J U N I 2012
ENERGIE SPAREN = GELD SPAREN = DER UMWELT VIEL ERSPAREN Umweltstadträtin Maria HaberpointnerSchlagnitweit beantwortet Fragen über die Arbeit im Umweltausschuss, den sie seit 2 1/2 Jahren leitet Wie beurteilst du nach 2 1/2 Jahren Vorsitz die Arbeit im Umweltausschuss?
IN H ALT Energie = Geld:
Bericht der Umweltstadträtin ....... 1
Da zerpeckt sich der Specht Heller Wahnsinn:
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Leondinger Nächte ....... 3
Buntes Gemüse:
ein eigener Garten ....... 4
E-Bike: neuer Schwung
fürs Radfahren ....... 5
Bericht der Grünen OÖ Umwidmungen: Gemeinde
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geht leer aus ....... 7
Nachbetrachtungen, Vorschau Wer steckt hinter
dem Grünspecht? ....... 8
Die ersten 1½ Jahre waren bestimmt durch den großen Brocken Biotonne, die es aufgrund einer Landesverordnung seit 2012 geben muss. Neu sind seit 2012 Gratis-Energieberatungen, Elektrofahrradförderung und als Sozial- und Umweltprojekt die Gemeinschaftsgärten. Ende 2011 fand eine Umweltakademie „Plant for the Planet“ für 50 Kinder und Jugendliche in Leonding statt. Leonding wurde Klimarettungsgemeinde. Auf meine Anregung wurde das Energiethema in die Leondinger Stadtentwicklung aufgenommen, die Stadt hat inzwischen einen eigenen Energiemanager. Das Arbeitsklima im Ausschuss ist sehr konstruktiv, es wird diskutiert, es wird ge-
arbeitet. Nur von einer Partei gibt es trotz wiederholter Aufforderungen keinerlei Vorschläge oder Ideen.
Leonding ist Klimarettungsgemeinde. Ist das bloß Etikette oder ein wirklicher Beitrag zum Klimaschutz? Klimarettungsgemeinde zu sein beinhaltet die Verpflichtung auf allen Ebenen Maßnahmen zum Klimaschutz zu treffen. Das sind in erster Linie Reduktion der Treibhausgase und Schutz des Regenwaldes. Es gibt Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen zum Thema, z.B. den Tag der Sonne. Es sollen auch mehr Radwege gebaut werden, die Gemeinde soll eine Vorbildrolle übernehmen. Die PolitikerInnen aus der Vorzeigegemeinde Feldkirch fahren Rad!
Fortsetzung Seite 2
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Was ist der wichtigste Aspekt innerhalb des Energiebereiches für dich? Ich würde zwei wichtige Aspekte für Leonding unterscheiden, erstens: Welche Möglichkeiten gibt es im städtischen Bereich die Energieeffizienz zu optimieren? Energiegewinnungsmöglichkeiten nutzen, z.B. Photovoltaik, und natürlich Energie sparen. Und zweitens möchte ich die sogenannte Energiearmut thematisieren. Laut Caritas können in Österreich über 300 000 Menschen im Winter ihre Wohnung nicht warmhalten, von diesen Menschen leben auch einige hundert in Leonding. Die Kosten für Energie sind in den letzten Jahren eklatant gestiegen. Um die Ursachen und Auslöser für diese problematischen Fakten und Entwicklungen identifizieren zu können, müssen wir etwas in die Tiefe schauen. Energie wird im Alltag für viele Dinge gebraucht: um Wasser zu wärmen, um zu kochen, um elektrische Geräte zu nutzen oder für die Beleuchtung. Von Energiearmut betroffene Haushalte leben oftmals in nicht sanierten, energie-ineffizienten Wohnungen. Das ergibt zwar niedrige Mietkosten, jedoch hohe Energiekosten. Investitionen in energiesparende Geräte und Systeme stellen häufig eine finanziell nicht leistbare Hürde dar. Hier kann die Gemeinde helfen.
Deine Visionen für die Zukunft? Energieautarkie in einer Stadt wie Leonding ist ein schwieriges Unterfangen. Bestehende Strukturen, wie E-GEM oder E-5 sollen neben dem Klimabündnis genutzt werden, es zahlt sich aus für Leonding. Bürgermeister, StadträtInnen aller Parteien (bis auf eine) und VertreterInnen der Verwaltung haben die E-5-Gemeinde Feldkirch besucht. Feldkirch ist von seiner Größe und Struktur mit Leonding vergleichbar. Die vorbildliche Arbeit dort und die Erkenntnis, dass reduzierter Energieaufwand Kostenersparnis bedeutet, haben alle überzeugt. Die Leondinger Bevölkerung soll noch mehr mit eingebunden werden. Ich sehe in meiner politischen Arbeit auch einen Bildungsauftrag.
DA ZERPECKT S I CH D E R G RÜ N S P E C H T
Der Umweltausschuss ist einer von 11 Ausschüssen der Stadt Leonding: 9 Mitglieder (4 SP, 3 VP, 1 FP, 1 Grüne), ca. 10 Arbeitssitzungen /Jahr E-GEM ist das Programm des Energiesparverbandes für oberösterreichischer Gemeinden. E-5-Gemeinden ist ein Projekt der Energy Agency Austria. Unter Energieautarkie versteht man das Bestreben einer Gemeinde, die Energieversorgung von Importen und fossiler Energie unabhängig zu machen. Das bedeutet nicht Abkapselung, sondern die optimale Nutzung vorhandener lokaler Potentiale und Ressourcen an erneuerbaren Energien. Das Lieblingszitat des Grünspechts aus der letzten FPÖ-Gemeindezeitung: „Wild gewordene Vandalen treiben in unserer Stadt ihr Unwesen, …“ (Auch nicht schlecht: das Jammern, die Biotonne schleppen zu müssen, obwohl sie Räder hat. Und herzlichen Dank für die Erwähnung des Kulturforums Leonding, das leider nicht, wie behauptet, über die finanziellen Mittel verfügt, den Umweltschutzpreis auszuschreiben. Das hat die Gemeinde Leonding gemacht.)
S PE N D E Pfarrmoderator Ehrenfellner hilft Menschen in schwierigen Situationen, manchmal braucht er dazu auch Geld. 300 € gab es aus dem Solidaritätsfond der Grünen Leonding.
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Ursula Hirtl Es ist Nacht und wir haben auf unserem Spaziergang die alte Eiche auf dem Gaumberg erreicht. Über uns liegt schwarz der Himmel und Tausende Sterne leuchten aus der Unendlichkeit zu uns herab. - Tausende Sterne? Leider nein. Stattdessen haben wir einen klaren Blick auf die Glühbirnen, Energiesparlampen, Neonröhren, Ampeln, Scheinwerfer und Straßenlaternen der Stadt. So viel zur Romantik!
Von den ca. 2500 Sternen (und ein paar Planeten), die wir mit freiem Auge erkennen sollten, sind tatsächlich nur mehr gut 200 sichtbar. Der Grund liegt in einem Phänomen, das man Lichtverschmutzung nennt. Zur Erklärung: Als Lichtverschmutzung wird die Aufhellung des Nachhimmels durch vom Menschen installierte Lichtquellen bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine spezielle Art der Umweltverschmutzung. Eine Stadt wie Leonding hellt des Nächtens den Himmel in einem Umkreis von etwa 20 km auf. Man könnte einwenden, dass unsere Lichtglocke neben der von Linz nicht mehr ins Gewicht fällt, aber irgendwo muss man
N N I S N H A W R E H E LL E T H C Ä N R E G N I LE O N D ja anfangen – also warum nicht bei uns? Vielleicht kommt die Nachbarschaft dann auch auf ein paar gute Ideen. Na und, sieht man eben von den Sternen nur mehr 10 %, wem schadet’s? Das ist das Unangenehme an der Sache. Es schadet einer Menge von Lebewesen, denn seit Millionen von Jahren ist Licht der ursprüngliche Rhythmusgeber, auf den sich alle Organismen eingestellt haben.
Für Insekten sind nächtliche Beleuchtungen von besonderer Anziehungskraft. Man rechnet, dass an jeder Straßenlaterne pro Nacht in der warmen Jahreszeit ca. 150 Insekten sterben. Na und, sind ja nur Insekten … Zwei Drittel der Zugvögel wandern in der Nacht. Der Sternenhimmel ist neben dem Erdmagnetfeld für sie eine Art Kompass. Da verliert so ein Vogelschwarm schon einmal leicht die Orientierung, wenn die Erleuchtung von unten um so viel heller ist als die von oben. Na und, ein paar Millionen Vögel weniger … könnte man sagen. Die Beispiele aus dem Tierreich ließen sich endlos fortsetzen. Ich möchte aber nur
noch eine bestimmte Art erwähnen, nämlich den Homo Sapiens, sprich: den Menschen. Energielosigkeit, Schlafstörungen, Störungen im Hormonhaushalt und bei den weiblichen 52 % der Spezies Störungen im Menstruationszyklus sind nachgewiesen. Außerdem gibt es Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen nächtlicher Beleuchtung und dem Risiko an Brustkrebs zu erkranken nahelegen. Na und … könnte man sagen. Was die Straßenbeleuchtung anbelangt, da bin ich froh, wenn wir uns auch nachts in Sicherheit bewegen können. Allerdings werden fast 50 % des abgegebenen Lichts einer Straßenlaterne nach oben oder zur Seite abgestrahlt. Die Stadt Augsburg gilt deutschlandweit als „Modellstadt für umweltfreundliche Beleuchtung“. Alleine durch Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung durch öffentliche Beleuchtung spart die Stadt jetzt jährlich 20 % der Stromkosten, anders ausgedrückt: ca. 250.000 Euro! Leonding hat etwa ein Zehntel der EinwohnerInnen von Augsburg … könnte man weiterrechnen. Zurück auf unseren nächtlichen Aussichtsplatz bei der alten Eiche auf dem Gaumberg. Es gibt Unternehmen in Leonding, die sind in der Nacht nicht beleuchtet. Ist auch irgendwie nicht notwendig, oder? Und es gibt Geschäfte, die strahlen mich an. Tja. Ich würde sagen, das ist nicht nur vergeudete Liebesmüh, sondern vor allem vergeudete Energie, hinausgeschmissenes Geld und gleichzeitig Umweltverschmutzung. Wenn frau sich was wünschen dürfte, wären Leondings Nächte in Zukunft weniger hell und man könnte vom Gaumberg aus die Sterne wieder sehen. Nicht nur wegen der Romantik ... aber auch :-)
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E S Ü M E G S E T BU N EI N EI GEN ER G AR T E N ! Die Gemeinde Leonding macht dies auch 2012 in Kooperation mit dem Kulturverein urbanfarm möglich. Menschen aus der Umgebung können sich kostenlos ein eigenes Beet im „Gartenlabor“ im Stadtpark sichern. Wer steckt hinter diesem Projekt? Sven Schwerer befragte Johanna Klement und José Pozo von der urbanfarm.
Josè Pozo, Johanna Klement und Sven Schwerer vor dem Kartoffelacker
Wie soll sich das „Gartenlabor“ weiterentwickeln?
Was das „Gartenlabor“ betrifft, wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Umweltausschuss der Gemeinde?
Johanna: Wir freuen uns, dass soviel erreicht wurde, und darauf möchten wir aufbauen. Binnen kürzester Zeit waren alle Beete vergeben, und etwa 50 Personen kümmern sich jetzt um ihr Gemüse. Es wäre schön, in den kommenden Jahren zusätzliche Standorte zu finden.
Sind also weitere Projekte in Leonding geplant?
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Johanna: Das Projekt wurde im Umweltausschuss von uns vorgestellt und sofort sehr positiv aufgenommen, es war auch teilweise bereits bekannt aus dem Vorjahr, wo der Gemeinschaftsgarten im Rahmen eines leonart-Projekts startete. Die Fragen der Stadtpolitiker standen vor allem im Zeichen einer Nachhaltigkeit für Umwelt und Gemeinde, das war den meisten ein wesentliches Anliegen. Auch andere Kooperationen mit Leonding funktionieren gut.
Johanna: Ja, weil sich für uns aus unterschiedlichen Situationen und Entwicklungen immer wieder neue Projektideen ergeben. Gerade das Gebiet Harter Plateau ist eine sehr interessante Umgebung, da es eine der urbansten und dynamischsten in Leonding ist. Der Stadtteil wächst noch immer, was für Leonding eine Herausforderung bedeutet. Mit unseren Projekten möchten wir uns direkt an die Menschen hier wenden und dadurch öffentliche Räume der Stadt beleben. Wir werden uns für kulturelles Leben in Leonding weiterhin einsetzen, denn Kultur stiftet die Identität einer Stadt nach innen und außen.
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Johanna Klement erzählt: José und ich haben uns in Wien beim Studium kennen gelernt. Unser Bezug zu Leonding ergibt sich über meine Oma: Diese hat in den 1970er Jahren den ehemaligen Hammerl-Hof in Hart geerbt. Sie selbst wohnte in Pasching und hatte keine finanziellen Mittel, das Gebäude zu renovieren. Nach ihrem Tod Mitte der 90er wurde der Hof an meinen Vater weitervererbt, der in Urfahr lebt. In den 90er Jahren hatte sich die Situation rund um den alten Hof schon verändert. Wo sich früher Felder befanden, waren inzwischen viele neue Siedlungen
Was war das interessanteste Gemüse, das angebaut wurde?
José: Artischocken und Melonen. Und Kürbisse, deren Samen extra aus Indien geschickt wurde. Die Leondinger Gemeinschaftsgärtner kommen auch aus Indien, Bangla Desh, Vietnam, Serbien, Bosnien, Rumänien, Ägypten, dem Iran und der Türkei. Ich selbst bin aus Spanien. Wir sind altersmäßig und von der Herkunft her bunt gemischt.
entstanden, und so trat eine Baugenossenschaft an meinen Vater heran. Zum Glück war da noch Walter Mittmannsgruber, ein Nachbar, der sich sehr für die Erhaltung einsetzte. So wurde das Gebäude schließlich schrittweise renoviert und aus den alten Räumlichkeiten im Wohntrakt entstanden acht Wohnungen. Später kamen noch drei weitere Wohnungen dazu und 2009 wurde unser Wohn- und Arbeitsbereich fertig gestellt, der sich im ehemaligen Kuhstall und dem darüber liegende Heuboden des Hofes befindet. Wir schätzen es nun sehr, mit unseren beiden kleinen Kindern in einem alten Bauerhof zu wohnen und auch einen Garten zu haben.
Gerhard Prieler, stv. Vorsitzender der Initiative FahrRad OÖ
E-BI KE G N U W H C S R E N EU N E R H A F D A R S FÜ R tiert auch der normale Radfahrer. Das EBike schafft Handlungsdruck für Politiker, etwas für den Radverkehr zu tun“, meinte Univ. Prof. Priewasser von der Uni Linz bei der Klausur der Initiative FahrRad OÖ.
Warum ich mir vor knapp zwei Jahren zum Erstaunen vieler FreundInnen – manche waren sogar entsetzt darüber ein E-Bike gekauft habe? Der einzige Grund: Wir wohnen am Gaumberg und ich habe auf meinem Arbeitsweg an die Pädagogische Hochschule in der Kapuzinerstraße ziemlich starke Steigungen zu überwinden. Das ist jetzt mit dem E-Bike wesentlich weniger anstrengend und schweißtreibend, was ich sehr schätze. Eine Reihe von Bekannten aus Leonding, die meisten zwischen 45 und 55, haben sich in letzter Zeit ebenfalls ein E-Bike zugelegt. Aus unterschiedlichen Motiven: - einer führt damit täglich im Anhänger sein jüngstes Kind in den Kindergarten; - eine Kollegin aus Rufling hat vor, auf ihrem Weg zur Arbeit wieder teilweise vom Auto aufs Rad umzusteigen; - ein Freund, der bisher Radmuffel war, hat Probleme mit seinem Fuß. Er muss deshalb sein geliebtes Laufen reduzieren. Radfahren „mit Turbo“ ist jetzt eine Alternative für ihn.
zung gelten offiziell nicht als Fahrrad, sondern als Moped. E-Bikes, deren Motor man einschalten kann ohne zu treten, sind kaum mehr am Markt. Inzwischen führt jeder Radhandel auch E-Bikes. Daneben gibt es immer wieder Billigangebote in diversen Supermärkten etc. Davon sollte man jedoch lieber die Finger lassen (tlw. unausgereifte Technik, Probleme bei Wartung etc.). A propos Service: Seit kurzem gibt es in Leonding die Fa. eMoC und das Caritas-Ausbildungsprojekt Velovitae in der Klimtstraße 2 (Straßenbahnhaltestelle Untergaumberg), die auf E-Bikes spezialisiert sind. Das E-Bike verleiht dem Thema Radfahren zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit und trägt zu dessen Imagegewinn bei. „Im Kielwasser der E-Mobilität profi-
Ein Einwand von KritikerInnen ist der Strombedarf. Natürlich, ein E-Bike braucht Strom; doch nur minimal. Bei einem angenommenen mittleren Verbrauch von 10 Wh/km kommt man mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie 100 km weit - bei nur etwa 20 cent Stromkosten! Selbst bei extrem hohen Fahrleistungen von z.B. 10 000 km pro Jahr liegen somit die Strom-Mehrkosten bei nur 20 € pro Jahr. Ihm deswegen die Umweltfreundlichkeit abzusprechen halte ich für reichlich überzogen. Die Produktion und Entsorgung der Akkus sind ein ökologisches Problem, so wie die aller Akkus, z. B. in unser aller Laptops! Und noch etwas: Ich bin nicht nur E-Bike-Fahrer. Ich fahre mit meinem alten „Bahnhofsrad“ zum Zug, mit dem Tourenrad auf Ausflüge und – leider viel zu selten – mit meinem alten Rennrad auf Spritzfahrten.
Allein das sind überzeugende Gründe für das Pedelec, wie das E-Bike offiziell heißt. Tatsache ist, der Aktionsradius erhöht sich mit einem E-Bike beträchtlich, für viele auch der Spaß am Radfahren. Zur Klarstellung: ich spreche hier von EBikes mit Tretunterstützung, d. h. der Motor schaltet sich erst beim Treten ein und unterstützt den/die FahrerIn bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h (gesetzlich vorgeschriebene Begrenzung). Fahrräder mit unlimitierter Tretunterstüt-
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N E G N U M D I W UM GEM EI N DE S U A R E E L T H E G Hier wurde schon vor vielen Jahren umgewidmet. Eine Umwidmung bedeutet eine Vervielfachung des ursprünglichen Wertes. Gleichzeitig ist damit für unsere Stadt ein großer organisatorischer Aufwand verbunden, der sich nur dann rechnet, wenn durch ein Mehr an BewohnerInnen höhere Einnahmen (knapp € 1.000.- pro Jahr und ZuzüglerIn) hereinkommen. Auch Betriebsansiedlungen bringen im Schnitt rund € 1.000.- pro Jahr und MitarbeiterIn. Dafür muss Leonding aber eine entsprechende Infrastruktur aufbauen . Das heißt, dass die Kosten die Stadt, also alle BürgerInnen zu tragen haben, während die Vorteile bei den GrundeigentümerInnen bleiben. Daran ändern auch die neuen Besteuerungs-Regelungen auf Bundesseite wenig. Unsere Stadt geht gegenwärtig bei dieser Wertschöpfung praktisch leer aus. Sie kann, muss aber aus einer Umwidmung keineswegs profitieren. Das soll sich für neue Umwidmungen ab 2013 ändern.
Über 1.1 Millionen m2 Grundstücksreserven in Leonding! Davon entfallen ca. 400.000 m2 auf Betriebsbaugebiet. Leider haben die von den GrundeigentümerInnen geforderten Preise für „Betriebsbau-Gebiet“ das Preisniveau von (weit teureren) Handelslagen. Diese können aber von Gewerbe- oder Industriebetrieben meist nicht bezahlt werden. Daher weichen sie in die wesentlich günstigeren Nachbargemeinden aus. Deshalb sind aus Sicht der Grünen sind vier Ziele anzustreben:
1. Umwidmungen nur im allernotwendigsten Ausmaß und nur für Betriebsbau-Gelände (Wohnbaugebiet: siehe vorhandene Reserven!) 2. Zweckbindung von Umwidmungsbeiträgen (also der zusätzlichen Einnahmen) nur für Betriebsansiedelung oder –förderung für neue Arbeitsplätze 3. Umwidmungen müssen bei der Stadt sofort einnahmen-wirksam werden (im jeweiligen Fiskaljahr) - und nicht erst in unbestimmter Zukunft. 4. Sicherstellung, dass mit einer Umwidmung nicht nur weitere Grundstücksreserven angehäuft werden, sondern wirklich rasch neue Betriebe zu uns kommen: Wenn nicht gebaut wird, wird binnen z.B. 5 Jahren wieder zurückgewidmet. Derzeit kann nach der erfolgten Umwidmung kein/e GrundeigentümerIn rechtlich gezwungen werden, die neu umgewidmete Fläche einer wirtschaftlichen Nutzung auch tatsächlich zuzuführen, bzw. an einen Betrieb zu verkaufen. Das kann man aber durch einen Vertrag zwischen Gemeinde und UmwidmungswerberIn leicht ändern. Es geht also um nichts weniger, als dass ab 2013 nur dann umgewidmet wird, wenn sichergestellt ist, dass dies auch
Umwidmungen ab 2013: Der geplante „Infrastrukturbeitrag“ bringt GrundeigentümerInnen auf die Palme. der Nachfrage, und nicht nur dem Angebot entspricht! Dafür braucht es politischen Mut und Verantwortung. Eine Umwidmungsabgabe darf aus rechtlichen Gründen nicht so heißen, meint der Stadtamtsdirektor: sie ist als Infrastrukturabgabe zu berechnen : na gut. So bezeichnet es ja auch das Land, das dafür erst 2012 die rechtlichen Grundlagen geschaffen hat. Eine Umwidmungsabgabe wird Gründe nicht verteuern. Und wenn wir sie nicht einführen, werden die Gründe auch nicht billiger! Eine Umwidmung bleibt nach wie vor ein hervorragendes Geschäft! Was die LandwirtInnen betrifft: nur rund 1/10 des so erzielten Mehrwerts reicht aus, um in landwirtschaftliche Ersatzgründe zu re-investieren... Wir haben in der letzten Gemeinderatssitzung vorgeschlagen, die betroffenen GrundeigentümerInnen zur Diskussion mit der Stadt einzuladen. Allerdings kamen nur die VertreterInnen der politischen Parteien, die GrundeigentümerInnen blieben fast alle aus. Wieso sind die Leondinger Grünen überhaupt für eine Umwidmung? Weil wir eine politische Mitverantwortung für die Stadtfinanzen empfinden und nur auf der Basis einer seriösen, langfristigen Entwicklung arbeiten wollen. Populismus, also das „Anbiedern nur bei der eigenen politischen Clientel“ ohne Rücksicht auf das Ganze hat bei den Finanzen nichts verloren – siehe Griechenland.
Lukas Dorn-Fussenegger 07
M Ü LLWAN DERU N G 2 01 2
Der 12. Mai war ein kalter, stürmischer Regentag und trotzdem füllte die Grüne Ortsgruppe gemeinsam mit der Firmgruppe Hart 7 große Säcke mit Plastik und Alu. Belohnt wurden alle mit der anschließenden Grillerei unter (Sonnen-) Regenschirmen. Zur Statistik: Beim Getränkedosen-Müll voran liegen am Harter Plateau die Energy Drinks, schon etwas abgeschlagen Cola und Bier. Die Nummer 1 im Energydrink-MüllRanking ist noch immer Red Bull, knapp vor S-Budget. Auffällig war diesmal die Flut an Gratiszeitungen, die in Leonding inzwischen zum Ortsbild gehören, nicht nur bei Haltestellen, sondern schlichtweg überall.
Stellvertretend für alle erneuerbaren Energien wird einmal im Jahr, heuer am 4.5., europaweit die Sonne gefeiert. Auch in Leonding war dieser Tag ein schöner Erfolg. Das Fahrradzentrum B7 war mit 60 Fahrradcodierungen und 50 Fahrradreparaturen ausgebucht, der Nistkastenstand des Naturschutzbunds OÖ war ausverkauft. Ein weiterer Höhepunkt war der interaktive Energylandbus der Stadt Wels.
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TAG DER SO N N E
Der Leondinger Sportverein Grasshoppers Green veranstaltet heuer das Turnier der Grünen Gemeindegruppen Oberösterreichs. Am kleinen Feld mit 6 SpielerInnen muss mindestens eine Dame mitspielen. Das Turnier findet am ASKÖ-Leonding-Platz statt, die ASKÖ-Stub´n versorgt uns mit Getränken, Jause und Gegrilltem. Es ist also wieder einmal Gelegenheit einander kennenzulernen oder wiederzusehen, und mit dem Heimvorteil sollte der Wanderpokal erstmals in Leonding Station machen.
Zugestellt durch Post.at An einen Haushalt. Postentgelt bar bezahlt.
Impressum
Die Grünen Leonding, Frieseneggerstr. 4b 4020 Zaubertal (Tel. 0650 5580993) Erscheinungsort: 4060 Leonding Aufgabe und Verlagspostamt: 4060 Leonding Druck auf „PEFC nachhaltig“-zertifiziertem Papier Druckerei Friedrich, Linz Für den Inhalt verantwortlich: der/die VerfasserIn, bei nicht gekenntzeichneten Texten: das Redaktionsteam Fotos: S.5 G. Prieler, S.8 I. Rossoll, alle anderen: die Grünen Leonding Karikatur Specht S.2 und S8 von Hansi Krokodü
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Den Umweltschutzpreis der Stadt Leonding erhielten heuer der oö. Naturschutzbund (Amphibienschutzzaun am Aichberg), das Kulturforum Leonding (Grundbachsäuberung 2011) und folgende Schulklassen: VS Hart 1a (Projekt Biber) und 2c (Regenwurm), Neue MusikMS Leonding 2a (Aktion sauberes Leonding), VS Doppl (Schulweg ohne Auto) und HS Doppl 2a (Papier).
G RÜ N S P E C H T M AGEN TA!
Neue Redaktion und neues Design für den Leondinger Grünspecht: acht Seiten statt vier, mehr Inhalt, mehr Fotos und einfach gut aussehend ;-) Layout und Bildbearbeitung ausschließlich mit Open-Source-Software (Scribus, Gimp) mehr dazu im nächsten Grünspecht. Redaktion: Sven Schwerer Redaktion, Fotos, Lektorat: Else Koller Chefredaktion, Layout, Fotos: Ursula Hirtl