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Logistik im Netzwerk
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Seite 3 - Logistik als entscheidender Wettbewerbsvorteil Seite 4 - Collaborateure im Kampf um Gewinnsteigerungen Seite 5 - Gebrüder Weiss eröffnet modernsten Logistikterminal Seite 6 - Herausforderung Endkundenbelieferung Seite 7 - Neue Technologie aus Finnland: Mesh stopft Funklöcher
Bernhard Mandl, Business Development tectraxx
Liebe Leserinnen, Liebe Leser
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s ist noch nicht einmal ein Dreivierteljahr vergangen, seit ich bei tectraxx angefangen und den Bereich Business Development übernommen habe. Doch bin ich bereits lange genug bei tectraxx, um zu wissen, dass sich gerade in den letzten ein bis zwei Jahren die Kundenbedürfnisse gravierend verändert haben. Achtete der Kunde von früher bloß auf Qualität oder Preis, so will der Kunde von heute beste Qualität zum günstigsten Preis und dazu noch ein tolles Service. Und das zu Recht. Für die Handels- und Produktionsunternehmen bedeutet dies ein Umdenken. Neue, maßgeschneiderte Lösungen müssen gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet werden, um diesen zufrieden stellen und gleichzeitig konkurrenzfähig bleiben zu können. Damit wird es jedoch unumgänglich,
Spezialisten und spezialisierte Unternehmen zusammen zu bringen und gemeinsam Strategien zu entwickeln. An einem gemeinsamen Strang ziehen, damit der Kunde optimal bedient wird, ist das neue Erfolgsmodell, von dem alle Beteiligten profitieren sollten.
keiten für uns, unsere Partner und Kunden.
Wir von tectraxx sehen uns als Spezialisten für die perfekte Kombination von Technik- und LogistikDienstleistungen. Unser Bestreben ist es, die technische und logistische Komplettdienstleistung für den gesamten Lebenszyklus eines Produktes, bis hin zu Recycling und Abfallverwertung, anzubieten.
Ich wünsche Ihnen mit dieser Ausgabe der tecvision viel Spaß und denke, dass wieder viel Interessantes und Neues für Sie dabei ist. Ich würde mich über Feedback, Anregungen und Wünsche von Ihnen sehr freuen.
Natürlich funktioniert all das nur durch die Unterstützung des starken Gebrüder Weiss Transport- und Lagernetzwerkes, auf das wir als Business Unit von GW jederzeit zurückgreifen können.
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Außerdem werden wir auch weiterhin als Innovationsführer neue Wege ausprobieren und sind bestrebt, unser Potenzial des „Andersherum-Denkens“ zu erhalten, denn daraus ergeben sich häufig interessante Möglich-
Impressum Medieninhaber, Eigentümer und Herausgeber: Gebrüder Weiss Ges.m.b.H. Produktmanagement tectraxx 2326 Maria Lanzendorf, Wiener Straße 26 Redaktion: Gabriela Amann, Klaus Tumler, Wolfgang Leuthner, Bernhard Mandl, Harald Kirnig, Dragan Djenadic Verlags- und Herstellungsort: Wien (Druck: Hans Jentzsch & Co GmbH, Scheydgasse 31, 1210 Wien)
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Gebrüder Weiss Ges.m.b.H. Produktmanagement tectraxx 2326 Maria Lanzendorf, Wiener Straße 26 Telefon 01.79 799.0 Unternehmensgegenstand: Internationale Spedition
Auflage / Erscheinungsweise: 1.000 Stk., 4 Ausgaben pro Jahr
Grundlegende Richtung: Hintergrundinformationen über die aktuellen Enwicklungen im Dienstleistungsbereich für Unternehmen mit Bedarf an technisch-logistischen Lösungen
Fotos/Grafiken/Illustrationen (wenn nicht anders angegeben): Gebrüder Weiss Ges.m.b.H.
Hinweis: Vorbehaltlich Irrtum und Druckfehler
Logistik als Erfolgsfaktor Harry Stiastny, Geschäftsführer bei x|vise innovative logistics, sieht den Erfolg eines Unternehmens stark abhängig von der Zuverlässigkeit seines Netzwerks
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ecvision: „Nicht selten wird unter dem Begriff „Logistik“ nur der Transport bzw. die Lagerung verstanden, was steckt wirklich hinter diesem Begriff?“ Stiastny: „Transport und Lagerung ist nur ein Teil der Logistik. Im Mittelpunkt steht immer die Kundenanforderung. Die Kernaufgabe der Logistik ist das Synchronisieren von Geschäfts- oder Unternehmensbereichen: das Planen, Realisieren und Managen von Informationsund Warenflüssen, um im Sinne der Unternehmensziele eine Gesamtoptimierung zu
reichsübergreifende Sicht wurde oft vernachlässigt. Im Handel wurde vielfach aufgrund des Kostendrucks optimiert: Bestände wurden reduziert, Prozesskosten vom Lieferanten bis zum Endverbraucher minimiert, die Versorgungssicherheit wurde wichtiger. Da sich Produkte heute kaum mehr qualitativ unterscheiden, rücken Verfügbarkeit und guter Service immer mehr in den Vordergrund. Der Stellenwert der Logistik hat sich insofern verändert, als dass eine immer stärkere Vernetzung der beteiligten Unternehmen
Logistik-Dienstleistern, ist ein weiterer Trend. Und, so lange es sich lohnt in Billiglohnländern produzieren zu lassen, werden sich die Distanzen weiter vergrößern. Das Ziel guter Logistik sind effiziente, standardisierte Prozesse, die die Kundenbedürfnisse erfüllen. Der Erfolg eines Unternehmens wird künftig davon abhängen, wie zuverlässig sein Netzwerk ist.“ tecvision: „Sieht man sich die breite Produktpalette von tectraxx an, kann man da überhaupt noch von Logistik sprechen?“ Stiastny: „tectraxx ist ein
Portrait Harry Stiastny ist seit Unternehmensgründung Geschäftsführer der x|vise innovative logistics GmbH. 20 Jahre Berufspraxis in der Logistik machen ihn damit zum anerkannten Experten. Seine logistische Laufbahn begann bei GW in Vorarlberg und führte ihn für mehrere Jahre u.a. nach London und Wien. Wichtige Stationen waren Einführung des Qualitätsmanagements bei GW, Projekt- und Outsourcing-Projektleitungen und zur Zeit Prokurist in der Konzernzentrale in Vorarlberg sowie maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung neuer Geschäftsfelder, wie z.B. x|vise.
3 erreichen. Wer sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil am Markt sichern will, muss in Zukunft verstärkt Netzwerke aufbauen und erweitern, Geschäftsprozesse aufeinander abstimmen und unternehmensübergreifend denken und handeln.“ tecvision: „Welche Veränderungen konnten Sie beim Stellenwert der Logistik bei Produktions- und Handelsunternehmen in den letzten Jahren erkennen?“ Stiastny: „Bis vor nicht allzu langer Zeit konzentrierten sich Produktionsunternehmen stark auf die Rationalisierung in der Herstellung, die Automatisierung und somit auf die Senkung der Stückkosten in der Produktion. Die be-
stattfindet. Diese Vernetzung erfordert einen höheren Informationsfluss, Prozesse werden transparenter, es erfolgt eine bessere Abstimmung zwischen Lieferanten, Herstellern, Handel und Kunden.“ tecvision: „Ist moderne Logistik nur Mittel zum Zweck oder ist mehr zu erwarten?“ Stiastny: „Es wird noch viel zu erwarten sein. Der „Innovationstreiber Technik“ wird auch die nächsten Jahre seinen Teil zur Entwicklung beitragen. Anschlussfähigkeit damit meine ich Kommunikationsfähigkeit auf elektronischer Basis - wird ein entscheidender Faktor bleiben. Fixkosten in variable umzuwandeln, z.B. durch enge Zusammenarbeit mit
hervorragendes Beispiel für hochspezialisierte Logistik: maßgeschneiderte Lösungen für den gesamten Lebenszyklus technischer Güter. Solche Erfolgsmodelle der Spezialisierung werden mittelfristig auch kleinere Dienstleister benötigen, um am Markt zu reüssieren. tectraxx sehe ich als Innovationsführer für technische Logistik-Dienstleistung.“ tecvision: „Warum denken nicht alle Unternehmen intensiv über eine Verbesserung ihrer Logistik nach?“ Stiastny: „Viele Unternehmen haben ihren Fokus auf andere Themen gerichtet und sehen daher keine Notwendigkeit Logistikprozesse zu verändern. Sobald es aber
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gilt, die eigene Logistik anzupassen, wird dies stattfinden. Schwierigkeiten können auftreten, wenn Logistik nicht als „Querschnittfunktion“ gesehen wird. Veränderungen in der Logistik sind auch Organisationsveränderungen. Der Mensch rückt in den Vordergrund. Logistik wird vielfach nur als Kostenfaktor gesehen und der Mehrwert dabei verkannt. Ich beobachte zudem eine gewisse Branchenblindheit. Viele Firmen suchen Orientierung innerhalb der eigenen Branche und vergessen, auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen, wo wir wieder beim Thema Netzwerken wären. Liegt nicht darin der eigentliche Erfolgsfaktor? tectraxx-Logistikcenter B17 Brown Boveri Straße 6 A-2351 Wr. Neudorf
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G'schichten aus Tirol Anleitung zur kreativen Zustellung eines High-Tech-Gerätes
herrschte wenig Verkehr auf den Straßen. Im Radio spielte man gerade sein Lieblingslied, als der Fahrer im Ort ankam. Den nachfolgenden Anruf in der ServiceStelle von tectraxx wird dort so schnell niemand vergessen: „Hallo, ich bin‘s. Ich soll da einen Fernseher ausliefern, aber die Straße ist aus.“ „Was heißt, die Straße ist aus?“ „Na, sie ist hier aus.“ „Die kann doch nicht aus sein. Gibt’s da keinen Weg?“ „(Keuch, keuch) Hier gibt’s schon einen Weg, recht eng, aber dafür ist er ziemlich steil!“ Als der Fahrer gerade ein paar Schritte gegangen war inzwischen war er, wie ihm schien, auch bei der Schneegrenze angekommen und eindeutig nicht passend für dieses Wetter angezogen erblickte er ein ziemlich altes, kleines Männlein, das ihm erstaunlich behände entgegen kam. „Grias di. Ich hab ma schon dacht, dascht mai
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edes Märchen beginnt mit dem berühmten Satz: „Es war einmal vor langer Zeit...“ Unsere Geschichte ist kein Märchen, sie ist aber nichtsdestotrotz eine gute Geschichte, die es verdient erzählt zu werden. Dunkle Wolken und dichtester Schneefall hatten gerade eingesetzt, als sich Xaver M. endlich nach einem überaus schweren Arbeitstag bei seiner Rinderherde in den Tiroler Alpen verdient auf seine Stubenbank setzte. Doch Schneefall herrschte nicht vor der Hütte, sondern mittendrin: auf seinem uralten, schwarz-weiß ElektroHansa-Fernsehgerät. „Also, hüt wirdsch nischt mehr mit mein gmüatlichn Obnd“, sagte er sich. Am nächsten Morgen wählte Xaver auf seinem altmodischen grauen Telefonapparat die Nummer eines bekannten Versandhauses und bestellte den Fernseher mit der
Nummer SL 124.56789. Was nach seinem Anruf passierte, entzog sich seiner Kenntnis, muss aber hier zum besseren Verständnis kurz dokumentiert werden: Frau Simone V. erfasste die Bestellung unseres Xavers im elektronischen Versandsystem. Kurze Zeit darauf erhielt das Lager den Auftrag, das Gerät aus dem Regal zu holen und gleichzeitig erging ein Zustellauftrag an die Spezialisten von tectraxx High-Tech Logistics. Bereits zwei Tage nach seinem Anruf sollte das Gerät dem Tiroler Naturburschen zugestellt werden. An besagtem Frühlingstag hatte ein gutgelaunter tectraxx-Fahrer ein funkelnagelneues Fernsehgerät mit 70cm Bildschirmdiagonale, 5-Band-Equalizer, Teletext und anderen Features auf seiner Ladefläche und war auf dem Weg zur angegebenen Lieferadresse. Es
Hüf brauchscht.“ In seiner Hand trug es ein seltsames Gebilde aus Holz, das ein bisschen einer Leiter ähnelte, nur war es kürzer und leicht nach oben gebogen. Dem Fahrer schwante Übles. „I han da was zum Tragen gholt, damit mir unsch leichter tuan.“ Also: den Fernseher auf das Holzding gepackt und die ganzen 700 Meter bergauf geschleppt. Ohne das schmächtige Männlein wäre es ein ziemlich schwieriges Unterfangen gewesen - denn kräftig war es! Mittlerweile waren eineinhalb Stunden verstrichen und fünf Liter Schweiß geflossen. Doch Belohnung winkte am Ende dieses Weges: zwei Gläschen mit Zirbenschnaps standen bereit. Was hätte unser Fahrer da für ein Glas kristallklaren Bergwassers gegeben! Ironie am Rande: Am gleichen Abend sah der Fahrer im Fernsehen ein „Österreich-Bild“ mit einem Beitrag aus den Tiroler Bergen.
Collaboration in der Logistik Was verbirgt sich hinter diesem stark negativ behafteten Wort und welche Chancen bietet die Collaboration? Entgegen dem kriegerischen Wortsinn, wonach „Kollaboration“ Zusammenarbeit mit dem Feind bedeutet, handelt es sich bei „Collaboration“ im Sinne der Logistik um die überaus fruchtbare Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg, mit dem Ergebnis, besser, schneller und damit auch kostengünstiger zu produzieren. Sie verlangt jedoch von allen Beteiligten firmenübergreifendes Prozessdenken. „Supply Chain Collaboration“ beschreibt einen Ansatz zur Handhabung der Planungsund Steuerungskomplexität in der Zusammenarbeit von Unternehmen in der Wertschöpfungskette. Dabei sollen Abläufe optimal aufeinander abgestimmt, Schnittstellen geglättet sowie höhere Transparenz in der gesamten Logistikkette erreicht werden.
Weitere Ziele, die verfolgt werden, sind: flexible und sofortige Anpassung an Bedarfsschwankungen, mehr Information für vor- und nachgeschaltete Fertigungsstufen, abgestimmte Forecasts und Kapazitäten, höhere Effektivität und die Schaffung eines zentralen Managements, welches für Planung, Steuerung und Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich ist. Logistische Erfolgsfaktoren wie kürzere Reaktionszeiten, höhere Verfügbarkeit und geringere Bestands- und Fertigungskosten können nur dann erreicht werden, wenn alle an der Collaboration beteiligten Partner die gemeinsam entwickelten bzw. vereinbarten „Spielregeln“ uneingeschränkt akzeptieren. Auf der anderen Seite
GW eröffnet am 1. Juli Europas modernsten Terminal Gebrüder Weiss investiert in Maria Lanzendorf mehr als 50 Millionen Euro. Im neuen Terminal ist künftig Platz im Ausmaß von mehr als acht Fußballfeldern nur für die GW-Logistik-Dienstleistungen
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m 1. Juli 2006 ist es soweit: Gebrüder Weiss Wien nimmt offiziell seine Geschäfte im neuen Terminal in Maria Lanzendorf auf. Damit werden die fünf bisherigen Wiener Standorte an einem einzigen Standort zusammengefasst. „Durch die Konzentration aller Prozesse an einem Standort wird „integrierte Logistik“ erst wirklich möglich. Ein Vorteil, der unseren Logistikkunden einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung in Sachen Geschwindigkeit und Qualität bringen wird“, erläutert Jürgen Bauer, Regionaldirektor bei GW.
Investition als ein „klares Bekenntnis an die Zukunft des sich herauskristallisierenden Wirtschaftsraumes GyörBratislava-Brünn-Wien als Logistikstandort von europäischer Bedeutung. Maria Lanzendorf ist im GW-Netzwerk ein zentraler Standort. Ich bin überzeugt, dass wir hier sehr schnell wachsen werden und auch entsprechend neue Arbeitsplätze anbieten können.“
Im Oktober 2004 entschied sich der Konzern für den Neubau eines modernen und auf zukünftige Bedürfnisse ausgerichteten Logistikzentrums. Im März 2005 erfolgte bereits
müssen alle Partner an den gemeinsam erarbeiteten Produktivitätsgewinnen teilhaben können. Genau hier liegt auch der größte Knackpunkt: Damit das alles reibungslos funktioniert, muss man sich intensiv um die Schaffung einer überdurchschnittlichen Vertrauensbasis zwischen allen Beteiligten bemühen. Überdies ist Bereitschaft zur Collaboration funktioniert nur, wenn alle ein gemeinsames Ziel verfolgen
Verschiebungen von Kompetenzen im Management sowie zum Change-Management Teil dieser Vertrauensarbeit. Das klingt erst einmal ziemlich revolutionär und birgt auch ein erhebliches Konfliktpotenzial für alle Beteiligten in sich. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass es damit möglich ist, Gewinnsteigerungen bei den beteiligten Unternehmen zu verzeichnen, Platz für Kreativität zu schaffen und möglicherweise neue, zukunftsweisende Wege zu eröffnen. Die Collaboration stellt somit die intensivste Form der Zusammenarbeit dar und erfordert den höchsten Vernetzungsgrad beteiligter Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Durch diese intensivere Zusammenarbeit lassen sich letztendlich Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Logistik-Netzwerken generieren.
der Spatenstich. Die Bauzeit betrug knapp eineinhalb Jahre, das Bauvorhaben kostete über 50 Mio. Euro. Ausschlaggebend für den Standort Maria Lanzendorf waren einerseits die Nähe zu Wien, andererseits der Bau der Wiener Südumfahrung S1, die seit Ende April für den Verkehr geöffnet ist. Ein ganz wichtiges Argument war außerdem, dass „alle bisher nötigen Verbindungsfahrten zwischen unseren Terminals mit Maria Lanzendorf wegfallen. Das sind auf ein Jahr gesehen mehrere tausend LKW-Fahrten weniger“, rechnet Bauer vor. Diese Einsparung, eine 380 Meter lange Lärmschutzwand und die direkte Anbindung an die S1 entlasten deutlich Umwelt und angrenzende Wohngebiete. Wolfgang Niessner, GW-Vorstandsvorsitzender, sieht die
Der neue Terminal ist technisch auf dem letzten Stand: Im Bereich der Lager- und Fördertechnik wird eine der ersten Paletten-Elektrohängebahnen Europas im Logistikbereich installiert. Diese 800 Meter lange Bahn befördert in rund dreieinhalb Meter Höhe die Güter auf den langen Strecken im Gebäude: schnell, fehlerlos und effizient - beispielsweise vom Lagerplatz zum Verladetor. Im gesamten Umschlags-, Lager- und Logistikbereich erfolgt der Warenfluss völlig beleglos mittels WLAN-Technologie. Für Luftfrachtpaletten gibt es eine eigene Bau- und Handlingstation. Zusätzlich verfügt der Terminal über einen eigenen Gleisanschluss. Ein modernes Sicherheitskonzept mit digitalem Videoüberwachungssystem und Zutrittskontrolle in allen Bereichen sichert GW überdies die TAPA-Zertifizierung. Dennoch sieht Jürgen Bauer nicht die Technik als den wichtigsten Faktor eines Unternehmens, sondern die Menschen: „Die neue Anlage soll auf der richtigen Basis stehen. Und die Basis unseres heutigen und zukünftigen Erfolges sind nicht Bürohäuser und Umschlagshallen, sondern die Menschen, die für Gebrüder Weiss in diesen Anlagen mit Engagement arbeiten!“
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Wir reden vom Gleichen, oder etwa nicht? Quelle Österreich suchte für die Herausforderung Endkundenbelieferung einen Spezialisten auf diesem Gebiet und fand den richtigen Partner dafür: tectraxx
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zurückgreifen kann, soll man es auch tun.“
Was Kleedorfer noch bemerkt hat, ist, dass die Mitarbeiter seines Kundendienstes dem Kunden bei der Frage nach den Lieferund Aufstellbedingungen vor Ort schon sehr konkrete Fragen stellen müssen, damit sie sich ein gutes Bild von eventuellen Schwierigkeiten machen können. „Denn wenn man vom Gleichen spricht, heißt das noch lange nicht, dass beide auch das Gleiche meinen“, erläutert Kleedorfer. Da kann der Zusteller Überraschungen vor Ort erleben, die er nicht einkalkuliert hat.
tectraxx ist vor allem als Logistiker im Rahmen der Erledigung von Reparaturvorgängen bei TV-Geräten tätig. Melden Kunden der Quelle einen Reparaturfall bei einem TV-Gerät, so wird ein Reparaturauftrag erstellt, der alle relevanten Daten enthält, die für die reibungslose Abwicklung der Reparatur erforderlich sind. Dieser Datensatz wird tectraxx übermittelt, damit tectraxx mit dem Kunden einen Abholtermin vereinbaren kann. Das defekte Gerät wird zu einem örtlichen Reparaturbetrieb der ESECO-Gruppe transportiert, dort repariert und die Fertigmeldung an tectraxx
Grund genug für Kleedorfer, sich für einen verlässlichen Spezialisten und Partner, wie tectraxx einer ist, zu entscheiden. Quelle hat im Vorjahr beschlossen, gewisse Tätigkeiten im Bereich der TV-Reparatur nicht mehr selbst durchzuführen. Als Partner wurde die ESECO-Gruppe gefunden (Vereinigung selbstständiger Werkstätten über das gesamte Bundesgebiet Österreichs). Diese Gruppe hatte bereits eine Vereinbarung mit tectraxx über die Transportlogistik und für sie gilt: „Wo man auf Bewährtes Der neue Quelle-Katalog geht an 1,2 Mio. Haushalte in Österreich
Foto: Quelle
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erbert Kleedorfer, Kundendienstleiter für technische Produkte bei Quelle, kennt die Herausforderungen, die die Endkundenbelieferung mit sich bringt, ganz genau: Der größte Knackpunkt bei der Endkundenbelieferung ist seiner Ansicht nach die Zustellung des Gerätes verbunden mit dessen Inbetriebnahme. Was bei dem einen Gerät relativ einfach ist, weil ein Zusteller mit handwerklichem Geschick auch selbst fähig und befugt ist, eine Waschmaschine in Betrieb zu nehmen, kann bei einem technisch komplizierten Gerät zu einer echten Herausforderung werden. Da muss ein Techniker mit der entsprechenden Ausbildung das Gerät in Betrieb nehmen. Logistisch wird dies deshalb aufwändig, weil jetzt zwei Personen koordiniert werden müssen: Zusteller und Techniker - nur im Idealfall ist der Techniker auch der Zusteller - und das zu dem
Termin, den der Kunde vorschlägt!
gesandt. Nun vereinbart tectraxx mit dem Kunden einen Zustelltermin, holt das Gerät beim Reparaturbetrieb ab und stellt es dem Kunden zu. Die Zusammenarbeit läuft seit Februar heurigen Jahres und Kleedorfer hat keinen Grund, diese zu bereuen, ganz im Gegenteil, er ist sehr zufrieden. Er sieht auch das Potenzial seines Partners: „Aus den Gesprächen mit tectraxx wissen wir, dass wir ein innovatives Unternehmen als Partner haben und dass hier neue Geschäftsideen sehr rasch umgesetzt werden.“ Konkret arbeitet tectraxx gerade an einem neuen Konzept, das er sehr aufmerksam verfolgt - vielleicht ergibt sich daraus ja eine weitere Kooperation?
„Quelle, meine Nr.1“ 1959 als erste Auslandstochter von Quelle gegründet, ist Quelle Österreich seit 1990 die Nummer eins unter Österreichs Versandhäusern. Im Juni 2004 wurde das 45-jährige Bestehen gefeiert und aus diesem Anlass auf die Anfänge zurückgeblickt: Bereits im ersten Geschäftsjahr erzielt das von Gustav Schickedanz in Vöcklabruck gegründete Großversandhaus Gustav Schickedanz KG rund 7 Mio. ATS Umsatz (umgerechnet 0,5 Mio. Euro). Und das mit nur sechs Mitarbeitern! Ein Jahr später öffnen die ersten Quelle-Kaufhäuser in Linz und Graz ihre Pforten. In den nächsten Jahren wachsen Umsatz und Mitarbeiterzahl kontinuierlich. Weitere Kaufhäuser werden eröffnet. In Linz entsteht eine neue Versandzentrale. Heute ist Quelle Österreich mit zirka 1.300 Mitarbeitern und einem Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent die
größte Auslandstochter von Quelle. Der Multichannelvertrieb ist einer der entscheidenden Erfolgshebel. Neben dem klassischen Versand werden die Kunden über E-Commerce, ein breites Netz von Quelle-Shops und einen Direktvertrieb im Bereich Möbel betreut. Als eine der vielen ServiceLeistungen werden zahlreiche Artikel bei telefonischer Bestellung innerhalb von 24 Stunden an die Kunden geliefert. In Linz und Umgebung halten die Kunden ihre bestellte Ware bereits nach 12 Stunden in Händen. Bestellt werden kann rund um die Uhr und seit 1997 auch via Internet. Um die landesspezifischen Wünsche der Kunden besser bedienen zu können, führt Quelle Österreich eigene Sortimente und hat damit die optimale Ausrichtung auf die Markt- und Kundenstruktur in Österreich erreicht.
Homo Zappiens Fotos: Samsung / Nokia Austria
Neue mobile Display-Technik
Sanyo Epson Imaging Devices hat ein hochauflösendes LC-Display entwickelt, das einen Betrachtungswinkel von 180 Grad ermöglicht. Die neu entwickelte Bildschirmtechnologie mit dem Namen „Photo Fine Vistarich“ liefert farbenreiche Bilder, deren Qualität selbst aus einem Blickwinkel von 90 Grad von jeder Seite (rechts, links, oben und unten) konstant gut bleibt. Die Massenproduktion der neuen Bildschirme in den
Das 180°-Display wird bei Handys und Videocams eingesetzt werden
fünf Größen 2,4 / 2,5 / 2,8 / 7 / 10,1-Zoll soll bereits im Herbst 2006 starten. Die Displays werden vor allem bei Navigationssystemen, in mobilen Entertainment-Systemen, in Digitalkameras und Smartphones Verwendung finden. Bewegte Bilder können mit dem neuen Display ohne Schlieren oder Schatten abgebildet werden, zudem sind die Module sehr flach und energiesparend.
Mesh soll Funklöcher stopfen Das finnische Unternehmen Meshcom hat eine Software vorgestellt, die ein MeshFunknetz aus einzelnen Client-Computern herstellt. Mesh-fähige Geräte senden und empfangen Daten. Gleichzeitig nehmen sie Routerfunktionen wahr und leiten Daten an andere Clients weiter. Die Infrastruktur ist dezentralisiert und jeder Knoten muss nur soviel Leistung erbringen, dass er sich mit dem nächsten verbinden kann.
Mesh-Netzwerke werden als nächste Entwicklungsstufe im Funknetzbereich des herkömmlichen WLAN gesehen, wobei das Mesh-Verfahren rein auf Funk setzt und alle im Netz befindlichen Geräte miteinander verbindet. Sein größter Vorteil ist, dass ein einziger fester Internetanschluss für ein weiträumiges drahtloses Netzwerk genutzt werden kann. Nur ein fester Internetzugang für ein ganzes drahtloses Funknetz
Ein neuer Kunstbegriff geistert seit einiger Zeit durch die Medien: der „Homo Zappiens“, der Vertreter einer Generation, die sich ihr Wissen durch E-Learning aneignet. Dies schafft einen Generationenkonflikt zwischen den Lehrern, die „konventionelle“ Lernmethoden unterstützen, und dem „Homo Zappiens“, (abgeleitet von „zappen“ zwischen Fernsehprogrammen hin und her springen). Für Wim Veen von der technischen Uni Delft ist nicht nur der verstärkte Einsatz elektronischer Medien ein Zeichen für das wachsende Unverständnis von Lehrern und Erziehern gegenüber einer Generation, die mit digitalen Werkzeugen aufwächst. Für ihn ist dies Ausdruck eines neuen digitalen Lebensstils. Nach außen hin erscheint das Wissen der Jugendlichen oft fragmentarisch, aber sie sind in der Lage,
Die junge Generation braucht eine neue Form des Lehrens
aus vielen Einzelteilen ein sinnvolles Ganzes zu schaffen. Sie haben auch keine Scheu mehr davor, Fehler zu machen. Dass Fehler eine Bestrafung nach sich ziehen, gehört nicht mehr zu ihrem Erfahrungsschatz. Schließlich haben sie gelernt, dass nach Fehlern die Zeile „game over“ am Bildschirm aufleuchtet. Und das heißt für sie: neues Spiel, neues Glück.
7 Digitale Rechte im Umbruch Die digitale Kopie, identisch mit dem Original und von bester Qualität, ist wohl der Nachfolger des analogen Mitschnitts von Radiosendungen auf der Musikkassette. Die Verbreitung schneller Internetanschlüsse öffnet dem illegalen Tausch von Musiktiteln und Software Tür und Tor. Gesetzgeber und Industrie setzen nun massiv zum Gegenschlag an. Und das nicht ohne Grund: die Geschäfte mit urheberrechtlich relevanten Gütern florieren. Die USA, genauer gesagt IP Justice, eine Organisation in San Francisco, die sich für ein ausgewogenes Rechtssystem bei der Wahrung geistigen Eigentums einsetzt, versucht, speziell auf China und Südamerika den Druck zur Verschärfung der Gesetze zu erhöhen, denn immerhin hat sich der Export illegaler Programme, Filme und Musik
in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und beläuft sich mittlerweile auf gut 90 Mrd. Dollar. Weltweit ist man sich generell einig, dass der Tausch von Dateien wie Software oder MP3-Files via Internet strafbar ist. Bei anderen Fragen ringt man noch um Regelungen ähnlich dem Fair-Use-Prinzip in den USA. Weltweit kämpft man gegen den illegalen Datentausch via Internet