Grosseltern 11 2017

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MAGAZIN

Grosseltern

# 11 / November 2017

# 11 / November 2017

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Grosseltern 46

Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Federica de Cesco Die Bestsellerautorin über Literatur für Junge heute und damals. (S. 46)

Faszination Verkehrshaus Warum Kinder seit je da hinwollen. (S.28)

Besonders schwer Ryan hat eine seltene Krankheit. Das ist schwierig für die ganze Familie. (S.22)

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~ Magazin ~ EDITORIAL

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ES IST AN DER ZEIT

MELANIE BORTER Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch

G

anz ehrlich: Als Kind empfand ich es immer als Niederlage, wenn wir ins Verkehrshaus nach Luzern fuhren. Ich wäre lieber ins Hallenbad – am liebsten in jenes mit den vielen Rutsch­ bahnen. Das macht Spass. Mein Bruder hingegen fand die Eisenbahnen, das Flug­ zeug und all die anderen Dinge (für Buben) im Verkehrshaus toll. Weil ich als Kind

einigermassen stur war – das ist heute natürlich vollkommen anders – konnte ich damals nicht zulassen, dass mir das Verkehrshaus gefiel. Selbst dann nicht, wenn ich in einem echten Flugzeug sass, der Kugel des Tourismusflippers gespannt folgte oder mir mein Geruchssinn erklärte, weshalb es Eisenbahn heisst. Über dreissig Jahre später ist es an der Zeit, finde ich, das Verkehrshaus wohlwollend oder zumindest journalistisch unvoreinge­ nommen zu besuchen. Ich tat das an einem wunderschönen Donnerstagnachmittag zusammen mit dem Fotografen Matthias Jurt. Ich wollte herausfinden, was seit Ge­ nerationen Kinder (auch Mädchen) so sehr begeistert an diesem Ort, und Matthias Jurt suchte nach staunenden Kindern. Beide wurden wir fündig. Und wie. Sie lesen und sehen das Ergebnis ab Seite 28 und auf der Front dieser Ausgabe. Es ist an der Zeit, sagten sich auch Su­ sanne und Marc Bonanomi und dies gleich mehrmals im Leben: Es ist an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen. Heute leben die beiden über 85­Jährigen vegan und verteilen sechsmal pro Woche auf den Strassen Berns Flyer. Die Geschichte dieses aussergewöhnlichen Rentnerpaa­ res, das täglich für eine bessere Zukunft kämpft, lesen Sie ab Seite 36. Die Grosseltern von Ryan hingegen ver­ suchen möglichst nicht an die Zukunft # 11 ~ 2017

zu denken. Denn ihr Enkel leidet an einer seltenen Krankheit, deren Verlauf völlig ungewiss ist. Eine Geschichte, die ans Herz geht. Sie lesen sie ab Seite 22. Die Bestseller­Autorin Federica de Cesco schliessich ist der Meinung, dass es an der Zeit sei, nun wieder literarische Vor­ bilder für Buben zu schaffen. Das grosse Interview mit der Autorin sowie Buchemp­ fehlungen für Kinder jeden Alters finden Sie ab Seite 46. Und nun ist es für Sie an der Zeit, diese Ausgabe zu lesen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen dabei. •


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INHALT # 11/November 2017

Stricken leicht gemacht

Aus alten Strickmustern Zeitgemässes zaubern, aus Restwolle schnell eine Babymütze stricken, das kann unsere Strickerin Ilona Herzog. Wer will, kann sie nun an einem Strickabend kennenlernen. (S.64 & S.69 ) 40

Kein bisschen altersmild

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Altbewährter Zeitvertreib

Marc Bonanomi geht zusammen mit seiner Frau Susanne, beide über 85 Jahre alt, wöchentlich sechsmal auf die Strasse. Für eine bessere Welt. (S.36)

Es braucht gar nicht viel, um die Wartezeit mit Kindern zu verkürzen. Wir zeigen neun altbewährte Spiele mit Stift und Block. (S.40)

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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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MUSEUZuhause MST Seite 9 ESTER

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Editorial Inhaltsverzeichnis

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DOSSIE R

P CHAT SN A Seite 17

Magazin

Seite 46

Hintergrund 3 4

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Generationengespräch Der Klassenopa Edgar von Arx (70) und seine Schützlinge reden über die Lust am Lernen.

entwickeln wird. Wie die Grosseltern mit dieser Ungewissheit umgehen.

Sammelsurium

28 Meine Grosseltern Massimo Rocchi liebte es als kleiner Junge, zwischen seinen Grosseltern einzuschlafen.

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Ausflugsort Nummer eins Im Verkehrshaus Luzern treffen wir auf viele staunende Kinder und zufriedene Grosseltern. Für eine bessere Welt Warum Susanne und Marc Bonanomi sechs Mal die Woche in Bern Flugblätter verteilen.

Anderswo: Iran Der Grossvater Haji kocht sonntags, wenn er nicht in den Bergen unterwegs ist, für seine zehn Grosskinder Mittagessen.

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Mit Block und Bleistift Mit diesen neun Spielen wird jede Wartezeit spannend.

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Leserbriefe

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Meine Enkel – meine Kinder Hier scheiden sich die Geister oder Generationen: Kinderkleider.

GrossmütterRevolution Kleine Ausreisser, grosse Sorgen. Hanna Hinnen fragt sich, waren die Sorgen früher kleiner?

En

Service 54

Aus der Praxis Katharina Ley und Edy Riesen schreiben aus dem Praxisalltag.

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Unterwegs Tipps für einen Ausflug in die Bodenseeregion und auf den Zugerberg.

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Basteln Spielfiguren aus WC-Rollen

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Stricken Latzhose und Babymütze

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Spiele Autofahrt im Wohnzimmer

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Lieblingsrezpet Schoggichüechli

Ungewisse Zukunft Rayan hat eine seltene Krankheit, niemand weiss, wie er sich

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KINDE tdeckt im RMU Seite 1 SEUM 7

Bücher für Kinder Federica de Cesco spricht im grossen Interview über Bücher für Mädchen und Buben. Wir liefern dazu fünfzehn Buchtipps für kleine bis grosse Enkel.

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Bildgeschichte Zu «Boulevard Montmartre», Camille Pissarro Kurs: Strickabend Wettbewerb Apps Rätsel Cartoon Impressum & Vorschau Schlusswort

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&

~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH

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r a g Ed a s i L l Noe na i l e M er v i l O

Vreni Witzig (68) und ihre Enkelin Joana (11) sprechen nicht dieselbe Muttersprache. Vreni redet deutsch, Joana, die mit ihrer Familie in Gland bei Nyon lebt, verständigt sich auf Französisch.

Foto: Sabine Wehner

Oliver: Wie war es denn früher in der Schule? Streng, oder? Edgar von Arx: Das ist 60 Jahre her, es waren ganz andere Zeiten. Manchmal waren wir mehr als 40 Kinder in einer Klasse. Meint ihr, das hatte einen Einfluss auf das Lernen? Lisa: Das war sicherlich stressig für den Lehrer, sich alle Namen zu merken. Noel: Es dauerte bestimmt lange, bis jeder Schüler einmal dran kam. Edgar von Arx: Ja, genau so war es. Zu Beginn des Unterrichts mussten wir stehen bleiben. Der Lehrer gab Rechenaufgaben vor. Diejenigen, die diese am schnellsten lösten, durften sich setzen. Am Schluss standen immer dieselben Schüler, was ihnen sehr unangenehm war. Lernschwache sind damals einfach hinten abgefallen. Lisa: Bin ich froh, dass es heute anders ist. Stimmt es, dass Linkshänder mit Rechts schreiben mussten?

Edgar von Arx: In meiner Parallelklasse wurde einem Schüler die linke Hand angebunden, sodass er nur mit Rechts schreiben konnte. Angst vor Strafe hatte ich auch, die Rute «Tatz» auf die Handfläche gab es auch noch. Wobei der Lehrer das nicht ständig machte. Melina: Sind Sie dann gern in die Schule gegangen? Edgar von Arx: Ja, ich war sogar ein bisschen ein Streber. Ich bin immer zum Lehrer hin und habe am Morgen nach den Hausaufgaben gefragt, damit ich diese über den Mittag machen konnte. Später in der Lehre war ich ein Fauler und schrieb immer die Lösungen von meinen Mitschülern ab. Noel: Also ich mache meine Hausaufgaben meist am Nachmittag, aber eigentlich mag ich die nicht, ausser wir sollen ein Buch lesen. Oliver: Spielen, Zeichnen und Gamen ist besser. Da bin ich freier in der Gestaltung, vor allem Zeichnen ist cool. # 11 ~ 2017

Lisa: Oh ja, seit ich klein bin, verschenke ich Zeichnungen. Melina: Zeichnen ist gut, Mathe mache ich auch gern. Vor allem wenn ich alles kann. Edgar von Arx: Zeichnen konnte ich leider nie. Dafür habe ich aber eine Idee für euch, wie manches leichter gelingt: Beim Essen beginne ich immer mit der Zutat, die mir am wenigsten schmeckt. Vielleicht ist das ja auch ein guter Weg für die Lust am Lernen. ~SW

Edgar von Arxs Motto ist es, «Hindernisse aus dem Weg räumen, um selbstmotiviert lernen zu können.» Über ein Inserat der örtlichen Schule fand er zu seinem Engagement als Klassenopa. Auch Pro Senectute bietet in allen Kantonen einen Zugang zum Programm «Generationen im Klassenzimmer». www.prosenectute.ch


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

8 ~ Kindermund ~

«MÄNSCHEPFLASCHTER» Für unsere Enkel habe ich bunte Kinderpflaster gekauft für alle Fälle. Als die dreieinhalbjährige Isabelle etwas blutet, will ich ein solches auf die Wunde kleben. «Nei Nani», ist sie empört, «ich möcht nöd so eis, ich möcht es Mänschepflaschter!» ELISABETH HÜBNER

Hat Ihr Enkelkind etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Kindermund-Text an redaktion@grosseltern-magazin.ch

~ Neu ~

WER HAT’S ERFUNDEN? Manchmal lohnt es sich, über die Landesgrenzen hinweg zu recherchieren. Die Frankenpost, eine regionale Verlagsgruppe im Nordosten von Oberfranken, Deutschland, verkündete letzten Monat: «Heute betritt unsere Zeitung Neuland und startet das Familien-Magazin Enkelzeit.» Wie schön, dass nun auch unsere nördlichen Nachbarn eine Zeitschrift für Grosseltern haben und so die Bedeutung der Grosseltern für unsere Gesellschaft weitere Aufmerksamkeit bekommt. «Enkelzeit» erscheint zweimal im Jahr. Inhaltlich verspricht die Zeitschrift viel: Ausflugsideen rund um Thüringen und Franken, Sicherheitstipps fürs Auto, aber auch Vorsorge und Gesundheit werden thematisiert. Wir sind gespannt. Einzig die Feststellung «Es ist die erste Zeitschrift, die sich gezielt an Grosseltern richtet», stimmt nicht ganz. Manchmal lohnt es sich eben doch, über die Landesgrenzen hinweg zu recherchieren. ~MB

IHR SEID DAS DESSERT MEINES LEBENS Meine lieben fünf Enkelkinder Als der Erste von euch auf die Welt kam, fragten mich die Leute, ob ich mich freue. Ich stammelte etwas von «Ich weiss gar nicht, was auf mich zukommt». Ich war in jeder Hinsicht ahnungslos, was es bedeutet eine Grossmutter zu sein. Mittlerweile sind acht Jahre ins Land gegangen, und ich hätte hunder t Antwor ten auf jene Frage und ein Dutzend Anekdoten. Oma nennt ihr mich. Manchmal, wenn es ganz zärtlich klingen soll, heisse ich Omeli. Dann weiss ich auch gleich, dass ihr mich jetzt um etwas Ausgefallenes bittet. Ich wehre mich ein bisschen, nur um dann umso lieber nachzugeben. Ich mache es kurz: Ihr seid das Desser t meines Lebens. Der Nachtisch als krönender Abschluss eines Essens, nach dem man sich wohlig zurücklehnt. Satt und zufrieden. Lebenssatt und dankbar. Ein Desser t gibt es nicht alle Tage. Genauso wie ich euch auch nicht alle Tage sehe, aber mich immer auf euch freue. Ich bin froh, dass ich euch nicht erziehen und euch nicht durch Pubertät und Berufsfindung begleiten muss. Ich bin aber dankbar, dass ich zuschauen darf, wie ihr die Übergänge im Leben, die selten einfach sind, meister t. Noch ist es so, dass euer Besuch bei mir oder mein Besuch bei euch für euch etwas Besonderes ist. Ich weiss, dass eine Zeit kommen wird, in der diese Ausflüge nach Weinfelden zur Oma ein lästiges Muss werden. Ich hoffe, es noch zu erleben, dass ihr, wenn diese Phase vorbei ist, euch wieder gern zu mir setzt, vielleicht weil wir ein Geheimnis zusammen haben, vielleicht weil ich die beste Linzertorte mache. Ich wünsche mir, dass ihr – noch etwas später – darüber hinwegsehen könnt, dass ich euch immer dasselbe frage und jedes Mal erstaunt feststelle, wie gross ihr doch geworden seid… Einen Rat soll ich euch geben? Das mit den Ratschlägen ist so eine Sache. Der Gedanke, dass ich euch mit einem Merksatz in Erinnerung bleiben soll, gefällt mir nicht sonderlich. Wenn´s doch so sein soll, sage ich bloss: Liebt euch selbst und liebt das Leben. Eure Oma

Aus: «LebensWert – Grosseltern schreiben ihren Enkeln Briefe». Das Buch ist aus einer Idee der Frauengemeinschaft der Pfarrei St. Johannes in Weinfelden entstanden und enthält 34 Briefe von Grossmüttern und Grossvätern. Bestellung: Katholische Kirchgemeinde Weinfelden, Freiestrasse 13, 8570 Weinfelden. 15 Franken. # 11 ~ 2017


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

MUSEU MS zu hausTESTER e

~ Elternsprüche ~

«IN LADE GOH OND EIFACH ÖPPIS CHAUFE, DAS CHA JEDE.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten. Gesammelt von Beat Gloor.

~ Trennungen ~

LAUS EBEN GEL Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch

~ Die Zahl ~

KILOMETER Von Bayern nach Münster, 550 Kilometer weit, ritt Grossvater Hans Watzl mit seinen zwei Islandpferden. Er hatte seinen beiden Enkelkindern Hannes, 7, und Esther, 5, nämlich versprochen, sie mit den Vierbeinern von der Schule abzuholen. Der 62-Jährige ist zwar ein leidenschaftlicher Wanderreiter, aber so lange – nämlich vier Wochen – war er bis anhin noch nie unterwegs mit den Pferden. Weil der Grossvater die Schulleiterin zuvor um Erlaubnis gebeten hatte, die Kinder mit den Pferden abzuholen, wurde er mit grossem Brimborium inklusive Plakat und ein paar Presseleuten empfangen. Zum Glück, denn so bekam (nicht nur) das Grosseltern-Magazin Wind von dieser aussergewöhnlichen Aktion und dem wohl coolsten Grossvater Deutschlands. ~MB

In Urgrossmutters Stube

D

ie Museumstesterin schaffte es dieses Mal nicht in ein Museum. Stattdessen sitzen sie und ihre Enkelinnen und der ganze grosse Rest der Familie in der Stube der plötzlich verstorbenen Urgrossmutter vor einer Vitrine. Jetzt bereuen sie es, die Urgrossmutter niemals gefragt zu haben, weshalb sie Dinge aufbewahrte, die sie nie benutzte. «Hat die Urgrossmutter in ihrer Vitrine Dinge aufbewahrt, die ihr wirklich am Herzen lagen? Oder hat sie es einfach so gemacht wie ihre Mutter und Grossmutter? Silberkannen und Meissner Porzellan gehören eben in eine Vitrine. Aus dem hätte allerdings niemand gewagt, wirklich Tee zu trinken, viel zu oft ist es schon geflickt worden. Kleine Spielsachen gibt es aus mehreren Generationen darin – zuunterst winzige Kühe und detailreich gestaltete Figuren aus Holz (Foto). Mit ihnen durfte Urenkelin Lioba nur unter Aufsicht der Urgrossmutter spielen. Sie erklärt mir im Ton einer Expertin: «Man muss immer fragen, ob man etwas nehmen oder anfassen kann.» «Die gläsernen Sachen darf man nicht anfassen.» «Die kleinen Männli, wenn man die auf den Boden werfen würde, dann würde der Kopf abfallen!» Der Holzwurm hat das leider auch schon geschafft. Unsere Fragen werden nie mehr beantwortet, die Urgrossmutter ist unerwartet gestorben. Nun wissen wir nicht – wird die Vitrine ein Museum, oder lösen wir den Inhalt auf?» • Die Stube kann nicht besucht werden – aber ich bin an Fotos und Geschichten anderer Vitrinen interessiert, in denen Spielzeug steht, das nur unter Aufsicht benutzt werden darf. Gibt es das überhaupt noch? redaktion@grosseltern-magazin.ch Eli Wilhelm, 56, testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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Wie uns unsere ~ Enkelkinder nennen ~

«Momi und Popi»

~ Zitat ~

«MEIN SOHN IST SCHON SEHR ÜBERRASCHT, WIE ICH MIT SEINEN KINDERN SPIELE UND IHNEN VORLESE.» Die ehemalige Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs, Carla Del Ponte (70), erzählt dem «Blick», dass sie mit ihren beiden Enkelkindern spielt und ihnen Geschichten vorliest. Mit ihrem eigenen Sohn hatte sie das nicht gemacht: «Ich hatte nie Zeit für ihn». Ihr Sohn wuchs bei seinen Grosseltern auf. ~BE

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Unsere Lou Amaya ist jetzt 3 1/2 Jahre alt und hat uns von sich aus die Namen «Momi» und «Popi» gegeben – was wir sehr herzig finden. Die kleinere Schwester Elly (19 Monate alt) kann den «i» nicht sagen, und daher sind wir für sie «Momo» und «Popo». Einfach süss! DORIS BRAUN, WIL, SG Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Wir freuen uns über Einsendungen an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Aufruf ~

WELCHE LIEDER SINGEN SIE MIT DEN GROSSKINDERN? Singen fasziniert Kinder. Bereits ganz kleine Kinder lieben es, sich rhythmisch und klanglich einzustimmen. Und schnell entwickelt sich aus dem gemeinsamen Singen ein Ritual – nicht nur beim ins Bett Bringen und an Weihnachten, vielleicht auch beim Aufstehen, beim Spielen, Baden oder vor dem Essen. Spannend ist, dass dieselben Lieder zuweilen über Generationen den Kindern vorgesungen werden. «Det äne am Bergli» oder «Alli mini Äntli» kennt wohl jedes Kind. Erinnern Sie sich noch an alle Strophen? Für die nächsten Ausgaben des Grosseltern-Magazins sind wir auf der Suche nach Kinderliedern, die Ihre Enkelkinder begeistern. Schreiben Sie uns, welche Lieder Sie mit ihren Enkeln singen. Vielleicht haben Sie sogar die entsprechenden Noten? Oder ein Singbuch wie das altbekannte «Chömed Chinde, mir wänd singe» (Illustration). Bei welcher Gelegenheit singen Sie jeweils mit den Grosskindern? ~MB Erzählen Sie uns Ihre Geschichte, redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

Illustration aus: «Chömed Chinde, mir wänd singe», Hug & Co., 40 Seiten, 54 Franken inkl. CD

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Grossmutters Tipp ~

GRILLROST WINTERFEST MACHEN Backpulver, auch abgelaufenes, eignet sich prima zum Reinigen des Grillrostes oder Backofengitters. Legen Sie den Rost in einen genügend grossen Behälter, streuen Sie Backpulver darüber und füllen Sie so viel warmes Wasser ein, dass der ganze Rost damit bedeckt ist. Lassen Sie ihn einige Stunden, am besten über Nacht, stehen. Dann lässt sich das Eingebrannte ganz leicht abwischen. Aus: «Chlini Hilfä -Gesammelte Versli und Haushalttipps». Herausgegeben vom Thurgauischen Gemeinnützigen Frauenverein. Bestellung: praesidium@tgf-frauenverein.ch, 15 Franken.

~ Kindervers ~

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~ Publireportage ~ LEADING FAMILY HOTELS

Familien-Skiurlaub «ohne Spassbremse» in der Alpenrose Das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose zählt zu den 5-Smiley-Kinderhotels, zu den Top-Unterkünften auf skiresort.de und auf HolidayCheck zu jenen mit 100 Prozent Weiterempfehlungen. Wohin sonst sollte also der nächste Familien-Skiurlaub gehen?

G

erade einmal 100 Meter sind es von der Hoteltüre bis zum Grubigstein. Die 27 Pistenkilometer dieses Top-Familien-Skigebiets sind nur ein Stück vom siebenteiligen Schneekuchen der Tiroler Zugspitz-Arena (139 Pistenkilometer), zu dem auch der absolut schneesichere Zugspitz-Gletscher zählt. Das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose wird von Skifahrer-Familien hoch geschätzt, weil der Pistenzauber für alle Grössen „ganz easy“ ist und die Eltern mit leichtem Gepäck anreisen können. Skier, Schuhe und Helme leihen sie alle einfach im Hotel, den Skipass holen sie sich an der Hotel-Rezeption, die ganz

Kleinen sind beim Windel-Skikurs am Übungshang direkt am Hotelgelände in ihrem Element. Damit die Eltern auch einmal ohne Kids durchstarten können, gibt es in der Alpenrose 24 Kindergarten-Pädagogen, welche die Kleinen täglich im 2000 m2 großen Spielparadies bis zu 13 Stunden in Obhut nehmen (Babys ab dem 7. Lebenstag). Für die Aufwärmrunde nach dem Schnee-Abenteuer sorgen die Wasser-Wunder-Welt mit der 90-Meter-Reifenwasserrutsche und Fred’s Swim Academy sowie das 750 m2 grosse Alpenrose Spa mit sechs verschiedenen Saunen.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Im Netz ~

WAHR ODER FALSCH: REGELN FÜR LEHRERINNEN 1915 Fake-News oder echte Regeln aus dem Jahre 1915? Als wir den «Vertrag der Stadt Zürich für eine Anstellung von Lehrerinnen, 1915» (Ausschnitte davon sind oben abgebildet) auf unserer Facebookseite posteten, löste das viele Kommentare aus: «Die Authentizität dieser Regeln ist für mich sehr fraglich», schreibt Karin Huser vom Staatsarchiv des Kantons Zürich gegenüber

Semi keine Hosen tragen, in keinen Verein gehen, keinen Zahnarztbesuch ohne Erlaubnis oder keine Autoprüfung machen, etc.». Auch Renate Speich ist überzeugt: «Oh nein, kein Fake, das war unsere Realität. Und dass es heute zum Teil anders ist, das ist nicht einfach vom Himmel gefallen…». Und Rahel Buess ergänzt und spricht ebenfalls aus eigener Erfahrung: «Verheiratete

dem Blog Archivalia. Dass die Regeln trotzdem nicht komplett unglaubwürdig sind, zeigen viele andere Reaktionen. So schreibt Barbara Bänziger Isliker: «Ich bin erst 65, aber wir durften im

Lehrerinnen mussten kündigen, das war bis in die 70er Jahre so.» Für Ursula Von Bergen Weilenmann ist nun klar: «Darum blieben die immer Fräuleins.» ~BE

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

«Meine Lieblings-Eltern» Für Massimo Rocchi waren die Nonna und der Nonno seine Lieblings-Eltern. Bis er fünf Jahre alt war, lebte er bei ihnen in Cesena in der Emilia-Romagna. Er erlebte da das pure Glück. MASSIMO ROCCHI Der Schweizer Komiker mit italienischen Wurzeln, Massimo Rocchi, 60, wurde bekannt mit seinen Bühnenprogrammen wie «Auä», «Circo Massimo» oder «Rocchipedia». Er war mit dem Zirkus Knie auf Tournee und inszenierte im Theater Basel zwei Opern. Sein neues Programm «Best of 6zig» lädt zu einer bunten Feier ein: Pantomime, Sprachakrobatik und Hintersinniges über das Leben, die Götter und andere Verrücktheiten. www.massimorocchi.ch

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ie Nächte! Das war pures Glück. Denn ich durfte immer zwischen meiner Nonna und meinem Nonno schlafen. Ich lebte bei ihnen, bis ich fünf Jahre alt war. Anschliessend wohnten sie immer direkt neben uns. Im Bett lag auf der einen Seite meine Grossmutter Maria und las, nein, schaute Kirchenhefte an – denn sie konnte kaum lesen. Auf der anderen Seite hörte mein Grossvater Mario Radio – und furzte oft. Dann rief Nonna: «Aber Mario, das Kind!» DIE GEMEINSAMEN SONNTAGE Der Sonntag war der Höhepunkt der Woche. Ich ging am Morgen um 10 Uhr 30 mit meiner Nonna in die Messe. Sie war sehr religiös. In dieser Zeit kochte Nonno das Mittagessen. Nach dem Essen durfte ich dann mit ihm in den «Club». Das war kein elitärer Club, sondern dort trafen sich mehr oder weniger sämtliche Männer von Cesena. Meine Grosseltern hatten zwar wenig Geld, doch mein Grossvater war ein sehr schicker Mann. Am Sonntag trug er immer ein weisses Hemd und Krawatte. Im Club wurde Billard oder Karten gespielt,

und dabei rauchte man selbstverständlich. Nur im Leseraum durfte man nicht rauchen. Da schaute ich mir dann die neusten Zeitschriften an. Vor allem die Werbung interessierte mich. Dort entdeckte ich zum ersten Mal eine Frau im Bikini. SIE NÄHTE, ER WAR EIN BEAMTER Meine Nonna arbeitete zu Hause. Sie nähte neue Krägen an die Hemden. Damals gab es zu jedem Hemd bis zu drei neue Krägen. Mein Grossvater war ein Beamter bei der Eisenbahn. Er versiegelte die

beladenen Waggons. Cesena hatte zwar nur zwei Hauptgeleise im Bahnhof, aber 29 Nebengeleise – so viel Obst wurde dort aufgeladen und per Bahn transportiert. Ich habe den Grossvater gerne begleitet und durfte den beeindruckenden violetten Stempel benutzen. Wir machten eigentlich alles gemeinsam, auch vieles, das man nicht durfte. So fuhr ich mit den Grosseltern und Freunden zu acht im Auto – und auch da rauchten alle. Oder ich durfte bei Nonno vorne auf der Lambretta stehen. Ohne Helm. Aber damit meine Lunge keinen Schaden nahm vom Wind, schob mir meine Grossmutter Zeitungen vorne ins Hemd. NATÜRLICHE TRAURIGKEIT Meine Grossmama erblindete im Alter und sagte mir eines Abends: «Ich werde nicht mehr lange leben.» Am nächsten Tag starb sie. Natürlich war ich sehr traurig, aber nicht diese bleierne Traurigkeit, sondern einfach natürlich traurig. Meine Grosseltern sind für mich der Schlüssel zu meinen Emotionen. ~BE

Foto: Gerry Ebner


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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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Überraschung, auch beim hundertsten Mal von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

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~ Aline erklärt ~

SNAPCHATFILTER Teenager machen viele Fotos von sich selbst. Oft sieht man unter den aufgeklebten Brillen, Nasen oder den aufgeblasenen Augen die Gesichter fast nicht mehr. Aline (14) erklärt, weshalb sie und ihre Kolleginnen sich auf Fotos so verändern.

M

an weiss genau, was kommt, und doch freuen sich Klein und Gross immer wieder, wenn ihnen eine Figur aus dem Buch geradezu entgegenspringt. Das macht bis heute den Reiz der Aufklapp- oder Popup-Bücher aus. ALTE TRADITION Bereits ab 1860 hatten sich deutsche Künstler und Drucker mit aufwendigen beweglichen Büchern in zum Teil komplizierter Falttechnik hervorgetan. Es waren kostspielige Werke, die heute unbezahlbar sind. Erst nach 1930 gelangten preisgünstige Popup-Bände aus den USA auch nach Europa. In der Schweiz war es der Bollmann Verlag, welcher in den 50er Jahren Micky Maus-Bücher wie dieses (Foto) herausbrachte. DIE IKONE Micky Maus, 1928 von Walt Disney und Ub Iwerks für den Zeichentrickfilm «Steamboat Willie» geschaffen, durfte natürlich in den Popup-Büchern nicht fehlen. Heute begegnet man der berühmtesten Comic-Figur auf der ganzen Welt und auf allem, was sich bedrucken lässt – von der Frühstückstasse bis zum Kindernachttopf. •

In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch

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«Wir kleben uns die Filter mithilfe der App Snapchat ins Gesicht. Die App nutzen wir, um mittels Fotos oder Videos schnell miteinander zu kommunizieren. Die Frage nach dem Warum kann ich ehrlich gesagt selbst nicht genau beantworten. Ich glaube teilweise einfach aus Angst, das Selfie würde zu ernst oder gar langweilig wirken. Lieber soll es überspitzt oder einfach nur komisch aussehen. Weiter verlängern einzelne Filter zum Beispiel die Wimpern, röten die Wangen oder färben die Lippen rot. Ich glaube, ich fühle mich etwas schöner mit einem Filter. Eine Freundin sagte zu mir, sie fühle sich geschützter durch die Filter. Wenn man sich selbst nicht zu ernst nimmt, ist man weniger angreifbar… Die Filterfunktionen von Snapchat nutzen übrigens vor allem die Mädchen. Die App Snapchat an sich wird jedoch von beiden Geschlechtern gleich stark und sehr viel genutzt. In meinem Snapchatfreundeskreis wurden im letzten Jahr 150 000 Snaps verschickt. Für uns dient Snapchat der Unterhaltung und der Kommunikation, und diese funktionieren hervorragend!» •


~ Magazin ~ ANDERSWO

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Jedes Wochendende kommen die Kinder und Enkel von Haji und Amineh zu Besuch.

«Für die Enkel ist immer Platz bei uns» Haji und Amineh haben zehn Grosskinder. Diese nennen ihren Grossvater Baba Joon – geliebten Vater. Kein Wunder, denn die Grossväter haben im Iran eine ganz besondere Stellung. von CAROLIN DOKA (Text und Foto)

H

ier, auf 4500 m.ü.M. am Mount Damavan im Iran, zaubert der 68-jährige Haji mit einem Gaskocher aus zwei Töpfen himmlische persische Gerichte für die Trekkinggruppe aus der Schweiz. Seine Augen leuchten, wenn er von den Bergen erzählt – und von seinen Enkeln. Haji und seine Frau Amineh sind in Karadsch zu Hause, einer Grossstadt rund 40 km von Teheran am Fusse des Elbrus-Gebirges, in dem sich der 5671 Meter hohe Mount Damavand erhebt. Sie haben zehn Kinder und zehn Grosskinder, acht Buben und zwei Mädchen. Die Familien leben nahe beieinander, jedoch jede im

eigenen Haus. Trotzdem sieht man sich oft, wenn nicht gerade der Grossvater eine Expedition begleitet. Haji, während der Schah-Zeit Chefkoch im Hotel Hilton in Teheran, war nach der Revolution ein gefragter Koch auf iranischen Hochgebirgs-Expeditionen wie im Karakorum in Pakistan. Heute kocht er für Trekkinggruppen, die mit Mountainzone Iran zum Beispiel den Mount Damavand besteigen, den höchsten Berg Persiens. Als Chefkoch fungiert der Grossvater auch, wenn die Grossfamilie zusammenkommt. Und das tut sie oft! «Wir Iraner lieben das Familienleben», sagt Haji, der eigentlich Saed heisst. «Jedes Wochenende kommen un# 11 ~ 2017

sere Kinder und Enkel zu Besuch. Alle!» Grossvater Haji zaubert jeweils wunderbare Fleischkebabs und verschiedene Schmorgerichte. Grossmutter Amineh serviert. Alle Speisen werden zugleich aufgetischt. Und dann sitzt die ganze Sippe auf dem Boden um die riesige Festtafel und geniesst das Mahl. Ganz ungezwungen und fröhlich. Die Frauen tragen übrigens in den privaten Bereichen kein Kopftuch, so dass eine iranische Grossmutter gar nicht so anders aussieht als bei uns. WRESTLING MIT DEN ENKELN Während sich seine Frau eher im Hintergrund hält, hat Haji eine ganz besondere


19 KARADSCH Beziehung zu seinen Enkelkindern. Zum Beispiel macht er mit ihnen Schulaufgaben. «Meine Enkelkinder sollen spüren, dass sie mir wichtig sind und dass ich für sie da bin.» Dem sportlichen Grossvater ist natürlich auch die sportliche Erziehung der Enkel wichtig. So geht er mit ihnen zum Klettern und Schwimmen, der gemeinsame Lieblingssport jedoch ist Wrestling. Kein Wunder, wo Iran in dieser Sportart zu den führenden Nationen zählt. «Wir breiten zu Hause Matratzen aus, und los geht’s!», lacht Haji, legt den Kochlöffel beiseite und zeigt auf seinem Handy stolz ein paar Bilder vom Familien-Wrestling. «Wenn sie nur zu zweit oder zu dritt gegen mich antreten, mag es noch gehen. Aber wenn alle zehn gleichzeitig kommen, habe ich

Hauptstadt: Teheran Fläche: 1 648 195 km² Einwohner: 80 Millionen Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner pro km² (Iran gehört zu den 20 bevölkerungsreichsten Staaten der Erde). Demografie: Im Jahr 1986 lag die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau noch bei 6,39. Bis 2013 sank diese auf unter 2 Kinder pro Frau. Drei Viertel der Iraner sind unter 40 Jahre alt. Sprachen: Im Vielvölkerstaat werden viele verschiedene Sprachen gesprochen. Die alleinige Amtssprache ist jedoch Persisch. Gesellschaft: Die Gesellschaft ist streng patriarchalisch. Die Frau ist ihrem Mann gegenüber zu absolutem Gehorsam verpflichtet. Der iranische Staat missachtet Menschenrechte, und es gibt im Iran keine Presseoder Meinungsfreiheit. Die Landschaft: Der Iran ist landschaftlich ein faszinierendes Land, besteht grossteils aus hohem Gebirge und trockenen, wüstenhaften Becken. Im Land befinden sich zahlreiche Stätten des UNESCO-Welterbes.

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keine Chance.» WEIL SIE FÜR UNS RACHE NEHMEN Grosseltern spielen im Iran eine wichtige Rolle: Sie sind das Zentrum der Familie, und die Beziehung zwischen ihnen und ihren Enkelkindern ist oft eine besondere. «Im Iran sagen wir scherzend: Wir lieben unsere Enkelkinder, weil sie für uns Rache an ihren Müttern und Vätern nehmen», schmunzelt Hajib. «Im Ernst: Da ist sehr viel Liebe, fast mehr als zu den eigenen Kindern. Es wird gescherzt und gelacht. Die Enkelkinder dürfen alles fragen und bekommen alles. Aber da ist auch ein grosser Respekt uns Grosseltern gegenüber, und die Enkel hören auf unseren Rat.» Was sagen denn die Enkel über ihren Grossvater? Haji rührt im Schmortopf, legt den Kochlöffel zur Seite und wischt die Hände an der roten Schürze ab. «Sie nennen mich Baba Joon, geliebten Vater», sagt er. «Ich bin für sie ein fröhlicher, lustiger Mensch. Ich zeige ihnen, dass Fröhlichkeit, Humor und Lachen im Leben weiterhelfen. Ich lehre sie, fröhlich und glücklich zu sein. Ich glaube, dafür lieben sie mich. Aber auch, weil wir so viel Spass haben zusammen. Oft wollen sie gar nicht mehr nach Hause gehen. Dann bereiten wir ihnen ihre Betten, und sie schlafen bei uns. Für die Enkel ist immer Platz bei uns.» •

# 11 ~ 2017

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~ Magazin ~ LESERBRIEFE

20 Inkl. Dossier

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# 10 / Oktober

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Die Meinung der Leserinnen und Leser

«DIESES TOLLE MAGAZIN WEITEREMPFEHLEN» Zum Grosseltern-Magazin.

Heute fand ich per Zufall die Redaktionsräume des Grosseltern-Magazins in der Badener Altstadt. Aufmerksam darauf wurde ich, weil vor der Türe ein kleines Regal war mit den letzten Ausgaben, zum gratis Mitnehmen. Spontan entschloss ich mich, die Tür aufzustossen, um den drei Personen, welche ich hinter ihren Bildschirmen sitzend angetroffen habe, mein direktes Kompliment auszusprechen. Über ihre strahlenden Gesichter habe ich mich genauso gefreut wie sie sich über mein Kompliment. Dabei habe ich erfahren, dass sie praktisch keine Werbung für die Zeitschrift machen können, aus Kostengründen. Deshalb finde ich, sollten wir Abonnenten dies tun, indem wir dieses tolle Magazin unter unsern Freunden weiterempfehlen. Natürlich habe ich zwei Ausgaben mitgenommen und diese an meine Freundin, 7-fache Grossmutter, weitergegeben. Ich freue mich jedes Mal auf die nächste Ausgabe; weiter so! Rita Horisberger, per E-Mail

«GROSSELTERN DÜRFEN IMMER VERWÖHNEN» Zur Beratung von Katharina Ley «Unterschiedliche Regeln», Ausgabe 10/17

(damals gehörte ich auch noch zu den jungen Müttern!) entschieden, dass die Grosseltern IMMER verwöhnen dürfen und kaufen oder schenken, was ihren Wünschen entspricht. Es gab danach nie wieder Streit, sondern nur glückliche Grosseltern, Eltern und Enkel. Ingrid Glodde, via Facebook

«STRICKEN FÜR DIE GANZE ENKELSCHAR» Zur Strickanleitung «Frühlingsrock», Ausgabe 04/17

Das im Grosseltern-Magazin 04/17 vorgestellte Plissé-Röckli hat bei mir nostalgische Gefühle ausgelöst. Als Kind hatte ich nämlich selber so ein ähnliches Jupli, und es war mein absolutes Lieblingsstück, da ich damit so schön das Rad schlagen konnte. Als ich vier Jahre alt war, hatte es mir meine grosse Schwester gestrickt, und ich trug es tatsächlich, bis ich zehn war. Es wurden einfach jedes Jahr ein paar weitere Runden angehängt…

«WERDE ICH MIR ZU WEIHNACHTEN WÜNSCHEN» Zum Grosseltern-Magazin.

Ich habe das Magazin an der Creativa entdeckt. Einfach toll. Werde ich mir zu Weihnachten wünschen. Sonja Schraner-Höhener, via Facebook

«HÜBSCHE KINDERBÜCHER» Heute habe ich zufällig zwei hübsche Kinderbücher gefunden. «Heute holt mich Oma ab» und «Heute schlafe ich bei Opa». Beide Bücher sind von Cecilia Torudd aus dem Schwedischen übersetzt. Ich finde, die Bücher sind sehr schön und ansprechend illustriert. Beide erzählen Episoden, wie sie zwischen Grosseltern und Enkeln vorkommen. Ich freue mich schon darauf, wenn meine Enkelinnen von den Ferien zurück sind und ich ihnen diese Geschichten erzählen kann. Ottilia Odermatt, Baden

Diese Erinnerung und die Strickanleitung in der April-Ausgabe haben meine Strickfreude entfacht. So sind im Laufe der Geburtstage meiner Enkelinnen drei solche Exemplare entstanden. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass sie zum grössten Teil aus Restwolle entstanden sind, die die halbe Verwandtschaft zusammengetragen hat. Die zukünftigen Trägerinnen haben die Farben selber ausgewählt, und sie sind nun uuu stolz auf ihr Röckli. Ich bedaure es richtig, dass meine anderen beiden Enkelinnen schon zu gross für solche Kleidungsstücke sind. Das Herstellen hat mir so viel Freude bereitet! Edith Schweizer

Nach einigen Querelen der jungen Mütter in unserer Familie haben wir uns

Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch # 11 ~ 2017


~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER

Kleider machen Streit

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DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (64) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als Web-Publisher. Ihre älteste Enkelin ist bereits ein Teenager, das achte Enkelkind noch ein Säugling. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.

DIE TOCHTER Melanie Borter (38) hat drei Kinder, zwei Buben im Schulalter und eine Tochter im Kleinkindalter. Sie arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum als Journalistin. Ihr Mann ist einen Tag zuhause, zwei Tage werden die Kinder institutionell betreut und einen Tag von der Grossmutter gehütet.

Nein!! Das geht gar nicht! Du kannst ihm doch die Strumpfhosen nicht bis unter’s Kinn ziehen. Wie sieht das denn aus?», protestiert meine jüngste Tochter, während sie zupft und zieht, bis alles wieder knapp unter der Hüfte liegt. Pullover dürfen auch bei unter Null nicht in die Höschen gestopft werden. Es gibt winzige Jeans mit teuer bezahlten Löchern. Direkt an den Knien, die doch auf dem Boden herumrutschen wollen. Hosenbeine, so eng geschnitten, da gibt es für ein normal gewachsenes Kinderfüsschen ohne würgen, ziehen und drücken kein Durchkommen. Bauchfreie Oberteile oder Mädchenkleider mit sonnenbrandgefährlichen Spaghetti-Trägern, die bei jeder Armbewegung über die kleinen Schultern rutschen und zu Zwangsjacken werden. Wie sieht das denn aus? – Wenn meine Töchter sich bei diesem Thema vielsagende Blicke zuwerfen, fühle ich mich ein wenig alt… wie damals, während ihrer Pubertät. Uns trennten modemässig Welten. Bin ich da etwa auf ein Generationenproblem gestossen? Liebe Grosseltern-Leserinnen und -Leser, wie seht ihr das mit der Kinderkleider-Mode? Für mich muss es zuerst bequem, dann funktional, dann schön sein, oder bin ich tatsächlich hinterwäldlerisch? •

Fotos: Tibor Nad

Erinnerst du dich an Steve Urkel? Nicht? Dieser tollpatschige, nervige Junge aus der Fernsehserie – wie hiess sie noch gleich – ‹Alle unter einem Dach›. Meine Mutter hat keine Ahnung, wovon ich rede. «Der Junge in dieser Serie hatte die Hosen auch immer bis unter die Achseln gezogen. Extra: Damit die Zuschauer sofort erkennen konnten, das ist einer zum Auslachen, ein Aussenseiter.» Sie versteht es immer noch nicht. «Wenn du deinen Enkelkindern die Hosen so hochziehst und ihnen den Pulli reinstopfst, sehen sie zum Auslachen aus.» Gut, ich gebe zu, manchmal staune ich auch, wie jede Kleidermodeströmung sofort auch in die Kinderabteilung Einzug hält. Jeaggins (also Leggins, die aussehen wie hautenge Jeans) und Bikinis für zweijährige Mädchen, zerrissene Jeans und Lederimitatjacken für dreijährige Jungs? Das geht auch mir zu weit. Aber einen gewissen Anspruch habe ich trotzdem. Dazu gehört: Hosenbund muss unterhalb des Bauchnabels bleiben, Pullis nicht in die Hosen stopfen (das kann auch nicht bequem sein), Socken nicht über die Hosen ziehen. Diese Liste liesse sich beliebig verlängern, da kann meine Generation ein Liedchen davon singen. Dabei ist es doch klar: Kleider sollen auch für Kinder kleidsam sein, dann bequem und, ja, auch nützlich – das sind sie ja ohnehin. •

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«Wir leben im Hier und Jetzt» Am 27. Juni 2016 stand die Welt still – jedenfalls für Ankica und Andrija Lukacek in Zagreb sowie Feza und Turgut Kalfa in Winterthur. Die Diagnose, dass ihr Enkel Rayan eine seltene komplexe Hirnfehlbildung hat, traf sie unvorbereitet. Heute engagieren sie sich gemeinsam für Rayan und freuen sich über jeden seiner Fortschritte. Von BARBARA EHRENSPERGER (Text) und SANDRA ARDIZZONE (Foto)

«

Ja, es war ein grosser Schock», erzählt Ankica Lukacek (65). Damals, am 27. Juni 2016, rief ihr Sohn Drazen an und erklärte ihr, dass Rayan an einer seltenen Krankheit leidet. Rayan, ihr erstes Enkelkind; Rayan, der acht Monate alte Bub, der sie so oft anlächelte; Rayan, der für sie das normalste Kind der Welt war. Ankica und ihr Mann Andrija (70) leben seit ihrer Pensionierung wieder in Kroatien und sassen zuhause, als das Telefon klingelte. Zum ersten Mal hörten sie von Polymikrogyrie und Pachygyrie – diesen seltenen komplexen Hirnfehlbildungen (Kasten Seite 26). Tausend Fragen schwirrten ihnen danach im Kopf umher. Aber eines stellten sie nie in Frage: Rayan ist und bleibt ihr wunderbarster Enkel. Es folgten viele Telefongespräche, denn auf Wunsch des Sohnes Drazen haben sich die beiden nicht sofort ins Auto gesetzt, sondern reisten einen Monat später zu ihm und der Schwiegertochter Zeynep in die Schweiz. Beide Seiten finden heute, dass sie so etwas Zeit hatten, sich auf die neue Situation einzustellen. KEINE PROGNOSE MÖGLICH

«Auch für uns war es ein Schock», erzählt Feza Kalfa (61), die Grossmama mütterlicherseits. Und auch für sie stand am 27. Juni 2016 die Welt still. Und auch sie und ihr Ehemann ~ #11 ~ 2017


~ Hintergrund ~ PORTRAIT

Alle vereint: Turgut und Feza Kalfa, Rayan, Ankica und Andrija Lukacek. #11 ~ 2017

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Turgut (68) hatten Fragen: Warum? Wieso Rayan? Haben wir es vererbt? Und vor allem: Was bedeuten diese komplexen Hirnfehlbildungen? Wird er je sprechen oder gehen können? Es gibt grundsätzlich wenig Informationen über seltene Krankheiten. Am schwierigsten auszuhalten sei der Umstand, dass keine Prognose möglich ist. Das findet auch Zeynep, die Mutter von

Die Grosseltern hüten auch, um den Eltern einen Abend zu zweit zu ermöglichen, und versuchen sie zu unterstützen, wo es geht. Ein normaler Hütetag ist mit Spazieren, Spielen, Essen Kochen und Pflege schnell verplant. Auch Arzttermine mit Rayan nehmen die Grosseltern wahr. «Anstrengend ist eigentlich nur das Tragen», meinen beide Grossmütter und machen sich Sorgen,

Rayan: «Immer und immer wieder haben wir die Ärzte gefragt, was wird Rayan können und was nicht?» Die Antwort der Ärzte blieb stets die gleiche: Wir können keine Prognose abgeben. Da nicht klar ist, wie fest die Fehlbildungen sind, weiss man nicht, was alles auf Rayan zukommen wird, was er schaffen kann und wie er sich konkret entwickelt. Auch ob diese Krankheit vererbt wurde oder nicht, lässt sich nicht abschliessend beurteilen. Zu akzeptieren, dass eine Prognose nicht möglich ist, habe ihr und ihrem Mann auch irgendwie geholfen. «Das war sehr schwer. Aber dafür leben wir nun im Hier und Jetzt.»

wie lange sie das noch schaffen werden. Diese Sorgen wischen beide mit der Bemerkung «Jetzt mögen wir ja noch» wieder weg.

ANSTRENGENDES TRAGEN Hier und jetzt lacht der zweijährige Rayan fröhlich in die Runde, denn all seine Grosseltern sind bei ihm, und er scheint die Aufmerksamkeit zu geniessen. Er wird herumgetragen, fürs Foto frisiert und vor allem geherzt. Als es Zeit ist für das Abendessen, macht Grossmama Feza den Hochstuhl bereit, um mit Rayan einen Quark zu essen. Grossvater Andrija setzt Ryan in den Stuhl. Mit viel Geduld löffelt Feza den Quark in Rayans Mund. Manchmal rutscht das Essen problemlos den Rachen hinunter. Doch nicht immer, da Rayan Mühe hat mit Schlucken. Daher schiebt Feza einen beträchtlichen Teil nochmals mit dem Löffel in den Mund. «Wenn etwas daneben geht, ist doch egal», sagt Feza. Mit Geplauder und Lob füttert sie ihm so den ganzen Quark. Feza hütet ihren Enkel und seine einjährige Schwester Arya jede Woche zwei Tage. Sie hat sich sehr gefreut, dass ihre Tochter sie angefragt hatte, regelmässig zu hüten, und sagte ohne zu zögern zu: «Das sind meine Enkelkinder! Für sie mache ich doch alles.» Nun ist sie von Montagabend bis Mittwochabend für die Kinder zuständig und wohnt im Gästezimmer der Familie. Die Grosseltern aus Kroatien kommen wochenweise in die Schweiz, um die Familie zu unterstützen.

SELTEN DIREKT ANGESPROCHEN «Natürlich, wir werden ab und zu komisch angeschaut, wenn wir mit Rayan im Kinderwagen draussen sind – aber das ist uns egal», sagt Grossmutter Feza. Sie nimmt lieber den Kinderwagen als den Rollstuhl. «Die Beinschienen, die Hörgeräte und die Brille sind schon auffällig.» Als Rayan die Haare länger trug, hörte sie oft: «So ein herziges Meitli». Direkt angesprochen werde sie aber selten. Sie freut sich sehr, dass ihre Verwandten und Freunde sich nach Rayan erkundigen, wissen wollen, wie es ihm geht. Zu sehr ins Detail geht sie beim Erzählen jedoch nicht; welche Therapien gerade anstehen oder ähnliches bleibt in der Familie. Und selbstverständlich berichtet sie ihren Freunden auch von Rayans Schwester Arya. Arya, die im Juli ein Jahr alt wurde, geniesst es sichtlich, dass ihre beiden Grosseltern versammelt sind. Überall helfende und spielende Hände, nach denen sie greifen kann. Und während ihr Bruder den Quark isst, kann sie mit den Grosseltern aus Zagreb munter weiter spielen. Arya bewegt sich rasch und spielt geschickt. Sie wird schnell mehr können als ihr Bruder – wie wollen die Grosseltern damit umgehen? Grossmutter Feza freut sich: «Arya wird eine gute Lehrerin sein für Rayan. Er kann ihr abschauen, wenn er mag.» Auch die Grossväter sind sich einig: «Arya wächst damit auf, dass ihr Bruder mehr Pflege braucht als sie. Es wird einfach so sein, wie es ist, und wir machen das Beste draus.» «Wir geniessen jeden Tag und freuen uns an den Fortschritten», sagt die Mutter – denn wer wisse schon, was der nächste Tag bringe? So übt Rayan nach dem Quarkessen etwas das Sitzen – mal scheint es zu klappen, dann aber wieder nicht. Erst vor ein paar Monaten wurde festgestellt, dass Rayan nicht gut hört: ~

#11 ~ 2017


~ Hintergrund ~ PORTRAIT

Mutter Zeynep Kalfa und Rayan. #11 ~ 2017

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~ Hintergrund ~ PORTRAIT

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Ob er darum noch keine richtigen Wörter spricht? Man weiss es nicht. Jedenfalls kommen sie und Rayan mit den neuen Hörimplantaten gut zurecht.

Seltene Krankheiten

KRANKHEIT IMMER AUF DEM RADAR

PACHYGYRIE

Gemeinsam das Beste zu machen, das hält die Familie zusammen. Alle helfen mit. Wenn jemand irgendwo etwas zu Rayans Krankheit

Pachygyrie ist eine angeborene Fehlbildung des Gehirns, die mit verdickten oder vergröberten Hirnwindungen einhergeht. Die Art und Schwere der Symptome sind abhängig von der Ausprägung der Fehlbildung.

liest oder erfährt, werden diese Informationen mit den anderen geteilt. Wenn jemand Hilfe braucht, wird diese organisiert. Die Krankheit von Rayan sei immer auf ihrem Radar. Aber es sei doch normal, dass Grosseltern im Hinterkopf jederzeit an ihre Enkel und Enkelinnen denken. Das sei doch in allen Familien üblich, sind sie sich einig. «Zeynep und Drazen stehen jede Nacht mehrmals auf», erzählt Feza und zeigt damit, wie sehr sie ihre Tochter und den Schwiegersohn, aber auch die anderen Grosseltern für ihre Ausdauer und die Kraft, all dies zu stemmen, bewundert. Ankica Lukacek ist froh, lebt ihr Sohn mit der Familie in der Schweiz – sie selber hat vierzig Jahre hier gelebt: «Hier sind sie gut versorgt». Neben dem Netzwerk innerhalb der Familie nutzt die Familie die Angebote des «Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten» (Kasten). Darauf aufmerksam gemacht wurde Zeynep von einer Kollegin. Sie und ihr Mann schätzen den Austausch mit anderen Familien dort sehr. «Wir sind in diesem Verein eine Familie von vielen, die ähnliche Fragen und mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Zum Beispiel, wo bekommt man gute Informationen zur Krankheit, und was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten. «Auf der anderen Seite treffe ich gerne meine Freundinnen, die auch Kinder haben», erzählt die Mutter. «Nur wenn diese dann erzählen, wie anstrengend es sei mit Kindern, die einmal in der Nacht aufwachen, dann denke ich ab und zu schon: Ihr habt keine Ahnung…» Wichtig ist ihr aber, dass sie nicht «bewundert werden für unseren Alltag – dieser ist, wie er ist, und wir können es nicht ändern». Trotzdem ist sie manchmal selber erstaunt, wie sie als Familie das alles schaffen. Sie erklärt sich ihre eigenen ungeahnten Kräfte, aber auch die Energie der Grosseltern so: «Rayan hat sich uns ausgesucht, und wir sind liebend gerne für ihn da.» •

POLYMIKROGYRIE Die Polymikrogyrie ist eine Fehlbildung der Hirnrinde mit exzessiver Faltung der Hirnrinde und flachen Furchen dazwischen. Die Schichtung der Hirnrinde ist gestört. Klinische Zeichen einer Polymikrogyrie sind eine leichte geistige Retardierung, zerebrale Krampfanfälle und eine Pseudobulbärparalyse mit Problemen beim Essen und beim Erlernen des Sprechens. Der Schweregrad der Polymikrogyrie hängt in hohem Masse von Lokalisation und Grösse des betroffenen Areals ab. FÖRDERVEREIN FÜR KINDER MIT SELTENEN KRANKHEITEN In der Schweiz leiden rund 350 000 Kinder und Jugendliche an einer seltenen Krankheit wie zum Beispiel Pachygyrie und Polymikrogyrie. Laut Bundesamt für Gesundheit gilt eine Krankheit dann als selten, wenn weniger als 5 von 10 000 Menschen davon betroffen sind. Der Alltag der betroffenen Familien ist geprägt von Ungewissheit und unzähligen Herausforderungen. Der Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten setzt sich für die betroffenen Kinder und ihre Familien ein. Er organisiert finanzielle Direkthilfe, verankert das Thema in der Öffentlichkeit und schafft Plattformen, um betroffene Familien miteinander zu vernetzen.

#11 ~ 2017

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~ Hintergrund ~ VERKEHRSHAUS

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Von MELANIE BORTER (Text) und MATTHIAS JURT (Fotos)

Während Grossvater Erich Kläy den kleinen Leroy auf einem Gelenkbus mit Schiebestange über den Platz karrt, erzählt Grossmutter Ursula: «Wir wohnen hier gleich um die Ecke. Deshalb sind wir so oft hier im Verkehrshaus und haben eine Jahresmitglied-

1984 in der Abteilung Tourismus steht und also schon so manche heutige Eltern beeindruckt hat als Kind. «Um zu staunen, ist das die perfekte Maschine», sagt Fredi Germa mit Blick auf seinen dreijährigen Sohn Diego, der begeistert die knackende und knarrende

schaft.» Ihren Enkelsohn könnten sie am Morgen ins Verkehrshaus setzen und ihn erst am Abend wieder abholen, scherzt die Grossmutter. Er sei halt technisch interessiert, wie sein Vater es schon war. Aber auch Leroys ältere Schwester, die heute leider nicht da sei, baggere gerne auf der Baustelle der Strassenbauarena, erzählt die Grossmutter. Genau wie die zweijährige Anna, die mit Bauhelm und Leuchtweste auf besagter Baustelle voll bei der Sache ist. Sie ist mit ihrem Bruder Laurin, 4, und ihrem Vater Matthias Schmid aus Zumikon ZH angereist. Auch die Schmids haben eine Jahresmitgliedschaft, obwohl sie nicht nah wohnen. An diesem Donnerstagnachmittag ist die Baustelle voll besetzt mit werkelnden Kindern. Das liegt auch am Wetter: Die Sonne strahlt und wärmt die sonst schon herbstkalte Luft nochmals so richtig auf.

Maschine betrachtet und nach deren Stillstand gleich nochmals den Knopf drücken möchte. SPIELEN IST BESSER Valérie, 3, begnügt sich nicht mit blossem Schauen. Sie packt lieber selbst an. Schiebt die Züge im Rangierbahnhof in der Halle Schienenverkehr vor und zurück, stellt Weichen, schiebt wieder. «Tschschsch», tönt es leise aus ihrem Mund, und die Lok hält. Andrea Bütler, die Mutter von Valérie, erklärt: «Manchmal kommen wir nur für kurze Zeit hierher, zum Beispiel fürs Zvieri. Wir wohnen ganz in der Nähe.» Trudi Wöhr wohnt zwar auch in Luzern, war aber lange nicht mehr im Verkehrshaus. Heute sind sie und ihr Mann mit der zweijährigen Enkelin Luisa Lotta gekommen, für die Enkelin ist es das erste Mal. «Als meine Kinder klein waren, waren wir aber oft hier. Ich habe das Verkehrshaus immer unterstützt», sagt die Grossmutter. Sie gönnt sich zusammen mit der Enkelin eine Fahrt mit der Gartenbahn, die gemütlich durch das Gelände tuckert. Luisa Lotta freut sich so sehr, dass sie gar nicht mehr aussteigen möchte. «Ja, wir Grosseltern haben es schon streng», sagt Trudy und beruhigt ihre Enkelin mit viel Geduld. Und sie verspricht ihrer Luisa Lotta: «Wir kommen bestimmt wieder einmal ins Verkehrshaus.» •

«Wir kommen bestimmt wieder einmal ins Verkehrshaus.»

ANSCHAUEN REICHT Trotz dem schönen Wetter treffen wir auch in den sieben Hallen (Schienenverkehr, Strassenverkehr, Schifffahrt, Seilbahnen, Luft- und Raumfahrt, Hans Erni Museum und Wondercave) auf staunende Kinder. Die meisten im Vorschulalter, da noch keine Ferienzeit ist. Weshalb fasziniert das Verkehrshaus seit Generationen die Kinder so sehr? «Es hat für alle etwas», erklärt Grossmutter Ursula Kläy, und die vielleicht treffendste Erklärung fügt sie gleich an: «Man muss gar nicht so viel wissen, anschauen reicht». Ein Beispiel gefällig? Der Tourismusflipper, der bereits seit

Foto links: Der Toursimusflipper steht seit 1984 im Verkehrshaus und fasziniert heute noch wie damals.


~ Hintergrund ~ VERKEHRSHAUS

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Diego, 3, bestaunt den Tourismusflipper. # 11 ~ 2017


~ Hintergrund ~ VERKEHRSHAUS

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ValĂŠrie, 3, spielt mit dem Rangierspiel in der Halle Schienenverkehr. # 11 ~ 2017


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Noe, 3, setzt sich gerne selbst auf den Zug. # 11 ~ 2017


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Anna, 2, spielt mit ihrem Bruder, 4, auf der Baustelle der Strassenbauarena.


~ Hintergrund ~ VERKEHRSHAUS

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Info

ÖFFNUNGSZEITEN Museum, Verkehrshaus-Shop und Sonderausstellungen sind 365 Tage im Jahr offen. Im Winter von 10 bis 17 Uhr.

EINTRITTSPREISE Erwachsene: 30 Franken. Kinder: 6-16 Jahre 15 Franken, unter 6 Jahren gratis. Familienkarte: Eltern/Grosseltern mit eigenen Kindern/ Enkelkindern <16 Jahren bezahlen 65 Franken. Mitgliedschaft (Jahresabo): Grosselternmitgliedschaft für Grosseltern und einen Enkel 160 Franken, jedes weitere Enkelkind 33 Franken. Nur ein Grosselternteil und ein Enkel kosten 113 Franken, jedes weitere Enkelkind 33 Franken. Aktion 60+Museumstag: Jeden 1. Montag im Monat. Personen, die das 60. Lebensjahr erreicht haben, zahlen für den Museumseintritt nur 20 Franken inkl. 5-FrankenGutschein, einlösbar im Verkehrshaus-Shop oder bei der Verkehrshaus-Gastronomie.

ANREISE

ESSEN Das Restaurant Mercato gleich beim Eingang hat eine grosse Auswahl an Gerichten, Selbstbedienung. Die Lounge beim Filmtheater bietet kleine Snacks. Das Konsumieren mitgebrachter Ess- und Trinkwaren ist auf dem Freigelände der Arena erlaubt, es hat sogar einen gedeckten Picknickplatz. In den Hallen und Restaurants ist das Picknicken nicht erlaubt.

Ab Bahnhof Luzern: Mit der Bahn S3 oder dem Voralpenexpress ist man in 8 Minuten am Ziel «Luzern Verkehrshaus». Mit dem Bus Nr. 6, 8 oder 24 dauert es 10 Minuten bis zur Haltestelle «Verkehrshaus». Am schönsten ist aber die 10-minütige Schifffahrt zum Schiffssteg «Verkehrshaus-Lido». Ebenfalls schön ist der Gehweg entlang der Seepromenade, in etwa 30 Minuten ist man am Ziel. Mit dem Auto: Parkplätze gibt es entlang der Lidostrasse und gegenüber dem Lido-Strandbad. 8 Kurzzeitparkplätze (2 Stunden), 4 Behindertenparkplätze und 3 Elektro-Schnellladestationen hat es direkt vor dem Verkehrshaus.

BESONDERES Die Sonderausstellung «NEAT – Tor zum Süden» setzt den Fokus auf den Gotthard-Basistunnel, der im Juni 2016 eröffnet wurde. Weihnachtsmärit: In der Eingangshalle werden Sammlerobjekte, Bücher und Modelle aus dem Fundus des Verkehrshauses verkauft. 1.–3. Dezember, 10–17 Uhr.


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Marc und Susanne Bonanomi, beide über 85 Jahre alt, kämpfen für ihre Anliegen. Von KLAUS PETRUS (Text und Fotos)

B

ahnhof Bern, ein Dienstag am frühen Abend, Rushhour. Tausende Menschen hasten nach Hause, das Handy am Ohr, die Einkaufstasche in der Hand, viele sind müde, manche aufgedreht, und mitten drin die Bonanomis: Die beiden sind über fünfundachtzig, sie tragen grüne T-Shirts und verteilen Flugblätter für eine bessere Welt. Eine Stunde geht das so oder manchmal auch länger, seit Jahren kommen sie mehrmals die Woche hierher und sind doch kein bisschen müde. «Wir können nicht anders, es geht schliesslich um die Zukunft: Um die Zukunft unserer Grosskinder und die aller anderen», werden sie später bei sich daheim in Zollikofen sagen, wo sie wieder Energie tanken. # 11 ~ 2017


~ Hintergrund ~ PORTRAIT

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Begonnen hat ihre gemeinsame Geschichte 1953 am Vierwaldstättersee während einer «Sing Spiel und Tanz»-Woche. Marc Bonanomi, damals 21 Jahre alt und Student der Kulturtechnik und Vermessung an der ETH, lernte die Kindergärtnerin Susanne Moser kennen, ein Jahr älter und ebenfalls aus dem Kanton Bern. Die beiden verliebten sich, sie heirateten, das erste Kind kam 1959 zur Welt, das vierte 1966, alles lief wie am Schnürchen. Bis sich Marc besann. Der Job war ihm zu technisch,

politisiert, der sich stark in der Anti-Atomkraft-Bewegung engagierte», erzählt Marc. Tatsächlich gab es landesweite Proteste, als zwischen 1969 und 1979 die Atomkraftwerke Benzau I und II, Mühleberg und Gösgen in Betrieb genommen wurden. Ebenfalls in der ersten Hälfte der 1970er Jahre veröffentlichte der Club of Rome den Bericht «Grenzen des Wachstums». Darin wurde das eiserne Prinzip des Neoliberalismus – «Immer mehr, immer schneller» – angeprangert, und die negativen

er fühlte sich zunehmend u nwoh l u nd entschied sich stattdessen für ein Theologiestudium a n der Universität Bern – Marc wollte Pfarrer werden. «Damals lebten wir zu sechst in einer Dreizimmer-Wohnung, wir mussten sehr sparsam sein», erinnert sich Susanne. Für Marcs Entscheid gab es keinen plötzlichen Auslöser, die Beziehung zu Gott sei ihm schon immer wichtig gewesen, sagt er rückblickend. Bereits sein Vater war Geistlicher, ein typischer «Arbeiterpfarrer», der sich auch um die Verarmten und Verstossenen kümmerte. Was den jungen Bonanomi nachhaltig beeindruckte: Auch er wird später bei sich im Pfarrhaus immer wieder Menschen aufnehmen, die nicht wissen, wohin.

wirtschaftlichen Folgen für die sogenannte Dritte Welt wurden aufgezeigt. Zu dieser Zeit bega nn sich Susanne mit einer kleinen G r upp e von Frauen für fairen Handel einzusetzen, sie organisierten in der Gemeinde Zollikofen Infostände, führten Veranstaltungen durch und verteilten Flugblätter.

«So vieles läuft verkehrt auf dieser Welt, dagegen muss man doch etwas machen!»

DURCH SOHN POLITISIERT Es war die Zeit der neuen Protestbewegungen, als Marc in den 1970er Jahren das Pfarramt in Zollikofen übernahm. Vor allem der Umweltschutz wurde zum grossen Thema, auch für die Bonanomis. «Wir wurden durch unseren ältesten Sohn # 11 ~ 2017

MIT QUERFLÖTE UND TRANSPARENT Inzwischen kümmerte sich Pfarrer Bonanomi um seine Gottesdienste, Taufen, Begräbnisse und den Konfirmationsunterricht. «Die pfarramtlichen Verpflichtungen streng einzuhalten, das war mir immer sehr wichtig.» Marc wurde zu einem engagierten, unkonventionellen und beliebten Pfarrer. Dass er am Grab der Verstorbenen stets auf seiner Querflöte das Lied «Näher mein Gott zu dir» spielte, daran erinnern sich die Leute aus Zollikofen noch heute. Natürlich habe er aufpassen müssen, dass ihm nicht das Etikett eines rot-grünen Pfarrers angehängt wurde, sagt Marc schmunzelnd. ~


~ Hintergrund ~ PORTRAIT

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«Am meisten Mühe habe ich mit der Gleichgültigkeit der Menschen.» Vielleicht hat sich auch deswegen das politische Engagement der Bonanomis seit Marcs Pensionierung noch verstärkt. In erster Linie sei das aber eine Herzensangelegenheit gewesen. «So vieles läuft verkehrt auf dieser Welt, dagegen muss man doch etwas machen! Wir haben jetzt einfach mehr gewagt», sagt Marc. Wie zum Beispiel damals, als im Bundesrat wieder einmal über ein Waffenembargo debattiert wurde. Da stellte sich Susanne kurzerhand mit einem Transparent «Wer Waffen exportiert, importiert Flüchtlinge» auf den Bundeshausplatz. Die Politiker sollen das ruhig sehen, wenn sie aus dem Bundeshaus kommen, sagte sie sich. Als die Polizei anrückte, wusste diese nicht recht, was sie mit dieser freundlichen, warmherzigen, aber entschlossenen Frau anstellen sollte: «Ich hatte ja keine Bewilligung. Aber einsperren wollten sie mich dann doch nicht.» DIE LOGISCHE KONSEQUENZ Ein anderes Ereignis sollte für Susanne schwerwiegende Konsequenzen haben. Sie erinnert sich noch genau daran, es war 2012. Damals hatte sie einen Film über Kühe gesehen, denen ihre Kälber sofort nach der Geburt weggenommen wurden – und das nur, damit wir Menschen ihre

Milch bekommen. Gerade als Mutter sei sie darüber sehr schockiert gewesen. Wie schon oft in ihrem Leben zogen die Bonanomis die Konsequenzen. Nach fünfzig Jahren vegetarischer Ernährung mieden sie fortan sämtliche tierischen Produkte und leben bis heute vegan. Für Susanne und Marc war dieser Schritt eine logische Konsequenz ihres bisherigen Engagements. Auf einmal kam alles zusammen, wogegen sie fast ihr Leben lang gekämpft hatten: die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft in Richtung Massentierhaltung, die negativen Auswirkungen der Nutztierhaltung auf das Klima – für den Anbau von Futtermittel wie Soja muss Regenwald gerodet werden. Der unheilvolle Zusammenhang zwischen dem hohen Fleischkonsum in westlichen Ländern auf der einen und dem weltweiten Hunger auf der anderen Seite. Und natürlich das Tierleid, das auch im vermeintlichen «Heidiland» Schweiz unermesslich sei, wie Marc sagt. So würden hierzulande pro Sekunde zwei Tiere geschlachtet. Und obschon die Schweiz angeblich über eines der besten Tierschutzgesetze der Welt verfügt, sei es erlaubt, zehn Schweine auf der Fläche eines Parkfeldes, 18'000 Hühner in einer einzigen Mastanlage oder Kühe während 275 Tagen im Jahr im Stall zu halten. Man # 11 ~ 2017

könnte versuchen, die Situation der Tiere auf politischem Weg zu verbessern oder Druck auf die Tierindustrie auszuüben. Marc und Susanne Bonanomi dagegen glauben fest daran, dass sich nur dann etwas ändern wird, wenn sich die Menschen selbst verändern. Deshalb ziehen sie inzwischen sechsmal die Woche ihr T-Shirt mit der Aufschrift «Vegan» über und verteilen am Berner Bahnhof Flugblätter . Sie appellieren an die Vorübergehenden, sich doch zu informieren und dann, soweit es ihnen möglich ist, ihr Verhalten zu ändern. Die Reaktionen der Passanten seien gemischt, doch am Ende würden die positiven Erlebnisse überwiegen, erzählt Marc. Manchmal werde man sogar beschimpft, sagt Susanne. Doch nicht die Abwehr bereitet ihr am meisten Mühe, es ist eher die Gleichgültigkeit gegenüber den Mitmenschen, den Tieren, dem Planeten. «Das gibt mir zu denken und macht mich manchmal traurig.» ENGAGEMENT KENNT KEIN ALTER Doch aufgeben, den Mund halten und sich zur Ruhe setzen, das ist keine Option für die Bonanomis, die selber zehn Enkel und zwei Urenkel haben. Sie möchten, dass diese Welt weiter existiert und dass auch die künftigen Generationen ein gutes Leben haben können. Und sie wünschen sich, dass sich viele ältere Menschen so engagieren wie sie. Das sei nicht nur wichtig, meint Marc, sondern auch gesund. «Der sicherste Weg in eine Altersdepression ist zu sagen: Ab jetzt schaue ich nur für mich selbst und mache bloss noch, was mir Spass macht! Wenn du hingegen das Gefühl hast, dass andere dich brauchen und du etwas zum Besseren bewirken kannst, dann macht dich das zufrieden und hält dich zudem frisch.» Denn politisches Engagement, davon sind die Bonanomis fest überzeugt, kennt kein Alter. •


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Susanne Bonanomi verteilt am Berner Bahnhof Flugblätter und Broschßren.


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~ Hintergrund ~ BLOCK UND STIFT

d n e l e i Sp s g e w r unte Papier und Bleistift einpacken, schon geht es los: neun Spielideen, die die Zug- oder Autofahrt oder das Warten aufs Abendessen verkürzen. Von BARBARA EHRENSPERGER (Text) und BÜRO HAEBERLI, Andrea Mendler (Illustration)

Für drei Spieler und mehr. Ab 7 Jahren.

Montagsmaler Die Mitspieler denken sich einfache Begriffe aus und notieren diese je auf ein Kärtchen. Der erste Montagsmaler bekommt einen Begriff, den er nun zeichnen muss. Alle anderen Mitspieler sitzen um das Papier herum und versuchen den Begriff zu erraten. Wer den Begriff zuerst richtig errät, darf als nächster der Montagsmaler sein. Dieses Spiel kann man auch in zwei Gruppen und mit einem Zeitlimit pro Begriff spielen.

Für zwei Spieler, ab 7 Jahren.

Drei gewinnt (Tic Tac Toe) Ein Spielfeld mit neun Feldern malen. Die Spieler setzen abwechseln ein X oder ein O in ein Feld. Wer zuerst drei seiner Symbole in einer Reihe (senkrecht, waagerecht oder diagonal) hat, gewinnt.

Für zwei Spieler und mehr. Ab 10 Jahren.

Stadt-Land-Fluss Gemeinsam legen die Spieler die Kategorien fest, für die je ein Begriff gefunden werden muss: Stadt, Land, Fluss, Vorname, Tier, Essbares. Anschliessend sagt ein Spieler «A» und spricht lautlos das Alphabet vor sich hin. Der Spieler rechts von ihm sagt irgendwann «Stopp». Mit dem getroffenen Buchstaben müssen dann die Kategorien gefüllt werden. Beispielsweise für «Z»: Zürich, Zimbabwe, Zihl, Zita, Zebra, Zitrone. Wer alle Felder ausgefüllt hat, ruft «Stopp». Dann wird verglichen und gezählt: Kein Begriff in einer Kategorie: 0 Punkte. Alle haben den gleichen Begriff: je 5 Punkte. Zwei haben die gleiche Lösung: je 10 Punkte. Ein Spieler hat alleine eine richtige Antwort: 20 Punkte. Gewonnen hat , wer am Schluss am meisten Punkte hat.

Für zwei Spieler. Ab 8 Jahren.

Schiffe versenken Jeder Spieler zeichnet (am besten auf einem karierten Blatt) zwei Raster aus 12 mal 12 Feldern übereinander und beschriftet diese waagerecht mit den Zahlen 1 bis 12 und senkrecht mit den Buchstaben A bis L. Dann werden die Schiffe in den oberen Raster eingezeichnet. Die Spieler können gemeinsam festlegen, wie viele Boote von jeder Länge es geben soll. Ein Fünfer-Schiff besteht aus fünf zusammenhängenden Kästchen. Beide Spieler müssen gleich viele gleich grosse Boote einzeichnen. Der erste Spieler zielt nun auf ein Feld seiner Wahl: «Ich schiesse auf A5». Hat der Gegner an dieser Stelle ein Schiff, ruft er «Getroffen!», und der Spieler zeichnet im unteren Raster ein Kreuz in das Feld. Der Gegner zeichnet gleichzeitig ein Kreuz auf sein Schiff im oberen Feld. Der Spieler darf ein weiteres Mal «schiessen». Wurde ein Schiff vollständig getroffen, ruft der Gegner «Versenkt!». Landet der Schuss im Wasser, sagt der Gegner «Daneben». Beide malen einen Kreis in das Feld ihres Rasters. Nun ist der andere Spieler an der Reihe. Wer zuerst alle gegnerischen Schiffe versenkt hat, gewinnt.

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~ Hintergrund ~ BLOCK UND STIFT

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Für zwei Spieler und mehr. Ab 7 Jahren.

Auto-Bingo

Für zwei (oder mehr) Spieler. Ab 8 Jahren.

Jeder Spieler zeichnet den gleichen Raster und in diesen werden festgelegte Dinge eingezeichnet. Beispielsweise: «Brillenträger», «rotes Auto», «Velo», «Aargauer Kennzeichen» oder «Kühe». Wer nun eins der Dinge entdeckt, ruft laut den Begriff und zeigt auf das entdeckte Objekt. Der Spieler, der es zuerst gesehen hat, darf den Begriff auf seinem Feld streichen. Wer als Erster eine Reihe vollständig abstreichen kann, ruft «Bingo» und hat gewonnen.

Für zwei Spieler und mehr. Ab 8 Jahren.

Wer schafft am meisten Kästchen? Auf einem karierten Papier ein ungefähr 8 auf 8 Kästchen grosses Spielfeld umranden. Es muss nicht quadratisch sein, sondern kann auch eine andere Form annehmen. Jeder Spieler zieht reihum eine Seite eines Kästchens mit einem Stift nach. Das Ziel ist, möglichst die letzte Seite eines Kästchens zu ziehen. Denn wer dies schafft, darf das Kästchen mit seinem Zeichen markieren. Sind alle Kästchenränder nachgezeichnet, gewinnt derjenige mit den meisten Kästchenmarkierungen.

Henkerlis Beim Henkerlis denkt sich ein Spielleiter ein Wort aus einer vorher abgemachten Kategorie aus und zeichnet dann so viele Striche, wie das Wort Buchstaben hat. Nun müssen die anderen Mitspieler Buchstaben nennen, die sie im Wort vermuten. Ist der Buchstabe enthalten, schreibt der Spielleiter ihn an die entsprechenden Stellen auf die Striche seines Wortes. Ist der Buchstabe nicht Teil des gesuchten Begriffs, wird der Galgen aufgebaut. Dafür wird beim ersten falschen Buchstaben ein Hügel gemalt, beim zweiten der Grundstock für den Galgen. Der dritte bringt den Querbalken und so weiter, bis ein Strichmännchen gehenkt worden ist. Der Spieler, der das Wort als erster errät, bekommt einen Punkt und wird neuer Spielleiter. Wurde das Strichmännchen gehenkt, hat niemand das Wort herausbekommen, und es wird aufgelöst. Der Spielleiter bekommt einen Punkt und bestimmt den nächsten Spieler, der sich ein Wort ausdenken darf.

Für zwei Spieler. Ab 6 Jahren.

Bleistift spicken Für zwei Spieler und mehr. Ab 4 Jahren.

Monster malen Jeder Mitspieler bekommt ein Blatt Papier und einen Stift. In der ersten Runde malt jeder auf seinem Blatt einen Monsterhut auf den oberen Teil des Blattes und macht zwei Striche, wo der Kopf unter dem Hut hinkommen soll. Dann das Blatt so nach hinten falten, dass nur die beiden Kopfstriche zu sehen sind. Jeder Mitspieler reicht sein gefaltetes Blatt in Uhrzeigerrichtung weiter. In der zweiten Runde zeichnen alle einen Monsterkopf mit Hals. Und wieder das Papier nach hinten falten, so dass der nächste Zeichner sieht, wo der Hals aufhört. Papiere weiterreichen. In der dritten Runde werden Oberkörper mit Armen und Händen des Monsters gemalt. Wieder falten und weiterreichen. In der vierten und letzten Runde bekommen die Monster Beine und Schuhe. Ein letztes Mal weiterreichen und dann die Monster «auspacken» und geniessen, wie toll diese aussehen. # 11 ~ 2017

Die beiden Spieler sitzen sich vis-à-vis mit dem Blatt in der Mitte. Jeder malt auf einer Seite den Startpunkt mit einem Quadrat. Dort wird der Bleistift mit Spitze nach unten senkrecht hingestellt und mit dem Zeigefinger gehalten. Dann wird der Stift losgespickt, in dem man den Finger etwas zu sich zieht und loslässt. Der Bleistift sollte einen so langen Strich wie möglich Richtung Gegner auf dem Blatt hinterlassen. Nun darf der andere Spieler seinen Bleistift spicken. Beim nächsten Zug setzt man dort an, wo die Bleistiftspur aufhört. Gewonnen hat, wer als erster die gezeichnete Linie des Gegners kreuzen kann.


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Kulturreiches Palermo Im temperamentvollen Palermo, mit seiner geschichtsreichen Altstadt und Märkten tauchen Sie ins italienische Leben ein. Westlich von Sizilien liegen die idyllischen Ägadischen Inseln – unser Geheimtipp. Die Zeit scheint dort still zu stehen. Erkunden Sie die drei ursprünglichen Inseln zu Fuss sowie per Boot und geniessen Sie das authentische Ambiente. 1. Tag: Zürich – Palermo Früh am Morgen Direktflug nach Palermo. Sie erkunden die schönen Ecken der geschichtsreichen Altstadt, besuchen einen lokalen Markt und gönnen sich die ersten italienischen Leckerbissen. 2. Tag: Palermo – Trapani – Favignana Fahrt an die Westküste nach Trapani, von wo Sie mit der Fähre nach Favignana übersetzen und Ihr Hotel beziehen. Je nach Ankunftszeit lernen Sie bei einer Verkostung lokale Produkte kennen. Bei zu später Ankunft findet die Verkostung am 3. Tag statt.

Exklusive Ausflugsboote 3. Tag: Favignana Heute entdecken Sie bei einer Inselrundfahrt, mit der örtlichen Bimmelbahn, Favignana. Die Insel besticht durch ihre natürliche Schönheit: Gärten in den Steinbrüchen aus Tuff, verwunschene kleine Ortschaften und malerische Küsten. Auf dem Monte Santa Caterina sind die Ruinen der Festung zu sehen, welche Sie erklimmen und die Aussicht geniessen können. 4. Tag: Favignana – Marettimo – Favignana Heute geht es per Boot nach Marettimo, die westlichste der Inselgruppe. Hier haben Sie Gelegenheit durch die verwinkelten Gassen zu Bummeln oder in der Nähe des Hafens an einer schönen Bucht baden zu gehen. Strahlend weiss oder in griechisch blau lackierte Fensterläden zieren die Häuser und die Zeit scheint hier still zu stehen. Anschliessend umrunden Sie die Insel per Boot und baden in den schönsten Buchten, bevor es zurück nach Favignana geht. 5. Tag: Freier Tag Gestalten Sie Ihren freien Tag nach Lust und Laune. Bummeln Sie durch den Ort,

Ursprüngliche Inseln spazieren Sie entlang der Küste oder entspannen Sie im Hotel 6. Tag: Favignana – Levanzo – Favignana Der heutige Bootsausflug bringt Sie nach Levanzo, die kleinste Insel. Sie besticht durch ihre weissen Kalkfelsen und vielen Grotten. Die bekannteste Grotte ist die Grotta del Genovese. Eine der wichtigsten archäologischen Sehenswürdigkeiten Italiens mit seinen Grafiten und Malereien. Lassen Sie Ihren letzten Abend in Favignana bei einem Abendessen gemütlich ausklingen. 7. Tag: Favignana – Trapani – Erice – Castellamare del Golfo Überfahrt nach Trapani auf Sizilien. Sie fahren in das mittelalterlich anmutende Städtchen Erice, welches hoch auf dem Berg über Trapani liegt und geniessen die Aussicht. Sie besuchen das Museum Pepoli mit seiner beeindruckenden Sammlung von Kunstgegenständen aus Korallen, bevor Sie das Hafenstädtchen Castellamare del Golfo erreichen. 8. Tag: Castellamare del Golfo – Palermo – Zürich Transfer zum Flughafen und Rückflug

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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Kleine Ausreisser

W

ir feierten den 8. Geburtstag des grossen Enkels in einer Seebadi in Zürich. Es war ein heisser Junisonntag, und die Badi war total überfüllt. Wir waren sechs Erwachsene, das Geburtstagskind, ein Erstklässler, und der knapp dreijährige Bruder. Kurz nach dem Kuchenessen war der Kleine verschwunden. Wir teilten uns auf und suchten. Schon nach kurzer Zeit war der kleine Ausreisser gefunden, er sass friedlich am Sandstrand und spielte. Bald waren auch die andern Suchenden wieder aufatmend bei den

überschreiten durften. Die beiden waren damals auch etwa drei oder vier Jahre alt, als sie eines Nachmittags verschwunden waren, samt den Dreiradvelos. Wir beiden Mütter suchten sie in immer grösseren Kreisen. Handys zur gegenseitigen Information gab es damals noch nicht. Gegen Abend kam ein Bauer mit Traktor und Wagen in unser Dorf gefahren. Auf dem Wagen sassen zwei fröhliche Buben mit ihren Velos. Sie waren etwa vier Kilometer weit gekommen! Wir schimpften sie aus, aber wir waren froh, dass sie heil wieder da waren. Sie

Badetüchern.

mussten versprechen, nie wieder mit dem Velo einfach abzuhauen.

DAS SIND DIE GENE Der Vater des kleinen Enkels, mein Sohn, stöhnte, wie stressig doch die Wochenenden seien mit zwei Kleinkindern. Besonders der Kleine mache einfach immer, was er wolle. Ich entgegnete, das seien halt die Gene, und rief ihm zwei Erlebnisse aus seiner Kinderzeit in Erinnerung. Wir wohnten in einem kleinen Dorf im Unterland. Dort konnten die Kinder ins Freie, ohne ständig beaufsichtigt zu werden. Wir hatten ausgemacht, wo die Grenzen waren, die er und sein kleiner Freund nicht

Ich fragte mich, ob ich damals auch so gestresst war. Ich war noch jung, als ich meine Kinder bekam, unter dreissig. Mein Sohn ist weit über vierzig mit seinen zwei Buben. Wahrscheinlich ist es aber eher der Wohnort. In einem Dorf kennt man sich und nimmt auch Verantwortung wahr für fremde Kinder. Im Schwimmbad fällt unter hunderten von Kindern eines gar nicht mehr auf. Natürlich liessen wir den kleinen Ausreisser für den Rest des Tages nicht mehr aus den Augen! •

WIEDER WEG Es verging kein Monat, waren sie schon wieder weg. Wieder suchten wir sie überall, bis der Pöstler des Nachbardorfes anrief und meldete, die beiden seien bei der Post abzuholen. Sie wollten eine Tante besuchen, wussten aber nur, dass sie «Tante» hiess. Wir holten sie auf der Post ab und erinnerten sie an ihr Versprechen, nicht mehr auszureissen. «Wir sind nicht mit den Velos gefahren, wir haben sie vorher zu Hause versorgt!», erklärten die beiden.

HANNA HINNEN lebt in Regensberg. Sie hat einen Sohn und eine Tochter und zwei Enkelkinder. Seit Beginn (2010) macht sie bei der GrossmütterRevolution aktiv mit.

~ Herbstforum der GrossmütterRevolution ~

ALTLAST ODER GOLDESEL? Kosten wir tatsächlich mehr als wir leisten? Die Frauen der Grossmütter-Generation sind überzeugt, dass die Rechnung zu Gunsten der älteren Generation ausfallen wird. An der Herbsttagung am 15. November 2017 in Zürich beleuchten sie die Thematik von drei Seiten: 1. Kosten wir oder leisten wir? Wir versuchen eine gemeinsame Rechnungslegung. Die Teilnehmerinnen, ihre Sach- und Transferleistungen, ihre Betreuungs- und Freiwilligenarbeit stehen im Vordergrund. 2. Funktioniert ein gutes Leben im Alter mit der Logik der Ökonomie? In einem Salon-Gespräch gehen Fachleute den Fragestellungen nach, welchen Preis ältere Menschen und

die Gesellschaft zahlen, wenn Pflege- und Betreuungsleistungen nur der ökonomischen Kosten-Nutzen-Rechnung unterzogen werden. Wo liegen die Grenzen der Ökonomisierung? 3. Und jetzt – was können wir Frauen der Grossmütter-Generation tun? Diskussion über die Ergebnisse des Tages und mögliche nächste Schritte. Die GrossmütterRevolution ist Plattform und Think Tank für die Frauen der heutigen Grossmütter-Generation und wird vom Migros-Kulturprozent unterstützt. Weitere Infos und Anmeldung fürs Herbstforum: www.grossmuetter.ch

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~ Dossier ~ BÜCHER FÜR KINDER

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DOSSIE R

WAS GESCHICHTEN AUSLÖSEN Federica de Cesco erzählt, wie wichtig Bücher für sie und für die Kinder sind. Die Buchhändlerinnen Andrea Kalt und Barbara Maurer liefern dazu fünfzehn erlesene Kinderbuchtipps.

M

an könnte behaupten, am Anfang von Federica de Cescos unglaublicher K a rriere a ls Schriftstellerin stand ihre Grossmutter: Denn diese war es eines Tages leid, ihrer Enkelin die Grimm’schen Märchen immer wieder vorzulesen. «Da, lies selbst», habe die Grossmutter gesagt und ihr das Buch hingeknallt, erzählt die heute 79-jährige Schriftstellerin. So musste die kleine Federica lesen lernen. Der Rest ist Geschichte: Aus ihr wurde eine eifrige Leserin und mit gerade mal 16 Jahren eine erfolgreiche Schriftstellerin. Zugegeben, diese Karrierebeschreibung ist arg stark reduziert auf die Rolle der Grossmutter. Aber wie wichtig das Vorlesen und gemeinsame Betrachten von Büchern für die kindliche Entwicklung ist, kann nicht genug betont werden. Nicht nur die Sprachentwicklung wird durch das Erzählen der Geschichten gefördert,

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sondern auch die Entwicklung von Empathie und Fantasie. Und nicht zuletzt verbindet das gemeinsame Vorlesen und Betrachten von Büchern. Genauso wie später das Schenken oder Empfehlen von guten Büchern. Weil dem so ist, geben wir im zweiten Teil dieses Dossiers fünfzehn Buchtipps für ganz kleine, etwas grössere und schon ziemlich grosse Kinder. Zusammengestellt wurden diese von unseren beiden unabhängigen Buchhändlerinnen Andrea Kalt und Barbara Maurer. So werden Ihre Enkelkinder bestimmt auch zu Leseratten und, wer weiss, vielleicht dereinst zu Schriftstellern? Oder wie Federica de Cesco die Wirkung ihrer Bücher einschätzt: «Im besten Fall regen sie die Fantasie an, im schlimmsten Fall träumen die Kinder in der Schule vor sich hin. Das habe ich auch getan.» ~MB


~ Dossier ~ BÜCHER FÜR KINDER

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«NUN WERDEN DIE BUBEN VERNACHLÄSSIGT» Starke Mädchen erleben in ihren Büchern spannende Abenteuer: Bestseller-Autorin Federica de Cesco hat damit in jungen Jahren Neuland betreten – und Kritiker erzürnt. Heute fehlen den Buben Vorbilder. Von EVELINE RUTZ (Fragen und Text) und BÜRO HAEBERLI, Andrea Mendler (Illustrationen)

Federica de Cesco, ist Ihnen immer wohl bei dem, was Ihre Geschichten bei Kindern und Jugendlichen auslösen? De Cesco: Was sie häufig auslösen, ist eine Lust am Schreiben. In Einzelfällen hat diese tatsächlich zu einem Buch geführt. Meistens endet sie aber mit einem Manuskript, das leider nicht sehr persönlich ist, weil es etwa den «roten Seidenschal» oder Harry Potter zu imitieren versucht. Im besten Fall regen meine Bücher die Fantasie an, im schlimmsten Fall träumen die Kinder in der Schule vor sich hin. Das habe ich auch getan. Ihre Bücher wecken aber auch Abenteuerlust. Das stimmt. Einige Kinder schreiben mir, «ich will zu den Tuareg gehen». Dann antworte ich ihnen, «dafür ist es 40 Jahre zu spät». Die Tuareg machen jetzt leider mit irgendwelchen Dschihadisten gemeinsame Sache. Sie haben es nie geschafft, einen eigenen Staat zu

gründen. Schade! Nichts dagegen habe ich, wenn Kinder zu den Indianern reisen möchten.

Schluss Hoffnung besteht – dass die jungen Protagonisten nicht in ein dunkles Loch fallen.

Haben Sie eine Verantwortung als Autorin? Ich habe eine Verantwortung, die ich stark spüre. Deswegen kommen in meinen Büchern keine Leichen vor, die blutüberströmt und womöglich zerstückelt in einem Wald liegen. Das mag ich nicht. Gewisse Kritiker werfen mir vor, dass ich eine heile Welt vorgaukle. Wann war die Welt denn heil? Im Ersten Weltkrieg? Im Zweiten Weltkrieg? Im Mittelalter? Bei den Römern? Wir können froh sein, dass Kinder heute in einer relativ guten Zeitepoche leben und nicht mit den brutalen Realitäten des Lebens konfrontiert werden. Fragt sich, wie lange das noch so bleibt.

Haben Sie eine pädagogische Absicht? Auf alle Fälle. Ehre ist mir wichtig. Ich zitiere gerne Miyamoto Musashi, den berühmtesten aller Schwertkämpfer. Er sagte: «Tue nie etwas, worüber du dich vor dir selbst schämen müsstest». Das schraubt die Ansprüche sehr hoch. Am Ende seines Lebens hat er zudem postuliert: «Du musst siegen, ohne zu kämpfen». Das heisst, mit dem Kopf siegen. Einen brutalen Gegner muss man neutralisieren, ohne ihn in Stücke zu hacken. Er soll zur Einsicht gelangen, «ich bin noch nicht auf diesem Niveau und sollte mich anstrengen, um ein vollwertiger Mensch zu werden».

Sie erzählen aber durchaus von Kriegen, Ungerechtigkeiten… Genau. Es ist nicht alles rosarot. Aber ich bin immer bestrebt, dass am

Es geht Ihnen darum, gewisse Werte zu vermitteln. Absolut. Was die Mädchen betrifft, lautet meine Botschaft: Seid bitte nicht

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bescheiden! Bescheidene und gehorsame Mädchen werden ausgenutzt. Seid grossmütig, aber verlangt etwas und lasst euch nicht in eine Schablone pressen. Sie haben drei Enkelkinder, das älteste ist 28, das jüngste 15 Jahre alt. Zählen sie zu Ihren Lesern? Nein. Sie haben meine Bücher wenig gelesen. Ich nehme an, aus irgendwelchen Hemmungen heraus. Aber sie hören fasziniert zu, wenn mein Mann, etwas zurückhaltender, und ich, etwas überschäumender, von den Tuareg oder von Japan erzählen. Dann wollen sie immer mehr wissen. Ihre Enkel teilen demnach Ihre Faszination für fremde Kulturen. Mein jüngster Enkel interessiert sich für Katana, das japanische Schwert. Er lässt sich gerne schildern, wie dieses geschmiedet wird. Bei uns arbeiten Schmiede in der Regel in einer dunklen Werkstatt, in der allerlei herumliegt. In Japan muss der Schmied erst einmal ein Bad nehmen, er muss saubere, weisse Kleider anziehen und strenge Sauberkeitsriten einhalten. Die Schwertschmiede ist ein Ort der totalen Reinlichkeit. Das Schwert dient dem Schutz vor sich selbst. Es dient dazu, die bösen Gedanken zu zerschneiden. Wie ist der Kontakt zu Ihren Enkeln? Mein Mann und ich haben das Problem, dass wir Grosseltern sind, die nicht ganz in das Schema passen. Unsere Enkelkinder wissen nicht so recht, wie

sie mit uns umgehen sollen (lacht). Früher waren wir kaum da. Wir waren viel auf Reisen, nun sind wir etwas ruhiger geworden. Sie hatten selbst eine Grossmutter, die Ihnen häufig vorgelesen hat. Ja, sie war noch eine Grossmutter alter Schule. Sie war aus Münster und hat mir Grimms Märchen vorgelesen. Irgendwann hatte sie genug. Sie knallte mir das Buch vor die Nase und sagte, «da, lies jetzt selbst». Da stand ich wie der Ochse vor dem Berg. Weil ich jedoch weiterlesen wollte, habe ich es mir beigebracht. Das Buch war in gotischer Schrift geschrieben. Für Mädchen gab es damals nicht viel. Alles Spannende war für Buben. Ich las Winnetou, der mir irgendwann auf die Nerven ging. Es gefiel mir nicht, dass er Christ werden und sterben musste. Mark Twain und Charles Dickens habe ich mit Leidenschaft gelesen Mit Ihrem Erstling «Der rote Seidenschal» und vielen weiteren Büchern haben Sie starke Vorbilder für Mädchen geschaffen. Welche Reaktionen erhielten Sie darauf? In Belgien, wo ich damals lebte, krähte kein Hahn danach. Die Bücher waren erfolgreich, weil es Abenteuerbücher waren. Mein damaliger Verlag publizierte eine Reihe, die sich bewusst an Mädchen richtete. Dafür habe ich elf Romane geschrieben. Die Schweizer Zensoren liefen später jedoch Sturm. «Das ist doch verwerflich», meinten sie. «Da kommt Körperkontakt vor». Die # 11 ~ 2017

Protagonisten halten einmal Händchen. «Das Mädchen zieht Hosen an und lebt mit einem jungen Mann in der Wüste – wie bitte?» Sie kritisierten dies als schlechtes Vorbild für die Schweizer Mädchen – und diese haben sich natürlich darauf gestürzt. Die Kritik war beste Werbung. Das war’s (lacht). Meine erste Lesung fand in der Innerschweiz statt. Ich kam direkt aus Belgien und trug Hosen mit Schottenmuster. Die Lehrerin und die Klasse machten grosse Augen, da die Mädchen alle mit Jupe und Wollstrümpfen in den Bänken sassen. Ich fragte sie, «friert ihr denn nicht am Po?» Peinliches Schweigen. Sie haben in all den Jahren viel für die Mädchen getan. Sie hätten auch in die Politik gehen können. Das stimmt. Das habe ich mir zu spät überlegt. Ich habe vor 10, 15 Jahren gedacht, ich sollte mal auf den Tisch hauen. Ich hätte einiges zu sagen. Ich finde etwa, dass die Hälfte des Bundesrates weiblich sein muss. Gibt es in der heutigen Kinder- und Jugendliteratur ausreichend starke Mädchen- und Frauenfiguren? Einige Verlage geben sich Mühe, Mädchen zu promoten. Das tun sie jedoch meist auf Kosten der Buben. Jetzt lesen wir häufig von starken Mädchen und weinerlichen Buben. Das ist auch nicht richtig. Die aktuelle Literatur vernachlässigt die Buben ein bisschen. Ihnen fehlen Vorbilder. ~


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Heisst das, man müsste nun mehr für die Buben tun? Ja. Buben und Mädchen gehören zusammen. Sie müssen zusammen agieren. In der zukünftigen Welt sollen Männer und Frauen in Eintracht leben. Ich finde es sehr gut, wenn Männer Windeln

rig, haben aber einen beschränkten Wortschatz. Da muss ich mir häufig den Kopf zerbrechen. Ich versuche, nicht zu viele Landschaftsbeschreibungen zu machen, was mir manchmal schwerfällt. Die Liebesszenen sind eher verhalten. Kürzlich brachte der Arena Verlag

wechseln. Das finde ich total männlich.

mein Buch «Kel Rela. Im Herzen der Sahara», das ich vor 20 Jahren geschrieben hatte, neu heraus. Er bat mich, die Liebesszenen etwas expliziter zu machen. Er versah das Buch mit Post-its an jenen Stellen, die ich überarbeiten sollte. Da stand darauf, «Bitte mehr Sex». Ich dachte, das darf doch nicht wahr sein – und habe ein bisschen mehr Liebe hineingeschrieben. Die Liebesszenen in den heutigen Jugendbüchern orientieren sich leider stark an amerikanischen Vorbildern. Gewisse Stereotypen kann ich nicht lesen, ohne einen Lachkrampf zu kriegen.

Und die aktuelle Jugendliteratur? Was ich nicht mag, sind Krimis und Fantasy-Romane. Es wimmelt von Harry-Potter-Imitationen. Es gibt genug Abenteuer, die in der realen Welt bestanden werden können. Man sollte Kindern wieder mehr historische Geschichten erzählen, die Bezug zur heutigen Wirklichkeit nehmen. Sie lesen immer noch in Schulen vor. Wie sind Kinder und Jugendliche als Publikum? Sie sind sehr aufmerksame, wissbegierige Beobachter. Ein Bub fragte mich einmal, wie das Klima in der Sahara sei. Ich antwortete ihm, dass es tagsüber heiss sei und die Temperatur nachts zuweilen unter null Grad sinke. Da hob er wieder die Hand und fragte: «Wieso haben Sie ein Buch geschrieben, das «Sterne über heissem Sand» heisst?» (lachte) Da habe ich mich aus der Affäre gezogen, indem ich ihm sagte, dass der Titel vom Verlag stamme. Und das stimmt sogar. Sie schreiben für Erwachsene und für Kinder. Was sind die Unterschiede? Kinderbücher zu schreiben, ist schwieriger. Kinder sind äusserst wissbegie-

Haben Sie als Autorin erreicht, was Sie erreichen wollten? Alles in allem ja. Einige meiner älteren Bücher werden nun neu aufgelegt. Das Buch «Aischa» beispielsweise. Ich habe es vor 20 Jahren geschrieben. Damals krähte kein Hahn danach. Das Mädchen legt sein Kopftuch ab und wirft es schliesslich in den Müll. Es schläft mit einem Vietnamesen und isst bei seiner jüdischen Freundin Schweinefleisch. In dieser jüdischen Familie kocht die vietnamesische Mutter eben Schweinefleisch. Kurzum, Aischa macht alles, was sich angeblich nicht gehört und wie ich es auch machen würde. # 11 ~ 2017

FEDERICA DE CESCO (79) schaffte den Durchbruch als Autorin bereits mit 16 Jahren. Eine Berufsberaterin ermunterte sie damals, das Manuskript «Der rote Seidenschal» einem Verlag zu schicken. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Jugendbuchautoren im deutschen Sprachraum. Sie hat über 80 Bücher veröffentlicht. Davon richten sich einige auch an Erwachsene, so etwa ihr aktuellstes Werk «Die neunte Sonne» (2015) und der Spionageroman «Der englische Liebhaber», der 2018 erscheinen wird. De Cesco schreibt täglich vier bis fünf Stunden und braucht dazu Kaffee, schwarze Schokolade und einen Computer.


~ Dossier ~ BÜCHER FÜR KINDER

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DIE SCHÖNSTEN BÜCHER FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Von ANDREA KALT und BARBARA MAURER

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KLEINKINDER 1 Nur noch kurz die Ohren kraulen Jörg Mühle, Moritz Verlag, Papp, 13.50 Franken Liebes, niedliches Einschlafbuch für die ganz Kleinen. 1 2 Gute Nacht, Gorilla Peggy Rathmann, Moritz Verlag, Papp, 17 Franken Witzige Gutnachtgeschichte, sehr beliebt, zum immer wieder Erzählen. 3 Nick und der Wal Benji Davies, Aladin, 22 Franken Herzerwärmendes Bilderbuch über Freundschaft und Abschied.

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4 Briefträger Maus Marianne Dubuc, Beltz & Gelberg, 19 Franken Witzig illustriertes Bilderbuch mit wenig Text, zum immer wieder Neues Entdecken. 5 Wazn Teez? Carson Ellis, Nord Süd, 23 Franken Witzig-poetisches Bilderbuch über das Wachsen und die grossen Fragen des Lebens mit einer Kunstsprache, die man doch versteht.

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~ Dossier ~ BÜCHER FÜR KINDER

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ETWAS GRÖSSERE KINDER

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6 Das grosse Buch von Frosch und Kröte Arnold Lobel, dtv, 19 Franken Ein Vorleseklassiker. 7 Mein glückliches Leben Rose Lagercrantz/Eva Eriksson, Moritz Verlag, 18.50 Franken Wunderbare Mädchenfreundschaftsgeschichte für Erstleserinnen.

7

8 Der kleine Ritter Trenk Kirsten Boie, Oetinger, 24 Franken Beste Vorleselektüre der grossartigen deutschen Autorin Kirsten Boie.

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9 Der alte Mann und das Meerschweinchen Jens Sparschuh, Gerstenberg, 19 Franken Literarische, schön illustrierte Feriengeschichte ab 9 Jahren.

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10 Esperanza Jakov Wegelius, Gerstenberg, 19 Franken Geschichte einer besonderen Freundschaft, herzerwärmend, poetisch, traurigschön, zum Vorlesen.

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FÜR ZIEMLICH GROSSE KINDER 11 Die Königinnen der Würstchen Clémentine Beauvais, Carlsen, 24 Franken Mädchenlektüre ab 14. Die Würste des Jahres – das sind die drei hässlichsten Mädchen der Schule – merken, wie ihnen Flügel wachsen und sie sich retten

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können. Genauso lustig wie berührend. 12 Penelop und der funkenrote Zauber Valjia Zinck, Fischer, 19 Franken Schöne Mädchengeschichte ab 10, mit etwas Fantasy und Zauber.

12 13 Woodwalkers Katja Brandis, Arena, Bd. 1, 19 Franken Die Woodwalkers sind Tier-MenschGestaltwandler. Die neue FantasyReihe kommt bei Kindern ab 10 Jahren sehr gut an. Der vierte Band wird im Januar 2018 erscheinen.

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14 Travis Delaney Kevin Brooks, dtv, 17 Franken Eine spannende Trilogie für Jungs von 12-14 Jahren. Der Held dieses Thrillers ist erst 13 Jahre alt, als er in die Fussstapfen seiner Eltern tritt und deren Detektivarbeit übernimmt. 15 Die Wahrheit, wie Delly sie sieht Katherine Hannigan, Hanser, 22 Franken Eine berührende Freundschaftsgeschichte für 11-Jährige. Highlights dieses Buches sind das tolle, wilde Mädchen Delly und die wohl schönste Mutterfigur der Kinderliteratur.

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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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«Man muss halt miteinander reden» Oft ist es einfacher gesagt als getan: miteinander reden. Das weiss auch die Psychoanalytikerin und erklärt anhand eines zurückgewiesenen Grossvaters, wie ein schwieriges Gespräch besser funktioniert.

EIN GROSSVATER (68): «Mein Sohn lebte mit seiner Frau und den beiden Kindern, 3 und 4, in unmittelbarer Nähe zu mir. Meine Frau ist vor acht Jahren verstorben. Nun haben sie ein Haus in der Romandie gekauft. Mit dem Auto ist das über zwei Stunden entfernt und mit dem ÖV gar nicht erreichbar. Sie kennen dort niemanden, meine ich, und sie haben einen längeren Arbeitsweg als zuvor. Ich hatte ihnen immer wieder angeboten, dass sie in mein Haus ziehen dürften. Ich hätte mir dann eine Wohnung in der Nähe gesucht. Aber das wollten sie nicht. Nun werde ich das Gefühl nicht los, dass sie einfach nur weg wollten von mir. Das tut weh.»

D

a sitzt der Grossvater wie bestellt und nicht abgeholt. Und die Sprachlosigkeit zwischen ihm und der Elterngeneration scheint enorm gross zu sein. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig miteinander geredet wird. ‹Me muess halt rede mitenand› ist offensichtlich schwierig. Vor allem dann, wenn es in der Familienkultur früher nie selbstverständlich und alltäglich war, über schwierige Themen miteinander zu reden. Der Grossvater leidet, weil – offenbar ohne Diskussion und Erklärung – das Angebot des Hauses nicht angenommen und der Wunsch nach Nähe zu seiner Familie offenbar nicht

wahrgenommen wurde. Statt dessen ziehen die Jungen ziemlich weit weg und lassen den Grossvater sitzen. Und es herrscht Sprachlosigkeit zwischen den Generationen. Sprachlosigkeit führt zur Tendenz, alles sehr persönlich zu nehmen. Vielleicht wollten die Jungen nicht weg vom Vater, sondern sie wollten etwas Neues für sich? Oft möchte die mittlere Generation einfach selbstbewusst entscheiden, wo es lang geht in Sachen Wohnen, Lebensgestaltung. Ihre Bedürfnisse und auch Notwendigkeiten haben in der Gestaltung des Familienlebens den Vorrang. Es ist zu vermuten, dass sie es gar nicht begreifen, dass sich der Grossvater vor den Kopf gestossen oder abgelehnt und ausgeklinkt fühlt. Man kann eine Art Undankbarkeit der Enkel-Eltern ihren eigenen Eltern gegenüber vermuten. Vielleicht ist es aber auch eine gar nicht wahrgenommene Gedankenlosigkeit. Ein Gespräch ist sinnvoll, um die Fragen und Verunsicherungen klären zu können. Solche Gespräche sind nicht leicht, vor allem dann nicht, wenn die eine Seite verletzt ist. Deshalb sollen hier einige Aspekte zur Gesprächsführung erläutert werden. GEWALTFREIE KOMMUNIKATION Ziele der gewaltfreien Kommunikation (auch einfühlsame Kommunikation genannt) sind, mehr Vertrauen, mehr Freude, mehr Wertschätzung und friedliche Konfliktlösung in wichtigen Be-

# 11 ~ 2017


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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ziehungen zu schaffen. Keine Beschuldigungen, keine Kritik, keine Du-Botschaften, sondern mitteilen, wie es mir geht. Marshall B. Rosenberg hat diese Sprache des Friedens/gewaltfreier Kommunikation geprägt. Es ist ein vierstufiges Verfahren: 1. Beobachtung, 2. Gefühle, 3. Bedürfnis, 4. Bitte/Wunsch. 1. Beobachtung: «Ich habe beobachtet, dass ihr nie auf mein Hausangebot eingegangen seid. Nun seid ihr weggezogen, für mich weit weg.» 2. Gefühl: «Es tut mir weh. Ich fühle mich verlassen, auch einsam, schon seit dem Tod meiner Frau. Ich komme nicht aus dieser Trauer und dieser Verletzung heraus. Ich habe das Gefühl, dass ihr weg wolltet von mir.» 3. Bedürfnis: «Ich habe das grosse Bedürfnis, mit euch auch jetzt in Kontakt zu bleiben, wo ihr weggezogen seid. Ihr seid mir sehr lieb.» 4. Bitte/Wunsch: «Ich wünsche mir und bitte euch, dass wir darauf achten, dass wir uns hin und wieder besuchen können.» Natürlich braucht es für ein solches Gespräch sehr viel mehr Sätze. Das Beispiel soll jedoch zeigen, dass es Sinn machen kann, die vier Ebenen auseinanderzuhalten. Nicht strikte, denn das Gespräch soll ja im Fluss sein. Übung macht den Meister und die Meisterin. •

KATHARINA LEY (71) ist Psychoanalytikerin, Soziologin, Buchautorin. Mit Praxis in Biel. Grossmutter von zwei Enkeln (5 und 2). Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley, Rosenweg 17, 2555 Brügg bei Biel beratung@grosseltern-magazin.ch

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~Baby~

SCHREIEN LASSEN NÜTZT NICHTS «Du musst halt das Kind auch mal schreien lassen.» Solche und ähnliche Tipps wurden Eltern früher gegeben. Das Kind merke sonst, dass immer jemand kommt, sobals es mal pieps macht. Heute weiss man, das ist Unsinn. Eine wichtige Erkenntnis der Forschung ist, dass ein Kind in den ersten drei bis vier Monaten seines Lebens keine Schlüsse ziehen kann. Das heisst demzufolge, es macht überhaupt keinen Sinn, Babys schreien zu lassen. Sie können nämlich noch gar keine Strategie entwickeln, durch das Schreien Aufmerksamkeit zu erregen. Auch sind Säuglinge in diesem Alter noch nicht in der Lage, sich selber zu beruhigen. Es ist daher für alle Beteiligten quälend und sinnlos, das Baby schreien zu lassen. Überhaupt kann man ein Baby in dieser ersten Zeit nicht zu sehr verwöhnen. Im Gegenteil: Häufiges Tragen, Körperkontakt und sich liebevoll kümmern, wenn es schreit, fördert das Urvertrauen. Übrigens auch dann, wenn das Baby trotz dieser Zuwendung nicht aufhört zu schreien und wir glauben, erfolglos zu sein. Umgekehrt graben sich Verzweiflung und Verlassenheitsgefühle tief in die Kinderseele ein. ~ MB


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Göttliches Nass und menschlicher Unsinn Der Mensch braucht ein bis zwei Liter gewöhnliches Leitungswasser. Der Hausarzt Edy Riesen wundert sich über die ständige Wassertrinkerei.

I

n der Sprechstunde: Ich musste ein dringendes Telefon entgegennehmen und entschuldigte mich bei meinem Gegenüber. Was mich mittlerweile nicht mehr erstaunt: Die junge Frau nahm sofort ihre Wasserflasche aus dem Rucksäcklein und genehmigte sich am frühen Morgen einen langen Schluck Wasser. Unterdessen ist dieses ständige Trinken auf den Bahnhöfen, bei der kleinsten sportlichen Leistung und in allen möglichen und unmöglichen Situationen gang und gäbe, sodass die Trinkflaschen in den Schulzimmern verboten werden mussten. Irgendwie muss da eine Indoktrinierung stattgefunden haben, dass zu wenig trinken gefährlich sei. Natürlich ist Wasser lebenswichtig, und vielleicht wird die Frage des Trinkwassers auf unserem Planeten einmal wichtiger werden als die sämtlicher Rohstoffe. Zurück zum Mikrokosmos des Menschen. Es sei gleich vorweggenommen: Der Mensch braucht ein bis zwei Liter gewöhnliches Leitungswasser pro Tag, so einfach ist das. Alles andere mag Genuss oder gute Geschäfte versprechen, oder es unterliegt der Werbung oder irgendwelchen mysteriösen Vorstellungen von selbsternannten Expertinnen und Experten. Es gibt an sich nichts einzuwenden gegen Mineralwasser aus der Flasche, ausser dass es unnötig und meist unökologisch und medizinisch gesehen nicht besser als Leitungswasser ist. Gesüsste Limonaden enthalten das Äquivalent von bis zu zwanzig Würfelzuckern pro Liter. «Energy Drinks» sollen durch ihre Inhaltsstoffe wie Taurin und Guarana leistungsfördernd sein. Ein wissenschaftlicher Nachweis für diese Behauptung fehlt. Dann lieber

EDY RIESEN, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

den guten alten Espresso mit Genuss einnehmen. Isotonische Getränke (Prototyp Isostar) sind gut für Ausdauersportler, da sie neben Kalorien auch Salze enthalten, die mit dem Schwitzen verloren gehen. Bei grosser Anstrengung müssen zwei bis vier Deziliter pro Stunde ersetzt werden. Wie wird der Wasserhaushalt gesteuert? Der menschliche Körper besteht bei Frauen zu 50 Prozent und bei Männern zu 60 Prozent aus Wasser! Bereits nach zwei bis vier Tagen Dursten ist der Organismus nicht mehr in der Lage, harnpflichtige Substanzen auszuscheiden, was zum Tod führt. Die Regulation des Wasserhaushaltes erfolgt über den Durst. Er tritt bei Flüssigkeitsmangel oder Salzüberschuss auf. Bereits bei einem Verlust von 0,5 bis 1,0 Prozent Wasseranteil signalisiert das Gehirn Durst. Gleichzeitig werden Hormone freigesetzt, welche den Wasserhaushalt steuern, indem sie Wasser «sparen» (Antidiuretisches Hormon) oder den Salzhaushalt regeln (Aldosteron). Das Durstgefühl ist individuell ausgeprägt und lässt im Alter nach. Ältere empfinden zudem schnell ein Völlegefühl. Die Nerven in Mund, Rachen und Magen-Darmtrakt signalisieren Durst später als bei Jungen. Dadurch überschätzen ältere Menschen ger# 11 ~ 2017


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

ne die konsumierte Flüssigkeitsmenge. Nebensatz: Kaffee darf zur Bilanz dazu gerechnet werden, was oft ein Streitpunkt unter Laien ist. Persönlich finde ich, dass ältere gesunde Menschen so viel trinken sollen, wie sie mögen. Ich plädiere für eine grosse Autonomie bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Schon die alten Griechen konstatierten, dass alte Menschen «kühl und trocken» seien. So lasse ich meinen Anvertrauten grosse Freiheit. Ich habe in all den Jahren keinen gesunden und vernünftigen Betagten gesehen, der nicht gewusst hätte, was gut für ihn sei. Anders sieht es natürlich aus bei Krankheiten und Störungen wie Demenz, Fieber, Nierenstein und anderen mehr. Da viele Grosseltern ihre Enkel beim Sport betreuen und Ausdauersportarten boomen, abschliessend noch etwas zum Wassertrinken beim stundenlangen Leistungssport. Bei starkem Schwitzen gehen bis sechs Gramm Salz pro Stunde verloren. Wenn nur Wasser zugeführt wird, kommt es zu einer Verdünnung von Salz. Man nennt dies Hyponatriämie. Die Folgen können Schwäche, Atemprobleme, Verwirrung, Krämpfe und sogar Bewusstlosigkeit sein. Manchmal nimmt der Sportler selbst diese

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Störungen nicht oder zu spät wahr. Wasser kann toxisch sein! Hier ist der Platz für die oben erwähnten Elektrolytlösungen. Man kann sie auch selbst herstellen mit einem Liter Wasser, acht Teelöffeln Traubenzucker (gewöhnlicher Zucker geht zur Not auch) und einem Teelöffel Kochsalz. Anstatt Wasser schmeckt vielleicht ein Früchtetee besser, und es ist auch möglich, einen halben Liter Wasser mit einem halben Liter Fruchtsaft zu mischen. •

ANMERKUNG: Der Hausarzt ist ein Networker, einer, der ein Leben lang mit den Spezialisten, der Spitex, den Sozialdiensten, den Versicherungen und Krankenkassen und vielen anderen zusammenarbeitet. Geht ihm das leicht von der Hand, gehört er zu der glücklicheren Sorte. Diesen Artikel habe ich mit Hilfe von Angaben aus einem Text meines geschätzten Kollegen D. Kiss, Leiter der Nephrologie und Dialyse des Kantonsspitals Liestal, geschrieben. Er muss es wissen. Die kranken und beschädigten Nieren der Region sind fast ausnahmslos bei ihm gelandet.

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

KREUZLINGEN

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KREUZLINGEN 1

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ROMANSHORN

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Die Region Kreuzlingen mit buntem Angebot liegt idyllisch am Bodensee. Wer einmal auf einem Kamel reiten, Napoleons Geburtsstätte besuchen oder die Geheimnisse der Seepolizei erfahren möchte, ist hier goldrichtig. WAS WIE WO 1

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SEEMUSEUM Das direkt am Bodensee liegende Seemuseum zeigt Geschichte und Gegenwart von Schifffahrt und Fischerei auf dem Bodensee. Auf drei Etagen gibt es etliche Schiffsmodelle, eine Aus-

NAPOLEONMUSEUM Hoch über dem Untersee thront das kleine prachtvolle Schloss Arenburg, in dem einst Napoleon III., der letzte französische Kaiser mit Schweizer Pass, aufwuchs. Das Schloss ist ein offenes,

FLUGPLATZ Nebst Starts und Landungen von kleinen Flugzeugen ist der angeschlossene Tier- und Freizeitpark eine Anziehungsquelle. Kleine Fahrgeschäfte wie NauticJet, Seilbahn, Hamsterrad

VON KREUZLINGEN NACH ROMANSHORN Vom Kreuzlinger Hafen führt ein ebener, zwanzig Kilometer langer Veloweg bis nach Romanshorn. Allerdings darf man immer nur kurz Seeluft schnup-

stellung über die Seerettungsdienste sowie ein Video der Seepolizei zu bestaunen. Veranstaltungen speziell für Kinder jeweils am Mittwoch, Samstag, Sonntag, 14 bis 17 Uhr. Seeweg 3, Kreuzlingen.

freundliches Haus. So kann man sich im Schloss und Garten frei bewegen und im Bistro verpflegen. Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Montag geschlossen. Erwachsene 12 Franken, Kinder bis 16 Jahre 5 Franken, Familienkarte 26 Franken, Salenstein.

und eine Kindereisenbahn sorgen für lachende Gesichter. Gezahlt wird mit Jetons. Im Tierpark lassen sich Pfauen, Hirsche, Papageien und Ziegen bestaunen, und etwas weiter flitzen Modellrennautos auf einer eigenen Strecke. Wer noch mehr Adrenalin wünscht, kann einen Rundflug mit Flugzeug oder Helikopter, eine Ballonfahrt oder einen Fallschirmsprung wagen. Flugplatz Sitterdorf.

pern, meist pedalt man neben der Bahnlinie. Dafür gibt es mehrere Gasthöfe und Bahnhöfe entlang der Route.

www.seemuseum.ch

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SEEBURGPARK Der 2,5 Kilometer lange Erholungs- und Naturerlebnispark befindet sich am Ufer des Bodensees. Die Anlage umgibt den Kreuzlinger Hafen und das Schloss Seeburg. Mit einem Tierpark mit Wollschweininsel (ganzjährig geöffnet), einem Heil- und Gewürzgarten, einer lässigen Minigolfanlage und dem Restaurant Schloss Seeburg ist der Park ein ideales Ausflugsziel mit wunderbarer Aussicht. www.tierpark-kreuzlingen.ch

www.napoleonmuseum.tg.ch

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LENGWILER UND BOMMER WEIHER Der Lengwiler Weiher mit seinen Moortümpeln, den Flachmooren und den mit Bachläufen durchzogenen Wäldern beherbergt Kammmolche, Laubfrösche, Fluss-Seeschwalben und viele andere Bewohner. Der nordwestlich gelegene Bommer Weiher ist weniger verwachsen und kann auf einem Rundweg erkundet werden. Rund eineinhalb Stunden um den Bommer Weiher und eine Stunde um den Lengwiler Weiher. www.pronatura-tg.ch

www.flusi.ch

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SKATERPARK Idyllisch am Wasser gelegen liegt der Skater-Funpark mit Halfpipe, Miniramp und einer Streetfläche. Geflitzt wird mit Rollerskates, Rollschuhen, Skateboards und BMX-Fahrrädern.Das Restaurant Schiff ist vermutlich das älteste Gasthaus vor Ort. Ein Widerspruch, der gefällt. Hafenstras se, Romanshorn. sk8mag.de/Spots/Romanshorn

# 11 ~ 2017

www.thurgau-tourismus.ch

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KAMELREITEN Auf dem Bauernhof in Olmerswil besucht man zunächst Ziegen, Kois, Hunde, Katzen, Frettchen, Meerschweinchen und einige Reptilien. Die Hauptattraktion allerdings ist das Kamelreiten. Der siebzigminütige Spass eignet sich für Kinder ab 6 Jahren. Es darf alleine oder als Gruppe auf einem Kamel geritten werden. Kosten um die 70 Franken pro Person. Bitte anmelden. Olmerswil, Neukirch an der Thur. www.kamelhof.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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Zugiblubbi Erlebnisweg Am 17. September eröffnete Zugiblubbi, der freundliche Moorgeist vom Zugerberg, feierlich seinen eigenen Erlebnisweg. Auf dem Rundweg gibt es einiges zu entdecken. Von MELANIE BORTER (Text)

forschen die Kinder, wie der freundliche Moorgeist vom Zugerberg wohnt. Zudem gibt es unterwegs einen Aussichtspunkt mit Feuerstelle und grossem Holzfotorahmen, und zwei Wellnessliegen warten darauf, von Gross und Klein entdeckt zu werden. Beim Kitzelpfad gibt es Fuss- und Nervenkitzel der besonderen Art. Übrigens übersetzte Mister Money, das Maskottchen der Zuger Kantonalbank, alle Texte ins • Englische. START/ZIEL

Zugerbergbahn, Bergstation

CHARAKTERISTIK

Einfache Rundwanderung ohne grosse Höhenunterschiede mit vielen Spielposten. Auch mit Kinderwagen gut begehbar, allerdings mit einem kleinen Umweg von rund 30 Minuten. Der Umweg ist nach dem Posten 7 (Kitzelpfad) signalisiert.

D

er Erlebnisweg Zugiblubbi startet bei der Bergstation der Zugerbergbahn, mit einer spannenden Geschichte vom freundlichen Moorgeist Zugiblubbi und seinen Freunden vom Wald: Der Moorfrosch Amadeus hat neun Diamanten im Wald versteckt, die er von den Erdmannlis geschenkt bekommen hat. Und schon kann die Suche losgehen. Losmarschiert – oder geschoben, denn der Erlebnisweg ist auch mit Kinderwagen gut begehbar – wird Richtung Felsenegg und weiter zum Spielplatz Schattwäldli, von wo es dann ins Gebiet Hintergeissboden geht. Die 4,5 Kilometer sind eigentlich gut in 1,5 Stunden zu schaffen, mit Kinderwagen braucht man etwa 30 Minuten

AN-/RÜCKREISE

länger. Es zahlt sich aber aus, mehr Zeit einzurechnen. Denn unterwegs sind neun Hauptposten und acht Nebenposten platziert, welche die kleinen Besucher zum Spielen, Entdecken und Lernen einladen. WAS ES ALLES GIBT Ein Pilzpfad, diverse Balancierelemente, Klangspiel und sogar ein Spinnenlabyrinth sind in den Erlebnisweg integriert. Die Spielgeräte, die zusammen mit der Korporation Zug geplant und gebaut wurden, bestehen übrigens grösstenteils aus natürlichen Materialen. Das meiste Holz stammt sogar aus der Region rund um den Zugerberg. Das Highlight des Erlebniswegs ist das Zuhause von Zugiblubbi. Dort er# 11 ~ 2017

Vom Bahnhof Zug mit dem Bus Nr. 11 bis Station Schönegg (Endhaltestelle).

ROUTE

Bergstation - Spielplatz Schattwäldli - Hintergeissboden - Bergstation

AUSRÜSTUNG

Normale Wanderausrüstung, Ersatzkleider, etwas zum Bräteln.

EINKEHREN

Restaurant Zugerberg bei der Bergstation, Restaurant Hintergeissboden, Feuerstellen beim Spielplatz Schattwäldli und beim Aussichtspunkt.

TIPP

Hören Sie sich die Geschichte von Zugiblubbi bereits zuhause an. Die Geschichte wird erzählt von Jolanda Steiner. www.zugerberg-bahn.ch/zugiblubbi

INFOS

Zugerbergbahn AG Telefon +41 41 711 53 76 www.zbb.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 29.10.17 – Basel

WORKSHOP TYPOGRAPHIE

~ Kinder- und Jugendliteratur ~

LESERABE ABRAXAS

Von Hand gezeichnete und liebevoll gestaltete Schriften sind eine Seltenheit und eine Leidenschaft der renommierten Illustratoren von Black yard aus Bern. Silvio Brügger und Christian Calame laden zu einer typographischen Entdeckungsreise im Cartoonmuseum ein. Erwachsene 14 Franken, Kinder 9 Franken. Anmeldung erforderlich per Mail oder unter 061 226 33 60.

www.cartoonmuseum.ch 29.10.17– Zürich

Am siebten Kinder- und Jugendliteraturfestival Abraxas können alle in Geschichten eintauchen oder, wenn sie lieber aktiv sind, in Workhops. Eine Reihe Schweizer Autoren und Autorinnen treten auf, von Sunil Mann über Dana Grigorcea und Paolo Friz bis zu Thomas Binotto. Die junge in Zürich lebende Illustratorin Francesca Sanna leitet einen Workshop zu ihrem preisgekrönten Buch «Die Flucht». Von etwas weiter weg kommen Rose Lagercrantz oder Magic Andy mit seiner Körpershow. ~BE Burgbachareal, Zug, 4.11.17 von 11 bis 18.30 Uhr, 5.11.17 von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos, aber die Platzzahl ist beschränkt. www.ticketreservation.ch/abraxas

Die Stadtzürcher Weihnachtsbeleuchtung «Lucy» (benannt nach dem bekannten Beatles-Song «Lucy in the Sky with Diamonds») wird wieder von Ende November 2017 bis Anfang Januar 2018 die Bahnhofstrasse beleuchten. «Lucy» ist über einen Kilometer lang und spannt mit ihren fast 12 000 Kristallen und doppelt so vielen Lichtern ein Sternendach über der sonst so geschäftigen Einkaufsstrasse auf. ~BE 23.11.17, 18 Uhr, Bahnhofstrasse, Zürich. www.cityvereinigung.ch

11.11.17 – Schaffhausen

EMIL UND DIE DETEKTIVE

www.zuerich-liest.ch 5.11.17– Rapperswil-Jona

23.11.17 – Deutschschweiz

Der Autor und Illustrator Hans de Beer liest im Rahmen von «Zürich liest» aus dem ersten Eisbär-Abenteuer «Wohin fährst du, Lars?» vor. Danach führt er die Kinder an den Entstehungsprozess eines Bilderbuches heran: Sie liefern die Idee für eine Geschichte, er skizziert live. 15 bis 20 Franken Eintritt. NZZ-Foyer, Zürich.

RIESENKÜRBISSE Ab 14 Uhr werden auf dem Bächlihof in Jona die Riesenkürbisse aufgeschlitzt, und mit etwas Glück kann man einen Riesenkürbiskern ergattern. Bächlihof, Jona. Eintritt frei.

5.11.17 – Winterthur

LUCY FUNKELT WIEDER

www.elternbildung.sg.ch

Der Kästner-Klassiker «Emil und die Detektive» ist eine der erfolgreichsten Kriminalgeschichten, die den Mut und die Stärke von Kindern in den Mittelpunkt stellt und auch ihre Fähigkeit zu Solidarität nicht ausser Acht lässt. Das Atze Musiktheater macht die Geschichte zu einem musikalischen Theaterspektakel. Alle Plätze 20 Franken. Stadttheater Schaffhausen. Ab 5 Jahren. www.stadttheater-sh.ch

DER KLEINE EISBÄR

www.juckerfarm.ch

~ Adventsbeleuchtung ~

weitere Betreuungspersonen von Kindern von 0 bis 12 Jahren vertieft dieses Jahr folgendes Thema: «Ich will – und zwar jetzt!» Margrit Stamm, Erziehungswissenschaftlerin, zeigt praxisnah auf, warum emotionale Kompetenzen für Kinder und Jugendliche wichtig sind und wie man diese fördert. St. Galler Forum, 9.30 bis 16 Uhr, Gossau SG. 50 Franken pro Person, 90 Franken pro Paar. Anmeldung erforderlich.

MARIUS' JAGDKAPELLE Bei «Marius und seiner Jagdkapelle» läuft selbstverständlich und wie immer alles aus dem Ruder. «Die schrägste und lustigste Kinderpopband der Schweiz» bringt unwiderstehliche Ohrwürmer und aberwitzige Geschichten ab 15 Uhr ins Salzhaus in Winterthur. Kinder 10 Franken, Erwachsene 18 Franken, Familienticket 45 Franken. Ab 2 Jahren. www.salzhaus.ch

11.11.17 – St. Gallen

EMOTIONALE KOMPETENZ Der Weiterbildungstag in der Ostschweiz für Eltern, Grosseltern, Tages- und Pflegeeltern und

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PADDINGTON IST ZURÜCK Mit seinem Schlapphut und Dufflecoat ist Paddington unverkennbar: Der liebenswerte Bär hat bei der Familie Brown endlich ein Zuhause gefunden. Als er sich auf die Suche nach einem passenden Geschenk für Tante Lucys hundertsten Geburtstag macht, gerät er unerwartet in ein neues Abenteuer. Paddington 2, Kinostart in der Deutschschweiz. Altersfreigabe noch nicht bekannt.

26.11.17 – Aarau

BIENEN-PARCOURS Wer sich wie eine Biene fühlen möchte, ausfliegen auf der Suche nach den besten Pollen und dabei die Kolleginnen im Bienenstock informieren, wo diese feinen Pollen zu finden sind, der sollte auf den Familien-Parcours im Naturama. Zusätzlich dürfen alle mit Fingerfarben zum Thema Biene malen. 14 bis 17 Uhr, Einstieg jederzeit möglich, ohne Anmeldung. Kosten: Museumseintritt.

www.naturama.ch


WC-ROLLEN-TIERLI Eine WC-Rolle, Farbe, Leim, eine Schere und ein Stock, das ist alles, was es braucht fĂźr ein WC-Rollen-Tierli. Zusammen mit einer Portion kindlicher Fantasie wird daraus eine ganze Tiergeschichte. Von MARIE-ANNE SPROSS (Idee, Zeichungen) und NICOLAS PETIT (Foto)

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treifen ohne mühsames Verstäten? Das geht mit

dieser Wolle, die es übrigens in ganz verschiedenen Farben gibt, wunderbar. So wird aus einem alten Strickmuster schnell eine moderne Latzhose, die übrigens durch die strickbedingte Dehnbarkeit viel länger getragen werden kann als Stoffhosen. Aus der Restwolle lässt sich im Handumdrehen eine Babymütze stricken. - MB

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MATERIAL Langyarns Mille Colori Baby (100% Merino fine, 190 m/50 g), Restwolle der Latzhose. Stricknadeln Nr. 3.

GRUNDMUSTER 1 M re, 1 M li

AUSFÜHRUNG Anschlag 106 M, im Grundmuster ca. 31 Nd str (ca. 8 cm), dann auf der Vorders die Schlussabnahmen wie folgt arb (die M der Rückr stricken wie sie erscheinen): 1. Nd: Rdm, *6 M im Muster str, 2 M re zus str*, von * bis * stets wdh, Rdm = 93 M. 5. Nd: Rdm, *5 M im Muster str, 2 M li zus str*, von * bis * stets wdh, Rdm = 80 M. 9. Nd: Rdm, *4 M im Muster str, 2 M re zus str*, von * bis * stets wdh., Rdm = 67 M. 13. Nd: Rdm, *3 M im Muster str, 2 M li zus str*, von * bis * stets wdh, Rdm = 54 M. 17. Nd: Rdm, *2 M im Muster str, 2 M re zus str*, von * bis * stets wdh, Rdm = 41 M. 21. Nd: Rdm, *1 M im Muster str, 2 M li zus str*, von * bis * stets wdh, Rdm = 28 M. 23. Nd: Rdm, stets 2 M re zus str, Rdm = 15 M (Rückreihe li str). 25. Nd: Rdm, stets 2 M re zus str, den Faden durch die restl M ziehen, Naht schliessen.

# 11 ~ 2017

Linkes Hosenbein: Anschlag 102 M, im Grundmuster gerade hochstr. Nach 27 cm die M auf die Rundstricknd nehmen und das Teil stilllegen. Das re Hosenbein genauso str. Über alle 204 M im Grundmuster in Rd gerade hochstr. Für die Armausschnitte nach 40 cm ab Anschlag nach der 51. Und 153. M ab Rd-Anfang die Arbeit teilen und über 102 M zunächst das Vorderteil arb, die 102 M für das Rückenteil stilllegen. Für die Armausschnittschrägung an beiden Seiten in jeder 2. R 14 x die 8. Und 9. M und die 94. Und 95.M re zus str = 74 M. Bei 48 cm ab Anschlag für die Knopflöcher die 7. – 9. Und die 65. – 67. M ohne Faden abk und gleich wieder anschl. Bei 50 cm ab Anschl die M abk. Das Rückenteil wie das Vorderteil str, jedoch ohne Knopflöcher. Bei 50 cm ab Anschlag die mittleren 46 M abketten und beide Seiten getrennt über je 14 M beenden, d.h., noch 10 cm im Grundmuster str, dann die M abk.

AUSARBEITEN Einen quadratischen Zwickel mit 6 cm Seitenlänge wie folgt str: 28 M anschlagen, 25 Nd im Grundmuster str, dann die M abketten. Die Beinnähte von unten bis auf 6 cm schliessen. Den Zwickel in den Zwischenraum so einsetzen, dass er im Vorder- und Rückenteil zwischen den Beinen ein Dreieck bildet. Die Knöpfe an die Träger nähen.


~ Service ~ SPIELEN

von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)

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~ Ab durch den Dschungel ~

KARUBA – DAS KARTENSPIEL Nach dem preisgekrönten Karuba, einem spannenden Legespiel für die ganze Familie, folgt nun die Kartenversion vom für Kinder- und Kleinkinderspiele bekannten Verlag Haba. Die Regeln sind ganz simpel: Die Spieler wählen taktisch klug zwei Wegkarten aus ihrer Hand und stechen so die Mitspieler aus. Denn wer die kleinste Summe hat, verliert eine Karte. Dann legen sie mit diesen Karten ein optimales Wegenetz, um ihre Abenteurer mit den Tempeln zu verbinden. Wer führt seine Abenteurer am besten durch den Dschungel? Am Ende gewinnt, wer die wertvollen Schätze eingesammelt und mit den Tempeln gepunktet hat.

~ Aus alten Zeiten ~

Chrageringe

Das fesselnde Kartenabenteuer ist für 2–6 Spieler und Spielerinnen ab 8 Jahren.

C

hrageringe war eine vor allem in Heinzenberg bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts beliebte Variante des Ringens, die neben dem Schwingen betrieben wurde. Die Gegner fassen sich dabei an den Krägen ihrer Röcke, den sogenannten Tschoppen. Gespielt wird auf einer Wiese von bis zu 15 Metern Durchmesser. Durch ruckhaftes Ziehen der Hände und plötzliche Drehungen wird versucht, den Gegner zunächst aus dem Gleichgewicht und anschliessend mit Hilfe des Beines zu Fall zu bringen. Gewonnen hat, wer den Gegener auf den Rücken dreht und schultert. • Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken. Ein Artikel in Zusammenarbeit mit

# 11 ~ 2017


~ Service ~ SPIELEN

Ferienreise Wohin soll es gehen? Eine Reise vom Wohnzimmer in die weite Welt hinaus macht allen Spass. Von SABINE WEHNER (Text und Foto)

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uerst besprechen Sie mit Ihrem Enkel oder Ihrer Enkelin, wohin die Reise gehen soll. Ist es am Reiseziel warm oder kalt, und was brauchen Sie da: Kleidung, Ausrüstung, Spielsachen? Dann wird selbstverständlich der Koffer gepackt. Natürlich können Sie auch mit Rucksack oder Tasche verreisen. Nun beginnt die Fahrt. Zwei (oder mehr)

Kissen auf den Boden legen, einsteigen. Wer fährt, Ihr Enkel oder Sie? Anschnallen nicht vergessen. Rechte Kurve, linke Kurve, ein Stau und ein Halt mit Glacépause. Am Ziel angekommen, wird ein Parkplatz gesucht und der Koffer ausgepackt. Geniessen Sie die Ferien! •

Haben Sie auch eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. # 11 ~ 2017

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~ 11/2017 ~ KURSANGEBOT

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~

Strickabend

Gemeinsam stricken macht Spass STRICKABEND

Gemeinsam stricken macht einfach mehr Spass als alleine. Deshalb treffen wir uns an

DATUM & ZEIT

diesem Abend im gemütlichen Büro in der Badener Altstadt. Teilnehmende bringen die eigene Strickarbeit, Wolle und Nadeln mit. Unsere Strickexpertin Ilona Herzog, die jeweils für unser Magazin strickt und die Anleitungen schreibt, wird natürlich auch dabei sein. Sie beantwortet links und rechts gerne Fragen rund ums Stricken, ums Material und erklärt selbst die kompliziertesten Anleitungen. Natürlich werden alle Anleitungen, die bisher im Magazin veröffentlich wurden, aufliegen. Dieser Abend ist geeignet für Personen, die viel und gerne stricken, aber auch für solche, die schon lange nicht mehr gestrickt haben und nun einen Neuanfang wagen wollen.

19 bis 21 Uhr

Mittwoch, 13. Dezember 2017,

KOSTEN

5 Franken pro Person inklusive Kaffee und Kuchen KURSORT

Grosseltern-Magazin Kronengasse 4, 5400 Baden grosseltern-magazin.ch info@grosseltern-magazin.ch

ILONA HERZOG ist seit Jahren leidenschaftliche Strickerin. Seit ihrer Pensionierung strickt sie regelmässig fürs Grosseltern-Magazin, für sich selbst und Bekannte und natürlich für ihre acht Enkelkinder.

ANMELDUNG FÜR DEN STRICKABEND Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus, und senden Sie uns Ihre Anmeldung. Strickabend, 13. Dezember 2017, Baden

Name

Vorname

Adresse

PLZ / Ort

Telefon

E-Mail

Anmeldung bis 1. Dezember 2017 an: Grosseltern-Magazin, Strickabend, Kronengasse 4, 5400 Baden, oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Kursbestätigung und eine detaillierte Wegbeschreibung.


~ 11/2017 ~ WETTBEWERB

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Der neue Philips 55POS9002 mit Ambilight ist der erste OLED-TV mit der Philips P5 Processing Engine, der leistungsstärksten Bildverbesserungstechnologie, die es in Philips TVs je gab. Im Zusammenspiel mit dem State-of-the-Art OLED-Panel zeigt sie eine referenzwürdige Bildqualität, die jedem Anspruch an perfekte Bildwiedergabe genügt. Das elegante europäische Design sowie das leistungsstarke Android TV unterstreichen das hohe Qualitätsniveau dieses Philips TVs.

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SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis am 30. November 2017 ein Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Philips» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Service ~ REZEPT

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RITAS SCHOGGICHÜECHLI Sie sind fein, rasch gebacken und bei den Enkelkindern hoch im Kurs: Schoggichüechli. Wie man sie ganz einfach noch verfeinert, verrät Hauswirtschaftslehrerin Corinne Rorato. Von REGULA LANDOLT (Rezept und Foto)

Z

wei Tage pro Woche hüten Regula Landolt und Werner Christen zwei Enkel, der dritte Enkel kommt jeweils wochenweise zu ihnen. Das Mittagessen für die hungrigen Enkel kocht meist Werner. «Es muss schnell gehen, wenn Sophie und Julian nach der Schule und dem Kindergarten bei uns ankommen», sagt er. Darum kocht er oft vor. Am Nachmittag, wenn alle frei haben, übernimmt Regula die Küche, und es wird gebacken. Nussgipfeli, Spitzbuben und am allerliebsten «Ritas Schoggichüechli», benannt nach der Schwester von Regula. «Das Rezept kennt unsere älteste Enkelin schon auswendig», erzählt sie. Praktische Tipps, wie man Schokoladenküchlein mit einem flüssigen Kern bäckt, verrät Hauswirtschaftslehrerin Corinne Rorato. ~BE

4 Eier 200 Gramm Zucker, schaumig rühren 150 Gramm Butter, weich 200 Gramm Crémant, geschmolzen 100 Gramm Mehl, dazu geben

HABEN SIE GEWUSST?

Um bei Schokoladenküchlein als Nichtprofi einen flüssigen Kern zu erhalten, gibt es zwei einfache Möglichkeiten: Entweder verkürzt man die Backzeit so, dass sich nur eine oberflächliche Kruste bildet und der Kern flüssig bleibt oder man drückt vor dem Backen ein Stück Schokolade (ungefähr ein halbes «Riegeli») in den portionierten Teig. Möchte man geschmacklich experimentieren, eignen sich Pralinen oder Lindor-Kugeln sehr gut. ~CR

In 20 bis 25 Papierförmchen füllen. Bei 180 Grad ungefähr 15 Minuten in der Ofenmitte backen. Bei grösseren Förmchen mehr Zeit fürs Backen berechnen.

Haben auch Ihre Enkelkinder ein Lieblingsessen? Schicken Sie uns das Rezept zusammen mit einem Foto der Enkelkinder an: redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. # 11 ~ 2017


~ Service ~ HÖRTIPPS

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~ Hörbuch ~

Villa Wahnsinn ~ CD ~

Wie werden eingefleischte Stadteier zu Landeiern? Autorin Alice Gabathuler beschreibt diesen Wandel in einer munteren, altersgemässen Sprache, welche die Hörerschaft sofort packt und nicht mehr loslässt. Mom weilt in den USA und geniesst dort ein Modestipendium. Während dem zieht ihr Mann mit den beiden Kindern Kevin und Kim von der Grossstadt aufs Land, wo er ein altes Haus gekauft hat, welches er renovieren will. Bis sie in diese Villa Wahnsinn einziehen können, wohnen sie zusammen mit ihrem Hund Fifibell nebenan. Kevin erzählt im Hörbuch über die neue Schule, den fiesen Kerl Moovie, über Indianer-Heidi, die er mag, über

Marius & die Jagdkapelle haben in den vergangenen zwölf Jahren bereits sieben CDs herausgegeben und unzählige Konzerte gegeben, unter anderem an zahlreichen Kinderfestivals. Die durchgeknallteste Kindermusik-Gruppe des Landes, wie sie etwa genannt wird, besteht aus vier Musikern rund um den Texter, Komponisten und Arrangeur Marius Tschirky. Da die vier nicht mehr die Jüngsten sind, dürfen sie jetzt in die Disco gehen und dort als singende Liveband

den Schmalzlockenheini, der sich in Kim verliebt, und über einen Einbrecher in die Abbruchbude... Edward Piccin erzählt die abenteuerliche Geschichte rund um die Villa Wahnsinn. Er haucht den verschiedenen Akteuren Leben ein und macht sie zu lebensnahen Figuren. Musikalisch witzig und originell wird er durch die beiden Instrumentalisten Simon Grab und Hansueli Tischhauser ergänzt. Meine Frau und ich haben dieses Hörspiel in einem Atemzug genossen und unserem ältesten Enkelkind (8) geschenkt. ~HA

auftreten. Deshalb sind auf ihrer jüngsten CD entsprechende Lieder zu hören, die oft in schmissigem Discosound daherkommen. Die Texte sind thematisch so vielfältig und gelungen wie die ohrwurmmässigen Melodien. Ein Kaktus, Muskelkater, echte Freunde, eine Rennschnecke, das Einschlafen oder der Samichlaus mit seinen Cervelats dienen als Ideen für zwölf kindergerechte Lieder, die so ganz ohne pädagogischen Zeigfinger daherkommen. Alle Liedtexte liegen übrigens der CD bei. Die CD dieser schrägsten Kinderpopband ist meiner Ansicht nach schon für Enkelkinder ab 4 Jahren geeignet. ~HA

«Villa Wahnsinn», Alice Gabathuler, Zytglogge Verlag, in Zusammenarbeit mit Zambo von SRF, ab 8 Jahren, 18 Franken.

«Hirschschnauzdisgo», Marius & die Jagdkapelle, Zytglogge Verlag, ab 5 Jahren, 19 Franken.

EINE ALLGEMEINE THEORIE DES VERGESSENS

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# 09 ~ 2017 www.ag.ch/alter


73 Tipp von ~ Swisscom Academy ~

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# 11 ~ 2017


Ein Wald voll Affen ist eine inno­ vative, spielerische Begegnung mit Bildern aus der Sammlung des Museums Langmatt für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. 12 Geschichten zu 12 bedeutenden Werken des französischen Impres­ sionismus öffnen mit Humor, Phantasie und inspiriertem Eigen­ sinn neue Zugänge zur Kunst. Dabei steht das persönliche Ent­ decken und Erkunden im Zentrum. Im Buch finden Kinder reichlich Platz, um ihre eigenen Geschichten zu schreiben und zu zeichnen.

von MARKUS STEGMANN (Text)

ISBN 978­3­033­06096­8

www.langmatt.ch

An einem milden Frühlingstag leuchtete die Sonne durch den grauen Dunst von Paris. Auf den Strassen herrschte reges Treiben. Endlich schönes Wetter, um in die Stadt zu fahren. Endlich Frühling, und die Bäu­ me schlugen aus in zartem Grün. Eine Kutsche nach der anderen ratterte durch Alleen und Boulevards. Metallbeschlagene Räder rumpelten, aufgeschreckte Pferde wieherten, Peitschen knallten. Und wer die Strasse überquerte, musste aufpassen, nicht in Pfer­ deäpfel zu treten. Alles ging seinen gewohnten Gang, wie immer. Alles? Nein! Da fuhr eine Kutsche in die falsche Richtung, rollte im Gegenverkehr. Eine Geisterkutsche? Tatsäch­ lich: Auf dem Kutscherbock sass ein Gespenst. Und neben ihm noch eine weitere Gestalt. Was suchte das Gespenst mitten am hellen Tag in Paris? Normaler­ weise sind Gespenster in der Nacht unterwegs, am liebsten zwischen Mitternacht und ein Uhr morgens:

Ein Wald voll Affen

An einem milden Frühlingstag leuchtete die Sonne durch den grauen Dunst von Paris.

Geisterstunde. Dieses Gespenst hatte sich wohl in Paris verirrt. Wahrscheinlich kam es letzte Nacht zum ersten Mal hierher und hatte sich prompt ver­ fahren. Es dachte wohl, die Pferde wüssten den Weg zurück. Aber die Pferde wollten nicht. Als der Morgen dämmerte, die Sonne aufging und die wunderschönen Gebäude er wachten, blieben sie einfach stehen wie sture Esel und gingen nicht mehr vor und zurück. Das Gespenst schimpfte mit den Pferden, knallte mit der Peitsche, aber sie wollten nicht hören. Endlich waren sie in Paris! Da wollten sie schon immer hin. Jetzt standen sie mitten in dieser bezaubernden Stadt auf einem der schönsten Boulevards der Welt und wollten einfach bleiben. Als immer mehr Leute auf dem Boulevard erschienen, vergnügte Kutscher laut rufend herumfuhren, hatte das Gespenst ein Einsehen und sagte den Pferden: «Ja, ihr habt recht, es ist wirklich schön hier. Lasst uns einen Tag bleiben, bis es Nacht wird. Aber dann fahren wir ganz schnell wieder in die Dunkelheit zurück!» Die Pferde dachten nach und ant worteten: «Einverstanden. Mit dem hellen Tag im Herzen fahren wir durch alle Nächte, die noch kommen.» •

Ein Wald voll Affen

Markus Stegmann

Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Meisterwerken.

Museum Langmatt, Baden Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden

Pierre­Auguste Renoir Das Boot um 1878 Öl auf Leinwand 54,5 × 65,5 cm

Aus: «Ein Wald voll Affen – Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Bildern», Markus Stegmann, Museum Langmatt, 136 Seiten, 28 Franken. Gegen Vorlage des Grosseltern-Magazins erhalten Sie im Museum Langmatt das Buch für 20 statt 28 Franken. www.langmatt.ch

# 11 ~ 2017

Wer sitzt neben dem Gespenst?


~ Service ~ BILDGESCHICHTE

Camille Pissarro «Boulevard Montmartre», Frühling 1897, Öl auf Leinwand 46 × 55 cm, Museum Langmatt, Baden.

Welche Fahrzeuge fahren heute auf der Strasse?

# 11 ~ 2017


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REIF FÜR DIE INSEL

Auf der stetigen Suche nach neuen Reisezielen ist Vögele Reisen erneut fündig geworden: Unter den mehr als 20 neuen Reisen befindet sich auch der Geheimtipp Ägadische Inseln, wie immer mit deutschsprachiger Reiseleitung. Die drei Inseln vor der Westspitze Siziliens sind ein wunderbares Miniparadies für Naturliebhaber und Italien-Fans. Favignana, die grösste der Inseln und von türkisblauem Wasser umgeben, ist eine entspannte Naturoase mit einigen hübschen Hotels. Die einst grösste Thunfischkonservenfabrik des Mittelmeers ist heute ein Museum. Auch Tuffstein wurde abgebaut, was die Insel industriegeschichtlich interessant macht. Viele gute Restaurants und Cafés beleben das kleine Städtchen während der Sommersaison. Levanzo, die kleinste der drei Inseln, bezaubert mit einer bedeutenden Grotte mit Zeichnungen aus der Steinzeit. Und Marettimo, das Naturjuwel mit dem Monte Falcone (686 m) bietet neben dem verschlafenen Fischerdorf herrliche Wanderwege mit Ausblicken über Felsen, Festungen und duftende Pinienwälder auf das tiefblaue Wasser dieses Naturreservates. Wann sind Sie reif für diese Inseln? Infos: www.voegele-reisen.ch/reise/agadische-inseln-rundreise

Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 11 ~ 2017

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~ Service ~ RÄTSEL

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Viel Spass beim Rätseln Sudoku

Binoxxo

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch

Bimaru

Schwierigkeit: schwer

Schwierigkeit: leicht So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

1 Frachter 3 Kutter

2 Yachten 4 Jollen

Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 11 ~ 2017

• Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen


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Als das sich ältere Menschen vermehrt betätigen? – Gewinnen Sie

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waagrecht 6 Wer den einlöst, fährt fort. 13 Zum Beispiel die Sektion im Verband. 16 Etwas an denen herbeiziehen, ist weit her geholt. 17 Mit G würde das Korn uralt oder zum Rapper. 18 Zuflucht aus Lisa. 19 Sich räumlich ausbreitende Veränderungen oder Schwingungen. 20 Händel wäre eleganter. 21 «Ihr habt» in einem italienschen Wort. 22 6 wo 8 otto. 23 Wo Aufgeschnittenes zusammengefügt. 24 London-Edinburgh-London. 25 Würzt die Badener Chräbeli. 26 Darin wird geschmolzen. 30 Stones-Gitarrist per Du. 31 Holzbein und Augenbinde sind Attribute. 35 Gut und das: Gemeinde im Haslital. 36 Die Haupt-, wo Ho-Chi-Minh-Stadt die grösste ist. 37 Edle Zeitmesserin endet mit lat. Gesetz. 38 Macht Bio zum Glücksspiel. 39 Besser so als dumm. 40 Wenn der Atem still steht. 41 ..folg, ..otik. 42 Passt vor Day oder Dörrie. 43 Besser nicht alles für eine solche Münze nehmen. 44 Dazumal Klosterschülers Sündenfall unter der Bettdecke.

senkrecht 1 Eine solche Anämie betrifft die Nieren. 2 Schlucht, Krüglein und Zurzach lassen auf sie schliessen. 3 Zusätzliche Kost oder Nebenverdienst. 4 Fisches Einbahnstationen. 5 Werden im Lyoner Nailstudio behandelt. 6 Zustand nach der Pensionierung – oder etwa nicht? 7 Land, das fast ganz aus Latein besteht. 8 Sie darf nicht sterben, sagten die Grzimeks. 9 Vollkommener Filmstar (Bruno). 10 Singspiel mit Reinigungsmittel? 11 Verband nicht pannenlos Nord mit Süd. 12 Zum Beispiel AD bei Dürer. 14 Damit nichts anbrennt in der Pfanne. 15 Vulkanspucke. 27 Schulzes Vornamen (nicht Schulzs). 28 Kopflose Liebes-Göttin. 29 Vokalfreie Stadtburg von Granada. 30 Der Beginn des muslimischen Fastenmonats. 32 Der Beginn des feinen Spotts ist eisern. 33 Der Beginn einer Schweizer Nationalspeise. 34 Füllt Maal zum Zeug. 39 Im Schussfeld der No-Billag-Initiative. 40 Hat – kurz – die Landsgemeinde abgeschafft.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.11.2017. Die Lösung des Oktober-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 11 ~ 2017


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# 11 ~ 2017


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

Impressum

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Vorschau #12/2017

Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

Ausgabe 11/2017 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 16 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Erscheint am 01.12.2017

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch BARBARA EHRENSPERGER –BE Stv. Chefredaktorin barbara.ehrensperger@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp (HA), Christa Camponovo, Caronline Doka, Marlis Friedrich Baumgartner, Beat Gloor, Ilona Herzog, Hanna Hinnen, Andrea Kalt, Katja Lang, Katharina Ley, Barbara Maurer, Klaus Petrus, Edy Riesen, Corinne Rorato (CR), Eveline Rutz, Marie-Anne Spross, Markus Stegmann, Aline Steiger, Susanne Stöcklin-Meier, Liz Sutter, Maren Tromm (MT), Sabine Wehner, Eli Wilhelm.

SCHENKEN Wir fragen die Enkelkinder unserer Redaktorinnen und Redaktoren, was sie sich zu Weihnachten wünschen.

Layout BÜRO HAEBERLI, ANDREA MENDLER www.buerohaeberli.ch Fotografie Thomas Burla, Matthias Jurt, Klaus Petrus, Sandra Ardizzone, Nicolas Petit Illustrationen Renate Alf, Andrea Mendler, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch

UNBEZAHLBARE LEISTUNG Wir fragen bei Vertretern aller Parteien und beim Bundesamt für Statistik nach, wie wichtig Grosseltern für die Gesellschaft und die Schweizer Wirtschaft sind.

UNZÄHLIGE GEBURTEN Drei Hebammen aus drei Generationen berichten von ihrer Arbeit, ihrer Motivation und wie es ist, hunderte von Kindern auf die Welt zu bringen.

~ #10/2017 ~

DES RÄTSELS LÖSUNG

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waagrecht 5 Vogelperspektive 16 Computerspiele 17 Amiet 18 Satin 19 Ilg 20 Tonnen 21 Teologie 23 Irer 24 Rnaldo 25 Boot 27 Dormo 28 Heuriger 30 Na 31 NHL 33 Surreal 35 Riet 36 Ravenna 38 Tre 39 Boni 40 Suende 41 Naehen 42 Do 43 Mr

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senkrecht Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.

# 11 ~ 2017

1 Location 2 Alpenrosen 3 Israel 4 Billionen 6 Gomorrha 7 Eminem 8 Puter 9 Etonner 10 Restaurant 11 Pst 12 Epilog 13 Kino 14 Teig 15 Vegetation 22 Odiare 25 Berber 26 Orion 28 Hund 29 Reta 32 Lve 34 Lehm 36 RS 37 Ne

Lösungswort Verladestation


~ ~ Kolumne Kolumne ~ ~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT

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Pisa

½ Kilo schwer ist der neue Lehr-

Sie sind doch jener, welcher die Volks-

leicht treffender, Sie Text-Müller, welcher

plan 21, welcher in der Schweiz eingeführt und in verschiedenen Kantonen heftig diskutiert wird. Allein im Bereich Musik müssen die Kinder vom 1. - 9. Schuljahr sage und schreibe 212 Kompetenzen erreichen. Mir kommt das vor wie in der EU, wo Tausende von Vorschriften und Richtlinien das Leben überregulieren. Und mit Standards will man die Schulen und die Lernenden vergleichen, wie bei den berühmten internationalen Pisa-Studien, welche bei jeder Veröffentlichung Aufschreie unter den Politikern und Bildungsspezialisten hervorrufen. Und schon oft habe ich mir gewünscht, ich könnte bei einer Veranstaltung den kantonalen Erziehungsdirektoren und den schweizerischen Bildungsexperten so richtig meine Meinung zu Standards und Pisa sagen: «Wo sitzen Sie jetzt schon wieder? Ich habe Sie doch soeben entdeckt. Ah ja, dort. Dort sitzen Sie. Genau, Sie, der Bildungsexperte der Erziehungsdirektorenkonferenz. Ja, Sie. Sie Bildungsexperte, welcher an seinem Schreibtisch Entscheide fällt, welche uns Lehrpersonen den Magen umdrehen. Sie Satzgirlanden-Akrobat, Sie Phrasendrescher, Sie Wortverdreher, Sie Textbrunzer. Ich vergesse ja sonst nie ein Gesicht, aber ich glaube, bei Ihnen mache ich eine Ausnahme.

schule mit Standards eindecken will. Flächendeckend. Sie mit Ihrer krankhaften Pisa-Gläubigkeit. Ja Sie, Sie Pisa-Verehrer. Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass der Turm von Pisa ganz schräg in der Landschaft steht? Wer glaubt, dass Pisa-Teste wirklich etwas testen, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. Aber Ihnen ist dies ja egal. Es gibt ja auch keinen Sachverstand, welcher Sie bei Ihren papierenen Entscheiden behindern könnte. Als Experte stehen Sie darüber. Jenseits vom Lehrervolk. Jenseits ist deshalb auch Ihr Projekt mit diesen Standards. Gleiche Teste zur gleichen Zeit in allen gleichaltrigen Klassen. Flächendeckend. Haben Sie gewusst, dass bei diesen Testen zum Beispiel in England all jene Schulen am besten abschneiden, wo die örtlichen Immobilienpreise am höchsten sind? Und dass noch keine einzige Schule, welche schlecht abgeschnitten hat, im folgenden Jahr bessere Resultate zeigte? Haben Sie gewusst, dass in den USA nie so viel Ritalin verteilt wird wie vor diesen Testen? Dass dort Lehrpersonen am Tag vorher gewissen Schülern anraten, morgen zu Hause zu bleiben und sich krank zu melden, damit die Schule besser abschneidet? Aber Ihnen spielt dies ja keine Rolle. Denn Sie sind ein Bildungsexperte. Einbildungsexperte wäre viel-

die Schülerinnen und Schüler durch die Sachmühle dreht, ohne deren Sozial- oder Selbstkompetenz anzuschauen. Sie, Herr Bildungsexperte, Sie und ich leben zwar unter dem gleichen Sternenhimmel, aber unser Horizont ist nicht der gleiche. Ich glaube, ich gebe meinem Magengeschwür Ihren Namen. Das lindert zwar meine Schmerzen nicht, tut aber meinem Innenleben gut.»

# 07#&11#~08 2017 ~ 2017

Hans Abplanalp, 40 Jahre lang glücklicher • Lehrer mit Lehrplan, ohne Pisa.

HANS ABPLANALP, 70, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.


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