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Kürbis & Cannabis
von Thomas Becker
Kürbissuppe ist das traditionelle Gericht der Café-Schickeria im Prenzlauer Berg. Sie ist vegetarisch, total öko, regional, wirkt edel, ist aber mit eines der einfachsten Gerichte überhaupt. Die kriegt man auch hin, wenn keiner im Laden wirklich kochen kann. An Werkzeugen braucht man einen Suppentopf und einen Pürierstab.
Einer Kürbissuppe kann man auf verschiedene Arten auch Cannabis zufügen. Deshalb wird zunächst das Rezept besprochen und anschließend Methoden zur Cannabisbeigabe, der sogenannten Infusion, erläutert.
Am besten eignet sich ein Hokkaido-Kürbis. Der ist klein und braucht nicht geschält zu werden. Einer reicht für drei Personen, auch für vier, aber dann wird es knapp mit dem Nachschlag. Jedenfalls braucht man nicht mal eine Küchenwaage, ca. ein Viertel eines Hokkaido Kürbisses reicht für zwei Teller Suppe.
Die gewünschte Menge an Kürbis muss man würfeln, dazu auf einen Kürbis, eine mittelgroße Zwiebel und eine zentimeterdicke Scheibe Ingwer klein schneiden. Dabei braucht man sich nicht anstrengen, es wird hinterher alles püriert.
Anschließend wird im Suppentopf mit einem Schluck Olivenöl die Zwiebel leicht glasig angeschwitzt, dann den Ingwer und die Kürbiswürfel kurz mitbraten und alles mit Brühe ablöschen, bis die Kürbisstücke großzügig bedeckt sind. Gut wäre echte Gemüse- oder Hühnerbrühe. Jetzt kommt noch ein wenig Salz dazu, ein halber Teelöffel höchstens, nachsalzen kann man immer, zu viel herausnehmen nicht.
In etwa 10 Minuten kocht der Kürbis nun weich, das kann man mit einer Gabel testen. Wenn die Zutaten gar sind, wird alles püriert. Falls die Suppe zu dick geworden ist, kann während des Pürierens noch Flüssigkeit nachgegossen werden. Kurz vor dem Anrichten wird auf jeden Teller ein Tropfen Kürbiskernöl gegeben.
Wie bekommt man nun das Cannabis in die Suppe?
Das Cannabis muss in jedem Fall decarboxyliert sein, also mindestens eine Viertelstunde, eher länger, bei 140°C wärmebehandelt werden. Sonst wirkt es nicht. Pro Person reichen dann 0,2 bis 0,5 Gramm gutes Gras oder eine entsprechende Menge an Konzentrat oder Cannabutter.
Das Gras kann im Prinzip einfach auf den fertigen Teller Suppe gestreut werden. Das wäre etwas fantasielos, dann könnte man es auch direkt pur essen und sich die Suppe sparen. Aber so geht man sicher, dass jeder die richtige Dosis erhält, und kann die Menge auf Wunsch auch variieren.
Man kann das Gras für alle Gäste auch mit den Kürbiswürfeln kurz anbraten, bevor die Brühe darüber kommt. Dazu eignet sich natürlich Cannabutter viel besser. Die verteilt sich schön auf alle Kürbisstücke. In jedem Fall sollte das Cannabis nicht zu lange braten, damit es nicht aus Versehen zu heiß wird. Lieber kurz mitschwenken und dann sofort mit der Brühe ablöschen.
Weil sowieso dunkles Öl auf eine Kürbissuppe gehört, ist ein mit Extrakt infundiertes Speiseöl die eleganteste Variante. Das Haschöl sollte natürlich ebenfalls aus decarboxyliertem Cannabis gewonnen sein. Die gewünschte Menge Haschöl wird nur kurz in warmem Speiseöl geschwenkt, bis es sich aufgelöst hat. Die Dosierung sollte so gewählt sein, dass ein Löffel für eine Person reicht. Den gibt man einfach über den fertigen Teller Suppe. Dazu könnte man im Prinzip auch das Kürbiskernöl nehmen. Das darf man aber keinem Feinschmecker erzählen, denn Kürbiskernöl ist ein edles Produkt, das fast ähnlich teuer ist, wie gutes Cannabis. Eigentlich soll es nicht erhitzt und schon gar nicht mit anderen aromatischen Kräutern verfälscht werden. Um keinen Feinschmecker zu verärgern, sollte man lieber ein neutrales Speiseöl mit Cannabisextrakt infundieren und jenes parallel zum Kürbiskernöl auf die Suppe tropfen - einen hellgrünen und einen dunkelgrünen Tropfen.