Grosseltern-Magazin 10/2018

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MAGAZIN

Grosseltern

# 10 / Oktober 2018

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# 10 / Oktober 2018

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www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern ab Sei te 4 6

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Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Peach Weber

Swissminiatur

Sein Grosi hatte einen Gerümpelschrank mit paradiesischem Inhalt. (S. 6)

Bald 60 Jahre nach der Eröffnung staunen die Kinder noch immer. (S. 34)

Palästina Mahfouth Safi über die Hoffnungen für die Zukunft seiner 36 Enkelkinder. (S. 24)

Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50


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~ Magazin ~ EDITORIAL

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«Schau mal, Kunst!» I

MELANIE BORTER ist Chefredaktorin dieses Magazins. Sie mag Menschen, deren Geschichten und tiefe Gespräche übers Leben. melanie.borter@grosseltern-magazin.ch

ch erinnere mich, mein damals etwa dreijähriger Sohn stellt mit erstaunlicher Geduld seinen kleinen roten Stiefel verkehrt rum – mit der Öffnung nach unten – auf den Boden. Dann den zweiten oben drauf, Sohle an Sohle. «Schau mal, Kunst!», schreit er und klatscht in die Hände. Ich war erstaunt und sehr beglückt. Nicht wegen des Kunststücks, das mein Bub eben vorgeführt hatte, sondern wegen des Ausrufs «Schau mal, Kunst». Mein Sohn hatte mit seinen drei Jahren bereits begriffen, wofür ich ein ganzes Studium gebraucht habe (eben hatte ich es mit dem Master of Arts abgeschlossen): Kunst muss man nicht verstehen, man muss sie betrachten und erleben. Und: Der Betrachtende selbst ist immer ein wesentlicher Teil der Kunst. Das geht so weit, dass selbst Alltagsgegenstände zum Kunstobjekt erhoben werden können, wenn der Betrachter das wünscht. Auch ein Dreijähriger kann das. Die Dadaisten hätten ihre helle Freude gehabt an unserem Sohn, war ich mir sicher. Und ich fragte mich, wohin diese frühe Erkenntnis ihn wohl führen würde. Hoch hinaus, vermutlich. Heute, zehn Jahre später, ist meine Euphorie etwas verflogen. Vom grossen Kunstverständnis von damals ist beim Teenie nicht sonderlich

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viel übrig geblieben. «Darf ich schreiben, dass du heute wenig kunstbegeistert bist?», frage ich ihn. «M-hm», brummt der Dreizehnjährige. Das heisst so viel wie ja. Was ist bloss geschehen in den letzten zehn Jahren? Die Frage, die ich mir stellen müsste, wäre wohl eher, was eben nicht geschehen ist. Antwort: Kunstmuseumsbesuche. Wir waren mit unseren Kindern fast nie in einem Kunstmuseum. Ein Versäumnis, denn ein gemeinsamer Besuch im Kunstmuseum ist ein Gewinn – auch für uns Erwachsene. Wie ein solcher ablaufen könnte, lesen Sie im Dossier «Kunstbetrachtung» ab Seite 46. Da erfahren Sie auch, wie wichtig es den Museen ist, dass Kinder in ihre Häuser kommen – nicht erst im Teeniealter. Gerade von den Kleinen können wir Erwachsenen wunderbar lernen, unverbraucht Kunst zu betrachten. «Denn Kinder sehen Kunst als etwas so Natürliches wie ein Spaziergang», schrieb mir eine Museumspädagogin. So gesehen, passen unsere Empfehlungen für die schönsten Spaziergänge mit dem Kinderwagen ab Seite 30 ja perfekt in diese Ausgabe. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und Stöbern im Grosseltern-Magazin. Und beim anschliessenden Besuch im Kunstmuseum Ihrer Wahl. •


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INHALT # 10 / 2018

«Wichtiger als ein eigener Staat ist die eigene Würde»

Mahfouth Safi, Grossvater aus Palästina. Ein Porträt. (S. 24)

Was siehst du?

Mit Kindern ins Kunstmuseum. Wie der Besuch für alle Beteiligten zu einem Genuss für die Sinne wird. (S. 46)

Unterwegs mit dem Kinderwagen

Die schönsten Kurzrouten der Schweiz. (S. 30)

# 10~ 2018


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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Sammelsurium

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Die Frage Warum muss ich immer «Bitte» sagen?

Leserbriefe

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Meine Enkel – meine Kinder

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Anderswo: Estland Zu Besuch bei der vierfachen Grossmutter Eva Keinast in Tallinn.

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Kleine Schweiz Von gestern, aber bei Kindern noch immer beliebt: Swissminiatur.

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SEUM KUNSTMU L BASE Seite 62

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Unterwegs Im Schachbrett von La Chaux-de-Fonds.

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Basteln Herbst-Dekoration fürs Fenster.

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GrossmütterRevolution Wenn der Enkel den Handwerker ersetzt. Dossier: Kunstbetrachtung Weniger ist mehr: Konzentrieren Sie sich nur auf wenige Gemälde. Wie man mit Kindern Kunst betrachtet und Tipps für den Museumsbesuch.

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Spaziergänge mit Kinderwagen 18 kurze und schöne Touren.

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NEU: Mein freiwilliges Engagement Markus Egli über seinen Einsatz fürs Keramikmuseum.

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Aus der Praxis Grossmutter als Vermittlerin zwischen Tochter und Enkelin.

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Meine Grosseltern Peach Weber ging mit dem Grosi auf Sachensuche im Wald.

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Grossvater in Palästina Mahfouth Safi hat elf Kinder und 36 Enkelkinder.

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Service

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Editorial Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

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Magazin

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2 3 4

Stricken Ein Schal für Teeniegirls.

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Spielen Herbstliche Schatzsuche.

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Kochen Lieblingsrezept Reissalat.

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Lesen NEU: Hans ten Doornkaat empfiehlt Bilderbücher für Kinder.

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Das Schlusswort Von François Höpflinger Wettbewerb Rätsel & Kinderwitz Cartoon Impressum & Vorschau

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

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«Im Wald gab’s

alles gratis»

Peach Webers Grossmutter hatte einen Gerümpel-Schrank. Die Dinge darin brachten die Augen ihres Enkels zum Glänzen. Von KARIN DEHMER (Aufzeichnung)

PEACH WEBER (65) ist Komiker und zurzeit mit seinem Programm iPeach unterwegs. Seine Abschiedsvorstellung im Hallenstadion vom 15. Oktober 2027 ist ausverkauft. Es gibt eine Zusatzvorstellung. www.peachweber.ch

M

it meiner Grossmutter väterlicherseits verbinde ich einen Grossteil meiner Kindheits- und Jugenderinnerungen. Ich war sehr viel bei ihr, eigentlich jeden Samstag, bis zu meinem vierzehnten Lebensjahr. Meine Schwester und mein sieben Jahre jüngerer Bruder waren manchmal auch dabei, daran erinnere ich mich nicht genau. Ich war aber sicher von allen dreien derjenige, der Grossmutter am nächsten stand. Ihren Mann, meinen Grossvater, habe ich nicht mehr gekannt, der ist bereits gestorben, als mein Vater noch ein Kind war. Grossmutter musste allein schauen, wie sie sich und ihr einziges Kind durchbrachte. Wenn ich bei ihr war, gingen wir oft zusammen in den Wald, Beeren und Holz suchen. Im Wald gab’s alles gratis, und was Grossmutter im Wald fand, musste sie nicht kaufen. Die Beeren assen wir dann mit Schlagrahm. Zum «Grosi» zu gehen, war wie in eine andere Welt einzutauchen. Für eine Strohfabrik stellte sie zu Hause Hüte her. Ihr Arbeitsplatz war ein einzigartiges Sammelsurium: Strohhalme, Bänder, Schnüre, Werkzeug. Ich durfte ihr jeweils helfen, grosse Stränge von Bändern in handliche Knäuel zu wickeln, und mit den Strohabfällen konnte man basteln. TELEFONHÖRER, NÄGEL, WERKZEUGE Aber das Beste in Grossmutters Haus war der Gerümpel-Schrank. Wenn ich zu ihr kam, ging ich immer als Erstes zu ihm hin. Grossmutter sammelte darin alles, von dem sie dachte, dass sie es noch mal brauchen könnte: Paketschnüre, Geschenkpapier, Stoffreste – säuberlich zusammengefaltet –, Fadenspulen, Holzstücke, Telefonhörer, Nägel, Werkzeuge und verschiedenste Ersatzteile. Ich durfte mit den Sachen spielen und basteln; aus einem Holzbrett und Fadenspulen ein Auto zusammenhäm-

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7 mern, zum Beispiel. Vielleicht war der Schrank auch nur das Zweitbeste, weil an den Samstagnachmittagen kamen jeweils meine Tanten zu Grossmutter zu Besuch. Selten war auch ein Onkel dabei, meist aber waren es nur Frauen. Grossmutter hatte ein riesiges Sofa und einen grossen Fauteuil. Die Tanten setzten sich aufs Sofa, es gab Kaffee und Kuchen, und ich legte mich quer über den Fauteuil und hörte zu. Alles wurde dann durchgenommen und besprochen, was in der vergangenen Woche passiert war. Ich konnte nichts fragen oder sagen, es gab keine Lücke, aber ich wollte auch nicht stören. Es war zu faszinierend, zuzuhören. Diese Samstagnachmittage waren besser als jede Wellness-Woche im Hotel.

Museum für Likes

SIE MACHTE NICHT «'S CHALB»

sie zurücklegen fürs nächste Mal. Auch für Ausflüge fehlte das Geld. Unsere Ausflüge beschränkten sich auf den Wald. Sie hatte einen verschmitzten Humor, meine Grossmutter. Sie machte nicht «'s Chalb», aber ihre trockenen, beiläufigen Bemerkungen sorgten immer wieder für Lacher. Natürlich gab es dann auch eine Zeit, in der ich sie weniger besuchte, während und nach der Pubertät. Aber sie war nie beleidigt. Sie freute sich, wenn ich kam, und wenn nicht, war’s auch gut. Später, mit 22 Jahren, als ich aufs Lehrersemi ging, ass ich dann wieder regelmässig bei ihr zu Mittag. Von Grossmutter habe ich ein Auge für Dinge behalten, die man mehrmals brauchen kann. Schnüre zum Beispiel. Oder wussten Sie, dass man einen Migrossack bis zu siebenhundert Mal verwenden kann? Ich hab’s ausprobiert, funktioniert! •

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Grossmutter verwöhnte mich in Massen. Sie hatte ja wenig Geld. In einem Schrank lag immer eine Frigor-Schoggi und immer durfte ich nur zwei Reihen davon nehmen. Dann musste ich

Museum für Kommunikation, Helvetiastrasse 16, 3000 Bern 6 Dienstag – Sonntag, 10 – 17 Uhr, www.mfk.ch Peach Webers «Grosi» Flora Weber.

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WARUM

MUSS

ICH

IMMER

«BITTE» SAGEN

?

«Ein Rivella» oder «ein Rivella, bitte»? Welchen Unterschied macht das kleine Zauberwort mit den fünf Buchstaben, das allen Kindern von früh auf eingetrichtert wird? Wozu die ganze Mühe, wenn doch auch ohne «Bitte» sonnenklar ist, dass ich ein Rivella will? Erstens ist es ein geschickter Weg, um zu einem Ziel zu gelangen, das ich ohne Hilfe nicht erreichen könnte. Wenn ich nicht selber zum Kühlschrank komme, dann hilft es, die allmächtige Hüterin des Rivellas mit einem «Bitte» milde zu stimmen. Zugegeben: Sich einzugestehen, dass man auf Hilfe angewiesen ist, ist nicht einfach. Das ist auch der Grund, warum es nicht nur Kindern schwerfällt, das Zauberwort zu benutzen. Seine Grenzen zu kennen, ist aber keine Schande. Im Gegenteil: Auf die Fähigkeit, zu erkennen, wann es nicht ohne Unterstützung geht, darf man stolz sein. Zweitens ist «bitte» zu sagen eine Frage der Höflichkeit. Das gilt insbesondere in jenen Fällen, wo ich eigentlich die Macht hätte, jemandem etwas zu befehlen. «Räum dein Zimmer auf!» klingt ganz anders als «Bitte räum dein Zimmer auf». Höflichkeit ist dabei keine Floskel, sondern ein «Bestreben, gegen niemand Verachtung und Geringschätzung im Umgang zu zeigen», wie der englische Philosoph John Locke es treffend beschrieben hat. Zimmeraufräumen geht viel leichter, wenn mir die Grosseltern nicht bei jeder Gelegenheit ihre Macht unter die Nase reiben. Wer es ausprobiert, wird sehen: Wie von Geisterhand kommt das Rivella schneller auf den Tisch und wie durch ein Wunder wird das Zimmer eher aufgeräumt. «Bitte» ist eben doch ein Zauberwort.

Urs Siegfried, Initiator und Leiter des Zürcher Philosophie Festivals, hat erst Geschichte und Betriebswirtschaft studiert, bevor er die Philosophie für sich entdeckte. Fürs Grosseltern-Magazin beantwortet er jeden Monat eine Kinderfrage. Schicken Sie die Frage Ihres Enkelkindes an redaktion@grosseltern-magazin.ch

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10 ~ Aufruf ~

Einsamkeit ist für die Gesundheit so gefährlich wie Rauchen. Eine Tatsache, die durch die Forschung bestätigt wird. Aber warum ist das so? Hängt es damit zusammen, dass einsame Menschen allein mit ihren Stimmungen im Alltag umgehen müssen? Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass nahe stehende Personen, wie zum Beispiel Lebenspartner, beim Umgang mit unseren Stimmungen eine wichtige Rolle spielen. Dabei spricht man von einer Co-Regulation. Forschende diskutieren, ob bereits die blosse Anwesenheit des Partners uns dabei hilft, besser mit unserer Stimmung umgehen zu können. An der Universität Zürich will man innerhalb des Forschungsschwerpunkts «Dynamik Gesunden Alterns» mehr über das Phänomen der Co-Regulation herausfinden. Ein Forschungsteam untersucht in einer laufenden Studie, in welchen Situationen im Alltag die Anwesenheit des Partners hilft, gelassen zu bleiben, und ob ältere Paare anders von dieser Co-Regulation profitieren als jüngere. ~KD Für die Studie werden Paare zwischen 18 und 30 oder ab 60 Jahren gesucht. www.co-sense.ch

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Sind Ihnen keine Schulkinder begegnet mit Schoggitaler?

Foto: Bernard van Dierendonck

PAARE GESUCHT FÜR STUDIE «GESUNDES ALTERN»

~ Zitat ~

«MEINE GROSSMUTTER WÜRDE STAUNEN, WENN SIE WÜSSTE, IN WELCHEN KREISEN ICH MICH HEUTE MANCHMAL BEWEGE.» Autor Lukas Hartmann (74) über seine Grossmutter, die ein Verdingkind war. «Ein Bild von Lydia» heisst sein aktueller Roman, der im Diogenes Verlag erschienen ist.

~ Trennungen ~

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Gelesen ~

«Sein langer, knochiger Körper erhob sich, die Suppenschüssel flog in Grandma Josephines Gesicht, und mit einem Satz sprang der alte Kerl von sechsundneunzigeinhalb Jahren, der seit zwanzig Jahren das Bett nicht verlassen hatte, auf den Boden und begann einen Siegestanz im Pyjama.»

~ Kindermund ~

«NO 40 JAHR» Als ich Kaila ins Bett brachte und ihr gute Nacht sagte, schaute sie mich an und fragte: «Grosi, wie aut bisch jetz eigentlich?» Ich antwortete: «67.» Darauf meinte sie: «De machsch's öppe no 40 Jahr.» THERESE ZELLER, PER E-MAIL

Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

Aus: Roald Dahl, «Charlie und die Schokoladenfabrik», als Grandpa Josef erfährt, dass sein Enkel Charlie eine goldene Eintrittskarte für die Schokoladenfabrik gewonnen hat.

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~ Bildarchiv ~

Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Comet Photo

ZÜSPA ANNO 68 In der ersten Oktoberwoche findet jeweils in Oerlikon die Zürcher Herbstschau «Züspa» statt. In sechs Hallen werden auf rund 27 000 m2 Neuheiten präsentiert aus den Bereichen Elektronik, Haushalt, Essen & Trinken, Wohnen, Freizeit und Lifestyle. Die Züspa-Besucher auf unserem historischen Bild lassen sich 1968 ein brandaktuelles Küchengerät erklären. Die Dame in der rosa Bluse hat vermutlich keines gekauft. ~KD

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Eine Partnerschaft mit


13 ~ Im Wald ~

WIE KANN DER WALD DIE LUFT FILTRIEREN? ~ Wie uns unsere Enkel nennen ~

Bupi «Seit ein paar Wochen hat unser Enkel Leano den Namen für seinen Grossvater gefunden. Bupi hier und überall. Er kann ihn nicht genug erwähnen – welch eine Freude für den Kleinen.» Silvia Müller, Steinmaur

Wie werden Sie von Ihren Enkeln genannt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

Die Oberfläche der Blätter, Nadeln, Äste und Stämme, die mit der Luft in Kontakt kommt, ist enorm gross. Die in der Luft schwebenden Staubteilchen werden durch sie aufgefangen und dann mit dem Regen in den Boden gespült. Die 11 000 km² grosse Waldfläche der Schweiz fängt pro Jahr 760 000 Tonnen Staub auf. Durch das Wachstum der Stämme, Äste und Wurzeln der Bäume wird ausserdem der Kohlenstoffgehalt der Luft reduziert. Aus: Philippe Dumont, Nikola Zaric, «Waldführer für Neugierige. 300 Fragen und Antworten über Wälder, Bäume und Tiere», Werd & Weber Verlag, 240 Seiten, 35 Franken. www.werdverlag.ch

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14 ~ Engagiert ~

«ICH WOLLTE IMMER SCHON KULTURELL TÄTIG SEIN. JETZT HABE ICH FÜNF TAGE DIE WOCHE ZEIT DAZU» WER Markus Egli (69), pensionierter Bezirksschullehrer, 1 Enkelkind WO Matzendorf (SO) WOFÜR Keramikmuseum Matzendorf FUNKTION Archivar

~ Jugendsprache ~

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Aussprache: «ei-di-si» (wird aber meist nur schriftlich verwendet)

ich han ä schlächti note im franz kschribe

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FREIW ein I EngageLLIGES me n t

Ich engagiere mich seit rund 30 Jahren in kulturellen Institutionen bei uns im Thal. Unter anderem präsidiere ich die Arbeitsgruppe «Kultur im Thal», die jedes Jahr einen Kulturtag in allen neun Gemeinden organisiert. Mein Herzstück allerdings ist das Keramikmuseum Matzendorf. In unserem Thal wurden von 1798 bis 2004 hochwertige Keramikwaren hergestellt – Geschirr, Ofenkacheln, meist kunstvoll bemalt – zum Schluss in der Firma Rössler. Bereits zwei Jahre nach deren Schliessung, 2004, eröffnete unser Verein «Freunde der Matzendorfer Keramik» das heutige Museum. Wir haben in der ganzen Schweiz Keramikerzeugnisse aus unserem Thal zusammengesucht, archiviert und damit unsere Dauerausstellung begründet. ~KD Keramikmuseum Mazendorf www.matzendorfer-keramik.ch

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Erklärung: In Chats verwendete Abkürzung für «I don’t care» – drückt also zurückweisende Gleichgültigkeit aus: «ist mir egal».

Philippe Wampfler, Experte für digitale Bildung, erarbeitet mit der Klasse H2b der Kantonsschule Enge (ZH) eine Webseite, auf der Jugendliche die aktuelle Jugendsprache der Deutschschweiz erfassen und erklären. https://jugendsprache.phwa.ch/projekt

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DANKE

den unzähligen betreuenden Angehörigen im Kanton Aargau.

ER 30. OKTOB R E D TAG DEN BETREUEN IGEN R Ö H E G AN www.ag.ch/alter


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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2015

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218 Praktizierende Ärztinnen und Ärzte je 100 000 Einwohnerinnen/Einwohner

~ Die Grafik ~

ÄRZTEDICHTE Pointierte Gegenüberstellungen der Situation heute und vor 100 Jahren zeigen, wie sich die Schweiz und ihre Gesellschaft gewandelt haben. «Die Schweiz in Bild und Zahl. Heute und vor 100 Jahren», Viktor Goebel, Thomas Schulz, Hier und Jetzt Verlag 2018, 216 Seiten, 56 farbige Grafiken, 39 Franken. www.hierundjetzt.ch

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~ Aline (15) erklärt ~

VINTAGE-HYPE Wenn «Uncooles» wieder cool wird.

ERK L Ä R T Vintage-Hyp

Krebs ist es egal, wer du bist. Uns aber nicht.

Ich habe in meiner letzten Kolumne das Thema Vintage kurz angesprochen und mich in letzter Zeit noch etwas mehr darauf geachtet. Und ja, es ist wahr, alte Musik ist wieder «in», Schallplatten und Plattenspieler ziehen wieder ins Teeniezimmer ein und eine Freundin zeigte mir erst gestern ihre coole neue Analogkamera. »Die hätt sogar Film dinne!» Und bei den Kameras fängt es erst

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an: überall Vintagekleider! 16-Jährige tragen mit Stolz Neonwindjacken und sehen dabei aus wie direkter Import aus den 90er-Jahren. Skurril, da die Jacken teilweise älter sind als die Träger selbst. Ja, wir Jungen müssen nicht mehr immer das Neuste vom Neusten haben (ausser es geht um die Technik, aber das ist ja ein Kapitel für sich). Viele meiner Freunde haben einen Teil ihrer Kleider aus dem Brocki oder Secondhandladen. Ja, kein Witz. Wir nennen dieses Altekleiderkaufen «thriften» (thrift = engl. Sparsamkeit). – So unabhängig sind wir dann schon und nennen das Ganze anders als früher, moderner. Man muss ja mit der Zeit gehen, nicht? Die Frage, weshalb wir das Alte so toll finden, lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Hier ein Versuch: Uns wird ja immer gesagt, wir wären noch zu jung, um etwas von der Welt zu verstehen: «Was weisst du schon? Du hast ja die Welt noch nicht mal richtig gesehen». Ja, logisch! Wir alle sind uns gerade am Finden! Obwohl, ich bevorzuge das Wort Kreieren, denn Finden ist Glückssache und Kreieren ist Arbeit, ein Prozess. Mich faszinieren Prozesse und Menschen, die probieren, noch bessere Menschen zu werden. Noch haben wir Jugendlichen Zeit, Fehler zu machen und uns zu verbessern. Und alles, was eine Geschichte beinhaltet oder zumindest schon mal kreiert worden ist, beeindruckt uns deshalb – behaupte ich nun einfach mal. Eine analoge Kamera kann den Moment einfangen in einer sich stetig wandelnden Welt, eine Schallplatte ist durch viele Hände gegangen und ja, irgendwie erzählt sie eine Geschichte, die wir nur allzu gern auch kennen würden. Alles in allem dienten die analoge Kamera und die Schallplatte der Selbstkreierung und bei den Generationen vor uns ist es ja nicht so schief gelaufen, also können wir mit gutem Gewissen abgucken. •


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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André Thomkins, 1982

Louis Armstrong, 1962 David Shrigley, 2000

~ Empfehlung ~

FOTO: NIKLAUS STAUSS Der Zürcher Fotograf Niklaus Stauss hat im Verlauf von mehr als sechzig Berufsjahren über 50 000 Persönlichkeiten aus Kunst, Musik, Theater, Oper, Literatur, Film und Tanz fotografiert. Er war in der Garderobe von Louis Armstrong, fotografierte Brigitte Bardot von seiner Luftmatratze aus und begleitete Schweizer Kulturgrössen wie Niklaus Meienberg, Harald Szeemann oder Daniel Schmid über viele Jahre hinweg. Das Buch liefert einen Überblick über das Schaffen des Fotografen, aber es ist auch eine sehr persönliche Dokumentation der Schweizer und der europäischen Kulturszene der letzten sechzig Jahre. ~KD Barbara Srauss, «Foto: Niklaus Stauss», 448 Seiten, 800 Fotografien, Edition Patrick Frey, 70 Franken.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

Foto: Katja Scherle

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~ Geschenktipp ~

DAS ANDERE FAMILIENPORTRÄT Dem Charme der genähten Porträts von Anna Petry kann man sich nicht entziehen. Die Kölner Künstlerin fertigt die Porträts im Stickrahmen nach Fotovorlagen an und die Resultate sind überraschende Kunstwerke, einmalig und eine helle Freude. Das perfekte Geschenk. ~KD www.annapetry.de

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#10 ~ 2018


19 ~ Brief an den Enkel ~

AN MEINEN KLEINEN ENKEL Was für ein Tag! Was für ein Geschenk zu meinem Geburtstag im Mai 2017. Da begann sich alles in meinem Kopf zu drehen und die Welt war nicht mehr dieselbe. Du wurdest uns angekündigt … Mein allergrösster Wunsch begann Wirklichkeit zu werden, bald ein Grossmami zu sein. Hättest du gedacht, dass du kleines Menschlein die Welt, meine, unsere Welt so verändern kannst?! Wohl nicht … Von da an habe ich dir immer mal wieder einige Worte geschrieben. Einige habe ich behalten, andere waren nur alleine für mich gedacht. Alles vor lauter Glück. Hier nun einige meiner Gedanken, bevor du bei Mami und Papi eingezogen bist. Wie geht es dir? Bist du fest am Wachsen? Was fühlst du? Du bist noch für längere Zeit in deinem warmen, wohligen Nestchen bei deiner Mami. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo Mami und dein Papi spüren, wie du Freudentänze machst, weil du merkst, wie sehr sie dich lieben und du wie nichts auf der Welt willkommen bist. Schon jetzt hast du auch mich in deinen Händchen. Du machst mich schon jetzt in der 20. Woche zu einem Wesen, dem vor Glück immer mal wieder ein paar Tränchen in die Augen schiessen, berauscht vor Freude. Plötzlich bin ich aus lauter Stolz um einen Kopf grösser. Du kleiner Augenstern von ca. 3 kg bringst uns das Glück einer neuen Welt. Heute sind wir in Andermatt und haben einen tollen Spaziergang gefunden, wo wir dir die Bergwelt mit allem Drumherum zeigen können und du vom Wägeli aus alles bestaunen kannst. Eigentlich gibt es nicht mehr viel, wo du «nicht dabei» bist. Du füllst mein Herz und mein Denken aus. Gute Nacht kleiner Prinz, ich liebe dich über alles. Jubel, du bist da und schon über 4 Monate alt. Für Liebe gibt es keine Steigerung. Du bist das süsseste Baby und eine richtige Frohnatur. Als am 11.12.2017 dein Papi angerufen hat, war unser Glück vollkommen, da wussten wir, dass der Himmel für einen Augenblick seien Atem angehalten hat, denn ein neuer Stern ist aufgegangen. Für dich, kleiner Max Liam, gehe ich wieder joggen, lerne ich neue Kinderlieder und male unsere gemeinsame Zukunft in Rosa. Du bist und bleibst mein Herzenselixier. Mit meiner ganzen Liebe! Dein Grossmami Marlis

~ Filmtipp ~

WOLKENBRUCH UND DIE SCHICKSE Bislang hat Motti immer brav getan, was seine jüdisch-orthodoxe Mame ihm vorschreibt. Bärtig und unauffällig gekleidet, zeigt sich Motti als beflissener Student an der Zürcher Universität und arbeitet Teilzeit im väterlichen Unternehmen. Als die Mutter ihren Sohn verkuppeln will und lauter junge Frauen einlädt, weicht Motti von dem traditionellen Pfad ab. Er verliebt sich in Laura, eine «Schickse». Die Verfilmung des Erfolgsromans «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme eine Schickse» des Zürcher Autors Thomas Meyer kommt am 25. Oktober 2018 in die Kinos. ~KD

Marlis Poloni aus Erstfeld Schreiben auch Sie einen Brief an Ihr Enkelkind. redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Magazin ~ LESERBRIEFE

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Die Meinung der Leserinnen und Leser WIE EINE KLEINE BIBLIOTHEK

ICH WILL EINZELNE SEITEN AUFBEWAHREN

Zum Grosseltern-Magazin

Zum Grosseltern-Magazin

Wir bedanken uns für ihre Zeitschrift. Wir sind immer noch sehr engagiert in unserm Alltag, deswegen haben wir die Magazine noch nicht so sorgfältig, gelesen. Wir haben aber entdeckt,

Ich habe «Grosseltern» abonniert und finde das gut! Vielen Dank für die interessanten Artikel! Nur etwas nervt mich: Ich will einzelne Seiten ausreissen und aufbewahren. Das

dass man immer wieder gute Ideen findet. Wir haben alle Ausgaben behalten, dass sie uns wie eine kleine Bibliothek dienen.

geht nicht gut, denn sie sind so dick und das Heft ist speziell gebunden. Ich wünschte mir einfach normale Seiten, die man sauber herauslösen kann.

Erika und Daniel Supersaxo, per E-Mail

Elisabeth Herrera-Winiger, per E-Mail

EINE RICHTIGE FUNDGRUBE

ES GEHT AN DIE REALISIERUNG

Zum Grosseltern-Magazin

Ihre Zeitschrift ist eine richtige Fundgrube. Ich gratuliere. Helen Busslinger, per E-Mail

Zur Ausgabe 3/2018, Strickanleitung

Meine Frau hat in der Ausgabe 3/2018 die Beschreibung einer Märchenjacke in Rot gesehen und Wolle gekauft. Und jetzt, wo es an die Realisierung ginge, lässt sich das Heft nicht mehr finden. Wir wissen wirklich nicht, wo es ist. Anzeige

# 09 ~ 2018

Gibt es eine Möglichkeit, diese Ausgabe zu erhalten? Das würde meine Frau enorm freuen. Thommy Kunz, per E-Mail

Redaktion: Schicken Sie uns eine E-Mail mit den betreffenden Seitenzahlen. Wir werden dann gerne kostenlos ein PDF zum Ausdrucken schicken. Alte Ausgaben des Grosseltern-Magazines können bei uns für 10 Franken nachbestellt werden: redaktion@grosseltern-magazin.ch

~ Service ~ STRICKEN

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Von ILONA HERZOG (Gestricktes), NICOLAS PETIT (Foto) und MARTINA FIERZ (Text)

Märchenjäckchen Dem bösen Wolf ein Schnippchen schlagen? In diesem Jäckchen gelingt’s. Der Rippenmuster-Retrolook ist heute voll im Trend – und erst die Farbe ... Kapuze hat dieses Jäckchen zwar keine, aber seine Farbe und sein Stil reichen fast aus, um die Enkelin in ein Rotkäppchen zu verwandeln. Mit seinem Rippenmuster ist es einfach zu stricken, schnell fertig und hat doch das Potenzial, zum Lieblingsstück zu werden. Das Warten aufs Jäckchen verkürzt eine Märchen-CD – die kann man mit den Kindern beim Stricken hören.

Jäckli im Rippenmuster Grösse: 98 Masse: Oberweite 64 cm, ganze Länge ca. 37 cm

MATERIAL Lang Merino 120 (100% Merino, 120 m/50 g), 350 g = 7 Kn Farbe 160 feuerrot, 1 Paar Nd 4.5, 1 Satinband ca. 130 cm lang

STRICKMUSTER

FERTIGSTELLUNG AUSFÜHRUNG Vorder- und Rückenteil bis Armausschnitt: Anschlag 160 M, im Rippenmuster str. Bei ca. 23 cm ab Anschl auf der Vorderseite eine Lochtour wie folgt arb: Rdm, 2 M re *1 U, 1 überz Abn, 4 M re*, von * bis * stets wdh. Bei 24 cm ab Anschl die Arb teilen. Für das re Vorderteil und den vorderen Ärmelteil 40 M str, 70 M dazu anschlagen = 110 M und weiter im Rippenmuster str. Bei ca. 11 cm Ärmelhöhe 90 M abk (70 M Ärmel, 20 M Achsel), die restl 20 M stilllegen. Für den hinteren Ärmelteil (rechtes Vorderteil), Rücken und hinteren Ärmelteil (linkes Vorderteil) 70 M anschlagen, 80 M für das Rückenteil dazustr, 70 M für den hinteren Ärmelteil dazu anschlagen. In Rippen weiterstr, In gleicher Höhe wie beim Ärmelvorderteil

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IT-Support und Unterstützung Haben Sie Probleme mit Computer, Hard- oder Software oder der Installation eines neuen Druckers? Benötigen Sie individuelle Unterstützung bei der Anwendung Ihres Smartphones oder in anderen Bereichen? Unser Fachteam hilft Ihen gerne weiter. Über Details wie Kosten und Ort informieren wir Sie gerne. Pro Senectute Aargau, Telefon 062 837 50 70, info@ag.prosenectute.ch, www.ag.prosenectute.ch

# 03 ~ 2018

beids 90 M abk, die restl 40 M stilllegen. Für den Ärmelvorderteil des linken Vorderteils 70 M anschl, die 40 M des linken Vorderteils dazustr. In gleicher Höhe wie beim rechten Vorderteil 90 M abk.KragenMit den 20 M des re Vorderteils, den 40 M des Rückenteils und den 20 M des linken Vorderteils ca. 8 cm im Rippenmuster str., M abk.

Rippen, Vorder- und Rückseite re str

Die Ärmelnähte schliessen, dabei die unteren 8 cm auf der Rücks zus nähen = Umschlag. Satinband einziehen.


~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER

«Erzähl, bitte»

D

ie eigene Geschichte erscheint uns oft banal. Natürlich, man hat ja alles selbst erlebt und die wichtigen Erinnerungen gefühlte hundert Mal erzählt. So geht es auch meiner Mutter. Sie glaubt, wir Kinder würden all die Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Kindheit bereits kennen und uns nicht dafür interessieren. Stimmt nicht. Die Geschichte des geheimnisvollen Nähkorbs ihrer Grossmutter zum Beispiel kannte ich nicht – oder hatte ich sie einfach vergessen? So oder so, wenn meine Mutter nicht im Rahmen eines Autobiografie-Schreibkurses diese schöne Erinnerung beschrieben hätte, wäre sie vermutlich bei uns nachfolgenden Generationen nicht hängen geblieben und so einfach verloren gegangen. Dabei sind es solche Geschichten, die eindrücklich zeigen, woher man kommt. Also, liebes Mami, erzähl, bitte. Und am liebsten in schriftlicher Form, damit auch meine Kinder dann, wenn sie bereit dazu sind, von deinen Erinnerungen und so von ihren eigenen Wurzeln lesen können. •

DIE TOCHTER Melanie Borter (39) arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum für dieses Magazin. Sie hat drei Kinder, der erste Sohn ist bereits ein Teenager, der zweite ist zehnjährig, die Tochter drei Jahre alt.

W

enn ich meinen Kindern etwas von früher erzählen wollte, hörte ich nur ein lang-gezogenes «Maamiiiii». Das war die Kurzfassung von «überhaupt nicht interessant, lass mich in Ruhe». Heute nötigt man mich regelrecht dazu, von damals zu erzählen. Ja, die Zeiten ändern sich. Bitte, gern, hier eine kleine Geschichte von früher: GROSSMUTTERS GEHEIMNISVOLLER NÄHKORB In der gemütlichen Bauernstube meiner Grossmutter stand auf einem Tisch immer ein Körbchen, gefüllt mit ein paar Rollen Faden, einer Schere, einem Häkchen, einem kleinen Nadelkissen. Wann immer ihre Arbeit es zuliess, sassen wir miteinander an diesem Tisch. Einmal fragte ich: «Grossmueti, warum steht dieser Korb mit den Nähsachen immer auf dem Tisch? Du benutzt sie ja nie.» «Ach der, der ist nur fürs ‹Mannevolch›. Ich glaube, ich schaute sie etwas verwirrt an. «Weisst du, man muss schlau sein als Frau», belehrte sie mich, «sonst meinen die Männer, wenn sie uns einmal bei einer kleinen Pause erwischen, wir hätten es zu schön. Sollte also einer unverhofft hereinkommen, wühle ich etwas im ‹Noschichörbli›. Das sieht nach Arbeit aus und alle sind zufrieden.»•

DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (65) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als WebPublisher. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.

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~ Magazin ~ ANDERSWO

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Sie singt mit ihnen, liest aus Bilderbüchern vor und baut mit ihnen Lego-Burgen. Auch die Gute-Nacht-Geschichte ist ein Ritual, das den Enkeln lieb und längst vertraut ist. Immer wieder wollen sie Geschichten von früher hören, etwa

Von VIVIANE SCHWIZER (Text)

Die Wurzeln stärken Eva Keinast (64) wohnt in Tallinn. Sie hat vier Enkelkinder, denen sie Werte wie Ehrlichkeit, Naturverbundenheit und Heimatliebe auf den Lebensweg mitgeben will. Von VIVIANE SCHWIZER (Text)

als «Mummi» als Kind verbotenerweise auf einen Baum kletterte, sich mit dem Kleid in den Ästen verhedderte und von einem Nachbarn gerettet werden musste. «Ich bin keine Grossmutter, die mit den Kindern nur ins Kaffeehaus geht, ich will den Kleinen etwas Geistiges mitgeben», sagt sie. Klar, dass nach einem Museumsbesuch Kuchen und Eis dazugehören. Wenn im Kindergarten oder in der Schule ein Konzert für die Mütter, Väter und Grosseltern stattfindet, ist sie immer dabei. Dasselbe gilt auch für Sportanlässe. Eva Keinast sagt: «Wenn nötig, bringen wir die Enkelkinder zum Training und versuchen, bei den Wettkämpfen im Fussball, Basketball und Judo dabei zu sein.» DIE NATUR KENNEN- UND LIEBEN LERNEN

A

ls Eva Keinast zu ihrem letzten Geburtstag von den Enkelkindern einen Blumenstrauss bekam, in dem auch eine kleine estnische Fahne steckte, war sie den Tränen nahe. Für sie ist Heimatliebe nämlich wichtig. Diese Tugend will sie auch den vier Buben weitergeben. Ken Oskar (8), Kristjan (6), Magnus (4) und der 5-monatige Erik sind die Kinder ihrer beiden Söhne Mihkel und Kaarel, und sie sollen nicht nur in der Schule erfolgreich sein, sondern auch stolze Esten werden.

VON KINDESBEINEN AN FÖRDERN Eva Keinast könnte dem Alter nach in Rente sein, ist aber noch voll beschäftigt: Sie arbeitet als Personalleiterin in einer grossen estnischen Firma und Teilzeit als Fremdenführerin der Stadt Tallinn. Das bereitet ihr grosse Freude, denn die Hauptstadt von Estland hat eine prächtige historische Altstadt. Viele Kreuzfahrtschiffe legen am Hafen an. Ihre Enkelkinder sieht die Grossmutter oft, da sie in der Nähe wohnen, und bei den Besuchen will sie die Kinder fördern: # 10 ~ 2018

In den Ferien reist Eva Keinast mit den Enkelkindern in den Südosten von Estland, dorthin, wo sie geboren und aufgewachsen ist. Dort ist sie mit den Kindern draussen unterwegs, etwa am Peipus-See, dem grossen Binnensee an der Grenze zu Russland. Auch das Beeren- und Pilzepflücken in den Wäldern gehöre zum Ferienplausch. Gerne begleiten die älteren Enkel die Grossmutter auch auf den Suur Munamägi, den grossen Eierberg, der mit seinen 318 Metern der höchste Berg Estlands ist. Der Grossvater, selber auf einer estnischen Insel aufgewachsen, nimmt die Buben zwischendurch zum Fischen mit. Neben


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TALLINN

Detektiv-Trails Löse die Rätsel, finde den Schatz und sichere dir deinen Preis

Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner pro km2 Hauptstadt: Tallinn Fläche: 45 339 km2 Religion: Weniger als 30 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Staatsform: Parlamentarische Republik; Unabhängig seit 1918 (Deklaration), 1991 (Wiedererlangung), Ablösung von Russland. Seit 2004 gehört Estland zur EU, seit 2011 zur Eurozone. Wirtschaft: Estland ist eines der vernetztesten und technisch fortgeschrittensten Länder in der EU. Man nennt es auch «Silicon Valley» Europas. Die ersten Internet-Anschlüsse an Schulen wurden bereits 1992 eingerichtet. 1995 folgte die Steuererklärung online und seit 2005 finden Wahlen im Netz statt. 2016 wurden 99,6 Prozent aller Banktransaktionen elektronisch getätigt. Das singende Volk: Wohl kein Volk in Europa singt so gerne und so viel wie die Esten. Der politische Umbruch zwischen 1987 und 1991 fand als singende, friedliche Revolution statt. Seit 1869 gibt es alle fünf Jahre ein Sängerfest. Mehr als 30 000 Sänger kommen dann zusammen, gemeinsam – als der wohl grösste Chor der Welt.

Noch lieber als am Wasser ist Eva Keinast in den Wäldern. Sie erzählt, wie die nicht besonders kirchlich gesinnten Esten dies ausdrückten: «In die Kirche kann man gehen, in den Wald muss man gehen.» Estlands Naturverbundenheit wird besonders am 23. Juni, dem Johannistag (Jaanipäev) gefeiert. Wenn zur Sonnenwende der Tag in die Nacht hineinreicht und kaum Dunkelheit aufkommt, erfreuen sich auch die Keinasts im Kreis der Familie mit Singen und Tanzen an der sommerlich blühenden Natur.

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ESTLAND Einwohner: 1 310 000

Alle Infos zum Rätselerlebnis für Familien,

dem Wissen über die Tiere würde beim Angeln Geduld gelernt, meint Eva Keinast. Es gehe aber nie ums Nichtstun: Um die Natur zu erhalten, müsse auch gearbeitet werden. So ist etwa das regelmässige Blumengiessen Aufgabe der Kinder.

SELBSTBEWUSSTSEIN ENTWICKELN Eva Keinast wünscht sich, dass die Kinder im Leben vorankommen, ehrlich sind und ein gutes Selbstbewusstsein entwickeln. Sie alle dürften stolz auf ihr Land im Osten der Europäischen Union sein, meint sie. Die grossangelegte und flächendeckende Digitalisierung zeige etwa den fortschrittlichen Geist des Landes. Evas Philosophie betreffend ihrer Enkel formuliert sie so: «Für mich ist das Wichtigste, mit den Enkeln gemeinsam zu wachsen und zusammenzuwachsen. Die Freunde werden einmal eine grössere Rolle spielen als die Grosseltern, aber die Bindung an uns wird ein wichtiger Bestandteil im Leben der Enkel bleiben.» Eva Keinast hofft, dass die Enkel glücklich werden und den richtigen Platz unter der Sonne finden. •

# 10 ~ 2018

Mein Name ist Detektiv Dachs. Ich freue mich, dich auf ein Rätselabenteuer mitzunehmen. Hilf mir beim Lösen der Rätsel!

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Schlüssel der Hoffnung Von KLAUS PETRUS (Text und Bilder)

«Ich hatte keine Schuhe und immer Löcher in den Hosen, stell dir nur vor. Und Lesen und Schreiben lernten wir in einem Zelt, da pfiff uns der kalte Wind um die Ohren. Und unsere Lehrer, die waren schlecht. Richtig schlecht. Ich aber war ein fleissiger Schüler.»

uns Essen, Zelte und Kleider. Das Wichtigste aber war: Sie bauten Schulen. Dann, im Jahr 1954, bekam mein Vater endlich Arbeit in einem Restaurant im Flüchtlingslager Jalazone bei Ramallah, und die ganze Familie machte sich dorthin auf: mein Grossvater, meine Eltern, meine acht Schwestern und meine sechs Brüder. Ich glaube, ich war glücklich damals in Jalazone. Ich durfte zur Schule, daneben half ich meinem Vater im Restaurant, verdiente etwas Geld dazu. So konnten meine Eltern mir die Ausbildung zum Lehrer finanzieren. Ich war fix, schon 1967 schloss ich mein Studium ab. Alle waren sie stolz auf mich, Bekannte, Verwandte, meine Familie. Und dann kamen die Panzer. Es war die letzte Schulwoche, wir hatten Examen, da hiess es im Radio: Krieg! Wir wussten nichts davon, das war ja eine Sache zwischen den Israelis und Ägypten, Jordanien, Syrien. Sechs Tage dauerte die Schlacht, dann war nichts mehr wie davor. Früher lebten wir Tür an Tür, Araber, Christen, Juden. Doch nun hatten sie uns nicht bloss vertrieben wie anno ’48, jetzt besetzten die Israelis auch noch unser Land. Am Ende mussten wir den Preis bezahlen. Viele flohen nach Jordanien. Unsere Familie aber blieb in Jalazone, denn Ahmad, mein Vater, sagte: Hier sind wir nun, hier bauen wir uns eine Existenz auf.»

Mahfouth Safi sitzt im Wohnzimmer seines Hauses in Jalazone, einem Flüchtlingslager unweit von Ramallah, dem Zentrum des Westjordanlandes, und zwinkert Sama zu. Die 12-Jährige lauscht gebannt den Geschichten ihres Grossvaters, die sie bestimmt schon oft gehört hat. Was aber niemanden stört. Denn in Palästina ist das so, da werden Geschichten viele Male erzählt, als müsste die ganze Welt davon erfahren. Von Vertreibung, Krieg, Trauer, Rache und von Hoffnung. Vor allem davon: Hoffnung. «Es war der 17. Mai 1948, ein Montag, als ich, Mahfouth Safi, im Dorf Beit Nabala auf die Welt kam. Nur drei Tage zuvor wurde Israel gegründet und schon in der Nacht auf den 15. Mai griffen arabische Armeeeinheiten den neuen Staat an. Das war der Anfang des ersten israelisch-arabischen Krieges, der bis 1949 dauerte. Schlimm war es. 700 000 aus unserem Volk wurden von den Israelis aus ihren Städten und Dörfern vertrieben. Auch zu uns kamen sie und zerstörten alles. Unsere Nachbarn, meine Familie, wir alle mussten in die umliegenden Dörfer fliehen. Und so kamen wir nach Deir ’Ammar im Westen von Ramallah. Keine schönen Zeiten waren das, glaub mir. Wir hatten kaum Spielzeug, der Vater war ohne Arbeit, die Mutter verzweifelt. Gottlob war da die UNRWA, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen. Sie brachten

Jalazone, heute. Aus dem einstigen Zeltlager vor den Toren Ramallahs, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Westjordanlandes, ist eine Kleinstadt geworden mit Häusern, Moscheen, tausend kleinen Läden, engen Strassen und unzähligen Plätzen, die nach Märtyrern benannt sind. Inzwischen ~

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~ Hintergrund ~ SCHWERES ERBE

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36 Enkelkinder hat Mahfouth Safi, doch die 12-jährige Sama ist führ ihn ganz speziell.

«Das ist meine grösste Angst: dass die Mauer inzwischen in unseren Köpfen ist», sagt Mahfouth Safi.

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Kinder im Flüchtlingslager Jalazone bei Ramallah.

Mahfouth Safi: «Die Jungen gehen auf die Strasse, sie sind wütend. Wer will es ihnen verübeln?»

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~ Hintergrund ~ SCHWERES ERBE

Sama (12): «Ich will studieren, Tierärztin will ich werden.»

Blick über den Olivenhain von Birzeit.

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28 Sama (rechts) mit ihren beiden jüngeren Schwestern.

leben hier auf einem Viertel Quadratkilometer 14 000 Menschen, ein Drittel davon ist unter 12 Jahren. Privatsphäre gibt es so gut wie keine. Die Gassen sind verwinkelt, die Häuser stehen dicht beieinander, man sieht, hört und riecht alles, was die anderen gerade tun. Wer hier aufwächst, wächst mit der Gewalt auf, das sagen fast alle. Man müsse sich ständig behaupten. Gegen die Siedler, gegen das israelische Militär und manchmal auch gegen die eigenen Leute. Als die elf Kinder kamen, eins ums andere, dachte Mahfouth Safi mit seiner Frau Amnah oft darüber nach, Jalazone zu verlassen. Doch dann erinnerte er sich an die Worte seines Vaters: Hier sind wir und hier werden wir uns Haus und Heim erbauen. Inzwischen hat sich das Thema erübrigt. Niemand, der in Jalazone lebt, kann sich das trendige, coole Ramallah heute noch leisten. Und wer will schon in den konservativen Norden, nach Nablus oder Jenin?

verübeln? Allein die tägliche Schikane an den Checkpoints, all die Wut, die sich da aufstaut. Auch meine Söhne gingen auf die Strasse, ich war nicht stolz darauf, aber eben. Der eine wurde verwundet, zwei von ihnen verhaftet. Weiss Gott, was sie in den Gefängnissen durchmachen mussten, darüber reden wollten sie nie. Nicht einmal mit Amnah, ihrer Mutter.» Szenenwechsel, keine 15 Kilometer von Jalazone entfernt und doch eine so andere Welt: Birzeit ist ein beschauliches Städtchen mit einigen Tausend Einwohnern, die meisten sind Christen, es gibt Spielplätze, eine prächtige Kirche, saubere Strassen, sogar ein Tattoo-Studio. Hier lebt, ein wenig ausserhalb und an einem Hang, Sama mit ihren Eltern Ahmad und May und den zwei jüngeren Schwestern.

«Zu meinen Schülern habe ich immer gesagt: Lernt viel, macht etwas aus euch, bleibt anständig – und unabhängig. Denn wichtiger als ein eigener Staat ist die eigene Würde, verstehst du? An die Politik glaube ich schon lange nicht mehr. Wie viele Friedensgespräche gab es denn schon? Und was haben sie uns gebracht? Es ist doch alles schlimmer geworden. Und mit Trump sowieso. Die Jungen glauben etwas zu verändern, indem sie auf die Strasse gehen und Steine werfen. Wer will es ihnen # 10 ~ 2018

«Marhaba, hallo allerseits, ich bin Sama, 12 Jahre, willst du mitspielen? Schau diese Kartonschachtel, wir bauen gerade eine Zeitmaschine. Das war die Idee von Leila, meiner kleinen Schwester. Die ist ziemlich verrückt, das sieht du schon an ihren Haaren: fast blond und voller Locken. Sie wollte unbedingt ans Meer mit dieser Schachtel, da sagte ich ihr: Leila, das ist doch eine Zeitmaschine und kein Flugzeug! Aber sie hört eben nicht auf mich. Yallah, nun komm, spielen wir Fussball.»


~ Hintergrund ~ SCHWERES ERBE Sie ist der Junge unter meinen Mädchen, sagt Ahmad Safi, 40 Jahre alt, Vater von Sama und ältester Sohn von Mahfouth. Furchtlos sei Sama, zäh und unbestechlich. Aber vielleicht liegt es auch nur dran, dass sie statt Ballett zu tanzen ins Karate geht. Und Fussball spielt. «Wie ich mir meine Zukunft vorstelle? Ich will studieren. Tierärztin möchte ich werden, denn ich liebe Tiere und mag es gar nicht, wenn sie leiden müssen. Heiraten? Nein, zuerst studieren. Und dann arbeiten. Und dann schaue ich mal. Vielleicht heirate ich, ja. Oder nein, doch lieber nicht.»

Familie sind inzwischen schon verstorben. Bald wird Mahfouth Safi einer der Letzten sein. «Davor habe ich Angst: dass die Mauer, die sie um unser Land bauen und mit der sie uns einsperren wollen, auch noch dann da sein wird, wenn die Israelis längst weg sind aus den besetzten Gebieten. Weil diese Mauer inzwischen in unseren Köpfen ist. Dort sitzt sie und wird nur noch grösser. Und mit ihr die Feindbilder, die wir gegenseitig voneinander haben, Palästinenser und Israelis. Solange sie da sind, werden wir kämpfen. Auch wenn alles umsonst ist. Gut, vielleicht ist es naiv zu glauben, mit

Zurück bei den Safis in Jalazone. Sama ist gern bei ihrem Grossvater, sie mag es, zwischen den beiden Welten zu wandeln. Hier das laute Jalazone mit all den Kindern, dem Geschrei, dem Gestank und dem vielen Gehupe. Und dort Birzeit, wo sie nach der Schule durch die Olivenhaine nach Hause läuft, oft ganz allein, und in ihrem Zimmer die Flöte spielt – oder vor dem Haus auf dem grossen Spielplatz ihre Katas macht, die Karateübungen. Ihren Grossvater Mahfouth besucht sie fast immer am Freitag, nach dem Gebet, dann trifft sich die Familie zum Essen, später sitzen sie alle im Garten, füttern die vielen zugelaufenen Katzen, erzählen sich Geschichten. Oder necken sich. «Wie, du willst Tierärztin werden?» «Aber das weisst du doch, Grossvater.» «Keine Lehrerin?» «Zuerst Tierärztin, dann Lehrerin, vielleicht.» «Sama, erzähl von Jerusalem.» «Von den Soldaten?» «Von den Soldaten.» «Ich musste zur Arztkontrolle nach Jerusalem. Wegen meiner Lunge, ich habe da ein Problem seit Geburt. Wir hatten von den Israelis eine Erlaubnis, darauf mussten wir lange warten. Aber am Grenzposten von Ramallah nach Jerusalem wollten sie uns nicht durchlassen. Ich fragte den Soldaten: Warum denn? Aber er sagte nur: Zurück! Da holte meine Mutter ein Papier aus der Tasche: Schau doch, wir haben eine Erlaubnis! Der Soldat sagte wieder nur: Zurück! Ich wurde wütend, ich stand vor ihn hin und sagte: Warum, warum, warum? Da schrie er mich an, und ich bekam Angst. Und meine Mutter sagte, komm, wir gehen nach Hause.»

Bildung werde alles besser. Und vielleicht sage ich das ja nur, weil ich Lehrer war. Was meinst du?» Dieser Freitag, sagt Mahfouths Frau Amnah, sei ein guter Tag, und sie steht auf und holt aus dem Nebenzimmer einen Ring mit zwei eisernen Schlüsseln daran. Sie gehörten Mahfouths Vater, Ahmad Safi, und es sind die Schlüssel zum Elternhaus in Beit Nabala. Als Ahmad starb, sollte Mahfouth sie aufbewahren. Bis zu jenem Tag, da sein Land befreit wird und die Palästinenser an den Ort ihrer Geburt zurückgehen dürfen, nach Hause also. Mahfouth weiss, er wird diesen Tag nicht erleben. Und so wird er die Schlüssel an Ahmad weiterreichen, seinen ältesten Sohn. Und Ahmad wird sie, sollte er das Ende der israelischen Besatzung ebenfalls nicht erleben, seiner ältesten Tochter in die Hände geben: Sama.

Nach Hause. Wie oft denkt Mahfouth Safi an Beit Nabala, das Dorf, wo er geboren wurde! Vor gut zehn Jahren erlaubte der Staat Israel den 1948 Geflüchteten, ihren Heimatort zu besuchen – für einen Tag. Doch wo früher Beit Nabala war mit dem Platz in der Mitte und einer Moschee, ist jetzt nur noch Sand und das Überbleibsel der alten Schule. Wut habe er gespürt, als er durch sein verschwundenes Dorf lief. Und Trauer. So viele aus seiner # 10 ~ 2018

«Wir sind nicht stolz darauf, Flüchtlinge zu sein. Doch es ist ein Teil unserer Geschichte. Unsere Hoffnung ist immer die nächste Generation, immer und immer wieder. Ich weiss, ihr werdet sagen: Das ist nicht viel. Doch ohne Hoffnung wären wir verloren. Und das sind sie, die Zeichen unserer Hoffnung: diese Schlüssel. Schau, Sama, nimm sie in die Hand. Du wirst die Letzte sein, die sie bekommt – inschallah, so Gott will. «Schön sind sie, Grossvater. Aber schwer.» •

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~ Hintergrund ~ UNTERWEGS MIT BABIES

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Kurztrips mit dem Kinderwagen Von hier nach dort

Rundtouren

Kleinkinder mögen noch wenig an Natur und Sehenswürdigkeiten interessiert sein, ihre Begleitpersonen schätzen eine Abwechslung zur Alltags-Spazierrunde aber umso mehr. Eine Auswahl der schönsten kinderwagentauglichen Kurztouren in der Schweiz. Von KARIN DEHMER (Text) und SCHWEIZ TOURISMUS (Fotos)

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Alpwiesen und Wasserfall RUNDWANDERUNG AUF DER ENGSTLIGENALP (BE)

Auf der Engstligenalp oberhalb Adelbodens liegt eine flache Hochebene. Durch die Alpenwiesen schlängeln sich unzählige Rinnsale und Bäche. Auf dem Rundwanderweg können die Natur und das Bergpanorama genossen werden. Tipp: Bei der Talstation der Gondelbahn lohnt sich ein kurzer Abstecher zu den Engstligenfällen. DAUER: ca. 1 Stunde AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Bus nach Adelboden. Zur Talstation der Engstligenalp-Gondelbahn gelangt man mit dem Ortsbus.

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Stadtmauer und Türme RHEINUFER-RUNDWEG IN RHEINFELDEN (AG)

Der grenzüberschreitende Rheinufer-Rundweg verbindet das Schweizer Rheinfelden mit dessen deutschem Namensvetter. Der Rundweg führt von der alten Rheinbrücke, der die beiden Städte verbindet, bis zum neuen Wasserkraftwerk und von dort über den Steg auf der anderen Uferseite wieder zurück. Man folgt naturnahen, idyllischen Uferstrecken, an denen sich die Ufervegetation breit und artenreich entwickeln kann. Ein weiteres Erlebnis bietet die neue Stadtpark-Erweiterung östlich des Parkresorts mit breiten Stufen am Rhein, Aussichtshügel und Spielplatz. DAUER: 100 Minuten AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Zug nach Rheinfelden (AG). Start an beliebigem Ort am Rheinufer.

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Seeblick

Sonnenuntergang SEEWEG MURTEN – SUGIEZ (FR)

Der Spazierweg führt von Murten bis nach Sugiez dem Ufer des Murtensees entlang und durch den Chablais-Wald. Start zum Beispiel beim Strandbad Murten. Empfehlenswert ist ein Abendspaziergang; die Sonnenuntergänge von Murten sind legendär. DAUER: 1,5 Stunden AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Zug nach Murten. Von Sugiez mit dem Zug oder Kursschiff zurück. # 10 ~ 2018

VON EPESSES NACH CULLY (VD)

Der Weg führt vom Dorfzentrum Epesses mitten durch die Weinberge hinab zur Seepromenade von Cully. Unterwegs geniesst man von Natursteinterrassen aus den Blick über den Genfersee. Die ganze Gegend des Lavaux zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. DAUER: 1 Stunde mit einem Abstecher über Riex. AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Epesses erreicht man per Bus von Vevey aus. Von Cully fahren Züge.


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Landschaftsgarten seit 1822 REUSSPROMENADE BREMGARTEN (AG)

Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt, hinab zur Reusspromenade. Dieser Landschaftsgarten wurde bereits 1822 angelegt. Der Promenadenweg schlängelt sich flussaufwärts bis zum Wasserkraftwerk. Hier hat man die Wahl, auf dem oberen Promenadenweg nach Bremgarten zurückzukehren oder die Flussseite zu wechseln und von dort den Rückweg

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Aargauer Rigi BIRRWIL – HOMBERG – BEINWIL (AG)

Von Birrwil führt der Weg durchs Dorf hinauf zur Hochwacht Homberg, im Volksmund auch «Aargauer Rigi» genannt. Auf dem Aussichtsturm wartet ein tolles Panorama: Hallwilersee, Baldeggersee und die dahinterliegenden Berge. Bänke und Feuerstellen laden zum Verweilen und Grillieren ein. DAUER: 1,5 Stunden AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Zug nach Birrwil und von Beinwil zurück.

anzutreten. DAUER: 1 Stunde

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Durch die Schlucht VERENASCHLUCHT (SO)

Die Verenaschlucht liegt ausserhalb von Solothurn. Der gut ausgebaute Weg führt durch die wildromantische Schlucht zu einer bewohnten Einsiedelei und zwei Kapellen bei St. Niklaus. Von hier führt der sogenannte Meditationsweg weiter bis nach Rüttenen (plus 1 Stunde). DAUER: 40 Minuten AN/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Zug nach Solothurn. Von St. Niklaus (oder von Rüttenen) fährt ein Bus zurück nach Solothurn.

AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit Zug oder

Bus nach Bremgarten (AG). Start beim Obertor.

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Glasbodenboot

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VON KANDERSTEG ZUM BLAUSEE (BE)

Von Kandersteg talauswärts der Kander entlang bis zum Stauwehr gehen und von da durch Wiesen und Wälder bis zum Blausee. Der Naturpark hat vieles zu bieten: eine Bio-Forellenzucht, mystische Spazierwege, Feuerstellen, Picknickplätze und einen Kinderspielplatz – all das inmitten einer einmaligen Kulisse. Auf dem See verkehrt ein Schiff mit Glasboden. DAUER: 75 Minuten von Kandersteg bis zum See. AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit Zug oder Bus nach Kandersteg. Vom See bis zur Bushaltestelle «Blausee» sind es 10 Minuten.

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Über dem Rhein STEIN AM RHEIN – HEMISHOFEN (SH)

Stein am Rhein ist eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Marktstädtchen der Schweiz. Der Spaziergang beginnt beim Obertor in der Altstadt. Statt des offiziellen Wanderwegs nach Hemishofen nimmt man besser den Weg dem Waldrand entlang hinauf zu den Rebbergen. So geniesst man unterwegs eine herrliche Aussicht auf Stein am Rhein und die Rheinlandschaft. DAUER: 45 Minuten AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Zug

nach Stein am Rhein. Von Hemishofen mit dem Bus zurück nach Stein am Rhein oder zu Fuss dem Rhein entlang (plus 1 Stunde).

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Begehbares Mandala KARTAUSE ITTINGEN – FRAUENFELD (TG)

Bereits der Ausgangspunkt lädt zum Verweilen ein: Zur Anlage des ehemaligen Kartäuserklosters Ittingen gehört ein grosser Park mit Rosen- und Kräutergarten, einem riesigen Mandala sowie einem schönen Restaurant. Vom Südeingang der Kartause führt der Weg etwa 200 Meter parallel zur Strasse nach Warth und zweigt anschliessend Richtung Osten ab. Man steigt hinab ins Thurland, überquert die Thur und geht schliesslich der Murg entlang nach Frauenfeld. DAUER: 1 Stunde AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Von Frauenfeld mit dem Bus bis Kartause Ittingen.

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Alte Bootshäuser ZU DEN DREI WEIEREN – ST. GALLEN (SG)

Die drei Weiher ausserhalb St. Gallens sind ein herrliches Naherholungsgebiet mit Blick auf die Stadt, den Bodensee und das Fürstenland. Der Spaziergang führt vom Kloster Notkersegg über den Höhenweg an den drei Weihern vorbei und weiter zur Bergstation der Mühleggbahn. Per Standseilbahn erreicht man dann wieder die St. Galler Altstadt. Jeder der drei Weiher hat eine bauliche Besonderheit vorzuweisen: Das alte Bootshaus beim Knabenweiher, das Frauenbad beim Kreuzweiher und das pavillionartige Jugendstilbad beim Männerweiher. DAUER: 1 Stunde AN-/RÜCKREISE MIT ÖV:

Von St. Gallen mit dem Ortsbus zum Kloster Notkersegg oder zu Fuss vom Zentrum aus.

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Majestätischer Mythen

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BRUNNI – EINSIEDELN (SZ)

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Eine reizvolle Flachwanderung im Alptal entlang des Alpflusses. Von der Talstation der Seilbahn Brunni startet man Richtung Einsiedeln, im Rücken immer der majestätische Grosse Mythen. DAUER: 2,5 Stunden AN-/RÜCKREISEMIT ÖV: Mit dem Bus von Einsiedeln nach Brunni. # 10 ~ 2018


~ Hintergrund ~ UNTERWEGS MIT BABIES

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PLANETENWEG ÜETLIBERG (ZH)

EINMAL UM DEN PFÄFFIKERSEE (ZH)

VON WÄDENSWIL NACH

Zwischen Üetliberg und Felsenegg verläuft dieser aussichtsreiche Panoramaweg. Entlang des Weges gibt es eine dauerhafte Ausstellung zu unserem Sonnensystem und jederzeit einen freien Blick auf Zürich und den Zürichsee. DAUER: 2 Stunden HIN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit der Üetlibergbahn zum Gipfel. Von der Felsenegg fährt die S-Bahn.

Der beliebte Rundweg um den Pfäffikersee führt durch Schilfgürtel und Moorlandschaften, die unzähligen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. Unterwegs hat man von Holzstegen Aussicht über das Naturschutzgebiet. Ein Abstecher zum ausgeschilderten Erlebnisbauernhof mit Restaurant und Spielplatz in Seegräben lohnt sich. DAUER: ca. 2,5 Stunden AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Zug

RICHTERSWIL (ZH)

nach Pfäffikon (ZH).

nach Wädenswil und von Richterswil zurück.

Planeten

Im Schilf

Übers Wasser Der Seeuferweg von Wädenswil nach Richterswil führt dem Zürichseeufer entlang, teilweise auf Holzstegen direkt übers Wasser. Unterwegs gibt es zahlreiche Holzbänke und auf halbem Weg einen Holzturm mit Aussichtsplattform. Ältere Kinder können sich auf dem grossen Spielplatz auf der Halbinsel Hornareal austoben. DAUER: 1 Stunde AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Zug

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Tunnel und Aussicht

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Duftender Arlenwald

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Hochmoorebene

PANORAMAWEG RIGI (LU)

AROSA: DURCH DEN ARLENWALD (GR)

RUNDWANDERUNG ALP FLIX (GR)

Dieser Wanderweg folgt dem Trassee der ehemaligen Eisenbahn von Kaltbad nach Rigi Scheidegg. Die Aussicht auf die Alpen und den Schwyzer Talkessel ist grandios. Unterwegs erinnert vieles an die einstige Bahn, so führt die Route über alte Eisenbahnbrücken und durch einen Tunnel. DAUER: 2 Stunden AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Von Goldau mit dem Zug nach Rigi Kaltbad. Von Rigi Scheidegg mit der Gondelbahn zurück.

Mit der Luftseilbahn Weisshorn bis zur Mittelstation fahren. Von da geht’s zu Fuss Richtung Norden durch den duftenden Arlenwald. Bei der Abzweigung zu den Prätschseen rechts halten und in südlicher Richtung zum Dorfteil Prätschli gehen. Danach führt der Weg durch ein weiteres Waldstück zurück ins Dorfzentrum. DAUER: 1 Stunde AN-/RÜCKREISE: Von Arosa mit der Weisshornbahn zur Mittelstation.

Die Alp Flix liegt im Parc Ela, dem grössten Naturpark der Schweiz. Die Rundwanderung beginnt beim neuen Parkplatz und führt vorbei am Hotel Piz Platta, über die Moorebene und die Alpweiler Tgalucas und Cuorts zu den Flixer Seen und zum Lai Neir. Durch den Bergwald geht’s wieder hinunter zum Parkplatz oder nach Sur. DAUER: 1 Stunde 45 Minuten AN-/RÜCKREISE MIT ÖV: Mit dem Bus ab Sur zur Alp Flix. Fotos: Schweiz Tourismus, Jan Geerk, Ivo Scholz, Giglio Pasqua, Roland Gerth

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~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

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Unser Land im Taschenformat Seit bald 60 Jahren lockt Swissminiatur Generationen von Besucherinnen und Besuchern nach Melide. Aber ist es denn Ăźberhaupt noch eine Reise wert? Dieser Frage geht Schriftstellerin Stef Stauffer zusammen mit ihren Enkeln nach. Von STEF STAUFFER (Text) und TIBOR NAD (Fotos)

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~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

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Stef Stauffer (53) besucht zusammen mit ihren Enkelkindern Swissminiatur in Melide. # 10 ~ 2018


~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

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Maél (8) betrachtet die alten Autos.

Yuna (3) am Bahnhof in Melide.e

N

ur gerade ein einziger Wegweiser in der Bahnhofsunterführung von Melide weist in die Richtung der angestrebten Destination. Etwas ratlos steht man danach auf dem Bahnhofplatz, schaut sich suchend um. Mehr intuitiv denn zielstrebig geht man Richtung Coop und Denner, wo einem dann glücklicherweise die Tafel für den Autoverkehr den Weg anzeigt. Nach wenigen Minuten ist das Ziel erreicht. Der Empfang ist freundlich und den Kindern wird ein Gutschein für eine Fahrt mit der Mini-Eisenbahn ausgehändigt. MIT DEM ERWACHSENENBLICK Man sieht den Ausstellungsstücken die Jahre an, die sie auf dem Buckel beziehungsweise in den Dächern haben: Bei mehreren Objekten stehen Schilder, die darauf hinweisen, dass das eine oder andere Miniatur-Gebäude sich gerade im Restaurationsprozess befindet. Vom Prozess an sich ist jedoch nicht viel zu merken: Risse in Dächern, bröckelnde Mauern,

ren. Letztere in Konkurrenz mit den vielen Riesenkarpfen, die sich im knietiefen Wasser den Platz streitig machen. All diese Eindrücke verzeichnet allein das erwachsene Auge. MIT KINDERAUGEN

abblätternde Farben. So heruntergekommen kann doch unser kleines Land nicht sein. Die Figuren, welche die diversen Lokalitäten bevölkern, sind ebenfalls schon etwas angejahrt und wirken teilweise recht altmodisch. Die Automodelle auf den Strassen haben Oldtimercharakter und die Fahrzeuge auf der Autobahn stehen still – nicht infolge eines Staus, sondern vermutlich wegen eines Defekts im Antriebssystems. Auch der Schlitten auf der Bobbahn will nicht so recht, doch dieser Schaden ist schnell behoben vom Mann mit dem roten T-Shirt. Die diversen Seilbähnchen bezwingen die Berge zuckelnd und die Züge und Schiffe fah# 10 ~ 2018

Denn die Kinder stehen völlig fasziniert an der Seepromenade en miniature und beobachten die kreuzenden Raddampfer und Kursschiffe, die mit den Fischen, die im Grössenvergleich Seeungeheuern ähneln, auf Kollisionskurs gehen. Mit Feuereifer wird die Reise kreuz und quer durchs ganze Land angegangen, die Nonna mit dem Plan in der Hand und der Älteste darauf bedacht, dass keine Hausnummer ausgelassen wird. EIN LAND DER GESCHICHTEN «Schau mal, eine Eidechse!», ruft die Kleinste, und schon ist das Tier aus Fleisch und Blut, das da plötzlich in der Mini-Menschenmenge aufgetaucht ist und in ~


~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

Das Schloss Vufflens steht im Original in der Gemeinde Vufflens-le-Château, Kanton Waadt. Und gilt als eine der bedeutendsten Schlossbauten der Westschweiz. # 10 ~ 2018

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~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

Die Automodelle auf den Strassen haben mittlerweile Oldtimercharakter. Taro, Yuna und MaĂŠl sind trotzdem fasziniert. # 10 ~ 2018


~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

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Yuna führt Grossmutter Stef Stauffer durch die kleine Schweiz.

Taro (8) vor dem Bundeshaus in Melide.en beiden

Richtung eines armen Ritters züngelt, ein gefährlicher Drache, den es zu bezwingen gilt. Auf einmal ist Swissminiatur das Märchenland, und aus dem Karpfen wird Moby Dick, aus einer Burgruine Rapunzels Gefängnisturm. «Und was machen die vielen Motorräder vor der Kirche?» Irgendetwas fällt einem immer ein. Eine Hochzeit zum Beispiel, die im Inneren gerade stattfindet, mit einer Braut, die ihren Liebsten auf der Töff-Tour kennengelernt hat. Es ist nicht relevant, dass geografisch gesehen in dieser Minischweiz nichts wirklich stimmt und dass nebeneinanderliegt, was in der Realität der Rösti- oder sonst ein Graben trennt. Es spielt keine Rolle, nach welchen Kriterien die Bauwerke einst ausgewählt worden sind und welche Uhrzeit der Kirchturm zeigt. Es ist Zeit für wilde Fantasien. Auf halbem Weg lockt ein Schattenplatz, und da der Kiosk geschlossen ist, schmecken die Äpfel umso süsser. Dann folgen die restlichen Bauwerke, eins ums andere,

und man findet immer neue Details an den liebevoll bemalten Hausfassaden, bis sich mit der Hausnummer 128 der Kreis geschlossen hat. Mit der Mini-Eisenbahn geht’s zurück zum Start, das Ganze ungleich schneller. In 80 Sekunden um die Schweiz, lautet wohl das Motto des Lokführers. In einem Affenzahn um die Kurven, mit einer Hand immer auf dem Horn. VERGESSEN IST DIE REALITÄT Es muss einen immensen Aufwand bedeuten, allein die vielen Arten von Blumen und Pflanzen im Park zu pflegen. Man bemerkt immer mehr Personal in roten # 10 ~ 2018

T-Shirts, das pausenlos damit beschäftigt ist, das Bild der schönen Schweiz aufrechtzuerhalten. Es ist aber gerade der etwas altmodisch anmutende Charme, der die Anziehung des Parks ausmacht. Hier ist die Welt – oder zumindest die Schweiz – noch voll in Ordnung, eben so, wie sie früher einmal war. Oder auch nicht, aber das spielt für einmal gar keine Rolle. Auch das Selbstbedienungsrestaurant erfüllt jeden Wunsch. Kinderteller? Sirup? Röhrli? Alles kein Problem. «Wir machen die Runde jetzt allein», verkünden die Buben und sind schon weg. Sorgen muss man sich keine machen in dieser überschaubaren Anlage. Und als die zweite Runde absolviert ist und es Zeit wird für die Heimfahrt, ist das Bedauern ein lustiges: «Schade, dass wir nicht hier wohnen. Sonst wären wir in ein paar Schritten daheim.» •


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~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

Die Gipfelstation Titlis (im Original 3020 m ü. M.) mit Rotair, der ersten drehbaren Luftseilbahn der Welt. # 10 ~ 2018


~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

Bremgarten AG wurde im 11. Jahrhundert durch das Kloster Muri gegrĂźndet und wird auf drei Seiten von der Reuss umflossen. # 10 ~ 2018

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~ Hintergrund ~ SWISSMINIATUR

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Infos ANREISE

Swissminiatur wurde im Jahr 1959 eröffnet und ist mit den Jahren zu einem landesweit bekannten und beliebten Ausflugs- und Schulreiseziel geworden. Auf einer Fläche von 14 000 Quadratmetern sind 128 Modelle im Massstab 1:25 nachgebaut. Jährlich verzeichnet Swissminiatur 200 000 Eintritte.

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Kulinarische Freuden in der Senevita

Auch im hohen Alter soll der kulinarische Genuss nicht zu kurz kommen. Deshalb setzt die Senevita bewusst auf eine hochstehende Gastronomie. Vom professionellen Service über marktfrische Zutaten bis hin zur sorgfältigen Präsentation der Teller: Bei der Senevita werden Sie kulinarisch verwöhnt. finden. Die Räumlichkeiten sind grosszügig, modern und laden zum längeren Verweilen ein -- deshalb passen wir die Öffnungszeiten auf Wunsch an. Wir sind in Ihrer Nähe. Lassen Sie sich von der erstklassigen Kulinarik überzeugen und besuchen Sie uns an einem unserer Standorte. Übrigens ist das tägliche Mittagessen, das aus drei bis vier Gängen besteht, im Pensionspreis unserer Bewohnerinnen und Bewohner inbegriffen.

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ssen und Trinken sind wichtige und zentrale Bestandteile im Alltag unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei steht immer die Kombination von Genuss und Qualität im Vordergrund. Umso wichtiger ist es deshalb für uns, diese Momente zum Erlebnis zu machen. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner schätzen die marktfrischen Zutaten und saisongerechte Küche. Darüber hinaus freuen sie sich besonders, dass persönliche Essenswünsche und Vorlieben wenn immer möglich berücksichtigt werden. So gestaltet sich das kulinarische Angebot abwechslungsreich und vielseitig; von der traditionellen Schweizer Küche bis hin zu vegetarischer, leichter Kost im Sommer. Unser Küchenpersonal gestaltet die Menüs kreativ und liebevoll -- ebenso viel Wert legen wir auf einen professionellen und zuvorkommenden Service.

Genuss ohne Einschränkungen Essen soll Freude bereiten. Selbst wenn Schon- oder Diätkost auf dem Plan steht, achten unsere Gastronomieteams stets darauf, dass Essen in jeder Lebenssituation Spass macht. Jede und jeder soll die Gesellschaft am Mittagstisch ohne Einschränkungen geniessen können. Damit dies gelingt, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Pflegeund Gastronomieteam unentbehrlich. Für beste Qualität der Speisen sorgen ausgebildete Diätköche. Für jeden Anlass den passenden Rahmen Die Restaurants der Senevita sind alle öffentlich und bieten auch den passenden Rahmen für jegliche Anlässe. Es ist kein Zufall, dass immer mehr Familienfeste oder Veranstaltungen von Vereinen in unseren Restaurants statt-

Willkommen zu Hause

Die Senevita führt zurzeit schweizweit 25 Einrichtungen in den Kantonen Aargau, Basel, Bern, Fribourg, Luzern, Solothurn und Zürich. Gerne zeigen wir Ihnen unsere Wohnungen und erklären Ihnen im Detail, aus welchen Dienstleistungen Sie wählen können. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild -- hier finden Sie weitere Informationen über unsere Pflegeangebote sowie über das Betreute Wohnen im Alter und alle Senevita-Standorte. Wir stehen Ihnen für eine individuelle Besichtigung jederzeit gerne zur Verfügung. Finden Sie Ihr neues Zuhause unter: www.senevita.ch Senevita AG | Betreutes Wohnen und Pflege Worbstrasse 46 | Postfach 345 | 3074 Muri b. Bern | Telefon 031 960 99 99 | kontakt@senevita.ch | www.senevita.ch


Hotelcard – die besten Hotels mit bis zu 50% Rabatt

Bei der Bezeichnung «typisch Schwiiz» denkt man sofort an Käse, Schokolade oder Jodeln. Aber unser facettenreiches Land hat noch viel mehr zu bieten als Fondue, Toblerone oder Schwyzerörgeli.

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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Keiner zu klein, Fachmann zu sein

N

ein, nicht schon wieder! In Sekunden sind meine dicken Wollsocken vollkommen durchnässt. Immer wieder steht unsere Waschküche unter Wasser. Und das nicht etwa bei der Waschmaschine, wo es logisch wäre. Nein, völlig unmotiviert bedeckt das Wasser den Boden an der gegenüberliegenden Wand. Das Ärgernis begann bereits vor Wochen: Der Sanitär wird bestellt. Er prüft alle Zu- und Ableitungen, die Wände und Decken und kontrolliert auch die Aussenmauern – alles in Ordnung, das Wasser kommt also

eine weitere Trockenperiode, doch der «Wassergeist» schlägt wieder zu. Unser nächster Verdacht: Vielleicht lässt der Raumtrockner das Wasser nicht mehr in den untergestellten Eimer laufen und hat sich andere kreative Entsorgungskanäle gesucht? Nächster Anruf, andere Firma. Die Techniker prüfen die Funktion des Automaten, alles in Ordnung, das Wasser läuft wie immer in den üblichen Eimer. Zwei Monteure, vier Bewohnerinnen und ein Enkel stehen ratlos um den Raumtrockner herum. Zuvorderst

von unten. Sein Tipp: Vermutlich ist der natürlich wie immer Cedric (9 Jahre). Grundwasserspiegel gestiegen und drückt Fasziniert schaut er sich alles an, dann nun durch den Boden. Um dem entgegenzupft er mich am Ärmel: «Grosi, ich weiss, zuwirken, empfiehlt er, alle Sickerleitunwoher das Wasser kommt!». Der Monteur gen rund ums Haus durchzuspülen. Nach hat es auch gehört und lächelt gönnerhaft: kurzer Haussitzung bestellen wir eine «Na, woher kommt denn das Wasser, mein RUTH FRIES, Rohrfirma. Nun haben wir blitzsaubere Kleiner?» Cedric zuckt mit den Schultern aus Wallisellen, ist diploSickerleitungen und endlich wieder eine mierte Fundraiserin und war und meint gelassen: «Es hät es Loch im früher in der Taubblinden-Betrockene Waschküche. Chübel!» Tatsächlich, der Auffangeimer ratung des Zentralvereins für Zu früh gefreut! Nach der kurzen Tro- das Blindenwesen tätig. Sie hat im Boden einen hauchdünnen, kaum ckenphase ist der Boden wieder nass. sichtbaren Riss. Betretenes Schweigen, ist Mitglied des Matronats und seit Beginn der GrossWarum? Woher? Wieso? Wir haben keiwir schauen uns ungläubig an, dann ein mütterRevolution dabei. ne Ahnung, es muss also ein Spezialist herzhaftes Lachen, auch die Monteure her. Akribisch horcht dieser die Wände lachen. Ich möchte ja nicht wissen, was ab, kontrolliert alle Rohre, schüttelt immer wieder den die in der Firmenkantine erzählen. Ich aber weiss, bevor Kopf und macht ein besorgtes Gesicht. Ich merke, auch ich wieder eine Brigade von Fachleuten aufbiete, werde er hat keine Ahnung! Seine Empfehlung: beobachten, ich meinen Enkel um Rat fragen. Keiner zu klein, Fachkontrollieren, Türe schliessen und den Secotech (unsemann zu sein! • ren Raumtrockner) einschalten. Wir geniessen danach

UNSERE WÜNSCHE FÜRS HOHE ALTER Den meisten Menschen fällt es schwer, fremde Hilfe anzunehmen. Und doch sind viele Frauen und Männer bei Krankheit und im hohen Alter auf Unterstützung angewiesen. Es ist deshalb wichtig, sich mit diesem Thema rechtzeitig auseinanderzusetzen. Projektleiterin Simone Stirnimann wird in einem Input die Nachbarschaftshilfe von Sozius Bern vorstellen. «Welche Hilfe kann ich annehmen und von wem?» Dieser Frage werden die

Teilnehmerinnen des Herbstforums der GrossmütterRevolution vom 9. November in Fokusgesprächen nachgehen. Vorher werden Marie-Louise Barben und Elisabeth Ryter über die Ergebnisse der neuen Studie «Was wir uns fürs hohe Alter wünschen» berichten. Sie haben dazu Frauen zwischen 55 und 75 Jahren aus der ganzen Schweiz in neun Gruppen zu ihren Wünschen befragt. Vor dem Apéro wird die Band der Grossmütter# 07#&10#~08 2018 ~ 2018

Revolution, «crème brûlée», aufspielen. Alle interessierten Frauen sind zu diesem Nachmittag in Zürich herzlich eingeladen. Weitere Infos und Anmeldung: www.grossmuetterrevolution.ch


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1

3

AN WEN ERINNERT ER DICH?

2

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WAS SIEHST DU?

6 7

8

WIE VIELE FARBEN ENTDECKST DU?

WAS IST ALLES AUF DEM BILD?

9

11

WELCHE DETAILS GEFALLEN DIR?

10 12

ERZÄHL MAL! 13

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~ Dossier ~ KUNSTBETRACHTUNG

DOSSIE R

Kunst mit Kinderaugen sehen Ein Besuch in einem Kunstmuseum ist ein grosser Gewinn für Grosseltern und Enkel. Eine Ermunterung zum gemeinsamen Besuch. Von MELANIE BORTER (Text)

E

in Kunstmuseum steht auf der Prioritätenliste der Ausflugsorte, die man mit den Enkelkindern besuchen möchte, wohl bei den meisten Grosseltern nicht an erster Stelle. Erstens sind diese Orte nicht primär auf Kinder ausgerichtet und zweitens verstehen selbst Erwachsene die Kunst, ob klassisch – oder noch schlimmer – modern, oft selbst nicht. Wie soll man sie dann den Kindern erklären? «Gar nicht», rät Markus Stegmann, Direktor des Museums Langmatt in Baden. Er leitete für dieses Magazin den Workshop «Kunstbetrachtung für Grosseltern». Der Workshop war ein voller Erfolg und die Teilnehmenden waren sich am Ende einig: Alle wollten bald mit ihren Enkelkindern ein Kunstmuseum besuchen. Und sie freuten sich darauf. Löst man sich einmal von der Idee, Kunst verstehen zu wollen, und lässt man dem persönlichen Eindruck und der persönlichen Erfahrung, die Kunstobjekte auslösen, Raum, so erfährt man die Kunstobjekte völlig neu und erstaunlich intensiv. Oder wie es Stegmann ausdrückt: «Kunst ist nicht unzugänglich, abgehoben oder Dekoration fürs Wohnzimmer, sondern stellt im Kern immer die grossen Lebensfragen: Welchen Bezug haben wir zu dieser Welt? Wie war das Leben früher? Wie ist es heute? Woher kommen wir, wohin gehen wir?» So könne sich über die gemeinsame Betrachtung~ # 10 ~ 2018

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«Falls die Bilder zu hoch hängen: Auf Anfrage stellt das Aussichtspersonal Schemel zur Verfügung.»

von Bildern ein Austausch der Erinnerungen und persönlichen Geschichten ergeben, was die Generationen einander auf lebendige Weise entgegenführt. «Es kommt nicht so sehr darauf an, ob sich Grosseltern Kunst Museum Winterthur für Kunst interessieren, denn sie können aus ihrem Museumstrasse 52, 8400 Winterthur www.kmw.ch unschätzbaren Reichtum an Erinnerungen schöpfen», sagt der Kunsthistoriker. Wie aber soll ein Besuch im Kunstmuseum ablaufen? Worauf sollte man achten? In Anlehnung an den Workshop «Kunstbetrachtung für Grosseltern» von Markus Stegmann kann dieses Dossier als Anleitung und als Anregung zu einem gemeinsamen Besuch im Kunstmuseum gelesen werden. DAS SEHEN LÄSST SICH LERNEN 15

Der Besuch in einem Kunstmuseum will gut geplant sein. Am besten man besucht das Museum seiner Wahl

zuerst ohne Kinder. Nicht, um das Museum auf Kindertauglichkeit hin zu prüfen, sondern, um das eigene Kunstbetrachten zu üben. «Wer bei der Betrachtung von Bildern bewusst und systematisch vorgeht, wird erstaunt sein, was alles zutage tritt, nimmt man sich nur ein wenig Zeit. Das klingt womöglich etwas absurd, aber «Historische Informationen, das Sehen lässt sich tatsächlich lernen. Je genauer ich schaue, Jahreszahlen, Fakten nur desto mehr entdecke ich», sagt dann liefern, wenn die Kinder Markus Stegmann und fügt an: danach fragen.» «Man muss nicht immer kunsthistorisches Wissen heranziehen, Museum Langmatt um sich den Bildern zu nähern.» Römerstrasse 30, Ein Besuch in einem Kunstmu5401 Baden www.langmatt.ch seum ohne kunsthistorischen Wissensanspruch ist für manche wohl etwas ungewohnt, und genau deshalb ist es von Vorteil, wenn man das vorab ohne 16 Kinder übt. Bei einem Museumsbesuch nehme man sich fürs genaue Schauen oft zu wenig Zeit, weil man möglichst viel sehen möchte, warnt Stegmann. «Ich empfehle das Gegenteil: Nur wenig ansehen und dafür genauer und sorgfältiger schauen, tiefer in die Bildwelt eintauchen, auf Entdeckungsreise «Kinder gehen lustvoll und gehen, sich vom Bild leiten lassen.» Die Fülle der offen an Kunst heran und es Kunstwerke in den Museen betrachtet er als reiist sehr schön, wenn man sie ches Angebot, um nach Lust und Laune nur ein auf dieser Entdeckungsreise paar Bilder pro Besuch auszuwählen.

begleiten kann.»

Kunstmuseum Olten Kirchgasse 8, 4600 Olten www.kunstmuseumolten.ch

BILDER LINKS LIEGEN LASSEN Und so soll der Besuch ohne Kinder ablaufen: Flanieren Sie zügig durchs Museum. Ohne feste


~ Dossier ~ KUNSTBETRACHTUNG Ziele. Man soll dabei, wie ein Schmetterling, nirgends lange verweilen, rät Stegmann. «Und um Himmels willen nicht alles ansehen wollen. Achten Sie darauf, welche Bilder bei Ihnen hängen bleiben, spazieren Sie aber weiter. Nach einer kurzen Pause, in der Sie versuchen, sich zu erinnern, welche Bilder Sie angesprochen haben, gehen Sie auf die zweite Runde.» Beim zweiten Rundgang geht es ans Fokussieren. Es werden nur jene Bilder genauer betrachtet, die einem in der ersten Runde aufgefallen sind. An den andern gehen Sie einfach vorbei. Entscheiden Sie sich nur für zwei oder drei Bilder. Vor diesen aber verbringen Sie nun intensiv Zeit, mindestens 10 Minuten pro Bild. Betrachten Sie das Bild ganz genau aus der Nähe. Betrachten Sie es von weiter weg, aus der Ferne. Lassen Sie Ihren Blick über alle Details schweifen und achten Sie auch hier wieder darauf, wo Ihr Blick hängen bleibt. Was tritt beim Anblick des Bildes, der Details in Ihr Bewusstsein? Assoziationen, Erinnerungen? Die Betrachtung eines Bildes ist weniger eine Frage der Fantasie, als vielmehr der genauen, geduldigen und systematischen Wahrnehmung.

REGELN IM MUSEUM • Kunstwerke nicht berühren • sich langsam fortbewegen • Essen und Trinken ist in den Galerieräumen verboten • Kinder immer beaufsichtigen

PERSÖNLICHER BEZUG ZUR KUNST Jede Beobachtung hat einen Wert, einen persönlichen Wert. Dieser ist nicht minder wichtig als der Wert wissenschaftlich gesicherter Informationen über ein Bild. «Allein auf kunsthistorisches Wissen zu vertrauen, brächte uns um viele überraschende Entdeckungen bei einer Bildbetrachtung», sagt Markus Stegmann. Er rät, sich nach erfolgter intensiver Betrachtung einige Fragen zu stellen: An welchen Details bleibt mein Blick hängen? Was interessiert mich an diesen Details (Motiv, Erzählkraft, Farbe, Komposition)? Welche Erinnerungen, Assoziationen lösen die Details aus? Wohin führen mich die Erinnerungen und Assoziationen? Was kommt mir in den Sinn, wohin führt mich das Bild? Spiegeln sich Details meiner Biografie in Details des Bildes? Und schliesslich: Warum spricht dieses Bild zu mir? Was erzählt es mir? Es gibt so viele Geschichten zu einem Bild, wie es Betrachtende gibt. Und jede dieser Geschichten ist richtig und wichtig. Die Betrachtung von Kunstwerken bietet Grosseltern die schöne Möglichkeit, die eigenen Erinnerungen ins Spiel zu bringen und den Enkelkindern von früher zu erzählen. Aber auch die Geschichten der Kinder sind für uns Erwachsene bereichernd. Das sagt auch Daniela Müller, die Leiterin der Kunstvermittlung des Kunstmuseums Olten: «Kinder gehen lustvoll und offen an Kunst heran und es ist sehr schön, wenn man sie auf dieser Entdeckungsreise begleiten und sich auf ihre Geschwindigkeit und ihr Interesse einlassen kann.» Jetzt ist es höchste Zeit, den Kunstmuseumsbesuch mit den Enkelkindern zu planen. MIT DEN ENKELN INS KUNSTMUSEUM Vielleicht suchen Sie ein Museum in der Nähe aus. Das hat den Vorteil, dass weder Sie noch die Enkel schon von der Reise erschöpft am Ziel ankommen. Wählen sie also gemeinsam mit den Eltern den geeigneten Wochentag, die beste Uhrzeit aus. Erkundigen Sie sich, wie man am besten zum Museum gelangt, nehmen Sie sich bei der Hin- und Rückreise Zeit für Pausen. Und planen Sie lieber einen kurzen als einen langen Besuch, also besser nur eine halbe Stunde vor den Bildern verbringen als eine ganze. Auch während des Besuchs sind Pausen gut – und ganz wichtig: Bleiben Sie flexibel. Wenn Sie kein festes Programm festlegen, können Sie auf die Bedürfnisse der~ # 10 ~ 2018

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«Lieber ein paar einzelne Werke gemeinsam genauer betrachten und sich dafür Zeit nehmen, als den Anspruch haben, eine komplette Ausstellung zu besichtigen.»

Kleinen eingehen. Der Museumsbesuch soll für alle eine Entdeckungsreise sein, bei der die Enkelkinder entscheiden, welche Bilder sie entdecken wollen. Auch hier gilt, weniger ist mehr, an den meisten Bildern werden die Kinder achtlos vorbeigehen. Das macht gar Museum Haus Konstruktiv nichts. «Kinder lieben beispielsweise Paul Klee, Selnaustrasse 25, 8001 Zürich Kandinsky, Miro und andere abstrakte Kunst, www.hauskonstruktiv.ch in die sie etwas hineininterpretieren können», erzählt Karen Gerig vom Kunstmuseum Basel, fügt aber an: «das soll nicht ausschliesslich gelten – im Endeffekt sind es die Interessen des Kindes, nach denen man einen Besuch gestalten sollte». Wenn eines der Bilder die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich zieht, so bleiben Sie stehen und betrachten es gemeinsam. Reden Sie zusammen über das Bild und über sich. Dozieren Sie 17 nicht, sondern stellen Sie Fragen. • Was siehst du? • Was ist alles auf dem Bild? • Und was noch? • Was fällt dir besonders auf? • Wie viele Farben entdeckst du auf dem Bild? • Welche Details gefallen dir? • Woran erinnern sie dich? • Erzähl mal! Die Fragen zielen darauf, dass sich die Kinder zunächst erinnern, zum Beispiel an Ferienerlebnisse am Meer oder an einen Spaziergang im Schnee. Das persönliche Erinnern ist deshalb so wertvoll, weil es die Kinder zu sich selbst führt und sie «Kunstwerke im Creaviva beim Erzählen mit den Grosseltern verbindet. Durch das Erinnern und Erzählen gelangen sie in wollen berühren und berührt eine ganz persönliche Beziehung zu den Bildern. werden. Kunst im Creaviva Indem sie ihre Erlebnisse mit den Inhalten der lässt sich anfassen und Bilder intuitiv vergleichen, intensiviert sich dieser bespielen.» Bezug. Am Ende eines solchen Wahrnehmungsund Erinnerungsprozesses haben die Kinder einen Kindermuseum Creaviva, Zentrum Paul Klee eigenen, persönlichen Zugang zum Bild entwiMonument im Fruchtland 3, 3000 Bern 31 ckelt. Und selbst erarbeitet. «Das ist der grosse www.creaviva-zpk.org Unterschied zum verstandesmässigen Vermitteln von Wissen. Solches kann ich 18 annehmen oder nicht, es hat mit mir persönlich nichts zu tun», erklärt Stegmann. Nun sind Sie an der Reihe, erzählen Sie: «Mich erinnert das Bild an …» «Damals, als ich so gross war wie du, …» «Das war nämlich so …». «Es ist wichtig, dass Sie von diesem Gespräch und der gemeinsamen Betrachtung kein Ergebnis erwarten, sondern sich auf den Dialog einlassen», sagt Stegmann. Liefern Sie historische Informationen, Jahreszahlen, Fakten nur dann, wenn die Kinder danach fragen. Das gemeinsame Schauen und Erinnern steht im # 10 ~ 2018


~ Dossier ~ KUNSTBETRACHTUNG Zentrum, das Kunstwerk ist nur die Grundlage, auf der die Erinnerungen und das Gespräch gedeihen sollen. Vielleicht entsteht das Interesse, sich noch ein anderes Bild anzusehen? Wenn nicht, ist das auch gut. «Grundsätzlich gilt bei Kindern: weniger ist mehr. Lieber ein paar einzelne Werke gemeinsam genauer betrachten und sich dafür Zeit nehmen, als eine komplette Ausstellung besichtigen», rät auch Flurina Ribi Forster vom Museum Haus Konstruktiv in Zürich.

SO GELINGT DER BESUCH MIT KINDERN • genug Pausen einplanen, auch bei der Hin- und Rückreise • weniger ist mehr: nur zwei, drei Bilder betrachten • Verhaltensregeln beachten und vorab gemeinsam besprechen • gelassen nehmen, wenn man vom Aufsichtspersonal zurechtgewiesen wird

ERZÄHLEN UND ERINNERN GEHÖRT DAZU Das Kind bestimmt, wann es wieder nach Hause möchte. Ideal wäre es, wenn bei der Übergabe an die Eltern Zeit bleibt, um vom Museumsbesuch zu erzählen. Das setzt aber voraus, dass Sie und die Enkel nicht zu müde sind, sonst lieber bei der nächsten Gelegenheit nachholen. Die gemeinsame Erinnerung an den Museumsbesuch ist für alle Beteiligten wertvoll, weil das Erlebte neu gewichtet wird. Ausserdem hat das gemeinsame Erinnern etwas

Verbindendes, und die Eltern erfahren dabei, was die Kinder mit den Grosseltern gesehen und erlebt haben. Schön wäre, wenn der erste Museumsbesuch beidseits die Neugier weckt, erneut ins Museum zu gehen. Vielleicht, um am selben Ort ein anderes Bild anzusehen. Und bei der Gelegenheit die besichtigten Bilder nochmals kurz aufzusuchen. Die Wiederholung schafft die Möglichkeit, Bilder und somit Erinnerungen miteinander zu vergleichen. Dadurch wachsen bei Grosseltern wie Enkeln Seherfahrung und die Fähigkeit, sich Kunst persönlich zu erschliessen, Bilder sprechen zu lassen und mit der eigenen Biografie zu verknüpfen. •

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«Kinder sollen unbedingt Kunstmuseen besuchen» «Im Museum Tinguely lässt sich mit Kindern spielerisch Kunst erleben.» Museum Tinguely Paul Sacher-Anlage 1, 4002 Basel www.tinguely.ch

Eine kleine Umfrage bei verschiedenen Kunsthäusern zeigt, viele Museen bemühen sich, auch Kinder anzuprechen. Von MELANIE BORTER (Text)

In vielen Kunstmuseen wird die Kunstvermittlung für Kinder seit vielen Jahren grossgeschrieben. Sei es durch Kinderworkshops, Kinderclubs, Familienführungen und Kinderhandouts. Die Museen zeigen damit, wie wichtig ihnen die kleinen Besucher und die Familien sind. «Die Begegnung mit Kunst ist in jedem Alter eine Bereicherung, um Hemmschwellen ab-

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«Die Begegnung mit Kunst ist in jedem Alter eine Bereicherung.»

Kunstmuseum Basel St. Alban-Graben 8, 4010 Basel www.kunstmuseumbasel.ch

KINDER SIND KEIN PROBLEM

Und wenn die Kinder mal laut sind und sich nicht an die Hausregeln halten? Die meisten Kunstmuseen geben an, sie hätten keine Disziplinprobleme mit Kindern: «In unserem kleinen, überschaubaren Museum ist das kaum je ein Problem», sagt Daniela Müller vom Kunstmuseum Olten. Und auch Markus Stegmann berichtet, in der Villa Langmatt gäbe es diesbezüglich so gut wie keine Probleme. «Wahrscheinlich beeindruckt die Kinder der palastartige Wohncharakter der Villa. Sie haben eher Respekt davor, dass jeden Moment «Über das eigene Tun lernen die ehemalige Bewohnerin die Kinder künstlerische Ausum die Ecke biegen könnte», drucksformen kennen. Dies ersagt er. Auch Melanie Pfefmöglicht ihnen einen wunderbar ferle vom Museum Tinguely in Basel winkt ab: «Bei uns effektiven Zugang zur Kunst.» fällt es nicht auf, wenn Kinder auch mal laut sind. Denn Aargauer Kunsthaus

Kunstmuseum Luzern Europaplatz 1, 6002 Luzern www.kunstmuseumluzern.ch

«Im Endeffekt sind es die Interessen des Kindes, nach denen man einen Besuch gestalten sollte. »

zubauen oder gar nicht erst entstehen zu lassen, das ist uns ein Anliegen», sagt etwa Eveline Suter im Namen des Kunstmuseums Luzern. Ähnlich äussert man sich im Museum Haus Konstruktiv in Zürich: «Wir unterstützen und fördern aktiv den Besuch von Kindern im Museum.» Auch die Leiterin Kunstvermittlung des Kunstmuseums Olten, Daniela Müller, findet es sehr wichtig, dass Menschen bereits im Kindesalter an die Kunst herangeführt werden: «So ist eine erste positive Erfahrung gemacht und ein wichtiger Grundstein gelegt, um sich auch später mit einem offeneren Geist wieder darauf einlassen zu können.»

Aargauerplatz, 5001 Aarau www.aargauerkunsthaus.ch # 10 ~ 2018


~ Dossier ~ KUNSTBETRACHTUNG

«Die Museumsräumlichkeiten sollen belebt sein, und es gehört dazu, dass es zwischendurch auch einmal etwas lauter wird.» Kunstmuseum Solothurn Werkhofstrasse 30, 4500 Solothurn kunstmuseum@solothurn.ch

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Tinguelys Maschinen sind nicht bekannt dafür, dass sie flüstern, nein, sie rattern, quietschen und machen durchaus auch Lärm.» Aber auch die Museen mit leiser Kunst geben an, dass Kinderlärm meistens kein Problem sei. «Unsere Museumsaufsichten achten darauf, dass nichts angefasst wird. Lärm war, soviel ich weiss, bisher kein problematisches Thema», berichtet Eveline Suter vom Kunstmuseum Luzern. Melanie Staub vom Kunst Museum Winterthur gibt zu bedenken: «Wird eine Führung gestört, müssen wir Kinder und ihre Begleitpersonen darauf aufmerksam machen und sie bitten, etwas leiser zu sein», und fügt an: «Kinder sollen unbedingt Kunstmuseen besuchen – unseres natürlich sowieso!» •

BILDLEGENDEN 1 Max Beckmann «Das Nizza in Frankfurt am Main» 1921, Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler 2 Hans Emmenegger «Ziege», Kunstmuseum Luzern 3 Vincent van Gogh «Joseph Roulin» 1888, Kunst Museum Winterthur 4 Mary Cassatt «Kind auf blauem Kissen» 1881, Museum Langmatt, Baden 5 Albert Anker «Knabe mit seinen Schulsachen» 1881, Kunst Museum Winterthur 6 Camille Pissarro «Kastanienbäume in Louveciennes» Frühling 1870, Museum Langmatt, Baden 7 Helmut Middendorf «Sensenmann» 1987, Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler 8 Rolf Winnewisser «Eisbär» 1988, Kunstmuseum Luzern 9 Paul Cézanne «Früchte und Ingwertopf» um 1890–1893, Museum Langmatt,

Baden 10 Sophie Taeuber-Arp «Surgissant, tombant, adhérant, volant» 1934, Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler 11 André Thomkins «Knopfei» 1973, Aargauer Kunsthaus, Aarau, Jörg Müller 12 Ilse Weber «Nachtcapriccio» 1981, Aargauer Kunsthaus, Aarau, Jörg Müller 13 Reto Pulver «Protagonistinnen» 2017, Kunstmuseum Olten 14 Josephine Troller «Garten Eden» 1963–64, Kunstmuseum Luzern 15 Eugène Boudin «Rückkehr der Fischerboote nach Trouville» Museum Langmatt, Baden 16 Lucie Schenker «6 Zeichen» 1989, Kunstmuseum Olten 17 Creaviva, Bern 18 Reto Pulver «Spanische Treppe» 2015, Kunstmuseum Olten 19/20 Haus Konstruktiv, Bettina Diel

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TM © 1981 RUG LTD

FREDDY BURGER MANAGEMENT PRÄSENTIERT

Schweizer Tournee Oktober 2018 bis April 2019

12. bis 24. Februar 2019 Theater 11 Zürich

musical.ch

11. Mai 2019 | 19.30 Uhr Hallenstadion Zürich


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Schluss mit Nuggi Von IRMA AREGGER (Aufzeichnung)

Nach dem Durchbruch aller Milchzähne sollte mit einer langsamen Entwöhnung des Nuggis begonnen werden.

G

esunde Babies kommen mit einem angeborenen Saugreflex zur Welt. Er wird ausgelöst, wenn die Lippen des Säuglings die Brust der Mutter, den Sauger der Flasche oder den Nuggi berühren. Dieser Reflex ist sehr wichtig und sichert dem Kind die Nahrungsaufnahme. Das Saugbedürfnis ist jedoch nicht nur an das Hungergefühl gekoppelt, es dient dem Wohlbefinden des Kleinen und ist aktiviert, wenn es missgestimmt, gelangweilt oder müde ist. Kinder, die zu lange nuckeln, können Zahnfehlstellungen bekommen, sie atmen durch den stets offenen Mund und zeigen ein frühkindliches Schluckmuster. Manchmal wird auch die Sprachentwicklung behindert. Eine ständig mitgeführte Nuckelflasche mit Fruchtsäften oder Süssgetränken wirkt sich negativ auf die Mundgesundheit aus. Die Zwischenverpflegungen sollen gesund sein, zum Beispiel Vollkornbrot mit Gurkenscheiben oder Apfelschnitzen. Für Säuglinge

und junge Kleinkinder sind harte und rohe Lebensmittel zwar noch nicht geeignet, später bieten diese aber ein ideales Kautraining. Doch zurück zum Saugbedürfnis. Es stellt sich weniger die Frage, ob die Kinder lutschen, sondern vielmehr, woran sie das idealerweise tun. Wie werden Kieferwachstum und Zahngesundheit am wenigsten gefährdet? Praktisch für das Kind und allzeit bereit ist der Daumen, der sich aber nur schwer wieder abgewöhnen lässt. Gegen einen möglichst flachen, auf die Grösse des Kindes angepassten Schnuller spricht nichts, sofern dieser gezielt eingesetzt und die Intensität der Benutzung kontrolliert und falls nötig limitiert wird. Spätestens nach dem Durchbruch aller Milchzähne im Alter von etwa 30 Monaten sollte mit der Entwöhnung des Nuggis begonnen werden.

• In schwierigen Phasen dem Kind beistehen, viel Zuwendung schenken oder zu Ablenkung verhelfen. • Nuggi tagsüber weglegen, zum Beispiel in ein Schächtelchen. • Dem Kind zutrauen, dass es Situationen ohne Nuggi überstehen kann und anerkennen, dass es nur noch selten einen Nuggi braucht. • Kreative Ideen, etwa: Die Nuggifee bedankt sich mit einem Präsent für die neue Nuggilieferung. Dem Samichlaus, Christkind oder dem Osterhasen das Nuggipäckchen verschenken. Alle Nuggis an einen Nuggibaum hängen. •

TIPPS BEIM NUGGI-ABGEWÖHNEN: • Nuggi soll nicht immer einsatzbereit sein, also keine Nuggikette anbringen. Nur noch bei Müdigkeit, für die Autofahrten oder zum Einschlafen den Nuggi verwenden. • Aktive Momente draussen und Spiel- und Essenszeiten werden nuggilos abgehalten. # 10 ~ 2018

JUDITH HÜRBI (51), Mütter- und Väterberatung Graubünden. Sie hat zwei erwachsene Kinder.


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Das Nasentildy oder eine fast wahre Geschichte Hausarzt Edy Riesen erinnert sich an ein Dorforiginal seiner Kindheit.

E

s war einmal eine alte Frau mit einer ausser-

ordentlichen Nase. Die war nicht nur lang und spitz, nein, sie konnte fast alles, was einen Menschen ausmacht. Natürlich konnte sie riechen, aber sie konnte auch fühlen, sie konnte abschätzen und ausmessen, registrieren und kategorisieren und sie konnte irgendwie sogar sprechen. Natürlich sprach der Mund, aber der dominante Erker warf einen derartigen Schlagschatten über die dünnen Lippen, dass man den Mund kaum wahrnahm. Dieser Sprechschlitz war aber ein ebenso treffsicherer Schütze wie das Riechorgan ein Generalempfänger war für alle Botschaften und Meldungen, die hereinkamen. Auf ebendiesem Giebel thronte das Nasenvelo, von dem man immer befürchten musste, es rutsche nach vorne ab – was, zur Beruhigung sei es gleich gesagt, nie geschah. Tildy war eine unumgängliche Tatsache, wie die Kirche oberhalb des Dorfes, die grosse Linde vor Nachbars Haus und das Schulhaus mitten im Dorf. Genau da vis-à-vis wohnte respektive stand sie und kontrollierte die ein- und ausgehende Schülerschaft. Sie begutachtete mit ihren gutmütigen Augen die ganze Jungmannschaft von A bis Z, aber vor allem roch sie, atmete sie ein, ventilierte und taxierte sie, vermass die Knaben und Mädchen nasenmässig. SIE KANNTE ALLE

Vor Jahrzehnten gab es kein einziges Kind, das sie nicht sofort einer Familie zuordnen konnte. Die flügelohrigen, o-beinigen, watschelgängigen Individuen unterschied sie leicht von den zierlichen, schnellfüssigen, biegsamen dank ihren Gerüchen, die daherwehten. Dieser da roch nach Koch, der andere nach Recher, dieses Mädchen verströmte das typische Hug-Tschopp-Tschopp Aroma und jenes arme mickrige Ding miststöckelte ein bisschen, ~ # 10 ~ 2018

EDY RIESEN (70) war als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führte seine Praxis bis vor kurzem mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

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Rehabilitation Mit neuer Kraft zurück in den Alltag

Wir sind für Sie da: Dr. med. Christel Nigg, Chefärztin Dr. med. Anna Georgi, Leitende Ärztin Telefon 044 268 38 38 www.susenbergklinik.ch Zentral in Zürich

Persönlich. Engagiert.


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EGK-Ratgeber Nr. 4

Geliebte Begleitung

weil es tatsächlich einer Ehe «über den Miststock» entsprang, wie man zu sagen pflegte. Es tat sich für Tildy ein ganzes anthropo-olfaktorisches Reich auf, für das andere in den Zoo gehen mussten.

Die Lebenswelten von Kindern haben sich seit Ihrer Jugend verändert? Das Bewegungsbedürfnis aber nicht.

NEUE GENE, NEUE GERÜCHE In der neueren Zeit wurde die Zuteilung schwieriger, weil immer mehr Duschgel-Aromen, Deos, Sonnencremen und Haargels Einzug hielten, sehr zum Bedauern der Dorf-Supernase. Als ehemaliges Aupair hatte sie ein Jahr im Welschland verbracht und betonte immer wieder einmal: «Je préfère les odeurs naturels!» Zudem setzte nun eine Importwelle von neuen Genen ein, sodass die alten Vererbungsmuster bald ausgedient hatten. Nun muss man aber wiederholen, dass Tildy bei all ihren unübertrefflichen Geruchsanalysen von gutmütiger Natur war und vor

Erinnern Sie sich noch an die ausgedehnten Spiele auf den autofreien Strassen Ihrer Kindheit? Mit dem demografischen Wandel hat in der Schweiz auch ein Wandel der Lebenswelten stattgefunden. Ihre Enkelkinder leben in einer schnelleren, dichteren Welt mit neuen Gefahren. Insbesondere in Städten ist es manchmal schwierig, genug Platz zum Toben und gemeinsamen Spielen zu finden. Dabei ist das Bewegungsbedürfnis Ihrer Enkelkinder genauso gross wie Ihres während Ihrer Kinderjahre. In ihrem Bewegungsdrang können Ihre Enkel von Ihnen profitieren, auch wenn Sie selbst es vielleicht lieber ein bisschen ruhiger angehen. Nehmen Sie sich doch einmal die Zeit, die jungen Wilden in den nächsten Park, in den Wald oder auf den Spielplatz zu begleiten. Dadurch können Sie nicht nur gemeinsame Zeit mit Ihren Enkeln geniessen. Ich versichere Ihnen nämlich: Wenn Sie sich von deren Spielfreude anstecken lassen, profitiert auch Ihre Gesundheit. Wie? Das erfahren Sie im Ratgeber «Bewegung, Spiel und Spass in der ganzen Familie» der EGKGesundheitskasse: www.egk.ch/spiel-und-spass

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Prof. Dr. Lukas Zahner Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel

allem, dass sie einen Hang zum Neuen und Fremden zeigte. Sie hatte einen prächtigen Mutterwitz und Gwunder, was sich leicht erklären lässt, da neue Gene neue Gerüche erzeugten. Die zuerst per Heirat eingemischten, später als ganze Familien eingewanderten neuen Duftnoten versetzten die Nase von Tildy in Begeisterung. Darum erkundigte sie sich durchaus auch einmal freundlich bei einem kleinen Mädchen oder Knaben, wie er denn heisse. Und sofort schrieb sich im Riechzentrum des Tildyschen Grosshirns (im Nucleus olfactorius) wie in einem Kochbuch eine unauslöschbare Erinnerung ein, sozusagen ein Rezept. Das war natürlich für Menschen, die die Gute nicht riechen konnte, unangenehm, denn die konnten scharwänzeln, schmeicheln und schönreden, wie sie wollten, da gab es nichts mehr gutzumachen. Wenn sie einmal jemanden «in der Nase hatte», war Hopfen und Malz verloren. Man muss dazu wissen, dass Tildy auch Ungerechtigkeit, Neid, Hinterhältigkeit, Missgunst und Geiz roch. Das stank je nachdem nach faulen Eiern, Hühnermist oder Erbrochenem. Das Leben war also nicht immer nur angenehm für eine hochentwickelte Nase. Von den solchermassen Gezeichneten galt es, Abstand zu halten, denn schon ab zwanzig Metern Distanz, je nach Wetterlage weniger oder mehr, konnte es kritisch werden. Wenn Tildy so dastand, zufrieden und selbstvergessen wie eine witternde Füchsin, war das Nasenflügeln die einzige wahrnehmbare Bewegung. Ein Schnuppern, ein winziges Luftholen, ein Heben und Senken der Brust und oft ein Lächeln auf dem Antlitz, so habe ich sie in Erinnerung, und auch wenn alles völlig übertrieben ist und ziemlich viel dazugetan, enthält die Geschichte einen Kern Wahrheit. •

# 10 ~ 2018


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

Grossmutter zwischen den Fronten

L

KATHARINA LEY (71) ist Psychoanalytikerin mit Praxis in Biel, Soziologin, Buchautorin und Grossmutter von zwei Enkeln. Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley, Rosenweg 17, 2555 Brügg bei Biel beratung@grosseltern-magazin.ch

GROSSMUTTER (75) ERZÄHLT: Ich habe heute ein offenes Verhältnis zu meiner Tochter (46). Als Kind und vor allem als Jugendliche hat sie viel Mist gebaut und mich als alleinerziehende Mutter sehr gefordert. Zu meiner Enkelin (18) habe ich auch eine gute, offene Beziehung. Wie früher ihre Mutter, tut sie viele grenzwertige Sachen – Alkohol trinken, rauchen, nachts nicht heimkommen. Wir reden darüber. Meine Enkelin und ich fühlen uns gegenseitig ernst genommen, und sie vertraut mir. Meine Tochter schimpft permanent über ihre Tochter. Ich erzähle ihr dann, wie viel Mist sie selbst gebaut hat in dem Alter. Beiden versuche ich zu vermitteln, dass sie sich ähnlich sind und dass es immer wieder wichtig ist, einander zu vertrauen und einander nicht fallen zu lassen. Es ist mir gar nicht wohl dabei, zwischen den beiden zu stehen.

iebe Grossmutter, ja, sich zwischen Stuhl und Bank zu befinden, ist weder angenehm noch bequem. Doch Sie erfüllen dabei eine wichtige Rolle für Tochter und Enkelin. Ihrer Tochter versuchen Sie den Spiegel vorzuhalten. Sie hört Ihnen zwar zu, kommt aber nicht aus ihrer Unzufriedenheit heraus. Ihre Enkelin ist froh über Sie als verständige Grossmutter, die zuhören kann und sich davor hütet, sie zu erziehen. Ihre Beziehungen zu je Tochter, Enkelin und Schwiegersohn sind unterschiedlich. Es gibt keine Einheit, keinen Einklang und deshalb fühlen Sie sich unwohl. Nun gilt es, nach möglichen Lösungen zu suchen, wie Ihre Rolle angenehmer gestaltet werden kann. Da es schwierig bis unmöglich ist, andere zu ändern, soll frau bei sich selbst anfangen. Für Sie gilt der sorgfältige Blick auf das Ganze, auf das Familiensystem. Da gibt es Ihre Tochter, die offenbar nicht einsehen will, dass sich bei ihrer eigenen Tochter etwas wiederholt, was sie von sich selbst kennt. Und dass das auch etwas mit ihr als Mutter zu tun hat. Da gibt es die Achtzehnjährige, die offensichtlich mehr Verständnis und Halt von ihren Eltern braucht. Sie hat jedoch auch einzusehen, dass sie als jetzt Erwachsene Verantwortung für sich übernehmen muss. Dann gibt es möglicherweise eine alle unterstützende Rolle für den Vater, der bisher als aussen vor erscheint. Und zum Familiensystem gehören Sie, liebe Grossmutter, in der wichtigen und unbequemen Rolle der Ältesten. Sie möchten es gerne gut haben im Familienkreis der Generationen. Ich stelle als Aussenstehende fest, dass alle Ihnen zuhören, aber als je einzelne, nicht als Familie. Diese Einheit können Sie nicht herstellen, jedoch sie sich vorstellen, sich wünschen und diesen Wunsch auch allen gegenüber verbal ausdrücken. Worte wirken Wunder. Es scheint mir, dass Sie äusserlich gar nichts ändern sollen, sondern sich behaglicher in Ihrer wichtigen Ältesten-Rolle einrichten können. Bereits Ihre veränderte innerliche Einstellung, Ihre Entspannung und Ihr Glaube an das Familiensystem kann einiges Gutes bewirken. •

# 10 ~ 2018

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Von KARIN DEHMER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

LA CHAUX-DE-FONDS

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Von oben sieht La Chaux-de-Fonds aus wie ein Schachbrett. Um es zu entdecken, steigt man am besten auf einen Turm. Und wenn man wieder unten steht, hat man die Qual der Wahl: Museen, Spaziergänge, Tiere und Spielplätze warten auf Gäste. WAS WIE WO

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DER WEG DER SIEBEN BIENEN Um alle sieben Wege abzulaufen, braucht man etwas Zeit, lernt dabei La Chaux-

Vitrinen führen in die Geheimnisse der Zeitmessung ein und als Besucher ist man einmal Beobachter und einmal Herr über überra-

de-Fonds aber von allen Seiten kennen. Jeder Startund Ankunftspunkt der sieben Spazierwege ist mit dem Bus erreichbar. Auch gibt es eine 7-Wege-App. Die Spaziergänge dauern zwischen 1,5 bis 3 Stunden. Tipp: Der violette Weg startet im Zoologischen Garten Bois du Petit-Château. www.cheminsdes7abeilles.ch

schende Experimente. Nach dem Museumsbesuch lädt im Park ein Glockenspiel zum Verweilen ein. Di–So: 10–17 Uhr Erwachsene: 15 Franken, Kinder bis 12 Jahre gratis. Rue des Musées 29. www.mih.ch

2

PARK DU BOIS DU PETIT-CHÂTEAU Tierpark und Vivarium, in dem es Luchse, Fischotter, Hirsche und andere europäische und einheimische Säugetiere und Vögel zu beobachten gibt. Im Vivarium leben zudem exotische Reptilien und Fische: Kobras, Pythons, Krokodile, Vogelspinnen und Piranhas. Der Eintritt ist gratis. Mo–So: 8–8 Uhr (Winter bis 17 Uhr). Rue Alexis-Marie-Piaget 82. www.zoobpc.ch 3 UHRENMUSEUM Man wähnt sich im Inneren des Museums in einer grossen Uhr. Die Inhalte von

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MINIGOLF Mitten in der Stadt lädt die Anlage zum Spielen ein und im kleinen Restaurant kann man sich mit einer Zwischenmahlzeit stärken. Per Anruf sicherstellen, ob die Anlage geöffnet ist. Rue des Mélèzes 14. 032 913 02 92 5 BAUERNMUSEUM

Ausstellung zu verschiedenen Aspekten der Sitten und Gebräuche der Bewohner der Neuenburger Berge, die gleichzeitig Bauern und Uhrmacher waren und die Region besiedelt, geprägt und entwickelt haben. Mi–So: 14–17 Uhr. Erwachsene: 8 Franken, Kinder gratis. Rue des Crêtets 148. www.mpays.ch

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LA FERME DES BRANDT Landbeiz ausserhalb der Stadt mit Spielzimmer und vielen Spielgelegenheiten. Direkt neben der Terrasse: Schaukel, Trapez, Rutscwhbahn, Kletterschloss und Kaninchen zum füttern. Per Bus oder mit einem längeren Spaziergang von der Stadt aus erreichbar. Mo und Mi geschlossen. Petites Crosettes 6. www.fermedesbrandt.ch 7 ACROLAND PARK

Ein kleiner Seilpark mit Blick auf die Stadt. Drei Parcours stehen zur Verfügung, für Kinder ab einer Körpergrösse von 1,20m. Mi: 13–20 Uhr. Sa/So: 10–20 Uhr. Erwachsene: 28 Franken, Kinder: 18 Franken. Rue du Succès 62. www.acrolandpark.ch 8

CHEZ GILLES Die Terrasse dieses Restaurants liegt direkt am grossen, umzäunten Spielplatz «Place de Lilas». Also ein guter Ort, um bei schönem Wetter mindestens zu einem Kaffee einzukehren, während sich die Kinder nebenan vergnügen. «Chez Gilles» hat auch stilvoll eingerichtete

# 10 ~ 2018

Hotelzimmer. Rue du 1er Mars 7 9

TURM ESPACITÉ Vom 14. Stock des Turms hat man eine gute Sicht über die Stadt und ihre schachbrettartige Anlegung. Es gibt ein Restaurant, aber man kann vom Flur aus auch einfach hinuntergucken. Im Erdgeschoss befindet sich das Tourismusbüro, das mehrere Touren in der Stadt anbietet, so zum Beispiel zur Uhrenindustrie oder zu den Frühwerken von Le Corbusier. Espacité 2. www.neuchateltourisme.ch/ de/entdeckungen/ staedte-kultur 10 HERBERGE LA COQUILLE

Die Herberge mit mehreren bunt eingerichteten Mehrbettzimmern und einer Küche zur Mitbenutzung wird von einer Familie mit zwei Kindern geführt. Die Herberge ist auch ein Gemeinschaftszentrum; man trifft sich für Spielnachmittage und zum Austausch. Die Türen sind immer offen. Rue du 1er Mars 14. www.lacoquille.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Baustelle des Monats ~

EPPENBERGTUNNEL WO

Zwischen Däniken und Wöschnau (SO) WAS

Der Eppenbergtunnel ist Teil des Vierspurausbaus der SBB zwischen Olten und Aarau. Der Tunnel wird 3114 Meter lang werden. BESTE SICHT

Die Aussichtsplattform oberhalb des Tunnelportals auf der Seite Wöschnau schafft einen Überblick über die Baustelle und man kann beobachten, wie das Gestein aus dem Tunnel befördert wird. Vom SBB InfoCenter Eppenberg her erreicht man die Plattform nach einem 15-minütigen Spaziergang über die Schachenbrücke, zum Kreisel und hinter das Restaurant Kolibri. Die Aussichtsplattform ist frei zugänglich. ~KD

Niederurnertäli

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it der Luftseilbahn Niederurnen-Morgenholz gelangt man in acht Minuten ins Niederurnertäli hoch über dem Glarnerland. Für Familien bietet das Niederurnertäli verschiedene Wanderungen: Auf einem gut markierten Rundwanderweg trifft man auf über zwanzig verschiedene Tier- und Fabelskulpturen, die der Forstwart Thomas Jud mit seiner Kettensäge erschaffen hat. Die Wanderung dauert rund 90 Minuten und führt zu zahlreichen schönen Aussichtspunkten. Ein weiterer Weg führt von der Bergstation in ca. 45 Minuten zu einer Feuerstelle der Schweizer Familie. Für Kinder wurde dort ein grosser und vielfältiger Abenteuerspielplatz realisiert. Mit 1640 m ü. M ist das Hirzli einer der lohnendsten Berge des Glarner Unterlandes mit einer grandiosen Aussicht. Die Wanderzeit von der Bergstation zum Hirzli und wieder zurück beläuft sich auf rund 3 Stunden. ~KD

START/ZIEL

EINKEHREN

Mit Auto oder Zug nach Niederurnen zur Talstation der Luftseilbahn.

Restaurant Hirzli, Telefon 055 610 27 91, Mo/Di Ruhetag.

ROUTEN

MEHR INFOS

Skulpturen-Rundweg: ca. 90 Minuten, von der Bergstation zur Feuerstelle mit Abenteuerspielplatz: ca. 45 Minuten, Rundwanderung Hirzli: ca 3 Stunden.

www.niederurnertaeli.ch www.glarnerland.ch

Die SBB bieten auch Führungen in den Stollen an: www.sbb.ch/ueber-die-sbb/ projekte

#10 ~ 2018


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10 ~ Agenda ~

~ Fotomuseum Winterthur ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN

EARLY BIRD Kinder ab 5 Jahren erfahren in der aktuellen Ausstellung, was Fotografen interessiert, wie sie die Welt in ihren Bildern zeigen und welche Mittel ihnen zur Verfügung stehen. Anschliessend haben die Kinder Gelegenheit, eigene Werke zu gestalten. Am Ende des Workshops präsentieren sie ihre Ideen, Fotos oder Zeichnungen den Erwachsenen oder führen selbst durch die Ausstellung. Für die Erwachsenen findet um 11.30 Uhr eine öffentliche Führung durch die aktuelle Ausstellung statt. ~KD 28. Oktober 2018, 11–12.30 Uhr 15 Franken inkl. Gratiseintritt für zwei Begleitpersonen, Anmeldung erwünscht. www.fotomuseum.ch

30.9. – Sihlwald

PILZTAG Genuss für alle Sinne bieten die Stände mit den frischen Pilzen. Die farben- und formenreiche Welt der Pilze lässt staunen über die Vielfalt dieser Lebewesen. Pilze mit besonderen Düften stehen zum Beschnuppern bereit. Und für die kleinen Gäste gibt es lustige und spannende Pilzspiele wie Memory und Pilzlabyrinth. Wildnispark Sihlwald, 11–17 Uhr. Eintritt frei.

www.wildnispark.ch 3.10. & 7.10.2018 – Augst

VOM KORN ZUM RÖMERBROT Wie wurde vor 2000 Jahren Korn zu Brot verarbeitet? Schritt für Schritt erleben und gestalten Kinder und ihre Familien gemeinsam eine Brotproduktion wie in römischer Zeit. Anschliessend wandern die Brote in den Ofen und werden zum Schluss noch warm mit nach Hause genommen. Augusta Raurica, 11–17 Uhr. Ab 5 Jahren. Erwachsene 16, Kinder 8 Franken.

www.augustaraurica.ch 5.10.2018 – Zürich

GARTENKINDER

~ Historisches Museum Baden ~

AUFBRUCH Love, Peace und Frauenstimmrecht: In der Ausstellung wird am Beispiel von Baden der Weg der Schweiz heraus aus dem engen Korsett der wirtschaftlich erfolgreichen Nachkriegsjahre in eine bewegte, farbige Welt voller Hoffnungen und Visionen gezeigt. Zahlreiche Fotografien, Plakate und Zeitungsausschnitte dokumentieren die Forderungen der Zeit, und attraktive Exponate stehen für die gesellschaftlichen Entwicklungen zu Hause und an der Wahlurne. ~KD Historisches Museum, Baden. Mit breitem Angebot an Diskussionen, Theater und Lesungen zum Thema. www.museum.baden.ch

Pflanzen, planschen, wühlen und ernten … Neugierige Kinder von 2½ bis 5 Jahren gestalten mit Andrea Lienert den Garten im Zentrum Krokodil. 14–15.30 Uhr. Erwachsene mit Kind: 9 Franken, inklusive Zvieri.

www.zentrumelch.ch/krokodil 6., 7., 13., 14. & 17.10. 2018 – Basel

MARSMENSCH ZU BESUCH Mika, ein lebensfroher und lustiger Ausserirdischer, kracht mit seinem Raumschiff in ein Wohnhaus. Dieser Besuch bringt den Hausbewohnern ganz schön viel Wirbel und am Ende auch grosses und unerwartetes Glück. Theater Arlecchino, 14.30–16.15 Uhr.

# 10 ~ 2018

Ab 5 Jahren. Tickets: Erwachsene 20, Kinder 15 Franken.

www.theater-arlecchino.ch 20., 21. & 24.10.18 – Wädenswil

DAS GROSSE GLÜCK «Bastlonaut Basil und das grosse Glück» heisst das neue Märli von Andrew Bond. Pechvogel Basil schiesst sich mit einer selbst gebastelten Rakete ins Weltall, wo er allerhand skurrile Gestalten trifft und vielleicht eine Antwort findet auf die Frage, was Glück ist. Kulturhalle Glärnisch, 14–16 Uhr. Ab 4 Jahren. Erwachsene 37, Kinder 27 Franken.

www.musical.ch/ maerlimusical 24.10.2018 – Frauenfeld

SCHLOSSGESCHICHTE Die Schlossgeschichtenschatulle entführt die kleinsten Museumsbesucher mit einer Bilderbuchgeschichte in die Welt von Helden und ihren Abenteuern. Historisches Museum Thurgau, Schloss Frauenfeld, 14–15 Uhr. Ab 5 Jahren. Eintritt: 5 Franken. Anmeldung erforderlich.

www.historischesmuseum.tg.ch 26.–28.10. 2018 – Mönchaltorf

KÜRBISSCHNITZEN Kinder und ihre Begleiter schnitzen in der Naturstation fröhlich-gruselige HalloweenGesichter. Werkzeug und Vorlagen stehen bereit. Kürbisse können vor Ort gekauft werden – «es hät, solangs hät». Naturstation Silber weide, 10–18 Uhr. Erwachsene 7, Kinder 3 Franken.

www.greifensee-stiftung.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Übernachten ~

Hotel Montarina Lugano

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as Wichtigste zuerst: Es gibt einen grossen Swimmingpool. Je nach Wetter ist der bis Ende Oktober in Betrieb. Auch davon abgesehen, ist das «Montarina» eine ideal gelegene Schlafgelegenheit direkt beim Bahnhof Lugano. Bei den Zimmern kann man zwischen zwei Kategorien wählen: «Antique» – reduziert-stilvolle Zimmer im 1860 gebauten Haupthaus – oder «Confort» in einem der Nebengebäude. Im Angebot gibt es zudem einfache Mehrbettzimmer mit vier bis acht Schlafplätzen. Neben der grosszügigen Parkanlage mit Pool steht den Gästen eine Küche zur Selbstverpflegung zur Verfügung. Doppelzimmer ab 125 Franken inkl. Frühstück. ~KD

Hotel & Hostel Montarina Via Montarina 1, 6900 Lugano 091 966 72 72 info@montarina.ch www.montarina.ch

Ku

MUSEUnstmuseum MST Basel ESTER

«

Oma, nicht so nah!», warnt Felia (5) die Grossmutter, die auf die zweite Kuh auf dem Bild zeigen will – das 52. Tier seit Beginn ihrer Zählung im ersten Stock des Kunstmuseums Basel. Das korrekte Verhalten der Kunst gegenüber ist Felia klar, aber dass ALLE Bilder hier GEMALT sein sollen, das glaubt sie einfach nicht. Gut, hier bei diesem Hodler-Gemälde kennt sie die weissen Punkte im Grün, so malt sie selber auch Blumen auf der Wiese. Aber daneben, bei den Bergen und Kühen Segantinis, scheint ihr alles – sie kann es nicht ausdrücken – nein, nicht wie auf einem Foto, aber einfach nicht gemalt. Dieser Eindruck hätte den Maler sicher gefreut. Arnold Böcklins spritzende, tollende Meergeschöpfe begeistern Grossmutter und Enkelin gleichermassen, aber Felia wird vom Bild daneben magisch angezogen. Da steht ein Mann auf einem Felsen und schaut, eng in sein Gewand geschlungen, aufs Meer. Schräg unter ihm sitzt eine schöne nackte Frau mit einer Harfe und sieht unglücklich zu ihm hoch. Dargestellt sind Odysseus und Kalypso. Die Grossmutter erinnert sich nur in Ansätzen an die Geschichte, die Enkelin will mehr davon hören. Die Grossmutter lenkt ab durch einen Stockwerkwechsel zur abstrakten Kunst. Abwechselnd zählen die beiden alle Farben auf dem Bild, vor dem sie nach zehn Schritten landen, oder zu dem sie einander blind führen. Vor lauter baumstammgrau und schokoladebraun kriegen sie Hunger. Doch Odysseus war auch nach dem Schokoladenkuchen aus dem Museums-Café nicht vergessen. Auf dem Weg zum Bahnhof gab es zum Glück eine gut sortierte Buchhandlung, und nach der Zugfahrt war Odysseus gerade dem einäugigen Riesen entkommen … • Kunstmuseum Basel, St. Alban-Graben 16 ELI WILHELM (57) testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch

#10 ~ 2018


~ Publireportage ~ SBB

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Erfahren und erleben ~ Chocolat Frey ~

SCHOKOLADENMOMENTE

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nternehmen Sie diesen Herbst mit Ihren Enkelkinder einen Ausflug in ein interaktives Museum. In Zusammenarbeit mit SBB RailAway stellen wir Ihnen sechs spannende Museen vor. Mit dem SBB RailAway-Kombi-Angebot profitieren Sie gleich doppelt: 20% Ermässigung auf die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr sowie bis zu 20% Ermässigung auf die Freizeitleistung. Und das Beste: Während der Anreise mit dem

Auf dem Schokoladenweg entdecken Sie die Welt der Kakaobohne vom Anbau bis zur genussvollen Schokolade. Sie schulen Ihre Spürnase im Duftlabor und finden im Schokotank heraus, wer die schwerste Tafel kreiert. Geniessen Sie die Degustation und seien Sie live dabei, wenn Roboter Röbi die Poème Frey Schokolade verpackt. Schokoladenmomente für Sie und Ihre Enkel. In den beliebten Schoggi-Giesskursen können Sie nach Herzenslust mischen, dekorieren und gestalten (täglich vier Kurse, Anmeldung via chocolatfrey.ch). SBB RAILAWAY-KOMBI, PROFITIEREN SIE VON: •

20% Ermässigung auf die Fahrt mit dem öffentlichem Verkehr nach Buchs bei Aarau

öffentlichen Verkehr haben Sie schon Zeit, um mit Ihren Enkeln ein spannendes Buch zu lesen oder die schöne Landschaft zu bestaunen. Übrigens: Mit der Kinder-Mitfahrkarte für 30 Franken reist ein Kind ab sechs Jahren bis vor dem 16. Geburtstag ein ganzes Jahr lang in Begleitung einer Person mit gültigem Fahrausweis gratis durch die Schweiz. Mehr Informationen finden Sie auf sbb.ch/kinder. Im nächsten Heft stellen wir Ihnen das FIFA World Football Museum Zürich und das Swiss Science Center Technorama vor. Diese und viele weitere attraktive RailAway-Kombi-Angebote: sbb.ch/familien.

~ Verkehrshaus Schweiz ~

OFFEN FÜR ENTDECKER Spass, Unterhaltung und Faszination für die ganze Familie – über 3000 Zeitzeugen der Mobilitätsgeschichte, verschiedene Bahn- und Flugsimulatoren, Multimediashows oder eine riesige begehbare Schweizerkarte machen das Verkehrshaus zu einem der beliebtesten Museen der Schweiz. Nebst dem Museum runden die Zusatzleistungen Filmtheater, Planetarium und Swiss Chocolate das erlebnisreiche Angebot ab.

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20% Ermässigung auf die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr nach Luzern und ermässigtem Transfer bis Luzern Verkehrshaus

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Verkehrshauses

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VERLOSUNG Senden Sie uns auf competition@railaway.ch ein Foto von Ihnen und Ihren Enkeln im Zug. Unter allen Teilnehmenden verlosen wir ein kostenloses RailAway-Kombi-Angebot für 2 Erwachsene und 3 Kinder. Einsendeschluss: 30.11.2018. Die Gewinner werden bis Mitte Dezember persönlich benachrichtigt

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~ Service ~ BASTELN

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Lampionblumen oder Physalis gedeihen und vermehren sich in allen Gärten. Die Blüten können ab August geerntet und später zu Dekorationszwecken verwendet werden. Wem das herbstliche Orange vor dem Fenster zu knallig ist, wirkt mit etwas Farbe entgegen. Von KARIN DEHMER (Idee) und TIBOR NAD (Foto)

DAS BRAUCHT’S • getrocknete Blüten (nach der Ernte ein paar Tage oder Wochen an einem trockenen Ort aufbewahren). Achtung: Die Blüten mit genügend langen Stängeln abschneiden, dann kann man sie beim Bemalen besser halten. • Acrylfarbe und feinen Pinsel.

SO GEHT’S 1 2

Die Blüten nach Lust und Laune mit Mustern bemalen und trocknen lassen. In unregelmässigen Abständen an weisse Bindfäden knüpfen.

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~ Service ~ STRICKEN

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Teenie-Schal Haben Sie keine Lust, Ihrer Enkelin zu Weihnachten schon wieder Geld zu schenken? Diese Schals im Brombeermuster sind voll im Trend – und erst noch einfach zu stricken.

STRICKMUSTER I 1 M re, 1 M li

STRICKMUSTER II Von ILONA HERZOG (Gestricktes), TIBOR NAD (Foto)

Zwei Schals im Brombeermuster

Brombeermuster, Maschenzahl teilbar durch 4 1. und 3. Rd: alle M re str 2. Rd: *3 M li zus str, aus der folgenden M 3 M str (1 M re, 1 M li, 1 M re)*, von * bis * stets wdh 4. Rd: *In die erste M 3 M str (1 M re, 1 M li, 1 M re), 3 M li zus str*, von * bis * stets wdh Achtung: Die Schals werden mit doppeltem Faden gestrickt!

GRÖSSE

AUSFÜHRUNG

Umfang ca. 80 cm Höhe ca. 40 cm

Anschlag 164 M, zur Runde schliessen und ca. 6 cm im Strickmuster I str. Dann im Strickmuster II weiter str, dabei in der ersten Rd 16 M verteilt aufn = 180 M. Nach ca. 30 cm im Strickmuster II 16 M verteilt abn = 164 M und noch ca. 6 cm im Strickmuster I str.

MATERIAL Lusso von Langyarns (36% Merino extrafine, 27% Seide, 19% Babycamel, 18% Mohair Superkid), ca. 180 m/25 g, je 4 Knäuel schwarz Fb 004 und grau mélange Fb 05, 1 Rundstricknd Nr. 4 ½, 60 cm

Den Schal wenden, damit das Brombeer­ muster auf der Vorderseite ist.

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ABENTEUER ERLEBEN!

Im Walter Zoo in Gossau SG wartet an jeder Ecke eine Überraschung. Unvergessliche Einblicke in die Tierwelt für Jung und Alt sind garantiert.


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~ Service ~ SPIELEN

Ich packe in meinen Karton Mit dieser einfachen Idee wird aus einem simplen Spaziergang im Handumdrehen eine spannende Schatzsuche. Von KARIN DEHMER (Text und Fotos)

Bei nasskaltem Herbstwetter ist es schwierig, die Kinder zu einem Gang an die frische Luft zu bewegen. Wetten, dass sie mit diesem Suchspiel schnurstracks in die Gummistiefel hßpfen? Kleben oder zeichnen Sie auf einen leeren Eierkarton sechs Dinge, die man zurzeit draussen auf der Strasse, im Park oder im Wald finden kann. Und schon kann es losgehen! Wer findet als Erster die gesuchten Objekte? •

Haben auch Sie eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

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Die schönsten Spielsachen für einen bunten Herbst.

~ Spieltipp ~

SCHUMMEL HUMMEL Schummeln verboten? – Nicht bei diesem frechen Kartenspiel. Hier gilt es, durch cleveres Ablegen und geschicktes Schummeln als Erster alle seine Karten loszuwerden. Schummel Hummel baut auf seinem Vorgänger «Mogel Motte» auf, unterscheidet sich davon jedoch durch einen etwas anderen Spielmechanismus. So gibt es bei Schummel Hummel zum Beispiel eine Grashüpfer-Karte, die man offen auf den Tisch legen muss und die einem Mitspieler bei Unachtsamkeit klauen dürfen. ~KD

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«Schummel Hummel», Drei Magier, Kartenspiel für 3–5 Spieler ab 7 Jahren, 20 Minuten Spieldauer, 14 Franken.

~ Vers zum Zeichnen ~

EINE TANNE UND NOCH EINE BADEWANNE UND DANN NOCH ZWEI SPIEGELEIER, IST DAS NICHT FRAU MEIER?

Ein Spielzeug für jedes Kind. Gesammelt von Susanne Stöcklin-Meier.

Besuchen Sie uns in einer unserer 19 Filialen in der ganzen Schweiz. www.fcw.ch


~ 10/ 2018 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie eine Zweitagesreise auf der beliebten Veloland-Route Nr. 599, der Herzschlaufe Seetal im Wert von 630 Franken

Die Herzschlaufe Seetal bietet auf 117 km zwei tolle Tagesetappen abseits vom Verkehr: Auf dem 51 km langen «Ostast» führt die herzhafte E-Bike-Route vorbei an blühenden Hochstammkulturen und über den Lindenberg mit Ausblick auf den Baldegger- und Hallwilersee sowie auf das atemberaubende Alpenpanorama. Auf dem 66 km langen «Westast» taucht man ein in die grünen Täler und Anhöhen des Aargaus und der Region Beromünster-Sempachersee. Schwingen Sie sich auf den Sattel und entdecken Sie die Velolandroute Nr. 599! 1. Preis im Wert von 630 Franken: Eine Zweitages-FLYER-Miete ab Eschenbach für zwei Personen, Willkommensgetränk in der Laube Bar in Lenzburg, 3-Gang-Menü im Restaurant Krone für zwei Personen, eine Übernachtung im Superior Doppelzimmer mit Frühstück für zwei Personen im Hotel Mercure Lenzburg Krone. Preise 2 bis 5 im Gesamtwert von 520 Franken: Je eine Eintages-FLYER-Miete für zwei Personen ab Eschenbach. www.herzschlaufe-seetal.ch

~ Verlosung ~

SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis zum 30. Oktober 2018 eine E-Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Herzschlaufe Seetal» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Service ~ REZEPT

BETTYS REISSALAT Von MELANIE BORTER (Text) und BETTY ACHERMANN (Rezept)

Nomen est Omen, könnte man sagen. Wenn die Grossmutter Betty heisst, liegt nichts näher, als dass sie ihrem Enkelkind ein Rezeptbuch schenkt. Der 13-Jährige freute sich sehr über die Rezepte-Sammlung seiner Nana und die damit verbundene Herausforderung, nun selbst Hand anzulegen in der Küche. Ganz nebenbei freuen sich übrigens auch die Eltern, wenn sie bekocht werden. Es sind alles einfache und schmackhafte Rezepte, die die Grossmutter ihrem Enkel zusammengestellt hat. Und es werden immer mehr, wenn ihr nämlich ein neues Rezept begegnet, das der Enkel gernhaben könnte, reicht sie es weiter und dieser ordnet es ein. So entsteht nach und nach ein dickes, ganz persönliches Rezeptbuch von Betty, also eigentlich Nana. Besonders angetan ist der Enkelsohn vom hier beschriebenen Reissalat. Der ist einfach zu kochen und schmeckt hervorragend. Zutaten: 4 dl Wasser ½ KL Salz 1 eher kleine Tasse Reis Salatsauce: evtl. 1 EL Mayonnaise wenig Curry Peterli 1 hartes Ei 1 grosse Tomate 3 Cornichons 1 Büchse Thon

So wird’s gemacht: Das Wasser aufkochen, salzen. Den Reis beigeben und circa 25 Minuten weichkochen, dann das Wasser abgiessen. Mayonnaise, Curry und Peterli in eine grosse Schüssel geben. Das Ei, die Tomate und die drei Cornichons kleinschneiden und alles gut mischen. Eine Büchse Thon (Öl abgiessen) beigeben. Schliesslich vorsichtig den ausgekühlten Reis daruntermischen – fertig.

HABEN SIE DAS GEWUSST? Wenn es schnell gehen muss und die Zeit fehlt, die gekochten Reiskörner auskühlen zu lassen, den Reis einfach in einem Sieb mit reichlich kaltem Wasser abspülen. Dies gilt auch für Teigwaren für Teigwarensalat. So verhindert man zudem, dass die Reiskörner oder Teigwaren durch die Restwärme nachgaren und vielleicht zu weich oder pampig werden. ~CR

Schicken Sie uns das Lieblingsrezept Ihrer Enkel. Am liebsten mit einem Foto, auf dem die Enkelkinder zu sehen sind. redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Service ~ BILDERBÜCHER

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Vor lauter Bäumen den Wald sehen

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Gerda Muller: «Unser Baum», Moritz-Verlag 2018, ab 5 Jahren, 40 Seiten, 15 Franken.

Pietr Socha und Wojciech Grajkowski: «Bäume», Gerstenberg Verlag 2018, ab 7 Jahren, 80 Seiten, 35 Franken.

FRAGEN SIE EINFACH Neu schreibt Hans ten Doornkaat regelmässig für das Grosseltern-Magazin. Er freut sich, auf Ihre Wünsche einzugehen: Wollen Sie etwas zu Ihrem Lieblingsbuch von damals wissen? Haben Sie Fragen zu heutigen Bilderbüchern? Suchen Sie ein bestimmtes Buch oder wären Sie froh, er würde Lesetipps geben zu einem Thema, das Sie für sich und Ihre Enkelkinder lesend entdecken wollen? Fragen und Wünsche an: bilderbuch@grosseltern-magazin.ch

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er Förster Peter Wohlleben ver-

lauf im Wald. Die 92-jährige Muller lebt

breitet sein Geheimwissen jetzt auch für Kinder. Der Baumflüsterer berichtet von Baummüttern, die ihre Sprösslinge füttern. Und er spricht auch von der Versorgung alter Baumstümpfe, also der Grosseltern. Nachdem Menschen vermehrt bereit sind, Tiere als Persönlichkeit zu sehen, kommt auch die Überheblichkeit der Zweibeiner gegenüber Pflanzen ins Wanken. So weit, so gut. Ärgerlich ist nur, dass die Illustrationen zu Wohllebens Kinderbüchern banal bunt und schematisch sind. Andere Bücher schaffen es gerade durch überlegte Bilder, Interesse und Respekt für die Natur zu wecken: Da ist etwa das grossformatige Schaubuch «Bäume», das Botanik, Forstwirtschaft und Kulturgeschichte rund um Bäume versammelt. Auf Bildtafeln, die an alte Lexika erinnern, gibt es viel zu entdecken und auch Grund zu schmunzeln. Diese Schautafeln lassen sich wie Wimmelbilder studieren; sie lösen Staunen aus und geben neugierigen Kindern ein Echo. Die andere Neuerscheinung ist eine Neuausgabe: Gerda Muller, eine Grande Dame der Sachillustration für Kinder, schafft es wie wenig andere, leicht idealisierte Naturstimmungen und erklärende Darstellung zu vereinen. «Unser Baum» erzählt von zwei Kindern, deren Onkel Förster ist und ihnen viel erklärt über Waldtiere und Bäume, über das Leben auf einem grossen alten Baum und über den Jahres-

in Paris und entwickelt noch immer neue Buchideen. In ihren Gartenbüchern sind Grosseltern-Enkel-Beziehungen bedeutsam, sodass man spürt, wie sorgsamer Umgang mit der Natur und gegenseitiger Respekt zusammengehen. Auf YouTube finden sich Filmchen ungemein sympathischer Gespräche, in denen Muller – auf Französisch – von ihrer Arbeit an einer Bärengeschichte oder an den Bremer Stadtmusikanten erzählt, und über ihre Gedanken beim Illustrieren. (Die Suche im Netz funktioniert mit den Schlagworten • «Ecole des Loisirs» und «Muller».)

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HANS TEN DOORNKAAT (66) hat nie aufgehört, Kinderbücher zu lesen. So hat er im Lauf der Jahre ein vielseitiges Wissen über Lesestoffe für Kinder und Jugendliche gesammelt; als Verlagslektor, Literaturkritiker, Kursleiter für Bibliothekarinnen und Dozent für Illustrationsgeschichte.


~ Service ~ BUCHTIPP

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Empfehlenswert

Für grosse Leser und solche, die es noch werden 1 Erwachsenenbuch: Francesca Melandri «Alle, ausser mir», Wagenbach, 39 Franken. Ein spannendes Porträt der italienischen Gesellschaft, das die Kolonialgeschichte des 20. Jahrhunderts mit dem Schicksal von heutigen Flüchtlingen verbindet. 2 Erwachsenenbuch: Sophie van der Linden «Eine Nacht, ein Leben», Mare, 28 Franken. Kurz vor dem 1. Weltkrieg sucht der junge Künstler Henri aus Paris seine frühere Geliebte auf, die sich auf einer Insel ein neues Leben aufgebaut hat. Er möchte sie zurückgewinnen und verbringt 24 Stunden auf der malerischen Insel. 3 Erwachsenenbuch: Michael Ondaatje «Kriegslicht», Hanser, 36 Franken. Im Jahr 1945 lässt ein Elternpaar seine Kinder in der Obhut von einigen Männern zurück, die möglicherweise Kriminelle sind. Der Sohn versucht als Erwachsener zu verstehen, was damals geschah. Der neue Roman vom Autor des «Englischen Patienten» gleicht einem Agententhriller. 4 Kinderbuch ab 11 Jahren: Judith Burger «Gertrude grenzenlos», Gerstenberg, 19 Franken, Gertrude und Ina sind beste Freundinnen, auch wenn das nicht überall gern gesehen wird. Eine berührende Freundschaftsgeschichte aus den späten 70er-Jahren der DDR. 5 Erwachsenenbuch: Anne Tyler «Launen der Zeit», Kein & Aber, 28 Franken. Die packende Geschichte einer Frau, die aufgrund einer spontanen Entscheidung über sich hinauswächst, sich selbst neu kennenlernt und erstmals ein unabhängiges Leben führt. 6 Erwachsenenbuch: Dagmar Schifferli «Wegen Wersai», Rüffler & Rub, 28 Franken. Die Geschichte der zwölfjährigen Katharina, die Mitte der 1960er-Jahre aufwächst. Leicht und berührend geschrieben. Ausgewählt von der Redaktion und Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch

# 10 ~ 2018


10 AUSGABEN TESTEN FÜR NUR

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Der Service Public der Schweizer Familie Gluschtige Grillrezepte oder mehr als 550 Feuerstellen im ganzen Land, die «Schweizer Familie» überrascht jede Woche aufs Neue. Überzeugen Sie sich selbst: schweizerfamilie.ch


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Das Beste kommt zum Schluss Wenn Sie über das Abenteuerniveau in Ihrem Leben nachdenken: Was geht Ihnen durch den Kopf? Alles schon erlebt? Oder leiden Sie eher unter «ADS», dem «Abenteuer-Defizit-Syndrom»? Machen Sie eine Löffelliste und finden Sie es heraus. griff leitet sich von der englischen Redewendung «to kick the bucket» ab, was auf Deutsch «den Löffel abgeben» heisst.

Wie schreiben Sie eine Löffelliste? Nehmen Sie einfach ein Blatt Papier und lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf. Wollen Sie die Polarlichter sehen,

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och was ist eine Löffelliste? Ganz einfach: Es ist eine Liste, auf der Sie alles aufzählen, was Sie bis an Ihr Lebensende noch erleben möchten. Weltbekannt wurde dieser Begriff vor rund zehn Jahren, als im Film «Das Beste kommt zum Schluss» mit Morgan Freeman und Jack Nicholson «bucket list» mit «Löffelliste» übersetzt wurde. Der Be-

mit Delfinen schwimmen oder in einem Heissluftballon fliegen? Ganz gleich, wie ausgefallen Ihre Ideen sein mögen, schreiben Sie alles auf. Und nehmen Sie sich Zeit dafür, mindestens einen halben Tag. Vielleicht haben Sie auch Lust, die Liste mit Freunden oder Ihren Enkelkindern zu erstellen. Eine tolle Gelegenheit, um gemeinsame Wünsche zu entdecken.

ner Wanderung duschen Sie unter einem Wasserfall und auf Ihrer nächsten Reise besuchen Sie Stonehenge. Vielleicht gibt es ja auch etwas auf der Liste, das Sie gleich machen können – zum Beispiel barfuss im Regen tanzen.

Planen Sie Ihr Budget Selbstverständlich müssen Sie Ihre Vorhaben auch budgetieren. Wünsche wie am Great Barrier Reef tauchen oder im Toten Meer schwimmen, kosten etwas. Durch eine umfassende Finanz- oder Pensionsplanung stellen Sie sicher, dass Sie sich Ihre Löffelliste leisten können. So können Sie Ihr Leben mit Abenteuern füllen – mit der beruhigenden Sicherheit, dass das Geld auch für später ausreichen • wird. Gerne berate ich Sie dabei.

Nehmen Sie mit unserem Spezialisten unter experte@zurich.ch Kontakt auf – wir werden Sie gerne für einen persönlichen Termin kontaktieren.

Aus den Augen, aus dem Sinn Damit Sie Ihre Träume nicht aus den Augen verlieren, hängen Sie die Liste am besten an eine Wand. Anschliessend tragen Sie für jeden Monat etwas ein, das zu dieser Zeit gerade realisierbar ist. Bei ei-

CARLO STRUPLER Finanz- und Pensionsplanungsspezialist bei Zurich. experte@zurich.ch

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~ Sunstar ~

GENERATIONENGENUSS IN DER SCHWEIZER BERGWELT Wie wär es mit etwas «Quality time» in den verschneiten Schweizer Bergen – für Sie, Ihre Kinder und Enkelkinder? Eine wohltuende Auszeit, in der Sie sich innerhalb der Familie besondere Aufmerksamkeit schenken und nicht alltägliche Dinge miteinander erleben können. Das Sunstar Familienferien-Angebot verbindet familiäres Ambiente mit grosszügigem Viersterne-Komfort. In der schönen Bergwelt von Arosa, Davos, Flims, Wengen und Klosters erwarten Sie vielseitige, unvergessliche Erlebnisse. Tauchen Sie für einen Moment ein und stellen Sie sich vor, wie Ihr Nachwuchs beispielsweise vergnügt mit der Rodelbahn bergab auf Sie zusaust. Oder wie Sie schmunzelnd den kleinen Ski-Anfängern nachblicken, während diese zum ersten Mal mit dem Babylift den Berg hinauf gleiten.

Oder wie wäre ein schöner generationenübergreifender Winter-Spaziergang, bei dem Sie plötzlich einer lustigen Schneeballschlacht verfallen? Dieser Familien-Urlaub wird sicherlich allen in warmherziger Erinnerung bleiben! Alle Informationen auf: www.sunstar.ch/familien

Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 10 ~ 2018


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~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

~ Arosa ~

DAS AROSA BÄRENLAND alle Besucher geöffnet. Hunde (an der Leine) sind im Arosa Bärenland ebenfalls herzlich willkommen. Der Eintritt kostet für Übernachtungsgäste im All-Inclusive-Angebot 5 Franken, für Tagesgäste 20 Franken und die Bahnfahrt bis zur Mittelstation ist inklusive. Kinder bezahlen 3 resp. 10 Franken. Neben der Besucherplattform bieten das Bären Minigolf und ein Erlebnisspielplatz in unmittelbarer Nähe Spass für die ganze Familie.

Das erste Bärenschutzzentrum der Schweiz befindet sich in Arosa. Es bietet Platz für bis zu fünf Bären, die aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet werden und in der wunderbaren Natur von Arosa ein neues, artgerechtes Zuhause finden. Napa, der erste Bewohner des Arosa Bärenlandes, durfte seit der Eröffnung bereits über 15 000 Besucher empfangen. Die Besucherplattform bietet spannende Informationen für Gross und Klein und eine tolle Aussicht auf das Bärenland

Weitere Informationen unter www.arosabaerenland.ch oder telefonisch unter 081 378 70 20.

mit Napa. Sie ist bis zum 21. Oktober 2018 täglich von 9 bis 17.40 Uhr für

~ Walter Zoo ~

~ Stiftung Kinderdorf ~

ABENTEUERREISE DURCH DEN WALTER ZOO

DAS KINDERDORF HAUTNAH MIT IHREN ENKELKINDERN ERLEBEN

Tierli-Walter ist zurück! Der legendäre Zoogründer tritt im heutigen Abenteuerland Walter Zoo, das mehr als 120 Tierarten zählt, als Forscher auf: Seine Notizen und Überlegungen stehen auf Tafeln, welche die Kinder und ihre Begleitung zum Entdecken einladen. Und zu entdecken gibt es sehr viel im Walter Zoo. Etwa im Savannenhaus, das 2017 eröffnet wurde. Gleich daneben wird in diesen Tagen die neue Löwenanlage eingeweiht – mitsamt einer Zooschule, die neben Tieren eine spannende Ausstellung beherbergt. Stärken können sich die Entdeckerinnen und Entdecker im Restaurant mit Blick auf das Tropenhaus oder bei einer

Der Sonntag, 30. September 2018, steht im Kinderdorf Pestalozzi im Zeichen der Familie. Unternehmen Sie mit Ihren Enkelkindern einen Ausflug ins schöne Appenzellerland. In kindergerechten Führungen im Besucherzentrum werden die Geschichte und das heutige Engagement des Kinderdorfes Pestalozzi erklärt. Die Jüngsten können sich beim Basteln vergnügen oder beim Erzählen spannender Geschichten zuhören. Hängematten, Spielgeräte, Schaukeln sowie Sand- und Wasserspiele laden zum Verweilen ein. Für den grossen und kleinen Hunger nutzen Sie unsere Cafeteria. Zudem bietet die neue Feuerstelle eine Möglich-

der Feuerstellen. Und dann gehts ab auf einen der Abenteuerspielplätze – und, noch bis 21. Oktober 2018, ins Zoo-Theater.

keit, sich selbst zu verpflegen. Der Eintritt ist kostenlos. Wir heissen Sie am Familiensonntag von 10 bis 17 Uhr herzlich willkommen!

Alle Informationen auf: www.walterzoo.ch

Die auf diesen Seiten publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 09 ~ 2018


77 ~ Rheumaliga Schweiz ~

BENEFIZKONZERT ZUM JUBILÄUM Die zwei Millionen Betroffenen in der Schweiz sind froh, dass sich die Rheumaliga so engagiert für sie einsetzt und sie mit zahlreichen Dienstleistungen unterstützt. Und das schon seit 60 Jahren! Den festlichen Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildet das Benefizkonzert am 26. Oktober 2018 um 19.30 Uhr im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL). Es spielt die Junge Philharmonie Zentralschweiz unter der Leitung von Clemens Heil, Musikdirektor am Luzerner Theater. Als Solistinnen brillieren Jana Telgenbüscher am Violoncello und Lucie Kočí mit der Violine. Beide sind Absolventinnen der Hochschule Luzern. Die bekannte Schauspielerin Heidi Maria Glössner wird charmant durch den Abend führen. Das Programm umfasst die folgenden Werke: Johannes Brahms, Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester, op. 102 Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 6 in F-Dur, op. 68 «Pastorale» Der Erlös des Konzerts fliesst vollumfänglich in die Projekte der Rheumaliga Schweiz zugunsten Rheumabetroffener. Sie können die gemeinnützige Arbeit für Rheumabetroffene mit dem Kauf von Gönner-Tickets à 100 Franken unterstützen: benefizkonzert@rheumaliga.ch / www.rheumaliga.ch

Familien-Skiurlaub «ohne Spassbremse» in der Alpenrose Das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose zählt zu den 5-Smiley-Kinderhotels, zu den Top-Unterkünften auf skiresort.de und auf HolidayCheck zu jenen mit 100 Prozent Weiterempfehlungen. Wohin sonst sollte also der nächste Familien-Skiurlaub gehen? Gerade einmal 100 Meter sind es von der Hoteltüre bis zum Grubigstein. Die 27 Pistenkilometer dieses Top-Familien-Skigebiets sind nur ein Stück vom siebenteiligen Schneekuchen der Tiroler Zugspitz-Arena (139 Pistenkilometer), zu dem auch der absolut schneesichere Zugspitz-Gletscher zählt. Das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose wird von Skifahrer-Familien hoch geschätzt, weil der Pistenzauber für alle Grössen «ganz easy» ist und die Eltern mit leichtem Gepäck anreisen können. Skier, Schuhe und Helme leihen sie alle einfach im Hotel, den Skipass holen sie sich an der Hotel-Rezeption, die ganz Kleinen sind beim Windel-Skikurs am

Übungshang direkt am Hotelgelände in ihrem Element. Damit die Eltern auch einmal ohne Kids durchstarten können, gibt es in der Alpenrose 24 Kindergarten-Pädagogen, welche die Kleinen täglich im 2000 m2 grossen Spielparadies bis zu 13 Stunden in Obhut nehmen (Babys ab dem 7. Lebenstag). Für die Aufwärmrunde nach dem Schnee-Abenteuer sorgt die Wasser-Wunder-Welt mit der 90-Meter-Reifenwasserrutsche und Fred’s Swim Academy sowie das 750 m2 grosse Alpenrose Spa mit sechs verschiedenen Saunen. 6631 Lermoos, Tirol, Österreich www.hotelalpenrose.at

Die auf diesen Seiten publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 09 ~ 2018


~ Service ~ RÄTSEL

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Sudoku

Kinderrätsel

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: schwer

Suchen Sie zusammen mit Ihren Enkelkindern diese fünf Plüschtiere, die sich irgendwo in dieser Ausgabe versteckt haben. Schicken Sie uns die Seitenzahlen an kinderraetsel@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 31.10.2018. Zu gewinnen gibt es 10 Buntstifte von Faber Castell.

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.

Punkt zu Punkt

Kinderlachen

Verbinden Sie die Punkte der Reihenfolge nach und Sie werden sehen: Aus Punkten werden Bilder.

Witze von Kindern für Kinder

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«Geht ein Hase zum Bäcker und sagt: ‹Hast du kalten Kaffee?› Der Bäcker antwortet: ‹Nein.› Am nächsten Tag kommt der Hase wieder und stellt dieselbe Frage noch einmal. Wiederum ist die Antwort Nein. Da denkt der Bäcker, so jetzt mache ich kalten Kaffee für den Hasen, der wird staunen. Am nächsten Tag kommt der Hase wieder und fragt: ‹Hast du kalten Kaffee?› Doch dieses Mal sagt der Bäcker: ‹Ja, heute habe ich kalten Kaffee, extra für dich gemacht.› Der Hase darauf: ‹Musst du aufwärmen.›» CARLA PFISTER (12) AUS BADEN

Erzählt Ihr Enkelkind auch einen Witz? Schreiben Sie uns. redaktion@grosseltern-magazin.ch

Die Lösungen der Rätsel schicken wir Ihnen gerne zu: verlag@grosseltern-magazin.ch # 10 ~ 2018


~ Service ~ CHRISTA CAMPONOVOS RÄTSEL

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Die Erste unter den kriminellen Banden?

Gewinnen

Sie zwei v on vier

TICKETS

für das B enefitz R heumali konzert der ga im KK L 1

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waagrecht 1 Der Beginn eines Schreinerwerkzeugs. 6 Zwei mal zwei Buchstaben ergeben eine Gewohnheit. 9 Keine Dauerbleibe. 13 Wenn sich rundum Berge erheben. 15 Befehl, die Sackpfeife zu spielen. 16 Hängt an der Magda oder steht für sich. 17 …, die oder das. 18 In der Stadt, die dieser Wurst den Namen gibt, wird sie Cervelas genannt. 21 Mit Amin zusammen: Gewaltherrscher. 22 …Stefano, Spirito. 23 Vorgängerin der CD. 24 Zum Beispiel Jungtiere sind so. 26 …bücher, Jahres… 28 Kurzes hohes Tier in der Marine. 30 Gemeinsames Europäisches Asylsystem oder Fahrkarten. 31 Hat Räder oder ist ein Zeichen von Mut. 33 …katessen. 35 Mädchenname aus Sagen. 36 Konkurrenz für Hotels. 39 Ordensfrauen. 41 Der heilige Franziskus, Wein und Hügel sind Hinweise. 43 Singender Star aus Barbados, hier wasserstofflos. 44 Man soll nicht mit denen treten. 47 Ein solches System soll motivieren. 48 Zeitabschnitt für (zu) Feiernde.

senkrecht 1 Hiesiger eroe oder hero. 2 Aus Rund-Po gebildete Gemeinde. 3 Bei Frisch: der und Brandstifter. 4 Etwas ganz genau ins Auge fassen. 5 Englisch für zweibeinige Süsse. 6 Ohne 5 wäre die Ruhelosigkeit Abfall. 7 Redeschwall. 8 Mehr als eine Vielzahl. 9 Sippentreffen zwecks Besprechung. 10 Gangarten unter Bäumen. 11 Wo hiesiger 5 senkr. in der eigentlichen Bedeutung lagert. 12 Wo 37 senkr. liegt. 14 Kurze neue Nachrichten neudeutsch. 19 Endloses Mineral passt zu diesem Magazin. 20 Getreide mit Fänger darin. 25 Nahrungsaufnahmebefehl. 27 ...turismo, …gento. 29 In Serbien gibt es einen für 100 Para. 32 Steht für Luft. 34 Weit in Quebec. 37 Der Gemüse Bett. 38 Eine der 39 waagr., vokallos. 40 …ional,...areth. 42 …macht die Kuh. 45 Macht das Gen zur Wohltat. 46 Wo der Jordan präsidiert.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 29.10.2018. Die Lösung des September-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 10 ~ 2018


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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF

Erinnerungsbilder

# 10 ~ 2018


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

Impressum Ausgabe 10/2018 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 15 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRES-ABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

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Vorschau 11/2018

Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

Erscheint am 2.11.2018

Verleger DOMINIK ACHERMANN –DA Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch KARIN DEHMER –KD Stellvertretende Chefredaktorin karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch MARTINA FIERZ –MF Redaktorin martina.fierz@grosseltern-magazin.ch Layout IRENE MEIER irene.meier@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Irma Aregger, Christa Camponovo, Hans ten Doornkaat, Ruth Fries, Marlis Friedrich Baumgartner, Beat Gloor, Ilona Herzog, François Höpflinger, Andrea Kalt, Katharina Ley, Barbara Maurer, Klaus Petrus, Edy Riesen, Urs Siegfried, Vivane Schwizer, Stef Stauffer, Aline Steiger, Susanne Stöcklin-Meier, Philippe Wampfler, Eli Wilhelm Fotografie Tibor Nad, Klaus Petrus Illustrationen Renate Alf, Marie-Anne Spross Korrektorat Martina Fierz, Elsbeth Howald

BLIGG UND SEIN NONNO Der Grossvater des Sängers und Musikers bot ihm jeweils 5 Franken, damit er an Weihnachten Gitarre spielte: «Er zeigte mir so, dass man mit Musik Geld verdienen kann.» PATENGROSSMUTTER Isabella Lechleitner (59) hatte keinen einfachen Start ins Leben. Heute begleitet sie Kinder in schwierigen Situationen durch den Alltag.

PRIX CHRONOS DER PRO SENECTUTE Jedes Jahr werden vier Kinderbücher ausgezeichnet, die von Generationenbeziehungen handeln.

Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

~ #09/2018 ~

DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht 5 Sammelstellen 12 Geldinstitute 14 Open 15 Etat 16 Halbe 17 Une 18 Nikotin 19 Nae 20 Uns 22 Manu 23 Cod 24 Sud 26 Diktate 27 TA 28 Latte 29 Gral 30 Ehe 31 Cofee 33 Samir 34 Nagen 35 LP 36 On 37 MSI 38 Gerillt 43 Fazit 44 Nerv 45 Elast

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senkrecht Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.

# 10 ~ 2018

1 Amden 2 Gen 3 Altlasten 4 Teebeutel 5 Seon 6 Alpenkranz 7 Minimalist 8 Statuten 9 Titicaca 10 Ethnologie 11 Luanda 13 Stonehenge 15 Ekaterina 20 Ui 21 Stamm 25 Deep 29 GSOA 32 Fell 39 Erz 40 RV 41 Lac 42 TS

Lösungswort Gönnerhaft


~ Kolumne ~ SCHLUSSWORT

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³ g n u r e d r o f s u a Her

Grosseltern zentral, und dies seit Jahrzehnten: Ich verbrachte meine Sommerwochen oft bei den Grosseltern in Chur oder La Chaux-de-Fonds und unsere Kinder wurden in der schulfreien Zeit häufig von der Grossmutter betreut. In diesen Sommerferien verbrachten die Kinder unserer Tochter die Zeit oft

bei uns, wogegen die Kinder des Sohnes ihre Ferien bei den Eltern der Schwiegertochter in Griechenland genossen (glücklicherweise weit südlich der dramaange Sommerferien sind eine grosse Heraustischen Waldbrände). forderung (und dies nicht allein wegen hohen Auch für Grosseltern sind längere Betreuungszeisommerlichen Temperaturen): Schüler und ten eine Herausforderung. Schulkindern allein mit Schülerinnen vergessen über die Ferien vieles, was den Grosseltern wird es nicht selten sie in den vorherigen Wochen in rasch langweilig. Ideal ist es, wenn der Schule vermittelt erhielten. in der Nähe der Grosseltern andeDies gilt speziell für Länder, die re Kinder wohnen. Ferientage mit dreimonatige Schulpausen kenden Enkelkindern im Ferienhaus in nen. Als unsere Kinder zur Schule Graubünden erwiesen sich in letzgingen, waren im Kanton Grauter Zeit nur deshalb als friedlich bünden elfwöchige Ferien üblich und harmonisch, weil gleichaltrige – ein Überbleibsel aus einer Zeit, Kinder mit unseren Enkelkindern da Kinder zum Heuen gebraucht spielten. Je älter Enkelkinder werwurden. Der damalige Dorflehrer den, desto anspruchsvoller werden musste nach den Sommerferien längere Ferien. Auslandsreisen mit bei einigen Kindern sozusagen Enkelkindern können eine spannenwieder bei null beginnen. Für de, wenn auch nicht billige Lösung unsere Tochter – die sehr gerne FRANÇOIS HÖPFLINGER (70) ist in selbstständiger Forschung sein. Als wir mit einem der Enkelzur Schule ging – fanden wir eine und Beratung zu Alters- und söhne nach London reisten, erlebten individuelle Lösung: Sie wohnte Generationenfragen tätig. Nebst in Norddeutschland bei einer be- seinen wissenschaftlichen Arbeiten wir Dinge – wie den Besuch von schrieb der Soziologieprofessor Panzer- und Flugzeugausstellunfreundeten Familie und besuchte auch diverse Kurzgeschichten, gen –, auf die wir selbst nicht gekomwährend der Sommerzeit freiwillig Satiren und Fabeln. Er ist men wären. Gleichzeitig mussten die dortige Schule. verheiratet, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder. wir erfahren, wie einfallslos heutige Berufstätige Eltern sehen sich mit Restaurants sind, wenn es um Kinder Herausforderung konfrontiert, dermenüs geht. Wie auch immer: Lange Sommerferien dass die Schulferien deutlich länger dauern als ihre sind eine Herausforderung für alle Generationen. Der eigenen Ferien. Sommercamps sind in einigen LänVorschlag des englischen Magazins «The Economist», dern entsprechend beliebt. In der Schweiz sind wähdie schulischen Sommerferien zu kürzen und dafür rend den Sommerferienwochen sachgemäss oft die zu anderen Jahreszeiten mehr schulfreie Tage anzubieten, ist nach meiner Ansicht deshalb durchaus eine Diskussion wert. •

L

# 10 ~#2018 09 ~ 2018


76. Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung

St.Gallen 11. – 21.  Oktober 2018

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