in den schulischen Fächern oder in ausserschulischen Bereichen zeigen. Im letzteren Fall sind ja durchaus Möglichkeiten in Reichweite, sei es nun Fussball, Tennis oder Reiten oder Zeichnungs- oder Musikstunden. Solche Liebhabereien und Begabungen sollen unterstützt werden. Das ist etwas anderes als ‹abklären und fördern›, wie ich es aus Ihrer Anfrage verstanden habe.

~ GROSSMUTTER (64) HAT EIN ANLIEGEN: «Meine eigene Mutter ist 89 und noch ziemlich fit. Sie fährt noch Auto, kürzere Strecken, ins Nachbardorf, und sie macht ihren eigenen Haushalt. Meine Enkel, 10 und 12, sind meist mit ihren Velos unterwegs. Nun habe ich grosse Angst, dass meine Mutter, die nicht mehr gut sieht in der Dämmerung, auf der Strasse unterwegs ist, wenn meine Enkel ohne Licht Velo fahren. Ich habe meine Mutter zur Rede gestellt, und sie hat gemeint, dann könne ich

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sie gleich ins Grab schicken, wenn sie nicht mehr Auto fahren dürfe. Kürzlich hat ihr der Hausarzt (der auch schon über das Pensionsalter hinaus ist) wiederum ihre Fahrtüchtigkeit bestätigt.»

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er ist für wen zuständig? Möchten Sie im Ernst Ihrer Mutter das Autofahren verbieten, nachdem ihr der Hausarzt ihre Fahrtüchtigkeit attestiert hat und sie es sich zutraut im beschränkten Rahmen? Soviel ich weiss, sind die Ärzte, die die Fahrtüchtigkeit bestätigen, akkreditierte Ärzte, staatlich anerkannt, und nicht irgendwelche Quacksalber im Pensionsalter. Natürlich hört man gelegentlich von Hausärzten, die ihren alten Patienten in solchen Fällen eine Gefälligkeit erweisen. Das ist aber höchst verwerflich.

~Baby ~

HEUTE WIRD BEIM WICKELN GEDREHT STATT GEZOGEN Manches ändert sich in der Babypflege. So zum Beispiel das Wickeln. Die Wegwerfwindeln sind um einiges besser geworden, sie sind viel saugfähiger als früher. Deshalb braucht man heute fast keinen Puder mehr für den Baby-Po. Ist dieser trotzdem mal rot oder an einer Stelle etwas wund, ist nach wie vor etwas Zinksalbe gut – manches ändert sich eben nie. Geändert haben sich hingegen die Handgriffe beim Wickelvorgang. «Früher hob man einfach die Beine an, um die Windel unter den Po zu schieben. Heute macht man das nicht mehr. Heute weiss man, in den ersten drei bis vier Monaten hat der Säugling noch nicht genügend Muskeln, um diesem Ziehen entgegenzuwirken. Die Gefahr, dass dabei die Hüfte des Neugeborenen auskugelt, ist zu gross. Heute dreht man das Baby zum Wickeln auf die Seite», erklärt die vierfache Mutter und Krankenschwester Nathalie Haudebert-Stolz, die in Hausen bei Brugg AG Grosseltern-Update-Kurse gibt. Das sei am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, gibt sie zu. «Aber viele, die sich einmal daran gewöhnt haben, so zu wickeln, machen das auch nach den ersten Monaten weiter so.» Lassen Sie sich die korrekte Wickeltechnik am besten von Ihren Kindern oder Schwiegerkindern zeigen. Denn Spitäler und Hebammen lehren die jungen Eltern heute diese Wickeltechnik. Auch in Grosselternkursen kann man die Handgriffe lernen. Und auf Youtube findet man natürlich auch Video-Anleitungen. ~MB

Wer ist da zuständig für wen? Und wer ist verantwortungsbewusst oder nicht? Nun zu Ihren Enkeln. Wer ohne Licht mit dem Velo fährt, handelt fahrlässig und gefährlich. Selbst dann und vor allem dann, wenn es Kinder sind, sollte ein Velo 100 Prozent fahrtüchtig sein. Natürlich kann es sein, dass das Licht einmal unerwartet ausfällt. Dann hat der Velofahrer eine spezielle Sorgsamkeitspflicht und muss gut, sehr gut aufpassen bzw. ausnahmsweise auf dem Trottoir fahren. Darüber kann man mit einem 10- und 12-Jährigen reden. Zudem haben die Eltern eine Verpflichtung, sich in diesem Sinn mit ihren Kindern auszutauschen und sie auch zu ihrer Verantwortung aufzurufen und nötigenfalls regelmässig zu kontrollieren. Es ist ja interessant und bedenkenswert, dass Sie in Ihrer Angst um die Enkel zuerst auf Ihre Mutter und den Hausarzt losgegangen sind (‹zur Rede gestellt›) und nicht erst mit den Eltern Ihrer Enkel und mit den Enkeln geredet haben. Ich nehme an, dass die Eltern auch um das Leben ihrer Kinder besorgt sind, wie Sie als Grossmutter und wie sicher auch Ihre 89-jährige Mutter. Da gibt es doch ein gemeinsames Interesse, und alle haben mit allen zu kooperieren, damit es gut geht. •

KATHARINA LEY (71) ist Psychoanalytikerin, Soziologin, Buchautorin. Mit Praxis in Bern. Grossmutter von zwei Enkeln (5 und 2). Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder beratung@grosseltern-magazin.ch # 09 ~ 2017


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Als der Liebe Gott tot umfiel Hausarzt Edy Riesen begegnet in seiner Sprechtunde vielen Menschen mit ganz persönlichen Erlebnissen. So hört er Geschichten vom Lieben Gott und wunderschöne Wortschöpfungen.

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ie Geschichten in der Sprechstunde treffen manchmal unverhofft ein und sind dann am schönsten. Die bestandene Frau aus meiner Generation hat das Dorf noch als Bauernkind erlebt, und das sitzt tief in ihr drin. Der Bauernhof lag in unserem langen Dorf in der Zeile der Giebelhäuser, die Wirtschaftsgebäude auf der Rückseite bildeten zusammen mit den Scheunen der Nachbarn einen Hinterhof gegen die Gemüse- und Baumgärten zu. Man soll bekanntlich die Vergangenheit nicht romantisieren. Aber diese Dörfer waren besonderes im Frühling eine Pracht, welche ich zusammen mit meinem Vater in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts erwandern durfte. Meine Patientin erzählte, dass sie und ihre beiden Schwestern den alten Nachbarn zum «Lieb‘ Gott»machten, weil er eigentlich Gottlieb hiess, was aber in der kindlichen Sprache und offenbar unter dem Einfluss der Kinderbibel leicht umzudrehen war. Der «Lieb‘ Gott» hatte, um das Mass voll zu machen, einen Ochsen mit Namen «Franz der Erste» als Zugtier für seinen Heuwagen, sodass die magische Welt der Kinder bevölkert war mit Heiligen und Adeligen. Der Liebe Gott also im Menschen und der Kaiser im

Ochsen. Nun geschah es eines Tages, dass die Kinder im Hof spielten und der «Lieb‘ Gott» auf die Treppe hinaustrat, dort oben seinen letzten gottlieb‘schen Atemzug tat und dann mausetot die Treppe hinunter auf den staubigen Mergelboden stürzte. Da lag er, und die Kinder hatten ihren Lieben Gott zum ersten Mal im Leben verloren, was einem ja auch später im Leben gelegentlich passieren kann. Viele Jahre später wurde aus einem der Mädchen die Siegristin der Kirche und der echte «Liebe Gott» sozusagen ihr Arbeitgeber. Und auch in diesem Leben erwies sie sich als Sprachschöpferin. Sie kam mit einem lästigen Fussproblem in Outdoor-Sandalen in die Sprechstunde. Dies sei das einzige Schuhwerk, das einigermassen erträglich sei. Ob sie denn die Sandalen auch an den festlichen Anlässen in der Kirche trage? Natürlich nicht, meinte sie, für diese Momente habe sie ein Paar kirchgängige Schuhe. Ah, welch treffender Ausdruck! Ja gut, meinte sie, den habe sie allerdings unserem Dorforiginal, Frau E., zu verdanken. Die habe nämlich eines Tages ihre Handtasche in der Kirchenbank liegengelassen, und als sie ihr das Täschchen nach Hause brachte, meinte jene, wie gut, dass sie es wieder habe, denn dies sei # 09 ~ 2017


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EDY RIESEN, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

national ist eine genossenschaftliche, nicht-gewinnmaximierende Finanzinstitution, Pionier auf dem Gebiet sozialethischer Investitionen und gehört zu den weltweit führenden privaten Finanzierern nachhaltiger Entwicklung. Sie vergibt seit über 40 Jahren faire Darlehen an Mikrofinanzinstitute, Fair-Trade-Kooperativen und soziale KMU in über 70 Entwicklungsländern.

ihre einzige kirchgängige Tasche. Wenn man sie auf die Seitenkante stelle, könne man das Gesangsbüchlein auf dem Bödeli des Täschchens genau auf der richtigen Höhe platzieren. Womit wir noch ein Weiteres lernen. Nicht nur der Zahnarzt oder der Chirurg muss sein Werkzeug immer und jederzeit auf der richtigen Höhe neben sich haben. Jede Beschäftigung bedarf ihrer angepassten Ausrüstung. Auch der Besuch des Gottesdienstes darf in dieser Hinsicht nicht unterschätzt werden. Der Kirche ginge im Übrigen viel verloren, wenn in der kleinen Schar der Gläubigen die rauchige Alt-Stimme von Frau E. mit dem Touch einer Queen of Soul nicht mehr ertönen würde. •

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Ein Artikel in Zusammenarbeit mit

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

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~ Service ~ UNTERWEGS

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In dem mittelalterlichen Zähringerstädtchen kann man auf der Ringmauer balancieren, einen Schatz bergen, herrlich im Murtensee planschen, in aller Ruhe Zügli fahren und Schmetterlingen beim Schlüpfen zuschauen. WAS WIE WO 1

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RINGMAUER Gleich hinter dem Restaurant Ringmauer bietet die fast vollständig erhaltene und begehbare Ringmauer einen prächtigen Ausblick über die Dächer Murtens, den See und den Mont Vully.

FEUERSTELLEN Vom Bahnhof Murten spaziert man 40 Minuten am See entlang und erreicht die Greng-Halbinsel mit diversen Feuerstellen. Wer nur zehn Minuten Proviant schleppen mag, parkt

MUSEUM MURTEN Im Museum Murten erfährt man alles über die Schlacht bei Murten und wie die Eidgenossen mit ihrem Sieg das Ende des burgundischen Reiches vorbereiteten. Verweildauer 1 bis 2

Verweildauer: 1-2 Stunden. Taschenlampe nicht vergessen. Es hat einen Picknickplatz mit Feuerstelle.

Ab 4 Jahren, Kirchstrasse 2

beim Obelisk Murten an der Lausannestrasse.

Stunden, ab 6 Jahren, keine Verpflegungsmöglichkeiten. Ryf 4

Das Sortiment von «unnu kram» bietet Markenartikel und originelle Einzelstücke. Sei es Spielgeschirr aus Emaille, eine gestrickte Puppe oder ein unverwüstliches Auto aus Metall. Deutsche Kirchgasse 5

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SPIELPLÄTZE Wer ein wenig verweilen möchte, ist auf dem Spielplatz Pantschauwiese mit Rutschbahn, Kletterturm, Schaukel, riesiger Spielwiese und Beach-Volleyball-Feldern bestens aufgehoben. Der Spielplatz Schiffssteg bietet üblich-Schönes sowie einen Minigolf Platz in der Nähe. Schiffssteg: Ryf 13

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SPAZIERGANG Der 2,1 km lange Spaziergang entlang des Murtensees startet beim Schiffssteg. Weiter am Seeufer entlang folgt das kleine Restaurant «Beach-House» mit wunderschöner Terrasse. Bis zum Ziel sind es noch 1.6 km, am Ende gehts durch das Naturschutzgebiet Chablaiswald bis zum Camping Muntelier mit Buvette und Sandstrand. www.regionmurtensee.ch

www.museummurten.ch

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PAPILIORAMA Mehr als 60 Schmetterlingsarten aus allen Teilen der Erde können aus nächster Nähe beobachtet werden, sogar beim Schlüpfen. Im Nocturama herrscht tagsüber Nachtstimmung. So erlebt man Faultiere, Nachtaffen, Ozeloten und Gürteltiere aktiv. Im neuen Jungle Trek trifft man bunte Vögel, Leguane, Pekaris. Aussen hat es einen Streichelzoo und einen Naturspielplatz. Moosmatte 1, 3210 Kerzers www.papiliorama.ch

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HALLEN- UND STRANDBAD MURTEN Das Hallenbad hat ein Schwimm- und ein Planschbecken. Draussen hat es ein 50-Meter-Schwimm-, ein Plansch-, und ein Nichtschwimmerbecken, die Seebadi und einen Spielplatz, ein Grillplatz und ein Restaurant. Lausannestr. 2 www.schwimmbad-murten.ch

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RESTAURANT MURTEN Essen mit mediterranem Einschlag isst man am besten auf der Terrasse des Hotelrestaurants. Nebenan hat es einen grossen Spielplatz. Bernstr. 7 www.hotelmurten.ch

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GROTTEN VOM MONT VULLY Die Grotten von Lamberta oberhalb von Môtier wurden zur Verteidigung des Mittellandes während dem Ersten Weltkrieg in den Sandstein gegraben. Es entstand ein 200 m langer Stollen. Heute sind die Grotten ein paradiesischer Spielplatz für Kinder.

# 09 ~ 2017

www.regionmurtensee.ch

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SPIELWARENLADEN

www.unnukram.ch

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SCHATZSUCHE Ein Stadtplan nebst Fotos animiert Kinder schnell, in circa einer Stunde Murten zu erkunden. Mit dem Lösungswort erhält man im Büro von Murten Tourismus einen Schatz. Franz. Kirchgasse 6, www.regionmurtensee.ch

NIEDELKUCHEN Die Spezialität der Stadt ist der Nidelkuchen. Erhältlich in fast allen Murtner Bäckereien. Und ein Muss für jedes Schleckmaul.

Mehr Informationen: www.regionmurtensee.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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Lago di Tom Der Lago die Tom im Val Piora (TI) liegt mitten in den Bergen und lädt mit seinem weissen, feinkörnigen Sandstrand Familien zu einem unbeschwerten Tag ein. Von JOCHEN IHLE (Text und Foto) START/ZIEL Stazione Piora

CHARAKTERISTIK Einfache Rundwanderung, für Kinder aller Altersstufen geeignet. Weiss-rot-weiss markierte Bergwege.

AN-/RÜCKREISE Mit der Bahn bis Airolo, weiter mit Postauto bis Piotta und mit der Standseilbahn zur Stazione Piora.

ROUTE Stazione Piora (1794 m) – Lago Ritóm (1852 m) – Alpe Ritóm (1858 m) – Lago di Tom (2025 m) – Lago Cadagno (1917 m) – Alpe di Piora (1964 m) – Capanna Cadagno (1987 m) – Lago Ritóm (1850 m).

AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung, Ersatzkleider, Badesachen.

EINKEHREN

B

äche und Wasserläufe, Lagos und Laghetti – im Val Piora, einem Seitental der Leventina, liegen die kleinen und grossen Wasserwunder weit verstreut in der Landschaft. Mit Kindern am einfachsten zu erreichen sind der Lago Ritóm, der Lago Cadagno und der Lago di Tom. Schon allein die Anreise ist ein Erlebnis. Die Ritómbahn wurde ursprünglich für den Bau des gleichnamigen Kraftwerks gebaut und saust heute mit Passagieren beladen an den mächtigen Druckleitungen entlang. Mit einer Steigung von bis zu 87,8 Prozent ist sie weltweit eine der steilsten Standseilbahnen. Bei der Bergstation Piora wird der Lago Ritóm zur Stromproduktion genutzt. Ganz anders der Lago di Tom, der sich in eine romantische Geländemulde einbettet und den wir nach einem kurzen Aufstieg durch eine bucklige Graslandschaft erreichen. Was für ein Juwel ist dieser Bergsee! Schnell raus aus den Wanderschuhen und barfuss durch den

feinen, weissen Sand spaziert. Die flachen Uferpartien laden zum gefahrlosen Planschen. Dann steigen wir wenige Meter aufwärts und erreichen eine Anhöhe, welche einen herrlichen Blick auf den Lago di Tom, über das Val Piora und zum Lago Cadagno freigibt. Dort geht’s nun hinab, auf einem gepflegten Wanderweg, bis zur Capanna Cadagno mit schöner Hüttenterrasse. Wer nach Hause muss, wird es bedauern und sollte rechtzeitig an die Abfahrt der letzten Bahn denken. Übernachtungsgäste sind zu beneiden, auf sie wartet ein weiterer Tag in dieser paradiesischen Wasserwelt. Man könnte zum Beispiel den Naturlehrpfad am südlichen Ufer des Ritomsees erwandern oder hinaufsteigen zur Capanna Cadlimo. Auch auf diesem Weg liegen mit den Laghetti Taneda und dem Lago Scuro weitere Seen. Wie könnte es im Val Piora auch anders sein… •

# 09 ~ 2017

Capanna Cadagno, 091 868 13 23, www.capannacadagno.ch. Berggasthaus Lago Ritóm an der Staumauer, 091 868 14 24, www.lagoritom.ch. Bergrestaurant Canvetto Cardagno, 091 868 16 47, www.canvettocadagno.ch.

TIPP Naturlehrpfad am Südufer des Ritomsees vom Staudamm bis Cadagno (11 km, etwa 4 h).

INFOS Leventina Turismo, 091 869 15 33, www.leventinaturismo.ch. Funicolare Ritóm, 091 868 31 51, www.ritom.ch.

Weitere Wandertipps finden Sie im Wandermagazin SCHWEIZ. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar mit dem Stichwort «Grosseltern», Tel. 032 626 40 30, E-Mail: wandermagazin@rothus.ch oder www.wandermagazin.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Museum ~

~ Agenda ~

ECHT GRAVIEREND Unter dem Motto «Hand anlegen» präsentiert das Schweizerische Museum für Papier, Schrift und Druck bis Ende September traditionsreiches Handwerk und setzt dieses in verschiedenen Mitmachaktionen spielerisch um. Am 17.9 demonstriert Graveur Heinz Tirs die Kunst des Stahlstichs. Parallel dazu können Gross und Klein ihr eigenes Siegel in Speckstein gravieren und anschliessend siegeln. ~SW 17.9.17, 13-17 Uhr, Eintritt: Erwachsene 15 Fr., schulpflichtige Kinder 9 Fr., diverse Familienkarten. Basel. St. Alban-Tal 37. www.papiermuseum.ch

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 2.9.17 – Zürich

16. und 17.9.17 –Bern

LANGE NACHT DER ZÜRCHER MUSEEN

CHASCHPERLI-GUTSCHE

2.9. bis 10.9.17 - Steinhausen

Im Rahmen des Elfenau Kultursommers macht die «Bärner Chaschperli-Gutsche» Halt im Landschaftspark der Elfenau. Dieser bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für Gross und Klein. Die Parkanlage ist durchgehend geöffnet. Freier Eintritt.

DER LAUF DER ZEIT

www.ideebern.ch

In der Nacht ins Museum. Die Zürcher Museen bieten ein spannendes Programm für verschiedene Altersgruppen. Ab 19 Uhr.

www.langenacht.ch

Eine Ausstellung mit und über Generationen: Die Steimügeri ist ein Bauernhaus aus dem Jahr 1793 und ein Generationenhaus. Rund um das Haus und teilweise im Inneren gibt es Skulpturen, Installationen, Film und Bilder zu sehen. Am 2.3. und 3.9. mit einer Festwirtschaft. Montags geschlossen.

www.kunstgartensteimuegeri.ch 3.9.17 – Aarau

KLANGSPAZIERGANG Mit dem Trio Sfaira lernen die Familien die Welt der Improvisation, des Steinklangs und der menschlichen Stimme kennen. Im Aarauer Forsthof, im Alten Pumpwerk und auf dem Weg zur Waldhütte im Gönhard. Anschliessend Bräteln. Bei jedem Wetter. Treffpunkt: Forstwerkhof Distelberg, Aarau . Begrenzte Platzzahl, Reservation: info@gong-aarau.ch

www.sfaira.ch

~ Freilichtspiel ~

5.9. bis 10.9.17 – Baden

TRITTLIGASS

Fantoche ist eines der weltweit herausragendsten Festivals für Animationsfilm. Das breit gefächerte Festivalprogramm präsentiert internationale Highlights und Neuentdeckungen. Kinos Sterk, Orient und Trafo sowie im Festivalzentrum Merker-Areal.

Was in den 60er Jahren von Margrit Rainer, Ruedi Walter, Ines Torelli und Konsorten für ein paar wenige Jahre eingeführt wurde (Bild), erlebt diesen Sommer ein Revival. Ein FreilichtMusiktheater, welches mit geschärftem Blick die Stadt Zürich und ihre Menschen unter die Lupe nimmt. Mit Walter Andreas Müller, Chrisian Jott Jenny, Barbara Baer, Samuel Zünd und vielen mehr. ~MB Noch bis 16.9.17. jeweils Mittwoch bis Sonntag, 20 Uhr, Türöffnung 19 Uhr. Preise: 48.35 Fr. bis 99.80 Fr. Bei wetterbedingter Absage Rückerstattung (am Spieltag wird auf der Webseite informiert). Zürich, Trittligass. www.trittligass.ch

FANTOCHE

www.fantoche.ch 15.9. bis 17.9.17 – Lenzburg

MITTELALTERMARKT Zahlreiche Marktfahrer, Handwerker, Live-Spektakel, ein historisches Handkarussell, Zauberer und historische Fechtkunst sowie Kerzenziehen bietet der Mittelaltermakt. Eintritt: 17 Fr., Kinder 10 Fr. Familien 30-44 Fr., 10-18 Uhr. Schloss Lenzburg.

www.schloss-lenzburg.ch

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17.9.17 – Spiez

KUNSTATELIER Der Schweizer Maler Ernst Kreidolf begründete einst das moderne Bilderbuch. Neben der Ausstellung der Werke des Schöpfers von Wintermärchen und Alpenblumenmärchen können Kinder ab sechs Jahren kunstvolle Kopfbedeckungen selbst gestalten. 10 bis 12 Uhr, Eintritt für Kinder frei, Erwachsene inkl. Museumseintritt 15 Fr. Anmeldung: 033 654 14 06, Platzzahl begrenzt.

www.schloss-spiez.ch 18.9.17 – Sils i. E.

PETER UND DER WOLF Die Bearbeitung des Schauspielers Jeannot Hunziker bringt nochmal ein Plus an Witz und Tempo in das bekannte Musikmärchen von Sergej Prokofjew. 17 Uhr. Waldhaus. Vorverkauf: Hotel Waldhaus Sils, 081 838 51 00 mail@waldhaus-sils.ch

www.kammerphilharmonie.ch 19.9. bis 17.10.17 – Fiesch

MÄRLISTUNDE Märchentante Astrid Anthamatten nimmt Ihre Enkel ab drei Jahren mit ins Märchenland und erzählt spannende Geschichten. 17 bis 18 Uhr, Präfektenhaus, Eintritt frei.

www.aletscharena.ch 20.09.17 – Littau

ZÄME ERLÄBE Ursi Caflisch von der Zirkusschule Tortellini ermöglicht Jung & Alt, an einem dreistündigen Workshop richtige Zirkusluft zu schnuppern. Mit Akrobatik, Balance, Zauberei und Clowns. Geeignet von fünf bis 100 Jahre, 14 bis 17 Uhr im Zirkuszelt. Eintritt frei. Anmeldung bis 13.9.17: ages@stadtluzern.ch

www.luzern60plus.ch


SPIELFIGUREN Wenn die Spielfiguren selbst gemacht sind, macht das Brettspiel gleich doppelt Spass. Zum Beispiel auch das Leiterlispiel dieser Ausgabe. Von MARIE-ANNE SPROSS (Idee, Zeichungen) und GEORG GINDELY (Foto)

# 09 ~ 2017


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# 09 ~ 2017

Unvergessliche Bastelerlebnisse


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~ Service ~ STRICKEN

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STRAMPELHÖSCHEN Die Firma Bucher Wolle gibt es längst nicht mehr, aber die alten Strickhefte haben überlebt und sind heute wieder top aktuell. Von ILONA HERZOG (Gestricktes) und TIBOR NAD (Foto)

D

as Stickmuster dieses Strampelhöschens stammt aus einem alten Strickheft Bucher Wolle Kinderstrickheft Nr. 24. Leider ist kein Erscheinungsdatum vermerkt, aber die fünfstelli-

Häkelmode für Bébés, Kleinkinder und Schulkinder» aktuell war. So lange, dass sie heute schon wieder in ist oder, besser gesagt, vintage. Wie man es auch immer nennen will, bequem ist der

ge Telefonnummer in einer Anzeige darin verrät: Es ist einige Jahre her, dass diese «Strick- und

Strampler auf alle Fälle. ~MB

MATERIAL

RÜCKEN

• Für 6-12 Monate • Cool Wool Lana Grossa 6 Kn. à 50 g 160 LM, 7 Kn.

Mit den 69 M weiter arb, dabei beids für die Armausschnitte jede 2. N 1 x 3, 2 x 2 und 2 x 1 M abk = 51 M. Bei 11 cm Armlochtiefe für die Achseln beids jede 2. N 4 x 3 M abk. Die verbleibenden 27 M gerade abk.

Merino 150 von Lang 150 LM

• Stricknadeln Nr. 3 ½ • Rundstricknadel Nr. 3 ½ • 5 Knöpfe

LINKES VORDERTEIL Mit den 33 M weiter arb, dabei am Anfang der N für den Armausschnitt jede 2. N 1 x 3, 2 x 2 und 1 x 1 M abk = 25 M. Bei 6 cm Armlochtiefe auf der Halsausschnittseite für den Halsausschnitt jede 2. N 2 x 3, 2 x 2 und 3 x 1 M abk. Bei 11 cm Armlochtiefe die Achsel gleich wie am Rücken abschrägen.

MUSTER 1 1 M li, 1 M re, Rückseite deckend.

MUSTER 2 Halbpatent. 1. N Vorderseite: 1 Rdm, *1 M li, 1 M re*, von * zu * wdh, N enden mit 1 M li, 1 Rdm. 2. N Rückseite: 1 Rdm, *1 M re, 1 M li abh, dabei den Faden als U über die N legen *, von * zu * wdh. 3. N Vorderseite: 1 Rdm, *1 M li, die abgehobene M mit dem U re zusammenstr *, von * zu * wdh. 2. und 3. N fortl wdh.

RECHTES VORDERTEIL Gegengleich arb.

ÄRMEL Anschl 37 M. Im 1. Strickmuster 3 cm str. Im 2. Strickmuster weiter arb, dabei beids 7 x jede 10. N 1 M aufn = 51 M. 18 cm ab Anschlag für die Armkugel beids jede 2. N 19 x 1 M abk. Die verbleibenden 13 M gerade abk.

MASCHENPROBE vom 2. Strickmuster: 11 M = 5 cm breit, 32 N = 5 cm hoch.

FERTIGSTELLUNG BEINCHEN(2X) Anschl 41 M. Im 1. Strickmuster 3 cm str. Im 2. Strickmuster weiter arb, dabei deids 13 x jede 6. N 1 M aufn = 67 M. Nun beide Beinchen auf 1 N fassen und zwischen denselben 1 M aufn = 135 M. Für Rücken und beide Vorderteile 25 cm gerade str und die Arb wie folgt einteilen: 69 M für den Rücken, jede 33 M für die beiden Vorderteile.

Nähte schliessen. Den Längskanten der beiden Vorderteile entlang jede 10 M, um den Halsausschnitt 75 M = 215 M auf die Rundstrickn fassen. Im 1. Strickmuster str, dabei in den beiden Ecken den Halsausschnitt 1 Mittelm bezeichnen und beids davon jede 2. N 1 M re verschr aufn. Am re Vorderteil in der 3. N gleichmässig vert 5 Knopflöcher einstr (2 M ohne Arbeitsfaden abk und mit demselben sofort wieder 2 M dazu anschl). In der 6. N abk und die entstandenen Schmalkanten annähen. Ärmel einsetzen.

# 09 ~ 2017


~ 09/2017 ~ KURSANGEBOT

~ Sicherheit in Notfallsituationen erlangen Notfalltraining für Grosseltern

KURSINHALT

DATUM & ZEIT

PROMINIS GMBH

Sie hüten heute Ihren dreijährigen Enkel. Plötzlich hören Sie ein dumpfes Geräusch und rufen nach ihm. Keine Antwort. Überrascht finden Sie den Jungen unten an der Treppe liegend. Er blutet am Kopf und wirkt irgendwie schläfrig. Unerwartet befinden Sie sich in einer Notfallsituation. Viele Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf: Wie lagere ich ihn? Welches sind die nächsten Schritte? Fahre ich den Kleinen selber ins Spital oder rufe ich den Rettungsdienst? In interaktiven Fallbeispielen erleben Sie verschiedene Notfallszenarien. Sie lernen eine

Samstag, 21. Oktober 2017 9:00 bis 16:30 Uhr

Mit Leidenschaft bieten wir als professionelle Rettungsfachpersonen herausfordernde und praxisorientierte Trainingserlebnisse. Wir kennen den Rettungsalltag, wissen, worauf es wirklich ankommt, und bringen das nötige Fachwissen mit.

Notfallsituation korrekt einschätzen, einen Knochenbruch versorgen und die Reanimation am Kind durchführen. Es ist unser Ziel, Ihnen ein Stück Sicherheit im Umgang mit Kindernotfällen mit auf den Weg zu geben.

ZERTIFIKAT

KURSZIELE

Die Teilnehmenden • beschreiben das Rettungswesen in der Schweiz • schätzen eine Notfallsituation ein • führen eine korrekte Patientenbeurteilung, -versorgung und -betreuung durch • trainieren das allgemeine Vorgehen bei Unfällen • setzen sich mit folgenden Krankheitsbildern auseinander: Knochenbrüche und Wunden, innere Blutungen, Kopfverletzung, Infektionen der Atemwege, Krampfanfall, Verschlucken von Fremdkörpern, Fieber, Verbrennungen etc. Sie wenden die Reanimationsmassnahmen am Kind an.

KOSTEN

180 Franken pro Person inkl. Kursunterlagen und Zwischenverpflegung (ohne Mittagessen) Partnerschaft: 320 Franken

Unsere Absicht: Notfall erleben – nachhaltig Sicherheit gewinnen.

Kursbestätigung BESONDERES

Verschiedene Fallbeispiele trainieren wir draussen. Tragen Sie die entsprechende Kleidung. KURSADRESSE

GERHARD MOSER dipl. Pflegefachmann HF dipl. Rettungssanitäter HF dipl. Erwachsenenbildner HF

Grosseltern-Magazin Kronengasse 4, 5400 Baden grosseltern-magazin.ch info@grosseltern-magazin.ch

LUKAS BÜRKI dipl. Rettungssanitäter HF

ANMELDUNG FÜR DEN KURS Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus, und senden Sie uns Ihre Anmeldung.

❏ Samstag, 21. Oktober 2017, in Baden Name

Vorname

Adresse

PLZ / Ort

Telefon

E-Mail

Anmeldung bis 30. September 2017 an: Grosseltern Magazin, Notfalltraining, Kronengasse 4, 5400 Baden, oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Kursbestätigung und eine detaillierte Wegbeschreibung.


~ Service ~ APPS

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~ PostCard Creator ~

DIE EIGENE POSTKARTE GESTALTEN Ein tolles Foto in den Ferien gemacht? Ja, dann kann man mit der PostCard Creator-App der Schweizer Post rasch ein Postkarte gestalten und diese Karte mit Text an die Liebsten zu Hause schicken. Sobald man sich eingeloggt hat – man muss eine Heimadresse in der Schweiz oder Liechtenstein haben – geht es rasch: Foto auswählen, Text einfügen, Empfänger bestimmen und abschicken. Alle 24 Stunden darf man eine Postkarte gratis versenden, die per B-Post versandt wird. Für zwei Franken pro Postkarte kann man unbegrenzt viele Postkarten gestalten. Diese werden per A-Post versandt und enthalten auch keinen aufgedruckten Werbetext wie bei der Gratis-Postkarte. Den zusätzlichen Platz kann man für mehr Text nutzen. Idealerweise hat man bei einem grösseren Versand die Adressen schon als Liste parat, das macht es einfacher. ~BE «PostCard Creator», Nutzung nur mit Login, für iOS und Android, gratis.

~ Hidden Folks ~

INTERAKTIVE WIMMELBILDER In dieser detailliert gestalteten App gibt es viel zu entdecken. «Hidden Folks» nämlich, also «versteckte Leute», die mittels Antippen sichtbar werden. Im unteren Bereich des jeweiligen Wimmelbildes werden die Suchaufträge in 22 Sprachen angezeigt. 17 Level führen kleine und grosse Spieler durch vier Welten: Wald, Ödland, Stadt und Fabrik. Kinder ab Schulalter erfreuen sich an den animierten Figuren und rund 1100 eingespielten Geräuschen, die einfach gute Laune machen. ~SW «Hidden Folks», für iOS und PC, Android folgt demnächst, 5 Franken.

# 09 ~ 2017

Tipp von ~ Swisscom Academy ~

GEDÄCHTNISTRAINING Das Gehirn ist ein unentbehrliches Werkzeug für das tägliche Leben. Es ist dank seiner Plastizität ein Leben lang lernfähig. Mit ein bisschen Training bleiben Sie sogar bis ins hohe Alter fit im Kopf. Unser App-Tipp: MEMORADO Mit Memorado trainieren Sie dank verschiedenen Übungen die Gedächtnisleistung, die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit, die Logik und Schnelligkeit. Die App erstellt nach einem anfänglichen Einstufungstest einen individuellen Trainingsplan, welcher auf den eigens festgelegten Lernzielen des Nutzers basiert. Die App beinhaltet 24 Spiele mit 720 Levels, bei welchen man immer wieder an seine geistigen Grenzen stösst. Memorado wurde von wissenschaftlichen Experten entwickelt und ist in der Basisversion für iOS und Android kostenlos. Für alle, die die volle Version kaufen möchten, gibt es regelmässige 50%-Angebote. Wollen Sie noch mehr über das Gedächtnistraining erfahren? Besuchen Sie das kostenlose Info-Café in Zürich. Anmeldung, Infos und weitere Themen unter swisscom.ch/infocafe oder 0800 33 55 77.

Ein Artikel in Zusammenarbeit mit


~ Service ~ SPIELEN

von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)

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~ Wer sucht, der findet! ~

LOST & FOUND – EIN SPASS FÜR KIDS Lost & Found aus dem Verlag Game Factory ist ein Kinderspiel, bei dem man schnell und aufmerksam zugleich sein sollte.

~ Aus alten Zeiten ~

Baumschiessen

H

eute noch ein fester Bestandteil der schottischen Highland Games, wurde das Baumschiessen oder Stangenschieben auch in der Schweiz bei zahlreichen Waid- und Alpstubeten, Hirtenfesten und der einen oder anderen Chilbi gespielt. Verwendet werden rohe, berindete Tannen- oder Fichtenstämme von circa 3 Meter Länge und mit einem Durchmesser von etwa 30 Zentimetern. Die Äste werden entfernt, und ein Ende des Stamms wird angespitzt. Der Spieler lässt die Stange mit dem zugespitzten Ende in beiden Händen ruhen, hebt ihn bis auf Schulterhöhe an und schleudert ihn aus dem Stand auf das Spielfeld. Er darf die Abwurflinie nicht während und unmittelbar nach dem Abwurf überschreiten. Gültig sind nur die Versuche, bei denen der Stamm senkrecht mit dem dickeren Ende auf dem Boden aufschlägt. Gewonnen hat der Spieler mit der grössten Weite •

Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken.

# 09 ~ 2017

Sechs Schwierigkeitsstufen und zwei Spielvarianten fordern in unterschiedlichem Masse das detektivische Gespür der Spieler. Mit den Werten eins bis sechs sind 54 beidseitig bedruckte Karten im Spiel. Gemeinsam prägen sich die Kids jetzt die Gegenstände der obersten Karte des Stapels ein. Dann wird sie umgedreht. Wer als Erster den neu aufgetauchten Gegenstand richtig benennt, bekommt die Karte. Je nach Schwierigkeitsstufe sind unterschiedlich viele Gegenstände auf den Karten abgebildet. Die zweite Variante wird im Rückwärtsgang gespielt. Dazu wird nach dem Umdrehen der jetzt verschwundene Gegenstand genannt. Lost & Found bietet Kindern ab fünf Jahren verschiedenste Spielvarianten, die immer wieder aufs Neue die Merk- und Reaktionsfähigkeit fordern. Für 2 bis 6 Kinder ab 5 Jahren Spieldauer zirka 10 Minuten

Ein Artikel in Zusammenarbeit mit


~ Service ~ SPIELEN

Würfelbalance Für alle Altersgruppen immer wieder ein Spass. Koordinationsspiele: Wer schafft es, die Würfel zu balancieren? Von SABINE WEHNER (Text und Fotos)

W

ieder ein Glacé geschleckt? In Windeseile ist mit dem übriggebliebenen Holzstiel ein Spiel hergestellt. Einfach den Holzstängel in den Mund stecken, mit den Lippen festhalten und versuchen, sechs Würfel darauf zu stapeln. Aber Achtung, Ihr Enkelkind hat maximal

eine Minute Zeit, die Würfelpyramide auszubalancieren. Kein einfaches Unterfangen, auch für ältere Kinder. Sie glauben es nicht? Dann versuchen Sie es doch einmal. Ob Sie wirklich schneller als Ihr Enkel sind? Sicher ist der Spass am Spiel – Lachen ausdrücklich erlaubt. •

Haben Sie auch eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

# 09 ~ 2017

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Die besten Momente sind meist die unerwarteten. Lassen Sie sich von der neuen Züspa überraschen.

29.9. – 8.10.2017

29.9. – 8.10.2017

29.9. – 1.10.2017

5. – 8.10.2017


~ Service ~ BUCHTIPPS

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~ Kinderbuch ~

~ Roman ~

Briefträger Maus macht Ferien

EINE ALLGEMEINE THEORIE DES VERGESSENS

Endlich Ferien! Briefträger Maus fährt mit Frau Maus und den Kindern Piet, Tommy und Lulu in den Urlaub. Da ein Briefträger aber nie so richtig frei hat, nimmt er auch seinen Handwagen mit einigen Paketen zum Ausliefern mit. Dann beginnt die Reise. Erster Halt ist im Wald, wo gezeltet wird. Danach geht es an einen Strand, mit dem Kreuzfahrtschiff auf eine Insel und auf Kamelen durch die Wüste bis in den Dschungel. Schliesslich wird nach einem kurzen Aufenthalt

In Notwehr tötet Ludovica einen Einbrecher und vergräbt ihn auf ihrer Dachterrasse. Danach mauert sie sich in ihrer Wohnung in Luanda ein. Es ist der Vorabend der angolanischen Revolution, und Ludovica wird die Wohnung erst dreissig Jahre später wieder verlassen. Sie lebt von Gemüse, das sie auf dem Dach zieht, und von einer Hühnerzucht auf ihrem Balkon. In der langen einsamen Zeit beschreibt sie alle Wände ihrer Wohnung mit Gedichten, Gedanken und einer Art Tagebucheinträgen.

in einer Stadt die Rückreise über die Berge angetreten. Die witzigen, farbenfrohen Illustrationen laden zum genauen Schauen ein. Immer neue Details und Nebenerzählungen können entdeckt werden. Was machen die Mäusekinder? Wer hat nun ein Paket vom Briefträger erhalten, und was ist wohl drin? Ein wunderbar anregendes Bilderbuch, das Grosseltern, wenn die Ferien vorbei sind, mit ihren Enkelkindern ab ca. 4 Jahren in Erinnerungen schwelgen lässt und zum Berichten über eigene Urlaubserlebnisse anregt. ~BM

Während dieser Zeit verändert sich die politische Situation in Angola, die Wege von Opfern und Tätern der Revolution kreuzen sich immer wieder. Am Ende der Geschichte treffen sie sich alle wieder vor Ludovicas Tür… José Eduardo Agualusa ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Portugals und ein großartiger Erzähler. Ihm ist ein wunderbarer, dicht und spannend geschriebener Roman gelungen, fantastisch und tragisch komisch zugleich. Ein wunderbares Lesevergnügen. ~AK

«Briefträger Maus macht Ferien», Marianne Dubuc, Beltz & Gelberg, 2017, 25 Seiten, 18.90 Franken.

«Eine allgemeine Theorie des Vergessens», José Eduardo Agualusa, C.H. Beck, 2017, 197 Seiten, 27 Franken.

Die Tipps auf dieser Seite sind erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch

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Gemeinsam entdecken Die Pro Senectute Tour vor Ort

Aarau, Bahnhofplatz Mittwoch, 13. September 2017 11 bis 19 Uhr

Pro Senectute hautnah und unterhaltsam Entdecken Sie unsere Angebote und geniessen Sie einen spannenden Tag mit Pro Senectute Aargau.

Baden, Bahnhofplatz Mittwoch, 27. September 2017 11 bis 19 Uhr www.ag.prosenectute.ch


~ 09/2017 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von 1000 Franken für Ferien in einem der 25 Familienhotels Südtirol

HERBSTZEIT: WOHLFÜHLZEIT FÜR DIE FAMILIE Die 25 Familienhotels Südtirol wissen, was Kindern und Erwachsenen gut tut, denn seit 20 Jahren perfektionieren sie ihr Talent als Spezialisten für Familienferien. Alle Gastgeber sind von der Passion für naturnahe Erlebnisse beseelt und leben eine ungezwungene Art der Gastfreundschaft. Beim beliebten Premiumangebot «Naturdetektiv Camp» locken Naturexperten die Kids von 7-12 Jahren mit spannenden Techniken und Tricks zum Überleben in der Wildnatur so richtig aus der Reserve – übrigens auch im Winter. Für Kinder von 3-12 Jahren haben naturpädagogische Betreuerinnen in den Naturforscher-Clubs aller Hotels originelle Spielideen auf Lager – immer passend zur Jahreszeit. Der Herbst gibt mit Kastanien, Traubensaft und jungem Wein auch Anlass zu gemütlichen Familienmomenten und macht Lust darauf, noch ausgiebig Wärme zu tanken: draussen zwischen glitzernden Dolomitengipfeln, goldfarbenen Wäldern, mediterranen Palmen und in den Wellness- und Spa-Bereichen der hochwertig ausgestatteten Hotels. Genau diese Balance zwischen Naturabenteuern und wohltuender Regeneration, zwischen kreativem Spiel unter Kindern und entspannten Momenten unter Erwachsenen macht Ferien bei den Familienhotels Südtirol zu einer wertvollen Wohlfühlzeit für alle Generationen in der Familie.

www.familienhotels.com

~ Verlosung ~

SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis am 30. September 2017 ein Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Naturdetektiv» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

~ Ravensburger Spieleland ~

HERBSTFERIEN IM FREIZEITPARK ~ Landesmuseum Zürich ~

Einen einzigartigen Kurzurlaub im Freizeitpark verbringen, das geht im Ravensburger Spieleland. Pünktlich zu den Schweizer Herbstferien, vom 29.09. bis zum 15.10.2017, öffnet der als familienfreundlichster Themenpark Deutschlands ausgezeichnete Freizeitpark am Bodensee sein Feriendorf. Seit 2016 können Familien dort direkt bei Maus, Elefant und Käpt’n Blaubär mitten im Grünen übernachten. Hier warten 50 thematisierte Ferienhäuser und großzügige «Wieso?Weshalb?Warum?»-Forscher-Zelte, in denen die Besucher traumhaft schlafen. Wer mit dem eigenen Wohnwagen anreist, nutzt einen der 40 Stellplätze in unmittelbarer Nähe zum Freizeitpark.

TIERISCH SCHWEIZERISCH Der Braunbär in Finnland und das Känguru in Australien: Viele Länder haben ein offizielles Nationaltier. Die Schweiz hat zwar keines, doch Kuh, Murmeltier, Steinbock und Bernhardiner wären Topkandidaten. Diesen vier Tieren, die unsere Landschaft und Kultur prägen, ist die gleichermassen für Kinder wie für Erwachsene inszenierte Ausstellung gewidmet. Lebensechte Tierpräparate, überraschende Exponate und interaktive Erlebnisstationen laden zu einer Erkundungstour ein. Dabei entdeckt man Murmeltiere, die tanzen können, Bernhardiner, die Leben retten, Kühe, die Königinnen werden, und Steinböcke, die auch auf den steilsten Felsen klettern können.

Mehr Informationen und Buchung unter: www.spieleland-feriendorf.ch

Aktuelle Ausstellung im Landesmuseum bis am 11. März 2018. www.landesmuseum.ch Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 09 ~ 2016

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~ Service ~ RÄTSEL

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Viel Spass beim Rätseln Sudoku

Binoxxo

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch

Bimaru

Schwierigkeit: schwer

Schwierigkeit: leicht So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

1 Frachter 3 Kutter

2 Yachten 4 Jollen

Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 09 ~ 2017

• Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen


~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO

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Lektionen an der Schauspielschule? Gewinnen Sie

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waagrecht 5 Es werden knapp 160 000 verschiedene Arten beschrieben; dann gibt's noch jene im Bauch. 11 Sie ist bedroht, auch die von 5 waagrecht. 15 Elektrische Kapazität ist beinahe ein Velo. 16 …mörder, …junkies. 17 Was Antoinette und Antony zwingend zum Leben brauchen. 18 …gramm, …chronie. 19 Er wird auch bandenmässig begangen. 20 Diese Verhältnisse sind intim, hier vokallos. 22 Rochen in Lissabon. 23 …mares, …indrom, …ette. 24 Um sie dreht sich das Rad. 25 Griechischer Buchstabe, steht auch für schweizerische Uhrwerke. 26 Er saust – wenn nötig geneigt – durch die Schweiz. 27 Wenn die Auffassung so ist, ist sie abwegig. 28 Sprösslinge. 30 Beginn des Liebesbriefs an Juliette. 31 Arbeitsort von 8 senkr. 33 Macht Finale zum Ferienort. 35 Ladyfingers. 37 Regelmässiger Bezüger von zum Beispiel Grosseltern. 38 Zweibeiner drehen sich ungern in diesen.

senkrecht 1 …zeit, …platz,…punkt. 2 Erleichtert Briefkasten oder Mülltonne. 3 Von Wilderern in Afrika begehrt. 4 Geld, Charakter, Parkbänke oder Modelleisenbahn sind Hinweise. 5 Trip mit Tier im Visier. 6 d. Ä. und d .J. waren berühmte Maler in der Rennaissance. 7 … culpa. 8 Glotzenberühmtheit. 9 (Übertriebene) Hinwendung zum Vierbeiner. 10 Macht den Inder zum Winnetou. 12 Gibt Anweisungen oder lässt sich überziehen. 13 Je weiter oben sie, je grösser das Gehalt von 12 senkr. 14 In (Ur-)Grossmutters Schule gab's ein Fässchen dafür. 19 Türkischer Name zweier grosser Feste im Islam. 21 Der Schnee in Bulle ist beinahe das Ende in Murten. 23 Für Wein und Newsjunkies unabdingbar. 28 … Mann (nur Konsonanten) – ganz gross. 29 Vor…, Mutter…, Kinder… 30 ..operation, ..op, ..upon. 31 TV-Sender macht Zungen zu Traktanden. 32 Durchgang oder Treffer. 34 Macht Kai zum Sortierkasten. 36 Die zusammengefasste Schweiz.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 29.9.2017. Die Lösung des Juli/August-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 09 ~ 2017


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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF

Rabengrossmutter

# 09 ~ 2017


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

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Impressum Ausgabe 09/2017 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 15 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Vorschau #10 / 2017

Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

Erscheint am 29.9.2017

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch BARBARA EHRENSPERGER –BE Stv. Chefredaktorin barbara.ehrensperger@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Margot Bryner, Christa Camponovo, Caroline Doka, Marlis Friedrich Baumgartner, Georg Gindely (GG), Beat Gloor, Peter Graf, Manuela Grieb, Ilona Herzog, Shirin Hirsiger (SH), François Höpflinger, Jochen Ihle, Andrea Kalt (AK), Katharina Ley, Barbara Maurer (BM), Edy Riesen, Eveline Rutz (ER), Sabine Wehner, Marie-Anne Spross, Susanne Stöcklin-Meier, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Josianne Walpen, (SW), Eli Wilhelm

KEIN BISSCHEN ALTERSMILD Marc und Susanne Bonanomi, beide über 85 Jahre alt, gehen inzwischen sechsmal die Woche auf die Strasse und verteilen Flugblätter für eine bessere Welt.

Layout BÜRO HAEBERLI, ANDREA MENDLER www.buerohaeberli.ch Fotografie Sandra Ardizzone, Thomas Burla, Georg Gindely, Shirin Hirsiger, Matthias Luggen, Tibor Nad Illustrationen Renate Alf, Deborah Lätsch, Marie-Anne Spross, Paula Troxler, Silvan Wegmann Korrektorat Martin Hug Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch

ALT UND JUNG Generationensolidarität nennt sich das, wenn Alt mit Jung zusammenspannt. Wir stellen Projekte vor, die dieses Ziel verfolgen, und zeigen, weshalb viele nicht aufgehen.

«GROSI GEH WEG!» Auch wenn das vielleicht nur eine Phase ist, der Umgang mit kindlicher Ablehnung ist schwer. Wir berichten von Ablehnung und wie man richtig reagiert darauf.

FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch

~ #07-08/2017 ~

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht

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5 Sommerferien 11 Mandarinen 14 Oase 15 Basen 16 AL 17 NSS 18 Me 19 Uiuiui 20 Tate 21 Legende 23 Big 24 Iraner 27 SED 28 See 29 Anfluege 31 Coq 34 Aaron 35 Rar 36 Hausgang

senkrecht 1 Romantisch 2 Amnestie 3 Erneuerung 4 Lenau 6 Massage 7 Edamer 8 Frauen 9 Eisig 10 Jeninser 12 Abel 13 Flieder 22 Degas 25 Anag 26 Elon 29 Aas 30 Fra 32 oa 33 Qu

Lösungswort Erfolgslos

# 09 ~ 2017


~~Kolumne Kolumne~~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT

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Leons Fahrt in die Ferien

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Also, losgefahren sind wir noch in der Nacht. Ich sass hinten neben Grossmutti, das noch schlief. Ich spielte auf meinem I-Pad «Bubble Shooter», das mit den farbigen Kügelchen. Papa fuhr mit 120 über die Autobahn. Jedem, welcher ihn überholte, zeigte er den Stinkfinger. Man sieht das ja nicht, wenn es noch finster ist. Mama war auf Facebook. Sie schaute die letzten Fotos ihrer Freundinnen an. Sie lachte immer. Meine Kügelchen sausten immer schneller über den Bildschirm. Ich kam fast nicht mehr nach mit Drücken. Papa fuhr immer schneller. Die müssen ja nicht meinen, sagte er. Mama war immer wie mehr auf Facebook. Die müssen nicht meinen, sagte sie. Nachher hat sie ein Selfie gemacht. Die müssen nicht meinen, habe ich gesagt, und alle Kügelchen weggeputzt. Papa fluchte. Er musste an der Grenze auf 30 runter. Mama postete den Freundinnen: Wir sind schon im Ausland, lalala. Papa gab wieder Gas. Da wachte Grossmutti auf. Sind wir schon in Rimini? Nein, schlaf weiter. Ich musste pinkeln. Papa fluchte.

Mama sagte: Verklemm es. Ich verklemmte. Grossmutti sollte auch pinkeln. Mama postete das ihren Freundinnen. Papa fuhr rechts ab der Autobahn. Das Auto stoppte plötzlich. Grossmutti prallte an den Vordersitz. Ich ging raus und pinkelte. Grossmutti auch. Mama machte ein Foto. Papa rauchte eine. Ich setzte mich wieder auf den Rücksitz und spielte «Ferne Königreiche». Grossmutti pinkelte immer noch. Papa warf den Zigarettenstummel auf den Boden. Man sieht es, es ist nicht mehr finster. Mama war nicht mehr auf Facebook. Grossmutti setzte sich neben mich. Es gab mir ein Feuchttüchlein für die Hände. Papa trommelte auf das Steuerrad. Mama stieg ein: Fahr schon. Sie checkte ihre Mails. Ich verlor dauernd, darum chattete ich mit Jan. Grossmutti schaute mir und der Gegend zu. Plötzlich riss Papa einen Stopp. Grossmutti schlug den Kopf auf. Es lag etwas auf der Autobahn. Mama machte ein Foto. Mein I-Pad gab den Geist auf. Hat es in diesem Land keine Tankstellen? # 07 # 09 & #~08 2017 ~ 2017

Ich könnte in den Tank pinkeln. Hahaha! Muss ich gerade twittern. Gäbe ein irrsinniges Foto. Schon wieder ein Whatsapp von Kathrin. Wo sind wir? Das Benzin geht aus. Mir ist langweilig, der Akku ist leer. Der Tank auch. Soll ich dir eine Geschichte erzählen? Ich brauche Ruhe am Steuer. Kathrin geht’s gut. Mir nicht. Wir hatten eine Ferienwohnung mit WLAN. Ich bekam jeden Tag eine Glace. Wir sahen zwei Unfälle. Wir haben schöne Ferien gehabt.» •

Hans Abplanalp, 70, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.


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Für Marketing- und Informationszwecke von UBS. UBS Fonds nach schweizerischem Recht. Der Wert des Fonds kann aufgrund des Aktienengagements schwanken. Wegen der Anleihen im Portefeuille wird der Fondswert zudem durch Zinsänderungen beeinflusst. Dies erfordert die entsprechende Risikobereitschaft und -fähigkeit. Jede Anlage ist Marktschwankungen unterworfen. Jeder Fonds hat spezifische Risiken, die sich unter ungewöhnlichen Marktbedingungen erheblich erhöhen können. Der Fonds kann Derivate einsetzen, wodurch zusätzliche Risiken (v.a. das Gegenparteienrisiko) entstehen können. Investitionen in ein Produkt sollten nur nach gründlichem Studium des aktuellen Prospekts erfolgen. Anteile der erwähnten UBS Fonds können in verschiedenen Gerichtsbarkeiten oder für gewisse Anlegergruppen für den Verkauf ungeeignet oder unzulässig sein und dürfen innerhalb der USA weder angeboten noch verkauft oder ausgeliefert werden. Die genannten Informationen sind weder als Angebot noch als Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf irgendwelcher Wertpapiere oder verwandter Finanzinstrumente zu verstehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Sollte die Währung eines Finanzprodukts oder einer Finanzdienstleistung nicht mit Ihrer Referenzwährung übereinstimmen, kann sich die Rendite aufgrund der Währungsschwankungen erhöhen oder verringern. Diese Informationen berücksichtigen weder die spezifischen oder künftigen Anlageziele noch die steuerliche oder finanzielle Lage oder die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Empfängers. Die Angaben in diesem Dokument werden ohne jegliche Garantie oder Zusicherung zur Verfügung gestellt, dienen ausschliesslich zu Informationszwecken und sind lediglich zum persönlichen Gebrauch des Empfängers bestimmt. Prospekt, vereinfachter Prospekt bzw. Wesentliche Informationen für den Anleger, Statuten bzw. Vertragsbedingungen sowie Jahres- und Halbjahresberichte der UBS Fonds können kostenlos bei UBS AG, Postfach, CH-4002 Basel bzw. bei UBS Fund Management (Switzerland) AG, Postfach, CH-4002 Basel angefordert werden. © UBS 2017. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten. CH Version, August 2017.


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