Jahrbuch 2004

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Die orange Welt 2004


Inhalt

Standorte und Highlights 2004 4

WeissLand West

6

WeissLand Mittel- und Osteuropa

8

WeissLand USA

8

WeissLand V.A.E.

9

WeissLand China, Hongkong

9

WeissLand Singapur

12

Jahresbericht Gebrüder Weiss-Konzern

18

Geschichte – Heidegunde und Paul Senger-Weiss (1968 – heute)

24

Fachbereiche

24

*orange way

28

WeissLand

30

Mittel- und Osteuropa

34

Westeuropa

36

Air & Sea

40

Logistik

42

Corporate Marketing & Sales und Branchenlösungen

46

Tochtergesellschaften

50

Gebrüder Weiss Paketdienst

54

IT-Services

58

Adressen von Gebrüder Weiss


Gebrüder Weiss-Partnerporträts

10

Partnerporträt Daikin

44

Partnerporträt Schneider Electric

22

Partnerporträt Elky

56

Partnerporträt Bosch


1 cm


. 1.1 Gebrüder Weiss in Originalgröße

Ein echter Stiastny: Wert 2 Mio. Euro Der Weg zur effizienten Logistiklösung ist bei Gebrüder Weiss vor allem eines: Ein intensiver Kommunikationsprozess zwischen dem Kunden und unseren praxiserfahrenen Logistikfachleuten. Abläufe analysieren. Ideen konzipieren, präsentieren, diskutieren, verwerfen, korrigieren, kombinieren …, bis die richtige Lösung entstanden ist. Eine Lösung, die den Gesamtablauf optimiert und dabei auch die Details berücksichtigt. Deshalb sind unsere Logistikfachleute auch Projektfachleute, die wissen, wie man Gruppen moderiert. Wie man das Potenzial von Konflikten nutzen kann. Und wie Ideen visualisiert werden. Da kann es schon mal vorkommen, dass auf einem von unserem Logistikchef Harry Stiastny gezeichneten Flipchart die Idee enthalten ist, mit der Sie Ihrer Firma EUR 2 Mio. einsparen. Logistiklösungen, die halten, was versprochen wurde.


Standorte und Highlights 2004

4

5

WeissLand West

Deutschland Mitarbeiter: 154 Standorte: 6

GW Memmingen:

ren neuen Mitgliedsländer durch-

Neue Ziele nach EU-Erweiterung

geführt. Statt wie bisher zweimal

Seit 10. Mai fährt GW Memmingen

geht es ab jetzt dreimal pro Woche

täglich direkt in die Tschechische

nach Polen, in die Slowakei und

Republik und nach Ungarn. Direkt-

nach Slowenien.

fahrten werden auch in die ande-

Generationenwechsel bei GW:

Heidegunde und Paul Senger-

Steuerruder übergeben Mit der

Weiss nach 36 Jahren der Verant-

symbolischen Übergabe des

wortung für GW von der operati-

Steuerrades durch Heidegunde

ven Geschäftsführung zurück und

Senger-Weiss an den neuen Vor-

wechselt in den Aufsichtsrat. Der

standsvorsitzenden Wolfgang

neue Vorstand besteht aus den

Niessner wurde der Generationen-

bisherigen Mitgliedern Wolfgang

wechsel am 17. Dezember erfolg-

Niessner und Peter Kloiber und

reich abgeschlossen. Zu Beginn

den ›Gebrüder Weiss‹, Wolfram

des neuen Jahres tritt das Ehepaar

und Heinz Senger-Weiss.

xvise expandiert in Österreich

GW unter zehn besten Arbeitge-

GW Graz wird größer

Um auch im Süden Österreichs

bern Österreichs Im Mai zeichne-

Umschlags- und Lagerflächen sind

sowie im angrenzenden neuen EU-

te die Zeitschrift trend »Österreichs

zu klein geworden, die Anforde-

Beitrittsland Slowenien eine rasche

beste Arbeitgeber« aus. Gebrüder

rungen der Kunden hingegen

und effektive Logistikberatung

Weiss erreichte Rang 9 und erhielt

gestiegen. In der Folge wurde der

durchführen zu können, hat xvise

zusätzlich den Sonderpreis »För-

Ausbau des Logistikzentrums GW

nach Wien und Lauterach am 1.

derung älterer Arbeitnehmer«.

Graz und die Neuorganisation der

Juni einen neuen Standort in Graz

Insgesamt nahmen 56 große und

bestehenden Lagergeschäfte

eröffnet. »Durch die Erweiterung

mittelständische Betriebe und

beschlossen.

auf drei Standorte sind wir jetzt

Organisationen an diesem Wettbe-

noch flexibler in Sachen Kunden-

werb teil. Bewertet wurden die

GW Linz umweltzertifiziert

betreuung und -beratung gewor-

Unternehmen und deren Manage-

GW hat ein Umweltmanagement-

den«, kommentiert Harry Stiastny,

ment auf Basis von Mitarbeiterbe-

System nach ISO 14001 eingeführt

Geschäftsführer von xvise inno-

fragungen zu den Themen Glaub-

und dieses am Beispiel der

vative logistics.

würdigkeit, Respekt, Fairness,

Niederlassung Linz extern zertifi-

Stolz und Teamorientierung.

zieren lassen. An die Richtlinien

Österreich Mitarbeiter: 2.415 Standorte: 51

müssen sich ausnahmslos alle GW-Niederlassungen halten.

Schweiz Mitarbeiter: 151 Standorte: 7

GW Schweiz neu strukturiert

GW Altenrhein baut an

Seit 1. Januar 2004 wird GW

Um 2.500 m2 Nutzungsfläche ist

Schweiz von Roland Gander ge-

GW Altenrhein erweitert worden.

leitet, der bislang Chef der Filiale

Jetzt stehen insgesamt 5.500 m2

Gebrüder Weiss Lauterach war

mit 4.000 Regalplätzen zur Verfü-

und jetzt zuständig ist für die

gung, wovon 2.900 (auf 2.500 m2

gesamte Region Schweiz, Vorarl-

Fläche) beheizbar sind. Damit wer-

berg sowie den südwestdeutschen

den weitere Entwicklungsmöglich-

Raum.

keiten und dadurch verstärkte Marktpräsenz in den Bereichen Lager- und Distributionslogistik geschaffen.


Alle Mitarbeiterzahlen sind Durchschnittswerte des Geschäftsjahres 2004 (Konsolidierung nicht berücksichtigt). Auf den Landkarten sind aus Platzgründen nur die Hauptstandorte eingezeichnet, angegeben sind aber alle Standorte (inkl. Zollbüros, Logistikzentren, Repräsentanzen etc.).

Italien (Südtirol) Mitarbeiter: 2 Standorte: 1


Standorte und Highlights 2004

6

7

WeissLand Mittel- und Osteuropa

Tschechien Mitarbeiter: 261 Standorte: 7

Ungarn Mitarbeiter: 138 Standorte: 2

GW Brünn zieht um Sowohl

unumgänglich. Mit 1. Oktober

gestiegene Anforderungen des

übersiedelte das GW-Team in das

Marktes und der Kunden als auch

neue Gebäude im Central Trade

beengte Verhältnisse in den bishe-

Park Modrice, wo jetzt rund

rigen Räumlichkeiten in der Slatina

2.000 m2 Lagerhalle sowie weitere

Turanka 56 machten den Umzug

450 m2 modernst eingerichteter

der Gebrüder Weiss-Filiale Brünn

Büros zur Verfügung stehen.

GW Dunaharaszti bietet zwei

Quantensprung im Export

neue Destinationen an Hungaro-

Durch intensive Marktanstrengun-

weiss Dunaharaszti hat mit Beginn

gen konnte das ungarische GW-

des Jahres 2004 seine Direktab-

Team unter Landeschef Alfred

fahrten um zwei Destinationen

Gastgeb das Sendungsaufkom-

erweitert. Jetzt wird jeden Dienstag

men im Export 2004 um 150%

nach Arad (Rumänien) und nach

gegenüber dem Vorjahr steigern.

Kiev (Ukraine) transportiert.

Slowenien Mitarbeiter: 18 Standorte: 1

GW verbindet Zagreb und Ljubl-

Diese neue Relation hat deshalb

jana Seit 1. Mai bestehen die

eine große Bedeutung sowohl für

zweimal wöchentlich durchgeführ-

GW Zagreb als auch für die Filiale

ten Direktverkehre zwischen Ljubl-

in Ljubljana, weil die Handelsbe-

jana und Zagreb. Transportiert

ziehungen zwischen den Ländern

wird Sammelgut, teilweise aus

Kroatien und Slowenien stark

Slowenien, sowie Transitgüter aus

wachsen.

Ländern der Europäischen Union.

Kroatien Mitarbeiter: 31 Standorte: 3

GW Zagreb bezieht neuen Logis-

das Siemens Archiv-Lager. Zudem

tikterminal Seit April stehen dem

wurden zwei neue Referenzkunden

GW-Team dem EU-Standard ent-

für die Bereiche Importverzollun-

sprechende 4.000 m2 Umschlags-

gen, Lagerlogistik und nationale

und Bürofläche zur Verfügung.

Distribution gewonnen.

Umgesiedelt wurden das gesamte Lager von Siemens Kroatien sowie

Serbien-Montenegro Mitarbeiter: 5 Standorte: 2

Neue Standorte in Serbien-Mon-

wohner gewachsen. Am Hauptsitz

tenegro Seit Mai ist GW in Ser-

in Novi Beograd werden Teil- und

bien-Montenegro operativ tätig.

Komplettladungen abgewickelt. In

Mit der Eröffnung zweier neuer

Subotica werden alle speditionel-

Niederlassungen in Belgrad und

len Dienstleistungen außer Luft-

Subotica ist das Marktgebiet von

fracht, Seefracht und Bahn ange-

Gebrüder Weiss um mehr als

boten.

100.000 km2 und 8 Millionen Ein-


Slowakei Mitarbeiter: 51 Standorte: 4

Neue Leitung für GW Zilina

Manipulationstechnik sowie meh-

Am 1. Januar 2004 bekam die GW-

rere Jahre Erfahrung im Spedi-

Niederlassung in Zilina (Slowakei)

tionswesen auf. Bei GW obliegt

eine neue Leitung: Robert Mrvis

ihm der Verkauf in der Nord- und

weist ein abgeschlossenes Stu-

Mittelslowakei.

dium des Faches Verkehrs- und

Bulgarien Mitarbeiter: 36 Standorte: 4

Rumänien Mitarbeiter: 36 Standorte: 3

Jetzt auch Luftfracht im Pro-

tungspalette aufgenommen. Im

gramm Seit Jahresbeginn hat GW

Anfangsstadium arbeitet Gebrüder

in Bukarest, Rumänien, die Abwick-

Weiss mit der am Flughafen Otopen

lung von Luftfrachtsendungen –

ansässigen Spedition Go-Trans,

Export und Import – mit eigenem

einem rein rumänisches Unterneh-

lokalen Personal in seine Dienstleis-

men mit 35 Mitarbeitern, zusammen.


Standorte und Highlights 2004

8

9

WeissLand USA

USA Mitarbeiter: 31 Standorte: 5

WeissLand Vereinigte Arabische Emirate

Vereinigte Arabische Emirate Mitarbeiter: 11 Standorte: 1

Weiss-Rohlig Dubai eröffnet

Dubai ist die Al Mansoori Group.

Im Oktober wurde gemeinsam mit

Mit Dubai erweitert der Vorarlber-

unserem Partner Röhlig & Co in

ger Logistikkonzern sein interna-

Dubai eine neue Niederlassung

tionales Netzwerk um einen geo-

eröffnet. Lokaler Geschäftspartner

strategisch wichtigen Standort.

der Weiss-Rohlig U.A.E. LLC


WeissLand China, Hongkong

China und Hongkong Mitarbeiter: 164 Standorte: 12

Weiss-Rohlig-Büro in Shanghai erweitert Am 6. November hat Österreichs Vizekanzler Hubert Gorbach das neue Büro des Joint Ventures Weiss-Rohlig in Shanghai im Rahmen einer Feier offiziell eröffnet. Trotz dichtem Besuchsprogramm hatte es sich der Vizekanzler und Infrastrukturminister nicht nehmen lassen, die kürzlich bezogenen neuen Räumlichkeiten in der Hubin Road in Shanghai persönlich zu besichtigen. Grund der Erweiterung war akuter Platzmangel des sich sehr dynamisch entwickelnden Standortes.

WeissLand Singapur

Singapur Mitarbeiter: 17 Standorte: 2


Partner

Der Klimageräte-Hersteller Daikin strukturierte um, suchte einen globalen Partner als einzigen Logistikdienstleister und hat diesen in GW gefunden. Seitdem sind Mario Renner und Michael Fischlein unzertrennlich. Beinahe.

Daikin ist im Industrie-Viertel Campus 21 in Brunn am Gebirge eingemietet, ein mit unzähligen Firmenlogos bestückter Büroblock nach dem anderen. Dazwischen Cafés und ein McDonald’s. Im Büro begrüßen sich Mario Renner, Repräsentant von GW Wien, und Daikins Sales Planning Manager Michael Fischlein wie gute, alte Freunde. Der eine, Mario Renner, ist blond, blauäugig, sportlich und isst am liebsten Nudeln. Sein Partner, ein Deutscher, der nach seinem Studium in Wien hängen geblieben ist, hat dunkles Haar, braune Augen und ein Lächeln wie Tom Cruise. Am liebsten isst er – Nudeln! Es begann vor zwei Jahren. Daikin Central Europe, die Tochtergesellschaft von Daikin Europe, einer der führenden Hersteller von Klimageräten mit Hauptsitz in Ostende, hat nach einer Ausschreibung beschlossen, die Lagerung und Distribution seiner Produkte an GW zu übertragen. Grund der Ausschreibung waren Quali-

tätsprobleme beim Mitbewerber sowie generell der Plan, den Osten künftig nicht mehr über die Zentrale in Ostende zu beliefern, sondern über eigene Lager. »Wir suchten einen globalen Partner«, erklärt Michael Fischlein. »Das in elf Ländern tätige Tochterunternehmen Daikin Central Europe sollte künftig von einem einzigen Dienstleister unterstützt werden.« Die Ausschreibung enthielt folgende Anforderungen: Ein zentralisiertes Lager plus Regionallager im Osten, Tracking & Tracing, papierlose Kommunikation und Transporte. »Unser Logistik-Supervisor Jean Dimanche und ich schauten uns alle eingereichten Präsentationen an, begutachteten die angebotenen Lager, verglichen die Preise und schlugen dem Mutterhaus in Ostende Gebrüder Weiss vor.« Ostende gab das OK – GW bekam den Zuschlag. »An meinem 36. Geburtstag erfuhr ich es«, freut sich der für das Daikin-Projekt zuständige Mario Renner heute noch über das besondere Geschenk. Ausschlaggebend für den Zuschlag war, dass die GW-Standorte wie maßgeschneidert ins Konzept von Daikin passen und GW seine regionalen Stärken besonders gut ausspielen konnte. So wurde am Standort


Danke an »H&M« sowie »Zara« für die Einkleidung unserer hier abgebildeten »Models«. Stylistin: Evelyn Nothnagl

»Wir lösen Probleme durch Gespräche.«

Michael Fischlein, Sales Planning Daikin

Mario Renner, Vertrieb GW-Wien

Wien das DACE-Zentrallager installiert. Und von hier aus wird nun die gesamte Bedarfsplanung der weiteren vier Regionallager an den GW-Standorten in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien gesteuert. Informationstechnisch erfolgt die gesamte Bestandsmanagement-Steuerung für alle Standorte über die GW-ELK-Lagerlogistik-Software. Richtig los ging es Mitte Mai 2003 – mit dem Wechsel vom gekündigten Mitbewerber zum neuen Partner GW sowie der Einrichtung des Zentrallagers in Wien. »Wir beide haben 17 LKWs händisch beladen!«, erinnert sich Michael Fischlein an den Tag, als sich er und Mario Renner – einmal nicht so schick wie üblich gekleidet – unter die Lagerarbeiter gesellt hatten. Eine solche Aktion schweißt zusammen! Hauptgrund aber, weshalb diese Geschäftspartnerschaft so gut funktioniert, ist der direkte, persönliche Kontakt, den das hervorragend auf einander abstimmte Duo von Anfang an miteinander gepflegt hat. »Wir lösen Probleme durch Gespräche«, sagt Mario Renner, und Michael Fischlein fügt hinzu: »Der Informationsfluss ist uns sehr wichtig!« Habt ihr zwei denn täglich Kontakt? Mario Renner: »Nee, so schlimm ist es nicht!« Michael Fischlein: »Das tät ja keiner aushalten!«

Jean Dimanche, Logistik Supervisor Daikin

Klimagerät von Daikin, Hotel de France, Wien

In den frühen 70er-Jahren wurde Daikin Europe in Ostende, Belgien, gegründet. Heute werden bereits 80% der in Europa verkauften Geräte auch in Europa produziert. 2004 verzeichnet Daikin Europe mit 1.800 Mitarbeitern einen Umsatz von EUR 1,134 Mrd. und ist damit das führende Unternehmen im europäischen Klimamarkt. Das neue Büro von Daikin Central Europe in Brunn am Gebirge bei Wien (insgesamt 80 MitarbeiterInnen) sorgt mit 10 MitarbeiterInnen seit 2003 für mehr Kundennähe auf dem heimischen Markt, und die weiteren 10 Länder (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Serbien-Montenegro, Bosnien- Herzegowina, Mazedonien, Kroatien und Slowenien) werden auf die verbleibenden MitarbeiterInnen aufgeteilt. Mit GW führt Daikin Beschaffungstransporte aus Belgien sowie Lagerung und Auslieferung in die osteuropäischen Märkte durch. In der Hauptsaison, im Juli 2004, erfolgten 352 Auslieferaufträge mit insgesamt 2.689 Positionen. Daikin Airconditioning Central Europe Handels-GmbH Abteilung Österreich Campus 21, Europaring F12/402 A-2345 Brunn am Gebirge Tel.: +43/2236/325 57, Fax: +43/2236/325 57-900 E-Mail: office@daikin.at


Jahresbericht

Gebrüder Weiss Holding AG Jahresbericht 2004

12 13

Das Wirtschaftsjahr 2004 ist für Gebrüder Weiss sehr erfolgreich verlaufen. Umsatz, Wertschöpfung und operatives Ergebnis konnten gegenüber dem bereits sehr erfreulichen Jahr 2003 weiter gesteigert werden. Die besonderen Herausforderungen wie die Einführung von Road-Pricing in Österreich und die EU-Erweiterung per 1. Mai wurden – aufgrund gezielter Vorbereitung – bewältigt. Sowohl das Dienstleistungs-Angebot als auch das »orange Netzwerk« wurden erweitert, Qualität und Kundenzufriedenheit konnten messbar erhöht werden. Wie bereits in den Jahren zuvor wurden substanzielle Investitionen vorgenommen. Die Anzahl der MitarbeiterInnen ist gestiegen und Gebrüder Weiss wurde als einer der besten Dienstgeber Österreichs ausgezeichnet. Der angekündigte Generationswechsel an der Konzernspitze wurde durchgeführt. Im Bereich Infrastruktur gab es wesentliche Veränderungen. In erster Linie muss die Klärung der Standortfrage Wien hervorgehoben werden. Es ist gelungen, den Verkauf der Altanlage St. Marx und den Erwerb eines mehr als 100.000 m 2

Nettoumsatz 708,3

607,2 573,9 555,2 499,5

405,8

318,7 283,8 RWJ 2001

200 94/95

95/96

96/97

97/98

Die Kapazität in Graz wurde ausgebaut und für die Filiale Maria Saal/Kärnten wurden Grund und Gebäude in Pacht bzw. Eigentum übernommen. Am Standort Passau wurde eine angrenzende Liegenschaft erworben und ein Budget für Aus-/ Umbau genehmigt, in Brno/Tschechien fand die Eröffnung der neuen Anlage statt. Die Bauarbeiten in Senec/Slowakei wurden begonnen und die Übersiedlung in Zagreb abgeschlossen. Eine Landesorganisation in Serbien-Montenegro wurde mit Hauptsitz Belgrad und der operativen Plattform Subotica gegründet.

423,6

357,4 322,8

großen Areals südlich von Wien parallel abzuwickeln. Eine Gesamt-Investitionssumme in Höhe von EUR 50 Mio. wurde für die Errichtung des neuen Terminals in Maria Lanzendorf freigegeben; die Fertigstellung ist für Mitte 2006 geplant. Damit wird eine Konzentration von Logistik-, Landverkehrs- und Air & Sea-Aktivitäten in der Region Ost-Österreich erstmals möglich sein. Optimale Arbeitsbedingungen und die bessere Nutzung von Synergien werden auch die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen. Nachdem die Logistik-Zone-Tirol zu 100% erworben wurde, konnte auf diesem Areal in Hall eine moderne Umschlagsanlage errichtet und in Betrieb genommen werden. In Wels/Pernau wurde der Grundstein zur neuen Logistik-Anlage in Nähe des Kombiterminals gelegt, womit die Präsenz in einem der bedeutendsten Wirtschaftsräume Österreichs nachhaltig verstärkt wurde. In Sulz/Vorarlberg wurde in eine vergrößerte Paketanlage investiert.

98/99

99/00

00/01

2002

2003

2004

Ein weiterer Schwerpunkt wurde bei der Personalentwicklung gesetzt. In Ergänzung zu dem bestehenden Aus- und Weiterbildungsangebot wurde ein neues Programm zur Aufnahme und Qualifizierung von Trainees und High Potentials eingeführt. Damit soll deutlich unterstrichen werden, dass Gebrüder Weiss dem »menschlichen


GW-Vorstand 2005: V.l.n.r. Wolfram Senger-Weiss, Wolfgang Niessner, Peter Kloiber, Heinz Senger-Weiss.

Faktor« in der Dienstleistung die entsprechende Bedeutung zumisst. Eine weitere Initiative soll den internationalen Personal- und Erfahrungsaustausch verstärken. Die Landverkehre – national wie international – haben wieder einen hervorragenden Beitrag geleistet. Die stärkere Vernetzung der einzelnen Gebrüder-Weiss-Häuser wurde ebenso erreicht wie die Festigung und der Ausbau der internationalen Partner-Beziehungen. Die weitere Harmonisierung der Standards wird angestrebt, um Produktivität und Qualität auf höchstem Niveau zu stabilisieren. Mit der durchgängigen Einführung der neuen Speditions-Software wurde ein bedeutender Fortschritt erzielt. Durch den EU-Beitritt der Slowakei, Sloweniens, Tschechiens und Ungarns haben sich die Voraussetzungen in diesen Ländern völlig verändert. Der – durch den Wegfall der Verzollung – vereinfachten Abwicklung stehen erhöhte Anforderungen bezüglich Laufzeiten, Auslastung und Kommunikation gegenüber. Im Rahmen des EU-Fit-Programmes wurden die lokalen GW-Organisationen sorgfältig auf diese neue Situation vorbereitet. Es bedarf aber weiterer, intensiver Anstrengungen, um die gesteckten Mittelfrist-Ziele zu erreichen. Besondere Erwähnung verdient wieder der Paketdienst, der unter der Marke DPD auch im Jahre 2004 die Markt- und Qualitätsführerschaft in Österreich verteidigen konnte.

Bereits in den vergangenen Jahren hat GW deutliche Akzente hinsichtlich Logistik gesetzt. Dieser Trend wurde im Berichtsjahr weiter verstärkt. Mit individuellen, kundengerechten Lösungen wurde der verstärkten Nachfrage Rechnung getragen. Wesentliche Outsourcing-Projekte konnten in verschiedenen Ländern für international renommierte Kunden realisiert werden. Die im eigenen Haus entwickelten IT-Applikationen für Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik finden hohe Akzeptanz.

Aufteilung der Wertschöpfung auf die Bereiche


Jahresbericht

14 15

Heidegunde Senger-Weiss, Wolfgang Niessner.

Ganz allgemein konnte GW seinen Ruf als innovatives und finanziell erfolgreiches Unternehmen festigen, was mehrere Auszeichnungen und Preise bestätigt haben. In diesem Zusammenhang muss auch die Übernahme von E.T. Logistics durch GW erwähnt werden, womit dem Bereich tectraxx (Lösungen für Kunden im Hightechbzw. Telekommunikations-Segment) der Einstieg in die Repair-Logistik gelungen ist. Die Zusammenarbeit mit der Bremer Überseespedition Röhlig & Co hat sich 2004 weiter verstärkt. Das Joint-Venture Weiss-Rohlig in China erhielt die A-Lizenz, was wesentlich bessere Chancen in diesem stark wachsenden Markt bringt. Insgesamt betreibt Weiss-Rohlig China zum Ende des Berichtsjahres bereits 11 Niederlassungen und beschäftigt über 130 MitarbeiterInnen. Dazu kommt die sehr positive Entwicklung von WeissRohlig Hongkong und Singapore. Durch den frühzeitigen Aufbau einer GW-Organisation in diesem schwierigen, aber sehr wachstumsintensiven Markt gelingt es – auch gegen »Global Players« –, Kunden und Marktanteile zu gewinnen. Mit der Gründung von Weiss-Rohlig in Dubai wurde eine eigene, von GW geführte Organisation an dieser wichtigen Drehscheibe in Nahost geschaffen. Der Standort USA hat sich im Berichtsjahr – nach der Neugründung von 5 Weiss-Rohlig-Stützpunkten in 2003 – planmäßig entwickelt und für weiteres Wachstum vorgesorgt. Nach 36-jähriger Tätigkeit an der Spitze von Gebrüder Weiss haben Heidegunde und Paul Senger-Weiss per Jahresende den angekündigten Wechsel von der operativen Geschäftsführung in den Auf-

sichtsrat vollzogen. Die Übergabe an den neuformierten Vorstand, Wolfgang Niessner, Peter Kloiber, Wolfram und Heinz Senger-Weiss, erfolgte im Rahmen einer stimmungsvollen Feier in Anwesenheit des GW-Top-Managements. Der neue Vorstand drückte – auch namens der Belegschaft – dem überragenden UnternehmerEhepaar, Heidegunde und Paul Senger-Weiss, seinen besonderen Dank für deren außergewöhnliche Leistung aus, die GW zu einem österreichischen Spitzenunternehmen von europäischem Rang gemacht hat. Es ist eine große Aufgabe, dieses Werk fortzusetzen und die Unabhängigkeit und den Charakter von Gebrüder Weiss für die nächsten Generationen zu sichern. Worte des Dankes müssen an dieser Stelle auch den Gesellschaftern, Aufsichtsräten, Kunden, Partnern und Freunden des Hauses für die Unterstützung sowie den MitarbeiterInnen von GW für ihr Engagement ausgesprochen werden.

Lauterach, am 08. Juni 2005

Heidegunde Senger-Weiss e.h.

Wolfgang Niessner e.h.



1 cm

16 16


. 1.1 Gebrüder Weiss in Originalgröße

Abgestempelt Aus der Nähe betrachtet, werden einige unserer Mitarbeiter regelmäßig abgestempelt. Denn damit Ihre Waren rund um die Welt gut und effizient reisen können, ist ein starkes Logistiknetzwerk notwendig. Ein Netzwerk, bestehend aus leistungsfähigen Partnern vor Ort. Ein Netzwerk, dessen Partner aber auch exzellent zusammenspielen. So ein Netzwerk baut man nicht am Telefon oder via E-Mail, sondern durch persönliche Beziehungen. Und das bedeutet für manche GW-Mitarbeiter ein randvoll gestempelter Reisepass. So einfach ist das. Und so kompliziert. Damit Sie als GW-Kunde überall auf dieser Welt jemanden haben, der sich für Ihre Güter mit persönlichem Engagement einsetzt. Globale Transportlösungen ganz persönlich.


Geschichte

Abschied in die Zukunft: 36 Jahre Gebrüder Weiss mit Heidi und Paul Senger-Weiss

18 19

Mit Ende des Jahres 2004 wechselten Heidi und Paul Senger-Weiss aus der operativen Geschäftsleitung in den Aufsichtsrat – Rückblick auf eine aufregende, erfolgreiche Zeit, durch die sie unser jahrhundertealtes Familienunternehmen begleitet haben. GW ist in den vergangenen 36 Jahren einen Weg vielfacher positiver Veränderungen gegangen. Ein Schlüssel zum Erfolg war, dass Heidi und Paul Senger-Weiss nie die Bodenhaftung und Bescheidenheit, aber auch nie den Glauben an die Zukunft verloren haben: »Wir wissen, dass wir uns damals wie heute jeden Erfolg tagtäglich wieder neu durch persönlichen Einsatz aller Mitarbeiter hart erarbeiten müssen.« Im Mai 1968 war Ferdinand Weiss, der die Firma seit 1921 durch äußerst schwierige Zeiten geführt hatte, unerwartet verstorben. Die Verantwortung für das Familienunternehmen übergab er an seine Tochter Heidi, gerade 27 Jahre jung. Ein wenig später konnte sie diese gemeinsam mit Ehemann Paul Senger-Weiss tragen. Damals war Gebrüder Weiss eine anerkannte, finanziell solide, österreichische Inland-Stückgut-Spedition und in fast allen Bundesländern vertreten. Die Auslandsverkehre beschränkten sich weitgehend auf die Abwicklung und Verzollung von Importwaggons. Im Export hatte sich GW ausländischer Drehscheiben bedient. Lediglich in der Luftfracht hatte GW begonnen, selbst aktiv zu werden. »Und dann gab es noch Gebrüder Weiss Hamburg, unser Tor nach Übersee«, denkt Paul Senger-Weiss zurück an die Zeit vor dreieinhalb Jahrzehnten. Mit Hilfe tüchtiger Manager – eine Generationenablöse war allerdings umgehend fällig – hat das Ehepaar Senger-Weiss damals eine Reihe von Veränderungen in die Wege geleitet, die das

Unternehmen sehr geprägt haben. Aus der OHG wurde schon 1972 eine GmbH. Die Finanzierung und Kapitalausstattung wurde neu geregelt. Internationalisierung Ein wesentlicher Schritt war die Internationalisierung der Verkehrsnetze. 1970 startete GW Dornbirn den ersten europäischen LKW-Direktsammelverkehr von Rotterdam nach Vorarlberg. Kurz darauf wurden eigene LKW-Verbindungen mit Großbritannien, Deutschland und Skandinavien etabliert und auf ganz Österreich ausgedehnt. Heute verbindet ein dichtes Netz an zeitgetaktetem Verkehr alle wichtigen europäischen Wirtschaftszentren direkt mit den sechs wesentlichen österreichischen Wirtschaftsregionen. In dieser Dichte und Flächendeckung ist Gebrüder Weiss in Österreich zur führenden Europaspedition geworden. Auch im Überseebereich wurde stark investiert. Verkehrsverbindungen mit dem Nahen Osten, mit Japan (damals auch via Transsibirische Eisenbahn), USA und Kanada, in Afrika, vor allem mit dem damals boomendem Nigeria und eine weltweite Vernetzung in der Luftfracht wurden schon in den 70er-Jahren aufgebaut. Zu Beginn der 80er-Jahre lag der Anteil des internationalen Geschäfts des GW-Konzerns in Europa und Übersee bereits bei ca. 2/3. Wesentlich dabei war es, ein Netz an kompetenten, zumeist langjährigen Partnern zu etablieren, die in ihren Ländern ebenso stark verankert waren wie Gebrüder Weiss in Österreich. Neue Standorte Stark vorangetrieben wurde die Erneuerung und der Ausbau des Niederlassungsnetzes. Die nach 1945 verlorenen Filialen in der Schweiz und in Süddeutschland wurden wieder eröffnet. Neue Standorte mussten überall in

1968

1970

1972

1973

Ferdinand Weiss verstirbt unerwartet. Seine Tochter Heidi übernimmt gemeinsam mit ihrem Ehemann Paul die Verantwortung für die Firma.

Startschuss zur Internationalisierung der Verkehrsnetze.

Aus der OHG wird eine GmbH. Finanzierung und Kapitalausstattung werden neu geregelt.

Die erste elektronische Datenverarbeitungsanlage wird für die Buchhaltung in Vorarlberg installiert.


Heidi und Paul Senger-Weiss, 1968.

Österreich gesucht werden, möglichst auf Eigengrund und vor allem mit guter Verkehrsanbindung, nicht nur zum hochrangigen Straßennetz, sondern auch zur Schiene. In den 70er- und 80er-Jahren wurde das österreichische Niederlassungsnetz komplett erneuert. Es gibt heute nur noch eine einzige GW-Niederlassung, die an der selben Stelle schon 1968 bestanden hatte, das ist Feldkirch. Um 1970 wurde in Linz, Wels und Feldkirch gebaut; 1973 geht in Lauterach eine Außenstelle der Niederlassung Dornbirn in Betrieb; 1978 ist eine neue Anlage in Innsbruck startbereit; 1980 die in Graz. 1981 wird die lang ersehnte Anlage am Güterbahnhof Wolfurt – nach über 10 Jahren Verhandlungen mit den ÖBB – ins GW-Netz integriert. Gebrüder Weiss Bregenz hatte Platz gemacht für den Bau des Festspielhauses. Im selben Jahr ziehen die Wiener Kollegen in ihren neuen Speditionsterminal in St. Marx. Und 1985 wird in Linz eine neue, damals hoch moderne Umschlagsanlage bezogen, die noch heute zu einer der besten im Konzern zählt. Gleichzeitig wird in Lauterach ein großer Terminal für die Filiale Dornbirn fertig gestellt. Hierhin zieht auch die GW- Zentrale – nach 400 Jahren Fussach und 110 Jahren Bregenz. Im Juli 1985 wird der neue Firmensitz in Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger und Landeshauptmann Dr. Herbert Kessler feierlich eröffnet. 1986 wird mit der Inbetriebnahme des Terminals in Salzburg das österreichische Niederlassungsnetz komplettiert.

All diese Anlagen wurden der Geschäftsentwicklung entsprechend laufend erweitert und modernisiert, getreu dem GW-Grundsatz: »Keine Investition in eine ungewisse Zukunft, sondern jeweils dem kalkulierbaren Bedarf entsprechend.« In jüngster Zeit wurden – vor allem dank des Verhandlungsgeschicks von Paul SengerWeiss – noch die beiden Großterminals LZT in Hall in Tirol und das Logistikcenter am Welser Kombiterminal realisiert. Ausdehnung im europäischen WeissLand Die Regionalisierung des Unternehmens erfolgte gezielt in den Ländern, in denen keine entsprechenden Partner vorhanden waren. Ab Ende 1989, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, begann GW in die östlichen Nachbarländer zu expandieren, und zwar als Vollspedition mit eigenen Anlagen. Nach der Firmengründung in Ungarn 1989 folgten im Geschäftsjahr 1991/92 eigene Tochterfirmen in Prag, Bratislava und Slowenien. Nach der Jahrtausendwende in Kroatien, Rumänien, Bulgarien und SerbienMontenegro. Die Filialnetze in den neuen Weiss Ländern wurden laufend erweitert. Übersee-Expansion Schon in den 70er-Jahren erkannte Paul Senger-Weiss das wirtschaftliche Potenzial Chinas und schloss erste Kontakte mit dem Reich der Mitte. Gemeinsam mit seiner Frau und einer kleinen Wirtschaftsdelegation reiste er 1978 – im Jahr des Pferdes – nach China. Bis zur Konkretisierung des ersten eigenen Standortes dau-

1978

1980

1985

1986

Paul Senger-Weiss nimmt erste Kontakte mit China auf.

Anteil des internationalen Geschäfts liegt bei 70%.

Nach 400 Jahren Fussach, 110 Jahren Bregenz zieht die GW Zentrale nach Lauterach. Die neue Anlage wird mit einem großen Fest eröffnet.

Erste integrierte Logistiklösung für einen Großkunden wird realisiert. Die neue Niederlassung in Salzburg komplettiert österreichisches Netzwerk.


Geschichte

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erte es allerdings bis zum nächsten Jahr des Pferdes 1990. GW war aber eine der ersten europäischen Speditionen, die ein eigenes Büro in Shanghai und etwas später in Quingdao eröffnete. Es folgte weiters eine Firmenübernahme in Hongkong. Mit der Gründung des Joint Ventures ›Weiss-Rohlig‹ zwischen Gebrüder Weiss und der Bremer Spedition Röhlig 1999 erfuhr das Überseenetzwerk des GW-Konzerns einen starken Entwicklungsschub mit Standorten in Singapur und 8 weiteren in China. 2003 kam die Etablierung in den USA (5 eigene Standorte) und 2004 in Dubai, der Transportdrehscheibe des Nahen Ostens. Ein Meilenstein konnte in diesem Jahr in China erreicht werden: Mit der Erteilung der A-Lizenz wurde GW in China zur Vollspedition mit über 150 Mitarbeitern an insgesamt 11 Standorten! Technologische Erneuerung 1972 fiel bei GW die Entscheidung, in eine moderne, elektronische Datenverarbeitungsanlage zu investieren. Im Folgejahr durfte sich die Vorarlberger Buchhaltung über einen Elektronenrechner mit Lochkarten-Speicher freuen, der – sparsam wie immer – mit einem Industrieunternehmen geteilt wurde. Damit war GW eine der ersten Speditionen Österreichs, die in moderne Technologie investiert hat, vor allem auch in Softwareentwicklung und in Fachpersonal. »Seither haben wir unsere führende und innovative Stellung im IT-Bereich in unserer Branche beibehalten«, sind Heidi und Paul Senger-Weiss stolz. Die elektronische Vernetzung aller Standorte des GW-Konzerns wurde bereits 1990 abgeschlossen. InternetSendungsinformationen lieferte der GW-Konzern seinen Kunden schon seit 1997. Und mit der Gründung der Tochtergesellschaft inet-logistics 1999 sicherte sich GW auch im Segment des webbasierten Logistikmanagements einen führenden Rang in der europäischen Spedition. Neue Produkte im Transportbereich Klare Akzente gesetzt haben Heidi und Paul Senger-Weiss in den letzten 36 Jahren auch bei der Entwicklung von neuen, speditionellen Dienstleistungsprodukten. Anfang der 80er-Jahre wurden mit dem Einsatz von Wechselbrücken erstmals System-

1988 Startschuss für den Paketdienst DPD (damals APS). BreakEven-Menge wird nach 10 Monaten erreicht.

verkehre innerhalb des GW-Netzes und international mit Partnerspeditionen aufgebaut, mit fixen Abfahrtszeiten und Laufzeitgarantien. Damit wurde die Basis für alle weiteren Speditionsprodukte gelegt – von Weiss24 bis Orange on Time. »Ein Volltreffer war zweifellos die Pionierleistung im Paketbereich in Österreich«, erinnert sich Paul Senger-Weiss an den 2. Mai 1988, den Startschuss für den DPD (damals APS) – den ersten flächendeckenden 24h-Paketdienst in Österreich. Bereits nach 10 Monaten erreichte diese gemeinsam mit zwei weiteren Speditionen betriebene Firma die Break-Even-Menge von 5.000 Paketen pro Tag. »Ein Joint Venture hatte uns damals in der Branche niemand zugetraut. Wir sind aber noch heute im österreichischen DPD gemeinsam als Marktführer erfolgreich tätig. Dies vor allem aufgrund der ausgezeichneten Qualität, wie zum Beispiel der lückenlosen Videoüberwachung in allen Anlagen.« Logistiklösungen und Branchenvertiefung Zukunftsweisend war auch das Engagement in Richtung moderner und für die Kunden maßgeschneiderter Logistiklösungen. Bereits 1986, als der Begriff »Logistik« den meisten unbekannt war, übernahm GW für einen Großkunden in Vorarlberg sowohl Lagerhaltung als auch Transportmanagement und realisierte erfolgreich eine integrierte Logistiklösung. In den folgenden Jahren wurde massiv in den Aufbau von Logistikkompetenz investiert, sowohl in Anlagen, vor allem aber in das Know-how der Mitarbeiter. Gemeinsam mit den jüngeren Kollegen in der Geschäftsleitung wurden Branchenlösungen wie leisure + sports logistics und automotive logistics geschaffen, die Businessunit für HightechLogistik tectraxx installiert und die Beratungsfirma xvise innovative logistics gegründet. Mitarbeiterausbildung 1988 richteten Heidi und Paul Senger-Weiss den Ferdinand-Weiss-Fonds ein, die finanzielle Basis für ein anspruchsvolles, firmeninternes Schulungsprogramm. Denn besonders großen Wert legten sie auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. So wurde von der Lehrlingsausbildung über regelmäßige Mitarbei-

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Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs beginnt die Expansion nach Osteuropa.

Erstes Fernost-Büro wird in Shanghai eröffnet.

GW wird als eine der ersten Speditionen Österreichs nach ISO 9001 zertifiziert.

Zäsur: Der EU-Beitritt Österreichs bedeutet den Wegfall des Zollgeschäfts. GW muß in größerem Maße Personal abbauen. Die Branchenarbeitsstiftung AUSPED wird ins Leben gerufen.


Heidi und Paul Senger-Weiss, 2004

terschulungen bis hin zum 2004 ins Leben gerufenen Orange-Future-Projekt (einem qualifizierten Trainee-Programm) eine wahre Bildungsreform eingeleitet. Diese trug auch dazu bei, dass GW 2004 in einer von einem unabhängigen Institut durchgeführten Mitarbeiterbefragung unter die »besten Arbeitgeber Österreichs« gewählt wurde. Die 36 Jahre Heidi und Paul Senger-Weiss, das war eine stete wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung aus eigener Kraft ohne große Akquisitionen oder Mergers. Dadurch konnte auch die stark ausgeprägte Gebrüder Weiss-Identität im gesamten Unternehmen verankert werden. Aus dem kleinen Österreichspediteur von 1968 wurde so der international agierende Logistikkonzern von 2004 im europäischen WeissLand »von Basel bis Bukarest« mit seinen weltweiten Verbindungen. Und das, obwohl in diesen vielen Jahren mehr als einmal »schwierige Zeiten« herrschten. Mitte der 70er-Jahre – der erste Ölschock – gab’s einen dramatischen Konjunktureinbruch. In der Vorarlberger Textilindustrie ging das Sendungsaufkommen teilweise um 75% zurück! Die Kriege Anfang der 90er-Jahre im Golf und in Jugoslawien bedeuteten den Totalausfall wichtiger Transportrouten. Die größte Zäsur für den GW-Konzern war aber sicherlich der EU-Beitritt Österreichs 1995. GW verlor durch den Wegfall des bis dahin sehr wichtigen Verzollungsgeschäftes fast die Hälfte des Umsatzes und die Existenzbasis für viele Mitarbeiter. Das war das

einzige Mal in der Geschichte von GW, dass in größerem Maße Personal abgebaut werden musste. Durch hohes persönliches Engagement von Paul Senger-Weiss wurde für die betroffenen Mitarbeiter der gesamten Branche die Arbeitsstiftung AUSPED ins Leben gerufen. Wohlvorbereiteter Generationswechsel In den letzten sieben Jahren haben Heidi und Paul SengerWeiss den Generationswechsel konsequent vorbereitet. Dafür wurde 1997 die Geschäftsleitung auf vier Personen erweitert, 2002 wurde die Familienholding als AG etabliert und langfristige gesellschaftsrechtliche Fixierungen getroffen und die zukünftigen Vorstände begannen mit der Einarbeitung. Am 1. Jänner 2005 haben Heidi und Paul Senger-Weiss die operative Verantwortung für GW »in kompetente und bewährte jüngere Hände gelegt.« Das Topmanagement ist nun mit Wolfgang Niessner als Vorstandsvorsitzendem, Peter Kloiber und den Senger-Weiss-Söhnen Wolfram und Heinz besetzt. Auch in den Regional- und Niederlassungsleitungen sowie in wichtigen zentralen Funktionen fanden Veränderungen statt. Die von Heidi und Paul Senger-Weiss geprägte Unternehmensphilosophie, die in den Werten des *orange way für Gebrüder Weiss zusammengefasst wurde, soll aber auch in Zukunft bestehen bleiben und den Fortbestand als selbstständiges Familienunternehmen absichern – führend in der Transport- und Logistikbranche seiner Region.

1998/99

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Das Internet Sendungsinformationssystem ISIS wird eingeführt und im Finanzbereich rechtzeitig vor dem Jahr 2000 SAP eingeführt.

Die Familienholding wird zur AG. Das Traineeprogramm »Orange Future« startet.

Heidi und Paul Senger-Weiss wechseln in den Aufsichtsrat und übergeben die operative Verantwortung für den Konzern an den neuen Vorstand mit Wolfgang Niessner, Peter Kloiber sowie den zwei Söhnen Wolfram und Heinz Senger-Weiss.


Partner

Elke Obertautsch, Eigentümerin der Elky Matratzenerzeugungs GmbH

Als Elke Obertautsch Markus Ebner – einen der beiden GW-Maria-Saal-Chefs – trifft, zweifelt sie daran, dass GW ihr Distributionsproblem lösen kann. Denn die Ware, die sie vertreibt, ist unförmig, sperrig und alles andere als »easy to handle«.

Treffpunkt Shopping City Süd, im Café beim Leiner. Dort hat Elke Obertautsch im Anschluss einen Termin. Die aparte Kärntnerin ist Eigentümerin der Elky Matratzenerzeugungs GmbH. Den Familienbetrieb hat sie vor 10 Jahren übernommen – von einem Tag auf den anderen und als Mutter von drei Kindern. »Ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Doch das tolle Team und der Betriebsleiter haben mich bei meinem Start sehr unterstützt.« Angesiedelt in St. Michael, Südkärnten, hat sich die 1927 gegründete Sattler- und Riemerwerkstätte in den vergangenen fast sieben Jahrzehnten zu einem modernst geführten Produktionsbetrieb von Matratzen und Liegemöbeln entwickelt, der für Qualität, Flexibilität und Innovation steht und mit Gebrüder Weiss jährlich ca. 30.000 Matratzen versendet.

»Wir hatten ein Problem mit unserem vorigen Logistikpartner«, schildert Elke Obertautsch den Beginn der Geschäftsbeziehung zwischen ihrem Unternehmen und GW vor eineinhalb Jahren. »Beim Umladen wurden Matratzen verschmutzt und beschädigt und kamen in entsprechendem Zustand bei den Kunden an. Und diese haben entsprechend reagiert.« Ziemlich sauer, versteht sich. Elke Obertautsch kontaktierte GW Maria Saal und beschrieb ihr Problem. »Da war dieser Markus Ebner, ein junger und dynamischer Mann, der daraufhin sagte: ›Das gibt es nicht! Das muss man doch in den Griff kriegen!‹ « Matratzen umzuschlagen ist keine leichte Aufgabe, handelt es sich bei dieser Art von Ware doch um unförmige Dinge, die spezieller Behandlung bedürfen. Und je größer so ein Ungetüm ist, umso schwieriger gestaltet sich die Handhabung. Matratzen holt man nicht einfach mit dem Stapler aus dem LKW und legt sie im Lager ab. Man muss sie von Hand umschlagen. Das heißt: An die Umschlagsmitarbeiter werden hohe körperliche Anforderungen gestellt. GW Maria Saal fand eine Lösung: Eine speziell für die Elky Matratzen GmbH zugeschnittene ÖsterreichDistribution mit ganz spezieller Umschlagstechnik.


»Wir haben ein neues Geschäft. Matratzen!«

Elky Matratzen

Kurt Hofer, Lagerleiter GW Maria Saal

Durch das eingesetzte WDG-System (WeissDirektgut) ist es GW Maria Saal möglich, ca. die Hälfte der Matratzen mit nur einem oder gar keinem Umschlag vom Produktionswerk zu den Kunden zu bringen. Die andere Hälfte läuft über das nationale Distributionssystem Weiss24. Wie könnte Kurt Hofer, Lagerleiter von GW Maria Saal, den Tag vergessen, an dem ihm Markus Ebner verkündete: »Wir haben ein neues Geschäft. Matratzen.« Im Schnitt werden es pro Woche 400 Stück sein, ließ er noch wissen. »Oje«, seufzte Kurt Hofer, »so groß und so schwer! Und so viele.« Doch auch die größte und unhandlichste Kingsize-Matratze bringt einen Kurt Hofer nicht aus der Fassung. »Ich habe eine eigene Umschlagstechnik entwickelt«, erklärt er stolz. »Am Entladen der LKWs sind fünf Männer beteiligt. Einer kontrolliert den Lieferschein und hakt ab, vier tragen die Matratzen aus den Fahrzeugen und legen sie an die vorgesehenen Lagerplätze.« Durch ein bestimmtes Rotationssystem kommen alle dran – zum Tragen und zum Abhaken. Zudem wurden in Maria Saal eigene Transportgeräte angefertigt, die bis zu 10 Matratzen fassen und damit beim Umladen die Distanzen im Lager überbrücken. So geht den Umschlagsmitarbeitern nicht mehr die Kraft aus, und Matratzen werden nicht mehr

am Boden »geschleift«. Elke Obertautsch ist zufrieden, dass bei einer Distribution von jährlich ca. 30.000 Matratzen die Schadensquote praktisch auf Null reduziert worden ist.

1927

Gründung einer Sattler- und Riemerwerkstätte in Südkärnten, am Fuß der Petzen, von Engelbert Skias.

1954

Übersiedelung des inzwischen vergrößerten Betriebes nach St. Michael bei Bleiburg.

1961

Die Matratzenmarke »Elky« wird nach dem Namen von Elke Obertautsch, gebürtige Skias, ins Leben gerufen.

1994

Elke Obertautsch übernimmt die Firma.

2004

Die Elky Matratzenerzeugungs-GmbH hat sich unter der Leitung von Elke Obertautsch und Tochter Ariane zu einem modernst geführten Produktionsbetrieb von Matratzen und Liegemöbeln entwickelt. Elky Matratzenerzeugungs-GmbH A-9143 St. Michael 11 Tel.: +43/4235/2541, Fax: +43/4235/2865 E-Mail: office@elky.at


*orange way

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Die Zukunft von Gebrüder Weiss

Eine große Vergangenheit und die erfolgreiche Gegenwart sind die Grundlagen für unsere zukünftigen Ziele, die ich Ihnen – sehr geehrte Damen und Herren – hier gerne vorstelle: 1. Unabhängig und kooperativ Gebrüder Weiss gehört heute zu den größten Unternehmen Österreichs, die sich zu 100% in Familienbesitz befinden. Diese Unabhängigkeit soll langfristig bewahrt werden, weil sie Teil unserer Identität und unseres Erfolges ist. Gleichzeitig sind wir auch weiterhin zu jeder Form von partnerschaftlicher Zusammenarbeit bereit. 2. Expansiv und offensiv Wir wollen unsere Position in Zentral- und Osteuropa sowie in ausgewählten Übersee-Märkten festigen und ausbauen. Als Regional Player mit weltweiten Verbindungen wollen wir globale Mitbewerber durch Kompetenz, Qualität, Flexibilität und Individualität herausfordern. 3. Verbindlich und marktorientiert Unser kurzfristiges Ziel ist eine nahtlose Organisation, um von Kunden und Partnern noch stärker als homogenes, berechenbares Unternehmen wahrgenommen zu werden. Operational excellence und durchgängige Marktorientierung sollen uns den notwendigen Vorsprung sichern. 4. Strukturiert und persönlich Vor allem in den nationalen wie internationalen Stückgutverkehren ist höchste Produktivität erforderlich. Dementsprechend werden wir – z.B. mit systemweiter Einführung von Barcode – die Prozesse optimieren. So wichtig technische Aspekte auch sind, den Wettbewerbsvorteil erreichen wir durch die Professionalität der einzelnen MitarbeiterInnen und die gelebte Kultur im Unternehmen.

5. Traditionsbewusst und innovativ GW ist längst über die Rolle des Transporteurs und Spediteurs hinausgewachsen, wenngleich diese Aktivitäten nach wie vor die solide Basis für unseren Erfolg darstellen. Wir werden die bestehenden Instrumente für Beschaffungs-, Lager-, Distributionsoder Kontraktlogistik weiterentwickeln und forcieren, um uns besonders im Bereich komplexer, kundengerechter Logistik-Lösungen zu profilieren. 6. Zielstrebig und verantwortungsvoll In unserem geografischen Kerngebiet sind wir der beste Logistikdienstleister, die Nummer 1 bezüglich Kompetenz, Qualität und Service. Die Investitionskraft erhalten wir durch angemessene Umsatzrendite. Der Marke GW kann man vertrauen, sie steht für bestes Preis-Leistungs-Verhältnis und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Nachhaltigkeit ist für uns mehr als ein Schlagwort. Bitte begleiten und unterstützen Sie uns weiterhin auf dem *orange way.

Mit besten Grüßen

Wolfgang Niessner Vorstandsvorsitzener



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. 1.1 Gebrüder Weiss in Originalgröße

Beam me up! Achtung: wer genau hinschaut, entdeckt in unseren Umschlagsbereichen immer öfter bewaffnete Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass in unseren nationalen Distributionssystemen täglich über 6.000 Tonnen Waren zu ihren Empfängern gebracht werden – vom Paket bis zur 2.000 kg schweren Maschine. Flächendeckend, in 24 Stunden. Mit den Premiumprodukten Orange on Time und Secure geht’s bei Bedarf auch schneller und supersicher. Damit solche Systeme kostengünstig und mit hoher Qualität funktionieren, entwikkeln wir unsere Transportprozesse laufend weiter. Wo es Sinn macht, setzen wir moderne Identifikationstechnik ein. Und erforschen heute die Technologie von morgen. Die ›Laserpistole‹ haben wir heute schon. Aber bis zum Beamen wird’s wohl noch ein wenig dauern. Effiziente Distribution mit System.


WeissLand

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Vertrauen auf die eigene Stärke

Der Neujahrstag 2004 wurde im Produktmanagement »WeissLand« von Walter Konzett mit Spannung erwartet. Denn nach intensiven Monaten an Vorbereitungsarbeiten ging am 1. 1. das österreichische Roadpricing in Betrieb. »Niemand wusste damals, ob das Roadpricing-System funktionieren wird oder ob wir alle in einem riesen MautChaos versinken werden«, erinnert sich Konzett. »Aber abgesehen von ein paar kleineren Unstimmigkeiten mit der Betreibergesellschaft Europass wegen nicht funktionierender Go-Boxen war es technisch ein glatter Start.«

Pioniergeist zeigte Gebrüder Weiss im Rahmen der EU-Erweiterung: Pünktlich zum 1. 5. 2004 wurde das in Österreich etablierte Express-Produkt Orange on Time auch in ausgewählten Postleitzahlgebieten der Neo-EU-Staaten Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien eingeführt. »Durch den Wegfall der Zollgrenzen wurde die Transportlogistik vereinfacht. Wir haben diese Chance genützt, um unseren Kunden schnellere und qualitativ hochwertigere Transportprodukte mit definierten Laufzeiten aus, in und zwischen diesen Ländern bieten zu können«, so Konzett.

Wie schon im Vorjahr wurde auch 2004 unter Regie von Walter Konzett intensiv an der Weiterentwicklung der nahtlosen Logistikorganisation von Basel bis Bukarest gearbeitet. Durch die intelligente Bündelung von Sendungsströmen, gepaart mit teilweise kräftigen Steigerungen des Aufkommens, konnte in vielerlei Hinsicht eine deutliche Steigerung des Servicegrades erzielt werden. Mit derzeit über 400 täglichen Abfahrten zwischen den GW-Terminals bietet der Konzern seinen Kunden in dieser europäischen Zukunftsregion ein starkes Netzwerk. Besonders hebt Konzett die Entwicklung in Ungarn hervor: »Dunaharaszti hat sich letztes Jahr neben Wien als wichtige Plattform speziell für Sendungen in Richtung Südosteuropa etabliert!«

Frischen Wind brachte das Produktmanagement 2004 in den Bereich Nationale Distribution. Diese Systeme – allen voran natürlich in Österreich, aber zunehmend auch in den MOE-Ländern – sind das Rückgrat des GW-Konzerns. Hohe Sendungszahlen stehen in diesem heiß umkämpften Markt sehr niedrigen Margen gegenüber. Wurde das lange Jahre als quasi selbstverständlich hingenommen, hat Konzett bei seinem Amtsantritt als Produktmanager sich und seinem Team auch in diesem Sektor ambitionierte Ziele hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Qualität gesteckt: »Wir haben das qualitativ beste Distributionssystem und verkaufen uns manchmal einfach unter Wert«. Die Zusammenarbeit in der Inlands-Arbeitsgruppe wurde vom Produktmanagement 2004 deshalb weiter intensiviert. Entstanden ist ein echtes Team »mit dem wir schnell und flexibel agieren können«.

Diese Forcierung der konzerninternen Verkehrsrelationen wurde natürlich auch durch massive Anstrengungen am Markt begleitet. Die bereits 2003 initiierte Marketing- und Vertriebskampagne »ICD-Intra Corporate Destinations« wurde 2004 mit hoher Intensität weitergeführt. »Mit einer konzernweiten Steigerungsrate von über 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr haben wir unsere Ziele auf Konzernebene klar übertroffen«, freut sich der Produktmanager über den Erfolg. Und sagt dann einschränkend: »Dennoch bin ich noch nicht ganz zufrieden, denn die Steigerungsraten sind auf unsere Häuser sehr unterschiedlich verteilt. Und da sehe ich in manchen Häusern bzw. Ländern noch Potenziale, die es zu erschließen gilt!«

Als Innovation wurden in den Betriebsbereichen 3 Volumenscanner zum Einsatz gebracht, mit welchen die Volumensdaten von Sendungen überprüft und gegebenfalls korrigiert werden können. »Und durch selbstbewusste Preisverhandlungen haben wir zwar unser Sendungsaufkommen leicht reduziert, dafür fahren wir endlich eine – wenn auch sehr schmale – Rendite ein«, freut sich Konzett.


Projektporträt

Ein System blüht auf – »Distribution Österreich« für Gardena Gardena ist wohl jedem Gartenfreund ein Begriff. Der international führende Hersteller intelligenteinfacher Produkte für Planung, Gestaltung und Pflege im Garten und am Haus mit Hauptsitz in Ulm verteilt seine Waren in Österreich mit Gebrüder Weiss und DPD. »Die Sendungen holen wir täglich per Shuttle im Distributionscenter in Ulm ab. Die angelieferten Waren werden dann mit der via DFÜ vorab übermittelten Sendungsliste per Barcode-Scanning beim Eingang in unserem Terminal in Wolfurt abgeglichen. Und dann werden die einzelnen Sendungen je nach Größe und Dringlichkeit in die verschiedenen Systeme eingespeist«, beschreibt GW-Projektleiter Thomas Forster die Abläufe für Gardena. Genutzt werden dabei je nach Sendungsgröße und Dringlichkeit alle nationalen Transportsysteme des GW-Konzerns. Normale Sendungen laufen über Weiss 24 und Weiss Direkt, normale Pakete werden via DPD verteilt. »Und für die eiligen Teile nutzen wir die Premiumprodukte Orange on Time und Primetime«, ergänzt Forster. Insgesamt wurden 2004 fast 2.000 Tonnen verteilt. Eine besondere Herausforderung sind die teilweise extremen Mengenspitzen. »Wenn die Maiglöckchen sprießen und die Gartensaison losgeht, geht’s bei uns Rambazamba!«, schmunzelt Forster. Damit auch im größten Stress die Qualität hoch bleibt, wurde gemeinsam ein eigenes Sicherungssystem entwickelt: Der Gardena Vertrieb in Österreich bekommt täglich Statusmeldungen über alle Sendungen. Und falls es irgendwo Probleme geben sollte, informiert GW Gardena unverzüglich. Einen umfassenden Qualitätsbericht gibt es monatlich. Und viermal im Jahr werden in QS-Treffen zwischen dem Gartenspezialisten und GW Verbesserungsmöglichkeiten besprochen. »Zwischen der Gardena-Logistik in Ulm, deren Vertriebsmannschaft in Korneuburg und dem gesamten Team von Gebrüder Weiss – vom Fahrer bis zum Chef – existiert echtes Teamwork. Diese hervorragende Kooperation über Unternehmensgrenzen hinweg ist die Basis für die Topqualität der Dienstleistung«, ergänzt Forster.


Mittel- und Osteuropa

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Im Zeichen der goldenen Sterne

Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. Ganz sicher war dies der Fall in Sachen EU-Erweiterung. Schon lange vor dem 1. Mai 2004 waren die Hoffnungen, Erwartungen und nicht selten auch Ängste auf beiden Seiten deutlich zu spüren – sowohl bei den Bewohnern der »alten« EU-Länder, als auch bei jenen, die ab diesem Datum zur großen europäischen Gemeinschaft zählen würden. Die Erweiterung um zehn neue Mitglieder betraf im Gebrüder Weiss-Konzern jedoch nur vier Länder – Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Perfekte Vorbereitung »Wir erwarten uns eine Steigerung der Produktivität durch den Abbau von Verzollungen und die papierlose Abwicklung, aber auch verstärkten Wettbewerb«, erklärte Vladislav Hamouz, Leiter von Gebrüder Weiss in Tschechien wenige Wochen vor dem EU-Beitritt seines Landes. Ähnliche Vorstellungen hegten auch seine Kollegen in den anderen drei künftigen EULändern. Entsprechend intensiv vorbereitet ging man den Weg in die Europäische Union: In allen vier Ländern waren Kernteams installiert worden, die in Zusammenarbeit mit MOEL-Profis aus dem gesamten GW-Konzern und engagierten Vertreterinnen und Vertretern mehrerer Österreich-Niederlassungen Lösungen erarbeiteten, damit Gebrüder Weiss seine herausragende Position in Mittel- und Osteuropa weiter entwickeln kann. »Die Grundidee hinter unseren Bestrebungen liegt darin, die Kooperation aller betroffenen Landesorganisationen mit ihren zahlreichen Stärken und Möglichkeiten auszubauen«, erläutert Thomas Moser, Regionalleiter Danadria. Dank dieser Vorbereitungen verlief der Eintritt in die EU für die vier GW-Organisationen problemlos. »Wir hatten aus der Verzollung viele Kunden und damit Erträge, trotzdem war der Beitritt für uns nicht so schlimm wie erwartet. Der Übergang wurde für uns auch deshalb leichter,

weil wir im Umfeld der EU-Erweiterung einen neuen Großkunden gewonnen haben«, resümiert Anna Mrazova, Leiterin der GW-Niederlassung in der Slowakei. Neben allen Herausforderungen, die mit dem 1. Mai einhergingen, musste jedoch auch eine bittere Pille geschluckt werden: Aufgrund des Wegfalls der Zolldeklaration und damit des Ausfalls an Verzollungseinnahmen mussten in fast allen Niederlassungen einige Mitarbeiter abgebaut werden. Trotz EU-Beitritt schaffte Ungarn unter Landeschef Alfred Gastgeb im letzten Geschäftsjahr in Sachen Exportentwicklung einen Quantensprung. »Fast 150 Prozent Steigerung innerhalb eines Jahres ist ein angenehmer Lohn für sehr intensive Marktanstregungen«, fasst Gastgeb die Leistungen seines Speditions- und Vertriebsteams zusammen. Durch die steigenden Sendungsmengen konnte Ungarn zunehmend System- und Begegnungsverkehre etablieren – und dadurch die Leistungsfähigkeit noch weiter steigern. In Tschechien stand die Forcierung des nationalen Verteilsystems 2004 im Zentrum der Anstrengungen. »Wir haben unser Preissystem etwas verändert und damit am Markt wirklich durchschlagenden Erfolg verbuchen können. Es ist uns gelungen, das Sendungsaufkommen um über 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu steigern«, freut sich CZ-Chef Vladislav Hamouz. Neu im WeissLand: Serbien-Montenegro. Ganz unabhängig vom Beitritt zur Europäischen Union gestaltet sich die Erweiterung des WeissLandes mit der Eröffnung von Gebrüder Weiss SerbienMontenegro. Von Belgrad aus wird die Landesorganisation geleitet, hier findet sich auch die Administration sowie die Disposition für Teilund Komplettladungen. In Subotica wurde ein 800 m2 großes Zolllager mit sämtlichen dazuge-


hörigen operativen Aufgaben einer Vollspedition in Betrieb genommen. Gleichzeitig startete man mit Direktsammelverkehren Wien-Belgrad und Dunaharaszti/HU-Belgrad. Infrastruktur weiter ausgebaut Der dynamische Geschäftsverlauf von Gebrüder Weiss in Mittelund Osteuropa verlangt natürlich laufende Investitionen in die Infrastruktur. Und auch hier hat sich 2004 in fast allen Ländern einiges getan. So übersiedelte man in Zagreb/Kroatien in eine neue Anlage mit rund 500 m2 Bürofläche und einer neuen Lagerhalle (3.600 m2) mit eigenem Zolllager und Rampen. »Eine absolute Novität am Jankomir«, freut sich Kroatien-Chefin Jadranka Eisenwagner. In der Slowakei wurde in Zilina (Nordslowakei) ein neues Umschlagslager eröffnet, das die Distribution in der Mittel- und Ostslowakei innerhalb von 24 Stunden ermöglicht; gleichzeitig ging das Lager in Bratislava in den Drei-SchichtBetrieb über. Und im Dezember konnte zudem ein neues Umschlagslager in Kosice (Ostslowakei) eröffnet werden. In Tschechien erhöhte man die Lagerkapazität durch den Umzug der Filiale Brno, in Rumänien wurde das Lager in Bukarest um 1.000 m 2 erweitert und ein Vertriebsbüro in Brasov installiert. Sowohl bei GW Ungarn als auch in der Slowakei plant man Erweiterungen für das Jahr 2005.


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Gebrüder Weiss in Originalgröße

Wegweisend »Follow the customer«, so lautet ein Grundsatz der GW-Geschäftsstrategie. Für Sie bedeutet das: Gebrüder Weiss bietet Ihnen effiziente Transport- und Logistiklösungen immer dort, wo Ihre Beschaffungs- und Absatzmärkte liegen. Heute in Rumänien, morgen in der Ukraine … Perfekte Logistik, dort, wo Sie sie brauchen.

[:Zukunft]


Westeuropa

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Partnernetzwerk auf höchstem Niveau Projektporträt

Vorhang auf: europäische Distributionslösung für Gardinia, Isny Die Einführung des Road Pricing in Österreich per Anfang Jahr, das »Damoklesschwert« Deutsche Maut ab 1. 1. 2005 und der EU-Beitritt 10 neuer Länder prägten im Wesentlichen das Jahr 2004 im Systemmanagement Europa. Gerade die Schatten, die die Mauteinführung vorauswarf, machten dem SME-Führungsteam Ulrike Schwarzenberger und Oskar Woisetschläger zu schaffen: »Hier gab es große Veränderungen für uns, und die Arbeit, die wir investieren mussten, war enorm – schließlich mussten die Vereinbarungen mit jedem Partner einzeln neu ausgehandelt werden«, erläutert Woisetschläger. Leichter ums Herz ist ihnen schon, wenn es sich um das Thema »EU-Beitritt« dreht. Am 1. Mai 2004 hat sich die EU ja um gleich 10 Staaten vergrößert. Dies, so resümiert Woisetschläger, habe die Arbeit für sein Team wesentlich vereinfacht: »Einerseits mussten wir zwar naturgemäß starke Einnahmenverluste aus dem Bereich Verzollungen hinnehmen, andererseits ist nun der Zugang zu Aufträgen, Sendungen und auch die gesamte Abwicklung bedeutend einfacher geworden.« Stolz ist das SME-Team auf das derzeitige PartnerNetzwerk, das seit 2003 kontinuierlich ausgebaut wird. Die östlichen WeissLänder stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses. So wurde etwa die Kooperation mit dem Partner im Raum Nürnberg, DTC, nach Kroatien nun auch auf die Tschechische Republik ausgedehnt, in Rumänien und Bulgarien wird neu mit Davies Turner zusammengearbeitet und mit Firstlogistics konnte ein neuer Partner in Luxemburg und dem angrenzenden Deutschland dazugewonnen werden. »Vor allem durch die gute Arbeit unseres Vorgängers, SME-Chef Hermann Wögerer, ist unser Partner-Netzwerk momentan auf dem höchsten Niveau«, sind Woisetschläger und Schwarzenberger zufrieden.

Sicht- und Sonnenschutz, vom Raffrollo bis zum klassischen Vorhangsystem, und Innendekoration in Markenqualität – das ist die Welt der Gardinia Homedecor GmbH mit Hauptsitz in Isny im Allgäu. Dass diese Produkte termingerecht bei Fachhändlern und Baumärkten in Italien, der Schweiz, in Griechenland, in Belgien, in den Niederlanden, in Schweden und in Österreich eintreffen, dafür sorgt das Gebrüder Weiss-Team in Memmingen. »Unsere Kunden erwarten von unseren Produkten im Standard- sowie im hochwertigen Maßbereich angemessene Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen. Lieferzeit und -flexibilität sind dabei entscheidende Kriterien, da wir gerade im Maßgeschäft mit vielen kleinen, lokalen Produktionsfirmen in Konkurrenz stehen. Die logistische Herausforderung dabei ist, diesen Kundenwünschen zu entsprechen und die Logistikkosten den saisonal variierenden Volumina jederzeit anzupassen«, erläutert Stefan Frech, Leiter Logistik der Gardinia Home Decor Gmbh. »Die Produkte von Gardinia sind im Transport recht sensibel und manchmal auch etwas unhandlich«, erklärt Toni Hagg, Chef von GWMemmingen. »Doch gemeinsam mit Gardinia und unseren Speditionspartnern in den betreffenden Ländern konnten wir die Abläufe so gestalten, dass auch die sensiblen Langwaren beschädigungsfrei den Empfänger in Europa erreichen.« Seit dem Frühjahr 2004 hat GW-Memmingen für Gardinia auch den innerdeutschen Werksverkehr zwischen den Produktionswerken und den 11 eigenen Auslieferungslagern übernommen. Dabei werden auch Leergut und Retouren abgewickelt. »Hier arbeiten wir teilweise mit sehr engen Zeitschranken von unter drei Stunden Vorlaufzeit. Um das mit maximaler Qualität zu gewährleisten, war ein Datenverbund mit Gardinia unbedingt notwendig«, beschreibt Hagg dieses Projekt. Die Übermittlung der Daten der jährlich über 8.000 Sendungen erfolgt nun über das webbasierte GW-System iOrder.



Air & Sea

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Persönlicher Service weltweit

Auf ein tadelloses Ergebnis blickt der gesamte Air & Sea-Bereich innerhalb des orangen Konzerns zurück – Heinz Senger-Weiss als ressortverantwortlicher Vorstand darf sich über ein äußerst erfolgreiches Jahr 2004 freuen. »Entsprechend stark ist die Identifikation unserer Air & Sea-Mitarbeiter mit ihrem Team«, erklärt er eines der Geheimnisse dieses Erfolges. »Die Dynamik, die durch den Globalisierungsdruck der Weltwirtschaft entsteht, motiviert das Air & Sea-Team ständig neu.« Die USA sind für den GW-Air & Sea-Bereich noch ein recht junger Markt. Mitte 2003 wurden die 5 Weiss-Rohlig-Büros in Chicago, Los Angeles, Miami, New York und Huston eröffnet. »Nach einem exzellenten Start – wir haben den Break Even bereits Ende 2003 erzielt – ging’s 2004 um den Ausbau unseres USA-Geschäfts. Die Ziele, die wir uns gesetzt haben, konnten wir mit einer Verdreifachung des Sendungsaufkommens im Vergleich zum Vorjahr mehr als erreichen.« Aufgegangen sei auch das Konzept, Mitarbeiter aus den europäischen GW-Ländern in den USA einzusetzen. »Unsere Leute in den Vereinigten Staaten kennen die speditionellen Besonderheiten dies- und jenseits des großen Teiches. Dieses Know-how führt zu effizienten Prozessabläufen und das schätzen unsere Kunden sehr«, freut sich Senger-Weiss über den positiven Verlauf des US-Engagements. Aufbauarbeit stand 2004 auch in den Air & Sea-Büros in den Mittel- und Osteuropäischen Ländern im Zentrum der Aktivitäten. Senger-Weiss präzisiert: »Nachdem wir uns in den Vorjahren vor allem darum gekümmert haben, die Operations in den MOE-Ländern auf eine gute Schiene zu stellen, haben wir uns letztes Jahr auf die Entwicklung der Vertriebsorganisation konzentriert.« So wurde beispielsweise in Bratislava, Ostrava, Bukarest und Zagreb ein eigener Air & Sea-Ver-

kauf etabliert. Nicht ganz zufrieden ist SengerWeiss mit dem Geschäftsverlauf in Ungarn und Kroatien: »Auch wenn gegen Jahresende die wirtschaftlichen Kennzahlen einen klaren Aufwärtstrend zeigen: 2004 war in diesen beiden Ländern eine zähe Angelegenheit, und hier haben wir noch einiges zu tun.« In allen anderen MOE-Ländern vermeldet der Air & Sea-Bereich für 2004 einen sehr zufrieden stellenden Geschäftsverlauf. Besonders erwähnenswert ist dabei ein auffälliges Wachstum in der Seefracht: »Wir haben in den letzten Monaten erstklassiges Know-how betreffend die Adriahäfen Koper und Rijeka aufgebaut und dieses wird von unseren Kunden gerne genutzt«, kommentiert der junge Air & Sea-Chef diese erfreuliche Entwicklung. Auf dynamischem Expansionskurs befindet sich GW in China. Nachdem Weiss-Rohlig China 2003 mit der begehrten A-Lizenz zur Vollspedition geadelt wurde, operieren inzwischen 9 Büros unter der Leitung des China-Chefs Walter Schneider. »China hat sich inzwischen zu einem der am stärksten wachsenden Bereiche im ganzen Konzern entwickelt«, freut sich Senger-Weiss. 2004 war es deshalb auch an der Zeit, die chinesische GW-Organisation direkt an die GW-Systeme wie SAP anzubinden. Neben der Konzentration auf den Kernbereich Luft- und Seefracht konnte Weiss-Rohlig auch im Projektbereich kräftig zulegen: »Bei Großtransporten sowohl on-shore als auch off-shore haben wir uns als anerkannte Größe fest am Markt etabliert.« Steil nach oben geht es auch mit den von Hongkong aus geführten Weiss-Rohlig-Büros in der Guangdong-Provinz. Das Pearl River Delta ist der sich am stärksten entwickelnde Wirtschaftsraum der Welt und die Standorte Hongkong, Guangzhou und Zhanjiang partizipieren überproportional von diesem Trend.


Für Weiss-Rohlig Singapur war die wirtschaftliche Ausgangslage 2004 etwas schwierig. Das engagierte Team vor Ort konnte das Geschäftsjahr dennoch mit einer positiven Entwicklung abschließen. »Was wir in Asien im letzten Jahr klar gespürt haben, ist die immer stärker werdende WeissRohlig-Organisation in den USA. Wir können unseren hohen Servicestandard nun auch auf der Pazifikroute anbieten und das wird vom Markt sehr positiv aufgenommen», freut sich Senger-Weiss. In den etablierten Air & Sea-Märkten des Gebrüder Weiss-Konzerns in der Schweiz, dem süddeutschen Raum und Österreich war die stärkere Verbreitung der Seefrachtkompetenz von Gebrüder Weiss wie schon im Vorjahr einer der Arbeitsschwerpunkte 2004. Mit Erfolg, wie der Air & Sea-Chef zu vermelden weiß: »Plus 10 Prozent 2003, mehr als 15 Prozent Zuwachs 2004 – schön langsam werden wir vom Markt als das gesehen, was wir sind: ein sehr persönlich agierendes Team von Fachleuten, die sowohl in der Luft, als auch auf dem Wasser perfekten Transportservice bieten«. Der Höhepunkt des Geschäftsjahres war die Eröffnung der neuen Weiss-Rohlig-Niederlassung in Dubai. Lokaler Geschäftspartner der Weiss-Rohlig U.A.E. LLC Dubai ist die Al Mansoori Group. Für den GW-Konzern vor Ort ist mit Jochen Humpeler ein langjähriger und international erfahrener Mitarbeiter tätig. »Die arabischen Halbinseln und die Golfstaaten sind höchst interessante Logistikmärkte mit entsprechend hohem Entwicklungspotenzial. Mit diesem neuen Standort stehen uns hier alle Chancen offen«, kommentiert Heinz SengerWeiss diesen weiteren Expansionsschritt des orangen Konzerns.

Projektporträt

Tragfähige Transportkonzepte – Hilti und GW-Air & Sea Der Hilti-Konzern ist weltweit der Partner für den Profi am Bau. Mit technologisch führenden Produkten und Systemen steigert Hilti die Produktivität seiner Kunden. Das Angebot umfasst die Produktlinien Bohr- und Abbautechnik, Direktbefestigung, Diamanttechnik, Dübeltechnik, Brandschutz- und Schaumsysteme, Installationstechnik, Positioniersysteme, Schraubtechnik sowie Trenn- und Schleiftechnik. Produziert wird bei Hilti unter anderem auch in zwei Werken in China: in Zhanjiang schon seit ein paar Jahren, in dem neuen Werk in Shanghai seit Herbst 2004. Die Transporte ab China nach Europa, in die USA bzw. andere Standorte in Asien werden von Gebrüder Weiss organisiert. »In Zhanjiang haben wir für Hilti ein eigenes Transport-Office installiert. GW-Leute vor Ort erlauben einfach eine flexiblere und unkompliziertere Betreuung des Kunden«, erläutert Joe Lässer, Projektverantwortlicher bei GW, diese Investition. Transportiert werden die Hilti-Produkte sowohl per Schiff als auch – bei dringenden Sendungen – per Flugzeug. Gemeinsam mit Hilti wurde dafür ein Prozess-Handbuch entwickelt, in welchem die exakten Abläufe und Verantwortlichkeiten für alle Transportfälle festgelegt sind. Dadurch wird maximale Prozessqualität sichergestellt. Hohe Anforderungen stellt Hilti auch an die Flexibilität der GW-Organisation: »In boomenden Märkten sind die Mengenvorhersagen schwierig, da kommt es schon mal vor, dass Gebrüder Weiss für uns 20 Tonnen Luftfracht binnen weniger Tage organisieren muss«, erklärt Gottfried Schatzmann, Head of Transport Strategies & Sourcing. Und: »Die Leute bei GW setzen sich für Hilti mit ganzer Energie ein und so kriegen wir auch solche Quickshots perfekt hin!«


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. 1.1 Gebrüder Weiss in Originalgröße

Europäische Steuerzentrale Aus der Nähe betrachtet ist effiziente Europalogistik für manche unserer Mitarbeiter ein Lenkrad, ein Schalthebel, ziemlich viele Tasten und über 100.000 km pro Jahr irgendwo zwischen Lissabon und Kiew, zwischen Oslo und Palermo. Aus der Distanz gesehen ist Europalogistik bei Gebrüder Weiss die Allianz der stärksten nationalen und regionalen Spediteure. Engagement und lokales Know-how sorgen hier für den kleinen, aber feinen Unterschied zu globalen Transportkonzernen. Die Vernetzung der Informationssysteme und ein dichtes Netz von über 830 LKW-Linienverkehren zwischen Gebrüder Weiss und seinen Partnern sorgen dafür, dass Ihre Waren in Europa gut unterwegs sind. Europa mit mehr Engagement.


Logistik

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Nutzen durch Individualität

Intelligente Logistiklösungen erbringt Gebrüder Weiss seit vielen, vielen Jahren. Diese Kompetenz auf Konzernebene stärker zu bündeln und schneller weiterzuentwickeln, das ist die Aufgabe des Ende 2003 ins Leben gerufenen Systemmanagement Logistik. Geleitet wird dieses von Harry Stiastny. »In diesen ersten 12 Monaten war ich öfters ziemlich am Limit«, lächelt Stiastny heute in Erinnerung mancher Stressphasen. »Aber es hat sich rentiert: Wir haben die Lagerleute aus den einzelnen Standorten in einem Team zusammengebracht, wir haben Lagerprozesse analysiert und konnten teilweise schnelle Optimierungen umsetzen; erste Abläufe konnten wir standardisieren, und, und … ja, ich glaube, wir haben in unserem ersten Jahr doch vieles im Logistikbereich in eine gute Richtung bewegt!« So sehen positive Jahresbilanzen aus. Eine der Hauptaktivitäten des Systemmanagements Logistik aber war die Logistics Solutions-Initiative. »Das Ziel in der klassischen Spedition ist es, durch stark systematisierte, auf maximale Effizienz getrimmte Transportprozesse sowie durch Kosten- und Qualitätsführerschaft am Markt zu bestehen. In diesem Bereich ist Gebrüder Weiss zu Wasser, in der Luft und im Landverkehr bestens aufgestellt. Wir sind aber davon überzeugt, dass der wahre Nutzen für den Logistikkunden in der individuellen Lösung liegt. Es gilt, die echten Bedürfnisse und Problemstellungen unserer Kunden zu erkennen und darauf aufbauend maßgeschneiderte Logistiklösungen zu erarbeiten. Dazu ist viel Wissen über die Abläufe auf Seiten der Kunden notwendig«, erklärt Logistikvorstand Peter Kloiber. Als erster wesentlicher Schritt wurden dazu 2004 in allen Hauptniederlassungen des GW-Konzerns eigene Logistic-Solutions-Verantwortliche ernannt. Einzelne GW-Häuser haben daraus sogar gleich ein eigenes Profitcenter gemacht. So bei-

spielsweise in Wien. Der verantwortliche Regionaldirektor Jürgen Bauer: »Damit schaffen wir es, unseren Kunden echten Mehrwert zu bieten. Und das wird vom Markt belohnt: unser Solutions-Bereich schreibt zweistellige Zuwachsraten.« Das Lagermanagement ist einer der zentralen Teile von vielen Logistikprojekten. Um in diesem wichtigen Segment die Performance im GWKonzern deutlich zu verbessern, wurde vom Systemmanagement Logistik das Projekt »Profit« gestartet. Das Profit-Team hat 2004 viele Lagerprojekte von der Bearbeitung der Ausschreibung bis zum Betriebsstart genau analysiert und auf Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse einen Lagerlogistikleitfaden sowie eine Toolbox entwickelt und im GW-Konzern verbreitet. Zudem wurde die Mitarbeiterausbildung in der Lagerlogistik deutlich intensiviert. »Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2004 haben wir gespürt, dass in den meisten GW-Niederlassungen die Bearbeitung von Lagerprojekten sehr viel schneller und präziser über die Bühne geht«, zieht Systemmanager Stiastny ein erstes Resümee. Mitinitiiert durch die Analysen im Rahmen des Projektes »Profit« wurden einige Lagerstandorte wie z.B. in Memmingen oder in Lauterach 2004 auf beleglose Prozess-Steuerung umgestellt. Mit der Implementierung der modernen GW-Lagermanagement-Software ELK in Kroatien, in der Slowakei und in Rumänien wurde die Vereinheitlichung der Lagersysteme im GW-Konzern 2004 weitestgehend abgeschlossen und damit auch in den MOE-Ländern die Basis für State-of-the-ArtLagerlogistik gelegt.


Kundenporträt

Ergebnis verdoppelt tectraxx ist ein echter »Mehr-Wert«-Dienstleister im GW-Konzern. Denn Kunden bekommen hier deutlich mehr als nur klassische Transport- und Lagerdienstleistung. Von der Software-Aktualisierung bis zur Übernahme von einzelnen Produktionsschritten, von der Aktendigitalisierung bis zur Reparatur von Mobiltelefonen reicht das Dienstleistungsspektrum. Und da diese Angebote am Markt sehr gefragt sind, kann das Jahr 2004 vom GW-Hightech-Logistiker tectraxx als Sensationsjahr verbucht werden. »Im Oktober 2003 haben wir den neuen Terminal in Wiener Neudorf mit 4.000 m2 übernommen«, erinnert sich tectraxx-Chef Walter Fischer, »und schon im Jänner 2004 mussten wir unsere Anlage im Süden Wiens um weitere 5.000 m2 mehr als verdoppeln.« Verdoppelt hat sich 2004 auch das Ergebnis von tectraxx. »Mehrwert-Logistik ist wirklich mehr Wert«, weiß Fischer zu berichten. Im September 2004 gelang es tectraxx, das auf Logistik- und Reparaturdienstleistungen rund um Mobiltelefone spezialisierte Unternehmen ›et-logistics‹ zu übernehmen. »Besonders durch die Integration des Mobiltelefon-RepairCenters haben wir unsere Dienstleistungspalette quasi über Nacht wesentlich ausgebaut. In der Logistik konnten wir mit der Akquisition massive Synergien realisieren. 2005 geht unser Expansionskurs mit doppelter Kraft weiter«, sieht Fischer optimistisch in die Zukunft.

Prefa – stark wie ein Stier »Das Dach, stark wie ein Stier« – so wirbt die österreichische Unternehmensgruppe Prefa für ihre Dach- und Fassadenprodukte aus Aluminium. Dass die Stärke nicht nur in der Haltbarkeit der Prefa-Dächer, sondern auch in der besonders hohen Service-Qualität liegt, dabei hat Gebrüder Weiss seine Hand nicht unwesentlich im Spiel. Ständige Mengenzuwächse und die beengte Situation des Standortes Marktl/NÖ zwangen Prefa zu einer umfassenden Neuorientierung der Distributionslogistik. So wurde die bisher auf 3 Standorte verteilte Lagerhaltung in einem rund 3.500 m2 großen Gebäude am GW-Standort Pöchlarn zusammengefasst, außerdem wurden IT-Applikationen sowie DFÜ-Verbindungen für eine vollelektronische Abwicklung der Lagerbewirtschaftung installiert und alle Voraussetzungen für die Feindistribution geschaffen. »Dabei konnten wir die volle Lieferfähigkeit immer erhalten«, meint Bernhard Schartmüller, Niederlassungsleiter von GW-Pöchlarn. Die größte Herausforderung dabei war die hohe Servicequalität. Denn bestellt ein Kunde bis 13 Uhr mittags, erhält er die Ware schon am nächsten Werktag geliefert. »Die Zusammenarbeit war nicht nur spannend, sondern auch sehr angenehm – hier wurde wirklich gemeinsam an einem Strang gezogen«, freut sich Schartmüller auch im Nachhinein über die gute Arbeit mit dem Prefa-Team.


Corporate Marketing & Sales und Branchenlösungen

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Nahtloser Service

»Für uns war 2004 ein sehr aktives und erfolgreiches Jahr«, meint CMS-Chef Thomas Riesterer, und präzisiert gleich: »Einerseits konnten wir uns über eine erfreuliche Anzahl von Neugeschäften und Kundenprojekten freuen, andererseits wurde unsere Vertriebsarbeit weiter professionalisiert.« Dies beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Key-Account-Managements, mit welchem die dezentrale Akquisition und Betreuung von international agierenden Großkunden sichergestellt werden soll. »Natürlich ist hier noch viel zu tun. Im Moment arbeiten wir mit einer ersten Gruppe von Kunden, um das System zu verfeinern. In den nächsten Monaten sollen kontinuierlich weitere Kunden die Vorteile der neuen Regelung kennen lernen«, so Riesterer. Die Motivation und konsequente Ausbildung der Kundenbetreuer ist auch als Motiv für einige weitere Maßnahmen zu sehen, die im Jahr 2004 durchgeführt wurden. Dazu gehören beispielsweise die laufende Weiterbildung und Schulung der Kundenbetreuer in der firmeneigenen »orangen Akademie« sowie die Teilnahme an den »Salestagen«, die jährlich gemeinsam mit der Abteilung MAKOM durchgeführt werden: Hier kommt Anfang des neuen Geschäftsjahres die gesamte Vertriebsmannschaft des Konzerns zusammen und wird durch gezielte Produktinformation, der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und der Pflege der persönlichen Kontakte untereinander auf das neue Jahr und dessen strategische Schwerpunkte eingestimmt. Oder das laufende Monitoring über konzernweit durchgeführte Marketing-Kampagnen mittels verschiedener Kanäle bzw. die Auswertung und Verwertung der Kampagnen-Ergebnisse über das CRM-Tool Applix. Denn Applix ist eines der wichtigsten »Werkzeuge« der Vertriebsmannschaft: »Aus diesem Grund wurden 2004 auch konzernweit in verschiedenen Ländern und Sprachen Applix-Schulungen unserer Mitarbeiter durchgeführt, wozu wir eigens eine

Trainerin ausgebildet haben. Bereits jetzt arbeiten viele mit diesem Tool, doch viele Feinheiten des ausgefeilten, extra auf unsere Bedürfnisse ausgerichteten Programms waren noch unbekannt – das hat sich 2004 geändert!«, freut sich Riesterer.

International unterwegs »Internationale Akquisitionsbemühungen besonders im OEM- und tier1-Bereich« prägten laut Kurt Pichler, Produktmanager automotive logistics, das Jahr 2004. Mit seinem Team konzentriert er sich auf Supply Chain ManagementLösungen für die Automotive- und Zulieferindustrie – von der Beschaffung über die Produktion und die Auslieferung bis hin zu After-Sales. »Das Umfeld ist derzeit äußerst preisaggressiv, Kostenreduktion in der gesamten Supply Chain ist das oberste Thema. Umso wichtiger war es für uns, Bestehendes zu halten und auszubauen, unsere Zielmärkte waren primär einzelne MOE-Länder, in denen Gebrüder Weiss bereits vertreten ist: Bulgarien, Rumänien, Slowakei, die Tschechische Republik und Ungarn.« Besonders zufrieden ist er mit dem neuen Geschäftsfeld »spare parts distribution overnight«, das in Ungarn hervorragend angelaufen ist, und auch im Bereich E-Auctions konnten erste Erfolge erzielt werden. »Spürbar werden diese aber erst 2005«, wagt Pichler einen Blick in die Zukunft. »Unser internationales Marketing erzielt mit straffen Budgets eine beachtliche Aufmerksamkeitswirkung, jetzt erwarten wir den Ertrag daraus. Aber dafür müssen wir jedesmal aufs Neue hart kämpfen.«


Starkes Heimspiel für GW »Die Sportartikelbranche hat nach wie vor gute Wachstumsraten, und die großen MarkenLeader wie adidas, Reebok, Nike, Salomon und Puma halten rund die Hälfte am Weltmarkt«, umreißt Klaus Bannwarth, Produktmanager leisure + sports logistics, seinen spannenden Aufgabenbereich. Dass sich sein Team in dieser internationalen Liga etablieren konnte, macht ihn verständlicherweise stolz: Denn für gleich 3 der ganz »Großen« am Weltmarkt läuft die Distribution in den MOE-Ländern und Österreich über – richtig: Gebrüder Weiss. Und die Wachstumsmöglichkeiten, gerade in Osteuropa, sind äußerst erfreulich: »Der Fokus der Sportartikelanbieter – also Vertrieb und Produktionsstandorte – und der unseres Konzerns passen haargenau aufeinander«, meint Bannwarth. So konnte etwa im November 2004 in einem Vertrag mit adidas die Verteilung in MOEL und Österreich gesichert werden, wobei die österreichischen Shopkunden mit Mehrwert-Dienstleistungen betreut werden. Auch der Snowboardund Skate-Spezialist Burton, Innsbruck, sowie Salomon arbeiten seit 2004 verstärkt mit Gebrüder Weiss. Neu hinzugekommen als Kunden sind etwa Atomic und Alpina International.


Partner

Michael Pechotsch, Transport Manager Zone Central and Eastern Europe – CIS, Schneider Electric

Schneider Electric half GW Ungarn, sein Netzwerk im Osten aufzubauen. Und GW Ungarn ermöglicht dem französischen Konzernriesen die direkte Belieferung osteuropäischer Länder. So hat sich zwischen diesen beiden Partnern eine energiegeladene Beziehung entwickelt.

»Dieser Mann da hat mich gezwungen, am 16. Jänner 2004 einen Sammeltransport in die Ukraine durchzuführen. Und wer hatte keine Sendung? Schneider Electric!« Alfred Gastgeb, Chef von GW Ungarn, lehnt sich im Sessel zurück, schlägt die Beine übereinander und entzündet eine Zigarette. Dem jovialen Umgangston nach hat er in Michael Pechotsch nicht nur eine kompetente, sondern auch partnerschaftliche Ansprechperson gefunden. Der Transportmanager für Zentral- und Osteuropa des Konzerns Schneider Electric ist aus Wien und seit 1997 in der Firma tätig, besitzt eine Riesensammlung von Kochbüchern und erfreut sich entsprechender physischer Statur. Schon deshalb passt er gut zu Alfred Gastgeb – ein Bär von einem Mann, der trotz seines gemütlichen Wesens sehr energisch werden kann.

Alfred Gastgeb, Landesleitung GW-Ungarn

Laurent Simon, International Transport Projects Management Schneider Electric

»Eine Partnerschaft wie wir beide sie pflegen, gibt es selten! Außerdem war GW der erste, nicht in Frankreich vertretene Dienstleister, mit dem sich Schneider Electric zusammengetan hat.« Mit GW wickelt Schneider Electric seit ca. 8 Jahren Transporte ab. »Wir starteten mit der Inlandsdistribution«, weiß Alfred Gastgeb noch. »1999 kontaktierte uns das Unternehmen wegen internationaler Verkehre.« Die Sendungen aus Frankreich wurden über GW Wien nach Osteuropa transportiert. 2001 wurde ein regionales Distributionscenter in Ungarn eingerichtet, und zwei Jahre später begann die Verteilung nach Ungarn. Mit dem Export startete GW im Jänner 2003 – vorerst über Wien –, doch schon einen Monat später rollten die ersten LKWs nach Rumänien und Bulgarien direkt ab Ungarn. Unter der Leitung von Laurent Simon, International Transport Projects Manager von Schneider Electric in Frankreich, wurde 2003 das TIP – Transport Improvement Project – ins Leben gerufen. »2003 kam bei uns der Gedanke auf, ein regionales Distributionscenter zu betreiben«, berichtet Michael Pechotsch. »Dafür brauchten wir einen starken Logistikpartner vor Ort. Unsere Hauptkriterien lauteten: Der zukünftige Partner muss gut organisiert sein, eigene Niederlassungen in den Ostländern führen sowie einen ununterbrochenen Informationsfluss gewährleisten.«


»Wir wachsen. Beide!«

Vienna Twin Towers, ein Referenzprojekt von Schneider Electric Austria

Die Ausschreibung erfolgte im März 2004, im August wurde entschieden. Und am 1. November fand die Vergabe statt. Den Zuschlag erhielt GW, »denn«, so Alfred Gastgeb, »wir erfüllten alle Voraussetzungen.« Michael Pechotsch dazu: »Wir haben uns entschieden, das Hauptdistributionslager für den Osten in Ungarn einzurichten und von hier aus Osteuropa zu beliefern.« Frankreich – Budapest wird täglich gefahren. Ab Budapest beliefert GW jetzt mit Sammelguttransporten Tschechien, Polen, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Slowenien, Ukraine und natürlich Österreich. »Kroatien wird mittelfristig, Serbien-Montenegro kurzfristig im Programm sein«, informiert Pechotsch. Gemeinsam mit Schneider Electric konnte GW Ungarn eine starke Vernetzung mit anderen Oststaaten aufbauen. »Schneider Electric gab uns das Basisgeschäft für die Abfahrten, daraus entwickelte sich die Möglichkeit, andere Kunden dazuzugewinnen.« Und für Pechotsch ist klar: »GW hat zum Erfolg in dieser Region beigetragen. Das echte Potenzial unserer Partnerschaft ist: Wir wachsen. Beide.« »Aber wie war das mit dem ersten Ukraine-LKW? Nicht eine einzige Sendung von Euch!«, stichelt Alfred Gastgeb und pafft Rauch in den Raum. Sein Partner wirft ihm einen gleichgültigen Blick zu: »Na und? Jetzt fahrst eh schon zweimal pro Woche! Mit uns!«

Ein Aufzug fährt nach oben, eine U-Bahn verlässt die Station, das Fließband einer Fabrik setzt sich in Bewegung, zu Hause wird das Licht angemacht… im Alltag dreht sich alles um Elektrizität – und um Schneider Electric. Das Firmenziel: Das Beste der »New Electric World« für jeden, überall und jederzeit zur Verfügung zu stellen. Als globaler Vorreiter in den Bereichen Automatisierungstechnik und Elektrizitätsmanagement bietet der Konzern komplexe Lösungen für vier Kernmärkte: Energieversorgung & Infrastrukturen, Industrieausrüstung, Gebäudetechnik und Wohnungsbau. Im Zentrum stehen die drei führenden Weltmarken – Merlin Gerin, Square D und Telemecanique – sowie starke Lokal- und Spezialmarken. In den 170 Jahren der Firmengeschichte haben sich die Geschäftsfelder der Firma von der Eisen- und Stahlindustrie, dem Schwermaschinenbau und Schiffsbau im 19. Jhd. hin zum Elektrizitätsmanagement und der Automatisierungstechnik im 20. Jhd. verschoben. Um die Kompetenzen im Bereich der Elektrizität stärker zu verdeutlichen wurde der Konzern im Mai 1999 in Schneider Electric umbenannt. Mit 84.866 Mitarbeitern, 192 Standorten in mehr als 130 Ländern und einem Umsatz von EUR 10.365 Mrd. ist Schneider Electric in Hinblick auf seine Größe, seine strategische Ausrichtung und seine Dienstleistungen einzigartig. Schneider Electric, Standort Wien A-1239 Wien, Biróstraße 11 Tel.: +43/1/61054630, Fax: +43/1/6105465


Tochtergesellschaften

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Logistik-Berater im Wachstumsschub 2004 stand bei xvise im Zeichen des Ausbauens. Dies hatte natürlich neben einem vollen Terminkalender mit internen und externen Beratungsprojekten zu geschehen. »Unser Know-how wird sehr intensiv nachgefragt – von externen Kunden und vor allem von Gebrüder Weiss. Da blieb fast keine Zeit mehr, sich um die Marktarbeit zu kümmern«, erklärt xvise Geschäftsführer Harry Stiastny sein Dilemma zum Jahreswechsel 2003/04. »Mit Jahresbeginn haben wir deshalb in Wien ein Büro eröffnet, einen eigenen Mitarbeiter für Vertrieb und Marketing rekrutiert und so die Basis für eine intensivierte Marktarbeit gesetzt.« Gemeinsam mit der GW-Werbeabteilung MAKOM wurde eine sehr eigenwillige Akquisitionsmethode entwickelt. »Ohne allzuviel zu verraten: Wir machen’s vom ersten Kontakt weg einfach ganz individuell. Eine exzellente Quote von Kontakten zu Erstbesuchen bestätigt diese unübliche Art des Newbusiness«, meint Stiastny. Waren die xvise-Berater zu Jahresbeginn überwiegend mit GW-internen Aufträgen beschäftigt, verschob sich dieses Verhältnis ab Jahresmitte deutlich in Richtung externe Aufträge. Um dem gesteigerten Ressourcenbedarf gerecht zu werden, hat xvise im Juni 2004 in Graz ein neues Beraterbüro installiert und ist laufend auf der Suche nach erstklassigen Logistikberatern. »Auch wenn die Auswahlverfahren sehr aufwändig sind, wir nehmen nur die Besten«, legt Stiastny die Latte für potenzielle Neo-xvisler sehr hoch. Wenn es um Informationen aus Projekten geht, wird der xvise-Chef ziemlich schweigsam: »Logistik steht heute im Kern der Unternehmensabläufe. Das geht es fast immer um wettbewerbsrelevante Themen. Und darüber reden wir in der Öffentlichkeit nicht.« Sehr intensiv

wurden die Leistungen von xvise 2004 von Gebrüder Weiss Wien für die Planung des neuen Standortes in Maria Lanzendorf in Anspruch genommen. Die Dimension dieses internen Beratungsauftrages ist enorm. Die neue Anlage ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte des GW-Konzerns. »Wir versuchen in Maria Lanzendorf durch den Einsatz innovativer Automatisierungstechnologie die Produktivität in Umschlag und Lager massiv zu erhöhen«, so Stiastny.

International ausgezeichnet Sowohl in Hinblick auf den Geschäftsverlauf als auch in Bezug auf nationale und internationale Anerkennungen, die ihr Callcenter genießt, blicken das dicall-Team und dessen Leiterin Gudrun Scharler zufrieden auf das Jahr 2004 zurück. Quantitativ konnte die Zahl der Inbound- als auch Outbound-Kunden im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden. Auch für den Trainingsbereich wurden zahlreiche neue Kunden gewonnen. Qualitativ braucht dicall den Vergleich nicht zu scheuen. Zum dritten Mal in Folge gewann das GW-Callcenter den Teleperformance CRM Grand Prix. Als einziger Teilnehmer schaffte es das Team von dicall erstmals in der 16-jährigen Geschichte des Preises, eine Bewertung von über 90% zu erreichen. Gudrun Scharler wurde zudem in Berlin im Rahmen der internationalen Kongressmesse Callcenter World mit dem begehrten CAt-Award ausgezeichnet und somit zum österreichischen Callcenter Manager 2004 gekürt. Im Rahmen der ACCE (Annual Callcenter Exhibition) in Seattle räumte dicall gleich noch einmal ab: Gudrun Scharler nahm den »Global Callcenter Award 2004«, die höchste internationale Auszeichnung für Callcenter Manager, entgegen.


Projektporträt

Eindeutig erwachsen Im fünften Jahr ihres Bestehens ist die GW-Tochter inet-logistics sichtbar erwachsen geworden. Sie operiert als international erfolgreicher Anbieter webbasierter Logistiksoftware, der dank der hohen Praxisorientierung deutliche Zeichen im Markt setzt. Oswald Werle, Geschäftsführer von inet-logistics, ist entsprechend zufrieden: »E-Logistics gewinnt immer mehr an Aufmerksamkeit. Viele Unternehmen erkennen die enormen Potenziale und planen bzw. starten erste Projekte in diese Richtung.« Entsprechend groß schätzt er die Wachstumschancen für inet-logistics in den nächsten 5 bis 10 Jahren ein. Ausgereift präsentiert sich auch der logisticsserver®, die modular aufgebaute und durchgängige Lösung zur Planung und Abwicklung von unternehmesübergreifenden Logistikprozessen. Den Kunden stehen 8 integrierte Module (Transportplanung, Transportmanagement, Beschaffungslogistik, Distributionslogistik, Repairlogistik, Behältermanagement, Frachtkostenclearing, Dokumentenmanagement) zur Verfügung, welche je nach Aufgabenstellung flexibel kombiniert werden können. Dass der Logistics-Server® von der Fachwelt nicht nur gerne eingesetzt, sondern auch abseits der reinen Praxis honoriert wird, beweisen mehrere Preise, darunter der »AKJ eLogistics award 2004« und der »eco ASP Award 2004«. Die enge Zusammenarbeit mit den Kunden trägt Früchte. Einerseits konnten bei verschiedenen Unternehmen – darunter HILTI, Novartis und der Schweizerischen Post – Folgeaufträge abgeschlossen werden, andererseits gewann man mit Migros (CH), Veritas (D) und Magna Drivetrain (A) weitere namhafte Großkunden dazu.

Migros – Hightech für Paletten 780 Lieferanten, darunter auch konzerneigene Produktionsbetriebe, rund 590 Supermarktfilialen, 7,6 Millionen Lademittel von der Europalette über Kunststoffgebinde bis zur Gitterbox, 250 Millionen Lademittelbewegungen pro Jahr – allein die Zahlen sind beeindruckend. Entsprechend herausfordernd auch die Aufgabe, mit der die Migros, Marktführerin im Schweizer Detailhandel und eine der 500 größten Firmen weltweit, an inet-logistics herantrat: Die gesamte Beschaffung, Sortierung, Reparatur und Reinigung sowie die Bestandsführung und Disposition der Tauschgeräte sollte zentral in Zürich gesteuert werden, unterstützt durch ein webbasiertes Informations- und Dispositionssystem. Nur 9 Mitarbeiter kontrollieren und steuern seit Abschluss des Projektes die gesamte Bestandsführung, Disposition, Reporting und Fakturierung. Über Schnittstellen ist die Lademittelverwaltung, deren Herzstück das Informationssystem von inet-logistics darstellt, mit dem Migros-Zentralsystem verbunden, wo die Tauschgeräte bedarfsgerecht disponiert, den Lieferanten zugeordnet und fakturiert werden. »Das System reduziert den Administrationsaufwand erheblich, erhöht die Transparenz über alle Lademittelbewegungen, schafft verkürzte Umlaufzeiten sowie erhöhte Verfügbarkeit und bietet Kostentransparenz«, resümiert Michael Böckle, Produktmanager bei inet-logistics.


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10 Millionen Espressi Ihre Zahl kann man an den Fingern einer Hand abzählen, aber sie können ein ganzes Menschenleben an Wissen in die Waagschale werfen: Das fünfköpfige Team rund um Gebrüder Weiss Rail Cargo-Chef Walter Dolezal bringt es zusammen auf fast 80 Jahre Erfahrung. Das vergangene Jahr begann für sie mit großen Plänen – schließlich sollte die Einführung des Road Pricing in Österreich unter anderem auch ein verstärktes Ausweichen des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene bringen. »Diese Erwartungen wurden jedoch leider nicht erfüllt«, resümiert Walter Dolezal. Stolz ist er jedoch auf die erreichten Zahlen: Denn durch verstärkte Akquisitionstätigkeit konnte die abgefertigte Tonnage gegenüber dem Vorjahr um 14% auf 862.000 Tonnen gesteigert werden. »Das entspricht 20.000 vierachsigen Waggons und damit rund 40.000 (eingesparten) LKW-Fahrten«, erläutert der Rail Cargo-Chef. Einen wesentlichen Anteil hatten dabei Cross Trade-Transporte, also Transit-Transporte, die zwar vom Rail Cargo-Büro in Wien aus organisiert werden, jedoch das österreichische Schienennetz nicht betreffen. Besonders zufrieden ist Dolezal mit der jüngsten Entwicklung: Erstmals wurden 2004 auch Transporte nach Griechenland durchgeführt. Bemerkenswertes? Davon kann dieses Team einiges berichten, seien es nun 15 gebrauchte LKWs, die in einem einzigen Zug von der Slowakei nach Antwerpen zur Verschiffung nach Afrika gebracht wurden, oder die rund 700 Tonnen Rohkaffee, die monatlich (!) ab deutschen Seehäfen importiert werden. »Daraus kann man rund 10 Millionen Tassen Espressi zubereiten«, hat sich Dolezal ausgerechnet.

Weithin sichtbar Unübersehbar ist der Erfolg beim Express-Paketdienst primetime, der seit 2001 neben der normalen DPD/ GWP-Organisation besteht. Buchstäblich: Denn die neue, eigens für primetime errichtete Halle im Depot Leopoldsdorf umfasst rund 1.000 m2 Fläche. »Sie ist speziell auf die primetime-Bedürfnisse abgestimmt und bietet uns daher nicht nur flächenmäßig genügend Platz, sondern auch Kapazitäten für die nächsten – hoffentlich ebenso erfolgreichen – Jahre«, erklärt primetime-Geschäftsführer Andreas Winkelmayer. Und auch die reinen Zahlen beweisen, dass man sich am Markt bestens etabliert hat: »2004 konnten wir eine massive Mengensteigerung um über 400 Prozent erreichen. Das bedeutet, dass wir jährlich über 1,5 Millionen Pakete im Gesamtsystem abfertigen«, so Winkelmayer. Die Spezialisierung auf den nicht gerade einfachen Markt der Pharmaversender trägt bei primetime nicht unwesentlich zum Erfolg bei – Erfahrung ist hier das große Plus. 2004 wurden zudem verschiedene Zusatzleistungen eingeführt, etwa das SMS-Aviso, die Benachrichtigung des Empfängers per SMS über Zustelltermin etc. bereits bei Übernahme des Paketes vom Absender, oder die Verfeinerung der Nachnahme-Entwicklung mit SAPUnterstützung: »Mit der Überweisung des Nachnahme-Betrages spätestens am nächsten Werktag sind wir Spitzenreiter der Branche«, freut sich Winkelmayer. Um diesen hohen Qualitätsstandard zu halten, wird die ISO-Zertifizierung noch im Jahr 2005 angepeilt.



Gebrüder Weiss Paketdienst

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Lückenlose Transparenz

Der Gebrüder Weiss Paketdienst (GWP) betreibt das DPD-Paketsystem in 6 österreichischen Bundesländern und ist seit Jahren ein sehr erfolgreicher Teil des GW-Konzerns. Und auch den Rückblick auf das Jahr 2004 kann GW-Geschäftsführer Ewald Müller gelassen kommentieren: »Selbst wenn sich die jährlichen Zuwachsraten nicht mehr im zweistelligen Bereich bewegen, sind wir mit dem Geschäftsverlauf des letzten Jahres sehr zufrieden.« Der GWP habe seinen Umsatz von EUR 84 Mio. auf EUR 89 Mio. steigern können, die Paketmenge nahm im selben Zeitraum von 28 Mio. Paketen auf insgesamt 29 Mio. zu.

Eine Investition ganz anderer Art nahm der GWP 2004 im Bereich Personalentwicklung vor. »Seit Juni 2004 bilden wir 15 junge, engagierte Menschen in unserem ›Future Power Team‹ aus«, erklärt Müller das allererste Trainee-Programm im Gebrüder Weiss Paketdienst. In intensiven Praxis-Phasen und mehreren Workshop-Einheiten werden die TeilnehmerInnen auf mögliche Führungs- und Fachkarrieren im Unternehmen vorbereitet. Das Programm endete im Juni 2005. »Ich bin von der Ideenvielfalt und der Qualität unserer Trainees schwer beeindruckt«, lobt Müller die Arbeit des ›Future Power Teams‹.

Um diesen Erfolg auch für die Zukunft abzusichern, wurde 2004 bei GWP in den unterschiedlichsten Bereichen intensiv investiert. Zum Beispiel in die Sicherheitsausstattung der Depots. »In der gesamten KEP-Branche war seit längerem eine steigende Zahl an Eigentumsdelikten bzw. Sendungsverlusten zu beobachten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben wir als Vorreiter am österreichischen Paketmarkt 2004 alle unsere Depots mit modernen Videoüberwachungsanlagen ausgestattet«, erklärt Müller. Diese Systeme überwachen jedes einzelne der 29 Mio. Pakete auf ihrem Weg durch die Depots lückenlos. Seit der Inbetriebnahme dieser Anlage gibt es in den DPD/GWP-Depots sogut wie keine Verluste mehr. »Angenehmer Nebeneffekt dieser Anlage – auch die generelle Umschlagsqualität ist dadurch nahezu perfekt«, freut sich der GWP-Chef über die positiven Auswirkungen der Investition.

Eine interessante Erweiterung des internationalen DPD-Produktangebotes erfolgte im Oktober 2004: seit diesem Zeitpunkt sind NachnahmePakete nach Deutschland möglich. Die Abwicklung erfolgt im normalen System mit den normalen Laufzeiten. Das Inkasso ist bar bis EUR 2.500 und per Verrechnungsscheck bis EUR 5.000 möglich. »Was unsere Kunden besonders freut, ist, dass sie von uns das Geld bereits drei Tage nach Zustellung überwiesen bekommen. Das ist Branchenrekord!«, betont der GWP-Chef. Kein Wunder, dass bereits in wenigen Wochen über diese neue Dienstleistung Nachnahme-Beträge von über EUR 560.000 abgewickelt worden sind.

Um die steigenden Paketmengen im DPD/GWPSystem mit gewohnter Qualität bewältigen zu können, wurden 2004 das Depot 628 in Kalsdorf bei Graz und das Depot 627 in Sulz/Vorarlberg sowohl räumlich als auch technisch erweitert. Insgesamt wurden in diese Bauvorhaben mehr als EUR 2,5 Mio. investiert.


Projektporträt

Würth Die Würth-Gruppe ist das weltweit größte Direktvertriebsunternehmen im Bereich der Montageund Befestigungstechnik. Das Unternehmen ist mit 288 Verkaufsgesellschaften in 80 Ländern vertreten. Würth betreut Kunden aus den Branchen Bau-Handwerk, Metall-Handwerk, Haustechnik, KFZ-Handwerk, Nutzfahrzeug-Handwerk sowie Klein- und Mittelindustrie. Würth erzielt in Österreich mit mehr als 550 Mitarbeitern einen Umsatz von über EUR 96 Mio. Pro Tag werden über 2.500 Pakete versendet. Und in der Bauhochsaison können es auch deutlich mehr sein. 2004 hat Würth den Paketversand neu ausgeschrieben und sich für den DPD als Paketpartner entschieden. Ausschlaggebend dabei war vor allem die Dienstleistungsqualität, die ITKompetenz sowie das flexible Eingehen auf spezifische Kundenanforderungen. Die Implementierung der Würth-Sendungen in den operativen Ablauf von DPD erfolgte im Rahmen eines gemeinsamen Projektes. Dabei konnten die spezifischen Anforderungen von Würth durch intelligenten EDV-Einsatz und operative Flexibilität realisiert werden. Beispielsweise bekommen die für den Versand verantwortlichen Mitarbeiter bei Würth nicht nur die Track- & Tracemeldungen aller Pakete, sondern auch Differenz-Listen aktiv per DFÜ übermittelt. Sind Pakete unklar beschriftet oder ist das Adress-Etikett – aus welchem Grund auch immer – nicht klar, wird das unverzüglich dem WürthKundendienst gemeldet und geklärt. Zusätzlich wurde für diesen wichtigen Kunden im DPD eine eigene Sendungszusammenführung etabliert, damit die Kunden von Würth alle bestellten Waren auch auf einmal geliefert bekommen.


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Bestzeit 90 cm pro Sekunde. 24 Stunden Laufzeit. 29 Mio. Pakete pro Jahr. 100% Flächendeckung. 100% lückenlose Kameraüberwachung. Das finden Sie beim DPD, dem führenden Paketdienst Österreichs. Und für Ihre besonderen Paketanforderungen steht Ihnen primetime zur Verfügung. Von der Expresszustellung bis hin zum durchgängig dokumentierten »Hand to Hand«Service. Führende Paketlogistik.


IT-Services

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Total vernetzt

Rund 2.500 PCs und Notebooks verrichten im orangen Konzern Tag für Tag ihre Dienste, damit die User ihre tägliche Arbeit noch schneller, effizienter und vor allem vernetzt erledigen können. Ohne ein funktionierendes (IT-)Netzwerk ist die Leistungserbringung in einem international agierenden Unternehmen wie Gebrüder Weiss heute nicht mehr denkbar. Das zeigt sich auch im neuen Namen jenes Bereiches, der für diese reibungslosen Abläufe verantwortlich ist: Seit Anfang 2004 nennt sich die ehemalige »Informatik« nun IT-Services – und damit wurde der Auftrag auch in die Namensgebung eingebunden. Organisiert sind die rund 95 Mitarbeiter nach Business-Bereichen. Passend zum Unternehmen gibt es die Teams »Landtransport«, »Logistik«, »Air & Sea«, »Administration« und »IT-Infrastruktur«. Daneben beschäftigen sich spezielle Arbeitsgruppen mit Basistechnologien wie etwa Partneranbindungen oder das umfassende elektronische Archiv. Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Anwender-Support: schließlich verlassen sich die PC- und Notebook-User täglich auf das fehlerfreie Funktionieren »ihres« elektronischen Werkzeugs. Unter den vielfältigen Projekten, die von IT-Services im Jahr 2004 bewältigt wurden, sollen einige beispielhaft angeführte Schwerpunkte Einblick in deren Aktivitäten geben: So wurde 2004 erstmals die »magische Schwelle« von einer halben Million Sendungen, die über iOrder erfasst wurden, überschritten. »Und für 2005 rechnen wir mit noch mehr!«, gibt sich der für den Bereich Logistik verantwortliche Wolfgang Brunner zuversichtlich. Die Lagerlogistikapplikationen ELK und WAMAS, die für die beleglose Lagerbestandsführung und Anbindung an andere Geräte wie Scanner etc. entwickelt wurden, präsentieren sich nun für die Zukunft gerüstet und auf

aktuellste Betriebssysteme von Hewlett Packard migriert. Auch in den GW-Niederlassungen in Ungarn, der Slowakei und Rumänien wurde ELK eingeführt. Das größte Projekt der IT-Services mit einer mehrjährigen Laufzeit war der Rollout der neuen Landtransportapplikation CIEL, die 2004 mit Erfolg in der Niederlassung Wien sowie in mehreren Tochterunternehmen und Ländern eingeführt wurde. »Gleichzeitig haben wir Vorbereitungen getroffen für das Projekt ›Barcode‹, wo letztes Jahr Erfahrungen mit dem Kunden Hewlett Packard und im Partnerprojekt EuroExpress gewonnen werden konnten«, erklärt Klaus Heim, der für den erfolgreichen Rollout von CIEL verantwortlich war. Mit der Realisierung einer redundanten Anbindung haben die IT-Services 2004 dafür gesorgt, dass das konzernweite Computer-Netzwerk, das »GW-Nervensystem«, noch robuster gegen Ausfälle geschützt ist. Rumänien wurde an dieses Netz angeschlossen und die Logistikzone Tirol sowie der neue Lagerstandort Pernau in Oberösterreich mit der Basis-Infrastruktur versehen. Auch die Kommunikation zwischen der KonzernZentrale in Lauterach und der größten Niederlassung, Wien St. Marx, wurde durch die Installation eines Videokonferenz-Systems erheblich verbessert. »Derzeit bereiten wir die Verlagerung unseres Rechenzentrums Lauterach per Mitte 2005 zur Telekom Austria nach Bregenz vor – damit können wir ab dem kommendem Jahr auf eine topmoderne Rechenzentrum-Infrastruktur zurückgreifen. Die frei werdenden Räumlichkeiten nutzt die Niederlassung Lauterach«, gibt Artur Kalb, Leiter des Infrastrukturbereichs einen kurzen Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr.



Partner

Georg Huber, Versandleiter Bosch Hallein

Im Einklang mit dem Kai Zen-Gedanken »Ständige Verbesserung« wechselte Bosch Hallein im Jahr 2003 den Logistikdienstleister. Damit begann die Partnerschaft zwischen GW-Kundenberater Oliver Hajek und Bosch-Versandleiter Georg Huber – zwei junge Männer, die eines gemeinsam haben: sie hören zu.

»Es war im Januar 2002. Da habe ich zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Partner getroffen. Georg Huber.« Oliver Hajek, ein ruhiger, freundlicher Bayer, zählt mit 15 Jahren Betriebszugehörigkeit bereits zum Inventar von GW Salzburg. Mit seinem Geschäftspartner, dem Versandleiter von Bosch Hallein, hat er eines gemeinsam: die Fähigkeit zuzuhören. »Wir hatten ausführliche, persönliche Gespräche über das Thema, wie sich GW eine Zusammenarbeit mit Bosch Hallein vorstellen kann«, blickt Georg Huber auf die ersten Zusammentreffen mit dem Gebrüder-WeissKundenberater zurück. Oliver Hajek konnte mit seinem Konzept für Bosch vermitteln, dass mit GW als seriöses und innovatives Unternehmen eine langfristige Partnerschaft möglich ist.

Bei den Angeboten hatte sich Gebrüder Weiss von den anderen Dienstleistern abgehoben. »Bei allen Themen«, sagt Georg Huber, »auch im IT-Bereich. Das war von großer Bedeutung, denn unser Partner muss international IT-mäßig so vernetzt sein, dass alle Anforderungen im Rahmen der Logistikdienstleistungen optimal umgesetzt werden können.« »Wir haben inet-logistics ins Boot geholt,« gibt Oliver Hajek einen Teil der Lorbeeren an die GW-Tochter weiter. Die Zusammenarbeit begann im Februar 2003 mit der Deutschland-Distribution und Beschaffung. Als erste Aufgabe erhielt GW 200 Routing-Orders innerhalb von 48 Stunden. Weiters musste GW versichern, die Umstellung vom alten zum neuen Dienstleister in nur einer Woche zu vollziehen. »Wir haben es in nur vier Tagen geschafft«, entsinnt sich Oliver Hajek. Die Anzahl der Transporte stieg an, bald wurden die Landverkehre mit EuroExpress und DPD erweitert, und im Herbst 2004 kam die Luftfracht in die USA hinzu. »Über Qualitätsprobleme reden wir offen und lösen sie gemeinsam. Nur durch diese ehrliche Art der Kommunikation – die wir von uns gegenseitig verlangen – können wir uns weiterentwickeln.« Qualitätsprobleme zu lösen ist für Bosch von höchster Bedeutung, handelt es sich schließlich bei den Produkten um sensible


»Kleinigkeit mit großer Wirkung«

Oliver Hajek, Vertrieb GW-Salzburg

Erzeugnisse, in denen langwierige Entwicklungsarbeit steckt. »Wir verlangen vom Logistikdienstleister, dass unsere Produkte pünktlich, sauber und unbeschädigt ankommen.« Inzwischen hat GW auch den Stuttgart-Verkehr aufgenommen. Hajek schildert, wie er und Georg Huber durch gegenseitiges Zuhören dabei eine Optimierungschance erkannt und kurzfristigst umgesetzt haben: »Es war eine Kleinigkeit mit großer Wirkung.« Ursprünglich kamen die in Hallein abgeholten Produkte für den Fertigungsbereich bei Bosch Stuttgart am Folgetag um 11 Uhr an. »Das müsste doch rascher und günstiger gehen«, meinte Georg Huber und beriet sich mit Oliver Hajek. Und sie fanden die optimale Lösung: Der LKW wird nun bei GW mit Sammelgut beladen und fährt erst um 18 Uhr zu Bosch Hallein. Dort wird der fix vereinbarte Laderaum mit Bosch-Erzeugnissen beladen und diese innerhalb von 6 Stunden direkt an die Montagelinie beim Boschwerk in Stuttgart geliefert (SHIP TO LINE). Danach bringt der LKW das normale Sammelgut zum Speditionspartner, welcher die Sendungen verteilt. Der Effekt dieser Änderung: die Bestände wurden reduziert, die Durchlaufzeit verbessert und die Handlings-Schritte vereinfacht. Auch die Laderaumnutzung wurde verbessert und – besonders wichtig – Bosch

spart 20% Kosten ein. Das Resultat dieser kleinen Umstellung im Transport: »Von 2003 auf 2004 haben wir 350 Fahrten eingespart!«

Bosch Österreich: Bosch in Österreich ist eine regionale Niederlassung der BoschGruppe, die sich in mehrheitlichem Besitz der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH befindet und mit 242.400 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz von rund EUR 40 Mrd. (Stand: Januar 2005) erwirtschaftet. Der Gründungsbetrieb ist in Stuttgart, in Hallein sind mehr als 900 Mitarbeiter beschäftigt. Hauptgeschäftsbereiche: Einspritztechnik für Verbrennungsmotoren; Elektrische Maschinen (Starter, Generatoren, Kleinmotoren); Systeme für die aktive und passive Fahrzeugsicherheit (ABS/ASR/ESP, Bremsen, Lichttechnik); Erzeugnisse der mobilen Kommunikation (Autoradios, Navigationsund Fahrerinformationssysteme); Fakten und Zahlen (Bosch Gruppe Welt): Umsatzwachstum: 10%; Ausgaben für Forschung und Entwicklung: 2,9 Mrd. EUR; Patentanmeldungen: 2.800; Auszubildende: 6.300; Fertigungsstandorte: 260; Bosch AG – Maschinenbau Hallein A-5400 Hallein, Friedmann Maier Straße 7, Tel.: +43/6245/792, Fax: +43/6245/792121


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