MAGAZIN
Grosseltern
# 05 MAI 2018
# 05/ Mai 2018
13 T
DIE B ipps WAND ES TEN ER ab Sei SP IEL E te 2
www.grosseltern-magazin.ch
Grosseltern 2
Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Melinda Nadj Abonji
Dossier Vorlesen
Die Schriftstellerin hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrer Grossmutter. (S. 12)
Weshalb das Vorlesen nicht nur schön, sondern auch sehr wertvoll ist. (S. 46)
Ehe ohne Oberhaupt Es ist erst 30 Jahre her, als das neue Eherecht in Kraft trat. Eine Rückschau. (S. 32)
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~ Magazin ~ EDITORIAL
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KARIN DEHMER Ist Mutter von drei Kindern und seit März stv. Chefredaktorin des GrosselternMagazins. Sie schreibt und liest mit Leidenschaft, geht zur Entspannung ins Yogastudio oder in den Garten, bastelt, werkelt, dekoriert und wäre froh, sie müsste für den Rest ihres Lebens nie mehr kochen. karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch
WANDERN IST BLÖD
K
aum eine andere Weisheit macht für Kinder so wenig Sinn wie «Der Weg ist das Ziel». Kinder wandern nicht gern. Wer etwas anderes behauptet, lügt vielleicht nicht gerade, er oder sie erzählt aber möglicherweise nicht die ganze Wahrheit. Es gibt Kinder, die sich leichter für einen Ausflug zu Fuss begeistern lassen, und andere, die nach mehreren zurückgelegten Kilometern noch immer schmollend weit voraus marschieren oder extra langsam hinterherkriechen. Ich habe zwei Kinder der ersten Sorte und eines der zweiten. Zum Glück ergeben sich aber alle drei immer irgendwann der Landschaft, dem Ausblick, der Wurst vom Feuer oder dann spätestens der Trickkiste von uns Erwachsenen: Die beliebtesten Wanderspiele und weitere Tipps, wie Kinder auf Wanderausflügen bei Laune gehalten werden können, teilen wir mit Ihnen ab
Seite 22. Charaktereigenschaften werden im Lauf eines Lebens ausgeprägter oder schwächen sich ab, man legt sich neue zu und verliert andere gänzlich. Unsere zentrale, innerste Natur allerdings bleibt oft unberührt von gelebten Jahren und prägenden Ereignissen. Der tschechische Fotograf Jan Langer hat für sein Projekt «Faces of Century» 100-jährige Menschen fotografiert. Vergleicht man seine Bilder mit Fotografien aus der Jugend der Abgebildeten, so stellt man fest, wie feinste Eigenheiten im Ausdruck der Gesichter unverändert blieben. Unsere Fotogeschichte ab Seite 36. Am 23. Mai findet der erste Schweizer Vorlesetag statt. Lesen Sie in unserem Dossier ab Seite 46 über die Wichtigkeit des Vorlesens für den Spracherwerb von Kindern, Tipps für die Auswahl von geeigneten Büchern und wie man Lust an Sprache und Büchern vermitteln kann.
# 05 ~ 2018
Denn dies ist garantiert keine Lüge: (Fast) jedes Kind lässt sich gerne vorlesen. Schade, funktioniert es in Kombination mit dem Wandern so schlecht. Ich wünsche Ihnen viel Spass mit unserer neusten Ausgabe. •
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INHALT # 05 / 2018
100 Jahre
«Faces of Century» heisst das laufende Fotoprojekt des tschechischen Fotografen Jan Langer. Er stellt mit 100-jährigen Menschen Porträts aus ihrer Jugendzeit nach. (S. 36)
1988
Wanderfüchse bei Laune halten
Tricks, die Kinder den Weg unter den Füssen vergessen lassen, und Tipps zur Überquerung von Kuhweiden. (S. 22)
# 05 ~ 2018
Vor 30 Jahren ist das neue Eherecht in Kraft getreten. Was hat sich seither verändert? (S. 32)
~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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ZOOLseumstester MUSE OGISCHE S UM Z Seite ÜRICH 8
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NBRIEF KE T TSE eite 14
Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis
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Sammelsurium
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Kurz und gut Fünf Vorurteile gegenüber E-Bikes
Hintergrund 3 4
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Aus der Praxis Judith Hürbi beschreibt ein schönes Ritual für die Verabschiedung.
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Unterwegs Naturspielplatz, Wildpark und Vögeligarten, ein Halt in Olten lohnt sich.
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Leben mit Tumor Die 15-jährige Jana lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr mit einem Hirntumor. Meine Grosseltern Die Schriftstellerin Melinda Nadj Abonji kannte in den ersten Lebensjahren ihre Eltern nicht. Die Grossmutter war ihre wichtigste Bezugsperson.
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Wandern mit Kindern Tipps für gute Laune und gegen Angst vor Kuhweiden
Service
Anderswo: Australien Platzmangel ist in den Vororten von Australiens Städten ein Fremdwort. Genug Gartenfläche also für Swimmingpool und Trampolin für die Enkel.
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Leserbriefe
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Meine Enkel – meine Kinder Neues Zuhause
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Gegen das Patriarchat Die ehemalige Nationalrätin Judith Stamm erinnert sich an den Abstimmungskampf 1984 für das neue Eherecht. Das Leben ist ein Kreis Gegen Ende des Lebens sind es die Erinnerungen an die Kindheit, die am lebendigsten sind. Unsere Fotoreportage über hundertjährige Menschen. GrossmütterRevolution Bitte mit dem Essen spielen. Monika Fischer über gemeinsames Kochen mit Kindern.
DOSSIE R Seite 46
46 Entdeckt
ÄLER SPARSeSitCeH 11
Dossier: Vorlesen Anlässlich des ersten Schweizer Vorlesetags am 23. Mai zeigen wir, wie wichtig Vorlesen ist.
# 05 ~ 2018
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Basteln Wie aus einer Kartonschachtel ein kleiner Zirkus entsteht.
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Stricken Oh, là, là - ein Kleid mit Rüschen
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Spiele Wie aus einer Kartonschachtel ein Grastöff entsteht.
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Lieblingsrezept Ninas Früchtetorte
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Bildgeschichte Was denkt ein Schwan von Gauguins «Stillleben mit Früchteschale und Zitrone»? Wettbewerb Kurs: Kräutertag Büchertipp Rätsel Impressum & Vorschau Schlusswort
69 70 72 78 81 82
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
WIE
WERDE ICH
WONDER
WOMAN? Weiser als Athene, stärker als Herkules, schneller als Hermes. Und ja: schöner als Aphrodite. Wonder Woman, die erste und berühmteste Superheldin, ist tatsächlich in jeder Hinsicht super. Sogar Batman und Superman müssen sich ganz schön Mühe geben, um mit ihr mitzuhalten. Aber egal, wer von diesen dreien die Nase vorn hat: Haben wir nicht alle schon einmal davon geträumt, wie sie zu sein? Gibt es nicht irgendeinen Weg, zu Superkräften zu gelangen? Es ist frustrierend und ernüchternd, aber wir müssen uns eingestehen: Die Antwort lautet «Nein». Auch wenn ich es mir noch so wünsche, auch wenn ich noch so viele philosophische Bücher wälze und meinen Körper mit Fitness training und gesunder Ernährung stähle und mit Usain Bolt ins Trainingslager gehe: Nie und nimmer werde ich so weise, so stark oder so schnell wie Wonder Woman. Zum Glück haben Wonder Woman, Batman und Superman aber neben ihren Superkräften noch etwas gemeinsam. Sie tun etwas. Sie sehen nicht tatenlos zu, wenn die Schwachen leiden und die Bösewichte die Oberhand gewinnen. Davon können wir uns eine Scheibe abschneiden. Es kommt nicht darauf an, ob wir wie Wonder Woman ein goldenes Lasso haben, das jeden zur Wahrheit zwingt, oder silberne Armbänder tragen, mit denen wir Kugeln abwehren können. Entscheidend ist, dass wir nicht klein beigeben. Auch bei fehlender Spezialausrüstung gilt, was Nietzsche uns zuruft: «Wirf den Helden in Deiner Seele nicht weg!» Denn: Wahre Heldinnen stellen sich dem Kampf gegen die Ungerechtigkeit auch ganz ohne Superkräfte. Urs Siegfried, Initiator und Leiter des Zürcher Philosophie Festivals, hat erst Geschichte und Betriebswirtschaft studiert, bevor er die Philosophie für sich entdeckte. Fürs Grosseltern-Magazin beantwortet er jeden Monat eine philosophische Kinderfrage.
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Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG
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~ Bildarchiv ~
«HÄRDÖPFEL SETZE» Jetzt ist die Zeit zum Härdöpfel setzen. Frühkartoffeln gehören zwar bereits ab Mitte März in den Boden, mittlere und späte Sorten werden zwischen Mitte April und Mitte Mai gepflanzt. Unser Bild zeigt eine Familie im Zürcher Unterland beim
~ Trennungen ~
ERB ÄRMLICH
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Kartoffelsetzen im Jahr 1982. ~KD
Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch
~ Gelesen ~
«Die einzige Schwachheit, welche man an ihm entdeckt hatte, war seine mehr als nachsichtige Liebe zu seinem Enkel, den er auf das Ärgste verwöhnte.» Aus: Karl May, «Die Liebe des Ulanen». Ein Roman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges. Er erschien von September 1883 bis Oktober 1885 auf insgesamt 1724 Seiten in der Zeitschrift «Deutscher Wanderer».
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Zoolog
MUSEUisches Museum MST Zürich ESTER
Gemütlich unter Tieren ~ Im Netz ~ «Bei uns ist das so. Mein Mann ist der tollste Opa, den man sich denken kann.» Oder: «Mein Mann geht in der Oparolle richtig auf.» Solche und ähnliche Kommentare löste dieser Post auf Facebook aus. Das sei ja nicht mal böse gemeint, viele Väter müssten halt lange arbeiten, schreibt eine weitere Person. ~MB facebook.com/grosselternmagazin Neu sind wir übrigens auch auf Instagram: Instagram.com/grosseltern_magazin
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Wir sind für Sie da: Dr. med. Christel Nigg, Chefärztin Dr. med. Peter Angst, Leitender Arzt Telefon 044 268 38 38 www.susenbergklinik.ch Zentral in Zürich
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D
as zoologische Museum der Uni Zürich fühlt sich an diesem Samstag an wie eine erweiterte Wohnstube – zwei kleine Kinder und ihr Vater legen das Bodenpuzzle vom Wildschwein, dann gibt es mitgebrachtes Znüni, eine Mutter mit vielen Kindern lässt sich in der Bücherecke Papier und Stifte geben, und sofort beginnen die Kinder konzentriert zu zeichnen. Dazwischen breitet sich eine Spielwiese von möglichen wissenschaftlichen Beobachtungsweisen aus: Stationen mit Insekten und Mikroskopen (Lioba: «Das ist gar kein Staubkorn, das ist eine Laus!»), Hörstationen, ein Kino und eine Menge präparierter Tiere aus aller Welt. Die Sonderausstellung «Wolf – wieder unter uns» mit interaktiven Stationen («heule wie ein Wolf», «erschnuppere die Hirsch-Fährte») hat der 6-jährigen Lioba genauso viel Spass gemacht wie der 2-jährigen Juno. Wir erfuhren, dass nicht nur der Wolf, sondern auch das Wildschwein mal ausgestorben war in der Schweiz! Über die Bilderbücher, die dem Wolf eine Unzähmbarkeit zugestehen, haben wir uns schelmisch gefreut. •
Zoologisches Museum Karl-Schmid-Strasse 4 8006 Zürich Die Anfahrt mit der Polybahn vom Zürcher Central aus gefiel uns ausnehmend gut! www.zm.uzh.ch Di–Fr 9–17 Uhr Sa und So 10–17 Uhr Eli Wilhelm (56) testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch
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~ Kurz und gut ~
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ist, dass sich Um- und Einsteiger zuerst im verkehrsarmen Gelände an das neue Fahrgerät gewöhnen. Zudem kann bei fast allen Modellen die Unterstützung manuell reguliert werden – von wenig bis stark. Optimal, um sich mit dem neuen Fahrgefühl vertraut zu machen.
DIE 5 GRÖSSTEN VORURTEILE GEGENÜBER E-BIKES
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«E-BIKE-FAHREN STRENGT NICHT AN» Die Idee des E-Bikes ist, dass ein Elektromotor den Antrieb unterstützt. Aber ohne eigenes Trampen geht gar nichts. Ein E-Bike ist kein Motorrad. Viele E-Bike-Fahrer nutzen das Velo öfter und fahren damit auch weitere Strecken als zuvor. Man integriert also mehr Bewegung in den Alltag und lässt das Auto und auch die ÖVs öfter mal stehen.
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«E-BIKES SIND ZU SCHWER» E-Bikes sind in der Tat schwerer als Velos ohne Batterie und Elektromotor. Man muss sich an die neue Fahrweise gewöhnen – aber das geht viel schneller, als man denkt. Die elektrische Unterstützung gleicht das Mehrgewicht beim Fahren aus. «E-BIKES SIND GEFÄHRLICH»
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Generell ist man auf E-Bikes schneller unterwegs als auf gewöhnlichen Fahrrädern. Die Unterstützung geht bei den meisten Modellen nicht über 25 km/h hinaus. Wichtig
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«E-BIKE IST ETWAS FÜR UNSPORTLICHE» Nicht alle Menschen sind gleich fit oder haben das Glück, einen gesunden Körper zu haben. Gerade Menschen, die lange keinen Sport mehr betrieben haben, bietet das E-Bike einen leichteren Einstieg in eine Bewegungsroutine. Auch fitten Menschen sind oft die Steigungen auf dem Arbeitsweg oder im Alltag zu viel. Daher verzichten sie darauf, diese Wege mit dem Velo anzugehen. Ein E-Bike bietet hier eine neue Mobilitätsalternative.
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«E-BIKES SIND ETWAS FÜR RENTNER» Sie sind Fortbewegungsmittel und Trainingsgerät in einem. Ausserdem können E-Bikes im Alltag eine Alternative für das Auto sein und eignen sich somit für Jung und Alt. Sie sind auch für junge Familien eine grosse Unterstützung – den Kinderanhänger den Berg hinaufziehen? Das ist mit eigener Muskelkraft sehr schwer. Ein E-Bike unterstützt hier optimal. ~KD
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ABENTEUER FÜR JUNG UND ALT # 05 ~ 2018
BASEL | BERN | LAUSANNE | LUGANO | LUZERN ST. GALLEN | BERNER OBERLAND | WINTERTHUR ZÜRICH | AARGAU | JURA | LENZERHEIDE
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Kindermund ~
«NUR GSTREICHLET»
~ Zitat ~
Sina kommt ins Haus: «Ich habe einen riesigen Regenwurm auf dem Trottoir gesehen.» Ich: «Den hast du hoffentlich nicht wieder angefasst!» Sina: «Nei, nei, nur gstreichlet!»
«Wir sind glücklich, Bubba und Zeze zu sein.»
HEIDI MICHEL, PER EMAIL
Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? redaktion@grosseltern-magazin.ch
Der US-amerikanische Schauspieler Michael Douglas (73) wurde vor ein paar Monaten zum ersten Mal Grossvater. Bereits bevor sein Enkel sprechen kann, scheint für ihn klar zu sein, wie dieser ihn und seine Frau Catherine Zeta Jones (48) in Zukunft nennen wird.
~ Aufgefallen ~
VERDECKTE PREISERHÖHUNG Seit 2017 bietet die SBB eine Kinder-Mitfahrkarte für Grosseltern, Göttis und Gottis sowie weitere Betreungspersonen an. Sie kostet 30 Franken pro Jahr. Leider hat die SBB im Gegenzug die bereits bestehende Enkel-Karte abgeschafft. Neu müssen Grosselternpaare je eine personalisierte Karte kaufen, statt wie bis anhin nur eine Karte pro Paar. Dieser Aufschlag missfiel auch dem Preisüberwacher. Deshalb hat er mit der SBB ausgehandelt, dass dieses Jahr jedes Kind, für welches eine Grosselternkarte im System vermerkt ist, einen 30-Franken-Gutschein erhält. ~KD
~ Wie uns unsere Enkel nennen ~
Gomami
Meine erste Enkelin sagte zuerst mal lange «Chomami», das sich dann zum «Gomami» umtaufen liess, und nun bin ich für beide Enkelkinder, 9 und 5 Jahre alt, das «Gomami». Was mir besonders gut gefällt: Auch die Nachbarskinder meiner Enkelinnen sagen Gomami zu mir. MARIA GROB PFÄFFIKON SZ
Wie werden Sie von Ihren Enkeln genannt? redaktion@grosseltern-magazin.ch
~ Exklusiv ~
NUR FÜR GROSIS UND OPAS «Ich verspreche von ganzem Herzen, dass ich Enkelkinder habe», so und ähnlich tönte es seit dem 11. April wohl in vielen Buchhandlungen. Während mehr als zwei Wochen blieb der Vorverkauf des neuen Kinderbuches der Kultsteinböcke Gian und Giachen nämlich den Grosseltern vorbehalten. «Graubünden Ferien will Grossmüttern und Grossvätern etwas Besonderes in die Hand geben, um ihnen und ihren Enkeln unvergessliche Momente zu bescheren», begründet Martin Vincenz, CEO von Graubünden Ferien, diese sympathische PR-Aktion. Die Käufer konnten ihr Versprechen mit einem Familienfoto oder einer Kinderzeichnung belegen oder gleich die Enkelkinder zur Buchhandlung mitbringen. Offizieller Verkaufsstart für alle Nicht-Grosseltern ist am 27. April. ~MB Alain Eicher und Amélie Jackowski, «Gian und Giachen und der Sternschnuppenberg», NordSüd Verlag, ab 4 Jahren, 32 Seiten.
# 05 ~ 2018
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Von KARIN DEHMER (Text) und MUSEUM FÜR GESTALTUNG (Foto)
D
iese Design-Ikone findet man in beinahe jeder Schweizer Küchenschublade, und das seit Generationen. Der berühmte Sparschäler ist ein Symbol Schweizer Designkunst. Der Davoser Erfinder Alfred Neweczeral begann 1936 mit dem Experimentieren für einen simplen, aber effektiven Kartoffelschäler und präsentierte elf Jahre später schliesslich das berühmte Küchenwerkzeug in der Form, wie wir ihn immer noch kennen. Wie jedes perfekte Designstück könnte es weder durch Wegnahme noch Zugabe eines Details verbessert werden. Weil der Schäler aus einem dünnen Aluminiumband geformt ist, benötigt man für die Produktion nur wenig Material, und er kann deshalb günstig verkauft werden. Jedes Jahr werden in der Manufaktur in Affoltern am Albis eine Million Stück produziert. ~KD In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus Schweizer Museen vor – diesmal aus dem «Museum für Gestaltung in Zürich», in dessen Ausstellung «Collection Highlights» der Sparschäler und weitere Design-Ikonen aus der Schweiz zu entdecken sind. www.museum-gestaltung.ch
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Gemeinsam bewegt Bewegung ist wichtig – und macht gerade zusammen mit den Enkeln unglaublich viel Spass. Davon profitieren alle.
Noch nie in der Geschichte der Menschheit hatte die Jugend so viele Möglichkeiten wie heute, so viele ältere Menschen kennenzulernen. Und Grosseltern nehmen sich heute oft und gerne Zeit für ihre Enkel. Wenn diese auch noch aktiv gestaltet wird, profitieren alle davon. Während sich nämlich im Kindes- und Jugendalter die Muskelkraft und das Gleichgewicht erst entwickeln müssen, nimmt beides im Alter wieder ab. Deshalb ist körperliche Aktivität für beide Generationen ungemein wichtig. Für die Kinder, um selbstständig zu werden, für die Grosseltern, um selbstständig zu bleiben. Um das zu erreichen, könnten Sie sich nun natürlich in einem Fitness-Studio anmelden. Einen genauso guten Effekt haben jedoch spielerische körperliche Aktivitäten mit Ihren Enkeln. Diese machen nämlich gleichzeitig unglaublich viel Spass. Falls Sie dafür Inspiration benötigen, ist der interaktive Ratgeber «Bewegung, Spiel und Spass in der ganzen Familie» der EGK-Gesundheitskasse genau das richtige für Sie. Schauen Sie doch einfach mal rein! www.egk.ch/spiel-und-spass
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«Der Mann auf dem Bild war für mich mein Vater» Die Grossmutter prägte Melinda Nadj Abonjis erste Jahre. Von den Eltern in die Schweiz geholt, fühlte sie sich verloren – und war erst mal sprachlos. Sie, meine Grossmutter, ist die erste Person in meinem Leben, an die ich mich bewusst erinnere, sie war der wichtigste Mensch in meinen ersten Lebensjahren. Denn meine Eltern kannte ich damals nicht. Mein Bruder und ich lebten bei unserer Grossmutter, obwohl dies für sie nicht einfach war. Der Grossvater war schon lange gestorben, nachdem er als gebrochener Mensch aus dem Arbeitslager zurückgekehrt war. Meine Grossmutter lebte aufgrund der Enteignung in armen Verhältnissen, ausserdem hatte sie Diabetes, was unter den damaligen Umständen nicht einfach zu behandeln war. OHNE DIE ELTERN Unsere Eltern brachten uns bei einer benachbarten Familie unter, als sie weggingen, um in einem fremden Land nach einem bes-
~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
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MELINDA NADJ ABONJI (49) Die ungarisch-schweizerische Schriftstellerin und Musikerin, deren Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien liegen, erhielt 2010 mit ihrem zweiten Roman «Tauben fliegen auf» den Schweizer sowie den Deutschen Buchpreis. Mit ihrem dritten Roman «Schildkrötensoldat», erschienen im Herbst 2017, ist Melinda Nadj Abonji zurzeit auf Lesetour. www.masterplanet.ch
seren Leben zu suchen. Meine Grossmutter fand uns bei einem unangemeldeten Besuch in einem verwahrlosten Zustand vor und entschied sich kurzerhand, uns mitzunehmen. Und so lebte ich bei ihr, seit ich etwas mehr als ein Jahr alt war. Mein älterer Bruder verbrachte viel Zeit beim Onkel auf dem Hof, also waren Grossmutter und ich häufig zu zweit. Sie lehrte mich alles, was wichtig war, und mein Alltag war nicht vom Spielen geprägt, sondern von strengen Regeln, die von ihrem starken Glauben bestimmt wurden. Früh aufstehen, beten, essen, die Arbeit im Haus und im Stall. Beten, arbeiten, kochen, essen, wieder beten und schlafen. Das waren unsere Tage. Am Wochenende ging sie in die Kirche. An der Wand hing das Bild eines Mannes, sonst im ganzen Haus nicht viel. Also musste dieser Mann wichtig sein. Für mich war mein Vater wichtig. So zeigte dieses Bild wohl ihn. Von ihm hatte ich ja keines. Doch der Mann auf dem Bild war Papst Johannes Paul II. DER VERLUST DES VERTRAUTEN Als meine Eltern den Familiennachzug in die Wege leiten konnten, wurde für mich alles anders. Ich kam in die Schweiz zu Pflegeeltern, da Mutter und Vater ja beide voll arbeiteten. Von einem Tag auf den anderen verlor ich alles, was mir vertraut war. Meinen nächsten Menschen, meine gewohnte Umgebung und vor allem meine Sprache. Ich wurde von niemandem mehr verstanden. Lange Zeit hörte ich auf zu sprechen. Dieses Gefühl des Verlorenseins habe ich heute noch manchmal. Etwa, wenn ich verspätet an einem mir fremden Ort am Bahnhof eintreffe und niemand mich erwartet. Aber heute kann ich es benennen. Die Sprachlosigkeit ist weg. Vielleicht werde ich sogar einmal darüber schreiben können. ~ST • # 05 ~ 2018
Oben: Der ältere Bruder(Mitte) von Melinda Nadj Abonji verbrachte viel Zeit beim Onkel (rechts). Unten: Melinda Nadj Abonji war etwa einjährig, als sie und ihr Bruder zur Grossmutter kamen.
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KETTENBRIEF
Mein Name ist Detektiv Dachs. Ich freue mich, dich auf ein Rätselabenteuer mitzunehmen. Hilf mir beim Lösen der Rätsel!
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Jeder kennt den berühmten Kettenbrief, der per Post ankommt und danach, nach Beifügung des Namens, weiterverschickt wird. Dies passiert oder vor allem passierte analog. Doch was hat es mit dem sogenannten WhatsApp-Kettenbrief auf sich? Was ist das? Grundsätzlich ist ein WhatsApp-Kettenbrief ein digitaler Kettenbrief, der online auf der App «WhatsApp» kursiert und hauptsächlich von Jüngeren herumgeschickt wird. Es werden kleinere Texte in Form einer Nachricht versendet, und man wird darin oft zum Weiterschicken aufgefordert. Inhaltlich können sich die Texte aber sehr unterscheiden. So gibt es beispielsweise sehr liebe Massennachrichten, die mit «Schicke das an alle, die dir wichtig sind und die du 2018 nicht verlieren willst …» anfangen. Oder es wird mit einem solchen Kettenbrief und Unmengen an Emojis zu Festtagen gratuliert … Natürlich werden dann die Smileys zu den Festtagen passend angepasst. Aber es gibt durchaus auch andere! Da sind sehr gruselige und angstmachende Nachrichten dabei, die einen unter Druck setzen können. In denen wird dann teilweise bei Nicht-Weiterschicken mit zehn Jahren Pech, Unglück in der Liebe oder mit der Ermordung von Familienmitgliedern gedroht. Ich kann mich noch erinnern: Vor zwei, drei Jahren haben mich solche Nachrichten sehr beschäftigt. Mittlerweile sind die Kettenbriefe komplett aus meinem Freundeskreis verschwunden, und ihnen wird keine Beachtung mehr geschenkt. Wenn mich heute noch ein WhatsApp-Kettenbrief erreichen würde, würde ich ihn alleine schon wegen seiner meist fragwürdigen Grammatik verurteilen und nicht ernst nehmen. •
# 05 ~ 2018
Zyklus der alveolären Echinokokkose Kot Zwischenwirt
eiern infizierten Esswaren vermeiden will, müs sen diese gewaschen oder (noch sicherer) gekocht werden.
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Vom Kleinnager zum Fuchs
Die Eier des Bandwurms, welcher als Parasit im Darm von Füchsen lebt (gelegentlich auch von ~ ImMäuse Wald ~jagen), Katzen und Hunden, wenn diese WIE VIELE werden mit dem Kot ausgesondert undBLÄTTER haften an Gräsern, Beeren, aber auch an Fallobst oder an GarHAT ES AN EINEM BAUM? tengemüse. Wenn kleine Nagetiere (oder Menschen) Bei den Laubbäumen die Gesamt-Blattfäche diese Eier aufnehmen, entwickeltistsich die Wurmlarve etwa 6- bis ~ Filmtipp ~ 10-mal grösser als die Projektion der Baumkrone in deren Organismus, hauptsächlich in der Leber. auf den Boden. Bei den Nadelbäumen beträgt dieses Verhältnis sogar WIDERSTAND BROCKENHAUSDie Larve löst die alveoläre Echinokkokose aus, eine 15 bis 20. Wenn Krankheit die Kreisfläche 175).Eichenkrone zum gefährliche, meist tödliche (➔ einer
«Drei Don Quijotes des Secondhand» nennt der «Bund» Beispiel 80 m2 beträgt (3-Zimmer-Wohnung), erreicht die gedie Protagonisten dieses Dokumentarfilms des samte Oberfläche der Blätter 480 bis 800 m2. Diese Zahl Berners Christian Knorr. Mit geschulterter Kamera sieht muss man alsdann durch die mittlere Blattfläche teilen, um er sich in drei Brockenhäusern um und porträtiert Wie viele Blätter (oder Nadeln) hatdieesBlattzahl zu errechnen. ihre Betreiber. Zuschauenden anDen einem Baum? eröffnet sich ein Aus: Philippe Dumont, Nikola Zaric (Illustrationen), PanoptikumMan der Geschichten: Tische, Postkarten, Betmuss eine Überschlagsrechnung machen. «Waldführer für Neugierige. 300 Fragen und ten, Stoffe, Nehmen Teppiche, Bücher, Mixer,ein Bettflaschen, wir an, Zweig trage ungefähr 50 Antworten über Wälder, Bäume und Tiere», Rucksäcke. Blätter Alles Dinge, die schon ein Leben die und ein Ast rund hatten, 15 Zweige, und es gebe Werd & Weber Verlag, 240 Seiten, 35 Franken.
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Menschen prägten und Äste deren in Spuren sich tragen. mit je rund 12 15 dicke der auf Baumkrone Sie machenkleineren das Brockenhaus auch zu einem kleinen Ästen. Dies könnte etwa 135 000 Blätter Universum der Verheissungen: Was man sich vielleicht ergeben, was der Einwohnerzahl einer mittleren schon lange wünschte und nicht leisten konnte, ist hier Stadt entspricht (➔ 253). plötzlich erschwinglich. In seinem Film lässt Knorr, der früher selber in einem Blattzahl, Gesamt-Blattfäche «Brocki» arbeitete, die drei Trödler zu Wort kommen, Bei den Laubbäumen ist die Gesamt-Blattfäche fängt auf, was ihr Beruf für sie ist. Das Plädoyer fürs etwa 6- bis 10-mal grösser als die Projektion der Neunutzen, Umgestalten und Weitergeben, das im April Baumkrone auf den Boden. Bei den Nadelbäumen am Dokumentarfilmfestival von Nyon gezeigt wurde, beträgt dieses Verhältnis sogar 15 bis 20. Wenn die entschleunigt – und ist unbedingt sehenswert. ~MF 2
Kreisfläche einer Eichenkrone zum Beispiel 80 m beträgt (3-Zimmer-Wohnung), erreicht die gesamte Weitere Infos und Trailer: www.doklab.com Oberfläche Blätter 480 bis 800 m2. DVD-Bestellung per E-Mail: der info@localfilm.ch Diese Zahl muss man alsdann durch die mittlere Blattfläche teilen, um die Blattzahl zu errechnen.
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Gesamtblattfläche eines Laubbaumes: 6- bis 10-mal so gross wie die Projektion der Baumkrone
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16 ~ Brief an mein Enkelkind ~
MEIN LIEBES, KLEINES ENKELKIND IM BAUCH Wie geht es dir? Ich gehe davon aus, dass für dich gesorgt ist. Der Bauch deiner Mama ist schon riesig, ein Bauch im achten Schwangerschaftsmonat. Du, dieses Wochenende hat mir deine Mama erlaubt, ihr über den Bauch zu streicheln. Ich habe deine Bewegungen gespürt und bin gerührt wie damals. Mama ist guter Dinge, gelassen und meist bestens gelaunt. Die Freude über dich ist spürbar. Noch immer arbeitet sie und ist sehr aktiv. Sie besorgt für dich noch fehlende Gegenstände im Internet oder anderswo. Sie findet, das Nestlein für dich müsse allmählich bereit sein. Ja, und mit der Namensfindung sind dein Vater und deine Mutter auch beschäftigt – und sind sich gar nicht einig. Die Namen sind streng geheim. Niemand ausser deinen Eltern kennt die Favoriten. Irgendwie ist die Stimmung wie vor Weihnachten: wunderbar und voller Geheimnisse. Bin ich in der Stadt, sehe ich nur Kindersachen. Alles erinnert mich an dich. Ich muss mich überwinden, nichts zu kaufen. Ja, und mit Nähen und Stricken habe ich wieder angefangen. Und weisst du was, ich habe Spass dabei. Selbst meine alte Strickmaschine habe ich vom Estrich geholt – und wusste prompt nicht mehr, sie zu bedienen. Tut mir gut. Die ganze Familie freut sich auf dich. Du hast eine Art Euphorie ausgelöst bei Tanten, Onkeln, Cousinen, Schwestern. Du bist schon jetzt der Sonnenschein, auf den sich alle freuen. Am nächsten Sonntag sitzen wir zusammen und stricken. Weil es uns Freude macht und das gemeinsame Stricken geselliger ist. Bei der Farbwahl sind wir ganz frei: Bub oder Mädchen? Spielt keine Rolle – wie entlas-
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
tend. Eine junge Kollegin und dreifache Mutter fragte scheu, ob meine Tochter sich denn über Wollsachen freuen würde. Sie dachte wohl an das schwierige Waschen. Einen Moment lang war ich verunsichert, entschied dann, am freudigen Treiben nichts zu ändern. Unsere Prêt-à-porter-Modelle werden in jedem Fall Freude machen. Alleine, weil deine Mama sieht, mit welchem Enthusiasmus wir bei der Sache sind. So schön diese Wartezeit ist – wir sind auch traurig. Die beiden Schwestern deines Vaters waren auch schwanger. Ihre Geburten waren auf je einen Monat nach dir angesagt. Dann hiess es, im Bauch der einen Tante habe es zu viel Fruchtwasser. Wir waren ratlos. Ein Teil des Wassers wurde abgesogen; Untersuchungen waren nötig. Etwas sei nicht in Ordnung, hiess es vorsichtig. Ein paar Tage später dann die Hiobsbotschaft, das Kindlein sei nicht überlebensfähig. In der Zwischenzeit ist es tot geboren. Welch ein Schock. Wir denken heute kaum mehr daran, dass Geburten auch Risiken beinhalten. Wir glauben an Medizin und Technik und halten uns für unbesiegbar. Die Nachricht vom Tod des Babys hat uns vor Augen geführt, wie verletzbar Menschen wirklich sind – vor allem so ganz kleine wie du. Ich wünsche mir, du mögest mehr Glück haben. Ja, Freude und Trauer liegen manchmal so schrecklich nahe beieinander! Machs gut, mein Kleines. Wenn du den Weg in diese Welt antrittst, sind alle meine Gedanken bei dir und deiner Mama.
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Schreiben auch Sie einen Brief an Ihr Enkelkind. redaktion@grosseltern-magazin.ch
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~ Magazin ~ ANDERSWO
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«... arbeiten, bis ich sehr alt bin» Judy Baker, 61 und Grossmutter von drei Enkeln, lebt im sonnigen Queensland und ist glücklich mit ihrem Leben. Obwohl ihre Pensionierung noch nirgends in Sicht ist. Von MARTINA FIERZ (Text)
J
udy Baker war 48 Jahre alt, als sie von ihrer Tochter Tracy erfuhr, dass sie Grossmutter werden würde. «Ich
war glücklich, dass ein Enkel unterwegs war», sagt die heute 61-Jährige. Zum ersten Enkel Rhiley, mittlerweile 13-jährig, haben sich eine Schwester, Piepa, heute 10, und ein Bruder, Baylee (4), hinzugesellt. Judy – in Australien sprechen die Leute einander in der Regel mit Vornamen an – stammt aus Melbourne, wohnt aber seit Jahrzehnten in einem Vorort von Brisbane im Bundesstaat Queensland an der Ostküste Australiens. Hier gefällt ihr das Klima besser als in Melbourne – es ist subtropisch; im Sommer heiss und auch im Winter nur nachts wirklich kühl, weshalb sich die meisten Queenslander nicht die Mühe machen, ihre Häuser zu isolieren. Dafür haben sie grosszügige Gärten, meist bestückt mit Trampolin und Swimmingpool. So sieht es auch bei Judy aus. Sie lebt alleine; ihr Mann ist gestorben, als ihre Kinder noch klein waren.
Woche meist ausgebucht, die zwei älteren oft auch am Wochenende. Wenn die Zeit reicht, übernachtet vor allem Piepa gerne bei ihrer «Grandma», wie die Kinder Judy nennen. Sie springen in den Pool, spielen zusammen Karten, backen, gehen spazieren oder schauen sich einen Film an.
«NICHT WEIT WEG »
SCHÄTZE AUS TOCHTERS KINDHEIT
Judy hütet ihre Enkelkinder nur gelegentlich, sieht sie aber regelmässig. Die Enkel kommen zu Besuch oder Judy fährt zu ihnen – «es ist nicht weit, nur eine halbe Stunde im Auto», sagt sie dazu, und gibt damit auch gleich ein Müsterchen für die räumlichen Relationen Australiens. «Weit» nennt man hier ganz andere Distanzen als in der Schweiz. Mit Schule und Hobbys sind die Kinder unter der
Rhiley kommt seltener zum Übernachten, weil er keine Gelegenheit auslässt, mit seinem Vater zum Fischen zu fahren. Aber auch er mag die Abende bei Judy, nicht zuletzt wegen des panierten Hühnchens, das sie manchmal für die Kinder zubereitet. Besonders gern holen er und seine Schwester auch die Spiele und anderen Schätze hervor, die Judy noch aus der Kindheit ihrer Kinder aufbewahrt hat. Wenn die
Judy Baker mit ihren Enkelkindern Baylee (4), Piepa (10) und Rhiley (13).
# 05 ~ 2018
Enkel einen Film aussuchen dürfen, wählt Rhiley eine Tier- oder Naturdokumentation von David Attenborough, Piepa einen Pferdefilm. LIEBER ARBEITEN ALS ARM SEIN In Australien hätten Grosseltern keinen besonderen Status innerhalb der Gesellschaft, meint Judy. Viele ihrer Bekannten übernehmen Aufgaben in der Enkelbetreuung, weil die meisten Eltern zwei Löhne brauchen, um die Familie zu ernähren. Das geht nur, wenn die Grosseltern selbst nicht mehr arbeiten – oder mindestens nicht mehr voll. Judy arbeitet im Büro einer Speditionsfirma. Wann sie pensioniert wird, weiss sie nicht: «Die Bestimmungen ändern sich immer wieder. Ab 65 dürfte ich wohl in Pension gehen, aber ich will nicht eine von drei Pensionierten sein, die
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BRISBANE
Hauptstadt: Canberra Fläche: 7 692 024 km² Besiedlung: Von Europa her wurde der Kontinent im 18. Jh. mit Sträflingen besiedelt, die England nach Australien deportierte; andere Siedler folgten. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb Australien eine aktive Einwanderungspolitik, die zur Massenimmigration aus Europa führte, später auch aus Asien und anderen Erdteilen. Bis heute ist Australien ein Sammelbecken für Einwandernde aus allen Teilen der Erde. Deshalb ist die Bevölkerung im internationalen Vergleich auch ausserordentlich jung. Ureinwohner: Indigene Einwohner, Aborigines und Torres-Strait-Insulaner, machen nur noch 2,4 Prozent der Bevölkerung aus. Sie leben grösstenteils in den Städten, sind aber trotz Rassendiskriminierungsverbot benachteiligt: Ihre Arbeitslosenquote ist fast dreimal so hoch, die Lebenserwartung zehn Jahre tiefer im Vergleich zur weissen Bevölkerung.
ZOO IM ZUCKERROHR Baylee, der jüngste Enkel, kommt nächstes Jahr in den Kindergarten. Er ist meist mit seiner Mutter Tracy zu Hause. Da er an einer Form von Autismus leidet, verunsi chern ihn Abweichungen vom Gewohnten. Judy hütet ihn und seine Geschwister zu Hause, wenn die Eltern mal an einem Wo chenende weg sind. Das ist auch praktisch, weil die Kinder all ihre Tiere versorgen müssen: Hühner, Katzen, Hunde, einen Papagei und eine australische Blauzun genechse. Platz haben sie alle – die Familie wohnt inmitten von Zuckerrohrfeldern. Wenn es nach Judy ginge, sähe sie ihre drei Enkelkinder viel öfter. Aber jammern ist nicht ihre Art – sie kauft stattdessen schon mal ein paar neue Pferdefilme, damit sie bereit ist für den nächsten Film abend mit Piepa. •
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AUSTRALIEN Einwohner: 24 314 833
gemäss Statistik unter der Armutsgrenze leben», meint sie dazu. Also wird sie noch einige Jahre länger arbeiten, «bis ich sehr alt bin oder sterbe – was auch immer zuerst kommt.» Sie scheut sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen, und tut es mit einem Schmunzeln.
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~ Magazin ~ LESERBRIEFE
Dossier
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Zum Grosseltern-Magazin
Die Meinung der Leserinnen und Leser «KEIN VERSEHEN» Zum «Dossier Mehrsprachigkeit»
Ich habe gerade bei Ihnen ein Schnupperabo bestellt. Mein Wunsch der Lieferung ab Ausgabe März 2018 ist kein Versehen. Ich habe heute bei meiner Zahnärztin den Artikel über Mehrsprachigkeit entdeckt, konnte ihn aber nicht mehr lesen. Darum wäre es wunderbar, wenn ich noch das März-Heft bekommen könnte.
Selbst bei Abo-Abbestellungen finden die Leserinnen und Leser manchmal lobende Worte. Das freut und tröstet uns natürlich, hier eine kleine Auswahl solcher «positiver» Abbestellungen:
«DANKE, DASS ES EINE SOLCHE ZEITSCHRIFT GIBT» Zum Grosseltern-Magazin
Ich werde mein Abo nicht erneuern. Grund ist, dass ich euer Heft so gut finde und keines wegwerfen kann. Mitlerweile hat sich jetzt so einiges angesammelt, dass ich entschlossen habe, eine Pause einzulegen. Ich danke für euer Verständnis. Ruth S., per E-Mail
«EUPHORIE NIMMT AB» Zum Grosseltern-Magazin
Unsere Schwester hat sich am Geschenkabo anfänglich sehr gefreut und hat die Artikel und Kolumnen
Am diesjährigen SlowFood in Bern habe ich ein Gratisexemplar der Zeitschrift «Grosseltern-Magazin» mitgenommen. Mit Begeisterung habe ich viele Artikel und Beiträge gelesen – top.
Wir kündigen auf den nächstmöglichen Termin das Grosseltern-Abo. Wir waren von Anfang an dabei und haben die Zeitschrift immer interessiert gelesen. Wir sind mit Leidenschaft Hüte-Grosseltern! Ein bisschen fehlt uns die Zeit, um Ihre Zeitschrift weiterhin zu lesen, irgendwie wissen wir unseren Grosseltern-Weg zu gehen. Aber danke, dass es eine solche Zeitschrift gibt, wir werden sie sicher weiterempfehlen.
geschätzt. Nur: Die Kinder werden grösser und die Euphorie des Grosselterndasein nimmt mit den Jahren etwas ab. Gestört hat sie zeitweilig das Verhältnis Anzeigen / redaktionelle Beiträge, aber das wäre an sich noch kein Grund für die Nichterneuerung des Abos. Es ist etwa so, wie dazumal mit den «Wir Eltern»-Zeitschriften. Man(n)/Frau wächst darüber hinaus. Glücklicherweise stossen ja bekanntlich neue Generationen nach.
Silvia Lätt-Tuor, per E-Mail
Edith und Edi P., per E-Mail
Joerg D., per E-Mail
Christa Melliger-Friese, per E-Mail
«ARITKEL SIND TOP» Zum Grosseltern-Magazin
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Der Frühling ist da – ab nach draussen!
Mit Pro Senectute Aargau können Sie sich in über 45 Gruppen mit dem Rad, dem Mountainbike oder zu Fuss draussen an der frischen Luft bewegen. Dank den verschiedenen Schwierigkeitsstufen finden Sie bestimmt das für Sie passende Angebot. Alle Programme finden Sie auf unserer Webpage oder Sie erhalten diese auf unseren Beratungsstellen. Pro Senectute Aargau · Telefon 062 837 50 70 · info@ag.prosenectute.ch · www.ag.prosenectute.ch
~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER
U
nsere kleine Wohnung hat nur Vorteile: keine Treppen, kurze Wege, schnell geputzt und
aufgeräumt und, und, und … Unsere Enkel dagegen fanden, im alten Haus konnten sie herumtoben, Baumhütten bauen, Feuer machen, Fussball spielen, laute Musik hören und, und, und … Damals am Zügeltag haben alle mitangepackt. Die Kleinen aber ohne grosse Begeisterung: «Können wir jetzt nicht mehr in das Haus? Wem gehört jetzt das Baumhaus? Schade, dass ihr nicht mehr da wohnt.» Bald war das alte Haus leer, und wir sassen beim Zügel-Zvieri in der neuen Wohnung auf dem Balkon, während die älteren Enkelkinder im Wohnzimmer mit Matratzen, Kissen und Decken ein Massenlager aufbauten. «Dürfen wir bei euch schlafen? Wir haben alles schon vorbereitet.» So verbrachten wir unsere erste Nacht im neuen Zuhause mit unseren gros sen Enkeln. Gibt es etwas Schöneres? Die Zügelkartons liessen wir gerne stehen und schauten gemeinsam mit den Kindern mitten im Chaos gemütlich einen Film. Nun fühlen sie sich hier auch schon wie zu Hause, dachte ich. Ich weiss nicht, ob man den Stein, der mir vom Herzen fiel, plumpsen hörte. Jetzt sind wir bereits das zweite Jahr in der neuen Wohnung. Die drei Kleinen kennen nichts anderes und fühlen sich wohl. Die Grossen sind aber nicht mehr so oft da. Ab und zu frage ich mich schon: Wäre das anders, wenn wir noch im Haus wohnen würden? •
DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (65) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als WebPublisher. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.
I
ch dachte nicht, dass sie das durchziehen würden, als meine Mutter das erste Mal verkündete: «Wir
suchen uns eine kleine Wohnung.» Wohlverstanden, ich begrüsste ihre Entscheidung sehr, es ergibt ja keinen Sinn, dass ein Pärchen alleine in einem Haus lebt, in dem vorher eine ganze Familie mit drei Kindern Platz hatte. Theoretisch. Praktisch aber hatten sie sich in dem Haus doch eingerichtet, rissen irgendwann eine Wand herraus, machten aus einem der kleinen Zimmer einen begehbaren Kleiderschrank und, und, und ... Als ewiges Bauprojekt war das Haus für sie nicht bloss eine Wohnstätte, sondern viel mehr ein gemeinsames Hobby. Wollen sie das aufgeben? Meine Mutter teilte diese Bedenken überhaupt nicht. Sie sorgte sich einzig darum, ob unsere älteren beiden Kinder nicht mehr so gerne zu ihr kämen, wenn sie nicht mehr so viel Platz hätten. Meine Bedenken waren unbegründet. Sie fühlen sich pudelwohl in der neuen Wohnung und vermissen die Umbauerei offensichtlich gar nicht. Und ihre Bedenken? Es wäre jammerschade, hätten sie diesen Schritt aus Rücksicht auf die Enkelkinder nicht gemacht. Denn diese verbringen sowieso nicht mehr so viel Zeit bei Omamie und Opapie, weil sie selbst immer zeitintensivere Hobbys und Freunde haben. Und wenn es doch wieder einmal klappt, dann ist ihre Vorfreude auf den Besuch genauso gross wie vor zwei Jahren. •
DIE TOCHTER Melanie Borter (39) arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum für dieses Magazin. Sie hat drei Kinder, der erste Sohn ist bereits ein Teenager, der zweite ist zehnjährig, die Tochter ist zwei Jahre alt.
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~ Hintergrund ~ WANDERN MIT KINDERN
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Über Weiden wandern Wie man gehörntem Vieh am Weg begegnet und spielerische Tricks und Tipps, mit denen Sie junge Wanderfüchse bei Laune halten. Von HANS ABPLANALP (Text) und KARIN DEHMER (Tipps)
M
eine Frau und ich haben verschiedentlich erfahren, dass die Grosseltern für ihre Enkel geeignete Motivatoren fürs Wandern sind. Gerade kleinere Kinder lieben Bewegung abseits der einschränkenden Zivilisation und sind offen für neue Entdeckungen in der Natur. Man kann also nicht früh genug damit beginnen, es zur Selbstverständlichkeit zu machen, den Enkelkindern eine kürzere oder längere Wegstrecke zu Fuss zuzumuten. Wir verbinden unsere Wanderungen gern mit einer Fahrt im Zug oder Postauto, im Sessellift oder mit einer Bergbahn. Das Bräteln am offenen Feuer versuchen wir ebenfalls meist in den Tagesablauf einzubauen. In diesem Jahr freuen wir uns auf das Wochenende vom 15.–17. Juni, wenn wir mit einigen unserer Grosskinder den Naturpark Diemtigtal im Berner Oberland besuchen werden. Im Gebiet des Wanderparadieses um das Wierihorn werden verschiedene Aktivitäten rund ums Thema «Rindvieh und Wandern im Weidegebiet» angeboten. Als Knabe hatte ich in den Fünfziger- und Sechzigerjahren während der Schulferien im Berner Oberland oder im Wallis Rindvieh gehütet. Auf einer Alp oberhalb von Gondo konnte ich jeweils nach Beginn der «Uhrmacherferien» den unendlichen Bandwurm kleiner Autos beobachten, die vom Simplonpass hinunter Richtung italienische Grenze fuhren, oder Männer, die zu Fuss und mit Hutten auf dem Rücken an mir vorbei ins Zwischbergental ebenfalls Richtung Italien marschierten. Es waren Zigarettenschmuggler. Ich liebte die Beschäftigung in der freien Natur, das
REGELN FÜR WANDERER AUF WEIDEN
en durchquer g und rasch hi ru en d ei 1. W n cht berühre ttern 2. Kälber ni ren noch fü eder berüh w eh vi d in 3. R
4. Hunde an der Le ine führen, Bellen vermeiden 5. Distanz zu den Tie ren halten
Quelle: BUL (Beratun
Glockengeläute, einen feinen Imbiss und Zeit zum Nachdenken oder Lesen. Regentage konnten ganz schön lange dauern, die damalige Kleidung schützte natürlich nicht in gleichem Masse wie heute. Als Stadtkind hatte ich keine Angst vor den Rindviechern. Mein einziges Hilfsmittel für mögliche Gefahrenfälle war eine Haselrute, die ihre Wirkung nie verfehlte. Ich brauchte sie allerdings nur im Notfall, zum Beispiel wenn ein Tier die Weide immer wieder verlassen wollte. Heute ist leider vieles komplizierter. So auch die Begegnung zwischen Mensch und Rindvieh. Die Überquerung einer Kuhweide stellt für viele Wanderer und gerade für Familien mit Kleinkindern eine unangenehme Herausforderung dar. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) – nicht zu verwechseln mit der BFU, der Beratungsstelle für Unfallverhütung – hat zum Thema # 05 ~ 2018
gsstelle für Unfallv
erhütung in der Lan
dwir tschaft)
«Rindvieh und Wanderwege» Ratgeber für Wanderer herausgegeben (siehe Infopfeile). Kühe sind nicht dumm. Kühe sind soziale Wesen, die gerne in einer Herde leben, in Frieden gelassen werden wollen und ihre Jungen schützen. In dieser Hinsicht also sind sie nicht viel anders als wir Menschen. Unter www.beef.ch finden Sie weitere Orte in der Schweiz, welche erlebnisreiche Veranstaltungen zur Thematik «Rindvieh und Weide» durchführen (Erlebnis Rind 2018): 4.–5. August auf der Vue-des-Alpes, 24.–25. August in Ramiswil, 1.–2. September in Wil.
~ Hintergrund ~ WANDERN MIT KINDERN
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FORMVOLLENDET
Vor der Wanderung werden einige Formen auf Kärtchen gezeichnet: Kreis, Zickzacklinie, Herz, Viereck, Dreieck, Wellen … Beim Rastplatz zieht jedes Kind ein Kärtchen. Wer als Erstes einen natürlichen Gegenstand findet oder am Horizont auf etwas deuten kann, das dem Muster entspricht, hat die Runde gewonnen.
ES WAR EINMAL ...
Das jüngste Mitglied der Wandergruppe beginnt: Mit den drei berühmten Anfangswörtern beginnt es eine erfundene Geschichte. Nach wenigen Sätzen wird das Wort dem nächsten Wanderer übergeben. Dieser spinnt die Geschichte weiter und gibt nach ein paar Sätzen wieder an den nächsten Spieler ab. Der Letzte oder die Letzte der Gruppe muss die Geschichte zu einem Ende führen und darf dafür die nächste beginnen.
# 05 ~ 2018
«BIN ICH OBAMA?»
Ein tolles Spiel, um anstrengende Aufstiege hinter sich zu bringen: Jeder Spieler erhält einen Post-it-Zettel auf den Rücken oder an den Rucksack geklebt, auf dem der Name einer bekannten Persönlichkeit, einer Comicfigur, eines Romanhelden oder eines Tieres geschrieben steht. Mit Fragen, auf welche die Mitspieler nur mit «Ja» oder «Nein» antworten können, muss nun herausgefunden werden, wer man ist. Für jedes «Ja» gibt es eine weitere Frage. Bei einem «Nein» ist der nächste Spieler mit Fragen an der Reihe.
~ Hintergrund ~ WANDERN MIT KINDERN
24 DAS LIEGT IN DER HAND
Bevor es losgeht, sucht sich jeder Wanderer einen Stein. Auf der folgenden Wegstrecke wird in der Hand oder in der Hosentasche immer wieder nach dem Stein gefühlt. Beim Rastplatz legen dann alle ihren Stein unter ein Tuch oder in ein Säckli. Einer nach dem andern greift nun hinein und versucht blind seinen Stein zu ertasten.
DAS IST DIE ZIELLINIE
Die Kinder gehen in Startposition. Achtung, fertig, los! Wer kommt als Erster ins Ziel? Wetten, die Verlierer verlangen eine Revanche, und so wären dann weitere 20 Meter geschafft. Und dann nochmals 20 und nochmals …
VERSTECKT IM GERÄTERAUM DER TURNHALLE
Jemand denkt sich aus, wo er sich bei einem drohenden Unwetter, bei einem Erdbeben oder einer Zombie-Apokalypse verstecken würde. Anhand von Fragen, die mit «Ja» oder «Nein» beantwortet werden können, müssen die Mitspieler das Versteck erraten. Ein Fragender darf so lange fortfahren, bis er zu einem «Nein» gelangt. Dann ist der Nächste an der Reihe.
FUSSBALLER A-Z
Ziel ist, in der Gruppe möglichst schnell zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Fussballer zu finden. Das Spiel funktioniert auch mit Bergen, Ländern, Popgruppen oder Star-Wars-Figuren.
SCHATTENTRAMPEN
Dieses Spiel ist besonders dann empfehlenswert, wenn die Sonne etwas tiefer steht und die Beine schon ziemlich müde sind. «Aua, du stehst mir auf dem Kopf!»
OLDIE BUT GOLDIE
«Ich packe in meinen Rucksack …» Mit diesem Spiel haben schon unzählige Kinder viele, viele Kilometer erwandert. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wir hatten auch schon ein Raketentriebwerk im Rucksack dabei.
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~ Hintergrund ~ WANDERN MIT KINDERN
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SKILIFT
Wenn es bergauf geht: Das Kind an einem Stock hinter sich her ziehen, als wäre man ein Skilift. Sobald es wieder bergab geht, saust das Kind dem Lift davon.
TIC TAC TOE
Eine Spielidee für die Kinder, wenn die Erwachsenen etwas länger rasten wollen. Vier etwa gleich lange Äste werden längs und vier weitere quer darüber gelegt, so entstehen die neun Tic Tac Toe Felder. Die beiden Spieler müssen jetzt je drei gleiche Gegenstände als Spielsteine suchen (Tannzapfen, Steine, Disteln, Rindenstücke …), dann kanns losgehen. Waagrecht, senkrecht oder diagonal: Wer zuerst seine drei Spielsteine in eine dieser Formationen gebracht hat, gewinnt.
SINGEN
Singend wandern ist immer gut. Besonders lustig ist es, wenn man bestehende Lieder abändert und diese so unendlich viele Strophen bekommen. Zum Beispiel dieses alte Volkslied: Es isch emol es Büebli gsi, wo immer glachet het. Vom Morge früeh bis z'Obig spot, und au no z'Nacht im Bett. Ha-ha-ha-ha, ha-ha-ha-ha, ha-ha-ha-ha-ha-ha. Das kann man beliebig erweitern mit weiteren Protagonisten: «Es isch emol es Meitli …, es Hündli …, es Chätzli gsi.» Und den Rest der Strophe passt man dann an, «… wo immer g’ miauet het … miau-miau-miau …». Richtig spannend wird es bei Schnecken, Lurchen und ähnlichen Tieren, bei denen etwas Fantasie gefragt ist bei den Lauten, die sie von sich geben. Schleim, schleim, schleim …
DETEKTIVWANDERN
Dem Kind die volle Verantwortung übertragen: Du musst schauen, wo es langgeht. Such das nächste Wanderzeichen. Besonders geeignet bei Trampelpfaden, Verzweigungen und kurvenreichen Wanderwegen.
WAS DIE LAUNE SONST NOCH HOCHHÄLT • Die Kinder in die Planung miteinbeziehen: Was würden sie gern sehen? Wo wollten sie schon lange mal hin? Welche Attraktion könnte mit der Wanderung verbunden werden? • Nicht überambitioniert sein bei der Länge der Strecke. Genügend Zeit zum Rasten einplanen und flexibel bleiben, wenn die Kinder unterwegs an einem Ort länger verweilen wollen. • Als Faustregel gilt: Mit Kindern braucht man anderthalbmal länger als die angegebene Wanderzeit. • Trinken: für eine 2- bis 3-stündige Wanderung mindestens einen Liter Wasser pro Kind einpacken. Essen: mit Süssem für einmal nicht sparsam sein.
~ Hintergrund ~ PORTRAIT
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Jana Gschwend lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr mit einem Hirntumor. Die Familie erzählt.
MIT TUMOR Von MELANIE BORTER (Text) und TIBOR NAD (Fotos)
A
n ein Leben ohne Tumor erinnert sich die heute 15-jährige Jana nicht. Sie war erst zwei, als ihr Hirntumor entdeckt wurde. Ihre Geschichte ist eigentlich so tragisch, dass man sie lieber nicht erzählen möchte. Wenn sie aber von Jana selbst, von ihren Eltern Patric (55) und Monika (54) Gschwend und den Grosseltern René (82) und Cilia (82) Zünd erzählt wird, dann erscheint sie nicht als Tragödie, sondern einfach als Lebensgeschichte. «Das ist jetzt so. Jetzt machen wir das Beste draus.» Unter diesem Motto funktioniert die Familie nicht nur, sondern sie lebt auch danach. Beeindruckend. Jana ist aufgestellt und erzählt offen über ihr Leben mit Hirntumor. Sie erinnert sich mit Freude an die Kinderbücher, die von leukämiekranken Kindern und solchen mit Tumoren handeln. Die Eltern und Grosseltern haben ihr diese oft erzählt. Sie berichtet vom schönen Wetter, das während sechs Wochen herrschte, als sie mit der Mutter täglich zur Bestrahlung ins Paul-Scherrer-Institut fuhr. Und sie freut sich wie ein Kind, wenn sie an die Glacés denkt, die sie nach den Spitalbesuchen immer bekam. Ihre Grosseltern sagen, Jana habe von allen sieben Grosskindern die intensivste Beziehung zu ihnen. «Das hat bestimmt auch mit ihren ersten drei Lebensmonaten zu tun», erklärt die Grossmutter Cilia. «Meine Tochter hatte nach der Geburt Kindbettfieber, das leider lange nicht erkannt wurde», erklärt die gelernte Kinderkrankenschwester. So kam es, dass die Grosseltern sich schon früh sehr intensiv um die neugeborene Jana kümmerten. Nämlich immer dann, wenn der Vater entweder am Arbeiten oder bei seiner Frau im Spital war. «Die
ersten drei Monate haben natürlich viel zu unserer intensiven Bindung beigetragen.» Aber auch die Beziehung zu ihrer Tochter Monika und dem Schwiegersohn Patric war seit jeher gut und intensiv. So verbrachten sie regelmässig Ferien gemeinsam, bereits vor Janas Geburt. «Die ersten Ferien mit der kleinen Jana waren schon gebucht, als die Diagnose Hirntumor kam», erinnert sich Monika. Was ging den Grosseltern denn durch den Kopf, als sie von der Diagnose erfuhren? Er und seine Frau hätten sofort überlegt, wer in der Familie sonst noch Krebs gehabt hatte. «Meine Mama hatte Brustkrebs. Sie war damals 50 Jahre alt, als sie eine Brust amputieren lassen musste. Sie starb dann aber erst mit über 90 Jahren. Ich weiss das so genau, weil ich zur selben Zeit – ich war damals 22 Jahre alt – an Kinderlähmung erkrankte», sagt René. Aber sonst gebe es niemanden mit Krebs in der Familie, «auch von meiner Seite nicht», fügt Cilia an. Die Frage nach dem «Warum», kommt die unweigerlich, wenn ein Kind die Diagnose Krebs erhält? René: «Ja, man fragt sich schon. Herrgott nochmal, woher kommt das?» Seine Tochter Monika interveniert: «Wir haben uns das nie gefragt. Aber uns hat man auch klar gesagt, das sei nicht genetisch bedingt.» «Mich interessierte das am Anfang halt einfach. Aber dann kam ziemlich schnell die Phase, in der man sich sagt, das ist jetzt so. Jetzt machen wir das Beste draus. Das ist eine Haltung, die wir in unserer Familie immer hatten», sagt der Grossvater. Die anderen nicken zustimmend. Tatsächlich ist dies auch der erste und stärkste Eindruck, den die drei Generationen an jenem ~
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~ Hintergrund ~ PORTRAIT
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Jana lässt sich gerne fotografieren. # 05 ~ 2018
~ Hintergrund ~ PORTRAIT
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Nachmittag machen. Sie berichten ohne zu hadern und ohne Anklage von der Diagnose, von der ersten Chemotherapie, von Entscheidungen, die sie treffen mussten, den weiteren Therapien. Sie erzählen aber auch von gemeinsamen Ferien und vom Glück, ein so tolles Umfeld zu haben. Doch nun der Reihe nach. DIE DIAGNOSE Die Diagnose war für die Eltern ein rechter Schock. «Zumindest was die Grösse anbelangt», präzisiert der Vater. Das bestätigt auch die Mutter, die, nachdem der Verdacht auf Hirntumor einmal ausgesprochen und das MRI angeordnet war, mit einem kleinen runden Tumor rechnete, den man operativ entfernen muss. Dann aber liess sich die Grösse nicht einmal genau bestimmen, weil der Tumor eine diffuse Form hatte, sich also über Janas Hirn ausbreitete. Patric ballt seine linke Hand zur Faust und streckt sie in die Luft: «Stellen Sie sich vor, meine Faust sei das Stammhirn, und der Arm ist die Wirbelsäule. Janas Tumor verläuft von hier oben bis hinunter in die Wirbelsäule.» Er umfasst mit der Rechten die Faust und legt seine beiden Arme aneinander: «Erschreckend gross.» Nach dem MRI kam die Operation für die Biopsie. «Da wurde ein Loch in den Schädel gebohrt, das etwa die Grösse eines Fünf-Franken-Stücks hatte», erklärt der Vater. «Sie erzählten uns natürlich auch nicht jedes Detail», so René Zünd auf die Frage, ob er denn nicht grosse Angst ausgestanden habe, als seine kleine Enkelin damals operiert wurde. Er sei vom Typ her auch einer, der die Packungsbeilage eines Medikamentes lieber nicht lese, wenn er es schlucken müsse. «Aber wir hatten von euch damals auch einen guten Eindruck», sagt René seinem Schwiegersohn zugewandt, «uns schien es, als wärt ihr sehr gut aufgehoben im Spital.» Das können die Gschwends nur bestätigen: «Ja, wir wurden gut informiert und beraten. Für uns tönte alles sehr überzeugend und schlüssig, wir hatten grosses Vertrauen in die behandelnden Ärzte.» Bei der Biopsie wurde gleich der Durchgang vom Schädel zur Wirbelsäule erweitert, damit der Tumor mehr Platz hatte. Denn eine operative Entfernung kam nicht in Frage. Sobald sich Jana von dieser Operation erholt hatte, wurde ihr ein sogenannter Port eingesetzt. Da wird eine kleine Kammer mit einem Katheter, der in eine herznahe Vene mündet, oberhalb der Brust unter der Haut implantiert, damit die Ärzte über diesen Port die Medikamente geben können, ohne jedes Mal neu nach einer geeigneten Vene suchen zu müssen. «Dann fingen sie mit der Chemo an», erzählt Monika weiter. Das war eine Behandlung über 82 Wochen, in denen es verschiedene Chemo-Blöcke gab. Ein grosses Thema war zu jener Zeit das Essen. Es war schwierig, Jana zum Essen zu überreden. «Ja, das haben wir auch in den Ferien miterlebt», sagt Grossvater René. Jana sprach sehr gut an auf die Behandlung. Der Tumor ging zurück. DER RÜCKSCHLAG Sechs Monate nach Beendigung der Behandlung wuchs der Tumor jedoch wieder. Das war 2007. Plötzlich hiess es, eine
Operation wäre doch sinnvoll. Vor allem Monika war skeptisch, also holten die Gschwends eine Zweitmeinung in einem St. Galler Spital ein, wo man zuerst nur palliativ behandeln wollte, sich dann aber doch für eine Operation entschied. Nun wollte die Mutter ihre Tochter keinesfalls in Zürich operieren lassen und der Vater nicht in St. Gallen. Mit der Idee, dass doch besser die Fachpersonen entscheiden sollten, welche Operation die beste sei, versuchte Patric die jeweiligen Ärzte der verschiedenen Spitäler an einen Tisch zu bringen. Vergebens. Zu sehr war jede Seite von ihrer Art zu operieren überzeugt. «Die Entscheidung wurde uns überlassen, wo wir doch die grössten Laien waren in dieser Konstellation», sagt Patric und äussert damit zum ersten und einzigen Mal Kritik an Ärzten und Spitälern. Das Paar einigte sich darauf: Die Mutter
«Die Entscheidung wurde uns überlassen, wo wir doch die grössten Laien waren in dieser Konstellation» darf entscheiden. «Irgendwie mussten wir doch eine Regel finden, wie wir mit solchen Situationen umgehen», erklärt Patric. «Das haben wir schon mitbekommen, dass sie sich eine Zeit lang nicht einig waren», erinnert sich René. Eingemischt haben sich die Grosseltern aber nicht. «Ich weiss ja nicht, wie ihr das empfandet damals, als wir dazu schwiegen», sagt René, «aber wir hatten ja auch keine Meinung dazu: Wir sprachen ja nicht mit den Ärzten. Wir sahen die Bilder nicht. Wir wussten bloss, Janas Tumor ist kein Kügelchen, und es ist auch keine Kugel.» Dass diese Uneinigkeit aber nicht einfach für ihre Tochter und ihren Schwiegersohn war, merkten die Zünds sehr wohl. «Wenn wir von uns behaupten würden, wir wären immer gleicher Meinung gewesen, dann wäre das eine grosse Lüge. Aber Cilia und ich konnten immer miteinander reden. Das erwarteten wir auch von euch. Dass das nicht einfach ist, wissen wir. Es gibt auch Paare, die an einer solchen Aufgabe zerbrechen. Dass ihr das gemeistert habt, dafür bewunderten wir euch.» Schliesslich fanden die Gschwends doch noch eine gemeinsame Lösung: Sie holten auf Anraten von Herrn Grotzer, dem Onkologen, der Jana behandelt, eine dritte Meinung in einem Luzerner Spital ein. Da berichteten die Ärzte von ähnlichen Beispielen in den USA, bei denen eine operative Behandlung dazu führte, dass die Kinder danach sechs Monate auf der Intensivstation waren. Damals reifte bei den Gschwends die Entscheidung, die Lebensqualität als den wesentlichsten Faktor anzusehen, während der ganzen Behandlung. Sie entschieden – diesmal gemeinsam –, gar nicht zu operieren. «Operieren kann man ~
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~ Hintergrund ~ PORTRAIT
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René Zünd hört seiner Enkelin Jana aufmerkam zu, wenn sie von der Zeit im Spital erzählt.
Vater Patric Gschwend und Grossmutter Cilia Zünd. # 05 ~ 2018
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ja immer noch, aber zuerst probieren wir lieber alle anderen Möglichkeiten aus», erklärt Monika. DIE ZWEITE CHEMOTHERAPIE Es folgte die zweite Chemotherapie. «Da ging das Hungern los», so Jana, die sich an diese Zeit erinnert – sie war damals fast fünf Jahre alt. Sie bekam zu Beginn der Therapie für jeweils fünf Tage eine Nasensonde, über die das Medikament Temodal verabreicht wurde. «Das macht man so, wenn die Kinder noch zu klein sind, um Kapseln schlucken zu können», erklärt Monika. «Ich wollte gar nichts mehr schlucken, nicht einmal meinen eigenen Speichel brachte ich hinunter, geschweige denn das Essen oder etwas zu trinken», erzählt Jana. «Aber diese Nasensonde hattest du nicht lange, die haben wir praktisch nicht erlebt», fällt der Grossvater ein. Die Mutter bestätigt: «Etwa drei bis vier Monate, danach bekam sie eine Peg-Sonde eingesetzt. Das ist ein direkter Zugang durch die Bauchdecke in den Magen.» Vier Jahre dauerte diese Chemotherapie. Das ist eine sehr lange Zeit. «Für uns war es eine Erleichterung, dass wir jeweils nur für ein paar Stunden oder höchstens einen Tag im Spital sein mussten. Das ist natürlich einfacher, wenn man zu Hause sein kann», sagt Monika. Jana musste in dieser Zeit innerhalb von drei Stunden das Kinderspital in Zürich erreichen können. Sonst aber versuchten die Gschwends, ihr Leben möglichst normal weiter zu leben. Die Spitalbesuche legten sie so, dass Patric und Monika weiterhin arbeiten konnten. Sie als Apothekerin, er als Elektroingenieur. «Und fast jedes zweite Wochenende verbrachten wir im Wallis im Ferienhaus meiner Eltern», berichtet Monika. Die Grosseltern besuchten und hüteten ihre Enkelin auch in dieser Zeit. «Wir haben Jana aber nie als Mitleid erregendes Mädchen behandelt», sagt René. Ihn beeindruckte es, wie gut Jana damals schon informiert war. Sie habe zu Hause auch Kinderbücher gehabt, die den Tumor erklärten. «Ja, ich erinnere mich! Julie
«Wir haben Jana aber nie als Mitleid erregendes Mädchen behandelt» ist wieder da, und Eugen und der freche Wicht. Die habe ich ja immer noch, dieses Bücher», schwärmt Jana. Sie erklärte ihren Grosseltern vieles rund um ihre Behandlung. Einmal sagte sie: «Grossmama, du musst keine Angst haben, von zehn sterben nur zwei oder drei.» – «So oder ähnlich sagte sie es tatsächlich», sagt der Grossvater und muss lachen. Erst am Ende des zweiten Chemo-Blocks musste Jana eine Woche stationär im Kinderspital bleiben. «Das ist meine schlimmste Erinnerung. Die schlimmste!», ruft Jana und erzählt, wie unwohl es ihr war, weil sie viel Antibiotika erhielt, alle Medikamente immer oral nehmen musste. «Und den Fernseher bekam ich auch erst nach dem fünften Mal Nachfragen.» Mit sieben, acht Jahren
habe sie halt alles voll mitbekommen, erklärt der Grossvater. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie nahmen immer mehr zu, der Erfolg der Therapie war jedoch nicht so gross wie erhofft. So wurde sie nach vier Jahren abgebrochen. «Wir behandelten nur noch homöopathisch», erzählt Monika. Ansonsten hiess es: abwarten, beobachten. DIE ENTSCHEIDUNG Erst im Sommer 2015 war der Tumor wieder so stark gewachsen, dass bei Jana Ausfälle drohten. Eine nächste Entscheidung stand an: Chemotherapie oder Bestrahlung? «Dann habe ich selbst entschieden», sagt Jana stolz, «Bestrahlung.» Am Morgen ging Jana zur Schule – sie war damals schon in der Oberstufe –, am Nachmittag zur Bestrahlung ins Paul-Scherrer-Institut nach
«Da bekamen wir grosse Achtung vor Jana, wie sie das ohne Murren durchzog» Villigen AG. Eine Stunde Hinfahrt, eine Stunde dauerte das Prozedere der Bestrahlung, dann wieder eine Stunde Rückfahrt. Das ganze sechs Wochen lang, jeden Nachmittag. Insgesamt dreissig Mal wurde sie bestrahlt. «Und jedes Mal gab es ein Eis danach», schwärmt Jana, freut sich noch heute mit kindlicher Begeisterung. «Da bekamen wir grosse Achtung vor Jana, wie sie das ohne Murren durchzog», sagt der Grossvater. «Und als wir jeweils nach Hause kamen, lernte sie für die Schule und holte nach, was sie verpasst hatte», erzählt die Mutter, ebenfalls mit grosser Anerkennung. Der Strahlenkater kam erst danach, fast drei Monate lang war Jana fürchterlich müde. Ob die Bestrahlung gewirkt hatte, erfuhren sie erst sechs Wochen nach der letzten Bestrahlung. «Du hast dich doch so aufgeregt, weil sie die Bilder so oft verglichen», foppt Jana ihre Mutter. «Ja, bei diesen Untersuchungen mit dem MRI ist man immer nervös», gibt Monika unumwunden zu. «Das sind wir auch, bis wir jeweils dein SMS bekommen», sagt die Grossmutter. Halbjährlich muss Jana seither ein MRI machen. Doch seit der Bestrahlung herrscht Stille, der Tumor ist noch da, aber nicht mehr aktiv. Umso aktiver ist Jana, sie wird im Sommer eine Lehre als Pharmaassistentin beginnen und freut sich darauf. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Mit Tumor.
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~ Hintergrund ~ PORTRAIT
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«GROSSELTERN SIND GOLD WERT» Michael Grotzer ist leitender Arzt der Onkologie am Kinderspital der Universität Zürich und seit Beginn Janas behandelnder Arzt. Er weiss, welche Fragen bei Eltern von krebskranken Kindern als Erstes auftauchen, weshalb die Kinderkrebsforschung so wichtig ist und wie bedeutsam die Grosseltern für die betroffenen Familien sind. Von MELANIE BORTER (Fragen)
Herr Grotzer, ist Krebs vererbbar? Es gibt durchaus Krebserkrankungen,
Unterschiede in der Behandlung von Kindern und Erwachsenen.
die eine erbliche Grundlage haben. Bei Hirntumoren im Kindesalter ist dies jedoch selten.
Ja, viele kindliche Krebserkrankungen sprechen sehr gut auf Chemotherapie an. Und Kinder erholen sich besser und schneller nach intensiven Chemotherapien als Erwachsene. Wir versuchen deshalb, Radiotherapie im Kindesalter möglichst zu verzögern oder ganz zu vermeiden.
Stellen sich Eltern oft die Frage, ob sie den Kindern eine erbliche Vorbelastung mitgegeben haben? Das ist tatsächlich eine häufige Frage. Was wir aus vielen Studien wissen, ist, dass Faktoren während der Schwangerschaft, Faktoren der Ernährung, Wohnort, Stürze auf den Kopf oder psychischer Stress nicht zusammenhängen mit der Entstehung von Hirntumoren. Und dass Vererbung meistens keine Rolle spielt. Kinder und Jugendliche erkranken am häufigsten an Leukämien und an Hirntumoren. Wieso ist die Verteilung an Krebserkrankungen bei Kindern ganz anders als bei Erwachsenen? Die Biologie von kindlichen Krebserkrankungen unterscheidet sich stark von derjenigen bei Erwachsenen. Äussere Faktoren (wie zum Beispiel Rauchen oder übermässige Sonnenbelastung) spielen praktisch keine Rolle im Kindesalter, bzw. benötigen viele Jahre Zeit, bis sie wirksam werden. Es gibt aber nicht nur Unterschiede in der Verteilung, sondern auch
Hat sich die Behandlung von Kindern mit Krebs in den letzten 20 Jahren verändert? Die Behandlungen in den letzten 20 Jahren haben sich weiter verfeinert und verbessert. Die Heilungsraten sind weiter gestiegen. Zudem gibt es heute neue zusätzliche Medikamente und sehr gezielte Therapiestrategien im Rahmen von Personalized Medicine. Ein wichtiger Meilenstein in der Kinderkrebsfoschung ist die Entwicklung von Gentherapien für therapie-resistente kindliche Leukämien. Wie wichtig sind aus Ihrer Erfahrung die Grosseltern für die betroffenen Familien? Grosseltern bedeuten eine wichtige Unterstützung. Gerade für Familien mit mehreren Kindern oder Familien, wo beide Eltern arbeitstätig sind, sind Grosseltern Gold wert in Bezug auf Entlastung im Spital oder zu Hause. # 05 ~ 2018
MICHAEL GROTZER, leitender Arzt der Onkologie am Kinderspital der Universität Zürich, forscht seit beinahe 20 Jahren im Namen der Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz, die zu 70 Prozent durch private Institutionen und Spenden finanziert wird. www.kinderkrebsforschung.ch
Die vergessene
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R E V O L U T I O N
~ Hintergrund ~ EHERECHT
Dreissig Jahre ist es her, als das neue Eherecht in Kraft getreten ist. Die ehemalige Nationalrätin Judith Stamm (CVP) erinnert sich an die damalige Debatte und ist gespannt auf die künftigen Diskussionen über die «Ehe für alle». Von JUDITH STAMM (Text) und MELANIE BORTER (Zeitstrahl)
VOR 1870
1907
1962/65
Schon früh forderten Frauen, oft vermögende Bäuerinnen, Gewerbetreibende und Frauen der Oberschicht, eine Verbesserung ihrer Stellung im kantonalen Privatrecht. Auf eidgenössischer Ebene werden erste Frauenrechtlerinnen um 1870 aktiv.
Das neue ZGB tritt in Kraft. Die erste Schweizer Juristin, Emilie Kempin-Spyri (1853– 1901), setzt sich kritisch mit der zivilrechtlichen Stellung der Frau auseinander und macht Vorschläge für das künftige ZGB.
Die Studienkommission des EJPD schlägt vor, die hierarchische Organisation der Ehe aufzuheben, den Entscheid über die Berufsausübung der Ehefrau allein zu überlassen, und stellt als neuen Güterstand die Eigenverwaltung zur Diskussion. Trotz eher negativen Reaktionen in der Vernehmlassung 1966 baut die Expertenkommission das partnerschaftliche Konzept weiter aus.
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~ Hintergrund ~ EHERECHT
V
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or dreissig Jahren sank das Patriarchat in unserem Lande lautlos in sich zusammen. Denn am 1. Januar 1988 trat das neue Eherecht in Kraft. Aber so ganz ohne Nebengeräusche ging der Prozess natürlich nicht über die Bühne. Das ursprünglich geltende Eherecht stammte als Teil des Zivilgesetzbuches vom Anfang des letzten Jahrhunderts, von 1907. Es lohnt sich, einige der markanten Vorschriften nochmals in Erinnerung zu rufen. «Der Ehemann ist das Haupt der Gemeinschaft. Er bestimmt die eheliche Wohnung und hat für den Unterhalt von Weib und Kind in gebührender Weise Sorge zu tragen», hiess es etwa. Klar war die Rollenverteilung geregelt durch den Satz: «Sie führt den Haushalt». Der Mann vertrat die Gemeinschaft nach aussen. Im Rahmen der «Schlüsselgewalt» konnte die Ehefrau «in der Fürsorge für die laufenden Bedürfnisse des Haushaltes» die Gemeinschaft neben dem Ehemann ebenfalls vertreten. War nun die Anschaffung eines Staubsaugers durch die «Schlüsselgewalt» gedeckt?, war eine Frage, die wir während meines
Jusstudiums an der Universität Zürich wälzten. Nein, lautete die Antwort. Die Frau hatte vor dem Kauf die Zustimmung des Ehemannes einzuholen! Und ausserhäuslich erwerbstätig durfte sie nur mit ausdrücklicher oder stillschweigender Bewilligung des Ehemannes sein. Sie konnte sich die Bewilligung vor Gericht erstreiten, wenn sie darlegen konnte, dass die Ausübung eines Berufs oder Gewerbes im «Interesse der ehelichen Gemeinschaft oder der Familie» geboten war. Dass sie einen erlernten Beruf aus Freude und Interesse auch nach der Heirat ausüben wollte, war offenbar als Argument nicht gerichtstauglich. Das sind zum Glück vergangene Zeiten. Erstaunlich ist, dass sie bis 1988 dauerten. Als ich 1983 in den Nationalrat kam, waren die Beratungen eines neuen Eherechts schon sehr weit gediehen. Alle Parlamentarierinnen, von rechts bis links, stellten sich in einem gemeinsamen Aufruf hinter dieses Gesetzeswerk. Das war nötig, denn das Referendum war ergriffen worden. Unter dem Slogan «Der Richter im Ehebett» sollte das neue, zeitgemässe ~
1966
1971
1978
1981–1984
Es kommt zu einem rasanten Anstieg der Scheidungshäufigkeit, was die Idee der Ehe als unauflösliche Institution erschüttert. In den 70er-Jahren wird deshalb das kurz bevorstehende Ende der Ehe prophezeit.
Formell wird das Frauenstimmrecht in der Schweiz am 16. März 1971 wirksam. Bis zur Einführung des Frauenstimmrechts in allen Kantonen vergehen allerdings noch weitere 20 Jahre. Appenzell Innerrhoden führt 1990 als letzter Kanton das Stimmrecht für Frauen ein.
Kinder verheirateter und nichtverheirateter Eltern werden mit dem neuen Kindsrecht juristisch gleichgestellt. Die Eltern üben während der Ehe die elterliche Gewalt über die Kinder gemeinsam aus. Neu steht dem Vater bei Uneinigkeit der Eltern nicht mehr der Stichentscheid zu.
Der Entwurf zum neuen Eherecht erhält in beiden Kammern starke Unterstützung. Ein rechtsbürgerliches «Komitee gegen ein verfehltes Eherecht» um den damaligen Nationalrat Christoph Blocher (SVP) ergreift dennoch das Referendum. Das neue Eherecht übergehe die Bedürfnisse der Familie zugunsten der individuellen Bedürfnisse der Eheleute.
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Fotos: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv
~ Hintergrund ~ EHERECHT
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Eherecht gebodigt werden. Das neue Recht entthronte den Mann als Oberhaupt der Familie. Es setzte auf partnerschaftliches Zusammenwirken. Da war es ein cleverer Schachzug der Gegner zu unterstellen, dass die Eheleute im Konfliktfall immer wieder zum Kadi laufen müssten oder könnten. Die Frauen, unterstützt von fortschrittlichen Männern, gingen auf die Barrikaden. Ich erinnere mich an unzählige Veranstaltungen in jenem September 1985, an denen ich teilnahm. «Nicht mit mir», sagte mir ein sichtlich genervter Mann, der sich mit mir und ich mich mit ihm bei einer Standaktion anlegte. Ich musste lachen: «Nein, ganz sicher nicht mit Ihnen», stimmte ich ihm zu! Am Abend des Abstimmungssonntags schloss die zuständige Justizministerin ihre Information über den Ausgang der Abstimmung am Fernsehen mit einem Augenzwinkern. «Und ich kann alle Eheleute beruhigen», sagte sie sinngemäss, «wenn Sie am nächsten Morgen erwachen, werden Sie immer noch Ihren
Partner, Ihre Partnerin neben sich im Ehebett finden, und nicht den Richter.» In unserem Land wird viel vom Kampf für das Frauenstimmrecht und über Gleichstellung geredet. Dass die Institution der Ehe noch bis 1988 rechtlich ein Hort der Ungleichstellung war, wird wenig thematisiert. Das ist erstaunlich. Und jetzt? Was wird die Zukunft bringen? Auf Bundesebene ist ein Geschäft «Ehe für alle» in der Pipeline. Präziser gesagt, fordert die grünliberale Fraktion mit einer parlamentarischen Initiative, dass die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden soll. Die Verwaltung wurde beauftragt abzuklären, was für Anpassungen in anderen Gesetzen bei einer Bejahung des Anliegens nötig würden. Dabei handelt es sich unter anderem um das Steuerrecht, das Sozialversicherungsrecht, das Ausländerrecht, das Adoptionsrecht und weitere Bereiche. Unklar ist auch noch, ob die Bundesverfassung ebenfalls geändert werden
1985
1988
AB 1990
1996
In der Volksabstimmung vom 22. September wird das neue Eherecht mit 54,7 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Hohe Ja-Stimmenanteile (61 Prozent) verzeichnen die stark mobilisierten Frauen. Die Männer lehnen die Vorlage mit einem Nein-Stimmenanteil von 52 Prozent mehrheitlich ab.
Das neue Eherecht tritt auf den 1. Januar in Kraft. Im Zentrum stehen die gleichberechtigte Partnerschaft sowie die gemeinsame Verantwortung der Ehegatten für die Kinder und den Familienunterhalt. Im bestehenden Recht nicht berücksichtigt sind die vielfältigen Formen familiären Zusammenlebens ausserhalb einer traditionellen Ehe.
Das Scheidungsrecht, das noch aus dem Jahr 1907 stammt, soll revidiert werden. Im Zentrum steht neben der Abkehr vom Verschuldensprinzip die Forderung, die Altersvorsorgegelder, die in der zweiten Säule angespart werden, je hälftig aufzuteilen.
Frauen stehen nach einer Scheidung materiell schlechter da als ihre ExGatten. Zwei Drittel der Frauen, die während der Ehe nicht oder nur geringfügig erwerbstätig waren, verfügen nicht über das Existenzminimum.
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35 müsste. Der Bericht steht noch aus. Tempora mutantur nos et mutamur in illis, sagen die Lateiner: Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen». Vater dieses Gedankens soll der römische Dichter Ovid (43 v. Chr.– 17 n. Chr.) gewesen sein. Ein Merkmal von heute ist es, dass sich die Zeiten rasend schnell ändern, und wir, einige von uns, da nicht immer so rasch mitkommen. Wenn das Geschäft «Ehe für alle» in unserem Land spruchreif sein wird, erwarte ich ausufernde Diskussionen. Immerhin sind uns Irland 2015 mit einer Volksabstimmung und Deutschland 2017 mit einer Entscheidung des Bundestages vorausgegangen. Von «Vorpreschen» also keine Spur! •
JUDITH STAMM (84) vertrat die CVP von 1983 – 1999 im Nationalrat, den sie 1996/97 präsidierte. Sie war 1989 – 1996 Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen und 1998 – 2007 Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Dieser Text erschien erstmals als Kolumne auf der städtischen Internetplattform Luzern60plus.
www.luzern60plus.ch
2000
2004
2013
2017
Nachdem kein Referendum zustande gekommen ist, tritt das neue Scheidungsrecht in Kraft. Wichtigste Neuerungen sind die hälftige Teilung der erworbenen Ansprüche an die berufliche Vorsorge sowie die Möglichkeit des gemeinsamen elterlichen Sorgerechts.
Gewalthandlungen in Ehe und Partnerschaft werden neu von Amtes wegen als Delikte verfolgt und sanktioniert.
Das neue Namensrecht ermöglicht, dass beide Eheleute ihren Namen behalten können und sich das Ehepaar frei für einen gemeinsamen Familiennamen entscheiden kann: für den Ledignamen der Frau oder für den Ledignamen des Mannes.
Eine neue Regelung des Vorsorgeausgleichs bei Scheidung tritt in Kraft: Es kommt auch dann zur Teilung des Pensionskassenvermögens, wenn ein Ehepartner bereits in Rente oder invalid ist. Damit werden die Benachteiligungen von Personen aufgehoben, die in einer Ehe Betreuungsaufgaben wahrgenommen haben und deshalb nicht über eine ausreichende berufliche Vorsorge verfügen.
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Fotos: Privatarchiv
~ Hintergrund ~ GELEBTES LEBEN
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HUNDERT JAHRE
Von KARIN DEHMER (Text) und JAN LANGER (Fotos)
Der Fotograf Jan Langer erhielt vor einigen Jahren den Auftrag, in seiner Heimat Tschechien eine 100
verloren. Sie waren Musiker, Metzger, Elektroingenieur, Sportlehrer oder Bauer und schaufeln noch
Jahre alte Frau zu porträtieren. Während des Vorgesprächs holte die Frau eine Schachtel mit Fotos hervor, und in Jan Langer entstand die Idee für sein Projekt «Faces of Century». Seither besucht er in ganz Tschechien Menschen, die über 100 Jahre alt sind, und stellt Porträts mit ihnen nach, die in Haltung, Stil und Belichtung einem ihrer Jungendbilder möglichst ähnlich kommen. Unvergleichliche Momentaufnahmen entstehen, die einerseits den menschlichen Alterungsprozess greifbar machen, und andererseits auf berührende Weise Eigenheiten im Ausdruck jedes einzelnen hervorheben, die lebenslänglich sichtbar bleiben: eine grundlegende Ernsthaftigkeit, ein Schalk, Verletzlichkeit oder Eitelkeit. Die porträtierten Menschen haben zwei Weltkriege miterlebt, den Zerfall des österreichischen Kaiserreichs, die Besetzung durch die Nazis und jene durch Russland und später die Samtene Revolution. Sie haben sich in Kohlekellern vor der drohenden Deportation versteckt, selbstverfasste Gedichte für Frischverheiratete vorgetragen, mit 101 ihre gesamten Erinnerungsschätze verbrannt oder bereits vor Jahrzehnten den geliebten Ehepartner
immer Schnee, lesen Romane und hantieren mit der Kreissäge. Jene, die ihrer Familie nicht nahe stehen, wünschten sich, es wäre anders, und die andern halten den engen Kontakt zu Kindern, Grosskindern und Urgrosskindern für ihr wertvollstes Gut. Die einen wollen Frieden auf Erden, weiterhin Klarinette spielen und nochmals nach Italien reisen, die anderen lieber endlich einschlafen und sterben. In den vielen Gesprächen erfuhr Jan Langer, was ein längst erwiesener Fakt ist: Je älter wir werden, desto mehr verblassen die Erinnerungen an die mittleren Jahre, und umso stärker werden dafür jene an unsere Kindheit. Das Leben verläuft nicht auf einer Geraden • von Anfang bis Ende. Es ist ein Kreis.
GELEBTES LEBEN # 05 ~ 2018
~ Hintergrund ~ GELEBTES LEBEN
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Antonín Kovář (102).
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Stanislav Spáčil (102).
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Vlasta Čížková (101).
Prokop Vejdělek (102).
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Ludvík Chybík (102).
Anna Vašinová (102).
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~ Hintergrund ~ GELEBTES LEBEN
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Anna Pochobradskรก (101).
Vincenc Jetelina (105).
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~ Hintergrund ~ GELEBTES LEBEN
AntonĂn Baldrman (101).
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Marie Burešová (101).
Jan Langer sucht für sein laufendes Fotoprojekt «Faces of Century» Spenden und Ausstellungsmöglich keiten: www.janlanger.net
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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Lustvoll, kreativ und erst noch gesund
A
n meinen Hütetagen war die letzte Stunde am Vormittag jeweils besonders mühsam. Die Kleinen waren müde und wurden ungeduldig. Sie hatten Hunger und wollten beim Kochen unbedingt mithelfen. Mit dem folgenden Vorgehen konnte ich die Durststrecke jeweils bestens überbrücken: Auf mein Geheiss wuschen die Kinder Rüebli, Gurken,
nicht, dass ihr Salatteller fast leer blieb. Egal, der Zweck der Übung war erfüllt: Die Zeit vor dem Mittagessen war überbrückt, der erste Hunger gestillt, und die Kinder hatten die für die Gesundheit nötige Portion Rohkost gegessen. Doch wehe, wenn ich einmal einen anderen Plan hatte! Die Kinder bestanden darauf, vor dem Mittagessen ihren
Tomaten und anderes Gemüse und Teller vorzubereiten. Dies bereitete ihnen plantschten dabei vergnügt mit dem Waseine ganz besondere Freude, wenn einMONIKA FISCHER, ist Jourser. Mit Stolz halfen sie beim Rüsten, wähmal auch der Vater oder die Mutter zum nalistin, 73 Jahre alt und rend ich aus den Gurken Rädchen und aus neunfache Grossmutter. Seit Essen kam. 2012 macht sie bei der den Rüebli fingerdicke Stengeli schnitt. Kürzlich war ich in einer anderen unserer GrossmütterRevolution mit. Besonders gerne mischten sie zuerst auf jungen Familien zum Essen eingeladen. meine Anweisung, später selbstständig Staunend sah ich, wie die dreijährige Quark mit etwas Mayonnaise und Gewürzen zu einer Enkelin einen ganzen Teller mit Salat ass. Wie nur hatten feinen Dip-Sauce. die Eltern sie dazu gebracht? Lachend zeigte mir mein Mit viel Eifer dekorierten sie nun ihren persönlichen Sohn auf dem Handy einen mit viel Fantasie dekorierten Salatteller. In die Mitte kam ein Löffel Quark-Dip. Mit den Salatteller. Die beiden Tagesmütter der Kleinen hatten Gemüsestückchen formten sie verschiedene Blumen, eine ihn zubereitet. Seither isst das Kind auch zuhause lustSonne, Gesichter oder abstrakte Gebilde. Der Kreativität voll jeden Salat. Mich freute es zu sehen, dass andere • waren keine Grenzen gesetzt. Anfänglich ass die Jüngste Grossmütter ähnliche Ideen haben. ihre Gemüsestückchen fortwährend auf. Es störte sie
FRAUENWEIS(S)HEITEN Die Frauen der Grossmüttergeneration möchten gesehen und gehört werden. Deshalb hat eine Arbeitsgruppe der GrossmütterRevolution unter dem Titel «Frauenweis(s)heiten» einen neuen Newsletter entwickelt. Dieser erscheint zehnmal jährlich um die Monatsmitte. In jedem Brief wird eine Frau der Grossmüttergeneration in Bild und Text vorgestellt. Es sind ganz verschiedene Frauen mit unterschiedlichen Lebensläufen. Viele
dieser Frauen haben keine Schlagzeilen gemacht. Und doch haben sie im Hintergrund viel für die Familie und die Gesellschaft geleistet. Die Porträts zeigen auf, was ihnen wichtig war, wie sie ihr Leben bewältigt haben und ihr Älterwerden erfahren. Daneben berichten Frauen darüber, was sie beschäftigt, und äussern sich nachdenklich und kritisch zum Thema Älterwerden und Altsein in unserer Gesellschaft. Weiter nehmen sie pointiert
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Stellung zu aktuellen Geschehnissen in Gesellschaft und Politik. Der Newsletter ist auf der Website der GrossmütterRevolution www.grossmuetter.ch zu finden und kann abonniert werden. Die GrossmütterRevolution ist Plattform und Think Tank für die Frauen der heutigen Grossmütter-Generation und wird vom Migros-Kulturprozent unterstützt. www.grossmuetter.ch
Erzählen, vorlesen, Verse schmettern
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DOSSIE R
Geschichten eröffnen Kindern neue Welten – Grosseltern können die Tür aufstossen. Von MARTINA FIERZ (Text) und FREDERICK STRASCHE (Illustrationen) # 05 ~ 2018
~ Dossier ~ VORLESEN
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Welches Kind mag es nicht, wenn ihm Geschichten vorgelesen werden? – Dass Vorlesen zudem aufgeregte Kinder beruhigen, vor dem Einschlafen lichte Gedanken in kleine Köpfe bringen oder den Einstieg in ein schwieriges Gesprächsthema ebnen kann, ist weitherum bekannt. Nun bescheinigen Expertinnen und Experten dem simplen Vorlesen oder Erzählen von Geschichten, dem gemeinsamen Anschauen von Bilderbüchern und dem Aufsagen und Einüben von Fingerversen und anderen Reimsprüchlein aber noch ganz andere Qualitäten: Kinder, denen regelmässig jemand vorliest, haben einen grösseren Wortschatz als andere, das Lesen- und Schreibenlernen bereitet ihnen weniger Mühe und sie sind im Durchschnitt besser in der Schule als ihre Altersgenossen, denen nicht regelmässig vorgelesen wird. Sich gemeinsam über eine Geschichte auszutauschen, verstärkt die Bindung zwischen den Beteiligten, und Kinder fühlen sich geborgen, wenn ihnen eine geliebte Person vorliest – oder auch eine erfundene Geschichte erzählt. Das Zusammenspiel zwischen Feinmotorik und ersten Sprachspielen, das Fingerverse vereinen, fördert Sprachentwicklung des Kindes in ihren Anfängen. BÜCHER VON ANFANG AN Diese Erkenntnisse legen nahe, dass es sich lohnt, das Vorlesen, das Geschichtenerzählen und das «Värslen» zu fördern; entsprechend gibt es in der Schweiz verschiedene Institutionen, die mit gezielten Aktionen dazu beitragen. So haben die Stiftung Bibliomedia Schweiz und das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM vor zehn Jahren gemeinsam die Aktion «Buchstart» ins Leben gerufen. «Buchstart» soll dem Umstand Rechnung tragen, dass sich die Sprachfähigkeit des Menschen in den ersten Lebensjahren entscheidend entwickelt, und stellt dazu ein niederschwelliges Förderangebot für die Kleinsten bereit. Einerseits erhält jedes neugeborene Kind in der Schweiz via Kinderärztin, Kinderarzt oder Elternberatung einen Gutschein für ein Büchergeschenk, das seine Eltern in einer Bibliothek abholen können. Andererseits bieten die Bibliotheken «Buchstart»-Veranstaltungen für zwei Altersgruppen an. VERSCHWUNDENE FINGERVERSE
Kinder von neun Monaten bis et wa zwei Jahren sollen gemeinsam mit ihren Eltern in die Welt der Verse und Reime eintauchen. «In dieser frühen Lebensphase geht es nicht ums Vorlesen. Es geht um den sprachlichen Austausch mit Kleinkindern. Verse und Fingerspiele, später dann das gemeinsame Betrachten von ersten Pappbilderbüchern sind einfach perfekte Mittel zur Kommunikation und damit zur sprachlichen Frühförderung», erläutert Ruth Fassbind von Bibliomedia. Es habe sich gezeigt, dass viele junge Eltern den reichen Versschatz, ~ # 05 ~ 2018
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~ Dossier ~ VORLESEN
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PP» «KLAPPERLAPA festival
d Das Märchen- un
den alle Sprachen bereithalten, teilweise gar nicht mehr kennen. Hier können «Buchstart»-Veranstaltungen unterstützen. Im Alter von zwei bis drei Jahren versteht ein Kleinkind dann erste zusammenhängende kleine Geschichten. Darauf fokussieren die Veranstaltungen für diese Altersgruppe, mit dem gemeinsamen Betrachten einfacher Geschichten anhand von Pappbilderbüchern. Da «Buchstart»-Veranstaltungen während des Tages stattfinden, sind auch Grosseltern angesprochen und zur Teilnahme eingeladen. Sie haben zudem oft noch einen Versfundus aus ihrer eigenen Kinderzeit in der Erinnerung bewahrt. Damit können sie ihre Enkelkinder in die Welt der Sprache und der Bücher einführen. ÜBER GESCHICHTEN REDEN «Das Zeitfenster für den Aufbau der Sprachstruktur ist begrenzt», erklärt Ruth Fassbind. «Es ist wichtig, das Kind von Anfang an optimal zu unterstützen, und dies bedeutet, viel Zeit in den sprachlichen Austausch mit dem Kleinkind zu investieren.» Der Austausch über das Erzählte ist dabei wichtiger für die Sprachentwicklung des Kindes als das eigentliche Vorlesen; es geht um den Dialog – Ruth Fassbind erläutert: «Eltern oder Grosseltern erzählen ein Stück, fragen nach und tauschen sich mit dem Kind aus. Das Kind unterbricht, zeigt auf etwas und will etwas wissen. Die Erwachsenen nehmen den Faden der Geschichte wieder auf und so weiter.» Auch andere Veranstaltungen und Aktionen propagieren das Erzählen und Vorlesen. So lanciert das SIKJM diesen Monat den ersten Schweizer Vorlesetag (mehr dazu ab Seite 51), und das Märchen- und Geschichtenfestival Klapperlapapp geht heuer in die dritte Runde (blauer Text rechts). Auch an der Basis gibt es viele Angebote, vor allem Bibliotheken führen flächendeckend Leseförderungsprojekte durch – etwa Geschichtenstunden und Bilderbuchkino für Vorschulkinder. Oder sie lancieren neue Angebote wie ein generationenübergreifendes «Lesetandem» (mehr dazu im Interview ab Seite 50). •
Geschichten
n nnte Erzählerinne e (noch) unbeka wi so en eb n rte re ie Etablie zählen und inszen s der Schweiz er chius la und Erzähler au an er ling und Somm üh Fr h rc du n te an vielen Da ten. en Land Geschich gen Or ten im ganz n Schweizer er gt daran, Kind lie rn lte ta ns ra Den Ve pperlapapp» soll vermitteln: «Kla , Zauberer, Erzähltradition zu e Welt voller Feen ein n, ffe ha sc n Natur Gelegenheite d Kobolde in der Prinzessinnen un n, he ac Dr n, e xe itt He uer in seine dr Fe stival geht he zu erleben. Das hlhölzliwald, wa im Berner Dä et rd wi t hl zä Er hafRunde. n vor der traum dhub el in Mürre chen is auf dem Allmen zw u, d Jung fra Eiger, Mönch un n vo se lis Ku en n ng te nisp ark La im Zürcher Wild n fe öl W d un n ls Bäre Ro segg ta bei venwäldern de s Ar en lb ge n de n in berg , in chen Melchbo de auf dem mys tis ben ha t Pontre sina oder en Ev schlus sn krönenden Ab se lis Ku s Saas Fe e. Für de Wildeg g al lter das Schlos s ta ns ra d Ve e un di n sich cherinne lorte bieten Be su ie Sp le Al . ht uc n ge ausges en den Aufführun genheit, zwis ch rn, te et kl Be suchern Gele zu spielen, erkunden und zu die Umgebung zu essen. die Natur zu geni zu grillieren und e wie junge enso auf der Bühn eb t eh st ill rd Ba Linard s dem Wallis -Team Agarn» au zu oo «B s da wa Talente; et aus Zürich. eater Hannibal» ern oder das «Minith Familien mit Kind » richtet sich an pp pa la er pp ra la «K ei-Gene ti10 Jahren – als Dr wa et s bi 3 n vo r im Alte ival explizit auch ht das Erzählfest onen-Anlass spric Grosseltern an.
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www.klapperlapa
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«Lust an Sprache und an Büchern vermitteln» Rita Bachofen und Doris Zimmermann sind ehrenamtliche Lesementorinnen für das Projekt «Lesetandem» der Stadtbibliothek Baden. Einmal pro Woche treffen sie sich mit Kindern, um gemeinsam zu lesen. Von KARIN DEHMER (Interviewfragen) Was für Kinder kommen zu Ihnen ins Lesetandem? Es handelt sich dabei mehrheitlich um leseschwache Kinder; solche, die im familiären Umfeld wenig Kontakt
der Sprache ist wichtig. Ein Mädchen singt gern, da singen wir manchmal zwischen dem Lesen oder lassen uns etwas vortanzen. Wir finden immer einen Weg zurück zu den Büchern.
zu Bücher haben. Die Idee ist nicht primär, aus ihnen fliessende Leser zu machen, sondern Freude am Buch, am Lesen generell zu wecken. Viele dieser Kinder haben einen Migrationshintergrund. In einem ungezwungenen und ausserschulischen Rahmen – unser Angebot ist freiwillig – unterstützen wir sie im Ausbau ihres Wortschatzes und dem Verständnis für Texte.
Ihre Lesetandems gibt es nun seit neun Monaten. Stellen Sie Fortschritte bei Ihren Schützlingen fest? Bei einigen Kindern ganz klar. Andere lesen noch immer holprig oder wollen am liebsten nur die Bilder anschauen. Dafür haben sie sich aber persönlich entwickelt, sind offener geworden, erzählen Geschichten.
Bringen die Kinder selber Bücher mit, oder wählen Sie die Bücher aus? Die Kinder wählen die Bücher selber aus. Wir begleiten sie einmal pro Monat in die Bibliothek und lassen ihnen freie Hand. Sie nehmen dann die Bücher mit nach Hause, wo sie allein oder mit den Eltern die Texte bereits anschauen.
Wie motiviert sind die Kinder? Wir haben beide jüngere Kinder im Tandem, sie sind zwischen 7 und 8 Jahre alt und sehr motiviert. Sie erscheinen pünktlich, und wir spüren die Unterstützung der Eltern. Alles Organisatorische, die Kommunikation mit den Eltern, übernimmt die Bibliothek für uns.
Und während der wöchentlichen Tandemstunde lesen die Kinder dann daraus vor? Wir wechseln uns ab. Mal liest das Kind, mal wir. Es gibt bequemere Kinder, die am liebsten selber gar nicht lesen möchten. In diesen Fällen ist es schön, dass wir keinen konkreten Lehrauftrag haben. Dann lesen wir halt mehr vor als sie. Solange die Kinder aktiv zuhören, Fragen stellen oder dazu angeregt werden, die vorgelesene Geschichte weiterzuspinnen, ist es in Ordnung. Die Beschäftigung mit
Wenn Sie Erstlesebücher heute und früher miteinander vergleichen, was fällt Ihnen auf? Ganz klar die vielen Bilder, Klappen, Zeichnungen und Illustrationen. Zu unserer Zeit gab es nur den Text. Man musste sich durchbeissen, wenn man wissen wollte, was in einer Geschichte passiert. Heute kann man auch mal nur die Bilder anschauen und versteht den Inhalt auch so.
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Wie wurden Sie zu Lesementorinnen? Über eine Anfrage im Seniorenrat und eine weitere in der Bibliothek. Es gab ein Vorstellungsgespräch und einen zweitägigen Einführungskurs. Die Referate von Leseförderungs- und Migrationsspezialisten zielten immer wieder darauf ab, dass wir keinen schulischen Auftrag zu erfüllen haben, sondern einzig Lust an Sprache und Bücher vermitteln sollen.
RITA BACHOFEN (64) Hat bis vor drei Jahren als Direktionsassistentin gearbeitet und danach eine Ausbildung zur Lerntherapeutin abgeschlossen.
DORIS ZIMMERMANN (66) War 40 Jahre lang Primarschullehrerin und Schulinspektorin.
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www.akzentanova.ch www.stadtbibliothek-baden.ch
Der 23. Mai 2018 ist erster Schweizer Vorlesetag
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Lesementoring-Programme verfolgen das Ziel, bei Kindern zwischen 8 und 11 Jahren die Lust am Lesen und an der Sprache zu wecken und ihre Leseund Sprachkompetenz zu fördern. Es handelt sich um freiwillige Angebote, die für die Teilnehmenden kostenlos sind. Die wöchentlichen Treffen zwischen Lesementorin/Lesementor und Kind finden bestenfalls ausserhalb der Schule statt, zum Beispiel in der Bibliothek, im Café des Quartiervereins oder in einem Gemeinschaftszentrum. Sie dauern zwischen 45 und 60 Minuten. Die meisten bisherigen Projekte wurden vom gemeinnützigen Verein «AkzentaNova» zusammen mit Institutionen vor Ort realisiert. Lesementorings gibt es in Suhr, Luzern, Arth-Goldau, Zofingen, Aarau, Lenzburg, Glarus, Baden und Wettingen. In Brugg, Herzogenbuchsee und Kloten sind derzeit Programme im Aufbau. Die Bibliotheken Herzogenbuchsee und Baden sowie die Stadt Kloten sind auf der Suche nach Lesementorinnen und -mentoren: Herzogenbuchsee, Peter Willen, lesementoring@icloud.com Kloten, Roland Keil, roland.keil@kloten.ch Baden, Annelies Meyer, annelies.meyer@baden.ch
Das Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) veranstaltet dieses Jahr am 23. Mai den ersten Schweizer Vorlesetag mit dem Ziel, die Bedeutung des Vorlesens zu propagieren, aber auch die Freude daran zu befeuern. Möglichst viele Menschen sollen sich bewusst werden, wie wichtig Vorlesen für Kinder ist, und Inspiration fürs Vorlesen erhalten. «Von den PISA-Studien der letzten Jahre wissen wir, dass viele Jugendliche am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit ungenügende Lesekompetenzen vorweisen», erklärt Vorlesetag-Projektleiter Daniel Fehr. «Sie verstehen einfache Texte nicht, zum Beispiel ein Informationsblatt, das im Betrieb verteilt wird.» Mit vermehrtem Vorlesen könne man dagegenwirken; es sei eine einfache und wirksame Art der Leseförderung. Auf die Frage, wie man Geschichtenmuffeln das Zuhören schmackhaft mache, hebt Fehr hervor, dass Vorlesen ein gemeinsames Erlebnis ist, zu dem mindestens zwei beitragen – Vorlesende und Zuhörende. Dass Kinder ganz unterschiedliche Interessen hätten, müsse man dabei berücksichtigen. Manchen gefällt es vielleicht besser, wenn eine Geschichte nebenbei erzählt oder direkt gemeinsam erfunden wird. Und: «Die eigene Begeisterung gehört sicher dazu, denn nur wer selber Spass hat, kann Freude an Geschichten vermitteln.» Wie können Grosseltern an diesem Tag dabei sein? ~
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E. UND RUH ICH ZEIT S IE S N rinNEHME Zeit verb meinsam e g t n te u e bed n Sie eine Vorlesen in. Wähle e s a d r e uch ein reinand uf aus. A la b gen und fü a s e g t im Ta l wert. n Mo m e n rlesen vie günstige o V im e b ist her Platz gemütlic R EM ER MIT IH SIE BÜCH N AUS. N E L H Ä W SAMME KIND ZU nd Ihnen kelkind u n E m re Vorvor, was Ih elbst ein Lesen Sie as Kind s d ie S n e s c h on acht. Las kelkind s Sp a s s m nn Ihr En e W . n le h te, ist auswä ren möch ö lesebuch h te h ic s ch tig selbe Ge alles rich dass Sie wieder die r, fü a d n he utes Zeic das ein g m ac h e n . IG VOR. LEBEND IE S N E S LE Sie Mimik d nutzen n u e m m ti Sie Ihre S ohl ist. Variieren n damit w e n Ih s e er wieder Die Initiatoren wollen mit dem Vorlesetag zeigen, dass die Vork so, wie esen imm rl und Gesti o V m e nd d lesekultur lebt. «Wenn Opa oder Oma vorliest, ist das für viele ie Sie währe m ac h e n S Nehmen d auf und in K Kinder ein ganz besonderes Erlebnis.» Deshalb ruft Daniel Fehr m u z . tak t pannung Blickkon erzeug t S Grosseltern auf – auch jene, die heute schon vorlesen –, sich auf s a d , n e s u kleine Pa S der Vorlesetag-Website einzutragen und ihren Enkelkindern ELKIND IN IHR ENK IE S N E am 23. Mai eine Geschichte vorzulesen. «Damit zeigen sie, dass BEZIEH N EIN. VORLESE zu edanken Vorlesen auch ihnen wichtig ist, und setzen gemeinsam mit dem eigene G , it e Z d ragen zu dem Kin Vorlesetag ein Zeichen für das Vorlesen.» orlesen F V Geben Sie m e d d hren gehen Sie Der Vorlesetag soll künftig jährlich stattfinden, jeweils am vierln und wä t Fragen, s entwicke lb e s h c au s en ten Mittwoch im Mai. Nach dem Ziel für die erste Austragung tellen Sie h und las stellen. S Kind nac m e d it gefragt, erklärt Fehr: «1000 private, schulische und öffentlieinsam m ihnen gem tstehen. che Vorleseaktionen sollen am 23. Mai 2018 stattfinden, 1000 räche en p s . e G ie S CHE VOR Vorleserinnen und Vorleser sollen also mitmachen.» Wie viele EN S P R A N E IG E R E ie IE IN IHR vor, die S Vorleseaktionen schon eingetragen sind, erfahren Sie auf der L E S EN S r Sprache e d in l e k d Ihrem En • Vorlesetag-Website. ücher un Lesen Sie können B ie S . n e h en e n sprec ch erfund am beste ählen. Au rz e h c Alle Informationen auf www.schweizervorlesetag.ch. Hier u ten a Geschich werden ab dem 1. Mai auch alle eingetragenen öffentlichen ten! Geschich Veranstaltungen publiziert. Zwei Vorankündigungen: SIG VOR. GEL M Ä S E R IE S en L E S EN geben ihn , denn sie le a u it n Sie R In sieben Winterthurer Bibliotheken liest der ganze Stadtrat ö ge n u d e . Le s e Kinder m en Vorfre h c li g ö ag. von Schülerinnen und Schülern verfasste Texte vor. it und erm n jeden T Sicherhe am beste r: o v ig s s http://bibliotheken.winterthur.ch gelmä deshalb re N AUF. (unter «Bibliothekspädagogik») VORLESE IT M T H r, IE NIC n no ch vo H Ö R EN S auch dan d in lk e k same Ihrem En An der Pädagogischen Hochschule Zürich liest der Schaun. Gemein n a k Lesen Sie n e s ze. elber le spieler Reto Stalder unter dem Titel «Ein ‹Bestatter› liest ltersgren bereits s n keine A e wenn es n n e k e niss rne deinen Text» mitgebrachte Texte und Geschichten vor und ten-Erleb hören ge Geschich ac h s e n e rw E d n u e gibt Tipps zum Thema Vorlesen. de r gendlich Mutter o Selbst Ju rtner, Ihre a P r http://stud.phzh.ch (unter «Dienstleistungen/Workshops») Ih h eicht auc zu – viell d. Ihr Freun
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VorleseBuchtipps
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ISTOSS, L E G E I S! HEJE, W LI GROS D N I BUTTE, H C S AUFE, R ISCH D L H I L O J D E N I N H IM E H A DS C C R H HAUFE. O C J I E L N G E G E IM h RT GOwwW Ä M chstart.c u .b M E w UF Quelle:
Hier haben wir ein paar Beispiele von bewährten Erzählbüchern für Sie zusammengestellt. Weitere Tipps geben die Webseiten www.vorlesetag.ch (unter «Vorlesen&Tipps») und www.buchstart.ch (unter «Materialien»), hier finden sich auch Sammlungen von Versen und Reimen.
FÜR DIE KLEINSTEN (BIS KINDERGARTEN) Anita Bijsterbosch, «Alle müssen gähnen», Ars edition. Was mit der gähnenden Katze beginnt, endet in einer riesengrossen Gähnerei. Ein lustiges Gute-Nacht-Buch mit Klappen zum Mitgähnen. Zürcher-Maass, Dorothee, «Värsli», Vatter & Vatter. Ende der 1970er-Jahre schrieb und illustrierte Dorothee Zürcher-Maass einige der bekanntesten Kinderreime, Abzähl- und Fingerverse. Lange vergriffen – jetzt neu aufgelegt.
FÜR GRÖSSERE (UNTERSTUFE) Brigitte Schär, «Lisa, Paul und Frau Fisch», Peter Hammer. Turbulente Alltagsgeschichte über Lisas fantastische Abenteuer, toll illustriert von Jens Rassmus. Sylvia Englert, «Der kleine Warumwolf», Knesebeck. Der Warumwolf löchert Finn auf dem Schulweg mit allerhand Fragen – und bekommt urkomische Antworten. Zum Einschlafen mit Lachtränen.
FÜR GROSSE (AB MITTELSTUFE) Davide Morosinotto, «Die Mississippi-Bande», Thienemann. Spannender historischer Abenteuerroman in bester Huckleberry-Finn-Tradition, angereichert mit Landkarten, Zeitungsberichten, Katalogseiten und mehr. David Walliams, «Propeller-Opa», Rowohlt. Urkomischer, doch einfühlsamer Roman des englischen Erfolgsautors, in dem der Protagonist Jack seinen dementen Opa vor dem Eintritt in ein zwielichtiges Altersheim retten will.
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So wichtig sind Rituale Von IRMA AREGGER (aufgezeichnet)
Judith Hürbi rät, Rituale einzuführen. Sie helfen Kindern, ihre Umwelt einzuordnen, und entlasten Erwachsene in stressigen Situationen.
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ituale werden in ihrer Wichtigkeit oft unterschätzt. Kleine Kinder erleben den Tag nicht in Zeiteinheiten, sondern a ls Abfolge von wiederkehrenden Ereignissen. Bereits im Säuglingsalter entwickelt ein Kind eine Vorstellung von Handlungen innerhalb einer bestimmten Reihenfolge. So findet es sich in seiner Umwelt zum Beispiel leichter zurecht, wenn die täglichen Mahlzeiten immer zur gleichen Zeit und am selben Ort stattfinden. Ein kritischer Übergang stellt sich ein, wenn der Tag zu Ende geht. Wird die letzte halbe Stunde vor dem Schlafengehen in einem gleichbleibenden, regelmässigen Ablauf gestaltet, zum Beispiel mit einer Gute-Nacht-Geschichte, erleichtert dies dem Kind einzuordnen, was als Nächstes folgt, nämlich die Schlafenszeit.
Ein weiteres Beispiel eines schwierigen Übergangs beschreibt die folgende Szene: Lili, 2½ Jahre, verbringt den Tag bei ihren Grosseltern. Lili ist gerne dort, und auch diesmal erleben alle einen angenehmen Tag zusammen. Sobald jedoch die Mutter eintrifft, ändert sich die unbeschwerte Stimmung schlagartig. Lili wird grundlos wütend, nichts ist ihr mehr recht, und sie trotzt. An einen kurzen Austausch zwischen den Erwachsenen ist nicht zu denken, und Lili weigert sich ausserdem, sich von den Grosseltern zu verabschieden. Kleine Kinder lernen mit zunehmendem Alter die Abwesenheit ihrer Bezugspersonen zu akzeptieren, auch wenn sie diese vermissen. Bei deren Rückkehr bricht dann aber die ganze zurückgehaltene Sehnsucht auf und löst starke Emotionen aus. Lili hat ihre Mama sehr vermisst, aber die Grosseltern verlassen möchte sie auch nicht. Mit einem kleinen Trick lässt sich die Situation entspannen: Aus einem «Tschüss-Kistli», gefüllt mit kleinen Spielen oder Büchern mit kurzen Geschichten, Fingerversen und Liedern darf das Kind für die letzten 10 Minuten etwas auswählen. Ein bewusster und # 05 ~ 2018
entspannter Abschied wird eingeleitet, bevor die Mutter eintrifft. Rituale sind zur Stärkung des Zusammenhalts der Familienmitglieder wertvoll. Sie helfen, kritische Übergänge im Familienleben zu meistern, und stabilisieren so Familienstrukturen. •
JUDITH HÜRBI (51), Mütter- und Väterberatung Graubünden. Sie hat zwei erwachsene Kinder.
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
Worte können schärfer schneiden als Skalpelle
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EDY RIESEN (69) ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.
Hausarzt Edy Riesen weiss, Ärzte begehen zu oft verbale Fehltritte. Auch er hat schon vieles gut gemeint, aber schlecht gesagt.
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ürzlich erhielt ich einen Brief. Eine Leserin meiner Kolumnen machte mich höflich, aber bestimmt darauf aufmerksam, dass man nicht mehr von mongoloiden Menschen spricht. Ich habe dieses Adjektiv tatsächlich verwendet. Vielleicht sind Sie auch darüber gestolpert, oder Sie haben es wie ich «überlesen», sich nicht Gedanken gemacht, man könnte jemand damit verletzen? Selbstverständlich habe ich mich entschuldigt und werde in Zukunft von Menschen mit Trisomie 21 oder Menschen mit einem Down-Syndrom schreiben. Damit hat die Briefschreiberin ein heikles Thema angesprochen: die Sprache in der Medizin. Vor Jahren besuchte ich einen Workshop eines Professors für Anästhesie, wo die Sprache thematisiert wurde. Es ging dabei um die verflixten und unbedachten Worte, die fallen. Im Operationssaal und Notfallraum ist der Patient hoch sensibel und noch mehr ausgeliefert als in der Sprechstunde. Aber auch wir praktischen Ärzte erzeugen manchmal negative Suggestionen. Damit ist gemeint, dass wir dem Gegenüber eine Botschaft übermitteln, gegen die sie oder er sich nur bedingt oder überhaupt nicht wehren kann, sodass jemand richtiggehend manipuliert werden kann. In der wissenschaftlichen Forschung ist die Suggestion (das Eingeben) als zentrales Element der hypnotischen Wirkung bekannt. Man nimmt an, dass die Suggestion, einmal übernommen, im «Kellergeschoss des Unbewussten» gelagert wird # 05 ~ 2018
und dort lange verweilen kann. So funktioniert zum Beispiel die Raucherentwöhnung durch Hypnose. Also Suggestion «Rauchen erzeugt Übelkeit». Wenn das im Unbewussten sitzt, kann es zum Erfolg führen. WORTE KÖNNEN UNHEIL ANRICHTEN Umgekehrt können die folgenden Beispiele Unheil anrichten: In der Vorbereitung für ein MRI (im Volksmund «Röhre» genannt) sagt die Assistentin suggestiv, aber ganz ohne böse Absicht: «Wir schneiden Sie jetzt in Scheiben!» Oder der OP-Pfleger im Vorbereitungsraum nichts ahnend, was das bedeuten könnte, zum Patienten auf der Liege: «Wir machen Sie jetzt fertig!» Da bleibt ja wirklich nur Galgenhumor oder Panik. Zu Beginn meiner Praxistätigkeit wunderte ich mich darüber, wie oft ich zu hören bekam, was meine Vorgänger den Leuten eingeflüstert hatten. So hörte ich von Herzfehlern, die gar keine waren, aber nicht mehr aus den Köpfen gingen, oder der Erinnerung an eine Bemerkung des Arztes, der dreissig Jahre zuvor dem Patienten mitgeteilt hatte, dass er mit diesem Knie immer zu tun haben werde (was sachlich nicht stimmte, aber emotional hängen blieb). ÄRZTE HÖREN NICHT ZU Es stimmt sicher, dass die Ärzte generell zu wenig zuhören. Aber neben dem guten Zuhören ist auch das Sprechen eine ärztliche Kunst, die zu wenig geübt wird. In unserem Land werden die jungen Ärzte ~
56 technisch gut ausgebildet. Aber ich habe noch nie von einem Kurs in ärztlicher Rhetorik gehört. Gerade in unserer Zeit, wo unser Gesundheitssystem ohne ausländische Kollegen zusammenbrechen würde, wäre das doch eine Überlegung wert und zudem eine Hilfe für fremdsprachige Ärzte. Es gibt sogar im gleichen Sprachraum Unterschiede. Unsere deutschen Kollegen sind verbal oft gewandter, geschliffener und präziser als wir. Davon können wir profitieren, wenn es um Sachverhalte geht. Sie hingegen könnten von uns lernen, wie man behutsam und vorsichtig schlechte Nachrichten überbringt oder jemanden mit Augenmass über mögliche Nebenwirkungen aufklärt. Das Schweizerdeutsch mit all seiner Unschärfe und Abschwächungen eignet sich für das vorsichtige Abtasten besser als das gestochen scharfe Hochdeutsch.
men), sondern einfach gut gemeint, aber schlecht gesagt. Ja, ich weiss auch, dass es immer einmal einzelne Patienten gab, die eines Tages nicht mehr auftauchten. Einige davon habe ich wohl unbewusst mit Worten verletzt. Mit anderen konnten wir uns aussprechen, und viele waren und sind unglaublich grosszügig. Sie sagen oder denken zumindest: «Ach ja, so ist er der alte Edy Riesen, unser Doktor. Meist trifft er die Worte gut, aber ab und zu haut er auch einmal daneben.» In diesem Sinne bitte ich hier vor allen anderen jene Leserin, Grossmutter eines Enkels mit Trisomie 21, stellvertretend für alle andern um Verzeihung und bedanke mich nochmals, dass sie mich mit ihrem Brief zum Nachdenken und Schreiben angeregt hat. •
GUT GEMEINT UND SCHLECHT GESAGT Aber eben, es gilt zuerst vor der eigenen Haustüre zu wischen, und ich möchte nicht so gerne mein gesammeltes verbales Schuldenkonto von über 40 Jahren aufgelistet bekommen. Es war von meiner Seite nicht böse gemeint (vielleicht mit ganz wenigen AusnahAnzeige
Konzert für die Kinderkrebsforschung
s Ticket F H C 25 –125
14. Juni 2018 um 19.30 Uhr Tonhalle MAAG, Zürich
as s e Billettk le oder Tonhal h maag.c e l l a h ton
Kammerorchester MKZ Leitung Philip A. Draganov mit Werken von Piazzolla, Brahms & Mendelssohn und den Solisten Chiara Enderle & Andreas Janke
Wir danken Stadtpräsidentin Corine Mauch und Bundespräsident Alain Berset für ihre Patronate.
Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz Sennhofstrasse 90 8125 Zollikerberg T 044 350 32 95
Spenden und Informationen: www.kinderkrebsforschung.ch
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
Übertriebene oder berechtigte Angst? EINE GROSSMUTTER FRAGT: Mein Sohn und seine Frau sind viel mit dem Velo unterwegs. Sie nehmen ihre zweijährige Tochter jeweils auf dem Kindersitz mit. Das gefällt allen dreien sehr. Nun hat sich mein Mann (68) ein E-Bike gekauft und transportiert die Kleine ebenfalls im Kindersitz. Ich finde das viel zu gefährlich. Immer wenn er sie von der Kita abholt, sitze ich zuhause, starr vor Angst. Und mein Mann und die Enkelin kommen begeistert nach Hause.
KATHARINA LEY (71) ist Psychoanalytikerin, Soziologin, Buchautorin mit Praxis in Biel, Grossmutter von zwei Enkeln (5 und 2 Jahre alt).
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es einen Freud ist des anderen Leid. Ihre Angst, liebe Frau Grossmutter, ist ganz subjektiv und gross und soll gewürdigt werden. Und nun? Was soll getan oder gelassen werden? Es stellen sich viele Fragen, deren Lösungen nicht von «harten Fakten» abhängen. Es geht einmal darum zu fragen, wie das Gespräch zwischen Ihrem Mann und Ihnen verläuft. Nimmt er Ihre Sorge ernst? Was meint er zu Ihrer Angst? Ist er ein sicherer und erfahrener Velofahrer? Fährt er in einem massvollen Tempo? Ist der Weg gefährlich? Wie weit entfernt ist die Kita von Ihrem Haus? Tragen die beiden Helme? Auch wenn Ihr Mann alle diese Fragen in einem beruhigenden Sinn beantworten kann, nimmt Ihnen das Ihre Angst noch nicht weg. Es könnte empfehlenswert sein für Sie, einen näheren Augenschein zu nehmen, statt starr vor Angst zu Hause zu sitzen. Wenn Sie auch Velo fahren, könnten Sie ja beispielsweise die beiden begleiten. So könnten Sie sich ein Bild davon machen, wie diese Fahrten ablaufen. Senioren verunfallen überdurchschnittlich häufig mit E-Bikes – das können wir oft in der Zeitung lesen, und grundsätzlich ist es schon so, dass Grossmütter und -väter ängstlicher sind, als sie es als Mütter und Väter gewesen sind. Trotzdem würde ich Ihnen empfehlen, Ihre grosse Angst einmal unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht gibt es ja Tage, an denen Sie weniger Angst und mehr Vertrauen in sich und Ihren Mann haben? Ein Gespräch mit Ihrem Sohn könnte auch helfen. Fragen Sie ihn, wie er die Situation einschätzt. Werden Sie aktiv, denn das gibt Energie und neue Perspektiven. •
Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley, Rosenweg 17, 2555 Brügg bei Biel beratung@grosseltern-magazin.ch # 05 ~ 2018
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
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Ob Spielplatzabenteuer, Walderlebnispfad, Bienenexkursionen oder einfach nur ein Glacé inmitten der Altstadt – langweilig wird einem in Olten sicher nicht. Da heisst es eher: Was davon machen wir denn heute?
WAS WIE WO 1
ROBI SPIELPLATZ UND VÖGELIGARTEN Die beiden Spielplätze sind echte Abenteuerplätze, die neben Spielplatz, schattigen Bänken, Voliere, Wasser und Feuerstelle einen top geführten Spielpavillon mit dem Ziel «Tu was» beherbergen. Der Spielplatz im Vögeligarten befindet sich hinter der Friedenskirche. Der Robi Hagberg liegt hinter dem Stadtpark. Beide in Fussnähe vom Bahnhof Olten gelegen. www.robiolten.ch
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SCHRIFTSTELLERWEG Dank der Entdeckerkarte lieben Kinder es, Olten zu erkunden. Die 45-minütige Tour führt durch die meist autofreie Altstadt vorbei an elf Hörstationen, an denen der Kinderliedermacher Christian Schenker lustige und unterhaltsame Geschichten und Lieder zum Besten gibt. Start und Endpunkt sind frei wählbar. Kinderwagentauglich. www.oltenliteratourstadt.ch
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WALDERLEBNISPFAD BANNWALD Der Walderlebnispfad Bannwald mit zehn Posten spricht
durch einen spielerischen Umgang mit Gegenständen aus dem Wald alle Sinne der Besucherinnen und Besucher an. Das Säuli als Leittier führt zu den einzelnen Posten mit Beobachtungsaufgaben und Aufträgen zum selber Handeln, Gestalten und Nachempfinden. Start: Hagbergstrasse / Burgweg / Fluhweg, Dauer: 3 Stunden. www.forst-olten.ch/dienstleistungen/walderlebnispfad
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ELEFANTENPLATZ IM SÄLIWALD In der Nähe des Wildparks Mühletäli und am Fusse des Sälischlösslis befindet sich im Wald ein grosser Platz mit genialer Feuerstelle. Vom Bahnhof zu Fuss in 30 Minuten erreichbar. Kleiner Parkplatz vorhanden. Weitere Ideen für Grillplätze: www.oltentourismus.ch/de/kultur-freizeit/natur/grillplaetze.html
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WILDPARK MÜHLETÄLI Hier können Geissen, Rehe, Hirsche, Waschbären und andere liebevoll mit Namen und Geschichten ausgestattete Tiere besucht und gefüttert werden. Auf Anfrage darf man die Geissen im Gehege streicheln. Es hat keine Ver-
pflegungsmöglichkeit vor Ort. Wildparkstrasse, Olten www.wildpark-muehletaeli.ch
Schlange». Für jedes Alter, montags zu, kleiner Eintritt, Kirchgasse 10, Olten www.naturmuseum-olten.ch
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BLOOMELL COFFEE HOUSE Tolles Konzept, welches regionale Betriebe und benachteiligte Menschen unterstützt und fördert. Es gibt gutes Frühstück, leichtes Mittagessen, viel Süsses, eine Kinderspielecke und Kindernachmittage. Etwas abgelegen. Autorenstrasse 5, Olten. Haltestelle SüdWest, Bus 504 www.bloomell.ch
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RESTAURANT RATHSKELLER Im «Chöbu», einem einmaligen 1673 erbauten Gebäude in der ehemaligen Ringmauer, gibt es die besten Hamburger der Stadt. Klosterplatz 5, Olten
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NATURMUSEUM OLTEN Aktuell zu sehen: «Die Wunderwelt der Bienen» (bis 14.9.18). Ansonsten gibt es ganzjährig gute Kinderworkshops wie «Käferclub mit Becherlupe auf Exkursion» oder «Achtung, aussen am Museum krabbelt eine
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HALLENMINIGOLF
Die Hallenminigolfanlage im Meierhof sorgt mit ihren 18 Bahnen besonders bei schlechtem Wetter für viel Spass und ab und zu vielleicht auch Streit. Restaurant vorhanden. Meierhof 7, Olten
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BOWLING CENTER TRIMBACH 14 moderne Bowlingbahnen, zwei Kinderbahnen, 12 Löwen-Dart-Automaten, Tischfussball, Billardtische, Restaurant. www.bowlingcenter-trimbach.ch
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TÜFELSSCHLUCHT HÄGENDORF Schöne Wanderungen und mehrere Routen für Familien. Eigasse 9, 4614 Hägendorf, Parkplatz vorhanden. www.tüfelsschlucht.ch
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~ m-way-Ratgeber ~
BEQUEM UND SCHONEND FÜR DEN RÜCKEN Sie sind ein Segen für alle, die bequem und rückenschonend in der Stadt unterwegs sein möchten: E-Bikes mit einem gefederten Vorder- und Hinterrad. Die sogenannten Fullys sehen zwar sehr sportlich aus, eignen sich aber nicht nur für diejenigen, die Naturstrassen und Wurzelpfade geteerten Strassen vorziehen. Natürlich kann das Fully seine Vorteile im Gelände voll ausspielen, aber dank der Federung fährt es sich auf geteerten Strassen stabiler und dadurch auch rückenschonender. Bordsteine stellen im Alltag so kein Problem mehr dar. Wichtig ist, dass in der Werkstatt beide Federteile vorne und hinten optimal auf das Gewicht und das Können der Fahrerin oder des Fahrers eingestellt werden. Auch bei der Auswahl eines Fully lohnt es sich, ausgedehnte Testfahrten zu unternehmen. Aber Achtung: Wer einmal mit einem Fully unterwegs war, möchte nie mehr etwas anderes fahren, denn besseren Komfort und so sicheres Fahren bietet kein anderes E-Bike. Und wer weiss, vielleicht verleitet Sie das Fully auch zu einem Ausflug ins Gelände? ~EW
m-way steht mit seiner Fachkompetenz für qualitativ hochwertige E-Bikes und Zubehör. In einer der 28 Filialen oder per E-Mail an «fragen@m-way.ch» werden Sie kompetent beraten. www.m-way.ch
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Abwärts
ie Wanderwege rund um Luganos Hausberg San Salvatore sind ein Klassiker. Dies wohl auch deshalb, weil Kinder die Höhenmeter erstens nur abwärts und die Anfahrt per Standseilbahn überwinden können. Nachdem man auf dem Gipfel die Weitsicht genossen hat (bei schönem Wetter bis Mailand), geht’s los. Der Beginn des Weges ist steil und felsig, führt aber ab Ciona ohne grosse Höhenunterschiede durch den Wald ins hübsche Dorf Carona. Hier lohnt sich gerade im Mai ein Besuch des botanischen Gartens Parco San Grato mit seiner Sammlung von blühenden Rhododendren, Azaleen, Kamelien und Nadelbäumen. Der Parco San Grato bietet gleich mehrere Themenwege an: den botanischen, den Relax-, Kunst-, Sinnes- und Märchenweg. Wer also will, kann hier verweilen und später mit dem Postauto zurück nach Lugano fahren. Von Carona aus hat man die Möglichkeit, nach Morcote oder Melide weiterzuwandern. Von beiden Orten gelangt man mit Schiff oder Bus zurück nach Lugano. ~KD
START/ZIEL
Lugano Paradiso / Carona, Melide oder Morcote
AN-/RÜCKREISE
Mit der Standseilbahn von Lugano Paradiso auf den Gipfel des San Salvatore. Von Carona mit dem Bus zurück nach Lugano. Von Melide mit Zug, Bus oder Schiff zurück nach Lugano. Von Morcote mit Bus oder Schiff zurück nach Lugano.
ROUTE
San Salvatore – Carona : 1 Stunde, 20 Minuten. San Salvatore – Carona – Melide : 2 Stunden. San Salvatore – Carona – Morcote: 3 Stunden, 30 Minuten.
EINKEHREN Panoramarestaurant San Salvatore. Ciona: Osteria Ciona. Carona: Ristorante San Grato.
INFOS
www.montesansalvatore.ch
Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
Foto: Schweiz Tourismus, Roland Gerth
# 05 ~ 2018
~ Service ~ UNTERWEGS
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~ Solothurner Literaturtage ~
LESUNGEN FÜR KINDER An den Solothurner Literaturtagen sind die Bereiche Jugend- und Kinderliteratur wichtige Bestandteile des Programms. Namhafte Autorinnen und Autoren der Kinder- und Jugendbuchszene lesen aus ihren Neuerscheinungen. Das Angebot mit Lesungen und Workshops richtet sich an Schulklassen vom Kindergarten bis zur Oberstufe und an alle interessierten Personen. Anmeldung erwünscht (online). ~KD 7. bis 9. Mai 2018, verschiedene Orte www.literatur.ch
5 ~ Agenda ~
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN Seit 20.04.18 – Aathal
HAIE DER URMEERE Haie gibt es schon seit über 400 Mio. Jahren. Der grösste unter ihnen verschwand jedoch vor 2 Mio. Jahren – «Megalodon». Eine neue Sonderausstellung. Di–So, 10–17 Uhr. Erwachsene 21, Kinder 11 Franken.
www.sauriermuseum.ch
SPIELE OHNE GRENZEN Ein kunterbuntes Treiben mit Spass für Jung und Alt. Brettspiele, verrückte Fahrzeuge, FIFA18-Game-Turnier, grosse Holzspiele und vieles mehr. Schloss, 13–18 Uhr, Eintritt frei.
05.05.18 – Bütschwil
M
ineralische Rohstoffe bilden die Grundlage unseres täglichen Lebens. Ihre Verfügbarkeit ist für uns selbstverständlich, und der weltweite Verbrauch nimmt stetig zu. Was sind die langfristigen Folgen unserer zunehmenden Nutzung nicht erneuerbarer Rohstoffe? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Die Ausstellung informiert über Entstehung, Abbau und Nutzung von mineralischen Rohstoffen – und unseren Umgang damit. Was wir tun können, damit Rohstoffe wirtschaftlich, umweltfreundlich und sozialverträglich gewonnen und so lange und so effizient wie möglich genutzt und wiederverwendet werden. ~KD 12.4. bis 21.10.2018, Museum für Urgeschichte(n), Zug, Di – So, 14 –17 Uhr Tickets: Erwachsene 5 Franken, Kinder gratis. www.bodenschaetzewerte.ch
20.05.18 – Köniz
7 KLEINE BLAUE WUNDER
www.sternensaal-wohlen.ch
BODENSCHÄTZE
www.fauteuil.ch
29.04.18 – Wohlen Blau! Wünscht sich das kleine Nünü. Wünsche soll man erfüllen, finden Frau und Herr Braun. So zaubern sie blaue Wunder von Vögeln, Fischen und vom Meer, spielen Blaulichtfussball, lassen Blaufontänen sprudeln und bezwingen blaue Kritzelmonster. Für Kinder ab 3 Jahren. Sternensaal, 11 Uhr, Tickets Erwachsene 13, Kinder 7 Franken.
~ Museum für Urgeschichte(n) ~
Quatschtomaten zu erfinden, zaubert die gute Frau Petrell aus seinem Hut und singt mit den Kindern das Lied vom Geheimnis, wie man die Zeit anhalten kann, damit sie den Grossen nicht so schnell davonläuft. Theater Fauteuil, 15 Uhr.
KINO IM KOPF
www.kulturhof.ch 27.05.18 – Glarus
ANDREW BOND Die Spielgruppe Bürzelbaum feiert ihren 40. Geburtstag mit einem Konzert von Andrew Bond. Restaurant Schützenhaus, 14 Uhr, Tickets Erwachsene 15, Kinder 8 Franken.
Rigoros glückliche Tiergeschichten von Autor Lorenz Pauli für Kinder ab 5 Jahren und ihre Angehörigen. Bibliothek, 14 Uhr. Eintritt frei.
www.spielgruppe-buerzelbaum.ch
www.biblio-buetschwil.ch
Ende Mai – Appenzell
06.05. und 13.05.18 – Zürich
DIE URZEIT IN UNS Was verbindet die Höhlenzeichnung mit dem Smartphone? War die Eiszeit kälter als der Winter heute? Was steckt in der Kaffeepause? Eine interaktive Spurensuche in der Urzeit. Öffentliche Führung, 14.30 Uhr, Kulturama. Tickets Erwachsene 12, Kinder 8 Franken.
www.kulturama.ch 09.05.2018 – Basel
LUEGE, WAS DE MOND SO MACHT Mit einem Kaugummi fliegt Linard Bardill mit den Kindern ins blaue Wunderland, kriecht unter die Kellertreppe, um rosarote
# 05 ~ 2018
ALPAUFZUG Angeführt wird der Alpfahrtszug von den weissen Appenzeller «Gäässe» (Ziegen), die von Kindern in schmucken Kindertrachten im Zaum gehalten werden. Nach den Ziegen folgen die Kühe, Rinder und Kälber, ein Stier und das Pferd. Den Abschluss macht der Besitzer der Viehherde im braunen Gewand. An seiner Seite achtet der Bläss darauf, dass kein Stück Vieh vom Weg abkommt. Ein Spektakel. Die Daten werden je nach Wetter kurzfristig auf der Website von Appenzell Tourismus bekanntgegeben oder können telefonisch angefragt werden.
www.appenzell.ch
Von MARIE-ANNE SPROSS (Idee, Zeichungen) und NICOLAS PETIT (Foto)
MANEGE FREI Eine Kartonschachtel, Holzspiesse, Farben und zugegeben etwas malerisches Talent sind für diesen Spielzirkus vonnöten. Und schon heisst es «Rata-lalalala-rata-rata: Manege frei!»
MANEGE FREI
Eine Kartonschachtel, Holzspiesse, Farben und zugegeben etwas malerisches Talent sind für diesen Spielzirkus vonnöten. Und schon heisst es «Rata-lalalala- rata-rata: Manege frei!» Von MARIE-ANNE SPROSS (Idee, Zeichungen) und NICOLAS PETIT (Foto) # 05 ~ 2018
~ Service ~ BASTELN
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DAS BRAUCHT’S • Kartonschachtel mit zwei Teilen (Boden und Deckel) • Wellkarton • Holzspiess (erhältlich in der Lebensmittelabteilung) • Korken • Schnur • Masking Tape • Acrylfarben und/oder Stifte • Pinsel • Cutter
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2 Die Schachtel öffnen. Den Boden des inneren Schachtelteils bemalen (Bild oben links). In den äusseren Teil der Schachtel ein grosses, viereckiges Loch schneiden, sodass ein Rahmen entsteht (Bild unten links), dann dekorieren. Die Fähnchen werden mit Masking Tape an eine Schnur geklebt und zu einem Wimpel ausgeschnitten. Danach Die Schachtel öffnen. Den Boden die beiden Schachtelteile wieder zusammenstecken.
des inneren Schachtelteils bemalen (Bild oben li
3 Die Schachtel öffnen. Den Boden des inneren Schachtelteils bemalen (Bild oben links). In den äusseren Teil der Schachtel ein grosses, viereckiges Loch dieschneiden, beidensodass Schachtelteile wieder zusammenstecken. ein Rahmen entsteht (Bild unten links), dann dekorieren. Die Fähnchen werden mit Schachtel Dengeklebt Boden des inneren Schachtelteils bemalen (Bild oben links). Masking Tape öffnen. an eine Schnur und zu einem Wimpel ausgeschnitten. Danach die beiden Schachtelteile wieder zusammenstecken.
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Die In den äusseren Teil der Schachtel ein grosses, viereckiges Loch schneiden, sodass ein Rahmen entsteht (Bild unten links), dann dekorieren. Die Fähnchen werden mit 4 Masking Tape an eine Schnur geklebt und zu einem Wimpel ausgeschnitten. Danach die beiden Schachtelteile wieder zusammenstecken.
5
Die Figuren werden auf Wellkarton gezeichnet, ausgeschnitten und angemalt. Den Holzspiess in die Figuren bzw. in den Karton und in den Korkzapfen stechen (ein Ende muss noch angespitzt werden.
Nun müssen noch die Schlitze oben auf
Die Figuren werden auf Wellkarton geder Schachtel ausgeschnitten werden, damit die Figuren zeichnet, ausgeschnitten und angemalt. reinpassen. Jetzt kann die Zirkusaufführung beginnen. die Figuren bzw. 1 Den Holzspiess DieinSchachtel öffnen. Den Boden des inneren Schachin den Karton und in den Korkzapfen stechen (eintelteils Ende mussbemalen noch angespitzt - Kartonschachtel mitauf zweiWellkarton Teilen (Boden und werden. Die ein Figuren werden ge-Deckel) 2 In den äusseren Teil derNun Schachtel grosses viereckiges müssen noch Schlitze oben auf - die Wellkarton zeichnet, ausgeschnitten und angemalt. derein Schachtel ausgeschnitten werden, damit die Figuren Loch schneiden, sodass Rahmen entsteht, dann - Holzspiess (bekommt man in der reinpassen. Jetzt kann die Zirkusaufführung beginnen.
SO GEHT’S
Den Lebensmittelabteilung) Holzspiess in die Figuren bzw. dekorieren. Korken 3 Die Fähnchen werden mit Masking Tape an eine Schnur in den Karton und in den Korkzapfen - Schnur Kartonschachtel mit zwei Teilen (Boden und Deckel) geklebt und zu einem Wimpel ausgeschnitten. Danach stechen (ein Ende muss noch angespitzt - Wellkarton- Masking Tape die beiden Schachtelteile wieder zusammenstecken. werden. manund in der -(bekommt Acrylfarben oder Stifte Die Figuren werden auf Wellkarton ge- - Holzspiess Nun müssen noch Lebensmittelabteilung) 4 Die Figuren werden auf Wellkarton gezeichnet, ausge- Pinsel zeichnet, ausgeschnitten und angemalt. - Korken - Cutter schnitten und angemalt. Den Holzspiess in die Figuren - Schnur Den Holzspiess in die Figuren bzw. Masking Tape bzw. in den Karton und in den Korkzapfen stechen (ein in den Karton und in den Korkzapfen - Acrylfarben und oder Stifte Ende muss noch angespitzt werden). stechen (ein Ende muss noch angespitzt - Pinseloben auf der Schachtel 5 Nun müssen noch die Schlitze - Cutter werden. ausgeschnitten werden, damitNun die müssen Figuren reinpassen. noch die Schlitze oben auf Jetzt kann die Zirkusaufführung beginnen. - Wellkarton der Schachtel ausgeschnitten werden, damit die Figuren
die Schlitze oben auf
Nun müssen noch die Schlitze oben auf - Holzspiess (bekommt man in der reinpassen. kann die Zirkusaufführung beginnen. der Schachtel ausgeschnitten werden, damitJetzt die#Figuren 05 ~ 2018 Lebensmittelabteilung) reinpassen. Jetzt kann die Zirkusaufführung beginnen.
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~ Service ~ STRICKEN
n e h Rüsc rock H Von ILONA
E
TIBOR NA stricktes), RZOG (Ge
# 05 ~ 2018
D (Foto)
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Da, wo Grosseltern wieder Kinder sein dürfen.
Kleid mit Rüschen Grösse 98, Masse: Oberweite 56 cm, ganze Länge 47 cm
MATERIAL
VORDERTEIL
Bambi Merino Extrafine 225 von Sommerwolle (100% Schurwolle superwash) 225 m/50g, Das Modell wurde in Farbe 1121 türkis gestrickt oder Babywool von Lang (100% Schurwolle superwash) 102 m/25 g oder Cool Wool Baby von Lana Grossa (100% Schurwolle Merino extrafine) 220 m/50 g) 1 Paar Nd Nr. 3, 1 Rundstricknd Nr. 3, 60 cm, 1 Häkelnd Nr. 2 1/2
Bis zum Halsausschnitt wie das Vorderteil str. Bei 9 cm Armausschnitthöhe die mittl 11 M abk und beids davon in jeder 2. R noch 7 x 2 M abk. Die Schulter in gleicher Höhe wie beim Vordert arb.
Glatt re = Vorders re, Rücks li str
MUSTER II Ajourmuster gem. Strickschrift. die Maschen der Rückreihe str wie sie erscheinen, U li str
MASCHENPROBE 27 M und 44 R = 10 x 10cm
RÜCKENTEIL Anschlag 266 M, und 2 R wie folgt str: 1. R (Rückseite): Rdm, *2 M li zus str, 1 U*, von * bis * stets wdh, enden mit Rdm. 2. R (Vorders): Rdm, stets 2 M re zus str, Rdm = 134 M. Im Muster I weiterstr, dabei in der 10. R (Vordert) verteilt 21 M abn * (2 M re zus str) = 113 M. In folg Mustereinteilung weiterstr: Rdm, 15 M Muster I, *9 M Muster II, 9 M Muster I*, von * bis * noch 3 mal wdh, enden mit 9 M Muster II, 15 M Muster I, Rdm. Für die seitl Abn gleichzeitig mit Beginn der Muster-einteilung beids jede 8. R 7 x 1 M und jede 6. R 8 x 1 M abn = 83 M. Armausschnitt: Bei 34 cm ab Anschlag beids jede 2. R 1 x 3, 1 x 2 M abk, dann innerhalb der Rdm beids 7 x 1 M abn = 59 M Für die Schulter bei 12 cm Armausschnitthöhe beids jede 2. R 5 M abk. Gleichzeitig mit dem Schulterbeginn für den Halsausschnitt die mittl 35 M abk und beids davon 1 x 2 M abk.
Anschl 126 M und 2 R wie folgt str: 1. R (Rückseite): Rdm, *2 M li zus str, 1 U*, von * bis * stets wdh, enden mit Rdm. 2. R (Vorders): Rdm, stets 2 M re zus str, Rdm = 64 M Im Muster I weiterstr, dabei in der 10 R (Vorders) verteilt 11 M abn * (2 M re zus str) = 53 M. In folg Mustereinteilung weiterstr: Rdm, 21 M Muster I, 9 M Muster II, 21 M Muster I, Rdm. Nach dem 1. Mustersatz beids 1 M aufn, diese Aufn noch 5 x jede 10. R wdh = 65 M. Bei 22 cm ab Anschl für die Armkugel beids jede 2. R 1 x 3, 5 x 2, 3 x 3 und 1 x 4 M abk, die restl 13 M locker abk.
FERTIGSTELLUNG Achselnähte schliessen. Mit der Rundstricknd aus dem Halsausschnitt ca. 90 M aufn, Arbeit auf die Innenseite wenden und 10 Rd re M stricken. In der 11. Rd die M verdoppeln = aus jeder M 1 M re, 1 M re verschr stricken. Noch 2 Rd re str, alle M locker abk.
Anzeige
MUSTER I
ÄRMEL
Nähte schliessen und Ärmel einsetzen. Alle Kanten mit 1 Rd fM und 1 Rd Krebsm umhäkeln.
Spielsachen, die Träume versüssen. rechte Masche Umschlag 2 M re zus str
1 überz Abn (1 M wie zum re abheben, 1 M re str, die abgeh M darüberziehen) 1 dopp überz Abn (2 M zus wie zum re str abheben, 1 M re str, die abgeh M darüberziehen) # 05 ~ 2018
Besuchen Sie uns in einer unserer 20 Filialen in der ganzen Schweiz. www.fcw.ch
~ Service ~ SPIELEN
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~ Spieltipp von Hasbro~
PIT
~ Kniereiter ~
ES GWIGELET, ES GWAGELET, ES GOHT E STARKE WIND. ES GWIGELET, ES GWAGELET ES SCHAUKLET MIS CHLINE CHIND.
Panik an der Börse! Mit pit kommt fröhlich-hektisches Treiben an den Spieltisch, denn alle Spieler rufen, tauschen und handeln ihre Ware gleichzeitig. Wer in diesem Tumult alle 9 Karten einer Warengruppe ergattert hat, klopft auf die pit-Glocke. Ein turbulentes Spielvergnügen für 3–8 Schnelldenker ab 6 Jahren. In praktischer Kartenbox mit eingebauter Glocke. Ein Spiel für 3–8 Personen ab 6 Jahren Spieldauer: 15 Minuten.
ES GWIGELET, ES GWAGELET, UND ALLI WÄRDE NASS. ES GWIGELET, ES GWAGELET, MIM BÜEBLI (MEITLI) MACHT DAS SPASS
Mit den Reisespielen von Hasbro ist der Spass überall dabei. Auf der Reise, im Urlaub, beim Ausflug – die beliebtesten Spieleklassiker im handlichen Format sorgen für jede Menge Spiel und Spass und sollten in keinem Reisegepäck fehlen. Folgende Spieleklassiker sind auch als Reisespiele erhältlich: Wer ist es?, 4-gewinnt, Cluedo, Monopoly Classic, Flottenmanöver und Hippo Flipp.
ES GWIGELET, ES GWAGELET, UND IMMER, IMMER MEH ES GWIGELET, ES GWAGELET, UND S’CHINDLI FALLT IN SEE.
Schaukelvers, bei dem das Kind rittlings auf dem Schoss sitzt, das Gesicht der Grossmutter oder dem Grossvater zugewandt. Das Kind wird im Rhythmus nach links und rechts bewegt und beim letzten Vers ( … fällt in den See) werden die Knie gespreizt, damit das Kind gegen den Boden gleiten kann. Kinderverse gesammelt von Susanne Stöcklin-Meier.
# 05 ~ 2018
Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
~ Service ~ SPIELEN
Kistentöff Von KARIN DEHMER (Text und Foto)
Wer sagt, es brauche zum Schlitteln zwingend Schnee? Tests mit diversen recycle- und fahrbaren Untersätzen haben ergeben, dass Piloten auf einem einzelnen Stück Karton (im Bild rechts) besonders häufig als Sieger aus den Rennen hervorgehen. Je steiler der Abhang, umso grösser das Fahrvergnügen. •
Haben Sie auch eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
# 05 ~ 2018
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Jung & Jung
Seit 1968 auf gutem Weg
Vor fünfzig Jahren machte sich der Wanderreisen-Pionier Werner Imbach selbständig und gründete die Imbach Reisen AG. Noch heute ist seine Firma ein erfolgreicher Anbieter für weltweite Wanderreisen. Auf ausgewählten Routen abseits der Touristenströme wandern Imbach-Gäste auf wenig begangenen Küstenwegen und einsamen Hirtenpfaden durch Wanderregionen, die sich auf eigene Faust nur schwer entdecken lassen - auf Augenhöhe mit der Natur und der einheimischen Bevölkerung und dem Ziel einer versteckten Badebucht oder einer typischen Taverne vor Augen.
Bestellen Sie jetzt den Jubiläumskatalog. Tel. 041 418 00 00 www.imbach.ch Imbach Reisen AG 6000 Luzern
~ Service ~ UNTERWEGS ~ 05 / 2018 ~ WETTBEWERB
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Gewinnen Sie das 4-Seen-Package für 2 Erwachsene und 2 Kinder inkl. einer Übernachtung im Berghotel Trübsee in Engelberg und in der frutt Family Lodge in der Melchsee-Frutt.
Geniessen Sie eine der schönsten Wanderungen der Zentralschweiz Entlang der vier Seen kommen Sie in den Genuss einer atemberaubenden Naturkulisse, welche Sie so schnell nicht mehr vergessen werden. In Engelberg beginnt Ihre Wanderung hoch zum Trübsee. Geniessen Sie die einzigartige Aussicht und lassen Sie es sich gut gehen bei Ihrer ersten Übernachtung im Berghotel Trübsee. Am nächsten Tag wandern Sie über den Jochpass, entlang des Engstlensees bis hin zur Engstlenalp. Über die Tannalp gelangen Sie zur Melchsee-Frutt, wo Sie ihre zweite Nacht in der frutt Family Lodge verbringen. Die Wanderung ist ab Ende Juni bis Mitte Oktober begehbar und dauert ungefähr 4 Stunden. Das 4-Seen-Package beinhaltet die Übernachtung inkl. Halbpension in den beiden Hotels sowie ein Picknick für die Wanderung und eine Massage im frutt Spa.
Berghotel Trübsee, 041 639 50 92
frutt Family Lodge, 061 669 76 76
truebsee@titlis.ch, www.hoteltruebsee.ch
info@frutt-familylodge.ch, www.frutt-familylodge.ch
~ Verlosung ~
SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis am 30. Mai 2018 eine E-Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «4-Seen-Wanderung» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. # 01 ~ 2014
~ 05/2018 ~ KURSANGEBOT
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Kräutertag
KURSINHALT
Die Phytotherapeutin und Ernährungsberaterin Johanna Bereuter führt Sie in das Reich der Kräuter: Sie machen sich gemeinsam auf die Suche nach Wildund Unkräutern und verarbeiten diese anschliessend zu einem genussvollen Viergangmenü. Dabei erfahren Sie mehr über die Heilwirkungen sowie die Anwendungs- und Konservierungsmöglichkeiten von Kräutern.
KURSORT
Johanna Bereuter Ifangstrasse 7 5621 Zufikon www.kraeutertage.ch
JOHANNA BEREUTER ist Phytotherapeutin, Ernährungsberaterin, Pflegefachfrau und Grossmutter.
DATUM
Freitag, 8. Juni 2018 14 bis ca. 19 Uhr KOSTEN
150 Franken pro Person
ANMELDUNG ZUM «KRÄUTERTAG» Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus, und senden Sie uns Ihre Anmeldung.
❏ Freitag, 8. Juni 2018 in Zufikon
Name
Vorname
Adresse
PLZ / Ort
Telefon
E-Mail Anmeldung bis 30. Mai 2018 an Grosseltern-Magazin, Kräutertag, Kronengasse 4, 5400 Baden oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch
~ Service ~ REZEPT
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NINAS DESSERT Von MARIANNE RÜESCH (Rezept, Text und Fotos)
U
nsere Enkelin Nina (9) liebt diese Torte sehr und möchte bei ihren Besuchen immer für uns und natürlich auch für sich ein solches Dessert machen. Es ist eine schnell zubereitete Torte, die zu jeder Jahreszeit mit saisonalen Beeren und Früchten immer wieder anders schmeckt. Das Rezept stammt von Ninas Urgrossmutter und wird in unserer Familie seit vielen Jahren immer wieder gewünscht.
Zutaten für 4 Personen: Tortenboden (gekauft oder selbstgebacken) 250 g Magerquark (haftet besser als Rahmquark auf dem Tortenboden) 1 Banane Beeren (auch tiefgekühlte Beeren eignen sich sehr gut) Früchte, je nach Saison: Kiwi, Mandarinen, Aprikosen, Nektarinen, Trauben usw. Schlagrahm für die Garnitur
machen dies individuell am Tisch auf ihren eigenen Tortenstücken. Manchmal sieht man dann nur noch Rahm auf ihrer Torte. Diese Torte beschert uns immer zweimal Freude: beim Zusehen, wie Nina die Torte mit Fantasie und grossem Eifer dekoriert, und natürlich später beim Essen. Es bleibt aber leider nie auch nur ein klitzekleines Stücklein übrig.
HABEN SIE DAS GEWUSST? Kiwis werden oftmals vor ihrer Vollreife geerntet und sind daher im Laden noch hart. Damit sie nachreifen können, legt man Kiwis am besten bei Zimmertemperatur zusammen mit einem Apfel in einen Plastiksack. Der Apfel dünstet in hoher Konzentration das Reifegas Ethylen aus, das die Kiwi weich macht. ~CR
Zubereitung: Quark mit etwas Zucker oder Honig süssen und auf den Tortenboden streichen (Nina macht dies immer sehr sparsam, damit sie den übrigen Quark noch ausschlecken kann). Früchte nach eigener Fantasie auf dem Quark anordnen, wenn möglich den äussersten Ring mit Bananen belegen, so rutschen die Beeren nicht über den Bodenrand. Am Schluss mit Schlagrahm garnieren. Unsere Enkelkinder
Haben auch Ihre Enkelkinder ein Lieblingsessen? redaktion@grosseltern-magazin.ch
# 05 ~ 2018
~ Service ~ BUCHTIPP
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«Als Mutbürger läuft er Gefahr, zum Wutbürger zu werden, ein Gutbürger will er nicht sein» Dieser Satz aus dem Klappentext charakterisiert die Hauptfigur Florian Steinbach im ersten Roman von Rolf Käppeli – Steinbachs Reise.
Stein
Rolf K
äppe
li
bach s Reise Ro man
Von HANS ABPLANALP (Text)
D
er Autor war als Lehrer, Journalist, Schulberater, Bildungsfachmann und Kolumnist mit seinen En-
kelbriefen in dieser Zeitschrift tätig. Das kommt dem Inhalt und Schreibstil dieses Buches zugute. DER ERSTE TEIL Mitte der Neunzigerjahre entlässt Alfred C. Knecht, Chef der «Schweizer Bildungsanstalt», auf Drängen seines Sohnes den Berater, Entwickler und Querdenker Florian Steinbach fristlos. Nach nur zwei Jahren. Die Abgangsentschädigung wird gerichtlich entschieden. Zehn Jahre später treffen sich Steinbach und Alfred C. zufällig in der Sauna eines Kurhauses. Steinbachs Ohrfeige beantwortet der ehemalige Amateurboxer Knecht mit einem Schlag in die Magengegend. Notfallstation. Der Firmenchef hat sein Unternehmen verlassen, beschäftigt sich jetzt mit dem Menschsein und fordert nun sein ehemaliges Direktionsmitglied und Tischtennis-Ass zu einem Match heraus. Kurz vor Spielende bricht Alfred C. Knecht zusammen. Intensivstation. Sohn Luzius macht Steinbach dafür verantwortlich und will ihn gerichtlich belangen. Wie die Angelegenheit ausgeht, vernimmt der Leser (leider) bis zum Schluss nicht. Dieser erste Teil des Romans (Arbeit) ist geschickt aufgebaut, sprachlich gekonnt formuliert wie übrigens das ganze Buch. Der Text ist mit vielen wertvollen Gedanken der Figuren durchsetzt. Er fesselt und
lässt einen nicht los. Durchlesen. Steinbachs Denken auf die Spur kommen. STEINBACHS DENKEN Im kürzeren zweiten Teil (Politik) erzählt Steinbach seiner Bekannten und späteren Freundin Milena seine Biografie von der schwierigen Geburt (1955) mit folgenschweren Atemproblemen, vom frühen Tod seines Vaters, von der durchzogenen Schul- und Militärkarriere, der Tätigkeit als Lehrer, von Erfahrungen mit Frauen, vom Studium zum Bildungsökonomen. Und in allen Rückblenden dieses Werdegangs spricht er immer wieder sein zwiespältiges Wesen an, zwischen Wut und Mitgefühl, Gerechtigkeitssinn und Anpassung. Mit seinem gesellschaftspolitischen Engagement eckt er an. Immer wieder scheitert er. Etliches aus der damaligen Politik kommt einem bekannt vor, vor allem wenn man ebenso alt ist wie der Autor. Die eine oder andere Begebenheit hat man vielleicht gleich oder ähnlich erlebt. Die Spannung des ersten Teils verblasst etwas – dafür kommt der Leser auf dieser Reise Steinbachs Denken näher auf die Spur. FLUCHT UND VERDRÄNGUNG Im letzten Teil des Buches (Flucht) treffen wir Steinbach und seine Freundin Milena auf der griechischen Insel Lesbos, die er als Student ferienhalber früher mehrmals besucht hat. Jetzt ist es anders: «Vor seinen Augen spielt sich europäische Geschichte # 05 ~ 2018
Rolf Käppeli, «Steinbachs Reise», edition punktuell, 2018, 180 Seiten. Vernissage am Dienstag, 8. Mai 2018, 20 Uhr, Bibliothek Stäfa
ab, und er ist mit dabei – ein My.» Ein paar Flüchtlingen im Auto einen langen Fussmarsch ersparen, ein paar Flüchtlingen ein paar Tage Aufenthalt im Ferienhaus ermöglichen – dieses persönliche, gut gemeinte Engagement Steinbachs zeigt exemplarisch die Hilflosigkeit in diesem Elend. Die minutiös geschilderten täglichen Ereignisse der Flüchtlingskatastrophe mit exakten geografischen Angaben lassen vermuten, dass der Autor dort war und solches erlebt hat. Oder aber er hat genauestens recherchiert. Der Roman wird hier eher zu einem eindrücklichen journalistischen Tagebuch. Weil wir zum Verdrängen neigen, die ganze Tragödie von Lesbos in den Medien mitverfolgen konnten, andere Tragödien jetzt aktueller sind, vermag einen dieser Teil unverdienterweise nicht gleich mitzureissen wie die vorherigen. Und nur zu gerne wüsste man am Ende, wie es mit Alfred C. Knecht, seinem Sohn Luzius und der «Schweizer Bildungsanstalt» weitergegangen ist». •
~ Service ~ BUCHTIPP
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Empfehlenswert
Für grosse Leser und solche, die es noch werden 1 Erwachsenenbuch: Fernando Aramburu, «Patria», Rowohlt Verlag, 37 Franken. Zwei befreundete Familien im Baskenland und ein Terroranschlag der ETA, der alles verändert. Ein packender Roman, der durch wechselnde Erzählperspektiven verschiedene Sichtweisen aufzeigt. 2 Erwachsenenbuch: Ian McGuire, «Nordwasser», mare Verlag, 33 Franken. Die Geschehnisse auf einem Walfangschiff sind wahrlich nichts für Zartbesaitete. Eine dunkle Geschichte aus dem Nordmeer, spannend und dramatisch erzählt. 3 Bilderbuch ab 4 Jahren: Jörg Mühle, «Zwei für mich, einer für dich», Moritz Verlag, 19 Franken. Der Bär bringt drei Pilze aus dem Wald mit. Das Wiesel putzt und brät sie. Aber wie werden sie nun gerecht aufgeteilt? Denn natürlich will jeder zwei für sich. Das neue Lieblingsbuch! 4 Kinderbuch ab 11 Jahren, Kelly Barnhill, «Das Mädchen, das den Mond trank», Sauerländer Verlag, 27 Franken. Jedes Jahr holt die Hexe das jüngste Kind und verschont dafür die Stadt. In diesem Jahr ist Luna an der Reihe. Sie findet heraus, dass die Geschichte um die Hexe eine grosse Lüge ist. Ein Buch, bei dem alles stimmt: wunderbar erzählt, differenzierte Figuren, ein guter Plot und ganz nebenbei viele kluge Gedanken über das Leben. Hinreissend. 5 Kinderbuch ab 8 Jahren: Mareike Krügel, «Zelten mit Meerschwein», Beltz & Gelberg Verlag, 19 Franken. Antons Ferien fallen ins Wasser, weil sein Vater unerwartet geschäftlich verreisen muss. Die Mutter beschliesst aus Geldnot, mit Sohn und Meerschwein im Wald zu campen. Das wird spannender, als sie zuerst annehmen. Diese Tipps sind erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch
# 05 ~ 2018
Die Welt ist nicht nur schwarz und weiss, dachte sich ein schwarzer Schwan. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiss, dachte sich ein schwarzer Schwan. Er hatte einen gros sen Wunsch: Er wollte nicht mehr länger schwarz sein und auch nicht weiss wie alle anderen Schwäne. Er wollte farbig und einzigartig sein. Eines Tages flog der Schwan übers weite Land, schwarz und nachdenklich wie immer. An diesem Tag war er ein wenig traurig und vergass die Zeit. Er flog viel weiter als sonst. Er kam in eine Gegend, wo die Häuser und Bäume nicht mehr grau und braun waren, sondern in allen Farben des Regenbogens strahlten. So etwas hatte er noch nie gesehen. Dem Schwan wurde leicht ums Herz, und er freute sich an den prächtigen Farben. Er wollte sie sich aus der Nähe genauer ansehen und landete in einem Garten, in dem die Bäume besonders intensiv leuchteten. Im Haus nebenan entdeckte er Orangen und Zitronen, die wie grosse Edelsteine funkelten. Der Schwan bekam Appetit auf die Orangen und fragte sich, wie sie wohl ISBN 9783033060968
www.langmatt.ch
Ein Wald voll Affen
Markus Stegmann
Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Meisterwerken.
Museum Langmatt, Baden Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden
PierreAuguste Renoir Das Boot um 1878 Öl auf Leinwand 54,5 × 65,5 cm
Aus: «Ein Wald voll Affen – Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Bildern.» Markus Stegmann, Museum Langmatt. 136 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 28 Franken. Beim Vorweisen des Magazins gibts einen schönen Rabatt auf den Buchpreis. www.langmatt.ch
# 05 ~ 2018
Zeichne den bunten Schwan, wie er gerade losfliegt.
Ein Wald voll Affen ist eine inno vative, spielerische Begegnung mit Bildern aus der Sammlung des Museums Langmatt für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. 12 Geschichten zu 12 bedeutenden Werken des französischen Impres sionismus öffnen mit Humor, Phantasie und inspiriertem Eigen sinn neue Zugänge zur Kunst. Dabei steht das persönliche Ent decken und Erkunden im Zentrum. Im Buch finden Kinder reichlich Platz, um ihre eigenen Geschichten zu schreiben und zu zeichnen.
Ein Wald voll Affen
Von MARKUS STEGMANN (Text)
schmecken und wo sie wachsen. Als er sich in die Farben der Früchte vertiefte, geschah ein Wunder: Sein Federkleid färbte sich zunächst orange und gelb, dann hellgrün und schliesslich in allen Farben, die er sich nur denken konnte. Der Schwan fühlte sich glücklich wie nie und flog freudig auf und davon. In einem dünnen Vorhang des Zimmers blieb sein Ebenbild aus frü heren Tagen wie die Hülle einer Schmetterlingsraupe hängen. Der leuchtende Schwan aber blieb für immer verschwunden. Oder hast du einmal einen bunten Schwan gesehen? •
~ Service ~ BILDGESCHICHTE
Paul Gauguin «Stillleben mit Früchteschale und Zitronen» um 1889 –1890, Öl auf Leinwand 50 × 61 cm, Museum Langmatt, Baden.
Wo wachsen eigentlich Orangen und Zitronen?
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~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER
~ Vorlesetag ~
IM KUNSTMUSEUM ST. GALLEN Das Kunstmuseum St. Gallen beteiligt sich am diesjährigen Vorlesetag! Am Mittwoch, 23. Mai, lassen wir Bilder zu Geschichten werden. Jeweils um 14, 14.30 und um 15 Uhr werden Geschichten für kleine und für grössere Museumsgäste direkt vor einem Gemälde in unserer Sammlungsausstellung vorgelesen. In der Installation «Das Zimmer» von Pipilotti Rist mit ihrem riesigen Sofa und Sessel steht eine Auswahl spannender Kinder- und Jugendbücher aus der Katharinenbibliothek zum Vorlesen untereinander zur Verfügung. In den Pausen zwischen den Geschichten sowie im Anschluss gibt es im Café im Untergeschoss des Museums Gelegenheit, sich mit Sirup, Kakao und Kaffee zu stärken.
~ Heimatschutz ~
35 ROUTENVORSCHLÄGE Mit einer Modelldampflok der Liliputbahn in Stein am Rhein an Blumenbeeten vorbeizuckeln, die Treidelwege entlang des Rheins erkunden, im Schwimmbad Rodenbrunnen in Diessenhofen planschen und den Ausflug mit einer Schifffahrt abrunden. Mit der Belle-Époque-Standseilbahn und der futuristischen CabriO-Bahn auf das Stanserhorn fahren und die Nachfahren der Murmeltierkolonie besuchen, die der eifrige Hotelier Franz Josef Bucher im 19. Jahrhundert eigens für die Tagesausflügler auf dem Berg angesiedelt hat. Dies sind zwei von 35 Routenvorschlägen aus der neuen Publikation des Schweizer Heimatschutzes «Historische Pfade». Wagemutige Brückenkonstruktionen überschreiten, alten Saumpfaden folgen, in den Fels gesprengte stillgelegte Tunnel und verlassene Burgruinen erforschen: Lassen Sie sich für Ihren nächsten Ausflug mit der Jungmannschaft von unseren Wandertipps inspirieren!
Mittwoch, 23. Mai 2018, 14–15.30 Uhr im Kunstmuseum St. Gallen
~ Grosi- und Grosspapi-Tag ~
DEM FUCHS AUF DER SPUR Überraschen Sie Ihre Enkel mit einer spannenden Schnitzeljagd. Foxtrail ist ein abwechslungsreiches Freizeiterlebnis für Jung und Alt, die gemeinsam etwas Neues entdecken möchten. Die meisten Kinder rümpfen beim Wort «Spaziergang» die Nase, und Grosi und Grospapi sind vielleicht mit gewissen technischen Aufgaben überfordert. Foxtrail ist die perfekte Lösung für einen nicht ganz alltäglichen Spaziergang, welcher Grosseltern und Grosskinder zu Verbündeten macht. Auf der spannendsten Schnitzeljagd der Schweiz werden die Verfolger oft vor technische Aufgaben gestellt. Um die Spur des imaginären Fuchses nicht zu verlieren, sind Grips und Teamgeist gefragt. Nur zusammen kommt man dem schlauen Tier auf die Spur. Es werden gemeinsam Rätsel gelöst, Codes geknackt und geheime Botschaften entziffert. Die Enkel merken beim Rätseln gar nicht, wie die Zeit vergeht. Im Nu sind 2-3 Stunden verflogen. Und alle haben einen unvergesslichen Grosiund Grosspapi-Tag erlebt.
Die auf diesen Seiten publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 05 ~ 2018
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Elektrofahrräder – die unterschätzte Gefahr Glücklich, wer ein Elektrovelo sein Eigen nennt: Er ist mobil, bewegt sich im Freien und muss sich dennoch nicht so quälen wie der klassische Velofahrer. Aber Vorsicht: Elektrofahrräder gehören zu den gefährlichsten Verkehrsmitteln. Risiko auch bei Elektrovelos erheblich: 2016 gab es laut Bundesamt für Statistik 674 gemeldete Unfälle, bei denen sich jemand mindestens leicht verletzt hat. Von diesen endete jeder dritte Unfall im Spital – und einer von 75 sogar auf dem Friedhof. Damit ist das EBike deutlich gefährlicher als das klassische Velo und ähnlich gefährlich wie das Motorrad. Wer diese Zahlen kennt, der versteht, warum
~ Veloplus ~
MEHR MECHANIKER-POWER DANK GRÖSSERER VELOWERKSTÄTTEN BEI VELOPLUS In den Wintermonaten 2018 wurden, nach St. Gallen und Basel, auch die Werkstätten von Veloplus in Wetzikon und Ostermundigen um- und ausgebaut. Durch diese Vergrösserung können auf der einen Seite die Wartezeiten für die Kunden verkürzt und auf der anderen Seite attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden. Bei der Erweiterung der Werkstätten hat Veloplus ein besonderes Augenmerk auf offene Arbeitsplätze gelegt. Den Kunden soll es möglich sein, den Mechanikern während der Arbeit über die Schulter zu schauen, und den Mechanikern soll die Möglichkeit geboten werden, möglichst direkt mit den Kunden kommunizieren zu können. E-BIKER AUFGEPASST Nebst den herkömmlichen Servicearbeiten trumpft Veloplus mit E-Bike-Spezialangeboten auf. Konkret bietet der Velospezialist Service für diverse E-Bikes an. Die Mechaniker machen ein Update der E-Bike-System-Software, prüfen die elektrischen Kabelverbindungen und machen einen Check aller spezifischen E-Bike-Komponenten wie Bordcomputer, Bedieneinheit, Akku, Sensoren und Antriebseinheit auf Sitz, Ausrichtung und Funktion.
V
ier Faktoren machen das Elektro fahrrad so gefährlich: Erstens ist man schneller unterwegs als auf einem normalen Velo. Entsprechend er höht sich der Bremsweg – und die Auf prallkraft. Zweitens sind Elektrobikes rund doppelt so schwer wie klassische Velos und reagieren in Kurven oder beim Bremsen entsprechend anders. Drittens werden sie oft von Autofahrern unter schätzt. Das kann vor allem beim Über holen oder beim Abbiegen fatal sein. Schliesslich locken die Elektrofahrräder Menschen in den Sattel, die seit vielen Jahren nur Auto gefahren sind. Diese müssen wieder lernen, ein «schwäche rer» Verkehrsteilnehmer zu sein.
für langsame Elektrofahrräder bis 25 km/h ein Velohelm empfohlen wird und für schnellere bis 45 km/h eine Helmtra gepflicht besteht. Mit angepasster Klei dung lassen sich viele Verletzungen ver meiden. Und ein Fahrsicherheitstraining sorgt für einen souveränen Umgang mit dem Elektrovelo. Wie bei allen gefährlicheren Sportarten lohnt es sich für ElektrobikeFahrer, re gelmässig die persönliche Absicherung bei Krankheit, Unfall und Todesfall zu überprüfen. Bei unserer Finanz oder Pensionsplanung werden diese Themen selbstverständlich mit berücksichtigt. •
JEDER DRITTE UNFALL ENDET BÖSE MotorradFahrer kennen die Gefahren und schützen sich entsprechend mit Integralhelm und Lederkombi. Die Aus fahrt auf dem EBike treten viele jedoch in Freizeitkleidern an. Dabei ist das # 05 ~ 2018
CARLO STRUPLER Finanz- und Pensionsplanungsspezialist bei Zurich. experte@zurich.ch
~ Service ~ RÄTSEL
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Sudoku
Kinderrätsel
Schwierigkeit: mittel
Schwierigkeit: schwer
Suchen Sie zusammen mit Ihren Enkelkindern diese fünf Plüschtiere, die sich irgendwo in dieser Ausgabe versteckt haben. Schicken Sie uns die Seitenzahlen an kinderraetsel@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.5.2018. Zu gewinnen gibt es 10 Buntstifte von Faber Castell.
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.
Punkt zu Punkt
Binoxxo
Verbinden Sie die Punkte der Reihenfolge nach und Sie werden sehen: Aus Punkten werden Bilder.
Schwierigkeit: leicht
Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch
Die Lösungen der Rätsel finden Sie auf www.grosseltern-magazin.ch/raetsel
# 05 ~ 2018
~ Service ~ CHRISTA CAMPONOVOS RÄTSEL
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Gewinnen
Blas von Moby Dick?
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waagrecht 1 Doppelt vor gei: Vogel. 3 Wenn’s weh tut. 7 Die ultimative Remedur. 12 Umgeben die Stängel eines Liliengewächses. 15 Kann zu hoch oder macchiato sein. 16 So schmeckt Gentiane. 17 Wenn die Niederländerin sich selber meint. 19 Rollt durch DE. 21 So viel wie hoi. 22 Die Pappe als Hülle. 23 Tritt nach dem Ende eines Lebens in Aktion. 24 Die Modelliermasse steht auch für Zaster. 25 Am Himmel oder vo Bümpliz. 26 Wo in Wien sich vieles dreht. 28 Vor DC oder Milan. 29 …derung, ..gstlich. 30 Baumteil, ist auch ein Schweizer Sängerknabe. 31 Für Brille oder Füller. 32 Ziel von Golfspielern. 33 Kann auch RentnerInnen-Zustand sein. 35 Wer Taubmann duzt, nennt ihn so. 36 Engl. vokallose Scheisse. 37 Dino der ältesten Art. 38 Für den Nachwuchs gebaut.
senkrecht 1 Steht auf der Rückseite von «push». 2 …oder widerstehen, das ist hier die Frage. 3 Geht dem Feierabend voraus. 4 Vokal mit Pünktchen. 5 Riesenrad ist im 26 waagr. eine solche. 6 Kontostand 0. 7 Kein Feuer, aber eine Infektion. 8 Tätigkeit einer nicht blutsverwandten Tante. 9 Die Welt als Ort des Leidens. 10 Wird aufgebrüht. 11 Une telle jeunesse n’existe pas. 13 L’ …c’est moi (Absolutismus lässt grüssen). 14 Ergänzt Pussy zu einem verurteilten Trio. 18 Uli war einer im Emmental. 20 Der Piz gibt auch dem Parc Natural seinen Namen. 26 Macht Sion zur Altersversorgung. 27 Huftier ist der Beginn der Nachtigall in Paris. 28 Liegend bedeutet sie Unendlichkeit. 30 Ausruf beim Anblick von Schiffen oder Karnevalsmützen. 34 ..timatum.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.5.2018. Die Lösung des April-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 05 ~ 2018
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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF
Hochzeit
# 05 ~ 2018
~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
Impressum
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Vorschau #6/2018
Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch
Ausgabe 05/2018 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 16 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRES-ABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Erscheint am 1.6.2018
Verleger DOMINIK ACHERMANN –DA Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch KARIN DEHMER –KD Stellvertretende Chefredaktorin karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch MARTINA FIERZ –MF Redaktorin martina.fierz@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Irma Aregger, Christa Camponovo, Marlis Friedrich Baumgartner, Monika Fischer, Beat Gloor, Ilona Herzog, François Höpflinger, Andrea Kalt, Katharina Ley, Barbara Maurer, Edy Riesen, Corinne Rorato (CR), Marianne Rüesch, Judith Stamm, Stef Stauffer (ST), Urs Siegfried, Marie-Anne Spross, Markus Stegmann, Aline Steiger, Susanne Stöcklin-Meier, Maren Tromm, Ernst Werder (EW), Eli Wilhelm Layout BÜRO HAEBERLI www.buerohaeberli.ch Fotografie Tibor Nad, Nicolas Petit, Jan Langer Illustrationen Renate Alf, Andrea Mendler, Marie-Anne Spross, Frederick Strasche
HANSPETER LATOUR Sein Grossvater war Früchtehändler und brachte an Weihnachten Datteln. Einen Fussballmatch hat er in seinem Leben nie gesehen.
ZURÜCK ZU DEN WURZELN Wo beginnt man, wie geht man vor, was gibt es zu entdecken? Eine Anleitung zur Ahnenforschung.
DIE ZWILLINGE DER DRILLINGE Eine Mehrlingsmutter, die jetzt auch Mehrlingsgrossmutter ist, erzählt.
Korrektorat Martin Hug, Michael Achermann Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch
~ #04/2018 ~
DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht 6 Ferienplanung 14 Abenteuerlich 15 Bosnien 16 Anagramm 18 Luft 20 Dino 21 Guene 22 Landi 23 St 24 Dierba 27 Indios 28 Ianette 30 Beduine 33 Orkan 35 Car 36 Refrain 38 Barlach 41 Feiern 42 Getraenke
Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
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senkrecht
Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.
# 05 ~ 2018
1 Oresund 2 Petition 3 Oleander 4 Anlagen 5 Encre 6 Fabulieren 7 Ebo 8 Inn 9 Need 10 Punition 11 Arno 12 Uiguren 13 Ghana 17 Meter 18 Landei 19 FDI 23 Sseig 25 Iakari 26 Bt 29 Tack 31 Ufer 32 Irr 34 Ara 35 Can 37 An 38 Bt 39 Leo 40 Her
Lösungswort Oellachen
~ Kolumne ~ SCHLUSSWORT
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Warum Karotten heute sprechen können
E
ine Langzeitmessung von Schweizer Rekruten lässt einen interessanten Wandel erkennen:
Die Vielfalt von qualitativ guten bis hin zu extrem schlechten Nahrungsmitteln hat sich enorm gesteigert. Dies führt zu mehr Wahlmöglichkeiten und Abwechslung (die bei Kindern allerdings nicht immer gut ankommt). Damit verbunden ist allerdings eine vermehrte Verschwendung von Lebensmitteln (was junge Leute aus Winterthur und anderen Städten auf die Idee brachte, abgelaufene, aber noch essbare Lebensmittel in EssBars anzubieten). Zudem wird
Lange Zeit wurden junge Männer jedes Jahr es immer schwieriger, die Qualität von Produkten etwas grösser. Ein Trend, der vom Ende des 19. Jahrzu überblicken. Einige Nahrungsmittel enthalten hunderts bis in die 1970er-Jahre anhielt. Ab den heutzutage mehr Zusatzstoffe als Medikamente, und 1970er-Jahren wurde dann das Wachstum der jungen die öffentliche Meinung darüber, was als gesundes Männer in die Höhe durch eines in Essen gilt, ändert jeden Monat. die Breite abgelöst. Dass in diesen Fachleute propagieren deshalb imJahren die ersten Fast-Food-Fimer weniger die gesunde, sondern lialen in der Schweiz eröffnet vermehrt die ausgewogene Ernähwurden, ist möglicherweise Zufall. rung (vielfältig, abwechslungsWie auch immer: Die Esskultur hat reich, in beschränkten Mengen). sich enorm gewandelt, teilweise Zudem ist in den letzten Jahren ein hin zu einer Essunkultur. Während Gegentrend zur Fast-Food-VerpfleKinder früher assen, was auf den gung zu beobachten: Kochbücher Tisch kam, kommt heute vermehrt und Kochsendungen im TV erleauf den Tisch, was Kinder gerne ben einen Aufschwung. «Kochen essen. Als Grosseltern muss man wie früher» ist wieder in, ebenso sich den Essgewohnheiten der wie «Backen nach Grossmutterart», Enkelkinder anpassen. Es gelingt FRANÇOIS HÖPFLINGER (69) wobei die Grossmütter hier meist ist in selbstständiger Forschung einem kaum, die eigenen Essvorextrem bieder dargestellt werden. und Beratung zu Alters- und stellungen an die nächste GeneGemeinsames Essen wird neu zeleGenerationenfragen tätig. Nebst ration weiterzugeben. seinen wissenschaftlichen Arbeiten briert, sei es, dass junge Eltern schrieb der Soziologieprofessor Die Macht der Kinder beim Einkaugemeinsam kochen und essen, auch diverse Kurzgeschichten, fen von Nahrungsmitteln hat dazu Mittagstische für ältere Menschen Satiren und Fabeln. Er ist geführt, dass die Werbung für organisiert werden, Teenager in verheiratet, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder. Süssigkeiten, Pizzas und FischGruppen ihre Fertiggerichte gestäbchen vermehrt vermenschlicht niessen oder das Angebot von wird: In der TV-Werbung finden sich sprechende generationengemischten Mittagstischen zunimmt. Karotten, herumhüpfende Bonbons und flirtende Nach einer langen Zeit hin zu einer Essunkultur, wird Mayonnaisen. Allerdings ist die Wirkung auf Kinder Esskultur wieder vermehrt gepflegt. • nicht immer positiv: Unser jüngster Enkelsohn verweigert den Verzehr von Pizzas, seit er einen Werbespot gesehen hat, in dem Pizzas fröhlich grinsend in den Teller hüpfen. # 05 ~ 2018
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