Grosseltern-Magazin 11/2019

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MAGAZIN

Grosseltern

#11 / 2019

# 11 / 2019

MEDI Dossier FRÜH ENKONS UM ER UN D H a b Se ite 46 EUTE

www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Sepp Trütsch

Lasst uns hier raus!

Alt und Jung erzählt

Der Jodler spricht über drei Generationen Josef Trütsch unter einem Dach. (S. 6)

Eine neue Spielform erobert die Welt: Escape Rooms. (S. 36)

Zweiter Teil unserer Serie zum Thema Erinnerungen weitergeben. (S. 32)

Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50


" Gut Zu wissen, t a T d n u t a R it m h ic d wer , ." t e it le g e b n e b e L s h c dur Daniela B., Beobachter-Abonnentin

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Wissen hilft.


~ Magazin ~ EDITORIAL

3

Scheidungskind

W

ir waren beide elf, als sich die Eltern meiner damals besten Freundin scheiden liessen. Ich fand das schrecklich für sie. Und ich fand es schrecklich für mich, weil sie in der Folge mit ihrer Mutter in ein anderes Dorf zog. Das bedeutete, sie verliess meine Welt. Denn damals gab es noch kein Facebook, Instagram, WhatsApp und all die anderen Möglichkeiten, mit deren Hilfe Elfjährige heute unkompliziert und (wären da nicht die elterlichen Regeln) jederzeit in Verbindung bleiben können. Damals musste man sich treffen. Oder telefonieren, wobei das Telefon nicht nur einen per Kabel fixierten Platz in der Wohnung hatte, sondern auch noch geteilt werden musste mit allen andern Familienmitgliedern. Das Telefon befand sich also für alle gut zugänglich im Wohnzimmer und war im schlimmsten Fall bereits durch die Schwester besetzt. Und dann noch dies: Jede angebrochene Minute kostete. Als Teenie hatte ich natürlich wenig Verständnis für die Rappenspalterei meiner Eltern, heute bewundere ich ihre damalige Kulanz. Ich telefonierte nämlich in Stunden, nicht

in Minuten. Das alles können sich meine Kinder heute gar nicht vorstellen. Die beiden älteren haben längst ein eigenes Handy, wie viele ihrer gleichaltrigen Freunde auch. Ich war deshalb nicht erstaunt über die aktuellsten Zahlen zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Nachzulesen in unserem Dossier ab Seite 46, das von der alten Angst vor neuen Medien handelt. Als ich zwölf war, trennten sich – für mich völlig überraschend – auch meine Eltern. Oft dachte ich an meine Freundin zurück und daran, wie sehr ich sie bedauert hatte. Denn das Bedauern der andern war für mich das einzig Schlimme an der Scheidung meiner Eltern. «Oh, du bist ein Scheidungskind? Du Arme.» Ich konnte das nicht ausstehen. Ich war, dank der Umsichtigkeit meiner Eltern, weder arm noch traurig, sondern reicher um die Erfahrung, dass manchmal eine Trennung besser ist als ein belastendes Zusammenbleiben. Aber das wollten viele Erwachsene damals nicht hören, sie steckten mich lieber in die Schublade «armes Scheidungskind». Jacqueline Zünd macht das anders, sie hört den Kindern

# 11 ~ 2019

zu. Ihr Dokumentarfilm «Where we belong» kommt Mitte November in die Kinos. Darin begleitet sie fünf Kinder, deren Eltern sich trennten. «Ich wollte sie stark zeigen», sagt sie im Interview ab Seite 30, in dem sie auch über die Rolle der Grosseltern und über ihre eigene Trennung spricht. Ps. Vor zwei Jahren habe ich meine Freundin wiederentdeckt. Auf Facebook. •

MELANIE BORTER melanie.borter@grosseltern-magazin.ch


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INHALT # 11 / 2019

Sepp Trütsch erinnert sich

Die Grossväter des bekanntesten Jodlers der Schweiz waren beide Bauern – und, wie Enkel Sepp, äusserst unterhaltsam. (S. 6)

Adventskalender

Foto: Wolfang Schmitt

Besser früh als spät und besser selbst gemacht als gekauft: Ein Adventskalender für die Enkelkinder. (S. 66)

Wenn sich die Eltern trennen

Die Zürcher Regisseurin Jacqueline Zünd lässt in ihrem Dokumentarfilm fünf betroffene Kinder zu Wort kommen. «Ich wollte sie nicht als Opfer darstellen, sondern stark und mutig zeigen», sagt sie im Interview. (S. 28)

Cover Familie Stebler Stettler testete den One Hour Es­cape Room in Basel. Foto: Tibor Nad # 11 ~ 2019


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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MUSE UMST ES Se ite 64

Magazin

3 4 6

Editorial Inhaltsverzeichnis

Meine Grosseltern Sepp Trütschs Grossvater mütterlicherseits war Bauer und Schwinger.

9 Kinderfrage

Warum sind zehn Minuten

Hintergrund 24

Roboter in der Pflege

manchmal lang, manchmal kurz?

28 Scheidung

16

Regisseurin Jacqueline Zünd im Gespräch über ihren Dok- Film «Where we belong».

Was Alt und Jung erzählt Zweiter Teil unserer Serie über die Wichtigkeit von generatio- nenübergreifendem Erzählen.

Freiwilliges Engagement Ruth Thoma (74) flickt und näht in der ReparierBar Schaffhausen.

18

Paul McCartney Der achtfache Grossvater hat ein Bilderbuch geschrieben, das soeben auf Deutsch erschienen ist.

19 Jugendsprache «TF»

20

21 Leserbriefe

22

32

36

Escape Rooms Sich einschliessen lassen und durch Lösen von Rätseln wieder herausfinden.

45

Aline (16) erzählt Wann ist man alt?

GrossmütterRevolution Schuldfrage

46

Anderswo: Kroatien Nach mehreren Schicksals- schlägen ist ihr Enkel Marija Stipetics Lichtblick.

T ÄHLeLben n Z R E d e m r ig e h aus r 16 -Jä 0 e i n e S e it e 2

Service 54 54 56 57

Animation, Sicherheit im Haushalt, Trost spenden: Was Roboter alles übernehmen können.

Medienkonsum der Kinder Jedes neue Medium weckt Ängste und Hoffnungen, das war schon immer so. Wir zeigen, was es heute zu beachten gibt.

SIER DO S Ku r s

D WERRUCKKS Seite TAT T 72

# 11 ~ 2019

TER

Aus der Praxis Hausarzt Edy Riesen Hebamme Marianne Grädel Psychologin Dagmar Schifferli

58 Unterwegs 58 St. Galler Rheintal Auf der Suone oberhalb 60 Sion (VS) 61 Agenda

Übernachten im Gefängnishotel 62 in Luzern 62 Die schönsten Bräuche im Herbst 64 Museumstesterin im Museum Langmatt, Baden (AG) 66 Basteln Adventskalender

68 Stricken

Tunika für Herbst und Winter

73 Kochen Hagenbutten-Konfitüre 74 Lesen 74 Hans ten Doornkaat stellt Bilderbücher zum Thema Advent vor. 75 Buchtipps

76 Gemeinsam 76 77

Zeichnen: Bär Spielen: Sortieren nach Farben

82

Das Schlusswort Von François Höpflinger

70 72 78 80 81

Wettbewerb Kurs: Druckwerkstatt Rätsel / Kinderwitz Cartoon Impressum / Vorschau


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Täfelibueb am

Schwingfest Von KARIN DEHMER (Aufzeichnung )

Sepp Trütschs Grossvater mütterlicherseits war ein Schwinger, sein Onkel sogar ein preisgekrönter. Bei Schwingfesten kam Sepp als «Täfelibueb» zum Einsatz. Sein Talent wurde dann aber doch das Jodeln, nicht das Schwingen.

Sepp Trütsch an seiner Erstkommunion. Bilder von oben links: mit der Grossmutter väterlicherseits in Schwyz. Mit dem Grossvater väterlicherseits, mit der Mutter in den Ferien bei den Grosseltern in Schwendi.

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

ir waren drei Josef Trütsch im selben Haus: Grossvater, Vater, Sohn. Wenn ich einen Brief bekam, hatten ihn vor mir schon zwei andere gelesen. Deshalb habe ich mich später Sepp genannt. Das steht auch in meinem Pass so, «Josef, genannt Sepp». Die Grosseltern väterlicherseits lebten mit meinen Eltern, meinem Bruder Freddy und mir im selben Haus oberhalb von Schwyz. Ich hatte eine sehr schöne Kindheit. Wir waren nicht auf Rosen gebettet, aber wir hatten es gut. Grossvater war mein Liebling. Ich glaube, er hat mir schon mit vier Jahren das Jassen beigebracht. Er war früher Älpler gewesen. Schon damals betrieb er eine Form der heutigen Alpwirtschaften. Mit Getränken und selbst gemachtem Käse bediente er Wanderer. Er war ein lustiger Kerl, ein Original. Das sprach sich herum und die Leute kehrten gern bei ihm ein. Grossmutter war die Liebe in Person. Nie wurde sie laut, nie war sie «hässig» mit uns Buben. Wenn sie mich mit nach Schwyz nahm, kaufte sie mir eine Vivi Cola oder etwas zum Schlecken. Mit den Grosseltern gingen wir auch z’Bärg. Sie lehrten mich die Namen der Alpenblumen und der Berge, mit ihnen bestieg ich zum ersten Mal den Mythen. EIN FÜNFLIBER FÜRS BRAVSEIN Grossvater betrieb nach der Pensionierung noch ein wenig Landwirtschaft. Er hatte zwei Schweine und zwei Kühe und etwas Land. Wir Brüder halfen ihm. Selbst als ich bereits ins Kollegi ging, musste ich nach der Schule mit ihm heuen. Er hatte keine Maschinen, unser Traktor waren unsere Buckel.

SEPP TRÜTSCH (70) war von 1980 bis 2002 TV-Moderator für Volksmusiksendungen im Schweizer Fernsehen. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ein Enkelkind und lebt in Schwyz.

Nein, geweigert habe ich mich nie. Für mich war es selbstverständlich, den Grosseltern und Eltern zu helfen. Ich war ein angepasster Teenager, kleidete mich auch stets anständig. Meine Familie steckte mir manchmal zur Belohnung für mein korrektes Auftreten einen Fünfliber zu. Die Eltern meiner Mutter lebten in Schwendi oberhalb Sarnen. Sie waren Bauern. Dieser Grossvater war Schwinger, ein stattlicher Mann. Der Bruder meiner Mutter, Josef Jakober, war zu seiner Zeit sogar ein bekannter Schwinger. Er nahm mich jeweils mit zu den Schwingfesten, vorne auf seinem Norton-Töff. Ich war der «Täfelibueb». Einmal verlor mein Onkel einen Kampf und ich weigerte mich, die 0 an die Tafel zu hängen. Selbst habe ich nur einmal an einem Jung­schwingtag mitgemacht. Mutter hat mit mir geschimpft. Sie wollte nicht, dass ich wie ihr Vater und Bruder Verletzungen davontrug. Als Familienvater war ich ja leider kein besonderes Vorzeigeobjekt. Ich war viel unterwegs und wenig zu Hause. Diese verlorene Zeit hole ich jetzt mit meiner fünfjährigen Enkeltochter nach. Ich gebe mir Mühe, viel mit ihr zu unternehmen. Sie heisst Louise wie meine Mutter, ihre Urgrossmutter. Louises Vater übrigens, mein Sohn, der heisst natürlich auch Josef. •

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Fotograf: Hans-Peter Bärtschi

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~ Bildarchiv ~

SUPPENZEIT Jetzt ist wieder Zeit für warme Suppen: Gemüse waschen, schälen, ­ schnipseln und mit einem Bouillonwürfel würzen – in der Schweiz gut möglich, dass dieser von Maggi ist. Die 1869 von Julius Maggi übernommene väterliche Mühle in Kemptthal (ZH) entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem der Pionierbetriebe der industriellen Lebensmittelproduktion mit dem Ziel, die Ernährungsweise von Arbeiterfamilien durch bessere Nährstoffversorgung und schnellere Zubereitung zu verbessern. 1886 brachte das Unternehmen die ersten Fertigsuppen auf den Markt sowie eine erste Version der berühmten Maggi-Würze. Auf psychologisch ausgeklügelte Werbetexte gab man damals noch nichts. Einer der ersten Slogans der Firma lautete: «Am besten, gesundesten und von keiner Concurrenz erreichter Billigkeit.» Auf unserem Bild, Fabrikarbeiterinnen in Kemptthal in den 1930er-Jahren. ~KD

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~ Magazin ~ KINDERFRAGE

WARUM SIND 10 MINUTEN MANCHMAL

LANG, MANCHMAL KURZ

?

Die Zeit! Ein uraltes Thema für alle Menschen. Schon bei den alten Sumerern und bei den Ägyptern fand man erste mechanische Versuche, die Zeit zu messen. Und natürlich hatte die Sonne schon vor Jahrtausenden den Menschen mitgeteilt, wann es Zeit war, aufzustehen oder zu Bett zu gehen. Doch wirklich spannend fanden es die ersten Philosophen des Abendlandes: Sie wollten die Zeit nicht nur messen und einteilen, sondern sie stellten sich die Frage: Was ist denn die Zeit überhaupt für ein Ding? Einer von ihnen, Aurelius Augustinus, Bischof von Hippo (das lag im heutigen Algerien), Kirchenvater und Philosoph des 4. Jahrhunderts, schrieb zu dieser Frage: «Wenn mich niemand darüber fragt, so weiss ich es; wenn ich es aber jemandem erklären möchte, so weiss ich es nicht.» (Aus Confessions – Bekenntnisse). Vielleicht geht es Ihnen bei einer Kinderfrage ja bisweilen auch so, deshalb heisst es jetzt, dem fragenden Kind eine Chance zu geben, selber Philosophin oder Philosoph zu spielen und Sie spielen dabei die «Hebamme» für die Weisheiten der Kinder. «Sokratische Hebammenkunst – Mäeutik» nennt die Fachphilosophie diese Methode, mit welcher der alte Grieche seinen Mitbürgern geholfen haben soll, selber eine richtige Antwort zu einer gestellten Frage zu finden. Vielleicht hätte er einem Kind seine Frage zurückgegeben: «Wann sind dir denn 10 Minuten ganz kurz vorgekommen?» «Na, bei der Gute-Nacht-Geschichte! Da waren es sicher nicht einmal ganze 10 Minuten gewesen.» «Aha! Und wann schienen dir die 10 Minuten ganz lang?» «An meinem Geburtstag, als Mama sagte, dass mein Götti in 10 Minuten da sein würde und ich dann mein Geschenk öffnen dürfe.» Wir suchen weitere Beispiele (auch Grosseltern dürfen Beispiele beitragen), bis wir schliesslich versuchen können, daraus eine Art Regel abzuleiten: Ist es vielleicht so, dass immer, wenn man auf etwas wartet, 10 Minuten ganz lange scheinen, und wenn man etwas Schönes erlebt, dünken sie uns viel zu kurz? Bilderbuch zum Philosophieren mit Kindern über die Zeit: «Sven und Sara auf der Suche nach der Zeit», Marcel Portillo, Margret Baumann, Eva Zoller Morf, Lauitor Verlag, 35 Franken. Die Philosophie-Pädagogin Eva Zoller Morf hat vor über 30 Jahren das Philosophieren mit Kindern entdeckt und in Büchern und auf kinderphilosophie.ch publik gemacht. Als Grossmutter freut sie sich nun über die kleinen Philosophen in ihrem Leben. Gerne nimmt sie auch Ihre Kinder­fragen entgegen, um zu überlegen und zu beschreiben, wie man damit umgehen könnte: redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Brief an die Grossmutter ~

«DANKE FÜR DIE SCHÖNE ZEIT» ~ Trennungen ~ Liebe Tatta Ich danke dir für die schöne Zeit immer und überall mit dir. Von einem normalen Besuch bis zu den Ferien in Venedig gibt es fast nur positive Erinnerungen für mich. Das Baden im See, die 1.-August-Feier bis spät am Abend. Weisst du noch, der Samichlaustag und der Umzug mit dem Geisslen-Chlöpfer, den Trichlern, Hornbläsern und den grossen Iffelen? Ich freue mich schon auf einen nächsten Besuch bei dir. Ich wünsch dir noch eine schöne Winterzeit. Bis bald.

Von Simona Würsch (13) aus Hausen AG. Schreiben Sie einen Brief an Ihr Enkelkind? redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

11

~ Aktuell ~

STEINEWAHN AUS DEN USA

Fotos: Facebook/CH Rock

Von den USA ist wieder einmal ein wunderliches Phänomen nach Europa geschwappt: Steine anmalen und in der freien Natur verstecken. Wer einen Stein findet, darf sich still freuen und ihn liegen lassen oder ihn mitnehmen, behalten oder neu verstecken. Wer das Konzept zu Ende spielen will, macht ein Foto und stellt es in die jeweilige Facebookgruppe seiner Region oder des Landes und schreibt hinzu, ob der Stein behalten oder wieder versteckt wird. In der Schweiz geschieht das auf der öffentlichen Facebookgruppe «CH Rocks». Sie wurde erst im Juli dieses Jahres gegründet und hat bereits über 23 000 Mitglieder, täglich werden es mehr. Der Sinn der Sache? Ganz einfach: Freude verbreiten. Und vielleicht noch dies: an regnerischen Tagen die Kinder beschäftigen. Die malen nämlich gern die Steine an und gehen sie dann im Dorf oder im Quartier verstecken. Und ein bisschen fühlt es sich an wie vorgezogene Ostern, wenn man einen Stein findet. ~KD

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Wie uns unsere Enkel nennen ~

Nani

~ Kindermund ~

Ich durfte bei der Geburt des ersten Enkels aussuchen, wie ich gerufen werden möchte. Oma macht mich älter, als ich sonst schon bin. Moma erinnert mich an Museum of Modern Art. Grosi? Mit einem grauen Dutt und Finken an den Füssen? Wir einigten uns auf Nani, so wie die Grossmutter im Engadin genannt wird. Jetzt, viele Jahre später, bin ich mit der Entscheidung immer noch zufrieden.

« ABGAS GEH  » Die dreijährige Bora flitzt auf dem Laufrad an ihrer Grossmutter vorbei. Sie ruft: «Hesch gseh, wieni Abgas geh ha.» Von S. Lerch aus Pany. Was hat Ihr Enkelkind Lustiges gesagt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

Von Gabriella Widmer per E-Mail. Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

~ Zitat ~

Patrick Räbmatter (Räbi) erklärte anlässlich des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes in Zug einige seiner Tätowierungen: Auf seiner Wade hat Räbmatter die Buchstaben P, J und M tätowiert – umrandet von zwei Sternen. «Das symbolisiert meine Familie.» Das P stehe für ihn, das J für seine Schwester Jasmin, das M für Bruder Mathias und die zwei Sterne für seine Eltern. Die Ellenbogen zieren zudem zwei grosse Sonnen. «Als Erinnerung an meinen Grossvater», sagte Räbmatter. Er erreichte am Eidgenössischen übrigens Rang 8, schloss seine Schwing-Saison aber am Herbstschwingertag Sibnen Ende September mit dem ersten Rang ab (Foto). ~KD

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Foto: Facebook

«ZWEI SONNEN ALS ERINNERUNG AN GROSSVATER»


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~ Enkels Liebling ~

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LEUCHTMEMORY MIT CHANCEN Die Spielkarten des Memorys «Zappenduster» leuchten­im Dunkeln, wenn man sie vorher an einer Lichtquelle aufgeladen hat. Das ist an sich keine neue Erfindung, Leucht-Memorys gibt es schon seit ein paar Jahren. Was «Zappenduster» einzigartig macht, ist eine einzelne Sonderkarte: Wird die leuchtende Karte mit dem Blitz aufgedeckt – sie wird auch Elternkarte genannt–

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müssen alle verbleibenden Karten neu aufgedeckt, mit Licht aufgeladen und wieder verdeckt gemischt werden. So erhalten die Eltern und Grosseltern die Chance, endlich auch mal wieder zu gewinnen. Das Spiel wird rasanter und

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herausfordernder als ein klassisches Memory. Glück und Zufälle bewirken, dass nicht immer die Gleichen gewinnen. Das Spiel er­funden hat übrigens ein Vater aus Zürich, der es leid war, im Memory immer gegen seine Kinder zu verlieren. ~KD leuchtmemo.com

Ich möchte den Ratgeber zum Thema Testament bestellen: Vorname, Name Strasse PLZ, Ort E-Mail-Adresse Talon senden an: Krebsliga Schweiz, Gönnerservice, Effingerstrasse 40, Postfach, 3001 Bern


16 ~ Engagiert ~ in ES LIG NT L I E EIW M FR GAGE «UMECHLÜTTERLE» UNTER EN Me

Ruth Thoma ist seit fünf Jahren aktiv in der ReparierBar Schaffhausen und leistet mit ihrem Einsatz einen Beitrag zur Förderung von Nachhaltigkeit bei Alltagsgegenständen.

D

ie ReparierBar ist eine Art grosse Werkstatt, in der Alltagsgegenstände von fachkundigen Freiwilligen geflickt werden. Immer am letzten Samstag im Monat, ausser Juli und Dezember, haben wir geöffnet und der Ansturm ist mittlerweile sehr gross. Ich bin zuständig für Textilarbeiten. Daneben bieten wir Reparaturen für Holz-, Metall- und Elektrogegenstände an. Elektronik ist definitiv der Renner. Da hat es jeweils eine lange Schlange: Staubsauger, Mixer, Lampen wollen geflickt werden. Es ist schön, kommen die Leute zu uns und werfen die Dinge nicht einfach weg und kaufen etwas Neues. Das ist auch der Sinn unseres Angebotes, Nachhaltigkeit zu fördern. Im Idealfall kommt jemand zu mir mit einem Loch im Pulli oder einem Riss in der Hose und flickt es vor Ort mit unserer Unterstützung selber. Aber es gibt natürlich auch kompliziertere Dinge, die muss ich dann machen. Wenn eine Reparatur zu lange dauert, nehmen wir auch mal etwas nach Hause und bringen es später dem Kunden zurück. Interessanterweise kommen auch immer wieder Männer vorbei, die lernen wollen, wie sie etwas mit der Nähmaschine flicken können. Im Grossen und Ganzen finden an einem Samstag um die 70 Gegenstände den Weg zu uns. Kaputte Spielsachen haben wir auch oft, oder alte Bücher. Immer wie-

ANWEISUNG WER Ruth Thoma (74), vier Enkelkinder, aus Schaffhausen WOFÜR ReparierBar, Schaffhausen FUNKTION Vorstandsmitglied, Mitarbeit im Textilbereich

der gibt es besondere Erfolgsmomente, zum Beispiel, wenn ­unsere Elektroabteilung einer Band den alten Verstärker flicken kann. Oder einmal kam jemand mit den Scherben eines alten Lampenschirms. Dem sah man danach fast nicht mehr an, dass er mal kaputt gewesen war. Da darf man dann auch etwas stolz sein auf unsere Arbeit. Die freiwilligen Helfer sind grösstenteils pensioniert, aber unsere Kunden sind von jung bis alt, darunter auch viele, die einfach gern an etwas «umechlütterle» und Anweisungen dabei brauchen. Die Arbeiten erledigen wir gratis, aber es gibt einen Spendentopf. Vielleicht kommt es selten einmal vor, dass jemand unser Angebot ausnutzt, um gratis zu einer Dienstleistung zu kommen, für die er anderswo bezahlen müsste, aber meist habe ich das Gefühl, die Menschen sind sehr dankbar und schätzen die kostenlose Dienstleistung. ~KD ReparierBar, Familienzentrum Kirchhofplatz, Schaffhausen, jeden letzten Samstag im Monat (ausser Juli und Dezember), 9 bis 16 Uhr reparierbarschaffhausen.ch

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# 11 ~ 2019


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Aufgeschnappt ~

KÖNIG CARL GUSTAV STREICHT ENKELN ROYALE TITEL

Foto: Royal Court of Sweden

Welches Kind träumt nicht davon, einmal Prinzessin oder Prinz zu sein? Ein Traum allerdings, der sich offensichtlich nicht einmal für echte Prinzen und Prinzessinen erfüllt. Schwedens König Carl Gustav hat entschieden, dass fünf seiner sieben Enkelkinder keine Mitglieder des Königshauses mehr sind und auch nicht mehr mit «Ihre königliche Hoheit» angesprochen werden. Sie bleiben aber Mitglieder der Königsfamilie und behalten ihre Herzogentitel. Der Hintergrund dieses Schrittes ist, dass damit eindeutig diejenigen Personen festgelegt werden, die offizielle Aufträge zu erfüllen haben. Die beiden Kinder von Kronprinzessin Victoria sind als direkte Thronerben von dieser Neuordnung nicht betroffen. Auf dem Bild König Carl Gustav mit seinen direkten Nachfahren Kronprinzessin Victoria und deren erstgeborene Tochter, Prinzessin Estelle. ~KD

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18 ~ Gelesen ~

«Selten kommt jemand hinüber und erkennt nach und nach, tief in der Dämmerung: über dem Sofa, gross, in Goldrahmen, der Grossvater, die Grossmutter. Es sind enge, ovale Brustbilder, aber beide haben ihre Hände hineingehoben, so mühsam das gewesen sein mag. Es wären keine Porträts geworden ohne diese Hände, hinter denen sie leise und bescheiden hingelebt haben, alle Tage lang.» Aus: «Die Erzählungen – Generationen», Rainer Maria Rilke, 1898. Die Mienen können die Porträtierten verstellen, schreibt Rilke. «Aber dann stehen mit einem Male ihre Hände vor den schwarzen Sonntagskleidern und verraten sie. Die eine, hart, krampfig, rücksichtslos, sagt: So ist das Leben. Die andere, blass, bang, voll Zärtlichkeit, sagt: Sieben Kinder – oh!».

~Neuerscheinung ~

PAUL MCCARTNEY, DER GROSSVATER Paul McCartney schrieb bereits mit 14 Jahren seinen ersten Song und später als Sänger und Bassist der Beatles zusammen mit John Lennon die meisten Stücke für die Band, und damit Musikgeschichte. Nun, mit 77 Jahren, hat er sein erstes Bilderbuch geschrieben. Darin erlebt ein Grossvater aussergewöhnliche Abenteuer mit seinen Enkelkindern. Die Idee zu diesem Buch sei entstanden, als seine acht Enkel anfingen, ihn nicht mehr Ganddad, sondern Gandude zu nennen. «Dude» heisst so viel wie «Kumpel». Im englischen Original heisst das Bilderbuch denn auch «Hey Gandude!» und erinnert so auch an den Beatels-Kassiker «Hey Jude». Die deutsche Version des Kinderbuchs, die zeitgleich mit der englischen diesen Herbst erschien, heisst «Opapi Opapa» – immerhin auch ein klingender Name, der alle Opapis und Opapas besonders freuen dürfte – und sowieso alle Beatels-Fans. ~MB «Opapi-Opapa. Besuch von den Krawaffels», Paul McCartney (Text), Kathrin Durst (Illustrationen),Ueberreuter Verlag, 2019, 40 Seiten.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Jugendsprache ~

TF

~ Kindermund ~

« SPIEGELEIERSALAT»

Hanen 6er im Franz gha...

Mein Enkel Björn, zweieinhalbjährig, war bei mir in den Ferien. Als ich Nüssslisalat fürs Nachtessen rüstete, schaute er kritisch, weil ich zum Salat noch gekochte Eier hinzufügte. Er sagte aber nichts. Zum Mittagessen

TF wie hesch das gmacht?

kochte ich ihm natürlich, was er liebt: Teig­ waren. Als er fertig war mit dem Essen, zeigte er auf den Nüsslisalat und sagte: «Oma, bin noch nicht fertig, will noch Spiegeleier­ salat haben.»

Erklärung: Ist die Abkürzung fürs Englische «(what) the fuck», was im Deutschen so viel wie «was zum Teufel» bedeutet. Man verwendet es, wenn etwas Unerwartetes passiert oder gesagt wird. Wird hauptsächlich schriftlich verwendet.

Von Rita Rupp aus Unterentfelden.

Philippe Wampfler, Experte für digitale Bildung, erarbeitet mit einer Klasse der Kantonsschule Enge ZH eine Webseite, auf der Jugendliche die aktuelle Jugendsprache der Deutschschweiz erfassen und erklären. jugendsprache.phwa.ch

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# 11 ~ 2019


20

Demenz? Es gibt mehr als 100 verschiedene

~ Aline (16) ~

Formen, welche die Funktionen

WANN IST MAN ALT ?

des Gehirns beeinträchtigen.

In der Schweiz leben rund 155’000 Menschen mit Demenz – im Alltag oftmals unsichtbar.

ER Z Ä

aus dem HLT einer 16 -J L eben ä hrigen

Gemäss Prognosen wird sich die Zahl der Betroffenen bis 2040 verdoppeln. Mit vielen kunterbunten Becher-

Aline (16) fragt sich, warum ihre Grosseltern für sie nicht alt wirken.

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Machen auch Sie mit . en Strick das gegen ssen. Verge

Eine Kampagne von

Es gibt wirklich viele Adjektive, die mir einfallen, wenn ich meine Grosseltern beschreiben müsste. Mit Sicherheit würde «alt» erst sehr spät kommen. Aber was macht meine Grosseltern nicht alt? Oder ist das nur für mich so, dass sie nicht alt wirken? Wann ist man eigentlich alt? Ich beschäftige mich durch meine monatlichen Kolumnen im Grosseltern-Magazin nun schon länger mit dem Thema Generationen und somit auch mit dem Alter. Trotzdem habe ich mir noch nie die Frage gestellt, ab wann man denn eigentlich alt ist. Meine Eltern sind für mich ein grosses Stück älter, als ich es bin, dann müsste ich doch meine Grosseltern als noch viel älter wahrnehmen? Für die Generation meiner Grosseltern ist es schlussfolgernd ein viel grösserer Schritt zu uns Jugendlichen als für meine Eltern. Aber wieso wirken dann meine Grosseltern (trotz dieser grossen Distanz) nicht alt auf mich? Ich glaube, weil meine Grosseltern immer wieder Interesse an meiner Lebensweise und meinen Gewohnheiten und an meiner Generation zeigen. Sie versuchen aktiv teilzunehmen am Hier und Jetzt. Dieses wird stark geprägt von jüngeren Generationen und ich vermute, dass deshalb Neues bei älteren Generationen oft Skepsis hervorruft. Diese Skepsis, oder ich nenne es mal dieses «Beobachten aus der Ferne», ist für mich zwar nachvollziehbar, ich finde es aber schade, wenn ältere Menschen sich bewusst distanzieren und so von der heutigen Jugend sprechen, als wären sie selbst nie jung gewesen! Ich bin fürs Brückenbauen und nicht für Abgrenzung, denn mich interessiert nicht, wie gross der Altersunterschied ist, wenn ich etwas über die anderen erfahren will. Von meinen Grosseltern weiss ich, dass es von der älteren zur jungen Generation ebenfalls so ist. Ein solcher Austausch ist doch vor allem eine grosse Chance, von der alle Beteiligten profitieren könnten. •


~ Magazin ~ LESERBRIEFE

Die Meinung der Leserinnen und Leser

Dossier

ERINNERU NGEN ERZÄHLEN

# 10 / 2019

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Grosseltern

# 10 / 2019

MAGAZIN

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Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50

EINE GUTE EMPFEHLUNG Zum Grosseltern-Magazin #4 2019

Aufgrund der Empfehlung im Grosseltern-Magazin habe ich kürzlich das Museum in Bern, das den Europäischen Museumspreis 2019 erhalten hat, mit meiner Enkelin besucht. Wir waren beide begeistert von der Vielfalt der interaktiven Angebote und werden bestimmt wieder kommen, nächstes Mal mit weiteren Enkelkindern. Estelle (11) meinte nach dem Besuch: «Mich hat der Roboter sehr fasziniert, wie der auf QR-Codes ablesen kann, was er machen soll. Ich war auch sehr erstaunt, dass aus elektronischen Geräten Korallen wachsen. Auch dass man ein Selbstporträt machen konnte, war toll.» Annelies Lüthi aus Baden

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~ Hintergrund ~ AUSFLUG

Ein Museum für Kopf, Hand und Herz Grossvater Hans Abplanalp (71) testet mit fünf seiner acht Enkelkinder das Museum für Kommunikation in Bern. Er und die Kinder sind begeistert. Von HANS ABPLANALP (Text) und MATTHIAS LUGGEN (Fotos)

# 04 ~ 2019

SEIT BEGINN BEGEISTERT Zurm Kurs «Kugelbahn bauen»

FACEBOOK

Kommentare zu «Meine Grosseltern» von Patti Basler in der Ausgabe #9 2019

Die Bühnenpoetin Patti Basler postete auf Facebook den Brief an ihre Grossmutter und erntete dafür über 300 Likes und fast 40 positive Kommentare, wie diese:

Vielen Dank für die Organisation des Kurses zum Bau einer Chügelibahn beim Künstler Alain Schartner in Wettingen. Wir, vier Grossmütter und ein Grossvater, hatten sehr viel Freude daran, für unsere Grosskinder eine solch filigrane und doch stabile Chügelibahn bauen zu können. Dabei schätzten wir die grossartige Unterstützung und die Kreativität unseres Kursleiters. Wir hoffen schon bald auf ein ähnliches Angebot: Schnitzen, mit Ton gestalten …? Auf dem Bild freuen sich meine Grosskinder Nia und Ava über den faszinierenden Lauf der Kugeln. Ich bin seit Beginn begeisterte Leserin von «Grosseltern» – vielen Dank und herzliche Grüsse.

Und ausnahmsweise, ausnahmsweise sind in diesem Text keine Übertreibungen, sondern es war GENAU SO!

Rita Schwitter aus Näfels

Ann Walter

# 11 ~ 2019

Colette Basler

Danke für dein Teilhabenlassen durch diesen wundervoll warmen, nahen Text. Andrea S. Fuchs-Müller

Da kommen mir nun wirklich fast die Tränen. Das ist echt, nicht nur gut, sondern echt! Verena Meier

Herzzerreissend schön! Abgrundtief tröstend angesichts des Begleitens lieber Menschen auf ihren letzten Wegen. Es gibt sie, die kleinen und grossen Schätze, die bleiben. Wunderbar. Vielen Dank für diesen Text!


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Viele Schicksalsschläge und ein Enkel Von VIVIANE SCHWIZER (Text und Foto)

Für Marija Stipetić war die Ankündigung, dass sie bald Grossmutter, «baka», werde, ein Lichtblick in ihrem bis anhin schweren Leben. Heute hütet sie ihren sechsmonatigen Enkel Maksim oft. Sehr oft, denn die Mutter des Kleinen ist schwer krank.

D

ie kleine, aber feine Pension in Bilje bei Osijek heisst «Crvendac» – «Rotkehlchen». Marija Stipetić (67) hat sie eröffnet, nachdem sie das alte Haus im kleinen Dorf renovieren und in schmucken Weiss-Rot-Tönen mit vielen Elementen der einheimischen Volkskunst herausputzen konnte. Mary, wie sie alle nennen, ist zwar diplomierte Mathematikerin, aber auf ihrem Beruf kann sie schon lange nicht mehr arbeiten. Eine Zeit lang arbeitete sie als Buchhalterin. Mit dem Angebot in «Crvendac» möchte sie Touristen in die Baranja locken. Einfach ist das nicht: Zwar ist die Region mit den weiten Kornfeldern und Weingütern ganz im Osten Kroatiens wunderschön, aber die meisten Touristen bevorzugen die Adria an der Westküste. Baden in den Meereswogen kontra Öko-Tourismus – ein Buhlen um Touristen mit ungleich langen Spiessen. VIELE PROBLEME Mary wirkt traurig, wenn sie von den Schwierigkeiten in ihrem Leben erzählt: In der Zeit des Krieges um Exjugoslawien zum Ende des 20. Jahrhunderts, als Mary

ZAGREB BILJE

KROATIEN Einwohner: 4 190 000 Hauptstadt: Zagreb Fläche: 56 594 km² Währung: Kroatische Kuna (HRK) 1 CHF = 6,759 HRK Sprachen: Kroatisch Staatsform: Parlamentarische Republik, seit 1991 von Jugoslawien unabhängig. Kroatien ist Mitglied der Europäischen Union, der NATO, der Welthandelsorganisation, der OSZE und der Vereinten Nationen Religion: Der überwiegende Teil der Bevölkerung ­ (86 Prozent) gehört der römisch-­katholischen Kirche an. Übrigens: Die Bezeichung Kravatte oder cravate leitet sich von Kroate ab. Einer Legende zufolge war Ludwig XIV bei einer Parade im Jahre 1663 von einem Stück Stoff, das in Form einer Schleife am Kragen der Uniform eines kroatischen Reiterregiments hing, so beeindruckt, dass er die Cravate übernahm und innerhalb des Adels verbreitete. Er beschäftigte sogar einen eigenen Cravatier zur Pflege seiner Krawatten.

~MB/VS

# 11 ~ 2019

noch in der Stadt Ogulin in Zentral-Kroatien lebte, waren ihre beiden Söhne Iwan und Marijan halbwüchsig. Die Jugendlichen mussten während des Krieges oft in Bunkern unter der Erde ausharren. «Das war für ihre Entwicklung sehr einschneidend», erzählt sie. Marys Mann musste in den Krieg ziehen, wurde krank und starb. Mit 49 Jahren war Marija Stipetić bereits Witwe. Sie zog in die Baranja, um nahe bei den betagten Eltern zu leben. Es folgte ein weiterer Schicksalsschlag: Marys einzige Schwester kam bei einem Autounfall ums Leben. Auch die wirtschaftliche Situation in der Baranja verschlechterte sich Jahr um Jahr, immer mehr Menschen wurden arbeitslos, die Jungen wollen auswandern. Auch Iwan und Marijan würden das Land gerne verlassen und woanders ihr Glück suchen. Mary fühlt sich müde und hat gesundheitliche Probleme. Auch die Urlauber bleiben häufig aus. Um trotzdem etwas zur bescheidenen Rente hinzuzuverdienen, verköstigt sie amerikanische Tagestouristen, die auf der Donau unterwegs sind und in Bilje einen Mittagshalt einlegen.


~ Magazin ~ ANDERSWO

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LICHTBLICK KIND Kein Wunder, dass sich Marija Stipetić inmitten dieser Probleme ungemein freute, als der jüngere Sohn Marijan ihr mitteilte, dass sie bald Grossmutter, «baka», werde. Anfang dieses Jahres kam ihr Enkel Maksim zur Welt. Doch schon wieder gesellte sich eine neue Sorge zur Freude, da die Schwiegertochter ernsthaft erkrankte. Mary betreut nun den kleinen Jungen stundenweise ungefähr jeden zweiten Tag. Sie füttert und wickelt Maksim und fährt ihn im Kinderwagen spazieren. Gerne zeigt sie ihm in Bilje ihren wunderschönen Garten. Gut gefallen Mary die Ausflüge, die sie mit ihrem kleinen Enkelsohn in den nahen Kopaćki rit, in das Ried bei Kopacevo, unternimmt. Der Naturpark ist eine Oase nahe der Donau. Er ist eines der grössten Sumpfgebiete in Europa, wo viele Vogelarten, Wild, Biber, Füchse und Tausende

Marija Stipetić vor ihrer Pension «Crvendac» mit ihrem Enkelsohn Maksim.

von Fröschen zu entdecken sind. Zwar kann Maksim noch nicht alle Tiere entdecken. Mary möchte seine Seele aber die herrliche Natur atmen lassen. Sie soll ihn zum Staunen anregen, beruhigen und erfreuen. Marija Stipetić ist überzeugt, dass die weitgehend unberührte Flussund Seenlandschaft helfen kann, wieder aufzutanken. Die Grossmutter aus der Baranja will diese Ressource nutzen. Marija Stipetić sagt: «Ich möchte, dass Maksim zu einem guten Menschen heranwächst, der die Menschen, Tiere und Pflanzen achtet und liebt. Er soll frei leben können und Arbeit finden, damit er hier in der Heimat sein Leben verdienen kann.» • # 11 ~ 2019


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Robotische Pflege – keine Zukunftsmusik

E

Sie heissen Nao, Paro und Pepper und wollen uns im Alter Gesellschaft leisten.

Von FLORIAN WÜSTHOLZ ( Text)

in schneeweisses Robbenbaby liegt in einem gepolsterten Korb. Es schläft ruhig. Die grossen Kulleraugen sind geschlossen, die flauschigen Flossen entspannt, die sensiblen Barthaare bewegen sich nicht. Vorsichtig hebt Vera Uetz die Robbe aus dem Korb. Mit geschickter Hand legt sie einen kleinen Schalter am Bauch um und sofort erwacht die Robbe zum Leben. Sie öffnet die Augen, gibt fiepende Töne von sich, bewegt verwundert den Kopf. Das ist Paro. Und Paro ist einer der ersten Roboter, die verbreitet in der Pflege älterer Menschen eingesetzt werden. Im Pflegezentrum Serata in Thalwil bricht der Abend langsam herein. Die Hitze des Sommers liegt noch

immer wie eine schwere Decke über den Hängen des Zürichsees, der in der Sonne glitzert. Bewohnerinnen gehen ein und aus, im Park spazieren Menschen mit ihren Angehörigen, unterhalten sich übers Wetter, übers Essen. Gleichzeitig zeigt mir Vera Uetz in einem kühlen Zimmer Paro. Seit zwei Jahren arbeitet die Leiterin der Aktivierung hier in Thalwil mit der Roboterrobbe und ist sehr zufrieden damit. «Ich erlebe ganz selten, dass jemand keinen Kontakt mit Paro möchte», sagt sie, während sie ein wenig mit der Robbe spricht. Dennoch fühlt es sich ungewohnt an, das künstliche Fell zu streicheln, sie auf den Schoss zu legen, mit ihr zu sprechen, wie Vera

# 11 ~ 2019


Foto: Urs Jaudas

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Uetz es tut. Denn der Roboter ist schwer, fast drei Kilogramm bringt er auf die Waage – ein bisschen wie ein Kuscheltier ist er aber doch. «Paro löst in uns einfach etwas aus», weiss Uetz aus eigener Erfahrung. «Er reagiert auf uns Menschen und passt sein Verhalten an. Viele sprechen mit ihm und manchmal hat man den Eindruck, Paro gebe mit seinem Verhalten Antwort.» Ursprünglich wurde der Roboter zur Therapie von Demenzerkrankten erfunden. Seit 1993 tüftelte der Japaner Takanori Shibata an diesem speziellen Pflegeroboter. Elf Jahre später kam er erstmals auf den Markt. Und nun findet Paro auch in immer mehr Schweizer Alters- und Pflegeheimen ein Zuhause. EMOTIONALER TÜRÖFFNER

Der flauschige Roboter Paro kann mittels taktiler Sensorik wahrnehmen, wenn ein Mensch ihn streichelt.

Paro

Aber was ist dort seine Aufgabe? «Paro ist für uns ein Hilfsmittel, um mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen», erklärt Uetz. «Er ist ein Türöffner, um mit einem Menschen in eine Beziehung zu treten.» Vor allem bei Menschen mit Demenz sei das enorm wichtig. Diese seien oft in einer anderen Welt und entsprechend schwierig zu erreichen. Ähnlich wie in einer tiergestützten Therapie kann ein flauschiger und freundlicher Roboter hier Hilfe leisten. Mit dem Vorteil, dass dieser rund um die Uhr verfügbar ist, nicht müde wird, keine Stimmungsschwankungen hat. Ohnehin ist Paro als kuschelige Robbe sehr zugänglich. «Wir haben keine konkrete Vorstellung, wie eine Robbe sein soll. Die wenigsten haben eine direkte Erfahrung mit solchen Tieren. Darum denken wir weder positiv noch negativ darüber», erklärt Uetz. Während ein Hund vielleicht Angst auslöst, denken die Bewohnerinnen und Bewohner bei Paro weniger darüber nach, ob sie vielleicht etwas falsch machen könnten. «Sie sind einfach im Moment», sagt Uetz. «Paro spricht uns Menschen ganz auf der Gefühlsebene an.» Doch die Frage, die viele bewegt: Ist Paro der Anfang vom Ende der menschlichen Pflege? Vera Uetz verneint vehement. Sie lasse Bewohnerinnen nie mit der Roboterrobbe alleine; dafür eigne sie sich überhaupt nicht. Stattdessen sitzt sie ~ # 11 ~ 2019


~ Hintergrund ~ ROBOTER IN DER PFLEGE

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Nao ist ein humanoider, also menschenähnlicher, programmierbarer Roboter.

Nao

gegenüber und beobachtet, wie die Menschen reagieren. «Bei manchen löst Paro Ruhe und Zufriedenheit aus», erzählt sie. Doch auch Trauer oder Angst kommen vor; dann entfernt sich Uetz mit Paro. «Zum Teil beginnen sie dann aber auch mehr zu sprechen und ich kann spüren, was sie gerade beschäftigt.» Mit diesen Emotionen dürf-

wenig selbstständig. Trotzdem gehört er mit seinem älteren Bruder Pepper zu den fortschrittlichsten Sozialrobotern. Schon heute können sie uns ein bisschen Gesellschaft leisten und mit verschiedenen Funktionen das Leben erleichtern. Auch in der Pflege, wo Nao hemmungsfreien Austausch möglich macht und zu Bewegung und Spass animieren kann. Gleichzeitig sind die meisten Roboter noch recht beschränkt. Sie werden für einen ganz bestimmten Einsatzbereich programmiert und gebaut. Die kom-

ten die Menschen nicht alleine gelassen werden. Kein Mensch wird heute also von Paro ersetzt. Vielmehr gibt er ein weiteres Werkzeug an die Hand, um die komplexe Beziehung zwischen Pflegepersonal und gepflegten Menschen zu navigieren. «Wenn man Roboter so unterstützend einsetzt, sehe ich kein Risiko», meint Uetz. «Sowieso halte ich Roboter als Ersatz nicht für wünschenswert. Denn Pflege ist eine Dienstleistung am Menschen. Da sind andere Menschen unverzichtbar.»

plexe Bandbreite an menschlichen Aufgaben und Fähigkeiten können sie noch lange nicht ersetzen. Als Unterstützung sind sie aber durchaus wertvoll. So wie der in der Schweiz entwickelte Assistenzroboter Lio – eine Art überdimensionierter oranger Arm auf Rädern. Er kann Menschen als Gehstütze dienen, manche ihrer Fragen beantworten, Dinge für sie transportieren und sonstige kleine Hilfsgesten ausführen.

YOGA MIT NAO Trotzdem wird weiter an technischen Hilfsmitteln getüftelt, mit der die Pflege erleichtert oder für die Zukunft vorbereitet wird. Denn der Fachkräftemangel ist – vor allem in wohlhabenden Ländern wie der Schweiz – ein reales Problem, für das noch keine wirkliche Lösung besteht. Das ist nicht bloss ein Thema für ältere Generationen, denn vor allem die heutigen Jungen werden von der digitalisierten Pflege betroffen sein. Pflege- und Unterhaltungsroboter sind dabei die besonders sichtbaren Entwicklungen. Nebst Paro gibt es zum Beispiel den quirligen Nao – ein kindsgrosser humanoider Roboter. Er kann sich in vorprogrammierten Sätzen unterhalten und zeigt dabei verschiedene Emotionen im Gesicht und im Verhalten. Oder er kann Yogaübungen vorzeigen. Mit seiner künstlichen Stimme weist er an, wie man die Arme und Beine bewegen muss, was der Atem tun soll – und macht gleich selber mit. Zwar ist Nao noch

DAS HAUS DER ZUKUNFT Die echte Revolution findet derweil fast unsichtbar statt. Digitale Technologien, modernste Sensoren oder aufgerüstete Alltagsgegenstände haben einen viel grösseren Einfluss auf die Art, wie wir in Zukunft leben und älter werden als Pflegeroboter. So gibt es in fast jedem Alterszentrum heute Möglichkeiten, Bewohnerinnen mit Sensoren, speziellen Fussmatten oder GPS-Geräten im Auge zu behalten. Das Ziel ist dabei nicht, diese zu überwachen, sondern schnell zu merken, wenn sie das Haus verlassen oder Hilfe brauchen. Ähnliches lässt sich auch in den eigenen vier Wänden realisieren. Denn dort möchten die meisten am liebsten sein. «Wir müssen unbedingt Produkte entwickeln, die älteren Menschen dabei helfen, möglichst lange selbstständig, selbstbestimmt und sicher im gewohnten Zuhause zu leben», fordert René Künzli. Seit 2007 ist er Präsident der terzStiftung, die sich für die Interessen der älteren Generationen einsetzt. Gemeinsam mit verschiedenen Institutionen testen sie, was wirklich hilft und was bloss technische Spielerei ist. Das sogenannte Active Assisted Living (AAL) will unsere Wohnumgebung subtil verändern, um uns den Alltag zu erleichtern. Im Boden

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27 Lio wurde entwickelt, um das Pflegepersonal bei repetitiven Aufgaben zu entlasten.

Lio

verbaute Sensoren können Stürze erkennen oder gar einen leicht veränderten Gang, der auf eine Verletzung oder eine falsche Medikation hindeuten könnte. Intelligente Kühlschränke und Räume merken, wenn wir zu wenig trinken oder stundenlang das Badezimmer nicht verlassen. Digitale Assistenten können uns dann Erinnerungen liefern oder im Notfall Alarm schlagen.

Assited Living». Hier tüftelt man an Technologien, um die Autonomie in den eigenen vier Wänden vor allem für ältere Menschen zu erhalten. Mittlerweile ist Kistler IT-Leiter bei der Viva Luzern, die Alters- und Pflegeheime in der Stadt Luzern betreibt. Er kennt die verschiedenen Phasen des Älterwerdens also bestens.

Was dazu da ist, die Sicherheit zu erhöhen, kann aber schnell in Überwachung kippen. Und vor allem droht Vereinsamung, wenn wir unsere menschlichen Beziehungen an digitale Systeme auslagern. «Eine virtuelle oder digitale Betreuung kann natürlich viel effizienter sein», weiss Künzli. «Aber die physischen Interaktionen, die dadurch wegfallen, sind unglaublich wertvoll. Hier besteht definitiv die Gefahr der Vereinsamung.» Deshalb setzt sich die terzStiftung dafür ein, dass Fachleute durch die Digitalisierung entlastet werden, ohne dass das Zwischenmenschliche völlig untergeht.

«Stürze gehören zu den häufigsten Gründen, warum Menschen schliesslich ins Altersheim gehen», weiss er. Dabei könnten sie vielleicht noch gut alleine zu Hause leben. Doch viele Angehörige haben Angst, dass die eigenen Eltern bei einem allfälligen Sturz stundenlang hilflos am Boden liegen, bevor es endlich jemand merkt. Bei Anna ist das anders. Kaum fällt sie auf den Boden, piepst es. Bewegt sie sich dann für einige Sekunden nicht, merkt dies das System – und damit James, der digitale Butler. Aus den Wänden fragt seine Stimme: «Hallo Anna, geht es dir gut?» Bekommt er keine Antwort, kann das iHomeLab automatisch eine Videoverbindung aufs Smartphone der Angehörigen aufbauen oder die Rettungsdienste aufbieten. Im Notfall ist das hilfreich – und birgt gleichzeitig Gefahren. Vielleicht fühlen sich die Angehörigen durch solche digitalen Assistenzsysteme weniger verpflichtet, regelmässig bei den eigenen Eltern und Verwandten vorbeizuschauen. Oder sie möchten plötzlich alles wissen und installieren gleich eine Brigade von Überwachungssystemen. Beides ist für Kistler nicht wünschenswert. «Es darf in der Entwicklung von Technik nicht darum gehen, Menschen einsam oder abhängig zu machen», sagt er. «Im Gegenteil, wir müssen sie dafür nutzen, Menschen wieder zusammenzubringen. Denn mit digitalen Technologien können wir uns auch besser vernetzen und organisieren.» Was schnell klar wird: Die Schattenseiten des digitalen Alterns sind leicht zu erkennen. Gleichzeitig bieten Roboter und intelligente Technologien auch die Chance, unser Leben ein bisschen einfacher zu gestalten. Wir müssen sie einfach nutzen. •

DIGITALER BUTLER ERKENNT STÜRZE Keine leichte Aufgabe. Wie man den angemessenen Spagat realisiert, wird unter anderem an der Hochschule Luzern in Horw erforscht. Hier steht am Rande des Campus, in eine futuristische Verschalung gehüllt, das iHomeLab, ein Experimentierfeld für die Wohnung der Zukunft. Rundherum kurven Rasenmähroboter um die Bäume. Tritt man näher, erkennt der digitale Butler namens James den Besuch. Aus den Wänden kommt die Frage «Soll ich das Tor öffnen?», und einen Knopfdruck auf dem Smartphone später öffnet sich das Eingangstor. Im Inneren zeigen sich die Facetten der Technik. Das Licht reagiert auf die Ankunft, James begrüsst die Ankommenden und fahrbare Lamellen geben automatisch den Blick auf eine Schaufensterpuppe frei, die sich auf einen Rollator stützt. Das ist Anna. Sie demonstriert, wie James und das iHomeLab Stürze erkennen können. «Sturzerkennung ist ein Urthema für uns», erklärt Rolf Kistler. Er leitete bis vor Kurzem die iHomeLab-Forschungsgruppe «Active

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~ Hintergrund ~ INTERVIEW

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Wenn sich ihre Eltern trennen, bricht für Kinder erst einmal eine Welt zusammen. Jacqueline Zünd lässt in ihrem aktuellen Film «Where we belong» fünf Betroffene zu Wort kommen. Im Interview spricht die Zürcher Regisseurin auch über die Rolle der Grosseltern.

«EINE DAUERT AN,

DIE ENDET»

Von EVELINE RUTZ (Interview) und WOLFGANG SCHMIDT (Foto)

Frau Zünd, hören wir Erwachsenen Trennungskindern zu wenig zu? Jacqueline Zünd: Aus meiner Erfahrung wird das Thema von Eltern eher gemieden. Es ist immer noch schambelastet. Die klassische Familie gilt immer noch als ideal, obwohl sie – wie wir wissen – zuweilen Neurosen auslöst. Wenn es um Trennungen geht, kommen vor allem Fachleute zu Wort. Die Sicht der Kinder hat meist wenig Platz. In Ihrem Film lassen Sie fünf betroffene Kinder erzählen. Was haben Sie von ihnen gelernt? Am meisten berührt hat mich, wie stark es diese Kinder kümmert, wie es ihren Eltern geht. Sie möchten ihnen keine Sorgen machen und nehmen sich daher zurück. Mich hat überrascht, wie weise sie sind, wie klar sie die Situation erfassen und wie gut sie sich artikulieren können. ~ # 11 ~ 2019


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BEZIEHUNG AUCH WENN

LIEBE

MARIA JACQUELINE ZÜND

legt mit «Where We Belong» ihren dritten langen Dokumentarfilm vor. Sie lässt darin fünf Kinder erzählen, wie es ist, wenn sich Eltern trennen. Sie kombiniert Interviews mit Alltagsszenen und fängt damit auch ein, was nicht ausgesprochen wird. Der Film hat an der diesjährigen Berlinale Weltpremiere gefeiert und ist ab dem 14. November in den Schweizer Kinos zu sehen. Er hat der Regisseurin eine Nomination für den Zürcher Filmpreis 2019 eingebracht. Jacqueline Zünd absolvierte die Ringier Journalistenschule und die London Film School. Sie ist 48-jährig, hat einen Sohn und lebt in Zürich.

#11 ~ 2019


~ Hintergrund ~ INTERVIEW

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Die Kinder spüren genau, was um sie herum geschieht. Ja, sie haben ein beeindruckendes Sensorium. Man sollte sich mehr trauen, Kindern von getrennten Eltern Fragen zu stellen. Ich war vermutlich die erste Person, die mit den Protagonisten so direkt gesprochen hat. Bei meinem Sohn habe ich das auch zu wenig getan. Die Protagonisten versuchen, ihre Eltern zu schützen. Sie übernehmen viel Verantwortung. Vielleicht sogar mehr als ihnen guttut? Das kann ich nicht beurteilen. Sie stellen sich jedenfalls hinten an. Kleinere Kinder tun dies wahrscheinlich stärker als Teenager. Diese können sich eher auflehnen und sagen auch einmal etwas gegen die Eltern. Zum Glück. Eltern und Grosseltern kommen in Ihrem Film nur indirekt vor. Thomas etwa geht häufig an das Grab seines Grossvaters. Wie wichtig sind Grosseltern in den drei porträtierten Familien? In einer Familie sind sie sehr wichtig. Da leisten die Grosseltern einen grossen Teil der Betreuungsarbeit. Sie leben in einem Reihenhaus direkt neben ihrer Tochter, welche 100 Prozent erwerbstätig ist. Dass sie sich so intensiv um ihre Enkel kümmern, hat auch mit ihrer italienischen Herkunft zu tun. Bei Thomas ist die Grossmutter ebenfalls zentral. Sie lebt auf dem Bauernhof ihres Sohns und führt den Haushalt. Die Grosseltern der dritten Familie sind weniger präsent, sie wohnen im Ausland. Sie sind selbst geschieden. Wie haben die Grosseltern Ihres Sohns damals reagiert? Zu meinen Eltern habe ich eine enge Beziehung. Sie haben den Entscheid verstanden und sich mit ihrer Meinung zurückgehalten. Sie haben sich darauf konzentriert, uns zu unterstützen. Mein Sohn war in dieser Zeit häufiger bei ihnen.

Die Beziehung zwischen Ihrem Sohn und Ihren Eltern hat also nicht gelitten. Nein, sie ist sogar intensiver geworden. Die Beziehung zur Grossmutter väterlicherseits war von Anfang an weniger stark. Sie wurde durch die Scheidung aber nicht gemindert. Hat die Arbeit am Film Ihre Sicht auf Ihre Trennung verändert? Wir sind alle nicht so perfekt, wie wir es gerne wären. Es gab während des Drehs schon Momente, in denen ich dachte, «oh je, das habe ich auch gemacht». Es gehört wohl zum Elternsein, dass man akzeptieren muss, Fehler zu machen. Man erfährt von den porträtierten Kindern viel Persönliches. Man kommt ihnen – auch durch die Art, wie Sie sie in Szene setzen – sehr nahe. Was haben Sie bewusst weggelassen? Ich wollte sie stark zeigen. Momente, in denen Tränen geflossen sind, habe ich bewusst weggelassen. Ich wollte die Kinder nicht als Opfer darstellen. Sie sollen sich gross und schön fühlen – wie kleine Stars. Der Film soll nicht pädagogisch daherkommen, er soll gerade Kinder und Jugendliche ansprechen. Wie haben die fünf Protagonisten reagiert? Sie fanden den Film cool. Das war ein schöner Moment. Vier sind an die Weltpremiere nach Berlin gekommen. Sie waren zuerst etwas kritisch, dann jedoch zufrieden. Sie sind stolz. # 11 ~ 2019

Wie war es für sie, vor der Kamera zu erzählen? Es war nicht immer einfach. Ich habe dann versucht, sie emotional aufzufangen. In einer Vorführung bin ich kürzlich gefragt worden, wie ich gemerkt hätte, dass die Dreharbeiten am Ende angelangt seien. Eine gute Frage. Die Kinder haben es mir gezeigt. Alle fünf haben irgendwann gesagt «ich mag nicht mehr darüber reden». Aus Ihrer Erfahrung: Was hilft Kindern bei einer Trennung? Ich habe belastete Fälle ausgewählt, da diese zum Erzählen spannender sind. Das ist mir aber ganz wichtig: Viele Trennungen laufen gut. Wenn Eltern den Dialog aufrechterhalten und ihre Probleme unter sich lösen, erleben Kinder eine Scheidung relativ schmerzfrei. Ich habe dazu einmal die schöne Beschreibung gelesen: «Vielleicht fühlt sich das nicht mehr nach der heilen Welt der frühen Kindheit an. Aber es ist eine Welt, in der die Gewissheit herrscht, dass Beziehungen halten, auch wenn Dinge zu Ende gehen.» Bindungen gehen nicht verloren. Nein. Eine Beziehung dauert an, auch wenn eine Liebe endet. Es kann für Kinder lehrreich sein, zu sehen, dass man sich auf eine gute Art trennen kann. Grosseltern können ihren Enkeln in dieser unsicheren Zeit Halt geben. Sie können für sie da sein, ihnen ein vertrautes Umfeld bieten.


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ZWEI VON FÜNF EHEN DÜRFTEN SCHEITERN

Obwohl fast 40 Prozent aller Ehen geschieden werden, bestehen Scheidungsfamilien gegenüber offenbar immer noch Vorurteile. Woran liegt das? Die Schweiz ist ziemlich konservativ. Sie hinkt in gesellschaftlichen Entwicklungen hinterher. Das Frauenstimmrecht wurde vergleichsweise spät eingeführt. Ich glaube, in anderen Ländern gibt es weniger Vorurteile. An internationalen Festivals löst der Film ganz andere Reaktionen aus als hier. Gerade nordische Länder haben eine offenere Gesprächskultur. Wir pflegen immer noch ein sehr konservatives Familienbild. Die Filmszene ist ziemlich männerlastig. Wie nehmen Sie das wahr? Das ist sie, ja. Die Filmförderung muss unbedingt gleichberechtigter werden. Andere Länder wie Schweden haben eine Quotenregelung eingeführt. Das fände ich auch bei uns sinnvoll, zumindest als Übergangslösung. Man hört häufig das Argument, dass die Qualität entscheide. Das stimmt aber nicht. Es gibt so viele schlechte Filme von Männern. Gleichberechtigt wären wir erst, wenn Frauen ebenso das Recht hätten, schlechte Filme zu machen. Wie setzt man sich als Frau durch? Unsicherheit und Selbstzweifel können eine grosse Quelle für Kreativität sein. Wenn es aber um die Finanzierung eines Projekts geht, sollte man sie tunlichst verstecken. Das beherrschen Männer besser als Frauen. •

Rund 16 500 Paare haben sich 2018 scheiden lassen. Das sind 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark zugenommen haben die Scheidungen bei ausländischen Paaren (+23,4 Prozent). Aber auch bei Schweizer (+0,6 Prozent) und gemischtnationalen Paaren (+3,0 Prozent) verzeichnet das Bundesamt für Statistik (BFS) eine ­Zunahme. Rund 12 200 unmündige Kinder waren im ­letzten Jahr von einer Scheidung betroffen. Die Scheidungsrate lag bei 40 Prozent, die durchschnittliche ­Ehedauer bei 15,2 Jahren. Fachleute gehen davon aus, dass sich künftig zwei von fünf Ehepaaren trennen werden. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass die Stigmatisierung abgenommen hat. Scheidungen sind eine gesellschaftliche Realität geworden. Verschiedene Studien zeigen, dass das Scheidungsrisiko auf die nächste Generation übertragen wird. Wer geschiedene Eltern hat, läuft besonders Gefahr, in seiner Ehe ebenfalls zu scheitern. ~ER

KEIN BESUCHSRECHT FÜR GROSSELTERN In der Schweiz haben Grosseltern keinen gesetzlichen Anspruch darauf, ihre minderjährigen Enkel zu sehen oder zu kontaktieren. Nur in Ausnahmefällen kann ­ das Gericht gemäss Artikel 274a des Zivilgesetzbuches (ZGB) ein Besuchs- und Kontaktrecht anordnen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass dies im Interesse des Kindes ist. Es soll beispielsweise nicht in Loyalitätskonflikte geraten. Der Nationalrat hat diese Regelung in der vergangenen Sommersession bestätigt. Eine Mehrheit vertrat dabei die Ansicht, dass es in erster Linie an den Eltern ist, den Kontakt zwischen den Kindern und den Grosseltern zu regeln. Eine Petition für ein generelles und gerichtlich einklagbares Umgangsrecht wurde abgelehnt. Der Bundesrat vertrat bei früheren Vorstössen die gleiche Haltung. ~ER

#11 ~ 2019


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Was

Alt Jung und

einander mitteilt Soziologische Untersuchungen zeigen: Ältere Menschen erleben oft die Entwertung der eigenen Erfahrungen, wenn sie jungen Menschen von ihrem Leben berichten. Die Jungen finden diese Erzählungen zwar interessant, haben aber Mühe, sie mit ihrem Hier und Jetzt zu verbinden.

Von FRANÇOIS HÖPFLINGER ( Text)

# 11 ~ 2019


~ Magazin ~ WISSEN

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Von alt zu jung – der Blick von oben Wer lange gelebt hat und damit alt geworden ist, wird immer mit zwei grundlegenden Lebenselementen konfrontiert:

Erstens Die eigene Kindheit und Jugend ist weit weg, unter Umständen zu weit weg. Man kann sich vielleicht noch jung fühlen, aber das Spiegelbild spricht eine andere Sprache. Die Jugend von heute ist zwar die Zukunft der Gesellschaft, und eigene Enkelkinder garantieren die Zukunft der Familie, aber die eigene Jugend ist für alte Menschen schon längst Vergangenheit.

Zweitens

Alte Frauen und Männer haben eine völlig andere Kindheit und Jugend erlebt als heutige Kinder und Jugendliche, da sie in einer damals noch stark ländlich geprägten Schweiz aufwuchsen. Dies kann negative wie positive Reaktionen hervorrufen. So wird der gesellschaftliche Wandel von älteren Menschen nicht unbedingt negativ beurteilt, nämlich als Zerfall von Moral und Sitte. Solchen Vorbehalten könnte nur durch begleitetes Erzählen oder durch Gespräche begegnet werden. Andere alte Menschen realisieren – unter Umständen mit Trauer –, dass ihre Erfahrungen aufgrund des enormen Wandels für die nachkommenden Generationen weder nützlich noch gefragt sind.

Für einige alte Menschen ist ein guter Kontakt mit jungen Menschen anregend, weil sie damit an der Zukunft der Gesellschaft aktiv teilnehmen können. Im Kontakt mit Jungen lernen sie neue Sprachformeln, neue Techniken oder eine verstärkte Toleranz für sozialen Wandel. Speziell persönlich intensive Kontakte mit jungen Menschen werden von älteren Menschen nicht selten genutzt, um wieder an frühere Lebensphasen anzuknüpfen. Eine Studie zu Enkelkind-Grosseltern-Beziehungen liess erkennen, wie oft ältere Menschen sich im Kontakt mit ihren heranwachsenden Enkelkindern kulturell sozusagen «verjüngen» (und im Spiel mit Teenagern werden einige Grossmütter und Grossväter selbst wieder zu Teenagern). Andere alte Menschen hingegen erleben den Kontakt zu jungen Menschen eher negativ; sei es, weil der Verlust der eigenen Jugend schmerzhaft bewusst wird oder sei es, weil damit negative Kindheits- und Jugenderinnerungen wachgerufen werden. Ein Teil der heute alten Frauen und Männer hat eine durchaus harte Kindheit in Armut und Unterdrückung erlebt. Projekte, in denen alte Menschen aus ihrer Kindheit und Jugend erzählen, sollten deshalb immer begleitet sein, weil Kindheitserinnerungen auch traumatisch sein können. Beim Erzählen über frühere Zeiten wird alten Menschen zudem häufig bewusst, dass ihre Erfahrungen und Erzählungen von früher zwar für junge Menschen durchaus interessant, aber nicht relevant sind. Auch die erlebte Entwertung der eigenen Erfahrungen ist ein Punkt, der bei intergenerationellen Erzählprojekten immer wieder thematisiert wird. ~

Die erste Generation verdient das Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends. Das Gespräch zwischen den Generationen ist ebenso wichtig wie das Gespräch zwischen den Supermächten.

OTTO VON BISMARCK, 1815 –1898

HELMUT SCHMIDT, 1918–2015

# 11 ~ 2019


~ Magazin ~ WISSEN

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Von jung zu alt – der Blick von unten

Für jüngere Menschen zeigt sich beim Kontakt mit älteren Menschen – und ihren Erzählungen – ebenfalls eine doppelte Lebensperspektive:

Gewöhnlich zerstreut der Sohn, was der Vater gesammelt hat, sammelt etwas anderes oder auf andere Weise. Kann man jedoch den Enkel, die neue Generation abwarten, so kommen dieselben Neigungen, dieselben An-­ sichten wieder zum Vorschein.

Erstens ist das Alt-Werden die eigene Zukunft, und das Altern des Gegenübers ist sozusagen – im positiven wie negativen Sinne – der «Schatten der eigenen Zukunft». Kinder und Jugendliche sind – so die Erfahrung – im Kontakt mit alten Menschen allerdings oft

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE, 1749–1832

ungezwungen und positiv, weil für sie das Alter noch weit weg ist. Am meisten Probleme mit intergenerationellen Kontakten haben die 40- bis 50-Jährigen, die ihr eigenes Alter nicht akzeptieren (wollen) und die im Kontakt mit alten Menschen mit einer nicht gewollten persönlichen Zukunft konfrontiert werden. Negative und teilweise diskriminierende Aussagen über Ältere widerspiegeln häufig nicht nur eine Abwertung älterer Menschen, sondern oftmals eine Angst vor der eigenen Zukunft.

Zweitens sind alte Menschen zwangsläufig Vertreter der Vergangenheit, und sie können über längst vergangene Zeiten (vor der Erfindung von Handy und Internet) erzählen. Als Grosseltern sind sie eine oft geschätzte Quelle von Informationen über die eigene Herkunftsfamilie, und wer kennt die Jugendsünden von Mutter und Vater besser als die Grosseltern? Kinder und Jugendliche, die sozusagen ihre Zukunft noch vor sich haben, sind – wie neuere Studien zeigen – überraschend stark an Fragen der Vergangenheit wie auch an Familienritualen interessiert, und in manchen Familien «zwingen» Grosseltern und Enkelkinder die mittlere Generation gemeinsam zu traditionellen Weihnachtsfeiern. Der Kontakt mit alten Menschen kann für junge Menschen deshalb durchaus anregend sein, weil sie durch Erzählungen und Gespräche mit alten Menschen familiäre und soziale Zukunft und Vergangenheit zu verbinden vermögen. Gleichzeitig realisieren junge Menschen, dass die Erfahrungen älterer Menschen für ihr eigenes Leben nur beschränkt gültig sind, da sie ja in einer anderen Gesellschaft – mit anderen Anforderungen – zu leben haben als frühere Generationen. Entsprechend zeigt sich oft das Muster, dass junge Menschen die Erzählungen alter Menschen zwar interessant finden, sie jedoch Mühe haben, diese mit ihrer gegenwärtigen Lebenswirklichkeit zu verbinden. • # 11 ~ 2019

SERIE: AUS DEM LEBEN ERZÄHLEN In der Serie «Aus dem Leben erzählen» beleuchtet das Grosseltern-Magazin die Relevanz des generationenübergreifenden Erzählens. Im Dossier der letzten Ausgabe erschien unter dem Titel «Wer sich erinnert, bleibt zukunftsfähig» ein Mitschnitt eines Vortrages der Luzerner Philosophin Lisa Schmuckli, den sie zum Thema Erinnern und Vergessen hielt. Darin betont sie, wie wichtig das Erzählen zwischen den Generationen ist. Der hier vorliegende Text «Was Jung und Alt sich zu erzählen hat» des emeritierten Generationenforschers François Höpflinger fasst die Ergebnisse von soziologischen Untersuchungen zum Thema zusammen. In der Ausgabe 12 lassen wir schliesslich eine Grossmutter und ihre erwachsene Enkelin zu Wort kommen, sie schreiben ein «Gemeinsames Erinnerungsbuch».


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~~Hintergrund Hintergrund~~ ESCAPE ESCAPE ROOM ROOM

# 11 ~ 2019


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Suchen bis zum Umfallen

Sie heissen Adventure Room, Geheimgang 188 oder Argovia Escape und schiessen seit einigen Jahren auf der ganzen Welt wie Pilze aus dem Boden. Escape Rooms, zu Deutsch Fluchträume, sind Live-Spiele, bei denen sich Menschen in einem Raum einschliessen lassen und durch das Lösen von Rätseln wieder herausfinden müssen.

# 11 ~ 2019

Von KARIN DEHMER ( Text) und TIBOR NAD (Fotos)


~ Hintergrund ~ ESCAPE ROOM

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D ie Grosseltern Brigitt Stettler und René Stebler besuchten gemeinsam mit ihrer Enkelin Ylva (12) und deren Freundin Aliyah (13) den One Hour Es­cape Room in Basel. Für die Grosseltern war es der erste Besuch in einem Escape Room, für die Kinder bereits das dritte respektive vierte Mal. Nachdem sich Konrad von Felten und seine Partnerin Yana Perovska vor vier Jahren in Bern zum ersten Mal aus einem Escape Room gerätselt hatten, kreierten sie zu Hause umgehend eigene Rätsel, verfeinerten sie, bauten Modelle und eröffneten nach neun Monaten Tüfteln in Basel ihren One Hour Escape Room. Ihr Raum war 2015 erst der zweite in Basel, heute gibt es davon vierzehn. «Es könnte sein, dass der Markt nun langsam stagniert», sagt von Felten. Er und seine Partnerin betreiben mittlerweile drei verschiedene Räume mit verschiedenen Themen in Basel, in einen davon, «Traum», hat sich unser Rate-Team gewagt. «Opa stand noch immer im ersten Raum und schaute sich alles genau an, während wir bereits die Tür zum zweiten geknackt hatten und weitersuchten», lacht Enkelin Ylva über # 11 ~ 2019


~ Hintergrund ~ ESCAPE ROOM

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Ein Zahlenschloss! Um es zu knacken, müssen die im Raum versteckten Ziffern gefunden werden.

die unterschiedliche Herangehensweise der Generationen an diese neue Form des Spielens. «Es muss eben alles superschnell gehen, man steht unter Zeitdruck.» HERKUNFT JAPAN Als Ursprung von Escape Rooms oder Exit Games, wie sie auch genannt werden, gilt das Computerspiel Crimson Room aus dem Jahr 2004. Bei diesem Game besteht das Ziel, einen Ort, an dem man gefangen ist, mithilfe von gelösten Rätseln zu verlassen. Aus den Online-Spielen entstanden dann, ebenfalls in Japan, ab 2007 die ersten Live Escape Games. Kleine Personengruppen liessen sich gemeinsam in einem oder mehreren Räumen einsperren und mussten diese innerhalb einer vorgegebenen Zeit (meist 60 Minuten) und anhand von versteckten Hinweisen und Gegenständen wieder verlassen. Das erste kommerzielle Angebot in Europa entstand 2011 in den Ruinenkellern Budapests. In der Schweiz wurde der erste Escape Room 2013 in Bern von einem Physiklehrer eröffnet, der das Spiel für seine Schüler ~ # 11 ~ 2019


~ Hintergrund ~ ESCAPE ROOM

40 geplant hatte. Er hat bis heute weltweit mehrere Dutzend Lizenzen für seine Abenteuerräume verkauft. Die Spiele sind beliebt für Teambildungsanlässe, Polterabende, Geburtstagspartys und bieten gerade für Familien einen tollen, generationenübergreifenden Ausflug. «Es war super!», sagt Grossmutter Brigitt Stettler nach ihrer ersten Erfahrung in einem Escape Room. «Das werden wir auf jeden Fall auch mit unseren anderen Enkelkindern machen.» Ihr hat gefallen, wie viel intuitiver die Kinder die Räume durchsuchten und Dinge ausprobierten, auf die die Erwachsenen noch gar nicht gekommen wären. «Den Mädchen kam auch ihre Erfahrung mit dem Spiel zugute. Sie wussten, dass wenn es irgendwo ein Zahlenschloss gibt, man nach versteckten Hinweisen für Ziffern suchen muss. Sie waren längst damit beschäftigt, während Opa und ich uns noch zu orientieren versuchten», lacht sie. «Ohne die Mädchen hätten wir definitiv länger gebraucht, die Rätsel zu lösen.» Aber, die Begleitung von etwas strukturiert denkenden Erwachsenen habe den Mädchen auch geholfen, sich nicht zu verlieren und eins ums andere anzugehen. DIE PASSENDE RAHMENGESCHICHTE Die Spielerinnen und Spieler erhalten vor dem Beginn von der Spielleitung eine Hintergrundgeschichte zum Rätsel. Jeder Escape Room hat seine eigene Geschichte. Die Elemente, mit denen gespielt wird, mögen ähnlich sein, aber jeder Raum ist einzigartig. Beim «Traum» geht es um die verlorenen Farben in den Träumen der Fantasiefigur Amelia. Die Spieler dringen während der Suche in die tiefsten Ebenen von Amelias Träumen vor und müssen mit den gelösten Rätseln die Farben wieder befreien, damit Amelia endlich nicht mehr nur schwarz-weiss

Die Kinder gehen intuitiv an die Rätsel heran, während die Erwachsenen dafür besorgt sind, eine gewisse strukturierte Vorgehensweise einzuhalten.

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~ Hintergrund ~ ESCAPE ROOM

41 träumen kann. Ylva und Aliyah haben bis anhin noch in keinem optisch so ausgefallenen Raum gespielt. «Am Anfang war die schwarz-weisse Einrichtung mega speziell, aber sobald die Suche und das Rätseln losgeht, taucht man darin ein und vergisst die fehlenden Farben», erzählt Ylva. Über Kameras beobachten die Spielleitenden die Gruppe auf ihrer Suche und geben notfalls per Lautsprecher Anweisungen oder Tipps, wenn sie nicht vorwärtskommt. Die Spielenden können aber auch selbst aktiv um Hilfe bitten. Ylva: «Ich war schon in Escape Räumen, da gab es bis zu fünf verschiedene Zimmer, die man durchwandern musste. Da weiss man schon zu Beginn, dass man vermutlich keine Chance haben wird, es in einer Stunde herauszuschaffen. Das ist dann schade, wenn man nicht alle Räume zu sehen bekommt.» Den Mädchen gefiel am «Traum» darum gerade auch, dass es nicht zu viele Räume gibt (die genaue Anzahl sei an dieser Stelle nicht verraten), weil die Gruppe so die Chance hat, während des Spiels alles zu sehen und zu erkunden, was sich die Kreatoren ausgedacht haben. Gerade für Familien mit Kindern ist es ratsam, vor der Buchung eines Raumes abzuklären, welchen Schwierigkeitsgrad das Rätsel hat. Die Websites der Anbieter geben Auskunft darüber. Viele von ihnen, darunter auch One Hour Escape, passen im Vorfeld auf Wunsch ihre Rätsel spezifisch für jüngere Kindern an.

Jeder Gegenstand könnte ein versteckter Hinweis sein.

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~ Hintergrund ~ ESCAPE ROOM

Am Anfang war die schwarz-weisse Einrichtung für die Kinder speziell, aber sobald das Rätseln losging, vergassen sie die fehlenden Farben. # 11 ~ 2019


~ Hintergrund ~ ESCAPE ROOM

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INFOS: Wie bei allen erfolgversprechenden Geschäftsmodellen gibt es bei Escape Rooms mittlerweile nationale und internationale Franchising-Ketten. Die meisten Räume sind allerdings von privaten, engagierten Betreiberinnen und Betreibern liebevoll ausgedacht und eingebettet in eine kreative Geschichte. So auch die Räumlichkeiten von One Hour Escape, in der unser Fotoshooting stattgefunden hat. One Hour Escape, Basel, 061 501 71 51, onehourescape.ch Die Kosten für einen Spieldurchgang variieren je nach Anbieter und Grösse der Gruppe. Preis für eine Familie mit 4 Personen: ab 135 Franken. Die Buchung für ein Spiel erfolgt normalerweise über die Websites der Betreiber. World of escapes ist eine Datenbank, auf der weltweit Escape Rooms zusammengefasst sind. Per Suchfunktion kann man in einer Stadt nach Wunsch nach vorhandenen Anbietern suchen. worldofescapes.ch

Für zu Hause: Das Prinzip der Escape Rooms gibt es auch in Form eines Brettspiels. Verschiedene Schwierigkeitsstufen stehen zur Wahl. Wie bei der Live-Version kann man die Spiele allerdings nur einmal spielen, weil, wenn die Rätsel einmal geknackt sind, ist die Spannung vorbei. «EXIT», Kosmos Verlag, verschiedene Ausführungen und Schwierigkeitsstufen, 20 Franken.

# 11 ~ 2019


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Viele Menschen wünschen sich, auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen. Dafür sollten sie sich beim Telefonieren auf einfache Technik und Funktionalität verlassen können. Die Telefone der Gigaset life series sind der perfekte Begleiter für diese Ansprüche im Alltag. Sie vereinen ansprechendes Design und komfortable Bedienbarkeit. Mit Technik, die unterstützt – aber nicht überfordert.

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Bei der Kommunikation im Alltag nimmt das Telefon eine zentrale Rolle ein. Wäre es nicht schön, wenn Ihr Modell Funktionalität und moderne Technik vereint? Gerade ältere Menschen wünschen sich oft ein Telefon, das durch ein grosses Display und Tasten mit angenehmer Haptik einfach zu bedienen ist. Flexible Lautstärkeeinstellungen, Akustikprofile und Klangqualität lassen Sie alles verstehen, und mit einer intuitiven Menüführung wird die Nutzung spielend einfach. Viele Telefone der life series verfügen über unterstützende Zusatzfunktionen wie ein optisches Anrufsignal. So wird gerade Menschen mit körperlichen Einschränkungen beim Hören, Sehen und in der Mobilität komfortables Telefonieren im Alltag ermöglicht. Als Europas Marktführer im Bereich Telefonie entwickelt Gigaset seit Jahren DECT-Schnurlostelefone, die durch Ergonomie, Komfort und Sicherheit überzeugen. Mit den Geräten der life series geniessen Menschen unterschiedlichen Alters alle Vorteile des bequemen Telefonierens: Dank programmierbarer Direktwahltasten kontaktieren Sie mit nur einem Knopfdruck Ihre Familie oder holen mit der SOS-Funktion im Notfall Hilfe. Passen Sie die Lautstärke von Klingelton und Lautsprecher ganz einfach an Ihr Hörvermögen an – alle Modelle dieser Serie sind hörgerätekompatibel. Ein zusätzliches optisches Anrufsignal sorgt dafür, dass Sie keinen Anruf mehr verpassen, und durch das grosse kontrastreiche Display sehen Sie sofort, wer Sie anruft. Dank der einfachen Menüführung wird die Bedienung selbsterklärend und Telefonieren mit der Gigaset life series zum angenehmen Erlebnis für alle Altersgruppen.

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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

Von

Schuld

und

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Nichtschuld

Ein kleines Kind in unserem Dorf ist gestorben. Es wurde von einem Auto auf einer Nebenstrasse überfahren. Die Nachricht las ich in der Zeitung. Ich weiss nicht, ob es ein Mädchen oder Bub war und wie alt es wurde. An der Strasse liegen ein paar Spielsachen, und Menschen haben Kerzen hingestellt. Fragen hämmern in meinem Kopf. Wie kam das Kind unbeobachtet auf die Strasse? Wer war einen Moment lang unaufmerksam, dass ein so schreckliches Ereignis seinen Lauf nehmen konnte? In

für den Rest ihres Lebens. Kinder sind nicht in jedem Moment in Griff zu halten. Mein Mann und ich hatten drei Kinder und wir wussten, dass jederzeit etwas mit ihnen geschehen könnte. Zum Glück verläuft im Alltag eine Unachtsamkeit meist harmlos. Noch heute wache ich manchmal schweissgebadet auf und bin heilfroh, dass ich mit meinen drei Töchtern so viel Glück hatte. Ich spüre noch immer die grosse Verantwortung

meiner Fantasie stelle ich mir vor, wie für die zarten Wesen und gleichzeitig die die traurige Geschichte ihren Lauf nehOhnmacht, dass ich sie nicht in jeder Semen könnte: Die Eltern sind zunächst gekunde ihres Lebens beschützen kann. BERNADETTE schockt und sprachlos traurig. Sie liegen Jetzt bin ich Grossmutter und hüte bisKURMANN CONDRAU (69) aus Ebikon LU, im Bett mit der Decke über dem Kopf. weilen meine Enkelin. Und wieder trage ist Krankenschwester und Oder sie sitzen stumm in der Stube, taub ich diese grosse Verantwortung. UnvorJournalistin. Sie hat drei vor Schmerz. Und was ist mit der schuldistellbar, dass es die Grossmutter war, Töchter und ein Enkelkind. Seit 2017 ist sie aktiv bei gen Person, die sich ihre Unachtsamkeit die das Kind einen Moment aus den Auein Leben lang nicht verzeihen wird? Vor- der GrossmütterRevolution. gen verlor, denke ich. Wie würden sich würfe müssen nicht einmal formuliert Grossmutter und Vater oder Mutter des werden. Auf die Phase der Trauer und Sprachlosigkeit Kindes in Zukunft begegnen? Ich wünsche den Eltern folgt die Wut. Unschöne Worte werden dem Gegenüber des toten Kindes, sie würden im Gespräch bleiben oder zugeschmettert. Verletzungen entstehen, Verletzungen, sie holten sich Hilfe. Die vordergründige Schuld für ein die ein Leben lang haften bleiben. Ein solches Erlebnis solches Unglück ist letztlich relativ. Eine solche Schuld bringt manch eine Ehe zum Scheitern. Gar nicht erst zu kann allen widerfahren. Darum macht der Tod des kleisprechen von der Person am Steuer, auch sie leidet wohl nen Kindes ja so betroffen. •

TAGUNG DER GROSSMÜTTER(R)EVOLUTION Nach dem Frauen*streik 2019 – die Arbeit geht weiter, aber wie? Der Frauenstreik 2019 hat uns ge­zeigt, wie wichtig es ist, sicht- und hörbar für Anliegen einzustehen und Rechte und Freiheiten einzufordern. Am diesjährigen GrossmütterForum setzen wir uns mit unseren Engagements nach dem Frauenstreik, der Vielfalt an Themen, Haltungen und Mittel auseinander. Unter anderem gehen wir in einzelnen Workshop-Sequenzen diesen Fragen nach:

Wie leben und erleben wir die Vielzahl der Haltungen und Herangehensweisen?

• Kann ich mich für Anliegen anderer Frauen engagieren, wenn meine eigenen Themen nicht oder nur wenig berücksichtigt werden?

• Wie schaffen wir eine starke Gemeinschaft, um unsere Anliegen weiterzubringen?

• Wie bleiben wir offen, ohne unverbindlich zu werden?

# 11 ~ 2019

Donnerstag, 14. November 2019, 9.15–16.30 Uhr im Hotel Seeburg, Luzern. Mit Andrea Maihofer, Professorin für Geschlechterforschung an der Universität Basel, und Michaela Schröder, Kommunikationsfachfrau. grossmuetter.ch/agenda


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Die Angst vor

neuen Medien ist alt

# 11 ~ 2019


~ Dossier ~ MEDIENKONSUM

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Seit einem halben Jahrhundert läuft die Sesamstrasse erfolgreich am Bildschirm. Ihre Geschichte zeigt: Jedes neue Medium weckt nicht nur aufs Neue alle möglichen Ängste, wenn es um seine Wirkung auf Kinder geht – sondern oft auch grosse Hoffnungen. Von ÜMIT YOKER ( Text) und IRENE MEIER (Illustrationen)

# 11 ~ 2019

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6- BIS 13-JÄHRIGE 45 Prozent hören täglich oder

fast täglich Musik.

fast täglich fern.

44 Prozent sehen täglich oder 36 Prozent lesen täglich oder

fast täglich Bücher. 34 Prozent gamen täglich oder fast täglich. 30 Prozent nutzen täglich oder fast täglich ein Handy.

48 Prozent haben

ein eigenes Handy.

79 Prozent nutzen mindestens ab

ein Kinderprogramm läuft länger am Fernsehen, keines hat mehr Preise eingeheimst, keines mehr wissenschaftliche Studien hervorgebracht als: die Sesamstrasse. Sie wird in Indien (Galli Galli Sim Sim) ebenso gesehen wie in Tansania (Kilimani Sesame), in Israel (Sippuray Sumsum) wie im Kosovo (Rruga Sesam). Mehr als hundertfünfzig Millionen Kinder rund um den Globus kennen die Geschichten von Ernie, Bert und Krümelmonster. PÄDAGOGIKWISSEN UND WERBEÄSTHETIK Als im November 1969 in den Vereinigten Staaten die allererste Folge der Sesamstrasse ausgestrahlt wurde, hatte das neue Fernsehprogramm ein klares Ziel: Es sollte Vorschulkinder aus benachteiligten Familien mit Zahlen und Buchstaben vertraut machen. Sie sollten die Schulzeit ebenso gut vorbereitet antreten können wie ihre Gspänli aus der Mittelschicht.

# 11 ~ 2019

und zu ein Handy. Obwohl viele Kinder noch kein Handy besitzen, ist es ihr Lieblingsmedium. 34 Prozent der Kinder besitzen ein eigenes Tablet. Das Tablet ist das Lieblingsmedium der Unter- stufenkinder. 86 Prozent der Kinder nutzen mindestens ab und zu das Internet. Im Laufe der Primar schulzeit nimmt die Nutzung stark zu. 13 Prozent der Mittelstufenkinder haben sich online schon einmal belästigt gefühlt. 79 Prozent der Kinder ab 9 Jahren nutzen YouTube mindestens ein- mal pro Woche. YouTube ist noch vor WhatsApp, Instagram und Snapchat die beliebteste App. 35 Prozent der Kinder mit eigenem Handy nutzen dieses mindestens einmal pro Woche, wenn sie eigentlich schlafen sollten.

Quelle: MIKE-Studie 2017, repräsentative Studie über 6- bis 13-Jährige in der Schweiz


~ Dossier ~ MEDIENKONSUM

12- BIS 19-JÄHRIGE 99 Prozent der Schweizer Jugend­- lichen besitzen ein eigenes Handy. Praktisch alle Geräte sind Smartphones. 96 Prozent aller Befragten nutzen das Internet täglich oder mehr­mals pro Woche, 69 Prozent das Fernsehen. 97 Prozent der Jugendlichen haben zu Hause Internetzugang.

73 Prozent besitzen einen eigenen

Computer. 94 Prozent haben ein eigenes Profil in mindestens einem Sozialen Netzwerk. Am beliebtesten sind Instagram und Snapchat. 72 Prozent schützen private Details in Sozialen Netzwerken, indem sie die Schutzfunktion aktivieren.

68 Prozent der Jungen und 21 Prozent der Mädchen haben

schon einmal Pornofilme auf dem Computer oder Handy angeschaut. 66 Prozent der Jungen, 11 Prozent der Mädchen spielen täglich oder mehrmals pro Woche Videospiele.

Quelle: JAMES-Studie 2018, repräsentative Studie über 12- bis 19-Jährige in der Schweiz

Die Sesamstrasse war damals radikal anders, auch wenn das heute nicht mehr so auffällt: Die kurzen Sequenzen des Programms, die schnellen Schnitte, das Sammelsurium aus Trickfilmfiguren, realen Menschen und pelzigen Monsterpuppen. All das erinnerte mehr an Reklamespots als an herkömmliches Kinderfernsehen. Das war kein Zufall: Die Sesamstrasse-Erfinderin Joan Ganz Cooney hatte die Wirkung des Fernsehens auf Kinder im Vorschulalter untersucht und festgestellt: Am liebsten sehen die Kleinen sich Werbeblöcke an, und sie merken sich erstaunlich viel daraus. Neu war damals auch, dass sich Experten aus diversen Gebieten an der Entwicklung einer Kindersendung beteiligten: Fernsehproduzenten und Entwicklungspsychologen, Pädagogen, Medienwissenschaftler – und der grosse Puppenbauer Jim Henson. ALPHABET ODER AUTONOMIE? Die Sesamstrasse unterschied sich von anderen Kindersendungen in den USA auch dadurch, dass sie nicht kommerziell ausgerichtet war und deshalb ohne Werbeunterbrechung und Quotenwettbewerb auskam. Ein Finanzierungsmodell brauchte das Programm trotzdem; früh war klar, dass die Sendung auch in andere Länder exportiert werden sollte. Trotz ihrer amerikanischen Wurzeln verstand sich die Sesamstrasse im Kern als kulturübergreifend, mit einem universellen Anliegen: Welchem Kind wäre nicht damit gedient, dass es Buchstabieren und Zählen lernte? Doch so einfach war es nicht, wie die dänische Medienhistorikerin Helle Strandgaard Jensen in einer Arbeit zu den Anfängen der Sesamstrasse in Europa schreibt. Wie so vieles, was aus Amerika kam, wurde auch die Sesamstrasse mit einer Mischung aus Begeisterung, Faszination und herablassender Skepsis empfangen. Zudem fragte man sich: Machte dieses hektische Format nicht ganz kirre? Wollten die Amerikaner den jungen Zuschauern nicht einfach ihre Krümelmonster-Kalender und Elmo-Schallplatten unterjubeln? Und obwohl man sich zu beiden Seiten des Atlantiks einig war, dass den Kleinen

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Von MELANIE BORTER (Auswahl)

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«Ulla aus dem Eulenwald. Medienpädagogische Geschichten für Kinder zwischen drei und acht Jahren.» Eveline Hipeli (Text) und Cornelia Diethelm (Illustration), Band 1–5, Lehrmittelverlag Zürich. «Ullas Wunsch», das letzte der fünf Ulla-­Bücher, wird erst Ende November erscheinen, kann jedoch schon vorbestellt werden. ulladieeule.ch

«Medien-Kids. Bewusst umgehen mit allen Medien – von Anfang an», Eveline Hipeli, Beobachter-Edition, 216 Seiten. Das Buch bietet nützliche Tipps für Eltern, Interessierte, aber auch Lehrpersonen. Weiterführende Tipps, Links sowie praktische Arbeitsvorlagen runden den Ratgeber ab.

wenigstens pädagogisch Gehaltvolles geboten werden sollte, wenn sie nun allem Expertenrat zum Trotz auch schon vor der Kiste hockten: Die Vorstellungen, wie das Fernsehen seinen Beitrag an die kindliche Entwicklung leisten könnte, fielen recht unterschiedlich aus. In den Vereinigten Staaten war die Sesamstrasse eine Antwort auf das zunehmende Bewusstsein, wie weit Kinder aus wenig privilegierten Familien schulisch hinter anderen zurücklagen. Es war die Zeit der Bürgerrechtsbewegung und nationaler Programme zur Bekämpfung von Armut. Ein früherer und breiterer Zugang zu formaler Bildung, so die Hoffnung, würde der wachsenden Chancenungleichheit in der Gesellschaft entgegenwirken. Je eher Kinder an solche Lerninhalte herangeführt würden, und sei es via Flimmerkiste, desto grösser ihre Chance auf eine vielversprechende Schulzeit, auf ein erfolgreiches Leben als Erwachsene. So viel Vertrauen brachten die Europäer dem etablierten Bildungssystem längst nicht mehr entgegen. Hier traf die Sesamstrasse auf eine Haltung, die ganz im Zeichen der hiesigen Achtundsechziger-Bewegung stand: Gutes Kinderfernsehen sollte keine Annäherung an die traditionelle Schule sei; eher schon sollte es zur kritischen Auseinandersetzung mit dieser befähigen. Kinder sollten ermutigt werden, Normen und Werte früherer Generationen zu hinterfragen. Gesellschaftlicher Fortschritt komme nicht zustande, so die Überzeugung, indem Dreijährige bis zwanzig zählen lernten. Sondern indem man Kindern vermittle, dass auch sie ihren Beitrag zu einem gerechteren Zusammenleben leisten können. Ein Programm wie die Sesamstrasse sollte deshalb in erster Linie soziale Fähigkeiten vermitteln, nicht kognitive Lerninhalte. Deutschland gehörte damals zu den ersten europäischen Ländern, die die Sesamstrasse in ihr Fernsehprogramm aufnahmen, ganz zu Beginn im Original auf Englisch, dann synchronisiert. Früh aber zeichnete sich der Wunsch ab, das amerikanische Format um eigene, auf ein deutsches Publikum zugeschnittene Segmente zu ergänzen: eben, mehr Sozialkompetenz, weniger Buchstabenfolgen. 1973 ging die erste Koproduktion auf Sendung. Bis heute besteht die Sesamstrasse, mit der auch Schweizer Kinder aufwachsen, aus einem Mix aus synchronisierten Originalse-

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~ Dossier ~ MEDIENKONSUM

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quenzen und eigenen Geschichten und Charakteren. Figuren wie Wolle und Pferd etwa (deren Popularität vor einigen Jahren im Spin-off-Programm «Eine Möhre für zwei» mündete) hat die Muttergesellschaft Sesame Workshop in New York eigens für die deutsche Version entworfen. GROSSE SORGEN, GROSSES HOFFEN So einzigartig die Sesamstrasse in vielerlei Hinsicht ist, so sehr steht ihre Geschichte für die zwiespältigen Gefühle, die wir jedem neuen Medium entgegenbringen. Schon immer sorg-

«#Familie – Entspannter Umgang mit digitalen Medien», Detlef Scholz, Carl-Auer, 176 Seiten. Den richtigen Umgang mit M ­ edien

ten sich Erwachsene, wenn Kinder dem Sog einer bisher unvertrauten Kommunikationsform erlagen. Ob Märchenbuch, Comicheft oder Hörspiel, ob Spielfilm, Videogame oder App – die anfänglichen Befürchtungen sind stets dieselben: Wird es der kindlichen Entwicklung schaden? Vermag das Kind noch zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden? Wird es das Interesse an anderen Aktivitäten verlieren, sich von seinen Freunden zurückziehen? Verkümmert seine Vorstellungskraft, seine Fantasie und Kreativität? Zur grossen Sorge gesellen sich aber oft auch grosse Hoffnungen: Was könnte das neue Medium nur alles bewirken, wenn es dem Kind in durchdachter Form vorgelegt würde, wenn es das Richtige läse, hörte, schaute? Würde hier nicht die Gesellschaft an der Wurzel in eine neue Richtung gelenkt? Die Wissenschaftlerin Strandgaard Jensen hat untersucht, welche Debatten im Skandinavien der Fünfziger- und Siebzigerjahre über angemessene Kinderlektüre geführt wurden. Erziehungsfachleute hätten Enid Blyton damals ebenso zur Gefahr erklärt wie Superman, schreibt sie. Sogar die Unesco habe vor dem schädlichen Einfluss amerikanischer Superhelden gewarnt. Neben einer Homogenisierung westlicher Kultur und der Verbreitung kapitalistischen Gedankenguts fürchtete man, dass Superman und seine Kollegen mit ihren wenig demokratischen Lösungsansätzen den Glauben an den Wohlfahrtsstaat untergraben würden. Eltern, die den Nachwuchs Comics lesen liessen oder gar selber solche lasen, gefährdeten also nicht nur die Entwicklung ihres Kindes – sie schwächten auch das politische Fundament ihres Landes. Umso entscheidender war es, Kinder mit adäquater Lektüre

lernen Kinder nicht in den Medien, sondern in der Familie, sagt der Autor Detlef Scholz. Er beschreibt darin auch alltägliche Situationen im Leben mit Kindern treffend und unterhaltend.

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MEDIENKOMPE

Für Eltern und Fachper sonen

TENZ

Tipps zum siche ren Umgang mit

digitalen Medien

«MEDIENKOMPETENZ Tipps zum sicheren Umgang mit digitalen Medien», Jugend und Medien / ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Herausgeber). 44 Seiten. Gratis-Download: jugendundmedien.ch und zhaw.ch/psychologie/medienkompetenz. Ein übersichtlicher Leitfaden, der häufig gestellte Fragen rund um das Thema Jugend und digitale Medien beantwortet. Er möchte die Erwachsenen ermutigen, Kinder und Jugendliche im Umgang mit digitalen Medien aktiv zu begleiten.


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Von MELANIE BORTER (Auswahl)

vertraut zu machen. In den Siebzigerjahren dann war plötzlich nicht mehr nur suspekt, was sowieso schon als Trash galt, sondern auch das, was bisher unter guter Kinderliteratur lief: Zu moralisch, zu weltfremd, zu idealisierend seien solche Bücher; kein Wunder,  dass Mädchen und Jungen auf Schund auswichen. Lesen sollte Kindern nun ermöglichen, die sozialen Probleme auf der Welt und bei sich zu Hause zu benennen und anzugehen. Alles eine Frage der richtigen Lektüre? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen: Das Buch, der Fernseher, das Smartphone, sie können Gutes tun und Schaden anrichten – aber beides üblicherweise nicht in dem Ausmass, in dem wir uns das vorstellen. Auch die Sesamstrasse hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder messbare Erfolge erzielt. Der Graben zwischen Arm und Reich ist in den Vereinigten Staaten in derselben Zeit trotzdem nicht kleiner, sondern im Gegenteil um ein Vielfaches grösser geworden. AUSZEIT VOM PÄDAGOGISCHEN GOLDSTANDARD Jede Generation lernt, mit den Medien ihrer Zeit umzugehen. Erwachsene können Kinder auf diesem Weg begleiten, sie können sie an neue Medienformen heranführen und einen guten Umgang damit zeigen. Smartphones und Tablets pauschal zu verbieten, hält die Medienpädagogin Eveline Hipeli für keine gute Idee. Wie schon das Radio und der Fernseher vor ihnen werden auch sie nicht so rasch wieder aus unserem Alltag verschwinden, egal, was wir von ihnen halten. Vielen Erwachsenen ist es zwar lieber, wenn ihre Enkel, Nichten und Töchter einer CD lauschen statt Spiele-Apps herunterladen. Das habe jedoch wenig damit zu tun, dass bestimmte Medienformen grundsätzlich besser wären als andere, sagt Hipeli, die an der Pädagogischen Hochschule Zürich lehrt. «Es gibt auch grottenschlechte Hörspiele.» Unsere Vorlieben hängen viel mehr mit den Medienerfahrungen der eigenen Kindheit zusammen. Wir vertrauen der Kasperli-Kasette, weil sie uns einst selbst gemütliche Regennachmittage auf der Couch beschert hat – auf eigene Minecraft-Erinnerungen können wir hingegen nicht zurückgreifen. Das bedeutet aber auch: Was die Kinder selbst an Geschichten und Spielen auswählen, scheint uns Erwachsenen oft suspekt. Man sollte es deshalb auch einfach mal aushalten, wenn der Sohn sich für Trickfilme begeistert, denen man so gar nichts abgewinnen kann, solange das Angebot altersgerecht ist, wie Hipeli sagt. Es muss nicht immer alles pädagogischer Goldstandard sein. «Auch Kinder dürfen sich mal zweckfrei unterhalten.»

Können Kinder Realität und Fiktion in den Medien unterscheiden? Die Fähigkeit, zwischen einer erfundenen Handlung und einer wahren Begebenheit zu unterscheiden, beginnt sich etwa mit dem Eintritt in die Primarschule zu entwickeln. Beim Fernsehen hilft es den Kindern, Wahres von Erfundenem besser zu unterscheiden, wenn die Eltern mitschauen und sie aktiv begleiten.

Kann man Kinder vor dem TV alleine lassen? Der Fernseher sollte nicht als Babysitter eingesetzt werden. Dies gilt auch für andere Geräte wie Tablets oder Smartphones, auf denen TV-Inhalte oder YouTube-Videos abgespielt werden. Erwachsene sollten Kinder (v.a. im Vorschul- und Primarschulalter) so oft es geht beim Fernsehen begleiten, weil damit Fragen unmittelbar geklärt werden und Kinder Fernsehinhalte dank Gesprächen besser einordnen können. Bei YouTube genügt es zudem oft nicht, einfach hinzuhören, da nicht altersgerechte Videos manchmal mit kindlicher Musik unterlegt werden.

Verändert ein hoher Fernsehkonsum die Wahrnehmung der Wirklichkeit? Es konnte nachgewiesen werden, dass Vielseher im Vergleich zu Wenigsehern ihr Umfeld – wie durch eine Art Fernsehbrille verzerrt – als gewalttätiger wahrnehmen, als es in Wirklichkeit ist. Medien prägen auch bestimmte Vorstellungen von der Realität wie beispielsweise Familienbilder, Geschlechterrollen sowie Klischees von Minderheiten.

Quelle: Broschüre «Medienkompetenz. Tipps zum sicheren Umgang mit digitalen Medien» jugendundmedien.ch


~ Dossier ~ MEDIENKONSUM

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Von MELANIE BORTER (Auswahl)

Nationale Plattform Jugend und Medien Jugend und Medien ist die nationale Plattform des Schweizerischen Bundesamts für Sozialversicherungen zur Förderung von Medienkompetenzen. Sie verfolgt im Auftrag des Bundesrats das Ziel, dass Kinder und Jugendliche sicher und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umgehen. Darauf sind viele nützliche Tipps auch für Eltern und Grosseltern. jugendundmedien.ch Hintergrundwissen und konkrete Tipps «SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht.» ist eine gemeinsame Initiative vom Deutschen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern Das Erste (ARD) und ZDF und der Zeitschrift TV SPIELFILM. Die Website ist ein übersichtlicher, umfassender Medienratgeber für Familien, bietet aktuelle News aus der Medienwelt, Hintergrundwissen zur Medienerziehung sowie konkrete Tipps für den Familienalltag mit Medien. Mediencoaches beantworten Fragen und diverses Informationsmaterial kann heruntergeladen oder online bestellt werden. schau-hin.info Mit dem Vorlesen fangen für das Kind erste Medienmomente an. Je jünger das Kind, desto enger sollte es beim Medien­ umgang begleitet werden. Kinder- und altersgerechte Angebote auswählen und das Kind immer stärker bei der Auswahl einbinden. Kein Kind unter drei Jahren verpasst etwas, wenn es noch keine Bildschirmmedien konsumiert. Über inhaltliche und zeitliche Regeln, die zu Hause gelten, entscheidet jede Familie selbst. Die Regeln der Grosseltern dürfen abweichen, sollten aber nicht gegensätzlich sein. Während der Schlafenszeit sollte das Handy nicht im Schlafzimmer sein. Auch im Hinblick auf die Nutzung von (Bildschirm-)Medien sind Eltern und Grosseltern Vorbilder.

Kindgerechtes Suchen im Internet Für Kinder empfiehlt sich, statt einer gängigen Suchmaschine wie Google eine spezielle Kindersuchmaschine, zum Beispiel: blinde-kuh.de, fragfinn.de oder helles-koepfchen.de. Diese haben den Vorteil, dass sie kindergerechte Inhalte und bei einer Suchanfrage eine überschaubare Anzahl von Ergebnissen anzeigen.

Alternative zu YouTube Besonders für Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter bietet sich die Nutzung von YouTube Kids als Alternative an. In der App kann ein Timer eingestellt werden, der nur eine begrenzte Nutzungszeit erlaubt. Zudem werden Videoinhalte vorab per Algorithmus geprüft, um nicht altersgerechte oder gefährdende Clips möglichst herauszufiltern. Am wichtigsten ist, dass auch Grosseltern ihre Kinder bei der YouTube-Nutzung begleiten, um Inhalte und Nutzungszeiten im Blick zu haben. Je älter Kinder werden, desto selbstständiger können sie solche Angebote nutzen.

# 11 ~ 2019

Alternative zu Nachrichten Wenn Eltern Nachrichten schauen, sollten Kinder unter zehn Jahren am besten nicht im Raum sein. Sie können Bilder und Informationen aufnehmen, sich jedoch nicht von dem Gesehenen distanzieren. Besser geeignet sind Kindernachrichten. Die Nachrichtensendung «logo!» läuft bei KiKA abends zwischen 19 und 20 Uhr. Bei «Neuneinhalb» wird immer samstags um 8.20 Uhr im Ersten (ARD) kindgerecht informiert. Weitere News- und Informationsseiten für Kinder sind zum Beispiel: Zambo (SRF), mySchool (SRF), news4kids.de oder die Sendung Einstein Junior (RTL).


~ Aus der Praxis ~ DER HAUSARZT

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Help !

Heisse Post für Omi (85) von icon_27 (22). Die Glosse aus der Feder von Hausarzt Edy Riesen – willkommen im realen Leben!

EDY RIESEN (70) war als Hausarzt in Ziefen (BL) tätig. Er führte bis vor Kurzem eine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

Dearest Omi Heute Morgen Hautausschlag entdeckt und sofort gegoogelt. Zum Verzweifeln, sieht alles gleich aus. Rote Flecken bis zum Abwinken, arms and legs, all over. Nur unter dem Tattoo nicht gut visible, aber sonst until the top. Juckt teuflisch, scratch wie ein Irrer. Könnte Allergie sein oder nicht, aber auch Virus Attacke, you never know. Ich poste meinen Chatfriends: Leute, suche Rat wegen akutem Fleckfieber. Who gets an idea? floody77girl meldet sich sofort und flutet mich mit Text bis über beide Ohren. Irgendetwas von Erdbeerfieber. Weitere Teilnehmer melden sich: elefant13 und schabe05. Alle spekulieren wild über meine Pictures, die nun im Umlauf sind. Coole Sache an sich, Pics posten, produziert aber in meinem Fall mehr Fragen als Hilfe. Da ich so nicht zur Arbeit gehen kann, SMS an Büro: «Komme nicht wegen Krankheit, könnte ansteckend sein.» Ant-

# 11 ~ 2019


# 11 ~ 2019

KRISTIN BAUER Geschäftsführerin der Amavita Apotheke Schneeberger in Arlesheim BL

~ Amavita-Ratgeber ~

SO MACHEN SIE DER SCHNUPFENNASE BEINE … Der Winter klopft an die Tür, da ist es höchste Zeit, die Kleinen für die Grippesaison zu rüsten und ihr

Anzeige

wort kommt innert Minuten. Unbedingt zu Hause bleiben, schicken eine Kiste work online. Können dich hier nicht brauchen wegen Gefahr von Flecken-Flächenbrand im Grossraumbüro. Aus Langeweile später Internetseite von Deutscher Hautklinik gecheckt. Nach der Durchsicht von geschätzt hundertfünfzig Krankheitsbildern mit Tausenden von Fotos nimmt der Juckreiz nochmals zu. Da auch Syphilis infrage kommt, ziemlich Panik. Verdammt, wann habe ich das letzte Mal …? Eintreffen von weiteren Nachrichten. Darunter viel Bullshit von siouxF und U¬_boatcaptain. Von auntie6? wenigstens Trost (typisch Frau). Ein paar Kilo Emojis und Empathie tonnenweise, aber kratzen muss ich trotzdem. Ab unter die Dusche, was vorübergehend hilft, aber nach dem heftigen Reiben mit dem Badetuch noch mehr juckt als vorher. Ablenkung mit Games nützt – zwei Stunden lang, aber dann geht es wieder los, und wie. Ich glühe wie ein Lampion in der Dämmerung. Schliesslich werfe ich das Handtuch nach der dritten Dusche buchstäblich und im übertragenen Sinn und rufe das Medicentre an. Die nehmen jeden immer und zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit, Festtage inklusive. Zwar nicht so persönlich, aber bekomme Termin um 20.30 Uhr. Muss also noch vier Stunden überbrücken. Versuche für die Firma zu arbeiten. Worken bringt nichts, mache mehr Fehler als ich Flecken habe, was etwas heissen will! Also doch lieber gamen bis zum Umfallen. Schnell noch kurz Feedback posten an meine Freunde im Netz (siehe oben): Skin still on fire, icon_27 still alive. Bleibt noch Frage, wie ich zum Medicentre komme, da draussen 36 Grad und mit dem City Bike nicht so günstig. Also Taxi rufen. Der Taxifahrer schliesst die Autotür sofort wieder, als er mich sieht, und fährt davon. So sehe ich also aus. Am Schluss doch das Bike gesattelt und wie der einsame Cowboy gegen die untergehende Sonne geritten. Tröstlicher Gedanke an meinen Lieblingshelden: Lucky Luke, the lonesome cowboy, der hatte es auch nicht immer leicht. Um 21.03 Uhr endlich bei der Ärztin, die mich von Kopf bis Fuss checkt, nachdem sie mich befragt hat. Ein einfaches Nesselfieber, alles nicht so tragisch, nur lästig, nicht gefährlich, in ein, zwei Tagen vorbei, 30 Prozent der human beings können das im Leben haben. Paar Pillen bekommen. Zu Hause noch eine Dosis gamen und dann streame ich eine Netflixfolge aus der Serie Dr. Wondernet, die Ärztin, die den Arztbesuch endgültig unnötig macht. Nach einem Spiegelei mit Ketchup, «Klappe» für meinen Personalmovie. Um 02.30 End of the Game. Ein letztes Selfie, da ich schon mal nackt dastehe, sonst glaubt es kein Mensch. Stelle ich aber nicht auf Facebook, don’t worry, Oma! Love you icon_27 •

Immunsystem auf Vordermann zu bringen. Zur Stärkung der Immunabwehr helfen: Für Kinder ab 0 Jahren: Weleda Sanddorn Vitalsaft, besteht zu 100 Prozent aus Fruchtfleisch und enthält viel Vitamin C. Für Kinder ab 3 Jahren: MultiSanasol. Aufbaumittel und Nahrungsergänzung mit zehn wichtigen Vitaminen. Für Kinder ab 4 Jahren: Echinaforce Junior mit Sonnenhutextrakt. Resistenz-Tabletten mit natürlichem Orangen-Aroma. Und natürlich: viel Bewegung an der frischen Luft! Zum Beispiel beim gemeinsamen Drachensteigenlassen. Doch was, wenn es bereits zu spät ist? Die Nase trieft, der Hals kratzt. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung helfen Rachifanten, die sehen nicht nur lustig aus, sondern eignen sich auch bestens bei ersten Halsschmerzen. Und wenn die Nase läuft: Triofan Spray, der wirkt abschwellend und macht die Nase wieder frei. Wir wünschen Ihnen und Ihren Enkeln gute Gesundheit! Ein Artikel in Zusammenarbeit mit


~ Beratung ~ DIE HEBAMME

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Unverhofft eine neue Rolle

Grosseltern zu werden, kann neben der grossen Freude mitunter auch unangenehme Gefühe in einem selbst auslösen.

durchstarten. Mir wurde eine grosse Chance geboten; eine Aufgabe mit grosser Verantwortung, die mich sehr fordert, aber auch sehr glücklich macht. Und jetzt soll ich schon wieder Kinder hüten?» Eine andere Oma bestätigt: «Mir geht es genauso. Und trotzdem will ich eine innige Beziehung zum EnMARIANNE GRÄDEL (55) ist freischaffende Hebamme und Autorin. Sie lebt in Burgdorf. Gemeinsam mit ihrem Mann bietet sie einen Austausch für Grosseltern an. In ihrer PatchworkFamilie gibt es fünf Kinder und sechs Enkelkinder. gross-eltern.ch mariannegraedel.ch

D

ie Wöchnerin begrüsst mich mit verweinten Augen. «Mein Vater hat gestern gesagt, er könne sich trotz aller Freude über das erste Enkelkind nicht vorstellen, Opa zu sein. Das sei einfach noch nicht seine Rolle. Mit fünfzig Jahren zum alten Eisen zu gehören, passe ihm nicht.» Mitten in ihrem Hormontief erzählt mir die junge Mutter, er sei ja selber schuld, schliesslich habe er selbst seine Kinder jung gehabt und dass sie mit fünfundzwanzig Mutter werde, sei ihre Entscheidung und sie brauche doch keine Rücksicht auf ihn zu nehmen, oder?» Sie fühlt sich verletzt. Das alles ist keine neue Erscheinung für mich als Hebamme. Innerhalb meines Angebots «Austausch für Grosseltern» höre ich öfter von ambivalenten Gefühlen in Bezug aufs Grosselternwerden. «Das Hauptproblem ist, dass wir ungefragt in einen neuen Lebensabschnitt hineinkatapultiert werden. Ähnlich einem Schicksalsschlag», hat einmal eine junge Oma gesagt; «bei aller Begeisterung und Liebe zum Enkelkind darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass das etwas mit uns macht.» Bei einigen löst die neue Aufgabe eine leichte Panik aus. «Ich habe eben eine neue Stelle angetreten. Nach der Kinderphase will ich nochmal richtig

kelsohn haben. Als ich anfangs aufs regelmässige Betreuen verzichten wollte, suchten die Eltern einen Kitaplatz. Für mich stimmte das dann aber gar nicht und wir setzten uns nochmals zusammen. Nun habe ich mein Pensum reduziert und geniesse die Zeit mit dem Kleinen wider Erwarten sehr. Und wenn ich auf der Strasse als seine Mutter angesprochen werde, schmeichelt mir das.» Bei anderen löst der neue Lebensabschnitt Gedanken über die eigene Endlichkeit aus. «Ich komme ungewollt in einen Bilanz-Modus hinein,» fügt ein Grossvater an. Und erläutert: «Es stellen sich Fragen nach Verpasstem, Verfehlungen, auch Schuld und Versagen. Daneben sicher auch Stolz über Geleistetes und Vorfreude auf Kommendes.» Ältere Grosseltern wiederum erleben die Geburt ihres ersten Enkelkindes anders: «Wir haben erst Mitte siebzig das erste Enkelkind bekommen. Es ist so schade, wir werden höchstwahrscheinlich nicht mehr erleben dürfen, wie es erwachsen wird. Das macht uns traurig.» Ich spreche mit meiner Wöchnerin und kann sie etwas beruhigen. Auch wir Grosseltern sind mit der neuen Rolle herausgefordert und müssen uns erstmal neu orientieren. Dass dabei ungeschickte Äusserungen gemacht werden, hat nichts mit Lieblosigkeit zu tun. Viele von uns haben neben Kindern und Enkeln auch noch betagte Eltern. Das kann schon mal überfordernd sein. «Lass deinem Vater Zeit. Fokussiere auf die Würde deines neuen Standes als Mutter. Bleib trotzdem seine Tochter. Vielleicht hilft es, ihm zu danken für all das Gute, das er in dein Leben hineingelegt hat und das du weitergeben willst?» •

# 11 ~ 2019


~ Beratung ~ DIE PSYCHOLOGIN

«  Ich bin auch keine grosse Fleischesserin, sehe es aber nicht so eng »

S

eit einer gefühlten Ewigkeit sind sich Fachleute uneins darüber, was denn gesunde und ökologisch verantwortliche Ernährung ist. Immer wieder werden Forschungsergebnisse veröffentlicht, die belegen sollen, dass der Verzehr eines bestimmten Lebensmittels – und dazu gehört selbstverständlich auch Fleisch – zu Krankheiten führt oder gar die Lebenserwartung drastisch verkürzt. Nach einer gewissen Zeit wird eine neue Studie von anderen Auftraggebern publiziert, die das genaue Gegenteil behauptet, was wiederum Jahre später … Sie wissen schon. Nun zur konkreten Frage der vegetarischen Ernährung Ihrer Enkelkinder: In den ersten Lebensjahren und im Idealfall übernehmen Kinder ja widerspruchslos die Ernährungsgewohnheiten der El-

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GROSSMUTTER (68): Meine Tochter und mein Schwiegersohn legen grossen Wert auf eine ökologisch verantwortliche Lebensweise. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie kein Fleisch essen und Plastikspiel­ sachen für die beiden Buben absolut tabu sind. Ich selbst bin auch keine grosse Fleischesserin, sehe es aber nicht so eng. Das führt immer wieder zu Konflikten zwischen mir und meiner Tochter, zumal die beiden Kinder, wenn sie bei mir zu Besuch sind, nichts lieber essen als Bratwürste. Einerseits möchte ich das den Kindern nicht vorenthalten, anderseits aber auch keinen Streit mit meiner Tochter provozieren. Was soll ich tun?

DAGMAR SCHIFFERLI (67) ist Psychologin und Dozentin für Gerontologie und Sozialpädagogik, veröffentlicht zudem Romane und Erzählungen. Sie hat eine Tochter und drei Enkelkinder. dagmarschifferli.ch Fragen an: beratung@grosseltern-magazin.ch Die Fragen werden anonymisiert.

tern. Mit zunehmendem Alter lernen sie jedoch andere Nahrungsmittel und Menüs kennen, sei es in der Kita, am Mittagstisch oder bei den Freundinnen oder Freunden zu Hause. Weil sie so sein wollen wie ihre Gespänli, essen sie dann eben auch, was die Gespänli essen und kommen dabei möglicherweise auf den Geschmack von Lebensmitteln, die ihre Eltern ablehnen. Das Essen daheim wirkt dann mitunter zu einseitig, was die Kinder, auch dann, wenn sie bei Ihnen sind, kompensieren möchten.

# 11 ~ 2019

Aus Ihrer Frage geht nicht hervor, wie oft die Enkel bei Ihnen zu Besuch sind. Vielleicht spielt das für Ihre Tochter auch gar keine Rolle, weil es sich bei ihrer Einstellung um eine prinzipielle Sache handelt. In einer solchen Situation lässt sich leider nur schwer argumentieren. Offenkundig ist jedoch, dass die beiden Buben ungeachtet der elterlichen Doktrin gerne Würste essen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Grosseltern durchaus eine gewisse Freiheit beanspruchen können, aufzutischen, was auch ihnen selbst schmeckt. Es muss ja nicht jedes Mal Fleisch sein, denn in der Abwechslung liegt bekanntlich die Würze. Und bevor der Streit mit ihrer Tochter eskaliert, wären ja zwischendurch auch vegetarische Würste auf (Weizen-)Eiweiss- und Sojabasis eine schmackhafte Möglichkeit. Guten Appetit! •


58 Von KARIN DEHMER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

ST. GALLER RHEINTAL DIEPOLDSAU ALTSTÄTTEN

FELDKIRCH (A)

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BUCHS VADUZ (FL) SEVELEN

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Das St.Galler Rheintal erstreckt sich von Sargans bis zum Bodensee. Auf dem Velo entlang des Rheins hat man Sicht hinüber nach Liechtenstein und Österreich.

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~ Herausgepickt ~

ALLES AUF DEM DAMM Die Fahrt auf dem

und versteckten Winkeln. Faszinierend auch die stets

Rhein-Radweg zwischen Buchs und St. Margrethen ist ein beliebter Familienausflug. Auf fast ausschliesslich asphaltierter Strecke geht es auf oder neben dem Rheindamm geradeaus Richtung Bodensee. Für die 42 Kilometer braucht man als Familie und mit Pausen rund 4 Stunden. Die Strecke ist auch bei Inlineskatern sehr beliebt.

wechselnden Farben des imposanten Erzlagers.

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BERGWERK GONZEN Im 90 Kilometer langen Stollenlabyrinth wurden bis 1966 Erze wie Hämatit, Magnetit und Hausmannit gefördert. Bergwerksbesuchenden eröffnet sich die spannende Welt untertag auf einem geführten Rundgang durch Stollen, über Galerien, Fahrungen und Bremsberge, vorbei an tiefen Silos, Gesenken

bergwerk-gonzen.ch

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SCHLUCHTENWEG SEVELEN Unscheinbar und versteckt liegt das wilde Geissbergtobel direkt hinter dem Dorf Sevelen. Von der Bushaltestelle Rathaus gelangt man an den Waldrand, wo der Schluchtenweg mit einer Treppe beginnt. Immer tiefer taucht man ein in den dichten Wald, der fast wie eine Traumwelt ist. Dem Weg entlang erfährt man an 16 Stationen Spannendes über Heil und Segen des Wassers, aber auch über seine Gefahren und geo­ logischen Prozesse. Dauer: 2 Stunden, nicht kinderwagentauglich.

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NOCH MEHR NATUR IM «RHINTEL» Die Gemeinden des St. Galler Rheintals befinden sich bis auf Diepoldsau alle auf der westlichen Seite des Rheins. Ein Teil von Diepoldsau ist umgeben vom alten Flusslauf des Rheins, weiter unten wurde dieser begradigt und führt nun mitten durch das Dorf. Ein Besuch im wunderschönen Naturgebiet des Alten Rheins lohnt sich bei jeder Jahreszeit. Weiter südlich von Diepoldsau, in Buchs, präsentiert der Greifvogelpark auf 10 000 Quadratmetern einen in der Schweiz einmaligen Bestand an verschiedenen Greifvogel- und Eulenarten: Eulen, Käuze, Adler, Bussarde, Milane, Falken, Geier und sogar einen Anden-Kondor – der grösste Greifvogel der Welt – gibt es zu bestaunen. Der Park ist in den Wintermonaten jeweils von Freitag bis Sonntag an den Nachmittagen geöffnet. Es gibt eine grosse Grillstation, einen Spielplatz und ein Restaurant. Für Flugshows muss man im Frühjahr zurückkehren. greifvogelpark.ch

Die Appenzeller Bahnen verbinden das Rheintaler Altstätten mit dem Appenzellerland. Auf den steilen Streckenabschnitten kommen Zahnräder zum Einsatz. Wenn die Schneelage es zulässt, wird die alte Strasse auf den Stoss (nicht zu verwechseln mit dem Stoos im Kanton Schwyz), die neben den Schienen verläuft, als Schlittelweg markiert.


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Wandern ~

Auf der Sonnenseite 744 m

645 m

486 m

I

Foto: lumiere.ch

m Wallis sind die Trauben mittlerweile abgeerntet, die Produktion des neuen Jahrgangs ist im vollen Gang. Bei einer Wanderung durch die Weinberge oberhalb von Sion, entlang der mittelalterlichen Suonen (frz. Bisse), ist man bei schönem Wetter auch im Spätherbst auf der Sonnenseite. Ab dem Bahnhof geht es zuerst durchs Dorf und in einer schwachen Steigung hinauf Richtung dem Weiler Drône in der Gemeinde Savièse. Die Suone von Lentine wird gespiesen vom Flüsschen Sionne und bewässert die Rebberge von Savièse und Sion. Dôle und andere Walliser Weine haben hier ihren Ursprung. Unterhalb von Drône folgt man der Suone bis zu ihrer Mündung in den Lac du Mont d’Orge. Der See liegt inmitten von unberührter Natur unterhalb einer mittelalterlichen Burgruine, ein perfekter Ort für ein Picknick. Wanderzeit bis hier: 90 Minuten. Vom See gelangt man zu Fuss in rund 40 Minuten zurück nach Sion oder man geht 7 Minuten bis zur Haltestelle «La Muraz» und nimmt den Bus. ~KD

SUONE VON LENTINE, SION Start: Sion, Bahnhof Ziel: Lac du Mont d'Orge, Sion Zeit: 90 Minuten

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~ Kinder- und Jugendliteraturfestival ~

ABRAXAS Zum achten Mal findet in Zug das Kinder- und Jugendliteraturfestival Abraxas statt. Während zwei Tagen gibt es klassische Lesungen, musikalische Lesungen, szenische Lesungen, Zeichnungs- und Schreibwerkstätten und vieles mehr. Für verschiedene Altersklassen. ~KD 9./10. November Verschiedene Orte auf dem Burgbachareal Eintritt zu allen Veranstaltungen gratis, beschränkte Platzzahl. abraxas-festival.ch

~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 2.11. – Aarau

WO DIIS HUUS WOHNT

Die Eltern haben kaum Zeit für Coraline. Sie beginnt, allein das neue Haus zu erforschen und entdeckt eine geheimnisvolle Tür. Die fantastischen und unheimlichen Erlebnisse Coralines erinnern an Alice im Wunderland. Div. Spielzeiten. Tickets ab 30 Franken. Opernhaus. Opernhaus.ch

2./3.11. und 9./10.11. – Dietikon

17.11. – Visp

Foto: Landesmuseum, Zürich

Nach der erfolgreichen Ausstellung im Landesmuseum Zürich lässt nun auch das Forum Schweizer Geschichte in Schwyz seine Besucherinnen und Besucher in die Welt von beliebten Schweizer Bilderbuch-Klassikern eintauchen. Joggeli, Pitschi, Globi und Co freuen sich darauf, wieder- und neu entdeckt zu werden. ~KD 2.11.2019–15.3.2020 Di–So: 10–17 Uhr Kinder: gratis, Erwachsene: 10 Franken Forum Schweizer Geschichte Zeughausstrasse 5 6430 Schwyz forumschwyz.ch

PIPPI IN TAKA-TUKA-LAND

Kasperl und Seppl machen sich auf, den wilden Räuber Hotzenplotz zu fangen, der Grossmutters Kaffeemühle gestohlen hat. Puppentheater. Ab 6 Jahren. 14.30–15.30 Uhr. Kinder 12 Franken, Erwachsene 15 Franken. Theater Potztuusig. kasperlibuehne.ch

Packende Musik, ein aufregendes Abenteuer und viel Spass. Ein liebevoll und bunt inszeniertes Musical über Mut, Fantasie und Freundschaft. Ab 5 Jahren. 15–16.15 Uhr. Kinder 20 Franken, Erwachsene 30 Franken. Theater la Poste. lapostevisp.ch

10.11. – Zürich

17.11. – Kriens

MATERIAL KIDS

BILDERBUCHWELTEN

CORALINE

Man kommt woher. Von Eltern, bekannt oder unbekannt, von guten oder schlechten Genen, aus einer Scheidungsfamilie, aus dem Villenviertel, aus einer Sozial­wohnung. Ein Theater über Herkunft. Ab 11 Jahren. 19–20 Uhr. Kinder 30 Franken, Erwachsene 35 Franken. Theater Tuchlaube. tuchlaube.ch

RÄUBER HOTZENPLOTZ

~ Forum Schweizer Geschichte, Schwyz ~

16./24./29.11. – Zürich

Plastik, Stoffe, Schnüre, Karton oder Holzreste: Los geht’s! Ob klein oder gross, du bist die Designerin oder der Designer deiner Welt! Ab 6 Jahren. 14–16.30 Uhr. Kinder 5 Franken, Erwachsene 12 Franken. Museum für Gestaltung, Toni-Areal. museum-gestaltung.ch

SPIELPIDISCO Ein Nachmittag voller Musik und Action für Kinder zwischen 1 und 7 Jahren. 14–17 Uhr. Kinder 10 Franken, Erwachsene 15 Franken. Kita Strampolino. strampolino.ch

20./23./24./27.11. – Winterthur

TOMTE, DER FUCHS UND DER SÜSSE BREI

Dialektmärchen für die ganze Familie. Ab 3 Jahren. 14.30–16 Uhr. Ägerihalle. reisetheater.ch

Hühner, nehmt euch in Acht – über den Schnee schleicht ein hungriger Fuchs! Figurentheater. Ab 5 Jahren. 14.30–15.30 Uhr. Eintritt: 17 Franken. Figurentheater. figurentheater-winterthur.ch

16.11. – Boswil

26.11. – Thun

13.11. – Unterägeri

ROTKÄPPLI

FAMILIENKONZERT «Die Zaubergeige», ein musikalisches Märchen für Gross und Klein, ist in Anlehnung an die einaktige Oper «Der Zaubergeiger» von Jacques Offenbach entstanden. Ab 5 Jahren. 11–12 Uhr. Kinder 5 Franken, Erwachsene 25 Franken. Künstlerhaus Boswil. kuenstlerhausboswil.ch

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GENERATIONENTALK – TABU TOD Alice Hofer (58) sieht im Tod nicht das Ende, sondern die Vollendung des Lebens und ermutigt in ihrer «Praxis für angewandte Vergänglichkeit» zum leichten Abschiednehmen. Alessandro Ardu (28) arbeitet als Bestatter. 19 Uhr. Neue Aula, Gymnasium Thun. generationentandem.ch


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Bräuche in der dunklen Jahreszeit

~ Übernachten ~

Schlafen im Knast

D

as Zentralgefängnis von Luzern wurde 1862 gebaut und war bis 1998 in Betrieb. Heute kann dort, wo früher Verbrecher ihre Zeit abgesessen haben, übernachtet werden. Verschiedene Zimmerkategorien stehen im komplett renovierten Gebäude zur Verfügung, von (bequemen!) Stockbettbis zu grossen Doppelzimmern. Der Gefängnischarme ist im Gebäude erleb- und spürbar, auch wenn in der ehemaligen Gefängnisküche heute ein japanisches Restaurant betrieben wird. Den Hotel-Insassen stehen Tischfussball, Billiard und Dart zur Verfügung und nur ein paar Meter ausserhalb der Gefängnismauern ein Fussballfeld – und das alles mitten in der Stadt. Herr Barabas, übrigens, war ein Künstler, der bis 1975 im Zentralgefängnis eingesperrt war. Er hinterliesss in einer der Zellen eine bis heute erhaltene Malerei von allem, was er während seinem Aufenthalt vermisste: Frauen, Geld und Wein. Vierbettzelle inkl. Frühstück ab 150 Franken. ~KD

Von KARIN DEHMER ( Text) und BEAT HABERMACHER (Fotos)

Beim Eindunklen durch die Gassen und Quartiere zu streifen, ist im Spätherbst und in der Weihnachtszeit am schönsten. Eine kleine Auswahl.

~ Richterswil ~

GRÖSSTER RÄBELIECHTLIUMZUG DER WELT Jeweils am zweiten Samstag im November findet die Richterswiler Räbechilbi statt (Fotos). Ab dem Nachmittag gibt es einen kleinen Markt mit ­Leckereien und warmen Getränken, Schüler verkaufen geschnitzte und verzierte Räben. Beim Einnachten wird es in den Häusern dunkel und unzählige Räben auf Balkonen, Treppen und in Fenstern tauchen den Dorfkern in ein zauberhaftes Licht. 9.11., 18.30 Uhr Start Umzug, raebechilbi.ch

~ Fribourg ~

SANKT NIKOLAUS In Fribourg kommt der Samichlaus immer am ersten Samstag im Dezember. Begleitet von Musikern, Sängern und Schmutzli reitet der heilige St. Nikolaus, Schutzpatron der Stadt, im Fackelschein und unter Glockengeläut durch die Stadt. Vom Turm der Kathedrale spricht er zur Menschenmenge unten auf dem Platz. Ganzer Tag, grosser St. Nikolausmarkt. St. Nikolaus Kathedrale. 7.12., 17 Uhr.

~ Gossau ~

RÄBELIECHTLIFESCHT Barabas Hotel Luzern Löwengraben 16 6004 Luzern 041 417 01 99 info@barabas-luzern.ch barabas-hotel.ch

In Gossau (SG) wird der Räbeliechtliumzug von geschmückten und dekorierten Wagen begleitet, die anschliessend von einer Jury für ihre Kreativität bewertet werden. Als Gruppe kann man sich vorgängig mit einem Wagen anmelden. Ernst-Brugger-Platz. 2.11., 14 Uhr Räbe schnitzen, 18 Uhr Start Umzug, raebeliechtli-gossau.ch

# 11 ~ 2019


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Bern ~

ZIBELEMÄRIT Der Zibelemärit ist eine Mischung aus Bauernmarkt und Volksfest und findet immer am letzten Montag im November statt. Bauern aus der Umgebung bringen über 50 Tonnen Zwiebeln und Knoblauch – in kunstvoll geflochtenen Zöpfen – in die Stadt und ab den frühen ­Morgenstunden füllt sich die Altstadt mit Tausenden von Besuchern. Obere Altstadt. 25.11., 6–18 Uhr.

~ Basel ~

HERBSTMESSE Die Basler Herbstmesse (auf Baseldeutsch kurz «d' Mäss») ist die grösste und älteste Vergnügungsmesse der Schweiz. Seit dem späten Mittelalter wird sie am letzten Samstag im Oktober um Punkt zwölf Räbechilbi, Richterswil

Uhr mittags von den beiden «Mässglöggli» im Turm der Martinskirche eingeläutet. Die Herbstmesse ist eine grosse Chilbi mit dem Charme und dem Stellenwert eines Volksfestes. Münsterplatz, Barfüsserplatz, Messeplatz, Rosentalanlage, Petersplatz. 26.10.–10.11., herbstmesse.bs.ch

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Lioba und Juno malen ihre eigene Version der Originalbilder im Museum Langmatt.

Bei den feinen

Herrschaften D

ie Grossmutter, Lioba (8) und Juno (3) besuchen das Museum Langmatt in Baden, eine ehemalige Fabrikantenvilla voller Kunst. Zuerst fallen ihnen die Klingelknöpfe für die Angestellten auf. Ob die Kinder der Familie die wohl auch benutzen durften? Und wurde ihnen der Kakao aus den Silberkännchen und dem feinen Porzellan serviert? Ob dieses kleine Zimmer wohl der Mama gehörte? Und die vielen Bücher neben dem Kamin haben komische Titel, ah, das ist Französisch! Juno hat ein Fenster angefasst und dabei ihr Schühchen am Sessel abgestützt, der zum Draufzitzen gedacht ist. Die Dame von der Aufsicht mahnt und folgt nun nicht mehr unauffällig. Die drei fliehen in den ersten Stock und machen sich an die Kunstvermittlungs-Aufgaben aus der schönen Filzmappe und einem Köfferchen. Sie sollen die Originalbilder der Postkarten suchen. Und finden gleich das Baby, jöööh – da sind sie schon zu nah am Bild (30 Zentimeter) und die nächste Aufsicht ist ihnen auf den

Fersen. Die Grossmutter lenkt die Kinder auf den Boden und sie malen die Postkarten ab. Juno gelingt eine blaue Ente, die Grossmutter versucht, die Dauerbeobachtung zu ignorieren. Als Lioba ihr Bild impressionistisch vollendet hat, ist es Zeit, Zvieri zu nehmen. Auf der Veranda trinken sie manierlich Rosenlimonade und speisen Torten. Und dann erforschen die Kinder den Park, die Liegestühle, die Statuen und die zeitgenössische Ausstellung in der Garage und sie lieben alles, und die Grossmutter merkt, dass sie nun nicht mehr die Luft anhält. Sie empfiehlt, diese tolle Villa unbedingt zu besuchen, aber vielleicht besser im Rahmen eines Vermittlungsprogramms für Familien. •

M

MUS useum L an EUM gmatt S Bade TEST n ER

Museum Langmatt Römerstrasse 30 5400 Baden Erwachsene 12 Franken, Kinder gratis. Di–Fr: 14-17 Uhr, Sa/So: 11–17 Uhr. langmatt.ch/kunstvermittlung

ELI WILHELM (57) testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. museumstester.ch # 11 ~ 2019


~ Service ~ Publireportage UNTERWEGS SBB RailAway

Zeit für

gemeinsame

E in Zus Ar tike amm li ena n mi t r b e i t

Erlebnisse

Wollen Sie diesen Herbst einen Ausflug mit Ihren Enkelkindern unternehmen und gemeinsame Erinnerungen schaffen? In Zusammenarbeit mit SBB RailAway stellen wir Ihnen spannende Freizeitausflüge vor. Profitieren Sie mit dem SBB RailAway-Kombi-Angebot von 20 Prozent Ermässigung auf die An-/Rückreise mit dem Öffentlichen Verkehr und von bis zu 20 Prozent Ermässigung auf den Eintritt. So können Sie schon während der Anreise die Zeit mit Ihren Enkeln geniessen und sich auf den gemeinsamen Tag freuen. Wussten Sie schon? Auch mit einem GA profitieren Sie von vergünstigten Freizeiterlebnissen. Kaufen Sie Ihr Freizeiterlebnis am bedienten Bahnschalter oder unter sbb.ch/familien, wo Sie noch weitere attraktive RailAway-Kombi-Angebote finden.

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Entdecken Sie die Welt der Schmetterlinge und des Dschungels das ganze Jahr über in einer exotischen Umgebung. Spazieren Sie durch Tropenwälder, vorbei an Mangroven und Weihern, begleitet von Tukanen, Leguanen und vielem mehr. Die sieben Meter hohe Panoramabrücke ist ein Höhepunkt. Nicht zu vergessen ist der tropische Schmetterlingsgarten Papiliorama, das Nachthaus Nocturama, der Streichelzoo und die Naturzone mit einheimischen Schmetterlingen, Insekten und Wildbienen.

Copyright: vision-air.ch

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Ein mittelalterliches Meisterwerk in einer atemberaubenden Umgebung zwischen dem Genfersee und den Alpen. Ob allein, zu zweit oder mit der Familie, entdecken Sie die Burg auf eigene Faust. Kinder von sechs bis zehn Jahren bekommen am Eingang kindgerechte Hilfsmittel. Gehen Sie in der Zeit zurück zu den Herzögen von Savoyen dank einer spannenden Entdeckungsreise und Videos auf Touchscreens. Daneben bietet das Schloss Chillon das ganze Jahr über Ausstellungen, Aufführungen und Konzerte.

WETTBEWERB Senden Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff «Entdecken und Erleben» und Ihrer Adresse an wettbewerb@railaway.ch. Scannen Sie jetzt den QR Code mit Ihrer Handykamera und gelangen Sie direkt zur Wettbewerbsteilnahme.

Unter allen Teilnehmenden verlosen wir ein kostenloses RailAway-Kombi-Angebot für zwei Erwachsene und drei Kinder. Teilnahmeschluss: 30.11.2019. Der Gewinner wird bis Mitte Dezember persönlich benachrichtigt. # 11 ~ 2019


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~ Service ~ BASTELN

Eulen bis Weihnachten Von LYNN DEHMER (Idee) und MARCO SCHARF (Foto)

# 11 ~ 2019


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Gemeinsam mit ihren Nachbarn sollten Sie es schaffen, im November 24 WC-Rollen für diese Adventsüberraschung zu sammeln.

DAS BRAUCHT’S • • • • •

WC- und Haushaltspapier-Rollen Acrylfarbe, Pinsel wasserfeste Filzstifte Washi Tape evtl. Augen zum Ankleben

SO GEHT’S 1 Die WC-Rollen zuerst alle in der gewünschten Grundfarbe bemalen und trocknen lassen. 2 Augen und Schnabel aufmalen oder ankleben, mit Washi Tape verzieren. 3 Die oberen Ränder von der Mitte her nach innen und übereinanderdrücken. 4 Nach dem Füllen die Rollen unten mit Washi Tape zukleben oder mit etwas zerknülltem Küchenpapier stopfen. 5 Die fertigen Eulen mit den Ziffern 1 bis 24 anschreiben.

IDEEN ZUM FÜLLEN Einzelne Süssigkeiten, Radiergummis, Spielzeug­ autos, Glückssteine, Lego- oder Playmobilfiguren, Haargummis, Lippenpommade. zusammengerollte Pixi Bücher, Gutscheine aller Art.

# 11 ~ 2019


~ Service ~ STRICKEN

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ka

T

Von ILONA HERZOG (Gestricktes) und MARCO SCHARF (Foto)

GRÖSSE 134/140 (9–10 Jahre)

MASSE Oberweite 74 cm

MATERIAL Difuso von Lana Grossa, (75% Baumwolle, 25% Polyester, 205 m/50 g), 5 Knäuel (das Modell wurde mit Farbe 02 gestrickt). Ebenfalls möglich: Tynn Line von Sandnes oder Merida von Lamana. Stricknadeln Nr. 3 1/2, Häkelnadel Nr. 3 1/2

STRICKMUSTER I Vorderseite: Rdm, 1 M re, *17 M li, 2 M re, ab * wdh, enden mit 17 M li, 1 M re, Rdm. Rückseite: die M str wie sie erscheinen

STRICKMUSTER II 2 M nach li kreuzen = die 2. M hinter der 1. M durch li str, dann die 1. M re str 2 M nach re kreuzen = die 2. M vor der 1. M durch re str, dann die 1. M li str

MASCHENPROBE 28 M und 38 R = 10 x 10 cm

AUSFÜHRUNG Rückenteil: Anschlag 135 M, eine Rückr in folgender Einteilung str: Rdm, 1 M li *17 M re, 2 M li*, ab * 5 x wdh, enden mit 17 M re, 1 M li, Rdm. Weiter im Strickmuster I str. Für die seitl Schrägung 3 x in jeder 24. Nd in den gl li Streifen abwechselnd die beiden ersten und die beiden letzten M li zus str = 114 M Bei 30 cm ab Anschlag im Muster II wie folgt weiterstr: 1. R: Rdm, 1 M re, *14 M li, 2 M nach li kreuzen (die 2. M hinter der 1. M durch re str, dann die 1. M re str)*, ab * 5 x wdh, enden mit 14 M li, 1 M re, Rdm. 2. R und alle Rückr: die M str wie sie erscheinen. 3. R: Rdm, *2 M nach li kreuzen, 12 M li, 2 M nach re kreuzen*, ab * wdh 5. R: Rdm, *1 M li, 2 M nach li kreuzen, 10 M li, 2 M nach re kreuzen, 1 M li“, ab* wdh 7. R.: Rdm, *2 M li, 2 M nach li kreuzen, 8 M li, 2 M nach re kreuzen, 2 M li*, ab* wdh

9. R: Rdm, *3 M li, 2 M nach li kreuzen, 6 M li, 2 M nach re kreuzen, 3 M li*, ab* wdh 11. R: Rdm, *4 M li, 2 M nach li kreuzen, 4 M li, 2 M nach re kreuzen, 4 M li*, ab* wdh 13. R: Rdm, *5 M li, 2 M nach li kreuzen, 2 M li, 2 M nach re kreuzen, 5 M li*, ab* wdh 15 R: Rdm, *6 M li, 2 M nach li kreuzen, 2 M nach re kreuzen, 6 M li*, ab* wdh 17. R: Rdm, *7 M li, 2 M nach re kreuzen (die 2. M vor der 1. M re str, dann die 1. M re str), 7 M li*, ab* wdh 19. R: Rdm *6 M li, 2 M nach re kreuzen 2 M nach li kreuzen, 6 M li“, ab* wdh 21. R: Rdm: *5 M li, 2 M nach re kreuzen, 2 M li, 2 M nach li kreuzen, 5 M li*, ab* wdh 23. R: Rdm, *4 M li, 2 M nach re kreuzen, 4 M li, 2 M nach li kreuzen, 4 M li*, ab* wdh 25. R: Rdm, *3 M li, 2 M nach re kreuzen, 6 M li, 2 M nach li kreuzen, 3 M li*, ab*wdh 27. R: Rdm, *2 M li, 2 M nach re kreuzen, 8 M li, 2 M nach li kreuzen, 2 M li*, ab* wdh 29. R: Rdm, *1 M li, 2 M nach re kreuzen, 10 M li, 2 M nach li kreuzen, 1 M li*, ab* wdh 31. R: Rdm, *2 M nach re kreuzen, 12 M li, 2 M nach li kreuzen*, ab* wdh Achtung! In der 1. Und 17. R die gekreuzten M beide re str Den Mustersatz noch 1 x wdh Armausschnitt: Bei 45 cm ab Anschl (nach dem 2. Mustersatz von Strickmuster II) im Strickmuster I weiterstr, jedoch mit 14 M gl li. Gleichzeitig für den Armausschnitt beids in jeder 2. R 1 x 3, 2 x 2 und 5 x 1 M abk = 90 M. Halsausschnitt: Bei 16 cm Armausschnitthöhe die mittl 22 M abk und beids davon jede 2. N 1 x 3, 1 x 2, 1 x 1 M abk, für die Schulter die restl 28 M abk. Vorderteil: Gleich wie das Rückenteil str., jedoch bei 6 cm Armausschnittlänge die Arbeit teilen. Bei 11 cm Armausschnittlänge für den Halsausschnitt je 1 x 6, 1 x 3, 2 x 2 und 4 x 1 M abk. Die restl 28 M in gleicher Höhe wie am Rückent abk. Ärmel: Anschlag 56 M, eine Rückr in folgender Einteilung str.: Rdm, 10 M re, 2 M li, 14 M re, 2 M li, 14 M re, 2 M li, 10 M re, Rdm. Für die seitl Schrägung 5 x in jeder 6. Nd beids 1 M aufn = 66 M. Bei 18 cm ab Anschlag für die Armkugel beids jede 2. Nd 6 x 2, 6 x 1 und 6 x 2 M abk. die restl 6 M abk

AUSARBEITEN Nähte schliessen, den Hals- und die Armausschnitte mit einer R fester M und 1 R Krebs-M umhäkeln, dabei am Vordert nach Belieben 1 bis 2 Knopflöcher arb.

Das Material stammt von Strickcafé GmbH, dem Onlineshop rund ums Stricken und Häkeln: strickcafe.ch # 11 ~ 2019


~ Service ~ STRICKEN

# 10 ~ 2019

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~ 11 / 2019 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie einen 55-Zoll-OLED-TV von Philips im Wert von 2899 Franken.

Mit der Einführung der neuen Philips OLED-Modelle OLED804 verschieben sich erneut die Massstäbe für eine möglichst naturgetreue Bildqualität. Möglich macht dies neben dem Einsatz aktueller OLED-Panels die leistungsstärkere dritte Generation der P5-Engine. Für eine grösstmögliche Vielfalt bei den Apps und einfache Bedienung steht das moderne Android TV Pie (9) mit dem integrierten Google Assistenten sowie Works-with-Alexa zur Verfügung. Erstmals in Philips OLED-Modellen werden Dolby Atmos und Dolby Vision unterstützt. Für das gleichzeitige Betrachten und Aufzeichnen von TV-Programmen ist ein Twin Tuner integriert. Vollendet wird das besondere TV-Erlebnis durch das dreiseitige Ambilight, das erstmals auch eine sanfte Weckfunktion mit Musik und simuliertem Sonnenaufgang bietet.

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SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis zum 25. November 2019 ein E-Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Philips-TV» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

E in Zus Ar tike amm li ena n mi t rbe u it n A nz e ig s e r e n un d e n k un d P ar tne en r n.

~ Landesmuseum Zürich ~

~ Bioforce ~

MIT FLIEGENDEM TEPPICH DURCH DIE GESCHICHTE

NEU: ZINK-COMPLEX VON A.VOGEL

EINE ZEITREISE FÜR GROSS UND KLEIN

Viele Kinder träumen davon, einmal in die Vergangenheit zu reisen. Genau das ist in der neuen Familienausstellung «Mit fliegendem Teppich durch die Geschichte» im Landesmuseum Zürich möglich. In drei Räumen werden die Themen Orient, Schifffahrt und Eisenbahn spielerisch vermittelt: In einem arabischen Palast, an Deck eines grossen Segelschiffes und in einem alten Eisenbahnabteil können die jungen Museumsbesucher in historisch wichtige Epochen eintauchen. Die Ausstellung kombiniert Wissensvermittlung mit kindergerechten Aktivitäten. Die stimmungsvoll gestaltete Kulisse bietet Raum für eine fantasievolle Zeit im Museum und die hochwertigen Originalobjekte sind wichtige Zeitzeugen der globalen Kulturgeschichte.

Sie benötigen ExtraPower für Ihre Abwehrkräfte? A.Vogel Zink-Complex ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit Zink, Extrakt aus frischer Kapuzinerkresse, natürlichem Vitamin C aus Acerola und pflanzlichem Vitamin D.

Auch das Vitamin D im A.Vogel Zink-Complex stammt aus natürlichen Quellen: Es wird aus einer Flechte gewonnen, die in der Lage ist, Sonnenlicht in Vitamin D3 umzuwandeln und zu speichern. Die veganen, glutenfreien

Vitamin C aus Acerolasaft hat den Vorteil, dass es vom Körper effektiver aufgenommen und wesentlich langsamer ausgeschieden wird als künstlich hergestellte Ascorbinsäure.

Tabletten tragen unter anderem zur normalen Funktion des Immunsystems bei und sind neu in Apotheken und Drogerien erhältlich. bioforce.ch

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NEU IM SORTIMENT: PERNATON® + CHONDROITIN + CURCUMA KAPSELN Der neuseeländische Grünlippmuschel-Extrakt in PERNATON® enthält die wesentlichen Nähr- und Aufbaustoffe für Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen. Chondroitin ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes, der Bänder und des Gelenkknorpels. Curcuma und sein Hauptinhaltsstoff Curcumin sind bekannt für ihre positiven Eigenschaften für Gesundheit und Wohlbefinden. Erhältlich in Apotheken oder Drogerien für 59.90 Franken (unverbindliche Preisempfehlung)

Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren. landesmuseum.ch

Natürlich beweglich dank PERNATON® >>> pernaton.ch

# 11 ~ 2019


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~ Service ~ UNTERWEGS

Gemeinsam in die Druckwerkstatt

KURSINHALT

Drucken ist eine besonders vielseitige und einfache Technik, die nur Freude am Experimentieren voraussetzt. An zwei Samstagen stellen wir hübsche Dinge her, die sich auch prima als Weihnachtsgeschenke eignen. Es entstehen MemorySpiele, ­Windlichter und viele Geschenk­papiere.

DATUM & ZEIT

Samstag, 23. November 2019 Samstag, 30. November 2019 Jeweils von 14 bis 17 Uhr ALTER

Wir lernen selber Druckformen her­ zustellen und die alten Buchdruck­ maschinen zu bedienen.

Kinder ab 5 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen KOSTEN (inkl. Zvieri und Material)

Für beide Samstage: 140.– Zweites Kind der gleichen Familie 100.–

KURSORT

Wisa-Gloria, 4. Stock Sägestrasse 40, 5600 Lenzburg 062 212 06 03

KURSLEITUNG

Irene Meier druckt, illustriert und ist zudem verantwortlich für das Layout des GrosselternMagazins.

druck-werkstatt.ch

rs

KUC TAT T R D KS R WE Ku

ANMELDUNG ZUR «DRUCKWERKSTATT » Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus und senden Sie uns Ihre Anmeldung.

Name

Telefon

Vorname

Adresse

Kind

PLZ / Ort

Kind

E-Mail

Anmeldung bis am 15. 11. 2019 an Grosseltern-Magazin, Naturgarten, Kronengasse 4, 5400 Baden oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch

#11 ~ 2019


~ Service ~ REZEPT

HAGEBUTTENKONFI

Das braucht’s: Ein Korb voll Hagebutten (500 g Mark) 350–400 g Zucker evtl. Geliermittel

A

uf dem Land findet man jezt überall an den Waldrändern leuchtend rote Hagebutten, die zum Pflücken animieren. Eine Art, diese äusserst Vitamin-C-reiche Frucht zu verwerten, ist die Verarbeitung zu Konfitüre. Das erfordert zwar etwas Geduld und Zeit. In Anbetracht des schmackhaften Resultats lohnt sich das aber allemal. Beim Sammeln der Früchte sind die Grosskinder sicher mit Eifer dabei, beim Pürieren braucht‘s dann wahrscheinlich die grosselterliche Unterstützung, weil das sehr viel Geduld erfordert. Beim Geniessen ist der grosse Einsatz aber sicher wieder vergessen. Das Rezept stammt aus dem Kochbuch meiner Mutter, datiert mit 1914.

nnte b ek a t l a s , sing t en da Tipp: an beim Rühr ht im Walde» m ! in ste Wenn e s s er ännle M n i o ch b E n « r a d g e Li fi so ie Kon wird d

So wird’s gemacht: Die reifen Hagebutten lauwarm abspülen und mit Wasser knapp zugedeckt im Ofenrohr sehr weich kochen. Achtung: Flüssigkeit von Zeit zu Zeit kontrollieren und evtl. nachgiessen. Schneller geht's im Duromatic: 15–20 Minuten unter Druck. Die Hagebutten mit dem Gummischaber durch das Mehlsieb streichen. 500 g Hagebuttenmark in einer weiten Pfanne mit ca. 350–400 g Zucker unter ständigem Rühren kochen, bis der letzte Tropfen breit von der Kelle fällt. (Falls Geliermittel oder Gelierzucker verwendet wird, die Angaben des Herstellers beachten.) In vorgewärmte Gläsli mit Schraubverschluss füllen und zum Erkalten zugedeckt auf den Kopf stellen.

Leserin EDITH SCHWEIZER schickte uns dieses Rezept mit grosser Tradition. Was kochen Ihre Enkelkinder gerne, wenn sie bei Ihnen sind? Wir freuen uns über Ihre Zuschrift, gerne auch mit einem Foto. redaktion@grosseltern-magazin.ch # 11 ~ 2019

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Vom Schenken und Staunen Unzählige Kinderbücher stimmen auf die Adventsund Weihnachtszeit ein. Einen modernen Klassiker und eine Neuerscheinung stellt Hans ten Doornkaat hier vor. eihnachten ist in der geschäftigen Öffentlichkeit und auch in vielen Familien längst ein reiner Gabentermin. Da sind Geschichten über das Schenken eine sinnige und besinnliche Alternative und weit besser als irgendwelche Fantasiefiguren, die konfessionslos zur Krippe hoppeln. Darauf, dies so zu sehen, hat mich vor vie-

weshalb die Antwort der Eule – «Weihnachten ist, wenn alle der Eule ein Geschenk bringen»– eine tolle Kettenreaktion auslöst. Und dass am Schluss keine egoistische Eule feiert, sondern alle zusammen glücklich sind, das gehört zu dieser köstlichen Geschichte, die mehr Weihnachtsfreude verbreitet als manche modernisierte Bethlehem-Version. Mit diesem Vergleich will ich aber nicht abraten von Neuansätzen bei Weihnachtsbüchern – im Gegenteil: Der Lyriker Arne Rautenberg findet immer wieder zu einem lapidaren Tonfall, aus dem eingängige Kindergedichte entstehen: «(…) der ochs schnaubt zu dem kind hinein / dem kind wird warm an arm und bein (…)». Katrin Stangl illustriert die Reimereien, spielerisch und ernsthaft zugleich, mit leicht steifen Figuren, als wären sie aus Holz geschnitzt. Doch das passt bestens, etwa für das «Nächtliche Gespräch unterm Tannenbaum»: «teddybär an eisenbahn: / lass uns noch ne runde fahrn! / eisenbahn an teddybär: / ich kann nicht mehr, du bist zu schwer!» Und trotz staccatohaft knappen Zeilen verbreiten die 24 Weihnachtsgedichte den gewünschten Adventszauber.

Aus «vier kerzen, drei könige, zwei augen, ein stern. 24 Weihnachtsgedichte», Arne Rautenberg, Katrin Stangl, Peter Hammer Verlag, 18 Franken.

len Jahren Lorenz Pauli gebracht. Ich war damals Lektor beim Sauerländer-Verlag und war rasch charmiert von seiner Wintergeschichte, in der ein Hase fragt: «Wie weihnachtelt man?» – Er hat keine Ahnung von den Bräuchen der Zweibeiner,

P.S.: In der nächsten Ausgabe folgen dann Tipps für überzeugende Bilderbücher zur biblischen Weihnachtsgeschichte. • HANS TEN DOORNKAAT (66) hat nie aufgehört, Kinderbücher zu lesen. So hat er ein vielseitiges Wissen über Lesestoffe für Kinder und Jugendliche gesammelt; er ist als Verlagslektor, Literatur­kritiker, Kursleiter und Dozent für Illustrationsgeschichte tätig.

Wollen Sie etwas zu Ihrem Lieblingsbuch von damals wissen? Haben Sie Fragen zu heutigen Bilderbüchern? Schreiben Sie an: bilderbuch@grosseltern-magazin.ch # 11 ~ 2019


~ Service ~ LESEN

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Empfehlenswert

Für grosse Leserinnen und Leser und solche, die es noch werden 1 Kinderbuch ab 6 Jahren: «King Eddi und der fiese Imperator», Andy Riley, Gulliver Verlag, 20 Franken. King Eddi ist kein normaler Junge, sondern der Herrscher von Eddiland, mit einem eigenen Thron und einer Burg. Seine Untertanen lieben ihn, aber er hat einen gefährlichen Feind: Der fiese Imperator Nurbison hat es auf sein Land abgesehen. Witzige Geschichte zum Vor- oder Selberlesen. 2 Sachbuch ab 5 Jahren: «Schau mal, wie es wächst», Emilie Vast, Knesebeck Verlag, 24 Franken. Das Sachbuch zeigt Kindern, dass Pflanzen viel abenteuerlustiger sind, als wir annehmen. Löwenzahn­blüten fliegen, Erdbeeren ranken sich am Boden, Haselnüsse lassen sich vergraben. Samen reisen auf dem Rücken von Ameisen oder im Bauch von Vögeln, um sich zu vermehren. Schön bebildert und informativ. 3 Erwachsenenbuch: «Alle unsere Jahre», Kathy Page, Wagenbach, 36 Franken. Harry und Evelyn lernen sich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kennen. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, er ein stiller Literatur- und Naturliebhaber, sie eine aktive und willensstarke Frau, scheinen sie wie füreinander geschaffen. Page beschreibt mit Empathie die Veränderungen einer Ehe, die sich trotz tiefem Zusammengehörigkeitsgefühl einschleichen. 4 Jugendbuch ab 13 Jahren: «One of us is lying», Kaaren M. McManus, cbj, 25 Franken. In einer High School bricht ein Schüler zusammen und stirbt kurz darauf. Die Polizei ermittelt wegen Mordes. Vier Mitschüler werden verdächtigt und jeder von ihnen hat etwas zu verbergen. 5 Kindersachbuch ab 9 Jahren: «Entdecker. 50 mutige Pioniere und ihre kühnsten Abenteuer», Nellie Huang, Dorling Kindersley, 30 Franken. Dieses Sachbuch berichtet von Expeditionen in Meer und Eis, zu Land, in der Luft und im Weltall. Es beginnt mit dem griechischen Seefahrer Pytheas, der gegen Norden segelte, erzählt von Wikingern und berühmten Entdeckern und Forschern wie Columbus und Alexander von Humboldt.

Ausgewählt von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung «Doppelpunkt» in Uster. doppelpunkt-uster.ch # 11 ~ 2019


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~ Service ~ ZEICHNEN MIT IRENE MEIER

«Komm, wir zeichnen einen Bären»

Wer spricht wohl mit dem Bären vor seinem Winterschlaf? # 11 ~ 2019


~ Service ~ SPIELEN

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Gut assortiert Dieses Farb-Zuordnungsspiel ist schnell gemacht, vielleicht sogar von Kinderhand.

Von KARIN DEHMER (Text) und IRENE MEIER (Foto)

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ieses Spiel ist ideal für Enkelkinder zwischen drei und fünf Jahren. Nicht nur, weil sie dabei die Farben kennenlernen, sondern weil sie bei der einfachen Herstellung kräftig mithelfen können. Zuerst suchen sie auf einem Spaziergang geeignete Steine. Mit Wasserfarbe werden diese, und entsprechend je ein Fach im Eierkarton, bemalt. Und schon kann es losgehen. Welcher Stein gehört in welches Fach? So lernt das Kleinkind unterschiedliche Farben kennen und kann nach Lust und Laune ein- und auspacken, durcheinandermischen und neu sortieren. •

DAS BRAUCHT’S:

• Eierkarton •  Wasserfarben und Pinsel •  passende Steine

SO WIRD’S GEMACHT: In derselben Farbe immer jeweils eine Vertiefung im Karton und einen oder zwei Steine anmalen.

Haben auch Sie eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

# 11 ~ 2019


~ Service ~ RÄTSEL

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Sudoku

Kinderrätsel

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: schwer

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.

Suchen Sie zusammen mit Ihren Enkelkindern diese fünf Herbstblätter, die irgendwo in dieser Ausgabe versteckt sind. Schicken Sie uns die Seitenzahlen an kinderraetsel@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 26.11.2019. Zu gewinnen gibt es 10 Buntstifte von Faber Castell.

Punkt zu Punkt

Kinderlachen

Verbinden Sie die Punkte der Reihenfolge nach und Sie werden sehen: Aus Punkten werden Bilder.

Witze von Kindern für Kinder

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14 13 12 54

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7 3

8 51 9 10

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18 16 33 32 40 23 31 34 30 24 29 36 35 25 37 66

5 6 41 1 22

11 49

55

48 43

53 46 56 57

65 44

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38

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«Mama, Mama, alle lachen mich aus, weil ich so grosse Füsse habe.» «Ach, das bildest du dir nur ein. Und jetzt stell deine Schuhe in die Garage, damit wir essen können.»

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Diesen Witz erzählte Lino (11). Erzählt Ihr Enkelkind Witze? Schreiben Sie uns. redaktion@grosseltern-magazin.ch

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62 47 61

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58 Conceptis Puzzles

05010000613

Die Lösungen der Rätsel schicken wir Ihnen gerne zu: verlag@grosseltern-magazin.ch # 11 ~ 2019


~ Service ~ CHRISTA CAMPONOVOS RÄTSEL

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Zahn der (heutigen) Zeit  ?

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Gewinn en Sie z f ür daswei von secht MARIE Konzert von s Tickets LUISE am W im Wer 12.12.19 in B ERTH er t von je 69 Frann ken.

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waagrecht 6 Auch für Gesunde obligatorisch. 14 Lassen mahlzeitig manchmal zu wünschen übrig. 16 Variante von Joseph, auch Tennisprofi. 18 Was der Poliziotto mit dem erwischten Ladro macht. 19 US-Schauspieler oder Schlafbefehl. 20 Vokalloser Vorname zweier CH-Fernsehgrössen. 21 Altersresidenz kann so beginnen. 23 Werden bei Trauben weggezüchtet. 25 Macht Man zur Besessenheit. 26 Kohle…, Atom… 27 Sollte niemand müssen. 28 Eine der Säulen des Judentums. 30 Keller ist meist dort. 32 Mit B Velos, mit L digitale Zustimmung. 33 Persischer Vorname aus Halbmesser. 34 Kurze Radrundfahrt. 35 Elektromagnetischer Schalter oder Hotelbezeichnung. 36 Sehr, gesteigert. 38 Plansprache, lässt an Hoffnung denken.

senkrecht 1 Sind Wiederholungstäter beim Gericht. 2 Endlose Längeneinheit. 3 Zuweilen auch als Labyrinthe konzipiert. 4 Seit 1948 ein Staat. 5 Frank oder Will. 7 Geheiligt wären die Körperteile Kommunikationsmittel. 8 Dieses Syndrom wird Greta zugeschrieben. 9 Folgt Aga oder Tschingis. 10 Kurze wichtige Konvention. 11 Übermütiges Tun, gehoben ausgedrückt. 12 Plastillin oder Teig sind eine. 13 Sieben Tage in Mendrisio. 15 In Ambrì, was uns die Erben. 17 …raum, …ansicht, …leben. 22 Vor Frau oder Mann: Objekt der Begierde. 25 Ihr Schatz ist bei Karl May zu finden. 27 Kann drei Ecken haben. 29 Macht die Loge zum Pippispezialisten. 31 Initialen des Schwarzen Blitz aus Kitz. 37 Kurzes, veraltetes Schiffsmass.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 26.11.2019. Die Lösung des Oktober-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 11 ~ 2019


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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF

Enkel halten jung

# 11 ~ 2019


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

Vorschau #12/2019

Impressum Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

53. Ausgabe 11/2019 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 15 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRES-ABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

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Erscheint am 29.11.2019

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion redaktion@grosseltern-magazin.ch +41 56 558 91 77 MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch KARIN DEHMER –KD Stellvertretende Chefredaktorin karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Christa Camponovo, Hans ten Doornkaat, Beat Gloor, Marianne Grädel, Bernadette Kurmann, Ilona Herzog, François Höpflinger, Andrea Kalt, Barbara Maurer, Edy Riesen, Eveline Rutz, Dagmar Schifferli, Viviane Schwizer, Aline Steiger, Philippe Wampfler, Eli Wilhelm, Florian Wüstholz, Ümit Yoker, Eva Zoller Morf Layout IRENE MEIER irene.meier@grosseltern-magazin.ch

Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch

Fotografie Beat Habermacher, Tibor Nad, Marco Scharf, Wolfgang Schmidt

Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Korrektorat Martina Achermann, Elsbeth Howald

Illustrationen Renate Alf, Irene Meier, Marie-Anne Spross

Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch

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FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

~ #10/2019 ~

DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht

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# 11 ~ 2019

4 Ausflugsziele 15 Tramstation 16 Push 17 Herbarium 18 Saal 20 Belp 21 Poro 22 Ecru 23 TC 24 Eleven 26 Schall 27 Menasse 29 Gemalte 31 Radio 33 Etna 34 Paradeiser

senkrecht 1 Status 2 Ilsebill 3 Sen 5 Ursachen 6 Sahara 7 FMH 8 Utrecht 9 Gable 10 Stapler 11 Zirpen 12 ioio 13 Enuresis 14 Lemon 19 Lula 22 Ecg 25 Vadis 27 Meal 28 Soe 30 Mai 32 Ae

Lösungswort Rasensprenger


~ Kolumne ~ SCHLUSSWORT

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Vierfache Beziehungsarbeit

L

ange Zeit unbeachtet, werden die Leistungen von Familien allmählich zu einem bedeutsamen politischen Thema. Vermehrt wird anerkannt, dass Angehörige bei der Betreuung und Pflege alter Menschen eine unersetzliche Rolle spielen. In den letzten Monaten wurde ich verschiedentlich zum

Zweitens geht es bei der Pflege von Angehörigen oft auch um die Beziehung zu anderen Familienmitgliedern. Ideal ist, wenn sich Angehörige gemeinsam engagieren und sich absprechen, damit klar wird, wer welche Aufgaben übernimmt. Negativ wirkt sich aus, wenn eine Tochter die Pflege allein übernimmt und alle anderen Familienmitglieder sich einmischen. Eine Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wird erleichtert, wenn mehrere Familienmitglieder oder Freunde einspringen können. Drittens geht es um den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu professionellen Pflegefachpersonen. Wenn die Chemie stimmt zwischen pflegen-

Thema betreuender Angehöriger befragt und in eiden Angehörigen und der Spitex-Pflegefachperson nem Workshop des Netzwerkes «Silberfuchs» wurde kann besser koordiniert werden, wer was macht (die­ diskutiert, was Arbeitgeber tun können, um erwerbsSpitex übernimmt das Duschen der Mutter, der Sohn tätige Töchter und Söhne zu entlasten, die sich um organisiert die Mahlzeiten). Ein breites Betreuungsalte Eltern kümmern. Möglich sind netz zu organisieren, braucht zusätzliche freie Tage bei Erkranam Anfang Zeit, kann aber späkung alter Eltern oder eine finanter helfen, schwierige Situatiozielle Unterstützung zur Nutzung nen abzufedern. von Entlastungsangeboten. DiskuViertens schliesst Angehörigentiert wurden allerdings auch die pflege eine neue Sicht auf das Grenzen unternehmerischer Mögeigene Altern ein. Das Altwerlichkeiten. Nicht wenige Probleme den der eigenen Eltern ist für erbeim Umgang mit alten Eltern erwachsene Töchter und Söhne der geben sich aus unrealistischen Schatten der eigenen Zukunft: FRANÇOIS HÖPFLINGER (70) Verpflichtungsvorstellungen. IdeWas den eigenen Eltern zustösst, ist in selbstständiger Forschung alisierte Vorstellungen zur Rolkann die eigene Zukunft werden und Beratung zu Alters- und le der Familie («früher haben sich oder umgekehrt Anlass sein, sich Generationenfragen tätig. Nebst seinen wissenschaftlichen Arbeiten Töchter um alte Menschen gekümanders auf sein Alter vorzubereischrieb der Soziologieprofessor mert») erschweren die ­ Nutzung ten. Wer das eigene Altern verauch diverse Kurzgeschichten, professioneller Pflegedienste. drängt und Mühe hat, die EndSatiren und Fabeln. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und Betreuung und Pflege alter Angelichkeit des Lebens zu akzeptievier Enkelkinder. höriger ist Beziehungsarbeit, und ren, neigt eher dazu, die Grenzen dies in vierfacher Hinsicht: des Möglichen zu überschreiten. Erstens geht es um die Beziehung zum betreuten Familienmitglied. Der allmähliche körperliche oder geistige Zerfall eines Elternteils ist immer ein bePS: In Deutschland gab es zeitweise eine Diskusrührendes, schmerzhaftes Lebensereignis. Nicht sion darüber, erwachsene Enkelkinder in die Pflege verarbeitete Familienkonflikte oder Schuldgefühle alt gewordener Grosseltern einzubeziehen. Davon von früher erschweren die Situation. Deshalb ist es ist man inzwischen abgerückt, da dadurch junge wichtig – wenn möglich –, schon vor einer PflegeMenschen zusätzlich belastet würden, die heute situation eine gute Beziehung zu pflegen. schon vielfachen Herausforderungen gegenüberstehen (eigene Familiengründung, Ausbildung und Aufbau der beruflichen Karriere usw.). •

# 11 ~ 2019


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