Grosseltern 02 2015

Page 1

MAGAZIN

# 02 / Februar 2015

Grosseltern

# 02 / Februar 2015

WIE GInkl. Dossier R MITEOSSELTER RZ N ab Se IEHEN ite 4

www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern ern 8

Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Haben Grosseltern zu wenig Rechte? Was ein Experte zum Fall Flaach sagt

Dominique Gisin Die Sportlerin des Jahres 2014 spricht über ihre Grosseltern

Zurück in der Mutterrolle Herminia Entringer zieht ihren Enkel auf

Grosseltern MAGAZIN

N N E E L D BEI EN KER D L I W ättä g g ä h c der Ts n o i t i d ie Tra en erhält d r e ed eb ilie Ri ntal am L m a F he ie Wie d liser Lötsc l im Wa

CHF 9.50.– EUR 8.50.–


E

lt rk ä

un

g

Fieber, Husten, eine Erkältung oder Schmerzen beim Zahnen können Ihrem Kind ganz schön zusetzen. Homöopathische Arzneimittel für Kinder von OMIDA® sind speziell auf die Bedürfnisse der Kleinen und Kleinsten abgestimmt. Erhältlich in Drogerien und Apotheken. Lesen Sie die Packungsbeilagen.


~ Magazin ~ EDITORIAL

3

Die Rechte der Grosseltern

H

erminia Entringer hatte sich ihr Leben als Grossmutter anders vorgestellt. Natürlich wollte sie für ihren Enkel da sein. Vor allem aber wollte sie mit ihrem Mann die zweite Lebenshälfte geniessen. Doch nach dem überraschenden Tod ihrer Tochter war für Herminia Entringer klar, dass sie ihren Enkel Kenneth aufziehen würde. Er nennt seine Grossmutter heute Mami. Herminia Entringer hat unserer Mitarbeiterin Karin Dehmer-Joss ihre bewegende Lebensgeschichte erzählt. Dabei erwähnte die gebürtige Venezolanerin unter anderem, dass es für sie als Grossmutter nicht einfach war, die Vormundschaft für ihren Enkel zu erhalten. Die Frage, ob Grosseltern in der Schweiz genügend Rechte gegenüber ihren Enkelkindern haben, ist im Moment höchst aktuell. In den Brennpunkt gerückt wurde sie durch das Tötungsdelikt von Flaach.

Nachdem eine Mutter am Neujahrstag ihre beiden Kinder umgebracht hatte, übten deren Grosseltern heftige Kritik an den Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden Kesb. Die Grosseltern hatten der Kesb angeboten, ihre Enkel aufzunehmen. Doch die Behörde entschied, die Kinder bis zum definitiven Entscheid über die Platzierung in einem Heim unterzubringen. Politiker wie der Berner BDP-Nationalrat Hans Grunder fordern nun mehr Rechte für Grosseltern. Wir haben mit Christoph Häfeli über das Thema gesprochen, einem Experten für Kindes- und Erwachsenenschutz. Er steht einem Ausbau der Rechte von Grosseltern äusserst skeptisch gegenüber. Weshalb, lesen Sie auf den Seiten 23 und 24. Verabschieden müssen wir uns mit dieser Ausgabe leider von Elisabeth Schlumpf. Die Psychologin, Grossmutter und Buchautorin gab unserem Magazin mit ihrer

GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch # 02 ~ 2015

Beratungsseite Profil und trug viel zum gelungenen Start von «Grosseltern» bei. Nun hat sie sich leider aus persönlichen Gründen entschieden, mit ihrer Arbeit für uns aufzuhören. Für ihren grossen Einsatz bedanken wir uns herzlich. Ihre Aufgabe übernehmen wird ab der nächsten Ausgabe Katharina Ley. Die 68-jährige Grossmutter eines zwei Jahre alten Enkels ist Psychoanalytikerin, Soziologin und Buchautorin mit eigener Praxis in Bern. Wenn Sie Fragen an Katharina Ley haben, können Sie sich bereits jetzt an sie wenden. Ihre Adresse lautet Katharina Ley, Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder ley.katharina@gmail.com. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Zu guter Letzt: Auf diese Ausgabe hin haben wir unsere Grundschrift angepasst. Sie ist nun fetter und etwas anders gesetzt als vorher, um die Lesbarkeit der Artikel zu verbessern. •


4

INHALT # 02 / Februar 2015

Ein starkes Team Herminia Entringer und ihr Enkel Kenneth (S.20)

«Meine Grosseltern haben mich immer unterstützt» Dominique Gisin im Interview (S.26)

Walliser Meisterschnitzer In der Werkstatt der Familie Rieder im Lötschental (S.38) # 02 ~ 2015


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

em E

5

strich

ND2EN GEFSU eite 1

Au f d

Magazin

6

Hintergrund

Editorial Inhaltsverzeichnis

3 4

Sammelsurium Baustelle des Monats Kaputt Kindermund

7 9 17

10

Anderswo Subas Singh Tamang aus Kathmandu sieht seine Enkeltochter täglich.

14

18

Meine Grosseltern Charles Clercs Gramama bestach ihn mit ganz besonderen Lakritze-Bonbons.

20

Eine neue Aufgabe Herminia Entringer leitete ein Boutiquen-Imperium, heute sorgt sie für ihren Enkel.

58

Unterwegs Entdeckungen in Winterthur, ein Ausflug auf den Zugerberg und ein Besuch im Lehmtheater

23

Nach dem Fall Flaach Haben Grosseltern in der Schweiz zu wenig Rechte?

62

Basteln Originelle Buchzeichen

26

Dominique Gisin Weshalb sie es etwas bereute, dass sie nach dem Olympiasieg ihren Grosseltern telefonierte.

30

Das Generationenbuch Das Buch «Sockenschlacht und Löwenzahn» erzählt von sechs Kindheiten in der Schweiz.

34

An die Redaktion Leserbriefe

Tipps vom Fitness-Experten Fritz Bebie (70) war der erste Personaltrainer der Schweiz und ist noch immer in Hochform.

19

Brief an Louisa Kolumne

47

Aus der Praxis Beratung

56

GrossmütterRevolution Kolumne Impressum & Vorschau

Wie

elter G r os s

n mit

erzieh

82 en

Service

38

Tschäggättä Weshalb der Lötschentaler Brauch immer noch lebendig ist.

48

Dossier Professor Heinz Stefan Herzka fordert einen Erziehungsvertrag zwischen den Generationen.

SIE8R DO S it e e4 S

# 02 ~ 2015

64

Essen & Trinken Süsse Schokoladentaucher und ein Neujahrsessen im Hotel Fex im Oberengadin

Wettbewerb Schönheit Gesundheit Spiele Film Bücher Kauftipps Vorsorge/Recht Multimedia Rätsel Comic

66 67 68 71 72 73 74 75 78 80 81

um

se R ESTE T S M U MUSE Seite 17 C a r to

on mu


6

~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Studie ~

BESSER LESEN DANK MUSIKSTUNDEN

~ Grossmütter des Monats ~

BEGEHRTE MODELS Das Modehaus Dolce & Gabbana wirbt mit drei sizilianischen Grossmüttern für seine diesjährige Frühlingskollektion. Die drei Nonnas präsentieren Accessoires mit Stickereien, die charakteristisch sind für die neue Linie der italienischen Modedesigner. Auch andere Mode- und Beautyunternehmen haben die Werbekraft von reiferen Frauen entdeckt. Die 69-jährige Oscar-Preisträgerin Helen Mirren ist das neue Gesicht von L’Oréal, Schauspielerin Jessica Lange (65) wirbt für die Kosmetik von Marc Jacobs, und für das französische Modehaus Céline posiert die 81-jährige Schriftstellerin Joan Didion. ~GG # 02 ~ 2015

Kinder, die zwei Jahre lang regelmässig an Musikstunden teilnehmen, können im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne diesen Unterricht schneller und genauer Regelmässigkeiten bei Tönen und in der Sprache erkennen. Diese Fähigkeit trägt zu einer Verbesserung der Sprach- und Lesekompetenz bei. Dies fanden amerikanische Forscher heraus. Sie untersuchten dazu die Gehirnströme von Kindern, die am Projekt Harmony teilnahmen. Dieses bietet Kindern aus ärmeren städtischen Regionen kostenlos Instrumente und Musikunterricht an – unter der Voraussetzung, dass sie fünf oder mehr Stunden pro Woche an Musikunterricht teilnehmen. Bereits vergangene Studien der Forscher hatten nachgewiesen, dass Musik helfen kann, die Konzentration und das Gedächtnis zu verbessern. Der positive Effekt machte sich zwar immer erst nach etwa zwei Jahren bemerkbar, dafür hielt er an, auch wenn die Kinder aufhörten, regelmässig Musik zu spielen. ~MB Quelle: BBC News, American Psychological Association


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Vornamen-Hitparade ~

NAMENSGEBUNG ÜBER DREI GENERATIONEN Der Grossvater heisst PETER, er nannte seinen Sohn OLIVER, und dieser bekam kürzlich einen LEON. Oft spielt bei der Wahl eines Vornamens seine Bedeutung eine Rolle, aber auch, wie oft er schon vergeben wurde. Mit dem Vornamentool des Bundesamts für Statistik lässt sich ermitteln, welche Rangordnung die Namen in einer bestimmten Zeitspanne – zum Beispiel zwischen 1914 und 2014 – einnehmen. ~MB Vornamen

Anzahl

Rang

(1914–2014)

(1914–2014)

PETER Daniel Hans Thomas

62119 61550 58432 52229

1 2 3 4

Alain Sandro OLIVER

10953 10918 10646

71 72 73

Silvio Ramon LEON

3902 3882 3865

203 204 205

PETER bedeutet so viel wie «der Felsen, der Stein». bekannt als der Name des Apostels Petrus. In den Jahren 1950 bis 1959 wurde der Name Peter in der Schweiz beachtliche 17 603 Mal vergeben. OLIVER ist die altfranzösische Form eines ursprünglich germanischen, althochdeutschen Namens. Im französischen Rolandslied (um 1000) ist Oliver der Freund Rolands. Die meisten Olivers wurden in der Schweiz in den Jahren 1970 bis 1979 geboren. Der Name LEON bedeutet Löwe und geht zurück auf einen spätrömischen Beinamen. Richtig populär in der Schweiz wurde der Name in den Jahren 2000 bis 2009, 2116 Léons wurden dann geboren. Auch für die laufende Dekade zeichnet sich ein Hoch ab: In der Vornamenrangliste von 2013 nimmt Léon Platz fünf ein.

~ Abzählreim ~

LANG UND CHURZ UND GROSS UND CHLI, DICK UND DÜNN UND DU MUESCH SI. Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meier.

~ Baustelle des Monats ~

KRANPARADE IM ZOLLFREILAGER Auf dem Gelände des ehemaligen Zollfreilagers in Zürich entstehen bis 2016 rund 800 Wohnungen und 200 Zimmer für Studierende. Im Moment werden die Häuser hochgezogen, was für eine hohe Krandichte sorgt. Grosseltern und Enkelkinder können in Albisrieden im Moment 14 Kräne bei der Arbeit beobachten. Ein anderer spektakulärer Abschnitt der Baustelle ist leider bereits abgeschlossen: Da das Zollfreilager ans Schienennetz angeschlossen war, wurde der Aushub mit der Eisenbahn abtransportiert. Einige Monate lang verliessen täglich vier Güterzüge das Areal und transportierten insgesamt 120 000 Tonnen Material mitten durch die Stadt Zürich bis nach Weiach. Heute sind die Schienen auf dem Areal abmontiert. ~GG # 02 ~ 2015

7


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

8

~ Trennungen ~

STAAT SEX AMEN Wortspiele von Beat Gloor

www.uns-ich-er.ch

~ Sprache ~

UNWORTE DES JAHRES In der Schweiz wird seit elf Jahren nicht nur ein Wort, sondern auch ein Unwort des Jahres bestimmt. Fünf bis acht Jurymitglieder unter der Federführung von Radio SRF 3 wählen aus Vorschlägen der Schweizer Bevölkerung jeweils aus. Das jüngste Unwort heisst Dichtestress. ~MB 2014: DICHTESTRESS, Begründung: Die Jury findet, wer in der Schweiz über Dichtestress klage, habe solchen noch nie richtig erlebt. 2013: SYSTEMRELEVANT, Begründung: Das Wort ist ein Hohn. Tanzt ein Geldinstitut dem Rechtssystem lange genug auf der Nase herum, wird es für systemrelevant erklärt. 2012: BIO, Begründung: Inzwischen wird «Bio» inflationär verwendet und von Detailhändlern im Kampf um den Kunden missbraucht. 2011: TECHNOLOGIEVERBOT, Begründung: Eine Wortschöpfung für reine Propagandazwecke. Das Wort ist schlicht eine Erfindung der Atomlobby, entstanden in der Diskussion um den Atomausstieg nach der Katastrophe in Fukushima. 2010: FIFA-ETHIKKOMMISSION, Begründung: Die FIFA beabsichtigt mit einer hausgemachten Kommission, ihre hausgemachten Probleme zu lösen. Diese Ethikkommission zu nennen, sei ein glatter Widerspruch. 2009: VENTILKLAUSEL, Begründung: Die «Ventilklausel» umschreibt nüchtern-technologisch die Regulierung der Ein- und Rückwanderung von Personen aus dem EU-Raum in die Schweiz.

~ Was sich verändert hat ~

SNOWLI UND DIE ROTE PRINZESSIN Früher gab es in den Schweizer Skischulen den Bronzetest, den Silbertest und den Goldtest. Heute heisst das Ausbildungsprogramm neudeutsch Swiss Snow League, und die Kinder sind in die Stärkeklassen Rot, Blau und Schwarz eingeteilt, wo es jeweils je nach Können Prinzen und Prinzessinnen, Könige und Königinnen sowie Stars gibt. Ganz zu Beginn ihrer Skilaufbahn besuchen die Kinder das Swiss Snow Kids Village, wo sie auf ihren grossen Mentor und Tröster Snowli treffen. Snowli ist ein vom Verband der Ski- und Snowboardschulen erfundenes Maskottchen und erinnert an einen bunten Hasen. Bei den Kleinen ist Snowli äusserst populär und vertreibt das Heimweh zuverlässiger als Ovo-Sport. Auf den Schweizer Skispisten sind neben Snowli auch der Pinguin Bobo (Skischule Flumserberge), der Plüschdrachen Novi (Lenzerheide) oder das fahrende Kotelett Carnelli anzutreffen, das Maskottchen von Schweizer Fleisch. Ein Tag in der Skischule kostet um die 60 Franken. Ein besonderes Angebot hat Arosa, wo der Besuch der Kinderskischule im Preis vieler Hotels und Ferienwohnungen inbegriffen ist. Übrigens: Vom 2. bis 7. Februar feiern viele Skischulen das Jubiläum «150 Jahre Wintertourismus in der Schweiz» mit einer Nostalgiewoche mit Shows und Nostalgierennen. ~GG www.schweizer-skischule.ch # 02 ~ 2015


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Kaputt ~

BLÄTTERN, ZIEHEN, REISSEN Meine zwei Enkelinnen lieben das Aufklapp-Bilderbuch «Schau mal Farben» von Chuck Murphy. Ein Büchlein zum Aufklappen, Ziehen, Stossen und, was sie dann auch machten: Reissen. Hier ein Foto, was daraus geworden ist. Und weil ihnen und mir das Büchlein so gefällt, habe ich jetzt ein neues bestellt. Die drei Jahre alte Mila wird es anschauen, ohne dass es kaputt geht. Der kleineren Lea (1-jährig) werde ich das alte Büchlein geben, so dass sie weiter darin blättern und reissen kann. Ottilia Odermatt, Wettingen Was haben Ihre Enkel angestellt? Schicken Sie uns ein Bild zusammen mit einer kurzen Erklärung, entweder per Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Die besten Bilder werden publiziert.

Anzeige

« Kassenobligationen mit bis zu 2 % Rendite! Unsere sichere Anlage.»

Vorteilhafte Konditionen, hervorragende Verzinsung:

8 Jahre 7 Jahre 6 Jahre 5 Jahre 4 Jahre 3 Jahre 2 Jahre

2.00 % 1.75 % 1.65 % 1.50 % 1.25 % 1.00 % 0.63 %

Zinssätze gültig für Beträge bis CHF 1 000 000.–. Anlagebetrag ab CHF 5 000.–, höhere Beträge durch CHF 1 000.– teilbar, Zinsänderungen vorbehalten.

Unverbindlich informieren unter www.cembra.ch/sparen, Tel. 0800 010 111 oder in einer unserer 25 Filialen. # 02 ~ 2015

9


~ Magazin ~ ANDERSWO

10 von NIKLAUS SALZMANN (Text & Foto)

Der Grossvater, der eine Schule gründete

S

ubas Singh Tamang (62) lebt mit seiner zweiten Frau in einem Haus am Stadtrand der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Seine erste Frau lebt mit der Schwiegertochter und der fünfjährigen Enkelin Jesin ein Stockwerk über ihm. Die Wohnungstüren sind offen, Jesin geht nach Belieben beim Grossvater ein und aus. «Besonders gerne kommt sie in Morgenstunden vor der Schule zu mir», erzählt Subas. Jesin kennt den Grossvater weit besser als den Vater, der seit vier Jahren in Dubai Geld verdient und es sich in dieser Zeit nur einmal leisten konnte, seine Familie zu besuchen. Fünf Enkelkinder hat Subas insgesamt, die älteste ist bereits 16 und damit zwei Jahre älter als seine jüngste Tochter. Vier der Enkel wohnen in und um Kathmandu, Subas sieht sie fast täglich. Der fünfte aber, der fünfjährige Prabal, lebt im Bergdorf Kimalung im Osten des Landes, wo Subas aufgewachsen ist. Als Subas ein Kind war, gab es dort noch nicht mal eine Schule. Es war Subas höchstpersönlich, der in den

Achtzigerjahren mit Unterstützung aus der Schweiz zuerst eine Primar-, dann eine Sekundarschule aufbaute. Inzwischen gehen dort mehr als 500 Kinder zur Schule – doch der kleine Prabal zählt nicht dazu. Denn seit Subas die Schule dem Staat übergeben hat, ist die Qualität des Unterrichts so schlecht geworden, dass der Sohn von Subas und einige weitere Eltern stattdessen im Wohnhaus von Prabal eine kleine Privatschule aufgebaut haben. Um seinen Enkel zu besuchen, muss der Grossvater ab der Hauptstadt Kath-

HM KAT

U AND

mandu eine halbe Stunde fliegen. Von der Flugpiste aus kann er dann bei günstigem Strassenzustand mit dem Jeep hochfahren, andernfalls ist es ein Tagesmarsch. Allzu oft ist Subas deshalb nicht dort, dafür dauern seine Besuche jeweils gleich ein paar Wochen. «Ich habe dort viel Zeit, um mit dem Enkel Fussball zu spielen», erzählt Subas. Prabal gefällt es auf dem Land besser als in der Stadt, sagt er dem Grossvater. Und Subas hofft, dass das auch so bleibt, wenn Prabal gross wird. •

Enkelin Jesin wohnt im gleichen Haus wie Grossvater Subas Singh Tamang und kennt ihn weit besser als ihren Vater.

NEPAL Einwohner: 26 Millionen Hauptstadt: Kathmandu Fläche: 147 181 km² Einwohner pro km2: 180 So nennt man Grosseltern in Nepal: Hajurba (sprich: Hatschurba), Hajurbuwa oder Baji für Grossvater; Hajurama, Hajumuwa, Amaji oder Bajai für Grossmutter. Besonderes: In Nepal werden knapp hundert Sprachen gesprochen. Subas Enkel sprechen zwar die offizielle Landessprache Nepali, doch sie benutzen das Wort «Grossvater» aus der Tamang-Sprache: Meme.

# 02 ~ 2015


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

11

~ Enkels Liebling ~

DER SPRECHENDE STIFT

Und die Erwachsenen? Diese lieben Tiptoi auch, weil das System spielerisch zum Lernen anstiftet, robust und leicht zu bedienen ist, weil es eine echte Alternative zum Computer oder Handy ist und weil es zum Beispiel im Auto für kurzweilige Ablenkung sorgt. Allerdings ist Tiptoi nicht gerade günstig, der Stift benötigt Batterien, und jedes Produkt muss vor seiner erstmaligen Benutzung am Computer auf den Stift geladen werden. Das ist problemlos machbar, aber lästig. Tiptoi kommt aus dem Hause Ravensburger und ist ein Kunstwort. Die Assoziationen mit Tippen und Toy (englisch für Spielzeug) sind sicher nicht ungewollt. ~MT

Immunsystem Anzeige

Tiptoi ist ein orangefarbener elektronischer Stift. Mit seiner Hilfe entdecken Kinder spielerisch die Welt der Musik, die Welt der Zahlen, der Feuerwehr oder der englischen Sprache. Die Auswahl der Themen ist gross, die dazu passenden Bücher, Spiele, Puzzles und Tiere sind liebevoll gestaltet und voller Wissen – selbst für so manchen Erwachsenen. Oder wissen Sie, wie Buckelwale sich anhören? Pro Buchseite gibt es vier Erlebnisebenen: Entdecken, Wissen, Erzählen und Spielen. Je nachdem, welche Ebene das Kind antippt, erzählt der Stift abenteuerliche Geschichten, schafft Charaktere mit lebensechten Stimmen und Geräuschen, singt Lieder, stellt Aufgaben, Rätsel oder Suchspiele und überprüft die Antworten. Tiptoi bietet verschiedene Schwierigkeitsstufen für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren.

Colostrum Extra & Maca Extra Stark Unsere Empfehlung für:  Natürliche Stärkung des Immunsystems  Maximale Stärkung der Abwehrkräfte  Energie- und Vitalitätsaubau Hergestellt in der Schweiz

Im Set zum Vorteilspreis von: CHF 97.90 inkl. MwSt. (Set reicht für 2 Mt.)

Weitere Produkte für: – Herz & Kreislauf – Energie & Vitalität – Wechseljahre

Jetzt anmelden und von zusätzlichen 5% Rabatt proitieren!

Bestellung und Beratung: Telefon: 0848 144 255 # 02 ~ 2015

oder im Online-Shop: www.vitabonum.com


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

12

Alltägliches vom Estrich Es em E

strich

NDEN GEsFchUeklammer

Au f d Wä

von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

~ App ~

IM OBSTGARTEN Angelehnt an das bekannte gleichnamige Brettspiel gehen die Kinder auf eine abwechslungsreiche Entdeckungstour durch den Obstgarten. Zusammen mit dem Raben Theo gärtnern sie virtuell, graben, schaufeln, pflanzen, giessen, helfen einer Biene die Blüten zu bestäuben und ernten. Daneben gibt es noch drei andere Welten – Landschaften mit vielen Details, kleinen Animationen und Geräuschen – sowie das Spiel selber. Gespielt wird als Gruppe gegen Theo. Ab 3 Jahren. ~MT

S

olche Wäscheklammern werden heute wieder im Internet oder in Küchenläden angeboten, sei es für nostalgisches Wäscheaufhängen oder zum Basteln. Das runde Köpfchen und die beiden Beine laden förmlich dazu ein, die Klammern in Puppen zu verwandeln. Erhältlich im App Store und bei Google Play für 3 Franken.

GROSSE WÄSCHE Als dieses Exemplar noch im Einsatz war, blieb zum Basteln wenig Zeit. Das Besorgen der Wäsche – meistens ohne Waschmaschine und sicher ohne Tumbler – war ein ziemlicher Kraftakt. Ganz besonders das Aufhängen von nassen Barchentleintüchern. Auch die Erfindung der modernen Wäscheklammer mit Metallfeder änderte daran nicht viel. ERSTAUNLICHE VIELFALT Ganz frühe Klämmerli, Chlüppli oder Chlupperli wurden von Hand hergestellt. Manche bestanden schlicht aus einem gespaltenen oder geschlitzten Stück Holz, manche waren aufwendig gedrechselt. Das Fundstück ist allerdings ein industriell gefertigtes Produkt und stammt wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wäsche einklemmen kann es immer noch.

# 02 ~ 2015


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

www.swisscom.ch/notruf

«Meine Liebsten sind nur einen Knopfdruck weit entfernt.» Mit dem Swisscom Notrufdienst geniessen Sie Ihre Unabhängigkeit und sind trotzdem auf der sicheren Seite. Falls einmal etwas passiert, werden Sie auf Knopfdruck mit einem persönlichen Kontakt oder unserer Notrufzentrale verbunden und erhalten so rasche Hilfe. Weitere Informationen unter der Gratis-Hotline 0800 84 37 27 und unter www.swisscom.ch/notruf.

# 02 ~ 2015

13


~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

14

Von Gramama, Milchgeschwistern und Lakritze

I

n der Todesanzeige stand, das Leben der Elise Clerc, geborene Kessler, sei Liebe und Arbeit gewesen. In der Tat, Grossmutter, unsere Gramama, wusste, was Arbeit ist: Als Hebamme musste sie zu jeder Tages- und Nachtzeit raus und zu Fuss durch Feld und Wald zu den hintersten Gehöften marschieren. Sie hat einigen hundert Kindern auf die Welt geholfen. Zwischendurch fand sie die Zeit, fünf stramme Söhne und zwei stattliche Töchter zu gebären. Zu jedem dieser sieben stillte sie noch ein fremdes Kind, dessen Mutter nicht selber konnte oder wollte. So hatte jedes ihrer Kinder ein Milch-Geschwister. Und wir zu den üblichen Verwandten noch einen Milchvater, vier Milchonkel und zwei Milchtanten. Wir haben die meisten von ihnen gekannt. Das Still-Gewerbe trug Gramama ein kleines Zubrot ein. Das Hebammen-Entgelt allerdings wurde Existenzgrundlage: Ihr Mann Léon starb früh und liess sie mittellos mit den sieben Kindern allein. Die späten Jahre verbrachte Gramama bei ihrer Tochter Philomène, Tanti Meni. Diese war mindestens so liebevoll, umsichtig und besorgt wie Gramama. Logisch, dass die überbehütende Tochter der Mutter manchmal auf den Geist ging. Sie benützte jede Gelegenheit, um auszubüxen. Wenn wir Gramama begegneten, nahm sie uns das heilige Versprechen ab, Tanti Meni nicht zu verraten, dass wir sie gesehen hätten. Und sie bezahlte Schweige-

CHARLES CLERC Der 71-jährige war als Journalist 15 Jahre bei Radio DRS (u.a. Rendez-vous am Mittag, Kultur, Persönlich) und 20 Jahre beim Fernsehen DRS und 3-sat (Tagesschau, Kultur, denkMal). Heute arbeitet er vor allem als Leser in der Blindenhörbücherei.

geld, bestach uns. Mit feinen, zuckerigen Lakritze-Bonbons, die einmalig köstlich schmeckten. Zwar konnte man die Bonbons beim Krämer bekommen. Sie waren recht, aber nicht richtig. Die von Gramama waren einfach besser – aber warum? Ich wurde älter, ganz vergessen konnte ich Gramamas Lakritze nie. Nach Jahrzehnten erhellte sich das Geschmacksmysterium längst verlorener Zeit: Am Strand in Griechenland war es einmal Mode, die Haare zum Schutz vor Salz und Sonne mit Lavendelöl einzureiben. Untertauchen, © Martin Stollenwerk/Blindenbibliothek

, am a G r a m un d t i s, m r chen l in k te rne o we s v h , c s e S l r n Cha eue . em n s e in C o u s in m e in e

auftauchen, Wasser läuft in den Mund – et voilà, die Proustsche Erleuchtung! Nein, nicht Madeleines, Lakritze-Bonbons! Die Lakritze-Bonbons aus Gramamas Handtäschchen waren ganz einfach mit Lavendel-Parfum imprägniert. NB: Ich habe versucht, das heute nachzumachen. Schmeckt nicht. Die Zeit ist perdu. •


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

15

~ Alte Tricks für neue Grosseltern ~

FLECK WEG ANNO 1939 Das Büchlein «Alte und neue Tricks für die Hausfrau» aus dem Jahr 1939 ist aus einem Wettbewerb des Verlags der Schweizer Hausfrauen hervorgegangen. In loser Folge druckt «Grosseltern» die besten und lustigsten Tipps ab. ~MB

~ Blick zurück ~

DIE GESCHICHTE DER SCHWEIZER EINKAUFSZENTREN 1954 wurde in Detroit die erste Shoppingmall der Welt eröffnet, in den 1970er-Jahren erreichte der Trend die Schweiz. Das Buch «Zwischen Konsumtempel und Dorfplatz» beleuchtet die Geschichte der Schweizer Einkaufszentren. Im Fokus steht dabei vor allem das Zentrum Regensdorf, das 1973 eröffnet wurde. Entwickelt wurde das «Zenti» von Bauunternehmer Ernst Göhner und Mövenpick-Gründer Ueli Prager. Das reich bebilderte Buch der beiden Historiker Fabian Furter und Patrick Schoeck-Ritschard bietet einen lesenswerten Überblick über ein spannendes Stück Konsum-, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte. ~GG Fabian Furter und Patrick Schoeck-Ritschard, «Zwischen Konsumtempel und Dorfplatz», Hier und Jetzt Verlag, 2014, 29 Franken, ISBN 978-3-03919-334-9

# 02 ~ 2015

«Bohnenwasser ist ein ausgezeichnetes Fleckenmittel für Tinten-, Fett- und Weinflecken, das sowohl für weisse als auch für farbige Stoffe angewendet werden kann. Man kocht dürre, weisse Bohnen, ohne sie zu salzen, bis sie weich sind, aber ja nicht breiig. Das Kochwasser wird abgegossen. Ist es abgekühlt, legt man die fleckigen Stellen hinein und reibt sie ohne Seife. In der Regel genügen 500 Gramm Bohnen für 4 Liter Wasser. Nach dem Waschen spült man die Stelle in lauwarmem Wasser.» «Rostflecken bestreicht man mit in Zitronensaft aufgelöstem Salz und setzt das Gewebe dann der Sonne aus. Nachher leicht auswaschen.» «Rotwein- und Obstflecken werden aus Tischtüchern entfernt, indem man die betreffende Stelle in warme Milch legt und nachher mit Wasser spült. Bei Tischtüchern, welche gekocht werden können, kann man solche Flecken unfehlbar zum Verschwinden bringen, wenn man die Flecken vor der Wäsche mit Glyzerin benetzt. Oder man reibt den Flecken sofort mit reinem, kaltem Schweineschmalz ein und lässt das Tuch so bis zur nächsten Wäsche liegen.»


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

16

~ Zitat ~

«LASST UNS ALLE GROSSELTERN DIESER WELT MIT EINEM APPLAUS BEGRÜSSEN. WIE WICHTIG IST IHRE GEGENWART! WIE WERTVOLL IST IHRE ROLLE IN DEN FAMILIEN UND IN DER GESELLSCHAFT!»

~ Edition Unik ~

START MIT 58 SCHREIBENDEN Am Donnerstag, 29. Januar, hat das Pilotprojekt der Edition Unik mit einer Startveranstaltung im Migros-Hochhaus am Zürcher Limmatplatz begonnen. In den kommenden Wochen werden 58 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Geschichten aus ihrem Leben niederschreiben und diese am Schluss in Buchform veröffentlichen. Über 125 Interessierte, die nicht am Pilotprojekt teilnehmen können, werden regelmässig über Edition Unik informiert. Initiiert hat das Projekt die Heller Enterprises von Martin Heller. «Grosseltern» hat die Edition Unik im letzten Heft kurz vorgestellt und begleitet das Projekt journalistisch. ~GG

Papst Franziskus lobte die Grosseltern am 28. Dezember 2014 auf dem Petersplatz

Anzeige

Das Beste für Ihr Grosskind

Übe gan r 20 × zen i Sch n der ww wei w.b z ab

bei Baby-Rose

y-ro se.c h

# 02 ~ 2015


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

C

17

~ Kindermund ~

MUSEartoonmuseum UMST Basel ESTER

ZÄHNE PUTZEN Ich musste meinen 3-jährigen Sohn zur Dentalhygienikerin mitnehmen. Es ging nicht anders. Zu meiner Erleichterung sass er aber die ganze halbe Stunde sehr ruhig da und störte gar nicht. Am Abend fragte die Oma meinen Sohn: «Und, wie war es beim Zahnarzt?» «Gut», antwortete er, «weisst du was? Die putzen da die Zähne mit Blut.» ~MB

Lucky Luke im Museum

J

ungs in der Pubertät leben in einem Zwischenreich. Da ist die Freude an einem Kinderwitz: «Ein Bär schreit auf einer Kugel – was ist das? – Ein Kugel-Schrei-Bär!» Und die coole Selbstironie, wenn alle endlich begriffen haben: «So flach dieser Witz, so flach!» «Ice Age» lieben und Videos von wilden Parcours-Läufen drehen – das beisst sich nicht. Können sich Jungs in dem Alter für ein Museum interessieren? Der 15-jährige Paolo und ich probierten es – im Cartoon-Museum in Basel. Gerade ist Joost Swarte, ein Klassiker der Comic-Kunst, ausgestellt. Paolo mochte besonders seine skurrilen Fantasien. Dass Swarte in Holland Glasfenster für eine Kartonfabrik mit Comic-Zeichnungen gestalten kann, beeindruckte uns. Und dann schlüpften wir in der Museumsbibliothek ins alterslose Reich der Comics. Lucky Luke und die Daltons im Museum – das gefiel uns beiden besonders gut! CARTOONMUSEUM St. Alban–Vorstadt 28 4052 Basel http://www.cartoonmuseum.ch Eli Wilhelm ist 54 Jahre alt, Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Blog museumstester.ch.

# 02 ~ 2015

~ Ortskunde ~

NONNA IM WELTALL In unserer Rubrik Ortskunde, in der wir bis jetzt Orte wie Gross Väter (Deutschland), Grand-Mère (Kanada), Mutterstadt (Deutschland) oder Oma (Russland) besucht haben, verlassen wir die Erde Richtung Nonna. Das ist ein Asteroid, der 1981 entdeckt wurde. Nicht etwa von einem Italiener oder einer Italienerin, die damit ihre Grossmutter ehren wollten, sondern von der russischen Astronomin Ljudmilla Iwanowna Tschernych. Sie benannte den Asteroiden nach ihrer Landsfrau Nonna Wiktorowna Mordjukowa, einer in Russland äusserst populären Schauspielerin. ~GG


~ Magazin ~ LESERBRIEFE

18

DIE MEINUNG DER LESERINNEN UND LESER

ZIN

ab Seite 50

Peter

ing

r 2015

Gros selte rn MAGA

Das Grosseltern-Abo habe ich von meinem Sohn erhalten. Ich bin beEIF geistert! Die letzte Ausgabe habe ich NR E HN mir für eine Zugfahrt in den Tessin BÜ aufgehoben. Als ich es fertig gelesen habe, fand ich es zu schade, das Heft einfach zu entsorgen. Da ich auf längeren Bahnreisen immer eine «Lismete» bei mir habe, kam mir die Idee, das Magazin mit einem Wollfaden in Locarno im Zug aufzuhängen, statt es einfach liegen zu lassen. Weil ich sonst den Zug immer ordentlich und aufgeräumt verlasse, habe ich dafür das Nebenabteil entrümpelt. 9

ISSN

2 9 7 7 7 2

010 2297-0

0 4 6 0 0 1

1 1

ZIN

9.50.– CHF 8.50.– EUR

ter Thea rner n Luzeeinübe s amtück Profi ns und atione n Laie ener Wie Mehrg ein

4 16:31

14.11.1

Das Thema Grosseltern bewegt und interessiert. Das spürt auch unser Magazin. So meldete sich im Dezember überraschend Melanie Mühl. Die Redakteurin der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» FAZ hatte einige Fragen an uns.

d 1

414.ind

Titel_0

EMag_

001_G

Rosmarie Halter, Baden

«UNGERECHTIGKEIT DER SBB» Ich habe das Grosseltern-Magazin abonniert, und oft habe ich das Gefühl, dass das Heft ein zu enges Zielpublikum hat. Man würde meinen, dass alle Grosseltern Paare sind und dass sie über 70 sind! Es wird nirgends erwähnt, dass eine Grossmutter, ein Grossvater eventuell einen neuen Freund oder eine neue Freundin hat und dass das Leben nicht nur aus Stricken besteht. Auch ein Austausch mit anderen Ländern und mit der Welschschweiz und dem Tessin wäre wünschenswert. Ich bin verwitwet, 59-jährig und habe zwei junge Enkel, ein drittes Baby ist unterwegs. Hier noch eine Idee für einen Artikel: Ich finde es sehr ungerecht, dass ein Grosselternpaar bei der SBB Anrecht auf zwei Enkelkarten hat, während eine alleinstehende Grossmutter oder ein alleinstehender Grossvater nur Anrecht auf ein Billett hat! Dieses Problem könnten Sie sicher in Ihrem Heft erwähnen. Vielleicht würde die SBB diese Ungerechtigkeit endlich in Ordnung bringen.

S.V., Z.

Das Interview erschien am Samstag, 13. Dezember 2014, in der FAZ, der Titel lautete provokativ: «Verprassen die nicht unser Erbe?» – «Grosseltern»-Chefredaktor Georg Gindely antwortete: «Die heutzutage oft sehr fitten und aktiven Grosseltern haben doch alles Recht dazu, ihr Leben in vollen Zügen zu geniessen! Das heisst ja nicht, dass sie ihre Enkel links liegen lassen würden, im Gegenteil. Laut Studien setzen Grosseltern in der Schweiz jährlich für die Betreuung der Enkelkinder etwa 100 Millionen Stunden ein, was einer Wirtschaftsleistung von 3 Milliarden Franken entspricht. Ihr gesellschaftlicher Beitrag ist enorm wichtig – dennoch sollten wir ihnen nicht zu viel aufbürden.» Das ganze Interview finden Sie auf unserer Webseite ( www.grosseltern-magazin.ch/ presse).

Der Text in der FAZ fiel anderen Medien in Deutschland auf. Das katholische Wochenblatt «Christ in der Gegenwart» aus Freiburg im Breisgau nahm am 28. Dezember 2014 in einem Kommentar mit dem Titel «Grosseltern-Familie» Bezug auf das Interview: «Die Grosseltern werden immer wichtiger in dem Masse, in dem die Familie – zum Beispiel durch die vielen Scheidungen – in Turbulenzen gerät. Der Schweizer Journalist Georg Gindely vom Magazin ‹Grosseltern› bestätigte in der FAZ: ‹In einer PatchworkGesellschaft wächst die Bedeutung von Grosseltern, als Anlaufstelle, als Bindeglied und manchmal auch als Vermittler.› Je weniger die Eltern – als Doppelverdiener – Zeit haben, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern, umso mehr werden die Grosseltern für die Erziehung eingespannt. Sie stellen Bindung und Vertrauen her», schrieb der Kommentator.

Wir freuen uns über Ihr Lob und Ihre Kritik. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.

# 02 / Oktober www.grosseltern-m

Dossier WIR HÜTEN NUR ENKEL NICHT KINDER ab

er 2014

IN

MAGAZ

# 03

Peter von Matt ÜBER DIE ROLLE

SPRICHT DER GERMANIST IN DER LITERATUR VON GROSSELTERN

REGELN ENKELKINDER Ink ZU WELCHE SOLLTEN M l.EINHALTEN Dos EN ERST sier KE EN ab LKIND MA Seit ER L e

gazin.c

Das

52

das Leben

WIE ENKEL

mit Enkelk

indern

Sternenkin d

BRIGITTE TRÜMPY BUCH SCHRIEB ÜBER DEN TOD EIN IHRES ENKELS TILL

KINDER

DAS

rn elkinde n Enk i ihre sere Gies n mit aus lebe Roth tionenh LéonieGenera und er Peter terthur im Win

Co.

ELTERN INTERN ET WISSEN ÜBER SOLLTE N

Maga

zin über

das Lebe n mit

Grossel tern WAS

kurs e

MAN AN IHNEN ALLES LERNT

h

Enke lkind ern

Heim weh

Ink

KIND EX l. Do ER TERNssier BE E ab Sei TREU te 50 UN G

n

GROSSELTERN IM ABONNEMENT

DIE GESCH SCHAU ICHTE DER SPIELE GROSS RIN YANGZ MUTTE R VON OM BRAUE N

ANLAGE UND ERWACHS FÜR ENE

nach

Tibe t

TÜR AN TÜR

Grossmama Therese Borter wohnt nur wenige Schritte von Enkelin Eva entfernt

Grosseltern

GEMEINSAM AUF DER ALP

Face boo WAS GROSS k &

E IN ALLDLUNG SIE

Spielp latz ENTSTEH für alle T EINE

IN ZÜRICH

/ Nove mbe rosselt r 2014 ern-ma

www.g

Gros

r 2014

Das Magaz in über

oder Gross mami

mit Enkelkindern

Schnitzen

Granny Au-pair

LEBTE DREI MONATE LOTTI FRAUENKNECHT IN FRANKREICH BEI EINER FAMILIE

IN DER IHRE GROSSEL DEUTSCH SCHWEIZ TERN NENNEN

über das Leben

agazin.ch

/ Novemb

Septembe

seltern-m

selte rn

# 03

2014

# 01 /

Grosseltern

# 02 / Oktober

MAGAZIN

Seite 50

Das Magazin

September 2014

www.gros

Grosi

~ Für die gemeinsame Zeit mit den Enkeln ~

Inkl.

2014

agazin.ch

n errn Grosselte Gros Grosse selte ltern EINER r # 01 /

Lieferadresse

eltern

ern

MAGAZIN

Grosselt

MAGAZIN

Gross

Sommer auf der Die Familie Weber lebt im Alp Oberblegi im Kanton Glarus

MAGAZIN

0 0 1 0 2 2 7 7 2 2 9 7

11.09.14 20:26

CHF 9.50.– 9.50 EUR 8.50.–

001_GEM

CHF 9.50.– EUR 8.50.–

0 8

ag_Titel_ 0314.indd

Rechnungsadresse ❏

9

ISSN 2297-0010

0 9

CHF 9.50.– EUR 8.50.–

Die Rechnungsadresse entspricht der Lieferadresse.

2297-0010 ISSN

9

9

ISSN

d 1

7 7 2 2 9 7

Titel_0114.ind

0 0 1 0 3 9

1 0

1

001_GEMag_ 0 0 1 0 1 5

/ Janua

«WERBEAKTION IM TESSIN»

2297-0010

& # 01

Härtl

ON INSPIRATI FINDET ELLER SKINDERN IFTST DER SCHR SEINEN GROS BEI

n Religio

7 7 2 2 9 7

ber 2014

ndern Enkelki

LKINDERN ENKE N IHREN ITTEL SELTERN E VERM WERT WIE GROS BEN UND GLAU

737 fächli ZEICHNER s'Post R UND EIN ERFINDEN

MAGAZIN

Dezem

r das azin übe Das Mag

mit Leben

AUTO ALB EIN CHICHTEN WESH I-GES SMAM GROS

Grosse ltern

# 04 /

MAGA

Inkl. Dossier

RICHTIG SCHENKEN

eltern s s o r G # 04 /

tern Grossel

5 uar 201 01 / Jan 4&# ber 201 rn-magazin.ch Dezem www.grosselte

«GROSSELTERN» IN ANDEREN MEDIEN

15.08.14

14:55 16.10.14 20:55

❏ Schnupperabo 3 Ausgaben für 20 Franken.

❏ Jahresabo 10 Ausgaben für 85 Franken.

Name

Name

Vorname

Vorname

Adresse

Adresse

PLZ / Ort

PLZ / Ort

E-Mail (optional)

Senden Sie den Talon an: Abodienst Grosseltern Magazin, Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen, oder bestellen Sie Ihr (Geschenk-)Abo per Telefon 031 740 97 53, per Mail an abo@grosseltern-magazin.ch oder auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/abo.


~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA

19

Kammerspiel W

ir spielen das «Familienspiel». Du, Louisa, verteilst die Rollen. Karli, zwischen Kissen auf dem Stubenboden, ist heute Johanna. Lina, Nummer zwei in deiner Puppenhierarchie, ist neu Lussi. Grossvater kommt neben die Kinder zu liegen; er gibt die Rolle des Familienvaters. Mutter Louisa führt Regie. Das tust du eigentlich immer. Durchaus kooperativ, die Akteure deiner Rollenspiele dürfen eine Idee einbringen: Die Bettflasche könnte Karli als Kissen dienen, schlage ich vor, auch als wärmende Decke für Lina wäre sie geeignet. Nur, heute steht der Spielleiterin der Sinn nicht nach demokratischen Experimenten. Dein Tempo duldet weder Fragen noch Widerrede. Nur flinke Anweisungen sind zu hören. Du bist im Element, Louisa, die Szenerie ist eingerichtet, die Rollen sind verteilt. Dass Grossvater schon bald die Namen der Mitspieler verwechselt, verzeihst du ihm. Das Spiel beginnt. Das Stubenbodenpersonal geht zu Bett, es wird geschlafen – bitte Augen zu! Mutter und Vater haben sich niedergelegt, dazwischen schlummern Johanna und Lussi. Grossvater findet den ersten Akt gelungen. Doch die Regisseurin ist nur halb zufrieden. Jemand muss geblinzelt haben. Das Schlafen wird wiederholt. Schliess die Augen, Opa!

«Die Teilnehmer des Familienspiels rätseln, was die Meisterin sucht.»

Schon ist Morgen, erfahren wir. Louisa macht uns klar, dass wir alle aufstehen sollen. Dreissig Sekunden Tiefschlaf müssen reichen. Opa richtet seinen Körper mühsam auf, wünscht dringend längere Nächte. Das Spielpersonal ist bereit für die morgendliche Körperpflege. Doch Mutter Louisa ist ausgeflogen, die Regisseurin hat sich abgesetzt. Irgendwo in den Tiefen der Wohnung hört man Geräusche. Die Teilnehmer des Familienspiels rätseln, was die Meisterin sucht. Opa nutzt die Gelegenheit, ein Nickerchen zu machen. Seine Energien strömen heute nicht im Überfluss. Als williger Teilnehmer in Louisas Rollenspielen war Grossvater schon besser in Form. Gut gelingt ihm die Rolle des knurrenden Wolfs und des heiser bellenden Fuchses, die um das Jasskartenhaus schleichen, einen Türspalt im Hühnerstall erspähen und die Enkelin in Panik versetzen. Dann eilst du auf Grosspapas Schoss, liebe Louisa, ziehst kreischend die Füsse hoch und schmiegst den kleinen Körper an meine Brust. Deine lautstarke Abwehr gegen die Gefahr, die knurrend unterm Hocker lauert, vertreibt das böse Tier meistens. Opas trippelnde Wolfsfinger kehren dann auf dem Stubenboden brummend in den Wald zurück. Inzwischen ist Mutter Louisa in den Familienkreis zurückgekehrt, die Angehörigen sind erleichtert. Johanna lächelt, Lussi nickt mit dem Kopf, Schlummerversuche des Grossvaters und andere Verstösse gegen die Spielregeln werden freundlich und schnell vergessen. Es ist Zeit zum Aufstehen. Die Spielleiterin ist von ihrem Suchgang durch die Wohnung nicht mit leeren Händen zurückgekehrt: eine Zahnbürste klemmt zwischen den Fingern. Wieder in # 02 ~ 2015

der Mutterrolle, Louisa, fährst du damit über Johannas Mund, das Gesicht wird sekundenschnell gewaschen, die Haare blitzschnell zurechtgedrückt und mit dem Mund geföhnt. Ohne viel Federlesens werden die Familienmitglieder in den Alltag zurück versetzt. Doch das künstlerische Personal ist erschöpft. Einzelne Mitwirkende sind schläfrig. Die Kraft ihres Spiels hat nachgelassen. Ob das Ende des Stücks naht? Den Überblick hat hier nur eine Person: du, Louisa, Erfinderin, Regisseurin, Bühnenbildnerin und wichtigste Person in dem Kammerspiel an der Kleindorfstrasse sechzehn. Opa fragt sich, in welchem Akt wir uns befinden. Wir könnten unser Spiel an den Mühliweiher verlegen, schlage ich vor. Die freie Natur würde dich zu neuen Ideen inspirieren, Louisa: Gras und Moos als Federbett, Äste und Blätter als Dach über dem Kopf? Die Enkelin winkt ab. Vergiss es, Grossvater, am Mühliweiher, umgeben von Fröschen und Hasen, Hühnern und Geissen, unter jauchzenden Kindern, die an Drahtseilen durch die Luft sausen, im Umfeld von Riitiseili und Gigampfi – hier sitzt die Rentnergeneration auf der Ersatzbank. No need for babysitting by grandparents! •

Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.



~ Service ~ HERMINIA

21

«Ich hatte andere Pläne. So ist das Leben.» Von KARIN DEHMER-JOSS (Aufzeichnung) und JOHANNA BOSSART (Foto)

Nach dem Tod ihrer Tochter zieht Herminia Entringer (54) ihren Enkel Kenneth gross. Für ihn ist sie ganz einfach seine Mami. Für sie ist er eine weitere grosse Aufgabe in ihrem bewegten Leben.

I

n Venezuela heiratet man jung. Bei meiner Hochzeit war ich zwanzig und träumte davon, einmal sechs Kinder zu haben. Bald nach der Geburt meiner Tochter Margareth platzte dieser Traum. Mein Mann bediente die ganze stereotype Palette eines schlechten Ehemannes: Alkohol, Frauen, Gewalt. Als er in einem Wutanfall unsere Wohnung absichtlich in Brand steckte und mich und unser Baby damit in grosse Gefahr brachte, verliess ich ihn. Ich zog zu meiner Mutter, erhielt meinen alten Job als Sekretärin zurück und erarbeitete mir nach und nach ein selbstständiges Leben. In den folgenden zwanzig Jahren hielten drei weitere Männer um meine Hand an. Vom Heiraten wollte ich jedoch nichts mehr wissen. Ich nahm Schauspielunterricht und trat in mehreren Fernsehshows und Telenovelas auf. In einem Hollywoodfilm tanzte ich als Indianerin. Die 90er-Jahre beschenkten mich dann mit ein paar fetten Jahren: Ich baute mir ein kleines Boutiquen-Imperium auf und reiste zum Einkaufen von Mode und Accessoires um die ganze Welt. Es lief richtig gut. Ich machte teure Ferien an exklusiven Orten, war unabhängig und hatte Geld. Dann kam die Wirtschaftskrise, der Einbruch des Dollarkurses. Ein Grossteil Venezuelas ging

pleite und ich innert Kürze auch. Sogar die Wohnung räumten sie mir leer. Ich rief Freunde an, mit denen ich auf Partys, auf Modeschauen und in den Ferien gewesen war. Alle hatten sie grosse Häuser, aber niemand wollte mir und meiner Tochter vorübergehend Unterschlupf bieten. Wenn du ganz unten bist, zeigen sich deine wahren Freunde, nicht? Wo ging ich also hin? Erneut zu Mama. «ICH LIEBE DEN WETTBEWERB!» Ich bin eine Kämpferin! Innert Kürze kam mir eine konjunkturunabhängige Geschäftsidee: Kinderbetreuung wird es immer brauchen, solange Menschen arbeiten! Ich stand also da, ohne Geld, ohne eigene Wohnung und wollte eine Kinderkrippe eröffnen. Über mehrere Jahre hinweg bettelte ich bei Behörden und Banken für Bewilligungen und um Geld und servierte daneben in Restaurants. Schliesslich mietete ich mit Darlehen von Verwandten einen kleinen Raum, renovierte ihn selbst und verteilte Flyer. Nachbarn spendeten Einrichtungsgegenstände und Spielwaren. Sie sagten: «Du hast ein falsches Quartier ausgesucht. Hier gibt es schon zu viele Krippen und Kindergärten.» Aber das störte mich nicht. Ich liebe den Wettbewerb! ~

# 02 ~ 2015


~ Hintergrund ~ HERMINIA

22

~ Die ersten zwei Monate betreute ich dann ein einziges Kind! Das war hart. Ich betete zu Gott, er möge mir mehr Kinder schicken. Und sie kamen. Ich besuchte Kochkurse, Kurse als Aushilfslehrerin und in Kinderpsychologie. Zu den besten Zeiten betreute ich 80 Kinder und hatte mehrere Angestellte, darunter meine Tochter und meine Schwester. «DAS WETTER IST DOCH REINE KOPFSACHE»

Dann wurde Margareth schwanger. Ich war nicht glücklich darüber, dass sie mitten im Studium Mutter werden sollte. Drei Monate später verliess ihr Freund sie und heiratete kurz darauf eine andere Frau. Meine Tochter war am Boden zerstört. Ich reiste umgehend nach Venezuela und war bei ihr, als mein Enkel Kenneth zur Welt kam. Am 7. Dezember 2005. Margareth war nach der Geburt geschwächt, vielleicht auch depressiv, jedenfalls sorgte ich mich in Kenneths erster Lebenswoche fast Tag und Nacht um ihn.

Der Partner meiner Mutter, nicht mein leiblicher Vater und «ICH CAMPIERTE VOR DER INTENSIVSTATION» dennoch mein Papi, war Schweizer gewesen. Sechsunddreissig Jahre lebten die beiden zusammen. Wie ich wollte meine An seinem siebten Tag hatte Kenneth einen eptileptischen Mutter nach dem ersten erfolglosen Versuch kein zweites Mal Anfall. Das Baby und wir drei Frauen – Mutter, Grossmutter, mehr heiraten. Ich bat Papi und meine Mama mehrmals, mich Urgrossmutter – rasten in meinem Wagen zur Klinik. Kenneth auf ihre Reisen in die Schweiz mitzunehmen, aber er weigerte hatte eine Hirnblutung erlitten, wahrscheinlich verursacht durch sich immer. Papi war sich sicher, dass es mir so gut gefallen einen zu heftigen Griff mit der Zange während der Geburt. Man würde, dass ich bleiben wollte – und das konnte er meiner machte uns nicht viele Hoffnungen. Zwei Wochen campierte Mutter nicht antun. 2003 starb er, und sein Tod wurde der ich vor der Tür zur Intensivstation. Die Ärzte versuchten mich traurige Anlass meiner ersten Reise in die Schweiz. Papi hatte mehrmals heimzuschicken. Ich würde ihnen im Weg rumstekeine Nachkommen, aber noch immer Vermögen und ein Haus hen, ich wäre keine Hilfe. Aber ich weigerte mich zu gehen. hier. Jetzt rächte es sich, dass meine Mutter ihn nie geheiratet Weihnachten, Silvester, Neujahr. Nach fünfzehn Tagen bestand hatte: Obwohl Papi ihr in seinem Testament alles vermacht ich darauf, Kenneth in die Arme nehmen zu dürfen. Auch das hatte, dauerten die rechtlichen Auseinandersetzungen über wollte man mir zuerst verweigern. Ich redete mit ihm, sang ihm zwei Jahre. Und – er hatte recht gehabt: vor, und ich bin mir sicher, dass er mich Mir gefiel es in der Schweiz! hörte. Von da an ging es aufwärts. Meine Die Schweizer denken immer, uns LaTochter begann ihn wieder zu stillen, und RUND DIE HÄLFTE teinamerikanern wäre das Leben hier nach zwei Monaten war er stark genug DER PFLEGEKINDER SIND BEI VERWANDTEN ODER zu geregelt, zu unpersönlich, das Wetter für einen Eingriff, bei dem man ihm ein FREUNDEN UNTERGEBRACHT zu schlecht. Aber ich mag dieses UnaufVentil in den Kopf einpflanzte. Die OpeIn der Schweiz gibt es Schätzungen geregte. Es gibt mir ein Gegengewicht zu ration musste ich selbst bezahlen. Nach zufolge ungefähr 15 000 Pflegekinmeinem Temperament. Hier kann ich weiteren zwei Monaten konnte Kenneth der; rund die Hälfte davon werden im entspannen. In Venezuela ist alles so eng endlich sein normales Babyleben wieder sogenannten Sozialraum, das heisst bei Verwandten oder Freunden, zur und nervös. Und das Wetter ist doch reine aufnehmen. Bevor ich in die Schweiz zuPflege untergebracht. Zuständig für Kopfsache. Ich habe ein paar Dinge erlebt, rückreiste, mahnte ich meine Mutter und die Platzierung sind die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB). die einem auf die Stimmung schlagen; das meine Tochter, Kenneth nicht wie ein Müssen Kinder ausserhalb des SozialWetter gehört nicht dazu. rohes Ei zu behandeln. Er war jetzt ein raumes platziert werden, wird meistens Während den drei Monaten, die meine ganz normales Kind! eine Beistandsperson ernannt. Diese arbeitet mit der KESB und den kantoMutter und ich in der Schweiz verbrachMargareth ermutigte mich dazu, meinen nalen oder kommunalen Fachstellen für ten, um Papis Nachlass zu regeln, verliebFreund endlich zu heiraten. Leider waren Pflegekinder zusammen. te ich mich. Wir waren beide dreiundsie und Kenneth bei der Hochzeit nicht anDie nationale Fachstelle Pflegekinvierzig. Er bat mich zu bleiben. Aber ich wesend, weil bei Kenneth damals gerade der-Aktion Schweiz betreibt Öffentlichkeitsarbeit und Forschung zum Thema hatte meine Kinderkrippe in Venezuela. mehrere medizinische FolgeuntersuchunPflegekinder und setzt sich für deren Eine Familie. Ein Leben. Trotzdem vergen anstanden. Aber wir planten, MarInteressen politisch ein. Die Fachstelle bietet verschiedene Kurse an, zum Beibrachte ich von da an immer längere gareth und ihn ebenfalls in die Schweiz spiel den Kurs «Aufwachsen bei Oma Abschnitte in der Schweiz. Mein Freund zu holen. Margareth sollte drei Monate und Opa oder bei Tante und Onkel». hatte mich ebenfalls gebeten, ihn zu vor ihrem Kind einreisen, um Deutsch heiraten. Aber ich hielt an meiner Unzu lernen und sich hier einzurichten. Ich www.pflegekinder.ch abhängigkeit fest. freute mich sehr und machte mich auf # 02 ~ 2015


23

~ Interview mit ~

CHRISTOPH HÄFELI den Weg, meine Tochter in Venezuela abzuholen. Auf dem Flug nach Caracas rief ich wie immer vom Zwischenstopp in Lissabon an. In Venezuela war es morgens um drei. Meine Mutter wollte Margareth nicht wecken, ich würde sie ja in Kürze sehen. Aber ich bestand darauf. Verschlafen sagte mir meine Tochter, sie freue sich sehr auf die Schweiz, aber sie spüre auch eine Angst im Herz. Ich beruhigte sie, ich würde ja bei ihr sein. Es war das letzte Mal, das ich mit ihr gesprochen habe. Bei meiner Ankunft in Caracas war niemand am Flughafen, um mich abzuholen. Margareth war in jener Nacht an einem Herzinfarkt gestorben. Kenneth war zwanzig Monate alt. Wie jede Mutter, die ihr Kind verliert, stellte ich mir in der Zeit nach Margareths Tod immer wieder die verzweifelte Frage nach dem Warum. Und, warum musste sie sterben, wo doch ihr Kind überlebt hatte? «MEIN NEUER ALLTAG IST EINE HERAUSFORDERUNG» Es war sofort klar, dass ich Kenneth zu mir nehmen würde. Dass mein Mann nie Kinder haben wollte, dass wir andere Pläne für unsere zweite Lebenshälfte hatten, liess mich keinen Augenblick zögern. So ist das Leben. Hätte mein Mann mir nicht versprochen, uns als Familie eine Chance zu geben, wäre ich in Venezuela bei meinem Enkel geblieben. Er war jetzt das Wichtigste und alles, was zählte. Schlussendlich war es dann Liebe auf den ersten Blick zwischen meinem Mann und Kenneth, und er ist ihm ein guter Ersatzvater geworden. Trotzdem war und ist mein neuer Alltag eine Herausforderung. Das Spannungsfeld zwischen dem Kind, dem Mann, Kenneths Gesundheit, der Sprache, Behörden, Schulen . . . Ich brauche viel Kraft. Kenneth hinkt in seiner Entwicklung etwas hinterher und spricht noch nicht so gut Deutsch. Sein Vormund hat gegen meinen Willen darauf bestanden, ihn nach dem Kindergarten in eine Sonderschule zu schicken. Dort gehört Kenneth meiner Meinung nach nicht hin! Er kann schreiben und lesen, er treibt viel Sport. Ich musste in meinem Alter noch Skifahren lernen, weil Kenneth darauf bestanden hatte, dass wir zusammen Ski fahren. Trotzdem geht er mit geistig und körperlich behinderten Kindern zur Schule. Das tut mir unendlich weh für ihn. Kenneth weiss, dass ich seine Grossmutter bin. Manchmal küsst er das Foto von Margareth. Mich ruft er Mami. Er macht mir Komplimente, ich sei die schönste und tollste Mutter der Welt. Er ist eine Frohnatur. Seit kurzem besitze ich die Vormundschaft für meinen Enkel. Auch das war ein langwieriger Kampf. Nun kann ich mich dafür einsetzen, dass Kenneth eine Chance in der Regelschule erhält. Vielleicht wird das weitere Auseinandersetzungen nach sich ziehen. Ich hoffe nicht. Und wenn, dann habe ich genug Kraft. Für Kenneth habe ich immer Kraft. • # 02 ~ 2015

Christoph Häfeli (71), Experte für Kindes- und Erwachsenenschutz, plädiert gegen einen Ausbau der Rechte von Grosseltern. Das sei auch zum Wohl der Enkelkinder.

«Zum Teil muss man Grosseltern davor schützen, sich zu viel aufzubürden» «Grosseltern»: Herr Häfeli, haben Grosseltern in der Schweiz zu wenig Rechte? Christoph Häfeli: Nein. Meiner Meinung nach muss man die Rechte der Grosseltern nicht ausbauen. Weshalb nicht? In der Schweiz betreuen heute jeden Tag Tausende von Grosseltern ihre Enkelkinder. Meine Frau und ich sind selber Grosseltern und hüten unsere Enkelkinder regelmässig, und wenn ich bei uns durchs Dorf spaziere, begegne ich ständig Kolleginnen und Kollegen in meinem Alter mit dem Kinderwagen oder einem Kind an der Hand. Das ist die Realität, die ich beobachte, und die funktioniert bestens ohne irgendwelche rechtlichen Bestimmungen. Aber es gibt auch andere Fälle, wie zum Beispiel der Fall von Herminia Entringer, die ~


~ Hintergrund ~ HERMINIA

24

~ lange dafür kämpfen musste, dass sie nach dem Tod ihrer Tochter die Vormundschaft über ihren Enkelsohn erhielt. Oder den Fall der Kindstötung von Flaach, wo die Grosseltern die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb heftig kritisiert hatten, weil diese ihnen die Kinder nicht übergeben hatte. Hätten mehr Rechte die Stellung der Grosseltern in diesen Fällen nicht massgeblich verbessert? Zu den Einzelfällen kann ich nicht viel sagen, weil ich keine Details kenne. Im Fall Flaach hätten zusätzliche Rechte für Grosseltern am Ablauf aber nichts geändert. Weshalb nicht? Der Fall begann ja damit, dass der Staatsanwalt der Kesb meldete, dass er die Eltern verhaften werde. Es wäre unsinnig gewesen, in diesem Moment zu den Grosseltern zu gehen und ihnen zu sagen: «In zwei Tagen nehmen wir Ihre Tochter und Ihren Schwiegersohn fest, könnten Sie bitte die Kinder zu sich nehmen?» Das wäre auch bei einer geänderten Rechtslage nicht passiert. Und danach? Der Entscheid der Kesb, die Kinder im Heim zu platzieren, war nur vorsorglich. Die Kesb ist zum Schluss gekommen, dass die Kinder bis zu einem definitiven Entscheid nicht zu den Grosseltern kommen sollen. Weshalb, wissen wir nicht. Vielleicht gab es gute Gründe dafür, oder vielleicht wollte die Kesb vermeiden, ein Fait accompli zu schaffen. Sie liess sich alle Optionen offen, und im Januar oder Februar wäre ein Entscheid gefallen. Es war also nicht ausgeschlossen, dass die Kinder bei den Grosseltern platziert worden wären. Hätten mehr Rechte für die Grosseltern nicht dazu geführt, dass die Kinder viel früher zu ihnen gekommen wären? Nur wenn gesetzlich verankert gewesen wäre, dass Kinder immer sofort zu

ihren Grosseltern kommen, wenn die Eltern ihre Erziehungsaufgaben nicht mehr wahrnehmen können. Ich bin aber überzeugt, dass Elternorganisationen gegen eine solche Regelung auf die Barrikaden gehen würden. Es ist ja nicht so, dass überall ein konfliktfreies Verhältnis zwischen den Generationen besteht. Und es sind auch längst nicht alle Grosseltern dafür geeignet, ihre Enkelkinder aufzuziehen. Zum Teil muss man die Grosseltern davor schützen, sich zu viel aufzubürden. Es ist richtig, dass die Behörden sorgfältig abklären, wo die Kinder am besten platziert werden. Letztlich geht es um das Wohl der Kinder. Welche Rechte haben Grosseltern heute überhaupt gegenüber ihren Enkelkindern, wenn die Eltern ihre Erziehungsaufgaben nicht wahrnehmen können oder gar sterben? In einem solchen Fall müssen die Behörden einen Beistand bestimmen, der persönlich und fachlich für die Aufgabe geeignet ist und Zeit hat, ihr nachzukommen. Das können die Grosseltern sein. Das Gesetz schreibt vor, dass die Wünsche der Kinder sowie die Wünsche von ihnen nahestehenden Personen zu berücksichtigen sind. Wenn Grosseltern also wünschen, Beistände für ihre Enkelkinder zu sein, müssen sich die Behörden mit diesem Wunsch auseinandersetzen, und es wird ihm meistens nachgekommen. Wann nicht? Es kommt vor, dass Eltern wegen Konflikten in der Familie nicht wollen, dass die Grosseltern die Kinder übernehmen. Es kann auch sein, dass die Grosseltern sich nicht eignen oder sich zu viel zumuten. Es ist etwas anderes, Kinder ab und zu zu hüten, als sie dauernd zu betreuen. Damit sind viele Grossväter und Grossmütter überfordert, auch altershalber. Ich kenne aber auch einen Fall, in dem eine damals 74-jährige Urgrossmutter ihre dreijährige Urenkelin # 02 ~ 2015

aufgenommen und aufgezogen hat. Das hat funktioniert. Ein Problem ist das fehlende Besuchsrecht für Grosseltern in der Schweiz. Das kann dazu führen, dass Grosseltern ihre Enkelkinder nach einer Scheidung der Eltern nicht mehr sehen können. Was spricht gegen die Einführung des Besuchsrechts in der Schweiz? Es würde sich nicht viel ändern. Grosseltern können sich bereits heute dafür wehren, ihre Enkelkinder zu sehen, indem sie an die Kesb gelangen und um Einräumung eines Besuchsrechts ersuchen. Die Behörden sprechen danach mit den Eltern und den Kindern, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Danach können sie den Grosseltern ein Besuchsrecht einräumen. Es würde die Stellung der Grosseltern doch stärken, wenn ihr Besuchsrecht im Gesetz verankert wäre. Wie viele von ihnen würden das Recht denn einklagen? Ein Gerichtsverfahren führt in den meisten Fällen dazu, dass sich die Fronten zusätzlich verhärten, und viele Grosseltern wollen dem eigenen Sohn, der eigenen Tochter nicht schaden. Diese wollen ihre Kinder nach einer Scheidung ja auch sehen und besuchen. Es ist sinnvoll, solche Konflikte aussergerichtlich zu klären. Meiner Ansicht nach ist das Schweizer Recht der komplexen Stellung der Grosseltern gut angepasst. Wie eingangs bereits erwähnt: Ich finde, man darf nicht plötzlich das Recht zum grossen Thema machen, sondern muss festhalten, wie viele Grosseltern sich täglich für ihre Enkelkinder einsetzen und wie gut und fast immer problemlos das funktioniert. •

Von GEORG GINDELY (Interview)


Eröffnen Sie die Gartensaison! An der grössten Indoor Veranstaltung der Schweiz erwartet Sie eine Fülle an Anregungen für Ihre Blumen- und Pflanzenwelt bei Ihnen zu Hause. Lassen Sie sich inmitten spektakulärer Gartenbeispiele von den neusten Trends inspirieren. Dieses Jahr im Fokus: Balkongärten und Kleinterrassen sowie das Kochen im Freien.

11. bis 15. März 2015 | Messe Zürich

Partner

Unternehmerverband Gärtner Schweiz

Media Partner

Official Champagne

Rail Partner


~ Hintergrund ~ DOMINIQUE GISIN

26

«Im Skiclub gaben sie mir den Übernamen Birchermüesli» Skifahrerin Dominique Gisin (29) spricht über den steinigen Weg zum Olympiasieg in der Abfahrt und über die grosse Bedeutung, die ihre Grosseltern für sie haben.

Von GEORG GINDELY (Interview) und THOMAS ANDENMATTEN (Foto)

D

er Beginn des Gesprächs mit Dominique Gisin (29) in ihrem Wohnort Engelberg verzögert sich. Eine vom Internationalen Skiverband FIS beauftragte Testfirma führt an diesem Morgen unangekündigt eine Dopingkontrolle durch. Eine Mitarbeiterin nimmt Gisin in der Toilette des Cafés Alpschmaus Blut ab und untersucht sie. Nach einer halben Stunde ist Gisin, die im Dezember zur Schweizer Sportlerin des Jahres 2014 gewählt wurde, bereit zum Interview. Frau Gisin, der Telefonanruf an Ihre Grosseltern nach Ihrem Olympiasieg hat viele Menschen berührt. Wie erinnern Sie sich daran? Es war ein sehr emotionaler Moment, der im Dezember nochmals in fast jedem Jahresrückblick gezeigt wurde. Wenn ich die Aufnahmen sehe, kommen mir immer noch fast die Tränen.

Weshalb hat Sie das Telefon mit Ihren Grosseltern so stark bewegt? Ich freute mich wahnsinnig, diesen wunderbaren Moment mit ihnen zu teilen, gerade nach den vielen schwierigen Zeiten, die ich mit ihnen geteilt hatte. Ich lebte während der Rehabilitationen nach meinen schweren Knieverletzungen jeweils bei meinen Grosseltern mütterlicherseits. Die Rehaklinik war in Muttenz, Omi und Opa wohnen ganz in der Nähe. Deshalb habe ich nach meinem Sieg ganz spontan gedacht: Jetzt rufe ich meine Omi an. Nach Ihrem Telefon haben die Medien Ihre Grosseltern bestürmt. Was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen? Ich war nicht glücklich darüber, weil mein Grossvater schwer krank war. Das wollte ich nicht öffentlich machen, und einen Rummel wollte ich ihm und meiner Grossmutter erst recht ersparen. # 02 ~ 2015

Dominique Gisin im Kloster Engelberg.


27

Haben Sie Ihren berühmten Telefonanruf später bereut? Ein bisschen schon, weil ich meine Grosseltern nicht in eine unangenehme Situation bringen wollte. Aber in einem solchen Moment ist man einfach emotional und überlegt nicht viel. Meine Eltern und meine Tante schafften es nach der ersten Aufregung auch, meine Grosseltern abzuschirmen. Sie erlebten im Februar und März des letzten Jahres ein Wechselbad der Gefühle: Einen Monat nach dem Olympiasieg starb Ihr Grossvater. Es war ein sehr trauriger Moment. Schön war, dass er meinen Erfolg noch miterleben durfte. Über den Tod Ihres Grossvaters schrieben die Medien fast nichts. War das Ihr Wunsch? Ja, das wollte ich so, und es haben sich alle daran gehalten. Auch wenn ich vorhin vom Rummel sprach, den man auslösen kann: Die Medien in der Schweiz sind in der Regel sehr zurückhaltend und nehmen Rücksicht, wenn man sich das wünscht. Ich war froh, dass ich in aller Ruhe Abschied von meinem Opa nehmen konnte. Sie haben einmal gesagt, Ihr Grossvater habe Sie sehr geprägt, vor allem, was das Skifahren angeht. Weshalb? Opa war ein ganz angefressener Skifahrer. Er ging immer mit mir auf die Piste, wenn wir in Andermatt in den Skiferien waren. Meine Freundinnen spotteten und sagten: Was, du fährst Ski mit deinem Grossvater? Ja, habe ich geantwortet und angefügt: Kommt doch mal mit, das ist im Fall wahnsinnig anstrengend. Wir sind den ganzen Tag den Gletscher hinauf und herunter gefahren. ~ # 02 ~ 2015


~ Hintergrund ~ DOMINIQUE GISIN

28

~ Wie hat er Sie auf der Piste sonst noch geprägt? Wir haben nie etwas Warmes gegessen beim Skifahren. Das ist bei mir bis heute so. Im Skiclub haben sie mich deswegen oft ausgelacht und mir den Übernamen «Birchermüesli» gegeben. Das war das Einzige, was ich bestellte, wenn wir zusammen in ein Restaurant gingen. Meist reichte mir sogar ein Apfel. Ich kann heute noch nichts Warmes zu Mittag essen und nachher Skifahren. Das habe ich von meinem Opa. Hat er in Ihnen die Lust am Skifahren geweckt? Nein, das begann schon früher. Meine Eltern sind beide angefressene Skifahrer und wollten nach meiner Geburt so bald wie möglich wieder auf die Piste. Da haben sie mich einfach mitgenommen. Meine ersten Erinnerungen sind alles Erinnerungen ans Skifahren. Auf jedem Foto, auf dem ich als Kind mit Skiern zu sehen bin, strahle ich. Skifahren macht mich bis heute glücklich. Hat Ihr Grossvater darauf hingewirkt, dass Sie Skirennfahrerin wurden?

Dominque Gisin 1992 mit ihren Grosseltern väterlicherseits beim Engadiner Skimarathon.

Ich hatte nie das Gefühl, dass er oder sonst jemand mich dazu drängte, Spitzensportlerin zu werden. In den Skiclub ging ich aus eigenem Antrieb. Ich war etwa sieben Jahre alt, und es hat mir von Anfang an gefallen. Haben Sie im Skiclub Engelberg begonnen? Nein, wir lebten damals im Engadin. Als wir nach Engelberg zogen, war ich elf Jahre alt. Mitverantwortlich dafür waren meine leider bereits verstorbenen Grosseltern väterlicherseits, die hier eine Ferienwohnung hatten und eng mit dem Ort verbunden waren. Haben Sie sich am neuen Wohnort schnell eingelebt? Ich ging gleich wieder in den Skiclub und fühlte mich sofort wohl. Wir waren eine verschworene Truppe und hatten eine Menge Spass. Es ging damals nicht nur ums Gewinnen, sondern auch um den Spass, den Kollegenkreis, ums Draussensein. Viele Freundinnen von damals sind mir bis heute geblieben. Wer war Ihr Idol? Ich wollte werden wie Vreni Schneider, die heute noch mein grösstes Vorbild ist. Aber es sah sehr lange danach aus, als ob es nicht klappen würde mit dem Profirennsport. Ich war drei Jahre lang verletzt und fuhr im Alter von 15 bis 18 kein einziges Rennen. Im Normalfall ist es dann vorbei mit der Karriere. Mit 19 sind Sie sogar zurückgetreten. Ich begann nach meinen Verletzungen zwar wieder zu fahren, aber hatte starke Schmerzen im Knie und einen riesigen Rückstand auf die Besten. Da beschloss ich aufzuhören. Lange habe ich es ohne das Skifahren aber nicht # 02 ~ 2015

Dominique Gisin mit Opa und Omi – ihren Grosseltern mütterlicherseits – und ihrem Vater an den Weltmeisterschaften in Åre (2007).

ausgehalten. Es fehlte mir so, dass ich die Freude am Leben verlor. Wie sind Ihre Grosseltern mit Ihren Verletzungen und Krisen umgegangen? Es war sicher nicht einfach für sie, als ich während der Reha bei ihnen wohnte. Sie haben viel für mich getan. Meist gab es am Nachmittag Kaffee und Kuchen, und es gab vor allem eine Menge Gutes für die Seele. Ich bin überzeugt, dass meine Rehabilitationen deshalb immer so problemlos verliefen. Doch kaum war ich wieder bereit, Rennen zu fahren, verletzte ich mich erneut – und es begann alles von vorne. Haben Ihre Grosseltern Ihren Weg nie in Frage gestellt? Nein, und da bin ich ihnen sehr dankbar dafür. Sie haben mich immer unterstützt. Und Sie selbst? Es wäre komisch, hätte ich nie gezweifelt. Aber wer sich immer wieder mit seinem Weg auseinandersetzen muss, weiss nachher, was er wirklich will. Als ich wieder mit dem Skifahren begann, gab es Trainings, in denen ich bis vier Sekunden auf Athletinnen verlor, die nicht einmal den Sprung in den Europacup schafften. Dadurch habe ich eine


29

andere Form von Respekt gegenüber meinen Mitstreiterinnen. Ich bin dankbar, dass ich überhaupt fahren kann. War der Olympiasieg der grösste Lohn für alle Mühen? Ja. Das war mein wichtigster Sieg bis jetzt. Was erhoffen Sie sich an den Weltmeisterschaften in Vail? Mein Ziel ist eine Medaille, und ich hoffe, dass ich in vier Disziplinen darum kämpfen kann. Fiel es Ihnen schwer, sich nach dem Olympiasieg auf die neue Saison zu konzentrieren? Ich hatte einen himmeltraurigen Saisonstart. Im Training lief es so gut wie nie zuvor, aber an den Rennen machte ich immer einen oder mehrere Fehler. Meiner Ansicht nach hat dies aber nichts mit dem Olympiasieg zu tun. Es sind oft Nuancen, die entscheiden. Wie gehen Sie heute mit solchen Rückschlägen um? Ich wäre dankbar, wenn ich einmal eine Saison hätte, in der es einfach gut laufen würde, ohne dass ich viel machen müsste. Aber irgendwie ist das nicht mein Weg. Deswegen kann ich hadern. Aber ich kann auch sagen, dass ich mir alles, was ich erreicht habe, hart erkämpft habe. Das macht mich stolz. Die Chance war nicht besonders gross, dass ich einmal Olympiasiegerin in der Abfahrt und Sportlerin des Jahres werden würde. Heute weiss ich: Egal was kommt, so schnell haut es mich nicht um. Das Scheitern gehört zum Leben. Welche Gefühle hatten Sie, als Sie im Dezember zur Sportlerin des Jahres gewählt wurden?

Diese grosse Anerkennung hat mich sehr gerührt. Es war eine grosse Ehre – auch, neben der Legende Roger Federer stehen zu dürfen. Sie stammen aus einer richtigen Skirennfahrerfamilie. Ihre beiden Geschwister Marc und Michelle sind ebenfalls im Nationalkader. Weshalb? Das ist ein Zufall. Wir waren völlige Greenhorns, was den Rennsport angeht. Weil ich in den Skiclub ging, wollte mein drei Jahre jüngerer Bruder auch hin. Später wurde es eine Familientradition, dass unsere Schwester Michelle uns jeden Sonntag zu den Rennen begleitete. Ich war 13, sie war vier Jahre alt. Meist mussten wir um vier oder fünf Uhr morgens aufstehen. Meine Mutter fand nach einer Weile, es gehe nicht, dass das Kind so früh raus muss, und behielt Michelle daheim. Meine Schwester hat daraufhin den ganzen Tag lang genervt. Am nächsten Sonntag kam sie wieder mit und die folgenden Sonntage auch. Meistens lag sie dann am Nachmittag auf einer Bank im Skigebiet und schlief. Später ist sie natürlich auch in den Skiclub. Wie ist es für Ihre Eltern, dass alle drei Kinder Spitzenskifahrer sind? Das ist nicht immer einfach für sie. Ich selbst bin ja schon wahnsinnig nervös, wenn Marc oder Michelle starten. Für meine Eltern ist es sicher noch schlimmer. Zum Teil fahren wir ja alle drei am gleichen Tag Rennen, und während der Saison haben sie eigentlich nie Ruhe. Begleiten die Eltern Sie an die Rennen? Sie sind meistens daheim in ihrem Sportgeschäft in Engelberg. Aber zwei bis drei Mal pro Saison sind sie live dabei. # 02 ~ 2015

«Meine ersten Erinnerungen habe ich ans Skifahren»: Dominiqe Gisin und ihre Mutter auf der Piste (1989).

Waren Ihre Grosseltern auch an den Rennen? Ja, mein Grossvater kam oft, Omi ging auch ab und zu mit. Sie war sogar 2007 an der WM in Åre dabei. Aber da hat es ihr glaube ich abgelöscht, weil es minus 35 Grad kalt war. Meine Grosseltern väterlicherseits haben die Rennen immer am Fernseher verfolgt. Sogar meine Urgrossmutter hat meine ersten Weltcuprennen noch miterlebt. Welche Erinnerungen an Ihre Grosseltern sind Ihnen besonders wichtig? Die Eltern meines Vaters haben mit uns immer Schweizer Reisen gemacht, zur Tellsplatte oder aufs Rütli, und haben mir so die Geschichte und die Legenden der Schweiz nahe gebracht. Als ich acht Jahre alt war, besuchte ich mit ihnen die Tellspiele. Das sehe ich noch heute wie einen Film vor mir. Mit den Grosseltern mütterlicherseits verbinde ich die Leidenschaft fürs Skifahren, die Nähe zur Natur, die Liebe zur kalten Jahreszeit. Auch sonst unternahmen wir viel zusammen, fuhren Schiff auf dem Rhein oder besuchten Museen. Wir waren immer mindestens je eine Woche pro Jahr bei den einen und bei den anderen Grosseltern in den Ferien. Das • waren die Höhepunkte des Jahres.


30

~ Hintergrund ~ SOCKENSCHLACHT & LÖWENZAHN

ALS DIE GROSSELTERN NOCH ENKELKINDER WAREN Von ROLF KÄPPELI (Text) und LAURA JURT (Illustrationen)

Das Buch «Sockenschlacht und Löwenzahn» von Katharina Tanner und Laura Jurt erzählt aus dem Alltag von Kindern. Das Werk ist eine Überraschung: Es ist ein bezauberndes Generationenbuch.

KATHARINA TANNER, 52, Die Autorin von «Sockenschlacht und Löwenzahn» hat Schauspielerin und Buchhändlerin gelernt. Sie schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Prosa. Ihr Roman «Da geht sie» erschien 2009 im Limmat-Verlag. Tanner arbeitet auch in der Leseförderung in Basel.

# 02 ~ 2015

S

echs ältere Personen erzählen, wie sie als Kinder in der Schweiz gelebt haben. Das ist berührend, hoch interessant und unterhaltsam. Egal ob man von einem Kinderbuch spricht oder von einer Lektüre für Grosseltern: «Sockenschlacht und Löwenzahn» spricht beide Generationen an. Die ältere entdeckt darin ihre eigene Kinderwelt wieder, die 30er, 40er, 50er und 60er Jahre – die Poesie des Alltags genau so wie die harte Realität, lustige Buben- und Mädchenstreiche ebenso wie den damals noch verbreiteten Kindstod. Die jungen Leserinnen, ab etwa neun Jahren, erfahren darin Dinge, über die sie staunen, Fragen stellen und dabei Historisches auf unterhaltsame Art erfahren. Ergänzend zum Erzählten lädt das Buch anschaulich ein, alte Spiele selber zu basteln und Lieblingsgerichte der damaligen Kinder zu kochen.


31

Von drei Buben und drei Mädchen berichtet Katharina Tanner. Von Martha, dem Hoteliersmädchen in Zermatt; von Paul, dem Verdingbub in Basel; von Esther, dem Täufermädchen in Zofingen; von Giordano, dem italienischen Arbeiterbub in Schaffhausen; von Patschli, dem jüdischen Mädchen in St. Gallen; und von Erwin, dem Bauernbub im Luzerner Hinterland. Die Autorin tut dies in wunderbar leichter Sprache. Sie liebt das Detail, nah an der sinnlichen Erfahrung der Kinder. Da riechts und klingts und tropfts aus den Buchseiten. Es wird gelacht, geflucht, geweint. Es tätscht und klöpft und brennt. Ab und zu wagt es die Erzählerin, etwas schlicht und einfach nur aufzuzählen. Das wird erstaunlicherweise nie langweilig, weil sie bewusst komponiert und dosiert. Ein Beispiel: Jede Geschichte beginnt mit einem Achtzeiler, jene von Paul, dem Sohn

eines Chemiearbeiters und einer Serviertochter in Kleinbasel, beginnt so: Paul kam 1949 auf die Welt. Paul konnte Funken sprühen. Paul trug im Sommer graubraune Socken aus Staub. Paul kannte sich mit Geld gut aus. Paul hatte Heimweh nach seiner Mutter und seinem Vater. Paul lebte mit einem dicken Klumpen auf der Brust. Paul war der Bub, der stört. Paul war ein Verdingbub. Solche Erzählweise tendiert zum Kinderbuch. Die einfach geführte Sprache, die lakonischen Aussagen, das sich Wiederholende. Manchmal animiert das Aufzählen mehr zum spontanen Erzählen als zum Vorlesen: «Erwin wuchs auf einem

grossen Bauernhof auf. Zusammen mit seiner Mutter und seinem Vater, mit seiner Grossmutter und dem lieben Gott. Zusammen mit zwei älteren und zwei jüngeren Schwestern, mit zwei Brüdern und einem jüngeren Bruder. Zusammen mit Knechten und Mägden, mit einem Melker und einer Köchin und mit Haushaltlehrtöchtern. Zusammen mit Kühen und Rindern und Kälbern, mit Pferden und Schweinen und Hühnern und Enten und Mäusen, mit einem Hund, mit Katzen und Spatzen, mit schwarzen Ameisenvölkern, zusammen mit Bienenvölkern und ihren Bienenköniginnen und mit Tausenden Fliegen.» Da muss man ausprobieren, wie man als Grossvater der Enkelin die Geschichten schmackhaft machen will. Katharina Tanner liebt das rhythmisierende Aneinanderreihen, sie lässt vor unsern Augen und Ohren Welten aufleben. ~

LAURA JURT, 35 Die Illustratorin kommt aus dem Luzernischen und arbeitet frei schaffend in Zürich. Mit ihrer ersten bedeutenden Arbeit, den Zeichnungen zu Tim Krohns Roman «Der Geist am Berg», erhielt sie eine grössere Bekanntheit.

Der Bauernhof ob Willisau, auf dem Erwin aufwächst, einer der sechs Protagonisten des besprochenen Buchs. # 02 ~ 2015


~ Hintergrund ~ SOCKENSCHLACHT & LÖWENZAHN

32

~ Welten, die teils verschwunden, teils am Verschwinden sind. Die Autorin hat aufwendige Recherchen für ihr Buch gemacht. Während rund vier Tagen setzte sie sich mit jeder porträtierten Person auseinander. Immer wieder hakte sie nach, versessen auf spannende Details. Da ist beispielsweise Martha, die Königin im Miststockspringen. Sie erlebt Feuer in der Zuckerfabrik, der betörende Duft in der Luft erinnert an ihr Lieblingsgericht, die gebrannte Crème. Das Rezept dazu folgt sofort. Grosseltern erinnern sich, Enkelkinder entdecken Neues. Beim Lesen aus Patschlis Welt schob sich dem Rezensenten der eigene Wohnboden vor 60 Jahren vor die Augen, die stachlige Stahlwolle und der schwere Blocher, auf den man als Kind stand, um das Putzgerät zu beschweren. Eine Textstelle erinnert an die geheimnisvollen Zimmerherren in der Mansarde des Hauses, wo man wohnte. Über eine eingewanderte jüdische Familie, die gerne nach Israel ausgewandert wäre, erfährt man, wie sie ihre Einbürgerung im Dorf begünstigen konnte: sie zahlte einen stattlichen Betrag an die Kirchenglocke. Die Illustratorin Laura Jurt hat feine Zeichnungen zu den Texten beigesteuert. Man sieht, wie Pauls Unterhosen an Bändern und Schnallen die kratzenden Strümpfe festhalten, damit sie nicht hinunter rut-

schen. Oder wie Esthers zu früh gestorbene Geschwister im einfachen Sarg liegen. Die Künstlerin hat die Personen, Gegenstände, Wohnsiedlungen, von denen die Geschichten berichten, realistisch nachgezeichnet, Küchengeschirr, Holzschuhe, Lebensmittelkarten, Spielzeuge, Kerzenständer. Oft hat sie es ohne fotografische Vorlage getan. Manchmal korrigierten die porträtierten Personen ihre Entwürfe so lange, bis sie stimmten. DAS GEDICHT DER MÄUSE Grosszügig und originell hat die Grafikerin Trix Krebs das Layout gestaltet. In farbiger grosser Wellenschrift fliegen handfeste Ausdrücke und ausgewählte Sätze quer über die Seiten. «S’got zue wie imene höuzige Hemu, schimpften die Eltern, wenn die Kinder zu laut waren», heisst es einmal. «Sein Vater sagte zu Lausbub: caro mafioso, schimpfte statt verdammte Sauerei: porca miseria, statt Sauhund: porco cane», steht im Bericht von Giordano. Am schönsten liest sich in grossen Lettern das Gedicht von den Mäusen, «D Mijsch» des Zermatter Schriftstellers Hannes Taugwalder (1910-2007), das die Mutter von Martha jeweils aufsagte, wenn sie eine Maus sah oder hörte. Man muss das Gedicht halblaut vor sich hin sprechen, um die wunderbare Walliser Sprachmusik zu geniessen:

Ein Miststock in Zermatt. Martha war Königin im Miststockspringen.

Wier hei Mijsch, in ischum Hischi, was geit das andri a, schi sind ischi. Schlafu tiensch im Chälleri, frässu us dum Tälleri, trichu, was vom Fassje tropft! — schi verlangungt, dass mu chlopft. Öügu heinsch wie Gufechepf, Oorini wie Wulluchnepf, äs Fäll us Sidu-Glanz, derzie in langa Schwanz. Wier hei Mijsch, in ischum Hischi, was geit das andri a, schi sind ischi. Durch die dokumentarischen Schilderungen, sozial und kulturell sorgfältig durchmischt, werden alte Kinderwelten wach, erfrischend nahe am Alltag. Mit einer Person hat die Schriftstellerin die Grundidee des Buches ausprobiert. Der Sprenzel, der 1956 hoch über Willisau auf die Welt kam, sich am Sonntagnachmittag langweilte und als liebstes Schimpfwort «Schofsecku» sagte, ist niemand anders als Erwin Künzli, der Herausgeber vom Limmat-Verlag. Kathrin Tanner diente er als Versuchskaninchen für das anspruchsvolle Projekt. «Das ist Erwin» steht jetzt am Schluss des Buches – sprachlich und geografisch eines sehr schweizerischen Buches, das ohne die grosszügige Unterstützung von acht Sponsoren nicht möglich geworden wäre. •

Katharina Tanner und Laura Jurt, Sockenschlacht und Löwenzahn, Limmatverlag, 2014, 39.90 Franken. # 02 ~ 2015


MESSE FĂœR KREATIVE IDEEN

L E S A B E MESS 015 2 r a u r b 6. - 9. Fe

www.facebook.com/ creativa.zuerich

www.creativa-schweiz.ch

Presenting Sponsor

Medienpartner


«BESCHEIDEN ANFANGEN UND REGELMÄSSIG DRANBLEIBEN»


~ Hintergrund ~ FITNESS

Fritz Bebie war 1990 der erste Personaltrainer der Schweiz. Heute ist der Erlenbacher 70 Jahre alt und immer noch in seinem Beruf tätig. Er weiss, worauf man beim Training achten muss.

D

em 70-jährigen Personaltrainer Fritz Bebie geht die Arbeit nicht aus. Dafür sorgt die gesellschaftliche Entwicklung. Immer mehr Menschen in der Schweiz treiben Sport und tun etwas für ihre Fitness. Am stärksten zugenommen hat die Zahl der sehr aktiven Sportlerinnen und Sportler in der Altersgruppe ab 65 Jahren, und zwar von 34 Prozent im Jahr 2008 auf heute 42 Prozent, wie die Studie «Sport Schweiz 2014» zeigt. Diese Zunahme ist vor allem auf die Frauen zurückzuführen, bei denen sich der Anteil an sehr Aktiven von 30 auf 41 Prozent vergrösserte, während er bei den 65- bis 74-jährigen Männern von 39 auf 44 Prozent stieg. Bei den 55- bis 64-Jährigen und bei den 45- bis 54-Jährigen stieg der Anteil an sehr aktiven Sportlerinnen und Sportlern hingegen nur geringfügig an. Am beliebtesten in der Schweiz sind die Sportarten Wandern, Radfahren, Schwimmen und Skifahren. Sehr populär sind zudem Jogging und Fitnesstraining. Auch dort sind es oft Menschen über 50, die neu beginnen. Der Altersdurchschnitt in den Migros-Fitnessparks zum Beispiel hat sich in den letzten zehn Jahren von 39 auf 44 Jahre erhöht. Auch das Unternehmen

35

Von ANNETTE FRISCH (Interview) und SOPHIE STIEGER (Fotos)

Exersuisse spürt eine Zunahme des Interesses von Kunden über 55. «Es ist nie zu spät, mit Krafttraining zu beginnen», sagt Exersuisse-Sprecherin Julia Dieziger. Heute wisse man, dass ein trainierter 80-Jähriger gleich stark sei wie ein untrainierter 20-Jähriger. Doch auf was muss man beim Training am meisten achten? Fritz Bebie aus Erlenbach weiss die Antwort. Er war 1990 der erste Personaltrainer der Schweiz und bringt seine Kundinnen und Kunden noch heute ins Schwitzen. Grosseltern: Herr Bebie, sind Ihre Kunden vor allem ältere Menschen, die sie vielleicht schon lange betreuen und die es schätzen, jemanden zur Seite zu haben, der ihre Probleme kennt und versteht? Fritz Bebie: Ja, einige sind mit mir älter geworden und bleiben mir auch treu, andere suchen einen erfahrenen Trainer und kommen neu zu mir. Wir diskutieren auf Augenhöhe, haben vielleicht ähnliche Interessen und Hobbys.

Das A und O sind alltagstaugliche Tipps mit wenig Zeitaufwand und grosser Wirkung. Zum Beispiel: Am frühen Morgen die Zeitung aus dem Briefkasten holen, mit dem Hund eine Runde spazieren und wenigstens teilweise zu Fuss den Weg zur Arbeit gehen. Dazu gehört auch ein Krafttraining der Bauch- und Rückenmuskulatur. Den Lift ignoriert man und steigt erhobenen Hauptes die Treppen hoch. Regelmässige Bewegung in Verbindung mit gesunder Ernährung macht fit und erhöht sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung. Bewegung, Balance, Kraft und Ausdauer. Wie bekommt man das hin, wenn man jahrelang weder Zeit noch Lust für Sport hatte? Bescheiden anfangen, sich bewegen und

Wie und womit haben Sie Ihren Körper heute gestärkt? Heute Morgen war ich mit einem Kunden auf dem Mountainbike, danach spazierte ich eine Stunde mit dem Hund.

regelmässig dranbleiben. Zum Beispiel pro Woche drei- oder wenigstens zweimal spazieren, walken oder joggen, dabei jeweils zwei Minuten laufen, eine Minute Pause einlegen und das Ganze während zwanzig bis dreissig Minuten wiederholen. Der nächste Schritt sind Kraftübungen speziell für die Beinmuskulatur wie Treppen steigen. Die Balance übt man jeweils auf einem Bein. Einige tun dies beim Zähne putzen oder Kochen, andere mit diversen Trainingsgeräten.

Was für ein Training empfehlen Sie Frauen und Männern ab 50 Jahren?

Frauen wollen mit dem Training häufig ihren Körper straffen. Was bringt Resultate? ~

# 02 ~ 2015


~ Hintergrund ~ FITNESS

36

~ Die Muskelmasse nimmt mit zunehmendem Alter ab, das Gewebe wird «schwabbelig». Dagegen hilft regelmässige Bewegung wie Laufen, Schwimmen, Radfahren, Pilates, Gymnastik sowie Kräftigungsübungen für Rücken, Po, Oberschenkel sowie Bauch- und Rumpfmuskulatur. Wichtig ist nicht nur das, was man äusserlich tut, sondern auch, was man isst. Ich plädiere für die gesunde Mittelmeerdiät mit reichlich Gemüse, Salat, Obst, Fisch, Fleisch – all das an kalt gepresstem Olivenöl. Das bringt mehr Muskeln und weniger Fettpolster. Zeigt die Waage plötzlich ein paar Kilo mehr, lässt man ab und zu das Abendessen weg.

Training ein hervorragender Tagesbeginn. Danach fühlen sie sich topfit. Andere ziehen die Mittagszeit vor, geniessen den Unterbruch und gehen physisch und mental gestärkt in den Nachmittag.

Bei Männern ist es der Bauch, der stört. Wie bringt man den weg? Mehr Bewegung, Krafttraining und vor allem weniger essen! Zuviel Bauchfett ist nicht nur optisch störend, es erhöht zudem das Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten.

Je älter man wird, umso wichtiger ist ein gutes Gleichgewicht. Gibt es dazu spezielle Übungen, vielleicht auch solche, die man daheim machen kann? Die Balance gibt Sicherheit, wenn wir im Bus oder Tram stehen, in den Bergen wandern oder den quirligen Enkel tragen. Fürs Gleichgewicht braucht es eine intakte Beinmuskulatur! Treppensteigen, Vita Parcours, in die Hocke gehen – nicht tiefer als 90 Grad – und wieder aufstehen, auf einem Bein stehen – all dies bringt Erfolge, ebenso im Fitness-Studio an massgeschneiderten Geräten trainieren. Wichtig: Bei stehenden Übungen muss das Standbein leicht gebogen sein, um das Knie zu schonen.

Gibt es eine generelle Bestzeit fürs Training? Morgenstund hat Gold im Mund, schwärmen die einen. Für sie ist das

Was halten Sie von Walking mit Stöcken? Als Sport mit Einführungskurs und entsprechend intensiver Ausführung # 02 ~ 2015

ist das keine schlechte Sache. Wenn man allerdings die Stöcke als Gleichgewichtshilfe braucht, kann das gerade für ältere Personen kontraproduktiv sein, denn sie verpassen mit jedem Schritt ohne Stöcke das Trainieren der Balance. Bei einer schlechten Körperhaltung können zudem Probleme mit Schultern und Handgelenken auftreten. Ideal ist die Haltung eines harmonisch gleitenden Langläufers. Grosseltern müssen sich gut bücken können und einen starken Rücken haben, denn auch 13 bis 15 Kilo schwere Enkel lassen sich gelegentlich gern tragen, sei es aus Liebe oder in einem Notfall. So hebt man den Enkel rückenschonend: Das Kind nahe am Körper zwischen den Beinen langsam und gerade vor sich hochheben. Dazu braucht es eine gute Bein- und Rückenmuskulatur, die man sich etwa im Krafttraining erarbeitet. •

www.bebiesbalance.ch


Kneip

r weize im Sch markt Bäder

Tauchen Sie ein ... ... in die wohltuende Kneippwelt Gönnen Sie sich eine Auszeit mit den Produkten aus unserem vielfältigen Sortiment. Frei von Konservierungsstoffen, Paraffin-, Silikon- und Mineralölen entfalten sie dank den natürlichen Inhaltsstoffen ihre Wirkung. Auch deshalb eignen sich unsere Produkte als besonderes und wertvolles Geschenk. Mehr über Kneipp und die Kneipp Philosophie erfahren Sie auf www.kneipp-schweiz.ch

Neu

* nach Umsatz die meistgekaufte Bädermarke, Nielsen Detailhandel, Baden MAT August 2014, Umsatz in CHF

* 1 Nr.



~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE

L A T N E M K I S A M R DE Von HOLGER SALACH (Fotos) und MELANIE BORTER (Text)

ür die f n e v ich ar Holzl ohn Heinr 0 0 2 S er te üb hnitzt. Ihr u e h c is t. hat b gättä ges dition for r e d Tra chäg s Rie Agne entaler Ts führen die r h Lötsc Enkel Hila r und ih

# 02 ~ 2015

39







~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE

T

schäggättä, das sind diese grimmigen Gesellen, die auf vielen Tourismusplakaten des Lötschentals VS und einmal im Jahr – zur Fasnachtszeit – in echt anzutreffen sind. Sie tragen grosse, aufwendig geschnitzte Holzmasken (die Lötschentaler sagen Larven), mehrere Ziegen- oder Schaffelle und darunter einen grossen, schweren Buckel. Als Gurt dient eine Kuhglocke (Trichla), die den ohnehin schon fruchteinflössenden Gestalten noch eine akustische Aufmerksamkeit garantiert. Dass es die Tschäggättä heute noch gibt, ist Agnes Rieder (76) zu verdanken. Nicht allein deshalb, weil die zierliche Frau in ihrem Leben schon über 200 Larven geschnitzt hat und diese zur Fasnachtszeit jeweils den Lötschentalern ausleiht. Sie kämpfte in den 70er-Jahren auch dafür, dass alte Regeln gebrochen und so das Brauchtum in ein neues Zeitalter geführt werden konnte. Aber der Reihe nach. SIE ÄNGSTIGTEN DIE MENSCHEN Über die Ursprungsgeschichte des Brauches herrscht keine Einigkeit, auch Agnes und ihr Sohn Heinrich Rieder (50), der sich ebenso wie seine Mutter in seiner Freizeit ganz dem Schnitzen von Larven verschrieben hat, möchten sich da nicht festlegen. Für eine lange Zeit trieben die Tschäggättä zwischen Maria Lichtmess und dem Dienstag vor Aschermittwoch ihr Unwesen – und das ist durchaus wörtlich gemeint: Sie polterten durch die engen Gassen der Dörfer, ängstigten die Menschen, packten diese, schmissen sie in den Schnee und beschmierten ihre Gesichter mit Russ. Vor allem auf die Frauen hatten es die Tschäggättä abgesehen. «Unter den Larven durften sich nur ledige Männer unter 20 Jahren verbergen, für sie war es auch ein Liebeswerben», erzählt Agnes Rieder. Die Tschäggättä waren nur tagsüber bis 18 Uhr

anzutreffen, und auch sonntags war das Tschäggättu verboten. So kam es auch, dass das Brauchtum in den 1960er-Jahren beinahe ausstarb. «Immer mehr Männer waren den ganzen Tag weg, weil sie ausserhalb des Tales arbeiteten oder ihre Berufslehre machten», sagt Agnes, die damals schon viel geschickter Larven schnitzte als ihr Mann Ernst, von dem sie es einst gelernt hatte. Sie und ihr mittlerweile verstorbener Mann kämpften zu jener Zeit – sehr zum Missfallen des Talrates – dafür, dass auch Kinder und Frauen als Tschäggättä auf die Strassen durften und das abendliche Tschäggättu-Verbot aufgehoben wurde. «Wir führten mit Freunden einen Demonstrationsumzug von Blatten bis nach Ferden durch», fügt Heinrich an. «Davon wusste ich damals aber nichts», sagt Agnes. Heute ist daraus der traditionelle Tschäggättu-Umzug entstanden, ein eindrückliches Spektakel, das viele Schaulustige ins Lötschental zieht. Aufmerksam hört Hilar Rieder (20) seiner Grossmutter und seinem Onkel zu. Auch er schnitzt, «aber nicht so viel und vor allem nicht so geschickt», gibt der 20-Jährige unumwunden zu. Die Larven von Agnes und Heinrich Rieder sind einzigartig und zeugen von grossem Können. Sie wurden auch schon mehrmals prämiert. «Ich habe noch keine richtige Handschrift beim Schnitzen», sagt Hilar. «Aber bei den Tenues gebe ich mir alle Mühe, einzigartig zu sein. Hauptsache auffallen.» Die Grossmutter schüttelt den Kopf: «Ich will, dass das nicht ausartet mit Ketten und solchen fremden Sachen.» Die Jungen sollten im Stil der Tschäggättä bleiben, dann sei das eine wunderbare Tradition, findet sie und mahnt: «Ihr solltet auch nichts machen, das euch in Schwierigkeiten bringt.» Sohn Heinrich pflichtet Agnes bei. Dabei sei er in jungen Jahren ja selbst nicht besser gewesen, kontert der junge Hilar. «Ich würde ja gerne so tschäggättu wie # 02 ~ 2015

45

ihr früher, aber das geht ja nicht mehr. Heute kommt gleich die Polizei, wenn du jemanden etwas hart anfasst.» Das sei früher tatsächlich anders gewesen, gibt Heinrich zu. Die Menschen hätten mehr Respekt gehabt vor den Tschäggättä, weil sie auch gewusst hätten, dass man denen nicht zu nahe kommen durfte. Sonst setzte es eine. KOSTÜMIERT GELTEN KEINE REGELN «Wenn ich etwas anstelle, so dass Grossmutter Agnes nicht mehr zufrieden mit mir ist, dann hat die Tschäggätta von mir Besitz ergriffen», erklärt der Enkel Hilar. Er werde zu einem anderen Menschen, für den keine Regeln mehr gelten, sobald er die Kostümierung trage. Diese sei im Übrigen alles andere als bequem. «Man sieht beinahe nichts durch die Masken, das Atmen fällt einem schwer, und der Buckel, die Felle und die Glocke haben ein rechtes Gewicht». Trotzdem ist das Tschäggättu für Heinrich und Hilar eine grosse Passion. «Immer und überall denke ich daran. Wenn ich im Sommer durch den Wald gehe und einen schönen Ast sehe, überlege ich mir, ob ich den nicht als Stock für die Fasnacht gebrauchen kann», sagt Heinrich und fügt an: «Meine Mutter hat sich für den Brauch eingesetzt, ich mache es eigentlich nur für mich.» Aus diesen Worten klingt auch eine grosse Bewunderung für seine Mutter. Dank ihr und ihren Nachkommen, die den Brauch leben, wird die Tschäggättä noch lange bestehen bleiben. •

Donnerstag, 12. Februar 2015 Traditioneller Tschäggättu-Umzug von Blatten nach Ferden, Start um 20 Uhr. Samstag, 14. Februar 2015 Grosser Fasnachtsumzug in Wiler, Start um 15 Uhr bei der Talstation der Seilbahn.


www.bea-verlag.ch

Praktische Haushaltshilfen über 2000 Artikel mit einem Preisvorteil von bis zu 80 %! Duramitt Reinigungs-Wunder Superset 4 Stück

Duramitt Latex Reinigungs-Handschuhe mit Scheuerfläche für starke und schonende Reinigung. Praktisch, komfortabel, langlebig. Für Rechtshänder, Grösse ca. 34 x 15 cm. Duramitt Blau Für schwer zu reinigende Flächen welche ein starkes scheuern verlangen. Ideal zum Reinigen von Kacheln, Töpfen, Brat- und andere Pfannen, Chromstahl uvam. Duramitt Weiss Ideal zum Reinigen von Spülbecken, Rohren, Kacheln, Kochgeschirr und Teflon ® ohne zu verkratzen. Duramitt Schwarz Für Oberflächen welches ein kräftiges scheuern verlangen. Ideal für Aussenreinigung, Gartengeräte und Metallstrukturen aller Art. Duramitt Haustier Mit Massage Noppenfläche. Ideal für das Bad und die schonend, wohltuende Fellpflege. Best. - Nr. 10864

200 BEA - Punkte + CHF 16.80

Wäschekorb Vario kompakt Praktisch, grosser Patent-Wäschekorb mit variabler Grösse 67 x 50 x 33/23 Tiefe cm. Zusammengeklappt mit seinen nur 10 cm Dicke findet er überall Platz. Aus pflegeleichtem PP und Thermoplast Material. Best. - Nr. 10654

300 BEA - Punkte + CHF 29.–

te BEA-Punk ch in u a finden Sie hrift c s it e Z dieser

Bestellschein – sammeln und profitieren Duramitt Reinigungs-Wunder

Best. Nr.

10864

Anz.

Wäschekorb Vario kompakt

Best. Nr.

10654

Anz.

Teleskop Staubwedel 3 Stück

Best. Nr.

10480

Anz.

GRATIS 350-seitige BEA Revue Name / Vorname:

Teleskop Staubwedel 3 Stück

Strasse:

Genial kompakt und praktisch. Mikrofaser Staubwedel die den Staub richtig anziehen. Für alle kritischen Stellen wo man sonst nicht hinkommt. Biegbarer Wedelkopf, Bezüge abzieh- und waschbar. Auf kleinstem Raum verstaubar. Teleskop 26 – 76 cm stufenlos verstellbar. Best. - Nr. 10480

PLZ / Ort: Telefon-Nr.: Bestellung einsenden an: BEA-Verlag, 5200 Brugg. Lieferung gegen Rechnung zzgl. CHF 8.40 Versandkosten

200 BEA - Punkte + CHF 16.80

®

Produkte für Sauberkeit und Hygiene

QR-Code einlesen, um die Markenartikelliste anzuzeigen.

Auf diesen Markenartikeln und Zeitschriften finden Sie Punkte. Um die Produktevielfalt mit Punkten zu entdecken, besuchen Sie unsere Website www.bea-verlag.ch


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

47

Diagnose Asperger

Wutanfälle

FRAGE EINER 78-JÄHRIGEN GROSSMUTTER Meine Tochter hat mir vor kurzem mitgeteilt, dass ihr Töchterchen, mein Enkelkind, die Diagnose Asperger bekommen hat. Ich bin sehr erschrocken, weil ich gar nicht gemerkt habe, dass mit dem Meiteli etwas nicht stimmt. Wie soll ich in Zukunft mit ihm umgehen?

FRAGE EINES 73-JÄHRIGEN GROSSVATERS Meine Tochter hat mir geklagt, dass ihr vierjähriger Bub zuhause schreckliche Wutanfälle habe. Der Vater des Jungen würde ihn jeweils in sein Zimmer sperren. Es helfe aber nichts, der Junge tobe weiter. Sie selber wäre mit der Methode nicht ganz einverstanden. Bei mir wird der Bub auch manchmal wütend, ohne dass ich den Grund weiss. Ich schlage ihm dann vor, dass einmal er, einmal ich wütend sein darf. Meist endet das Ganze in Gelächter. Aber was soll ich meiner Tochter sagen?

G

F

anz zuerst: Eine Diagnose ist ein Etikett, das oft hilfür Wutanfälle im Kleinkindalter gibt es ganz verreich ist, weil sie Hinweise für eine Behandlung gibt. schiedene Ursachen. Es ist eher schwierig, aus der Sie umfasst aber niemals die ganze Persönlichkeit, Distanz herauszufinden, was Ihren Enkel dazu bringt. auch nicht bei einem Kind. Eine neurologische Ursache ist es nicht, sonst würde der Zum Phänomen Asperger selbst: Der österreichische KinBub sich nicht bei Ihnen anders verhalten als zuhause. Wie derarzt Hans Asperger beobachtete, dass es Kinder gibt, Sie es beschreiben, geben Sie ihm mit Ihrem Vorschlag das die ein spezielles Interesse an gewissen Gebieten haben, Gefühl der Gleichberechtigung und zugleich die Erlaubnis, von denen sie ganz gefangen genommen sind. Diese Kinseine heftigen Emotionen auszudrücken. Bei ihm zuhause der suchten weniger den Kontakt zu Spielkameraden und gibt es Sanktionen für ein Verhalten, das nicht erwünscht konnten sich weniger gut in einem sozialen Feld bewegen. ist. Die Botschaft lautet: «So haben wir dich nicht gerne. Es gibt gleitende Übergänge in der AusDu gehörst nicht mehr zu uns, wenn du prägung; heute spricht man deshalb von dich so aufführst.» Das reizt den Buben Autismusspektrumsstörungen. zu weiterem Protest. Zurück zu Ihrer Frage: Sie schreiben, Bleibt die Frage, wie man mit seinen dass Ihre Enkelin schon früh lesen und Wutausbrüchen umgehen soll. Im Alter schreiben konnte. Mit Intelligenz hat das Ihres Enkels sind Kinder meistens noch Etikett nichts zu tun. Es ist sogar so, dass nicht fähig, ihre Emotionen zu kontrolliemanchmal hohe Spezialbegabungen damit ren, das heisst, sie verlieren ihre Grenzen. verbunden sind. Man sagt zum Beispiel Ein gutes Hilfsmittel ist die sogenannte Einstein autistische Züge nach. Haltetechnik, bei der man das Kind ganz Das bedeutet, dass man bei diesen Kindern fest in die Arme nimmt. Dazu sagt man: ELISABETH SCHLUMPF ist Diplomviel mehr ihre Fähigkeiten als ihre Schwä«Ich helfe dir jetzt, deine Wut zu halten, Psychologin und Psychotherapeutin chen gewichten sollte. Wenn Sie nichts und wenn sie verdampft ist, lasse ich in eigener Praxis. Die Autorin verschiedener Lebenshilfe-Bücher ist Besonderes im Umgang mit Ihrer Enkelin dich wieder los.» Es ist also keine Strafe, Grossmutter eines 18-jährigen Enkels. bemerkt haben, liegt das wahrscheinlich sondern eine Unterstützung. Die Wut ist www.elisabethschlumpf.ch daran, dass Sie sie so angenommen haben, erlaubt, und das Kind bekommt die Botwie sie ist, sie spielen liessen mit dem, schaft, dass es wieder frei ist, wenn das was sie interessierte, und ihr auch Rückzugsmöglichkeiten heftige Gefühl sich gemässigt hat. gegeben haben. Das brauchen diese Kinder immer wieder, Wichtig ist auch zu beobachten, was denn die Anfälle auslöst. weil sie leicht überflutet sind von zu vielen Eindrücken. Es Wut wird meist durch Frustration erzeugt oder durch Überkommt sehr darauf an, wie die Umgebung reagiert. forderung. Bei den Eltern Ihres Enkels wäre es wohl wichtig, Nehmen Sie Ihre Enkelin also weiterhin an als die, die sie dass sie sich einig werden in der Strategie des Umgangs mit ist. Halten Sie die Zuversicht hoch, dass sie ihren Platz im den Wutanfällen. Wenn ihnen das nicht gelingt, könnte das Leben finden wird mit den Begabungen, die sie hat. • Aufsuchen einer Elternberatungsstelle hilfreich sein. • # 02 ~ 2015


48

WIE GROSSELTERN RN MITERZIEHEN IER DO S S

# 02 ~ 2015


~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN MITERZIEHEN

Politik und Wirtschaft schieben immer noch gerne die Verantwortung für die Erziehung der Kinder den Eltern zu. Wir brauchen aber neue gesellschaftliche Modelle, um die Entwicklung der Nachkommen gemeinsam zu tragen, findet der Kinder- und Jugendpsychiater Heinz Stefan Herzka. Den Grosseltern kommt eine tragende Rolle zu.

Von HEINZ STEFAN HERZKA (Text) und PAULA TROXLER (Illustrationen)

A

ls Grossvater bin ich in der Globalisierung gelandet. Zu meiner Erleichterung etwas vorbereitet. Denn meine Eltern sprachen als aufgeklärte Zeitgenossen der paneuropäischen Bewegung und des ersten Völkerbundes ab und zu vom «Weltbürger». Ich aber – 1935 in Wien geboren und drei Jahre später in die Schweiz immigriert – wuchs «staatenlos» auf, ohne nationale Papiere, denn die Nazis hatten die Familie vertrieben und einen europäischen Exodus in alle Erdteile erzwungen, der das beschleunigte, was man jetzt Globalisierung nennt. Meine Kinder wurden Bürger des Global Village mit Schweizer Pass. Dazwischen liegt meine Zeit, die nicht nur den Nationalsozialismus überdauerte, sondern auch den Faschismus Mussolinis, Francos, Salazars und spätere Diktaturen in Griechenland, Argentinien, Chile und anderen Ländern, die uns weniger nahe standen. Meine Zeitzeugenschaft umfasst den Stalinismus und den Kalten Krieg, der auch hierzulande Opfer forderte. Des # 02 ~ 2015

49

Weiteren gab es die Entkolonialisierung, den Korea- und den Vietnamkrieg, die sogenannte 68er-Bewegung, die Wirtschaftsblütezeit, die Niederschlagung des Prager Frühlings und später den Fall der Berliner Mauer und der Sowjetunion, die Balkankriege und das Morden in Ruanda. Es kamen 9/11 und die Terrorismusbedrohung, willkommener Vorwand für so manches Regime zur Erstickung jeglicher Opposition. Und nicht zu vergessen: 50 Jahre Krieg im Nahen Osten und die Kriege in Afghanistan und Irak. UNO, UNESCO, UNICEF, FAO, WTO und der Internationale Gerichtshof wurden gegründet, die Menschenrechtscharta und die Deklaration der Rechte des Kindes weltweit ratifiziert (wenn auch nur sehr zögerlich in die Praxis umgesetzt). Mit der letzteren erhielten Kinder erstmals in der Weltgeschichte einen eigenen rechtlichen Status, nachdem sie bis dahin ein Stück Eigentum ihrer Eltern beziehungsweise des Vaters waren, wie sein Mobiliar, das Vieh und früher auch seine Frau. DIE AUFGABEN DER GROSSELTERN Traditionen, Werte und Geschichte zu vermitteln, war seit eh und je Aufgabe der Grosseltern, weit mehr als der Eltern, die immer von Arbeitszeiten und Alltagssorgen absorbiert waren. Was könnten nach dem schreckensreichen 20. Jahrhundert also Erziehungsschwerpunkte sein für meine Frau und mich in Bezug auf unsere Enkel von 9 und 13 Jahren? Die wenigen Schwerpunkte, die ich im Folgenden hervorhebe, sind Bildungsaufgaben nicht nur für Grosseltern und Eltern, sondern für die Gesellschaft sowie für die Schule, auch wenn sich diese eher auf das Vermitteln von Wissen und Kulturtechniken zurückziehen möchte. Sollen Kinder zu möglichst pflegeleichten und dominierbaren oder zu widerstands- und konfliktfähigen Bürgern heranwachsen, ~


~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN MITERZIEHEN

50

~ die ihre persönliche Verantwortung für den Mitmenschen wahrnehmen? Zunächst brauchen Kinder heute mehr denn je Unterstützung, ihr einmalig Eigenes zu finden und zu entwickeln, ihre Interessen zu entdecken, ihre persönlichen Neigungen und Begabungen. UNGLEICH, ABER EBENBÜRTIG Grosseltern sollen sich mit ihren Enkelkindern in die Auseinandersetzung mit den Einflüssen einlassen, welche sie zu unterwandern, psychisch zu kolonialisieren suchen mit der Bilderflut der Werbung, zum Beispiel für Süsswaren, für Gewaltspiele im Gameboy, für irritierende Videos auf dem Handy. Nicht Verbote helfen ihnen, sondern klare Stellungnahmen, ein angemessenes Aufdecken von Zusammenhängen und Hintergründen; sodann Regelungen, die auszuhandeln sind, beispielsweise über die Zeit, die am Bildschirm verbracht wird. Dabei verfüge ich als Erwachsener über meine aus der Verantwortung erwachsende Autorität; aber auch das Kind hat die seine, weil es von Jahr zu Jahr mehr für sich selbst zuständig ist und zu entscheiden hat. Wir sind ungleiche, aber ebenbürtige Partner einer Auseinandersetzung, die weder autoritätslos noch antiautoritär, jedoch autoritätskritisch sein soll; als der Mächtigere bin ich darauf angewiesen, dass mein Autoritätsanspruch immer neu in Frage gestellt und damit mein Reflexionsprozess in Gang gehalten wird. Sodann muss das Kind sich üben können im Finden eigener, möglichst selbstständiger Entscheidungen. Das beginnt spätestens mit einer relativen Wahlfreiheit im Essen, der Wahl, was und wie gespielt wird, und müsste weitergehen in der Schule im Hinblick auf zeitweilige Präferenzen seiner Lerninhalte, die Ermittlung der eigenen Art rationellen Lernens. Als Erwachsener bin ich zuständig für den

schützenden Rahmen, der aber die Freiheit der eigenen Ausgestaltung belässt, für welche das Individuum – das Kind – zuständig ist. Auch muss es möglich sein, Regeln nicht nur zu hinterfragen, sondern auch zu überschreiten und abzuändern. Wo es um das Eigene geht, geht es ebenso, gleichzeitig und gleichwertig, um das Andere, das Fremde. Es braucht die Differenz; gerade weil der Andere anders ist, der Fremde mir fremd, kann ich mich ihm gegenüber selbst definieren, meine eigene Art, meine eigene Position. Soll ich selbst in meiner Art gelten gelassen, akzeptiert und geschätzt werden, so muss ich den Anderen nicht nur Toleranz, sondern Wertschätzung für ihre Andersartigkeit entgegenbringen. Es gibt heute schöne Kinderbücher über die Vielfalt der Kulturen und ihre jeweiligen Eigenheiten. Kinder brauchen anschauliche Informationen über den Pluralismus, den sie infolge Mobilität und Migration schon in der Kleinkindzeit antreffen. DAS ANDERS-SEIN RESPEKTIEREN Immer häufiger kommen die Eltern aus sehr unterschiedlichen Erziehungstraditionen; schon «welsch» und «deutschschweizerisch» sind in vielem widersprüchlich, oder auf dem Land oder in einer Grossstadt erzogen worden zu sein, geschweige denn auf einem anderen Kontinent, in einer anderen Konfession. Da lässt sich kein gemeinsamer Strick mehr drehen, an dem in der Erziehung zu ziehen wäre. Es bleibt nur die schwierige Bemühung um Klärung der Differenzen zwischen den Eltern und durch diese selbst (auch Differenzen zwischen Eltern und Grosseltern) sowie der permanente Versuch, den Anderen gelten zu lassen, sein Anders-Sein zu respektieren. Für das Kind bildet es kein Problem, wenn bei Vater und Mutter andere Regeln gelten, sofern geklärt ist, wer gerade zuständig ist. Später wird es in # 02 ~ 2015

der internationalisierten Welt seiner Arbeit und seiner Freunde noch weit grössere Unterschiede zu respektieren haben. KONFLIKTE SIND UNVERMEIDLICH Widersprüche und Konflikte zwischen dem, was das Kind für sich selbst möchte, und was die Gemeinschaft der Familie oder der Schulklasse will, sind unvermeidlich. Das bedingt die Wertschätzung des Widerspruchs sowie Grundrechte und Grundregeln. Vor allem das Recht, gehört zu werden und mitzuentscheiden. Die Auseinandersetzungen zerstören früh die kindlichen Illusionen über die Vernunft und das Urteilsvermögen der Erwachsenen; an ihre Stelle tritt die Hoffnung, dass sich Erwachsene bemühen, empathisch zu sein und Verantwortung wahrzunehmen und nicht nur ihre eigenen Interessen. Diese Hoffnung kann wachsen, wenn das Kind dieses Bemühen bei seinen nächststehenden Erwachsenen feststellt. Erwachsene sind auch nur Menschen. Diese Einsicht kann nur aufgrund der Transparenz reifen, die man dem Kind schuldet. Transparenz über Entscheidungen und Pläne wie Wechsel von Arbeitsund Wohnort, der Schule, oder auch das Scheitern einer Partnerschaft. Transparenz auch über Ungutes und Tragisches, Trauer, Eifersucht, Gewalt. Transparenz auch für das, was ausserhalb der Macht der Eltern liegt, wie der Lauf der Weltgeschichte und der Bürgerkrieg vor der Haustür, Krankheit und Tod. Transparenz von Anfang an hat sich zum Glück bei Adoptionen und Patchworkfamilien durchgesetzt. Erziehungskunst ist, die richtigen Worte zu finden, den richtigen Augenblick für «Aufklärung», das Kind nicht zu überfordern, es bei der Akzeptanz oder Auseinandersetzung mit den Lebensereignissen zu stützen durch Begleitung, Anteilnahme und Trost, wo dieser möglich ist. Kinder sind heutzutage zwar


51

früh desillusioniert, aber dafür realitätsbezogener, nicht nur jene, die in sozialer und seelischer Not leben. Warum, wollte mein damals 6-jähriger Enkel wissen, gibt es Menschen, die sich selbst in die Luft sprengen?

Seniorinnen und Senioren empfehlen, für sich und ihre Nachkommen zu schreiben. Es bringt Ordnung in das eigene Leben, was zu erarbeiten zwar streckenweise schmerzhaft und eine Konstruktion ist, aber letztlich entlastend.

SCHREIBEN SIE EINE AUTOBIOGRAFIE

MÄRCHEN ALS ORIENTIERUNGSHILFEN

Bis zur Globalisierung war im Dorf und Quartier stets bekannt, wohin eine oder einer gehört, woher sie oder er kam. Die persönliche Identität war in die Identität der Gemeinschaft eingebettet, ein Teil von ihr. Heute schwebt sie in der Welt, frei, aber auch unzugehörig, ohne soziale Geborgenheit. Sie muss von jeder und jedem für sich selbst erarbeitet werden. Meine Enkel waren für mich der Anstoss zu einer Autobiografie, die über weite Strecken Familiengeschichte ist. Sie hätte nicht veröffentlicht werden müssen; ich kann allen

Zur kulturellen Identität gehört das literarische und musikalische Erbe sowie die Malerei und die bildende Kunst. Geschichten erzählen, wenn möglich gemeinsam musizieren und Ausstellungen besuchen, ist kein Luxus eines Bildungsbürgertums, sondern wichtige Vergegenwärtigung der kulturellen Zugehörigkeit. Das Erzählen der Volksmärchen, das Vorlesen oder Bildergeschichten haben beachtlichen Stellenwert. Kunstwerke und gehaltvolle Kinderliteratur, ~ # 02 ~ 2015


~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN MITERZIEHEN

52

~ vor allem das Volksmärchen, enthalten bekanntlich Modelle für die individuelle Entwicklung, für Handlungskonzepte und Problemlösungen. Solche Modelle sind für die kindliche Entwicklung unentbehrliche Orientierungshilfen. MASSVOLL SEIN MIT ANERKENNUNG Eine weitere Dimension von Identität ist die Fähigkeit, ein Werk zu schaffen. Zu den frühesten Kreationen zählen die Kinderzeichnungen, die Kritzelzeichnungen, bei denen das Kind seinen Spuren begegnet. Es darf erwarten, dass seine «Produkte» beachtet werden, ohne Idealisierung, aber mit dem Respekt, der jeder eigenen und originellen Leistung zusteht. Es schätzt, wenn die Gelegenheit zu Werturteilen ergriffen wird, jedoch nicht als absolute Aussage, sondern als Ich-Botschaften: Dies oder jenes gefällt mir, oder als Frage: Welche Zeichnung gefällt Dir selbst besser? Hier wie auch im Bereich der Ernährung, der Kleidung, der Bilderbücher oder Spielsachen geht es auch um die Aufgabe eigenständiger Geschmacksbildung, um ästhetische Erziehung. Wichtige «Werkstücke» können Bastelarbeiten sein. Aber in der Regel konzentriert sich bald alles auf die Schulleistungen, die, weil für das Kind das nahezu alleinige Leistungsfeld, übermässig wichtig werden. Wer in der Schule reüssiert, der ist jemand, so die Meinung der meisten, auch der Kinder selbst. Leistungen, nicht zuletzt im Sport, werden zum Massstab für die soziale Einstufung. Es entsteht eine Abhängigkeit vom «Feedback», eine «Korruption durch Lob». So wichtig Anerkennung auch ist, man sollte damit massvoll umgehen. GROSSELTERN ALS ORT DER KONSTANZ Ein weiteres Aufbauelement für die eigene Identität ist das soziale Netz, dem das Kind angehört. Es ist heute oft nicht mehr

spontan gegeben. Mobilität und Migration machen es erforderlich, Netzwerke selbst zu knüpfen. Vor allem aber braucht es die Bemühungen der Eltern und eben auch der Grosseltern, ihr Netzwerk zu bilden und zu nutzen. Für Zugewanderte ist es schwierig, das Ghetto der eigenen Landsleute, dessen man bedarf, auszuweiten. Die soziale Isolation, die ich selbst als «Emigrantenkind» erlebte, hat mich nie mehr wirklich losgelassen. Dazu kommt, dass soziale Geborgenheit der Kinder immer wieder willkürlich durchkreuzt wird, wenn eine Umteilung bei einem Schulstufenwechsel oder ein arbeitsbedingter Wohnortswechsel erfolgt. Die Grosseltern können dabei ein Ort der Konstanz sein. Schliesslich – und das wäre eigentlich das Primäre – ist der eigene Körper Grundlage der Identität. Für das Kind in der technischen Industriekultur ist es jenseits des # 02 ~ 2015

Säuglingsalters schwierig geworden, seinen Körper zu erfahren und kennenzulernen. Während unsere Zeit einerseits einen Körperkult betreibt (wie Fitnessrummel und – global vertretene - Kosmetikindustrie zeigen), findet gleichzeitig eine massive Entwertung des Körpers statt, was sich sowohl in der Selbstüberforderung im Sport wie in der verbreiteten Übergewichtigkeit manifestiert. Dementsprechend werden kleine Kinder, vor allem Mädchen, einerseits für ihr Äusseres hochgelobt und modisch eingekleidet, andererseits wird ihnen von relativ entfernt stehenden oder gar fremden Menschen ungefragt über die Haare gestrichen, sie werden abgeküsst und herumgereicht ohne Respekt davor, ob sie das mögen. Uns Grosseltern liegt daran, dass die Enkel ihre körperlichen Fähigkeiten und Grenzen selbst ausprobieren, dass die Initiative


53

zum Körperkontakt weitgehend ihnen überlassen ist und unsere Berührungen taktvoll und nicht überfahrend sind. GOTT ALS GROSSE DECKE Grosseltern sind auch berufen, mit ihren Enkeln über jene Bereiche zu sprechen, die man als Transzendenz bezeichnen mag, und ihnen dazu Haltungen zu vermitteln. Für die einen sind es die Rituale und Feste der Religion. Für die anderen sind es Fragen einer übergreifenden Ethik. Eine Diskussion mit meinem Enkel betraf die verschiedenen Religionen. Knapp sechsjährig leuchtete es ihm ein, dass es mit den Religionen und dem lieben Gott ähnlich sei, wie wenn er verschiedenfarbige Pullover trage: Es sieht von aussen anders aus, aber dahinter ist immer er beziehungsweise ER. Und als er wissen wollte, wie der liebe Gott denn ausse-

he, da gab es nur die Antwort, dass ich das nicht wisse und dass es die anderen Menschen auch nicht wissen, aber dass ich meine, er sehe nicht so aus, wie er oft dargestellt werde: als alter Mann mit einem Bart. Da schlug das Kind vor: ER könnte doch eine Wolke sein. Ich konnte nur erwidern, ich wisse es nicht. Darauf meinte er, jetzt glaube er es zu wissen: ER sei eine grosse Decke, in welche die ganze Welt eingewickelt sei. Das liessen wir so stehen. INSELN DER RUHE Es gibt unterschiedliche Zeitphasen mit unseren Enkeln: Zeiten der gemeinsamen Aktivität, in denen «etwas unternommen» wird, wie der Museumsbesuch, der Tierpark, ein Spaziergang, eine Zeit auf dem Spielplatz im Quartier, zusammen etwas backen. Dabei ist die Gemeinsamkeit der # 02 ~ 2015

Erfahrung wichtiger als der Inhalt. Anders sind die Zeiten des Seins, in denen es den Kindern überlassen bleibt zu spielen, zu träumen, sich mit einem Bilderbuch zu befassen. Es sind Zeiten, in denen wir zwar da sind, als Ansprechpartner, sofern sie das brauchen, aber im Wesentlichen unseren eigenen Beschäftigungen nachgehen und Gedanken nachhängen. Je erfahrener wir als Grosseltern werden, umso wichtiger wird uns das zusammen SEIN. Es braucht die Inseln der Ruhe, des Seins. In beiden Zeitphasen, vor allem aber in der letzteren, ist vor allem das Zuhören wichtig, nicht nur auf das, was das Kind mit Lauten, Worten und Körpersprache äussert, sondern auch das Hinhorchen auf das Ungesagte. In seinen – auch unausgesprochenen – Regungen wahrgenommen zu werden, ist die Basis der Selbstwertentwicklung, des Selbstvertrauens und einer initiativen und eigenständigen Lebensgestaltung. Der Schul- und Bildungssektor hat schon immer ein ausgeprägtes Beharrungsvermögen gezeigt, weil er den gesellschaftlichen Auftrag erhielt und übernahm, auf das Leben, wie es ist, das heisst auf den Status quo vorzubereiten. Aus Kindern sollen – so der Auftrag – die gleiche Art Mensch werden, welchen die heutigen Erwachsenen verkörpern. Kinder brauchen jedoch eine Vorbereitung auf die Zeit, in der sie später Erwachsene sein werden, auf den Erwachsenen von morgen oder übermorgen! FREIZEITFAMILIE Politik und Wirtschaft schieben – in einem Land, das kein Familienministerium hat (!) – immer noch gerne alle Verantwortung für die Erziehung den Eltern zu, als wären ihre Möglichkeiten und ihr Einfluss noch der gleiche wie vor 100 Jahren. Dabei haben die Arbeitsbedingungen die Familie zur Freizeitfamilie gemacht, die sich ~


~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN MITERZIEHEN

54

nur mehr in den Randzeiten zuhause versammelt. ERZIEHUNGSVERTRAG AUSHANDELN Immer noch können Eltern und Grosseltern einiges für die Kinder tun. Aber immer mehr Eltern gehen bis zur Erschöpfung im Arbeitsprozess auf, nicht aus Mutwillen emanzipierter Mütter, sondern einerseits wegen der Vaterentbehrung, welche die Kinder die meiste Zeit des Tages ohne ihre gestressten Väter lässt, andererseits wegen der familienfeindlichen Arbeitsorganisation mit ihrem als absolut gesetzten Primat der Rentabilität, der Diktatur der Ökonomie. Wir können die Illusion der allein «zuständigen Eltern» nicht aufrecht halten. Wir brauchen vielmehr neue gesellschaftliche Modelle, um die Entwicklung der Nachkommen gemeinsam zu tragen und zu fördern. Was wir brauchen, ist ein

dem Zeitalter der Globalisierung angemessener kollektiver Erziehungsvertrag. Einen guten Anfang dazu bildet die Konvention der Rechte des Kindes, deren Umsetzung und konkrete Beachtung in der Schweiz mehr Gewicht als bisher haben sollte.

Dieser Text ist eine gekürzte Fassung des Manuskripts zum Vortrag «Grosseltern sein in der Zeit der Globalisierung», gehalten am 21. Oktober 2014 im Rahmen der Vorlesungsreihe «Grosseltern. Ihre Bedeutung für die Enkelkinder und die Familiendynamik» an der Universität St. Gallen. # 02 ~ 2015

HEINZ STEFAN HERZKA Geboren 1935 in Wien, immigrierte 1938 in die Schweiz. Schulen besuchte er in St. Gallen, Zürich und Genf. Das Medizinstudium begann er 1954 an der Universität Zürich, Dissertation 1961. Ab 1975 war er Titularprofessor und Leitender Arzt der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sein Rücktritt von der Universität als Leitender Dozent der Psychopathologie des Kindes- und Jugendalters erfolgte 2001. Seither beschäftigt er sich mit Lehrtätigkeiten an Fachhochschulen als Supervisor und publiziert diverse Bücher. Herzka ist dreifacher Vater und Grossvater von zwei Enkeln. www.herzkaprof.ch


55

«Die Kinder müssen angehört werden, bevor wir etwas bestimmen» Professor Heinz Stefan Herzka fordert einen gesellschaftlichen Erziehungsvertrag zwischen den Generationen.

Von PIUS ACHERMANN (Interview)

Herr Herzka, richten Sie sich mit Ihren Ratschlägen nicht in erster Linie an die Eltern und an die Schule? Überfordern Sie die Grosseltern nicht? Es gibt natürlich vieles, das auch die Eltern betrifft und auch die Schule. Aber die Eltern sind in der Regel im Beruf sehr eingespannt. Ihre Erziehungsaufgabe wird durch den Alltag bestimmt. Grosseltern sind dazu da – und waren das schon immer –, ein ergänzendes Erziehungsmilieu zu schaffen, das Entwicklungsaufgaben unterstützt, die sonst zu kurz kommen könnten. In meinen Ausführungen, die eine Art

Überblick oder Zusammenfassung sind, gibt es dazu eine Reihe von Vorschlägen. Das muss nicht alles übernommen werden und sicher nicht alles auf ein Mal. Es gibt für das eine oder andere eine bestimmte Zeit, manchmal auch einen Anlass, sodass die genannten Möglichkeiten über viele Jahre hinweg realisiert werden können. Sie sagen, die Grosseltern sollten den Eltern nicht indirekt über die Enkel eine Lektion erteilen, wie sie ihre Kinder zu erziehen hätten. Wie finden engagierte Grosseltern den richtigen Weg zwischen «Werte vermitteln» und «Erziehen»? Wenn Grosseltern sich darüber im Klaren sind, dass es nicht darum geht, die Erziehung der Eltern zu «korrigieren», so können sie ihren eigenen Stil finden, # 02 ~ 2015

in dem sie das Enkelkind fördern und unterstützen. Das Kind lernt rasch, was für Werte und Regeln wo gelten, sofern die Erwachsenen sich je in ihrer eigenen Art anerkennen und respektieren. Sie fordern einen «kollektiven Erziehungsvertrag». Was verstehen Sie darunter? Jede Epoche braucht einen gesellschaftlichen Erziehungsvertrag zwischen den Generationen. In unserer Zeit muss dieser unter anderem auf dem Respekt vor der eigenen Persönlichkeit des Kindes beruhen und berücksichtigen, dass sich die Weltkultur in einer gewaltigen Umbruchphase befindet. Stichworte dazu sind Internet, weltweite Kommunikation, Selbstversorgung mit Energie durch Solar- und Windstrom, die rasch sich entwickelnde Möglichkeit, mit 3D-Druckern kleine Produktionseinheiten zu schaffen, die Entwicklung in Richtung auf eine Gesellschaft des Teilens und gemeinsam benützten Eigentums, wie dies beim Car Sharing oder beim Herunterladen von Büchern, Musik und Filmen bereits begonnen hat. In der Zukunft werden die Menschen, die heute Kinder sind, aber auch gewaltige Aufgaben zu lösen haben, wie das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen, das friedliche Zusammenleben der Weltgemeinschaft voranzubringen und vieles mehr. Der Gesellschaftsvertrag muss dem Kind von heute eine Stimme geben, so wie man den Frauen eine Stimme geben musste. Die Kinder müssen angehört werden, bevor wir gemeinsam etwas bestimmen. Die Deklaration der Rechte des Kindes durch die Weltgemeinschaft hat dazu ja bereits einen Grundstein gelegt. Deren Inhalt muss beschleunigt umgesetzt und ins nationale Recht übernommen werden. •


~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

56

Gauner, aber keine Enkel! «Schön, dich zu hören, da staunst du, dass ich dich anrufe, nicht wahr?» Trotz frühem Morgen bin ich sofort hellwach. Mit oscarreifer Darbietung steige ich in das Gespräch ein, gebe mich etwas hilflos und freudig überrascht, dass sich mein «Neffe aus Deutschland» wieder einmal meldet. Schnell wird klar, was er will: einmalige Gelegenheit – Mehrfamilienhaus an der Goldküste – Geldmittel erst morgen flüssig – rasches Handeln ist angesagt – da hilft die Tante doch sicher gerne aus, oder? Aus einem früheren, fehlgeschlagenen Versuch der Verbrecherjagd weiss ich, was ich zu tun habe. Erst nach einigem Zögern dem Geldverleih zustimmen, kein Anruf über das Festnetz bei der Polizei: Nach dem ersten Gespräch wird nämlich sofort kontrolliert, ob der Anschluss besetzt ist. Also, unbedingt nur mit dem Handy um kompetente Unterstützung bitten. Eine halbe Stunde später steht ein gut getarnter Polizist in blauem Overall und Handwerkerkiste vor meiner Haustüre. Nach genauen Vorgaben führe ich in den nächsten zwei Stunden weitere Gespräche mit meinem «lieben Neffen». Inzwischen

weiss ich mehr über den geplanten Hauskauf. Er muss in der Zürcher Kanzlei Akten studieren und schickt deshalb seinen Anwalt: «Keine Sorge, liebe Tante, er ist ein absolut vertrauenswürdiger Mann.» Ich gehe, unauffällig begleitet von Polizisten, zur Bank: «Wir greifen sofort ein, falls Sie angesprochen werden.» Zum Glück bin ich an diesem Morgen keinen Bekannten begegnet. Das wäre das Dorfgespräch geworden, wenn sie – nach freundlichem Gruss und einem Schritt auf mich zu – verhaftet worden wären. Alles klappt. Das Geld ist (vermeintlich) abholbereit, im Treppenhaus und in meiner Wohnung wachen zwei junge, athletische Polizisten über meine Sicherheit. Dann heisst es, warten, warten, warten... Niemand erscheint. Eine Stunde und gefühlte 100 Tassen Kaffee später wird die Aktion ohne spektakuläre Festnahme und ohne heldenhaften Beitrag meinerseits abgebrochen. Und meine Wohnung ist wieder männerlos – schade! Wie können diese Gangster nur so skrupellos sein? Und warum nur heisst ein so fieser Trick im Volksmund «Enkeltrick»?

Ich bin überzeugt, Grosseltern wissen genau, wie viele Enkel sie haben, wo sie leben und wie es ihnen geht. Meine Enkel sind zwar erst sechs und acht Jahre alt, aber ich bin sicher, ich werde sie, solange ich lebe, immer erkennen. Also nenne ich solche Betrügereien nicht Enkeltrick. Die Betrüger sind nämlich keine Enkel, sondern ganz gewöhnliche, fiese Gauner! •

RUTH FRIES, aus Wallisellen, ist diplomierte Fundraiserin und war früher in der Taubblinden-Beratung des Zentralvereins für das Blindenwesen tätig. Sie ist Mitglied des Matronats und seit Beginn der GrossmütterRevol ution dabei. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch

~ Projektgruppen der GrossmütterRevolution ~

ARBEITSGRUPPE «LEBEN UND CARE IM ALTER» Veränderte Bedürfnisse von Menschen in der dritten und vierten Lebensphase fordern innovative Lösungen. Neue Wohnund Lebensformen sowie für alle finanzierbare Betreuungs- und Pflegemodelle sind gefragt.

1. Eine umfassende Zusammenstellung politischer Vorstösse und wissenschaftlicher Berichte und Studien rund um das Thema Care.

Die Arbeitsgruppe «Leben und Care im Alter» besteht aus fünf aktiven und gesunden Frauen in der dritten Lebensphase.

Dazu gehören parlamentarische Vorstösse zur Entlastung und finanziellen Unterstützung von pflegenden Angehörigen, ein kantonales Postulat zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege oder eine Machbarkeitsstudie zum Thema Zeitvorsorge.

Sie bieten heute auch weiteren interessierten Menschen folgende zwei Angebote auf der Webseite www.grossmuetter.ch:

2. Beschreibungen und Erfahrungsberichte zu neuen innovativen Wohn- und Betreuungs-

angeboten. Dabei besuchen die Frauen der Arbeitsgruppe die Einrichtungen persönlich und kommen mit Leitenden, Pflegenden und Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch. Im letzten Jahr wurden dabei Einrichtungen in der Schweiz, Italien und Deutschland besucht. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, dass eine interessierte Öffentlichkeit sich einerseits einen einfacheren Überblick über die Vielzahl der politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftli-

# 02 ~ 2015

chen Aktivitäten verschaffen und andererseits Einblicke in neue empfehlenswerte Organisationen und Einrichtungen erhalten kann. Die vorhandenen Ideen werden dadurch vermehrt in das Lebensund Arbeitsumfeld Interessierter getragen und weiterempfohlen. In diesem Jahr möchte die Gruppe die Besuche von innovativen Wohn- und Betreuungseinrichtungen noch ausbauen. Sie freut sich über weitere Hinweise auf wichtige Studien und Berichte wie auch innovative Wohn- und Betreuungseinrichtigungen.



~ Service ~ UNTERWEGS

58

Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

WINTERTHUR 8 2

7

11

ALTS

HOF BAHN

TADT

1

5 4 3

9

6 # 02 ~ 2015

10


59

Winterhur ist eine Stadt für kleine und grosse Wissenschaftler, Kulturfreunde, Windelwanderer und Fussballfans. Sie ist wie geschaffen für spezielle Ausflüge von Grosseltern und Enkelkindern.

WAS WIE WO 1

KERALA KINDERMUSEUM Die Museumspuppe Kerala führt vier- bis achtjährige Kinder liebevoll durch das Naturmuseum. Im grossen Erlebnisraum animiert sie die Kinder, mit den Fingern zu schauen oder in den Dachsbau zu krabbeln. Museumstrasse 52 www.natur.winterthur.ch

2

TECHNORAMA In etwas dunklen Hallen warten über 500 Probierstationen zu Phänomenen unserer Erde. Es darf beobachtet, berührt, begriffen, gekurbelt, gespielt und geschätzt werden, und manchmal stehen einem die Haare zu Berge. Einmalig! Technoramastrasse 1 www.technorama.ch

3

FASNACHT Vom 20. bis 23. Februar wird in Winterthur die grösste Fasnacht des Kantons Zürich gefeiert. Der Kinderumzug startet am 23. Februar um 14 Uhr in der Steinberggasse. Am Abend wird der Narrenbaum gefällt und der Böögg verbrannt. www.fakowi.ch

4

MARIONETTENTHEATER IM WAAGHAUS Was 1960 im Wohnzimmer der Familie Bienz begann, ist heute ein bedeutsames Puppentheater mit Gastspielern aus dem In- und Ausland. Marktgasse 25 www.theaterimwaaghaus.ch

5

ALTSTADT Die spielerische Entdeckungstour durch Winterthur ist eine attraktive Alternative zur konventionellen Stadtführung. Kinder lernen auf unterhaltsame Weise die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Dauer: zirka eineinhalb Stunden. www.winterthur-tourismus.ch

6

WILDPARK Auf dem Eschenberg leben rund 80 Wildtiere wie Hirsche, Luchse, Wildpferde und Wölfe. Knurrt der eigene Magen, empfiehlt sich die Einkehr im Bruderhaus. Von dort startet der Wald- und Findlingslehrpfad sowie der Windelwanderweg. Bruderhausstrasse 1 www.bruderhaus.ch

7

SPIELKIOSK IM EULACHPARK In der grossen Wohlfühloase nahe dem Stadtzentrum können am Kiosk kostenlos Spielsachen und Sportgeräte wie Einräder, Boccia oder Go-Karts ausgeliehen werden. Für Kleinere gibt es Bobby-Cars, einen Maltisch und eine Kreativecke. Hegifeldstrasse 1B www.spielkiosk.ch

10

STERNWARTE ESCHENBERG Den Sternen zum Greifen nah sein kann man in der Sternwarte Eschenberg. Sie verfügt über modernste Fernrohre und ein multimediales Observatorium. Öffentliche Führungen finden am Mittwochabend ab 19.30 Uhr (Winter) respektive 20.30 Uhr (Sommer) statt. Nur bei klarem Himmel. www.eschenberg.ch

8

NATURLEHRGARTEN Im Naturlehrgarten Loorstrasse werden auf einem 1000 Quadratmeter grossen Areal die Vielfalt und das Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren gezeigt, erklärt und erlebbar gemacht, zum Beispiel mit einem Wildbienenhotel. Loorstrasse, visavis Nr. 22

9

BLOCK Wer Adrenalin und Action mag, ist im neuen Freizeitcenter in der ehemaligen Sulzerhalle genau richtig. Ein grosser Indoorspielplatz sowie die Kartbahn Tempo-Drom fordern so manchen heraus. Lagerplatz 17 www.block.ch

# 02 ~ 2015

11

SIRUPKURVE DES FC WINTERTHUR Das Stadion Schützenmatte hat einen eigenen Bereich für Kinder, die sogenannte Sirupkurve. Für 20 Franken können Kinder eine Saison lang Mitglied werden. Sie erhalten ein T-Shirt mit Logo, einen Button, einen Mitgliederausweis und einen Sitzplatz in der Sirupkurve. Ab und zu geht es auch an Auswärtsspiele. Rennweg 5 www.fcwinterthur.ch

Einen Stadtplan und weitere Tipps gibt es auch bei: www.winterthur-tourismus.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

60

zu Fuss ~ Exkursion ~

DIE SCHAFE UND IHRE BESCHÜTZER Seit vermehrt wieder Raubtiere in der Schweiz leben, braucht es für die Sömmerung von Schafen und Ziegen ökologische und sichere Massnahmen. Herdenschutzhunde leisten hierzu eine hervorragende Arbeit. Sie beschützen Schafe und Ziegen auf der Alp. Im Winter leben sie mit ihnen im Stall. Eine gute Gelegenheit, um sie zu besuchen und sich über ihre Arbeit zu informieren. Diese Exkursion zum Bauernhof Im Guggenbüel in Illnau ZH ist für Erwachsene mit Kindern jeden Alters geeignet. Im Anschluss an die Besichtigung der Schafhaltung und Arbeit der Herdenschutzhunde wird ein Zvieri mit hofeigenen Produkten offeriert. Natürlich können auch Produkte gekauft werden. Nach dem Zvieri werden die Schafe gemolken. Interessierte können gerne zuschauen. ~MB Sa, 28.02., 14 Uhr Treffpunkt: Bauernhof Im Guggenbüel, Illnau ZH (der Bauernhof ist 15-20 Gehminuten vom Bahnof Illnau entfernt). Mitnehmen: Gute Schuhe, warme Kleidung. Kosten: WWF-Mitglieder: 20 Franken, Nicht-Mitglieder: 25 Franken. Anmeldung: bis 23.02. auf WWF-Homepage.

www.wwf.ch/de/aktuell/veranstaltungen

Winter-Wimmelbuch auf dem Zugerberg

D

ie schlechte Nachricht zuerst: Liegt an den Winterwochenenden im Mittelland zäher Hochnebel, findet man sich auf dem Zugerberg schnell als Figur in einem von Menschen überlaufenen, riesenhaften Winter-Wimmelbuch wieder. An allen anderen Tagen jedoch – und zu allen Jahreszeiten überhaupt – ist der Zugerberg die tollste Aktivitäten-Wundertüte. Bereits die Fahrt mit der Standseilbahn hinterlässt die Ahnung eines Ausflugs in die Berge. Oben angekommen, erwartet die Besucher ein weitläufiges Plateau, eine alpähnliche Landschaft und die Qual der Wahl: Mit dem Schlitten die 2,5 Kilometer lange Strasse hinab, zurück zur Talstation sausen? Skifahren am nur wenige Minuten von der Bergstation entfernten Übungslift? Schlittschuhlaufen auf dem gefrorenen Löschweiher gleich daneben? Oder Langlauf gefällig? Auf dem Zugerberg warten 27 km präparierte Loipen. Wem die Materialschlacht dann doch zu viel des Guten ist (mieten vor Ort kann man einzig die Schlitten), der nimmt einen der vier Winterwanderwege unter die Stiefel, die einen vom Action-Knäuel weg führen, hinaus in die überraschend weite Landschaft. Die Sicht in die Alpen, die gefrorenen Felder und sonnenbeschienenen # 02 ~ 2015

Waldränder lohnen sich als Ausflugsziel, auch wenn nur wenig oder gar kein Schnee liegt. Beim grosszügigen Spielplatz «Schattwäldli» hat es zu jeder Jahreszeit Holz, um ein zünftiges Feuer zu machen, und gedeckte, gemütliche Sitzplätze. Erwischt man unverhofft einen der Wimmeltage, an denen sich die Warteschlange bei der Bahn Richtung Stadt hinunter zieht: Von der Talstation führt ein wunderbarer Spazierweg Richtung Oberwil (30 Minuten) oder Walchwil (knapp 2 Stunden). Von beiden Orten gelangt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Zug, und bei genügend Schnee können die Kleinen auf dem Schlitten gezogen werden. Im Gegensatz zum Bergerlebnis, bei dem sich der Zugersee an den meisten Orten dem Blick entzieht, schenkt einem dieser Spaziergang freie Sicht auf den See. ~KD

© Zugerbergbahn AG

Vom Bahnhof Zug mit dem Bus Linie 11 bis Talstation Zugerbergbahn «Schönegg». Wettertelefon Zugerberg Bahn: 041 728 58 30 Skilift (bei guten Schneeverhältnissen) am Wochenende und Mittwochnachmittag in Betrieb, während den Schulferien täglich. www.zbb.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

61

~ Schifffahrt~

~ Agenda ~

SPIELEN AUF DEM SCHIFF Eine Schifffahrt ist immer etwas Besonderes, und wenn auf dem Kinder-Schiff auch noch die neusten Spiele unter kundiger Anleitung entdeckt werden können, ist das ein doppeltes Vergnügen. Auf dem Vierwaldstättersee ist das noch an zwei Mittwoch-Nachmittagen möglich. Auf dem Kinder-Schiff (Hauptdeck in der 2. Klasse) können die neusten Spiele der Firma Hasbro ausprobiert werden. Spielspass mit professioneller Betreuung und Schaukelgarantie. ~MB Mi, 04.02. und Mi, 11.02., 14.12 Uhr ab Luzern (Brücke 1) Rückkehr ist um 16.47 Uhr. Reservation: 041 367 67 67. www.lakelucerne.ch

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 01. bis 22.02.15 – div. Orte

12. bis 17.02.15 – Luzern

RONJA RÄUBERTOCHTER

LOZÄRNER FASNACHT

Ein musikalisches Mundart-Theater für Kinder ab 5 Jahren nach dem Bestseller von Astrid Lindgren.

Umzüge am Schmutzigen Donnerstag, 12.02., und am Güdismontag, 16.02, jeweils 13.45 Uhr.

www.balzer-produktionen.ch

www.luzerner-fasnacht.ch

03. bis 17.02.15 – Lötschental

17.02.15 – Grächen

TSCHÄGGÄTTU-FASNACHT

KINDERKONZERT

Am 12.02., 20 Uhr, Tschäggättu-Umzug von Blatten nach Ferden. Am 14.02., 15 Uhr, Fasnachtsumzug in Wiler.

Roland Zoss und Dino «Xenegugeli» sind in Grächen unterwegs mit ihrem tierischen «Xenegugeli-Tier-ABC›» und entführen in das Reich der Tiere. 17 Uhr, Gemeindesaal

www.loetschental.ch 04.02.15 – St. Gallen

www.rolandzoss.com

KLIMA FÜR KINDER Bin ich für das Klima verantwortlich? Ein Museumsabenteuer für Kinder ab 6 Jahren. Anmeldung erwünscht. 14-16 Uhr, Naturmuseum.

06. bis 09.02.15 – Basel

CREATIVA BASEL

www.suissenautic.ch

Farbenfrohe Produkte und Materialien aus verschiedenen Bereichen der kreativen Freizeitbeschäftigung werden präsentiert. Foyer Nord, Halle 1, Messe Basel.

www.creativa-schweiz.ch 11.02.15 – Diepoldsau

STÄRNEFÖIFI

AUS DEM LEHM GEGRIFFEN

Die Band, die weiss, was Kindern gefällt, gastiert an diesem Mittwochnachmittag in der Mehrzweckhalle in Diepoldsau.

www.muetterrunde.ch

Der Schöpfer sitzt an seinem Arbeitstischchen und spielt mit Lehm. Was wird diesmal wohl entstehen? Ton bietet vielfältige gestalterische Möglichkeiten. Der Umgang mit ihm ist ein ursprüngliches, sinnliches Vergnügen. Wer sich beherzt und absichtslos auf ihn einlässt, gerät unversehens in archaische Schöpfungs- und Verwandlungsgeschichten. Eine eindrückliche Synthese von Bildender Kunst und Theater. Am Knet ist Joachim Torbahn, Regie führt Tristan Vogt. Ab 4 Jahren, auf Hochdeutsch. Dauer: 40 Minuten. ~MB Theater Stadelhofen, Zürich. Sa, 31.01., 14.30 Uhr, So, 01.02., 11 Uhr, Mi, 04.02., 14.30 Uhr. Kartenreservierung: 044 252 94 24

SUISSENAUTIC Neueste Segel- und Motorboote, aber auch Fischerboote und Tauchgeräte sind an der grössten Boots- und Wassersport-Show der Schweiz zu sehen. BERNEXPO

www.naturmuseumsg.ch

~ Ein Kunst-Abenteuer ~

18.bis 22.02.15 – Bern

11.02.15 – Ernen

CHRUCHTELE UND RISCHÖÜLENI Unter der kundigen Leitung der Ernerin Helen Wenger werden köstliche Fasnachtsspezialitäten gebacken und anschliessend gleich gekostet. 14.15-17.30 Uhr, Backhaus.

20. 02.15 – Zweisimmen

LINARD BARDILL Kinderkonzert «Was i nid weiss, weiss mini Geiss» mit Bruno Brandenberger am Kontrabass. 18.30 Uhr, Parkplatz Talstation Rinderberg. www.bardill.ch

20. bis 22.02.15 – Wettingen

DAS GOLD DES HASEN Ein Figurentheater nach dem Bilderbuch von Martin Baltscheit und Christine Schwarz. Gluri Suter Huus www.figurentheater-wettingen.ch

23. bis 25.02.15 – Basel

BASLER FASNACHT Der Fasnachts-Dienstag gehört den Kleinen, den Binggis, wie die Basler sagen.

www.fasnachts-comite.ch

www.landschaftspark-binntal.ch 28.02.15 – Basel

PURZEL-KONZERT

MARIUS & DIE JAGDKAPELLE

«Räuber Ratte» mit Musikerinnen und Musikern des Zürcher Kammer Orchesters (ZKO), Konzept und Erzählung: Renata Blum. 11 Uhr, ZKO-Haus.

Die Jäger, die nicht jagen wollen, spielen aus ihrem Album «Radio Waldrand». Einmal mehr sind sie frisch, frech und anders. 14.30 Uhr, Theater Arlecchino.

www.kammerphilharmonie.ch

www.theater-arlecchino.ch

12.12.14 – Zürich

www.theater-stadelhofen.ch

# 02 ~ 2015


62

~ Service ~ BASTELN

Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und TIBOR NAD (Foto)

Wer steckt denn da im Buch? Aus einem Holzspachtel und einer Holzkugel entstehen mit ein wenig Fantasie originelle Figuren, die man als Buchzeichen nutzen kann.

# 02 ~ 2015


~ Service ~ BASTELN

Bastel-Freude für Sie und Ihre Enkelkinder

SO GEHT`S

manuell ist das Schweizer Bastelmagazin. 10 x pro Jahr bieten wir eine Fülle an Ideen, um selber kreativ zu werden. Oder gönnen Sie sich unsere neue

1

2

Kreativ-Mappe «Ostern, Muttertag & Co.» Eine Loseblattsammlung mit vielen Ideen rund ums Thema Geschenke. Lassen Sie sich von der neuen Mappe für Ihre diesjährige Osterdekoration inspirieren!

Anzeige

3

4 Ja, ich bestelle m Mappe «Ostern, Muttertag & Co.» CHF 18.–, zuzüglich CHF 6.80 Porto/Handling

DAS BRAUCHT`S

m Schnupper-Abo, 3 Ausgaben, CHF 30.–

Name

Vorname

Strasse / Nr.

PLZ / Ort

E-Mail

Telefon

# 02 ~ 2015

Bitte einsenden an: Verlag manuell GmbH, Murackerstr. 1, 5600 Lenzburg oder info.verlag@manuell.ch


~ Service ~ ESSEN & TRINKEN

64

Schleck-Schokolade Schokoladentaucher sind ein Renner an kalten Tagen. Als Geschenk oder Mitbringsel sind sie zudem – im wahrsten Sinn des Wortes – ein gefundenes Fressen für alle Schleckmäuler. n ma

n sie t.

k , wen ablec e s t e n nd d a n n TIPkP b m ta ht u

t au c h me c de sc isse Milch la o k e h ho se in ck-Sc Schle slungswei h c abwe

DAS BRAUCHT`S

SO GEHT`S

Kleine, leere Plastikbecher

1 Die Schokolade schmelzen (siehe

1-2 Tafeln Schokolade Holzstäbchen (Apotheke oder Bastelladen) Schere

Tipp) und in Plastikbecher füllen.

2 Warten bis die Schokolade etwas fest wird, dann die Stäbchen hineinstecken.

3 Sobald die Schokolade komplett hart ist, die Plastikbecher wegschneiden.

ge b en sel gessen. s ü h c abgie e i ne S se in n, Wasser e t TIPtePn, wenn drie r wa Ku z hs einfacssen wird. m a t eh r go r ü be lzen g chme em Wasse s e d ola e nd Schok mit koch u nd # 02 ~ 2015

Aus «Schleckmäuler & Dreckspatzen. Kreative Ideen fürs ganze Jahr.» Werd Verlag, 192 Seiten, 49.90 Franken. www.werdverlag.ch


staurant tipp

Alles, was Kinder fürs Markieren brauchen!

FEX ~F

E X TAL, GR ~

Namensaufkleber, Dots und Taschenanhänger

Fexige Tradition

HOTEL RESTAURANT FEX Via da Fex 73 7514 Fex/Sils Tel. 081 832 60 00 Reservation empfohlen

www.hotelfex.ch # 02 ~ 2015

Viele Grössen und Designs. Wasserfest, wetterfest und UV-resistent. Für Stifte, Brotdose, Rucksack, Schuhe, Mütze etc. Ideal für Schule, Kindergarten, Freizeit und Reisen.

e ass rf

est!

rend die Kinder ihre Teller schon bald leer haben. Ihnen schmecken ihre Spätzli und ihre Polenta so gut, dass sie gleich eine Portion nachbestellen. Die kommt dann mit dem Hauptgang der Erwachsenen. Die Mütter sind etwas erstaunt, dass es sich bei dem von ihnen bestellten gegrillten Gemüse mit Bio-Büffelmozarella (24 Franken) um ein kaltes Gericht handelt, das in Italien als Antipasto gereicht wird. Gut ist es aber, ebenso wie die mit Bergkäse überbackene Polenta Taragna mit Kartoffel-Lauch-Sauce (21 Franken), auch wenn der stark futterneidige Vater bemerkt hat, dass die Portion seiner Tochter grösser war, als es seine ist. Genug gemäkelt: Der Wein hat gemundet, sowohl der Chardonnay (8.50 Franken/dl) als auch der Insoglio del Cinghiale (67 Franken/Flasche). Beschwingt versuchen die Familien dann, nach Sils hinunterzuschlitteln, was die knappe Schneemenge aber meist verunmöglicht. Das mag der guten Stimmung keinen Abruch zu tun: Wir sind trotzdem gut ins Neue Jahr gerutscht, finden alle. Und der Vater hat seinen Vorsatz, 2015 weniger zu essen, bereits am ersten Tag erfolgreich umgesetzt. ~GG

Anzeige

E

s ist eine junge Familientradition, am ersten Tag des neuen Jahres von Sils Maria im Oberengadin das Fextal hinaufzuwandern. Die Wandergruppe umfasst dieses Jahr zwei Familien und drei Generationen, mit dabei sind fünf Kinder, vier Elternteile und eine Grossmutter. Die Wanderung dauert etwas mehr als eineinhalb Stunden, die Kinder machen gut mit, und die Grossmutter meistert dank Spikes an den Schuhen ebenfalls alle Passagen problemlos. Der Winterhimmel ist wolkenlos, was dazu führt, dass der Weg ziemlich bevölkert ist. Das Ziel Hotel Fex gehört zu den historischen Hotels des Landes und hat viel Charme. Unten im Stübli gibt es urchige Speisen, und es riecht kräftig nach geschmolzenem Käse. Da dort alles ausgebucht war, steuert die Gesellschaft in den hellen Saal, in dem gehobenere Küche serviert wird. An einem 1. Januar kann man sich das leisten, finden die Gäste. Leider sind die Portionen dann etwas klein geraten. Den Gästen ist klar, dass es im abgelegenen Tal etwas teurer ist als anderswo. Aber der Preis von 16 Franken für einen Mini-Nüsslisalat mit Ei und Croutons erscheint doch etwas hoch, auch wenn alles Bio ist. Zudem ist am Salat nur ein Hauch von Sauce zu finden. Diese wird deshalb nachbestellt, was aber vergessen geht. So sitzen die Erwachsenen lange wartend vor ihren kleinen Salaten, wäh-

w

Re

~

~

~ Service ~ ESSEN & TRINKEN

Brandneuer Onlineshop mit tollen Angeboten!

www.stickerella.ch

STICKERELLA

®

personalisieren & nicht verlieren


~ 02/2015 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie zwei Nächte für zwei Personen im Hotel Hirschen in Wildhaus

Herzlich willkommen in Ihrem Revier auf 1090 Meter über Meer. Mit der Ankunft im Hotel Hirschen Wildhaus beginnt Ihr Urlaub und noch viel mehr. Hier verbinden sich sympathischer Service «mit Weitsicht», überdurchschnittlicher Dreisternekomfort sowie ein grosszügiges Outdoor-Angebot zu einem erholsamen und befreienden Ferien-Erlebnis. Seit November 2014 wird der Hirschen vom Gastgeberehepaar Michael und Simone Müller-Walt in der sechsten Generation geführt. Zusammen werden sie neue Akzente setzen und gleichzeitig die langjährige Hirschen-Gastfreundschaft weiterführen.

www.hirschen-wildhaus.ch

~ Verlosung ~

SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis am 20. Februar 2015 ein Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Hirschen» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden.


~ Service ~ SCHÖNHEIT

67

~ Öle ~

BEI WIND UND WETTER Klirrende Kälte draussen, überheizte Räume daheim und im Büro. Das ständige Pingpong von warm zu kalt und umgekehrt strapaziert die Haut von Kopf – inklusive Haare – bis Fuss. Zwar ist der Körper gut eingepackt in mehrere Schichten wärmender Textilien, doch früher oder später quittiert die Haut die Strapazen mit Reizungen und Rötungen. Das hat seinen Grund: Je niedriger die Temperaturen und trockener die Luft, desto weniger schützendes und geschmeidig machendes Sebum produzieren die Talgdrüsen. Dadurch entweicht hauteigene Feuchtigkeit. Fazit: Reichhaltige Pflege tut Not, am besten in Form von Ölen. Wer allerdings bei «reichhaltig» fettige und klebrige Texturen wittert, liegt falsch. Öle zählen zu den ältesten Kosmetika, mit denen sich Frauen Haut und Haare verschönerten. Zurzeit feiern sie ein fulminantes Comeback. Neben den klassischen, fettenden Massage-Ölen gibt es leichte, schnell einziehende Produkte. Ihr grosses Plus: Sie hinterlassen keine Fettspuren, sodass man nach wenigen Minuten in die Kleider schlüpfen kann. Ihr Gehalt an Wirkstoffen ist gross, entsprechend können sie die Haut rundum versorgen und sie vor dem Austrocken bewahren. Je nach Inhaltsstoffen wirken sie besänftigend, stärkend, straffend und/oder regenerierend. ~AF

VICHY: NEOVADIOL MAGISTRAL ELIXIR

LOUIS WIDMER: REMEDERM KÖRPERÖL SPRAY

MIGROS: I AM PROFESSIONAL OIL REPAIR GOLD ELIXIR

Drei pflanzliche Öle in hoher Konzentration verleihen reifer Haut mehr Leuchtkraft, Frische und Geschmeidigkeit. Das Serum kann solo, als Maske oder tropfenweise in der üblichen Creme angewendet werden. 54.10 Franken (in Apotheken).

Die schonende Hautpflege mit Mandel-, Jojoba- und Sonnenblumenöl, Vitamin A und E sowie Wirkstoffen der Kamille zieht sofort ein. Strapazierte und gerötete Haut fühlt sich in Kürze angenehm geschmeidig an. 31.50 Franken (in Apotheken).

Die Pflege für trockenes, strapaziertes Haar. Die leichte Formel verleiht dem Haar Glanz und Geschmeidigkeit, ohne es zu beschweren. Dazu reichen wenige Tropfen verteilt auf Längen und Spitzen. 9.30 Franken (bei Migros).

# 02 ~ 2015

~ Genuss ~

SALZ IST NICHT GLEICH SALZ Was in den meisten Küchen steht, ist Kochsalz, billig und praktisch, denn es rieselt gut dosierbar durch die feinen Löcher des Salzstreuers. Dank Zusätzen von Jod sieht man kaum mehr Kröpfe, und Fluor beugt Karies vor. Gourmets pflegen ihre Leckerbissen mit Himalayasalz zu krönen, jenem rosa getönten Steinsalz, das fein gemahlen oder als Granulat erhältlich ist. Ob das optisch attraktive Salz gesünder ist als klassisches Kochsalz, darüber wird nach wie vor gestritten. Meersalz wird wegen seines besseren Geschmacks oder der besonderen Struktur der Kristalle bevorzugt. Es besteht wie anderes Speisesalz zu 95 bis 98 Prozent aus Natriumchlorid und geringen Mengen an Mineralstoffen. Wenig bekannt ist das Sel des Alpes aus der Saline de Bex im Kanton Waadt (erhältlich zum Beispiel bei Coop). Gletscher-Quellwasser löst das mineralstoffreiche Salz aus dem Fels. Mit Salz soll man generell sparsam umgehen, denn es steckt in zahlreichen Nahrungsmitteln wie Wurst, Käse, Sojasauce, Ketchup, Senf, Chips – und zu viel kann zu Bluthochdruck führen. ~AF


~ Service ~ GESUNDHEIT

68

Winterzeit ist Virenzeit

Drei Tipps, die helfen, eine Erkältung abzuwenden – und zwei, die Linderung versprechen. von MELANIE BORTER (Text)

P

lötzlich trieft die Nase, beginnt das Kratzen im Hals und der Husten ist auch nicht mehr weit. Dass in den kalten Jahreszeiten mehr Menschen krank sind, liegt vor allem daran, dass sie sich öfter und gedrängter in Innenräumen aufhalten, die zudem eine relativ niedrige Luftfeuchtigkeit aufweisen. Optimale Bedingungen also für die Viren, um von Mensch zu Mensch zu gelangen. Mit ein paar einfachen, aber effizienten Tricks können Sie den Viren aber vielleicht ein Schnippchen schlagen. Und wenn es doch zu einer lästigen Erkältung kommen sollte, haben wir zwei Wundermittel aus der Küche für Sie und Ihre Enkel bereit. HÄNDE WASCHEN

Die wirksamste Methode, erst gar nicht angesteckt zu werden, ist häufiges und gründliches Händewaschen mit Seife. Denn am häufigsten werden Vieren über unsere eigenen Hände direkt in die Schleimhäute von Nase und Augen gestrichen. # 02 ~ 2015


69

So geht’s: Machen Sie aus dem lästigen Händewaschen einen lustigen Grosseltern-Enkel-Event: Eine besondere Seife kann Sie und Ihre Enkelkinder motivieren, auch ein selbst erfundenes Lied oder eine Geschichte, die Sie während des Händewaschens erzählen, kann das Händewaschen zum Vergnügen machen. GUTE LUFT Bei Feuchtigkeitswerten von 50 bis 80 Prozent bestehen für Viren schlechteste Transportbedingungen und gleichzeitig die besten Arbeitsbedingungen für die Schleimhäute der Atemwege. Eine hohe Luftfeuchtigkeit hilft folglich auch bereits befallenen Schleimhäuten, sich schneller zu regenerieren. So geht’s: Lüften Sie die Wohnräume regelmässig und stellen Sie über Nacht einen Wäscheständer mit feuchter Wäsche ins Schlafzimmer. SCHWITZKUR

AUS DER KÜCHE: ZWIEBELWUNDER

Schnupfen? ®

Xylo-Mepha

Befreit in Minuten – für Stunden

Anzeige

Das Schwitzen hilft, eine aufkommende Erkältung bereits im Keim zu ersticken und die Abwehrkräfte anzukurbeln. So geht’s: Nehmen Sie ein heisses Bad mit Thymian- oder Fichtennadelöl und trinken Sie einen schweisstreibenden Tee (z.B. Holunder- oder Lindenblütentee) – so heiss wie möglich. Danach legen Sie sich ins Bett, decken Sie sich warm zu und schwitzen, mindestens eine halbe Stunde.

Die ätherischen Öle der Zwiebel haben eine reinigende und schmerzstillende Wirkung. Sie können Husten lösen, bei verstopfter Nase helfen und als Wickel sogar Hals- und Ohrenschmerzen lindern. So geht’s: Einfach eine Zwiebel schälen und in Stücke schneiden und neben das Bett stellen. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn der Partner das Zimmer in dieser Nacht nicht mit Ihnen teilen möchte, für nicht verstopfte Nasen ist diese Kur eine Tortur. So geht der Wickel: Eine halbierte Zwiebel im Ofen erwärmen und danach auf einem Tuch plattdrücken bis der Saft austritt oder die fein gehackte Zwiebel gleich auf einem Tuch ausbreiten. Das Zwiebeltuch samt Zwiebel auf den Hals oder hinter die Ohrmuschel legen, danach mit mehreren Tüchern oder einem Stirnband fixieren.

} auffallend günstiger Preis } ohne Konservierungsmittel – gut verträglich

ohne Konservierungsmittel

Kartoffelwickel lindern Halsschmerzen, Husten und wirken schleimlösend, durch die Wärme wird zudem die Durchblutung angeregt. So geht der Wickel: Ungeschälte Kartoffeln kochen, zerdrücken und in eine Mullbinde geben. Handtuch auf Hals oder Brust legen, Kartoffelmullbinde drauf und eventuell fixieren. Etwa eine Stunde einwirken lassen. Achtung: Die Kartoffeln sollten nicht zu heiss sein – vor allem bei Kindern besteht sonst Verbrennungsgefahr. • # 02 ~ 2015

0215

AUS DER KÜCHE: KARTOFFELWICKEL Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Mepha Pharma AG Die mit dem Regenbogen


~ Service ~ GESUNDHEIT

70

B

ei vielen Grosseltern schrillen die Alarmglocken, wenn sie bemerken, dass ihr Enkelkind an den Fingernägeln kaut. Schliesslich hört und liest man immer wieder, dass Nägelkauen meist auf seelische Probleme zurückzuführen ist. Doch Nägelkauen ist nicht gleich Nägelkauen. Meist handelt es sich einfach um eine dumme Gewohnheit und um ein weit verbreitetes Phänomen. Ungefähr ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen tut dies einmal oder wiederholt im Laufe der Entwicklung. Laut Studien kauen noch rund 15 Prozent aller Erwachsenen an ihren Nägeln. Auch berühmte Personen wie Britney Spears, Dustin Hoffman und Mozart sollen davon betroffen (gewesen) sein. Was Aussenstehenden oft als schlechte und unappetitliche Angewohnheit erscheint, nehmen die betroffenen Kinder und Erwachsenen selbst meist gar nicht mehr wahr. WAS KANN PASSIEREN? Wenn das Kind die Nägel bis weit in das Nagelbett zurückbeisst, kann auch das Nagelhäutchen in Mitleidenschaft gezogen werden. Mädchen um die Pubertät neigen neben dem Nägelbeissen oft auch noch dazu, an den feinen Nagelhäutchen zu reissen, wodurch das Wachstum des Nagels geschädigt werden kann. Es kommt zu Infektionen im Nagelbett, die nicht immer problemlos abheilen. Im Allgemeinen treten aber keine besonderen gesundheitlichen Schäden auf. WAS TUN? Geben Sie keine Kommentare ab, sondern beobachten Sie die Situation. Kaut das Kind nur gelegentlich an den Nägeln, so ist das eine Angewohnheit, die eher als Verlegenheitshandlung und damit harmlos gesehen werden kann. Bemerken Sie aber,

Entwöhnung nichts weg, sondern gibt ihm die nötige Autonomie zurück. JE FRÜHER, DESTO BESSER

Hör auf zu beissen! Das Kauen oder Beissen an den Fingernägeln beginnt meistens im Kindesalter und verliert sich bei vielen, aber nicht bei allen Jugendlichen in der Pubertät. Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN* (Text) und DESCIENCE (Illustration)

dass das Kind vor allem bei Stress verstärkt an den Nägeln kaut und bereits die Nagelhaut verletzt ist, besteht Handlungsbedarf. Gibt es belastende Momente in der Schule oder Zuhause, die den Stress des Kindes erklären könnten? Versuchen Sie mit den Eltern, die Ursachen des Nägelkauens gemeinsam mit dem Enkelkind herauszufinden. Sprechen Sie das Problem offen, aber ohne erhobenen Zeigefinger an. Am besten vereinbaren Erwachsene mit dem Kind das Ziel, mit dem Nägelbeissen aufzuhören. Dem Kind nimmt man durch die # 02 ~ 2015

Wie bei jeder Gewohnheit/Sucht gilt: Je früher mit der Entwöhnung begonnen wird, desto einfacher und kürzer ist die Behandlung. Es gilt, die Selbstberuhigung des Kindes durch andere Mittel als durch Nägelkauen zu ermöglichen. Suchen Sie Alternativen: Büchlein anschauen, singen, Geschichten erzählen, ablenken und anderes. Zeigt das Kind andere Selbstberuhigungsstrategien oder kann es schlicht und einfach bei gewissen Gelegenheiten das Nägelbeissen sein lassen, loben Sie es für sein Verhalten. Je sicherer das Kind seiner selbst ist, desto weniger hat es Grund, an den Nägeln zu knabbern. Tun Sie alles, um das Selbstvertrauen zu stärken. Loben Sie seine Stärken. HILFSMITTEL Manchmal kann es helfen, statt Nägel zu beissen einen Ball zu quetschen oder den Daumen mit der anderen Hand zu drücken. Salben und Lösungen, die bitter schmecken wie zum Beispiel das Mittel Bite-X, können das Kind erinnern, dass es Nägel beisst, und bringen es unter Umständen dazu, es aufzugeben. Kaugummis oder Bonbons können zumindest ablenken. Wichtig ist eine mindestens wöchentliche, rituelle Nagelpflege. Dadurch können die Nägel so kurz geschnitten werden, dass ein Beissen schwierig ist, und man kann Rechenschaft über das zwischenzeitliche Nägelbeissen ablegen. • * Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, ISBN 978-3-456-84950-8, und ist auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.


~ Service ~ SPIELE

~ Tipp ~

~ Aus alter Zeit ~

LOOPING LOUIE

Looping Louie, Hasbro, 33.90 Franken. Ab 3 Jahren, für 2 bis 4 Spieler.

Lustig, will mer ledig sind

von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)

Der kleine Mann im Propellerflugzeug namens Looping Louie beschert nicht nur Kindern unglaublich lustige Stunden. Das batteriebetriebene Spiel ist denkbar einfach. Maximal vier Mitspieler hämmern auf ihr Katapult ein, um Looping Louie in die Höhe zu katapultieren. Das Ziel ist es, die eigenen Hühner (dargestellt durch drei runde Plastikchips) zu schützen und dafür die Hühner der Gegner vom Hühnerstall zu schiessen. Schon Kinder ab drei Jahren lernen hier Reaktionsfähigkeit, Augenund Handkoordination. Nicht selten schleichen Erwachsene abends ins Kinderzimmer, suchen das Spiel und spielen es mit Freunden. Abschließend zwei Grundregeln, die den Spielverlauf aus eigener Erfahrung nachweisbar positiv beeinflussen: Erstens: Immer Ersatzbatterien zur Hand haben. Und Zweitens: Nie, aber wirklich nie gegen die eigene Ehefrau/den eigenen Ehemann spielen. ~MT

71

D

as Spiel «Lustig, will mer ledig sind» stammt aus Liestal. In Bern und Freiburg wurde es «Wegglifrässer» genannt. Im Mittelpunkt des Spiels steht entweder ein grosses Weggli oder ein Semmeli, das an einer Schnur von der Decke hängt. Alle Mitspieler reihen sich im Kreis um das Gebäck und drehen sich im Uhrzeigersinn. Nun setzt der Abzählreim ein. Er geht so: Lustig, will mer ledig sind, das wird dir scho vergoh, wenn’s Chindli i der Wiege grint Und du drum stohst.

Jedes Mal, wenn der Reim beendet ist, hüpft der Spieler, der an der Reihe ist, in die Luft und versucht, ein Stück von dem über seinem Kopf hängenden Weggen abzubeissen. Gelingt das nicht, scheidet er aus oder muss ein Pfand hinterlegen. Zum Ende des Spiels wird es immer schwieriger, noch ein Stück davon zu ergattern. Wem der letzte Bissen bei dem Versuch, danach zu schnappen, zu Boden fällt, muss den Weggen oder die Semmel bezahlen. •

Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit.» Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken, ISBN 978-3-03774-018-7 # 02 ~ 2015


~ Service ~ FILM

72

~ Im Kino ~

GIPFELTREFFEN IN OERLIKON Mit Jörg Schneider und Matthias Gnädinger sind im Moment zwei der bekanntesten Schweizer Schauspieler auf der Kinoleinwand zu sehen. Jörg Schneider spielt in «Usfahrt Oerlike» den 80-jährigen Hans Hilfiker, dem seine verstorbene Frau fehlt. Zudem hat er sich von seinem Sohn Beat (Daniel Rohr) entfremdet und findet sich nach einem Unfall gegen seinen Willen im Altersheim wieder. Nun hat er nur einen Wunsch: Sein Leben selbstbestimmt zu beenden. Deshalb bittet er seinen alten Musikkumpan Willi (Mathias Gnädinger), ihm beim Sterben zu helfen. Regie bei «Usfahrt Oerlike» führte der bekannte Dokumentarfilmer Paul Riniker. ~GG «Usfahrt Oerlike» ab Donnerstag, 29. Januar, in den Schweizer Kinos.

~ DVD ~

DIE MIT DEM BAUCH TANZEN «Hättest du gedacht, dass du mal eine bauchtanzende Oma wirst?» Die befragte Tanzkursleiterin antwortet mit einem klaren «Ach ja!». Ein unbeschwertes Verhältnis zum eigenen Älterwerden haben im lebensfrohen Filmporträt «Die mit dem Bauch tanzen» von Caroline Genreith auch die anderen Protagonistinnen, mehrheitlich Frauen mittleren Alters. Durch den Bauchtanz sei ihr Selbstbewusstsein gestiegen, erzählt eine von ihnen. Den Beweis dafür erhält man in der Szene, in der die Truppe auf einem öffentlichen Quartierplatz spontan und ohne viele Hemmungen eine Vorführung realisiert. Um das Älterwerden geht es dauernd in diesem Film, um Wechseljahre, Falten, Lebensrückblicke, Zukunftsaussichten. Das anfangs erstaunlich negative, gar von Angst geprägte Altersbild der 28-jährigen Regisseurin ist in der Minderheit. Es überwiegen Bilder von lachenden und lebenslustigen Tanzfrauen, die sagen: «Wir haben auf jeden Fall noch viel Zeit und noch viel vor!» «Die mit dem Bauch tanzen», ein Film von Carolin Genreith, München, Zorro Medien, 2014. Als DVD erhältlich. Gesehen und beschrieben von Rebecca Preiss, Pro Senectute Bibliothek.

Anzeige

Fitnesscheck – Anmeldung Wenn Sie am Fitnesscheck vom 14. März 2015 in Aarau teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte schriftlich oder telefonisch an unter:

Wie fit sind Sie? – Machen Sie mit uns den Test! Wir suchen interessierte Seniorinnen und Senioren 65+, welche gerne ihre Fitness testen möchen. Die Selbsteinschätzung zu Ihrer Fitness nehmen wir anhand eines Fragebogens auf. Nach verschiedenen Tests zu Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit erhalten Sie eine schriftliche Rückmeldung zu Ihrem persönlichen Formstand.

Pro Senectute Aargau Geschäftsstelle Bachstrasse 111 Postfach 3526 5001 Aarau Telefon 062 837 50 70 Mail info@ag.pro-senectute.ch Anmeldeschluss: 13. Februar 2015 Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!


~ Service ~ LESEN

~ Thomas Winding ~

73

~ Elizabeth Strout ~

~ Michela Murgia ~

BLEIB BEI MIR

ACCABADORA

Grossvater und Enkel sitzen gemütlich zusammen, der Grossvater auf einem Schemel, der Enkel im Ohrensessel. Gespannt lauscht der Enkel Grossvaters verrückten Erzählungen aus der Tierwelt. Er erfährt, dass man am Südpol besser nicht seinen Mantel mit den Pinguinen tauscht, weil es sonst eine grosse Verwirrung gibt bei all den tausend Pinguinmänteln, und natürlich, dass die Hundeoper ein wahrer Kunstgenuss ist, schliesslich hören die Besucher so traurig schöne Lieder über Fleischknochen und Geschnetzeltes. Nicht zu vergessen sind auch die Kühe, die früher ihre Nester in Bäumen bauten, oder die Käfer, die einen zu grossen Motor im Körper haben, weshalb sie unermüdlich im Kreis rennen und fast gar keine Verschnaufpausen machen. Kurz, es wird geschummelt und gelogen, was das Zeug hält. Ole Könnecke hat die verrückten Kurz- und Kürzestgeschichten, die sich bestens als Gutenachtgeschichten eignen, liebevoll und witzig illustriert. ~AK

Die Amerikanerin Elizabeth Strout wurde 2010 mit «Mit Blick aufs Meer» im deutschsprachigen Raum bekannt. Nun ist ein früherer Roman der Autorin übersetzt worden. «Bleib bei mir» erzählt von Pastor Tyler Caskey, der mit seiner Gattin Lauren, die aus einer gutsituierten Bostoner Familie stammt, in eine Kleinstadt zieht, um eine Pfarrgemeinde zu übernehmen. Der beredte Prediger Tyler wird herzlich aufgenommen. Zwei Töchter werden geboren. Alles könnte wunderbar sein. Doch Lauren passt nicht so recht in das kleinstädtische Milieu. Erste Risse zeigen sich auch in der Beziehung zwischen Tyler und Lauren. Dann erkrankt Lauren schwer. Nach ihrem Tod verliert Tyler den Boden unter den Füssen. Schon in diesem Roman gelingt, was Strout in ihrem späteren Werk noch verfeinert hat: Gewöhnliche Menschen mit ihren Schwächen und Stärken, Wünschen und Unsicherheiten zu porträtieren, ohne zu werten. ~BM

Im Alter von sechs Jahren wird Maria zur «fill’e anima», einem «Kind des Herzens» der alten, kinderlosen Bonaria Urrai. Sie ist die jüngste und unerwünschte Tochter einer verarmten Witwe, die in einem kleinen Dorf auf Sardinien lebt. Bonaria zieht das Kind liebevoll auf und sorgt für eine gute Schulbildung. Im Alter von etwa acht Jahren bemerkt Maria zum ersten Mal, dass Bonaria manchmal nachts ausgeht. Und immer läuten am anderen Morgen die Totenglocken. Bald ist klar: Bonaria ist eine Accabadora, eine Frau, die leidenden Sterbenden zum erlösenden Tod verhilft. Maria kann dieses Tun nicht akzeptieren und flüchtet als junge Frau von der Insel. Erst Jahre später wird sie in ihr Heimatdorf zurückkehren, um ihre sterbende Ziehmutter zu pflegen, die eine schwere Entscheidung von ihr verlangt. Accabadora ist in schnörkelloser, poetischer Sprache geschrieben, sinnlich, radikal und verblüffend gegenwärtig. ~AK

Verlag DTV, 128 Seiten, 12 Franken, ISBN 978-3-423-62575-3

Luchterhand, 336 Seiten, 30.50 Franken, ISBN 978-3-630-87445-6

GROSSVATERS GESCHICHTEN VON DEN TIEREN

Verlag DTV, 176 Seiten, 14 Franken, ISBN 978-3-423-14047-8

Erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer, Buchhändlerinnen der Buchhandlung Librium in Baden. www.librium.ch

# 02 ~ 2015


~ Service ~ KAUFTIPPS

74

~ Caran d'Ache ~

ZEICHNEN MIT TITEUF

~ CHappunzel ~

MÜTZEN FÜR ENKELKINDER Die beiden Mütter Nicole Bussmann und Renate Fischer aus Sursee gestalten und nähen seit rund vier Jahren Mützen für Kinder. Die klassische CHappunzel schützt Hals und Nacken optimal und passt zudem unter jeden Ski- und Velohelm. Mittlerweile haben die beiden Macherinnen ihr Angebot erweitert und bieten weitere Modelle an, zum Beispiel den CHöpfler. Die Mützen gibt es in verschiedenen Farben, Mustern und Grössen, und sie eignen sich auch gut als Geschenk für die Enkelkinder. ~GG www.chappunzel.ch

Caran d’Ache und der Schweizer Comic-Zeichner Zep haben ein Sortiment von Farbstiften für junge Maler kreiert. Die Kollektion «Titeuf loves Caran d’Ache» profitiert vom Know-How, das in vier Generationen gesammelt und gepflegt wurde. Zur Kollektion gehören die zwölf klassischen Stifte für intensive und leuchtende Farben auf weissem Papier. Die Faserstifte sorgen bei Kontakt mit Wasser für faszinierende Effekte. Die Box mit den Neocolor I «Wasserfeste Wachspastelle» hat sich punkto Zusammensetzung seit 1952, dem Jahr der Kreation, kaum geändert, ebenso Neocolor II «Wasservermalbare Wachspastelle», mit denen Kinder ab dem Schulalter zu leidenschaftlichen Malern werden. ~AF www.carandache.com

Anzeige

11. UND 12.04.15 THEATER 11 ZÜRICH GOODNEWS.CH M E D I E N PA RT N E R

T I C K E T PA RT N E R

V E R A N S TA LT E R


~ Service ~ VORSORGE/RECHT

75

Gute Gründe für ein

~ Familienrecht ~

SCHENKUNGSRECHT

Fondskonto

W

enn Sie für Ihr Enkelkind sparen möchten, dann sollten Sie auch ein Fondskonto in Ihre Überlegungen mit einbeziehen. Es verbindet die Vorteile eines Kontos mit den Vorzügen von Investitionen in einen Anlagefond. So sparen Sie systematisch, einfach und profitieren von den Renditechancen der Anlagefonds. Am wichtigsten für einen erfolgreichen Vermögensaufbau ist, dass man früh damit anfängt. Anders als mit einem herkömmlichen Konto können Sie mit dem Fondskonto an der Entwicklung der Finanzmärkte teilhaben, womit die Ertragschancen langfristig deutlich steigen. Höhere Renditepotenziale gehen allerdings Hand in Hand mit Wertschwankungen. REGELMÄSSIG ANLEGEN, STATT DEM BESTEN KURS NACHEILEN Besonders bequem geht der Vermögensaufbau mit einem Dauerauftrag. Zum einen müssen Sie nicht jedes Mal daran denken, die Zahlung zu veranlassen. Zum anderen investieren Sie jedes Mal den gleichen Betrag – was von Bedeutung für den Anlageerfolg ist. Auf dem Konto werden Ihre monatlichen Zahlungen gesammelt. Beim UBS-Fondskonto werden, sobald jeweils 250 Franken beisammen sind, diese ins Depot verschoben und investiert, ungeachtet der Marktentwicklung. Das hat wiederum sein Gutes, denn so bleibt Ihnen die Überlegung erspart, wann der richtige Zeitpunkt zum Anlegen ist. Immer richtig zu liegen, ist selbst für Profis ein Ding der Unmöglichkeit. Mit dem Fondskonto investieren Sie regelmässig den gleichen Betrag – und das automatisch. Folglich werden mehr Fondsanteile gekauft, wenn

diese günstiger sind, und weniger, wenn sie teurer sind. Der resultierende Durchschnittskosten-Effekt erhöht die Chancen auf einen tieferen durchschnittlichen Bezugspreis. Damit hat das Warten auf den idealen Einstiegszeitpunkt ein Ende. •

RECHENBEISPIEL MIT EINEM FONTKONTO Monatlich auf die Seite gelegter Betrag in CHF

50

100

Anzahl Jahre

18

18

Total der auf die Seite gelegten Beiträge in CHF

10800

21600

Total der angelegten Beiträge bei 4% Wertgewinn pro Jahr in CHF*

15718

31437

* Erfahrungswert, basiert auf langfristiger Aktienmarkt-Entwicklung. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

STEFFEN GLOS ist im Global Asset Management der UBS tätig. Erfahren Sie mehr über Ihre Anlagemöglichkeiten auf www.ubs.com/anlegen oder vereinbaren Sie noch heute einen persönlichen Beratungstermin. Telefon 0800 002 552 # 02 ~ 2015

Möchten Sie Ihren urteilsfähigen Enkeln ohne Wissen der Eltern eine Schenkung zukommen lassen, gilt es zu unterscheiden: Ist das Geschenk mit einer Auflage oder Bedingung verknüpft, oder hat es eine Verpflichtung oder Belastung der Enkel zur Folge, wie z.B. bei Liegenschaften, müssen die Eltern dem Rechtsgeschäft zustimmen. Andererseits sind unentgeltliche Schenkungen an Ihre Enkel ohne Zustimmung der Eltern rechtswirksam. Doch auch hier haben die gesetzlichen Vertreter ein Einspracherecht. Sie können die Rückgabe der Gabe anordnen. Die vorgängige Einholung der Zustimmung der Eltern empfiehlt sich nicht nur zur Wahrung des Familienfriedens, sondern auch aus rechtlicher Sicht.

MYRIAM JÄGER Rechtsanwältin lic. iur. HSG, Partnerin bei Rappold & Partner. www.rapplaw.ch


~ Publireportage ~ HEWLETT-PACKARD

TECHNOLOGIE VERBINDET M

it der Vielfalt an technologischen Geräten und deren schnellem Wandel kann es schwierig werden, den Überblick zu behalten. Gerade die junge Generation wird mit Smartphone und Notebook gross und entwickelt so einen intuitiven Umgang mit technologischen Produkten. Dabei ist es umso wichtiger, dass Eltern und Grosseltern Schritt halten und ihre Kinder und Enkelkinder im Umgang mit der Technologie unterstützen können. Bleiben Sie am Ball und nutzen Sie die gemeinsame Zeit mit Ihren Kindern und Enkelkindern: Erkunden Sie gemeinsam, welche Programme, Spiele oder Videos so

faszinierend sind. So behalten Sie nicht nur ein gewisses Mass an Kontrolle, sondern lernen auch gleichzeitig die neusten Tricks im Umgang mit Smartphones, Tablets oder Computern kennen.

WAS PASST ZU MIR? Für den Privatgebrauch von technologischen Produkten stehen Informationsverarbeitung und Unterhaltungsangebote im Vordergrund.


~ Publireportage ~ HEWLETT-PACKARD

HP TABLETS

HP NOTEBOOKS

HP TOWER DESKTOPS

HP ALL-IN-ONE DESKTOPS

Geeignet für: Surfen im Internet und Spielen sowie Videochatten bequem auf der Couch oder unterwegs.

Geeignet für: Surfen im Internet, Mails schreiben, Textverarbeitung im Word, Kalkulationen im Excel, Videochatten und Fotobearbeitung.

Geeignet für: Stationären Gebrauch: Surfen im Internet, Mails schreiben, Textverarbeitung, Kalkulationen im Excel sowie Foto- und Videobearbeitung.

Geeignet für: Den Heimgebrauch mit wenig Platz. Eignet sich für alle Anwendungen, von Surfen im Internet, Mails schreiben, Textverarbeitung bis zu Spiele spielen. Vorteile: Sehr platzsparend und ergonomisch: Desktop und Monitor sind in einem Gerät vereint. Ideal für exponierte Schreibtische im eleganten Arbeits- oder Wohnzimmer. Tipp: Für eine optimale Ergonomie wählen Sie ein Modell mit verstellbaren Positionen, damit Sie jederzeit optimal arbeiten und spielen können. Erhältlich in den Grössen 23- oder 27-Zoll, wahlweise mit Touch-Bildschirm.

Vorteile: Handlich, platzsparend sowie einfach zu bedienen dank Touch-Bildschirm. Tipp: Ein 10-Zoll-Tablet liegt gut in der Hand und bietet eine grosse Anzeige für Bild- und Filmmaterial.

Vorteile: Einfach zu transportieren, bietet mehr Leistung und Speicherplatz als ein Tablet, kann als zentrale Datenablage beispielsweise für Fotos verwendet werden. Tipp: Achten Sie auf einen genügend grossen Bildschirm, etwa 15.6 oder 17.3 Zoll. Gewisse Modelle sind mit einem Touch-Bildschirm erhältlich.

Vorteile: Robuste Produkte, leicht zu reparieren, beste Leistung für Videoschnitt und Spiele. Monitore von allen Marken sind kompatibel. Tipp: Bei allen HP Modellen wird im Lieferumfang eine Tastatur und Maus mitgeliefert. Das HP Monitor Portfolio bietet noch schärfere Bilder, sattere Farben und niedrigeren Stromverbrauch.

JETZT PROFITIEREN: CHF 50.– RABATT

IHRE VORTEILE IM HP STORE

Überzeugen Sie sich von der grossen Auswahl im HP Store Schweiz: Bei Ihrer nächsten Bestellung bei uns proitieren Sie von CHF 50.- Rabatt!

Proitieren Sie von der kostenlosen Beratung durch unsere lokalen Experten mit Sitz in Dübendorf (ZH). Gerne beraten wir Sie persönlich per Telefon oder vor Ort in unserem Showroom und erstellen Ihnen ein bedürfnisorientiertes Angebot.

Gutscheincode: CHGE15 Wert: CHF 50.-

Weitere Pluspunkte: Gültig ab einem Bestellwert von CHF 300.-, einmalig einlösbar auf das gesamte HP Privatanwender-Sortiment bis zum 1.3.2015.

SO ERREICHEN SIE UNS: Online unter www.hpstore.ch Kostenlose Hotline: 0800 80 44 70 (Montag – Freitag, 08.00 – 12.00 / 13.00 – 18.00 Uhr)

• Direkt beim Hersteller einkaufen • persönliche Beratung von HP Experten • Regelmässig persönliche Spezialangebote und Aktionen per Newsletter • Kostenlose und schnelle Lieferung bei Lagerware (24 – 48h) • Grösstes HP Portfolio der Schweiz


~ Service ~ MULTIMEDIA

78

DAB+ DAS BESSERE RADIO

Von KURT HAUPT (Text)

Wer bei der Anschaffung eines neuen Radios auf das DAB+-Signet achtet, erhält bessere Musikqualität, mehr Infos und weniger Werbung und Geplapper.

R

adiohören wird immer besser und reichhaltiger. Während Radio Beromünster noch rauschend und knackend auf Mittelwelle empfangen wurde, haben wir uns heute an UKW-Radios mit guter Stereoqualität gewöhnt. Mit Digital Audio Broadcast, kurz DAB genannt, wird der Radioempfang noch einfacher, besser und reichhaltiger. Denn mit DAB erhält man mehr Sender und bessere Informationen zu einzelnen Sendungen. Beim digitalen Radio werden die Signale als Bits – also Einsen und Nullen – übertragen. Das eliminiert Störungen wie Rauschen oder Knistern vollkommen. Dabei ist die digitale Funkübertragung sogar «sparsamer», das heisst, auf einer Frequenz können parallel Dutzende Sender übertragen werden.

Allerdings lässt sich DAB nicht mit herkömmlichen Radios empfangen, man muss also ein neues Gerät anschaffen. Die Digitaltechnik gibt es bereits in zwei Versionen. In den Läden sind aber praktisch nur noch moderne Geräte mit dem Plus-Zeichen hinter der DAB-Abkürzung zu haben. Geräte ohne Plus-Fähigkeit sollte man nicht anschaffen. MEHR SENDER Der Kauf eines neuen Radios lohnt sich: Denn via DAB erhält man zusätzlich einige wirklich hörenswerte Sender. Während man sich bei UKW auf die drei Landessender SRF 1 bis 3 beschränken muss, erhält man via DAB sieben zusätzliche Landessender. Neu dabei sind radiophile Perlen wie Swiss Classic, Swiss Jazz und # 02 ~ 2015

Swiss Pop. Das Besondere dieser Stationen ist, dass sie rund um die Uhr Musik ohne Werbung und Geplapper senden. Lediglich die Musiktitel werden kurz anmoderiert. Wer stattdessen rund um die Uhr informiert werden will, erhält via DAB den Landessender Swiss News, der permanent Nachrichten und Sprachsendungen ausstrahlt. Ebenfalls exklusiv auf DAB sind die Sender SRF Musikwelle, der im Stil des ehemaligen Radio Beromünster sendet, sowie der Jugendsender SRF Virus. DAB bietet aber auch ein riesiges Angebot an Privatsendern, und in naher Zukunft kommen noch Dutzende, teils nicht kommerzielle Spartensender dazu. Je nach Region erhält man so mit einem DAB-Radio über 50 Sender in perfekter Qualität. Wer sich ein DAB+-Radio anschafft, sollte


~ Service ~ MULTIMEDIA

79

DIE VERSCHIEDENEN ARTEN DES RADIOEMPFANGS IM VERGLEICH UKW

DAB

Internetradio

Der Empfang über die Ultra-Kurz-Welle ist heute Standard und bietet Stereoklang in meist guter Qualität. Allerdings ist wegen der analogen Technik die Qualität von der Entfernung zum Sender abhängig, und Störer wie Elektrogeräte können zu Knacken und Rauschen führen.

Die Sendungen werden beim Digital Audio Broadcast wie bei UKW über die Luft ausgestrahlt. Auf einer Frequenz empfängt man aber ganze Programmgruppen (Bouquets). Das Sendernetz wird noch immer ausgebaut, nicht überall ist der Empfang problemlos möglich. Über DAB sind zahlreiche schweizerische Sender zusätzlich empfangbar, die nur digital oder via Internetradio senden.

Die Musikdaten werden via Internet angeliefert. Man benötigt also einen Internetanschluss, und das Radio muss sich, meist via WLAN, mit dem Internet-Router verbinden. Bei Internetradio hat man die Auswahl aus über 10 000 Sendern. Das Passende findet man dank Sortierungen nach Land, Musikart oder Suchfunktionen. Die Sender wählt man direkt am Radio oder mit der Fernbedienung. Die Musikqualität ist bei Internet-Radiostationen nicht von der Entfernung abhängig, man kann also auch einen karibischen Sender in Hifi-Qualität hören.

auf das Display ein besonderes Augenmerk richten. Denn die digitale Technik erlaubt, ausführliche Informationen zu einem Musikstück anzuzeigen. Das lässt sich aber nur komfortabel lesen, wenn das DAB-Radio auch über ein mehrzeiliges Display verfügt. Grundsätzlich sollte man sich bei der Anschaffung beraten lassen. Denn die meisten DAB-Radios bieten noch Zusatzfunktionen. Besonders praktisch ist es, wenn sie sich auch mit dem Smartphone verbinden können und dann dessen Musik über den Lautsprecher abspielen. Je nach Smartphone muss das Radio dazu

die Funktechniken Bluetooth (Android) oder Airplay (iPhone) bieten. Beherrscht das Radio gar die Technik UPnP/DLNA, kann es alle Musik abspielen, die man auf dem PC oder auf einer Netzwerkfestplatte gespeichert hat. Einige DAB-Radios können sich via drahtlosem Netzwerk (WLAN) auch direkt mit dem Internet verbinden. Bieten sie dabei den Zugriff auf Internet-Radiostationen, kann man tausende und auch exotische Stationen empfangen. Luxusmodelle integrieren sogar Musikmietdienste wie Spotify in das Gerät. Passt einem das Radioprogramm nicht, spielt man einfach seine

Lieblings-Songs. Diese liefert Spotify für eine monatliche Grundgebühr aus einer Bibliothek mit Millionen Titeln. Kauft man sich also ein neues Radio für Stube oder Küche, sollte man sich nicht nur Funktionen und Bedienung, sondern auch den Klang vorführen lassen. Denn auch modernste Digitaltechnik tönt nur gut, wenn Lautsprecher und Gehäuse die nötige Qualität bieten. • Ein in l eit ike A r t enarb m m a Zu s mi t

Anzeige

Für alle Leser des Grosseltern-Magazins zum Hammerpreis von CHF 750.-! Die EURONICS Fachhändler führen Ihnen die Anlage gerne vor! Den Fachhändler in Ihrer Region inden Sie unter www.euronics.ch oder telefonisch unter 052 728 00 20

DAB+ HiFi Anlage One Überragende Audioqualität und erstklassige Anschlussmöglichkeiten wie USB Audio vom Computer oder Bluetooth in einem modernen Look. Der CD Player und DAB+ Tuner sind integriert, eine einfache Fernbedienung ist im Lieferumfang enthalten. Das Gerät ist in edlem Hochglanz Weiss oder Schwarz erhältlich.

www.euronics.ch • www.facebook.com/euronics.ch


~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO

80

Treffpunkt sich gesund Ernährender? Gewin

1

2

3

7

4

8

5

9

10

13

16

12

17

19

20

23

24

25

18

21

22

26

27

28

29

30

31

40

11

429.– .

14

15

35

6

CRÈMnen Sie eine B io E von N & BOD -Identique escen Y LO s CHF im Wert vTION

36

32

33

34

37

41

38

42

39

43

44

45

waagrecht (j=y=i) 1 …torisch, …panisch. 7 Am liebsten mit viel Schnee und Sonne. 13 Die Strickmasche oder das Examen. 14 So nennen die Sizilianer ihren Feuerspucker. 15 vor dem Sinn eine politische Richtung. 16 Ist sprichwörtlich Silber. 17 Wenn nicht der Chef, dann das Label. 19 Winzersprachliches Altersstadium des Weines im Plural, erinnert an alten Schnee. 20 Hiesig jenseitig. 22 Bedeutung südlichen Kopfnickens. 23 Wenn beim Sitz, dann ist Ausdauer im Spiel. 25 Kurzes oberstes Aufsichtsorgan. 26 Weder beim Wandern noch sonst im Leben empfohlene Routen. 28 Kaum mehr, was der Name sagt, aber immer noch fürs Kino gut. 29 Stöhnen in der Sprechblase. 30 Führt zum Herzen. 31 Man soll sich kein Bildnis von ihm machen. 33 Und du bisch … und redlich duss. 34 Was wir konsonantenlos im Mund haben. 35 Schaut bei Scuol, Kufstein und Rosenheim vorbei. 37 Zum Beispiel ein Industriegebiet oder eine Spielzone. 38 Am Ende des Kinder- und Grosselterntages. 40 Wenn Braus zugesellt: nicht die bescheidene Art. 42 Kein zu empfehlendes Fischereigebiet. 44 Werden von gemeinnützigen Organisationen gerne entgegengenommen. 45 In der Musik Anleitung für Schwung, auch die gute alte Holzbahn.

senkrecht (j=y=i) 1 Bastarde in der Autowelt. 2 Nicht jedermanns (und Frau!) Lieblingsspeisen. 3 Wird zwischen Schere und Papier ausgerufen. 4 Als solcher wirkte Pestalozzi in Stans. 5 Ob wir solche an die Enkelkinder vererbt haben? 6 Sie wollen die gleiche Stelle oder Wohnung. 7 Heisse Klammer zur Herstellung von Gebäck. 8 Durch sie werden Aussagen oder Versprechen feierlich bekräftigt. 9 Schreibutensilien (organisch oder auch nicht). 10 Wo drinnen oder draussen Runden gedreht werden. 11 Wo in Italia der Wein mit Häppchen kredenzt wird. 12 Signal für Windelwechsel. 18 Vouvoyez ins Deutsche übersetzt. 21 Besser nicht an ihr hängen (müssen). 24 Kurze Randnotiz. 27 Abgesondertes Wohnviertel. 31 Er kommt – und geht wieder. 32 Trotz guten Gehörgängen stellen sich manche so. 36 Befehl, die Schneidezähne in Aktion zu setzen. 39 Singender Exportschlager der grünen Insel. 41 Wenns umgekehrt weh tut. 43 Steht u.a. für Filmkarriere, Tierschutz und vergangenen Sexappeal.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 10.02.2015. Die Lösungen des Januar-Rätsels finden Sie auf Seite 82. # 02 ~ 2015

on


~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET

DER KLEINE SPROSS

# 02 ~ 2015

81


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

82

Impressum Ausgabe 02/2015

Vorschau #3 / 2015

Verlag GROSSELTERN MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch

Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Bahnhofstrasse 7 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Erscheint am 27.02.2015

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Thomas Baumann, Christa Camponovo, Karin Dehmer-Joss (KD), Annette Frisch (AF), Beat Gloor, Peter Graf, Kurt Haupt, Myriam Jäger, Andrea Kalt (AK), Rolf Käppeli (RK), Barbara Maurer (BM), Paul W. Meier, Niklaus Salzmann, Elisabeth Schlumpf, Marie-Anne Spross, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Thomas Andenmatten, Johanna Bossart, Thomas Burla, Tibor Nad, Holger Salach, Sophie Stieger

ANSPRUCHSVOLLE DOPPELROLLE Peter Binkerts Kinder aus zweiter Ehe sind gleich alt wie seine Enkelkinder. MIT KINDERN IM GARTEN Eine Gartenliebhaberin und Grossmutter verrät ihre besten Tipps für die Gartenarbeit mit den Enkelkindern.

PETER GROSS Der Soziologe sieht das Alter als Glücksfall. Die ViergenerationenGesellschaft sei bereits Realität – und eine grosse Chance.

Illustrationen François Chalet, Descience, Laura Jurt, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug

~ #4 / 2014 & #1 /2015 ~

Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schröder@grosseltern-magazin.ch

waagrecht 7 Zauberlaterne 13 gut'Nacht 14 Urban 15 Gotthelf 16 Eibe 17 Rettich 20 nnemi 21 Trennung 23 dna 24 Abruf 25 pofen 28 reuig 29 Alarm 32 Oil 33 Tr 34 Neglige 35 ATE 36 Beat 37 Nil 38 Exile

senkrecht

GARIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch

11

DES RÄTSELS LÖSUNG

1 Tatort 2 kunterbunt 3 alt 4 streng 5 Gebinde 6 Annemarie 7 Zugfahrten 8 Batterien 9 Echt 10 Rheinfall 11 auf 12 Raben 18 Cupli 19 HNO 22 Nuggi 24 Aera 26 frei 27 Note 30 AG 31 Malen

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN MAGAZIN Industriestrasse 37 CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

Lösungswort Znueniboxen

Gewinnerin Sonja Fritschi aus Gebenstorf

Beirat Pascale Bruderer, Beat Bühlmann, François Höpflinger, Olivier Michel

# 02 ~ 2015


TV Spot mit Christa Rigozzi & Excellence Flussreisen www.mittelthurgau.ch

8 Tage ab Fr.

Flussgenuss vom Reisebüro Mittelthurgau

1095.–

inkl. Vollpension an Bord, Bus An- und Rückreise Reisedaten 2015 Route 1: Avignon–Arles–St.Jean de Losne 11.04.–18.04. • 25.04.–02.05. • 09.05.–16.05. 23.05.–30.05. • 06.06.–13.06. • 20.06.–27.06. 04.07.–11.07. • 08.08.–15.08. • 05.09.–12.09. 19.09.–26.09. • 03.10.–10.10. Route 2: St. Jean de Losne–Arles–Avignon 18.04.–25.04. • 02.05.–09.05. • 30.05.–06.06. 13.06.–20.06. • 18.07.–25.07. • 15.08.–22.08. Preise pro Person

Fr.

Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis 3-Bett-Kab. Mitteldeck* 1595.– 1195.– 2-Bett-Kab. Hauptdeck hinten 1995.– 1495.– 2-Bett-Kab. Hauptdeck 2125.– 1595.– 2-Bett-Kab., frz. Balkon, Mitteldeck hinten 2395.– 1795.– 2-Bett-Kab., frz. Balkon, MD 2660.– 1995.– 2-Bett-Kab., frz. Balkon, 2055.– Oberdeck hinten 2740.– 2-Bett-Kab., frz. Balkon, OD 2875.– 2155.– Mini-Suite, Privatbalkon, OD 3195.– 2395.– HD = Hauptdeck MD = Mitteldeck OD = Oberdeck * 3-Bett-Kabine wird mit Zusatzbett ausgestattet

Sofort-Preis – beschränkte Verfügbarkeit Kein Zuschlag zur Alleinben.Kabine Hauptdeck

Saône- / Rhône-Flussfahrt von Camargue ins Burgund Ihr Reiseprogramm – Route 1 1. Tag: Schweiz–Avignon–Arles. Fahrt mit modernem Komfort-Reisebus bis Avignon und Einschiffung Um 18 Uhr heisst es «Leinen los».

St. Jean de Losne

Beaune

Chalon-sur-Saône

3. Tag: Avignon. Dank seiner berühmten Brücke, damals die einzige Möglichkeit zur Überquerung der Rhône im südlichen Rhônetal, ist Avignon seit dem 12. Jh. ein wichtiges Handelszentrum. Besichtigung des Papst-Palastes, eine wahre Zitadelle erbaut auf einem Felsvorsprung und umgeben von einem Festungswall (*). Die Zeit der Päpste hat deutlich ihre Spuren in der Architektur der Stadt Avignon hinterlassen. Nachmittags besteht die Möglichkeit, die Schönheiten der Provence während eines Auslugs zu erkunden (Fr 35.–). Abends Weiterfahrt Richtung Viviers.

Saône

Mâcon Rhône

Lyon

Le Pouzin

2. Tag: Arles–Port St. Louis. Morgens bieten wir Ihnen einen Stadtrundgang in Arles (*) an. Nebst der römischen Arena ist Arles auch berühmt als Wirkungsstätte des Malers Vincent Van Gogh. Nachmittags steht ein Auslug in die Camargue und St. Marie de la Mer (*) auf dem Programm.

Viviers

Rhône

Avignon Arles Port St. Louis

Jetzt bestellen: Katalog «Flussreisen 2015»! FLUSSREISEN 2015

Christa Rigozzi Excellence Flussreisen Botschafterin für

4. Tag: Viviers–La Voulte. Heute bietet sich die Möglichkeit, die Schluchten der Ardèche zu besichtigen (*). Lassen Sie sich nachmittags an Bord von der vorüberziehenden Landschaft verzaubern. Wiedereinschiffung der Auslugsteilnehmer in La Voulte und anschliessend Weiterfahrt nach Lyon. 5. Tag: Lyon–Trévoux. Vormittags steht eine Stadtbesichtigung von Lyon auf dem Programm (*). Am

Nachmittag haben Sie die Möglichkeit die Stadt Lyon auf eigene Faust zu entdecken oder am Auslug Beaujolais und Oingt mit einem Besuch eines Weinkellers mit Weinprobe (Fr 40.–) teilzunehmen. Weiterfahrt am Abend. 6. Tag: Mâcon–(Cluny)–Chalon-sur-Saône. Nach dem Frühstück unternehmen Sie einen Auslug (*) zu den Burgen, Schlössern und Klöstern im Südburgund. Geniessen Sie die vorbeifahrende Landschaft auf der Flussfahrt am Nachmittag Richtung Tournus und Chalon-sur-Saône.

reisen Themen-Fluss folgen Der Leidenschaft

Zuschläge Abreise 09.05., 23.05., 06.06., 20.06., 19.09. 55.– Abreise 02.05., 30.05., 13.06., 05.09. 95.– Ausflugspaket mit 7 Ausflügen 249.– Ausflug Schönheiten der Provence 35.– Ausflug Beaujolais und Oingt 40.– Königsklasse-Luxusbus 255.– Reduktion Abreise 11.04.

–100.–

Unsere Leistungen • Fahrt mit modernem Komfort-Reisebus • Vollpension an Bord, Willkommenscocktail, • Gebühren, Hafentaxen • Erfahrene Mittelthurgau-Reiseleitung

8. Tag: St. Jean de Losne–Schweiz. Nach dem Frühstück beginnt die Ausschiffung. Fahrt mit modernem Komfort-Reisebus nach Dijon. Individuelles Mittagessen. Bei einer Stadtführung (*) lernen Sie die historische Altstadt und die «Place de la Libération» kennen. Rückreise in die Schweiz zu Ihren Einstiegsorten.

• Auftragspauschale pro Person Fr. 20.– (entfällt bei Buchung über www.mittelthurgau.ch) • Persönliche Auslagen, Getränke, Trinkgelder und Ausflüge • Kombinierte Annullationskosten- und Extrarückreiseversicherung • Sitzplatz-Reservation Car 1.–3. Reihe

St. Jean de Losne–Avignon – Route 2

Abfahrtsorte

Reise in umgekehrter Richtung. Details auf Anfrage erhältlich.

Wil p Burgdorf p Winterthur-Wiesendangen SBB Zürich-Flughafen p Aarau SBB Baden-Rütihof p Basel SBB Genf-Flughafen*

(*) Auslüge des Auslugspackets.

Die «Excellence Rhône****+» lässt keine Wünsche offen. Auf dem Mittel- und Oberdeck 16 m2 grosse Kabinen mit bis zum Boden reichenden Panoramafenstern zum Öffnen (frz. Balkon), grosslächige Fenster (nicht zu öffnen) in den komfortablen 12 m2 grossen Hauptdeck-Kabinen. Alle Kabinen sind ausgestattet mit Dusche/WC, Föhn, Klimaanlage, SAT-TV, Minibar, Safe, Telefon. Die eleganten Räumlichkeiten an Bord sorgen dafür, dass Sie sich sehr wohlfühlen werden. Grosszügiges Foyer mit Rezeption, Reiseleiter-Desk, Nichtraucher-Restaurant und Aussichtslounge am Bug mit Bar. Excellence-Flusskreuzfahrten – Auftakt für Flusserlebnisse der Extraklasse! Willkommen an Bord!

Gratis-Buchungstelefon

100% Swiss made

7. Tag: Chalon-sur-Saône–St. Jean de Losne. Nach dem Frühstück unternehmen Sie eine Fahrt (inkl.) durch das Burgunder Weingebiet bevor Sie Beaune, die beliebteste Stadt des Burgunds erreichen. Geruhsamer Nachmittag an Bord und Flussfahrt auf der lieblich gewundenen Saône bis St. Jean de Losne.

Nummer 1 Excellence – und Vielfalt in Qualität, Preis Hand made – aus einer Europa swiss nten auf vier Kontine Wasser wege a, Afrika & Europa Asien, Amerik

Schweizer Schiff · Bus zum Fluss Feinste Küche · Exklusive Landauslüge

Online buchen

0800 86 26 85 · www.mittelthurgau.ch Reisebüro Mittelthurgau Fluss- und Kreuzfahrten AG · Oberfeldstr. 19 · 8570 Weinfelden · Tel. 071 626 85 85 · info@mittelthurgau.ch

Nicht inbegriffen

Route 1 Route 2 06:15 09:00 06:40 07:00 07:20 08:00 06:45 11:45

06:15 06:30 06:40 07:00 07:20 08:00 09:00 ---

* nur Einstieg Route 1, resp. Ausstieg Route 2 möglich

Internet Buchungscode

www.mittelthurgau.ch eravi1/erstj2

2139

Neuer Flusskomfort


© UBS 2015. Alle Rechte vorbehalten.

Wecken Sie Ihr Geld. Je früher, umso besser: 1,0% Zins warten auf Ihr Geld. UBS Anlageplan.

Sie zahlen über 24 Monate verteilt einen gleichbleibenden Betrag in den von Ihnen gewählten UBS Anlagefonds ein. So partizipieren Sie an der Entwicklung der Finanzmärkte und proitieren von 1,0% Zins auf dem noch nicht investierten Betrag. Besuchen Sie uns an der Finanz’15 am 5. Februar 2015 im Kongresshaus Zürich, Stand V.08 Gratis Eintritt unter: www.ubs.com/inanz15

d pr e n un l h a z 5 e in . 3. 201 geplan Bis 31 s.com /anla ub w w w.

oitie

r en.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.