urbansketching visuelles Essay aus 20 SkizzenbĂźchern
urbansketching visuelles Essay aus 20 SkizzenbĂźchern
UrbanSketching ist im Trend Die digitalen Medien tun ihres dazu. Manchmal sind wir müde von der Flut von Eindrücke an den Bildschirmen. Im Jahre 2007 wurde aus einer Laune des Begründers Gabriel Capanario heraus ein Trend zum Zeichnen unterwegs. Mittlerweile sind es weltweit tausende die eine A rt persönlichen visuellen Journalismus betreiben. Im Internet werden diese Zeichnungen geteilt. Das Motto der UrbanSketchers lautet „Wir zeigen die Welt, Zeichnung für Zeichnug“. Meine ersten Skizzen unterwegs sind aus dem Jahre 2003 datiert. Seither habe ich viele Skizzenbücher vollgeskribbelt, mit Bleistift und Farbe.
Striche spazieren führen Für mich ist zeichnen vor Ort Entspannung, den Stift oder den Pinsel über ein Papier zu führen eine Leidenschaft. Vor Ort lasse ich mich ein – auf Dinge und Situationen. Es ist ein Dialog zwische den Objekten, meinen Augen, den Gedanken und dem Stift in meiner Hand. Dabei habe ich die Möglichkeit die Dinge in Teile zu zerlegen, zu abstrahieren, herauszuheben, abzuschwächen oder wegzulassen. Es ist die Anarchie der Empfindung.
Zeichnen kann man überall, ganz besonders vor der eigenen Haustüre – in St.Gallen. Wartezeiten am Bahnhof oder vor Terminen verkürze ich mir immer damit. Denn das Skizzenbuch und ein Stift ist sicherlich in meiner Tasche.
Ich warte auf den Bus 203, zehn Minuten am Marktplatz in St.Gallen. Nicht รถfters muss ich so lange warten.
Bereits im 2. Jahrhundert vor Christus siedelten die Kelten am Bodenseeufer, wo sich heute die Stadt Konstanz befindet. Der Name leitet sich übrigens vom römischen Kaiser Constatius II. ab. Wer sich auf Erkundungstour durch die vielseitige Stadt am Bodensee begibt, wird auch immer wieder auf Spuren der jeweiligen Zeit treffen – die berühmteste davon sicherlich die von Bildhauer Peter Lenk geschaffene Imperia, die Kirche und Adel zur Zeit des Konstanzer Konzils vor 700 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes auf den Arm nimmt. Diese Zeichnung sind an einem ruhigen Sonntag entstanden.
Die Farben des Herbstes am Seerhein. Der Hafen mit der Imperia und rechts das gotische MĂźnster von Konstanz.
Arbon im Wunderbar. Ein beliebter Treffpunkt auf ein Gespräch und ein Bier.
Oder im Sommer an der Promenade am Hafen. Der mobile Eisstand ist vor Ort.
Der 45 Meter hohe Wassertum der MaggiWerke in Singen habe ich รถfters betrachtet. Das Bauwerk aus dem Jahre 1907 fasziniert von seiner Konstruktion und seiner Eigenwilligkeit. Das Original der kleinen Skizze ist 15 mal 15 cm gross.
Das barocke Kloster Fischingen ist eine wunderschรถne Umgebung um in Ruhe zu zeichnen.
Zuhören, sich einlassen. Besonders inspirierend ist das jährlich stattfindende Poetenfest im Schlossgarten von Erlagnen / D. Namhafte Autoren lesen bei sommerlich schönem Wetter unter freiem Himmel.
In der Einkaufsstrasse in Erlangen / D, nahe der Arcaden, einem grossen Einkaufszentrum.
Bremgarten, ein historisches St채dtchen an der Reuss. Das vierte Wochenende im Oktober steht in der Altstadt im Zeichen des historischen Handwerks. Die Gassen sind voll. Etwa 70 Handwerksleute pr채sentieren in alter Kleidung Berufe wie K체fer, Schmied oder Gerber. Zwischen so vielen Menschen zu skizzieren ist eine Herausforderung, denn ruhige Pl채tze gibt es am Nachmittag nicht. Es sind an diesen zwei Tagen um die dreissigtausend Besucher. Diesmal habe ich auch gleich den Aquarellkasten und meinen dreibeinigen Hocker mitgenommen um noch eine wenig Komfort zu haben.
Ausstellung in Landsberg am Lech / D, mal von Aussen, mal von Innen gezeichnet. Die Säulenhalle mitten in der Stadt war frßher mal ein Pferdestall.
Heraklion auf Kreta. Hier kommen die Touristen am Flughafen an. Nur wenige besuchen die farbenfrohe Stadt an der NordkĂźste. Bei meinem Besuch im FrĂźhjahr vor Ostern war viel Betrieb auf den Strassen und in den Gassen.
Marokko, Land des Zaubers und der Emotionen, wo Licht und Schatten eine untrennbare Einheit bilden, wo Farben und Gerüche Ihr Zuhause haben. Die kurze Zeit die ich in Marokko verbracht habe sind intensiv in meiner Erinnerung. Die pulsierende Hafenstadt von Essaoira, die ruhigen Haine von Aganbäumen oder die unberührten Hänge des hohen Atlas. Eine immerwährende, durch nichts gestörte Harmonie, in der sich die gegensätzlichsten Farbtöne ergänzen, in einem schillernden Kaleidoskop aus Ocker- und Blautönen, aus Rot- und Grüntönen, nur übertroffen vom Licht. Erinnerungen, ergänzt durch meine Skizzen in denen ich einen kleinen Bruchteil festgehalten habe.
Das südfranzösische Saintes-Maries de la Mer, meist kurz nur Saintes-Maries genannt, gilt als heimliche „Hauptstadt“ der Camargue. Der Ort ist ein Wallfahrtsort, zu dem jedes Jahr Tausende von Gläubige pilgern. Deswegen zieht es mich nicht hierher. Seit meiner Jugend fasziniert mich die Camarge. Die Natur ist trotz der vielen Touristen einmalig und unvergleichlich, das Licht dieser Region zauberhaft. Diese Zeichnung entstand am Vormittag bevor die Souvenierläden öffneten.
Cathedrale Notre-Dame de Rouen ist eine der bedeutensten gotischen Kirchenbauten Frankreichs. Die heutige Kathedrale hat sieben Türm. Die Gründung der Kirche gehen aiuf das 11. Jahrhundert zurück.
Im Flugzeug , im Auto oder im Zug ... das Skizzenbuch ist der treue Begleiter. Bis jetzt konnten die elektronischen Tausenassageräte dem profanen, analogen Buch mit dem Stift den Rang noch nicht ablaufen. Vielleicht in einiger Zeit.
Der Stau dauerte länger...
Hauptbahnhof München. Ich warte auf den Anschlusszug ICE Richtung Frankfurt. Das dauert und somit ist Zeit für eine Skizze.
Guido Hättenschwiler graficad.ch | illustration & werbung Arbonerstrasse 6 | CH-9300 Wittenbach Tel 0041 71 290 09 09 | guido@graficad.ch www.graficad.ch © 2016 Guido Hättenschwiler
Die Anarchie meiner Wahrnehmung Niemand sagt mir, wie ich meinen Strich zu führen habe. Es gibt keine Wertung, kein genügend oder besser. Der Strich ist im Augenblick authentisch mit meinen Gedanken.