Cote d'ivoire 2013 web

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Staatsoberhaupt: Alassane OUATTARA

Côte d’Ivoire | Elfenbeinküste ist ein Staat in Westafrika. Er grenzt an Liberia, Guinea, Mali, Burkina Faso und Ghana und im Süden an den Atlantischen Ozean. Hauptstadt: Yamoussoukro Währung: CFA-Franc BCEAO Präsident: Alassane Ouattara Bevölkerung: 20.152.894 (2011, Weltbank) Staatsform: Präsidentielles Regierungssystem, Republik Amtssprache: Französisch


03 Das Bruttoinlandsprodukt betrug 2011 rund 16 Mrd. Euro und verteilte sich nach IWF-Schätzungen wie folgt: Konsum: 84,0 Prozent (davon 8,8 Prozent Staatsverbrauch; Konsum 2006: 80,1 Prozent), Außenbeitrag: 7,3 Prozent (2006: 10,5 Prozent), Bruttoinvestitionen: 8,7 Prozent (2006: 9,4 Prozent). Die seit Juni 2011 im Amt befindliche Regierung legt den Akzent ihrer Wirtschaftspolitik eindeutig auf die Stärkung des privaten Sektors. Außerdem sollen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch den Ausbau der einst vorbildlichen, mittlerweile aber in die Jahre gekommenen Infrastruktur verbessert werden. Insbesondere sollen die Verkehrswege, die Energieerzeugung, das Gesundheitswesen, Schulen und Hochschulen sowie die für die Exportzolleinnahmen unentbehrlichen Häfen modernisiert werden. Im Rahmen von sogenannten Public-Private-Partnerships sollen Privatinvestoren für Großprojekte gewonnen werden, die für die Vorfinanzierung der Projektkosten langfristig an den Gewinnen beteiligt werden. Unverändert liegt der größte Wettbewerbsvorteil der Côte d'Ivoire im Bereich der (auch landwirtschaftlichen) Rohstoffe. Die Rohstoffexporte machen Côte d’Ivoire zu einem der wenigen Länder Afrikas mit einem beständigem Außenhandelsüberschuss. Die wichtigsten Exportprodukte des Primärsektors sind auch Erdölprodukte, Kakao, Holz, Kaffee, Baumwolle, Kautschuk und Palmöl. Bedeutung haben daneben Fisch, Textilien, Zement und Tropenfrüchte.

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Die Côte d’Ivoire ist seit 1975 Partnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Die GIZ ist mit einem Büro in Abidjan vertreten. 2002 geriet die Côte d’Ivoire in eine tiefgreifende politische Krise, die zu einer Einstufung als fragiler Staat führte. Während der bis 2011 andauernden Krisenzeit konnte die GIZ die laufenden Vorhaben unter Anpassung an die Postkonflikt-Situation weiterführen und rechnet künftig mit einem Ausbau des Projekt-Portfolios. Wegen ihrer Wirtschaftskraft, ihres Entwicklungsstandes und ihrer regionalen Bedeutung galt Côte d’Ivoire lange Zeit als potenzielles Schwellenland. Dank einer diversifizierten Agrarproduktion und einer darauf aufbauenden verarbeitenden Industrie erzielte das Land über viele Jahre ein konstantes Wirtschaftswachstum von über fünf Prozent. Côte d‘Ivoire ist Weltmarktführer bei der Kakaoproduktion (rund 40 Prozent) und nimmt auch bei Kaffee, Palmöl, Kautschuk, Cashew, Baumwolle und Bananen eine führende Rolle ein. Eine westlich orientierte, liberale Wirtschaftspolitik und stabile politische Verhältnisse förderten bis Ende 1999 diese Dynamik, die Côte d’Ivoire zu einem Wirtschaftsmotor in Westafrika machte. Die unterschiedliche Ressourcenausstattung einzelner Regionen führte allerdings zu Disparitäten und der Bedarf an Arbeitskräften zu kontinuierlichen Migrationsbewegungen aus den ärmeren nördlichen Nachbarländern Mali und Burkina Faso in den Süden des Landes.


05 Die Zusammensetzung der Bevölkerung ist dadurch sehr heterogen, mit einem Ausländeranteil von über 30 Prozent, vor allem in den Hauptanbaugebieten von Kakao und anderen landwirtschaftlichen Exportprodukten im Süden des Landes. Die Krise, die zur Einstufung des Landes als fragiler Staat geführt hatte, wurde mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft beendet. Seit Ende Mai 2011 ist eine neue Regierung im Amt. Die Normalisierung der Sicherheitslage, der politischen und wirtschaftlichen Situation sowie der internationalen Kooperationsbeziehungen schreitet seitdem rasch voran und eröffnet dem Land aussichtsreiche Zukunftsperspektiven. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führt die GIZ ein Programm zur ländlichen Wirtschaftsentwicklung und zum Erhalt der Biodiversität durch, an dem sich die EU mit einer Kombifinanzierung beteiligt. Ein weiteres Vorhaben fördert Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft, vor allem in der Landwirtschaft. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes führt die GIZ zwei Vorhaben zur Reform des Justiz- und Polizeisektors durch. Für die EU und die Weltbank hat GIZ International Services (GIZ IS) ein umfangreiches Projekt für die Wiedereingliederung von Ex-Kombattanten umgesetzt. Seit August 2011 unterstützt GIZ IS im Auftrag der EU die neue Regierung durch ein interdisziplinäres Beraterteam.

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Kakao war lange die Hauptquelle der Exporteinnahmen (bis zu 40 Prozent der Exporterlöse). Mittlerweile ist die Bedeutung des Kakaos zugunsten des Erdölsektors zurückgegangen. 2007 betrug der Anteil von Kakaobohnen am Exporterlös gemäß IWF-Angaben lediglich 28,8 Prozent, der Anteil von Erdölprodukten 34,4 Prozent. 2007 wurden 1,2 Millionen Tonnen Kakao produziert, ein Minus von 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kaffeeproduktion ist dagegen laut IWF um 45,9 Prozent auf 170,8 Tausend Tonnen gestiegen. Die Elfenbeinküste ist das wichtigste Lieferland von Rohkakao für den deutschen Markt. Die hiesigen Kakaoverarbeiter, Schokoladenproduzenten sowie der Lebensmitteleinzelhandel stehen in diesem Zusammenhang vor großen Herausforderungen: Politisch instabile Verhältnisse, stark fragmentierte und intransparente Lieferketten, fehlende kleinbäuerliche Organisationsstrukturen sowie der gefallene reale Weltmarktpreis für Kakao haben dazu geführt, dass ein großer Teil der Kakaobauern in Armut lebt. Die soziale Situation hat einen kritischen Punkt erreicht, viele Kakaoanbauer investieren nicht mehr in die Erneuerung ihrer Plantagen oder überlegen sogar ganz aus dem Kakaoanbau auszusteigen und auf lukrativere Nutzpflanzen umzusteigen.

Die Preise für Kakao schwanken stark und bieten den Bauern in der Côte d´Ivoire kein festes Einkommen.


07 Die Förderung der Kakaowirtschaft durch das Programm der GIZ steht im Einklang mit den Strategien zur Armutsminderung in den vier Partnerländern Kamerun, Ghana, Nigeria und Côte d’Ivoire. Es ordnet sich in das Programm für landwirtschaftliche Entwicklung Afrikas (Comprehensive Africa Agriculture Development Programme, CAADP) ein. Das Programm ist inhaltlich mit dem Cocoa Livelihoods Programm „Kakao als Existenzgrundlage“ vernetzt. Es wird von der Weltkakaostiftung (World Cocoa Foundation, WCF) kofinanziert, mit Mitteln der Bill & Melinda Gates Foundation sowie fünfzehn internationaler Unternehmer der Kakao- und Schokoladenindustrie. Ausgehend von einer Bedarfsanalyse mit Kakaoerzeugerinnen und Dienstleistern, unterstützt das Vorhaben in den beteiligten Ländern zwanzig öffentliche, zivilgesellschaftliche und private Partner, die unternehmerische Schulungen für 97.500 Bauern organisieren. In Zusammenarbeit mit dem Programm werden innovative Geschäfts-, Beratungs- und Finanzdienstleistungen entwickelt. Die Wettbewerbsfähigkeit kleinbäuerlicher Kakaobetriebe in Westafrika ist nachhaltig verbessert. Schulungen zur verbesserten Unternehmensführung werden in großem Umfang durch die Farmer Business Schools angeboten.

Nachhaltige Kakaowirtschaft in Côte d’ivoire: Für diese mühevolle Arbeit erhält der Kleinbauer in der Côte d´Ivoire der Zeit nur ein Drittel des Exportwertes der Kakaobohnen. Das Ziel ist den Gewinn der Bauern zu verdoppeln.

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2011 betrug die Ölförderung im Durchschnitt 38.000 Fass/Tag. Die Regierung hat im vergangenen Jahr die Explorationsrechte für die vor der ivorischen Küste vermuteten Ölvorkommen an eine Reihe internationaler Ölfirmen vergeben. Bis 2022 soll die Produktion auf 250.000 Fass/Tag gesteigert werden. Auch die Gasförderung soll erhöht und für die Verstromung und für den Export in Nachbarländer verwendet werden.


09 Nachdem der Bergbau durch die Krise in den letzten zehn Jahren stagnierte, sollen nun neue Lizenzen vergeben werden, um private Bergbauinvestoren ins Land zu holen. Nennenswert sind Gold-, Mangan-, Nickel- und Eisenvorkommen. Das von der Regierung vorgestellte Programm zur wirtschaftlichen Gesundung hat schon jetzt eine Aufbruchstimmung in der Geschäftswelt erzeugt. IWF und Weltbank halten das von der Regierung für 2012 verkündete Wachstumsziel von 8-9% für realistisch. Für die längerfristigen Aussichten wird es darauf ankommen, ob es tatsächlich gelingt, ausreichend Kapitalgeber zu gewinnen.

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Botschaft der Republik Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) Botschafter S.E. Herr Houadja Leon Adom Kacou Schinkelstraße 10 14193 Berlin Telefon+49 30 890 69 60, +49 30 890 696 103, +49 30 890 696 104 Fax+49 30 890 696 206 E-Mail: contact@ambaci.de Web: http://www.ambaci.de GIZ-Büro Côte d'Ivoire Landesdirektor/in Frank Bremer E-Mail: giz-cote-ivoire@giz.de

Impressum:

Dipl. Kfm. Azize Diabaté E-Mail: info@corfinaf.de Web: www.corfinaf.de Mobile Deutschland + 49 (0)176 60914695 Mobile Côte d’Ivoire + 22557299356 Produktion: Mediaproduction | Köln © Alle Fotos: Guenay Ulutuncok/laif, außer Seite 02: LUDOVIC/REA/laif, Seite 08: Vanessa Vick/Redux/laif, Seite: 09: Sven Torfinn/laif Quellen: Auswärtiges Amt, GIZ, Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V., OECD, IWF, Südwind


Deutsche Botschaft in Abidjan Botschafter Karl Prinz 39, Bvd Hassan II 01 BP 1900 Abidjan 01 Tel.: +225.22.44.20.30 Adresse, Öffnungszeiten, Erreichbarkeit in Notfällen Anschrift 39, Blvd. Hassan II (Blvd. de la Corniche) Abidjan - Cocody 01 B.P. 1900, Abidjan 01 Für Besucher ist die Botschaft Montag - Freitag von 09.00 - 12.00 Uhr geöffnet Außerdem erreichen Sie uns: Tel: + 225 - 22 44 20 30 Fax: + 225 - 22 44 20 41 Email: info@abidjan.diplo.de Notfälle In Notfällen können Sie den Bereitschaftsdienst außerhalb der Öffnungszeiten unter folgender Nummer erreichen: Tel: + 225 - 07 08 23 43

11 Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V. Friedrichstraße 206 10969 Berlin Der Eingang Friedrichstraße 206 befindet sich in der Zimmerstraße. Tel: + 49 (030) 20 60 71 90 Fax: + 49 (030) 20 60 71 9 108 E-Mail: berlin(at)afrikaverein.de


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