Komplex nr3 2010 web

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Komplex  2010  1  Editorial

Das Ganze ist mehr . . . . . . als die Summe seiner Teile, sagte schon Aristoteles.   Seine Weisheit hat Gültigkeit für das Zusammenwirken von Lebewesen, Gruppen und Systemen. So gesehen ist die   Balz Halter ist Verwaltungsratspräsident und Inhaber der Halter-Gruppe. Er führt das Zürcher Unternehmen in dritter Generation

Neuordnung der Halter-Gruppenleitung unter Einbindung aller Unternehmensbereiche nicht nur die Antwort auf   die Bedürfnisse einer wachsenden Organisation, sondern auch eine Chance, Synergien zu schaffen. Die daraus entstehende Dynamik wirkt bereits in vielen Projekten weit   über Zürich hinaus – das dürfte in der vorliegenden Ausgabe von KOMPLEX deutlich zu spüren sein. Gemeinschaften, soziale wie ökonomische, spielen in der heutigen Gesellschaft oft eine treibende und gestaltende Rolle. Unsere Marketing-Strategen nutzen darum auch   bei der Entwicklung von Immobilien die Kraft, die von   Gruppen ausgehen kann. Die Überbauung amRietpark in Schlieren und das Projekt «Europaplatz – Begegnen und Bewegen» in Bern zeugen davon. Spannend wird sein, wen das Hochhaus im Hard Turm Park in Zürich-West dereinst in neuer Nachbarschaft zusammenführt. Das Wohnen in schwindelerregender Höhe beschäftigte schon Mies van der Rohe und Le Corbusier. Über ökologische Aspekte machte man sich damals wenig Gedanken. Heute zeichnen sich gute Gebäude durch das effiziente   Zusammenwirken aller ihrer Systeme aus. Wir bei Halter   setzen nicht nur auf einen ressourcenschonenden Betrieb,   in unseren Unternehmen arbeiten wir aktiv und vernetzt   an Lösungen für das Bauen der Zukunft.

Balz Halter


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Komplex  2010  3  Inhalt

Die Themen

Editorial

01 Das Ganze ist mehr . . . Inhalt

03 Die Themen

− Gebietsentwicklungen, Architekturgeschichte, Immobilienvermarktung, neue Technologien

Intern

05 Über uns Journal

07 Trends und News Architektur

17 Wohnen, Arbeiten, ein Park und Lichtspielereien 26 Premiere auf dem Limmatfeld 30 Bauen nach Berliner Vorbild 36 Wohnmaschine im Glattal 40 Raumgewinn auf der Allmend 44 Programme in der Vertikalen Immobilien

49 Wohnen auf hohem Niveau 54 Von der Architektur zum Design 56 Ready for take-off 60 PYRAdock weckt Emotionen 62 An diesem Ort fühle ich mich wohl Stadtentwicklung

66 Potenziale einer integrativen Stadtplanung 74 Gemeinsam Lebensraum gestalten 76 Europaplatz – Begegnen und Bewegen Technologie

80 Hilly erklärt digitalSTROM 86 Vernetzt, smart, nachhaltig 90 Das Gebäude vollständig erfassen 92 Die Zukunft ist heute Finanzen

98 Wo der Investor König ist 100 Kollektive Kapitalanlagen  Service

105 Die Halter-Gruppe


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Komplex  2010  5  Intern

über uns

1 Hubertus Adam

2 Oliver MArk

— Architekturjournalist

— Fotograf

Der Autor, geb. 1965, arbeitete nach seinen Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie zuerst als Kunsthistoriker, dann als Redakteur der «Bauwelt» und seit 1998 als Redakteur der Architekturzeitschrift «Archithese». Für uns besuchte er die Schweizer Architektin Regula Lüscher in ihrem Amtssitz am Köllnischen Park in Berlin.

Die Namen derer, die Oliver Mark fotografiert hat, lesen sich wie das Who is who von Politik und Kultur. Aber auch Hollywood-Stars, beispielsweise Anthony Hopkins, hatte der 43-jährige schon vor der Linse. Für KOMPLEX lichtete er Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ab. Wer mehr sehen möchte, kauft sich seinen Bildband «portaits» (Hatje Cantz).

–  Seite 66

–  Seite 66

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− Autoren, Fotografen, Kreative

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3

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3 Dani Klauser

4 Lukas Widmer

— Grafikdesigner

— Leiter Kommunikation

Der Luzerner, 33, studierte in seiner Heimatstadt an der Hochschule für Gestaltung und Kunst. Er arbeitete u. a. für die Zeitschrift «Hochparterre» und machte sich 2006 mit eigenem Atelier selbstständig. Seitdem entwirft er visuelle Konzepte für Magazine, entwickelt Corporate Design für Unternehmen und gestaltet Bücher. Im Jahr 2009 erschien seine Schrift Planeta beim Berliner Verlag Gestalten.

Der 33-jährige studierte Geschichte, BWL und Publizistik. Es folgten Engagements im Bereich PR, in einer Unternehmensberatung und einer Kommunikationsagentur. Bei der Halter-Gruppe ist Lukas Widmer quasi die Agentur im Haus und auch verantwortlich für die Technologie-Beteiligungen. In seinem Beitrag schreibt er über digitalSTROM.

IMPRESSUM KOMPLEX – Das Magazin von Halter Unternehmungen Nr. 3 / 2010 Heftkonzept und Redaktionsleitung: Christine Marie Oppelt Gestaltungskonzept und Layout: Dani Klauser Grafik Design, Luzern Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hubertus Adam, Urs Albrecht, Nicolas Arnold, Angela Cadruvi, Philipp Dohmen, Andreas Erfert, Sabine v. Fischer, Daniel Joss, Thomas C. Maurer, Dr. Daniel Meierhans, Lucas Peters, Stefan Pfister, Rainer Rehfeld, Anja Rubin, Rainer Schmitt, Dr. Reto Schumacher, Richard Staub, Cornelia Steck, David Strohm, Kees van Elst, Peter Voser, Matthias Wäckerlin,

–  Seite 80

Dominique Wehrli, Reto Westermann, Lukas Widmer, Reinhard Zimmermann Korrektorat: Bettina Methner Auflage: 15 000 Exemplare Herausgeber und Redaktionsanschrift: Halter Unternehmungen, Hardturmstrasse 134, 8005 Zürich, Telefon +41 (0)44 434 24 00, Fax +41 (0)44 434 24 01, www.halter-unternehmungen.ch Lithografie: Team media GmbH, Grünenwald, 6482 Gurtnellen Druck: Südostschweiz Print AG, Kasernenstrasse 1, 7007 Chur Hinweis: Die Nennung von Fotografen erfolgt nach bestem Wissen


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Komplex  2010  7  Journal

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trends und News − Aus Bern, Kopenhagen und Hamburg So international ist die Halter-Gruppe inzwischen vernetzt: swissfiber realisiert ein Projekt für die Universität in Kopenhagen, nach Schlieren in die Brandstrasse 33 kommen Entwickler aus ganz Europa zum Developer Day, die Messe in Bern setzt auf das Knowhow der Halter Generalunternehmung, und mit dem 25hours-Hotel eröffnet eine Hamburger Betreibergesellschaft ihr erstes Haus in der Schweiz.

1 Im Eingangsbereich des Büros an der Brandstrasse 33 in Schlieren mischen sich Vintage-Möbel mit modernem Design

Wo Kreativität platz hat Mit der ersten Etappe der Gebietsentwicklung amRietpark (s. Seite 17) entstand ein Wohn- und Geschäftshaus der Architekten Galli & Rudolf, das im Herbst 2009 bezogen wurde. In die Gewerbehalle an der Brandstrasse 33 zogen drei der Technologie-Beteiligungsunternehmen der Halter-Gruppe ein. aizo, mivune und BS2 arbeiten hier im engen Austausch an ihren Projekten und Neuentwicklungen. Das Grossraumbüro erinnert an eine Fabrikhalle. Weisse Wände, Beton, Fliess-  estrich und offen verlegte Gebäudetechnik sollen den industriellen Standort reflektieren. Die Arbeitsplätze bestehen aus modularen Systemmöbeln, Regale

dienen gleichzeitig als Trennwände. In schalldämmenden Glasboxen finden Sitzungen statt, ein Labor steht für technische Versuche bereit, ein Auditorium bietet Platz und Equipment für Konferenzen und Versammlungen der digitalSTROM-Allianz, wie den Developer Day, oder des newtechClub (s. Seite 10). Der grosszügige Empfangs- und Lounge-Bereich des Büros soll Treffpunkt für die wachsende Gemeinde der Technologieunternehmen am Standort Schlieren werden. Aber auch die Anwohner sind eingeladen, Büro und Veranstaltungen zu besuchen. Zukünftig soll eine soziale wie ökonomische Gemeinschaft das neue Areal beleben und mit Inhalten füllen.   aizo Seite 126   BS2 Seite 130

mivune Seite 128


8  Komplex  2010 Journal

2

1

Wohnen entlang Den Gleisen Direkt neben dem Bahnhof Schlieren wurde im Herbst 2009 die Wohnüberbauung Goldschlägi an Investoren und Mieterschaft übergeben. Die besondere Lage des Areals bietet durch die gute Erschliessung nahe dem Zentrum von Schlieren einen Standortvorteil, stellte aber auch hohe Anforderungen an die ausführenden Architekten. Annette Gigon und Mike Guyer antworteten auf die Nähe der Bahngleise und die Dimension der Parzelle mit einer linearen Gebäudezeile, die durch die versetzte Anordnung der Baukörper in der Tiefe wieder aufgelockert wird. Die gestaffelte Höhenentwicklung verleiht der Überbauung zusätzliche

1 105 Wohnungen in unterschiedlichen Typologien und Grössen verteilen sich über die Wohnanlage Goldschlägi

2 Im Green Lighthouse ist die Faculty Lounge untergebracht, die als Treffpunkt für Wissenschaftler und 7000 Studenten dient

Massstäblichkeit und schafft für viele Wohnungen eine dreiseitige Orientierung mit angrenzenden Terrassen. Daneben setzt ein Farbkonzept, das Harald F. Müller für Gigon /Guyer ausarbeitete, einen starken Akzent in der Umgebung: Zu den Gleisen hin sind die vor- und rückspringenden Fassaden in einem leuchtenden Rotton gestrichen, die versetzten Balkone der Süd- und Stirnseiten der Gebäude wurden mit blauen, transluzenten Verglasungen im Bereich der Brüstungen und der raumhohen Seitenfronten verkleidet. Die von der Halter Generalunternehmung ausgeführte Anlage Goldschlägi leistet mit ihrer Architektur und Bauqualität einen weiteren Beitrag zur Revitalisierung der Agglomerationsstadt Schlieren. – www.gigon-guyer.ch

Dem Haus eine Hülle geben

Halter Generalunternehmung S. 112

Dänemarks erstes CO₂-neutrales öffentliches Gebäude heisst Green Lighthouse: 950 m2 werden mit Sonnenenergie, Wärmepumpe und Fernwärme versorgt. Das Projekt entstammt einer Kooperation des dänischen Wissenschaftsministeriums mit der Universität und der Stadt Kopenhagen. Für ihren innovativen Bau wählten die Architekten ein Fassadenmaterial aus Fiberglas, das von swissfiber entwickelt und geliefert wurde. Die auf eine Unterkonstruktion montierten Platten wurden in unterschiedlichen Grüntönen eingefärbt. – www.greenlighthouse.ku.dk   swissfiber Seite 122


Leistungsstark in fünf Disziplinen.

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Schreinerei

Metallbau

Zeltvermietung


10  Komplex  2010 Journal 2

2 Die Lobby in Pink bietet entspannte LoungeAtmosphäre. Hier kann man lesen, im Internet surfen oder einen Drink nehmen 3 Der Empfang im Hamburger 25hours ist alles andere als konventionell. Für die Gäste stehen Fahrräder bereit 3

1 Zu den Seminaren und Vorträgen im Auditorium sind Mitglieder und Interessierte gleichermassen willkommen

Wissen austauschen

ein neues hotel für Zürich

Der newtechClub ist eine unabhängige, interdisziplinäre Plattform für nachhaltige Energie- und Gebäudetechnologien. Als Vermittler zwischen Unternehmen, Managern und Entwicklern fördert er den Austausch derselben Interessengruppen. Wechselnde Ausstellungen und Seminare werden in den Räumlichkeiten der Technologieunternehmen aizo, mivune und BS2 an der Brandstrasse 33 in Schlieren veranstaltet. Der Club wird von der Stadt Schlieren und dem Kanton Zürich mitgetragen. Die Ausstellungen sind werktags von 13 bis 17 Uhr zugänglich.

25hours hat Bewegung in die deutsche Hotelszene gebracht. Mit ihrem innovativen Konzept des hippen, aber erschwinglichen Designhotels spricht die junge Hotelkette ein neues Klientel an, dessen Bedürnisse bisher nicht wirklich gedeckt wurden. Nun gibt es bereits ein 25hours-Hotel in Hamburg und zwei in Frankfurt. Im Frühling 2011 wird ein weiteres Haus in der neu gebauten Hamburger HafenCity eröffnet. Projekte in München und Wien sind in Planung. Für den ersten Schweizer Standort in Zürich wurden gerade die Verträge mit Halter Entwicklungen unterschrieben. 25hours wird Mieterin des Hotels mit

– www.newtechclub.ch

126 Zimmern in der Hofrandbebauung des Entwicklungsareals Hard Turm Park der ADP Architekten. Auch für den Innenausbau wurde bereits der Zuschlag vergeben: Kein Geringerer als der bekannte Schweizer Designer Alfredo Häberli wird dem neuen   Zürcher 25hours-Hotel sein Outfit schneidern. Das Gebäude gehört zur ersten Etappe des prominenten Bauvor-  habens Hard Turm Park in Zürich-West. Neben dem Hotel wird das Gebäude auch grosszügige Geschäftsflächen und 12o Mietwohnungen beherbergen. Im Sommer 2010 kann mit dem Bau begonnen werden, Ende 2012 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. – www.25hours-hotels.com   Halter Entwicklungen Seite 108   Halter Generalunternehmung S. 112


KÜCHEN FÜR PERSÖNLICHKEITEN Eine gute Küche passt perfekt zu ihrem Besitzer. Sie ist flexibel, intelligent und unverwechselbar individuell. Sie ist Ausdruck von Lebensgefühl und Spiegel von Persönlichkeit. Und sie ist, was sie verspricht: der Lebensmittelpunkt. Erleben Sie die neue Produktlinie von Philippe Starck für WARENDORF. Warendorfer Küchen, Hardturmstrasse 135, 8005 Zürich, www.warendorf.eu.


12  Komplex  2010 Journal

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1 In der zweistöckigen neuen Messehalle sind im Galeriegeschoss ein Kiosk, ein Informationsschalter und ein Café geplant

2

2 Die neue Halle wird zwischen die beiden bestehenden Messehallen gebaut und passt sich mit der Fassade dem Bestand an

Mehr Messe für Bern Die BEA bern expo veranstaltet im Jahr an die 50 Messen und Events sowie über 60 Veranstaltungen im eigenen Kongresszentrum. Um den Anforderungen an einen modernen Messeplatz gerecht zu werden, möchte die Messe ihren Standort nun erweitern und für Besucher wie für Aussteller attraktiver gestalten. Ein Rekordumsatz im Jahr 2009 bestätigt diese lang geplante, zukunftsorientierte Strategie. Das Projekt NAHA 2+ der Architekten Schwaar & Partner sieht vor, zwischen den bestehenden zwei Messe-  hallen eine neue zweigeschossige Halle mit einer Fläche von rund 10 000 Quadratmetern zu bauen. Daneben wird der

3 Grosszügige Balkone prägen die optimal zur Sonne ausgerichteten, quer stehenden Gebäudekörper mit cottofarbenem Anstrich

Zwischen baden und Zürich

Zugang zum Kongressbereich optimiert sowie das angrenzende Foyer erweitert. Mit dem Vorhaben kann zusätzliche, qualitativ hochwertige Infrastruktur für Fach- und Publikumsmessen, Kongresse, Events sowie Gastronomie geschaffen werden. Die Messepark Bern AG hat nun die Halter Generalunternehmung mit dem Bau der neuen Messehalle beauftragt. Ausschlaggebend waren die 2009 abgeschlossenen Arbeiten an einer Halle für die Messe Luzern (s. Seite 40)  sowie langjährige Erfahrung in der Erstellung von Grossprojekten. In Bern wird es allerdings noch etwas dauern, bis das neue Angebot genutzt werden kann. Der Abschluss der Arbeiten ist für Herbst 2011 geplant.

Eigentumswohnungen zu günstigen Preisen, die dennoch grosszügige und komfortable Grundrisse bieten, begründen die Erfolgsgeschichte der Wohnüberbauung Im Quer in Neuenhof bei Baden. Die erste Etappe der von Halter Entwicklungen konzipierten Anlage wurde so erfolgreich abgeschlossen, dass bereits am zweiten Bauabschnitt gearbeitet wird. Auch hier rechnen die Vermarkter wieder mit dem grossen Interesse von Familien mit Kindern, aber auch von Singles und älteren   Menschen, die den Wunsch haben, nahe der Natur zu leben.

– www.beaexpo.ch

– www.imquer.ch

Halter Generalunternehmung S. 112

Halter Entwicklungen Seite 108


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Komplex  2010  15  News

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3 Marktplatz Halter Immobilien stellte Ende April 2010 auf der Zürcher Immobilienmesse SVIT im Plus 5 ihr Angebot im Eigenheim- und Erstvermietungsbereich einem breiten Publikum vor. Der Andrang war gross, schliesslich ist in Zürich und Umgebung guter Wohnraum knapp. 1 spatenstich auf der Allmend Nach einem jahrelangen Abstimmungswettkampf war es im Herbst 2009 endlich so weit: Der Spatenstich für das neue Fussballstadion Luzern mit angegliederten Sportstätten konnte vollzogen werden. Die feierliche Handlung führte ein Junior des FCL aus. Nicht nur er kann ab dem Jahr 2012 seine Fussballmannschaft in der neuen swissporarena spielen sehen. – www.swissporarena.ch   Halter Entwicklungen Seite 108   Halter Generalunternehmung Seite 112

2 zum Zweiten am rietpark Auf dem Färbi-Areal in Schlieren wurde bereits eine weitere Etappe begonnen. Es entsteht ein zweiter Winkelbau der Architekten Galli & Rudolf. Sie erstellten auch den Gestaltungsplan des gesamten Quartiers und planten eines der beiden ersten Wohn- und Geschäftshäuser, die im Herbst 2009 bezogen wurden. – www.amrietpark.ch   Halter Entwicklungen Seite 108   Halter Generalunternehmung Seite 112

willkommen in Schlieren Mit der Gründung der aizo AG Schweiz hat das Technologieunternehmen den Sprung in die Eidgenossenschaft gemacht. Die Mitarbeitenden ent-  wickeln die Produkte für einen effizienten und komfortablen Gebäudebetrieb nun an zwei Standorten: Wetzlar (D) und Schlieren (CH). – www.digitalstrom.org   aizo Seite 126

– www.svit-immo-messe.ch   Halter Immobilien Seite 116

4 klassisch in Klinkerstein Die Zentrumsüberbauung parkside in Schlieren ist bereits im Bau. In Kürze wird auch die Vermarktung beginnen: Auf einer eigenen Internetseite werden die Wohnungen, Büros und Gewerbeflächen zur Vermietung angeboten. Die Interessenten können aber auch alle wichtigen Infos über das Vorhaben, Grundrisse und Visualisierungen abrufen. – www.parkside-schlieren.ch   Halter Entwicklungen Seite 108

Die Stadt leuchtet Auf der Technologiemesse Light + Building in Frankfurt war im April 2010 auch digitalSTROM mit einem Stand vertreten. Gezeigt wurden Produkte der Firma aizo – eine intelligente Lüsterklemme sowie weitere digitalSTROM-Komponenten – und Lösungen anderer  Hersteller, die auf Basis der digitalSTROM-Technik Bedienoberflächen oder Energiemesssyteme entwickelt haben. – www.digitalstrom.org   aizo Seite 126

5 neue Heimat Adliswil Der Grüt-Park soll dereinst Zuhause für 400 Bewohner sein. Die Wohnsiedlung zwischen Sihl und Zürichsee profitiert von der guten Lage und einer ansprechenden Fassadengestaltung. Die erste Etappe ist bereits bezogen, die zweite wird in Kürze fertiggestellt, eine dritte folgt im Jahr 2012. – www.gruet-park.ch   Halter Generalunternehmung Seite 112


Ausblick Die Zukunft kennt keine feste Grösse – USM Möbelbausysteme verändern sich mit ihr und erlauben weitsichtige Raumplanung.

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Komplex  2010  17  Architektur

Wohnen, Arbeiten, Ein Park und Lichtspielereien Text: Sabine von Fischer Fotos: Dominique Marc Wehrli


18  Komplex  2010 Architektur

Auf dem Areal der ehemaligen Färberei Schlieren entsteht das neue Quartier amRietpark: 80 000 m² Nutzflächen mit einem vielseitigen Angebot an Räumen sind in ruhigen und doch komplex gegliederten Bauvolumen so untergebracht, dass hier, wenige Kilometer ausserhalb der Stadt Zürich, durchwegs städtisches Leben zu wachsen beginnt.

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Schlieren war vor allem für sein Gaswerk und seine Fabriken bekannt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Eisenbahnschienen verlegt, es entstand ein attraktiver Standort für die Fabrikation. In den 1970er-Jahren war die industrielle Ära in Schlieren zu Ende. Auch die Färberei Schlieren AG, die seit 1916 Stoffe eingefärbt und für die Textilindustrie verarbeitet hatte, schloss 1985 ihre Pforten. Erst die städtebauliche Studie, mit der Galli & Rudolf Architekten 2003 den Wettbewerb gewannen, bewies, dass es möglich war, das ehemals industriell genutzte Gebiet mit einer der Industrie verwandten städtischen Dichte zu bebauen. Dabei Wohn- und Gewerberäume mit hoher Qualität zu schaffen, wurde nur durch eine durchdachte räumliche Organisation möglich. «Die Herausforderung war, an einem Ort, an dem nichts gegeben war, etwas zu schaffen, was Bestand hat. Es sollte zeichenhaft und einprägsam sein, eine Varietät ertragen und mit seiner Form den Charakter des Areals prägen», beschreibt Yvonne Rudolf im Gespräch die Schwierigkeit der Aufgabe. Längs und Quer Der Rietpark und die Gebäudekanten formen Bänder in Längsrichtung, die die Richtung des Flusses Limmat und der Bahngleise aufnehmen und auch das Thema der «Bandstadt» Limmattal weiterdenken. Auch ein schmales Hochhaus, das als einziges Haus im Parkstreifen steht, nimmt die Längsrichtung auf. Durch hintereinander gestaffelte Winkeltypen entsteht eine unverkennbare Silhouette, welche in die Weite ausstrahlt. Der Winkeltyp, der sich aus der Kombination von Sockelbauten und einem an einer Seite in 

 Die ersten Bauten auf dem Rietpark-Areal: Ein graues Wohnhaus von Novaron, in Weiss das Haus von Galli & Rudolf Architekten 1 Über dem Sockelbau liegt der Innenhof. Wie die Balkongeländer sind die Brüstungen der Oberlichter mit Blattmustern perforiert


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20  Komplex  2010 Architektur

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1 Lichtpunkte legen ein ornamentales Muster auf die Stoffe und verwandeln den Sonnenschutz in ein edles Raumelement 2 Durch Verschiebungen der Geschosse wirken die doppelstöckigen Wohnungen besonders grosszügig


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22  Komplex  2010 Architektur

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 die Höhe wachsenden Hochbau ergibt, ermöglicht die hohe städtebauliche Dichte ohne räumliche Enge. Die Erdgeschosse nehmen den grossen Massstab der industriellen Bauten auf: Darin sind Gewerbe und Dienstleistungen, Verkaufsflächen genauso wie Schulen oder Sporthallen möglich. Die oberen Geschosse, welche für Wohnen oder Dienstleistung bestimmt sind, orientieren sich in der Querrichtung des Areals. Von hier eröffnet sich die Aussicht auf das Limmattal. In der Richtung der Hochbauten, quer zum Areal, schaffen Durchgänge zwischen den fünf vorgesehenen Baukörpern eine räumliche Vernetzung auch mit der Umgebung. Die 7,5 Meter Breite der Durchgänge wie auch die Höhe von acht Geschossen sind im Gestaltungsplan festgelegt. Die Länge und die Dachform der zwei- bis dreigeschossigen Sockel aber sieht das Konzept flexibel vor: Sie richten sich nach der zukünftigen Nutzung.

Galli & Rudolf Architekten Galli & Rudolf wurde von Yvonne Rudolf und Andreas Galli 1998 in Zürich gegründet. Im Laufe der Jahre gewannen sie zahlreiche Wettbewerbe. Mit dem Neubau der Zurich International School

Ernsthafte Spielerei mit Materialien Galli & Rudolf Architekten wurden mit dem Entwurf des ersten Baus beauftragt, der als Startprojekt Signalwirkung hat. In diesem Haus, gemäss der Benennung der Baufelder als A4 bezeichnet, ist die Dachlinie des Sockelbaus geknickt und erinnert spielerisch an ein traditionelles Wohnhaus. Im Süden, gegen den Park, sind im Erdgeschoss Atelierwohnungen und darüber Kleinwohnungen untergebracht. Auf der Nordseite schafft ein besonderer Haustyp attraktiven Wohnraum an einer schwierigen Situation: Wie Reihenhäuser sitzen die acht zweigeschossigen Wohnungen über der Gewerbehalle im Erdgeschoss. Der hochgelegte Innenhof bietet einen halbprivaten, sonnigen Aussenraum. Im Inneren dieser Maisonetten liegt ein zum Himmel offener Patio, der privater Garten und Zentrum des Hauses ist. Die Wohnungen im aufgehenden Hochbau nehmen das Thema der städtebaulich gedachten Winkelfigur im Mikromassstab auf: Wie ein grosses, dreidimensionales Puzzle sind die Wohnungen übereinandergestapelt und ineinandergesteckt. Durch das System werden verschiedenste Wohnungsgrundrisse erzeugt, die durch die Diagonalbezüge und Verschiebungen in der Vertikalen auch vielfältige Aussenbezüge haben. Die komplexe Anlage der Grundrisse ist einem ökonomischen Gedanken entsprungen, nämlich die 38 Wohnungen entlang von nur zwei, statt wie üblich drei Treppenhäusern zu organisieren. 

in Wädenswil (1999) hat das Büro eine erste anspruchsvolle Bauaufgabe mit einer eigenständigen Formensprache realisiert. Es folgten weitere Baurealisationen für verschiedenste Aufgaben. Andere bedeutende Projekte des Büros sind die Gesamtsanierungen der Wohnhäuser Wasserschöpfi und der Technischen Berufsschule in Zürich sowie eine neue Wohnüberbauung in ZürichLeimbach mit 57 Wohnungen. Zurzeit sind neben kleineren und mittleren Projekten verschiedenster Aufgabenstellungen grössere Wohnbauprojekte in Planung. Galli & Rudolf versuchen stets Häuser zu entwerfen, welche für sich und ihren Kontext eine eigene Präsenz und Ausstrahlungskraft entfalten. 2008 wurde die Geschäftsleitung erweitert. Heute umfasst das Team 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

− www.galli-rudolf.ch 1 Die Räume der Patiowohnungen sind um einen zweigeschossigen Hof unter freiem Himmel organisiert


24  Komplex  2010 Architektur

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Situation

unterschiedliche Handschriften Das städtebauliche Konzept sieht vor, dass die einzelnen Bauten innerhalb der vorgegebenen Volumina von unterschiedlichen Architekturbüros entworfen werden. Östlich vom hellen Winkelgebäude von Galli & Rudolf Architekten steht bereits ein Wohnhaus, das nach den Plänen des Ostschweizer Büros Novaron mit grauen Platten eingekleidet wurde und auch im Innern mit hellgrauen Böden und Decken in Sichtbeton auf dunklere Nuancen setzt. Die 48 eingeschossigen Wohnungen sind als grosszügige Wohnlofts mit separaten Schlafzimmern organisiert.

− www.novaron.ch 1

Auf dem Situationsplan ist gut ablesbar, wie sich der Rietpark als Längsachse durch das Färberei- und das Geistlich-Areal legt

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Im grau verkleideten Wohnhaus von Novaron sind die Decken in Sichtbeton belassen, um den Loftcharakter zu unterstreichen

3–4 Quer- und Längsschnitt des Startprojekts Haus A4 zeigen die räumliche Grosszügigkeit inmitten der hohen Dichte 5–6 Die Obergeschosse weisen vielseitige Wohnungstypen auf, im Erdgeschoss gibt es Atelierwohnungen und Gewerberäume

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Schnitt A

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4

Schnitt B 5

B B

1. Obergeschoss 6

Erdgeschoss

A

5

 Und so elegant der Wohnbau über dem tiefen Teil wirkt, mit 16,70 mal 51 Metern fasst er ein grosses Volumen. Dank dem durchdachten Raumkonzept und einer guten Zusammenarbeit mit Halter Entwicklungen waren innerhalb strenger Vorgaben aussergewöhnliche Raumfiguren möglich, was durch die rasche Vermietung auch belohnt wurde. Wie im städtebaulichen Plan überlagern sich an der Fassade Einfachheit und Raffinesse: Das Haus A4 ist ganz in Weisstönen gehalten, entwickelt aber im Licht enorme Wirkungen. Die grossflächigen Faserzementplatten erscheinen je nach Himmelsrichtung und Wetter weiss oder hellgrau. Die Balkonbrüstungen aus perforierten Blechen wirken gegen aussen flächig und ruhig. Das von den Architekten entworfene Blattmuster gibt den Oberflächen eine fast orientalische Anmutung, die dann von innen ihre Kraft entfaltet: Die Wohnungen mit ihren weissen Markisenstoffen im Aussenbereich sind mit Lichtpunkten überflutet – durchaus ernsthafte Spielereien, die dem Bau Würde und Leben einhauchen. Die weichen sind gestellt Das klare städtebauliche Konzept und die identitätsstiftende Ausstrahlung des Startprojekts Haus A4 haben bereits ihre Wirkung entfaltet. Im städtebaulichen Wettbewerb für das im Osten benachbarte Areal der Leimfabrik Geistlich haben die Architekten die Kernideen des Projekts von Galli & Rudolf weitergeführt: Das Siegerprojekt des Zürcher Büros EM2N hat die Idee der Längs- und Querbänder aufgenommen. Der Rietpark wird als gemeinsame grüne Achse beider Gebiete nach Osten erweitert. Neben dem weissen Haus A4 stehen bereits die Grundmauern für die nächste Etappe, das Haus A3. Ebenfalls von Galli & Rudolf Architekten entworfen, variiert es die Themen des Startprojekts: Aus einem grauen Körper sind vertikale, doppelgeschossige Loggien ausgeschnitten – als Gegenstücke zur perforierten Schicht der fliessenden, horizontalen Balkone des Hauses A4. Verwandt, und doch anders, wird ein weiterer Bau gesetzt: als nächstes Signal dafür, dass in Schlieren ein neues einprägsames Quartier mit städtischer Vielfalt gebaut wird. (s. auch Beitrag  Seite 74) − www.amrietpark.ch   Halter Entwicklungen Seite 108


26  Komplex  2010 Architektur

Premiere auf dem Limmatfeld − Der Erlenhof in Dietikon strahlt über das Entwicklungsgebiet Text: Christine Marie Oppelt Fotos: Lucas Peters


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Ganz am östlichen Rand des Entwicklungsgebiets Limmatfeld ist bereits eine Gebäudegruppe fertiggestellt. Die von Annette Gigon und Mike Guyer entworfenen drei Wohnhäuser profitieren vom direkt an das Grundstück grenzenden Oberwasserkanal. Der gegen die Wasserfläche gerichtete Hofraum ist das Herz der Anlage, die Aussenfassaden setzen mit ihrem kräftigen grünen Anstrich einen starken Akzent. Der Erlenhof ist unübersehbar. Bis weit in die Ferne blitzt seine grüne Fassade durch die in diesem Teil von Dietikon recht inhomogene Bebauung. In nächster Umgebung stehen ungenutzte Lagerhäuser, hölzerne Baracken und teilweise verlassene Gewerbebetriebe. Das Quartier ist im Umbruch. Etwas entfernt wird schon an der nächsten Etappe des mit einem einheitlichen Gestaltungsplan belegten Limmatfelds – den Westhöfen und dem Lindenhof – gebaut, daneben ist der Zedernhof (s. Seite 30) ausgesteckt. Eine neue welt Das Zürcher Architekturbüro Gigon /Guyer ist das Erste, das seine Wohnanlage an Mieter und Eigentümer übergeben hat. Wer hier eingezogen ist, muss sich mit der noch industriell geprägten Umgebung vorläufig arrangieren, denn das Gebiet wird sich erst in den kommenden Jahren zum Wohnquartier entwickeln. Den Architekten war von Anfang an bewusst, dass hier Pionierarbeit zu leisten ist. Das intensive Grün der Fassade zu den Strassen hin gibt der Wohnüberbauung eine Unverwechselbarkeit innerhalb der noch rauen Industrielandschaft. «Der prägnante Farbton vereint die drei Baukörper zu einem Gebäude mit einer klar erkennbaren Identität. Das Laub der vorgesehenen Birkenund Kirschbaumalleen in den Strassen wird sich später mit dem Grün der Fassade mischen», erklärt Mike Guyer. Auch baulich setzt die Anlage in den städtischen Aussenraum hinein eine Botschaft. Wie schützende Dachzinnen wirken die monolithisch ausgeformten Baukörper mit 


28  Komplex  2010 Architektur

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 Im Raster der Fassade liegen grosszügige Fensterflächen mit festverglasten Brüstungsbereichen sowie eingezogene Loggien 1 Das leuchtende Rot der Decken in den Treppenhäusern trifft auf weisse Wände, schwarze Böden und Geländer 2 Der Innenhof, von der Ostseite aus gesehen, ist das Herz der Anlage. Hier sollen sich die Bewohner begegnen 3 Der Wohnbereich mit offener Küche in einer der Attikawohnungen erstreckt sich von der Ost- bis zur Westfassade 4 Für die Bäder mit weisser Keramik wurden als Wandfarben verschiedene Farbtöne aus der Gelb- und Blauskala gewählt


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Haus 1

Haus 2

5 Das Erdgeschoss mit Vorgärten zur Strassenseite sowie der begrünte Innenhof liegen um ein Geschoss erhöht zum Strassenniveau 6 Je nach Nutzung – Eigentumswohnung oder Mietwohnung – wurden in den drei Häusern verschiedene Grundrisstypen angelegt

Haus 3

Erdgeschoss

 eingezogenen Loggien und längs angeordneten Dächern. Sie sind auf drei Seiten um einen rechteckigen Hof versetzt in ein Eck gestellt. «Hinter dem durchgehenden Fassadenraster, das den Gebäuden eine städtische Erscheinung verleiht, verbirgt sich ein reiches Innenleben», betont Mike Guyer. Tatsächlich zeigt sich der Hof von einer anderen Seite: Das Weiss der nach aussen geknickten Fassaden wird vom aufgestauten Wasser des Oberwasserkanals zurückgeworfen. Spielgeräte und Aussensitzplätze sind auf erhöhtem Niveau, hier soll eine Gemeinschaft entstehen. Gruppen von hochgewachsenen Erlenbäumen werden dereinst das Licht einfangen. Damit sie genug Erde zum Wachsen haben, legten die Architekten die Tiefgarage im U-Form um den Hofraum: «Diese Bäume, die Teil der Flusslandschaft sind, werden dem Hof als zentralen Aussenraum eine einmalige Qualität geben und prägen auch dessen Namen.» Variantenreiche Grundrisse Die Wohnsiedlung ging aus einem Studienauftrag hervor, den die Halter Generalunternehmung im Jahr 2004 an sieben Architekturbüros vergab. Der Erlenhof wurde als Siegerprojekt ausgelobt, weil es den Architekten Gigon /Guyer gelungen war, mit ökonomischen Mitteln eine ansprechende Architektur jenseits des Alltäglichen zu entwickeln, mit der flexibel auf die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen der drei Wohnblöcke eingegangen werden konnte. Im Haus 1

1. Obergeschoss

sind die Wohnräume mit offenen Küchen und Balkonen längs an die Südfassade gelegt, gegen Norden schliessen die Zimmer an. Das Haus 2 hat mehrseitig orientierte, grössere Mietwohnungen und dazwischengeschobene, einseitig orientierte Kleinwohnungen. Im Haus 3 ermöglichen durchgehende Wohnräume mit offenen Küchen und Aussenräumen die gleichzeitige Orientierung nach Süden und zum Hof. Eine Besonderheit in allen Häusern sind die Attikawohnungen, die im Giebel über Raumhöhen von bis zu 4,70 Metern verfügen. Alle drei Gebäude stehen auf einem erhöhten Sockel, entlang der Hauptstrasse mit Atelierräumen, in den Seitenstrassen mit erhöhten Vorgärten. Geschützter Lebensraum Auch im Haus begleitet die Bewohner das starke Statement der Farbe. Die Decken der grosszügigen, vom Tageslicht gespeisten Treppenhäuser wurden komplementär zum Grün der Fassade in einem leuchtenden Rot gestrichen. So werden die Aufgänge zur Verbindungsader des Erlenhofs. «Ein Kind, das aus der Schule kommt, kann von der Strasse über die einläufigen Treppen direkt zum Spielen in den Hof gelangen», formuliert Guyer seine Idee. Für Fremde ist der Zugang allein von der Wasserseite aus möglich. Zwei Treppen führen in den zu drei Seiten abgeschotteten Innenraum. – www.gigon-guyer.ch, www.wohnen-im-erlenhof.ch   Halter Generalunternehmung Seite 112


30  Komplex  2010 Architektur

Bauen nach Berliner Vorbild − In Dietikon planen fünf Schweizer Architekturbüros Text: Reto Westermann Visualisierungen: Raumgleiter

Auf dem Limmatfeld gehen die Arbeiten weiter. Der Erlenhof von Gigon / Guyer Architekten ist bereits bezogen, die Westhöfe von Prof. Adolf Krischanitz und der Lindenhof von Prof. Hans Kollhoff sind im Bau. Nun wird das vierte Baufeld projektiert. Unter der Federführung der Vorarlberger Architekten Baumschlager Eberle entsteht ein Wohnensemble mit Kopfbau und sieben unterschiedlichen Stadthäusern – fünf davon entwarfen junge Schweizer Architekturbüros. Unterschiedliche Fenstergliederung, Haustüren und Balkone, andere Fassadenfarben und -verschmutzung, Verzierungen von Fensterlaibungen und Türstürzen – obwohl zur gleichen Zeit und im gleichen Stil erstellt, haben städtische Mehrfamilienhäuser fast immer eine eigene Identität. Das gilt vor allem für die Strassenzüge aus der Gründerzeit, die unser Bild einer Stadt massgeblich geprägt haben.

Ganz im Gegensatz dazu steht die Optik der in den letzten Jahren an vielen Orten neu entstandenen Stadtquartiere, wie etwa Neu-Oerlikon im Norden von Zürich. Die so gewohnte kleinteilige Struktur einer Stadt sucht man dort vergebens. Investoren und Architekten haben das Heil in riesigen, einheitlichen Blocks gesucht. Das könnte mit ein Grund dafür sein, dass die neu aus dem Boden gestampften Wohnquartiere unser Herz bis anhin noch nicht so recht zu erwärmen vermögen. Neue impulse für Entwicklungsgebiete Auch in Dietikon im Limmattal entsteht derzeit auf ehemals industriell genutzten Flächen ein komplett neuer Stadtteil. Das erste Wohnbauprojekt, der Erlenhof im südöstlichen Teil entlang dem Oberwasserkanal (s. Seite 26),  ist bereits bezogen, neue Strassen wurden asphaltiert, und weitere Gebäude – der Lindenhof und die Westhöfe im Südwesten – sind im Bau. Limmatfeld heisst das neue Stück Dietikon. Es erstreckt sich unter anderem auf dem Areal der einstigen Traktorenfabrik Rapid zwischen dem Flussufer der Limmat und den Bahngleisen. Die von Stadt und Grundeigentümern ausgearbeitete Bebauungsordnung würde hier ebenfalls grosse Blocks wie in Neu-Oerlikon ermöglichen, doch Investoren und Projektplaner gehen auf dem vierten Baufeld, dem sogenannten Zedernhof, einen anderen Weg und orientieren sich an den gründerzeitlichen Traditionen gewachsener Städte. Ihre Vision: Hier soll ein Stück Stadt mit individuell gestalteten Mehrfamilienhäusern und kleinen Vorgärten entstehen – eine Stadtlandschaft, wie man sie beispielsweise in vielen noblen Berliner Wohnbezirken kennt, wo hundert Jahre alte Wohnhäuser gehobenen Zuschnitts inmitten einer grünen Umgebung stehen. Einheitliche Gesamtplanung Der Grundgedanke, dieses Vorbild für das Limmatfeld in Dietikon zu nutzen, stammt nicht zufällig von einem Architekturbüro mit Berliner Wurzeln: Prof. Hans Kollhoff, der schon seit vielen Jahren an der ETH Zürich lehrt und eigene Büros in Berlin und Zürich betreibt, hat im  1 Der Blick vom Kopfbau in den Innenhof der Wohnanlage zeigt Gemeinschaftsflächen und erhöhte private Terrassen


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32  Komplex  2010 Architektur

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1 Unterschiedliche Fassadenfarben beleben das Stadtbild. Die Struktur gibt dem Ensemble einen in sich geschlossenen Eindruck

 Jahr 2002 als Wettbewerbssieger eines Studienauftrags für ein Entwicklungsleitbild die Grundstrukturen des neuen Stadtteils festgelegt. Mit dazu gehörten auch Visionen von Quartieren, die traditionelle städtische Werte aufnehmen und ins Heute übersetzen. «In diesem Kontext haben wir das Stadthaus neu interpretiert und weiterentwickelt», sagt Maik Neuhaus, Projektleiter für den Zedernhof bei Halter Entwicklungen. Ausschreibung mit Modellcharakter Die acht Mehrfamilienhäuser mit zusammen 136 Mietwohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen – von den Entwicklern Stadthäuser genannt –, die bis 2012 auf dem Baufeld F des Limmatfeldes entstehen werden, stammen aber nicht aus einer Hand, sie wurden von sechs verschiedenen Architekturbüros geplant. Das federführende, mit einem Direktmandat beauftragte ist das bekannte Vorarlberger Büro Baumschlager Eberle, das europaweit zu den Topshots im Wohnbaubereich gehört. Die anderen fünf Büros kennt man erst in der engeren Architekturszene. Sie sind die Sieger eines Wettbewerbs, den die Entwickler des Areals unter fünfzehn jungen Architekturbüros aus der ganzen Schweiz ausgeschrieben hatten. Baumschlager Eberle hat den Bebauungsplan des Baufelds, den dominierenden Kopfbau und zwei der Stadthäuser entworfen, die fünf

jungen Büros sind jeweils für die Gestaltung der weiteren Stadthäuser verantwortlich. Was auf dem derzeit noch brachliegenden Areal in Dietikon in Kürze entstehen wird, könnte Modellcharakter für andere grosse Wohnbauprojekte in der Schweiz haben: «Eine vergleichbare Neubebauung gibt es hierzulande bisher nicht», betont Maik Neuhaus. Den Investoren jedenfalls scheint es zu gefallen – die Vermarktung der Mehrfamilienhäuser ist gut angelaufen. Und die künftigen Mieter der Neubauwohnungen haben dank der architektonischen Vielfalt eine Auswahl wie sonst selten. Junge Architekten als Ideengeber Die Zürcher Architekten Martin Schoep und Daniel Gut entschieden sich für traditionelle Grundrisse in ihrem Haus an der Nordkante des Baufeldes. Die zehn von Norden nach Süden durchlaufenden Wohnungen sollen potenzielle Mieter mit einer klassischen Raumfolge und zwei feingliedrigen Balkonen anlocken. Ein urban geprägtes Publikum wählt wohl eher das Haus von Anna Jessen und Ingemar Vollenweider. Dort finden sie zehn Ost-West-orientierte, loftähnliche und grosszügig ausgelegte Wohnungen. Short Cuts nannten Sigi Stucky und Bruno Schneebeli, die sich mit der Rio-Bar an der Gessnerallee in Zürich einen Namen gemacht haben, ihr Projekt. Hier dominieren offene, nach Norden sowie Süden gerichtete Grundrisse mit zwei 


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6

Der Zedernhof 1 Baumschlager Eberle Architekten 2 Gut & Schoep Architekten 3 S2 / Stucky Schneebeli / Architekten 4 Baumschlager Eberle Architekten 5 jessenvollenweider Architektur 6 Baumschlager Eberle Architekten 7 Neuenschwander Ravidà Architekten Baumschlager Eberle

8 Ruppeiner Deiss Architekten mit

Architekten

Dominik Herzog

Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle

Die Wohnüberbauung Zedernhof ist Teil

prägen mit ihren Bauten seit 1985 die

des neuen Stadtteils Limmatfeld, der

Architekturszene. Unterdessen leiten sie

auf den ehemaligen Industriearealen

ein weltumspannendes Unternehmen mit

nordwestlich des Dietiker Bahnhofs vor

gegen 100 Mitarbeitenden an 7 Stand-

den Toren von Zürich entstehen soll.

orten und mehr als 300 realisierten Pro-

Zwei Drittel des Areals, dessen Fläche

jekten. Vor allem im Wohnungsbau hat

so gross ist wie 16 Fussballfelder,

das Vorarlberger Büro neue Standards

belegte einst die Traktorenfabrik Rapid.

gesetzt. Zu den jüngsten Projekten zäh-

Das 2003 vorgestellte städtebauliche

len das e-Science Lab der ETH Zürich,

Gesamtkonzept sieht elf Baufelder vor.

die Erweiterung des Wiener Flughafens

Die ersten Wohnhäuser des Erlenhofs

sowie Hochhäuser in Peking. Seit 2007

wurden bereits im Winter 2009 be-

ist Baumschlager Eberle Architekten

zogen. Eine weitere Bauetappe bringt

auch in Zürich mit einem Büro unter

bis Herbst 2011 neben Wohnungen

der Leitung von Sabrina Contratto

auch Verkaufs- und Gewerbeflächen. Im

Ménard präsent.

Jahr 2016 soll die gesamte Transfor-

− www.baumschlager-eberle.com

mation des Areals abgeschlossen sein.


34  Komplex  2010 Architektur

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1 Gut & Schoep Architekten Daniel Gut und Martin Schoep arbeiten seit 2007 zusammen. Derzeit projektiert das Duo u. a. die Instandsetzung der Badeanlage Oberer Letten in Zürich.

− www.gutschoep.ch 2 Ruppeiner Deiss Architekten mit Dominik Herzog Barbara Ruppeiner und Nicole Deiss, die seit 2006 ein Büro in Zürich führen, taten sich für das Limmatfeld mit dem Architekten Dominik Herzog zusammen.

− www.ruppeinerdeiss.ch 3 JessenVollenweider Architektur Anna Jessen und Ingemar Vollenweider gründeten ihr Büro 1999 in Basel. Ein Schwerpunkt sind Um- und Neubauten von Wohn- und Geschäftshäusern.

− www.jessenvollenweider.ch 4 Neuenschwander Ravidà Architekten Simon Neuenschwander und Massimo Ravidà arbeiten seit 2004 im gemeinsamen Büro. Ihr Spezialgebiet: denkmalgeschützte Bausubstanz.

− www.nrarch.ch 5 S2 / Stucky Schneebeli / Architekten Sigi Stucky und Bruno Schneebeli gründeten ihr Büro 1998 und beschäftigen sich vor allem mit Umbauprojekten.

− www.s2architekten.ch

 Balkonen. Ganz anders präsentiert sich das Projekt von Simon Neuenschwander und Massimo Ravidà, die im letzten Winter das Strandbad Tiefenbrunnen in Zürich saniert haben. Eingezogene Balkone, einige davon über Eck, sowie kompakte, offene Grundrisse mit Nord- und Südausrichtung prägen das Bild der zwölf Wohnungen. Gleich daneben entsteht das Projekt Iseki von Nicole Deiss, Barbara Ruppeiner und Dominik Herzog, die unter anderem für das Bergressort des ägyptischen Investors Samih Sawiris in Andermatt planen. Auch ihre zwölf Wohnungen sind nach Norden und Süden orientiert, verfügen aber über grosszügige, klassische Grundrisse und ebenfalls eingezogene, teilweise über Eck laufende Balkone. Die restlichen drei Stadthäuser stammen aus der Feder vom Baumschlager Eberle und weisen alle kompakte, offene Grundrisse auf. Im sogenannten Kopfbau, der das Baufeld gegen die Erschliessungsstrasse hin abschottet, kommen dazu noch Dienstleistungs- und Verkaufsflächen in den ersten beiden Geschossen. Die Individualität der Stadthäuser manifestiert sich auch in ihrem Äusseren. Simon Neuenschwander und Massimo Ravidà beispielsweise verkleiden ihr Eckhaus mit Betonelementen, Nicole Deiss, Barbara Ruppeiner und Dominik Herzog setzen auf eine Fassade aus den für viele städtische Gebäude typischen Klinkersteinen, und der Kopfbau von Baumschlager Eberle wartet mit einer klassisch verputzten Fassade auf. Vorbild für die nächsten Etappen Die erfolgreiche Vermarktung des Konzepts mit kleinteiligen, individuellen Bauten im Rahmen eines grossflächigen Bebauungsplanes hat Folgen: Die Entwickler haben unterdessen beschlossen, auch auf den benachbarten Baufeldern ein ähnliches Konzept zu realisieren. Die knapp 3000 Bewohner und bis zu 2000 Arbeitstätigen, die dereinst im neuen Stadtteil, der bis ins Jahr 2016 auf einem Gesamtareal von 87 000 Quadratmetern entstehen soll, zu Hause sein werden, können davon profitieren. Und der kurze Ausflug von Zürich ins Limmatfeld dürfte für Architekturinteressierte dann auch gleich eine Reise zu einem Stück modern interpretiertem Berlin an der Limmat werden – ganz ohne lange Flug- oder Bahnreise, sondern nur mit einer kurzen S-Bahn-Fahrt. − www.limmatfeld-zedernhof.ch   Halter Entwicklungen Seite 108


36  Komplex  2010 Architektur

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Wohnmaschine im Glattal – Gemeinschaftsbildende Strukturen von agps.architecture Text: Daniel Joss Fotos: Reinhard Zimmermann


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Gleich neben dem bekanntesten Gebäude von Wallisellen, dem Glattzentrum, entsteht in den nächsten Jahren ein neuer Stadtteil. Möglich wird dies durch die Verlegung von Industriebetrieben, die an dieser gut erschlossenen Lage zwischen Eisenbahn und Autobahn Platz machen für Wohn- und Büronutzung. Die Häuser des ersten Projekts wurden Ende 2009 von den Mietern bezogen. Mit dem Wohnviertel Integrasquare entstanden kürzlich mitten im Industriequartier von Wallisellen 150 Wohnungen für eine urbane Mieterschaft und ebenerdige Verkaufsflächen. Was in anderen Stadtteilen wie Zürich-West und Oerlikon längst alltäglich ist, der Bau von Wohnungen auf stillgelegten Gewerbearealen, ist in der Agglomerationsstadt Wallisellen neu. Die drei Gebäude, von der Halter Generalunternehmung in Minergie-Standard gebaut, sind auch der Auftakt des neuen Stadtteils Richti, der sich in den kommenden Jahren bis zum Glattzentrum erstrecken soll und von der dritten Etappe der Glattalbahn erschlossen wird. Der Grund, warum hier neben der Autobahnzufahrt und dem Bahnhof nicht schon früher Wohnungen gebaut wurden, liegt in der klaren Aufteilung Wallisellens. Die Bahnlinie trennt die kleinteilige Wohnstadt im Norden von der Industrie südlich der Gleise. Für die Bewohner war dies lange Zeit ein grosser Vorteil, weil Industrie immer auch Lärm und Schmutz bedeutete, im Gegenzug wurde eine Umnutzung aufgehalten. Promenadendeck als Zentrum des Hauses Rückgrat des neuen Viertels ist der 200 Meter lange Bau i37.  Er schützt den Baumhof und die beiden Punkthäuser vor Einblicken und dem Lärm der viel befahrenen Industriestrasse. Ein grosszügiges Promenadendeck markiert den Übergang vom Verkaufssockel zu den schmaleren  1 Die Dachfläche über dem Erdgeschoss ist Zugangs- und Promenadendeck sowie Aussenraum für einige Wohnungen


38  Komplex  2010 Architektur

 und versetzten Wohngeschossen. Hier ist genug Platz für ein Sommerfest, und während der übrigen Zeit sorgt eine Reihe von Räumen wie Waschküchen, Gemeinschaftsraum, Gästezimmer und Ateliers für ein belebtes Zentrum im Haus. Diese «Wohnmaschine», wie die Architekten deshalb ihr langes Haus in Anlehnung an Le Corbusier (er forderte neben dem Wohnen auch weitere Nutzungen) nennen, ist gerade in dieser Umgebung wichtig, denn nach 17 Uhr ist hier wenig Betrieb. Baumhof mit Industriezeugen Wie schon bei der Umnutzung der Waschanstalt in Wollishofen am Zürichsee erhalten agps.architecture eine industrielle Grundstimmung. Zwar gibt es keinen hohen Kamin, aber eine Shedhalle aus Backstein prägt den Baumhof mit dem alten Baumbestand, an dem auch die Hauseingänge liegen. Für einen Kontrast zwischen Alt und Neu sorgen die unterbrochenen Fassadenbänder aus roh geschliffenen Aluminiumplatten, sie umwickeln zwei der Gebäude mitsamt der Balkone. Die orange leuchtenden Sonnenstoren zeigen: Hier wird gewohnt. Wer am Fenster steht, erkennt die Wohnungen auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes. Die Chance, dass sich dort der gleiche Wohnungstyp befindet, ist klein, gibt es doch über 30 verschiedene und teilweise auch mehrgeschossige Grundrisse. Einen weiteren Akzent in diesen mittelpreisigen Wohnungen schafft die Umschichtung von Budgets beim Innenausbau: Decken und tragende Betonwände in den Wohnungen und Treppenhäusern wurden roh belassen, dafür konnten bessere Küchen eingebaut werden, und die Balkone erhielten Holzböden. Nicht überall wurde die natürliche Farbe der Baumaterialien belassen: Der orange Boden der Tiefgarage setzt sich in den eingefärbten Treppenläufen weiter und bildet einen leuchtenden Kontrast zu den rohen und einfachen Sichtbetonwänden. Die Anlage Integrasquare zeigt, wie mit einer einfallsreichen und unkonventionellen Gestaltung die Einfügung in eine wohnfremde Umgebung gelingen kann. Die Anordnung verschiedener Funktionen innerhalb des Hauses und die durchgehenden, vermietbaren Verkaufsflächen im Erdgeschoss schaffen gute Voraussetzungen für die Entstehung eines lebendigen Stücks Stadt. – www.integra-square.ch   Halter Generalunternehmung Seite 112

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1 Der 200 m lange und gegliederte Bau an der Industriestrasse enthält vielfältige Wohnungen und ebenerdige Verkaufsflächen 2 Orangefarbene Böden und Treppenläufe begleiten die Bewohner des Integrasquare von der Tiefgarage bis zur Wohnungstür


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Situation

agps.architecture agps.architecture mit Büros in Zürich und Los Angeles ist seit den 1980erJahren in den Bereichen Architektur und Städtebau tätig und beschäftigt insgesamt 20 Mitarbeiter. Unter der Leitung der fünf Partner Marc Angélil, Sarah Graham, Manuel Scholl, Reto 1. Obergeschoss

Pfenninger und Hanspeter Oester sind zahlreiche Bauten entstanden, darunter das Dock E/Midfield Terminal des Flughafens Zürich, Mehrfamilienhäuser an der Hohenbühlstrasse Zürich, der Neubau der Zurich International School in Adliswil oder das Children’s Museum of Los Angeles. Die Arbeiten des Büros wurden vielfach ausgezeichnet, ausgestellt und im «Phaidon-Atlas der Weltarchitektur» publiziert. Einige der Partner sind in Lehre und Forschung

Erdgeschoss

tätig, wie Marc Angélil, der als Professor für Architektur und Entwurf der ETH Zürich am dortigen Kompetenzzentrum «Netzwerk Stadt und Landschaft» des Instituts für Städtebau unter anderem die nachhaltige Entwicklung urbaner Territorien in der Schweiz erforscht.

− www.agps.ch


40  Komplex  2010 Architektur

Raumgewinn auf der Allmend Text: Christine Marie Oppelt Fotos: Messe Luzern

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In den nächsten fünf Jahren soll die Infrastruk­tur der Messe Luzern fast vollständig erneuert werden. Zwei moderne Messe- und Event-Hallen sowie eine S-Bahn-Haltestelle werden Zug um Zug erstellt. Im Herbst 2009 wurde das erste Etappenziel erreicht: Die neue Halle 2 mit zweigeschossigem Foyer steht für klare und strukturelle Architektur in Ortbeton, kombiniert mit einer selbsttragenden Stahlkonstruktion. Die Gebäudehülle schimmert verhalten und doch bestimmt. Einen roten Anstrich mit raffiniertem Lochblechvorhang wählt nur einer, der auffallen möchte. Also kann man davon ausgehen, dass die Architekten die Signalwirkung der Fassade bewusst eingesetzt haben. Vorerst einmal verschwindet die Halle aber hinter einer anderen, älteren, die bald Platz machen soll. Die Messe Luzern ist im Umbau begriffen und mit ihr ein ganzer Stadtteil. Auf der Allmend am Fuss des Pilatus reiht sich Baustelle an Baustelle: das neue Fussballstadion, ein Gebäude für den Breitensport und die dazugehörigen Wohnhochhäuser, die Hallen der Messe Luzern, die Verlegung der Zentralbahn, die das ganze Quartier ab 2013 mit der Luzerner Innenstadt verbinden soll. Wie eng die einzelnen Projekte der Quartierentwicklung miteinander verwoben sind, zeigt die Bauetappierung des neuen Messeplatzes. Zwar konnte man in einem Gesamtgestaltungswettbewerb das Zürcher Architekturbüro Atelier WW ermitteln und mit der Planung und Ausführung der gesamten Anlage beauftragen, ausgeführt wurde bislang aber nur die Halle 2 sowie ein zweigeschossiges Foyer mit Eingangsbereich, einer Kaffeebar, einem Restaurant, Garderoben, Schliessfächern und Sanitäranlagen. Die Halle 1 muss warten bis nach Abschluss der Rohbauarbeiten der Zentralbahn. Erst dann wird die bestehende Halle abgerissen, und das Ensemble kann fertiggestellt werden. Das 1 Das Foyer mit einer Galerie im ersten Obergeschoss steht für Messebesucher wie für Apéros oder Empfänge zur Verfügung

Foyer wird beide Hallen verbinden, und ein überdachter Durchgang soll direkt in den dritten Ausstellungsbereich, die Lumag-Halle, führen. Eine Hülle aus Beton und Stahl Mit dem Bauvorhaben übernahm die Halter Generalunternehmung ein anspruchsvolles Projekt, das innerhalb von nur 13 Monaten fertiggestellt werden musste. 7 Wochen andauernde Pfählungsarbeiten bereiteten den Grund für das 90 mal 55 Meter grosse Fundament in Ortbeton. Auch die Bodenplatte, Wände und Zwischendecken des zweigeschossigen Foyergebäudes wurden aus Ortbeton erstellt, darüber spannen sich 23 Meter lange vorfabrizierte Deckenträger aus Beton. Die Architektur ist strukturell und funktional, was sich auch in der Front niederschlägt, die die Messebesucher  mit einer 7,50 Meter hohen Pfosten-Riegel-Verglasung empfängt. Die dahinter liegende Ausstellungshalle wurde als reine Stahlkonstruktion erstellt. Fachwerkträger halten in 10 Metern Höhe ein begrüntes Dach, auf dem eine Photovoltaik-Anlage installiert wurde. Sie ist die grösste Anlage in der Region und speist ihre Energie, jährlich 320 000 Kilowattstunden, in das Stromnetz ein. Damit ist die Halle 2 das erste Messegebäude in der Schweiz, das nach Minergie-Standard erstellt wurde. Als Dienstleister auftreten Zu keiner Zeit soll durch den Umbau der Betrieb der Messe unterbrochen oder gestört werden. «Wir wissen um die besondere Situation, aber eine gute Koordination auch der Baustellen rundum hat uns bislang zu einem reibungslosen Ablauf verholfen», sagt Markus Lauber, Geschäftsleitungsmitglied der Messe Luzern. So finden auf dem Gelände laufend Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Rund 400 000 Besucher und 2500 Aussteller jährlich profitieren davon. Mit der qualitativ und quantitativ verbesserten Infrastruktur – der neue Messeplatz wird im Endausbau rund 15 000 Quadratmeter gedeckte Ausstellungsfläche anbieten, 3000 Quadratmeter mehr als bisher – möchte man sich künftig auch als Veranstaltungsort sportlicher Grossanlässe, Konzerte und Generalversammlungen einen Namen machen. − www.atelier-ww.ch   Halter Generalunternehmung Seite 112


42  Komplex  2010 Architektur

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1 Unter der Stahlkonstruktion steht Ausstellern wie Besuchern auf 5000 m² modernste Technik zur Verfügung 2 Inzwischen sind hier eine Kaffeebar und gleich dahinter ein Selbstbedienungs- restaurant eingezogen 3 Die Halle erstreckt sich auf einer Länge von 85 m und ist das grösste öffentliche Gebäude mit Minergie-Standard in der Schweiz


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Die Messe Luzern Unter der Geschäftsleitung von Markus Lauber und Urs Hunkeler arbeitet ein Team von 30 Mitarbeitenden der Messe Luzern AG an der Erneuerung des Messeplatzes. Die Themen Bau und Betrieb werden auch in den nächsten Jahren ein Schwerpunkt bleiben, denn die Erweiterung der Ausstellungsflächen in einer Grössenordnung von etwa 50 Millionen Franken sowie die Verlegung der Zentralbahn sind noch nicht abgeschlossen. Momentan finden auf dem Gelände rund zwanzig Messen statt. Sieben davon werden von der Messe AG selbst organisiert, die übrigen Veranstaltungen buchen externe Gesellschaften in die Ausstellungsflächen auf der Allmend ein. Auf dem Messekalender stehen die Schweizer Kunststoffmesse Swiss Plastics, die Haus- und Gartenmesse Haga, die Eigenheimmesse Luzern, die Baby-Fachmesse Schweiz, die Schweizer Fachmesse für Licht, Ton und Musik Light & Sound, die Schweizer Fachmesse für Gastgewerbe, Hotellerie & Gemeinschaftsgastronomie ZAGG, die Nutzfahrzeugmesse Nufa Schweiz, die Messe für Netzwerker oder die Hochzeitsmesse Luzern Hochzig. Ausstellungen wie die Mineralienbörse oder die Briefmarkenausstellung Lunaba sowie die Schlager-Nacht und das Barstreet-Festival belegen kleinere Flächen. Mit diesen Veranstaltungen ist die bestbelegte Halle 2 an 232 Tagen im Jahr genutzt. Die anziehende Konjunktur der Schweizer Wirtschaft führt auch am Messeplatz Luzern zu ausgezeichneten Ergebnissen.

− www.messeluzern.ch


44  Komplex  2010 Architektur

programme in der Vertikalen Text: Sabine von Fischer

Häuser bis in den Himmel bauen, davon träumten die Menschen schon immer. Also schichteten sie Holz, Lehm, Backstein, Beton und Stahl aufeinander. Bis heute sind viel Tageslicht, weite Aussichten und zen-­ trale Versorgungssysteme die Hauptargumente für das Wohnen im Hochhaus. In den Kulturen des Altertums prägten Pyramiden und Tempel die Silhouetten von Städten und Landschaften. Im Mittelalter waren es die Kirchtürme der Dome, Münster und Moscheen, die über ein Häusermeer herausragten. Die Neuzeit brachte mit den grossen Veränderungen der Industrialisierung auch neue Formen des Wohnens. Immer mehr Mietshäuser wurden gebaut, die Einheit von Haus, Familie und Boden begann sich aufzulösen. Die Gesellschaft verstädterte. Von Türmen aus Backstein ... Die Bautechnik spielte in der Entwicklung der Wohnhochhäuser eine grosse Rolle. Mit Staunen blickten Europas Architekten auf die Turmhäuser in Jemens Hauptstadt Sanaa, wo vor 2000 Jahren mit Holz und gestampftem Lehm elfgeschossige Häuser konstruiert wurden. Wie konnte man im Westen gleich hoch und höher bauen? Das höchste in Backstein gebaute Haus ist mit 65 Metern bis heute das Monadnock Building in Chicago. Es wurde 1891 fertiggestellt, seine Mauern waren am Boden 1,80 Meter dick. Nur acht Jahre später, 1889, signalisierte der Eiffel-

turm in Paris den Weg in die Zukunft: Mit einer filigranen Tragstruktur aus Metall ragt er über 300 Meter in die Höhe. Erst der Stahlbau machte effiziente Hochhäuser möglich. In Chicago wurden im Laufe der 1880er- und 1890er-Jahre verschiedene Bürohochhäuser erst mit Gusseisensäulen, dann mit Stahlskeletten gebaut. Sie sind als erste moderne Hochhäuser in die Geschichtsbücher eingegangen. Ein Problem war die innere Erschliessung der Höhe, die erst der Aufzug möglich machte. 1854 liess sich Elisha Graves Otis in New York in einer Kabine in die Höhe heben. Sein Assistent schlug mit einer Axt das Halteseil durch, die Fangvorrichtung sicherte Otis. Als 1857 der erste Personenaufzug in einem New Yorker Warenhaus installiert wurde, wagte es auch das Publikum, in die Höhe zu fahren. ... zu filigranen Stahlstrukturen Die Technik des Stahlskeletts ermöglichte 1930 einen neuen Rekord: Das Empire State Building war 380 Meter und 85 Stockwerke hoch. Die Räume im Innern allerdings sind vor allem in den oberen Geschossen eng und düster, die Wirkung der Architektur war nach aussen gerichtet. Die Silhouette der Stadt war weithin sichtbar verändert. Dass hoch über dem Boden auch gewohnt wird, ist hauptsächlich eine Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Die städteplanerischen Fragen drehten sich um Hygiene, Ökonomie und Bautechnik. Selbst Architekten wie Frank Lloyd Wright, der im Modell der Broadacre City die Verbindung der Menschen zum Boden, das Leben abseits der Städte und die Selbstversorgung propagierte, entwarf Wohnblöcke und Hochhäuser. Wrights Mile High Illinois von 1956 war mit 528 Geschossen eine der kühnsten Visionen ihrer Zeit. Die Hochkonjunktur der Nachkriegszeit und die grosse Nachfrage nach Wohnungen führten zu der Idee, im städtischen Gefüge wie auch in der Landschaft mit Hochhäusern Akzente zu setzen. Die ersten Wohnhochhäuser wurden explizit für Alleinstehende, kinderlose Paare und Rentner angeboten. Die Familien zogen ebenfalls ein. Nach dem Vorbild nordamerikanischer Grossstadtbauten gewann das Wohnen im Hochhaus an Ansehen. Nicht nur die frische Luft im eigenen Garten wurde geschätzt, auch die Aussicht in die Weite und die gute Belichtung in der Höhe wurden für das Wohnen attraktiv.


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Hochhaus am KudrinskayaPlatz, Moskau – Mikhail Posokhin, Ashot Mndoyants (1954)

Dank der auffälligen Türme über dem Bau mit 22 Stockwerken (von denen nur 17 Nutzflächen sind) erheben sich die Gebäudespitzen in 160 Metern Höhe. Die unter Stalin geplante Zentrumsbebauung der Hauptstadt scheute keine Mittel, ein monumentales Bild der Macht zu vermitteln. Die Fassaden der sieben realisierten Hochhäuser sind mit historizistischen Stilelementen ausgeschmückt. Die kleinteiligen Fenster geben einen Hinweis auf die Wohnnutzung des Gebäudes. Das städtebauliche Ziel aber war ein ganz anderes: eine neue, imposante Skyline.

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860 Lake Shore Drive,

Bild: Historische Abbildung

Chicago – Mies van der Rohe (1951)

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Unité d’habitation, berlin – Le Corbusier (1958)

Die Zwillingstürme an der achtspurigen Autostrasse am Lake Shore Drive in

In der Unité d’habitation überlagerte

Chicago stehen für architektonische

Le Corbusier, inspiriert von der Kartause

Eleganz und für eine radikale Insze-

Ema, eine Vielfalt von Programmen in

nierung des Stahlbaus. Zwei Rechteck-

der Vertikalen. Neben fast 400 Woh­-

grundrisse liegen im Winkel zueinander.

nungen gibt es entlang der inneren

Die schwarz eingefärbten Stahlprofile,

Stra­ssen öffentliche Funktionen. Die

welche die ansonsten ornamentlosen,

Dachlandschaft dient als Freilufttheater,

26-geschossigen und 82 Meter hohen

Sportarena, Sonnendeck und Kinder-

Fassaden gliedern, betonen die Verti-

spielplatz. Expressive Formen begleiten

kale. Sie legen regelmässige Linien

das soziale Programm. Von den fünf

über die Fassaden, hinter denen helle

realisierten Unités in Europa gilt die

Storenstoffe schimmern. Im Inneren

erste von 1952 in Marseille als Vorzeige-

sind die Wohnungen offen gestaltet und

beispiel. Die Berliner Unité plante

kosten so das viele Tageslicht und die

Le Corbusier als einen reinen Wohnbau

Aussicht über den Lake Michigan aus.

ohne öffentliche Funktionen.

Bild: Aus «Ludwig Mies van der Rohe»,

Bild: Aus «Le Corbusier 1910–1965»,

Birkhäuser – Verlag für Architektur, Basel 1972

Birkhäuser – Verlag für Architektur, Basel 1999


46  Komplex  2010 Architektur

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Am letzigraben,

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zürich-albisrieden

Schönbühl, Luzern

5

– Alvar Aalto (1968)

– Albert Heinrich Steiner (1952) Nicht die Bodenknappheit der Stadt, Die ersten Wohnhochhäuser Zürichs

sondern das Zusammenspiel mit der

waren keine Solitäre, sondern ein Paar

Umgebung waren Argumente für die

aus zwei identischen Y-Figuren. Geplant

Parksiedlung Schönbühl am Stadt-

und gebaut vom damaligen Stadtbau-

rand von Luzern. Das Wohnhochhaus

meister Albert Heinrich Steiner, war

Schönbühl des finnischen Architekten

die Siedlung Heiligfeld-Letzigraben

Alvar Aalto steht exemplarisch für ein

ein ausdrucksstarkes städtebauliches

skulptural geformtes Hochhaus, das als

Manifest. Die Arealbebauung aus hohen

Teil der Landschaft konzipiert wurde.

und tiefen Volumina war die Beweis-

Expressiv polygonal strahlt die Fassade

führung, wie eine Differenzierung

nach aussen ab. Von innen her führt

der Bauhöhen und Aussenräume den

die Form der fächerartigen, gross-

Stadtraum gliedert. Die Grünflächen

zügigen Grundrisse im 15-geschossigen

zwischen Wohnhochhäusern, Läden und

Scheibenhochhaus die Bewegung jeder

Restaurant sind bis heute ein offener

Wohnung zum vorgelagerten Balkon.

und öffentlicher Park geblieben.

Über das Projekt entspann sich bereits

Bild: Aus «Albert Heinrich Steiner/Architekt –

im Jahr 1956 eine hitzige Debatte im städtischen Parlament. Zur Realisierung

Städtebauer – Lehrer», gta-Verlag, Zürich 2001

kam es dann 1968. 5

Edificio Copan, Sao Paulo – Oscar Niemeyer (1966)

Über die Fassade der 35 Stockwerke im 115 Meter hohen Edificio Copan von Oscar Niemeyer legen sich horizontale Betonlamellen, die den Massstab des Gebäudes verwischen: Man ahnt kaum, dass hier in 1160 Wohnungen fast 5000 Personen wohnen. Auf der 14. und der 23. Etage waren ursprünglich Geschosse mit öffentlichen Nutzungen vorgesehen, hier ist die Geschosshöhe ablesbar. In den Sockelgeschossen ist eine innere Strasse realisiert. Von Friseursalons, Restaurants bis zum Reisebüro gibt es fast alles. Die geschwungene Form des Gebäudes hat schon Filme und Bücher inspiriert. Bild: Historische Abbildung

Bild: Mario Kunz 4

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MK5 Wohnturm, München – Otto Steidle Architekten (2002)

Der Wohnturm im Westend auf der Theresienhöhe versteht sich als vitales Zeichen im Gefüge der Stadt. In Erinnerung an den abgerissenen Messeturm setzt der 15-geschossige Wohnbau von Otto Steidle Architekten einen vertikalen Akzent. Die Balkone sind gegeneinander versetzt, es entstehen doppelgeschossige Aussenbereiche. Die Auskragungen und Versätze sind so expressiv übereinandergesetzt, dass die einzelnen Wohnungen einen individuellen Ausdruck erhalten. Die Farbigkeit unterstützt den Impuls, mit

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Kanchanjunga Apartments, Mumbai – Charles Correa (1974)

dem das Hochhaus den auf einem ehemaligen Messegelände entstandenen Stadtteil belebt und aktiviert.

Dieses luxuriöse Wohnhochhaus in-

Bild: Tommy Lösch

mitten der indischen Metropole fasziniert durch die Komplexität des räumlichen Gefüges. Verschiedene Niveaus und Split-Level-Grundrisslösungen

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James, Zürich-Albisrieden – Patrick Gmür Architekten (2007)

innerhalb der 32 Eigentumswohnungen formen innere Landschaften, die über

Dieses expressiv schimmernde Wohn-

grosse, eingezogene Terrassen auch in

hochhaus ist Teil eines Ensembles aus

den Aussenraum führen. Dieser spendet

historischen und neu erstellten Gebäu-

Schatten und führt den Wind in die

den, die Zürichs Aussenquartier nicht

Wohnungen. Solche Querlüftungen

nur verdichten, sondern auch für die

hatte der Architekt Charles Correa be-

gehobene Mittelklasse attraktiv machen.

reits früher in Siedlungen für Bewohner

In der grosszügigen Lobby kündigen von

mit niedrigen Einkommen entworfen.

mexikanischer Architektur inspirierte

Die Einschnitte in den 85 Meter hohen,

Farb- und Goldtöne an, dass hier kein

im Grundriss quadratischen Kubus

monotoner «Wohnblock» steht. Speziell

machen den Bau zu einer expressiven

an James ist auch das Servicekonzept:

Skulptur, die über die Grossstadt

24 Stunden am Tag können beim

Mumbai hinaus auch Aussichten zum

Concierge oder via Intranet Dienstlei-

Meer schafft.

stungen rund um das Wohnen bestellt

Bild: Aus «Charles Correa», Mimar,

werden.

Singapore 1987

Bild: Gmür & Geschwentner Architekten AG


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Komplex  2010  49  Immobilien

Wohnen auf hohem Niveau − Für ein urbanes Publikum: Das Hochhaus Hard Turm Park Text: David Strohm Visualisierungen: Raumgleiter


50  Komplex  2010 Immobilien

120 spezielle Stadt-Apartments mit Ausicht und individuellen Grundrissen suchen Eigentümer. Das 80 Meter hohe Hochhaus auf dem Areal des Hard Turm Park wird zum neuen Tor für Zürich-West. Die Vermarktung der Wohnungen, die in den Stockwerken über dem geplanten Hotel entstehen, ist anspruchsvoll. Die Promotoren setzen auf Emotionen und das urbane Lebensgefühl im aufstrebenden Trendquartier. «Ganz am Anfang steht immer die Überlegung, für wen wir planen», sagt Andreas Hänsenberger. Er befasst sich bei Halter Entwicklungen mit Konzepten für neue Bauvorhaben. Zu den Aufgaben, die er mit den Projektverantwortlichen angeht, gehört auch die Definition der Zielgruppen. Wer sind die künftigen Nutzer? Welche Merkmale weisen sie auf? Was benötigen sie, damit ihnen ein Angebot attraktiv erscheint? Typische Fragen, die nicht nur zu Beginn, sondern immer wieder in den einzelnen Phasen des Baufortschritts gestellt werden müssen. Für die 120 Wohneinheiten auf den Stockwerken 11 bis 23 im 80 Meter hohen Hochhaus des Hard Turm Park beginnt in diesen Tagen der Vorverkauf, die heisse Phase der Vermarktung. «Wir werden die potenziellen Kunden über spezifische Kanäle ansprechen», verspricht Jacques Hamers. Der Leiter Vermarktung bei Halter Immobilien setzt auf eine Kombination von emotionalen Inhalten, mit denen das Interesse geweckt werden soll, und reinen Fakten, welche die ökonomische Ratio dieser Eigentumswohnungen aufzeigen. Zu den Aufgaben des Vermarktungsteams zählt Hamers insbesondere die Inszenierung eines neuen urbanen Lebensgefühls, das den Kaufinteressenten vermittelt werden soll. Die klassische Beratung darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen. Das Spektrum der Massnahmen wird von den üblichen Werbekampagnen zusammen mit gedruckten Broschüren und einem ausgeklügelten Internetauftritt bis zum viralen Marketing über Twitter und Facebook reichen, kündigt

Jacques Hamers an. Hierzu sucht er die Zusammenarbeit mit Meinungsmachern aus der Designbranche. Die Gestaltung der Werbemittel soll den trendigen Charakter und die hochwertige Ausstattung der Eigentumswohnungen in den oberen Stockwerken vermitteln und sich klar abheben von den Präsentationen der anderen Bauvorhaben des Hard Turm Park, wie Mietwohnungen und Gewerbeflächen. Die Umsetzung der Vermarktungsmittel wird in Zusammenarbeit mit externen Werbeagenturen ausgeführt. Die Vermarktung vorantreiben So gilt es, die speziellen Licht- und Aussichtstimmungen –  für viele der Interessenten ein wichtiger Kaufanreiz – zu verdeutlichen: Ein bewegliches 360-Grad-Panoramafoto zeigt den Rundblick auf der Webseite. Noch besser lässt sich die Atmosphäre aber an Ort und Stelle erleben, findet Hamers. Er plant für Interessenten und wichtige Multiplikatoren Anlässe auf der Dachterrasse des benachbarten Gebäudes der Migros Herdern. Aus dieser Höhe ist das Temperament der Stadt mit genügend Abstand spürbar, in der Ferne liegt die Ruhe des Alpenkamms und Richtung Limmattal die untergehende Sonne. Zu den Ideen zählt auch eine Raumsimulation, in der die künftigen Wohnungsbesitzer ihr neues Heim virtuell begehen können. Ein besonders wichtiges Verkaufsargument werden die Grundrissvarianten der Apartments sein. «Den Menschen, die gerne kochen und auch in der Küche den Weitblick schätzen, werden wir genau das ermöglichen», verspricht Andreas Hänsenberger. Gleiches gilt für den «Wohlfühlbereich»: Entspannen in einer Badewanne mit Fernsicht auf die Gipfel von Glärnisch und Tödi soll für die Stockwerkeigentümer kein Wunschtraum bleiben. Auch bei der Ganzjahresloggia und den Zimmereinteilungen gibt es viele Wahlmöglichkeiten. Zum Verkauf stehen mehrere standardisierte Wohnungstypen in unterschiedlichen Grössen, vom kompakten Studio bis zum 200 Quadratmeter grossen Penthouse. Bei der Zahl der Varianten will man aber nicht zu weit gehen: «Die Optionen sind so konzipiert, dass wir mit ihnen einen Grossteil der Wünsche von Interessenten abdecken können», sagt Jacques Hamers. Allen Wohnungen gemein sind jedoch die hohe Bauqualität und ein überdurchschnittlicher 


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 Die neue Überbauung von der Pfingstweidstrasse aus gesehen: Im Hintergrund ragt das Hochhaus in den Nachthimmel 1 Schlafzimmer-Panorama im City Apartment: Vor den grossen Fenstern liegt ein Lichtermeer von Zürich-West bis zum Uetliberg 2 Die gut organiserte 3,5-Zimmer-Eckwohnung hat eine eingezogene Loggia, die mit einer Glasscheibe geschlossen werden kann 3 Im 65 Quadratmeter grossen 2,5-ZimmerCity Apartment wird man von der Küche aus die Stadt überblicken können

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1 Grosse Fenster in den Wohnungen fangen ungehindert das Tageslicht ein und bieten atemberaubende Stadtansichten 2 Eine doppelgeschossiges Halle im Zentrum und Fenster zu zwei Fassadenseiten machen die 4,5-Zimmer-Wohnung spannend


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 Ausbaustandard. Und die günstige Lage: Vor dem Haus fährt die neue Tramlinie, mit der die Bewohner und Hotelgäste rasch in die City gelangen. Hinaus aus der Stadt, zum Flughafen und nach Basel, Bern, Chur und St. Gallen ist es ebenfalls nicht weit. Käufergruppen Definieren Im Auge hat das Halter-Verkaufsteam zwei Gruppen von Interessenten: Die «modernen Performer» und die sogenannten «Arrivierten». Zur ersten Gruppe gehören die 25- bis 40-Jährigen, die einen unkonventionellen Lebensstil pflegen. Wohneigentum erwirbt diese Zielgruppe nur, wenn es sich später ohne Aufwand wieder veräussern lässt. Die andere Gruppe weist einen distinguierten Lebensstil und ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein auf. Ihre Mitglieder sind zwischen 30 bis weit über 60 Jahre alt. Unter ihnen finden sich leistungsorientierte Menschen, denen der Erwerb von Wohneigentum auch als Finanzanlage dient. Die Typologisierung der Zielgruppen ist nur ein Weg, sich den Wünschen und Anforderungen potenzieller Käufer anzunähern. «Projektentwicklung von Immobilien gleicht der Suche nach einer Antwort, bevor die Frage gestellt ist», sagt Andreas Hänsenberger. Man müsse die Bedürfnisse der künftigen Nutzer identifizieren, bevor die Käufer sie für sich erkennen.

zusammenspiel von Entwicklung und Verkauf Vier Baufelder entlang der Pfingstweidstrasse in Zürichs «Wildem Westen» umfasst das Grossprojekt Hard Turm Park. 600 Wohnungen, Büroflächen, Läden, Hotels – im Hochhaus das 4-Sterne-Sheraton-Hotel der Arabella Hotelbetriebe AG, im Flachbau das Design-Hotel 25hours mit 3 Sternen – und zahlreiche Arbeitsplätze wird es hier bald geben. Das bringt Leben in das aufstrebende Quartier, in dem zurzeit so viel gebaut wird wie sonst nirgends in der Stadt. Für Konzeption

Ambitionierte Ziele verfolgen In das markante Hochhaus am neuen Tor zu ZürichWest werden Bewohner einziehen, die bereit sind, für ein ganz spezielles Apartment einen vergleichsweise hohen Preis zu zahlen. Der Entwurf vom Architekturbüro Gmür &  Geschwentner, das Ende 2008 damit einen prominent besetzten Wettbewerb gewonnen hat, wird dem gerecht. Mit dem Bau, für den eine rechtskräftige Baubewilligung vorliegt, soll begonnen werden, sobald die letzten politischen Hürden genommen sind. Nämlich dann, wenn die Zürcher Stimmbürger über den für die Bebauung des Areals nötigen Landabtausch von Stadt und Bauherrschaft befunden haben. Danach will Halter innerhalb eines Jahres die Hälfte des Wohnraums verkauft haben. − www.hardturmpark.ch

und Verkauf der Eigentumswohnungen im markanten Hochhaus spannt ein Team zusammen, das sich aus Spezialisten von Halter Entwicklungen und Halter Immobilien gebildet hat. Andreas Hänsenberger steuert seine Kompetenz im Bereich Konzeptentwicklung bei (Halter Entwicklungen), Jacques Hamers, Leiter Vermarktung, und Reto Zollinger, Projektleiter Verkauf, (beide Halter Immobilien) bringen professionelles Verkaufs-Know-how ein. Die Zusammenarbeit sei fruchtbar, betonen die Beteiligten, man ergänze sich

Halter Entwicklungen Seite 108

fachlich und bringe nicht nur dieses

Halter Immobilien Seite 116

Projekt gemeinsam rasch zum Ziel.


54  Komplex  2010 Immobilien

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Von der ARchitektur zum Design − Die unglaubliche Konsequenz des Fritz Haller Text: Angela Cadruvi Fotos: USM

Oft sind es erstaunliche Begebenheiten, die zu bahnbrechenden Erfindungen führen. Um Meilensteine in der Forschung, um neue Entwicklungen von Produkten und um innovative Technologien ranken sich deshalb gerne Legenden. Auch wenn der überwältigende Erfolg des Schweizer Möbelsystem-Herstellers USM auf klugen Überlegungen gründet, die Eroberung eines neuen Marktes überraschte das Unternehmen selbst am meisten.

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Das Prinzip der modularen Systeme gründet im Bedürfnis, dass ein Unternehmen jederzeit flexibel reagieren kann, sollten sich seine Rahmenbedingungen verändern. Ein Wunsch, den Fritz Haller, der Solothurner Architekt und spätere Universitätsprofessor in Karlsruhe, für das Kleinunternehmen Ulrich Schärer Münsingen (USM) in eine kluge Planung umsetzte. Den Neubau für die Metallbaufirma konzipierte er so, dass er in jede Richtung erweiterbar sein würde. Kern der 1961 errichteten Konstruktion ist deshalb ein Stahlbausystem. Jeder künftige Anbau sollte nach dem gleichen Prinzip aufgebaut sein und sich nahtlos an die bestehenden Gebäude anfügen. Modularität und Ausbaumöglichkeiten waren auch die Anforderungen, welche an die Büroeinrichtung gestellt wurden. Da auf dem Markt kein Programm erhältlich war, das die definierten Bedürfnisse erfüllte, entwickelte USM seine Büromöbel in Eigenregie. Europaweit Aufsehen erregte das Unternehmen vorerst aber eher mit dem ersten sogenannten Openspace-Büro. Darin arbeiteten Direktor und Büroangestellte ohne trennende Wände im gleichen Raum. Dieses Konzept stiess auf das Interesse einer Delegation der Bank Rothschild in Paris. Mit dem Ziel, ein Möbelsystem für achtzig Arbeitsplätze zu evaluieren, folgte ihrem Besuch in Münsingen ein Abstecher zur Möbelmesse nach Mailand. Weil die Delegation hier nicht fand, was ihren Vertretern vorschwebte, erinnerten sie sich an das System, das sie in Münsingen gesehen hatten. So wendeten sich die französischen Banker an USM mit der Bitte, für ihr überzeugendes System eine Offerte zu erstellen. Diese Anfrage löste eine Dynamik aus, die das Unternehmen USM nachhaltig veränderte und bis heute entscheidend prägt. Eine Erfolgsgeschichte hatte überraschend ihren Anfang gefunden. Ein Kapitel Designhistorie Inzwischen gehören die modularen Büromöbel-Systeme der USM (heute U. Schärer Söhne AG) aus dem Bernischen 1 Das von Fritz Haller entworfene Fabrikgebäude für Ulrich Schärer in Münsingen ist modular aufgebaut und erweiterbar 2 Die Büros der Bank Rothschild in Paris wurden komplett mit USM-Möbeln ausgestattet. Die Abdeckungen waren gelb lackiert

Münsingen zur übersichtlichen Zahl unbestrittener Klassiker der moderneren Designgeschichte. Die so robusten wie beweglichen Büroeinrichtungen sind seit fast fünfzig Jahren auf dem Markt erhältlich. Noch heute gefallen sie mit ihrer unaufdringlichen, eleganten Erscheinung, noch immer überzeugen die fast unendlichen Ausbaumöglichkeiten. Ein Händler der ersten Stunde war die wohnbedarf ag in Zürich. Das 1931 von Pionieren aus der Bauhausszene gegründete Unternehmen spezialisierte sich auf Designmöbel und Objekte, die wir heute den Klassikern zuordnen, die aber anfänglich vom traditionellen Möbelhandel kaum oder gar nicht in die Verkaufsprogramme aufgenommen wurden. Ziel war es, für neue, moderne Möbel ein breiteres Publikum zu finden. Anforderungen für die Auswahl ins Angebot hiessen: schlichtes Design, erstklassige Materialien und hohe Funktionalität. Das USM-Programm wurde von Beginn an (1965) in die Ausstellung aufgenommen. Tausende von Arbeitsplätzen konnten seither mit dem modularen System eingerichtet werden. Als einer der grössten Vertriebspartner in Europa bewirtschaftet wohnbedarf für seine Kunden Tausende von USM-Modulen. wertbeständig und nachhaltig Mehrere Hundert stehen in den Büros der Fifa. Der Fussballweltverband bezog vor fünf Jahren seinen neuen Hauptsitz in Zürich. Die gelben Abdeckungen seiner USM-Büromöbel passten farblich nicht in den Neubau. USM-Vertriebspartner wohnbedarf konnte der Fifa drei Lösungen anbieten: Bleche umspritzen, Abdeckungen austauschen oder den Rückkauf der gebrauchten Systeme. Die Fifa entschloss sich zu einer Neumöblierung und erhielt für die gebrauchte Einrichtung zwanzig Prozent des Listenpreises zurückerstattet – für Möbel, die vor dreissig Jahren angeschafft worden waren. Der Lieferant wiederum frischte die gebrauchten Möbel auf und fand einen neuen Abnehmer. Hohe Wertbeständigkeit im Zusammenhang mit USMSystemen zu nennen, ist weit mehr als eine Worthülse. Es ist vor allem ihre Modularität, die gewährleistet, dass sich die Möbel jederzeit veränderten Bedürfnissen anpassen – und nicht umgekehrt. So wird Büroeinrichtung zum nachhaltigen Gut, das immer den Erfordernissen gerecht wird. − www.usm.com, www.wohnbedarf.ch


56  Komplex  2010 Immobilien

Ready for take-Off −Ein Masterplan für Jet Aviation am Standort Basel Text: Urs Albrecht Fotos: Jet Aviation

Jet Aviation ist einer der weltweit führenden Anbieter für Wartung und Ausstattung von Luxusflugzeugen. In den Hangars in der nördlichen Zone des EuroAirport Basel greifen komplexe Abläufe ineinander, welche höchste Anforderungen an Gebäude, Versorgung und Sicherheit stellen. Halter Immobilien erstellte eine Infrastrukturanalyse und übernimmt die Bauherrenvertretung für die daraus resultierenden Bauprojekte. In den Hallen, in denen selbst grosse Flugzeuge plötzlich klein wirken, wird akribisch gearbeitet. Ingenieure, Techniker und Handwerker verrichten ihre Tätigkeiten Hand in Hand. An den Seiten sind die Werkstätten, sogenannte Shops, untergebracht. Hier werden Triebwerke auseinandergenommen, Flugzeugteile gefräst, Ausstattungselemente in der Paint Booth gespritzt und Sitze aufgepolstert. Auf den über 80 000 Quadratmetern Hangar-, Werkstatt- und

Bürofläche von Jet Aviation wird für Kunden aus aller Welt gearbeitet. Die Auftragslage ist gut, der Platzbedarf steigt stetig. Erst Ende 2008 wurde der Hangar 7 am Rand des Pistenzubringers in Betrieb genommen. Erst die Analyse, dann der Masterplan Nach der Übernahme von Jet Aviation durch das amerikanische Unternehmen General Dynamics im Jahr 2008 wurde das Bedürfnis, eine Infrastrukturstrategie unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung der Geschäftseinheiten sowie des Gesamtgeschäfts zu erstellen, offensichtlich. Unter der Federführung eines Projektteams von Halter Immobilien entwickelte man eine umfassende Analyse von Flächen, Betriebsabläufen und firmenspezifischen Prozessen für den Aufbau eines Masterplans. Operative Bedürfnisse, Funktionsdiagramme und Marktanforderungen wurden darin ebenso festgehalten wie Zustandsbewertungen bestehender Gebäude und Anlagen. So konnten konkrete Entwicklungsszenarien für den Werterhalt und die neu zu erstellenden Gebäudekomplexe ausgearbeitet werden. Entsprechend dem Wachstum können diese flexibel und modular umgesetzt werden und lassen eine Risikobeurteilung zu. 


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58  Komplex  2010 Immobilien

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 Die Niederlassung von Jet Aviation in Basel liegt in der Nordzone des EuroAirport. Vor den Hangars warten Flugzeuge auf Support 1 Im neu gebauten Hangar 7 wird eine Maschine umgebaut. Jet Aviation garantiert ihren Kunden höchste Diskretion 2 Ein Schwerpunkt von Jet Aviation ist der individuelle Ausbau von Luxusflugzeugen – mit hoher handwerklicher Qualität

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 Unter dem Wettbewerbsdruck der allgemeinen Flugindustrie hat sich auch das Investitionsumfeld für flugnahe Betriebe stark globalisiert und professionalisiert. Kapitalgeber haben klare Rendite- und Risikovorstellungen, was in Bezug auf bauliche Investitionen systematische und effiziente Planungs- und Realisierungsinstrumente unverzichtbar macht. Der Werterhalt einer Unternehmensliegenschaft spielt nicht nur operativ, für einen gut funktionierenden Betrieb, eine wichtige Rolle, sondern hat auch massgeblichen Einfluss auf den Gesamtwert einer Unternehmung. Basierend auf dem Masterplan, wurde für Jet Aviation deshalb ein konkreter Investitionsplan erstellt. Dieser umfasst in der Regel fünf bis zehn Jahre und bildet die Grundlage für eine gesamtheitliche Budgetierung wie auch für die Budgetpositionen einzelner Projekte. Abweichungen aufgrund konkreter Projektplanungen oder sich ändernder finanzieller Mittel können so laufend aufeinander abgestimmt werden.

die Bauherrenberatung Der Bauherrenberater tritt auf Seite des Eigentümers auf und ermöglicht diesem, kompetente und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Seine Aufgaben können parallel zu den Lebenszyklusphasen einer Immobilie dargestellt werden: In der strategischen Phase tritt der Bauherrenberater auch als Projektentwickler auf. Er erstellt Machbarkeitsstudien mit Markt- und Standortanalysen, Produkt- und Zielgruppendefinition, Planungsszenarien mit der Überprüfung von Wirtschaftlichkeit und rechtlicher Sicherheit. Hier werden Entscheidungsgrundlagen für Investitionen oder Devestitionen erarbeitet.

massgeschneiderte Lösungen Eine grosse Herausforderung waren und sind die Bestimmungen auf dem Flughafengelände in Basel. Nur schon die Einfuhr von Material stellt besondere Anforderungen an die ausführenden Unternehmen. Man befindet sich auf fremdem Boden, wo neben den heimischen Vorschriften auch internationale Regeln gelten. Insbesondere für die Genehmigung von Brandschutzanlagen müssen sämtliche Projektierungs- und Bewilligungsgremien von Anfang an in den Planungsprozess einbezogen werden. Eine weitere Besonderheit des Vorhabens ist die Koordination aller Tätigkeiten unter laufendem Betrieb. Da die komplette Räumung eines Hangars nicht infrage kommt – die Infrastruktur für das Kerngeschäft von Jet Aviation muss jederzeit und voll umfänglich zur Verfügung stehen –, werden die Arbeiten in zahlreiche örtliche und zeitliche Etappen eingeteilt sowie Emissionen auf ein Minimum reduziert. In Zukunft wird am Standort Basel nicht nur an Flugzeugen gebaut, sondern auch der Immmobilienbestand flexibel den Bedürfnissen und der Auftragslage angepasst. So kann der Bauherr gemäss den Empfehlungen seines Beraters die vorhandenen Mittel sorgfältig einsetzen, und der Gewinn ist auf beiden Seiten. − www.jetaviation.com   Halter Immobilien Seite 116

Während der Planungs- und Realisierungsphase vertritt der Bauherrenberater die Interessen des Bauherrn gegenüber den Planern und ausführenden Unternehmern. Er schlägt eine geeignete Projektorganisation vor und ist für die Projektsteuerung verantwortlich. Hinzu kommt die Schnittstellenkoordination zu Behörden und bestehenden sowie zukünftigen Nutzern. Die Bewirtschaftungs- oder Nutzungsphase stellt für den Eigentümer den kostenintensivsten Abschnitt im Leben einer Immobilie dar. Schon in der Entwicklungsphase wird mit dem strategischen Facility Management der Grundstein für einen optimierten Betrieb gelegt. Nun erstellt der Bauherrenberater in enger Abstimmung mit dem Bauherrn eine bauliche Investitionsplanung, um den Gebrauchs- und Anlagewert der Immobilie sicherzustellen und vorhandenes Nutzungspotenzial gewinnbringend auszuschöpfen.


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Pyradock weckt emotionen 1

− Wie das Bürohaus in Reinach zu seinem neuen Namen kam Text: Andreas Erfert Fotos: ImmoTools

Die Gewerbeliegenschaft im Kägen-Areal hatte in den letzten Jahren stark an Attraktivität eingebüsst. Für den Besitzer wurde die Wiedervermietung der Leerstände zunehmend schwieriger. Mit der Basler Niederlassung von Halter Immobilien fand man den richtigen Partner für eine Neuausrichtung in der Vermarktung des Gebäudes. Gemeinsam wurde ein Massnahmenkatalog ausgearbeitet und umgesetzt. Experten prophezeien, dass sich der Markt für Gewerbeund Büroflächen in den nächsten Jahren stark abkühlen wird. Das zu erwartende Überangebot wird aber nicht so dramatisch ausfallen wie noch zu Jahresbeginn befürchtet, denn viele Neubauprojekte wurden gestoppt oder redimensioniert. Diese Prognose trifft auch auf die Region Basel zu, in der sich die Gemeinde Reinach befindet: ein zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort in der Nordwestschweiz,

im steuergünstigen Dreiländereck gelegen und durch den öffentlichen Verkehr und die Autobahn optimal in alle Richtungen angebunden. Die direkte Nähe zur dörflichen Infrastruktur und eine grüne Umgebung machen den Standort zusätzlich attraktiv. Trotzdem konnte die Liegenschaftsbesitzerin Suva mit dem Objekt Kägenstrasse 17 immer weniger Gewinn erwirtschaften. Ein zuverlässiger Partner «Essenziell bei einer Herausforderung, wie wir sie in Reinach antrafen, ist die strategische Vorgehensweise», so Peter Straub, Leiter der Niederlassung Halter Immobilien Basel. «Wir setzten darum von Beginn an auf die Zusammenarbeit mit unserem professionellen Netzwerk – innerhalb der HalterGruppe, aber auch mit externen Partnern.» Aufgrund einer fundierten Analyse der Immobilie kam man zum Schluss, dass sowohl Lage und Standort als auch der Zustand des Gebäudes als gut zu bewerten waren. Hingegen wurde festgestellt, dass weder dem zeitlosen Erscheinungsbild Rechnung getragen wurde, noch das Gebäude gekennzeichnet war. Die Liegenschaft wurde von aussen leicht übersehen oder gar nicht wahrgenommen. Die Leerflächen waren


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1 Die verspiegelte Glaspyramide, die den Eingang beschreibt, gibt der Immobilie ihr markantes Aussehen 2 Der grosszügige Innenraum erinnert an einen Schiffsrumpf. Das verglaste Dach spannt sich wie ein Segel darüber

Struktur anspricht, deren Lichthof einem Schiffsdock ähnelt und potenzielle Mieter dazu animieren soll, hier «anzudocken». Auch die bisher vernachlässigte Beschriftung am und im Gebäude wurde erneuert. Heute gibt der Name dem Objekt eine klare Identität. Weithin sichtbar wehen Fahnen vor dem Portal, und die Innenbeschriftung ist aufgefrischt und klar strukturiert. Bezüglich der Farbe hatte man sich in den letzten Jahren wenig Gedanken gemacht. Trotz lichtdurchflutetem Innenhof herrschte eine düstere Stimmung. Um der Architektur mehr Rechnung zu tragen, wurde ein markantes Grün ausgewählt und damit das ganze Gebäude freundlicher und einladender gestaltet. Hier erschien es zudem wichtig, den bestehenden Mietern zu zeigen, dass für ihr PYRAdock etwas gemacht wurde. weder ausgeschildert, noch wurden die Mietmöglichkeiten in irgendeiner Form professionell kommuniziert. «Wie wir wissen, wird die eindeutige Identifizierung einer Immobilie und eine durchdachte Ansprache der zukünftigen Mieter immer wichtiger», so Peter Straub. «Dies war in Reinach definitiv nicht gegeben.» Dem Gebäude identität geben In der Folgezeit wurde eine Vielzahl wichtiger Massnahmen definiert und zur Ausführung gebracht. Einer der ersten Punkte war die Namensgebung des Gebäudes. Liegenschaft Kägenstrasse 17 weckte keinerlei Emotionen und hatte keinen Wiedererkennungseffekt. Also schuf man den Namen PYRAdock, welcher zum einen auf die markante Glaspyramide am Eingang verweist, zum anderen die innere

Kommunikation schafft öffentlichkeit Networking sowie strategisch platzierte Zeitungsinserate eröffneten die Kommunikationsmassnahmen rund um das PYRAdock. Dazu wurde eine gut strukturierte Webseite mit einem eigens für die Immobilie produzierten Film entwickelt. Heute können potenzielle Mieter mit wenigen Klicks zu allen nützlichen Informationen rund um das PYRAdock gelangen. Die Besucher empfängt das gleiche Grün, das zur Namensgebung und Beschriftung im Gebäude eingesetzt wurde. Ein hoher Wiedererkennungswert ist gesichert. Die Massnahmen zeigten sehr schnell erste Erfolge bei der Vermietung, und auch zukünftig will man den eingeschlagenen Weg systematisch weitergehen. − www.pyradock.ch   Halter Immobilien Seite 116


62  Komplex  2010 Immobilien

an diesem Ort Fühle ich   mich wohl − Mit Community Development Gemeinschaft erzeugen Text: Kees van Elst Fotos: Rainer Rehfeld, Matthias Wäckerlin, Lukas Widmer

Der Wert einer Immobilie wird durch ihre Nutzung definiert, nicht durch das Objekt selbst. Wenn dem so ist, wieso zielen Fachleute bei der Entwicklung von Gebäuden, Arealen und Städten neben den ökonomischen Bedingungen nicht auch auf die sozialen und kulturellen Strukturen? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Bildung einer engagierten Gemeinschaft das beste Vehikel ist, eine neue Siedlung zu beleben. Die amerikanische Publizistin und Aktivistin für Städtebau, Jane Jacobs, sagte einmal: «Die Stadt ist nicht der Gipfel der menschlichen Evolution, sie ist eine Voraussetzung dafür.» Alles, was Stadtplaner, Architekten und Entwickler leisten können, ist, diese Erkenntnis zu nutzen, Anpassungen zuzulassen und Qualität zu fordern. Jacobs führt in ihren Schriften und Vorträgen aus, dass wir die ökonomischen und sozialen Strukturen zuerst verstehen müssen, bevor

wir ihnen die richtige Form geben können. Ihrer Ansicht nach lassen sich beispielsweise die Beziehungen zwischen Menschen – ein wichtiger Faktor beim Aufbau von Gesellschaften – mit architektonischen Mitteln bewusst und einfach steuern: «Schon Begegnungen auf dem Bürgersteig sind kleine Ereignisse, aus denen die Blüte des öffentlichen Lebens einer Stadt wachsen kann.» Gute orte verbinden Die Absicht, erfolgreiches Community Development innerhalb ökonomischer oder sozialer Strukturen zu leisten, bedingt den Fokus auf die aktuellen sowie zukünftigen Nutzer von Gebäuden und Arealen. Je mehr sich die Projektentwickler auf spezifische Zielgruppen und ihre Verhaltensweisen einlassen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gemeinschaft mit klaren Werten erzeugt werden kann. Die definierten Ansprüche und Bedürfnisse müssen mit der passenden Immobilie und den von ihr angebotenen, speziell zugeschnittenen Dienstleistungen und Serviceangeboten befriedigt werden. Community Development erzeugt nachhaltige Synergien. Die Dynamik von sozialen Netzwerken wird als zusätzlicher Wert einer Immobilie empfunden. Der Nutzer ist bereit, dafür einen höheren Preis zu zahlen als für ein gewöhnliches Objekt. Zudem bringt die klare Definition einer Nutzergruppe einen Vorteil für die Planung und Entwicklung von Immobilienprojekten. Es vereinfacht die Arbeit für alle Beteiligten um ein Vielfaches, weil es ihnen dank der Spezifizierung möglich ist, gemeinsam und zielgerichtet an dem zu arbeiten, was der Ort einmal werden und was er seinen Nutzern bieten soll.


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Im Allgemeinen erzeugt eine echte Gemeinschaft mit einer klaren Marktpositionierung eine höhere Leistungsfähigkeit – eine Notwendigkeit, um im heutigen Konkurrenzkampf zu bestehen. Die Sieger werden die Städte und Immobilienprojekte sein, welche ein hohes Verständnis für die Bedürfnisse des Marktes haben und es riskieren, höchst fokussierte Produkte anzubieten. Berufsgruppen ansprechen Ein gutes Beispiel ist der MediaPark Köln. Hier sind die Mieter länger ansässig als die durchschnittlichen fünf bis zehn Jahre. Das Areal stimuliert Interaktion, Anteilnahme und das Gefühl der Dazugehörigkeit unter seinen Bewohnern, Nutzern und Gästen. Das Engagement von Vermietern und Betreibern ist ganz auf Themen aus dem Medienbereich ausgerichtet. Es gibt ein Medienmuseum, eine Medienbar, ein Medienhotel und passende Events auf dem zentralen Platz. Innerhalb des langen, komplizierten und manchmal auch aufreibenden Ablaufs einer Medienproduktion zahlen sich viele gute Verbindungen doppelt aus. Die Gemeinschaft des MediaParks trägt ihren Teil dazu bei, dass Kinofilme, Dokumentarfilme und Fernsehserien im geplanten Zeitfenster fertiggestellt werden können. Hier sind die Geschäftskontakte intensiver und lassen sich durch die Nähe und den Austausch in Gemeinschaftsbüros oder auch in der Mittagspause pflegen. Diese eindeutige Ausrichtung gibt dem MediaPark ein Gesicht sowie eine Identität und wirkt positiv auf Nutzer und deren Geschäftspartner. Durch die gute Auslastung können Vermieter selbstbewusst gegenüber Mietinteressenten auftreten. Selbst in der Rezession 2009 blieb das Mietniveau ganz offensichtlich hoch. Der Erfolg des Projekts basiert auf dem inspirierenden Klima und der vielschichtigen Struktur, die durch das innovative Konzept und das allgegenwärtige Gemeinschaftsgefühl gefördert werden.

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1 Der MediaPark in Köln bietet seinen Nutzern ein inspirierendes Arbeitsumfeld, aber auch vielfältige Freizeitangebote 2 Um den Ort attraktiv zu machen, veranstaltete der Hauptbahnhof Zürich ein Wettrennen für Passanten

Bestand beleben Ähnliche Strategien können auch Betreiber oder Besitzer bestehender Objekte und Unternehmen nutzen. Im vergangenen Jahr wurde im Zürcher Hauptbahnhof ein imaginäres Wettrennen gegen den jamaikanischen   100-Meter-Weltrekordhalter Usain Bolt – seine Silhouette war 


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 auf Schienen montiert – veranstaltet, das auf Zugreisende, die in Eile sind, zugeschnitten war. Die Passanten kostete es genau 9,6 Sekunden, den Wettlauf eines Freiwilligen anzusehen. Dannach bestiegen sie ihren Zug oder die S-Bahn, fuhren nach Hause und erzählten diese kleine, amüsante Begebenheit beim Abendessen. Ein attraktiver Ort ist erfrischend und anders. Wenn die Menschen ihn verlassen, sollen sie sich an ihn erinnern und sich gut fühlen, weil sie da waren. Durch die Bildung einer Gemeinschaft werden neue Strukturen geschaffen, oder die alten Strukturen gewinnen eine neue Dynamik, was sich positiv auf den Betrieb einer Immobilie auswirkt. Wer den Ort, an dem er verweilt, mag und sich mit ihm identifizieren kann, wird auch sorgsamer mit ihm umgehen. Gemeinsam erleben Die Einsicht, dass Stadtplanung mehr und mehr auf einer klaren Vorstellung von dem, was an einem Ort passieren soll, basiert, gab auch der Gebietsentwicklung Limmatfeld in Dietikon den entscheidenden Anstoss (s. Seiten 26 und 30).  Die gemeinsamen Anstrengung von Architekten und Vermarktern führten schliesslich zum gemeinschaftsbildenden Konzept «Unsere kleine Stadt»: familientaugliche Wohnungen, sichere Innenhöfe, ein zentraler Platz, genügend Geschäfte und Serviceangebote sowie eine sehr persönliche Ansprache in den Kommunikationsmitteln. Die konsequente Umsetzung der Themen des zentralen Vermarktungskonzepts hat hier mit der Überbauung Erlenhof bereits begonnen. Neben den städteplanerischen Aspekten sind auch die kleinen Details wichtig. So soll das Limmatfeld dereinst vor allem von einer Beziehungsebene profitieren, die für seine Bewohner Geborgenheit, Schutz und Komfort verspricht. Wohnen und Arbeiten Das grossflächige Entwicklungsprojekt amRietpark in Schlieren bietet Berufstätigen, Bewohnern und Besuchern schon jetzt vielfältige Möglichkeiten zur Begegnung  (s. Seiten 7 und 17). Die Immobilienvermarkter haben mit dem Bezug des ersten Bauabschnitts eine inspirierende CampusAtmosphäre in der Agglomeration von Zürich geschaffen, die durch geplante wie auch spontane Veranstaltungen vielfältige Erfahrungen ermöglicht. Hier kommen junge

1

Unternehmen und Menschen zusammen, die Gedanken austauschen, Beziehungen pflegen und gemeinsam neue Geschäftsideen entwickeln möchten. In unserer digitalisierten Welt sind diese persönlichen Kontakte sehr wichtig. Einige Unternehmen, wie aizo, mivune, BS2 sowie die Non-Profit-Organisation digitalSTROM und das Institut für Technologie in der Architektur der ETH Zürich, haben bereits Büros im neuen Technologie-Cluster von Schlieren. Darüber hinaus bestehen starke Verbindungen zum nahe gelegenen Bio-Technopark Center und der Energiestadt Schlieren. So nimmt das neue Technologie-Netzwerk immer konkretere Formen an. Genau wie die Gebäude der Anlage amRietpark ist die Technologie-Gemeinde von unten nach oben aufgebaut. Sie ist eine Gemeinschaft, die den Ort zu dem macht, was er ist, und nicht Steine und Mörtel. Die Infrastruktur dient als Plattform für die Initiativen und Aktivitäten der Gemeinschaft. Das Projekt amRietpark lässt seine drei Grundwerte – Interaktion, Innovation und Lebensfreude – wenn immer möglich aufleben. Besonderen Wert wird dabei auf architektonisch interessante und attraktiv gestaltete Treffpunkte gelegt. Es gibt beispielsweise ein Grossraumbüro mit einer


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1 Um den Stadtplatz des Limmatfeldes werden dereinst 1000 Wohnungen und bis zu 2000 Arbeitsplätze Raum für neues Leben schaffen 2 Der newtechClub, der in Schlierens neuem Quartier amRietpark gegründet wurde, spricht junge Technologieunternehmen an

Lounge. Hier werden in regelmässigen Abständen Events veranstaltet, zu denen auch interessierte Bewohner eingeladen sind. Restaurants und Bars werden folgen, und der Park, der gerade angelegt wird, soll eines Tages soziale Begegnungen ganz selbstverständlich machen. Das Areal amRietpark grenzt sich schon heute durch seinen entspannten Charme von den übrigen Vororten Zürichs ab. In nur wenigen Jahren werden Hotels, Fitnesscenter und Geschäfte für den täglichen Bedarf den sozialen und wirtschaftlichen Wert des Konzepts erhöhen. Und bereits jetzt ist die Anlage gut mit den Infrastrukturangeboten der Umgebung verbunden, einschliesslich des Vitis-Sportzentrums, des Kletterzentrums Gaswerk und des Aggloparks Limmattal. Wir sehen uns im newtechClub! Im Prozess, starke wirtschaftliche, soziale und kulturelle Strukturen in der Überbauung amRietpark zu bilden, spielt der newtechClub eine wichtige Rolle (s. Seite 10). Die inspirierende Interessengemeinschaft bildet einen besonderen Ort, den «Third Place», für neue Technologieunternehmen und Expertengruppen. Der newtechClub fördert

als Plattform für innovative und nachhaltige Energie- und Gebäudetechnologien den Austausch von Know-how durch Veranstaltungen und Ausstellungen zu Themen wie Elektroautos oder intelligente Baustoffe. Unterstützt von der Stadt Schlieren und dem Kanton Zürich, bringt der newtechClub Innovationsfirmen mit Grossunternehmen zusammen, um Synergien im Alltagsgeschäft zu ermitteln. Der newtechClub stellt seine Räume aber auch zur Verfügung, um spontane Begegnungen zu ermöglichen. Mitglieder treffen und empfangen ihre Gäste, wann immer sie möchten, auf Veranstaltungen, zu einem Mittagessen oder einfach in der Kaffeepause. So wird der newtechClub zur prägenden Institution und zum schlagenden Herz der schnell wachsenden Technologie-Gemeinde in Schlieren. Seine Gründung hat sich schon jetzt als wichtiges Instrument im Prozess des Community Development und der Positionierung des Ortes erwiesen. Die Mitglieder erhalten aus der Gemeinschaft heraus jederzeit Unterstützung und Hilfestellung. Die Möglichkeit, Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen zu teilen, ist der grösste Standortvorteil.   Halter Entwicklungen Seite 108   Halter Immobilien Seite 116


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POTENZIALE EINER INTEGRATIVEN STADTPLANUNG − Ein Gespräch mit Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin von Berlin Text: Hubertus Adam Fotos: Oliver Mark


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Nach ihrer Zeit als Vizedirektorin des Amts für Städtebau der Stadt Zürich wechselte die Schweizer Architektin Regula Lüscher vor drei Jahren als Senatsbaudirektorin nach Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist keine klassische europäische Metropole, sondern ein von der Geschichte, von Brüchen und Brachen gezeichnetes urbanes Gefüge. Aber gerade diese Offenheit macht den Reiz aus. – Komplex: Frau Lüscher, seit drei Jahren bekleiden Sie das Amt der Senatsbaudirektorin von Berlin. Worin liegen Ihre Kompetenzen in dieser Anstellung? Regula Lüscher: Wichtig zu verstehen ist, dass man als Senatsbaudirektorin zugleich Staatssekretärin ist. Ich bin Teil der politischen Leitung des Landes Berlin, und ich vertrete die Senatorin für Stadtentwicklung bei Abwesenheit im Senat und im Abgeordnetenhaus. Das heisst, dass ich mich neben meiner fachlichen Rolle als Senatsbaudirektorin mit dem ganzen Feld der Politik auseinandersetzen muss. Neben dem Land Berlin gibt es in allen zwölf Bezirken, aus denen sich Berlin zusammensetzt, eigenständige Verwaltungen – also auch Stadtplanungsämter – mit einer Exekutive und einem Parlament. Hier bin ich nur für Gebiete mit ausserordentlicher politischer Bedeutung zuständig, die der Senat in einem politischen Akt an sich ziehen muss. Vor kurzem wurden die Zuständigkeiten noch einmal stärker auf die Bezirke abgewälzt. Nichtsdestotrotz bin ich aber die oberste Stadtplanerin in Berlin. – Auf welche wichtigen Bereiche und Themenfelder konzentriert sich Ihre Tätigkeit? Zentrale Aufgaben sind die Nachnutzung des früheren Flughafens Tempelhof, die historische Mitte Berlins sowie das Gebiet nördlich des Hauptbahnhofs – ein Areal in der Grösse von Zürich-West. In der City-West, die sich durch die Fokussierung der Mittel auf den Stadtbezirk Mitte etwas vernachlässigt fühlt, habe ich einen kooperativen Prozess zwischen Senat, Bezirk, Universitäten und den Wirtschaftsverbänden angeregt und auch erfolgreich umgesetzt. Des

Weiteren versuche ich, in Kooperation mit den Bezirken wichtige Bauvorhaben zu beurteilen. Ich habe auch ein Baukollegium ins Leben gerufen, denn die Bezirke sind die Baugenehmigungsstellen für Einzelvorhaben. – Als Sie kamen, waren die ganz grossen Vorhaben schon realisiert oder auf den Weg gebracht. Wie war Ihre Beziehung zu Berlin? Welche Bilder hatten Sie, was faszinierte und fasziniert Sie an der Stadt? Für mich gab es den Traum, noch einmal ausserhalb von Zürich und der Schweiz im deutschsprachigen Raum Stadtenwicklung zu lenken. Die Anfrage kam unverhofft, und ich habe mich an die Zeiten erinnert, da ich – noch vor dem Mauerfall – als Studentin Berlin besucht habe. Das erste Bild: Berlin und seine Brüche. Schwarzweissfotos von Brandmauern, Zwischenräume, Brachen – das Unfertige dieser Stadt hat mich fasziniert. Dann sind da die Erinnerungen an spannende Seminarreisen, auf denen man die Grosssiedlungen von Bruno Taut, die Museumsinsel, aber auch das steinerne Berlin der Gründerzeit und die neuen Bauten des Regierungsviertels besuchte. Weniger beachtet habe ich seinerzeit etwas, was für mich heute ganz besonders wichtig ist: das grüne Berlin. Berlin ist in eine fantastische Landschaft eingebettet, und das ist in meiner jetzigen Arbeit ein ganz wichtiger Aspekt. – Karl Scheffler schreibt in seinem berühmten Buch «Berlin, ein Stadtschicksal» aus dem Jahr 1910, Berlin sei dazu verdammt, immerfort zu werden, aber niemals zu sein. Das Unfertige der Stadt fasziniert, aber wie schafft man den Spagat zwischen der Bewahrung dieses Charakters und der Notwendigkeit, Investitionen in die Stadt zu holen? Das romantische Bild von Berlin ist eine Realität – und Qualität – dieser Stadt. Die grosse Kunst besteht darin,  Berlin so zu lieben, wie es ist, und nicht dem Traumbild einer perfekten europäischen Stadt nachzueifern. Vielmehr sollte man aus den Brüchen eine Kraft entwickeln, welche die Identität dieser Stadt aufnimmt. Besonders   Eine Frau und ihre Stadt: Regula Lüscher inmitten des Stadtmodells in der ständigen Ausstellung der Senatsverwaltung

1 Die Senatsbaudirektorin möchte in Berlin verstärkt Investoren und die Bevöl- kerung in Entwicklungsprojekte einbinden


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 wichtig ist dabei, eine andere Planungskultur zu etablieren. Offizielle Politik und Graswurzelbewegung, Top-down- und Bottom-up-Strategien müssen zusammengebracht werden. Raumpioniere, die sich Brachen aneignen, sind eine typisch berlinerische Form des bürgerschaftlichen Engagements. In einer Stadt, die sozusagen keinerlei finanzielle Mittel hat – man kann sich das nicht vorstellen, wenn man aus der Schweiz kommt – ist man darauf angewiesen, den Bürger in Stadtentwicklungsprozesse zu integrieren. – Modellhaft in Zürich sind kooperative Verfahren, bei denen man versucht, die verschiedenen Interessengruppen an den Tisch zu bekommen und in einem konsensualistischen Modell Lösungen zu finden. Kann das auch in Berlin funktionieren? Es sind nicht nur kulturelle Differenzen, nicht nur Unterschiede der Grösse, sondern auch systemische Unterschiede. In Berlin befinden wir uns in einem Oppositionssystem, das auch zu anderen Arten des Umgangs miteinander führt. Nicht unterschätzen darf man darüber hinaus die Differenzen zwischen Senat und Bezirken. So hat man mir anfänglich gesagt, kooperative Planung könne unter diesen Umstän-

den nicht funktionieren. Dennoch ist es in der City-West gelungen, Leitlinien zu verabschieden und ein Regionalmanagement zu installieren, obwohl der Baustadtrat einer anderen Partei angehört. – Wenn ich zurückdenke an die Zeit der Internationalen Bauausstellung 1984/1987, so waren die Verwaltungen personell und finanziell relativ gut ausgestattet. Wie sieht es heute aus? Die Situation ist dramatisch. Seit der Zeit der Wiedervereinigung hat man den Personalstand bei der Stadtentwicklung von 3000 auf 1500 reduziert. Wir reduzieren weiterhin pro Jahr um etwa zwei bis drei Prozent. Dadurch, dass wir einen vollständigen Personalstopp haben, kommen keine jungen Leute von aussen. Noch dramatischer sieht es in den Bezirken aus. Gebietsmananger, wie wir sie in Zürich hatten, gibt es hier überhaupt nicht. Erst nach langen Kämpfen ist es mir gelungen, für die Entwicklung des Tempelhofer Feldes eine Trägergesellschaft zu installieren, und parallel bin ich daran, eine neue Internationale Bauausstellung (IBA) aufzugleisen. Das Tempelhofer Feld liegt zwischen drei Bezirken, in denen neun Senatsver-


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waltungen und Pioniernutzer zu koordinieren sind. Das ist nur mit einer Sonderorganisation möglich. – Worum geht es bei dieser neuen IBA? Die IBA – Zeithorizont ist ungefähr das Jahr 2020 – hat drei Leitthemen: die nachhaltige, ressourceneffiziente Stadt, die integrative Vernetzung mit den umliegenden Quartieren und die Einbindung der Bevölkerung in wirtschaftliche Prozesse. Die wichtigen Themen der Metropolen des  21. Jahrhunderts werden beispielhaft angegangen – im Sinne einer prozesshaften Stadtplanung. Am 8. Mai wurde das Tempelhofer Feld für die Bevölkerung geöffnet, und das ist gewissermassen auch die Initialzündung für den ersten Schritt der Pioniernutzung mit ihren Bottom-up-Initiativen. – In Zürich wünscht man sich Brachen, in Berlin hat man sie im Überfluss. Exakt. Hier habe ich für eine Nutzung, die man sich wünscht, mindestens zehn hervorragende Standorte. In Zürich muss man mühsam abreissen oder verändern, um noch eine Nutzung zu implementieren. – Die Frage der Rekonstruktion war in der Vergangenheit ein wichtiges Thema. Als Sie Ihre Stelle antraten, war die

Entscheidung für den Wiederaufbau des Stadtschlosses schon gefallen. Aus Schweizer Perspektive scheint der Rekonstruktionswahn fremd, aber auch Architektinnen und Architekten vor Ort können mit diesem Bild von Urbanität wenig anfangen. Dürfen wir Hoffnung auf ein Ende der Stagnation haben? Berlin ist eine Stadt, die ganz unterschiedliche Orte und Gesichter besitzt. Diese Buntheit ist der Ausgangspunkt für meine Strategie und Lesart der Stadt, die mir die Freiheit gibt, aus dem jeweiligen Ort heraus eine Planung zu entwickeln. Aus diesem Grund kann ich mit Vorgaben durchaus leben. 17 Jahre Senatspolitik nach der Wende mit ihrem Fokus auf einer kritischen Rekonstruktion der Innenstadt haben ihre Spuren hinterlassen. Dieses Konzept war erfolgreich in der Friedrichstadt, es kann erfolgreich sein in der Spandauer Vorstadt – also in Bereichen, die eine gewisse Homogenität besitzen. In gewissen Lagen kann ich die   kritische Rekonstruktion meines Vorgängers aus Überzeu-  1–2 Regula Lüscher in ihrem Dienstzimmer in der Senatsverwaltung für Stadtent- wicklung im Gespräch mit Hubertus Adam


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 gung weiterführen, auch wenn ich sie in der Zwischenzeit planerisch überarbeitet habe. An anderen Orten aber, wie im Raum zwischen Fernsehturm und zukünftigem Schloss, sage ich ganz klar: Wenn es um Geschichtlichkeit geht, kann es nicht sein, ganze Zeitschichten auszuradieren und sich auf Rückgriffe zu beschränken. – Die Stadt als Patchwork – ist das ein Begriff, der Ihnen gefällt? In welcher historischen Metropole ausser Berlin findet sich die Moderne im Zentrum? Wo sonst stösst die Nachkriegsmoderne zusammen mit dem 19. Jahrhundert? Und – wenn auch nur noch in einzelnen Relikten – mit dem Mittelalter? Mir geht es um diese Schichten, um das Zusammenführen, um das Vermitteln zwischen den Zeiten. Wenn man lediglich auf eine Zeitepoche zurückgreift, zerstört man ganz viel Geschichte. Das Bild des Patchworks gefällt mir, und es hat auch viel mit der tatsächlichen Realität dieser Stadt zu tun. Hinzu kommt, dass das Patchwork nie richtig zusammenwachsen wird, das ist wirklich die Chance von Berlin. In kaum einer anderen europäischen Metropole gibt es derartig grosszügige Freiräume, urbane Landschaftsräume mitten im Zentrum, die diesen Teppich durchwirken. Was wir sonst auf dem Land suchen, finden wir hier in der Stadt, und daher ist auch die Entwicklung des Tempelhofer Feldes für mich ein Zukunftsprojekt. – Was ist in den 20 Jahren nach dem Mauerfall vorbildlich in Berlin gewesen? Wo sind Versäumnisse? Das ganz schnelle Verwischen der Spuren der Teilung finde ich schade. Ich kann psychologisch vollständig nachvollziehen, dass man nur einen Wunsch hatte: zusammenzuwachsen. Es hätte aber auch eine Transformationsschicht entstehen können, wie es im 19. Jahrhundert die Schleifung der Stadtmauern und Befestigungen ermöglichte. Sozusagen ein Reserveraum, etwas ganz Spezifisches. Umgekehrt beeindruckt mich die Realisierung des Regierungsviertels. Und vor allem, was in den Aussenbezirken der Stadt für Transformations- und Aufwertungsleistungen gelungen sind. Etwa die Sanierung der Plattenbausiedlungen in Marzahn und Hellersdorf. Dort ein weiteres Aktionsfeld für integrierte Stadtplanung zu entwickeln, würde mich reizen, doch leider fehlen mir die Ressourcen.

– Was heisst «integrierte Stadtplanung»? Wir haben in der Senatsverwaltung ein Programm namens «Aktionsräume plus» entwickelt. Ziel ist es, die unterschiedlichen Förderprogramme zusammenzuführen: Städtebauförderung, sozial ausgerichtete Förderprogramme, Wirtschaftsförderung, Denkmalschutzförderprogramme. All diese Instrumente zu bündeln und daraus konzentrierte und konzertierte Massnahmen zu machen, das ist zukunftsweisend und ein Aspekt der integrierten Stadtplanung. – Wie viel Vision, wie viel Utopie bedarf es heute bei der Stadtplanung? Das ist eine wichtige Frage. Wir brauchen Utopien.  Utopien suchen immer nach neuen Gesellschaftsformen, die neue Modelle des Städtebaus auslösen – und umgekehrt. Gleichzeitig glaube ich aber, dass wir am Ende einer Ära sind, weil wir wissen, dass wir auch darunter gelitten haben, Gesellschaft und Stadt immer wieder vollständig neu zu erfinden. Das Faszinierende ist, dass all diese Utopien Spuren hinterlassen haben. Schliesslich beinhaltet jede Utopie auch einen positiven Kern, einen Wunsch nach Verbesserung. Inzwischen sind wir bescheidener geworden, aber die grosse Herausforderung heute ist es, unsere Welt, insbesondere unsere Städte, so weiterzuentwickeln, dass wir unsere Ressourcen nicht vollständig ausbeuten. Das zweite Thema: Integration. Wie schaffen wir die multikulturelle Gesellschaft aus unterschiedlichen Lebensentwürfen und unterschiedlichen sozialen Milieus? Und das dritte ist – gerade in Europa – der demografische Wandel. Gelingt es uns, die Städte so infrastrukturell auszurüsten, dass wir mit einer alternden Bevölkerung darin zurechtkommen? Wie gelingt es uns, mit immer weniger öffentlichen Mitteln die Städte lebenswert zu erhalten? Ohne Utopien schaffen wir das nicht. – Wenn Sie nach drei Jahren in Berlin an die Zeit in Zürich zurückdenken: Was vermissen Sie am meisten? Als ich in Berlin anfing, habe ich mich ständig nach Zürich gesehnt – täglich, stündlich. Im Grunde genommen waren das formidable Rahmenbedingungen, denn ich musste alles vergessen, loslassen, eintauchen, aufsaugen und verstehen. Jetzt kann ich zu meinen eigenen Zielen zurückkehren und weiss, wie ich sie umsetzen muss. Daher vermisse ich jetzt nicht mehr viel. Nur den Zürichsee, der so nah war.


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Regula Lüscher Regula Lüscher, 1961 in Basel geboren, studierte Architektur an der ETH Zürich und leitete – nach Anstellungen in Zürich und Wien – zwischen 1989 und 1998 gemeinsam mit ihrem damaligen Mann Patrick Gmür ein Architekturbüro in Zürich. 1998 wechselte sie ins Amt für Städtebau der Stadt Zürich, zu dessen Vizedirektorin sie 2001 ernannt wurde. Der grosse Sprung ins Ausland erfolgte im Jahr 2007: Am 1. März trat Regula Lüscher ihre neue Stelle als Senatsbaudirektorin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung des Landes Berlin an. Im Rang einer Staatssekretärin ist sie damit die oberste Stadtplanerin in der deutschen Hauptstadt. In den vergangenen drei Jahren hat Regula Lüscher sowohl die laufende Rekonstruktion des alten Berlin weitergeführt als auch neue Projekte wie die Entwicklung des Tempelhofer Feldes initiiert. – www.stadtentwicklung.berlin.de 1 Die Schweizerin auf der Loggia der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Köllnischen Park in Berlin


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Gemeinsam lebensraum gestalten − Verträge sichern die Partnerschaft zwischen Privaten und Gemeinden Text: Peter Voser Grafik: Halter Entwicklungen

In Schlieren im Limmattal hat in den letzten Jahren eine einzigartige städtebauliche Entwicklung stattgefunden. Motor und Impulsgeber waren dabei sowohl die öffentliche Hand als auch private Immobilienentwickler und Investoren. Nur durch vertragliche Kooperationen gelang die konsequente Projektierung und Umsetzung von Vorhaben, die das Stadtbild langfristig verändern werden. Die Steuerungsmöglichkeiten der Gemeinden für eine bauliche Entwicklung ihrer Siedlungsgebiete sind im Kanton Zürich mit den klassischen Instrumenten der kommunalen Bau- und Zonenordnung, den Bauvorschriften, den Sonderbauvorschriften und den Gestaltungsplänen beschränkt. Viele Gemeinden haben Leitbilder für die bauliche Entwicklung ihrer Gemeinde geschaffen. Diese sind im Gegensatz zu den oben erwähnten Instrumenten für die Grundeigentümer nicht verbindlich.

Mit Public PrivatE Partnership ans ziel Von den Gemeinden für eine Steigerung der Attraktivität gewünschte Entwicklungen, wie zum Beispiel die Erstellung von architektonisch spannenden und wertvollen Gebäuden, der Bau von Wohngebäuden mit interessanten Wohnungsflächen und Zimmergrössen, eine Grünparkschaffung oder gar eine verbindliche Verpflichtung zur Erstellung von Bauten, lassen sich mit diesen klassischen Instrumenten nicht steuern, da sie zu abstrakt sind und dem Grundeigentümer viel Gestaltungsfreiheiten lassen. Nur selten ist die Gemeinde Grundeigentümerin der erforderlichen Grundstücke. Will sie trotzdem ihr Leitbild für die bauliche Entwicklung umsetzen, muss sie die Kooperation mit Grundeigentümern aktiv suchen. Das so initiierte Zusammenwirken kann gemeinsam erarbeitete Gestaltungspläne oder Sonderbauvorschriften hervorbringen. Es kann aber auch zu Verträgen zwischen Gemeinden und Privaten führen, zur sogenannten Public Private Partnership (PPP). Derartige bauliche Entwicklungsverträge sind in der Regel als verwaltungsrechtliche Verträge einzuordnen, die nach öffentlich-rechtlichen Normen zu beurteilen sind. Zentrumsüberbauung SChlieren Ein Beispiel einer erfolgreichen Kooperation sind die Verträge zwischen der Stadt Schlieren und Halter Entwicklungen über die Neugestaltung des Stadtzentrums, basierend auf den Vorgaben des Stadtentwicklungskonzepts, dem Leitbild Schlierens. Die zur Halter-Gruppe gehörende Fincasa AG und die Stadt Schlieren waren die beiden Eigentümerinnen der zentralen Grundstücke im Bereich Bahnhof und Ringstrasse. Im Jahre 2003 kamen sie in einem Vertrag überein, Bauwerke und Strukturen zu schaffen, die der zentralen Lage des Gebietes angemessen sind, und die mit einer möglichst guten Mischung von privaten und öffentlichen Nutzungen ein lebendiges, attraktives und urbanes Zentrum ergeben, das aber auch eine wirtschaftlich tragbare Realisierung ermöglichen sollte. In der Folge wurde gemeinsam ein städtebaulicher Studienauftrag ausgeschrieben, an dem zehn verschiedene Teams teilnahmen. Die Jury entschied sich für das Projekt des Planerteams weberbrunner architekten, Kuhn Truninger


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Grundstruktur von ppp-modellen

Öffentliche Hand

Öffentlicher Auftraggeber

Bauunternehmen Architekten Fachingenieure

Entwickler

Investor

Landschaftsarchitekten und asa AG Verkehrsplaner. Dieses wegweisende Projekt sieht die Umlegung der Hauptstrassen vor, wodurch ein grosszügiger Stadtplatz entsteht, zudem ermöglicht es die Erweiterung des Stadtparks und schafft Raum für die Erstellung einer Stadthalle und eines Bahnhofquartiers mit Läden und Wohnungen. In der Folge wurde auf der Basis des Studienauftrages ein Landumlegungsvertrag abgeschlossen, der 2006 vom Parlament genehmigt wurde. Halter Entwicklungen war damit in der Lage, das Baugesuch für die Überbauung des Bahnhofquartiers einzureichen und nach Rechtskraft der Baubewilligung im Herbst 2009 mit dem Bau zu beginnen.

Privater Sektor

Baulicher Entwicklungsvertrag

peter voser Als Stadtrat und Vorsteher des Ressorts Finanzen und Liegenschaften von 1994 bis 2002 und als Stadtpräsident von 2002 bis 2010 hat Peter Voser, FDP, die aktive und vorbildliche Stadtentwicklung von Schlieren mit geprägt. Durch den Niedergang der traditionellen Industriebetriebe und die Stagnation im Wohnungsbau war Schlieren in eine Abwärtsspirale geraten. Mit neuen Instrumenten, wie baulichen Entwick-

Politisch tragbar Zurzeit werden die Grundlagen der neuen Strassenführung und des Stadtplatzes für die Behandlung durch das Parlament und für die Urnenabstimmung beim Volk erarbeitet. Das Vorhaben scheint politisch tragbar, hatte sich die Bevölkerung doch aktiv an der Gestaltung des neuen Stadtplatzes beteiligt und für eine spannende Lösung entschieden. Partnerschaftliche Entwicklungsverträge zwischen   Privaten und öffentlicher Hand sind erfolgversprechende Modelle für die bauliche Entwicklung von Städten und Gemeinden und dürften sich in Zukunft wohl weiter verbreiten.   Halter Entwicklungen Seite 108

lungsverträgen und einer verstärkten und professionellen Öffentlichkeits­ arbeit, konnte eine Wende herbeigeführt werden. Dem in Schlieren aufgewachsenen Peter Voser (Jahrgang 1951) kam für sein politisches Mandat als Stadtpräsident auch seine hauptberufliche Tätigkeit als Notar und Grundbuchverwalter im Notariatskreis Zürich-Wiedikon zugute. − www.schlieren.ch 1 Public Private Partnership (PPP) beschreibt die partnerschaftliche Beziehung von öffentlicher Hand und privaten Unternehmen


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Europaplatz – Begegnen   und bewegen − In Bern entsteht das weltweit erste Haus der Religionen Text und Interview: Cornelia Steck, Thomas C. Maurer Visualisierung: Raumgleiter


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Am Anfang stand eine urbane Brache, ein Niemandsland zwischen der historischen Berner Altstadt und den Berner Arbeiter- und Ausländerquartieren Bümpliz und Bethlehem. Die Vision, einen Begegnungsort zu schaffen, an dem verschiedene Religionen friedlich unter einem Dach vereint sind, gab dem Ort eine neue Bestimmung und war der Anfang einer Geschichte über die Verständigung zwischen den Kulturen. Der Ursprung des Projekts «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» geht zurück auf eine Image-Studie, die der Kulturvermittler Christian Jaquet 1998 im Auftrag des Stadtplanungsamtes Bern über die beiden Quartiere Bümpliz und Bethlehem im Westen der Stadt realisierte. Sein Vorschlag: ein Zentrum der Religionen und Kulturen zu schaffen und dadurch gleichzeitig den Mangel an geeigneten kultischen Räumen für nicht-christliche Religionen zu beheben. Grosses Öffentliches Interesse Die Berner Architekten und Planer von Bauart um Marco Ryter nahmen 2002 Jaquets Idee auf und prüften verschiedene Standorte für eine Realisierung. Darunter den Europaplatz in Ausserholligen. Zur Weiterverfolgung des Projekts schloss sich Bauart 2004 mit den holländischen Architekten von Urbanoffice zusammen, welche zuvor den EuropanWettbewerb zum Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen gewonnen hatten. Es folgten gemeinsame Machbarkeits- und Variantenstudien für ein Haus der Religionen, welches in eine Mischnutzungsüberbauung integriert werden sollte. 2005 schiesslich wurde das Baugesuch eingereicht. Auf der Basis von Christian Jaquets Studie hatte sich in der Zwischenzeit der Verein «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» konstituiert. Die Gruppe um Hartmut Haas von der Glaubensbewegung Herrnhuter Brüdergemeine begann öffentliche Veranstaltungsreihen und Ausstellungen zu organisieren. So war die Idee vom Haus der Religionen bald auch in den Medien präsent und erregte Aufmerksamkeit

über Bern und die Schweiz hinaus. Einer der Höhepunkte war die 24-seitige Reportage, welche die Zeitschrift «Geo» im Mai 2006 dem Vorhaben widmete. Im gleichen Jahr bezog der Verein provisorische Räumlichkeiten in einem stillgelegten Werkhof. Und eine neue Stiftung unter der Leitung von Guido Albisetti nahm ihre Arbeit für die Finanzierung der Religionsräume im Neubau am Europaplatz auf. neue partner suchen Im März 2007, nach der Klärung von zwei Einsprachen, wurde das Baugesuch bewilligt. Doch schon bald zogen dunkle Wolken über dem Projekt auf. Die grossen Ansprüche an das, was das Haus der Religionen dereinst sein sollte, erschwerten zunehmend realitätsnahe Lösungen. Zudem zögerten die kommerziellen Investoren mit ihrem definitiven Engagement. Immer klarer zeichnete sich die Notwendigkeit grösserer Modifikationen am Konzept mit seinem Investitionsvolumen von über 50 Millionen Franken ab. Die beiden Architektenteams, welche das Vorhaben bisher weitgehend aus eigener Kraft vorangetrieben hatten, machten sich in dieser Situation auf die Suche nach einem Projektentwickler. Sechs mögliche Partner wurden kontaktiert. Den Zuschlag erhielt schliesslich Halter Entwicklungen, welche seit Herbst 2008 für das Vorhaben verantwortlich ist. «Wir entschieden uns für Halter wegen ihres klaren Bekenntnisses zum Herzstück der Überbauung, dem kommerziell kaum lukrativen Bereich ‹Haus der Religionen – Dialog der Kulturen› », resümiert Stefan Graf von Bauart. Andreas Campi, Projektleiter bei Halter Entwicklungen, bestätigt dies: «Natürlich waren wir am Standort, den am zweitbesten erschlossenen Verkehrsknotenpunkt der Stadt, interessiert, gleichzeitig standen wir aber auch der Idee eines Begegnungszentrums für unterschiedliche Religionen von Anfang an sehr positiv gegenüber.» Nach Auffassung von Campi muss es heute möglich sein, verschiedene Nutzungen zu integrieren: «Wir sind überzeugt, dass solche Mischnutzungsformen sich positiv auswirken und mittel- bis längerfristig auch für kommerziell motivierte Investoren ein Gewinn sind.»  1 Der Bau liegt verkehrstechnisch günstig zwischen der Freiburgstrasse, der Bahnlinie Bern–Freiburg und zwei Buslinien


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 Gezielte Mischnutzung Im April 2010 konnte für das von Halter wesentlich weiter entwickelte Vorhaben das Baubewilligungsgesuch eingereicht werden. Geplant sind am verkehrstechnisch hervorragend erschlossenen Europaplatz Räumlichkeiten für fünf unterschiedliche Religionen, die auf zwei Geschossen hinter einer prominenten Fassade organisiert sind. Der Dialogbereich, an welchen alle Gebetsräume funktional angegliedert sind, dient als Plattform für gemeinsame Veranstaltungen und bietet Platz für den Verein «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» und dessen Gäste. Dazu kommen ein Hotel mit 112 Zimmern, ein Restaurant, Wohnungen mit Dienstleistungsangeboten und attraktive Maisonette-Wohnungen, frei unterteilbare Büroflächen und ein grosses Verkaufslokal eines Schweizer Grossverteilers mit angegliederten kleineren Verkaufsflächen. Gesellschaftliche Trends aufnehmen Das modifizierte Projekt wurde Ende April 2010 der Öffentlichkeit unter dem Namen «Europaplatz – Begegnen und Bewegen» vorgestellt. Wer die bereits über zehn Jahre dauernde Geschichte mit all ihren Rückschlägen miterlebt hat, kann sich nur wundern, dass das Projekt nun definitiv auf gutem Weg scheint. Möglich war dies dank eines intensiven Entwicklungsprozesses unter Einbezug aller wesentlichen Anspruchsgruppen. Es brauchte sorgfältige Vermittlung nicht nur zwischen den künftigen Nutzergruppen und den Investoren, sondern auch zielnutzungsorientierte Verhandlungen mit Stadt, Kanton, Bund, sowie den Verkehrsbetreibern SBB, BLS und Bernmobil. Die Chancen stehen gut, dass aus der Konstellation am Europaplatz Neues entstehen kann. Zukunftsforscher betrachten Religion heute als einen der gesellschaftlichen Trends. Norbert Bolz, Professor an der Technischen Universität Berlin, geht in seinen Thesen zum gesellschaftlichen Funktionswandel des Religiösen davon aus, dass Spiritualität und Konsum kein Widerspruch sein müssen. Das Zentrum am Berner Europaplatz könnte also tatsächlich eine Art von Lebens- und Kommunikationsform der Zukunft werden.  − www.haus-der-religionen.ch, www.europaplatz.ch   Halter Entwicklungen Seite 108

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Guido Albisetti ist Präsident der Stiftung «Europaplatz – Haus der Religionen» und einer der Promotoren des Projekts

2–3 Im 1. Obergeschoss sind verschiedene Glaubensgemeinschaften untergebracht. Zwei Räume haben doppelte Geschosshöhe

Interview mit Guido Albisetti Guido Albisetti ist Konzernleiter der Berner von Graffenried Gruppe und Präsident der Stiftung «Europa-  platz – Haus der Religionen». Aufgabe der 2006 gegründeten Stiftung ist die finanzielle Absicherung der Kultusräume im Zentrum Europaplatz. – KOMPLEX: Vielerorts stehen heute die Zeichen in Religionsfragen auf Sturm. Kann die friedliche Koexistenz der Religionen mehr sein als ein frommer Wunsch? Guido Albisetti: Ja, durchaus. Im Provisorium an der Schwarztorstrasse in Bern, welches vom Verein «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen» geführt wird, funktioniert das seit Jahren bestens. Aber Religion ist extrem dynamisch. Und leider auch immer noch eine der häufigsten Kriegsursachen. In der Schweiz haben wir allerdings eine gute Ausgangslage für die friedliche Koexistenz. – Was möchten Sie mit dem Haus der Religionen bewirken? Zum einen sollen die bestehenden, vor allem die nichtchristlichen Religionsgemeinschaften bildlich gesprochen aus den Kellern, Fabrikhallen und Tiefgaragen geholt werden;


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1. Obergeschoss

sie sollen ihren Glauben an würdigen Orten ausüben können. Zum anderen bietet das Projekt die Chance für Integration im weitesten Sinne. Wir geben Menschen, die meist aus Not zu uns flüchten, die Möglichkeit, ihre Religion fernab ihrer Heimat weiter zu praktizieren. – Welche Bedeutung hat das Projekt für die Stadt? Verschiedene Religionen unter einem Dach zu vereinen, ist bisher einzigartig auf der Welt und wird Vorbildcharakter haben. Entsprechend gross ist das internationale Interesse schon heute. Das Haus der Religionen wird sicher eine grosse Ausstrahlung haben und mithelfen, Bern als weltoffene und tolerante Stadt zu positionieren. – Verschiedene Religionsgemeinschaften sind ausgestiegen. Ist das Projekt heute noch repräsentativ? Natürlich gab es intensive Diskussionen in der Planungsphase, und tatsächlich haben sich einzelne Gruppierungen als potenzielle Nutzer zurückgezogen, weil ihre Vorstellungen nicht umsetzbar waren. Doch das Interesse der Religionsgemeinschaften ist gross, und es sind schnell neue Gruppierungen dazugestossen. Somit ist der Name «Haus der Religionen» nach wie vor treffend.

Schnitt

– Mit dem Einstieg von Halter Entwicklungen ist eine neue Dynamik entstanden. Wie haben Sie die bisherige Zusammenarbeit erlebt? Sehr positiv. Man merkt, dass Halter bei diesem Projekt mit Herzblut dabei ist. Mit Halter wurde das Projekt auf eine sehr professionelle Ebene gestellt. Die Firma brachte neue Ressourcen, viel Know-how und frische Impulse ein. Das Nutzungskonzept musste auch aufgrund der Ansprüche der Religionsgemeinschaften mehrmals überarbeitet werden. Dabei haben die Verantwortlichen immer Flexibilität bewiesen. Eine grosse Tugend. Denn die grösste Schwierigkeit besteht nicht darin, Menschen von neuen Ideen zu überzeugen, sondern sie zu motivieren, alte aufzugeben. – Sie sind seit über vier Jahren aktiv am Projekt beteiligt: Wie ist Ihre persönliche Bilanz? Die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedener Kulturen ist sehr inspirierend. Es fasziniert mich immer wieder, was Menschen gemeinsam erreichen können. Ich habe gelernt zuzuhören und Interessen auszugleichen. Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass es in Religionsfragen keine Kompromisse gibt, sondern nur Lösungen.


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hilly erklärt Digitalstrom   − Der neue Werbefilm entstand in einer Wohnung in Bern Text und Fotos: Lukas Widmer

Wie erkläre ich die komplexe Technologie von digitalSTROM? Die Kommunikationsverantwortlichen dieser Allianz haben sich viele Gedanken darüber gemacht und engagierten schliesslich die 71-jährige Hiltraut Brand, genannt Hilly, für einen Film, in dem sie die Zusammenhänge erklärt und praktische Bedienhinweise gibt. In einem Drehtag war das Material im Kasten, das bald auf Messen und auf der Internetseite von digitalSTROM zu sehen sein wird.

Ein kleiner Bahnhof mit Bistro, Industrie- und Gewerbebetriebe; Hochhaussiedlungen aus den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts – Bern-Bümpliz an einem grauen Märztag. In einem der Hochhäuser wohnt Hiltraut Brand mit einer kurzen Unterbrechung seit 1966. Hier wuchsen ihre Söhne auf, hier zog sie auf dem Dach Blumen. Und hier ist heute ein besonderer Tag: Sie erklärt für einen Film die revolutionäre Technologie von digitalSTROM. Hilly, wie die Dame vom ganzen Filmteam genannt wird, ist eine der frühen Testerinnen der Technologie, die elektrische Geräte über das Stromnetz vernetzt und sie so intelligent macht. Eine Technologie mit dem Potenzial, den Alltag zu verändern. Seit November 2009 lebt Hilly mit digitalSTROM und möchte den Komfort nicht mehr missen. 


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82  Komplex  2010 Technologie

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 Hilly verschwindet im Nebenzimmer und inspiziert die Kleidung für die verschiedenen Szenen. Der Kameramann prüft Blickwinkel, die Innendekorateurin stellt Tulpen auf den Tisch, der Beleuchter schleppt Stative. Das ganze Treppenhaus ist verstellt, denn die Zweizimmerwohnung bietet nur wenig Platz. Nach einer Regieanweisung folgt der erste Take: Hilly zeigt, wie einfach sie verschiedene Lichtstimmungen wählen kann. Ein Klick für die erste Lichtszene, zwei Klicks für eine andere. Sie hat sich ihre Lieblingsstimmungen in die Leuchten programmiert: eine zum Essen mit Gästen, eine zum Lesen, eine mit Volllicht zum Aufräumen. Wählen kann sie die Szenen nicht nur vom Taster im Gang, sondern von jeder beliebigen Lampe aus. «Cut!», ruft der Regisseur. «Das war gut, aber sprich nicht, wenn du durch den Raum gehst. Also nochmal, Hilly. Action!» ungewöhnlicher Werdegang Hilly wurde in Berlin geboren. Nach ihrem Studium der Elektrotechnik kam sie nach Bern und arbeitete als einzige Frau im technischen Büro einer Firma, die Fernsteueranlagen für Elektrizitätswerke herstellte. So bequem Strom für sie ist, sie verschwendet ihn nicht. Monatliche Abweichungen von wenigen Franken bei der Stromrechnung erregen bereits ihre Aufmerksamkeit. Die meisten Leuchten sind mit Energiesparlampen ausgestattet, an verschiedenen Orten in der Wohnung sind Zeitschaltuhren montiert. Dass gerade bei Hilly digitalSTROM installiert wurde, ist kein Zufall. Von der digitialSTROM-Allianz wurde sie für eine Serie von Interviews ausgesucht, bei denen die Leute zum Beispiel erklärten, wie Strom funktioniert oder was sie von alternativen Energien halten – bewusst ohne Vorbereitung, selbst das Thema des Interviews war ihnen vorher nicht bekannt. Hilly machte das mit so viel Verve, dass klar war: Sie sollte auch erklären, wie digitalSTROM funktioniert. Nun ist Hilly keine Schauspielerin, und Diplomatie ist auch nicht immer ihre Sache. Ihr Sätze in den Mund zu legen, die  Hilly ist gutes Aussehen wichtig. Für den

Dreh hat sie sich besonders fein gemacht. Ein weiteres Outfit liegt schon bereit 1 Die Hauptdarstellerin diskutiert mit dem Team die nächsten Szenen des Films, der bei ihr zu Hause gedreht wird

nicht mit ihren eigenen Erfahrungen übereinstimmen, wäre undenkbar. Glaubwürdiger sind Einfachheit und Vorteile der neuen Technologie kaum zu zeigen. Inzwischen ist die Wohnung mit dickem Molton abgedunkelt. Eine Nachtszene steht an. Hilly geht ins Kino und zeigt, wie sie beim Verlassen der Wohnung alle Geräte mit einem Tastendruck abschalten kann. «So einfach geht das», sagt sie lächelnd in die Kamera. Und es ist nicht nur praktisch, es spart auch Strom, weil der Stand-by-Verbrauch, der in vielen Haushalten rund ein Drittel des Gesamtverbrauchs ausmacht, um mehr als die Hälfte reduziert wird. Kühlschrank und Tiefkühler sind natürlich so eingestellt, dass sie weiterlaufen. Im November 2009 wurde bei Hilly digitalSTROM installiert: Die bestehenden Taster wurden mit speziellen Lüsterklemmen ausgerüstet, die den winzigen digitalSTROM-Chip enthalten. Ebenso die Leuchten, sofern der Schalter nicht durch einen digitalSTROM-Schnurdimmer ersetzt wurde. Im Sicherungskasten wurde für jeden Raum ein digitalSTROMMeter installiert, der die Signale der einzelnen Klemmen koordiniert. «Der Einbau ging recht zügig vonstatten, und die digitalSTROM-Schnurdimmer sind viel schöner als die, die ich vorher an manchen Lampen hatte», sagt Hilly, die ihren Wohnstil zelebriert. Sie ist immer auf der Suche nach antiken Stücken, ob das nun Leuchten sind oder der alte Vorderlader, der auf der Sofalehne liegt. Vielfältiger nutzen Vor einigen Jahren verlor Hilly ihren Geruchssinn. «Als Riechender kann man sich kaum vorstellen, was das bedeutet», sagt Hilly. «Man riecht nicht nur keine Speisen oder Blumen mehr, nein, man riecht auch nicht mehr, ob eine Kochplatte oder ein Bügeleisen eingeschaltet ist. Das macht unsicher.» Sie hat deshalb einen Rauchmelder installiert, an seiner Zuverlässigkeit zweifelt sie aber. «digitalSTROM gibt mir Sicherheit», strahlt Hilly. «Wenn ich Herd und Bügeleisen an habe, kann ich nun sicher sein, dass mit einem Tastendruck alles aus ist.» Hilly sieht gewaltiges Potenzial in der Technologie. Ein Beispiel dafür zeigt die nächste Szene. Hilly erklärt, dass eine schwerhörige Freundin immer per Telefon aufmerksam gemacht werden müsse, weil sie die Türglocke nicht höre. 


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 Das Telefon vibriert, oder es blinkt ein kleines Licht. «Es wäre doch super, wenn alle Lichter in der Wohnung beim Betätigen der Türglocke blinken würden!», sagt sie. «Cut! Das haben wir», ruft der Regisseur. Was Hilly vielleicht noch nicht weiss: Genau das ist eine Funktion, über die digitalSTROM bereits verfügt. Testlauf bestanden An die neue Technologie hat sie sich rasch gewöhnt. Die Bedienung ist einfacher, als sie sich vorgestellt hat. Nebst den Sicherheitsfunktionen schätzt sie vor allem den Komfortgewinn. Hilly mag es hell in ihrer Wohnung. Dass per Tastendruck alle Lichter in einem Raum angehen, war ihr gerade im Winter eine Wohltat. Die Bedienung der Szenen von einem beliebigen Taster aus nutzt Hilly jeden Abend: «Ich muss nicht mehr aufstehen, wenn ich den Fernseher und die Leuchten nach dem Lesen im Bett ausschalten will. Ein Tastendruck am Nachttischlämpchen genügt.» Nur schon deshalb möchte sie digitalSTROM nicht mehr missen. 19 Uhr ist vorbei. Fast zehn Stunden dauert der Dreh nun schon, und eine letzte Szene steht noch an: die Programmierung von Lichtszenen. Hilly bleibt konzentriert. Ein kurzer und ein langer Klick, und die Lampen blinken. Sie hat den Programmiermodus aufgerufen. Nun kann sie die gewünschte Helligkeit wählen, mit zwei weiteren Klicks wird die Einstellung gespeichert. «So einfach habe ich eine Dinner-Stimmung. Nun müsste nur noch jemand kochen», schmunzelt Hilly. Natürlich könnte das Einstellen von Stimmungen auch über den Computer erfolgen, aber Hilly möchte keinen. Nicht weil sie sich vor der Technik fürchtet. Sie hat Angst, dass sie dann zu viel Zeit damit verbringen würde. Dafür hat sie genug andere Pläne, zum Beispiel die Kurse an der Universität. Ein letztes «Cut!» vom Regisseur, und der Dreh ist geschafft. So authentisch wie Hilly hätte kein Schauspieler für die neue Technologie begeistern können. Schon bald wird der Film auf Messen zu sehen sein, später in einer interaktiven Version auf der Website von digitalSTROM. Hilly sagt ein wenig erschöpft, aber glücklich: «Und nun ist der ganze Rummel einfach vorbei? Zum Glück bleibt mir ja digitalSTROM!»   aizo Seite 126

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1 Regisseur Stefan Jung und Kameramann Holger Diener verfolgen eine Szene, die gerade aufgenommen wird 2 Welch schöner Kontrast: Die Filmklappe liegt auf Hillys altem Nuss- baumtisch mit weisser Häkeldecke


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Die neue Technologie digitalSTROM ist eine von der HalterBeteiligungsfirma aizo entwickelte Technologie. Alle elektrischen Geräte können mit einem kaum fingernagelgrossen Chip ausgestattet werden, der sie über das bestehende Stromnetz miteinander kommunizieren lässt. Damit wird aus isoliert agierenden Geräten ein intelligentes Orchester, das aufeinander reagieren kann. Beispielsweise indem sich der Föhn, eine 2

ohrenbetäubende Geräuschquelle, kurz abschaltet, wenn die Türklingel schellt. Den Geräten kann auch mitgeteilt werden, wann Strom teuer ist. So lässt sich Energie quasi nebenbei einsparen. Für die Elektrizitätsversorger heisst das weniger Spitzenverbrauch und damit eine gleichmässigere Belastung des Stromnetzes. digitalSTROM wird im Herbst 2010 in Version 1 auf dem Markt eingeführt. Im Chip sind viele Funktionen angelegt. Zur Markteinführung werden primär die Funktionen Licht und Beschattung angesprochen, schon bald auch Audio, Video, Klima oder Sicherheit. Da sich digitalSTROM sehr einfach ans Internet anbinden lässt und auf offenen Standards beruht, wird es mit der Zeit viele Applikationen für die verschiedensten Plattformen geben – ob iPhone, PC oder Mac.

− www.digitalstrom.org


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vernetzt, Smart, Nachhaltig Text: Richard Staub Fotos: Reinhard Zimmermann

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Im Neubau der International Union for Conservation of Nature (IUCN) in Gland am Genfersee unterstützt die dezentrale Lüftung mit Komponenten von BS2 den Wunsch der Bauherrschaft, mit dem Gebäude ein Benchmark für nachhaltiges Bauen und Betreiben zu setzen. Mit Baukosten, die mit einem konventionellen Bürobau vergleichbar sind, sollen die Labels Leed Platinum und Minergie-P-Eco erreicht werden. Die Aufgabenstellung der Verantwortlichen der IUCN war eindeutig. Das Neubauprojekt sollte die Ziele der Institution, die es beherbergt, reflektieren. Vorgaben, die eine hohe Arbeitsplatzqualität, tiefe Erstellungs- und Betriebskosten sowie nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung implizieren. Eine anspruchsvolle Aufgabe, der das Zürcher Planungsteam von agps.architecture mit Mut zur Innovation begegnete. Sein architektonisches Konzept drückt sich in der Reduktion auf das Wesentliche aus. Möglichst viele Bauteile wurden zur gleichzeitigen Erfüllung funktionaler, ökologischer, ökonomischer und ästhetischer Kriterien genutzt. Die Ausführung in Recyclingbeton sowie recyclierte und lokal gewonnene Materialien mit tiefem Grauenergieanteil sind eine weitere Anwort auf die definierten Anforderungen. Auch bei der Gebäudetechnik achtete man darauf, dass der Aufwand an Material, Energie und Technik schlank blieb. Durchdachter Gebäudebetrieb Photovoltaik, geothermische Heizung und Kühlung, sensorgesteuerte Lüftung sowie Regenwassernutzung und -retention kamen als wichtigste Elemente zum Einsatz. Von unten nach oben laufende Lamellenstoren sorgen für eine maximale Tageslichtausbeute und blendfreie Lichtführung. Indem die Balkonplatten als Brise Soleil funktionieren, müssen die Sonnenstoren meist nur wenig nach oben gefahren 1 Minimierte Technikhauptverteilung: Heizung, Kühlung, Abluft, Sprinkler und Elektro sind an die BS2-Paneele angeschlossen

werden, wodurch die Aussicht auf die malerische Landschaft rundum fast frei bleibt. Während Elemente wie Photovoltaik oder Geothermie bereits bewährte nachhaltige Gebäudetechnik-Bestandteile sind, beschritten Bauherr, Architekt und der Gebäudetechnik-Planer Amstein + Walthert AG mit dem Konzept der dezentralen Lüftung samt integrierter Steuerung neue Wege. Unterstützt wurden sie dabei von der 2004 gegründeten Zürcher Unternehmung BS2. Zusammen mit Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut von der ETH Zürich entwickelt BS2 neue Ansätze für einen CO₂freien Gebäudebetrieb. Ihre flexiblen, platzsparenden und kostengünstigen Lüftungsgeräte fördern aktiv Luft und konditionieren, das heisst filtrieren, heizen oder kühlen diese nach Bedarf. CO₂-gesteuerte Abluftklappen sorgen gezielt für einen erhöhten Luftaustausch, wo dieser aufgrund der Anwesenheit von Personen gebraucht wird. In der Lüftung, Heizung und Kühlung von Gebäuden liegt riesiges Energiesparpotenzial. Durch zentral kontrollierte Systeme, die heute noch im Gebäudebetrieb vorherrschen, geht viel Energie durch den Transport grosser Luftmengen und das Lüften von ungenutzten Flächen verloren. Zudem benötigen die Lüftungskanäle und Rohre sehr viel Platz. BS2 setzt dagegen eine dezentrale, exergieoptimierte Philosophie konsequent um (Exergie = hochwertiger Anteil der Energie, welcher sich theoretisch in Arbeit umwandeln lässt). Smarte Vernetzung Das Lüftungssystem des Neubaus besteht aus 107 dezentralen Airboxen von BS2, die in eingelegten Betondosen im Boden installiert sind. Die Aussenluft wird über vier kleine Ventilatoren in der Box direkt an der Fassade angesaugt. Ein Wärmetauscher kühlt oder heizt je nach Bedarf, mit Wassertemperaturen, die nahe der Raumtemperatur liegen – sogenannte LowEx-Heiz-Kühl-Systeme. Sie eignen sich besonders für den Gebäudebetrieb mit einer Wärmepumpe wie im IUCN-Gebäude und führen zu maximalen Jahresarbeitszahlen. Das 2-Leiter-Rohrsystem im gesamten Gebäude wird dafür je nach Witterung mit kaltem oder warmem Wasser gespeist und versorgt auch die im Deckenpaneel eingebauten Kühl-Heiz-Flächen, was die Heizungsinstallation stark vereinfacht. 


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  Weitere 112 in Heptapaneele (das griechische Wort für sieben, «hepta», steht für deren Funktionsvielfalt) eingebaute, stufenlos verstellbare Luftklappen regeln die Abluft, welche in Abluftkanälen gesammelt und einem zentralen Abluftventilator mit Wärmerückgewinnung zugeführt wird. In jedem Paneel ist ein CO₂-Fühler eingebaut, über dessen Wert das System bestimmt, wie schnell der Ventilator in der zugehörigen Airbox läuft und wie weit die Klappe geöffnet ist. Da alle Geräte über die digitalSTROM-Technologie – das Prinzip der einfachsten Vernetzung elektrischer Geräte   (s. Seite 80) – miteinander verbunden sind, kann ein BS2Controller die Summe des Abluftbedarfs ermitteln und diesen Wert über eine Schnittstelle der Steuerung des zentralen Abluftventilators mitteilen. Die Deckenpaneele dienen zudem als Schallabsorber, heizen oder kühlen via Konvektion und Strahlung sowie mittels Bauteilaktivierung (Nutzung der Betondecke als thermischer Speicher). Zusätzlich enthalten sie Beleuchtungskörper sowie Sprinklerdüsen. Durch die Vorfertigung des gesamten Elementes ergibt sich eine hohe Rationalisierung der Gebäudetechnik. Steuerung mit Digitalstrom Der Einsatz von digitalSTROM in diesem Bauvorhaben erfolgt als Pilotprojekt. Er zeigt das Potenzial der revolutionären Vernetzungstechnologie, deren Komponenten von der Firma aizo entwickelt und vermarktet werden. Dank digitalSTROM sind bei der Installation keine zusätzlichen Steuerungskabel nötig, da über die Netzkabel der BS2-Geräte auch die Informationen übertragen werden. Zentral lassen sich diese Daten über einen Browser abrufen. Zusätzlich können Sammelalarme dem zentralen Gebäudeautomationssystem gemeldet werden. Die Lüftungsanlage im Neubau der IUCN steht im Einklang mit der Grundphilosophie des Gebäudes: die smarte Kombination von bisher getrennten Elementen, der nachhaltige Betrieb durch Vernetzung und ein optimaler Benutzerkomfort durch eine lokale, bedarfsabhängige Steuerung. Sie kombiniert die Stärken von BS2 und digitalSTROM und ist damit ein wichtiges Referenzprojekt für die Technologiefirmen BS2 und aizo. − www.agps.ch, www.amstein-walthert.ch   aizo Seite 126   BS2 Seite 130

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1 Die Deckenpaneele kommunizieren mit den Airboxen und den runden Zuluftauslässen, die im Boden versenkt sind


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IUCN Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist die weltgrösste und wichtigste Naturschutzunion. Sie bringt 80 Staaten, 116 Regierungsstellen, mehr als 800 Nichtregierungsorganisationen sowie um die 10 000 Wissenschaftler und Experten aus 181 Ländern in einer einzigartigen Partnerschaft zusammen. Sechs Kommissionen beurteilen den Stand der weltweiten natürlichen Ressourcen und erstellen Gutachten zu Naturschutzthemen. Das Ziel ist es, die Weltgemeinschaft im Bewahren der Integrität und Vielfalt der Natur zu beeinflussen, zu ermutigen, zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Nutzung natürlicher Ressourcen angemessen und ökologisch nachhaltig geschieht. Die IUCN wurde 1948 in Frankreich auf Initiative der Unesco gegründet. Seit 1961 hat sie ihren Sitz in der Schweiz, seit 1979 in Gland im Kanton Waadt. Von den weltweit über 1000 Mitarbeitern arbeiten rund 170 im Hauptquartier am Genfersee. Der vom Zürcher Architekturbüro agps.architecture geplante energetisch nachhaltige Erweiterungsbau wurde im März 2010 fertiggestellt und bezogen.

− www.iucn.org


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Das Gebäude vollständig erfassen

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− Ein digitales 3-DModell soll Planungsprozesse vereinfachen Text: Nicolas Arnold, Philipp Dohmen, Rainer Schmitt Visualisierung und Grafik: nifty4D

Beim Fassaden-Forschungsprojekt, das von der Förderagentur für Innovation des Bundes (KTI) unterstützt wird, zeichnet sich schon jetzt der erste Erfolg ab: Die digitale Kette, die einen durchgängigen Datenaustausch zwischen dem Architekten, dem Generalunternehmer, den Fabrikanten und dem Handwerker ermöglichen soll, wird isoliert als Building Information Model (BIM) weiterentwickelt. Damit verspricht sich Halter mehr Präzision und Effizienz in der Projektierung. Die Realisierung von Bauprojekten funktioniert seit hundert Jahren gleich. Am Anfang steht der architektonische Entwurf. Auf dessen Basis arbeiten Fachplaner, Ingenieure und Techniker in Detaillösungen an der Realisierung des Gebäudes. Auch der Generalunternehmer nutzt Pläne und Daten, um die Kosten für die Ausführung des Baus zu ermitteln. Und es erscheint fast unglaublich: Diese

Informationen werden heutzutage noch immer auf Papier ausgetauscht. Zwar sind alle Pläne per CAD am Computer erstellt, doch digitale Daten wechseln so gut wie nie ihren Besitzer. Jeder Projektbeteiligte baut seinen Teilbereich komplett neu auf. Dafür wird in den meisten Fällen auch mit unterschiedlicher Software gearbeitet. Diesen Missstand zu beseitigen, aus ihm sogar das Potenzial für eine bahnbrechende Neuerung in der Baubranche zu ziehen, ist das Bestreben einer Arbeitsgruppe von Halter Entwicklungen und der Halter Generalunternehmung. Als Ergebnis soll das Halter-BIM entstehen, ein einziges Datenmodell, das alle Projektbeteiligten mit ihren Informationen füttern und das am Ende ein Gebäude vom Entwurf bis zur Planung, von der Hülle bis zum technischen Detail abbildet. Dabei wird eigentlich wenig Neues erfunden, sondern werden mehrere aktuelle Verfahren sinnvoll genutzt: digitale 3-D-Gebäudemodelle (BIM), offene Standards wie Industry Foundation Classes (IFC) für den Datenaustausch der Gebäudemodelle und der Angebotsdaten sowie kommerziell verfügbare Modelierungs-Software. Letztere ist eine Datei, die neben dem schönen Aspekt, menschen- und maschinenlesbar zu sein, sicherstellt, dass man auf die Daten auch in


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fen. Zudem wird die Datenmenge drastisch eingeschränkt, was in der Folge zur Benutzerfreundlichkeit eines Building Information Model beiträgt.

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Building Information Model Mengen/

Ausschreibung

Masse

Ausführungsplanung

Halter-BIM

Angebotsvergleich

Varianten/ Erstellung

Modellaustausch mit Partnern

Gewerkeübergreifende Controlling

Kollisionskontrolle

der Zukunft zugreifen kann. Gebäude, die das Halter-BIM abbildet, können als Plan interpretiert und gedruckt werden. Die Daten erzeugen aber auch ein 3-D-Bild, mit dem sich die Anzahl jedes beliebigen Bauteils abfragen und dieses in einer Liste verwalten lässt. Datenmengen beschränken Neu in der Anwendung der Verfahren ist, sich auf die notwendigen Informationen zu beschränken, denn allzu konkrete Vorgaben engen unnötig ein. Ziel im Umgang mit einem BIM muss es daher sein, Dinge, die wichtig sind, zu spezifizieren, und Dinge, die unwichtig sind, mit Anforderungen zu beschreiben. Eine mit allen Schichten gezeichnete Wand schränkt mehr ein als ein Platzhalter, dessen Anforderungen man einsehen kann. Dies können neben Farbe und Oberfläche auch U-Wert (die wichtigste bauphysikalische Grösse im Wärmeschutz), Schall- oder Brandschutzanforderungen sein. Man kann also einen Aufbau zeichnen, der all diese Anforderungen erfüllt, oder man beschreibt diese als zu erfüllend. Ein solches Vorgehen ermöglicht dem Unternehmer, massgeschneiderte Systeme anzubieten, die vielleicht die Anforderungen noch übertref-

Projektprozesse optimieren Mit dem beschrittenen Weg sind jetzt schon schnelle energetische Bewertungen von Projekten in frühen Planungsphasen möglich. Diese benötigen dieselben Daten wie ein Kalkulator für die Kostenschätzung. Mit einem kompatiblen BIM verwenden alle die gleichen kongruenten Daten für ihre eigenen Zwecke. Das bedeutet auch, dass Partnerfirmen in die digitale Kette mit eingebunden werden können, um einen integrierten Datenaustausch von digitalen Gebäudemodellen zu ermöglichen. Somit soll eine Erhöhung der Gesamtperformanz von Projektprozessen realisiert werden. Die modellbasierten Verfahren sollen schrittweise, anhand individueller Projekte, eingeführt sowie für die projektspezifischen Ziele definiert und verfolgt werden. Begleitet wird Halter bei der Entwicklung des BIM von der nifty4D GmbH, die im Rahmen des KTI-Projekts gegründet wurde. Sie erstellt und analysiert intelligente, digitale 3-DGebäudemodelle und implementiert BIM-basierte Arbeitsprozesse in Unternehmen. Besonders die Halter Generalunternehmung möchte die digitalen Gebäudemodelle nicht nur für funktionale Ausschreibungen nutzen, sondern auch zur Analyse von Mengen und Massen, für die Simulation von Bauabläufen, für Kollisionskontrollen oder Qualitätssicherung. Man verspricht sich effizientere Arbeitsprozesse, eine höhere Präzision der Ausschreibungsinformationen, mehr Flexibilität bezüglich quantitativ bewertbaren Gebäudevarianten sowie eine bessere Planungssicherheit. Halter könnte schon bald der erste Baudienstleister der Schweiz sein, dessen Prozesse von digitalen 3-D-Gebäudemodellen unterstützt werden. − www.nifty4d.ch   Halter Entwicklungen Seite 108   Halter Generalunternehmung Seite 112 1 In der Gebäudehülle sind verschiedene Fassadenelemente farbig markiert. Durch Mausklick kann man sie benennen 2 Die Palette der Anforderungen, die mit dem Halter-BIM in Zukunft abgebildet werden können, ist gross


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Die   Zukunft ist heute  – mivune: Ein Betriebssystem für jedes Gebäude Text: Dr. Daniel Meierhans Fotos: mivune

Der Organismus Gebäude braucht ein zentrales Hirn, um die wachsende Zahl an elektronischen Steuerungs- und Sensoriksystemen zu koordinieren. mivune setzt dafür das Software-Virtualisierungskonzept aus der Informatik im Immobilienbereich um. Der ganzheitliche Ansatz ermöglicht nicht nur futuristische Szenarien, sondern auch eine entscheidend grössere Flexibilität und konkrete Kosteneinsparungen. Die gesamte Technik eines Gebäudes oder einer ganzen Überbauung – vom Licht und den Klimaanlagen über die Unterhaltungselektronik bis zu den Sicherheitssystemen –  mit dem iPhone steuern, das klingt nach futuristischen Marketingversprechen. Die Erfahrung der letzten Jahre hat uns gelehrt, dass deren Erfüllung höchstens dann möglich ist, wenn sämtliche Geräte beim gleichen Hersteller gekauft werden. Und tatsächlich war dies bis anhin auch

der Fall, denn jedes Gebäudeautomationssystem hat seine eigene Befehlslogik. Die Kommunikation untereinander war schwierig bis unmöglich. In der Informatik hat man in den letzten Jahren vergleichbare Unverträglichkeiten durch die Einführung einer zusätzlichen sogenannten Virtualisierungsebene auf Software-Basis gelöst. Das Zürcher Technologieunternehmen mivune beendet nun das System-Babylon in der Gebäudeautomation mit einem vergleichbaren Ansatz. «Wir sind quasi das Computerbetriebssystem eines Gebäudes», erklärt Geschäftsführer Thomas Theurer. «mivune spricht die Sprachen aller Hersteller. Wir sind in dieser Beziehung völlig unabhängig, weil wir uns auf die übergeordnete Steuerungssoftware konzentrieren und selber keine Automationsgeräte anbieten.» Die Gemeinsame Vision vom einfachen System mivune ist vor vier Jahren aus einem Forschungsprojekt des ETH-Lehrstuhls für CAAD (Computer Aided Architectural Design) unter der Leitung von Prof. Dr. Ludger Hovestadt und des Ingenieur-Unternehmens Amstein + Walthert AG entstanden. Hovestadt und die Experten der


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auf Dienstleistungen rund um Immobilien spezialisierten Amstein + Walthert hatten sich zum Ziel gesetzt, ein möglichst einfaches Universalsystem für die immer komplexer werdende Gebäudeautomation zu entwickeln. Vor zwei Jahren stiess mit der Übernahme der deutschen Term GmbH zusätzlich langjähriges Praxis-Know-how aus zahllosen Immobiliensteuerungsprojekten zum Jungunternehmen. Die von Thomas Theurer 1992 gegründete Term GmbH war zuvor als Software-Tochter eines Geräteherstellers an eine spezifische Technologie gebunden: «In mivune konnten wir unsere Vision von einer vom Architekturplan bis zur Wahl der Gerätesysteme lückenlos durchgängigen und von einzelnen Produkten unabhängigen Steuerungslösung umsetzen.» Theurer vergleicht ein Gebäude mit einem Organismus. Licht, Klimatisierung, Entertainment- und Sicherheitssysteme sind in diesem Bild Extremitäten, Arme oder Beine, mit ihren eigenen, quasi vegetativen Reaktionsschemen. Sensoren entsprechen Augen, Gehör, Nase, Tastsinn und Geschmack, mit welchen der Organismus seine Umwelt wahrnimmt. Die mivune-Software schliesslich ist das Hirn, das als übergeordnete Instanz die Organe und Extremitäten mit der Sensorik vernetzt und alles koordiniert.

Automatische Szenarien durch Vernetzung Im menschlichen Körper ermöglichen beispielsweise die Augen eine zuverlässige Orientierung. Nach dem gleichen Prinzip können Bewegungssensoren für unterschiedliche Anforderungen genutzt werden. Während der Bürozeiten garantieren sie, dass das Licht sowie die Lüftung automatisch eingeschaltet wird, wenn jemand den Raum betritt. In der Nacht sind sie Teil des Sicherheitssystems und schlagen Alarm, wenn Unberechtigte im Gebäude sind. Eine flexible Software erlaubt die Programmierung beliebig vieler  solcher Event-orientierten Szenarien. So kann etwa in einem Luxushotel automatisch eine spezielle «VIP-Handlung» mit dezentem Licht und dem Sender CNN im Fernseher gestartet werden, sobald der Business-Gast mit seinem Schlüssel die Tür öffnet. Wenn das Reinigungspersonal das gleiche Schloss bedient, werden dagegen alle Lichter voll aufgedreht, damit das Zimmer optimal geputzt werden kann. Dies ist nicht nur praktisch, sondern spart ganz konkret Geld ein. So lassen sich die Stromkosten eines Gebäudes durch eine optimierte Steuerung um bis zu 40 Prozent senken, weil Klimaanlagen, Licht, TV oder Hi-Fi automatisch abgeschaltet werden, wenn die Räume unbenutzt sind.


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 Zudem ist bei grösseren Projekten durch die zentrale Steuerung massiv weniger Personal im Betrieb notwendig. Diese Optimierung setzte mivune bereits mehrfach in Objekten um, so zum Beispiel in einer grossen deutschen Event-Halle. Wo zuvor vier Techniker mit der Betreuung der verschiedenen Einzelsysteme beschäftigt waren, ist heute nur noch einer für die gesamte Gebäudesteuerung verantwortlich. Die Investition in eine neue Software zahlt sich so schnell aus. von der Planung bis zum Betrieb mivune bringt als zentrales Hirn aber nicht nur für die Betreiber und die Nutzer von Gebäuden Einsparungen und grössere Flexibilität. Das System deckt den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab und setzt schon in der Planungsphase an – um beim Bild des Organismus zu bleiben, also bereits vor der Geburt. Die digitalen CAD-Pläne des Architekten können für die Programmierung direkt übernommen und die jeweiligen Architekturobjekte automatisiert in Steuerungsobjekte übersetzt werden. Bis jetzt war dies eine aufwendige – und wenn die Zahl der einzelnen Befehle für die Steuerung eines Bürogebäudes, Hotels oder Wohnhauses in die Hunderttausende geht – auch sehr fehleranfällige Handarbeit. Der mivune-Ansatz vereinfacht zudem die eigentlichen Planungsarbeiten, denn die erzeugten Steuerungsobjekte sind generisch. Das heisst, sie bezeichnen nur die Endfunktion und nicht die Technologie oder das benutzte Gerät. Der Elektroplaner kann also arbeiten, ohne sich bereits für einen Hersteller entscheiden zu müssen. Diese Wahl muss erst getroffen werden, wenn die eigentliche Installation ansteht. Auch ein kurzfristiger Wechsel zieht dabei keinen zusätzlichen Aufwand nach sich. Erleichtert wird auch die Arbeit des ausführenden Installateurs. Er muss nur noch das mivune-Hirn verstehen und parametrieren. In der Praxis heisst dies, dass eine Installationsfirma sämtliche markt-relevanten Gerätesysteme anbieten kann, ohne dass sie speziell ausgebildetes Personal für jedes einzelne benötigt, da die Steuerung der Einzelsysteme ja automatisch funktioniert. mivune steuert sie ähnlich an wie die Treiber den Drucker und Scanner des PC. Zudem müssen durch die Vernetzung der Sensorik mit verschiedenen Effektorgeräten erheblich weniger Kabel verlegt werden.

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Die mivune-Bedienoberfläche ist zurückhaltend und bewusst nicht designt. Hier kann jeder sein eigenes CD einbringen


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Weniger Bruchstellen, weniger Fehler Die Abdeckung des ganzen Prozesses von den Architekturplänen bis zum Betrieb in einem System beseitigt an mehreren Stellen Ablaufbrüche. Bis anhin waren an jeder Schnittstelle vom Auftraggeber über den Architekten, den Elektroplaner und den Installateur bis zum Betreiber manuelle Zwischenschritte nötig. Und auch kommende Technologien lassen sich dank des systemunabhängigen Ansatzes ebenso problemlos in eine Installation einbinden wie bestehende Komponenten. Die ganze Anlage bleibt dadurch, unabhängig von Entwicklungen und Trends, langfristig zukunftsfähig. Alle Investition sind geschützt. Möglich wird dieses hohe Mass an Flexibilität durch die überlegte Architektur. mivune baut auf plattformunab-  hängige Java-Applikationen, die nur auf einem zentralen Server installiert werden. Als Kontrollgerät kann jeder Computer vom Mac über Windows-Geräte bis zum Blackberry oder iPhone genutzt werden. Es wird nur ein normaler Webbrowser benötigt. Die Visualisierung ist dabei ebenso frei wählbar, denn sie beruht auf der Standard-Webtechnologie Hypertext Markup Language (HTML). Jeder Webmaster

kann dadurch das Look-and-Feel der Oberfläche ohne besonderen Aufwand an das Corporate Design (CD) des Gebäudebetreibers anpassen oder auch speziell angepasste Website-Versionen für Geräte mit kleineren Bildschirmen erstellen. Das Credo, das Thomas Theurer in der mivuneEntwicklung konsequent verfolgt, heisst «Reduce to the max»: Die Logik baut auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner auf, um auf allen Ebenen eine möglichst grosse Flexibilität zu ermöglichen. Exponentiell steigender Bedarf Im Gegensatz zu früheren Versuchen in der computergesteuerten Gebäudeautomation ist mivune mehr als nur eine faszinierende Technikspielerei. «Wir bieten zwar auch alle Gadgets für die Tech-Freaks. Unser System ist aber vor allem eine im grossen Stil praxiserprobte Business-Lösung», betont Thomas Theurer. Die im letzten Jahr in mehreren Hotels in Dubai von ihm geplanten und installierten Anlagen laufen fehlerfrei und haben bereits neue Aufträge nach sich gezogen. Der dortige Markt reagiert besonders positiv auf Technologien, die dem Nutzer ein Höchstmass an Luxus 


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 versprechen und zudem, sozusagen als Nebenprodukt, umweltfreundlich und ressourcensparend sind. Nachhaltigkeit haben sich zum Beispiel Grossprojekte wie Masdar City in Abu Dhabi auf ihre Fahnen geschrieben. Die Öko-Wüstenstadt ist auf dem besten Weg, in Sachen Umweltverträglichkeit neue Standards zu setzen. Dementsprechend gross ist der Bedarf an fortschrittlichen Technologien. Der neue Werbefilm von mivune spielt ganz bewusst mit den Klischees am Arabischen Golf  (s. Bilder): Ein erfolgreicher Geschäftsmann kann nicht nur seine Wohnung, sondern auch sein komplettes Büro mit mivune-Software vom iPhone aus steuern. Anstatt mit Limousine und Chauffeur fährt er im Anzug mit dem Jetski zur Arbeit. Vor der Skyline von Dubai ruft er auf dem iPhoneTouchscreen Grundrisse ab und bedient Licht und andere Verbraucher. Die Handlung wirkt provokant und futuristisch, doch von der Wirklichkeit ist sie nur noch wenige Schritte entfernt. Man muss nicht dem Geheimdienst Ihrer Majestät angehören, um von jedem beliebigen Ort aus Befehle abzusetzen. Satelliten stehen heute jedem zur Verfügung, der seine Mobilfunkrechnung bezahlt. So einfach kann Hightech zum Allgemeingut werden.

In Europa steigt gerade im Geschäftsumfeld der Bedarf an intelligenten Haussteuerungslösungen exponentiell an. Auf der einen Seite zwingen die steigenden Preise und staatliche Auflagen zu einem effizienteren Umgang mit Energie. Ein Stromsparpotenzial von bis zu 40 Prozent wird so zum entscheidenden Differenzierungsfaktor. Auf der anderen Seite wachsen die Sicherheitsanforderungen und -bedürfnisse vor allem in öffentlichen Gebäuden stetig an. Eine einzige, zentrale Steuerung vereinfacht das Management der Security markant. Wie Thomas Theurer anmerkt, ist auch die Fernwartung von Gebäudeanlagen eine Pflichtanforderung für ein gut funktionierendes Facility Management: «Unser Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir alle bisherigen Einzelsysteme in einer zentralen Fernwartung konsolidieren können.» Alles spricht dafür, dass sich Hausautomationssysteme auch in Wohngebäuden immer mehr durchsetzen werden. Die gezielte Steuerung, die bessere Bedienbarkeit und leichte Wartung tragen zur breiten Akzeptanz bei. Nicht nur im verwalteten Mehrfamilienhaus, auch im Eigenheim können das Plus an Komfort und das hohe Potenzial an Energieersparnis problemlos erreicht werden.


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Das iPhone erobert den Geschäftsalltag Während im Business-Umfeld Effizienz- und Flexibilitätsgewinne im Zentrum stehen, ist für Private der Komfort und das futuristische Lebensgefühl entscheidend. Diese Trennlinie verwischt in letzter Zeit aber immer mehr. Das iPhone hat im Privatleben einen Bedienungsspass gebracht, den man auch im Geschäftsleben immer weniger missen will. In einer modernen Oberklasse-Limousine stecken heute mehrere Hundert Sensoren, von der Bremskontrolle über Abstandmesser bis zum dynamischen Scheinwerfersystem, welche einem den Alltag erleichtern. Wer dem BusinessAnwender in einem Gebäude ähnliche Bequemlichkeiten bieten kann, verschafft sich einen Marktvorteil. Schlüsselgesteuerte Szenarien machen für ein Hotel den vielleicht entscheidenden Unterschied gegenüber der Konkurrenz aus. Event-Gebäude, die ihre Elektronik problemlos an unterschiedlichste Bedürfnisse anpassen können, werden für mehr Veranstalter interessant. Bürohäuser, die für ihre Benutzer Licht und Klima immer passend regulieren, sind attraktivere Arbeitsorte. Vieles, was noch wie Science-Fiction wirkt, wird mit mivune bereits Realität.   mivune Seite 128

Mivune – Der Film Die Vernetzung der gesamten Gebäudesteuerung in einem zentralen System macht Szenarien möglich, die bisher James Bond vorbehalten waren. Vom angenehmen Aufwachen mit individuell programmierter Musik, Sonnenlicht, das kontrolliert das Zimmer flutet, und dem in der Küche wartenden, frischen Kaffee über die technische Bereitstellung des Konferenzraums während der Fahrt zur Arbeit bis hin zum ferngesteuerten Lichtdimmen beim romantischen Têteà-Tête. Der neue, in Dubai gedrehte mivune-Trailer (s. Bilder) lässt keine Wünsche offen. Die Überzeichnung dessen, was in unserem Alltag alles möglich werden könnte, ist mehr als ein ironisches Augenzwinkern. Sie ist der Blick auf die Zukunft, die bereits begonnen hat. − www.mivune.ch


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Wo der Investor König ist − Warum Hotelimmobilien gute Renditeaussichten bieten Text: Christine Marie Oppelt Grafik: Halter Entwicklungen

Auch in schwierigen Zeiten trotzt die Schweizer Hotellerie der Krise. Besonders in exponierten Stadtlagen sind die Belegungszahlen noch immer zufriedenstellend. Für Investoren bieten sich darum nach wie vor hohe Renditechancen. Die passenden Vertragspartner sucht der Immobilienentwickler bereits in einem sehr frühen Stadium und gibt die gesicherten Bedingungen dann an den Käufer weiter. Wenn ausländische Investoren in den Schweizer Hotelmarkt einsteigen, ist es den Medien immer eine Schlagzeile wert. Das Andermatt-Projekt des Ägypters Samih Sawiris füllte schon mehr als eine Titelseite, und der Abschluss der Renovierungsarbeiten im Château Gütsch hoch über Luzern, die der russische Milliardär Alexander Lebedev möglich machte, wird sehnsüchtig erwartet. Doch so spektakulär muss es gar nicht sein. Die Assetklasse Hotel ist trotz schwieriger Wirtschaftslage immer noch eine gesuchte Anlageform.

Auch wenn die Belegungszahlen vielerorts kontinuierlich schrumpften, in der Schweiz hat sich dieser Trend nicht durchsetzen können. Die Hotellerie-Gesamteinnahmen machen derzeit rund fünf Prozent des Bruttoinlandprodukts und über acht Prozent der Exporteinnahmen aus. Stadthotels in guten Lagen versprechen in der Schweiz nicht nur den Risikobereiten beste Renditechancen, sondern stossen auch bei konservativen Anlegern auf Interesse. Gerade in Zeiten schwächelnder Büroimmobilienmärkte bietet die Hotelimmobilie eine gute Alternative zur Diversifizierung der Portfolio-Struktur. Hotel-Investments überzeugen mit lang laufenden Pachtverträgen, nur einem einzigen Mieter und geringen Instandhaltungskosten, da diese weitgehend vom Pächter getragen werden. Der Verwaltungsaufwand bleibt so auch bei grossen Investment-Volumina relativ gering. Gute Aussichten für städtische lagen «In den Schweizer Städten gibt es genügend Hotels, aber die Qualität stimmt nicht», sagt Markus Mettler, Geschäftsführer von Halter Entwicklungen. Eine Strukturbereinigung, die kleine Hotels mit 30 bis 40 Zimmern und Renovationsstau langsam aus den Zentrumslagen verdrängt, hätte längst eingesetzt. Solche Hotels könnten nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Wichtig seien Reservierungssysteme, die im Internet abgefragt werden könnten. «Über die Hälfte aller Buchungen bei internationalen Hotel-Brands werden heute über diese Kundenbindungsinstrumente getätigt», erzählt Mettler weiter, «gerade im Businessbereich.» Bei Halter stecken nicht weniger als fünf Hotelprojekte in der Pipeline, alle in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Eines ist die Zentrumsüberbauung Archhöfe in Winterthur. In dieser Mix-use-Immobilie ist auch ein Hotel als Ergänzungsnutzung geplant. In zentraler Lage vis-à-vis dem Bahnhof bietet es eine ansprechende Architektur und ein niveauvolles Geschäfts- und Businessumfeld. In Schlieren –  keine zehn Kilometer vom Stadtzentrum Zürich entfernt – wird in den nächsten 15 Jahren auf einer Industriebrache, dem Färbi-Areal, ein ganzes Quartier entstehen. Auf dem ersten Baufeld wurde amRietpark (s. Seite 17) bereits fertiggestellt. Beim nächsten Entwicklungsschritt wird mit Amedia Hotels ein Haus im 3-Sterne-Bereich dabei sein, der Vorstadtlage angepasst. Die Besonderheiten des Baupro-


99

1

Vertragsstruktur einer Hotelimmobilie

Investor

tritt in Mietvertrag ein

Entwickler

Mietvertrag

Franchisegeber – er überträgt den Hotel-Brand

Franchisevertrag

Mieter = Hotelbetreiber = Franchisenehmer

jekts Hard Turm Park und dessen Hochhauses (s. Seite 49)  lockte gleich zwei Hotelbetreiber an den Vertragstisch: Die Arabella Hotelbetriebe AG kommt mit einem 4-SterneSheraton-Haus, die junge, designorientierte Hamburger Hotelgruppe 25hours will ihr erstes Schweizer 3-Sterne-Hotel etablieren. Schliesslich ist man sich mit einem Mieter über einen weiteren attraktiven Standort in Bern einig. Dort entsteht in den nächsten Jahren das Projekt «Europaplatz –  Begegnen und Bewegen» (s. Seite 76), in dem auch ein Hotel untergebracht sein wird. Die exzellente Erschliessung an der Nationalstrasse, nahe Bahnhof und Tramstation, sowie das benachbarte Departement für auswärtige Angelegenheiten sind ausgewiesene Standortvorteile. Verträge bieten sicherheit Auch Mieter müssen sich qualifizieren. Nur wer Bonität, Sicherheiten und Erfahrung nachweisen kann, kommt in die Auswahl. Schliesslich trägt der Hotelbetreiber laut Mietvertrag alle Nebenkosten selbst und ist zu Rückstellungen für mögliche Instandhaltungen verpflichtet. Die Betreiberfirma macht sich auch damit attraktiv, dass sie den besten HotelBrand und damit ein internationales Buchungssystem mit ins Boot holt. Je bekannter der Name, desto grösser ist die Aussicht auf den Erfolg eines Hotels. Ein Franchisevertrag kann also durchaus eine Bedingung sein, die der Immobilienentwickler an den zukünftigen Mieter stellt. Dafür

1 Der Entwickler und der Hotelbetreiber schliessen den Mietvertrag ab, der Investor steigt später in das Vertragsverhältnis ein

muss dieser keinerlei Investitionen tragen und bekommt dennoch eine nach seinen Standards und Designvorgaben fertig ausgebaute Immobilie gestellt. Hat der Entwickler das Päckchen geschnürt, kann der Investor einsteigen. Er darf mit mindestens auf die nächsten zehn, vielleicht sogar zwanzig Jahre gesicherten Konditionen und einer Nettorendite von um die fünf Prozent rechnen. «Der Pachtvertrag ist nicht immer selbstverständlich. Viele Hotelbetreiber wollen heute lieber Managementverträge abschliessen, mit denen sie das Risiko einer Fehlbewirtschaftung an den Investor weitergeben können. Um das optimale Modell zu definieren, gilt es, Entwicklungsprojekte sauber zu analysieren und Hotels nur in geeigneten Lagen in die Planung mit einzubeziehen. Hier zahlt sich eine gute Vorarbeit aus», erklärt Markus Mettler. Ein sattelfestes Angebot ist wichtig, will man einen Investor überzeugen. Oft sind institutionelle Anleger gebrannte Kinder, denn in ihren Recovery-Abteilungen schmoren so manche mit den Jahren unwirtschaftlich gewordene Hotelbetriebe. Die Schweizer Hotellerie ist ein Verdrängungsmarkt, in dem nur die Besten ihren Platz behaupten können. Standortanalysen, gezieltes Marketing und Controlling sind die Eckpfeiler, auf die eine Erfolgsstory gebaut wird. Das Fundament ist selbst gegen harte Schläge gefeit, wenn die Entwickler gute Arbeit geleistet haben.   Halter Entwicklungen Seite 108


100  Komplex  2010 Finanzen

kollektive Kapital-  Anlagen

Im konkreten Einzelfall ist zu prüfen, welches der Anlagevehikel den Interessen der Anleger und des Anbieters am besten entspricht. Erfahrungsgemäss sind für die Anleger vor allem die hier dargestellten Kriterien Aufsicht, Mitwirkungsrechte der Anleger, Transparenz, Risikoverteilungsvorschriften sowie IPO-Fähigkeit von grosser Bedeutung.

− Neue Möglichkeiten für Promotoren und Anleger

Aufsicht Der vertragliche Immobilienfonds für qualifizierte Anleger, die Immobilien-SICAV für qualifizierte Anleger und die KGK werden vom Kollektivanlagegesetz (KAG) erfasst und unterstehen damit der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Die Immobiliengesellschaft (AG) für qualifizierte Anleger untersteht demgegenüber nicht dem KAG und damit auch nicht der Aufsicht der Finma.

Text: Stefan Pfister, Dr. Reto Schumacher

Das am 1. Januar 2007 in Kraft getretene Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen erweitert den Kreis von Anlagevehikeln, die in Immobilien investieren können. Seither stehen den Anbietern und Anlegern neben der Immobiliengesellschaft, der Immobilien-Anlagestiftung und dem vertraglichen Immobilienfonds auch die Immobilien-SICAV und die Kommanditgesellschaft für kollektive Kapitalanlagen zur Verfügung. Aufgrund des erweiterten Kreises von Immobilien-Anlagevehikeln bekunden vor allem Promotoren und qualifizierte Anleger Interesse, ihre Anlagevehikel zu überprüfen oder ein geeignetes Gefäss für Investitionen im Immobilienbereich zu bestimmen. Die neuen gesetzlichen Grundlagen ermöglichen es aber auch, spezifischer auf die Bedürfnisse der Investorenseite einzugehen und die Gefässstruktur optimal auf die jeweilige Strategie abzugleichen.

Mitwirkungsrechte Im Gegensatz zur Immobilien-SICAV haben die Anleger beim vertraglichen Immobilienfonds keine Mitwirkungsrechte bei der Verwaltung des Anlagefonds. Diese reine Fremdverwaltung erhöht das Schutzbedürfnis der Anleger und rechtfertigt das sehr hohe Niveau des Anlegerschutzes. Bei der Immobilien-SICAV haben die Unternehmeraktionäre und Anlegeraktionäre grundsätzlich die gleichen Rechte. Bei den Vorschriften über die Stellung der Anleger gelten die gleichen Bestimmungen wie für die Anleger von vertraglichen Anlagefonds. Jeder Aktionär hat ein Stimmrecht an der Generalversammlung. Promotoren von Private Label Fonds, denen keine eigene Infrastruktur für die Verwaltung zur Verfügung steht, können bei der Ausgestaltung als Immobilien-SICAV mehr Verantwortung übernehmen. Der Promotor darf sich in den Verwaltungsrat wählen lassen, der aufsichts- und zivilrechtlich für das Immobilienvehikel verantwortlich ist. Bei der KGK sieht das KAG, abgesehen von der Bestimmung, wonach die Komplementäre über den Ein- und Austritt von Kommanditären entscheiden können, keine Möglichkeit vor, die beiden Gesellschafterkategorien bei Gesellschafterbeschlüssen unterschiedlich zu behandeln. Bei der Immobiliengesellschaft (AG) haben die Anleger die Mitwirkungsrechte gemäss Aktienrecht, welche durchwegs im Zusammenhang mit der Generalversammlung stehen. Im 


101

1

Vertraglicher Immobi­lienfonds für

2

Immobilien-SICAV für qualifizierte Anleger

qualifizierte Anleger Bei einem vertraglichen Immobilien-

Die Investmentgesellschaft mit varia-

fonds ist das Rechtsverhältnis zwischen

blem Kapital (SICAV) ist eine an die

den Anlegern und der Fondsleitung

AG angelehnte juristische Person. Das

sowie der Depotbank im sogenannten

KAG enthält jedoch für die SICAV keine

Kollektivanlagevertrag geregelt. Der ver-

Bestimmung, wonach bei Fehlen einer

tragliche Immobilienfonds muss zwin-

Regelung im KAG die Bestimmungen

gend von einer Fondsleitung verwaltet

über die AG zur Anwendung kommen.

werden, deren Aufgabe darin besteht,

Die SICAV hat drei Organe, nämlich die

den Anlagefonds selbstständig und

Generalversammlung, den Verwaltungs-

in eigenem Namen zu verwalten. Die

rat und eine von der Finma anerkannte

Fondsleitung ist eine Aktiengesellschaft,

Prüfgesellschaft. Die Aktien einer SICAV

deren Hauptzweck die Ausübung des

sind unterteilt in Anlegeraktien und

Fondsgeschäfts ist. Mit der Zeichnung

Unternehmeraktien. Das Gesamtver-

von Fondsanteilen erwirbt der

mögen der SICAV ist unterteilt in das

Anleger gegenüber der Fondsleitung

Teilvermögen der Unternehmeraktionäre

einen Anspruch auf Beteiligung am

sowie ein oder mehrere Teilvermögen

Vermögen und Ertrag des Anlagefonds.

der Anlegeraktionäre.

3

KgK – kommanditgesellschaft für kollektive Kapitalanlagen

4

Immobiliengesellschaft (AG) für qualifizierte anleger

Bei der KGK handelt es sich zwar nicht

Die Immobiliengesellschaft für qualifi-

um eine juristische Person, sie ist

zierte Anleger in der Form einer Aktien-

jedoch wie eine solche verselbstständigt

gesellschaft untersteht nicht dem KAG,

und als Personengesellschaft hand-

wenn an ihr ausschliesslich qualifizierte

lungsfähig, prozessfähig und betrei-

Anleger beteiligt sind, die Aktien auf

bungsfähig. Im Innenverhältnis stellt

den Namen lauten und eine anerkannte

die KGK eine Gesamthandschaft unter

Revisionsstelle der Aufsichtsbehörde

den Gesellschaftern dar. Diese setzen

jährlich den Nachweis über die Einhal-

sich zusammen aus mindestens einem

tung dieser Voraussetzungen erbringt.

unbeschränkt haftenden Komplementär

Diese Immobiliengesellschaft wird

und den Kommanditären (Investoren).

primär durch die Vorschriften des

Komplementäre müssen schweizerische

Aktienrechts geregelt. Dementsprechend

AGs sein, die nur in einer einzigen

verfügt die Immobiliengesellschaft (AG)

KGK als Komplementär tätig sein

über drei Organe, nämlich die General-

dürfen. Kommanditäre müssen zwin-

versammlung, den Verwaltungsrat und

gend qualifizierte Anleger sein.

gegebenenfalls die Revisionsstelle.


102  Komplex  2010 Finanzen

 Zentrum befinden sich das Stimmrecht als Aktionär sowie die weiteren Rechte, die die Ausübung des Stimmrechts erst ermöglichen. Transparenz Die Leitung von Fonds und SICAV müssen für jeden vertraglichen Immobilienfonds und jede Immobilien-SICAV einen Prospekt und einen vereinfachten Prospekt mit einem gesetzlich festgelegten Mindestinhalt veröffentlichen. Besteht der Anlegerkreis ausschliesslich aus qualifizierten Anlegern, kann von dieser Pflicht befreit werden. Anders als die SICAV muss die KGK kein Anlagereglement erstellen. Die Anlagerichtlinien sind vielmehr Teil des Gesellschaftsvertrags und vor allem des Prospekts. Es gibt auch bei der Immobiliengesellschaft (AG) Transparenzvorschriften zu beachten, namentlich das Recht der Aktionäre auf Einsicht in das GV-Protokoll, das Recht auf Einsicht in den Geschäftsbericht sowie das Auskunftsrecht der Aktionäre über die Angelegenheiten der Gesellschaft. Im Vergleich zu den anderen Anlagevehikeln ist die Transparenz jedoch praktisch inexistent. Risikoverteilung Die Anlagen der vertraglichen Immobilienfonds und Immobilien-SICAV müssen nach Objekten, Nutzungsart, Alter, Bausubstanz und Lage verteilt werden und mindestens zehn Grundstücke umfassen. Der Verkehrswert eines Grundstücks darf nicht mehr als 25 Prozent des Fondsvermögens betragen. Grundstücke von Immobilienfonds dürfen verpfändet werden, wobei die Belastung im Durchschnitt aller Grundstücke  50 Prozent des Verkehrswerts nicht übersteigen darf. Besteht der Anlegerkreis ausschliesslich aus qualifizierten Anlegern, kann die Finma von bestimmten Risikoverteilungs- und Fremdkapitalanteilsvorschriften befreien. Die KGK kann Anlagen in Risikokapital, Bau- und Immobilienprojekte oder alternative Anlagen tätigen. Risikoverteilungsvorschriften bestehen keine. Auch Fremdkapitalanteilsvorschriften gibt es nicht. Das Gesetzt sieht explizit vor, dass die Finanzierung über Fremdkapital erfolgen kann. Die Immobiliengesellschaft (AG) untersteht mit Ausnahme von Kapitalverlust und Überschuldung keinen Risikoverteilungs- und Fremdkapitalanteilsvorschriften.

Ipo-Fähigkeit Der vertragliche Immobilienfonds und die ImmobilienSICAV für qualifizierte Anleger lassen sich nicht direkt an die Börse bringen. Der Anlegerkreis lässt sich jedoch mittels Anpassung des Fondsvertrags bzw. der Statuten und des Anlagereglements auf Publikumsanleger erweitern. Bei der Öffnung für Publikumsanleger müssen der Fondsvertrag bzw. die Statuten und das Anlagereglement dahingehend abgeändert werden, dass die für den vertraglichen Immobilienfonds und die SICAV für qualifizierte Anleger gesetzlich gewährten Befreiungen aufgehoben werden. Anschliessend kann die Börsenkotierung erfolgen. Durch die Börsenkotierung wird für den Anleger des vertraglichen Immobilienfonds und der Immobilien-SICAV die Liquidität erhöht, sodass er nach dem Börsengang aus dem Immobilienvehikel aussteigen kann, ohne eine Kündigungsfrist abwarten zu müssen. Zudem kann der Anleger durch den Verkauf an der Börse allenfalls von einer Prämie profitieren. Die KGK ist nicht IPO-fähig. Für ein IPO ist die KGK in eine IPO-fähige Rechtsform umzuwandeln, die sich dann an der Börse kotieren lässt. Mittels Statutenanpassung lässt sich bei der Immobiliengesellschaft (AG) der Anlegerkreis auf Publikumsanleger erweitern. Anschliessend kann die Börsenkotierung unter Beachtung des Börsenrechts erfolgen. Flexibilität für promotoren und anleger Beim vertraglichen Immobilienfonds, der ImmobilienSICAV und der KGK kann die Finma von bestimmten Vorschriften des KAG ganz oder teilweise befreien, soweit sich diese Vehikel ausschliesslich an qualifizierte Anleger richten und der Schutzzweck des KAG dadurch nicht beeinträchtigt wird. Dadurch besteht für Promotoren und qualifizierte Anleger bezüglich dieser Immobilien-Anlagevehikel eine grosse Flexibilität, um den Bedürfnissen sowohl der Initianten, des Marktes als auch der Investoren gerecht zu werden. Die Immobiliengesellschaft (AG) steht demgegenüber Promotoren und Anlegern offen, welche kein reguliertes Anlagevehikel wünschen. Mit ihr bietet sich den Anlegern ein altbewährtes Anlagevehikel, welches sich im Rahmen des Aktienrechts ebenfalls flexibel ausgestalten lässt. − www.kpmg.ch


s gla er Fib us ea l채g Be

www.swissfiber.com


Mit erfahrener und professioneller

K REATIVITÄT sicher ans Ziel

Das Gestaltungsteam der Südostschweiz Print ist über die neuesten Trends im Kommunikationsdesign bestens orientiert. Zur täglichen Arbeit gehören Kreativlösungen in den Bereichen Konzeption, Entwurf, Typografie, Illustration, Fotografie, Bildbearbeitung, Technik und Produktion. Die erfahrenen Profis des grafischen Kompetenzzentrums bringen Werbebotschaften neu ins Rollen und sicher ans Ziel. Mehr Informationen unter: Telefon +41 (0) 81 255 52 52.

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Komplex  2010  105

Service − Die Halter-Gruppe: Vier Stammbereiche der Bau- und Immobilienindustrie, Beteiligungen an vier Technologieunternehmen

108

Halter Entwicklungen

122

Swissfiber Der Bauzulieferer beweist,

Spezialisten realisieren erst-

dass die Einsatzmöglichkei­ten

klassige Projekte – von der

von Fiberglas im Bauwe­sen

Vision bis zur Umsetzung

schier unerschöpflich sind

112

126

Halter Generalunternehmung

aizo

Eines der ersten Produkte

Verschiedene Kompetenz-

des Technologie-Start-ups ist

zentren machen die Unter-

ein Chip, der Strom spart

nehmenseinheit zur Ge-

und gleichzeitig ein hohes

samtleisterin der Zukunft

Mass an Komfort bietet

116

128

Vermarktung, Beratung

Das Betriebssystem für

und strategisches Facility

Gebäudetechnik kann jede

Management als Dienst-

Software steuern, unab-

leistungsschwerpunkte

hängig von ihrem Hersteller

120

130

Das Handwerksunternehmen

Der CO2-freie Gebäudebetrieb

bietet Umbau, Sanierung,

ist das Ziel der verschie-

Koordination und Bauleitung

denen Produktinnovationen

Halter Immobilien

Halter Bauservice

mivune

BS2


106  Komplex  2010 Halter Unternehmungen

HALTER unternehmungen Die Dachorganisation ist die zentrale Steuereinheit der gesamten Unternehmensgruppe. Deren Ursprungsgeschäft bilden Bau- und Immobiliendienstleistungen für den gesamten deutschsprachigen Schweizer Markt. Mit Halter Entwicklungen, der Halter Generalunternehmung und Halter Immobilien agieren drei eigenständig operierende Firmen, die in ihren Disziplinen zu den führenden Anbietern der Branche zählen. Der Halter Bauservice ist nach dem Verkauf der Bauunternehmung und der Gerüstfirma Schärer Blitzgerüst im Jahr 2008 die letzte handwerklich geprägte Einheit der Gruppe. Dank ihrer hohen Serviceorientierung und Zuverlässigkeit behauptet sie sich seit über 20 Jahren erfolgreich auf dem Markt.

1

Personalbestand ca. 180 Mitarbeitende Konsolidierter budgetierter Umsatz 2010 500 – 600 Mio. CHF Tätigkeit Zentrale Steuereinheit für die Kernbereiche der Halter-Unternehmens1 Der Architektur verpflichtet: Die Sitzecke im Empfangsbereich von Halter Unternehmungen an der Hardturmstrasse 134

gruppe und Träger der Beteiligungen in den Betrieben der Bauzulieferindustrie und Bautechnologie


107

Die einzelnen Unternehmungen agieren unabhängig voneinander, können aber auch auf das Know-how der gesamten Gruppe zurückgreifen. Der Aufbau von Kompetenzzentren sowie einer modernen Kommunikationsplattform gewährleistet, dass das breit gestützte Wissen von allen Geschäftseinheiten genutzt wird. Dies schlägt sich insbesondere in den zahlreichen Forschungsprojekten nieder, die Halter  Unternehmungen gemeinsam mit verschiedenen Schweizer Hochschulen und diversen Projektpartnern vorantreibt. Einige dieser Projekte werden von der Förderagentur für Innovation des Bundes (KTI) unterstützt. In vier Beteiligungsfirmen bündelt sich das Engagement der Halter-Gruppe im Technologiebereich. Das Ziel hier ist die Bereitstellung von neuen Konzepten

für die Bau- und Immobilienbranche. Alle Anstrengungen gelten wirtschaftlichen Lösungen, die den Energieverbrauch im Immobilienbereich senken und gleichzeitig den Komfort und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen sollen. aizo bietet mit digitalSTROM ein universelles Energiesystem an, mit dem sich  u. a. die Technologien der Firmen mivune und BS2 steuern lassen. Der Bauzulieferer swissfiber setzt den Werkstoff Fiberglas für Fassaden, aber auch für tragende Elemente von Brücken, Stegen oder Schallschutzwänden ein. Mit dem Engagement im Technologiebereich kann sich die Halter-Gruppe in ihren angestammten Unternehmensbereichen mit neuartigen Konzepten von Mitbewerbern differenzieren. Die 92-jährige Traditionsfirma setzt dabei konsequent auf Innovation.

Verwaltungsrat

Stefan Wehner

Erweiterte Gruppenleitung

Balz Halter

Geschäftsführer

Lukas Widmer

Verwaltungsratspräsident

Halter Generalunternehmung

Leiter Kommunikation

T +41 (0)44 434 24 02

T +41 (0)44 438 28 82

T +41 (0)44 434 24 07

b.halter @ halter-unternehmungen.ch

s.wehner @ halter-unternehmungen.ch

l.widmer @ halter-unternehmungen.ch

Roger Dettwiler

Roger Nef

Andreas Hänni

Verwaltungsrat

Geschäftsführer Halter Immobilien

Leiter ICT

T +41 (0)44 434 24 03

T +41 (0)44 434 24 75

T +41 (0)44 445 99 51

r.dettwiler @ halter-unternehmungen.ch

r.nef @ halter-unternehmungen.ch

a.haenni @ halter-unternehmungen.ch

Gruppenleitung

Michel Kempter

Adresse

Markus Mettler

Leiter Akquisition

Halter Unternehmungen

Vorsitz, Geschäftsführer

T +41 (0)44 438 28 49

Hardturmstrasse 134

Halter Entwicklungen

m.kempter @ halter-unternehmungen.ch

CH – 8005 Zürich

T +41 (0)44 438 28 13 m.mettler@ halter-unternehmungen.ch

Halter Unternehmungen Halter Entwicklungen Halter Generalunternehmung Halter Immobilien Halter Bauservice

Halter Beteiligungen swissfiber aizo mivune BS2

T +41 (0)44 434 24 00 Martin Trepp

F +41 (0)44 434 24 01

Leiter Finanzen

www.halter-unternehmungen.ch

T +41 (0)44 434 24 11 m.trepp@halter-unternehmungen.ch


108  Komplex  2010 Halter Entwicklungen

Halter Entwicklungen Der Projektentwickler fungiert als Vermittler zwischen Grundeigentümern und Immobilieninvestoren. Letztere sind Kunden, welche in der Regel die Immobilienentwicklung nicht als ihre Kernkompetenz ansehen und deshalb keine Vorleistungen für Immobilienprojekte aufbringen. Hier betätigt sich  Halter Entwicklungen. Mit dem gezielten Einsatz von Risikokapital, Fachwissen und erfahrenen Mitarbeitenden wird die Umwandlung von ungenutzten Grundstücken oder Arealen zu Orten mit werthaltiger Nutzung möglich. Dabei sehen die Entwicklerinnen und Entwickler ihre Aufgabe darin, Visionen umzusetzen. Mit Weitsicht, Kreativität und grossem Fachwissen konkretisieren sie die Ideen der

Projektpartner und realisieren diese konsequent und systematisch. Die Projektleiter übernehmen gegenüber Grundeigentümern und im Interesse von Endinvestoren die Führungsrolle, von der ersten Idee über die Planung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe des Objekts. Flache Strukturen im Unternehmen tragen dazu bei, dass die Projektbeteiligten bereit sind, Verantwortung und Risiko zu tragen. Im Zentrum der Tätigkeit steht der Endnutzer. Das grosse Fachwissen im Bereich des strategischen Marketings und der Vermarktung ermöglicht es Halter Entwicklungen seit vielen Jahren, Projekte erfolgreich zu platzieren. Die Schlieremer Zentrumsüberbauung  parkside oder das Dietiker Limmatfeld sind nur zwei Beispiele. Bei allen

Gebiets- und Projektentwicklungen geht es immer auch um architektonischstädtebauliche Aufwertungen. Ein wichtiger Ansatz für die Entwicklung von Immobilien ist die ganzheitliche Sicht: Von der Grundstücksbeschaffung über die Produktdefinition, die Planung und Realisierung soll bis in die Nutzungsphase hinein ein substanzieller Mehrwert für alle Beteiligten geschaffen werden. Dank eines gut ausgebauten Netzwerks bringt Halter Entwicklungen immer wieder Projekte zur Ausführung, die anfänglich mit grossen Widerständen zu kämpfen hatten – so z. B. die swissporarena auf der Allmend in Luzern, die Archhöfe in Winterthur oder die Überbauung «Europaplatz – Begegnen und Bewegen» in Bern.

Personalbestand

Geschäftsleitung

Ede I. Andràskay

30 Mitarbeitende

Markus Mettler

Leiter Baumanagement

Geschäftsführer

T +41 (0)44 438 28 24

Budgetierter Umsatz 2010

T +41 (0)44 438 28 13

e.andraskay @ halter-entwicklungen.ch

200–250 Mio. CHF

m.mettler @ halter-entwicklungen.ch

Tätigkeit

Michel Kempter

Halter Entwicklungen

Entwicklung und Realisierung von Indus-

Leiter Akquisition

Hardturmstrasse 134

triebrachen, Stadtzentren, Quartieren, in-

T +41 (0)44 438 28 49

CH – 8005 Zürich

nerstädtischen Umnutzungsliegenschaften

m.kempter @ halter-entwicklungen.ch

T +41 (0)44 438 28 88

Marktsegmente

David Naef

Büro, Dienstleistung und Verwaltung,

Leiter Investorenbindung

Adresse

F +41 (0)44 438 28 89

Gewerbe und Industrie, Wohnen,

T +41 (0)44 438 28 45

Hotel, Einkaufszentren, Fachmärkte,

d.naef @ halter-entwicklungen.ch

Bauten des Gesundheitswesens Patrick Senn Marktregion

Leiter Projektentwicklung

Grossstädte und Ballungszentren im

T +41 (0)44 438 28 57

Wirtschaftsraum Deutschschweiz

p.senn @ halter-entwicklungen.ch

www.halter-entwicklungen.ch


109

Am Rietpark, Schlieren

Zentrum, Bassersdorf

Der neue Stadtteil amRietpark erstreckt

Architekten AG, Zürich

Unter Federführung von Halter Ent-

sich über die Grundstücke des Färbi-

Nutzung: 62 Mietwohnungen,

wicklungen erhält Bassersdorf in den

und Geistlich-Areals. Darin integriert

1800 m Geschäftsflächen im EG

nächsten Jahren ein neues Zentrum.

liegt ein Park, der sich als öffentliche

Realisierung: Frühjahr 2011 bis 2013

Zur Planung gehören drei Gebäude, die

2

Anlage auf einer Länge von 600 Metern

sich um den neuen Dorfplatz anordnen.

über beide Areale ausdehnt und das

Wohnhochhaus, Goldschlägiplatz

Das Projekt ist ein weiteres Beispiel

Rietbach-Quartier venetzt. Die angren-

Investition: ca. 41 Mio. CHF

für eine gelungene Public Private Part-

zende städtebauliche Struktur ist Teil

Architektur: GlassX AG, Zürich,

nership (PPP): Drei Investoren –

eines Gesamtkonzepts. Wegführung,

Architektur Dietrich Schwarz, Zürich

die Gemeinde Bassersdorf, die Migros

Signaletik und das Beleuchtungskon-

Nutzung: 83 Mietwohnungen,

und Halter Entwicklungen, die auch

zept werden zwischen Geistlich Immobi-

430 m2 Geschäftsflächen im EG

die Generalplanung übernimmt –

lia als Grundeigentümerin des östlichen

Realisierung: Frühjahr 2011 bis 2013

engagieren sich gemeinsam für das

und Halter Entwicklungen als Initiatorin

Bauvorhaben. Ab dem Jahr 2012 wird

des westlichen Teils abgestimmt. Ent-

Geschäftshaus, Wiesenstrasse

Bassersdorf von einem attraktiven

wicklung, Realisierung und Vermarktung

Investition: ca. 38 Mio. CHF

Einkaufsangebot, darunter auch Coop,

der Baufelder der beiden Gestaltungs-

Architektur: SLIK Architekten GmbH,

mitten im Dorf profitieren.

pläne erfolgen indes weiterhin separat.

Zürich

Bereits bezogen sind die zwei Häuser

Nutzung: 12 600 m2 Geschäftsflächen

Investition: ca. 45 Mio. CHF

der 1. Etappe, ein weiteres Gebäude an

Realisierung: Frühjahr 2011 bis 2012

Architektur: meierpartner architekten,

der Brandstrasse wird derzeit realisiert.

Wetzikon Wohn- und Geschäftszentrum mit Hotel

Nutzung: Verkaufsflächen (1800 m2

Investition: ca. 120 Mio. CHF

Migros, 1200 m2 Coop), Gewerbe,

Geplante Bauetappen:

Architektur: EM2N Architekten AG,

71 Mietwohnungen, Einstellhalle mit

Wohn- und Geschäftshaus,

Zürich

ca. 260 Parkplätzen

Brandstrasse 45 – 49 (A2)

Nutzung: Hotel, Retail-, Freizeit- und

Realisierung: Abstimmung über

Investition: ca. 32 Mio. CHF

Gastroflächen sowie Wohnen

Landverkauf im Juni 2010,

Architektur: Galli & Rudolf

Realisierung: 2012 bis 2015

Realisierung ca. 2011 bis 2013

– www.amrietpark.ch


110  Komplex  2010 Halter Entwicklungen

Limmatfeld, Dietikon

Parkside, Schlieren

Die Entwicklung des Dietiker Limmat-

2. Bauetappe:

Das Wohn- und Geschäftsgebäude

felds schreitet mit grossen Schritten

Wohn- und Geschäftshaus Westhöfe

parkside bildet das Leadprojekt der

voran: Der Erlenhof am Oberwasserkanal

Investition: ca. 55 Mio. CHF

Zentrumsentwicklung Schlieren, die

wurde im letzten Herbst bezogen, seit

Architektur: Krischanitz ZT GmbH,

städtebauliche Vision einer urbanen

Sommer 2009 wird an zwei weiteren

Wien / Zürich

Mitte, welche eine neue Verkehrs-

Gebäuden gebaut: den Westhöfen und

Nutzung: 66 Mietwohnungen,

führung, den Stadtplatz und die Zu-

dem Lindenhof am künftigen Rapid-

2216 m2 Gewerbe, 3090 m2 Büro

sammenführung des Stadtparks be-

platz. Noch in diesem Sommer fällt der

Realisierung: Oktober 2009

inhaltet. Im parkside entstehen neben

Startschuss für den Zedernhof, ein wei-

bis Oktober 2011

einer Migros-Filiale weitere 3300 m2

Das Limmatfeld umfasst 87 000 m2

Wohn- und Geschäftshaus Lindenhof

Erdgeschoss, ca. 1800 m2 Büro- und

und ist in elf Baufelder unterteilt. So

Investition: ca. 70 Mio. CHF

Dienstleistungsflächen im 1. Ober-

entsteht in Dietikon bis 2016 ein neuer

Architektur: Atelier Prof. Hans Kollhoff

geschoss und 99 Mietwohnungen in

Stadtteil mit etwa 1000 Wohnungen

GmbH, Berlin / Rotkreuz

den Geschossen 2 bis 5. Die 2,5- bis

und bis zu 2000 Arbeitsplätzen.

Nutzung: 146 Mietwohnungen,

4,5-Zimmer-Wohnungen sind meist

– www.limmatfeld.ch

1713 m2 Verkauf

zweiseitig orientiert und verfügen in

Realisierung: Oktober 2009

der Regel über Loggien zur Strasse und

Verkaufs- und Gewerbeflächen im

teres Baufeld im Zentrum des Areals.

1. Bauetappe:

bis Oktober 2011

Wohnüberbauung Erlenhof

Balkone zum privaten Innenhof hin. – www.parkside-schlieren.ch

Investition: ca. 45 Mio. CHF

3. Bauetappe:

Architektur: Gigon / Guyer Architekten

Wohn- und Geschäftshaus Zedernhof

Investition: ca. 80 Mio. CHF

AG, Zürich

Investition: ca. 70 Mio. CHF

Architektur: weberbrunner Architekten,

Nutzung: 35 Mietwohnungen und

Architektur: Baumschlager Eberle

Zürich

50 Eigentumswohnungen, Atelier- und

Architekten, Zürich

Nutzung: Verkauf, Gewerbe, Büro,

Dienstleistungsflächen

Nutzung: 136 Mietwohnungen,

Dienstleistung, 99 Mietwohnungen

Realisierung: Januar 2008 bis

Verkauf und Dienstleistung

Realisierung: Sommer 2009 bis

November 2009

Realisierung: 2010 bis 2012

Sommer 2011


111

Hard Turm Park, Zürich

Europaplatz, Bern

In diesem Sommer fällt der Startschuss

1. Bauetappe

Der Europaplatz in Bern gehört zu den

für die Bauarbeiten entlang der Pfingst-

Wohn- und Geschäftshaus

am besten erschlossenen Verkehrs-

weidstrasse, wo mit einer Hofrandbe-

Investition: ca. 140 Mio. CHF

knotenpunkten der Stadt. An dieser

bauung die erste Etappe des Hard Turm

Architektur: ADP Architekten AG, Zürich

spannenden Lage treibt Halter Entwick-

Parks realisiert wird. Als Ankermieterin

Nutzung: 25hours Hotel Company,

lungen das Projekt «Europaplatz –

für das Hofhaus konnte die aufstrebende

126 Wohnungen, Gewerbe- und

Begegnen und Bewegen» voran. Das

Hamburger Hotel-Gruppe 25hours

Geschäftsflächen

Herz der Mischnutzungsüberbauung

gewonnen werden, welche dort ein

Realisierung: Sommer 2010 bis

werden die Gebetsräume von fünf

Boutique-Hotel mit 126 Zimmern, Kon-

Ende 2012

Religionen sein, die in Zusammenarbeit

ferenzräumen und Bar betreiben wird.

mit dem Verein «Haus der Religionen –

Das von den ADP Architekten entwor-

2. Bauetappe

Dialog der Kulturen» eine gemeinsame

fene Gebäude wird über Einkaufs- und

Hochhaus

Plattform für Veranstaltungen bieten

Verpflegungsangebote verfügen, zudem

Investition: ca. 215 Mio. CHF

sollen. Dazu kommen ein Hotel mit

soll es im Hard Turm Park eine Kinder-

Architektur: Gmür & Gschwentner

112 Zimmern, ein Restaurant, Serviced

krippe, einen Kindergarten und ver-

Architekten AG, Zürich

Apartments und Maisonette-Wohnungen,

schiedene Arztpraxen geben. Familien-

Nutzung: Sheraton Hotel, Zürich

frei unterteilbare Büroflächen und

wohnungen und grosszügig bemessene

196 Eigentumswohnungen

ein Grossverteiler mit angegliederten

Freiflächen runden das Angebot ab. Als

Realisierung: voraussichtlich

kleineren Verkaufsflächen.

markantes Element des Areals fungiert

Anfang 2011 bis 2013

– www.europaplatz.ch

Architekten. Dort stehen vom 11. bis

3. und 4. Bauetappe

Investition: ca. 70 Mio. CHF

zum 23. Geschoss exklusive Wohnungen

Wohn- und Geschäftshäuser

Architektur: bauart Architekten und

zwischen 50 und 200 Quadratmetern

Investition: ca. 210 Mio. CHF

Planer AG, Bern,

das Hochhaus von Gmür & Gschwentner

Wohnfläche zum Verkauf. Darunter wird

Nutzung: Wohnen, Gewerbe-

Urbanoffice, Zürich/Amsterdam

ein 4-Sterne-Sheraton-Hotel mit ex-

und Geschäftsflächen

Nutzung: Hotel, Gastronomie, Verkauf,

klusiven Serviceangeboten liegen.

Realisierung: Projektierung / Wettbewerb

Büros, Wohnen, Haus der Religionen

– www.hardturmpark.ch

voraussichtlich 2011, Bezug ca. 2015

Realisierung: Frühjahr 2011 bis 2013


112  Komplex  2010 Halter Generalunternehmung

Halter generalunternehmung Die Generalunternehmung der Halter-Gruppe ist der richtige Partner  für komplexe Bauprojekte. Die mit  80 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 3oo bis 350 Mio. CHF grösste Unternehmenseinheit übernimmt Aufträge als General- oder Totalunternehmerin, beteiligt sich aber auch erfolgreich an Gesamtleistungswettbewerben. Zentral dabei sind die Wahl der richtigen Partner, Seriosität in der Budgetierung und ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Projektbeteiligten. Von einem Generalunternehmer werden heutzutage nicht nur fachliche Kompetenz und eingespielte Prozesse erwartet, seine Aufgabe ist es auch, Bauvorhaben mit innovativen Ideen zu begleiten. Die Halter Generalunterneh-

mung baute in den vergangenen Jahren kontinuierlich ein Kompetenzzentrum auf, welches sich für neue technische Lösungen sowie für wirtschaftliche, ökologische und hochwertige Bauten einsetzt. Sie lässt sich derzeit in Umweltmanagement (ISO 14 001), Sicherheit und Gesundheitsschutz (OHSAS 18 001) zertifizieren. Das Engagement in einem vom Bund geförderten Forschungsprojekt für Fassadenplanung, das mit einer digitalen Kette den Datenfluss von der Planung bis hin zur Produktion auf Basis von Computer Integrated Manufacturing ermöglicht, hat schon jetzt erste Früchte getragen. Die zukunftsweisende Methodik des Building Information Model, kurz BIM, soll zukünftig als Planungswerkzeug die Projektarbeit der

Halter Generalunternehmung unterstützen. Gleiches leistet ein neu eingerichtetes Zentrum zur Planungsleitung von Grossprojekten, ohne welches die professionelle Durchführung komplexer Bauten wie z. B. der swissporarena Luzern mit diversen Zusatznutzungen nicht möglich wäre. Die Halter Generalunternehmung beschäftigt Spezialisten aus allen Segmenten des Baugewerbes. Besonders erwähnenswert ist das Know-how im Spezialtiefbau und -hochbau sowie in der Gebäudetechnik. Gesamtleister müssen heutzutage in allen Disziplinen zu Hause sein. Ihr Fokus darf nicht nur auf der Erstellungsphase eines Gebäudes liegen, sondern auf dessen gesamten Lebenszyklus. Bei Halter geht man konsequent diesen Weg.

Personalbestand

Geschäftsleitung

Herbert Zaugg

80 Mitarbeitende

Stefan Wehner

Niederlassungsleiter Bern

Geschäftsführer

T +41 (0)31 310 98 44

Budgetierter Umsatz 2010

T +41 (0)44 438 28 82

h.zaugg @ halter-gu.ch

ca. 300–350 Mio. CHF

s.wehner @ halter-gu.ch

Tätigkeit

Frank Kabilka

Halter Generalunternehmung

Total- und Generalunternehmer für Neu-

Leiter Kalkulation

Hardturmstrasse 134

und Umbauten, Baukostenanalyse und

T +41 (0)44 438 28 14

CH – 8005 Zürich

-planung, Gesamtleistungswettbewerbe

f.kabilka @ halter-gu.ch

T +41 (0)44 438 28 28

Marktsegmente

Fabian Vatrella

Dienstleistungs-, Gewerbe- und Indus-

Leiter Ausführung

Adressen

F +41 (0)44 438 28 29 www.halter-gu.ch

triebauten, Wohnbauten, Schulen,

T +41 (0)44 438 28 43

Halter Generalunternehmung

Spitäler, Infrastrukturbauten, Einkaufs-

f.vatrella @ halter-gu.ch

Stauffacherstrasse 145

zentren

CH – 3014 Bern Urs Christen

T +41 (0)31 310 98 00

Marktregion

Leiter Qualitäts- und Riskmanagement

F +41 (0)31 339 98 01

Städte und Agglomerationen in der

T +41 (0)44 438 28 34

deutschen Schweiz

u.christen @ halter-gu.ch


113

Swissporarena, Luzern

UBS Delphin, Zürich

Nach einem hitzig geführten Abstim-

ner der Hochhäuser profitieren. Dieses

Das UBS-Gebäude am Pelikanplatz

mungskampf in 2008 konnte im ver-

komplexe Grossprojekt wird von einem

im Herzen von Zürich wird seit 2007

gangenen Jahr der Spatenstich durch

versierten Planungsleiter und einem

umfassend saniert. Nach dem Umbau

einen Junior des FC Luzern vorge-

eingespielten Team mit Unterstützung

des unter Denkmalschutz stehenden

nommen werden. Neben einem neuen

des Kompetenzzentrums der Halter

Gebäudes Grünenhof von Oktober

Stadion mit A+-Standard für den FCL

Generalunternehmung durchgeführt.

2007 bis Dezember 2009 erstellt die

entsteht ein Sportgebäude mit Hallen-

– www.swissporarena.ch

Halter Generalunternehmung derzeit

bad und Riesenrutsche. Im Gebäude

den Ersatzneubau Delphin an der Ecke

untergebracht sind auch ein privat

Auftraggeber: Stadion Luzern AG

Talackerstrasse / St. Peterstrasse. Der

betriebenes Fitnesscenter, Büros, ein

(Stadion), CSA Real Estate Switzerland

Entwurf von Stücheli Architekten ging

Restaurant und ein kleiner Laden für

(Sportgebäude), Stadt Luzern

aus einem Gesamtleistungswettbewerb

Dinge des täglichen Bedarfs. Dane-

(Breitensportanlagen), Credit Suisse

hervor und wird ab Sommer 2010

ben wird eine Doppelturnhalle für den

Real Estate Fund LivingPlus

Arbeitsplätze für 300 UBS-Mitarbei-

kantonalen Hochschulsport gebaut.

(Wohnhochhäuser)

tende beherbergen. Eine Herausfor-

Zusammen mit der Eberli General-

Auftragsvolumen: ca. 260 Mio. CHF

derung bei der Realisierung waren die

unternehmung realisiert Halter die

Architektur: Marques AG und

beschränkten Platzverhältnisse auf der

Arbeiten an Leichtathletik-, Schiess-

Iwan Bühler GmbH, beide Luzern

Baustelle inmitten des Stadtzentrums

sport- und Tennisanlagen und die

Nutzung: Fussballstadion mit

und der eng gedrängte Terminplan.

beiden Wohnhochhäuser.

16 800 Sitzplätzen, Sportgebäude

– www.gruenenhof.ch

Die Luzerner Allmend erhält in den

mit Büro-, Dienstleistungs- und

kommenden Jahren ein komplett neues

Verkaufsflächen, Hallenbad und Dop-

Auftraggeber: UBS AG, Group Real

Gesicht. Nachdem Halter bereits auf

pelturnhalle, zwei Wohnhochhäuser

Estate Management, Zürich

dem Messeplatz einen Neubau realisiert

mit 250 Wohnungen und Longstay

Auftragsvolumen: ca. 17 Mio. CHF

hat, lässt der Kanton Luzern derzeit die

Apartments, Leichtathletik, Tennis- und

Architektur: Stücheli Architekten AG,

Zentralbahn tiefer legen und eine neue

Schiesssportanlagen

Zürich

Haltestelle errichten. Davon werden ab

Realisierung: Sommer 2009 bis

Nutzung: ca. 3000 m2 Büroflächen

2012 die Bewohnerinnen und Bewoh-

Sommer 2012

Realisierung: März 2009 bis Juli 2010


114  Komplex  2010 Halter Generalunternehmung

Messepark Bern

Am Rietpark, Schlieren

Das erste Projekt des Teams der neuen

Der neue Stadtteil nördlich des Bahnhofs

Nutzung: 48 Mietwohnungen,

Niederlassung der Halter General-

Schlieren wächst beständig: Nun ent-

460 m2 Geschäftsflächen

unternehmung in Bern ist die Realisie-

steht das dritte Wohn- und Geschäfts-

Realisierung: Oktober 2007 bis

rung der Messehalle NAHA 2+ auf

gebäude. Es ist Teil einer prägnanten

Oktober 2009

dem Messeplatz Bern. Der Spatenstich

Silhouette aus Winkelbauten zur

für die neue Halle – ein Entwurf der

Brandstrasse hin, die im Rahmen eines

Brandstrasse 33 – 37 (A4)

Architekten Schwaar & Partner – erfolgte

Gestaltungsplans von Galli & Rudolf

Auftraggeber: Immobiliengesellschaft

im Mai 2010. Ihre Realisierung sowie

Architekten entworfen wurde. Der künftig

Immosip AG, vertreten durch UBS Fund

die Arbeiten im Kongressbereich werden

rund 30 000 m2 grosse Rietpark auf

Management (Switzerland) AG, Basel

im Herbst 2011 abgeschlossen sein.

der strassenabgewandten Seite ist gerade

Auftragsvolumen: ca. 25 Mio. CHF

Die Halter Generalunternehmung erhielt

in Bau. Zwei Wohn- und Geschäfts-

Architektur: Galli & Rudolf Architek-

den Auftrag für dieses Projekt u. a.,

häuser an der Brandstrasse sind bereits

ten AG, Zürich

weil sie Unternehmervarianten offe-

bezogen, ein weiteres wird gebaut; ein

Nutzung: 71 Mietwohnungen,

rierte, die dank dem strikten Fokus auf

Wohnhochhaus am Goldschlägiplatz, ein

1800 m2 Geschäftsflächen

Ökologie und Nachhaltigkeit massive

Dienstleistungsgebäude an den Bahn-

Realisierung: Oktober 2007 bis

Einsparungen beim Betrieb des Gebäu-

gleisen sowie ein Gebäude mit Hotel,

September 2009

des versprechen.

Büro- und Retail-Flächen sowie weiteren

– www.beaexpo.ch

Wohnungen sollen folgen.

2. Bauetappe:

– www.amrietpark.ch

Brandstrasse 39 – 43 (A3) Auftraggeber: Credit Suisse Real Estate

Auftraggeber: BEA bern expo AG, Bern Auftragsvolumen: ca. 32 Mio. CHF

1. Bauetappe:

Fund PropertyPlus, Zürich

Architektur: Architekten Schwaar &

Brandstrasse 29 – 31 (A5)

Auftragsvolumen: ca. 20 Mio. CHF

Partner AG, Bern

Auftraggeber: Rietpark Immobilien AG,

Architektur: Galli & Rudolf Architek-

Nutzung: Messen, Kongresse,

Zürich

ten AG, Zürich

Events sowie Gastronomie

Auftragsvolumen: ca. 16 Mio. CHF

Nutzung: 50 Mietwohnungen,

Realisierung: Sommer 2009 bis

Architektur: Novaron GmbH,

2600 m2 Geschäftsflächen

Herbst 2011

Diepoldsau

Realisierung: Anfang 2010 bis 2012


115

Flur Süd, Zürich

Marktplatz Railcity, Zürich

1. etappe Hard Turm Park, Zürich

Nachdem die Halter Generalunter-

Bei der S-Bahn-Station am Zürcher

Die Überbauung Hard Turm Park

nehmung bereits den Flurhof saniert

Hauptbahnhof wird der Marktplatz

befindet sich zwischen der Hochschu-

hatte, konnte sie 2007 auch den

RailCity saniert. Der Komplex rund

le der Künste und dem ehemaligen

Gesamtleistungswettbewerb für die

um die Migros-Filiale erhält ein neues

Hardturm-Stadion. In den kommenden

Sanierung des Gebäudes vis-à-vis an der

Gesicht: Die Einkaufspassage wird

Jahren entstehen hier eine Hofrand-

Flurstrasse in Altstetten, das Flur Süd,

mit einer filigranen Fassade aus Glas

bebauung, ein Hochhaus und zwei

für sich entscheiden. Das Rechen-

aufgewertet. Die Halter Generalunter-

weitere Gebäude. Die Halter General-

zentrum aus den 70er-Jahren bedarf

nehmung ist zudem für den Grund-

unternehmung zeichnet für die Realisie-

einer Erneuerung bzw. Erweiterung der

ausbau der Migros und der weiteren

rung der ersten Etappe verantwortlich:

gebäudetechnischen Anlagen und einer

Detailhandelsflächen zuständig und

Im Hofrand wird die Hotelkette 25hours

energetischen Optimierung der Fassade.

ersetzt die alte Haustechnikinstallation.

ihr erstes Schweizer Haus eröffnen,

Mittels innerer Verdichtung mit einher-

Alle Arbeiten werden bei laufendem

das 126 Zimmer und Konferenzräume

gehender Aufstockung des Hauses wird

Betrieb ausgeführt. Um die Mieter der

umfasst. Daneben wird das von den

zudem die Kapazität des Gebäudes er-

Detailhandelsflächen und auch die

ADP Architekten entworfene Gebäude

höht. Der Umbau erfolgt unter Betrieb,

Pendlerströme – pro Tag passieren über

auch über 120 Mietwohnungen, einen

wobei die Verfügbarkeit sämtlicher Anla-

300 000 Personen den Zürcher HB –

Retail-Bereich, Kindergrippe und

gen während der Umbauphase gewähr-

möglichst wenig zu beeinträchtigen,

Kindergarten verfügen.

leistet sein muss. Dies erfordert grösste

ist das Zeitfenster für die Baustellen-

– www.hardturmpark.ch

Sorgfalt bei den Bauarbeiten und ein

logistik minimal bemessen. Bauherr: Konsortium Pfingstweid,

vorausschauendes Projektmanagement. Auftraggeber: SBB, Bern

Zürich

Auftraggeber: UBS AG, Zürich

Auftragsvolumen: ca. 11,5 Mio. CHF

Auftragsvolumen: ca. 100 Mio. CHF

Auftragsvolumen: ca. 100 Mio. CHF

Architektur: steigerconcept AG, Zürich

Architektur: ADP Architekten AG, Zürich

Architektur: e2a Architekten, Zürich

Nutzung: Verkaufs- und

Nutzung: Hotel, Gastronomie,

Nutzung: Büros und Rechenzentrum

Dienstleistungsflächen, Gastronomie

Wohnen und Dienstleistung

Realisierung: Ende 2009 bis

Realisierung: Anfang 2010 bis

Realisierung: Sommer 2010 bis

Anfang 2012

Sommer 2011

Ende 2012


116  Komplex  2010 Halter Immobilien

Halter Immobilien Das Dienstleistungsunternehmen bearbeitet Mandate rund um Wohn- und Geschäftsimmobilien. Dabei wird von Anfang an der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie betrachtet. Noch bevor ein Neubauprojekt zur Ausführung kommt, nehmen sich die Spezialisten des strategischen Facility Managements an. Sie planen beispielsweise den Gebäudeunterhalt sowie die Logis-  tik und berechnen Betriebskosten, damit ein Objekt mit optimiertem oder gar garantiertem Unterhaltsaufwand bewirtschaftet werden kann. In der Folge kommt das siebenköpfige Vermarktungsteam zum Zug. Es besteht aus erfahrenen Spezialisten für den Verkauf von Anlageobjekten und Stockwerkeigentum sowie die Erst-

und Wiedervermietung von Geschäftsimmobilien sowie Wohnungen. Mit gezieltem Marketing können höhere Erträge bei einer guten Belegung aller Flächen realisiert werden, was den Wert einer Immobilie langfristig steigert. Dank einem soliden Netzwerk und der Nähe zum Markt ist die Firma immer am Puls der Zeit. Das Bewirtschaftungsteam betreut das Halter-eigene Portfolio wie auch Fremdmandate. Dabei wird der ServiceGedanke grossgeschrieben: In einem Pilotprojekt entstand im letzten Jahr die Online-Plattform www.halter24.ch,  die bereits erfolgreich im Betrieb eingesetzt wird. Für die Grosskundin Swiss wurde ein eigenes Messkonzept entwickelt, welches Störungen in den Gebäudeanlagen erkennt, automatisch

Personalbestand

Geschäftsleitung

Adressen

30 Mitarbeitende

Roger Nef

Halter Immobilien

Geschäftsführer

Hardturmstrasse 134

einen Alarm absetzt und die schnelle Bearbeitung des Problems von einer zentralen Stelle aus ermöglicht. Ein weiteres Kerngeschäft von Halter Immobilien ist die umfassende Investoren- und Bauherrenberatung. Ein Mitarbeiterteam erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Entwicklung, Sanierung oder Umnutzung von Gebäuden, verfasst Standort-, Markt- und Objektanalysen, übernimmt Bauherrenver-  tretungsmandate für Neu- und Umbauten oder auch Suchaufträge für Investoren und internationale Anleger. Halter Immobilien konzentriert sich momentan auf die Wirtschaftsregionen Zürich und Basel. Die 2009 gegründete Niederlassung in Basel konnte sich in der Rheinstadt bereits bestens etablieren.

Budgetierter Umsatz 2010

T +41 (0)44 434 24 75

CH – 8005 Zürich

5 – 6 Mio. CHF

r.nef @ halter-immo.ch

T +41 (0)44 434 24 44

Tätigkeit

Urs Albrecht

Vermarktung, Beratung, Portfolio-

Leiter Beratung

Management, Strategisches Facility

T +41 (0)44 434 24 91

Halter Immobilien

Management, Vermittlung von

u.albrecht @ halter-immo.ch

Dornacherstrasse 230

Jacques Hamers

T +41 (0)61 560 75 00

Marktsegmente

Leiter Vermarktung

F +41 (0)61 560 75 01

Wohnen, Büro, Gewerbe und

T +41 (0)44 434 24 19

www.halter-basel.ch

Detailhandel, gemischte Nutzungen

j.hamers @ halter-immo.ch

Marktregion

Kurt Weber

F +41 (0)44 434 24 45 www.halter-immo.ch

CH – 4053 Basel

Anlageobjekten und Bewirtschaftung

Städte und Agglomerationen in

Leiter Portfolio Management

der deutschen Schweiz

T +41 (0)44 434 24 74 k.weber @ halter-immo.ch


117

Seetal Business Center,

Westhöfe und Lindenhof,

Lenzburg

Dietikon

Parkside, schlieren

Das Seetal Business Center – auch

In einer 2. Bauetappe entstehen auf

bauung parkside entstehen neben einer

Schneeflocke genannt – ist ein präg-

dem Dietiker Limmatfeld der Linden-

Migros-Filiale rund 2800 m2 Verkaufs-

nanter Bau im Zentrum von Lenzburg.

hof und die Westhöfe der international

und Gewerbeflächen im Erdgeschoss,

Der Entwurf von Frei Architekten

renommierten Architekten Prof. Hans

ca. 1800 m2 Büro- und Dienstleistungs-

wurde im vergangenen Sommer fertig-

Kollhoff und Prof. Adolf Krischanitz. Die

flächen im 1. Obergeschoss und

gestellt. Die Vermarktung der Geschäfts-

beiden von Halter vermarkteten Bauten

99 Mietwohnungen in den Geschossen

flächen fiel somit in das schwierige

bilden den südwestlichen Abschluss

2 bis 5. Die Anlage besticht durch

Jahr 2009. Trotzdem konnte ein Gross-

des künftigen Stadtplatzes vom neuen

ihre zentrale, urbane Lage am Bahnhof

In der von Halter vermarkteten Über-

teil der fast 3450 m Büro- und Lager-

Stadtteil Limmatfeld. Als Ankermieterin

Schlieren und am künftigen Stadtpark.

flächen vermietet werden. Der moderne

zieht die Migros mit einer Filiale auf

Für Ruhe und Privatsphäre sorgt der

Neubau mit seiner eigenständigen

1000 m2 in die Westhöfe ein. Daneben

Innenhof. Die Wohnungen sind meist

Architektur wird mit Erdwärme beheizt

wird Platz für weitere Geschäfte, Res-

zweiseitig orientiert und verfügen über

und verfügt über eine kontrollierte

taurants und Büroflächen geschaffen.

Loggien zur Strasse und Balkonen zum

Lüftung. Somit wird er auch höchsten

Im Lindenhof wird es 144, in den West-

Innenhof hin. Das parkside wird nach

Ansprüchen an die Ökologie gerecht.

höfen 66 Mietwohnungen geben.

dem Minergie-Standard erstellt.

Einteilung und Innenausbau der ein-

– www.limmatfeld.ch

– www.parkside-schlieren.ch

selbst bestimmen. Ausserdem stehen

Tätigkeit: Gebietsmarketing,

Tätigkeit: Immobilienmarketing, Erst-

52 Parkplätze zur Verfügung.

Erstvermietung, Verkauf

vermietung, Bewirtschaftung

– www.seetal-lenzburg.ch

Auftraggeber: Halter Entwicklungen,

Auftraggeber: Halter Entwicklungen,

Zürich

Zürich, LUPK, Luzern, und J. F. Jost

Tätigkeit: Vermarktung und Erstver­

Architektur: Atelier Prof. Hans Kollhoff,

AG, Schlieren (Bewirtschaftung)

mietung

Berlin / Rotkreuz, und

Architektur: weberbrunner architek-

Auftraggeber: axa Leben AG, Winterthur

Krischanitz ZT GmbH, Wien / Zürich

ten ag, Zürich

Architektur: Frei Architekten, Aarau

Nutzung: Büro- und Detailhandels-

Nutzung: Mietwohnungen, Büro-,

Nutzung: Geschäftsflächen

flächen und Mietwohnungen

Gastronomie- und Detailhandelsflächen

2

zelnen Flächen werden die Mieter


118  Komplex  2010 Halter Immobilien

Mösli, Niederhasli

Gretag-Areal, Regensdorf

PYradock, Reinach

Umfassende Beratungsleistungen bietet

Das Gretag-Areal beim Bahnhof Regens-

Beim Objekt in Reinach gestaltete

Halter Immobilien der Überbauung

dorf ist eine Büro- und Gewerbeüber­

sich nach 20-jähriger Betriebszeit die

Mösli in der Glattaler Gemeinde Nie-

bauung mit 6 unterschiedlichen Ge-

Wiedervermietung der Geschäftsflächen

derhasli. Sie besteht aus 33 auf drei

­bäuden. Auf über 50 000 m2 Nutzflä-

zusehends schwieriger. Trotz guter Lage

Gebäude verteilte 2,5- bis 4,5-Zimmer-

che sind Gewerbe, Verkauf, Büros, aber

wurde das Gebäude kaum wahrgenom-

Wohnungen, die über 11 individuelle

auch Schulungs- oder Ausstellungs-

men. Halter Immobilien in Basel setzte

Grundrisse für unterschiedlichste

flächen untergebracht. Ausserdem ist

eine Reihe von Massnahmen um, die

Bedürfnisse verfügen. Besonderes

ein attraktives Angebot an Infrastruktur

dem Gebäude heute eine eigenständige

Augenmerk wurde auf die Gestaltung

und Services auf dem Areal vorhanden.

Identität geben: Die Anlage erhielt den

des Aussenraums gelegt: Mit kleinen

Nach der Neuausrichtung eines Haupt-

Namen Pyradock, welcher auf die

Mauern und Heckenelementen ist

mieters beschloss die Eigentümerin, die

markante Glaspyramide am Eingang

der Garten derart gestaltet, dass eine

Vermarktung extern zu vergeben. Halter

und die Bullaugen mit Blick auf den

gemeinsame Nutzung ebenso möglich

Immobilien erstellte eine Nutzeranalyse

Innenhof verweist. Eine entsprechende

ist wie der Rückzug ins Private. Für die

mit Zielgruppendefinition und entwi-

Beschriftung wurde angebracht. Des

Kinder im Quartier steht eine ganze

ckelte ein Vermarktungskonzept. Nun

Weiteren nahm man sanfte Renovations-

Palette an Spielmöglichkeiten zur

betreibt Halter die Öffentlichkeitsarbeit

massnahmen vor: Ein einheitliches

Verfügung. Charmantes Detail: Jedes

und zeichnet für die Wiedervermietung

Farbkonzept im Lichthof mit einem

Haus hat neben dem Eingang einen

der Leerflächen verantwortlich. Dane-

markanten Grün als Leitmotiv verleiht

eigenen «Hausbaum».

ben übernahm Halter auch die Verhand-

dem Geschäftsgebäude nun Frische

– www.moeslistrasse.ch

lungen über die Vertragsverlängerungen

und Freundlichkeit.

mit den bestehenden Mietern.

– www.pyradock.ch

Tätigkeit: Immobilienmarketing,

– www.gretag-areal.ch Tätigkeit: Vermarktung und Wieder­

Erstvermietung, Bewirtschaftung Auftraggeber: Spida Sozial-

Tätigkeit: Vermarktung, Mietertreuhand

vermietung

versicherungen, Zürich

Auftraggeber: Gretag AG, Regensdorf

Auftraggeber: Suva, Luzern

Architektur: glp architekten AG, Zürich

Nutzung: Gewerbe-, Verkaufs- und

Nutzung: Büro-, Gewerbe- und

Nutzung: Wohnen

Büroflächen

Lagerflächen


119

Swiss International Airlines,

Lufthansa Technik Switzerland,

Euroairport Basel

Euroairport Basel

Buchholzstrasse, Zürich

Der Gebäudekomplex der Swiss am

Ebenfalls am EuroAirport Basel betreibt

Zürich-Witikon mit Sicht über Stadt,

EuroAirport Basel ist über dreihun-

die Lufthansa Technik Switzerland

Zürichsee und Limmattal stammt aus

dert Meter lang und verfügt über eine

einen VIP Interior Cabin Shop. In die-

den 70er-Jahren und war renovations-

Nutzfläche von rund 150 000 m2. Die

sem werden die luxuriösen Kabinen von

bedürftig. Die Eigentümer entschlossen

Büro- und Hangarflächen werden von

Business- und Privatjets entsprechend

sich aufgrund ihrer Erfahrungen, eine

unterschiedlichen Mietern genutzt. Im

den Kundenwünschen ausgebaut.

Bauherrenvertretung einzusetzen. Nach

Rahmen der Bauherrenberatung initi-

Bei der Erweiterung der Produktions-

einer ausführlichen Bestandsaufnahme

ierte Halter Immobilien ein eigens für

werkstätten auf etwa 4000 m2 unter-

zeigte sich, dass eine Sanierung der

dieses Gebäude entwickeltes Mess-

stützte Halter Immobilien als Bau-

sanitären Stränge unumgänglich war.

konzept. Es umfasst eine zentralisierte

herrenberater die Lufthansa in Fragen

Im Rahmen der Analyse empfahl Halter

automatische Alarmierung, die IT-

des Platzbedarfs, der Materialisierung

den Eigentümern zudem die Aufwer-

standardisierte Nebenkostenabrechnung

und der Raumaufteilung und steuerte

tung der 16 Mietwohnungen. In Zusam-

und ein Computer Aided Facility

in der Ausführungsphase das Projekt

menarbeit mit der Bauherrschaft und

Management (CAFM). Das System

sowie das Planungsteam. Die grösste

der Architektin wurde ein Konzept zur

ermöglicht der Eigentümerin, ihre

Herausforderung war der knappe Zeit-

Vergrösserung der Küchen und Erweite-

Flächenbewirtschaftung einfach und

plan von nur 6 Monaten und die über-

rung der Gästetoiletten um eine Dusch-

effizient zu gestalten. Vor allem die

aus hohen Ansprüche an das Erschei-

kabine erarbeitet. Halter Immobilien

Nebenkostenabrechnungen werden

nungsbild der Werkstätten. Trotzdem

steuerte während des Umbaus das

künftig erleichtert: Auf Knopfdruck sind

schloss das Projekt 10 Prozent unter

Planerteam und überwachte Qualität,

alle Daten sowie der Verbrauch jedes

dem Kostenbudget ab.

Kosten und Termine.

Tätigkeit: Bauherrenberatung

Tätigkeit: Bauherrenvertretung

Tätigkeit: Bauherrenberatung

und -treuhand

Auftraggeber: Privat

Auftraggeber: Swiss International Air

Auftraggeber: Lufthansa Technik

Innenarchitektur: Priska-Simona

Lines Ltd., EuroAirport Basel

Switzerland GmbH, Basel

Stäuble Architektinnen, Zürich

Nutzung: Flugindustrie

Nutzung: Flugindustrie

Nutzung: Wohnen

Die Liegenschaft an schönster Lage in

einzelnen Mieters ersichtlich.


120  Komplex  2010 Halter Bauservice

Halter Bauservice Mit dem auf den Wirtschaftsraum Zürich fokussierten Halter Bauservice gehört noch immer ein handwerklich geprägtes Unternehmen zur HalterGruppe. Der Halter Bauservice zeichnet sich durch sein breites Leistungsspektrum und ein hohes Mass an Serviceorientierung aus. «Alles aus einer Hand» lautet die Devise. Damit reüssiert der Baudienstleister seit nunmehr 21 Jahren auf dem Markt. Der Halter Bauservice bietet umfassende Dienstleistungen für Wohnungsund Haussanierungen, aber auch für kleinere Aus-, Um- oder Anbauten. Er übernimmt dabei nicht nur die Ausführungsarbeiten, sondern bietet der Bauherrschaft auch umfassende Beratung und  durchdachte Planung für alle Arten von

Renovationen. In der Funktion eines Bauleiters koordiniert er externe Handwerker wie beispielsweise Installateure, Elektriker oder Küchenbauer und überwacht die Termine. Dabei garantiert er eine hohe Qualität aller Arbeiten und entlastet so den Auftraggeber. Zudem werden Machbarkeitsstudien erstellt, Baubewilligungen eingeholt oder komplette Ausführungskonzepte erarbeitet. Die Unternehmenseinheit beschäftigt 15 Mitarbeiter, die meisten davon sind schon seit vielen Jahren bei Halter angestellt. Maurer, Gipser und Plattenleger bilden zusammen ein eingespieltes Team, das sich durch Zuverlässigkeit und Sorgfalt auszeichnet. Besonderes Know-how bringt der Bauservice bei anspruchsvollen Sanierungen von denkmalgeschützten Objekten mit. Die

aufwendige Fassadensanierung eines Hauses aus dem Jahr 1812 beim Zürcher Rigiplatz, aber auch diverse herausfordernde Umbauten in der Zürcher Altstadt, wo die Gebäude teilweise bis zu dreihundert Jahre alt sind, gehören zu den Vorzeigeprojekten. Neben der Qualität ist es insbesondere die Flexibilität, die den Halter Bauservice auszeichnet. Anfragen und Aufträge werden unkompliziert und schnell erledigt. Die Dienstleistungs-  palette wird mit diversen Zusatzangeboten abgerundet: die kostengünstige Lieferung und Abholung unterschiedlicher Muldentypen, die fachgerechte Entsorgung von Bau- und Gartenabfällen, aber auch eine grosse Auswahl von Baumaterialien zu attraktiven Konditionen.

Personalbestand

Geschäftsleitung

Adresse

15 Mitarbeitende

André Meier

Halter Bauservice

Geschäftsführer

Hardturmstrasse 134

Budgetierter Umsatz 2010

T +41 (0)44 434 24 16

CH – 8005 Zürich

5 Mio. CHF

a.meier @ halter-bauservice.ch

T +41 (0)44 434 24 14 F +41 (0)44 434 24 15

Tätigkeit Maurer-, Gipser- und Plattenarbeiten, Wohnungs- und Haussanierungen, Küchen- und Badumbauten, Beratung und Planung, Muldenservice Marktsegmente Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Büro- und Gewerbeliegenschaften Marktregion Städte und Agglomerationen im Grossraum Zürich

www.halter-bauservice.ch


121

StrumbergächerStrasse,

Frohburgstrasse, Zürich

Freilerstrasse, Dielsdorf

Wettswil am albis Der Halter Bauservice gilt als Spe-

Knapp 20 Jahre nach seiner Errichtung

Das Einfamilienhaus mit Einlieger-

zialist für anspruchsvolle Sanierungen,

bedurfte ein Einfamilienhaus in

wohnung stammt aus dem Jahr 1980

insbesondere von sogenannten schüt-

Dielsdorf erster Renovationsarbeiten.

und liegt an schöner Lage am Hang

zenswerten Objekten. Beim Rigiplatz im

Es wurde mit einer neuen Küche

in der Gemeinde Wettswil. Die In-

Zürcher Kreis 6 übernahm der Bau-

und einer modernen Dusche an die ver-

nenräume erfuhren eine umfassende

dienstleister die Sanierung der Fassade

änderten Bedürfnisse der Bewohner

Neugestaltung: Das alte, wuchtige

einer Liegenschaft aus dem Jahr

angepasst. Dabei kam eine spezielle

Cheminée wurde durch ein neues,

1812. Der alte Hausteil war komplett

Platte zum Einsatz, die nur 3 mm dick

zeitgemässes ersetzt. Im gleichen Raum

mit Efeu überwachsen, welcher zuerst

ist und mit Massen von bis zu einem

wurde auch ein tragender Betonpfeiler

manuell entfernt und dann mit einem

Meter sehr grossflächig verlegt werden

gegen einen optisch weniger mar-

Brenner abgebrannt werden musste.

kann. Das grosszügige Format und die

kanten Stahlträger ausgetauscht. Die

Anschliessend besserten die Handwer-

angenehme Farbe geben den Räumen

Treppenaufgänge erfuhren ebenso eine

ker poröse Stellen aus und brachten

nun ein zeitgemässes Aussehen. Der

komplette Neugestaltung wie die alte

einen Risssanierungsputz mit Netz-

Halter Bauservice übernahm bei dem

Küche. Hier gibt es nun ein grosses

einbettung an. Dieses Kunststoffnetz

Auftrag – wie meistens bei Projekten

Schiebefenster zum Garten hinaus.

im Fassadenputz verhindert, dass sich

dieser Grössenordnung – auch gleich

Zudem wurde im Entrée, Wohnzimmer

erneut Risse bilden können. Ausserdem

die Bauleitung. Neben den Maurer-,

und in der Küche ein neuartiger

wurden die antiken Kreuzstöcke rund

Plattenleger- und Gipserarbeiten

Bodenbelag, der fast ohne störende

um die Fenster neu ausgebildet. Die

koordinierte er auch die Leistungen der

Fugen auskommt, verlegt.

Häuserzeile hat somit nichts von ihrem

Küchenbauer und Installateure und

ursprünglichen Charakter eingebüsst

überwachte die Termine.

Tätigkeit: Maurer-, Gipser- und Platten-

und erstrahlt doch in neuem Glanz. Tätigkeit: Maurer-, Gipser- und

arbeiten, Bauleitung Bauherr: privat

Tätigkeit: Fassadensanierung

Plattenarbeiten, Bauleitung

Nutzung: Einfamilienhaus

Bauherr: privat

Bauherr: privat

Realisierung: November 2009

Nutzung: Wohnen

Nutzung: Einfamilienhaus

bis März 2010

Realisierung: Herbst 2009

Realisierung: Sommer 2009


122  Komplex  2010 swissfiber

SWISSFIBER Der Bauzulieferer swissfiber feiert dieses Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Mit Kontinuität und Innovationsfreude konnte sich die Firma erfolgreich etablieren und liefert heute Produkte nach ganz Europa. swissfiber hat sich auf ein Material spezialisiert, welches gerade für den Bausektor riesiges Potenzial birgt: Fiberglas. Es ist ausserordentlich belastbar und dämmt Schall sowie Wärme. Die Produktpalette von swissfiber reicht von flachen und gewellten FiberglasFassadenplatten über Beläge für den Aussenbereich – z. B. für Brücken und Stege – bis hin zu Gitterrosten und Pfosten für Lärmschutzwände. Fiberglas ist aber auch elastisch und kann deshalb mühelos an Stellen eingesetzt werden,

an denen andere Materialien an ihre Grenzen stossen. Der Vorteil von Fiberglas liegt im geringen Gewicht und in der Beständigkeit vor Umwelteinflüssen. Während der Holzbelag einer Brücke ohne Witterungsschutz nach 5 bis 10 Jahren ersetzt werden muss, bleiben Fiberglasprodukte bis zu 50 Jahre lang stabil. Eine unabhängige Studie attestiert dem Brückenbelag swissfiber deck überdies eine ausgezeichnete Ökobilanz: Dank dem geringen Materialeinsatz, der extremen Leichtigkeit und der langen Nutzungsdauer beweisen swissfiberBeläge im Gegensatz zu Holz von der Produktion bis zur Entsorgung eine besondere Umweltverträglichkeit. Zudem eröffnet die Leichtigkeit von Fiberglas in der Gestaltung Mög-

lichkeiten, die mit anderen Materialien undenkbar wären. So scheint das Dach am Eingang zum Novartis-Campus auf den Glaswänden geradezu zu schweben. «Bauen mit Luft» nennen die swissfiber-Ingenieure den Anspruch, noch leichtere Baustoffe zu entwickeln. Das sogenannte Plattenscheibenmodul PSM, welches zu 90 Prozent aus Luft besteht, kam als Prototyp 2009 erstmals zum Einsatz und soll in diesem Jahr weiterentwickelt werden. Neben allen Vorzügen erfüllt Fiberglas auch höchste Ansprüche an die Ästhetik. Architekten sind begeistert: Dank der transluzenten Eigenschaft des Materials können glänzende, schimmernde oder strahlende Oberflächen erzielt werden, die je nach Lichteinfall atemberaubende Effekte haben.

Personalbestand

Marktregion

Adresse

4 Mitarbeitende

Europa

swissfiber AG

Budgetierter Umsatz 2010

Geschäftsleitung

CH – 8048 Zürich

1 – 2 Mio. CHF

Baseli Giger

T +41 (0)44 436 86 86

Bachmattstrasse 53

Chief Executive Officer

F +41 (0)44 436 86 87

Beteiligung

T +41 (0)44 436 86 83

www.swissfiber.com

50 Prozent

info @ swissfiber.com

Tätigkeit Entwicklung und Umsetzung von technologisch anspruchsvollen Lösungen mit Fiberglas im Bauwesen Marktsegmente Fassadensysteme, Beläge, Brücken und Stege, Dächer, Trennwandsysteme, Lärmschutzwände und kundenspezifische Entwicklungen


123

Scheco-Brücke, Winterthur

Brücke in Uster

FussgängerStege, Zürich-Höngg

Der Steg über die Eulach verbindet das

Bei diesem Projekt wurde zum ersten

Im Rahmen der Neugestaltung des

Oberwinterthurer Talwiesenquartier mit

Mal deck 04 im Verbund mit dem

Höngger Zentrums entstand unterhalb

dem Scheco-Areal, auf welchem in den

Geländer als statisch tragendes System

des Meierhofplatzes ein offener Bach.

vergangenen zwei Jahren 186 Woh-

eingesetzt. Der Bodenbelag übernimmt

Von hier aus führt ein Weg entlang dem

nungen entstanden. Die 18 Meter lange

neben der klassischen Aufgabe der

Mühlehaldenbach durch das sogenannte

Brücke ist ein Prototyp, den swissfiber

Lastverteilung auch die Stabilisierung

Wettinger Tobel bis zur Limmat. Bereits

gemeinsam mit der Zürcher Hochschule

der Geländer, welche als Längsträger

vor 5 Jahren wurden auf der Strecke

für angewandte Wissenschaften entwi-

wirken. Durch die Ausnützung der

zwei kleine Fussgängerstege von swiss-

ckelte. Zum Einsatz kam ein neuartiges

Tragfähigkeit des Brückenbelags

fiber gebaut. Im Rahmen der regulären

System, das sogenannte Plattenschei-

entstand eine filigrane Brücke, die

Abschlussuntersuchungen innerhalb der

benmodul. Dieses Modulsystem besteht

sich durch ihre formale Zurückhaltung

fünfjährigen Garantie wurden die Stege

aus 20 cm dicken Fiberglasplatten, wel-

unauffällig in den Stadtpark Uster

2009 auf ihre Sicherheit und Stabilität

che dank neuartiger Produktionstechnik

einfügt. Zur Verbindung des Belags aus

geprüft. Zur Freude der Stadt Zürich

in grösseren Dimensionen hergestellt

Fiberglas mit dem Geländer aus Stahl

und natürlich auch von swissfiber prä-

werden konnten. Da sie zu 90 Prozent

wurde in zahlreichen statischen Tests

sentieren sie sich nach wie vor in fast

aus Luft bestehen, sind die Module

eine Verschraubungstechnik entwickelt.

neuwertigem Zustand. Zum Vergleich:

extrem leicht und weisen trotzdem aller-

Diese wird durch ein neuartiges

Konventionelle Holzbeläge wechselt die

höchste Beständigkeit auf.

System mit unverstärktem Kunststoff

Stadt im Schnitt nach fünf bis zehn

erstmals möglich.

Jahren aus.

Produkt: Plattenscheibenmodul PSM Architektur: Zürcher Hochschule

Produkt: deck 04 Belag

Produkt: deck04 Belag

für angewandte Wissenschaften ZHAW,

Architektur / Konzept: Staubli,

Architektur: Eigenentwicklung

Winterthur

Kurath und Partner AG, Zürich

von swissfiber

Nutzung: Verbindungssteg über

Nutzung: Verbindungssteg über

Nutzung: Verbindungsstege über

die Eulach

die Glatt

den Mühlehaldenbach

Fläche: ca. 60 m2

Fläche: ca. 26 m2

Fläche: je ca. 6 m2

Realisierung: Anfang 2009

Realisierung: Anfang 2009

Realisierung: 2004


124  Komplex  2010 swissfiber

Chartem, Lausanne

Profiroll, Veitshöchheim (D)

Neuapostolische Kirche Staufen

Die Stiftung Chartem ermöglicht jun-

Einen Eingangsbereich der besonderen

Ihren ersten Sakralbau verkleidete

gen Menschen nach Abschluss ihrer

Art gestaltete die Firma Profiroll in

swissfiber in Staufen: Die neuapo-

Schulzeit, in einem Praktikumsjahr

Veitshöchheim bei Würzburg: Die Front

stolische Kirche der Kirchgemeinde

erste Berufserfahrung zu sammeln. Das

ihres Produktions- und Firmensitzes

Lenzburg-Staufen wurde 2009 umge-

Büro- und Schulungszentrum wurde

erscheint wie ein grosses Tor in die

baut und mit einer Fiberglas-Flachplatte

im letzten Jahr mit einer Fassade aus

Firma. Die Spezialistin für Produkte

von swissfiber versehen. Die Architekten

anthrazitfarbenen Wellplatten von swiss-

im Bereich des Sonnen- und Insekten-

Hegi Koch Kolb aus Wohlen setzten

fiber erstellt. Dem Auftrag vorausge-

schutzes erarbeitete gemeinsam mit

dabei auf eine Farbe, die für Architek-

gangen war eine unabhängige Ökologie-

dem Architekturbüro Kuntz und Manz

tur eher ungewöhnlich ist: Gold. Die

studie der Hochschule Yverdon, welche

eine nach innen abgeschrägte Fassade.

Farbe begeistert auch die swissfiber-

eine flache und eine gewellte Fassade

Diese ist in einem satten Blau gehalten

Spezialisten, denn die Goldpigmente im

von swissfiber mit einer Holzfassade

und bei Nacht teilweise hinterleuchtet.

Fiberglas spielen mit dem Licht –

verglich. Fazit der Untersuchung: Die

Die dunklen Rollläden und die klaren

je nach Einfallswinkel und Intensität

skin01-w-Platte schloss ausgezeichnet

Linien des Gebäudes unterstützen die

der Sonnenstrahlen ergeben sich

ab. Sie ist von der Produktion bis hin

Wirkung der Fiberglas-Wellplatte. Der

überraschende Effekte. Die grauen

zu ihrer Entsorgung höchst ökologisch,

Neubau spiegelt auch die Philosophie

Flächen und Fenstereinfassungen schaf-

überzeugt durch eine lange Lebens-

des Unternehmens wider: dem Kunden

fen zudem einen starken Kontrast zum

dauer und – dank dem geringen Gewicht

innovative Lösungen und individuelle

Rest der Fassade. Die Farbe Grau ist

von 2,4 kg pro m2 – einen sehr geringen

Details mit hohem Qualitätsanspruch

Standard, Gold wird als Spezialton bei

Materialverbrauch.

anzubieten.

swissfiber angeboten.

Produkt: skin01 w Fassade

Produkt: skin01 w Fassade

Produkt: skin01 f Fassade

Architektur: cBmM SA architectes,

Architektur: Kuntz und Manz

Architektur: Hegi Koch Kolb

Lausanne

Architekten, Würzburg

Architekten, Wohlen

Nutzung: soziale Einrichtung

Nutzung: Produktions- und Büroflächen

Nutzung: neuapostolische Kirche

Fläche: ca. 800 m2

Fläche: ca. 250 m2

Fläche: ca. 200 bis 300 m2

Realisierung: Anfang 2009

Realisierung: 2009

Realisierung: 2009


125

GuggachZehn, Zürich

Green LightHouse,

Turnhalle Eichi, Niederglatt

Kopenhagen (DK) Neben einer ganzen Palette an Standardtönen verfügt swissfiber über

Die Sekundarschule in Niederglatt Das Green Lighthouse der Universität in

wurde in den letzten Jahren mehrfach

zahlreiche Spezialfarben. Immer wieder

Kopenhagen ist das erste CO2-

verändert: Bereits 2007 konnte ein

tüfteln die swissfiber-Ingenieure aber

neutrale Gebäude in Dänemark und

Anbau von Lüthi & Partner Architekten

auch an neuen Farbideen. Einen sol-

bringt die wissenschaftliche Fakultät

(heute L3P) realisiert werden, der eine

chen Spezialauftrag vergab von Ball-

erstmals unter ein Dach. Auch hier

leuchtend orange Fassade trägt. Von

moos Krucker Architekten für das

waren die Farbexperten von swissfiber

2009 bis 2010 entstand eine neue

Zürcher Mehrfamilienhaus guggach-

gefordert: Gewünscht waren drei ver-

Turnhalle – ein Entwurf desselben

zehn. Es sollte eine lichtdurchlässige,

schiedene Farbabstufungen von Grün.

Regensberger Architekturbüros. Diesmal

elfenbeinfarbene Fassade erhalten und

Die Herausforderung solcher Spezial-

kam eine swissfiber-Fassade in knal-

einen starken Kontrast zu den Gebäu-

anfertigungen ist es, den Produktions-

ligem Gelb zum Einsatz. Obwohl diese

den in nächster Nachbarschaft setzen.

prozess trotz Sonderwünschen effizient

leuchtenden Farben Teil der Standard-

So wurde die Auswahl der richtigen

und die Kosten tief zu halten. Das

palette sind, werden sie selten verwen-

Fiberglas-Platte zu einem herausfor-

Resultat konnte durch eine Veränderung

det. Dabei kommen die transluzenten

dernden Prozess. Es war die Mühe wert,

der Farbkonzentration während des

Eigenschaften der Fiberglas-Fassaden

denn nach unzähligen Bemusterungen

Produktionsprozesses erreicht werden.

in diesen Nuancen besonders gut zur

glänzt guggachzehn heute mit einer

Die einzelnen Fiberglasplatten mussten

Geltung. Die Schulleitung bewies mit

spiegelglatten, transluzenten Ober-

anschliessend nur noch auf die richtige

der Architektur einigen Mut, denn die

fläche, die die Unterkonstruktion des

Grösse zugeschnitten werden.

Neubauten kontrastieren mit den grob

Gebäudes durchschimmern lässt.

– www.greenlighthouse.ku.dk

verputzten Fassaden in Rosttönen der

Produkt: skin01 f Fassade

Produkt: skin01 f Fassade

Architektur: von Ballmoos Krucker

Architektur: Christensen og Co.

Produkt: skin 01 f Fassade

Architekten, Zürich

Arkitekter A / S, Kopenhagen

Architektur: L3P, Regensberg

Nutzung: 11 Eigentumswohnungen

Nutzung: Universität

Nutzung: Turnhalle

Fläche: ca. 1000 m2

Fläche: ca. 700 m2

Fläche: ca. 700 m2

Realisierung: Anfang 2009

Realisierung: 2009

Realisierung: 2009 bis 2010

umliegenden Gebäude.


126  Komplex  2010 aizo

AIZO Vor 150 Jahren kannte man Energie nur in Form von Holz, Kohle oder Paraffin. Energie wurde zum Kochen, Heizen und für die Beleuchtung genutzt. Heute gibt es unzählige verschiedene Anwendungen von Energie im täglichen Leben und mehr als 500 Milliarden elektrische Geräte auf der Welt. Das urbane Leben ist undenkbar ohne Strom. Das letzte Jahrhundert war nicht nur von der Elektrifizierung geprägt, sondern – im letzten Drittel – auch von der Verbreitung der Datentechnik. Nun steht der nächste grosse Schritt an: die Konvergenz von Datentechnik und Energie. So wird eine neue Energiezukunft und -kultur entstehen. Genau hier setzt digitalSTROM an, die Erfindung der Firma aizo. Ein kleiner Chip lässt

elektrische Geräte über das bestehende Stromnetz kommunizieren und macht sie so intelligent. digitalSTROM kann in einer einfachen Formel ausgedrückt werden: dS = E + IT. Sie ist der Kern der Forschungsarbeit von aizo und die Basis des ersten massentauglichen Systems für Smart Homes. Was heisst es, wenn alle Geräte nicht mehr als Einzelinstrumente, sondern als koordiniertes Orchester miteinander agieren? Der Nutzer gewinnt Komfort, Sicherheit und Transparenz über seinen Energieverbrauch. Er kann aus einer Vielzahl von vernetzbaren, intelligenten Geräten und Applikationen wählen und neue Services nutzen. Die Energieversorger erweitern ihr Geschäftsmodell von der reinen Produktion und dem Vertrieb zum Angebot von Services.

Eine neue Vielfalt von Energieformen und Geschäftsmodellen wird möglich, zugleich wird die Infrastruktur (Smart Grid) des Kunden durch intelligente Endgeräte entlastet. Neue Dienstleister werden den Markt erobern und neue Produkte im Bereich von Energie, Komfort und Sicherheit anbieten. Auch die Politik bekommt eine neue Rolle: Im Zentrum ihrer Aufgaben steht nicht mehr die Sicherstellung der Versorgung, sondern das Gestalten von Rahmenbedinungen für einen qualitativen Wettbewerb rund um das Thema Energie. Schliesslich aber gibt digitalSTROM den Geräteherstellern auch die Chance, in gesättigten Märkten ihre Geräte mit Systemfunktionalitäten auszustatten und so neue Geschäftsfelder zu erschliessen.

Personalbestand

Marktregion

Adresse

30 Mitarbeitende

Schweiz, Deutschland und Österreich.

aizo AG

Weltweite Markteinführung in Planung

Brandstrasse 33

Beteiligung 61 Prozent

CH – 8952 Schlieren Verwaltungsrat

T +41 (0) 44 445 99 00

Urs Scherrer

F +41 (0) 44 445 99 01

Tätigkeit

Präsident

www.aizo.com

Fabless Company für die Entwicklung,

urs.scherrer @ aizo.com

die Herstellung und den Vertrieb von digitalSTROM-Chips und -Komponenten

Balz Halter Delegierter

Marktsegmente

balz.halter @ aizo.com

Der digitalSTROM-Chip für Hersteller elektrischer Geräte, Komponenten

Prof. Dr. Ludger Hovestadt

für Installateure und Systemintegratoren,

Mitglied

Bedienkonzepte und Applikationen

ludger.hovestadt @ aizo.com

für Anwender Anita Beck Mitglied anita.beck @ aizo.com


127

digitalSTROM-Allianz

digitalSTROM-Installation

digitalSTROM-Anwendungen

digitalSTROM soll ein weltweiter Stan-

digitalSTROM kann ab Herbst 2010 von

Die digitalSTROM-Server-Software ist

dard werden. Um dieses Ziel zu errei-

geschulten Elektrikern installiert werden.

als Open-Source für alle interessierten

chen, wurde 2007 unter der Schirmherr-

Die Installation geht rasch und schmutz-

Entwickler frei verfügbar. Damit lassen

schaft der ETH Zürich die Non-Profit-

frei vonstatten. Es müssen keine neuen

sich auf verschiedensten Plattformen

Organisation digitalSTROM.org gegrün-

Kabel verlegt, keine Wände aufgespitzt

Anwendungen für digitalSTROM ent-

det. Der digitalSTROM.org obliegt das

werden. Die bestehenden Taster werden

wickeln. Das ist ein Novum in diesem

Management der technologischen Weiter-

nachgerüstet, im Sicherungskasten wird

Bereich: Erstmals befassen sich nicht

entwicklung, die Zertifizierung von Pro-

pro Raum ein kleiner digitalSTROM-Me-

wenige Spezialisten, sondern eine welt-

dukten, die Definition der Standards für

ter eingebaut, der die Signale koordiniert.

weite Software-Entwickler-Gemeinde

Hard- und Software sowie Nutzerinter-

Bestehende Lampen können nachgerüs-

mit Lösungen für das Smart Home.

aktion. Darüber hinaus dient die Organi-

tet, andere Geräte über einen Zwischen-

Wie bei den Applikationen für das

sation der Vernetzung ihrer Mitglieder

stecker integriert werden. Nach kurzer

iPhone wird der Nutzer einfach aus

auf virtu­eller und realer Basis. Es sind

Installation lassen sich Lichtszenen auf-

einer Vielzahl unterschiedlicher Anwen-

bereits über 50 Firmen beigetreten,

rufen, Lampen dimmen und alle Geräte

dungen aus­wählen können. Die Firma

da­runter die Deutsche Telekom, DHL,

zentral ausschalten. Die Bedienung er-

Granny  &  Smith, Entwicklungspartner

Axpo sowie renommierte Forschungs-

folgt wie gewohnt am Taster – oder, falls

der digitalSTROM-Allianz, präsentiert

einrichtungen wie zum Beispiel das

gewünscht, über PC oder SmartPhone.

beispielsweise eine solche Anwendung

Fraunhofer Institut. Mit dem bevorste-

Die Flexibilität für zukünftige Verände-

für iPhone, iPad oder Android-Phones.

henden Markteintritt intensivie­ren sich

rungen bleibt gewahrt, da das System auf

HomePad nennt sich diese Software,

die Tätigkeiten. So fand in Schlie­ren

Plug & Play ausgerichtet ist: Eine neue

mit der es möglich ist, den eigenen

Anfang 2010 eine Entwicklerkonferenz

Lampe kann eingesteckt werden und

Energiebedarf zu steuern, schleichende

mit über 140 Teilnehmenden aus ganz

integriert sich automatisch. Geräte, die

Verbraucher aufzuspüren und Last-

Europa statt, im April wurde die Techno-

nicht digitalSTROM-fähig sind, können

spitzen zu reduzieren. Darüber hinaus

logie in Frankfurt an der Light + Building,

übrigens herkömmlich betrieben werden,

steuert HomePad das Eigenheim –

der grössten Fachmesse für Licht und

was auch einen stufenweisen Einstieg in

mit der von Apple-Produkten gewohnt

Gebäudeautomation, präsentiert.

die Technologie ermöglicht.

einfachen Benutzerführung.

– www.digitalstrom.org

– www.digitalstrom.org/beziehen

– www.digitalstrom.org/members


128  Komplex  2010 mivune

MIVUNE Die mivune AG steht für Gebäudeautomation, die sämtliche Systeme unter einen Hut bringt. Das heisst: Die gesamten Funktionen eines Gebäudes können geplant werden, obwohl vorher nicht bekannt ist, welche Hardware am Schluss im Gebäude verbaut wird. Auch ein Gebäude mit bereits bestehender Gebäudeautomation kann nachgerüstet und den veränderten Bedürfnissen angepasst werden, ohne dass Probleme entstehen – ein Knopfdruck und mivune berechnet sämtliche Funktionen neu. Das Herzstück der mivune-Technologie ist ein Betriebssystem, das alle möglichen Einzelsysteme über eine einheitliche Bedienplattform steuern kann, unabhängig von Hersteller und

Software-Hintergrund. Im vergangenen Jahr konnte mivune nochmals stark weiterentwickelt werden und kommuniziert unterdessen mit sämtlichen herkömmlichen Systemen – beispielsweise EIB, KNX, LON, EnOcean, Beckhoff, Infrarot und digitalSTROM. Auch Audio- und Videofunktionen können problemlos in die mivune-Technologie integriert werden. Der Technologie liegt eine leistungsstarke Datenbank zugrunde – der mivune editor. Er wurde im vergangenen Jahr nochmals weitgehend überarbeitet und ist neu grafisch aufgebaut. Dies ermöglicht eine wesentlich einfachere, weil intuitive Bedienung. Mit dem mivune editor werden die einzelnen Parameter erfasst, die als Datenbasis für den mivune

controller, den eigentlichen Rechner, der die Daten auswertet, dienen. Als Oberfläche wird mivune visual eingesetzt, das die gesamten Vorgänge abbildet. Die Steuerung des Gebäude-  automationssystems erfolgt über den Computer, einen Tablet PC oder per Fernzugriff über mobile Geräte wie PDAs, iPhones oder konventionelle Mobiltelefone. Neben Software vertreibt mivune zahlreiche Komponenten für die Gebäudeautomation, beispielsweise Sensoren oder Bedienelemente. Werden die Komponenten kabellos verbunden, resultiert daraus nicht nur eine optisch ansprechende, sondern auch eine günstige Lösung. Daneben bietet mivune Services wie Gebäudeanalysen und Beratungs­leistungen an.

Personalbestand

Marktregion

AdresseN

10 Mitarbeitende

Schweiz, Deutschland und Österreich,

mivune AG Schweiz

Vereinigte Arabische Emirate,

Brandstrasse 33

Russland, USA

CH – 8952 Schlieren

Budgetierter Umsatz 2010 1 – 2 Mio. CHF

T +41 (0)44 755 74 74 Geschäftsleitung

F +41 (0)44 755 74 75

Beteiligung

Thomas A. Theurer

www.mivune.ch

42 Prozent

Chief Executive Officer T +41 (0)44 755 74 70

mivune FZ-LLC

Tätigkeit

M +41 (0)78 655 57 04

Dubai Internet City

Entwicklung, Anwendung und Vertrieb

M + 971 (0) 50 9155 821

Bldg. No. 11 / Ground Floor

von offenen, nicht proprietären

theurer @ mivune.ch

P.O. Box 502843

Gebäudeautomations- und Gebäudemanagement-Systemen

Dubai / UAE T +971 (0)44 456 829 oder T +971 (0)44 316 427

Marktsegmente Soft- und Hardware für Gebäudeautomation, Performance Management, Facility Management, Planung, Projektierung und Datenmanagement

F +971 (0)50 9155 821


129

Brandstrasse 33, Schlieren (CH)

Schlüssel Koch, Feldkirch (A)

Privatapartment, Dubai (UAE)

Komplett ohne Verkabelung kommen

Schlüssel Koch ist ein Spezialist für

Bei dieser eleganten Privatwohnung

die 1100 m2 Geschäftsflächen in der

Schliessanlagen und Sicherheits-

in Dubai wurde ein bereits bestehendes

Überbauung amRietpark aus: Das

konzepte mit Hauptsitz im österrei-

Gebäudeautomationssystem ergänzt.

Grossraumbüro, das sich die Firmen

chischen Feldkirch. Die Traditionsfirma

Dabei sollten die installierten Kabel

aizo, BS2 und mivune mit dem new-

ist idyllisch an der Reichsstrasse im

und Komponenten weitgehend un-

techClub teilen, wird komplett über

Zentrum von Feldkirch gelegen. 400 m

Funk gesteuert. Es gibt im ganzen

Verkaufs-, Werkstatt- und Lagerflächen

eventuellen Auszug aus der Wohnung

Raum keinen Lichtschalter. Glasbruch-

wurden mit der mivune-Technologie

so einfach wie möglich zu machen.

sensoren, Bewegungsmelder, Videoüber-

ausgestattet. Somit sind die gesamten

Das 4-Zimmer-Apartment mit 120 m2

wachung und Zutrittskontrolle werden

Flächen, die Schlüssel Koch nutzt,

Wohnfläche wurde mit zusätzlichen

kabellos über den Computer gesteuert.

zentral steuerbar: Das Licht kann

Kabeln für die Beckoff-Hardware

Ausserdem sind die meisten Sensoren

zwar nach wie vor konventionell über

ausgestattet. Die EnOcean-Komponen-

multifunktional, d. h. sie reagieren

Taster an- oder ausgeschaltet werden,

ten werden über Funk angesteuert.

beispielsweise sowohl auf Licht als

allerdings ist auch der Zugriff über den

Zudem konnte mivune mit diesem

auch auf Einbrüche. Trotz tiefer Kosten

Computer oder ein iPhone möglich.

Projekt am Arabischen Golf erstmals

durch kabellosen Einbau wurde grosse

Dasselbe gilt für die Sonnenstoren.

Erfahrung bei der Integration von

Flexibilität bei der Nutzung erreicht.

Ausserdem wurde ein Zutrittssystem

Klimaanlagen in die mivune-Steuerung

– www.newtechclub.ch

mit Batches für die Mitarbeiterinnen

sammeln.

2

berührt bleiben, um dem Mieter einen

und Mitarbeiter eingerichtet. Auftrag: Steuerung und Überwachung

– www.schluessel-koch.at

Auftrag: Steuerung und Überwachung der gebäudetechnischen Anlagen

der gebäudetechnischen Anlagen Auftraggeber: Halter AG, Zürich

Auftrag: Steuerung von Licht, Storen

Auftraggeber: privat

Architektur: Galli & Rudolf

und Zutrittssystem

Architektur: Emaar Properties,

Architekten, Zürich

Auftraggeber: Schlüssel Koch, Feldkirch

Dubai

Nutzung: Büros und Konferenzräume

Nutzung: Verkauf, Werkstatt und Lager

Nutzung: Wohnen

Hardware: Beckhoff, digitalSTROM

Hardware: Beckhoff und EnOcean

Hardware: EnOcean

Realisierung: Sommer 2009

Realisierung: Herbst 2009

Realisierung: Herbst 2009


130  Komplex  2010 BS2

BS2 In der Welt von BS2 dreht sich alles um das Konzept des Low-Ex-Gebäudes ohne CO2-Ausstoss. Ein Low-Ex-Gebäude verbraucht weniger hochwertige Energie und minimiert den Stromverbrauch von Gebäuden. Zum Einsatz kommen CO₂-frei betriebene Heiz- und Kühlsysteme, auf die ein wesentlicher Teil des Strombedarfs entfällt. BS2 betätigt sich deshalb schwerpunktmässig in diesem Bereich und entwickelt Komponenten zum Heizen und Kühlen sowie für Zu- und Abluftsysteme. BS2-Komponenten sind gezielt für den effizienten Wärmepumpenbetrieb mit minimalem Hub konzipiert. Die Airbox, eines der Standardprodukte, ist für einen dezentralen Einsatz ausgelegt, filtert die Aussenluft

und konditioniert diese auf Raumtemperatur. Handhabung und Wartung des Geräts sind sehr einfach. Dank ihrer Kompaktheit lässt sich die Airbox in kleinsten Nischen unterbringen, sei es in der Decke, dem Boden oder der Fassade. Dem Plug-and-Play-Prinzip folgend, wird sie in der Ausbauphase des Gebäudes einfach in die dafür vorgesehene Instabox gelegt. Diese neu entwickelte Installationslösung wird zuvor im Rohbau zwischen Ober- und Unterarmierung eingelegt und beinhaltet bereits die Anschlüsse für Lüftung, Strom und Wasser. Der ganzheitliche systemische Ansatz vereinfacht die Planung und den Einbau der einzelnen Anschlüsse massiv. Dieselbe Idee wird mit dem multifunktionalen Deckenpaneel verfolgt,

einer weiteren Neuentwicklung, die letztes Jahr erstmals zum Einsatz kam: Das Heptapaneel integriert die Funktionen Heizen / Kühlen, Raumakustik, Lüftung und Beleuchtung und ermöglicht zudem eine thermische Bauteil-  aktivierung. Neben den Standardinstallationen bietet BS2 eigene Komponenten wie beispielsweise autonom gesteuerte Abluftklappen an, welche ins Paneel integriert werden und ein bedarfsgerechtes Lüften möglich machen. Zur Steuerung und Vernetzung der BS2-Komponenten kommt digitalSTROM zum Einsatz. Die Kommunikation zwischen den Airboxen, die sich an unterschiedlichen Fassadenseiten des Gebäudes befinden, federt den Einfluss äusserer Faktoren ab und macht deren Betrieb noch effizienter.

Personalbestand

Marktregion

Adresse

4 Mitarbeitende

Schweiz, Deutschland und Österreich.

BS2 AG

Weltweite Markteinführung in Planung

Brandstrasse 33 CH – 8952 Schlieren

Budgetierter Umsatz 2010 1 Mio. CHF

Geschäftsleitung

T +41 (0)44 275 25 00

Luca Baldini

F +41 (0)44 275 25 01

Beteiligung

Chief Executive Officer

info @ bs2.ch

50 Prozent

lbaldini @ bs2.ch

www.bs2.ch

Tätigkeit

Barbara Hirtz

Entwicklung, Produktion und Vertrieb

Chief Operating Officer

von Haustechnikkonzepten und

bhirtz @ bs2.ch

-komponenten mit dem Ziel eines CO2-freien, energieeffizienten Gebäudebetriebs Marktsegmente Zu- und Abluftsysteme und -geräte, Kombideckensysteme


131

Iucn, Gland

HPZ, ETH Zürich

Bolleystrasse, Zürich

Die International Union for Conservation

Das HPZ-Gebäude an der ETH Höngger-

Das Haus an der Bolleystrasse ist

of Nature erstellte an ihrem Hauptsitz

berg stammt aus dem Jahr 1969. Im

ein Forschungsprojekt in der Praxis,

in Gland einen Neubau, der allerhöchs-

Rahmen eines Forschungsprojekts sollte

welches konsequent den CO2-freien

ten Ansprüchen an die Nachhaltigkeit

eruiert werden, inwieweit ein Gebäude

Betrieb sucht. Dies gelang einerseits

genügt. Das Minergie-P-Gebäude wurde

nach dem Low-Ex-Prinzip umgebaut

durch den Einsatz einer neuartigen

zusätzlich mit Leed-Platinum-Status

und betrieben werden kann, ohne allzu

Niederhub-Wärmepumpe und eines

zertifiziert. BS2 entwickelte hierfür ihre

stark in die Bausubstanz einzugreifen.

innovativen Erdspeicherbewirtschaf-

Airbox weiter und installierte erstmals

Die Lösung fand BS2 in einem Element

tungskonzepts, andererseits durch eine

die Instabox und das multifunktionale

für die Airbox, das im Raum sichtbar

radikale Vereinfachung des gesamten

Deckensystem Heptapaneel, welches

ist. Hier wurde das System also nicht

Systems. Die 12 Airboxen von BS2 sind

nebst den Funktionen Heizen / Kühlen

im Boden oder der Fassade versteckt,

via digitalSTROM miteinander verbun-

und Raumakustik auch Licht, Abluft

sondern prominent im Raum platziert.

den. Durch diese Vernetzung zwischen

und Sprinkleranlage integriert. Dank be-

Zudem kam ein Heptapaneel zum

den Fassadenseiten kann flexibler

darfsgesteuerter Lüftung und geringem

Einsatz, welches in diesem Objekt mit

auf äussere Einflüsse reagiert und die

Energieverbrauch der Komponenten

adaptierten LED-Leuchten von renom-

Lüftung somit noch effizienter betrieben

konnte BS2 wesentlich zum CO2-freien

mierten Leuchtenherstellern versehen

werden. Die Lüftung ist dabei so aus-

Betrieb des Gebäudes beitragen. Die

wurde und dadurch eine weitere Effi-

gelegt und mit der Heizung verbunden,

digitalSTROM-Technologie ermöglicht

zienzsteigerung mitbringt.

dass der Wärmepumpenbetrieb maximal

zudem eine einfache Steuerung. – www.iucn.org

effizient ist. Auftrag: 65 Airboxen mit spezieller Ein-

– www.viagialla.ch

baulösung, rund 400 m2 Paneelflächen Auftrag: 107 Airboxen und rund

Nutzung: Büros

Auftrag: 12 Airboxen mit Instaboxen,

700 m2 Paneelflächen (Heptapaneel)

Architektur: Albert Heinrich Steiner,

CO2-gesteuerte Abluftklappen

Nutzung: Büros

Zürich, Meierhofer Munz Architekten,

Nutzung: 12 Wohnungen

Architektur: agps Architekten, Zürich

Zürich (Umbau)

Architektur: agps Architekten, Zürich

Realisierung: Herbst 2009 bis

Realisierung: Herbst 2009 bis

Realisierung: Herbst 2009 bis

Frühling 2010

Frühling 2010

Frühling 2010


Die neue Adora SLQ: Waschen mit Weltneuheiten.

Das wildeste Wasser der Schweiz: Der Rheinfall. Das sanfteste Wasser der Welt: ZUGer WetClean. Die neue Adora SLQ: Der erste und einzige Waschautomat mit den Weltneuheiten ZUGer WetClean und Dampfglätten. Mit ZUGer WetClean können Sie auch Ihre heikelsten Kleider dem Waschautomaten anvertrauen. Und das Programm Dampfglätten macht das Bügeln meistens überflüssig. Die Adora SLQ überzeugt auch beim Energieverbrauch. Die grüne Auszeichnung «A –30 %» steht für äusserst sparsame Geräte, welche die strengen Vorschriften der Energieverordnung deutlich unterschreiten. www.vzug.ch Energieeffizienz Waschwirkung Schleuderwirkung




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