Nachhaltigkeitsbericht 2012

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Nachhaltigkeitsbericht 2012





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Vorwort

Berichtsinhalte

Unternehmensleitbild

CSR im Fokus

Kommunikation

Menschen

Ă–kologie

Compliance

Mitgliedschaften


Vorwort


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Arbeitsteilige Wirtschaft braucht Transportleistungen – je besser geplant, umso weniger. Und genau das ist unser Geschäftsmodell als Spedition. Damit verfolgen wir per se einen nachhaltigen Geschäftszweck. Natürlich ist dies sehr stark vereinfacht. Auch kann man die Notwendigkeit manchen Warenaustausches selbst in Frage stellen. GW verfolgt daher den Ansatz – und das unterstreicht auch dieser Bericht – offen und ehrlich mit den Fragestellungen und Konflikten dieses Themas umzugehen, unsere Leistung möglichst ressourcenschonend zu produzieren und unseren Kunden die Information zum Ressourceneinsatz zu übermitteln. Wir stoßen jedoch an Grenzen, denn die Handlungsoptionen sind durch die Vorgaben unserer Kunden limitiert. Wenn alternative Transportwege (Schiene, Schiff etc.) nicht akzeptiert werden, können wir in diesem höchst kompetitiven Markt und mit der Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und Eigentümern auch nicht auf herkömmliche Lösungen verzichten. Entsprechend optimiert werden wir sie – dem Kundenwunsch entsprechend – anbieten. Dennoch haben wir zahlreiche Gestaltungsspielräume und diese gilt es klar zu besetzen. Daher werden wir Elemente der GRI auch in unser Standard-Reporting übernehmen, um dem Thema mehr Kraft und Transparenz zu geben. In diesem Bericht nähern wir uns auch durchaus kritisch verschiedenen Aspekten. Wir stellen die Situation differenziert dar und möchten damit – intern wie extern – Denkanstöße geben. Veränderung beginnt im Kopf. „Far from being perfect“ verspricht Gebrüder Weiss aber ehrlich, offen und überzeugt das nachhaltige Wirtschaften sowie den sensiblen Ressourceneinsatz weiter zu fokussieren. Als Leitfaden dienen uns dabei auch die 10 Prinzipien des UN Global Compact und unser Verhaltenskodex, der uns in diversen Ausschnitten durch diesen Nachhaltigkeitsbericht begleiten wird.

Mag. Wolfram Senger-Weiss, MBA Mitglied des Vorstands Gebrüder Weiss Holding AG wolfram.senger-weiss@gw-world.com


Berichtsinhalte 1.1 / 2.9 / 3.1 - 3.11

Berichtsparameter Seit 2008 erstellt Gebrüder Weiss jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, seit 2009 erfolgt dies nach zertifiziertem GRI-Standard. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht bezieht sich auf den Berichtszeitraum 2012. Die Darstellung der Daten erfolgt auf Basis der Anforderungen des GRI-Berichtslevels B+. Die Berichtsinhalte wurden auf Basis der Unternehmenswerte sowie den Erwartungen der definierten Stakeholder ausgewählt. Die vorliegenden Informationen beziehen sich auf die ISO-zertifizierten Niederlassungen und Standorte in Europa, mit Ausnahme der Umweltkennzahlen, bei denen die Air & Sea-Anmietungen an Flughäfen sowie der Standort Wels nicht mit eingeschlossen sind. Die Daten werden zentral im Bereich HSEQ erfasst, gesammelt und verifiziert. Eine Ausdehnung der Berichtsgrenzen ist angedacht: Unser Ziel ist es, bis 2016 alle Standorte weltweit in das Nachhaltigkeitsreporting einzubeziehen. Neue Aspekte im Nachhaltigkeitsbericht 2012 sind die Einbindung des im Berichtszeitraum verabschiedeten Verhaltenskodex und erste Auswertungen des jüngst implementierten CO 2-Rechners.

Um den Lesefluss zu erleichtern, verzichten wir im Nachhaltigkeitsbericht auf eine gendergerechte Schreibweise (Mitarbeiter, MitarbeiterIn). Gemeint und angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter. Als Ansprechpartner rund um das Thema Nachhaltigkeit bei Gebrüder Weiss steht Arnd Hoppe, Leitung HSEQ (arnd.hoppe@gwworld.com), zur Verfügung.


Gebrüder Weiss im Überblick

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2.1 - 2.8 / 2.10 / 4.1 / 4.2 / 4.3

Zahlen – Daten – Fakten 2012 Gebrüder Weiss Gesellschaft m. b. H. Hauptsitz: Lauterach, Österreich Eigentümer: 100 Prozent in Privatbesitz der Familien Senger-Weiss und Jerie Geschäftsführung: Wolfgang Niessner, MBA; Mag. Peter Kloiber, Mag. (FH) Heinz SengerWeiss; Mag. Wolfram Senger-Weiss, MBA Aufsichtsrat: 8 von den Eigentümern bestellte unabhängige Mitglieder und 4 Arbeitnehmervertreter Umsatz: EUR 1,15 Milliarden Mitarbeiter: 6.000 Lehrlinge: 170, in Österreich, Deutschland und der Schweiz Standorte: Das globale GW-Netzwerk umfasst 162 firmeneigene Niederlassungen, Betriebsstätten und Standorte in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien, BosnienHerzegowina, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Montenegro, Ukraine, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien, der Volksrepublik China, Hongkong, Singapur, Taiwan, Thailand, Japan, Georgien, der Türkei, den USA und Kanada. 111 der Standorte befinden sich in Europa, davon 43 in Österreich. Leistungsspektrum: Nationale und internationale Transporte (Straße, Schiene, Luft- und Seefracht) Logistiklösungen (Fulfillment-Lösungen, Beschaffung, Lagerlogistik, Distribution, individuelle Kundenlösungen, Supply Chain Management) Branchenlösungen (High-Tech-Logistik, automotive logistics, leisure and sports, fashionet, Messe- und Umzugslogistik) Gebrüder Weiss Paketdienst, Mitgesellschafter des österreichischen DPD

Töchter: xvise Logistikberatung inet-logistics (TransportmanagementSoftwarelösungen – TMS) WOAC (Weiss Ocean + Air Cargo GmbH Hamburg) dicall (Callcenter, auf die Logistikbranche spezialisiert) Gebrüder Weiss RailCargo (Bahntransporte) Joint Ventures: Weiss-Röhlig (Luft- und Seefracht in Übersee) Brigl Weiss (Air & Sea Joint Venture in Italien) GW – Honold (Reifenlogistik) Auszeichnungen: „Great Place To Work“ Österreich, dazu Sonderpreis als bester Arbeitgeber für Lehrlinge Silbernes Siegel „Career’s Best Recruiters“ Jungspediteur des Jahres (1. und 2. Platz) „European Families in Business Awards“: Wolfgang Niessner ist „Top Non-Family Director of the Year“ „HP Supplier of the Year Award“: „Regional Logistics Supplier of the Year“ Tranzit Magazin Rumänien: 2. Platz der „Erfolgreichsten Transportunternehmen in Rumänien“ (2012). DPD: „Österreichs kundenorientiertester Dienstleister 2012“


Unternehmensleitbild


Der Orange Combi Cargo (OCC) von Gebrüder Weiss ist ein beeindruckendes Beispiel für die Marktfähigkeit nachhaltiger Logistiklösungen. Seit Januar 2008 pendelt der Zug täglich zwischen Vorarlberg und Wien – und ersetzt seither rund 12.000 LKW-Fahrten pro Jahr. Durch die Verlagerung dieser Verkehre auf die Schiene wurden bislang CO2-Emissionen von über 40.000 Tonnen eingespart.

Diese visionäre Alternative im österreichischen Ost-West-Verkehr wissen nicht nur Kunden zu schätzen: Verschiedene Initiativen zeichneten Gebrüder Weiss mit dem Österreichischen Staatspreis, dem Vorarlberger Klimaschutzpreis und dem TRIGOS Award für herausragendes soziales und ökologisches Engagement aus. Der OCC ist nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert.


Unternehmensleitbild DMA EC / 4.7 / 4.8

„Wir bewegen uns mit unseren Kunden in die Zukunft, mit fortschrittlichem Handeln und innovativen Ideen.“ Code of Conduct – Kapitel 1: Werthaltung

Nachhaltigkeit als logistischer Erfolgsfaktor Ausgehend von den Heimatmärkten, der AlpenDonau-Region sowie Asien und Nordamerika entwickelt Gebrüder Weiss branchen- sowie kundenspezifische Transport- und Logistiklösungen, die eine nahtlose Verzahnung von Produktions-, Geschäfts- und Transportprozessen ermöglichen. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur darum, den Verkehr auf der Straße zu regulieren. Intelligente Logistik beginnt stets bei der Analyse der kompletten Beschaffungs- und Verteilungsprozesse der Kunden. Wir überdenken bestehende Lieferketten und wählen die individuell geeigneten Transportmittel aus. Wenn Logistikketten optimal aufeinander abgestimmt sind, greift ein Rädchen ins andere. Synergien werden genutzt, der CO2-Ausstoß gesenkt und die Wirtschaftlichkeit erhöht. Nachhaltiges Handeln ist daher nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit. In der Logistik ist Nachhaltigkeit der Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg. Das wiederum ist der Nährboden für weiteren Fortschritt: Nur bei der Sicherstellung einer ausreichenden Profitabilität können ökologische und soziale Aspekte im großen Umfang realisiert werden. Ökonomie – Ökologie – Soziales: Im Selbstverständnis von Gebrüder Weiss ist dies seit jeher ein sich gegenseitig bedingender Dreiklang.

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Wir denken in Generationen Gebrüder Weiss blickt auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurück. Ein Erbe, das zu Weitsicht, Tradition und Innovation verpflichtet. Wir denken nicht in Quartalen, sondern in Generationen. Als unabhängiges Unternehmen mit einer guten Kapitalausstattung, einer geringen Abhängigkeit von Banken und einem breiten Leistungsportfolio versucht Gebrüder Weiss stets nachhaltig, verantwortungsvoll und wirtschaftlich zu handeln. Die Gebrüder Weiss-Vision baut auf dieser Unabhängigkeit auf. Unser Ziel: Wir wollen der beste, nicht der größte Transportund Logistikdienstleister sein.


9

573,9

607,2

708,3

789,3

871,3

948,6

985,1

830,2

976,0

1065,6

1146,6

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Anhaltendes Wachstum und Investitionen Gebrüder Weiss blieb auch 2012 im Aufwärtstrend. Mit einem Plus von rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielten wir rund 1,15 Milliarden Euro Umsatz. Somit hat sich der Jahresumsatz des Unternehmens im vergangenen Jahrzehnt in etwa verdoppelt. Die hohe Eigenkapitalquote – sie hält sich mit 58 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres – machte Investitionen auch 2012 nahezu unabhängig von Kreditinstituten möglich. Fast 50 Mio. Euro gaben wir für die gezielte Weiterentwicklung unseres Netzwerks aus. Zu den Schwerpunkten zählte der Bau einer 10.000 Quadratmeter umfassenden Logistikanlage in Georgien, die Eröffnung eines großen Standorts in Tschechien sowie die Übernahme der Speditionen Sprenger und Diehl in Süddeutschland. Neben dem Ausbau der rein physischen Präsenz hat man auch in großem Umfang in moderne Technologien sowie die Kompetenz der Mitarbeiter investiert. Unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft übernehmen wir auch im Rahmen zu entrichtender Abgaben. So bezahlt Gebrüder Weiss seine Steuern leistungsgerecht in jenen Ländern, in welchen die verantwortliche Unternehmenseinheit ihren Sitz hat. Eine Verschiebung von Gewinnen oder Arbeitsplätzen in Länder mit niedriger Abgabenquote findet nicht statt.

2002

Nettoumsatz in Millionen Euro

2.9


Unternehmensleitbild 4.8 / 5

„Gebrüder Weiss ist seinen Eigentümern und Mitarbeitern verpflichtet, deren Einsatz und Vertrauen für die Zielerreichung unabdingbar sind.“ Code of Conduct – Kapitel 5: Vertrauen

Vier Eckpfeiler der orangen Werte Gebrüder Weiss zeichnet sich durch eine starke Unternehmenskultur aus. Vier definierte Kernwerte bilden dabei die Säulen, die über die heimatlichen Landesgrenzen hinaus die Corporate Identity des Unternehmens stützen, die Menschen miteinander verbinden und gleichzeitig das Leitbild des täglichen Tuns schärfen. The orange way of Independence Gebrüder Weiss blickt auf eine lange Geschichte als unabhängiges inhabergeführtes Unternehmen zurück, steht auf einem soliden Fundament und entwickelt sich konsequent weiter. Unsere Unabhängigkeit ermöglicht uns, Richtung und Geschwindigkeit unserer Entwicklung selbst zu bestimmen. Langjährige Partnerschaften ergänzen das eigene Netzwerk. Im Fokus des Unternehmens stehen aktuelle und zukünftige Anforderungen der Kunden, die sich auf die Leistungsfähigkeit von Gebrüder Weiss verlassen. The orange way of Sustainability Um durch Investitionen und Innovationen unsere Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, braucht Gebrüder Weiss nachhaltigen finanziellen Erfolg. Gleichzeitig nehmen wir unsere hohe Verantwortung im sensiblen Bereich Transport und Logistik wahr, um ressourcenschonende und nachhaltige Systeme auf dem neuesten Stand der Technik zu entwickeln und anzuwenden.

The orange way of Commitment Das unverwechselbare Unternehmensprofil von Gebrüder Weiss ist intern und extern spürbar. Hohe Professionalität zeigt sich durch überdurchschnittliches Engagement, Verbindlichkeit und Respekt gegenüber den Kunden und Mitarbeitern. Die außergewöhnliche Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen ist durch Loyalität, Lernbereitschaft und Vertrauen geprägt. The orange way of Service Excellence Unser Ziel ist es, Kunden durch hervorragenden Service und erstklassige Beratung für Mobilität zu begeistern. Deshalb ist die Basis der täglichen Arbeit herausragende Servicequalität. Mit einer nahtlosen Organisation über Ländergrenzen hinweg hat Gebrüder Weiss die besten Voraussetzungen dafür geschaffen. Unsere Mitarbeiter überzeugen durch Kompetenz und Lösungsorientierung, wobei ständige Verbesserungen und proaktives Gestalten den obersten Stellenwert einnehmen.


11 4.8

Code of Conduct Auf Basis unserer vier Kernwerte haben wir 2012 einen Verhaltenskodex unternehmensweit implementiert. Verbindlich legen wir darin die ethischen und gesellschaftlichen Anforderungen fest, die für uns selbst, unsere Mitarbeiter und unsere Partner gelten. Das Dokument zeigt praxisnah auf, wie unsere Werte im Geschäftsleben zu berücksichtigen sind. Die umfassende Bekanntmachung des Verhaltenskodex ist keine Garantie für eine lückenlose Einhaltung, aber es ist ein wichtiger Schritt, um unbewusste Verstöße zu reduzieren, die aus mangelnder Kenntnis internationaler Gesetze und Regelungen resultieren. Wir sind davon überzeugt, dass die Einhaltung dieser Vorgaben die Beziehung innerhalb der Belegschaft und zu unseren Partnern erleichtert. Mithilfe einer Meldefunktion bei Verstößen können wir Fehlverhalten rasch und unbürokratisch korrigieren.

Der Verhaltenskodex von Gebrüder Weiss

„Do what is right and others will follow your example.“ (Richard G. Scott) Es ist die Aufgabe eines jeden GW-Mitarbeiters, einen vorbildlichen Einfluss auf seine Umwelt auszuüben und damit das Fundament für die nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens zu stärken. Wir verfolgen daher das Ziel einer vollständigen Durchdringung unserer Wertekultur und des Verhaltenskodex. 2013 finden dazu weitere Schulungen in zahlreichen europäischen Niederlassungen statt. Der Verhaltenskodex steht auf unserer Homepage in allen Landessprachen von Gebrüder Weiss zur Verfügung und wird in Auszügen an diversen Stellen dieses Nachhaltigkeitsberichts zitiert.


Unternehmensleitbild DMA PR / 4.8

„Unser Ziel ist Kundenbegeisterung, weshalb herausragende Servicequalität die Basis unserer täglichen Arbeit ist.“ Code of Conduct – Kapitel 3: Geschäftspartner

Qualität sichtbar machen Schnelle Laufzeiten, Sicherheit und Pünktlichkeit sind die entscheidenden Qualitätskriterien einer jeden Transportleistung. Im Rahmen unseres Programms zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Prozesse (KVP) erfassen wir unsere Key-Performance-Indikatoren fortlaufend und werten diese nach Verbesserungspotenzialen aus. Dabei stellen wir hohe Anforderungen an uns selbst und haben bereits vor vielen Jahren ein entsprechendes Bonus-Malus-System im Unternehmen eingeführt, mit dem wir Transparenz herstellen und die Qualität weiter erhöhen können. Im Berichtszeitraum lagen die Messergebnisse der Gesamtorganisation bei den Qualitätskennzahlen der Ausgangsqualität (Anzahl der fehlerhaften Sendungen), der Statusqualität (Anzahl der Sendungen mit korrekten Sendungsstatusinformationen), der Mobilkomdurchdringung (Anzahl der mit Scanner ausgestatteten Fahrzeuge im Nahverkehr) und der Mobilkomscannung (Anzahl der mit den Scannern erfassten Sendungen) über den gesetzten Zielanforderungen.

Lediglich in den Bereichen Eingangsqualität (zeitgerechtes Entladen der Sendungen) und Hauptlaufqualität (zeitgerechtes Eintreffen der Sendungen beim Partner) wurden die hohen internen Zielsetzungen 2012 noch nicht erreicht. Eine Bemerkung zur Eingangsqualität: Das für uns noch unbefriedigende Ergebnis in diesem Bereich ist begründet durch eine nach wie vor unter der Zielsetzung liegende Partnereingangsqualität von 98,05 Prozent. Im Bereich der Mobilkom-Messungen wurde das Ziel der Durchdringung wieder übertroffen und auch die Scannung beim Kunden liegt mittlerweile (im Gegensatz zum Vorjahr) über der Zielsetzung. Im Qualitätsmanagement wurden im zertifizierten Bereich der ISO 9001 und 14001 im Bewertungszeitraum 2012 insgesamt 34 interne und externe Audits durchgeführt und dabei neun Nebenabweichungen dokumentiert, welche alle innerhalb der definierten Fristen erfolgreich geschlossen werden konnten.


Erfüllungsgrad 2012 %

Erfüllungsgrad 1. HJ 2012 %

Zielsetzung %

Messbereich

13

Ausgangsqualität

98,50

99,33

99,33

Eingangsqualität

98,50

98,38

98,43

Hauptlaufqualität

95,00

88,00

88,11

Statusqualität

99,00

99,67

99,74

Mobilkomdurchdringung

95,00

97,32

96,53

Mobilkomscannung

90,00

92,12

90,52


Unternehmensleitbild PR 8

Speziallösungen von Gebrüder Weiss

Konsumentensicherheit Als global operierender Dienstleister im B2Bund B2C-Bereich kommen wir täglich der Aufgabe nach, eine wachsende Anzahl an Vorschriften und Normen in unsere eigenen Prozesse und Richtlinien zu integrieren. Vor allem Branchen wie die Chemie-, Pharmaoder Lebensmittelindustrie entwickeln zusätzlich zu den vorhandenen Rechtssystemen eigene Branchenstandards, um den strengen Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltvorschriften im Sinne ihrer Konsumenten gerecht zu werden. Indem wir Logistiklösungen auch unter Berücksichtigung dieser branchenindividuellen Standards anbieten, kommen wir den spezifischen Belangen unserer Kunden nach und bauen gleichzeitig unsere Position als Qualitätsführer in der Branche weiter aus.

Datensicherheit Die Sicherheit von Informationen über Kunden, Mitarbeiter, Wettbewerber und andere Geschäftspartner ist uns ein zentrales Anliegen und wird von über 120 Mitarbeitern unserer zentralen IT in Kennelbach, Österreich, weltweit sichergestellt. Alle Daten werden mit höchster Vertraulichkeit behandelt. Eine Weitergabe an Dritte bzw. eine Nutzung für private Zwecke erfolgt nicht. Im Berichtsjahr 2012 gab es keine Diebstähle oder Verletzungen des Schutzes von Kundendaten.


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Ein kritischer Blick auf die Branche Auch wenn unsere Branche in den vergangenen Jahren viel unternommen hat, um den Begriff der „Grünen Logistik“ mit Leben zu erfüllen, bleibt es eine Tatsache, dass über 20 Prozent der Treibhausgase durch Transportleistungen, inkl. Personenverkehre, erzeugt werden. Eine weitere Reduktion der Emissionen liegt aber nur zum Teil in der Verantwortung der Dienstleister: Transportwege und -möglichkeiten sind die Lebensadern unseres Wirtschaftslebens. „Ökologisiert“ sich der Transport weiter oder zu rasch, so wirkt sich dies immer auf die Wirtschaftlichkeit verschiedener Geschäftszweige und Regionen dieser Erde aus. Es kommt zu Preisanstiegen, die Konsumenten nur bedingt mittragen. Hier sind die größeren Transport- und Logistikanbieter – darunter auch wir – in der Pflicht, den Verbrauchern die Bedingungen, die Auswirkungen und auch die hohe Bedeutung von Transportleistungen in einem globalen Wirtschaftsumfeld noch klarer zu vermitteln. Nur wenn Konsumenten auch ein Gefühl für die Logistik hinter der Ware bekommen, entsteht Wertigkeit und auch Wertschätzung. Nur auf diesem Boden können sich ökologische Transportmöglichkeiten nachhaltig am Markt durchsetzen. Gebrüder Weiss versucht, dieser Aufgabe durch zahlreiche Maßnahmen der Unternehmenskommunikation (S. 22 ff.) gerecht zu werden.

Verbesserungspotenzial vorhanden Ein reibungsloser Warenaustausch ist und bleibt die Drehscheibe unseres Wirtschaftslebens. Auch Gebrüder Weiss versteht sich als Dienstleister einer differenzierten, globalisierten Gesellschaft. In diesem Umfeld leisten wir als Logistikanbieter bereits einen Beitrag zur Ökologisierung von Transporten. Durch multimodale Verkehrskonzepte sowie die Konsolidierung von Sendungen unterschiedlicher Empfänger an 162 Standorten weltweit werden viele Transporte geringen Umfangs zu einer größeren Sendung zusammengefasst und somit die Anzahl der Transporte reduziert. Dennoch: Eine kontinuierliche Optimierung von Prozessen und Transportrouten sowie der Einsatz energieeffizienter Technologien muss unser Handeln weiterhin bestimmen. Verbesserungspotenzial ist, gerade wenn es um den Schutz unserer Umwelt geht, immer noch reichlich vorhanden.


CSR im Fokus


Wind ist weltweit und dauerhaft verfügbar und birgt im Vergleich zur Nutzung fossiler Energieträger kaum Umweltrisiken. Um diese unerschöpfliche und saubere Energiequelle ebenfalls zu erschließen, investierte Gebrüder Weiss 2011 in einen eigenen Windpark.

Die gekauften Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 108 Metern sind getriebelos, wartungsarm und kosteneffizient. Sie produzieren jährlich rund 20 Gigawattstunden sauberen Strom, was den Verbrauch des gesamten Unternehmens mehr als abdeckt, und speisen ihn direkt ins Netz ein. So konnten auch 2012 CO2-Emissionen von rund 12.000 Tonnen vermieden werden.


CSR im Fokus DMA SO / 4.9

„Wir haben den Anspruch, ökonomisch wie ökologisch sinnvoll zu agieren und dabei unsere soziale Verantwortung aktiv zu leben.“ Code of Conduct – Kapitel 2: Soziale Verantwortung

Strategie: Verantwortungsvolle Gewinne „Corporate Social Responsibility“ bezieht sich bei Gebrüder Weiss nicht nur auf einzelne Bereiche oder Mitarbeiter. Wir verstehen CSR als eine Verpflichtung, die für unser gesamtes Unternehmen und in allen Ländern, in denen Gebrüder Weiss tätig ist, gilt. Im Mittelpunkt unserer Maßnahmen stehen neben der Realisierung sozialer und ökologischer Maßnahmen auch die Sicherung wirtschaftlicher Effizienz und die Einhaltung internationaler Gesetzgebungen. CSR bedeutet für uns eine verantwortungsvolle Gewinnerzielung unter Berücksichtigung sämtlicher moralischer, ökologischer und gesetzlicher Richtlinien. Daher streben wir die volle Integration von CSR in unser Kerngeschäft an. CSR berührt bei Gebrüder Weiss Bereiche der Supply-Chain-Optimierung genauso wie das Facility Management, die Personalentwicklung oder die Unternehmenskommunikation, die bei Gebrüder Weiss für einen transparenten Stakeholderdialog verantwortlich zeichnet.

Ressourcen: Experten an allen Standorten Koordiniert werden die einzelnen CSR-Aktivitäten von einer eigens eingerichteten HSEQStabsstelle, die direkt an den Vorstand von Gebrüder Weiss berichtet. Regelmäßig tagende Querschnittsgremien stellen die Durchdringung aller Unternehmensbereiche mit dem Thema CSR sicher. Anhand von Analysen und Empfehlungen werden Maßnahmen für die einzelnen Funktionsbereiche entwickelt. Der Planungshorizont beträgt dabei in der Regel fünf Jahre. Konkrete Handlungsempfehlungen geben unseren Entscheidungsträgern greifbare Vorgaben zu den angepeilten Zielen, den geforderten Maßnahmen und dem sinnvollen Umgang mit Ressourcen. Mittels kurzfristiger Budgetierung werden diese Ziele in detaillierte ökonomische Plangrößen umgewandelt, die sich an der jeweiligen Leistungsfähigkeit der Bereiche und Abteilungen orientieren. CSR-Ansprechpartner in den Bereichen und Standorten stehen allen Mitarbeitern beratend zur Seite.


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Umsetzung und Investitionen in CSR Neben entsprechenden Zuständigkeiten in der Organisationsstruktur arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an strategischen Richtlinien und am Aufbau von Kommunikationssystemen. Ein Kernelement unserer CSR-Strategie ist die Förderung der Arbeitssicherheit und die Einhaltung der geltenden Arbeitsschutzgesetze. Durch die laufende Risikobeurteilung identifizieren wir Gefährdungen rechtzeitig und treffen proaktive Präventionsmaßnahmen zur Unfallverhütung. Da die Wirksamkeit unseres Unfallschutzes auch vom Verantwortungsbewusstsein eines jeden einzelnen unserer Mitarbeiter abhängig ist, finden laufend Schulungen statt. Auch Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit setzen wir laufend an verschiedenen Standorten um. Regelmäßig stattfindende Gesundheitstage und kostenloses Obst aus der Region unterstützen unsere Mitarbeiter bei einer gesunden Lebensführung. Vorsorgeuntersuchungen am Arbeitsplatz werden bei Gebrüder Weiss ermöglicht, Impfungen finanziert. Durch die Unterstützung gemeinnütziger Organisationen leisten wir einen Beitrag zur positiven Entwicklung des sozialen Umfeldes. Daher ist jede einzelne Niederlassung von Gebrüder Weiss dazu verpflichtet, einen gewissen Anteil des Umsatzes in soziale Projekte fließen zu lassen. Spenden, Sponsorings, Investitionen in Bildung, Blut- und Knochenmarkspendeaktionen sowie die Unterstützung von Hilfsorganisationen machen nur einen Teil der karitativen Aktivitäten in der orangen Welt aus.

Schwerpunkt Bildung Interne Maßnahmen werden durch die Unterstützung externer Initiativen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) ergänzt. Bei der Auswahl dieser Projekte achten wir besonders darauf, dass wir durch unsere Mittel eine nachhaltig positive Entwicklung des Umfeldes begünstigen. Projekte zur Förderung von Integration und Bildung werden dabei bevorzugt, da diese den Teilnehmern einen höheren Lebensstandard und bessere Chancen am Arbeitsmarkt ermöglichen. Für Schüler bieten sich immer wieder interessante Möglichkeiten, bei Gebrüder Weiss praxisnahe Erfahrungen zu sammeln. An mehreren Standorten in Österreich kooperieren wir mit unterschiedlichen Bildungseinrichtungen und ermöglichen vielen Klassen den Einblick in den Betriebsalltag der Transport- und Logistikbranche. Ein besonderes Projekt wurde zusammen mit einer Industrieschule in der Slowakei realisiert. Gebrüder Weiss unterstützt hier mit Know-how und finanziellen Mitteln beim Aufbau eines neuen Logistikbereichs. Im Zuge der Kooperation haben Lehrer die Gebrüder WeissNiederlassungen in Maria Lanzendorf (Niederösterreich) und Senec (Slowakei) besucht und an fachspezifischen Trainings teilgenommen. Damit ist Gebrüder Weiss Slowakei nicht nur ein Beispiel für die hohe Bedeutung sozialer Verantwortung im orangen Unternehmen, sondern trägt auch seinen Teil zu einer Zukunft mit qualifizierten Fachkräften in der Logistikbranche bei.


CSR im Fokus 4.5 / 4.9 / 4.10

Messung und Steuerung von CSR Zur Weiterentwicklung des Unternehmens wie auch unserer CSR-Aktivitäten wurde vom Vorstand die „Strategie 2020“ erarbeitet. Die schrittweise Umsetzung dieser Leitlinie wird durch jährliche Zielvorgaben sichergestellt, welche im Vorfeld der Budgetierung kommuniziert werden. Neben ökonomischen und qualitätsorientierten Zielen werden dabei auch ökologische und soziale Maßnahmen definiert. Das Erreichen von ökologischen und sozialen Zielsetzungen fließt in die Bewertung der Unternehmenseinheiten ein. Variable Gehaltsbestandteile werden nicht mehr anhand der ökonomischen Ergebnisse berechnet, sondern nach individuell vereinbarten Jahreszielen. Somit kann auch bei der Vergütung dem Aspekt der verantwortungsvollen Unternehmensführung Rechnung getragen werden. Die Überwachung der Leistung erfolgt im Rahmen des lokalen und zentralen Berichtswesens. Regelmäßige Messungen und Abweichungsanalysen gewährleisten das Erreichen der Ziele. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch interne Audits. Die Abteilung HSEQ bei Gebrüder Weiss überprüft dabei Umsetzung und Wirksamkeit des integrierten Managementsystems und die Einhaltung der qualitäts- und umweltsichernden Maßnahmen. Die interne Revision überwacht systematisch und unabhängig die Effektivität des Risikomanagements, der Kontrollen sowie der Führungsprozesse.

Bewusst ökologisch seit den 70ern Bereits in den 70er Jahren hatte CSR bei Gebrüder Weiss einen besonderen Stellenwert. Die damalige Unternehmensführung unter Heidi und Paul Senger-Weiss hat großen Wert darauf gelegt, alle Umschlaganlagen mit Gleisanschluss auszustatten, wenngleich das mit erheblichen Mehrkosten verbunden war. Weitere Umweltprojekte, wie z. B. die Installation einer Erdwärmeheizung und andere Maßnahmen, folgten in den 80er Jahren. Das konkrete Aufgabengebiet Umweltschutz existiert im Unternehmen seit 1993. Bereits zehn Jahre später erfolgte die erste Zertifizierung einzelner Niederlassungen nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001. Von den Anfängen bis heute hat sich die Zahl der Umweltbeauftragten in den Niederlassungen verfünffacht. Heute kommen mehr als 35 Zuständige von Basel bis Taiwan zu den mehrtägigen Treffen, die ganz im Zeichen von Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer stehen. Die Umweltbeauftragten tragen den „grünen Gedanken“ tiefer in die Organisation und setzen immer wieder neue Schritte, um im Berufsalltag Energie und Treibhausgase einzusparen.


21 1.2

Chancen und Risiken von CSR Als Transport- und Logistikdienstleister bewegt sich Gebrüder Weiss in einem energieintensiven Wirtschaftsumfeld. Die Folge ist eine starke Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Die zunehmende Volatilität der Energiepreise bedeutet für uns ein ökonomisches Risiko, da Faktoren wie der Ölpreis einen direkten Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit haben. Schwankende Raten wirken unmittelbar auf den Einkaufspreis von Frachtraum, wohingegen im Vertrieb konstante Preise für eine bessere Planbarkeit gefordert werden. Diesem Zielkonflikt kann kurzfristig nur geringfügig durch die weitere Optimierung von Prozessen entgegengewirkt werden. Um den Bedarf nach knappen Ressourcen und damit ebenfalls das Abhängigkeitsverhältnis und die Kosten langfristig reduzieren zu können, bedarf es neuer Technologien und Transportkonzepte sowie der laufenden Optimierung von Transporten und Routen.

Demografischer Wandel Im sozialen Umfeld müssen vor allem demografische Veränderungen betrachtet werden. Das zunehmende Alter der Bevölkerung in unseren Kernmärkten wird zu einem stärkeren Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte führen. Um Talente zu gewinnen und fähige Mitarbeiter halten zu können, müssen wir unser Profil als attraktiver Arbeitgeber weiter stärken. Durch Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung halten wir Know-how im Unternehmen.


Kommunikation


Was tut sich in der Welt von Gebrüder Weiss? Wo sind die Publikationen des Unternehmens sowie seiner Töchter zu finden? Was passiert in den diversen Social Media-Kanälen? Der neue Newsroom lässt kaum eine Frage offen. Mit dem Informationsportal stellen wir unseren Content auf einer digitalen Plattform dynamisch und zeitnah zur Verfügung.

Journalisten und Medienbetreiber können sich auf der Seite direkt zum Presseverteiler anmelden und so automatisch immer auf dem neuesten Stand bleiben. Mitarbeitern, Partnern, Kunden oder der interessierten Öffentlichkeit steht dafür der RSS Feed zur Verfügung. Der Newsroom ging 2012 online. Mit diesem Portal bekennen wir uns einmal mehr zum Prinzip größtmöglicher Transparenz in der Unternehmenskommunikation.


Kommunikation 4.4 / 4.14 - 4.17

Transparenz als Haltung Information und Transparenz sind die Grundbedingungen für eine gesellschaftliche und unternehmerische Weiterentwicklung. Aus dieser Überzeugung heraus pflegt Gebrüder Weiss eine proaktive Kommunikation mit den wichtigsten Bezugsgruppen, insbesondere Kunden, Partnern, Lieferanten, Mitarbeitern und Eigentümern. Unsere offene, von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Kommunikationskultur befördert den Wissensaustausch und schafft Vertrauen sowohl bei internen als auch bei externen Stakeholdern. Dabei befolgen wir keine One-Voice-Policy: Wir möchten eigenverantwortliche Mitarbeiter, die auch nach Feierabend zu den Zielen und Maßnahmen ihres Unternehmens stehen. Wir vermitteln stets das Warum, die Hintergründe einer Entscheidung. Und sichern so die langfristige Motivation unserer Mitarbeiter sowie das hervorragende Image unseres Unternehmens. Aufgrund dieser konsequenten Haltung wurden unsere Kommunikationsverantwortlichen zum wiederholten Mal im Berichtszeitraum von führenden Wirtschaftsjournalisten unter die Top-20 der österreichischen Pressesprecher gewählt.

Dialog mit Stakeholdern Mit unseren Kunden pflegen wir den persönlichen Austausch. Dieser erfolgt schwerpunktmäßig im Rahmen des Kundenbetreuungskonzepts durch unsere Vertriebsmitarbeiter im Innen- und Außendienst. Ergänzt wird dieser Dialog durch regelmäßige Marktforschungen, insbesondere Abfragen der Kundenzufriedenheit. Eine groß angelegte und repräsentative Kundenumfrage im vergangenen Geschäftsjahr ergab, dass 96 Prozent unserer Kunden uns weiterempfehlen würden. Unsere Mitarbeiter bringen ihre Ideen über den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) an der jeweils verantwortlichen Stelle ein. Alternativ können Vorschläge direkt an Vorgesetzte oder an unser Management adressiert werden. Anliegen unserer Mitarbeiter werden auch durch die Arbeitnehmervertretung vorgebracht. Ein konstruktives Gesprächsklima zwischen Arbeitnehmervertretung und dem Management ist für uns selbstverständlich. Die Eigentümer fühlen sich der langfristigen Stabilität des Unternehmens verpflichtet und haben eine Unternehmensphilosophie geprägt, welche in einer starken Kapitalausstattung resultiert. Die Gesellschafter haben entsprechend der Satzung und dem Gesetz im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung die Möglichkeit, Empfehlungen oder Anweisungen an den Aufsichtsrat zu richten. Zusätzlich ist ein Informationsaustausch jederzeit auch auf informellem Wege möglich, da die Eigentümerfamilien sowohl im Aufsichtsrat als auch im Management vertreten sind.


25 4.16

Zielgruppenspezifische Information Auf über 60 Kanälen informiert der Bereich Corporate Marketingservice & Communications (MAKOM) Mitarbeiter, Partner, Kunden und weitere Anspruchsgruppen über aktuelle Geschehnisse rund um das Unternehmen. Die Informationen in den verschiedenen Kanälen werden von den insgesamt 16 Mitarbeitern des Bereichs zielgruppenspezifisch aufbereitet und ergänzen sich gegenseitig. Der Informationsfluss mit den Stakeholdern wird als permanenter, wechselseitiger Kommunikationsprozess verstanden. Zur internen Kommunikation nützt Gebrüder Weiss vor allem das tagesaktuelle Intranet. Im Berichtszeitraum haben die GW-Redakteure alleine in der Rubrik News 158 Artikel zu aktuellen Ereignissen publiziert. Weitere Infos und Hintergründe liefern wir in unserer regelmäßig erscheinenden Mitarbeiterzeitung, die wir in deutscher und englischer Sprache herausgeben. Im Zentrum unserer externen Kommunikation stehen regionale und überregionale Pressemitteilungen zu allen aktuellen Themen des Unternehmens. Im vergangenen Geschäftsjahr 2012 hat das Team Unternehmenskommunikation über 30 Pressemitteilungen verfasst und auch in den jeweils benötigten Landessprachen an ausgewählte Journalistenkontakte versendet. Zahlreiche Presse- und Interviewanfragen wurden sorgfältig und zugleich zügig beantwortet. Im jährlichen Jahres- und Finanzbericht informieren wir über das Unternehmen und seine Entwicklung. Seit 2009 veröffentlicht Gebrüder Weiss seinen Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard. In einigen Regionen und Ländern erscheinen regelmäßig Kundenzeitungen mit lokal relevanten Informationen. Im Berichtszeitraum 2012 wurde damit begonnen, diese sukzessive von Printprodukten auf elektronische Kundeninformationen umzustellen. Dies gewährleistet eine schnellere und ökologischere Distribution.

Die Unternehmensseite www.gw-world.com

Digitale Kommunikation Externe Bezugsgruppen wie Partner, Kunden und Lieferanten können sich auf der Unternehmenshomepage www.gw-world.com bzw. auf newsroom.gw-world.com über aktuelle Entwicklungen, Facts & Figures und das Leistungsportfolio des Unternehmens informieren. 14 Landesorganisationen pflegen mit Unterstützung der MAKOM eigene Webseiten in den jeweiligen Landessprachen. Auf unserer Website stellen wir auch die Tochterunternehmen von Gebrüder Weiss vor. Mittels sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. führen wir den direkten Dialog mit bestehenden und potenziellen Mitarbeitern sowie der interessierten Öffentlichkeit und dem Fachpublikum. Daher liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung via Social Media auf Themen wie Mitarbeiterstories, Unternehmensgeschichte, Produktneuheiten, Eventberichten und CSR-Themen, deren Inhalte in der regulären Pressekommunikation oftmals keinen Platz finden, aber ein plastisches und lebhaftes Bild der Arbeit im Unternehmen liefern. Der Erfolg gibt uns recht: Zum Ende des Berichtszeitraums gehörten bereits über 2000 Fans auf Facebook zu regelmäßigen Lesern dieser Nachrichten. Ein für B2B-Unternehmen hervorragender Wert, den wir bis Ende 2013 verdoppeln wollen.


Menschen


Seit 1997 verbringen jährlich zwischen 20 und 30 Schulkinder aus radioaktiv belasteten Gegenden rund um Tschernobyl einen mehrwöchigen kostenlosen Erholungsaufenthalt in Vorarlberg. GW-Mitarbeiter aus Lauterach, Kennelbach und der Zentrale helfen über die Sozialkasse, ein Spendentopf, in dem Gewinne aus diversen Betriebsaktionen gesammelt werden. Davon werden auch dringend benötigte Güter des täglichen Lebens für die Schüler erworben, darunter Schuhe, Schulsachen oder auch speziell angepasste Brillen.


Menschen LA 12

2,6 Mio Euro für die Aus- und Weiterbildung Kompetente Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor eines Dienstleistungsunternehmens – das ist auch bei Gebrüder Weiss der Fall. Ganz im Sinne des gegenseitigen Forderns und Förderns bieten wir ein breitgefächertes Aus- und Weiterbildungsangebot in den unterschiedlichsten Fachgebieten an. Den finanziellen Grundstein dazu haben wir bereits 1988 mit der Einrichtung des Ferdinand-Weiss-Fonds (FWF) zur Finanzierung von Bildungsmaßnahmen gelegt. Aus dessen Mitteln finanziert Gebrüder Weiss eine Vielzahl an inner- und außerbetrieblichen Seminaren. Über das GW-eigene Orange College konnten unsere Mitarbeiter im Berichtszeitraum aus insgesamt über 200 Weiterbildungsmöglichkeiten wählen. Im Geschäftsjahr 2012 haben wir rund 2,6 Millionen Euro in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter investiert.

55 Prozent mit Leistungsbeurteilung Kontinuierliches und ehrliches Feedback zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern ist Teil unserer offenen Kommunikationskultur und trägt wesentlich zu einem guten Betriebsklima und dem Erfolg des Unternehmens bei. Im Rahmen strukturierter Mitarbeitergespräche vermitteln wir unseren Mitarbeitern den Sinn ihres Tuns, erörtern Entwicklungspotenziale und bereiten sie gleichzeitig auf die aktuellen und künftigen Anforderungen im Unternehmen und auf dem Markt vor. 2012 erhielten 55 Prozent (Vorjahr: 52 Prozent) unserer Mitarbeiter eine Leistungsbeurteilung. Diesen Wert wollen wir in den kommenden Jahren kontinuierlich steigern.


2011

2012

58.241

46.068

4.206

6.514

46.884

34.255

7.151

5.299

Gesamtstunden

Lehrlinge

Angestellte

Arbeiter

Aus- und Weiterbildungsstunden nach Mitarbeiterkategorie

29

LA 10


Menschen EC 3 / LA 4

Arbeitspraktiken und Sozialschutz 2012 betrugen die Aufwendungen von Gebrüder Weiss für freiwillige Sozialleistungen und Sachzuwendungen rund 1,6 Millionen Euro (exklusive Altersvorsorge) – im Vorjahr waren es 1,5 Millionen Euro. Damit die lokalen gesetzlichen und kulturellen Gegebenheiten Berücksichtigung finden, werden die Maßnahmen von den jeweiligen Landesgesellschaften umgesetzt. Gefördert wird vor allem die Gesundheitsvorsorge, darunter die Beschäftigung von Betriebsärzten, Impfungen und sportliche Aktivitäten. Eine regelmäßige Organisation von Betriebsausflügen soll das Gemeinschaftsgefühl stärken. Zu besonderen Anlässen (Hochzeiten, Geburten, Weihnachten, Jubiläen etc.) erhalten unsere Mitarbeiter Gutscheine oder Geldgeschenke. Ebenso können Zuschüsse für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und zur privaten Altersvorsorge gewährt werden. Im Berichtsjahr wurde das Pensionsvorsorgemodell bei Gebrüder Weiss in Österreich neu ausgerichtet. Das neu gewählte Produkt bietet durch eine Kapitalgarantie und eine garantierte Mindestverzinsung ein hohes Maß an Sicherheit für das angesparte Guthaben unserer Mitarbeiter. Im Rahmen der Einführung dieses neuen Modells wurde auch die Beitrittsberechtigung neu geregelt. Seit November 2012 können Mitarbeiter bereits nach einem Jahr Firmenzugehörigkeit von den Vorteilen der betrieblichen Vorsorge profitieren, bisher waren drei Jahre nötig.

Entgelte über Mindestlohn Abseits der finanziellen Sozialleistungen sehen wir es als Selbstverständlichkeit an, dass für jeden Mitarbeiter ein den gesetzlichen Anforderungen entsprechendes Beschäftigungsverhältnis begründet wird. Angemessene Arbeitsbedingungen sowie die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften kontrollieren wir kontinuierlich. Zusätzlich bieten wir unseren Mitarbeitern nach Möglichkeit flexible Arbeitsmodelle – wie Bildungskarenz, Teleworking und Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit und zurück. Für die erbrachte Leistung werden existenzsichernde Entgelte bezahlt. Eine Unterschreitung des Mindestlohns wird durch die Systeme der Personalverrechnung ausgeschlossen.


31 LA 2 / LA 7 A

B

C

E

D

DE CZ AT CH HR RO HU SK SI BG RS

Verteilung der Austritte nach Geschlecht A Männer 69,5 % B Frauen 30,5 %

Verteilung der Austritte nach Altersgruppen C unter 30 Jahre 46,1 % D 30 bis 50 Jahre 44,7 % E über 50 Jahre 9,2 %

Mitarbeiterfluktuation sinkt 2012 konnten wir die Mitarbeiterfluktuation weiter reduzieren: von 20,0 Prozent auf 18,9 Prozent. Die Statistik beinhaltet weiterhin auch Mitarbeiter, die ihre Pension antraten oder deren befristeter Dienstvertrag ausgelaufen ist. Bereinigt man die Berechnung um diese Werte, so beträgt die Fluktuation 16,0 Prozent. Den höchsten Anteil an Austritten verzeichnen Männer aus der Altersgruppe unter 30 Jahren. Das vorwiegende Motiv dabei ist die Weiterentwicklung in einem anderen Unternehmen. Bei Betrachtung der Landesgesellschaften weist die Slowakei die höchste Fluktuation aus, was auf die noch andauernden Konsolidierungs- und Optimierungsmaßnahmen zurückzuführen ist.

Abwesenheitstage pro Kopf nach Regionen DE 16,0 CH 8,8 HU 6,1 CZ 13,5 HR 6,8 SK 4,9 AT 10,4 RO 6,2 SI 4,8

BG 3,9 RS 2,3

Abwesenheitstage steigen leicht Die Abwesenheitszeiten sind im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, von 9,6 Tagen auf 10,2 Tage pro Mitarbeiter und Jahr. Die Steigerung lässt sich auf die Übernahme der Spedition Diehl in Baden-Württemberg, Deutschland, zurückführen. Hier kam es kurzfristig zu einer signifikanten Erhöhung der Abwesenheitstage im Unternehmen. Nachdem der notwendige Change-Prozess und die Integration des Unternehmens nun weitgehend abgeschlossen ist, kann mit einer Verbesserung dieses Wertes gerechnet werden.


Menschen LA 1 / EC 7 AT CZ DE RO CH HU SK RS HR BG SI

Mitarbeiteranteil nach Regionen AT 61,9 % DE 5,4 % CZ 7,0 % CH 4,9 % RO 6,3 % HU 4,4 %

SK 3,5 % RS 2,9 % HR 1,8 %

BG 1,0 % SI 0,9 %

Mitarbeiter nach Regionen Die Mitarbeiterverteilung nach Regionen blieb in etwa konstant. Die größte Steigerung verzeichnete Rumänien, wo wir zum Jahresende aufgrund der Akquisition eines Großkunden eine dreistellige Anzahl von Mitarbeitern anstellen konnten.

B

A

Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer im erweiterten GW-Management-Team A lokal 87,5 % B nicht lokal 12,5 % davon Frauen 7,1 %

Regionale Mitarbeiter im Management Das Verständnis der Kultur ist ein wichtiger Bestandteil zur Erfüllung von Führungsaufgaben, weshalb knapp 90 Prozent unseres Managements lokal besetzt wurden. Gebrüder Weiss ist in einer traditionell von Männern dominierten Branche tätig, das spüren wir bei der Anzahl von Frauen in Führungspositionen, aber auch bei möglichen Aufstiegskandidatinnen. Eine Frauenquote einzuführen ist nicht angedacht. Kompetenz soll somit weiterhin als alleinige Entscheidungsgrundlage für Beförderungen dienen.


2011

4.401

4.236

170

167

2.758

2.651

1.472

1.418

2012

Mitarbeiter nach Besch채ftigungsverh채ltnissen

Gesamtbesch채ftigte

Lehrlinge

Angestellte

Arbeiter

Werte geben den durchschnittlichen Personalstand an (FTE). In der Berichtsperiode waren 93,8 Prozent der Mitarbeiter vollzeitbesch채ftigt (VJ 92,9 Prozent).

33

LA 1


Menschen DMA HR / HR 4

„Kulturelle Vielfalt wird im Konzern als Bereicherung angesehen, die Diskriminierung einzelner Personen oder Personengruppen wird nicht geduldet.“ Code of Conduct – Kapitel 2: Soziale Verantwortung

Einhaltung der Menschenrechte Die Einhaltung der internationalen Menschenrechte und der Menschenwürde schreiben wir in unserem Verhaltenskodex eindeutig und verbindlich fest. Innerhalb unserer Organisation konnten wir kein erhöhtes Risiko der Verletzung von politischen, wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Rechten identifizieren. Bedingt durch unsere internationale Tätigkeit und den Einsatz einer größeren Anzahl von Zulieferern besteht allerdings in unseren Lieferketten ein Risiko von Menschenrechtsverletzungen. Als erste Maßnahme zur Vermeidung einer möglichen Mittäterschaft wurde der Verhaltenskodex auch Bestandteil unserer AGB. Damit verpflichten wir unsere Lieferanten auf vertraglicher Basis zur Einhaltung der Menschenrechte. Einen besonders schwerwiegenden Verstoß gegen die Menschenrechte stellt für uns Kinderarbeit sowie jede Form von Zwangs- oder Pflichtarbeit dar. Eine Verletzung dieser Rechte sehen wir im Rahmen unserer operativen Tätigkeit, auch bei Zulieferern, als unwahrscheinlich an. Ein Risiko besteht allerdings beim Einkauf diverser Produkte, insbesondere Arbeitskleidung. Auch hier binden wir als ersten Schritt unsere Vertragspartner an unseren Verhaltenskodex. Weitere Maßnahmen, wie die Integration in die Lieferantenbewertung beziehungsweise die Durchführung von Lieferantenaudits, sind angedacht.

Kulturelle Vielfalt Die kulturelle Vielfalt in unserem Unternehmen sehen wir als Bereicherung, die Diskriminierung einzelner Personen oder Personengruppen wird nicht geduldet. Die für den Unternehmenswettbewerb „Great Place to Work“ durchgeführte Befragung der Belegschaft hat ergeben, dass sich unsere Mitarbeiter unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft und sexuellen Orientierung fair behandelt fühlen. Im Dezember 2012 erreichte uns eine Meldung über einen möglichen Fall von Diskriminierung, welcher derzeit noch bearbeitet wird. Verbesserungspotenzial gibt es bei der Einstellung von Arbeitnehmern mit Behinderung. Die in Österreich geforderte Quote wird noch nicht erreicht, wobei es auch Standorte gibt, die den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil übertreffen. Hierzu gibt es eine klare Weisung des Vorstands, die das Erreichen der gesetzlichen Quote vorschreibt.


35 DMA LA / 4.12 / LA 4 / HR 5

„Gebrüder Weiss betrachtet seine Mitarbeiter als das größte Unternehmenskapital, ihre Sicherheit und Zufriedenheit steht für uns an erster Stelle.“ Code of Conduct – Kapitel 4: Verantwortung unserer MitarbeiterInnen

Gelebte soziale Verantwortung Gebrüder Weiss engagiert sich seit vielen Jahren für soziale Projekte. Unser besonderes Augenmerk legen wir hier seit jeher auf notleidende Kinder. GW-Mitarbeiter setzen sich dabei etwa für Kinder aus dem weißrussischen Dorf Chatovna unweit des Katastrophen-AKW von Tschernobyl ein. Grundlegende Prinzipien und Rechte Das Recht auf Versammlungsfreiheit sowie Kollektivverhandlungen wird bei Gebrüder Weiss gefördert. Dies zeigt auch die Teilnahme unseres Vorstands und unseres Betriebsrates an den jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen der Speditionsbranche in Österreich. Tarifverträge sind uns ein Anliegen, da diese einen institutionellen Rahmen schaffen, welcher zur Verbesserung der Sozialbedingungen beiträgt. Obwohl alle in der Berichtsgrenze einbezogenen Länder die entsprechenden ILO-Konventionen ratifiziert haben, fallen bislang nur 75,7 Prozent (Vorjahr 70,3 Prozent) unserer Mitarbeiter in Tarifverträge. Anderen Mitarbeitern sichern wir schriftlich ihre Rechte im Rahmen des Arbeitsverhältnisses zu. Im Berichtsjahr wurde gleichwohl keine Gefährdung des Rechtes auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen festgestellt.

Gebrüder Weiss Serbien fördert die „Nowak Stiftung“, die Weihnachtsgeschenke für Waisenkinder und behinderte Kinder in Heimen und Flüchtlingslagern organisiert. Auch Gebrüder Weiss Kroatien engagiert sich für bedürftige Kinder. Zwei große österreichische Sozialorganisationen unterstützen wir schon seit vielen Jahren: Als Partner der SOS-Kinderdörfer beteiligt sich das Unternehmen daran, Kindheit auch in noch so schwierigen Fällen positiv zu gestalten. Gebrüder Weiss greift außerdem bedürftigen Familien unter die Arme. Viele dieser Projekte werden in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Austria organisiert. Zu den weiteren Projekten, die Gebrüder Weiss unterstützt, gehören die „Schmetterlingskinder“ der DEBRA Austria oder die „Sonneninsel“, das Nachsorgezentrum der Österreichischen Kinder-Krebshilfe in Seekirchen.


Ökologie

Sonnenenergie Sofern nicht bereits beim Bau Solaranlagen installiert werden, wird für eine spätere Nachrüstung vorgesorgt. Die statische Konstruktion der Dachflächen wird daher grundsätzlich um 30 kg/m² überdimensioniert.

LED-Technologie Für die Beleuchtung der Hallen und Umschlagsflächen verwenden wir LED-Lampen mit Präsenzmelder.

Fuhrpark Bei Neuanschaffungen werden konzernweit nur LKW der aktuell höchsten Fahrzeugklassen berücksichtigt. Bei der Umschlag- und Fördertechnik kommen vorrangig Elektrostapler zum Einsatz. Gleisanschluss Seit den 70er Jahren werden Niederlassungen von GW an das Eisenbahnnetz angeschlossen, was den Einsatz multimodaler Verkehrskonzepte deutlich erleichtert.


Schon bei der Planung neuer Standorte werden verschiedenste Umwelt- und Energieaspekte der zukünftigen Anlagen berücksichtigt.

Heizung, Kühlung Wir setzen Erdwärmeund Fernwärmeheizungen, entsprechende Wärme- und Kälteisolierungen sowie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Freecooling-Funktion für umweltschonende Temperaturregelung ein.

Baumaterialien Verwendete Klebstoffe und Farben dürfen keine gesundheitsgefährdenden Ausdünstungen aufweisen. Die Dachhaut und Verkabelung werden wenn möglich ohne PVC verkleidet.

Haustechnik Zur energetisch optimalen Steuerung der Haustechnik werden entsprechende Leitsysteme installiert.


Ökologie DMA EN / 4.11 / EN 30

„Umweltschutz sehen wir als Heraus forderung, für die es sich lohnt, heute und in Zukunft Ressourcen bereitzustellen.“ Code of Conduct – Kapitel 2: Soziale Verantwortung

Umweltstrategie und Vorsorgeansatz Die Überarbeitung der Health-, Security-, Environment- und Quality-Politik des Unternehmens im Geschäftsjahr 2012 ging auch mit einer stärkeren Fokussierung unserer ökologischen Zielsetzungen einher: Wir bekennen uns zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und begreifen das Thema Umweltschutz als langfristige Herausforderung und lohnendes Ziel für Investitionen. In Übereinstimmung mit der Legal Compliance und dem Gebrüder Weiss-Verhaltenskodex wurden die identifizierten Umweltaspekte und deren Auswirkungen systematisch durch lokale Umweltteams an den Standorten erfasst und durch eine Risikoanalyse bewertet. Wir wagen uns vermehrt auf neue Wege und setzen uns mit aller Kraft dafür ein, unsere Umweltauswirkungen zu verbessern. Intelligente Plattformlösungen, erneuerbare Energieformen, eine moderne Infrastruktur, integrierte Frächter sowie Dienstleister und vor allem unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter eröffnen uns neue ökologische Möglichkeiten.

Investitionen Insgesamt ließ sich Gebrüder Weiss seine Umweltschutzmaßnahmen im Jahre 2012 rund eine Million Euro kosten. Die Investitionen beinhalten Schulungen und Abfallentsorgung, moderne LED-Beleuchtung und umweltfreundliche Ladegeräte in Lagerhallen, tageslichtabhängige Lichtsteuerung mit Bewegungsmeldern, wasserlose Urinale in den WC-Anlagen sowie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung in Bürogebäuden. Unser ständiges Streben nach Verbesserung und der ernsthafte wie kritische Diskurs innerhalb des orangen Unternehmens bestätigt unsere Linie, bewusst den Ankauf von CO2Zertifikaten als Mittel zur Verbesserung der CO 2-Bilanz zu vermeiden.


39

Einführung der ISO 14001 Gebrüder Weiss hat im Jahr 2012 alle Standorte der Landverkehre in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach dem ISO 14001-Standard zertifiziert. Das stellt für uns einen wesentlichen Schritt zu einem integrierten Qualitätsmanagementsystem sowie einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen dar. Eine der wesentlichen Herausforderungen während dieser Einführungsphase war die Identifizierung der rechtlichen Anforderungen im Umwelt-, Arbeitssicherheits- und Abfallrecht in den länderübergreifenden Organisationseinheiten. Der Umfang der rechtlichen Normen machte es erforderlich, in diesem Bereich ein Rechtsmanagementprogramm als Ergänzung zu den bestehenden Vertrags- und Complianceprogrammen einzuführen. Nach entsprechenden Vorarbeiten wird nun die vollständige Bewertung der einzelnen Normen auf Paragrafenebene erfolgen. Anschließend werden Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation zugeordnet.

Diese IT-Lösung ermöglicht Gebrüder Weiss eine noch schnellere und rechtskonforme Entwicklung neuer Produkte und dient somit auch der Risikominimierung der verantwortlichen Personen in einem komplexen Netz internationaler Gesetze und Normen. Die Bewertung der identifizierten Umweltaspekte unterstützte die beteiligten Mitarbeiter bereits darin, neue Erkenntnisse in den Bereichen Ökologie und Risikoanalyse zu gewinnen. Nach anfänglicher Skepsis konnte das Bewusstsein der Mitarbeiter im Umgang mit Ressourcen und Prozessen geschärft werden. Das Thema Gefahrenabwehr und Notfallvorsorge im Umweltbereich wurde im Rahmen des bereits vorhandenen Krisenkommunikationsprozesses umfassend betrachtet und soll nun zu einem Krisenmanagementsystem ausgebaut werden.


Ökologie EN 4

Ökologischer Fuhrpark Vorgaben seitens der Unternehmensleitung stellen sicher, dass auch bei der Erweiterung des eigenen Fuhrparks ökologische Kriterien stärker zum Tragen kommen. Unternehmensweit gilt die Vorschrift, bei Neuanschaffungen ausschließlich LKW der aktuell höchsten Fahrzeugklasse „EURO 5 bzw. 6“ oder „EEV“ zu berücksichtigen. Auch bei der Umschlagund Fördertechnik kommen vorrangig Elektrostapler zum Einsatz. Ein durchdachtes Wartungskonzept und regelmäßige Kontrollen der Akkumulatoren tragen das Ihre dazu bei, dass der Stromverbrauch in diesem Bereich langfristig gesenkt wird. Durch die Inbetriebnahme des ersten DualFuel-Gas-LKW am Standort Maria Lanzendorf im Jahr 2011 setzte Gebrüder Weiss Maßstäbe in Sachen ökologisches Fuhrparkmanagement. Bedingt durch die höheren Kosten und fehlende Förderungen hat sich diese Technologie leider bislang am Markt nicht durchsetzen können.

CO2-Reduktionsziele und CO2-Rechner Seit 2012 erfassen wir die CO2-Emissionen der von uns durchgeführten und fremdvergebenen Transporte mit dem CO2-Rechner von EcoTransIT. Wir können nun den sogenannten ökologischen Fußabdruck für jede einzelne Sendung bzw. auch pro Kunde oder Standort ermitteln. Die Tabelle weist die Ergebnisse für das Gesamtunternehmen, über die Berichtsgrenze hinaus, aus. Angeführt sind die Transportleistung in Tonnenkilometern (eine Kennzahl, welche das transportierte Gewicht in Verbindung mit der zurückgelegten Distanz ausdrückt) und die dadurch entstandene Umweltbelastung (CO2Emissionen in Tonnen). Den tatsächlichen Werten stellen wir einen theoretisch erlaubten CO2-Ausstoß (Allowance/Erlaubnisgrenze) gegenüber. Diese Allowance basiert auf dem 2-Grad-Ziel der Politik, wonach weltweit bis zum Jahr 2050 maximal 750 Gigatonnen CO2 ausgestoßen werden dürfen. Auf Basis des relativen Anteils der Transportbranche an der weltweiten Bruttowertschöpfung wurde unserer Branche ein erlaubter CO2-Ausstoß zugewiesen. Unsere spezifische Allowance wird derzeit mit der Zeppelin-Universität Friedrichshafen berechnet. Unsere momentan erreichten Werte liegen durch die gemischte Produktion innerhalb der vorläufigen Erlaubnisgrenzen.


Aufgrund unseres hohen Transportvolumens im Bereich Seefracht, dem nachhaltigsten Transportträger, liegen wir deutlich unter unserer firmeninternen Erlaubnisgrenze. Im Sinne einer weiteren Bilanzverbesserung ist es daher unser Ziel, zusätzliche Mengen über den Seeweg zu transportieren. Allerdings muss vermehrt darauf geachtet werden, dass bei Transporten von Asien nach Europa der kurze Weg über den Suezkanal gewählt wird. Die günstigere, aber dafür längere Route über Afrika führt absolut betrachtet zu einem höheren CO2-Ausstoß. Es gilt nun, alle internen und externen Einflussfaktoren auf die Ergebnisse der Auswertung zu evaluieren, um dann konkrete Handlungsanweisungen an unsere operativen Einheiten zu übermitteln. Leider ist im europäischen und nationalen Landverkehr der Transport zu Wasser bislang nur sehr eingeschränkt möglich. Auch die Bahnstrecken stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Ein Wechsel des Transportmediums ist bislang nur für geringe Anteile des Gütertransports möglich. Entsprechend ist Gebrüder Weiss gefordert, eine weitere Erhöhung der Auslastung im Landverkehr zu erreichen und neue Antriebstechnologien zu testen und einzusetzen. Es ist unser Ziel, unseren Kunden auch im Landverkehr ökologisch nachhaltige Transportmöglichkeiten anzubieten.

Landverkehr 187.788 Luftfracht 124.235

CO 2e Tank 2 Wheel in g pro tkm

Transportleistung in Millionen Tonnenkilometer (tkm)

CO2e Tank 2 Wheel in Tonnen

Ergebnisse CO2-Rechner

41

3.560

52,7

249 499,7

Seefracht 108.335

10.052 10,8

Gesamt

13.861 30,3

420.358

Allowance 45,7


Ökologie EN 4 Grafik: Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Primärenergieträgern (53.438 GJ) A Kernkraft 14,5 % (VJ 29,6%) B Fossile Energieträger 32,2 % (VJ 43,2%) C Erneuerbare Energien 53,3 % (VJ 27,2%)

A

B

C

Messbare Umweltziele Als integrierter Bestandteil unserer Corporate Targets sind drei Ziele aus dem Bereich Umwelt fest definiert: Reduktion des Stromverbrauchs je Mitarbeiter in kWh im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent. Reduktion des Papierverbrauchs je Sendung in Blatt im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent. Reduktion des Papierverbrauchs je Mitarbeiter in Blatt im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent. Im Berichtszeitraum konnten alle drei Ziele nicht erreicht worden. Die stärkste Abweichung wurde im Bereich des Stromverbrauchs je Mitarbeiter mit +4,17 Prozent gemessen. Dieser Mehrverbrauch war ein Folge der Mengen- und Volumensteigerungen und der damit verbundenen Notwendigkeit, bestehende Anlagenteile zu erweitern oder neue Gebäude insbesondere in Österreich und der Slowakei in Betrieb zu nehmen. Der Papierverbrauch hat sich innerhalb der Berichtsgrenzen um 2,9 Prozent erhöht. Dieser Entwicklung kann gegenübergestellt werden, dass sich die Sendungsanzahl im gleichen Zeitraum um 2,65 Prozent und der Personalstand in den von der Umweltdatenbank umfassten Standorten um 2,41 Prozent erhöht hat.

Ökologischer Strommix Wie die Legende der aktuellen Grafik verdeutlicht, konnte der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden. Diese positive Entwicklung resultiert aus dem Kauf eines ökologischen Strommixes österreichischer Herkunft. Durch die Produktion des eingekauften Stroms entstanden CO2-Emissionen in Höhe von 3.464 Tonnen und 6,6 kg radioaktive Abfälle.

Durch die Sendungssteigerung ist der Papierverbrauch pro Mitarbeiter um 0,83 Prozent gestiegen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Verwaltung effizienter zu gestalten, wurden spezifische Maßnahmen wie die Optimierung des Archivierungsprozesses umgesetzt. Unterstützend wird sich auch die teilweise Umstellung auf eine papierlose interne Verrechnung von Sendungen auswirken. Weiters die Möglichkeit, direkt auf den PC zu faxen. Die Umweltziele werden derzeit neu definiert.


2011

2012

4,6

4,6

13.857,7

13.743,6

3.935,3

3.777,9

+0,25 %

Papierverbrauch/Sendung in Stk

+0,83 %

Papierverbrauch/MA in Stk

+4,17 %

Stromverbrauch/MA in kWh

Umweltkennzahlen

43


Ökologie EN 11 / EN 22 / EN 28

Standorte mit Kunden in der Farben- und Lackproduktion (z.B. in Linz und Innsbruck) weisen erhöhte Mengen flüssiger Abfallstoffe auf, die primär durch Transportschäden verursacht werden. Die anfallende Menge von 775,3 kg aus Schadensfällen war im Berichtszeitraum gemessen an den transportierten Mengen sehr gering. Modernisierungen erzeugen Abfall Im Zuge erheblicher Investitionen in die Infrastruktur fand im Berichtsjahr 2012 eine umfangreiche Erweiterung und Modernisierung der Logistikanlagen statt. Im Zuge unserer Bautätigkeiten wurden größere Mengen an Bauschutt, Stahl und anderen festen Stoffen sowie nicht mehr verwendbaren, zum Teil potenziell umweltschädlichen Arbeitsmitteln entsorgt. Die daraus resultierenden Mengensteigerungen bilden sich in den Kennzahlen entsprechend ab. Gebrüder Weiss war stets bestrebt, die entstehenden Umweltbelastungen auf ein Minimum zu reduzieren, und konnte in anderen Bereichen der Abfallvermeidung Verbesserungen erzielen. Keine der für den Nachhaltigkeitsbericht relevanten Logistikanlagen von Gebrüder Weiss befindet sich in oder angrenzend an ein Schutzgebiet, sondern vielmehr ausschließlich an infrastrukturell günstig gelegenen Standorten. Wir halten die regional geltenden Umweltauflagen und -gesetze konsequent ein und mussten daher keine Bußgelder entrichten.

Gefährliche feste Stoffe, wie Öl-, Luftfilter, ölverschmutzte Betriebsmittel oder verunreinigtes Bindemittel (Säuren, Laugen, Treibstoffe etc.), fallen hauptsächlich im Servicebereich an. Durch den Reparatur- und Serviceintervall der Arbeitsmittel und das geringere Auftreten von Notfällen, welche die Verwendung von Bindemittel notwendig machten, wurden diese Abfälle 2012 deutlich reduziert. Altfarben, Lack, Farbverdünner, schwermetallhaltige Reste, Ölabscheider und Ölschlamm entstehen hauptsächlich an Standorten mit integrierten Tankstellen, Werkstätten oder Waschanlagen. Diese gefährlichen flüssigen Stoffe entsorgen wir als pflichtbewusster Betreiber ordnungsgemäß. Eine größere Menge an gefährlichen Geräten, wie Monitore, Scanner, Stapler, Drucker, Kartuschen und dergleichen, wurde im Berichtszeitraum aufgrund von Lagerauflösungen und Ausmusterungen von Arbeitsmitteln entsorgt. Besonders an den Standorten in der Slowakei, Lauterach und Altenrhein führte dies zu signifikanten Steigerungen der Abfallmengen.


2011

2012

11.200,0

12.908,0

13.885,6

6.470,0

96.868,4

112.702,0

428,5

1.385,0

775,3

601,0

3.018.626,9

2.197.378,0

-13,2 %

Entsorgte Geräte und Fahrzeuge in kg

+114,6 %

Gefährliche Geräte in kg

-14,0 %

Gefährliche flüssige Stoffe in kg

-69,1 %

Gefährliche feste Stoffe in kg

+29,0 %

Flüssige Stoffe in kg

+37,4 %

Feste Stoffe in kg

Aufschlüsselung Abfallarten

45

EN 8


Ökologie DMA EN / EN 8

„Wir verpflichten uns zur Qualitätssicherung und zum umweltgerechten bzw. nachhaltigen verantwortungsvollen Handeln.“ Code of Conduct – Kapitel 2: Soziale Verantwortung

Gesunkener Heizbedarf Der Heizbedarf war bei einem Großteil der Standorte rückläufig. Die kontinuierliche Verbesserung der Anlagen beziehungsweise der Umzug in moderne Gebäude zeigen hier positive Effekte. Besonders auffällig ist der Rückgang des Fernwärme- und Gasverbrauchs in der Slowakei, wo drei veraltete Außenstandorte im Zuge einer Prozessoptimierung aufgelassen wurden. In Wolfurt (Österreich) wurde die Ölheizung durch eine moderne Gastherme ersetzt. Einen erhöhten Verbrauch gab es an zwei Standorten, wo aufgrund des langen Winters zusätzlicher Heizbedarf im Periodengleich notwendig war.

Der gestiegene Wasserverbrauch begründet sich in der mangelnden Datenqualität für 2011. In der Vorperiode waren für Serbien lediglich die Monate November und Dezember erfasst worden. Bereinigt um diese Landesgesellschaft ergibt sich eine Reduktion des Wasserverbrauchs von rund sieben Prozent. Informationen zum Stromverbrauch siehe Seite 42 und folgende.


2011

2012

52,1

51,3

52.271,3

50.796,3

105,7

112,3

1.105,7

1.143,1

1.124,5

1.347,8

14.844,0

13.963,1

*Unser Gesamtwasserverbrauch wurde zu 79,9% durch kommunale Wasserversorger und zu 19,9% durch Grundwasser abgedeckt, der Rest verteilt sich auf die Nutzung von Oberflächen- und Regenwasser.

+1,5 %

* Wasser in 1000 m3

+2,9 %

Papier in 1000 Stk

-5,9 %

Heizöl in 1000 l

-3,3 %

Gas in 1000 m3

-16,6 %

Fernwärme in MWh

+6,3 %

elektrischer Strom in MWh

Kennzahlen Ressourcenverbrauch

47


Compliance


Im Herbst 2012 fand die Grundsteinlegung unserer neuen Firmenzentrale statt. Dabei haben wir uns einmal mehr auch zu unseren moralischen Fundamenten bekannt. Sicher in einer Edelstahlbox verstaut haben wir dem Grundstein des neuen Geb채udes ein entsprechend unterzeichnetes Dokument beigelegt.


Compliance DMA HR / 4.6

„Als Familienunternehmen sieht sich Gebrüder Weiss traditionell in der Verantwortung, Werte als Grundlage für den Umgang mit organisationsinternen und externen Personen zu definieren.“ Code of Conduct – Kapitel 4: Verantwortung unserer MitarbeiterInnen

Richtlinien der Partnerauswahl Wir erbringen Leistungen in über 100 Ländern. Um Kundenbedürfnisse auch außerhalb unseres direkten Einflussbereiches erfüllen zu können, arbeiten wir mit unabhängigen Dienstleistern zusammen. Bei der Auswahl dieser Partner achten wir darauf, dass Werte, Firmenphilosophie und Leistungsvermögen den hohen Anforderungen von Gebrüder Weiss entsprechen. Finanzielle Stabilität und Rentabilität sind das Fundament unserer Zukunftssicherung und die Basis einer jeden nachhaltigen Unternehmensstrategie. Die Vergabe von Transportaufträgen wird daher in der Regel auf Basis des Preises, aber innerhalb einer umfassend geprüften Gruppe an Dienstleistern entschieden. Unsere Ansprüche in puncto Qualität, Ökologie und Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen sowie Compliance-Richtlinien stellen daher keine Vergabekriterien, sondern eine Mindestanforderung an unsere Dienstleister dar. Diese Kriterien sind im Frächterund Fahrerhandbuch festgeschrieben, das von jedem neuen Subunternehmer anzuerkennen und zu unterfertigen ist.

Transparente Vergabeverfahren Auch beim Einkauf von nicht speditionellen Gütern und Dienstleistungen werden ökologische, soziale und qualitative Aspekte nach Möglichkeit berücksichtigt. Eine Entscheidung auf Basis des Preises ist ökonomisch sinnvoll, aber nur dann, wenn auch die von uns geforderte Qualität erbracht wird. Es ist uns wichtig, dass bei der Vergabe von Aufträgen Interessenskonflikte vermieden werden. Vergabeentscheidungen sind daher transparent zu dokumentieren und zu begründen, wenn eine Vergabe nicht an den Bestbieter erfolgt.


51 SO 2 / SO 7

Förderung des fairen Wettbewerbs Korruption hat negative Auswirkungen auf den fairen Wettbewerb und die Gesellschaft, insbesondere auf die ärmsten Bevölkerungsgruppen. Um dieses Risiko zu reduzieren, arbeiten wir kontinuierlich an einer Verbesserung unserer Prozesse und haben im Berichtszeitraum ein umfassendes ComplianceProgramm ins Leben gerufen. Wir fördern den fairen Wettbewerb und halten uns an kartellrechtliche Vorschriften. Wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen und Preisabsprachen werden nicht geduldet. Dies ist in unserem Leitfaden zu Kartellrechts-Compliance seit 2008 verbindlich festgeschrieben und wurde geschult. Als Mitglied des renommierten Anti-Korruptionsnetzwerks Transparency International und des Global Compact der Vereinten Nationen legten wir auch 2012 unseren Fokus auf die weitere Bekämpfung der Korruption. Im Zuge unserer internationalen Tätigkeit haben wir ständig Kontakt zu Amtsträgern, insbesondere im Zollwesen. Dies stellt für uns und unsere Kunden ein erhöhtes Risiko dar. Unsere Maßnahmen beinhalten vor allem Bewusstseinsbildung bei unseren Mitarbeitern mithilfe von Schulungen und regelmäßigen Informationen.

Weiterentwicklung Lieferantenmanagement Zusätzlich wird 2013/2014 das Lieferantenmanagement weiterentwickelt, da diese in unserem Namen handeln und entsprechend auch unsere Werthaltung einhalten müssen. Vor diesem Hintergrund wurden genaue Risikobewertungen für die von uns eingesetzten Lieferanten und Dienstleister definiert. Im Abschlussjahr haben wir knapp 30 Prozent unserer Geschäftseinheiten durch interne Revisionsprozesse auf Korruptionsrisiken überprüft.

In Bezug auf einen Zeitraum vor 2008 hat Gebrüder Weiss gemeinsam mit 42 weiteren heimischen Speditionen im Jahre 2010 einen Geldbußenantrag der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) erhalten. Dieser wurde vom Kartellgericht im Februar 2011 mangels Verschuldens abgewiesen. Damit konnte das Verfahren in erster Instanz gewonnen werden. Erwartungsgemäß haben sowohl die BWB als auch der Bundeskartellanwalt einen Rekurs beim OGH als Kartellobergericht eingebracht. Eine Entscheidung wird nicht vor Ende 2013 erwartet.


Mitgliedschaften

UN Global Compact Im November 2011 trat Gebrüder Weiss dem UN Global Compact bei. Damit bekennen wir uns zu der UNO-Zielsetzung, gemeinsam den Herausforderungen der Globalisierung zu begegnen sowie die weltweit vernetzten Märkte sozialer und ökologischer zu gestalten.

„Global tätige Unternehmen sind heutzutage mehr denn je gefordert, ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrzunehmen. In Zeiten komplexer gesetzlicher Rahmenbedingungen stellt der UN Global Compact ein international anerkanntes Regelwerk dar, an dem sich Unternehmen orientieren können, um ihre Performance in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt sowie Korruptionsbekämpfung zu verbessern. Als Teilnehmer des UN Global Compact setzt sich Gebrüder Weiss proaktiv mit diesen Themen auseinander und ist bemüht, entsprechende Prozesse in das Kerngeschäft zu integrieren.“ Bettina Steinbrugger, UN Global Compact Austria



Mitgliedschaften 4.12 / 4.13 / SO 5

ZV Spedition & Logistik Der Zentralverband Spedition & Logistik ist eine Interessensvertretung auf freiwilliger Basis für die österreichischen Unternehmen mit Speditionskonzession. Zweck des ZV ist es, einen Schulterschluss zwischen Industrie und Wirtschaftskammer (WKO) zu erreichen, und so die Interessen der eigenen Mitglieder bestmöglich zu vertreten. Als Mitglied der internationalen Dachorganisation FIATA setzt sich der ZV auch grenzüberschreitend für die Speditions- und Logistikbranche ein. Gleichzeitig bekennen sich die Mitglieder zu fairen Geschäftspraktiken, gewissenhaftem Umgang mit Information und Kommunikation, Korruptionsbekämpfung, Compliance sowie Menschen- und Freiheitsrechten.

Gemeinsam für eine bessere Zukunft Durch unser Engagement in zahlreichen Vereinen und Verbänden versuchen wir unsere Interessen in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales weiter zu stützen. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Handeln auch zu einer nachhaltigen Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts führt und möchten die öffentliche Aufmerksamkeit noch stärker auf diese Themen lenken. Auch die Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb sollen so gestaltet und im Sinne aller gefördert werden.

Im November 2012 übernahm Vorstandsmitglied Wolfram Senger-Weiss das Amt des ZV-Präsidenten. Zu den Zielen seiner Amtsperiode gehören die Förderung nationaler und internationaler Kooperationen sowie das Vorantreiben nachhaltiger Verkehrskonzepte, wie des Lang-LKW. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Branche sollen langfristig verbessert und der Wettbewerb gefördert werden. Im Rahmen dieser Kommunikations- und Qualitätsoffensive spielt auch die Unterstützung von Fortbildungsprojekten eine zentrale Rolle.


55 4.12 / 4.13

„Als führende Unternehmensplattform für Corporate Social Responsibility und nachhaltige Entwicklung in Österreich begrüßen wir das Engagement der heimischen Unternehmen und insbesondere von Gebrüder Weiss als langjährigem respACT-Mitglied außerordentlich. Mit zahlreichen Aktivitäten im Bereich der Green Logistics nimmt Gebrüder Weiss eine Vorreiterrolle ein.“ Daniela Knieling, respACT-Geschäftsführerin respACT respACT ist die führende Unternehmensplattform für CSR und nachhaltige Entwicklung in Österreich. Die Mitgliedsunternehmen bekennen sich zur Verbindung von marktwirtschaftlichem Denken und Handeln mit ökologischen sowie sozialen Kriterien und machen nachhaltige Entwicklung und CSR zu einem Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Als langjähriges respACT-Mitglied unterstützen auch wir die Grundsätze des Vereins, der auch Focal Point des österreichischen UN Global Compact-Netzwerkes ist. Transparency International Durch unsere Mitgliedschaft bei Transparency International leisten wir einen Beitrag zur Verbesserung der institutionellen Rahmenbedingungen in Österreich – auch in Bezug auf die Erhöhung der Transparenz und Bekämpfung der Korruption.

GreenFreight Europe Gebrüder Weiss ist Mitglied der Initiative „GreenFreight Europe“. Die 2009 unter dem Arbeitstitel „SmartWay Europe Working Group“ ins Leben gerufene Gemeinschaft von Unternehmen ist ein freiwilliges und unabhängiges Programm zur Evaluierung und Verbesserung der Umweltperformance von Straßentransporten in Europa. EcoTransIT Die Mitgliedschaft bei „EcoTransIT“ unterstreicht unsere ökologische Verantwortung. Das freiwillige Programm verfolgt ebenfalls den Zweck, Kohlendioxid- und Abgasemissionen messbar zu machen und durch diese Quantifizierung die Basis zur laufenden Verbesserung zu schaffen.


Berichtsparameter 3.12

GRI CONTENT INDEX Kompletter GRI Content Index: www.gw-world.com/gri-content-index-2012

GRI Anwendungsebene B+ Seiten

Erfüllungsgrad

Strategie und Analyse 1.1 Berichtsinhalt 4 Vollständig 1.2 Auswirkungen, Risiken und Chancen 21 Vollständig Organisationsprofil 2.1 Name des Unternehmens 2.2 Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen 2.3 Geschäftsbereiche und Unternehmensstruktur 2.4 Hauptsitz des Unternehmens 2.5 Länder mit Geschäftstätigkeitsschwerpunkt 2.6 Eigentümerstruktur 2.7 Märkte 2.8 Größe des Unternehmens 2.9 Signifikante Änderungen im Berichtszeitraum 2.10 Auszeichnungen im Berichtszeitraum

5 Vollständig 5 Vollständig 5 Vollständig 5 Vollständig 5 Vollständig 5 Vollständig 5 Vollständig 5 Vollständig 4; 9 Vollständig 5 Vollständig

3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13

Berichtsparameter Berichtszeitraum 4 Vollständig Datum des letzten Berichts 4 Vollständig Berichtszyklus 4 Vollständig Ansprechpartner für Fragen zum Bericht 4 Vollständig Vorgehensweise zur Auswahl der Berichtsinhalte 4 Teilweise Bilanzierungsgrenzen des Berichts 4 Vollständig Einschränkungen des Berichtsumfangs 4 Vollständig Joint Ventures, Tochterunternehmen, Outsourcing 4 Vollständig Datenerfassung 4 Vollständig Änderungen bei der Darstellung von Informationen im Vergleich zu früheren Berichten 4 Vollständig Änderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen oder der Messmethoden 4 Vollständig GRI Content Index 56; 57 Vollständig Externe Verifizierung von Aussagen 58 Vollständig

4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 4.11 4.12

Governance, Verpflichtungen und Engagement Führungsstruktur 5 Unabhängigkeit der Aufsichtsratsvorsitzenden 5 Kontrollorgan bzw. unabhängige Mitglieder der Unternehmensführung 5 Mechanismen der Aktionärs- und Mitarbeiterempfehlungen an den Vorstand 24 Verknüpfung der Vorstandsvergütung mit der Unternehmensleistung 20 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten 50 Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit 8 Leitbilder, Unternehmenswerte und Verhaltenskodizes 8; 10; 11 Verfahren auf Vorstands- / Aufsichtsratsebene zur Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung 18; 20 Verfahren zur Beurteilung der Leistungen des Vorstandes 20 Umsetzung des Vorsorgeprinzips 38 Unterstützung externer Initiativen 35; 54; 55

Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig


57

GRI Anwendungsebene B+ Seiten

Erfüllungsgrad

54; 55 24 24 24; 25 24 10

Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig Vollständig

4.13 4.14 4.15 4.16 4.17 5

Mitgliedschaften in Verbänden und Interessensgruppen Einbezogene Stakeholdergruppen Auswahl der Stakeholder Ansätze für den Stakeholderdialog (Art/Häufigkeit) Stellungnahme zu zentralen Anliegen der Stakeholder Managementansatz

DMA EC EC3 EC7

Ökonomische Indikatoren Managementansatz 8 Betriebliche soziale Zuwendungen 30 Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer in Führungspositionen 32

Vollständig Vollständig Vollständig

Umwelt DMA EN Managementansatz 38; 42 Vollständig EN4 Indirekter Energieverbrauch nach Primärenergiequellen 42 Vollständig EN8 Gesamtwasserverbrauch nach Quellen 45 Vollständig EN11 In Schutzgebieten genutzte Flächen 44 Vollständig EN22 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode 45 Vollständig EN28 Bußgelder wegen Nichteinhaltung von Umweltauflagen 44 Vollständig EN30 Umweltschutzausgaben und -investitionen 38 Vollständig Menschenrechte DMA HR Managementansatz 34; 50 Vollständig HR4 Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen 34 Vollständig HR5 Geschäftstätigkeit mit Gefährdung des Rechtes auf Vereinigungsfreiheit oder Kollektivverhandlungen 35 Vollständig Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung DMA LA Managementansatz 35 Vollständig LA1 Mitarbeiter nach Beschäftigungsverhältnissen und Regionen 32; 33 Vollständig LA2 Mitarbeiterfluktuation nach Altersgruppen, Geschlecht und Regionen 31 Vollständig LA4 Mitarbeiter in Tarifverträgen 30; 35 Vollständig LA7 Verletzungen, Abwesenheiten und Todesfälle 31 Vollständig LA10 Aus- und Weiterbildungsstunden nach Mitarbeiterkategorien 29 Vollständig LA12 Anteil der Mitarbeiter, die regelmäßig eine Leistungsbeurteilung erhalten 28 Vollständig Gesellschaft DMA SO Managementansatz 18 Vollständig SO2 Untersuchung von Geschäftsbereichen auf Korruptionsrisiko 51 Vollständig SO5 Positionen und Teilnahme an der politischen Willensbildung und Lobbying 54 Vollständig SO7 Kartellrechtsklagen 51 Vollständig Produktverantwortung DMA PR Managementansatz 12 Vollständig PR8 Verletzung des Schutzes von Kundendaten 14 Vollständig


3.13


59


Impressum Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H. Bundesstraße 110 6923 Lauterach Österreich Projektleitung Frank Haas Peter Koller Redaktion Martin Begle Markus Boisits Frank Haas Arnd Hoppe Peter Koller Fotografie/Bildnachweis UN Photo/Eskinder Debebe (Seiten 52/53) Alle anderen Fotos: GW-Archiv Gestaltung Andreas Haselwanter Lektorat Martin Johler Druck Buchdruckerei Lustenau





Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H. Bundesstraße 110 6923 Lauterach Österreich T +43.5574.696.0 F +43.5.9006.2609 service@gw-world.com


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