Grosseltern-Magazin 11/2018

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MAGAZIN

Grosseltern

# 11 / November 2018

# 11 / November 2018

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Grosseltern 46

Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Bligg Sein Nonno träumte von einer Karriere als Sänger. (S. 6)

Meine Grand-maman, die Nationalrätin

Grossmutters Arbeitsplatz in Bern. (S. 36)

Emojis Die kleinen Zeichen, die unsere Kommunikation verändern. (S. 32)

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~ Magazin ~ EDITORIAL

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Fussmassage statt Stilltipp

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eine Freundin hatte keinen einfachen Start ins Muttersein. Oder vielleicht hatte sie auch

einen ganz normalen Start, denn was heisst schon einfach, wenn man zum ersten Mal Mutter wird? Diese Tatsache scheinen leider gestandene Mütter und Grossmütter schnell einmal zu vergessen. Das Baby meiner Freundin war unruhig und entgegen der Tatsache, dass Neugeborene hauptsächlich schlafen, schrie es mehrheitlich und hatte ständig Hunger. Bereits nach wenigen Tagen hatte sie die erste Brustentzündung und das Gefühl, die schlechteste Mutter der Welt zu sein. Und ich, was tat ich? – Ich gab Ratschläge. Ich war der Meinung, was meine Freundin jetzt am dringendsten nötig habe, seien die Erfahrungen einer dreifachen Mutter, die ganz sicher wusste, wovon sie sprach, wenn sie ihr zu einer entspannteren Stillhaltung riet: «Gib ihm doch mal einen Pulverschoppen, dann ist er satt und du hast etwas Ruhe.» Wohlwissend, dass meine Freundin unbedingt vorhatte, ausschliesslich und lange zu stillen (was sie schliesslich auch tat). Ich trug ihr unzufriedenes, zappelndes Baby herum, während sie sich eine schnelle Dusche

KARIN DEHMER stv. Chefredaktorin trauert jedes Jahr dem Sommer nach und merkt im Herbst, wie sehr sie ihn vermisst hat. Dann setzt sie Tulpenzwiebeln für den Frühling, die im Winter von den Mäusen gefressen werden. karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch

gönnte, und überlegte, welche Tipps und Tricks ich noch für sie auf Lager hätte: «Du solltest ihn mal in den Wagen legen, vielleicht gefällt es ihm im Tragetuch nicht …»; «Vermutlich hat er Bauchweh, gib ihm doch etwas Fencheltee …» Während der Arbeit an unserem Dossier thema «At t achment Pa renting» (engl. Bindungsorientiertes Erziehen) wurde mir einmal mehr klar, was für eine schlechte Hilfe ich eigentlich gewesen bin. Ich hätte meiner Freundin mehr Mut machen, ihr die Füsse massieren oder etwas für sie kochen sollen. Denn, das wurde mir bei den Recherchen zum Thema Erziehungsstile einmal mehr bewusst: Auch wenn der gewählte Stil von nahestehenden Personen uns selbst nicht zusagt, wir haben ihn zu respektieren. Ganz besonders gilt das in den ersten #11 ~ 2018

Monaten und beim ersten Kind. «Eltern brauchen dann ausschliesslich Zuspruch und tatkräftige Unterstützung, keine Ratschläge oder kritischen Hinterfragungen», mahnt Entwicklungspsychologin Jana Niktin gerade auch die Grosseltern; zu lesen in unserem Dossier ab Seite 46. Den Wunsch, unseren Kindern und Enkelkindern den Start ins Leben so entspannt und harmonisch wie möglich zu gestalten, teilen wir alle, egal, welche Prinzipien wir dabei befolgen. Es war sicher auch der Wunsch der jenischen Mutter von Isabella Lechleitner gewesen. Gegen ihren Willen wurde die uneheliche Tochter fremdplatziert und verbrachte in der Folge einen Teil ihrer Kindheit in Heimen. Lesen Sie in unserem Porträt auf Seite 28, wie Isabella Lechleitner durch diesen schwierigen Start ins Leben Eigenständigkeit gewonnen hat und nicht daran zerbrochen ist. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung bei der Lektüre. •


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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INHALT # 11 / 2018

Bindungsorientiertes Erziehen

«Attachment Parenting» ist im Trend – nur bei Müttern, die alles perfektmachen wollen? (S. 46)

«Ein Kind nimmt den Schmerz der Mutter mit»

Isabella Lechleitner (59) wurde als uneheliches Kind einer jenischen Mutter vom Staat fremdplatziert. (S. 28)

Die letzten Bewohner des Hochzeitsdorfes

Pavel (75) und Borka (70) sind die letzten ganzjährigen Bewohner des mazedonischen Dorfs Galičnik. Im Sommer betreiben sie mit dem Enkel Philippe (25) ein Restaurant mit Gästezimmer. (S. 22)

# 11 ~ 2018


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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DOSSIE R S eite 46

A l i ne

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TER MST2ES U E S U M Seite 6

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16 SPSO e it e

Magazin Editorial 3 Inhaltsverzeichnis 4

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Meine Grosseltern Der Nonno rappt auf Bliggs neuem Album.

Räbeliechtli Woher kommt der Brauch eigentlich?

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Mein freiwilliges Engagement Helen Gysel verbringt die Nacht bei schwer kranken Menschen im Spital. Leserbriefe

21

Meine Enkel – meine Kinder

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Anderswo: Mazedonien In Galičnik finden an einem Wochenende im Juli mehrere Hochzeitsfeiern statt.

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Service

Mit Enkelkindern lesen Der Prix Chronos animiert zu generationenübergreifendem Lesespass.

54

28

Begleiterin im Grosialter

Isabella Lechleitner kümmert sich um ein Kind, das keinen leichten Start ins Leben hatte. Genau wie sie selbst.

wandern, in Stein übernachten und weitere Ausflugstipps.

Aus der Praxis Wenn erstgeborene Enkel ihr neues Geschwisterchen plagen.

58 Unterwegs Sion erleben, aufs Hörnli

64 Basteln

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Die Frage Warum darf ich andere nicht anstarren?

12

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Hintergrund

Festlich-fröhliches Upcycling ergibt: einen Adventskalender.

67 Emojis Die beeindruckende Geschichte der kleinen Bilder, die unsere Kommunikation verändern. 36 Besuch im Bundeshaus Alice Glauser-Zufferey, SVP-Nationalrätin, zeigt ihrer Enkelin Iléana das Bundeshaus. 45 GrossmütterRevolution Über Enkelkinder, die dieselben Eltern haben, aber unterschied licher nicht sein könnten.

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Dossier: Attachment Parenting Erziehungsphilosophien ändern sich und Mütter wollen immer perfekter werden. Wie sollen Grosseltern darauf reagieren? Mein

LIGES FREIWIL MENT ENGAGE 7 Seite 1

# 11 ~ 2018

Stricken Winterliche Babyhose. 69 Spielen Ein Vers zum Lachen.

71 Kochen

Walliser Tomatenfondue.

72 Lesen

Hans ten Doornkaat über ein besonderes Bilderbuch.

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Das Schlusswort Von François Höpflinger

Wettbewerb 66 Kurs 75 Rätsel & Kinderwitz 78 Cartoon 80 Impressum & Vorschau 81


~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

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«Nonno träumte von einer Sängerkarriere» Marco Bliggensdorfer alias Bligg hat eine ganz besondere Beziehung zu seinem Nonno. Auf seinem aktuellen Album «KombiNation» kommt der 88-Jährige sogar selbst zu Wort. Von MELANIE BORTER (Aufzeichnung)

A

ntonio Jannotti, mein Grossvater mütterlicherseits, ist 88 Jahre alt. Er war und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Auch ich habe bei ihm vermutlich eine Sonderstellung. Ich war nicht nur der Erstgeborene meiner Eltern – meine zwei Geschwister kamen erst vier und acht Jahre nach mir zur Welt –, sondern auch der erste Enkel für meine Grosseltern. Vielleicht habe ich deshalb diese Spezialstellung bei meinem Grossvater, der Erste ist halt immer etwas Besonderes. Unsere intensive Beziehung kommt aber auch daher, dass meine Eltern sehr jung waren, als ich zur Welt kam. Meine Mutter war 17, mein Vater 20 Jahre alt. MUSIKER DANK NONNO Nonno hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich heute Musiker bin, ich erinnere mich an mehrere einschneidende Erlebnisse. Als ganz kleiner Bub bekam ich eine Gitarre geschenkt, auf der ich begeistert spielte. Mein Grossvater bot mir fünf Franken, wenn ich an Weihnachten vor der versammelten Familie spielte. Er war es also, der mir damals zeigte, mit Musik kann man Geld

BLIGG, mit bürgerlichem Namen Marco ­ liggensdorfer (41), ist einer der bedeutendsB ten Mundart-Künstler der Schweiz. Seit ­ Mitte Oktober ist er mit seinem neuen Album «KombiNation» auf Schweizer Tour. www.bligg.ch

verdienen. Etwas später, ich war etwa sieben oder acht Jahre alt, besuchte ich mit meiner Familie in Wallisellen ein grosses Italienerfest. Da waren bestimmt 700 Personen. Eine Band spielte. Mein Grossvater ging kurzerhand zu der Band hin und fragte, ob sein Enkel Marco auch spielen dürfe. Ich wollte erst gar nicht, aber als Nonno mir 10 Franken dafür bot, war ich bereit dazu. Das war mein erstes Live-Erlebnis vor grossem Publikum, ein prägendes: Als ich nämlich die begeisterten Mädchen am Rand der Bühne sah, da wusste ich, ich will Musiker werden. VON RHYTHM-AND-BLUES ZU ADRIANO CELENTANO Nicht nur die ersten Bühnenerfahrungen habe ich meinem Nonno zu verdanken, auch meinen Bezug zur Musik hat er beeinflusst. Nonno kam 1954 als junger Mann von Italien in die Schweiz, lernte hier meine Grossmutter Rosmarie kennen und lieben. Er arbeitete in einer Autowerkstatt, wo er Zeit seines Lebens die Autoreifen grosser Ami-Schlitten wechselte und diese putzte. Dabei fand er oft Kassetten. Die sammelte er und schenkte sie mir. Es waren Aufnahmen mit dem amerikanischen Radiomoderator Wolfman Jack, der sich Rhythm-and-Blues-, Soul- und Funk-Songs verschrieben hatte. Musik, die man hier nicht täglich im Radio hörte. Ich erinnere mich ausserdem an lange Autofahrten nach Italien, als mein Grossvater Adriano Celentano hörte, mit den Fingern im Takt klopfte und mitsummte. Erst kürzlich erfuhr ich von meiner Grossmutter, dass Nonno von einer Sängerkariere geträumt hatte. Natürlich ist Nonno stolz auf mich, er lässt bei seinen Freunden keine Gelegenheit aus, ihnen mit einer meiner CDs vor dem Gesicht herumzufuchteln. Ich glaube, mein Nonno merkt erst jetzt, wie sehr er mich und meine Musikkarriere beeinflusste. Auf meinem aktuellen Album

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Antonio Jannotti als junger Grossvater mit Klein Marco.

Fast jeden Sommer fuhr Bligg mit seinen Grosseltern nach Italien.

«KombiNation» kommt er übrigens selbst zu Wort, er erzählt von seinem Leben als ehemaliger Gastarbeiter. Heute merke ich dem Grossvater sein Alter an, die letzten drei, vier Jahre ist er gealtert. Deshalb geniesse ich die Zeit mit ihm noch intensiver. Ich besuche meine Grosseltern einmal in der Woche. Am liebsten zusammen mit meinem Sohn, der ist jetzt drei Jahre alt. Mein grösster Wunsch ist es, dass auch er sich an Nonno erinnern wird. Für mich bedeutet der Geruch ihrer Blockwohnung, ein Gemisch aus Pasta-, Kaffee- und viel zu viel grossmütterlichem Putzmittelduft, nach Hause kommen. Ob ich hoffe, dass mein Sohn zu seinen Grosseltern dieselbe intensive Beziehung haben wird, wie ich zu meinem Nonno? Nein, es wäre töricht zu glauben, das sei möglich. Meine Situation war ja eine ganz andere, weil meine Eltern noch so jung waren. In der Schule war das manchmal nicht einfach. Junge Eltern und junge Grosseltern zu haben, hat aber auch grosse Vorteile. Da stehst du an einem Konzert vor 15 000 Menschen, schaust ins Publikum und ganz vorne rechts stehen deine Grosseltern. Das erleben nicht viele meiner Musikerkollegen. Das ist sehr schön und ein grosses Privileg. •

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Dossier

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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WARUM DARF

ICH

ANDERE

NICHT

ANSTARREN Gucken, glotzen, gaffen. Manchmal können wir gar nicht anders, als jemanden anzustarren. Es ist, als ob unser Blick magisch angezogen würde: Der Mann im Zugabteil gegenüber, der im ganzen Gesicht tätowiert ist, das Mädchen auf dem Pausenplatz, in das ich heimlich verliebt bin, der Tennisstar, der auf der Sonnenterrasse seinen Espresso schlürft, der Junge, dessen Brandnarben nicht zu übersehen sind. Einmal ist es Faszination, einmal Verliebtheit, dann wiederum Bewunderung oder Mitleid. Die Gründe und Gefühle, warum wir starren, kön­nen ganz unterschiedlich sein. Eines jedoch haben sie gemeinsam: Etwas hat unsere Neugier geweckt. Was ist so schlimm daran? Schliesslich hat schon der Dichter und Aufklärer Gotthold Ephraim Lessing festgestellt: «Die Weisheit selbst hat durch die Neugierde ihre meisten Verehrer erhalten.» Neugier ist also keine schlechte Eigenschaft, um auf dem Weg der Weisheit voranzukommen. Aber: Menschen sind keine Gegenstände. Der Luft tut es nicht weh, wenn ich Löcher in sie hineinstarre. Menschen anzustarren heisst jedoch, einen Scheinwerfer auf jemanden zu richten, der gar nicht im Rampenlicht stehen will. Es ist, wie jemanden auf die Bühne zu zerren, der lieber im Zuschauerraum bleiben will. Wenn es um Menschen geht, sollte unsere Neugier daher kein kalter Scheinwerfer, sondern ein warmes Lagerfeuer sein. Statt jemanden ungefragt ins Rampenlicht zu zwingen, sollten wir ihn einladen, sich neben uns zu setzen und zu erzählen. Vor allem aber sollten wir ihm die Freiheit lassen, in der Dunkel­ heit zu verschwinden, wenn er keine Lust auf Gesellschaft hat.

Urs Siegfried, Initiator und Leiter des Zürcher Philosophie Festivals, hat erst Geschichte und Betriebswirtschaft studiert, bevor er die Philosophie für sich entdeckte. Fürs Grosseltern-Magazin beantwortet er jeden Monat eine Kinderfrage.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Wie uns unsere Enkel nennen ~

Bopa und Moma

~ Im Wald ~

WARUM IST ES RUND UM DIE STÄMME SCHNEEFREI? Die dunkle Farbe des Holzes hat die Sonnenwärme gespeichert und in Richtung Schnee abgestrahlt, sodass dieser schneller schmilzt. Anderseits fängt die Baumkrone den Schnee auf, der dann später ballenweise in einiger Distanz vom Stamm herun­ terfällt. Dies ist einer der Gründe für die Bedeu­ tung des Waldes bei der Lawinenverhütung: Beim Herunterfallen zerstören diese Schneeballen die

Unser Enkel Max ist 1½ Jahre alt und nennt uns seit Kurzem mit Begeisterung «Bopa» und«Moma». Das gefällt uns sehr gut, und wir sind ganz entzückt, wenn er nach dem Mittagsschläfchen «Bopa» ruft und in die Küche rennt, um zu schauen, ob dieser schon wieder «Äbbi» (Erbsli) für ihn kocht. Regula Meyer, Ehrendingen

Wie werden Sie von Ihren Enkeln genannt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

gleichförmige Struktur der Schneedecke und ver­ ringern so die Gefahr der Auslösung von Lawinen. Philippe Dumont, Nikola Zaric, «Waldführer für Neugierige. 300 Fragen und Antworten über Wälder, Bäume und Tiere», Werd & Weber Verlag, 240 Seiten, 35 Franken. www.werdverlag.ch

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~ Bildarchiv ~ Das Schnitzen von Räbeliechtli ist eine Tradition, die auf die Kelten zurückgeht. Schon zu vorchristlichen Zeiten wurde im Spätherbst mit Lichtern und Gebäck der Toten gedacht. Was in den USA Halloween, in Lateinamerika der Dia de los Muertos und in Deutschland der St. Martinstag ist, ist bei uns der Kinderumzug mit den leuch­­ tenden Rüben. Hier die Vorberei­ tungen dazu an einer Schule im Kanton Schwyz 1957. ~KD

Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Comet Photo

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~ Die Grafik ~

TELEFONGESPRÄCHE Pointierte Gegenüberstellungen der Situation heute und vor 100 Jahren zeigen, wie sich die Schweiz und ihre Gesellschaft gewandelt haben. «Die Schweiz in Bild und Zahl. Heute und vor 100 Jahren», Viktor Goebel, Thomas Schulz, Hier und Jetzt Verlag 2018, 216 Seiten, 56 farbige Grafiken, 39 Franken. www.hierundjetzt.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

15 ~ Jugendsprache ~

LMAO Aussprache: meist schriftlich verwendet, sonst einzelne Buchstaben

~ Was mein Enkel angestellt hat ~

«TUGI TSEICHNET» Unser zweijähriger Enkel Ivan komm mit einem Stein in der Hand voller Freude ins Haus gerannt und schreit: «Gosmamiiii, Tugi tseichnet.» Wir nennen unser Auto Tugi, ich ahne also nichts Gutes. Und tatsächlich, als ich die Kratz-Zeichnung auf der Autotüre sehe, brauche ich einen Moment der Beherr-­ schung. Die einen nennen solche Spuren am Auto ja Gebrauchs­ patina, für mich sind die Kratzer einfach ein Gruss meines Enkels.

das sind so mir lmao

Sascha Eggmann, Birrwil

Was hat Ihr Enkelkind angestellt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

Erklärung: In Chats verwendete Abkürzung für «laughing my ass off» – drückt also aus, dass man unterhalten ist und zustimmend mit dem Gegenüber zusammen lacht.

~ Trennungen ~

LIEB ENDE

Philippe Wampfler, Experte für digitale Bildung, erarbeitet mit der Klasse H2b der Kantonsschule Enge (ZH) eine Webseite, auf der Jugendliche die aktuelle Jugendsprache der Deutschschweiz erfassen und erklären. www.jugendsprache.phwa.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Zitat ~

«ICH WILL AKTIVER GROSSVATER WERDEN»

«Ich werde 67 Jahre alt. Da ist es glaube ich zulässig, dass man sich etwas zurücknimmt», sagte Bundesrat Johann Schneider-Ammann bei der Pressekonferenz zu seinem Rücktritt. Er wolle jetzt aktiver Grossvater werden. Bundesrat Johann Schneider-Ammann möchte ab dem 31. Dezember der Familie Priorität einräumen. Das Grosseltern-Magazin wünscht dem Grossvater viel Vergnügen mit seinen Enkelkindern.

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~ Aline (15) erklärt ~

MUSIKSAMMLUNG HEUTE Musik hören ist seit jeher wichtig für die Jungen. Aber heute ist die Plattensammlung digital und virtuell, so auch bei Aline (15). Wenn der Grossvater ebenfalls digital Musik hört, so kann es durchaus sein, dass sich Jung und Alt plötzlich musikalisch annähern. In der heutigen Kolumne geht es um Spotify. Eventuell schon gehört? Oder Sie haben die App sogar auf dem eigenen Smartphone installiert? Vielleicht muss ich Spotify hier doch kurz erklären: Die App ist wie eine CD- oder Schallplattensammlung mit zahlreichen Musiktiteln, die zum Anhören zur Verfügung stehen – halt einfach digital. Seit letzten Weihnachten kann ich damit auch offline Musik hören. Meine Tante schenkte uns nämlich ein Familienabo. Das Musik-Abspielen ohne Internetzugang geht nämlich nur, wenn man Spotify Premium für ca. 14 Franken im Monat abonniert. Dann stehen einem (fast) alle Lieder aus (fast) jedem Zeitalter zur Verfügung. Weiter besitzt Spotify viele coole Features, die diese App von anderen Streaming-Plattformen unterscheidet. Beispielsweise kann man auf Spotify eigene Playlists (quasi eine persönliche Schublade innerhalb der Sammlung) erstellen. Diese kann man dann «geheim halten» oder «mit anderen teilen». Das bedeutet, dass man mit anderen Leuten eine Playlist erstellt, die jeder dann selbstständig ergänzen kann. So kann man eine Partyplaylist zusammenstellen, auf welcher jeder Partygast ohne grossen Aufwand seine persönlichen Hits draufladen kann – vorausgesetzt, alle besitzen Spotify. Was bei uns Jungen sowieso der Fall ist, praktisch alle haben es. Mein Grossvater profitiert auch von dem bereits erwähnten Abo. Er hört oft Musik über sein Smartphone, mittels Spotify. Besonders spannend ist das, weil Spotify anzeigt, was deine Freunde (sprich: alle, denen du folgst) gerade hören. Und da ich meinem Grossvater folge, er also ein Freund von mir ist, schaue ich von Zeit zu Zeit nach, was er denn gerade hört. Vielleicht trifft's ja meinen Geschmack und ich kann meine Playlist ergänzen. •

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Engagiert ~

«DER STERBEPROZESS IST WIE EINE ZWEITE GEBURT, EINFACH IN DIE ANDERE RICHTUNG» Mein

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ILLIG WER Helen Gysel (74) FREEIW nt ngageme aus Ennetbaden (AG), fünf Enkelkinder WO Baden WOFÜR Freiwilligenarbeit Kantonsspital FUNKTION Palliativ-Begleitung Nacht

~ Kindermund ~

«Seit sechs Jahren verbringe ich eine Nacht pro Monat bei schwerkranken Menschen. Viele von ihnen sind trotz Medikamenten unruhig. Ich unterstütze mit meiner Anwesenheit das Pflegepersonal, entlaste die Angehörigen und gebe meinen Mitmenschen etwas zurück. Eine Schicht dauert von 22 bis 6 Uhr und keine Nacht ist wie die andere. Oft schlafen die Patienten, dann döse ich auch. Aber, wie früher als Mutter, erwache ich sofort, wenn sie unruhig werden oder auftauchen. Dann gebe ich ein Zei­chen, dass sie nicht allein sind. Gespräche ergeben sich selten, eher singe ich etwas und es kam schon vor, dass ein Patient dann mitsummte. Um diese Arbeit machen zu dürfen, absolviert man zuvor einen Kurs, währenddem man sich mit eigenen Lebenserfahrungen, mit Abschied und Lebensbrüchen konfrontieren muss. Immer, wenn einen ein Erlebnis besonders bewegt, hat es mit einem selbst zu tun. Dann ist es wichtig, darüber reden zu können. Dazu haben wir alle drei Monate eine Supervision. Der Sterbeprozess ist wie eine zweite Geburt, denke ich manchmal. Einfach in die andere Richtung. Für mich birgt er keinen Schrecken. Während des Sterbens verändert sich die Gesichtsfarbe, die Nase wird spitzer, der Atem fällt aus. Ich halte Hände, reibe auch mal Schweiss von der Stirn und sage «Ich bin da». ~KD

« I CHA JO ASTOH » Unser Enkel , fast vier Jahre alt, macht ab und zu sein grosses Geschäft in die Windeln. Unserer Tochter, wieder schwanger, erklärte ihm, dass sie nicht zwei Kinder wickeln wolle. Der Kleine: «Mami, weisch, i cha jo astoh und warte, bis du s Bébé gwicklet hesch.» Hedy Strüby, per E-Mail

Was hat Ihr Enkelkind Lustiges gesagt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

18 ~ Entdeckt ~

AUF UR-UR-URGROSSMUTTERS SCHOSS Der australischen Fotografin Karen Alsop ist ein erstaunliches Projekt gelungen: Sie kreierte eine fotografische Zeitreise, indem sie ihre beiden Kinder in ein Bild mit ihrer Ur-Ur-Urgrossmutter und ihrer Ur-Urgrossmutter platzierte. Das ursprüngliche Bild stammt aus den 1900er-Jahren und die benötigten Zutaten für das neue waren Ausdauer der beiden Kinder Jazzlyn und Asher, das Computerprogramm Photoshop und Kleider aus dem Second-Hand-Laden. Was sich allerdings einfacher anhört,

Das Originalbild (unten) aus den 1900er-Jahren zeigt die Ur-Urgrossmutter Esther Winifred Roberts (*1871) und die sitzende Ur-Ur-Urgrossmutter (*1840) Elizabeth Venetta Fraser der Fotografin Karen Alsop. Sie platzierte ihre eigenen Kinder Jazzlyn und Asher zu den alten Damen (Bild rechts).

als es in Tat und Wahrheit natürlich gewesen ist. «Es war eine grosse Herausforderung, meine Kinder perfekt darauf passend zu fotografieren – obwohl sie es gewohnt sind, für die Kamera zu lächeln und stillzusitzen», sagt die Künstlerin. ~KH

«Es war nicht einfach, die Kinder dazu zu bringen, ein altmodischsinnendes Gesicht zu machen.»

Dieses und weitere Werke von Karen Alsop: www.storyart.smugmug.com

~ Brief an den Enkel ~

FÜR MEINEN ZWERG Lieber kleiner Bub, vor bald zwei Jahren hast du mich zur überglücklichen Nonna gemacht und bereicherst mein Leben. Voller Ungeduld habe ich damals auf dich gewartet. Wie war ich stolz, als das erste Bild von dir mit Mami und Papi über WhatsApp hereinkam. Die Eltern, etwas geschafft von den Strapazen der Geburt, und du mittendrin im Glück. Ich hätte die ganze Welt umarmen können. D ­ em Bild folgte ein Gespräch mit deinem Papi, meinem Sohn. Der glückliche Vater, noch ehrfürchtig von der ungeheuerlichen Kraft der Geburt und der riesengrossen Liebe zu dem kleinen Menschlein, eben dir. Etwas gedulden musste ich mich noch. Ich wollte auch erst ins Krankenhaus gehen, wenn deine Eltern so weit waren. Die erste Begegnung zwischen dem Neugeborenen und den Eltern sollte nicht gestört werden. Dann war es so weit. Dein Papi hat dich in meine Arme gelegt. Dann war er da, dieser magische Moment: nur Stille, Dankbarkeit und Liebe. Stille, dass der Zauber nicht gestört wird. Dankbarkeit über dieses wunderbare kleine Wesen, das da und gesund ist.

Und Liebe, bedingungslos, ohne Wenn und Aber. Ich wurde zurückversetzt, diese Momente kannte ich. Aber damals, als sehr junge Mutter, waren die Gefühlte gepaart mit Respekt und etwas Angst vor der grossen Verantwortung, vor der Aufgabe des Mutterseins. Dieses Mal konnte ich die Verantwortung getrost den jungen Eltern überlassen und durfte einfach geniessen. Ich werde diese erste Begegnung nie vergessen. Mittlerweile sind viele Begegnungen dazugekommen. Ich sehe dich aufwachsen, habe deine ersten Schritte miterlebt und bin dabei, wenn du die Sprache entdeckst. Regelmässig verbringen wir Zeit miteinander, während deine Eltern arbeiten. Ich lasse mich gerne auf deine kleine Welt ein, du verzauberst mich immer wieder. Es ist schön, dass es dich gibt. Jacqueline Bieri aus Stettlen. Schreiben auch Sie einen Brief an Ihr Enkelkind. redaktion@grosseltern-magazin.ch

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Unsere zweijährige Enkelin kommt jede Woche für einen Tag inklusive Übernachtung zu uns. Seit einiger Zeit weint sie jetzt jedes Mal bitterlich und will sich nicht von den Eltern trennen. Ich habe in Ihrem Online-Archiv etwas zu diesem Thema gesucht und musste feststellen: Die Heftdeckel-Themen sind unlesbar und beim Antippen eines Heftes wird automatisch darin geblättert und man kann es nicht stoppen. Elizabeth Tognella, per E-Mail Redaktion: Unsere Webseite wurde in erster Linie erstellt, um Abonnemente sowie Geschenk-Abonnoemente zu lösen. Im nächsten Jahr werden wir sie aber erneuern und erweitern.

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Wir freuen uns jedes Mal auf die neue Ausgabe. Ein Superheft mit vielen guten Ideen.

Ruth und Jean-Michel Bonvin, per E-Mail

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Walter Andreas Müller Seine Einzelkind und Schnudergoof: nicht einfach. (S.13)

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Ran an die Bagger Auf Fotoreportage im

einzigen (S.36)

Baggermuseum der Schweiz.

160 Millionen Stunden Grosseltern die Wie viel Zeit pro Jahr (S. 22) ihre Enkel betreuen.

MAGAZIN

KEIN ONLINE-ARCHIV

Ihr habt euch entwickelt. Es hat sehr viele gute Beiträge und die Aufmachung ist auch moderner und die Berichte interessanter geworden. Kompliment. Es war sehr interessant, eure Entwicklung zu beobachten, die wir nur positiv bewerten können. Macht weiter so. Wir sind überzeugt, dass viele Grosseltern von eurem Journal profitieren können.

Grosseltern

Stephan Kiener, per E-Mail

Zum Grosseltern-Magazin

# 04 April 2018

andere. Sie werden wahrscheinlich einwenden, dass diese zu weit weg seien vom Mittelland. Das stimmt natürlich, nur besteht die Schweiz nicht nur aus dem Mittelland.

MODERNER

Palästina

Safi über die Hoffnun gen für die seiner 36 Enkelkin der. (S. 24)

Grosseltern

Die Meinung der Leserinnen und Leser

MAGAZI N

~ Magazin ~ LESERBRIEFE

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Zum Grosseltern-Magazin

Das Grosselternmagazin studiere nicht nur ich als «Gomi», sondern auch unsere noch nicht ganz zweijährige Enkelin Lorina mit grossem Interesse. Dorli Blaser, per E-Mail

CHF 9.50 EUR 8.50

BAGGER-MUSEUM

Zum Grosseltern-Magazin Nummer 4

In der April Ausgabe 2018 war ein Bericht über das Bagger-Museum ­ in Fisibach. Wir besuchten am 10. Oktober mit unserem Enkelkind das Museum. Wir waren begeistert. Danke für diesen Artikel. Bernadette Keist-Boog, per E-Mail

SCHNUPPER-GEDICHT Zum Redaktionsalltag

HERZLICHEN DANK

Zum Wettbewerb im Grosseltern-Magazin

Ich habe mit meinem Mann (rechts), unserer Tochter (Mitte) und Schwiegersohn (links) wunderbare, herrliche Tage in Melchseefrutt und Trübsee verbracht. Es war einfach alles perfekt: Organisation, Unterkunft, Verpflegung, Wetter. Vielen, vielen herzlichen Dank. Erika Brändle, Gewinnerin des Wettbewerbs Nummer 5, per E-Mail

Esther Fischer, auf Facebook facebook.com/grosselternmagazin # 11 ~ 2018

Ich wurde herzlich empfangen Während die 9-Uhr-Glocken klangen. Der grosse Raum war wundervoll Auch die Arbeitsplätze waren toll. Es hatte einen grossen Sitzungstisch Die Luft roch nach Seife, nicht nach Fisch. Während der Sitzung wurde viel besprochen. Dabei habe ich schon ein bisschen Arbeitsluft gerochen (...) Redaktion: Die Schülerin Carla Pfister (13) verbrachte einen Schnuppertag auf unserer Redaktion. I­ hre Eindrücke hat sie in ein Gedicht gepackt (Auszug oben). Vielen Dank für deinen Besuch, Carla.


~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER

Nachtaktiv

A

m liebsten würde ich die ganze Nacht aufbleiben, wünschte sich vor ein paar Jahren

einer meiner Enkel. Es gibt Tiere, die nachtaktiv sind, erklärte ich ihm, aber wir Menschen und vor allem kleine Kinder müssen nachts schlafen. Das war eine folgenschwere Bemerkung. Oh darf ich auch einmal nachtaktiv sein? Ähm … heute eher nicht … das könnte man vielleicht einmal im Sommer ausprobieren, stotterte ich. Nun, das sass. Schon bald wissen alle fünf Enkel, dass wir im Sommer ein «Nachtaktiv» veranstalten. Immer wieder hagelte es Fragen von allen Seiten: Ist heute Nachtaktiv? Wann ist Nachtaktiv? Was machen wir am Nachtaktiv? Dürfen wir dann die ganze Nacht aufbleiben? Sind alle dabei? Kurz und gut, aus dieser Nummer kamen wir nicht mehr raus. Mein Mann und ich fanden die Idee gar nicht so schlecht. Es wäre doch schön, einmal alle Enkel zusammen bei uns zu haben. Gesagt, getan, das erste Sommernachtsfest mit dem stimmigen Namen Nachtaktiv war geboren. Nur die Eltern waren nicht sehr erfreut. Aber die mussten sich der Übermacht beugen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Nun sind einige Jahre vergangen und unser Nachtaktiv ist nicht mehr wegzudenken aus dem Sommerkalender. Inzwischen sind die Kleinen gross und es ist oft nicht leicht, einen gemeinsamen Termin zu finden. Weil aber alle nach wie vor gerne dabei sind, ist es uns bisher immer gelungen. Für uns Grosseltern ist das Fest Jahr für Jahr weniger anstrengend geworden. Sogar die Miesepeter-Mienen der Eltern sind verschwunden. Ich behaupte sogar, sie freuen sich inzwischen für ihre Kinder. • DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (65) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als WebPublisher. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer zwei Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.

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st ja sicher lustig für die Kinder, aber verstanden habe ich es nicht, weshalb sich meine Eltern das

freiwillig antun: Alle Enkel (damals waren es fünf an der Zahl) für ein ganzes Wochenende hüten, das halten sie doch nicht aus (ich fand meine zwei Racker, damals etwa zwei und fünf Jahre alt, schon anstrengend genug). Bei uns läuteten natürlich die Alarmglocken, als meine Mutter verkündete: «Wir nennen dieses Fest Nachtaktiv.» «Nachtaktiv?!» Schnell fügte sie an: «Die Kinder freuen sich riesig.» Die Freude auf unserer Seite war, sagen wir mal, begrenzt. Nur schon deshalb, weil wir das Wochenende nicht frei wählen konnten, sondern jenes nehmen mussten, das allen passt. Und können Sie sich vorstellen, wie es ist, danach zwei völlig übernächtigte kleine Kinder eine Woche lang durch den Alltag zu schleppen? Bestimmt viel anstrengender, als fünf übermütig gut gelaunte Kinder ein Wochenende lang zu verwöhnen. Sehr zu meinem Erstaunen bestanden die Grosseltern (und die Enkel sowieso) anschliessend darauf, dass das Nachtaktiv im Folgejahr wiederholt wird und im Jahr darauf ebenfalls, dann nochmals und wieder und wieder. In zwischen sind die Kleinen gross und es ist nicht leichter geworden, einen gemeinsamen Termin zu finden. Weil aber alle – selbst die Teenies – gerne dabei sein wollen, finden wir immer ein Datum. Für uns Eltern wurde die Woche nach dem Nachtaktiv Jahr für Jahr weniger anstrengend. Und so können wir uns heute unbeschwert darüber freuen, wie gerne unsere Kinder zusammen mit den Cousins und Cousinen bei den Grosseltern sind. • DIE TOCHTER Melanie Borter (39) arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum für dieses Magazin. Sie hat drei Kinder, der erste Sohn ist bereits ein Teenager, der zweite ist zehnjährig, die Tochter drei Jahre alt.

# 11 ~ 2018

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~ Magazin ~ ANDERSWO

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Sie leben da, wo andere heiraten

Baba Borka (70), Enkel Philipp (25) und Dede Pavel (75).

Im Winter wohnen Borka und Pavel als Einzige in Galičnik. Im Sommer aber strömen die Touristen zu Hunderten ins mazedonische Bergdorf – und mit ihnen ehemalige Dorfbewohner, die am Tourismus verdienen. So auch Enkel Philipp. Von CAROLIN DOKA (Text und Fotos)

I

m entlegenen Dorf Galičnik in den Bergen Mazedoniens, nahe der albanischen Grenze, schmiegen sich die Häuser mit ihren schönen Gärten an die Berghänge. Hier leben ganzjährig nur noch zwei Menschen, alle anderen Bewohner sind weggezogen. Selbst die langen Winter, in denen der Ort wegen des Schnees manchmal für Monate von der Aussenwelt abgeschnitten ist, vermochten Baba Borka (70) und Dede Pavel (75) nicht aus Galičnik zu vertreiben. Im Sommer kehren manche ehemalige Dorfbewohner in ihre Häuser zurück. Und jedes Jahr im Juli strömen Hunderte Menschen aus

nah und fern in das Bergdorf im Mavrovo-Nationalpark; zum traditionellen mazedonischen Hochzeitsfest, das nach jahrhundertealten Bräuchen mit Trachten und Musik gefeiert wird. Es zieht Besucher aus aller Welt an. Das Restaurant «Baba und Dede» und seine Gästezimmer sind dann stets ausgebucht. TOURISMUS ALS EINNAHMEQUELLE Auch Borka und Pavel heirateten einst in der orthodoxen Dorfkirche, allerdings im Januar, ohne Schaulustige. Das Paar bekam einen Sohn, eine Tochter und später drei Grosskinder. Als die # 11 ~ 2018

Enkel schulpflichtig wurden, zogen die jungen Familien in die Hauptstadt Skopje. Zwei der Enkel, die Cousins Philipp und Marko, beide Mitte Zwanzig, leben inzwischen im Sommer in Galičnik. Sie haben den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt und führen zusammen mit ihren Grosseltern Baba Borka und Dede Pavel ein kleines Familienunternehmen. Die Grossmutter betreut das Restaurant «Baba und Dede» und die Gästezimmer, der Grossvater stellt Schafkäse her, die Enkel Philipp und Marko bieten Wander- und Mountainbiketouren im Gebirge des Mavrovo-Nationalparks an. Als Kinder verbrachten die Enkel fünf Monate im Jahr bei den Grosseltern. «Im Winter stapften meine Schwester, Marko und ich stundenlang durch tiefen Schnee zum Dorf, die Rucksäcke voller Vorräte», erzählt Philipp. «Es war jedes Mal ein Abenteuer. Baba und Dede empfingen uns mit einer Umarmung und einem Eintopf mit Wurst und Bohnen. Als wir älter waren, gab es dazu Rakija, eine Art Grap-


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eltern waren strikte dagegen. Inzwischen hat sich ihre Einstellung geändert und sie schätzen den Nutzen des Handys für unser Tourismusbusiness.» BABA FINDET VELOS UNNÖTIG Mit dem Handy hat sich Baba also angefreundet. Wie steht es mit dem Mountainbike? Ihre Augen blitzen schalkhaft im runden Gesicht, während sie auf Mazedonisch antwortet. «Baba Borka ist nie Fahrrad gefahren und findet Velos unnötig», übersetzt Philipp. «Doch sie freut sich über die Bikegäste aus aller Welt, die bei uns einkehren und unsere Berge erkunden.» War Baba Borka je selbst auf den Gipfeln, die das Dorf umgeben? «Einmal nahm Dede sie mit», übersetzt Philipp, während die Grossmutter lächelnd nickt. «Aber nur bis halb auf den Berg. Weiter hinauf fand er unnötig. Vielleicht war sie ihm auch zu langsam. Baba hat den Ausflug nie vergessen: Galičnik von oben zu sehen, fand sie wunderschön.» Philipp und Marko sind beide single. Träumt Baba Borka davon, dass die jungen Männer dereinst heiraten und Familien gründen? «Ach!», seufzt die alte Frau, «heute lassen sich die jungen Leute so schnell scheiden. Früher war das eine Schande. Sollten meine Enkel je heiraten, dann hoffentlich am grossen Hochzeitfest in Galičnik.» Bestimmt gibt es dann Eintopf mit Wurst und Bohnen und dazu viel Rakija. •

MAZEDONIEN Einwohner: 2 065 769 Hauptstadt: Skopje Fläche: 25 713 km² Wirtschaft: Mazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas. Religion: rund 65 Prozent der Bevölkerung sind orthodoxe Christen. Ein Drittel ist muslimisch. Mazedonien ist das einzige Land, das sich 1991 ohne Blutvergiessen unabhängig von Jugoslawien machte. Hochzeitsfest von Galičnik: Im frühen 20. Jahrhundert war der Ort landesweit für seine Traditionen und den dazugehörigen Lebensstil bekannt. Auch nach der Abwanderung der Bevölkerung kamen viele regelmässig zurück, um ihre Familien zu treffen – und um im Dorf zu heiraten. 1936 wurden 40 Paare am selben Tag getraut. Jahrhundertealte Bräuche, Lieder und Tänze werden ein Wochenende lang zelebriert. Der Bräutigam wird vor einem Brunnen rasiert – als symbolische Handlung, die für die Loslösung von seinen Eltern steht. Der Braut wird Zaumzeug übergestülpt – immer begleitet von einer Musikkappelle. Das sind nur zwei von vielen Ritualen, die während des HochzeitsWochenendes stattfinden, das am Sonntagnachmittag mit dem Jawort in der Kirche seinen Höhepunkt findet.

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pa, der traditionell zum Salat getrunken wird.» Bei den Grosseltern sollten sich die Enkel von der Schule erholen und mit den Arbeiten auf dem Land vertraut gemacht werden. «Wir lernten Tiere zu versorgen, Schafe zu melken und Käse zu machen», erzählt Philipp. Gab es auch Differenzen? «Klar. Beim Thema Handy. Unsere Gross-

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~ Hintergrund ~ GEMEINSAM LESEN

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Illustration aus dem Buch «Tito Bonito und die Sache mit dem Glück».

# 11 ~ 2018


~ Hintergrund ~ GEMEINSAM LESEN

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© Rotraut Susanne Berner

Seit über 10 Jahren schreibt die Pro Senectute einen Bücher-Wettbewerb aus, der das Verständnis zwischen den Generationen fördern soll. Ein tolles Projekt für Grossmütter, Grossväter und ihre Enkelkinder. Von HANS ABPLANALP (Text)

lt und Jung liest die gleichen vier Kinderbücher, diskutiert miteinander darüber und wählt jenes aus, das am besten gefällt. Das ist sicher die interessanteste Form, wenn zwei Generationen lesender- und gesprächsweise miteinander

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nen und Schülern jeweils die vier nominierten Kinderbücher gelesen, besprochen und rangiert. Im besten Fall brachten die Teilnehmenden eine Grossmutter oder einen Grossvater dazu, die Bücher ebenfalls zu lesen. Das ergab dann nach der Lektü-

in Kontakt kommen sollen. Deshalb unterstützt Pro Juventute dieses tolle Projekt. Natürlich dürfen neben diesen gemischten Gruppen auch reine Senioren- oder Junioren-Gruppen und Einzelpersonen mitmachen. Und es müssen auch nicht alle vier durch das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendliteratur ausgewählte Werke sein, in die sich die Leserinnen und Leser zu vertiefen haben. In den letzten Jahren meiner Lehrertätigkeit habe ich im Schulhaus einen Aufruf erlassen und mit lesefreudigen Schülerin-

re äusserst interessante Diskussionen, denn die Bücher handeln immer von Beziehungen unter Generationen und sind für Kinder im Alter von ungefähr zehn bis zwölf Jahren geeignet. Jetzt kann ich mich bereits mit unserem ältesten Grosskind am Prix Chronos 2019 beteiligen – eine wunderbare Sache. Unseren Wahlzettel können wir bis Ende Februar 2019 abgeben oder online ausfüllen. Bis dahin hat unsere Enkelin noch reichlich Lesestoff zu bewältigen. Ich habe die vier Kinderbücher bereits verschlungen. •

« Mir ist eine breite Auswahl wichtig » Elisabeth Eggenberger vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendliteratur wählt jeweils die vier Bücher für den Prix Chronos aus. Von HANS ABPLANALP (Interview) Nach welchen Kriterien wählen Sie die Bücher aus? Mir ist es vor allem wichtig, dass die Lesenden mit den vier Büchern eine breite Auswahl an Geschichten über Beziehungen zwischen Kindern und älteren Leuten haben und so tatsächlich auswählen können, was ihnen am besten gefällt. Deshalb schaue ich die Kataloge der deutschsprachigen Verlage durch und lese Bücher, die sich

an Zehn- bis Zwölfjährige richten und in welchen die Generationenbeziehung eine Rolle spielt. Ich achte zum Beispiel darauf, dass Fantastisches und Realistisches dabei ist, dass beide Geschlechter berücksichtigt werden, dass es Bücher mit viel Spannung und Action gibt und solche, die dafür etwas mehr Tiefsinn haben, Bücher für Leseratten und für Kinder mit wenig Leseerfahrung und dass in den Geschichten nicht nur Grosseltern-Enkel-Beziehungen geschildert werden, sondern auch andere Konstellationen. Wie beurteilen Sie das Bild von Grossmüttern oder Grossvätern, welches in vielen bisher nominierten Büchern dargestellt wird? Es überwiegt das Bild von Grosseltern, die Zeit für ihre Enkelkinder haben. # 11 ~ 2018

Solche, die noch im Berufsleben stehen, kommen (noch) selten vor, Begegnungen zwischen Kindern und älteren Menschen ausserhalb der Familie ebenfalls. Ich versuche aber immer, Bücher auf die Liste zu setzen, welche den kindlichen Leserinnen ein vielfältiges Bild vom Alter zeigen.

ELISABETH EGGENBERGER (30) arbeitet beim Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien und wählt jedes Jahr die für den Prix Chronos nominierten Bücher aus.


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Die vier nominierten Bücher

TITO BONITO UND DIE SACHE MIT DEM GLÜCK

DAS GEHEIMNIS DER BÄRENHÖHLE

D pa Botzplitz, pensionierter Privatdetektiv, fährt mit seinen beiden Enkeln Finn und Linus in die Berge zum Campieren. Ihr Transportmittel ist ein umgebauter Kleinbus mit etlichen Spezialfunktionen. Ein geheimes Notizbuch des Opas, ein brennendes Wohnmobil, zwei dubiose Gestalten, ein Bergsturz, das Mädchen Charlotte mit Brüderchen Emil, ein geheimnisvoller Gegenstand, eine Flucht ... Das ergibt ein gelungenes Menü für eine richtige Abenteuergeschichte, welche die Autorin mit Tempo, witzigen Ideen und vielen spannenden Elementen aufbereitet hat. Die Zeichnungen und das Vorstellen aller Figuren des Buches helfen mit, sich als Leser das nicht immer einfache Geschehen vorstellen zu können. Action und blitzgescheite Ideen von Linus bringen eben ein (zu) hohes Tempo in diesen Kinderroman.

er Schreiner Antonio wohnt im (erfundenen) süditalienischen Städtchen Allora, das am wilden Meer liegt. Dieses wütet so stark, dass die Fische vom Himmel fallen und für die notwendige Nahrung sorgen. Eine Seuche rafft viele Bewohner dahin, leider auch Antonios Familie und die Mutter des Knaben Tito Bonito. Antonio wird umständehalber zum Sargmacher und nimmt heimlich Tito mit seinem magischen Vogel Flora bei sich auf. Als der gewalttätige Vater von Tito aus dem Norden in Allora auftaucht, um seinen Sohn heimzuholen, versteckt sich dieser, bis ... Die Autorin erzählt eine eindrückliche Geschichte zwischen Wirklichkeit und Fantasie, die sich um das schicksalhafte Zusammenkommen des alten Sargmachers mit dem jungen Tito dreht. Die Übersetzung ins Deutsche scheint mir gelungen, sprachlich vermag der Kinderroman zu überzeugen und er liest sich leicht. Vielleicht nicht ganz einfach zu verdauen für einige Kinder ist die Tatsache, dass Antonio Särge fabriziert und Tito ihm dabei hilft. Aber die märchenhaften Passagen bilden immer wieder ein Gegengewicht zur Realität unseres unabwendbaren Todes.

Sabrina J.Kirschner, Susanne Göhlich (Illustrationen): «Das Geheimnis der Bärenhöhle», Verlag Gerstenberg, 204 Seiten, ab 8 Jahren, 19 Franken.

Matilda Woods, Anuska Alleputz (Illustrationen): «Tito Bonito und die Sache mit dem Glück», Verlag Dressler, 208 Seiten, ab 9 Jahren, 21 Franken.

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~ Hintergrund ~ GEMEINSAM LESEN

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für den Prix Chronos 2019 © Rotraut Susanne Berner

Der Prix Chronos ist ein literarischer Publikumspreis, der den Dialog zwischen den Generationen und das Lesen fördern soll. Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren und ältere Personen lesen zwischen August und Februar vier nominierte Kinderbücher. Alle Geschichten handeln von Generationenbeziehungen. Nach der Lektüre wählen sie ihre Favoriten und bestimmen so das Siegerbuch. Im Frühjahr wird der Autor oder die Autorin des Siegerbuches mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Wahlzettel können bis zum 26. Februar 2019 abgegeben werden. www.prosenectute.ch/prixchronos

DAS JAHR, ALS DIE BIENEN KAMEN TONI

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ie zwölfjährige Josy erbt von ihrem Grossvater einen Bienenstock, der schliesslich – zum Entsetzen der Mutter – im eigenen Garten platziert wird. Aber das Mädchen, unterstützt durch den Vater und die bienenverrückte Tante Alma, kämpft um sein Bienenvolk, welches eines Tages gestohlen wird ... Unzählige Kinder sind in Tiere vernarrt, vor allem in Pferde, Katzen oder Hunde. Aber in Bienen? Wohl eher nicht. Josy ebenfalls nicht, bis das geerbte Bienenvolk in ihrem Garten lebt. Die Geschichte erzählt, wie das mutige Mädchen Gefallen findet an diesen so wertvollen Insekten, sie studiert und lieben lernt, auch wenn es manchmal sticht. Die Autorin lässt in diesem anspruchsvollen Buch immer wieder die Bienen selber sprechen, die detailreich und faszinierend ihr durchorganisiertes Leben schildern. Eine tolle Idee, dank welcher der Leser so manches über Bienen lernt. Diese Kombination aus abenteuerlichen Ereignissen und kindergemässen, informativen Passagen vermag zu überzeugen. Petra Postert: «Das Jahr, als die Bienen kamen», Tulipan Verlag, 192 Seiten, ab 10 Jahren, 20 Franken.

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a Tonis Mutter schwer krank im Spital liegt, verbringt die zehnjährige Toni die Sommerferien in einem Bergdorf bei ihrer Grossmutter. Dort lernt sie Antonio kennen, den Sohn einer Gastarbeiterfamilie, mit dem sie einiges unternimmt. Daneben betreut Toni heimlich Tiere eines missmutigen Nachbarn, wenn dieser auf dem Feld arbeitet. Ein Missverständnis führt dann zu einem unerwarteten Abenteuer ... Neben spannenden äusseren Geschehnissen sind es vor allem die Dialoge zwischen der aufgestellten Grossmutter (Raucherin und Brotbäckerin) und Toni, welche mich angesprochen haben. Die Sorgen und Fantasien des Kindes, der Mut der Grossmutter: Sie werden durch die Autorin sprachlich gekonnt umgesetzt; mit ihren humorvollen, dann wieder nachdenklichen Momenten sind die Dialoge etwas vom Besten, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Und das Buch kommt ganz ohne die Darstellung der Berglandschaft als heile Welt aus. Mein Favorit für den Prix Chronos 2019. Ute Wegmann, Rotraut Susanne Berner (Illustrationen): «Toni», dtv Reihe Hanser, 192 Seiten, ab 8 Jahren, 20 Franken.

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~ Hintergrund ~ PORTRÄT

«Ich bin nicht die Grossmutter, ich bin Isabella» Von SABINE BORN (Text) und BEAT HABERMACHER (Fotos)

Isabella Lechleitner ist 1959 als uneheliche Tochter einer jenischen Frau in der Schweiz geboren. Fremdplatziert, verlassen, traumatisiert – sie hatte eine schwere Kindheit. Heute begleitet sie ein Kind, das ihr Enkel sein könnte. Leihgrossmutter möchte sie aber nicht genannt werden.

Isabella Lechleitner in ihrem Garten. Schon als Kind war sie gerne in der Natur, fühlte sich da verstanden und umsorgt. # 11 ~ 2018


«

Eine Mutter-Kind-Beziehung ist symbiotisch. Wird ein Kind seiner Mutter weggenommen, entsteht bei beiden ein Vertrauensbruch», sagt Isabella Lechleitner. «Ein Kind spürt alles, nimmt den Schmerz der Mutter mit.» Isabella wurde in eine Welt geboren, die aus Nomaden Sesshafte machen wollte, eine Welt, in der Behörden, Bund, Kantone und Gemeinden an einem Strick zogen und dem Unheil einen wohlwollenden Namen gaben: Das «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse», initiiert von Pro-Juventute, hat zwischen 1926 und 1973 mehrere Hundert Kinder aus sogenannten Vagantenfamilien fremdplatziert. In Pflegefamilien und viel öfter noch in Heimen und Anstalten. «Meine Mutter hat für mich gekämpft und dazu beigetragen, den Knopf zu lösen», erzählt Isabella Lechleitner, eine zierliche, hübsche Frau, zerbrechlich fast und doch mit einer erstaunlichen Stärke und Durchsetzungskraft versehen, mit viel Ruhe und Lebensfreude auch. Erst eine kritische Berichterstattung im «Schweizerischen Beobachter» schürte damals die Empörung in der Öffentlichkeit und bewirkte 1973 das Ende der Aktion. Bund und Pro Juventute entschuldigten sich in der Folge, Gelder zur Wiedergutmachung flossen. Der Schmerz blieb. EMOTIONAL ÜBERFORDERT Mit drei Jahren kam Isabella Lechleitner zurück zu ihrer Mutter. «Doch unsere Beziehung war nicht glücklich. Bereits meine Mutter wurde von ihren Eltern getrennt, wuchs in katholischen Klöstern und als Verdingkind auf. Ihr fehlte die Basis, das Wissen, was ein Kind braucht. Der Schmerz, den unsere Familie durchlebte, war zu gross, zu übermächtig für eine gesunde Mutter-Kind-Beziehung.» Und sie konnte nie wirklich gesunden. Isabella Lechleitner wuchs an verschiedenen Orten auf, zweitweise bei ihrer Mutter, dann wieder in Institutionen, in der Innerschweiz, in Zürich, Genf, Bern. «Für mich war es schwierig, mit den vielen Emotionen umzugehen. Ich war oft überfordert.» Isabella Lechleitner war von Kind an hellfühlig, das heisst, sie ist nicht nur sehr empfindsam, sondern nimmt alles in grösseren Dimensionen wahr, spürt, dass das Gesprochene nicht immer dem Gefühlten entspricht. Hellfühlige sind komplexer in ihrer Wahrnehmung, reflektieren mehr, denken in grösseren Zusammenhängen. Sie sind leidenschaftlich, intuitiv, kreativ, sehr emphatisch. «Als Kind war ich deshalb gerne

in der Natur, umgeben von Bäumen, Blumen und Steinen – da fühlte ich mich verstanden, umsorgt.» Und schliesslich habe sie gelernt, ihre Veranlagung als Gabe zu sehen. UND DER VATER? «Meine Mutter hat später geheiratet, mit dem Mann zwei Kinder grossgezogen», erzählt Isabella Lechleitner weiter. Und obwohl dieser Mann sie nicht adoptiert habe, trage sie seinen Namen. «Ich liebte meinen Stiefvater sehr. Wir konnten offen miteinander reden.» Und sie ergänzt: «Das Biologische wird oft überbewertet.» Die Geschichte ihres leiblichen Vaters kannte Isabella Lechleitner nur aus den Akten, die ~ # 11 ~ 2018

Isabella mit etwa zwei Jahren. Damals lebte sie noch nicht bei ihrer Familie.


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~ Hintergrund ~ PORTRÄT Mutter habe nie von ihm erzählt. Von der Stiftung Naschet Jenische, einer Anlaufstelle für Kinder der Landstrasse, erhielt sie später weitere Akten, erfuhr aber nichts Neues. Isabella Lechleitner war 35, als sie ihren Vater ausfindig machte, ihm einen Brief schrieb, und als dieser unbeantwortet blieb, zum Telefonhörer griff. «Wir haben uns getroffen, und er bestätigte meine Wahrheiten: Ein armes Mädchen sei meine Mutter gewesen, sie beide zu jung und unfähig, Verantwortung zu übernehmen. Ausserdem habe es noch andere Männer gegeben.» Abgestempelt, vorverurteilt, hatte Isabellas Mutter keine Chance. «Eigentlich wollten wir in Kontakt bleiben, allerdings Die Mutter durfte ihre Tochter die ersten drei Jahre nur einmal im Monat für jeweils zweieinhalb Stunden besuchen.

Vor Weihnachten 1962 wurde Isabella der Familie Lechtleitner zurückgegeben. Der «Blick» berichtete darüber und zeigte dieses Familienbild mit Mutter, Tochter und Stiefvater.

nur heimlich, wäre es nach meinem Vater gegangen. Ich aber wollte keine Heimlichkeiten, wollte nicht wie meine Mutter behandelt werden, stand damit für mich und meine Mutter ein.» DER EIGENE WEG «In meinem Herzen habe ich viel Frieden und innere Freude erlebt, auch als Kind. Doch mein Einstieg in die Welt war schwierig, ich fühlte mich nie von einer Familie getragen.» Dafür habe sie eine grosse Eigenständigkeit entwickelt, im Handeln und Denken, ihre Kindheit, ihr Leben als Lernweg betrachtet, auf dem eigene Kinder nur schwer ihren Platz gefunden hätten. «Ich habe das recht nüchtern betrachtet, war mir bewusst, dass ich für eigene Kinder nicht optimal geprägt war, war auch immer sehr beschäftigt, mit meinem Beruf, mit Weiterbildungen, mit vielen Projekten.» Isabella Lechleitner war viele Jahre in der Personalvermittlung tätig, sie hat bei Caritas als Mentorin gearbeitet, in der Geriatrie mit Demenzkranken, sie hat sich für Jenische eingesetzt, auch für ihre Familie mütterlicherseits viel getan. «Und dann war ich 40.» Ihr Partner wünschte sich Kinder. Sie habe sich darauf eingelassen. «Und zwei Tage später war ich schwanger. Ich war sehr überrascht, und wir freuten uns. Doch im fünften Monat haben wir das Kind verloren.» Die Ursache war unklar. Möglich, dass der Fötus nicht gesund war. «Ich habe keine Abklärungen machen lassen, hätte auch ein behindertes Kind nicht abgetrieben. Mit dem ungeborenen Kind fühlte ich mich während der Schwangerschaft sehr verbunden. Und ich war traurig, als ich das Kind verlor, aber es war kein Unglück für mich. Mein Partner litt viel mehr.» Kurze Zeit später ging die Beziehung auseinander. Danach habe es sich nicht mehr ergeben. KINDER BESITZT MAN NICHT «Ich habe Kinder nie als Besitz von jemandem betrachtet», erzählt Isabella Lechleitner. «Und ich hatte immer Kinder um mich, hütete Nichten und Neffen, eine Zeit lang die Tochter einer Kundin. Ich hatte eine 15-jährige Pflegetochter bei mir und ich begleite auch derzeit ein Kind, dessen Namen ich nicht erwähnen möchte. Wir kochen, spielen, laufen barfuss durch die Stadt, auch mal mitten auf der Strasse. Bei mir darf es mit den Händen essen, weil man gesellschaftliche Konventionen zwar kennen muss, aber auch mal über Bord werfen darf.» Liebe vermitteln und leben. Und sie ergänzt: «Ich liebe das Kind sehr, lege aber Wert drauf, keinen Titel zu haben. Ich bin nicht seine

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Grossmutter, ich bin Isabella, durchaus eine alte Frau, vertrete als solche eine andere Generation.» Davon solle es profitieren, im positiven wie im negativen Sinn. «Ich kann nicht mehr Fussball spielen wie mit 20 Jahren. Das Kind muss sich mir, meinem Alter anpassen. Ich passe mich ihm an, seinen Bedürfnissen, die es ausleben will.» Isabella Lechleitner will das Kind begleiten, es unterstützen, seine innere Freude fürs Lernen erhalten. Es soll neugierig sein, forschen. «Vieles zwischen uns ist telepathisch.» Das Kind lebte nach der Geburt in zwei Pflegefamilien, bis es mit drei Jahren adoptiert wurde und mit fünf in die Schweiz zog. «Es kennt Trennungsgeschichten so gut wie ich, die heftigen Emotionen, die damit einhergehen. In solchen Momenten verweile ich innerlich beim Kind.» Auch es habe seinen Weg zu gehen, müsse lernen, mit diesen Emotionen umzugehen. «Sie nicht fürchten, auch nicht abgewöhnen, sondern halten, denn sie sind ein grosser Schatz», erklärt Isabella Lechleitner. Und so baue sie Brücken zu anderen Möglichkeiten, nehme das Kind an, wie es sei. «Denn ich bin mir sicher, dass alle Veränderungen dann kommen, wenn man reif dafür ist.» •

Isabella Lechleitner betrachtet die Fotos ihrer Kindheit.

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~ Hintergrund ~ DIGITALES LEBEN

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loss die Was sollen b

Bildchen im Text Nicht jeder benutzt sie, aber alle müssen sie lesen – Emojis. Die Bildzeichen sind nicht mehr wegzudenken aus der modernen Kommunikation. Trotzdem bleiben sie bloss Statisten im Text. Von MELANIE BORTER ( Text)

S

ie lachen, zeigen Zähne oder halten ihre Affenhändchen vors Gesicht: Emojis sind aus der modernen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Über 2600 Varianten gibt es, und es werden Jahr für Jahr mehr. Gerade vor einem Monat brachte beispielsweise Apple wieder über 70 neue Emojis auf seine Geräte. Endlich, sagen die einen, unnötig, finden die andern. Denn Emojis können eine Textnachricht zwar freundlicher, persönlicher und sympathischer machen, sie können aber auch kindlich oder affig wirken und so oder so können sie Verwirrung stiften. Der Interpretationsspielraum der Bildchen ist gross. Hinzu kommt, dass dieselben Bildchen in verschiedenen Betriebssystemen auch noch verschieden aussehen: Das lachende Gesicht vom iPhone aus gesendet kommt beim Microsoft-Benutzer als Hannibal Lecter mit Gelbsucht an. Kein Wunder, bestehen laut einer Studie der University of Minnesota starke Unterschiede in der Interpretation der Emojis über verschiedene Plattformen hinweg. Ja, Sie haben richtig gelesen. Sogar die Wissenschaft befasst sich mit den Bildchen im Text. So auch Christa Dürscheid, Linguistik-Professorin am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Sie forscht schon seit Jahren zum Thema SMS- und Internetkommunikation und beschäftigt sich auch mit den Emojis. Dürscheid zählt drei verschiedene Funktionen auf, die Emojis in einem Text übernehmen: «Emojis können Texte illustrieren, sie können anzeigen, dass etwas ironisch gemeint ist und sie können anstelle von Wörtern verwendet werden.» Die Wissenschaftlerin weist die Emojis aber auch klar in ihre Schranken: «Diese Bildzeichen können Schriftzeichen nur ergänzen. Wollte man einen ganzen Satz oder einen längeren Text nur in Emojis darstellen, # 11 ~ 2018

links Microsoft, rechts Apple.


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erkennt man schnell, dass es nicht möglich ist, Bedeutungen nur auf der Basis von Bildern wiederzugeben.»

:-)

VOM EMOTICON ZUM EMOJI Schade eigentlich, denn hätten Emojis das Zeug zu einem tatsächlichen Verständigungsmittel, wäre eine internationale Kommunikation möglich, ohne dass man Fremdsprachen lernen müsste. Erfunden wurde das erste Bildzeichen, um über Sprachgrenzen hinweg in Internetforen Eindeutigkeit herzustellen. 1982 suchte der amerikanische Informatiker Scott Fahlman nach einer Möglichkeit, Humor und Witz in Texten einheitlich

kenntlich zu machen, und erfand das Emoticon :-), den Smiley. Dieser Smiley und weitere Emoticons wurden ausschliesslich durch Kombinationen von Satzzeichen und Buchstaben kreiert. Mit der Entwicklung in der Medienkommunikation wuchs das Repertoire der ab 1999 grafisch illustrierten Bildzeichen, den Emojis, um ein Vielfaches. Heute benutzt fast jeder die Bildzeichen, laut der «Süddeutschen Zeitung» sind es 92 Prozent der Menschen weltweit. Übrigens gibt es eine Untersuchung, die zeigt, dass Emojis von älteren Personen häufiger eingesetzt werden als von jüngeren. «Die Untersuchung ist zwar nicht repräsentativ, bestätigt aber den Eindruck, den viele jüngere Menschen in der Kommunikation mit Eltern und Grosseltern haben», sagt Dürscheid. Trotz der grossen Beliebtheit der Bildzeichen bei Alt und Jung kann von nationenübergreifender Verständigung aber nicht die Rede sein. Viel eher herrscht babylonische Verwirrung, was die Bedeutung dieser Zeichensprache angeht. Denn jeder benutzt Emojis ~

1. Emojis können Texte illustrieren: Alles Gute zum Geburtstag

2. Sie können anzeigen, dass etwas ironisch gemeint ist: Du bist heute aber schlecht drauf

3. Sie können anstelle von Wörtern verwendet werden: -lichen Glückwunsch

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~ Hintergrund ~ DIGITALES LEBEN

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so, wie er es für richtig hält. Generell fühlen sich Frauen in der Verwendung und Interpretation von Emojis deutlich sicherer als Männer und verwenden sie häufiger in mehrfachen Funktionen, das heisst, als hübsche Ergänzung zum Text, als Ironie-Anzeiger und anstelle von Wörtern. Männer geben häufiger an, die Bedeutung von Emojis nicht zu kennen. Trotzdem sind sich die Wissenschaftler einig, dass Emojis das gegenseitige Verständnis erleichtern und sogar zur Festigung von Beziehungen beitragen können. KEIN SPRACHZERFALL IN SICHT Bleibt die Frage, ob die Emojis nicht einen Zerfall der Sprache markieren? Dürscheid: «Emojis stellen eine Ergänzung im Schreiben dar, durch die Nachrichten freundlicher und persönlicher wirken. Das ist aber auch das Problem: Es gibt Kontexte, in denen es vollkommen unangemessen wäre, einen Text sehr persönlich zu gestalten und mit Emojis zu bebildern, zum Beispiel in

Geschäftsbriefen, Anfragen an Firmen oder Bewerbungen. Es ist deshalb wichtig, sich immer bewusst zu machen, wann eine informelle Ausdrucksweise, und dazu gehört auch der Gebrauch von Emojis, passend ist und wann nicht.» Jugendliche können das. Wissenschaftlich untersucht haben das die Hamburger Pädagoginnen Melanie Bangel und Astrid Müller. Ihr Fazit: «Die Jugendlichen wissen genau, in welchen Texten Formalität verlangt wird und wann sie die Regeln brechen können. Ihre Eltern haben zu ihrer Zeit vielleicht tatsächlich weniger Rechtschreibfehler gemacht, dafür experimentieren die Jugendlichen heute häufiger und wechseln dabei kompetent den Jargon. Sie schreiben fantasievoller und bedienen sich eines breiteren Repertoires an Schreibformen.» Fragen Sie also ruhig Ihre Enkelkinder, wenn Sie unsicher sind, ob ein Emoji passt oder was es bedeutet. Denn, davon gehen die Forscher aus, die verschiedenen Variationen an Bildzeichen werden uns noch lange erhalten bleiben. •

Webseiten: Emojis und ihre Bedeutung: www.emojipedia.org oder www.emojis.wiki Auch in Deutsch: www.emojiterra.com Zeigt und zählt alle Emojis, die aktuell über Twitter versandt werden: www.emojitracker.com

Es herrscht babylonische Verwirrung, was die Bedeutung der Zeichensprache angeht.

«Tears of Joy» ist das meistgebrauchte Emoji. Es lacht so sehr, dass ihm die Tränen kommen.

Buchhinweis: Christa Dürscheid, Karina Frick: «Schreiben d ­ igital: Wie das Internet unsere Alltagskommunikation verändert», Kröner Verlag 2016, 156 ­­ Seiten, 15 Franken.

Neu kann man bei den alt bekannten Emoji-Menschen auch die Haarfarbe grau wählen ...

«See No Evil Monkey» – Dieser Affe sagt: «Das will ich gar nicht sehen. Oh, wie schlimm».

... oder eine Glatze.

«Exploding Head» – Dieses Emoji ist geschockt oder total überfordert.

«Woman Saying No» – Ob Mann oder Frau, mit diesem Emoji sagt man ausdrücklich und ganz klar Nein!

«Pile of Poo» – Der lachende Kackhaufen ist sehr beliebt. Er wird in vielen verschiedenen Situationen gebraucht, immer mit einem humorvollen Unterton. «Du steckst schön in der Sch... » # 11 ~ 2018

«Floppy Disk» – Der Beweis, dass es Emojis schon sehr lange gibt. Erklären Sie Ihren Enkelkindern, wieso dieses Bildchen kopieren oder speichern bedeutet.


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~ Hintergrund ~ IM BUNDESHAUS

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Mit Grandmaman im Bundeshaus Alice Glauser-Zufferey, SVP-Nationalrätin und zwölffache Grossmutter, hat ihrer Enkelin Iléana Glauser kürzlich ihren Arbeitsplatz in Bern gezeigt. Vom Rummel um den Rücktritt eines Bundesrats liess sich die 13-Jährige wenig beeindrucken. Von EVELINE RUTZ (Text) und TIBOR NAD (Fotos)

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~ Hintergrund ~ IM BUNDESHAUS

Blick in den Nationalratssaal. Unten: Alice Glauser-Zufferey (hell gekleidet) stimmt zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen der SVP ab.

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~ Hintergrund ~ IM BUNDESHAUS

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Enkelin IlĂŠana Glauser (13) bestaunt das Bundeshaus (oben), der Arbeitsort ihrer Grand-maman Alice Glauser-Zufferey.

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~ Hintergrund ~ IM BUNDESHAUS

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~ Hintergrund ~ IM BUNDESHAUS

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A

n den Marktständen vor dem Bundeshaus werden Kürbisse feilgeboten. Die Sonne lässt den Herbstmorgen milder erscheinen, als er ist. Kurz vor 8 Uhr gehen Alice Glauser-Zufferey und ihre Enkelin Iléana über den Platz. Gemeinsam betreten sie das Parlamentsgebäude, deponieren ihre Jacken in der Garderobe und richten sich in der Wandelhalle ein. Die Waadtländer SVP-Nationalrätin begrüsst Ratskollegen, bedient sich an der Auslage von Tageszeitungen und wirft einen Blick auf das Tagesprogramm. Den Sitzungsbeginn verfolgt sie

im Ratssaal. Iléana setzt sich derweil an einen kleinen Marmortisch im Vorraum, packt Bleistift und Notizheft aus und beginnt zu zeichnen. Während das Parlament darüber diskutiert, ob der Milchmarkt gesteuert werden soll, bringt die 13-Jährige feine Striche aufs Papier. Wovon ihr Comic handelt, will sie nicht verraten. Sie entwickle die Geschichte laufend weiter. Alice Glauser-Zufferey befürwortet Milchkontingente und verbindliche Milchpreise. Die Produzenten seien auf bessere Bedingungen angewiesen, sagt sie. Zurzeit hätten viele Mühe, zu überleben. Landwirtschaftliche Themen liegen der Weinbäuerin aus Champvent am Herzen. Sie engagiert sich daneben vor allem in Bildungsfragen. Das duale System sei für die Schweiz ein zentraler Standortfaktor, betont sie. «In Bildung zu investieren, bedeutet, in die Zukunft unseres Landes zu investieren.» Dass Iléana ihre Grand-maman an diesem Vormittag begleiten kann, hat auch damit zu tun, dass sie von ihren Eltern zu Hause unterrichtet wird. Sie muss sich nicht an fixen Unterrichtszeiten oder Schulferien orientieren. Sie ist bereits am Vortag an-


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gereist und hat am Abend auf der Zuschauertribüne verfolgt, wie die grosse Kammer über die Einführung von Lohnanalysen diskutierte. «Es war repetitiv», erzählt sie. Alice Glauser-Zufferey hatte mit ihrem Abstimmungsverhalten Aufmerksamkeit erregt. Entgegen der Parteilinie hatte sie sich grundsätzlich für eine entsprechende Änderung des Gleichstellungsgesetzes ausgesprochen. «Frauen leisten gleich viel wie Männer», sagt sie am Tag danach. «Unternehmen sollen beweisen müssen, dass sie für gleiche Arbeit gleiche Löhne zahlen.» DER BEREICH DER GRÜNEN Nun will sie ihrem zweitältesten Enkelkind das Bundeshaus zeigen. An der reich verzierten Decke der Wandelhalle entdecken die beiden Trauben, wie sie sie zu Hause tonnenweise ernten. Sie diskutieren über die Palmen, die den Raum begrünen. «Bonsais wären schöner», findet Iléana, und Alice Glauser-Zufferey lacht. «Oder wenigstens Pflanzen, die bei uns vorkommen», sagt die 64-Jährige. Auf dem Balkon geniessen sie dann die Aussicht aufs Marzilibad, die Kirchenfeldbrücke und den Gurten. Im warmen Licht der Herbstsonne zeigt sich die Stadt von ihrer schönsten Seite. Zurück in der Wandelhalle erklärt die Politikerin: «Das ist der Bereich der Grünen – der Partei deiner Mutter». Sabine Glauser Krug ist Mitglied des Waadtländer Kantonsrats, der in Lausanne ebenfalls gerade tagt. ~

Während die Grossmutter im Ratssaal ist (links), zeichnet die Enkelin Iléana einen Comic.

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42 Alice Glauser-Zufferey stellt ihrer Enkelin zwei grüne Nationalrätinnen vor, sie wechselt ein paar Worte mit einem Lobbyisten und muss dann zurück in den Rat, um abzustimmen. «Das ist das, was wir machen», sagt sie im Weggehen. «Wir sprechen mit anderen Politikern, haben Sitzungen, debattieren und entscheiden.» Ihre Grossmutter habe bestimmt eine spannende Aufgabe, sagt Iléana. Sie könne etwas bewirken. Zurück im Vorzimmer der SVP wendet sie sich wieder ihrem Zeichenheft zu. Ein Bildschirm überträgt, wie Ratspräsident Dominique de Bumann das Rücktrittsschreiben von Bundesrat Johann Schneider-Ammann verliest. Als er damit fertig ist, ertönt Applaus. Parlamentarier strömen aus dem Saal, viele telefonieren. Medienschaffende holen Reaktionen ein und beginnen, über mögliche Nachfolger zu spekulieren. Iléana lässt sich davon nicht ablenken. Sie ist ganz in ihren Comic versunken, zeichnet ein Mädchen, das einem Hund direkt in die Augen schaut. Der Rücktritt des Volkswirtschaftsministers sei allgemein erwartet worden, sagt Alice Glauser-Zufferey. «Es gab einige Anzeichen.» Die Bäuerin war mit seiner Arbeit nicht immer zufrieden. Er habe den Freihandel zu stark forciert, findet sie. Es brauche nun jemanden, der einen Mittelweg finde. Zeit, den Rundgang fortzusetzen. Mit dem Lift geht es hoch in den dritten Stock zum Konferenzzimmer 301, dem gröss-

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~ Hintergrund ~ IM BUNDESHAUS ten überhaupt. Hier tagt jeweils die SVP-Fraktion, die zurzeit­ 70 Mitglieder zählt. Der Grossmutter und der Enkelin bleiben allerdings nur wenige Minuten, um sich hinzusetzen und sich vorzustellen, wie hier jeweils diskutiert wird. Dann kündigt der Pager die nächste Abstimmung an. Inzwischen dreht sich die Debatte um Detailfragen der Lohnanalysen. Iléana nimmt auf einer Bank im Treppenhaus Platz. Irgendwann kommt eine Weibelin mit Schokolade und Pausensnacks vorbei. Doch das Warten dauert an. Als die Nationalrätin endlich zurückkehrt, werfen die beiden noch einen Blick in die Eingangshalle. Sie beobachten unter anderem, wie der Parla­mentspräsident Armeniens empfangen und von mehreren Fotografen ins rechte Licht gerückt wird. Auf dem Handy suchen sie danach die nächste Verbindung nach Champvent heraus. Iléana macht sich auf den Heimweg ins kleine Dorf, wo die ganze Familie an derselben Strasse wohnt. «Dass man es untereinander gut hat, ist das Wichtigste», sagt Alice Glauser-Zufferey. Sie ist mit acht Geschwistern aufgewachsen, hat vier Kinder und inzwischen zwölf Enkelkinder. Sie hofft, dass diese dereinst privat und beruflich glücklich werden. Dazu will sie – nicht nur mit ihrer Arbeit in Bern – einen Beitrag leisten. •

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Infos

43 BESUCH IM BUNDESHAUS

während der Session (Wintersession: 26. November – 14. Dezember 2018) Der Zutritt ins Parlamentsgebäude ist nur für Gruppen ab acht Personen mit reservierten Tribünenplätzen möglich. Das Mitverfolgen der Debatten, die Fragestunde mit einem Ratsmitglied sowie die Informationen in der Kuppelhalle sind kostenlos. Eine Reservation ist nur online möglich. Infos: www.parlament.ch ausserhalb der Session Der Zutritt ist nur mit Führung möglich. Diese ist kostenlos und dauert 60 Minuten. Nächste Kinder- und Familienführung für Kinder von 7 – 13 Jahren in Begleitung einer erwachsenen Person mit gültigem Ausweis (ID, Pass): Samstag 17. November, 10.30 – 11.30 Uhr. Eine Anmeldung ist obligatorisch und ab einem Monat im Voraus bis zum Vortag möglich. Kontakt und Anmeldung (Mo – Fr, 9 – 11 Uhr und 14 – 16 Uhr): 058 322 90 22, parlamentsbesuche@parl.admin.ch


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~ ~ Kolumne Kolumne ~ ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Unterschiede

I

ch habe nur zwei Enkel, zwei Buben von neun und vier Jahren. Selber habe ich einen Sohn und eine Tochter, die waren nur drei Jahre auseinander und sehr unterschiedlich. Die Tochter ein anhängliches Mamimeiteli und der Sohn einer, der Freiheit brauchte und ständig ausriss. Ich dachte, das sei der Geschlechterunterschied, aber nun, da ich zwei so unterschiedliche Enkel habe, muss es etwas anderes sein. Vielleicht die Gene, nicht die Erziehung? Oder einfach der Charakter, der sich trotz ähnlicher Erziehung ganz anders äussern kann? Der ältere Enkel war schon immer ein wunderbarer

Kleine rennt weit weg, wenn es raucht. Der Grosse fuhr schon mit drei Jahren Ski. Letzten Winter war er zuerst in der Skischule und dann noch in der Snowboardschule und gewann bei beiden Schlussrennen eine Medaille. Am liebsten ist er draussen, im Winter baut er Schneehütten und schaufelt die Terrasse frei. Der Kleine sitzt in dieser Zeit in der Stube und hört sich Geschichten am Recorder an. Als er letzten Winter zum ersten Mal Skier trug, machte er ein paar Schritte, fiel um und meinte: «Das probieren wir lieber nächsten Winter noch einmal.» Aber er ist feinmotorisch begabt. Er steckt feine

Bauteile zusammen, räumt die PuppenEsser. Er hat alles gern und macht dem stube gekonnt ein. Zum Glück habe ich kochenden Neni ständig Komplimente. als Grossmutter nicht den Druck, etwas Der Kleine ist ein heikles Bürschchen. Eiverändern zu müssen. Manchmal frage gentlich hat er nur Teigwaren richtig gern, ich mich schon, wann denn der Kleine und zwar ohne Sauce und ohne Käse. endlich trocken wird. Da kann er doch Wenn es ein bisschen Sauce dran hat, HANNA HINNEN, schiebt er sie weg: «Ich esse doch keine lebt in Regensberg (ZH) und schon sprechen wie ein Grosser, aber war Lehrerin, Pädagogin, zur rechten Zeit melden, dass er auf die dreckigen Teigwaren!» Der Grosse wollte schon mit zwei Jahren alles mitessen, Lehrmittelautorin, Prozess- Toilette muss, das kann er noch nicht. begleiterin, Mediatorin und Auch den Nuggi braucht er noch immer, der Kleine bekommt am Abend immer Schulpräsidentin. Sie hat vor allem, wenn er Heimweh hat oder noch einen Schoppen. Der Grosse will zwei Enkelkinder. Seit Beginn (2010) macht sie bei wenn ihm etwas weh tut. Und ich kann zum Zvieri ein Minipic-Würstchen, der der GrossmütterRevolution da einfach zusehen und akzeptieren, wie Kleine Schokolade oder Marzipan. Der aktiv mit. die beiden eben sind. Meine Kinder wollGrosse ist ein toller Grobmotoriker. Er te ich erziehen und verbessern, bei den kann schon Holz spalten, im Ferienhaus Enkeln bin ich viel gelassener. Und ich geniesse sie mit den Kachelofen einfeuern und ein grosses Loch im Garten allen ihren Ausprägungen und Eigenheiten. • graben. Wenn der Neni einen Rakubrand macht, hilft er mit feuerfesten Handschuhen und einer Zange mit, die über 1000 Grad heissen Keramikgegenstände aus dem Ofen zu nehmen und sie ins Sägemehl zu stecken. Der

SELBSTBESTIMMUNG UND ABHÄNGIGKEIT Gespräche über Wünsche und Vorstellungen von Frauen im dritten Lebensalter für ein gutes Leben in der Hochaltrigkeit. Die GrossmütterRevolution ist Think Tank und Plattform für Frauen der heutigen Grossmüttergeneration. Sie mischt sich ein in aktuelle alterspolitische Fragen und Entwicklungen und macht die Anliegen und das Engagement der Frauen in der dritten Lebensphase

sicht- und hörbar. Sie bringt Frauen zusammen, die offen sind, sich auf unbequeme Fragen rund um das Älterwerden einzulassen. Die GrossmütterRevolution schafft dafür Austausch- und Entwicklungsplattformen. Das Engagement der GrossmütterRevolution ist ein Beitrag zum Gelingen solidarischer Generationenbeziehungen und einem guten Leben für alle. ~ 2018 # 07# 11 & # 08 ~ 2018

Musikalisch begleitet wird der Anlass durch die Grossmütterrockband «crème brûlée». Tagung der GrossmütterRevolution am Freitag, 9. November, 13.45 – 17 Uhr im Migros-Hochhaus Limmatplatz, Zürich. Anmeldung unter: www.grossmuetterrevolution.ch


~ Dossier ~ ATTACHEMENT PARENTING

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Verbunden oder angebunden ? IER DO S S

Bindungsorientierte Erziehung oder Attachment Parenting ist die Erziehungs­ philosophie der Stunde. Kritiker des Prinzips zeichnen ein Bild von Müttern, die bis zur Erschöpfung jeden Wunsch ihrer Babys erfüllen wollen und dafür die eigenen Bedürfnisse weit hintanstellen. Ist das wirklich so? Von KARIN DEHMER (Text) und MATTHIAS LEUTWYLER (Illustrationen)

nlängst hat der frühere Kinderarzt Remo Laroder virtuell geführten Diskussionen übers Stillen, Schlafen und go in einem Interview der «ZEIT» erklärt, dass Schreien ihrer Babys und darüber, welches die einzig richtige das heutige System der Kleinfamilie eine perPraktik sei, um Schwierigkeiten und Unsicherheiten erfolgreich manente Überforderung zu bewältigen. Einer der zurzeit hochaktufür Eltern darstelle: «Die Familie war in der ellen und auch kontrovers diskutierten Ergesamten Menschheitsgeschichte nie eine ziehungsstile ist Attachment Parenting (engl. «Die Familie war in der Insel, auf der die Eltern ihre Kinder allein bindungsorientierte Erziehung). Kritisiert gesamten Menschheitsaufzogen. Sie war eingebettet in eine Gewerden weniger die Inhalte und Prinzipien, meinschaft, die sich gemeinsam um die die die Kinder betreffen, sondern die Folgen, geschichte nie eine Insel, Kinder kümmerte.» Largo ist der Meinung, die deren Anwendung für die Eltern nach sich auf der die Eltern ihre dass Krippen, Kitas und später Schulen nur ziehen. War man sich in den vergangenen Kinder allein aufzogen. am Rand eine wirkliche Entlastung böten, vierzig Jahren nämlich mehrheitlich einig, weil deren finanzielle Ansprüche und die Kinder müssten sich trotz der gesteigerten Sie war eingebettet in ganze dahintersteckende Organisation und Beachtung und Hingabe ihrer Eltern an deren eine Gemeinschaft, die Koordination trotzdem allein an den Eltern Leben anpassen, hinterlassen gewisse Empsich gemeinsam um die hängen bliebe. Er plädiert dafür, mit dem fehlungen von Attachment Parenting einen unmittelbaren Umfeld in Kontakt zu treten, gegenteiligen Eindruck: Während der ersten Kinder kümmerte.» wieder eine Art moderner Kommunen zu Lebensjahre geht nichts über die Bedürfnisse Remo Largo, Kinderarzt bilden und gemeinsam mit anderen Familien der Kinder (die mehrheitlich von der Mutter den Alltag zu planen. Largos erzieherische erfüllt werden), und Väter werden nach all Idee ist nur eine unter vielen, und über den den geführten Kämpfen um Gleichberechrichtigen Erziehungsstil wird mittlerweile so erbittert debattiert tigung und geteilte Elternschaft im Extremfall wieder in die wie über politische Ansichten. Natürlich möchte niemand zualleinige Ernährerrolle zurückgedrängt. rück zur Härte und Strenge früherer Generationen, da sind sich AUSGEGLICHENE, GLÜCKLICHE KINDER hierzulande alle einig, und irgendwie ja auch darin, dass jede Familie es so handhaben soll, wie sie es für richtig hält. Dennoch Attachment Parenting wurde in den 80er- und 90er-Jahren verlieren sich junge Eltern – meist sind es die Mütter – in realen vom US-amerikanischen Kinderarzt William Sears und sei- ~ # 11 ~ 2018


~ Dossier ~ ATTACHEMENT PARENTING

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~ Dossier ~ ATTACHEMENT PARENTING

ner Frau Martha geprägt. 2001 erschien ihr Buch «Attachment prasseln auf dich ein. Tu dies, tu das nicht …» Natürlich wurde Parenting». Das Prinzip besteht aus mehreren Empfehlungen, ihr unter anderem dazu geraten, ihr Kind auch mal schreien deren Befolgung ausgeglichene, glückliche und bindungsfähige zu lassen, aber das fühlte sich für Ellen Girod einfach nicht Kinder verspricht. So rät das Ehepaar Sears zu einem sofortigen richtig an. «Da habe ich angefangen zu surfen, und ich bin auf Körperkontakt nach der Geburt, zum Stillen nach Bedarf (und bindungsorientierte Elternblogs gestossen. Ich fand eine ganze möglichst über das zweite Lebensjahr hinaus) und dazu, das Kind Community, die mir entsprach, die herzorientiert handelte. so oft wie möglich am Körper zu tragen. Kinder sollten zudem Mütter in meinem Alter, die von etwas sprachen, was auch ich mit den Eltern im selben Bett schlafen können und – vielleicht dachte.» Und gerade gewisse dieser Blogs, Facebook-Gruppen und die Kernthese von Attachment Parenting – auf Baby-Bedürfnisse Online-Foren stehen oft im Zentrum der Kritik am Erziehungssoll umsichtig und umgehend eingegangen prinzip. Wie bei anderen zeitgenössischen werden, was vor allem bedeutet, sie niemals Themen, die auf Social Media innert Kürze schreien zu lassen. Die Theorie des Attachexplosionsartig an Inhalten und Interesse ment Parenting ist in den letzten Jahren von zunehmen, wird darin nämlich nicht gespart den USA nach Europa hinübergeschwappt, mit hämischen und aggressiven Kommenta«Ja, es braucht ein Dorf! wo es sich ausgehend von den alternativ ren gegenüber Andersdenkenden. Unter dem Es braucht Menschen geprägten Wohnvierteln Berlins weiter ausÜberbegriff Attachment Parenting werden breitete. Viele gut gebildete, informierte und extreme Ansichten vertreten, wie strikt veganeben Vater und Mutter, urbane Mütter entscheiden sich vermehrt ne Baby-Ernährung oder die Verwendung von die einfühlsam auf das dazu, nach der Geburt zu Hause zu bleiben Stoffwindeln, beziehungsweise man rät, am Kind eingehen. Heute, und sich während der ersten Jahre intensiv besten gleich ganz auf Windeln zu verzichum die Kinder zu kümmern. Logisch, dass ten. Alles macht mehr Arbeit, alles bindet wo man abseits von da die Reaktionen von Öffentlichkeit und einen mehr ans Kind. Schnell entsteht so Familie und Freunden Medien, von Feministinnen, berufstätigen der Eindruck, Attachment-Parenting-Mütter wohnt, muss man sich Müttern und von Vätern nicht ausbleiben. seien ein Haufen verbissener Kontrollfreaks, die sich für nichts anderes interessieren einen solchen Clan aber UNGEFRAGTE RATSCHLÄGE als für ihre wohlmeinenden Techniken, die erst aufbauen, das ist Ellen Girod (34) ist Mutter zweier Mädchen, aus ihren Kleinkindern dereinst die glücknicht immer einfach.» sie sind drei- und einjährig. Seit der Geburt lichsten und ausgeglichensten Erdbewohner Ellen Girod, Mutter und freie Journalistin ihrer ersten Tochter arbeitet die Journamachen werden. «Ja, es gibt gerade bei den listin im reduzierten Pensum von zu HauFacebookgruppen einige, die unreflektiert se aus. Auf der Website ihres Elternblogs und aggressiv sind», bestätigt auch Ellen «Chez Mama Poule» (frz. «zu Besuch bei der Girod. «Aber negative Auswüchse gibt es Glucke») schreibt sie unter anderem über bei allen Trends. Schade ist, dass sich die bindungsorientiertes Elternsein. Wer aber meint, sie würde Medien und die Kritiker nur auf diese konzentrieren. Für mich Remo Largos Eingangsthese widersprechen, irrt. «Ja, es braucht geht es bei Attachment Parenting weder um Ernährung noch ein Dorf! Es braucht Menschen neben Vater und Mutter, die um die Beschaffenheit der Windeln, sondern darum, die Kinder einfühlsam auf das Kind eingehen. Heute, wo man abseits genauso zu respektieren wie Erwachsene.» von Familie und Freunden wohnt, muss man sich einen solPERFEKTIONSDRUCK UNTER MÜTTERN chen Clan aber erst aufbauen, das ist nicht immer einfach.» Ellen Girod hat übers Internet von Attachment Parenting erfahren. Trotzdem, den bindungsorientierten Müttern wird häufig vor«Als ich Mutter wurde, erhielt ich sehr viele ungefragte Ratschläge geworfen, ihr Umfeld damit zu nerven, es allen voran dem Kind und Meinungen anderer. Du sitzt zu Hause mit einem heulenden recht machen, perfekt sein zu wollen. «Aber auch eine Mutter, die Kind, bist übernächtigt und überfordert und all diese Meinungen von Attachment Parenting nicht viel hält, will doch das Beste für # 11 ~ 2018


~ Dossier ~ ATTACHEMENT PARENTING

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ihr Kind», entgegnet Ellen Girod. «Der Perfektionsdruck ist doch den so sehr auf die Bedürfnisse ihrer Babys eingehen, dass darob unter Müttern allgemein sehr gross, leider.» Diese Meinung teilt ihre Beziehung, ihr Sozialleben – das Arbeitsleben sowieso – verauch Margrit Stamm, Professorin für Erziehungswissenschaft. kümmern, kann Ellen Girod allerdings nur lachen. Sie selbst lebe In ihrer Kolumne der Aargauer Zeidie Prinzipien locker und niemand tung schreibt sie: «Der Druck auf in ihrem Freundeskreis verhalte die Mütter ist nie grösser gewesen sich so verbissen und radikal wie als heute. So antworteten in einer Mitglieder von oben beschriebenen «Der Druck auf die Mütterist nie meiner neusten Studie zwei von drei Foren. «Ich stillte primär, weil es Frauen auf die Frage, was das Härteste am Muttersein sei: Druck, Stress, Schuldgefühle.» Über die Meinung, Attachment-Parenting-Mütter wür-

grösser gewesen als heute.» Margrit Stamm, Erziehungswissenschaftlerin

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zeitsparender ist. Beim Einkaufen lasse ich das Tragetuch gern zu Hause und nehme den Kinderwagen, unsere Kinder besuchen an zwei ~


~ Dossier ~ ATTACHEMENT PARENTING

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Halbtagen pro Woche die Kita und sehen wöchentlich ihre überzeugt, bereits Babys verstehen, was man zu ihnen sagt.» Grossmutter. Ich orientiere mich auch nicht an dem Buch des Man will nicht recht verstehen, weshalb sich Medien und MenEhepaars Sears.» Für Ellen Girod ist schen – notabene solche, die nicht bindungsorientierte Erziehung denn gerade selbst ein Kleinkind in die «Eine gute Beziehung zu den Kinauch hauptsächlich eine Art von KomWelt gebracht haben – darüber munikation: Auf das Kind einzugehen, aufregen, wie sich diese jungen dern und Schwiegerkindern ist der dessen Ausdruck – ja, auch wenn es Eltern um ihre Kinder kümmern. Grundbaustein für die Beziehung zu «nur» schreien kann – ernst zu nehKlar, das Buch des Ehepaars Sears men, mit ihm zu reden und Dinge zu erklären, auch dann, wenn man meint, die Kinder verstünden noch gar nicht, wovon man spricht. «Ich bin

den Enkelkindern, und dieser wird bereits vor deren Geburt gelegt.» Jana Nikitin, Entwicklungspsychologin

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liest sich rückständig (obwohl es erst 17 Jahre alt ist). So mutet es zum Beispiel seltsam an, dass die Rolle des Vaters gerade mal auf ~


Die sieben Werkzeuge von Attachment Parenting Das Ehepaar Sears beschreibt im «Attachment Parenting Buch» sieben Werkzeuge, die es braucht, um eine tiefe Verbindung zum Baby herzustellen. Die ersten fünf sind im Ansatz auch in anderen Ratgebern wie zum Beispiel dem Standardwerk «Babyjahre» des Schweizer Kinderarztes Remo Largo zu finden. Die letzten beiden zeigen, wie belastend die strikte Befolgung dieser fünf Werkzeuge für die Mütter sein können, und wie man sich gegen andere Ratgeber wehrt.

1. SOFORTIGER KONTAKT NACH DER GEBURT «Halten Sie Ihr Baby sofort nach der Geburt Haut an Haut», schreibt das Ehepaar Sears. «Babys sollten die ersten Stunden nach der Geburt mit ihren Eltern verbringen, nicht in einer Plastikwanne im Neugeborenenzimmer.» Largo stimmt zu und relativiert gleichzeitig: «Das erste Kennenlernen nach der Geburt ist nur eine, wenn auch wichtige emotionale Erfahrung. Aber es ist keine bleibende Beeinträchtigung der Eltern-Kind-Beziehung zu befürchten, wenn dieser Kontakt unmittelbar nach der Geburt ausbleibt.»

2. STILLEN William und Martha Sears empfehlen unter einer Auflistung von mehreren Vorteilen das Langzeitstillen. «Das Stillen ist das Bindungswerkzeug, das die Mutter-Kind-Beziehung am meisten beeinflusst. Nur wenige Dinge lassen eine Mutter sich so besonders fühlen wie ein Kind, das sich an sie anschmiegt, um gestillt zu werden.» Dass Stillen die ideale Ernährungsform für den Säugling ist, darüber herrscht heute Einigkeit. Largo gibt zu bedenken: «Von dieser Einsicht ist der Weg leider nicht weit zur Ideologie, dass jede gute Mutter stillen muss.»

3.

BABYTRAGEN «Getragene Babys sind weniger unruhig. Und die Eltern werden einfühlsamer, wenn sie ihr Baby tragen. Weil das Baby so nahe ist, lernen sie es besser kennen», schreiben die Sears. Largo stimmt zu: «Das Herumtragen des

Von MELANIE BORTER (Text)

Babys in einer Traghilfe entspricht dem Bedürfnis des Säuglings nach Körperkontakt. Der Vater und die Grosseltern können das Baby genauso gut herumtragen wie die Mutter.»

4. GEMEINSAMES SCHLAFEN «Die meisten, jedoch nicht alle Babys schlafen am besten, wenn sie in der Nähe ihrer Eltern sind. Ausserdem ist das nächtliche Stillen so viel einfacher», so das Ehepaar Sears. Auch Largo hält fest: «Über Jahrtausende schlief der Säugling in der Nähe seiner Mutter. Die Sitte, das Kind separat im eigenen Bett und eigenen Zimmer schlafen zu legen, kam erst mit der Industrialisierung auf. Die Schlafsituation ist dann richtig, wenn Kind und Eltern entspannt schlafen können.»

5. GLAUBE AN DAS WEINEN DES BABYS Das wohl wichtigste Werkzeug von Attachment Parenting: «Babys weinen, um zu kommunizieren, nicht um die Eltern zu manipulieren. Je sensibler man auf das Weinen eines Babys reagiert, desto mehr lernt es, seinen Eltern und seinen eigenen Kommunikationsfähigkeiten zu vertrauen.» Praktisch heisst das, dass auf jedes Weinen des Babys sofort reagiert werden muss. Dies kann je nach Baby sehr anstrengend sein und zur Überforderung führen. Sears verweist in solchen Fällen auf das Werkzeug «Gleichgewicht und Grenzen». Dass es nicht nur quälend, sondern auch sinnlos ist, Babys schreien zu lassen, hält auch Largo fest. «Säuglinge, die in den ersten drei Monaten rasch

besänftigt werden, schreien in den kommenden Monaten weniger.» Im Gegensatz zu Sears gibt es bei Largo aber auch das unspezifische Schreien eines Säuglings, also jenes Schreien, das keine klare Ursache wie Hunger oder Müdigkeit hat.

6. GLEICHGEWICHT UND GRENZEN «In ihrem Eifer, ihrem Baby möglichst alles zu geben, passiert es Müttern schnell, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse und die ihres Partners nicht ausreichend beachten. Burnout kann einer der Nebeneffekte von Attachment Parenting sein.» Dieses Problem liegt laut den Sears nicht an Attachment Parenting selbst, sondern gründe in einem der folgenden Faktoren: Ein Baby mit besonders hohen Bedürfnissen, eine wenig unterstützende Umgebung, Druck von aussen oder unrealistische Erwartungen an die Erziehung. Sears hat keine andere Lösung für ausgelaugte Mütter als: «Suchen Sie sich professionelle Hilfe.»

7.

VORSICHT VOR BABYTRAINERN Unter Babytrainer versteht Sears elternzentrierte Ratgeber, die davon ausgehen, dass Babys weinen, um zu manipulieren, und warnt vor Elternzeitschriften. Er liefert auch Vorschläge, wie man mit Kritik der Grosseltern umgehen sollte: erklären, aber nicht streiten, lieber das Thema vermeiden, Kritik ignorieren oder ihr mit Humor begegnen oder einfach sagen: «Mein Kinderarzt hat mir das geraten.»

Quellen: William und Martha Sears: «Das Attachment Parenting Buch – Babys pflegen und verstehen», Tologo Verlag (2001), 313 Seiten, 20 Franken. Remo Largo: «Babyjahre», Piper (überarbeitete Neuausgabe 2017), 565 Seiten, 25 Franken.


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~ Dossier ~ ATTACHEMENT PARENTING

ungefähr 20 von den 313 Seiten des Buchs erwähnt wird oder mit psychischem Wohlbefinden und einer starken Bindung dass der Mutter im Kapitel «Arbeiten und verbunden bleiben» gleichgesetzt. Dies ist jedoch eine zu einseitige Vorstellung von dazu geraten wird, doch besser gleich auf die bisherige Karriere der Entwicklung des kindlichen Selbstwertgefühls, denn nicht zu verzichten. Aber nichts ist daran falsch, der Mutter nach der nur Geborgenheit, auch Selbstständigkeit ist ein Bestandteil Geburt das Kind sofort in die Arme zu legen. Stillen nach Bedarf von Selbstvertrauen.» Largo rät, die Kinder in Massen an die ist auch nichts wirklich Neues, und das ständige Herumtragen, Selbstständigkeit heranzuführen, ohne sie dabei zu über- oder das Schlafen im gemeinsamen Bett: Viele Eltern mögen solches unterfordern. Leider lässt dieser sicherlich korrekte, aber auch den Kindern nicht so aktiv anbieten, wie Attachment Parenting etwas in der Luft hängende Ratschlag etwas viel Interpretatidas empfiehlt, aber wenn es die Kinder einfordern, verwehren onsraum für erneute Auseinandersetzungen darüber, was den sie es ihnen oft auch nicht. Und niemand wird bestreiten, dass richtigen Zeitpunkt, den passenden Rahmen oder die angebrachte Aufmerksamkeit und Bindung den Kindern gut tut. Die Frage Vorgehensweise betrifft. ist, ab wann der gesteigerte Fokus auf das Kleinkind auf die AUSTAUSCH MIT DEN GROSSELTERN Kosten der Eltern geht. Vermutlich nicht ohne Grund hat das Ehepaar Sears in seinem Buch ein Kapitel zum Thema «Burnout Spricht man mit leidenschaftlichen Anwendern eines bindungsder Mutter und wie es vermieden werden kann» geschrieben. orientierten Erziehungsstils, entsteht, gerade bei der GrosselMoritz Daum vom Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie an der terngeneration, schnell einmal das Gefühl, das Elternsein sei Universität Zürich drückt es so aus: «Eine gute Beziehung ist für gerade neu erfunden worden und selbst habe man vermutlich ein Kind eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung. vieles falsch gemacht. Für diesen Fall rät EntwicklungspsychoDiese entsteht durch kontingentes und senlogin Jana Nikitin zu einem Austausch mit sibles Verhalten der Eltern, indem sie auf die anderen Grosseltern; solchen, die zur selben Bedürfnisse des Kindes adäquat und prompt Zeit wie man selbst Eltern gewesen sind und eingehen. Attachment Parenting treibt das vertraut mit den Problemen, Vorgaben und «Überforderte Eltern aber mit sehr strengen Regeln auf die SpitStandards der eigenen Generation. «Auch ze. Wie bei vielen Lehren besteht auch bei mit den Kindern kann darüber gesprochen schaden den Babys dieser die Gefahr, dass sie zu absolutistisch werden, vielleicht entkräften diese ja auch mehr, als dass sie angesehen wird, als die einzige richtige Form das Gefühl, man habe vieles falsch gemacht.» ihnen gut tun.» der Erziehung, dabei aber für viele Eltern nur Gemäss Margrit Stamm tun Grosseltern gut Jana Nikitin, Entwicklungspsychologin teilweise oder gar nicht umsetzbar ist.» Moritz daran, den von ihren Kindern gewählten Daums Kollegin Jana Nikitin vom Lehrstuhl Erziehungsstil zu akzeptieren. In einem Infür Persönlichkeits- und Entwicklungspsyterview mit «Grosseltern» vom März 2017 chologie der Universtität Basel verdeutlicht: sagt sie: «Die wichtigsten Punkte der Eltern «Überforderte Eltern schaden den Kindern mehr, als dass sie müssen mit den Grosseltern diskutiert werden, und es wäre gut, ihnen gut tun. Wenn man also Attachment Parenting in seiner wenn sich die Grosseltern anschliessend an diese Regeln halten vollen Breite anwendet, obwohl man selbst vielleicht lieber ohne würden.» Für einige Grosseltern kann es dennoch eine Herausdas Kind im eigenen Bett schlafen würde oder nicht mehr oder forderung bedeuten, mitzuerleben, wie ihre Enkelkinder nach gar nicht stillen will, dann sollte man sich überlegen, von den anderen Grundsätzen erzogen werden als jenen, die sie selbst Prinzipien Abstand zu nehmen. Man sollte immer nur so viel angewendet haben. Vor allem die Ansicht, man könne Babys geben, wie es einem gut tut.» mit zu viel Aufmerksamkeit «verwöhnen», ist weit verbreitet. Remo Largo weist in seinem Standardwerk «Babyjahre» auf Jana Nikitin: «Babys kann man nicht genug verwöhnen. Das mögliche Auswirkungen elterlicher Präsenz für das SelbststänBewusstsein eines Babys ist noch nicht so weit ausgereift, dass digwerden von Kindern hin: «In den ersten Monaten gestalten man es zur Selbstständigkeit erziehen kann, indem man es zum Eltern die körperliche Verbindung zu ihrem Kind für die komBeispiel schreien lässt. Es ist im Gegenteil so, dass ein Baby zum menden Jahre. Eine möglichst grosse Nähe und Enge wird häufig Selbstständigwerden Sicherheit braucht, es muss sich geborgen # 11 ~ 2018


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fühlen, das Bedürfnis nach Nähe muss befriedigt sein. Wenn das Kind dann beginnt, die Umwelt zu erforschen, ist es aber umso wichtiger, dass man es lässt, dass man es in seinem Entdeckungsdrang nicht andauernd unterbricht, indem man ihm Aufmerksamkeit schenkt, die es in diesem Moment gar nicht wünscht.» Wie Margrit Stamm vertritt auch Jana Nikitin die Meinung, dass Erziehung Elternsa-

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che ist: «Wenn die Eltern um einen Ratschlag bitten, dürfen Grosseltern selbstverständlich ihre Meinung äussern und eigene Erfahrungen einbringen. Ein ungefragter Ratschlag allerdings ist immer auch eine Machtdemonstration, die es zu unterlassen gilt. Besondere Zurückhaltung ist beim erstgeborenen Kind geboten, gerade während der ersten Monate, wenn für die Eltern selbst alles neu ist. Was sie in dieser Zeit brauchen, ist tatkräftige Unterstützung, keine kritischen Fragen und Ratschläge.» Aber haben Grosseltern von Kindern, die in den ersten Lebensmonaten oder -jahren fast pausenlos von den Eltern selbst betreut werden, überhaupt eine Chance, eine Bindung einzugehen? Ja, haben sie; wenn man sie lässt. «Ein Säugling kann zu mehreren Personen Beziehungen eingehen, sofern die Voraussetzungen von zuverlässigen und zeitlich ausreichenden Erfahrungen gegeben sind», schreibt Remo Largo, und Jana Niktin ergänzt: «Eine gute Beziehung zu eigenen Kindern und Schwiegerkindern ist der Grundbaustein für die Beziehung zu den Enkelkindern, der bereits vor deren Geburt gelegt werden muss. Grosseltern dürfen und sollen den Wunsch nach einer Verbindung zum Enkelkind kommunizieren und müssen dann die Reaktion der Eltern respektieren.» •

Krebs ist es egal, wer du bist. Uns aber nicht.

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Sicher unterwegs Von IRMA AREGGER (Aufzeichnung)

Jedes zweite Kind ist falsch angegurtet, und jedes 14. Kind ist gar nicht angeschnallt.

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inder gehören in den Kindersitz, der perfekt an ihre Anatomie angepasst ist. Das Gewicht des Kopfes macht bei einem Kleinkind etwa ¹∕³ des gesamten Körpergewichtes aus, bei einem Erwachsenen ist es bloss ¹∕14. Die noch schwach ausgeprägte Nackenmuskulatur und das grosse Gewicht des Kopfes sind der Grund für das hohe Verletzungsrisiko der Halswirbelsäule. Das Becken ist erst im Alter von 12 Jahren richtig verknöchert, daher hält der normale Beckengurt beim Kleinkind nicht an der richtigen Stelle, sondern rutscht zu den Bauchorganen hoch. Kinder ab dem 12. Geburtstag oder ab 150 cm Körpergrösse – je nachdem, was zuerst eintritt – können im Auto mit dem normalen 3-Punkt-Sicherheitsgurt gesichert werden. Der TCS führt laufend Kindersitz-Tests durch. Die aktuelle Ausgabe kann kos-

tenlos beim TCS bestellt oder im Internet eingesehen werden. FATALE FEHLER Nur bei richtiger Anwendung können Kindersitze für mehr Sicherheit garantieren und es gilt, folgende Bedienungsfehler zu vermeiden: • der Kindersitz ist zu locker eingebaut • der Kinderhaltegurt ist zu locker oder verdreht • der Gurtpfad verläuft falsch • der Gurt verläuft mit Halskontakt • der Schultergurt verläuft unter dem Arm • der Kindersitz ist für das Kind zu gross oder zu klein (sobald der Kopf des Kindes über die Babyschale oder den Kindersitz herausragt, soll in die nächstgrössere Gruppe gewechselt werden.) Die Babyschale darf nie auf dem Beifahrersitz verwendet werden, wenn der Frontairbag aktiviert ist. Zudem muss sie rückwärtsgerichtet montiert werden. Beachten Sie ausserdem die Bedienungsanleitung für den Kindersitz sowie für das Fahrzeug. # 11 ~ 2018

Jetzt, wo die kalte Jahreszeit beginnt, muss auf die Tücken der Winterkleider speziell hingewiesen werden: Wird das Kind über der Jacke angeschnallt, entsteht ein zusätzlicher Zwischenraum und der schmale Oberkörper des Kindes könnte bei einem Unfall zwischen den Gurten durchrutschen. Deshalb gilt es, die Jacke auszuziehen oder so zu öffnen, dass der Gurt straff am Körper anliegt. Gute Fahrt! •

JUDITH HÜRBI (51), Mütter- und Väterberatung Graubünden, hat zwei erwachsene Kinder.


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Die Krankmacher der Seele Edy Riesen ärgert sich darüber, dass persönliche Eigenheiten vermehrt psychologisiert und, noch schlimmer, als Krankheit abgeschrieben werden. EDY RIESEN (70) war als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führte seine Praxis bis vor Kurzem mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

V

or Jahren ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Natürlich war ich wie die meisten meiner Kollegen gutgläubig. Mehr noch, ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich die Seelenkrankheiten nicht durchwegs richtig diagnostizieren und zuordnen konnte. Nach und nach wurde mir bewusst, wie sehr die Psychiatrie das Fach der Konstrukte, Annahmen und Hypothesen ist. Die Bezeichnung der Krankheiten beruht oft auf Annahmen und im Grunde genommen beschreibt man einfach die Symptome, alles nicht sehr wissenschaftlich. In den letzten Jahren hat sich eine Tendenz durchzusetzen begonnen, die bedenklich ist. KRANK STATT INDIVIDUELL Die Trauer, die Schüchternheit, die unruhigen Kinder, auch leichtere Formen von Angst werden pathologisiert, wo es zum Teil Verhalten von gesunden Menschen mit einer individuellen Prägung sind. Es gibt mehrere Gründe, warum man alles etikettieren will. Der Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen ist einfacher, wenn man jemanden mit ei-

ner klaren Diagnose bezeichnen kann. Das gleiche gilt im Verkehr mit den Krankenkassen. Und dann die Invalidenversicherung: Deren Ärzte wollen auf Teufel komm raus Diagnosen, sonst «könnte ja jeder kommen und unnötige Kosten verursachen». Weiter werde ich einen Verdacht einfach nicht los: Die Pharmaindustrie sucht immer neue Absatzmärkte für ihre Produkte. Das Labelling von neuen Medikamenten mit einer griffigen Diagnose ist offenbar entscheidend für das Marketing. Die Frage sei erlaubt, wie normal ein Mensch heute sein muss, um nicht als krank zu gelten? Die Grenze zur Krankheit wird immer weiter gegen die Gesunden vorgeschoben. Für die Gleichmacherei zahlen wir einen hohen Preis. Ich will die alte Zeit mit den Dorf- und Stadtoriginalen nicht zurückholen oder gar romantisieren. Diese haben oft sehr gelitten unter dem Hohn und Spott und manche sind unmenschlich behandelt worden. Es ist gut, dass man sich der Menschen professionell annimmt, die Unterstützung brauchen, und es ist auch richtig, dass die echten Krankheiten weiter wissenschaftlich untersucht werden. ~

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EGK-Ratgeber Nr. 5

Nur keine Angst! Aber ein Teil der oben beschriebenen Störungen entsteht durch die Veränderung der Gesellschaft und hat keine medizinische Ursache. Das bekannteste Beispiel sind die hyperaktiven Kinder (viel mehr Knaben als Mädchen), von denen viele Grosseltern ein Lied singen können. Immer mehr dieser Kinder, früher nannte man sie «Zappelphilipp», erhalten Ritalin oder ähnliches Zeugs. Dabei müsste einfach die Art des Unterrichts verändert werden, es müsste viel mehr Bewegung in die Schulstuben hinein, noch besser: Man müsste raus aus den Zimmer!

Wollen auch Sie Ihre Enkel vor allem Schlechten beschützen? Mutige Kinder brauchen aber manchmal Wagnisse.

ABWEICHUNGEN WEGTHERAPIEREN Wir können es aber heute partout nicht mehr anse-

Steht Ihr Herz manchmal auch beinahe still, wenn Ihr Enkelkind noch höher auf einen Baum klettert, um zum Beispiel das Dach der neuen Baumhütte anzunageln? Der Satz «Komm da sofort runter, das ist viel zu gefährlich!» ist jeweils schneller über die Lippen, als einem vielleicht lieb ist. Wenn Sie sich aber an die Abenteuer Ihrer eigenen Kindheit erinnern, stellt sich Ihnen sicher die Frage, ob Sie nicht vielleicht doch hin und wieder ein Auge zudrücken sollten. Experten sind zumindest dieser Meinung. Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinder vielfältige Bewegungserfahrungen, und da gehören manchmal eben auch Blessuren dazu. Ein aufgeschürftes Knie oder ein verstauchtes Handgelenk sind meist schnell wieder verheilt. Und ich bin überzeugt, dass Sie es genauso wie Ihr Enkelkind geniessen, gemeinsame Abenteuer zu erleben. Vielleicht lädt es Sie ja einmal zum Besuch ins selbstgebaute Baumhaus ein? Wie einfach dieses mit einer Leiter erreichbar ist, erfahren Sie im Ratgeber «Bewegung, Spiel und Spass in der ganzen Familie» der EGKGesundheitskasse: www.egk.ch/spiel-und-spass

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Prof. Dr. Lukas Zahner Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel

hen, wenn Menschen «anders» sind und wir müssen offenbar für alles und jedes eine Erklärung haben. Ist die Trauer eine Krankheit? Solange sie nicht in eine schwere Depression umschlägt, ist sie doch ein Prozess, durch den viele Menschen irgendwann im Leben müssen. Scheue Menschen haben eine soziale Phobie. Angst, sich vor andern zu exponieren. Die Idee ist hilfreich, da man lange nicht begriffen hat, warum gewisse Menschen sich krankhaft isolieren und nicht mehr unter die Leute wagen. Aber nun haben plötzlich Legionen soziale Phobien, dabei sind viele davon einfach schüchtern. Ein gewisses Mass an Schüchternheit kann sogar anziehend sein. Es sind genau die Unterschiede, die eine Lebensgemeinschaft so interessant und lebendig machen. Früher hatten zum Beispiel Witwen einen ganz eigenen Status (aber keine Diagnose!), unruhige Jungs hat man auf die Wanderschaft (schlimmer ins Militär) geschickt, die zurückgebliebene Tante hütete den Nachwuchs, der Bucklige wischte den Platz vor der Fabrik. Es gab Nischen, zum Teil auch Abstell­gleise. Solches fehlt uns heute. Am liebsten würde man noch so kleine Abweichungen gleich wegtherapieren. Es könnte sein, dass wir uns von einem Baumgarten mit alten und neuen, grossen und kleinen, krummen und geraden Bäumen zu einer Plantage mit immer gleichen Spalierobstbäumchen entwickeln. Die kann man zurechtstutzen, bequem düngen und maschinell abernten. Wollen wir das? •

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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

Die entthronte kleine Königin

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KATHARINA LEY (71) ist Psychoanalytikerin mit Praxis in Biel, Soziologin, Buchautorin und Grossmutter von zwei Enkeln. Schicken Sie Ihre Fragen an: beratung@grosseltern-magazin.ch

GROSSMUTTER (76) FRAGT: Wir sind spät im Leben Grosseltern geworden und geniessen das sehr. Allerdings haben wir auch Sorgen: Unsere dreieinhalbjährige Enkelin hat vor einem halben Jahr einen kleinen Bruder erhalten, den sie bei jeder Gelegenheit schlägt. Sie schreit ihn an und hat überhaupt keine Freude an ihm. Wenn wir Grosseltern den Kleinen auf dem Arm haben, schlägt das Mädchen uns. Wir sind ratlos und ängstlich und wissen auch nicht, ob wir weiterhin hüten wollen und können (bisher einen Tag pro Woche). Wir ertragen diese Streitereien schlecht. Immer nur schlichten müssen, das kann es ja nicht sein. Mit meiner Tochter kann ich nicht darüber reden. Sie findet uns zu ängstlich. Wir wissen nicht, was tun.

ie sagen es so treffend, dass Freuden und Sorgen nahe beieinander liegen. Ihre Enkelin verteidigt ihr verlorenes Reich als Königin, in dem sie alleine war, die ganze Liebe und Aufmerksamkeit erhielt. Und nun nimmt ihr dieser kleine Bengel vermeintlich alles weg. Was sollen Sie als hütende Grosseltern tun, fragen Sie. Ganz sicher nicht aufhören zu hüten. Das wäre eine Bestrafung für alle Beteiligten. Es geht um etwas anderes: gemeinsam zu verstehen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Es sind drei Generationen mit unterschiedlichen Prägungen und Bedürfnissen im Spiel. Es kann durchaus sein, dass das dreieinhalbjährige Mädchen zu kurz kommt punkto Aufmerksamkeit und Liebe – oder dass es dies zumindest so erlebt und fühlt. Ein Säugling nimmt ja meist sehr viel Zeit und Zuwendung in Anspruch. Und da könnte ein älteres Geschwister, das ja andere Bedürfnisse hat, tatsächlich zu kurz kommen. Gehen wir einmal davon aus (wir wissen es nicht), dass dem Mädchen etwas fehlt und es deshalb so um sich schlägt – sicher nicht zu seinem Vergnügen. Was kann man tun? Vielleicht hüten Sie für eine gewisse Zeit nur das Mädchen und unternehmen mit ihr etwas Altersgerechtes? Wenn das nicht geht, gibt es die Möglichkeit, dass Sie, Grossvater und Grossmutter, sich beim Hüten für einige Zeit aufteilen, jemand ist vor allem für das Mädchen verantwortlich und jemand für den kleinen Buben. Die ungeteilte Aufmerksamkeit wird Ihrer Enkelin guttun. Wichtig erscheint mir, ein Augenmerk darauf zu richten, ob beim aggressiven oder depressiven Geschwister etwas Wesentliches zu kurz kommt, was es nicht in Worten, sondern nur im Verhalten ausdrücken kann. Sobald das verstanden werden kann, eröffnen sich auch Möglichkeiten zur Entspannung der Situation. •

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Von KARIN DEHMER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

SION 4

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~ Service ~ UNTERWEGS

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In Sion erlebt man Geschichte und Sport, Abenteuer warten am Berg wie auch innerhalb von vier Wänden. Und für die besten Galettes reist man nicht in die Bretagne, sondern ins Wallis.

WAS WIE WO

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LE DOMAINE DES ILES Eine 55 Hektaren umfassende Oase westlich der Stadt mit Campingplatz, Minigolfanlage, Badesee, Picknickstellen und Spazierwegen, Spielplatz und Kletterhalle und einem grossen Restaurant. Route des Iles. www.bourgeoisie-de-sion.ch 2

EISBAHN TOURBILLON Die Schlittschuhbahn ist von Oktober bis mindestens Ende Februar in Betrieb. Ab 14 Uhr. Erwachsene 3 Franken, Kinder 2 Franken. Schlittschuhmiete 4 Franken. Rue des Maraîches 82. www.siontourisme.ch 3

ESCAPE ROOM Befreien Sie sich und Ihre Enkelkinder aus einem römischen Weinkeller, indem Sie gemeinsam Rätsel um Rätsel lösen. Für Kinder ab 10 Jahren. Ab 160 Franken für 4 – 10 Personen. Rue des Châteaux 7. Reservation unter: www.escaperoomsion.ch

4

SPAZIERGÄNGE ENTLANG DER SUONEN Die Suonen sind wichtige Zeugen der Walliser Kultur. Sie wurden im 13. Jahrhundert errichtet, um Wiesen und Weinberge zu bewässern. An diesen kleinen Kanälen führen malerische Wanderwege entlang. Es gibt sechs verschiedene Spaziergänge. www.siontourisme.ch 5 ALTSTADTMARKT

Jeden Freitag ist Markttag in den Gassen der Altstadt (Rue du Grand-Pont, Rue de Lausanne und Rue du Rhône). November – Ende März, von 9 – 14 Uhr. www.siontourisme.ch 6

HALLENBAD Von Ende August bis Ende Mai bietet das Hallenbad die Möglichkeit, bei niedrigen Eintrittspreisen ausgiebig zu schwimmen oder sich zu entspannen. Es ist ausgestattet mit drei geheizten Becken – einem olympischen, einem Lehr- und einem Planschbecken. Mo – Fr: 8 – 21 Uhr, Sa: 8 – 19 Uhr, So: 10 – 19 Uhr Erwachsene 5.50 Franken, Kinder 3 Franken. Rue St. Guérin 31. www.valais.ch/aktivitaeten

7 RESTAURANT

LA TONNELLA Unkomplizierte und kinderfreundliche Verpflegung mit feinen italienischen Gerichten mitten in der Altstadt. Täglich geöffnet. Place du Midi 29. www.sionrestos.com/ la-tonnella 8

INDOOR SKYDIVING RealFly besitzt den ersten und einzigen Freifall-Simulator der Schweiz zur Simulierung des perfekten freien Falls. Sie werden wie ein Vogel fliegen dank dem 200km/h starken Wind. Kinder ab 5 Jahren. Die Öffnungszeiten können ändern je nach Saison, wärend Ferien und Feiertagen. Ab 75 Franken für zwei Flüge. Route de la Drague 58 www.realfly.ch 9

GESCHICHTSMUSEUM In der Ausstellung «RISK» taucht man ein in das von Naturgefahren geprägte alpine Gebiet. Die Ausstellung analysiert unser Verhältnis zur Umwelt, indem sie unsere Risikobereitschaft hinterfragt. Im Herzen der Ausstellung: ein Escape Room!

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Di – So: 11 – 17 Uhr. Erwachsene 8 Franken, Kinder 4 Franken. Schloss Valeria www.museen-wallis.ch 10 CREPÊRIE REGAL'ETTE

Die besten Crêpes (oder eben Galettes) weit und breit! Riesige Auswahl, freundlicher Service. So und Mo geschlossen. Di – Sa: 11 – 23 Uhr. Rue du grand-Pont 27. 11 PLACE DE JEUX BLEU

Ein Spielplatz für Kleinkinder, auf dem man sich fühlt, als würde man in einem leeren Swimmingpool herumtollen: Blauer Bloden, blaue Hügel und dazwischen bunte Spielgeräte. Rue de la Chapelle 8. 12 FUN FOR KIDS

Indoor-Spielhalle für Kinder von 2 bis 10 Jahren. Hüpfburg, Trampolin, Babypark. Mo/Di geschlossen. Mi – Fr: 14 – 18.30 Uhr, Sa: 10 – 18.30 Uhr. Kinder ab 2 Jahren 10 Franken. Rue du Rhône 12. www.fun4-kids.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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A

~ Wandern ~

uf den beliebten Aussichtsberg im Zürcher Oberland führen viele Wege; er kann sogar gleich von drei verschiedenen Kantonen aus bestiegen werden. Die bekannteste und direkte Route ist jene von Steg aus (2½ Stunden). Etwas genussvoller ist allerdings der Weg ab Fischingen: Auf dieser Wanderung geht man ein Stück dem Jakobsweg entlang und der Start ist denn auch beim 1138 gegründeten Benediktinerkloster, das Pilgern bis heute Obdach und Mahlzeiten bietet. Ausgangs Dorf geht’s weiter dem Bach entlang durch den Wald. In Au befindet sich Familie Heinzers Käserei, die den bekannten Pilgerkäse herstellt. Der letzte Abschnitt zum Hörnli führt auf einem steilen Pfad durch den Wald. Auf dem Gipfel angekommen, erwartet einen nicht nur das Berggasthaus Hörnli, das mit seiner währschaften Küche jeden Hunger stillt, sondern auch eine herrliche Aussicht auf das Tösstal und hinüber zum Säntis. Wer genug vom Wandern hat, kann sich hier ein Trottinett mieten (im Winter einen Schlitten) und

© Zürioberland Tourismus

Hörnli

damit nach Steg hinuntersausen. ~KD START/ZIEL

EINKEHREN

Mit öV nach Fischingen (TG). Von Steg (ZH) mit der S-Bahn.

Berggasthaus Hörnli, durchgehend geöffnet, 9 – 18 Uhr, 055 245 12 02

www.berggasthaus-hoernli.ch

~ Baustelle des Monats ~

SANIERUNGSTUNNEL BELCHEN WO

Zwischen Hägendorf (SO) und Eptingen (BL)

BESTE SICHT

WAS

Vom Infocenter aus hat man eine gute Aussicht auf die Autobahn A2 und die Baustelle beim Südportal. Die Anfahrt erfolgt über die A2, Autobahnausfahrt Egerkingen. Ab Hägendorf ist der Weg zum Infocenter ausgeschildert. Adresse: Unterer Richenwilweg 2, 4614 Hägendorf www.belchentunnel.ch

Der Durchschlag am Belchen ist zwar schon seit einiger Zeit erfolgt, doch die Arbeiten sind noch in vollem Gange. Zurzeit steht die Installation der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung an. Aus diesem Anlass gibt es ab sofort eine Sonderschau im Infocenter beim Südportal. Es ist jeden ersten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Für Gruppen ist ein Besuch jeweils donnerstags und freitags auf Voranmeldung möglich.

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11 ~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN bis 27.1.19 – Spreitenbach

~ Bernisches Historisches Museum ~

FAMILIENSONNTAG Von 1934 bis 1939 und von 1947 bis 1954 war Bern jedes Jahr für einige Tage das Zentrum des internationalen Motorrennsports. Die aktuelle Ausstellung zum Grand Prix thematisiert nicht nur die Faszination der Rennen, sie geht auch auf sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte und die Entwicklung der Technik ein. Am Familiensonntag basteln Kinder ihre persönlichen Zauberautos. Auf der Riesen-Carrera-Rennbahn können die kleinen Rennpilotinnen und Rennpiloten zudem ihr Geschick beweisen. ~KD 11.11.2018, 10 – 17 Uhr. Kinder 12 Franken, Erwachsene 24 Franken www.bhm.ch

~ Theater Tuchlaube Aarau ~

WHAT WE ARE LOOKING FOR Tanztheater für Jugendliche vom Jungen Theater Basel. «Wir», gibt es das heute noch, wo sich jeder als einzigartig inszenieren kann? Der Zeitgeist lässt uns danach streben, etwas ganz Besonderes aus uns zu machen. Wir können herumprobieren und neue Rollen kennenlernen. Hauptsache anders! Aus einem Sonderling wird ein interessanter Nerd, die Geschichten, die in Second-Hand-Kleidern stecken, machen diese zu Trendobjekten und natürlich durchlaufen wir keine Ausbildung, sondern entwickeln unser ganz spezielles Persönlichkeitsprofil. ~KD Ab 11 Jahren. 28.11.2018 20.15 – 21.15 Uhr 29.11.2018 19 – 20 Uhr Theater Tuchlaube, Aarau. Kinder 20 Franken, Erwachsene 35 Franken. www.tuchlaubeaarau.ch

FOODWASTE Die neue Wechselausstellung «Food Waste – Aus Liebe zum Essen» von foodwaste.ch orientiert über Entstehung, Ursachen und Folgen von Lebensmittelverschwendung und gibt praktische Tipps für Privathaushalte. Erwachsene 18 Franken, Kinder 13 Franken. Mi – So: 10 – 17 Uhr, Umweltarena.

www.umweltarena.ch 10.11./17.11. – Aathal

NACHTFÜHRUNGEN Das Museum bei absoluter Finsternis mit der Taschenlampe erkunden, die uralten Knochen in gespenstischem Licht sehen und wer weiss, vielleicht auch ein bisschen Gruseln erleben. Ab 7 Jahren. Kinder 14 Franken, Erwachsene 24 Franken. 18 – 20.30 Uhr, Sauriermuseum Aathal.

www.sauriermuseum.ch 17./18.11. – div. Orte im Aargau

ASCHENPUTTEL Die Geschichte wird mit drei Schauspielern und mit Musikern des Aargauer Symphonie Orchesters erzählt. Wie nebenbei erfahren die Zuschauer, wie eine Oper funktioniert und wie einzelne Instrumente klingen. Kinder bis 12 Jahre 5 Franken, Erwachsene 25 Franken. Boswil, Wettingen, Aarau, Zofingen.

www.argoviaphil.ch 18.11. – Zürich

GEOLOGIE FÜR KINDER Gemeinsam mit der Schweizerischen Märchengesellschaft lädt focusTerra ETH zu einem spannenden Entdeckungsnachmittag ein. Nach den Märchenerzählungen mit musikalischer Begleitung entdecken die Kinder eigenständig anhand von

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Experimenten Phänomene im Weltall. Ab 6 Jahren. Eintritt frei. 14 – 16 Uhr, focusTerra ETH.

www.focusterra.ethz.ch 21.11. – Kriens

BÄRENSUCHE Der Bär ist los! Rund um das Probenhaus Südpol wird er jetzt gesucht. Oder ist er vielleicht gar nicht so niedlich, wie er auf den ersten Blick aussieht? Unterwegs trifft man Geister, Wolken und andere Wesen. Ab 6 Jahren. Kinder 10 Franken. 14 – 16.30 Uhr, Südpol.

www.sudpol.ch 24.11.2018 – Grüsch

NILOS MÄRLI Mit humorvollen Theatereinlagen und Live-Musik entführen Nilo & Fu die Zuhörer in den abenteuerlichen Hexenwald. Dort soll der kleine Ritter Schlötterli den entlaufenen königlichen Hamster Goldöhrli suchen und zurück nach Hause bringen. Die Kinder bleiben nicht nur passive Zuhörer, sondern greifen aktiv ins Geschehen ein. Ab 2 Jahren. Kinder 10 Franken, Erwachsene 15 Franken. 6 – 17 Uhr, Bibliothek Rosengarten.

www.bibliogruesch.ch 25.11.18 – Basel

MARIUS & DIE JAGDKAPELLE Endlich dürfen die vier JägerMusiker die «Hirschschnauzdisgo» besuchen, deren Liveband sie dieses Jahr sein sollen. Sie haben deshalb extra schelmische und möglichst kuhle Discolieder komponiert. Konzert für die ganze Familie. Kinder 15 Franken, Erwachsene 20 Franken. 11 – 12 Uhr und 14.30 – 15.30 Uhr, Theater Arlecchino.

www.theater-arlecchino.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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Anfassen, Spielen, Programieren ~ Übernachten ~

Am Brunnen

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it Bedacht renovierte Zimmer in einem denkmalgeschützten Appenzellerhaus direkt am Dorfplatz in Stein (AR). Der Brunnen vor dem Haus wird an warmen Tagen auch gern als Pool benutzt. Der perfekte Ort zum Übernachten nach einer Herbstwanderung im Appenzellerland. Doppelzimmer ab 170 Franken. Kinder ab drei Jahren im eigenen Schlafsack: 15 Franken. ~KD

B&B am Brunnen Dorf 6 9063 Stein (AR) 071 571 19 99 office@ambrunnen-stein.ch www.ambrunnen-stein.ch

ie Grossmutter testete mit den Schwestern Rahef (7) und Bayam (5) das neu eingerichtete Museum für Kommunikation in Bern. Am Anfang fühlte sich die Grossmutter richtig alt – so viele Objekte an den Wänden, in Vitrinen, mitten im Raum – wo beginnen inmitten dieser Sinnesüberforderung? Die drei orientierten sich schliesslich an den Kinderstationen mit einfachen, schön gemachten Spielen: zum Beispiel einem Memory in der Abteilung «Erinnerung» oder Bergen von hellen und dunklen Holzklötzen in einem Kinderhäuschen, die auf grosse Tafeln in Quadrate gesetzt werden können. Nullen und Einer auf den einzelnen Quadraten ergeben, wenn entsprechend hell oder dunkel besetzt, ein Muster. Aha, der Groschen fiel: Wir programmieren hier. Aber was? Den Mädchen war das ganz egal, sie ordneten die Klötze im ganzen Häuschen und bauten Türme. Mit der Zeit gewöhnte sich die Grossmutter an den optischen Overkill und spielte begeistert mit beim Film-Karaoke, beim Multitasking-Computerspiel. Rahef und Bayam gefiel das Ordnen der Post nach Postleitzahlen, das Miteinandertelefonieren quer über die Stockwerke, die Rohrpost. Letztendlich verbrachten die Testerinnen einen ganzen vergnügten Spiel-Nachmittag im Museum. Damit die Grossmutter aber moderne (Museums-)Kommunikation versteht, braucht sie sicher noch einen Anlauf mit grösseren Kindern. •

Museum für Kommunikation in Bern, Helvetiastrasse 16 Di–So von 10–17 Uhr. www.mfk.ch ELI WILHELM (57) testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch

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~ Publireportage ~ SBB

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Entdecken und erleben ~ FIFA World Football Museum ~

~ Swiss Science Center Technorama ~

WELTWEIT EINZIGARTIG

ANFASSEN ERWÜNSCHT Das Technorama ist eines der grössten Science Center Europas und bietet mit seiner einzigartigen Vielfalt an Experimentierstationen schier unendliche Möglichkeiten, Wissenschaft spielerisch und lehrreich zugleich zu erleben. In den interaktiven Ausstellungen zu Wahrnehmung, Magnetismus und Mechanik, Licht und Sicht und vielem mehr ist Anfassen

Der Fussball-Sommer 2018 hat uns alle gepackt. Wie wäre es nun, die wichtigste Trophäe des Mannschaftssports einmal ganz aus der Nähe zu betrachten? Alte Erinnerungen und Emotionen zu wecken und zu teilen? Und die Geschichte des internationalen Fussballs zu erleben und zu erfahren? Werden Sie Teil der globalen Fussballfamilie und besuchen Sie das FIFA World Football Museum. Auf 3000m² Ausstellungsfläche erwartet Sie eine interaktive, multimediale Erlebniswelt mit über 1000 exklusiven Exponaten. SBB RAILAWAY-KOMBI, PROFITIEREN SIE VON: • 20% Ermässigung auf die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr nach Zürich Enge • 10% Ermässigung auf den Eintritt ins FIFA World Football Museum Jetzt auf sbb.ch/fifa-museum oder am Bahnschalter kaufen.

ausdrücklich erwünscht. Dazu kommen spektakuläre Vorführungen zu Elektrizität und Gas sowie ein spannendes Workshop-Angebot zu Themenbereichen der Biologie, Chemie und Physik. Fachliche Unterstützung inbegriffen.

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n Zusammenarbeit mit SBB RailAway stellen wir Ihnen spannende Museen vor. Mit dem SBB RailAway-Kombi-Angebot profitieren Sie gleich doppelt: 20% Ermässigung auf die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr sowie bis zu 20% Ermässigung auf die Freizeitleistung. Und das Beste: Während der Anreise mit dem öffentlichen Verkehr haben Sie Zeit, um mit Ihren Enkeln ein spannendes Buch zu lesen oder über den bevorstehenden Ausflug zu reden.

Übrigens: Mit der Kinder-Mitfahrkarte für 30 Franken reist ein Kind ab sechs Jahren bis vor dem 16. Geburtstag ein ganzes Jahr lang in Begleitung einer Person mit gültigem Fahrausweis gratis durch die Schweiz. Mehr Informationen sind auf: sbb.ch/kinder. SBB RAILAWAY-KOMBI, PROFITIEREN SIE VON: • 20% Ermässigung auf die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr nach Winterthur oder Oberwinterthur und ermässigten Transfer nach Winterthur, Technorama • 10% Ermässigung auf den Eintritt ins Technorama

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VERLOSUNG Senden Sie uns auf competition@railaway.ch ein Foto von Ihnen und Ihren Enkeln im Zug. Unter allen Teilnehmenden verlosen wir ein kostenloses RailAway-Kombi-Angebot für 2 Erwachsene und 3 Kinder. Einsendeschluss: 30.11.2018. Die Gewinner werden bis Mitte Dezember persönlich benachrichtigt.

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~ Service ~ BASTELN

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Machen Sie Ihrem Enkelkind doch statt eines grossen Weihnachtsgeschenks 24 kleine während des Advents. Von KARIN & LYNN DEHMER (Idee) und MARTINA MEIER (Foto)

DAS BRAUCHT’S • Dünne Holzplatte (im Baumarkt zuschneiden lassen) • Leere Becher von Frischkäse, Quark, Tierfutter etc. • Acryl-Sprühlack aus der Dose • Seidenpapier • Gummibänder oder Washi Tape • Reissnägel oder guter Leim • Evtl. Klebeetiketten für die Zahlen

SO GEHT’S 1 Das Holzbrett kann roh belassen oder wie abgebildet nach Wunsch bemalt oder verziert werden 2 Die Becher mit Sprühlack anmalen, gut trocknen lassen 3 mit Reissnägeln oder kurzen Nägeln die Becher am Brett befestigen. Es geht auch Sekundenkleber oder ein gutes Doppelklebband 4 Die Becher mit kleinen Geschenken füllen und anschliessend einen Deckel aus Seidenpapier darum spannen und mit Gummibändern oder Washi Tape befestigen 5 Die Zahlen können auf Klebeetiketten geschrieben werden oder mit Filzstift direkt aufs Papier

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~ 11 / 2018 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie einen OELD-TV von Philips im Wert von 2700 Franken

Philips TV setzt mit dem Modell OLED803 neue Massstäbe bei Bildqualität, Design und Nutzerfreundlichkeit. Dank neuester OLED-Bildschirmtechnologie, der exklusiven Philips P5 Perfect Picture Engine, dem dreiseitigen Ambilight, Android TV mit Google Assistant und Twin Tuner für gleichzeitiges Sehen und Aufnehmen bietet das neue Modell ein überragendes TV-Erlebnis.

~ Verlosung ~

SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis zum 30. November 2018 eine E-Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Philips-TV» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Service ~ STRICKEN

Putzteufel

Mit einem ganz persönlichen Schwamm hilft jedes Kind gerne beim Abwaschen und Putzen. Diese Idee überzeugte sogar unsere Strickerin. Und so greift sie für einmal zum Häkchen. Von ILONA HERZOG (Gehäkeltes), NICOLAS PETIT (Foto)

Wassermelone-Schwamm GRÖSSE

MATERIAL

9 x 19 cm

Rico Creative Bubble Garn in den Farben Pink, Grün und Schwarz (erhältlich im Manor oder online) Häkelnadel Nr. 4

GRUNDMUSTER Feste Maschen

MASCHENPROBE 20 M und 22 Rd = 10 x 10 cm

ANLEITUNG 5 fe M mit Melone (Pink) in einen Fadenring häkeln, mit 1 KM zur Rd schliessen und in Spiralen weiterarbeiten. 1. Rd: Alle M verdoppeln, d. h. in jede M der Vorrunde 2 fe M häkeln = 12 M. 2. Rd: Alle M verdoppeln, d. h. in jede M der Vorrunde 2 fe M häkeln = 24 M. 3. Rd: Ohne Zunahmen fe M häkeln. 4. Rd: Jede 2. M verdoppeln, d. h. in jede 2. M der Vorrunde 2 fe M häkeln = 36 M. 5. Rd: Ohne Zunahmen fe M häkeln. 6. Rd: Jede 2. M verdoppeln, d. h. in jede 2. M der Vorrunde 2 fe M häkeln = 54 M. 7. – 9. Rd: Ohne Zunahmen fe M häkeln. 10. Rd: Jede 3. M verdoppeln, d. h. in jede 3. M der Vorrunde 2 fe M häkeln = 72 M. 11.– 13. Rd: Ohne Zunahmen fe M häkeln und die Rd mit 1 KM schließen. Zu Grün wechseln. 14. – 15. Rd: 2 LM, ohne Zunahmen hStb häkeln und die Rd mit 1 KM schliessen. Den Faden abschneiden und durch die letzte M ziehen.

FERTIGSTELLUNG Die Kerne in Schwarz aufsticken. Das Häkelstück in der Hälfe falten, mit KM in Grün zusammenhäkeln. Für den Aufhänger an einer Spitze der Wassermelone 12 LM häkeln und mit 1 fe M fixieren. Den Schwamm kann man bei 60 Grad waschen.

# 11 ~ 2018


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Der neue Katalog ist da! Die schönsten Weihnachtsgeschenke im neuen Katalog entdecken! Jetzt erhältlich in jeder Filiale oder unter www.fcw.ch

 E in Sp iel z eug für jedes Kind

Jetzt CHF 20.– bei Ihren Weihnachtseinkäufen sparen! *Mindesteinkauf: 100 Franken. Keine Barauszahlung möglich. Pro Einkauf nur ein Gutschein einlösbar. Nicht kumulierbar mit anderen Rabatten. Ausgeschlossen sind Franz Carl Weber-Geschenkgutscheine. Gültig bis 30.11.2018. # 11 ~ 2018

20.-Rabatt auf Ihren nächsten Einkauf *


~ Service ~ SPIELEN

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Fabeltier aus Holzresten

~ Spieltipp von Hasbro~

MONOPOLY ZUM SCHUMMELN

Kahler und kahler wird die Natur im November. Nebel hüllt des Menschen Pfad. Doch die Abende in der warmen Stube werden länger, Zeit zum Basteln. Zum Beispiel mit Nägeln, Hammer, Holzresten. Mit Lust zimmert das Enkelkind ein Fabeltier, das den kahlen Garten ziert. André Keusch aus Villmergen (Idee und Illustration)

Haben auch Sie eine Spielidee? Schreiben Sie uns: redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

~ Vers zum Giggele~

Da chunt d Muus, da chunt d Muus. Klingelingeling: Isch der Herr im Huus? Das Enkelkind ist das Haus, das Ohrläppchen die Klingel. Die «Maus», die Finger der Grossmutter oder des Grossvaters, laufen über den Bauch zum Kopf hinauf und benutzen das Ohrläppchen als Klingel. Antwortet das Kind mit «Ja», wird es mit einem Händedruck begrüsst, antwortet es «Nein», schlüpft die Hand des Sprechers unter den Pullover und Sucht den Herrn auf der blossen Haut … Gesammelt von Susanne Stöcklin-Meier. # 11 ~ 2018

Wer kommt mit den meisten Schummlereien durch? Befolgen Sie die Spielregeln oder auch nicht – (fast) alles ist erlaubt bei dieser Variante des berühmten Brettspiel-Klassikers als Schweizer Edition! Auf dem Spielplan liegen Schummlerkarten, die die Spieler versuchen zu erfüllen. Heimlich Geld aus der Bank nehmen? Zu viel Miete berechnen? Beim Würfeln mogeln? Wer von den 2–6 Spielern ab 8 Jahren am besten mauschelt, ist im Vorteil. Aber wer erwischt wird, muss mit der im Spiel enthaltenen Handschelle ins Gefängnis. Monopoly sorgt immer wieder für unterhaltsame Spieleabende mit Freunden und der Familie. Als Immobilienhai versuchen alle, ihre Mitspieler in den Bankrott zu treiben. Das richtige Gespür für geschickte Investitionen und Spekulationen ist also gefordert. Ein Spiel für 2 bis 6 Personen ab 8 Jahren Spieldauer: www.hasbro.ch

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~ Service ~ REZEPT

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WALLISER TOMATENFONDUE Von MELANIE BORTER (Text) und DORIS BORTER (Rezept)

«Es ist einfach nicht das Gleiche, wie wenn es die Grossmutter kochte.» Diesen Satz hört Doris Borter jedes Mal von ihren Kindern, wenn sie ihnen Tomatenfondue auftischt. Dabei bereitet sie es so zu, wie es ihr die Walliser Schwiegermutter einst weitergegeben hat: mit frischen Tomaten, feinem Raclette-Käse, dazu Kartoffeln aus dem eigenen Garten. Mittlerweile ist Doris selbst sechsfache Grossmutter und seit diesem Sommer sogar Urgrossmutter, sie nimmt die Kritik ihrer Kinder gelassen. Denn das zufriedene Löffeln der Kindeskinder am Tisch zeigt schön, dass sie nun an der Reihe ist, die ungeschlagen beste Köchin zu sein.

So wird’s gemacht: Die Tomaten zum Schälen kurz in heisses Wasser legen. Die Zwiebeln und den Knoblauch fein schneiden und andämpfen, «die Schwiegermutter tat dies in Butter, ich brauche heute Olivenöl». Lorbeerblätter und geschälte, zerkleinerte Tomaten zufügen und mitdämpfen, dann mit Weisswein ablöschen und eine halbe Stunde köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Den Käse in kleinen Stücken beigeben und schmelzen lassen, bis sich eine fonduemässige Konsistenz ergibt. Kartoffeln mit der Schale weich kochen. Diese im Suppenteller in Stücke schneiden und das Tomatenfondue mit der Suppenkelle darübergiessen.

HABEN SIE DAS GEWUSST?

Zutaten: 1 kg Tomaten, wenn möglich frische aus dem Garten, es gehen aber auch Pelati aus der Büchse 1 Zwiebel 3 Zehen Knoblauch 3 Loorbeerblätter 2 dl Weisswein ca. 800 g Raclettekäse etwas Olivenöl Salz, Pfeffer 700 g Kartoffeln als Beilage

Dieses Fondue isst man traditionell nicht mit Brot aus dem Caquelon, sondern isst die cremige Masse zusammen mit den gekochten Kartoffeln aus dem eigenen Teller.

Schicken Sie uns das Lieblingsrezept Ihrer Enkel. Am liebsten mit einem Foto, auf dem die Enkelkinder zu sehen sind. redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Service ~ BILDERBÜCHER

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Kerzen, Schnee

und neuer Schluss

oft verweigert. Lieber habe ich «Nikolaus und der dumme Nuck» neu verlegt; trotz all zu klarem Gut-Böse-Schema, im Wissen um die Beliebtheit der Szenen. Maria Stalder: «Wer hat den Lebkuchen stibitzt?», Atlantis Verlag 2017, ab 4 Jahren, 32 Seiten, 24 Franken.

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pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 1845 erschien «Struwwelpeter». Längst lief damals die Verwandlung des Heiligen Nikolaus zum religionsfreien Gabenbringer, dafür mit forciert pädagogischer Funktion. Kurzum: Kinderbuch, Geschenktermin und Moralverkünder sind ein Erfolgstrio seit der «Erfindung der Kindheit» und der bürgerlichen Adventspädagogik. Das setzt die Kinderbuchverlage bis heute unter Druck. Wie wenn es keine bewährten Geschichten gäbe, müssen jedes Jahr neue Bücher zum Thema erscheinen. Als Lektor habe ich mich dieser Marktlogik

Und umso mehr war ich fasziniert, als mir die Innerschweizer Illustratorin Maria Stalder ihre Idee zu einer Geschichte erzählte: Arne lebt im Wald, er könnte Förster sein. Im Dezember backt er für den Nikolaus. Das lockt einen Fuchs an, der einen Lebkuchen stibitzt. Als deshalb später einer fehlt, realisiert der Fuchs die Folgen seines Tuns. – Noch so eine Moralstory? Ja und Nein. Es wird nicht einfach eine Norm durchgesetzt, sondern der Fuchs erlebt und erkennt die Folgen seines Verhaltens. Es geht also nicht um Schuld – Strafe – Happy End, sondern um

Fragen Sie einfach: Hans ten Doornkaat freut sich, auf Ihre Wünsche einzugehen: Wollen Sie etwas zu Ihrem Lieblingsbuch von damals wissen? Haben Sie Fragen zu heutigen Bilderbüchern? Suchen Sie ein bestimmtes Buch oder wären Sie froh, er würde Lesetipps geben zu einem Thema? Schreiben Sie an: bilderbuch@grosseltern-magazin.ch

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Einsicht und um eine sinnlich-kindliche Versöhnungsgeste: Der Fuchs schmiegt sich an Arne und wärmt ihm die Füsse. Die Illustratorin bedient alle Wünsche nach Häuschen im Wald, Schneenacht und Kerzenlicht und hat doch eine wirklich neue Idee entwickelt. Und sie hat die wechselnden Stimmungen mit frappant freiem Pinselstrich gemalt. So sehr mich die Originale freuten, die Frage «Wie kommt das an?» stand im Raum. Und dann ging alles ganz rasch. Die Buchhändlerinnen glaubten an das Buch. Am Tag, als die Erstauflage in die Läden kam, haben wir schon das Papier für den Nachdruck reserviert. Die zweite Auflage hielt knapp bis zum 6. Dezember. Jetzt ist die dritte da. Für mich riecht sie nicht nach Druckfarbe, sondern nach Lebkuchen. •

HANS TEN DOORNKAAT (66) hat nie aufgehört, Kinderbücher zu lesen. So hat er ein vielseitiges Wissen über Lesestoffe für Kinder und Jugendliche gesammelt; als Verlagslektor, Literaturkritiker, Kursleiter und Dozent für Illustrationsgeschichte.


~ Service ~ BUCHTIPP

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Empfehlenswert

Für grosse Leser und solche, die es noch werden 1 Bilderbuch: Mariachiara di Giorgio, Giovanna Zoboli «Krokodrillo», Bohem Press, 25 Franken. Diese Bildergeschichte kommt ganz ohne Text aus. Ein Krokodil macht sich am Morgen auf zur Arbeit. Die ansprechenden Bilder sind mit vielen witzigen Details versehen und der unerwartete Schluss lässt uns schmunzeln. 2 Kinderbuch ab 9 Jahren: Jory John, Mac Barnett «Miles und Niles», diverse Bände, cbj, 20 Franken. An seiner alten Schule hat sich Miles einen Ruf als bester Trickser erarbeitet. Dies möchte er auch an der neuen Schule sein, doch da gibt es schon einen besten Trickser, und der ist wirklich sehr gut. Witzig. 3 Erwachsenenbuch: Kent Nerburn «Nicht Wolf, nicht Hund», C. H. Beck, 38 Franken. Ein weisser Ethnologe und Schriftsteller macht sich mit zwei Indianern und einem Hund auf eine Reise zu den erinnerten Orten des uralten Lakota Dan. Doch nicht die Orte, sondern die Reise dorthin macht dieses Buch zum Kult. Der 1994 erstmals erschienene Titel wurde neu aufgelegt. 4 Kinderbuch ab 6 Jahren: Alex Rühle «Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst», dtv, 21 Franken. Am Tag nach den Sommerferien findet Paul in der Wohnungstür ein Gespenst. Richtige Schlossgespenster wohnen nämlich nicht – wie immer behauptet – auf Burgen, sondern in alten Türschlössern. Ein Vorlesespass mit viel Sprachwitz für die ganze Familie. 6 Erwachsenenbuch: Angelika Waldis «Ich komme mit», Wunderraum, 31 Franken. Vita wohnt im selben Haus wie Lazy. Für den frisch verliebten Studenten ist sie nur die Alte von oben. Doch dann erkrankt Lazy schwer. Vita kümmert sich um den erschöpften und abgemagerten Mann und eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht. Ausgewählt von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch

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~ 11 / 2018 ~ KURSANGEBOT

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WhatsApp und Co. Den Anschluss nicht verpassen. Das Smartphone eröffnet neue Möglichkeiten in der Kommunikationswelt. Dank nützlichen Apps kommunizieren Sie kostenlos und bleiben in Verbindung mit Freunden und Verwandten.

VORAUSSETZUNG

KURSLEITUNG

Sie besitzen ein Smartphone und haben gute Grundkenntnisse in der Bedienung Ihres iPhones oder Android Phones.

Mit fachkundigen Trainern verfolgt Swisscom Academy das Ziel, die digitale Kluft zwischen den Generationen zu verkleinern. An 15 Standorten bietet Swisscom über ein Dutzend Kurse an. Diese vier Kurse sind exklusiv für Grosseltern-MagazinLeserinnen und -Leser zum halben Preis (25 statt 50 Franken).

KURSINHALT

• Sie wissen, wie Sie mit WhatsApp Fotos und Nachrichten verschicken • Sie können Gruppenchats in WhatsApp erstellen • Sie kennen die wichtigsten Einstellungen von WhatsApp • Sie wissen, wie man mit Skype telefoniert – auch im Ausland • Sie erhalten einen Einblick in die sozialen Medien wie Instagram und Facebook

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Anmeldung bis 26. November 2018 an: Grosseltern Magazin, WhatApp-Kurs, Kronengasse 4, 5400 Baden, oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Kursbestätigung.

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~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

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~ Schenkzeit ~

SCHENKEN, ABER SINNVOLL

den Wildkräuterkochkurs zu einem besonderen Erlebnis.

Berufseinsteiger branchennah. Unterstützen Sie Bildungsprojekte wie dieses mit einer Spende und der Möglichkeit, sich selbst zu engagieren .

Schenkzeit ist die Inspiration für überraschende und sinnvolle Geschenke für die Grosseltern-Generation. Zum Beispiel diese Geschenkideen: KOCHKURS MIT GESUNDEN WILDKRÄUTERN BERUFSEINSTEIGERINNEN UND BERUFSEINSTIGER COACHEN

Mit wilden Pflanzen zu kochen ist leichter als gedacht: Nach einem Wildkräuterkochkurs können die Teilnehmenden zu Hause für sich selbst und ihre Lieben kochen – garantiert. Stefanie Gross-Blaus

Der Schritt in die Berufswelt ist für viele junge Menschen nicht einfach. Erfahrene Berufsleute engagieren sich bei Job

Kräutererfahrung und ihre Fähigkeit, das Wissen gekonnt zu vermitteln, machen

Caddie als freiwillige Mentorinnen und Mentoren und unterstützen Lernende und

Schenkzeit wird betrieben von der Stiftung Generationen-Dialog, unterstützt durch ein Netzwerk von ausgewählten Partnern. www.schenkzeit.ch

~ Emil Frey AG Garage Zürich Nord ~

QUALITÄT UND CHIC IN DER «VOLVOBOUTIQUE» – KLASSE STATT MASSE Die Emil Frey AG Garage Zürich Nord hat im Gebiet Zürich Nord neu auch die Markenvertretung für VOLVO übernommen. Gleichzeitig wurde die F. T. Garage AG in Glattbrugg mit ihren bestens ausgebildeten und erfahrenen Mitarbeitern in die Emil Frey AG Garage Zürich Nord integriert und zusätzlich eine VOLVO Boutique im Örlikerhus in Zürich-Oerlikon eröffnet. Seit einigen Wochen präsentieren sich dort die neuesten «Schweden» in unverwechselbarem VOLVO-Design. Klare Linien, funktionale Formen, edle Materialien und individuelle Beratung im gebührenden Rahmen einer gepflegten Verkaufsstelle.

Standort Zürich Örlikerhus VOLVO Boutique Thurgauerstrasse 72 / 76 8050 Zürich Telefon 044 306 77 77 zuerichoerlikerhus@emilfrey.ch www.emilfrey.ch/zuerichnord Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11 bis 18.30 Uhr.

Standort Glattbrugg Flughofstrasse 37 8152 Glattbrugg Telefon 043 211 50 50 glattbrugg@emilfrey.ch www.emilfrey.ch/zuerichnord

Volvo XC40 – Auto des Jahres Im eleganten Rahmen trifft man im Örlikerhus und in Glattbrugg auch den neuen Volvo XC40. Die «Car of the Year»-Jury hat ihn vor Beginn des Autosalons Genf zum Auto des Jahres 2018 gewählt. Der erste Kompakt-SUV von VOLVO präsentiert sich urban, stilvoll und perfekt für Ihre Bedürfnisse.

Öffnungszeiten: Verkauf: Montag bis Freitag, 8 bis 18.30 Uhr, Samstag, 9 bis 16 Uhr. Kundendienst: Montag bis Freitag, 7.15 bis 12 Uhr und 13.15 bis 18 Uhr.

Die auf diesen Seiten publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 11 ~ 2018


~ Publireportage ~ ZURICH

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Werden unsere Kinder morgen von Robotern versorgt? Was lange für Science-Fiction gehalten wurde und nur in Hollywood-Filmen vorkam, nimmt jetzt Einzug in unser Alltagsleben – menschengesteuerte Prozesse werden von Robotern übernommen. Doch wird ein Computer jemals einen Menschen ersetzen können?

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n der Autobranche zeigt es sich am besten: Bald fahren Autos autonom. Das Fahrzeug wird zum Fahrer und die Personen im Wagen werden zu Passagieren. Konkret gesagt: Der Lenker wird durch einen Roboter ersetzt. Und wenn ein Roboter das Fahren im komplexen Strassenverkehr übernehmen kann, dann kann er wahrscheinlich noch vieles mehr.

Die Welt der Roboter Nicht nur autonomes Fahren wird zur Perfektion getrieben, Roboter werden auch in anderen Bereichen eingesetzt – zum Beispiel in der Alters- und Krankenpflege. Operationsroboter übernehmen heute schon komplexe Operationen: Der Chirurg arbeitet mit einem Bedienungsgerät und die Schnitte erledigt der Roboter. So kann ein Chirurg in Australien zukünftig per Fernbedienung Ihre Gallenblase entfernen, während Sie sich im Spital in Ihrer Nähe aufhalten. Wie absurd diese Vorstellung auch sein mag, es ist nicht das erste Mal, dass der technische Fortschritt die menschliche Vorstellungskraft sprengt.

Industrielle Revolutionen Bereits zuvor haben industrielle Revolutionen unser Leben grundsätzlich verändert. Die erste Revolution fand um 1800 statt, als die Dampfmaschine erfunden wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts haben Elektrizität und Fliessbandarbeit die Produktion von Massenwaren auf ein ganz neues Level gehoben. Die dritte Revolution war die Einführung des Computers in den 70-ern. Und heute – in der vierten Revolution – werden sich Mensch und Maschine immer ähnlicher: Sie kommunizieren mit- und untereinander.

Digitale Finanzwelt Auch in die Finanzwelt hält die Digitalisierung Einzug. Vielleicht werden Sie schon bald von einem Avatar beraten, wer weiss. Zurzeit kann man sich das noch nicht vorstellen. Es gibt jedoch viele Science-Fiction-Filme wie zum Beispiel «I, Robot» (2004), welche die Zukunft richtig vorausgesagt haben. Und in «Ex Machina» (2014) verliebt sich tatsächlich ein junger Programmierer in eine Roboterdame, weil er so persönliche Gesprä# 11 ~ 2018

che mit ihr führen kann. Es scheint, dass Roboter bald alles können – sogar verstehen, lieben, lachen und weinen.

Persönliche Beratung Was uns die Zukunft auch bringen mag – heute ist es immer noch ein Mensch, der sich um Menschen kümmert. Ich zum Beispiel bin gerne für Sie da, wenn es um Ihre Finanz- und Pensionsplanung geht. •

Nehmen Sie mit unserem Spezialisten unter experte@zurich.ch Kontakt auf – wir werden Sie gerne für einen persönlichen Termin kontaktieren.

CARLO STRUPLER Finanz- und Pensionsplanungsspezialist bei Zurich. experte@zurich.ch


~ Service ~ RÄTSEL

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Sudoku

Kinderrätsel

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: schwer

Suchen Sie zusammen mit Ihren Enkelkindern diese fünf Plüschtiere, die sich irgendwo in dieser Ausgabe versteckt haben. Schicken Sie uns die Seitenzahlen an kinderraetsel@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.11.2018. Zu gewinnen gibt es 10 Buntstifte von Faber Castell.

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.

Punkt zu Punkt

Kinderlachen

Verbinden Sie die Punkte der Reihenfolge nach und Sie werden sehen: Aus Punkten werden Bilder.

Witze von Kindern für Kinder

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LENA MÜLLER (9) AUS BASEL

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Zwei Zahnstocher gehen in die Disko. Kurz vor dem Ziel werden ­ sie von einem Igel überholt. Sagt der eine Zahnstocher zum anderen: «Wenn ich gewusst hätte, dass hier ein Bus fährt, wäre ich nicht zu Fuss gegangen.»

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Erzählt Ihr Enkelkind auch einen Witz? Schreiben Sie uns. redaktion@grosseltern-magazin.ch

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Die Lösungen der Rätsel schicken wir Ihnen gerne zu: verlag@grosseltern-magazin.ch # 11 ~ 2018


~ Service ~ CHRISTA CAMPONOVOS RÄTSEL

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Drahteselbefall?

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o im Wert v n Gigaset on 209 F ranken.

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waagrecht 3 Pass und Impfungen können dafür nötig sein. 13 Sind in Chefetagen und Regierungen gering. 15 Passt zu Spatz und Krepierer. 16 Kupfer im Süden hat hier das Zeug zum Schlagen. 17 Samsara und Widergeburt sind Hinweise. 18 S…on Valley. 19 Dübendorfer Aussenwacht findet sich oft in Kreuzworträtseln. 20 Lackaffe. 21 Der Beginn eines Zürcher Trams. 22 Das Ende einer Lachart. 24 Besser nicht in diese gucken. 25 Je pense globalement et j'... localement. 28 Soll Zappelphilippe ruhig stellen. 32 Kurze Rechtsform. 33 So wird der Guiseppe auch gerufen. 35 Die Maus macht Lino zum Kleinstwagen. 36 Koffer…, …logie,…studio. 37 Der Nazarener im Genitiv. 38 …station, …hosen. 39 Geiger Kremers Vorname ist auch hiesige Lenkstange. 40 Mundartiges aus Lora. 41 Lappe wäre politisch nicht korrekt. 42 Mit L Striche, mit P Bäume und mit Z Blumen. 43 Was ABC-Schützen in Bulle üben.

senkrecht 1 Palindromischer Frauenname. 2 Musikdorf im Wallis. 3 Out of da: oscargekrönt. 4 Beschäftigt sich nicht mit Zeitmessern. 5 So werden Europäer in Indien genannt. 6 Schwanz…, Frosch…, Schleichen... 7 Sollte nicht dauernd hinuntergeschluckt werden. 8 Kopflos würden die Frauen das Gebet abschliessen. 9 Hat die Völkerkunde abgelöst. 10 Es soll auch einen siebten geben. 11 Goldenes Wunschland. 12 Zurück auf Feld 1. 14 Mit M Vogel, mit W Art. 23 Zum Beispiel die Gutenachtgeschichte. 24 Stress ist einer. 26 Liegt neben Nidau (ohne helvetisches Ende). 27 Ist meist umwickelt. 29 Lässt an Senf oder Mode denken. 30 Eine von der Kleeblattinsel. 31 Comăneci oder Styger per du. 33 Genialer CH-Kameramann (Vorname). 34 Vokallose Grossväter.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 29.11.2018. Die Lösung des Oktober-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 11 ~ 2018


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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF

Durstlöscher

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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

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Impressum

Vorschau #12/2018

Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

Ausgabe 11/2018 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 16 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRES-ABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Erscheint am 30.11.2018

Verleger DOMINIK ACHERMANN –DA Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch KARIN DEHMER –KD Stellvertretende Chefredaktorin karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch MARTINA FIERZ –MF Redaktorin martina.fierz@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Irma Aregger, Sabine Born, Christa Campomovo, Carolin Doka, Hans ten Doornkaat, Marlis Friedrich Baumgartner, Beat Gloor, Ilona Herzog, Hanna Hinnen, François Höpflinger, Karl Horat, Andrea Kalt, Katharina Ley, Barbara Maurer, Edy Riesen, Eveline Rutz, Urs Siegfried, Aline Steiger, Susanne Stöcklin-Meier, Eli Wilhelm. Layout IRENE MEIER irene.meier@grosseltern-magazin.ch Fotografie Beat Habermacher, Martina Meier, Tibor Nad, Nicolas Petit Illustrationen Renate Alf, Marie-Anne Spross, Matthias Leutwyler

EIN TAG IN DER KITA Welche Abläufe, Rituale und Abenteuer erleben Ihre Enkelkinder während eines Tages in der Kita?

ZWISCHEN ALTEM UND NEUEM LEBEN Über den Spagat zwischen Betreuung von Enkelkindern und betagten Eltern.

SCHOGGITALER Über die Geschichte des beliebtesten Spendenobjekts der Schweiz.

Korrektorat Martina Fierz, Elsbeth Howald Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch

~ #10/2018 ~

FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch

DES RÄTSELS LÖSUNG

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

1 Hob 6 Usus 9 Ferienwohnung 13 Alpenpanorama 15 Dudle 16 Lena 17 Der 18 Lioner 21 Idi 22 Santo 23 LP 24 Drollig 26 Tage 28 Adm 30 Geas 31 Wagen 33 Deli 35 Agnes 36 Airbnb 39 Nonnen 41 Umbrien 43 Rianna 44 Fuessen 47 Anreiz 48 Ehrentag

waagrecht

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senkrecht Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.

# 11 ~ 2018

1 Held 2 Orpund 3 Biedermann 4 Anpeilen 5 Honei 6 Unrast 7 Suada 8 Unmenge 9 Familienrat 10 Waldlaeufe 11 Honigwabe 12 Garten 14 NL 19 Opa 20 Roggen 25 Iss 27 Agri 29 Dinar 32 Air 34 Loin 37 Beet 38 NNN 40 Naz 42 Muh 45 Se 46 SNB

Lösungswort Hauptgang


~ Kolumne ~ SCHLUSSWORT

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Schritthalten mit der Technik

D

ie technischen Möglichkeiten verändern sich rasant, und dies nicht

tern finanziert werden. Enkelkindern das Neuste vom Neusten zu schenken, lässt Grosseltern modern aussehen. Vor Kurzem entstand in unserer Familie eine kleine Diskussion über den Kauf eines 3-D-Druckers. Ich fand, wir brauchten einen solchen Drucker, um den Anschluss an neuste Entwicklungen nicht zu ver-

nur in den digitalen Formen der passen. Die Enkelkinder fanden Kommunikation, sondern zudas eine sehr gute Idee (etwa nehmend auch im Haushalt und um verlegte Lego-Teile zu ersetin unserer Umwelt. Weil sich zen). Andere Familienmitglieder Technologien rascher verändern fragten jedoch sofort nach dem als Menschen, ergibt sich – wie Sinn: Weshalb braucht man eiKarin Frick vom Gottlieb Duttnen solchen Drucker? Was kann weiler Institut feststellt – ein man damit konkret und prakpermanentes technologisches tisch machen? Und tatsächlich Überangebot. Es ist immer wieFRANÇOIS HÖPFLINGER (70) sind die marktfähigen (und nicht ist in selbstständiger Forschung der erstaunlich, wie modernszu teuren) 3-D-Drucker primär und Beratung zu Alters- und te technische Mittel eingesetzt noch eine reine Spielerei. Man Generationenfragen tätig. Nebst werden, um urtümliche und seinen wissenschaftlichen Arbeiten kann damit kleine Figuren herschrieb der Soziologieprofessor teilweise primitive menschlistellen, welche danach herumlieauch diverse Kurzgeschichten, che Emotionen zu pflegen; eine gen, und wer sehr geschickt ist, Satiren und Fabeln. Er ist Beobachtung, die allerdings urkann sich selbst als Gartenzwerg verheiratet, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder. alt ist. So kamen mit der Erfinausdrucken. dung des Buchdrucks die ersten Jedenfalls führte der GeneratioHass­pamphlete auf und schon die Erfindung des nendialog zum Ergebnis, mit dem Kauf noch zuTelefons war ein Segen für die nachbarschaftliche zuwarten. Das Leben in einer hypertechnisierten Gerüchteküche. Welt ist sowohl anregend als auch anspruchsvoll. In jedem Fall kommen heute viele hochtechnische Es beinhaltet für Jung und Alt immer wieder eiGeräte auf den Markt, deren Nutzen kleiner ist als nen Prozess des Lernens, etwa im Umgang mit dibehauptet. Da heutige Kinder sozusagen mit der gitalen Medien. Dabei zeigt sich allgemein, dass Abnabelung weitgehend wireless agieren, stehen schliesslich der Nutzen vieler technischer Innovasie neuen technischen Spielereien offener (aber tionen für ältere Menschen (und die Vermeidung auch naiver) gegenüber. Nicht selten wird deshalb eines Missbrauchs bei Jüngeren) nur durch eine das Spielzimmer als Erstes technisiert, etwa wenn soziale Begleitung möglich wird. Je technischer sprechende Spielroboter oder kleine Drohnen verunsere Umwelt wird, desto wichtiger werden enge kauft werden. Moderne Spielwarenhersteller wisund vertrauensvolle Beziehungen – in den Familisen es geschickt zu nutzen, dass teure Spiele oder en und auch ausserhalb. • nutzlose technische Spielereien oft von Grossel-

# 11 ~# 09 2018~ 2018


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