1
Psychische Stรถrungen Vorurteile
2
Psychische Störung 4.
Einleitung
6.
Verteilung in Deutschland
10.
Affektive Störung – Bipolare Störung
36.
Affektive Störung – Depression
62.
Angststörung
88.
Essstörung
114.
Schizophrenie
140.
Substanzstörung
168.
Risikotest
3
4
Über psychische Störungen wird viel geschwiegen. In der Gesellschaft gelten psychische Störungen als Schwäche, eine Tabuisierung von diesen schafft Grenzen. Unwissenheit fördert ein negatives Zusammenleben. Personen, die unter psychischen Störungen leiden, werden häufiger stigmatisiert als körperliche kranke Menschen. Obwohl die Behandlung psychischer Störungen positive Veränderungen hervorruft, hat das Stigma, das mit einer psychischen Erkrankung einhergeht, einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität. Vorurteile kommen durch Wissensdefizite. Das vorliegende Buch bietet Aufklärungsansatz, über die Verteilung, Symptome und Erklärungsansätzen von psychischen Störungen. Transparenz schafft Verständnis. Mehr als 33% der deutschen Bevölkerung leiden unter einer psychischen Störung, nur etwa 36% davon haben einer groben adäquaten Intervention. Jedoch lassen sich nur 10%, das sind 3 von 33 Betroffenen, länger und regelmäßig behandeln. Hingegen sind mehr als 90% aller Suizide mit psychischen Erkrankungen assoziiert. Heute gibt es gute Heilungschancen und professionelle Ärzte, die bei psychischen Störungen unterstützend wirken können. Eine psychische Störung heißt nicht, dass der Betroffene mit der Störung leben muss.
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Verteilung in Deutschland Legende auf der folgenden Seite
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(18 - 65 Jahren)
100 Frauen
(18 - 65 Jahren) 37,5 % leiden unter einer psychischen Störung; beinahe jede 2,5te Frau
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15% Affektive Störung Differenzierung zwischen (1) Depression und (2) bipolarer Störung
19,8% Angststörung 1,7% Substanzstörung (Missbrauch / Abhängigkeit) 0,5% Essstörung 2% Schizophrenie
Krankheitsverlauf Der Sättigungsgrad, zeigt wie die der allgemeine Krankheits- und Heilungsverlauf in Deutschland ist.
<10% grobe Adäquate Interventtion Adäquate Intervention, der Patient hat eine stetige Begleitung, welche zur Hilf und Heilung beiträgt
< 36% erhalten überhaupt irgendeine Intervention Intervention (intervenire = dazwischen schreiten) bezeichnet man in der Medizin jede aktive Form von Behandlung, wenn man sie von einem bloßen Zuwarten unterscheiden möchte.
Unbehandelt Menschen mit einer psychischen Störung, die nicht wissen, dass sie unter einer psychischen Störung leiden oder keine Hilfe in Anspruch nehmen. Diese Zahlen sind „schwarze Zahlen“ und daher Schätzungen.
100 Männer
(18 - 65 Jahren) 25,5 % leiden unter einer psychischen Störung; etwa jeder 4. Mann
15% Affektive Störung Differenzierung zwischen (1) Depression und (2) bipolarer Störung
19,8% Angststörung 1,7% Substanzstörung (Missbrauch / Abhängigkeit) 0,5% Essstörung 2% Schizophrenie
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Affektive Stรถrung
Bipolare Stรถrung
14.
Lebenszeitrisiko und Verteilung in Deutschland
17.
Definition und Kriterien
18.
Symptome
33.
ร tiologie
34.
Faktoren
171.
Risikotest
Verteilung in Deutschland Affektive Stรถrung โ ข Bipolare Stรถrung
14
100 Frauen (18 - 65 Jahren)
Bipolar I (Seite 20) 1-2% der Frauen
Bipolar I und II (Seite 20) 5% der Frauen
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100 M채nner (18 - 65 Jahren)
Bipolar I (Seite 20) 1-2% der M채nner
Bipolar I und II (Seite 20) 5% der M채nner
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Manie
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HYpomanie Ausgeglichene Stimmung
Depression
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Bipolare Störung Definition und Kriterien
Manisch-depressive Erkrankungen (bipolare affektive Störungen) sind von unipolaren Depressionen abzugrenzen. Manische oder hypomane Episoden charakterisieren die bipolaren Störungen. In den depressiven Phasen (1) einer bipolaren Störung leiden die Betroffenen häufig an Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit und Trauer. Viele Patienten berichten von einer nur schwer erträglichen Gefühllosigkeit und einer inneren Leere. Zudem leidet dadurch die Konzentrationsfähigkeit und die Denkprozesse verlangsamen sich. Die Symptome können so stark werden, dass es zu Wahnideen kommt. Die manische Phase (2) zeichnet sich durch ein vermindertes Schlafbedürfnis, Gereiztheit, Antriebssteigerung sowie Euphorie und Gedankenrasen aus.
Hinzu kommen oft Aggressivität, Feindseligkeit, Größenwahn und ein gesteigerter Rededrang. Auch hier treten nicht selten Halluzinationen und Wahnideen auf. Dabei können beide Episoden gleichzeitig oder im raschen Wechsel erfolgen. Somit hat eine bipolare Störung teilweise die Symptome einer Depression (siehe Broschüre Affektive Störung – Depression) und die einer bipolaren Störung.
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Bipolare Stรถrung Symptome
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#!
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Stimmung Ungewohnt Positiv 20
Ungewöhnlich gehobene oder gereizte Stimmung über mindestens eine Woche. Es ist auffallend, dass der Betroffene einen stetigen Emotionswechsel durchlebt. Schnelles Umschlagen der Hochstimmung in Gereiztheit, vor allem, wenn der Betroffen Widerspruch erfährt.
Unruhe Steigerung der Aktivität oder motorische Unruhe. Sprunghaftigkeit im Handeln: Es werden viele Dinge begonnen, aber nicht zu Ende geführt. Es ist für Maniker praktisch unmöglich, auch nur kurze Zeit still zu sitzen und nichts zu tun.
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Rededrang 22
Erhöhte Gesprächigkeit, plötzlicher Rededrang, verbunden mit einer Distanzlosigkeit gegenüber anderen Menschen. Bipolare Menschen erscheinen bei genauerer Betrachtung tendenziell über angepasst. In ihrer Sozialisation haben sie gelernt, den Erwartungen anderer zu genügen und die Maßstäbe anderer unhinterfragt zu übernehmen. Sie sind sehr bemüht, es allen recht zu machen.
Ideenfluss Ideenflut, Gefühl, dass die Gedanken rasen. Gedankensprünge, die Betroffenen springen im Gespräch von einem Thema zum anderen. Außenstehende können dem Inhalt des Gespräches nicht mehr folgen. Zudem kommt eine gesteigerte Leistungsfähigkeit und Kreativität.
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Hemmungslosigkeit 24
Verlust der sozialen Hemmung und daher unangemessenes Verhalten. Eine Enthemmung in verschiedenen Bereichen, angefangen von sexuellen Handlungen bis hin zum exzessivem Kaufrausch, wobei dabei die finanziellen Möglichkeiten völlig überschritten werden; gerade diese Enthemmungen stehen oft im Widerspruch zu den eigentlichen moralischen Grundsätzen des Betroffenen und führen nach dem Abklingen der Manie zu Scham- und Schuldgefühlen.
#!
Vermindertes Schlafbedürfnis Herzrasen, Ideenfluss und Gedankenrasen halten einen wach und aktiv. Durch das ständige Wechseln der Emotionen, der Ideenfluss und der inneren Unruhe, will der Körper nicht zur Ruhe kommen, der Drang weiter zu machen ist stark. Der Betroffene bekommt wenige Phasen, in der er sich ausruhen kann. Dies unterstützt die Störung, da der Körper irgendwann nicht mehr kann.
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GröSSenwahn 26
Überhöhung der Selbsteinschätzung oder Größenwahn. Das Gefühl man kann alles schaffen. Dies ist eine der größten Gefahren der Störung,da Betroffen Risiken selten erkennen. Durch die Phasen, wechselt der Größenwahn oft mit depressiven Denkmuster. Diese führen zu erheblichen Wahrnehmungsverzerrungen eigener und fremder Leistungen.
Ablenkbarkeit Konzentrationsschwächen verleiten den Betroffenen zur schnelleren und größeren Ablenkbarkeit. Oder der Betroffene hat einen stetigen Wechseln von Aktivität und Plänen, was oftmals von der Ideenflut angesport ist und zum Größenwahn verleitet.
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Libidosteigerung 28
Steigerung der Libido oder der sexuellen Taktlosigkeit.
Tollkühnes Verhalten Tollkühnes oder leichtsinniges Verhalten, wobei Risiken nicht erkannt werden. Bipolare Menschen weisen eine starke Antriebsteigerung vor, sie scheinen Energieüberschuss, Beschäftigungsdrang, vermehrte Kreativität, vermindertes Schlafbedürfnis, was auch oftmals zu Erfolg und zu einem gesteigertes Selbstbewusstsein und anschließend zu Größenideen führen kann.
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Konzentrationsverlust 30
Die verschieden Symptome übertriebene Unternehmungslust, Verstärktes Kontaktbedürfnis, kurz schlüssiges Verhalten, Impulsivität und Aggressivität, im wechsel mit depressiven Phasen, führt schließlich zu einer Reizüberflutung und Konzentrationsverlust. Ständige Gedankensprünge und neue Ideen beeinflussen die Konzentration. Der Betroffene will viel erreichen und am besten alles sofort machen. Was nicht möglich ist.
Wahrnehmungsstörungen Keine Halluzinationen oder Wahnphähnomene, eventuell aber Wahrnehmungsstörungen und Falscheinschätzungen gegenüber sich und anderen.
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*
Bipolare Störung Ätiologie
Die bipolare affektive Störung (auch bekannt unter dem Begriff „manisch-depressive Erkrankung”) ist eine psychische Erkrankung. * Sie zeigt sich bei den Betroffenen durch episodische, nicht kontrollierbare und extreme Auslenkungen des Antriebs, der Aktivität und der Stimmung, die weit außerhalb des Normalniveaus in Richtung Depression oder Manie schwanken. Bei einer bipolaren Störung gibt es oft nicht nur einen Auslöser. Vielmehr handelt es sich in der Regel um eine sogenannte multifaktoriell bedingte Erkrankung. Das bedeutet, dass die Ursachen genetische, psychosoziale und biologische Komponenten umfassen können. Ist bereits bei einem Elternteil eine affektive Störung bekannt, so liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls erkrankt, bei ungefähr zehn bis zwanzig Prozent. Sind beide Elternteile betroffen, beträgt das Risiko sogar 50 bis 60 Prozent. Allerdings sind bei der Ursachenforschung die psychosozialen Komponenten wesentlich wichtiger. Ereignisse, die sich schon im Kindes- und Jugendalter manifestierten, haben eine große Auswirkung auf die weitere Lebensgeschichte. Hierzu zählen Trennungen, Misshandlungen und Missbrauch oder der Verlust von Bezugspersonen. Auch Stress kann bei der Krankheitsentstehung beteiligt sein. Gemeint ist vor allem der psychosoziale Stress, wie zum Beispiel durch Mobbing am Arbeitsplatz oder Konflikte in der Partnerschaft. Biologisch haben die bipolaren affektiven Störungen ähnliche Erklärungsansätzen wie Depression. Bei affektiven Störungen liegen manchmal Besonderheiten im Hirnstoffwechsel vor: Die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin sind bei einigen Menschen, die depressiv sind, in geringerem Ausmaß vorhanden, bei affektiven Menschen ist dieser Hormonspiegel überdurchschnittlich höher oder es schwankt unnormal und unregelmäßig. So können die affektiven Störungen auftreten, ohne dass äußerliche Umstände offensichtlich zu dieser Störung zu dem Zeitpunkt führen könnte.
Es wird zwischen bipolar I und bipolar II Erkrankungen unterschieden. Bipolar I Erkrankungen sind die typischen bipolaren Erkrankungen mit mindestens einer manischen Episode neben den Depressionen. Bei Bipolar II Erkrankungen handelt es sich um Episoden, bei denen neben depressiven Episoden nicht Manien, sondern nur leichte, sogenannte Hypomanie, auftreten. Hypomanie werden vom Betroffenen als solche häufig nicht erkannt, sondern meistens nur von Angehörigen.
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1
Hormone werden immer von der Hirnanhangdrüsen (1) im Gehirn (Hypophyse) losgeschickt und wirkt dann auf andere Organe (in diesem Fall die Nieren), bis durch ein weiteres Horman das Stoppsignal kommt. Das sin Regelkreise d.h. ein spezielles Hormon wirkt, je nach Konzentration im Blut, bei gesunden Menschen wieder zurück auf die Hypophyse und bremst dort dann z.B. die Bildung von ACTH.
* 2
Bei Stress: CRH wirkt auf die Hypophyse, die schüttet daraufhin ACTH aus (1). Dieses bewirkt in den Nenennierenrinde eine ausschüttet von Stresshormon (2) u. a.. Ist dieser Vorgang gestört, z. B. bei bei einer erhöhten Konzentration des Stresshormons, erfolgt keine Rückmeldung an die Hypophyse, dass die ACTHProduktion gestoppt werden muss, der Körper hat das Signal unter „Dauerstress“ zu stehen. Folge sind hohe Aktivität u.ä..
Bipolare Störung Faktoren
Wichtige Hormone:
35 Noradrenalin
CRH
(Hormon und Neurotransmitter)
Corticotropin Releasing Hormon wird in einem bestimmten
Einer der wichtigsten Botenstoffe des vegetati-
Rhythmus im Hypothalamus über ein Gefäß zum Hypophy-
ven Nervensystems. Noradrenalin steigert wie
senvorlappen gebildet und aktiviert dort ein Enzym, dass die
Adrenalin den Blutdruck, sorgt für Motivation,
Ausschüttung von ACTH bewirkt. Die Ausschüttung ist am
Aufmerksamkeit und Leistungsbereitschaft
morgen regelmäßig stärker als Abend.
und hemmt die Immunabwehr. Somit kommt es bei Dauerbelastung zur Immunschwäche
ACTH
des Körpers.
Adrenocorticotropnes Hormon wirkt auf die Nebennieren, welche dann Cortisol bildet und ausschüttet
3
* Kann unser Körper dieses Stresshormon nicht abbauen, so gibt es einen Stau (der Stresshorme). Die Folgen sind körperliche Symptome und ein Ungleichgewicht des Hormonspiegels. Was zu Gefühlsschwankungen und zu einer dauerhaften Störung des gesamten Hormonkreislaufes und -spiegels führen kann.
Stress ist gesund, dieser hilft uns, eine Situation zu bewältigen. Unser Hormonsystem ist ein sehr sensibel und störanfällig. Besonders Stressdauerbelastung ohne den Abbau (3) von Stresshormone (Fluchtreaktion, Sport etc.) kann auf Dauer den Kreislauf in ein Ungleichgewicht bringen. Und der Mensch scheint unausgelastet.
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Affektive StĂśrung
Depression
40.
Lebenszeitrisiko und Verteilung in Deutschland
43.
Definition und Kriterien
44.
Symptome
59.
Ă&#x201E;tiologie
60.
Faktoren
175.
Risikotest
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Verteilung in Deutschland Affektive Stรถrung โ ข Depression
40
100 Frauen (18 - 65 Jahren)
Major Depression 11,2% der Frauen
Dysthyme Stรถrung 5,8% der Frauen
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100 Männer (18 - 65 Jahren)
Major Depression 8,5% der Männer
Dysthyme Störung 5,5% der Männer
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*
Depression Definition und Kriterien
Depression gehört zu den häufigsten psychischen Störungen weltweit, auch in Deutschland. * Durchschnittlich jeder 10. bis 9. Deutsche von einer depressiven Phase bis zur Depression betroffen. Warum solltest man selber an einer affektiven Störung leiden. 11,9 Menschen unter 100 leiden unter irgendeiner Affektiven Störung. Das ist ungefähr jeder neunte. Fast jeder Mensch erlebt hin und wieder vereinzelte depressive Symptome wie Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit, z.B. im Zusammenhang mit belastenden Ereignissen, Erkrankungen oder sozialen Stresssituationen. Von einer behandlungsbedürftigen depressiven Störung spricht man allerdings erst, wenn die Symptome eine bestimmte Zeitdauer und Intensität überschreiten. Als Kernmerkmal einer Major Depression, beispielsweise ist eine über mindestens 2 Wochen andauernde durchgängig niedergeschlagene und depressive Stimmungslage zu nennen. Bei depressiven Störungen handelt es sich somit nicht einfach um eine ausgeprägte Traurigkeit, sondern um Störungen des gesamten Organismus. Die Symptome zeigen sich sowohl auf der emotionalen, kognitiven, physiologischen, motorischen, als auch im sozial-interaktiven und verhaltensbezogenen (behavioralen) Bereiche eines Menschens. Dysthyme Störung Kernmerkmal der dysthymen Störung ist eine über mindestens 2 Jahre an der Mehrzahl der Tage auftretende depressive Verstimmung, ohne dass die vollen Kriterien einer Episode einer Major Depression erfüllt sind. Die für die Diagnose erforderlichen dysthymen Symptome sind oft weniger persistierend und können stärker fluktuieren. Gefühle der Hoffnungslosigkeit. Die depressive Symptomatik bei der dysthymen Störung erscheint im Durchschnitt weniger akut schwer ausgeprägt als bei der Major Depression, besteht aber langjährig. Tritt nach einer mindestens 2-jährigen dysthymen Symptomatik eine Episode einer Major Depression auf, so nennt sich dies „Double Depression“.
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Major Depression Die typische Depression ist nach der klassischen Definition eine schwere Depression, die früher auch als endogen bezeichnet wurde. Spricht man von einer Major Depression, bedeutet dies im allgemeinen einen phasenhaften Verlauf, und es wird auf eine schwere Depression hingewiesen.
Depression Symptome
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Stimmung Depressiv / NegatiV 46
Ungewöhnlich depressive Stimmung fast täglich über die meiste Zeit des Tages, das unabhängig von äußeren Umständen. Der Wahrnehmungsfokus ist auf negative, schmerzliche, enttäuschende Erfahrungen eingeengt, sodass diese in den Vordergrund treten. Daraus werden generalisierte, negative Bewertungen der Gegenwart und „worstcase“ - Schlussfolgerungen über die Zukunft abgeleitet.
ANTRIEBSLOS Verlust von Freude und Interesse. Antriebsminderung, es f채llt schwer morgens aufzustehen. Man meint keinen Grund zu haben, f체r den es sich lohnt, den Tag zu beginnen, f체hlt sich nutzlos, energielos.
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Mitteilungsbedürfnis ist vermindert 48
Vermeidet Gruppenzusammentreffen und/oder geht jegliche Art von Kommunikation oder Kontakt zu anderem Menschen eher aus dem Weg. Man zieht sich immer mehr zu zurück. Die Beziehung zu Mitmenschen wird deutlich reduziert, diese werden häufig in schwarz-weiß Manier bewertet und gekennzeichnet (idealisiert oder völlig abgewertet). Es werden immer gleiche, wiederholende Verhaltens- und Beziehungsmuster wiederholt.
Vermindertes Selbstwertgef端hl Verlust oder Verminderung von seinem Selbstwertgef端hl und Selbstvertrauen. Selbstabwertung und Selbstablehnung, verbunden mit perfektionistischen Leistungsanspr端chen an sich selbst, die unl旦sbaren sind, aber dennoch aufrecht erhalten werden.
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Konzentrations- / Denkstörungen 50
Es fällt schwer sich zu konzentrieren. Folgen sind Denkstörungen und Unentschlossenheit. Stetiges Grübeln lenkt von wichtigen, wesentlichen Gedanken und Aufgaben ab. Massives fokussieren nach innen, auf sich und seine negativen Gedanken. Unwillkürliche, für das bewusste Denken nicht mehr bemerkbare Dissoziation von Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten.
Todes- / Suizidgedanken Gedanken an den Tod oder Suizid tauchen wiederholt auf. Hoffnungslosigkeit und negative Zukunftsperspektiven, die das Leben scheinbar nicht mehr lebenswert machen und somit Gedanken vom Suizid und Tod best채rken.
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Schlafstörung 52
Unruhiges Schlafen, sehr frühes Aufwachen. Überwiegende Müdig- und Energielosigkeit. Schweres aus dem Bett kommen und häufiges Bedürfnis Schlafen zu wollen. Schlafbereich als Bereich des Rückzugs.
Psychomotorische Unruhe Leidet unter psychomotorische Unruhe oder Hemmung. Psychomotorik ist die Gesamtheit des körperlich-seelische Ausdrucksverhalten. Negatives Denken, wird durch die gesamte körperliche Haltung, sowohl der erste Eindruck als auch der Gesamteindruck und die Motorik ausgedrückt. Je schwerer eine Depression ist, um so weniger bewegt sich der Erkrankte. Er wirkt träge, lustlos und langsam.
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Änderung des Appetits 54
Verlust oder Steigerung des Appetits, was verbunden damit zu einer auffallenden Gewichtsveränderung führt. Die Essstörung ist oftmals mit Depressionen verbunden.
Schuldgefühle Unbegründete Selbstvorwürfe oder unangebrachte Schuldgefühle. Problem oder negative Ereignisse werden zum Ursprung für negatives Denken und kritischer Umgang mit sich und seinem Selbstwertgefühl. Eine Spirale von negativen Gefühlen treibt den Betroffenen immer weiter in eine Hoffnungslosigkeit, in Selbstvorwürfe und Aussichtslosigkeit.
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Libidoverlust 56
Bei Frauen kommt es zur Amenorrhöe, ausbleiben der Periode, und bei Männern zu Potenzschwierigkeiten. Es kommt zum Verlust des sexuellen Interesses. Partner werden, wie alle anderen Beziehungen, vernachlässigt.
Aktivit채tsminderung Verminderte Lust Hobbys und Interessen nachzugehen oder Kontakte zu pflegen. Man Kapselt sich immer mehr in seine Welt und negativen Gedanken ein, verliert jegliches Interesse, Freude, Kontakte und Lebenslust.
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â&#x20AC;&#x17E;Depressionen sind kein Grund traurig zu sein.â&#x20AC;&#x153; *
Depression Ätiologie
Es gibt in verschiedenen Bereichen der psychologie, der biologie oder der soziologie Erklärungsansätze für die Ursache von Depressionen. Es ist unklar, ob Depressionen genetisch vererbt werden können oder einfach von depressiven Familienmitgliedern abgeguckt und deren depressiven Verhalten übernommen wird. Einer Depression können als Ursachen unter anderem auch psychologische Faktoren zugrunde liegen: In der Kindheit erworbene negative Denkmuster sind häufig verantwortlich für die Entstehung einer primären Depression. Gleiches gilt für negative Erfahrungen mit früheren Bezugspersonen, wie beispielsweise Missachtung durch die Eltern oder Gewalt. Solche Erlebnisse führen häufig zu Gefühlen der Selbstablehnung und der Entwicklung eines negativen Selbstbilds. Die Betroffenen neigen dazu, ihrer Umwelt misstrauisch und pessimistisch zu begegnen. Mögliche Auslöser beziehungsweise Risikofaktoren für primäre Depressionen sind Besonderheiten im Aufbau und in der Aktivität des Gehirns. So sind zum Beispiel bei depressiven Menschen die Regionen im Gehirn, die für die Entwicklung von Zielen und die Entstehung positiver Gefühle zuständig sind, weniger aktiv. Gleichzeitig sind Hirngebiete, die das Verhalten in neuen Situationen und bei sozialen Kontakten steuern, deutlich weniger ausgeprägt als bei Menschen ohne Depression. Hirngebiete, die an der Erzeugung negativer Gefühle beteiligt sind, sind bei Menschen mit Depression hingegen übermäßig aktiv. Auch die Gehirnstrukturen, welche die Ausschüttung von Stresshormonen regeln, sind bei Depressionen überaktiv. Auf dieses Bei Depressionen liegen manchmal Besonderheiten im Hirnstoffwechsel vor: Die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin sind bei einigen Menschen, die depressiv sind, in geringerem Ausmaß vorhanden. Diese auch als Neurotransmitter bezeichneten Botenstoffe spielen bei der Entstehung und Regulation von Gefühlen eine wichtige Rolle. Außerdem gibt es Hinweise auf darauf, dass Depressionen erbliche Ursachen haben können: Das Risiko für eine Depression ist erhöht, wenn nahe Verwandte bereits depressiv sind oder waren.
Betroffene Vor allem depressive Menschen leiden unter Vorurteilen, Depressionen sind in unserer Gesellschaft ein Zeichen mentaler schwäche, dabei gibt es genug Forschungsergebnisse, die darauf hinweisen, dass es Faktoren gibt die darauf hinweisen, dass eine Depression durch eine Störung im Körper hervorgerufen wird. * Festzuhalten ist, dass depressive Menschen nicht immer traurig sind, viele Betroffene, können ihre Störung geschickt vor der Gesellschaft verbergen, was die Krankheit unglücklicher Weise noch verstärken kann.Über Depression wird viel geschwiegen, dabei muss darüber geredet werden, um die Störung zu bekämpfen. Im Anhang wird näher auf eine sehr wahrscheinliche Störung im Stoffwechsel und Hormonspiegel eingegangen, die eine Depression biologisch erklären würden. Dies ist einer er Ansätze, dass Deprssionen kein Zeichen von Schwäch oder psychischer Unbelastbarkeit sind. Depressionen ist eine Krankheit, eine fehlbildung im Körper, wie viele andere Krankheiten, wo eine gewissen Heilungschance besteht. Somit ist es normal und der beste Weg sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Sich Helfen zu lassen zeugt im gegenzug von psychischer Stärke und den Will normal leben zu wollen.
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Hormone werden immer von der Hirnanhangdrüsen (1) im Gehirn (Hypophyse) losgeschickt und wirkt dann auf andere Organe (in diesem Fall die Nieren), bis durch ein weiteres Horman das Stoppsignal kommt. Das sin Regelkreise d.h. ein spezielles Hormon wirkt, je nach Konzentration im Blut, bei gesunden Menschen wieder zurück auf die Hypophyse und bremst dort dann z.B. die Bildung von ACTH.
* 2
Bei Stress: CRH wirkt auf die Hypophyse, die schüttet daraufhin ACTH aus (1). Dieses bewirkt in den Nenennierenrinde eine ausschüttet von Stresshormon (2) u. a.. Ist dieser Vorgang gestört, z. B. bei bei einer erhöhten Konzentration des Stresshormons, erfolgt keine Rückmeldung an die Hypophyse, dass die ACTH-Produktion gestoppt werden muss, der Körper hat das Signal unter „Dauerstress“ zu stehen.
Depression Faktoren
Wichtige Hormone:
61 Noradrenalin
CRH
(Hormon und Neurotransmitter)
Corticotropin Releasing Hormon wird in einem bestimmten
Einer der wichtigsten Botenstoffe des vegetati-
Rhythmus im Hypothalamus über ein Gefäß zum Hypophy-
ven Nervensystems. Noradrenalin steigert wie
senvorlappen gebildet und aktiviert dort ein Enzym, dass die
Adrenalin den Blutdruck, sorgt für Motivation,
Ausschüttung von ACTH bewirkt. Die Ausschüttung ist am
Aufmerksamkeit und Leistungsbereitschaft
morgen regelmäßig stärker als Abend.
und hemmt die Immunabwehr. Somit kommt es bei Dauerbelastung zur Immunschwäche
ACTH
des Körpers.
Adrenocorticotropnes Hormon wirkt auf die Nebennieren, welche dann Cortisol bildet und ausschüttet
3
Stress ist gesund, dieser hilft uns, eine Situation zu bewältigen. Unser Hormonsystem ist ein sehr sensibel und störanfällig. Besonders Stressdauerbelastung ohne den Abbau (3) von Stresshormone (Fluchtreaktion, Sport etc.) kann auf Dauer den Kreislauf in ein Ungleichgewicht bringen.
* Kann unser Körper dieses Stresshormon nicht abbauen, so gibt es einen Stau (der Stresshorme). Die Folgen sind körperliche Symptome und ein Ungleichgewicht des Hormonspiegels. Was zu Gefühlsschwankungen und zu einer dauerhaften Störung des gesamten Hormonkreislaufes und -spiegels führen kann.
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Angststรถrung
Phobien, Panikattacken und generalisierte Angststรถrung
66.
Lebenszeitrisiko und Verteilung in Deutschland
69.
Definition und Kriterien
70.
Symptome
85.
ร tiologie
86.
Faktoren
179.
Risikotest
65
Verteilung in Deutschland Angststรถrung โ ข Phobien, Panikattacken und generalisierte Angststรถrung
66
100 Frauen (18 - 65 Jahren)
irgendeine Phobie
Panikstรถrung
generalisiete Angststรถrung
13,9% der Frauen
3% der Frauen
2,1% der Frauen
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100 Männer (18 - 65 Jahren)
irgendeine Phobie
Panikstörung
generalisiete Angststörung
6,2% der Männer
1,7% der Männer
1% der Männer
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*
Angststörung Definition und Kriterien
Früher wurde der Überbegriff Neurosen für die heutigen Angststörungen verwendet. Diese Diagnose war jedoch sehr vielschichtig und umgangssprachlich. Heute wird zwischen Angststörungen (phobische Störung, Panikstörung und generalisierte Angststörung) Zwangsstörung, Belastungststörung, dissoziative und somatoforme Störung unterschieden. Die Gruppe der Angststörungen (Phobien, Panik, Zwänge, Belastungsreaktionen) stellt die Gruppe der häufigste psychischen Störungen dar. Phobien Phobien beinhalten die objektiv grundlose Furcht (Angst) vor und die Meidung von Gegenständen oder Situationen. * Dies, wie bei allen Angststörungen, führt zu einer eindeutigen Beeinträchtigung der Betroffenen in ihrem Alltag. Je nachdem wodurch die Angst ausgelöst wird, haben sich verschiedene Bezeichnungen eingebürgert. Bakannt sind zum Beispiel die Akrophobie (Höhenangst), die Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen) und die Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Plätzen. Die Angst ist groß sich nicht schnell genug an einen sicheren Ort zurückziehen zu können. Man unterschiedet zwischen sozialen Phobie (Angst der Patienten im Zusammenhang mit der Anwesenheit anderer Menschen) und der spezifischen Phobie (Angst vor bestimmten Gegenständen, Tieren und Situationen, wie Naturgewalten, Aufzügen oder Flugzeugen). Häuftig treten Phobien und Angstanfälle bzw. Panikattacken gemeinsam auf. Panikattacken Panik- oder Angstattacken sind Episoden intensiver Angst, die plötzlich beginnen und innerhalt von wenigen Minuten ihren Höhepunkt erreichen, Sie können reizgebunden oder reizunabhängig auftreten.
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Generalisierte Angststörung Ängste beschränken sich nicht auf eine bestimmte Situation oder einen Gegenstand, wie bei den Phobien. Bei der generalisierten Angststörung leiden die Betroffenen allgemein und anhaltend unter vielen Ängsten und Sorgen. Merkmal ist, dass die Sorgen und Befürchtungen als unkontrollierbar erlebt werden.
Anststรถrung Symptome
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Gefühlslosigkeit 72
Der Körper des Betroffenen scheint Gefühlslos und kribbelnd. Diffuse Missempfindungen (Kribbeln, Brennen, Reißen, Stechen) am Körper, Armen/Beinen und im Gesicht.
Angst zu Sterben In Situationen der Angstanf채lle, Panikattacken oder der Konfronation mit der Phobie, 체berhandnehmende Angst zu sterben.
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Schmerzen im Brustbereich 74
Druck auf der Brust, wahrgenommen als beklemmendes, schmerzendes, brennendes Gefühl, als Engegefühl in der Brust, wie wenn die Brust zugeschnürt werden würde. Bei schweren Anfällen treten oft Kollapszustände auf, verbunden mit Übelkeit, Schwitzen und Angstgefühlen.
Hitze-, Kälteschauer Bei Angst werden vermehrt Stresshormone im Körper gebildet, welche das vegetative Nervensystem und die Muskulatur aktiviert. Neben den schon genannten körperlichen Symptome Hitze- und Kälteschauer hervorrufen kann.
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SchweiSSausbrüche 76
Gänsehaut, ständige Schweißneigung oder gelegentliche Schweißausbrüche, oftmals begrenzt auf Körperregionen, wie Handflächen, Rücken, Achseln oder Gesicht, feuchte und kalte Hände.
Beklommenheit Herzbeschwerden jeglicher Art: Enge- oder Beklemmungsgef端hle bzw. Schmerzen auf der Brust, Herzdruck, Herzklopfen, Herzjagen, Herzstolpern, Herzstechen usw.
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Übelkeit/Magenbeschwerden 78
Der Körper zeigt, dass die Ängste bedrückend sind. Magen-Darm-Störungen, wie Übelkeit, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, diffuser Magendruck, Druck und Schmerzen vor bzw. nach den Mahlzeiten, Magen- und Darmkrämpfe, Verstopfung, noch häufiger aber Durchfall, sind körperliche Zeichen von Unwohlsein und Ängsten.
Zittern Gepresste oder zitternde Stimme. Klopfen in den Gefäßen von Schläfe und Hals. Schwindel mit Drehen, Kreiseln, Schwanken, bis zur völligen Unsicherheit. Zittern der Hände bis zu allgemeinen Zitteranfälle. Vermehrte, meist unregelmäßig verteilte Muskelspannung, bzw. Muskelschmerzen, Muskelsteife, beispielsweise im Nacken- und Schulterbereich, dazu Muskelzuckungen (Lider, Mund, sonstige Gesichtsmuskeln, Finger, Beinmuskulatur).
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Mundtrockenheit 80
Dumpfer Kopfdruck. Verminderte Speichelsekretion bis zur lästigen Mundtrockenheit. Hautblässe, insbesondere im Gesicht oder Neigung zum ständigen Erröten. Pupillenerweiterung und angstvoll aufgerissene Augen. Zähneknirschen, besonders im Schlaf. Gegenbenfalls Ohrensausen, sonstige Ohrgeräusche oder Sehstörungen (Flimmern vor den Augen)
Atemausbleiben Atembeschwerden: Atemenge, Atemnot, „Atemsperre“, Lufthunger, Atemkorsett, Gefühl, keine Luft zu bekommen oder gar zu ersticken, hechelnde Atmung. Würgegefühle im Hals („Kloß“) mit Schluckbeschwerden.
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Herzrasen 82
Beschleunigter Puls, erhรถhter Herzschlag, Tachykardie oder Herzschlagausbleiben, Stรถrungen wichtiger Kรถrperfunktionen wie Blutdruck, Puls, Blutzucker u. a. sind Anzeichen einer Angstattacke.
Kontrollverlust Die Angst kontrolliert den Betroffenen, die Angst vor einer Attacke beeinflusst den Alltag und somit das Leben des Betroffenen. Der Betroffene f端hlt sich seiner Angst und den Symptomen ausgeliefert und verliert immer mehr die Kontrolle 端ber sich selbst.
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Angststörung Ätiologie
Als Warnsignal weist Angst, ähnlich wie akuter Schmerz, auf mögliche Bedrohungen hin und bereitet unseren Körper durch die Ausschüttung von Streßhormonen zum Kampf oder zur Flucht vor. Angst ist daher eine verankertes Reaktionsmuster (1), das überlebensnotwendig ist. Nach Beseitigung der Bedrohung lässt die Angst nach. Zudem muss man zwischen Ängstlichkeit und krankhafter Angst unterscheiden. Einige Menschen verkraften auch Extremsituationen (wie lebensgefährliche Unfälle, Entführungen, Vergewaltigungen, Misshandlungen), ohne anschließend unter vermehrter Angst zu leiden. Ob sich die Angstbereitschaft vergrößert, gleich bleibt oder abnimmt, hängt wesentlich davon ab, wie die wichtigsten Bezugspersonen des Kindes mit eigenen und fremden Ängsten umgehen oder umgegangen ist. Wenn es den Bezugspersonen gelingt, dem Kind Vertrauen in sein eigenes gutes Funktionieren und das Funktionieren der Welt zu vermitteln, wird es möglicherweise zu einem überwiegend mutigen, gelasseneren Menschen heranwachsen. Handelt es sich dagegen um Bezugspersonen, die selbst mit großer Unsicherheit und Angst auf Neues reagieren, wird dies auch das Kind prägen. Gelingt es den Bezugspersonen, ein erregtes (ängstliches) Kind zu beruhigen, spürt das Kind, dass sich Erregungszustände regulieren lassen. Ohne eine solche wiederholte Erfahrung bleibt es körperlichen Erregungen, den Symptomen, möglicherweise lebenslang hilfloser ausgeliefert. Später reichen oft geringfügige Anlässe, um das ohnehin schon hohe Erregungsniveau so weit zu steigern, dass es in massive Angst umschlägt.
Wenn Menschen mit hoher Angstbzw. Erregungsbereitschaft nicht gelernt haben, sich selbst zu beruhigen, können auch schon leichtere Reize (2) (Schwindel, Herzrasen, Atemnot, Muskelschwäche, Kribbeln, Missempfinden, „Kloß im Hals“, Schweißausbrüche, schmerzhafte Muskelverspannungen) Angst und Unsicherheit auslösen. Dafür genügen Kleinigkeiten. Schnell stellt sich die katastrophisierende Vorstellung ein (3), schwer erkrankt zu sein, möglicherweise sogar sterben zu müssen oder verrückt zu werden. So könnte sich ein Spirale von immer größer werden Angst und Panik entwickeln. Die Angst engt den Betroffenen immer weiter ein (4).
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Angststörung Faktoren
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Wie viele psychische Störungen ist die Angststörung ein zusammenwirken von verschieden Situationen und liegt einem Grundraster, einer Art Kreislauf (Teufelskreis) zu Grunde. Es kann sich ein Kreislauf von Erwartungsangst, Katastrophengedanken und der Beobachtung von körperlichen und anderen Angstmerkmalen entwickeln. Ausgangspunkt ist ein übererregbares Nervensystem und die Tendenz sich vor körperlichen Empfindungen zu ängstigen. Der Betroffene hat nie wirklich gelernt mit Ängsten umzugehen. Anreger für den Kreislauf ist eine natürliche Angst, der Körper reagiert mit den normalen Symptomen des Warnsystems. Zur Entwicklung einer Störung fokussiert der Betroffene seine Aufmerksamkeit (2) auf die bedrohlichen Reize (1) und interpetiert diese als Gefahr (3). Der Körper reagiert mit den Symptomen (4) um sich zu schützen und in Sicherheit zu bringen. Hat der Betroffene zudem nicht gelernt oder keine Gelegheit sich wieder zu beruhigen und zu entspannen, können die körperliche Symptome der Angst deutlich stärker werden, vorallem wenn man besonders auf sie achtet. Da der Betroffene keine Erklärung für die körperlichen Symptome hat, interpretieren dieser sie als gefährlich und nimmt sie als Todesnähe wahr. Je ängstlicher Sie werden, um so stärker werden die Symptome. Der Betroffene entwickelt schließlich eine Erwartungsangst, die Angst vor der Angst oder der Situation in der er eine Attacke haben könnte (5). Das Gefühl seinen körperlichen Symptomen ausgeliefert zu sein. Wiederholtes Auftreten verstärkt die Angst vor ihren körperlichen Empfindungen, weitere hereinsteigerung in den Teufelskreis.
Die Angst (vor der Angst) wir omnipräsent (6). Erwartung weiterer Angstattacken erhöht die Aktivität des autonomen Nervensystems. Die Wahrscheinlichkeit für eine Panikattacke erhöht sich. Aus einer Panikstörung entwickelt sich eine Agoraphobie Somit werden Situationen gemieden und die Angst breitet sich im Alltag und Leben des Betroffenen immer weiter aus. Einschrenkungen im Leben werden hingenommen. Die Angst überwiegt die Kontrolle über sich und die Situation zu verlieren.
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90
Essstรถrung
Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Stรถrung
92.
Lebenszeitrisiko und Verteilung in Deutschland
95.
Definition und Kriterien
96.
Symptome
111.
ร tiologie
113.
Faktoren
183.
Risikotest
91
Verteilung in Deutschland Essstรถrung โ ข Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Stรถrung
92
100 Frauen (18 - 65 Jahren)
Anorexia nervosa
Bulimia nervosa
Binge-Eating-Stรถrung
1% der Frauen
3% der Frauen
1,8% der Frauen
93
100 Männer (18 - 65 Jahren)
Anorexia nervosa
Bulimia nervosa
Binge-Eating-Störung
0,5 % der Männer
0,3% der Männer
2,1% der Frauen
94
Essstörung Definition und Kriterien
Auffälligkeiten oder Störungen des Essverhaltens sind Phänomene, die bei Jugendlichen, überwiegend Frauen, in der Pubertät relativ häufig beobachtet werden können. Die Jugendlichen sind unzufrieden mit ihrer Figur und Gewicht. Der Wunsch, dünner zu sein führt regelmäßig zu gewichtsreduzierende Maßnahmen. In den wenigsten Fällen haben diese Verhaltensweisen klinisch manifeste Störungen zur Folge. Dennoch stellen übermäßige Beschäftigung mit Figur und Gewicht und ständiges Diäthalten bedeutsame Risikofaktoren für die Entwicklung und für spätere klinische Essstörungssyndrome dar. Es gibt verschiedene Arten der Essstörung, in der Broschüre, werden drei der häuftigsten näher erläutert. Anorexie nervosa Anorexia nervosa ist eine Erscheinung der Essstörung, welche im allgemeinen Sprachgebrauch als Magersucht bezeichnet wird und auch unter dem Begriff „Anorexie“ (Appetitlosigkeit) bekannt ist. „Nervosa“ bedeutet, dass es auf psychische Ursachen zurück zuschließen ist. Zur Erfassung der Unzufriedenheit mit der Figur wurde ein Messinstrument entwickelt. Der Wunsch dünn zu sein. Um die Erreichung dieses Ziels gewährleisten zu können, hungern die Betroffenen oder führen andere Methoden zur Gewichtsreduzierung durch. Bulimia nervosa Hauptmerkmal der Bulimia nervosa sind Heißhunger- oder Fressanfälle, sowie darauf folgende, unterschiedliche Maßnahmen der Kompensation, zur Verhinderung einer Gewichtszunahme (z.B. Erbrechen, Diäten, exzessives Sport treiben). Die Menge der gegessenen Nahrung ist eindeutig größer als die Menge, die die meisten Menschen innerhalb des gleichen Zeitraums und unter vergleichbaren Umständen zu sich nehmen würden. Ein wichtiges Kriterium hierbei ist der Kontrollverlust.
95
Binge-Eating-Störung Binge-Eating-Störung ist eine Essstörung, bei der es zu periodischen Heißhungeranfällen (Fressanfällen) mit Verlust der bewussten Kontrolle über das Essverhalten kommt. Im Gegensatz zur Bulimie wird das Gegessene anschließend nicht erbrochen, so dass längerfristig meist Übergewicht die Folge ist.
Essstรถrung Symptome
96
97
Gewichtsverlust 98
Weigerung, das Minimum des für Alter und Körpergröße normalen Körpergewichts zu halten (z. B. der Gewichtsverlust oder das Ausbleiben einer während der Wachstumsperiode zu erwartenden Gewichtszunahme führt dauerhaft zu einem Körpergewicht von weniger als 85% des erwarteten Gewichts). Gewichtsverlust, oder ein starkes Untergewicht, kann schwere physische und psychische Folgen mit sich bringen.
Verzicht 99
Der Verzicht von Nahrung um sein Gewicht zu kontrollieren. Es wird ein eigenen, imaginärer Plan erstellt: Was darf man essen und was absolut nicht, meist fett- bzw. kohlenhydratreiche Nahrung. Wenn diese Stoffe ausbleiben, schädigt das den Körper. Ein nicht einhalten dieser „eigenen Diät“ führ zu einem schlechten Gewissen und Konsequenzen. Meist ist der Mensch dabei sehr kritisch und streng mit sich selbst. Engt sich immer mehr ein.
Verfälschte Selbstwahrnehmung 100
Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur oder des Körpergewichts, übertriebener Einfluss des Körpergewichts oder der Figur auf die Selbstbewertung, oder Leugnen des Schweregrades des gegenwärtigen geringen Körpergewichts. Ein Stark kritischer Umgang mit sich selbst, führt zu einem verminderten Selbstbewusstsein und zur Freude am Leben.
Fressanfälle Essen großer Nahrungsmengen, wenn man sich körperlich nicht hungrig fühlt. Unkontrolliertes, schnelles Essen von großen Mengen an Nahrung. Es wird mehr gegessen in einem kurzen Zeitraum, als andere Menschen im gleichen Zeitraum essen würden. Das Sättigungsgefühl wird überschritten, bis zu einem unangenehmen Völlegefühl. Auffallend ist, wenn der Betroffene anfängt alleine zu essen, meist aus Verlegenheit über die Menge, die man isst.
101
Erbrechen 102
Selbst herbeigeführtes Erbrechen nach normaler Nahrungsaufnahme oder Heißhungerattacken, um die Gewichtszunahme, die diesen Anfällen folgen würde, zu vermeiden.
Gier nach Essen Der Lebensmittelpunkt wird das Essen, Essenbeschaffung oder das Nicht-Essen. Da es dem Körper an Nährstoffen fehlt oder die Nahrung als einiges Genussmittel oder Lösung angesehen wird, kreisen die Gedanken immer mehr um das Essen. Darauf folgt ein sich stetig Kreislauf, Teufelskreis der sich langsam einschleicht. Körper vermittelt die Gier, um sich die fehlenden Nährstoffe zu holen. Man verliert langsam die Kontrolle, in dem man immer mehr Kontrolle haben will.
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Hungern 104
Kompletter Verzicht auf jegliche Nahrungsaufnahme. Der Körper reagiert darauf, indem dieser, da die Energiezufuhr durch die Nahrung ausbleibt, den Stoffwechsel herunter. Man fühlt sich erschöpft, müde und ist schneller gereizt. Die Gedanken drehen sich immer mehr um das Essen bzw. Nicht-Essen.
Missbrauch von Abführmitteln u.ä. Gebrauch von Appetitszüglern, Schilddrüsenpräparaten und harntreibenden Mitteln. Oder wiederholte Anwendung von unangemessenen, einer Gewichtszunahme gegensteuernden Maßnahmen, Missbrauch von Laxanzien, Diuretika, Klistieren oder anderen Arzneimitteln.
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Aktivitätsminderung 106
Durch die fehlende Energiezufuhr (Nahrung), stellt der KĂśrper vieles ein. Es folgt eine Aktivitminderung Hobbys und Interessen werden weniger nachzugehen, Kontakte zu anderen Menschen werden weniger. Man Kapselt sich immer mehr ab und kreiert sich seine Welt des RĂźckzuges und verliert die Lebenslust.
Angst vor Kontrollverlust Der Körper als Kontrolle über sich. Gewicht als Zeichen seiner Kontrolle. Andererseits das Gefühl des Kontrollverlustes über das Essen während der Attacken.
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Libidoverlust 108
Bei Frauen kommt es zur Amenorrhöe, ausbleiben der Periode, und bei Männern zu Potenzschwierigkeiten. Sexuellen Interesses wird geringer. Partner werden, wie alle anderen Beziehungen, vernachlässigt.
Angst vor Gewichtszunahme Ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden, trotz bestehenden Untergewichts. Ekelgefühle gegenüber sich selbst, Deprimiert oder große Schuldgefühle nach dem (übermäßigen) Essen.
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110
*
Essstörung Ätiologie
Von den klassischen Störungsmodellen (z. B. kognitiv-behavioral, psychodynamisch, biologisch) kann derzeit keines die Entstehung einer Essstörung überzeugend vorhersagen. Entsprechend findet sich – wie auch bei anderen psychischen Störungen – häufig der Hinweis auf eine multifaktorielle Bedingtheit, das biopsychosoziales Modell. Im Rahmen dieser Modelle ist der Grad der verschiedenen Faktoren sehr unterschiedlich, oftmals bleibt auch die Frage des zeitlichen Auftretens der Faktoren im Verhältnis zum Beginn der Essstörung ungeklärt. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass eine Vielzahl der postulierten Risiko- oder Ätiologiefaktoren eher Korrelate oder Folgen der Essstörung sind. * Ein Esssgestörter Mensch meint sich genau mit Nahrungsmittel auszukennen und was er essen oder nicht essen kann. Der Betroffene verfängt sich in eine Art Kreislauf, welche den Betroffenen immer weiter in die Krankheit rein treibt. Und wobei wichtig ist, dass ohne äußere Hilfe, eine Art der Selbstzerstörung der Auslauf der Störung ist. Ein stetiger Kampf mit sich, seinem körperlichen Bedürfnissen, seinem sich gesetzten Körperbild
/-ideal und seiner Selbstwahrnehmung drängt den Essgestörten Menschen immer weiter in Schwierigkeiten. Folgen sind zahlreiche körperliche und psychische Erkanungen. Typische Nebenwirkungen von Essstörungen sind Nierenprobleme, Magenprobleme, Mangelernährung und gestörte Nährstoffbalance. Psychiatrische Nebenwirkungen können Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Depressionen, Angststörungen und Selbstmordgefährdung sein. Essstörungen können durch andere psychische Störungen hervorgerufen werden oder andere psychsiche Störungen werden durch die vorherrschende Essstörung „aktiviert“.
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Essstörung Faktoren
Das den kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätzen zugrunde liegende Störungsmodell geht davon aus, dass andauernde Nahrungsrestriktion und einseitiges Essverhalten mit Meidung spezifischer (in der Regel höher kalorischer, oft kohlenhydratreicher) Nahrungsmittel (1) eine wesentliche Bedingung sowohl für die Entstehung als auch für die Aufrechterhaltung von Essstörungen darstellt. Hinzu kommt ein meist verzerrtes Gewichtsideal, die Patientin setzt sich selbst eine unrealistisch niedrige Gewichtsgrenze. Insbesondere junge Frauen mit niedrigem Selbstwertgefühl und eingeschränkten sozialen bzw. interpersonalen Fertigkeiten neigen dazu, ihrer Figur und ihrem Aussehen eine besonders hohe Bedeutung beizumessen und daher ihre Nahrungsaufnahme stärker zu reduzieren (2). Neben dem verzerrten Gewichtsideal spielen kognitive Einflüsse auch eine Rolle im Zusammenhang mit der Auswahl und der Menge der erlaubten Nahrungsmittel. Eine Verletzung dieser Regeln – oftmals ausgelöst durch Gefühle von Traurigkeit, Ärger, Wut, Enttäuschung oder Anspannung – führt zum kurzfristigen Durchbrechen des chronischen Diätverhaltens bzw. zu einem Fressanfall (3), meist gefolgt von kompensatorischen Verhaltensweisen (4), um die drohende Gewichtszunahme zu verhindern. Der Verzicht der Nahrung, bestimmter Nähwerte führt zu einem Mangel (5) bestimmter Stoffe, die der Körper jedoch braucht.
Obwohl die Patientinnen dies kurzfristig als spannungs-, angstreduzierend und damit erleichternd erleben, resultieren langfristig aus diesem Verhalten verstärkte Schuldgefühle, depressive Stimmung und eine weitere Verschlechterung des Selbstwertgefühls. Langfristig kommt es häufig eher zu einer Gewichtszunahme als zu einer Gewichtsreduktion. Diese Tatsache, verstärkt den Effekt des „Teufelkreises“ in dem sich viele Frauen und Männer befindet, in deren Leben die Nahrung eine überwiegend größe Rolle spielt.
113
114
115
116
Schizophrenie 118.
Lebenszeitrisiko und Verteilung in Deutschland
121.
Definition und Kriterien
122.
Symptome
137.
Ă&#x201E;tiologie
138.
Faktoren
187.
Risikotest
117
Verteilung in Deutschland Schizophrenie
118
100 Frauen (18 - 65 Jahren)
Schizophrenie 1-2% der Frauen
119
100 M채nner (18 - 65 Jahren)
Schizophrenie 1-2% der M채nner
120
*
Schizophrenie Definition und Kriterien
Personen in einem psychotischen Zustand haben erhebliche Schwierigkeiten, in einer organisierten, rationalen Form zu denken. Eine psychotische Störung ist somit allgemein definiert durch ihre Auswirkungen auf eine starke Veränderung der Wahrnehmung, der Gedanken und des Bewusstseins bzw. des Ich-Erlebens. Die für Psychosen charakteristischen Veränderungen in der Wahrnehmung werden als Halluzinationen und im Denken als Wahn bezeichnet. Wobei die Differenzierung zwischen Halluzinationen, Sinneswahrnehmungen ohne adäquate Stimulation der entsprechenden sensorischen Kanäle, und dem Wahn, Überzeugungen, die trotz unbestreitbarer Beweise für das Gegenteil aufrechterhalten werden, wichtig ist. Eine Person, die wegen dieser Veränderungen fehlerhafte Schlussfolgerungen aus realen Situationen, Gegebenheiten oder Sachverhalten zieht, aber der festen Überzeugung ist, dass ihre subjektiven Schlussfolgerungen der Realität entsprechen, leidet an einer psychotischen Störung. Symptome einer Psychose beinhalten auch * eine desorganisierte Sprache und chaotisches Verhalten in Alltagssituationen. Die Schizophrenie ist eine der schwerwiegendsten psychischen Störungen. Es gibt jedoch kein zentrales Symptom, das für eine Diagnose vorhanden sein muss. Die Störung kann sich auf sehr unterschiedliche Arten äußern. Im Vordergrund stehen jedoch Störungen des formalen Denkens und der Denkinhalte verbunden mit Einbußen der Leistungsfähigkeit. Auch der Verlauf der Störung kann variieren.
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Schizophrenie Symptome
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Selbstgespräche 124
Sinnestäuschungen sind möglich, zum Beispiel Stimmen und Gerüche. Manche Betroffenen fangen deshalb an, Selbstgespräche zu führen, wobei sie in sich hinein horchen, vielleicht hinein lachen, um sich schimpfen oder gegen unsichtbare drohend vorgehen.
Halluzinationen Halluzinationen in akustischer Form, imperative Stimmen oder dialogisierende Stimmen, unterhalten sich untereinander über den Patienten. Kommentierende Stimmen rufen oft Selbstgespräche hervor. Elementare akustische Halluzinationen, auch Akoasmen genannt, optische (Jedoch eher untypisch), olfaktorische, gustatorische, taktile und Leibeshalluzinationen (Zönästhesien).
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Gedankenausbleiben 126
Gedanken bleiben im Denkvorgang aus und sind sprunghaft. Dies erschwert die Kommunikation und den Kommunikationsfluss. Der Zuhörer kann nicht folgen. Der „rote Faden“ geht im Gespräch verloren.
Beeinflussbarkeit Beeinflussungswahn oder das Gef端hl des Gemachten, ferner Stimmen, die den Betroffenen kommentieren oder 端ber ihn sprechen und ihn so beeinflussen.
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Apathie (Teilnahmslosigkeit) 128
Mit Apathie auch als Unempfindlichkeit zu übersetzten, bezeichnet man in der Medizin die Teilnahmslosigkeit, mangelnde Erregbarkeit und Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen.
Katatonie Katatonie äußert sich in unnatürlichen, stark verkrampften Haltungen des ganzen Körpers oder einzelnen Körperteilen, beharrliches Schweigen, bizarre Haltungsstereotypien, wachsartiger Widerstand der Muskulatur bei passiver Bewegung.
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Bizarrer Wahn 130
Wahn, sogenannte inhaltliche DenkstĂśrungen, Wahneinfall, Wahnstimmung, Wahnwahrnehmung. Der schizophrener Wahn ist im Gegensatz zu Wahn bei anderen Erkrankungen oft bizarr, magisch-mystisch und meist unerfĂźllbar. Dieses Symptom ist jedoch eher selten und stigmatisierend.
Affektverflachung Verarmung des Fühlen und der emotionalen Ausdrucks- und Reaktionsfähigkeit und zudem die Unfähigkeit, Vergnügen oder Freude zu empfinden und die eingeschränkte oder fehlende Konfliktfähigkeit. Dies führt zu Mangel an sozialen Interaktionen.
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Gedankenabreisen 132
Schizophrenie beeinflusst stark die Gedanken, es äuĂ&#x;ert sich durch Gedankenentzug, Gedankeneingebung und Gedankenausbreitung.
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Gedankenlautwerden Zu den Halluzinationen kommt Dialogisierende Stimmen. Kommentierende Stimmen f端hren oftmals zu Gedanken laut werden.
133
Sprachverarmung 134
Probleme die Gedanken zu ordnen und nachzuvollziehen f端hrt zur scheinbaren Verarmung der Sprache und Wortneubildung.
Kontrollwahn KÜrperliche Beschwerden wie Unruhe oder beispielsweise Magenschmerzen werden durch Aktionen anderer Menschen erklärt.
135
136
*
Schizophrenie Ätiologie
Man geht heutzutage von einer multifaktoriellen Verusachung der Schizophrenie aus. Neben genetischen, biochemischen, hirnstrukturellen und hirnfunktionellen Faktoren spielen auch Geburtskomplikationen und psychosoziale Stressoren eine Rolle. Eine Integration finden diese Faktoren im Vulnerabilitäts-Stress-Modell. Dabei wird für das Auftreten einer Schizophrenie eine genetische Bereitschaft angenommen, auf deren Grundlage sich Auffälligkeiten bei den Neurotransmittern, den Hirnstrukturen und -funktionen entwickeln. Anforderungen, Lebensbelastungen, feindselige bzw. komlexe soziale Situationen überlasten das mentale System und provozieren so die geschilderten * Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten. Die genauen Ursachen der Schizophrenie sind noch unbekannt. Vermutlich spielen chemische Botenstoffe, die Nervensignale weiterleiten, eine Rolle (Neurotransmitter). Belastende Ereignisse können die Anfälligkeit (Vulnerabilität) für eine Schizophrenie erhöhen. Mögliche Auslöser sind Geburtskomplikationen, schwere körperliche Krankheiten oder eine unglückliche Kindheit. Auch akute Belastungen wie Stress in der Arbeit oder in der Familie können eine Schizophrenie auslösen: In 50 Prozent der Fälle gehen der Erkrankung oder Wiedererkrankung psychische Belastungen voraus. Jeder Mensch hat ein ihm eigenes Stressbewältigungspotential. Das Niveau, ab dem die eigenen Bewältigungsstrategien nicht mehr greifen, liegt bei Menschen mit einer erhöhten Vulnerabilität niedriger. Deshalb zielen auch die sozial ausgerichteten Behandlungsansätze der Schizophrenie unter anderem darauf, die Betroffenen in ihren Fähigkeiten zur Stressbewältigung zu stärken.
137
Schizophrenie Faktoren
138
Bei einer schizophrenen Erkrankung ist das Gleichgewicht bestimmter chemischer Botenstoffe im Gehirn gestört. Es kommt zu einer veränderten Informationsverarbeitung, insbesondere dort, wo der Überträgerstoff Dopamin wirkt. Daraus ergeben sich dann die Krankheitszeichen (Symptome), die der Betroffene an sich selbst und andere an ihm feststellen. Früher deutete man die Schizophrenie als Folge einer Überproduktion des Neurotransmitters Dopamin. Neuere Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass wohl nur ein Teil der Dopamin-Signalwege überaktiv ist. Während einer schizophrenen Psychose kommt es auch zu biochemischen Veränderungen im Gehirn. Ein Teil der Nervenzellen, die Dopamin als Neurotransmitter verwenden, sind in der Psychose überaktiv, andere unteraktiv, womit man heute einerseits die sogenannten Positivsymptome (als Folge der Überaktivität des einen Teils) und andererseits die Negativsymptome (als Folge der Unteraktivität eines anderen Teils des Dopaminsystems) erklärt. Durch eine überhöhte Dopamin Produktion werden zudem Halluzinationen und die Gedankeneinschübe erklärbar. Dopamin ist somit ein wichtiger Faktor in kognitiven und emotionalen Situationen, wird dieses feine System in ein Ungleichgewicht gebracht, kann das Auswirkungen auf die Psychische haben.
Wichtige Bereiche im Gehirn
Hormone
Das Mesocorticale System
Dopamin
Nach derzeitigem Verständnis hat das Funktionieren dieser Bahn
Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter. Auch
eine Bedeutung für die sogenannten exekutiven Funktionen,
„Glückshormon“ genannt. Die dopaminergen
sowie die Motivation. In diesem Bereich werden viele Ursachen
Neurone des mesolimbischen Systems projizieren
kognitiver Störungen und Krankheiten vermutet.
mit ihren Axonen vor allem zu Strukturen des Vorderhirn.
Mesolimbisches System Das auch als „positives Belohnungssystem“ bezeichnete mesolimbische System ist entscheidend an der Entstehung der Emotion „Freude“ beteiligt.
139
Schizophrenie verursacht im mesolimbischen Bereich des Gehirns zu viel oder überaktive Dopaminrezeptoren. Dadurch ergibt sich in diesem Bereich eine Hyperaktivität, was die positiven, aktiven Symptome hervorruft. Nach derzeitigem Verständnis hat das Funktionieren dieser Bahn eine Bedeutung für die sogenannten exekutiven Funktionen, sowie die Motivation. Zu hohe oder zu aktive Dopaminwerte sind Grundlage für die Störung, Sprunghafte Gedankengänge und die Halluzinationen.
140
141
142
Substanzstörung
Abhängigkeit, Missbrauch
144.
Lebenszeitrisiko und Verteilung in Deutschland
147.
Definition und Kriterien
148.
Symptome
163.
Ätiologie
164.
Faktoren
191.
Risikotest
143
Verteilung in Deutschland Substanzstörungen • Missbrauch, Abhängigkeit
144
100 Frauen (18 - 65 Jahren)
Abhängigkeit/Missbrauch
Abhängigkeit/Missbrauch
Alkohol
illigaler Substanzen
1,3% der Frauen
0,5% der Frauen
145
100 Männer (18 - 65 Jahren)
Anhängigkeit/Missbrauch
Abhängigkeit/ Missbrauch
von Alkohol
illegaler Substanzen
6,8% der Männer
1% der Männer
146
*
Substanzstörung Definition und Kriterien
Die Menschen kennen und nutzen schon seit jeher Substanzen, die Schmerzen lindern, die Stimmung verbessern, Entspannung herbeiführen oder andere angenehme Wirkungen hervorrufen. Der Konsum solcher Substanzen hat oft verheerende Folgen für Körper und Geist. Daher ist der Konsum einiger besonders gefährlicher psychotroper Substanzen oder Drogen gesetzlich untersagt. Andere sind verschreibungspflichtig und sollten nur auf ärztliche Anweisung konsumiert werden. Dies alles kann jedoch nicht verhindern, dass es zum Missbrauch und zur Abhängigkeit von psychotropen Substanzen kommt. Es gibt eine Vielzahl an Substanzen mit einem Abhängigkeitspotenzial. Eine Verallgemeinerung und Zusammenfassung ist dadurch erschwert. So gibt es auch Unterschiede in den Kriterien, Symptomen und Erklärungsansätzen. Betroffene von verschiedenen Substanzstörungen unterscheiden sich erheblich bezüglich sozioökonomischer Daten, auffälligem Verhalten, Entwicklung und Ausprägung der Störung in der Behandlungsprognose.
Das Symbol der Flasche gilt in allen Abbildungen als Zeichen irgendeiner Substanz, mit Abhängigkeitspotenzial.
Es bestehen allerdings auch zahlreiche gemeinsame Merkmale, wie die psychische und meistens körperliche Abhängigkeit bzw. Formen des schädlichen Gebrauchs ohne Abhängigkeit, Phänomene wie Entzugserscheinungen und Rückfall, langfristige negative Auswirkungen auf der psychischen, somatischen und sozialen Ebene und den Kontrollverlust. Viele Aspekte können also ohne Bezug zu einer spezifischen Substanz behandelt werden. Die Broschüre gibt einen Überblick über die Entwicklung und Merkmale einer Abhängigkeit und über konsumbedingte Störungen von psychoaktive (psychotrope) Substanzen.
*
147
Substanzstรถrung Symptome
148
?
149
Körperliche Schäden 150
Der Substanzgebrauch verursacht eindeutig körperliche Schäden. Risiken und wiederholte körperliche Gefährdung (zum Beispiel im Straßenverkehr) werden eingegangen, da der Missbrauch bzw. Gebrauch diese nicht als solche erkenntlich machen und das Rekationsvermögenbeispielsweise nicht mehr normal funktioniert.
Psychische Probleme Der Gebrauch der Substanz führt zu eindeutigen psychischen Problemen. Andere psychische Probleme sind oftmals mit einem Missbrauch oder einer Abhängigkeit verbunden. Depression und Angststörungen sind die häufigsten Störungen unter denen zusätzlich abhängige Menschen leiden.
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151
Abhängigkeit 152
Das Abhängigkeitssyndrom wird auf das Verhalten bezogenen, kognitiven und körperlichen Phänomenen definiert, die sich nach wiederholter Einnahme von psychotropen Substanzen entwickeln. Die Abhängigkeit als das Ergebnis komplexer Wechselwirkungen von seelischen, sozialen und körperlichen Prozessen.
Verlangen, Zwang Abh채ngige haben ein starkes Verlangen oder Zwang, die Substanz zu gebrauchen. Charakteristisch ist ein starkes, oft un체berwindbares Verlangen sich die Substanz zuzuf체hren.
153
Kontrollverlust 체ber Beginn des Konsums 154
Der Beginn des Konsums kann nicht mehr kontrolliert werden, das Verlangen nach der Substanz kontrolliert den Konsum. Kennzeichen sind eine fortw채hrende oder periodische Einnahme der Substanz.
Kontrollverlust über Beendigung des Konsums Der Konsum der Substanz kann nicht mehr eigenhändig reduziert oder beendigt werden, die Entzugserscheinungen und der Zwang zum konsumieren drängt den Abhängigen zum weiter, andauender Konsum. Eine Periodität und wohl möglich eine Dosiserhöhung sind die Folge.
155
Toleranz 156
Weniger Wirkung bei gleicher Einnahmedosis, als bei frĂźheren Einnahmen. Bei einer Dosissteigerung kehrt eine Toleranz ein. Es kommt dabei zu einer ToleranzerhĂśhung und zu einem kĂśrperlichen Entzugssyndromen.
Gebrauch trotz körperlichen Schäden Es treten körperliche Entzugserscheinungen oder Entzugssyndrome bei Reduktion oder Absetzen der Substanz auf. Entzugserscheinungen sind körperliche und psychische Schäden und Probleme, dennoch wird trotz dieser schädlichen Folgen weiter konsumiert.
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Fixierung 158
Die Substanz wird zu Lebensmittelpunkt, auf welches sich der Abh채ngige immer mehr fixiert. Den Konsum zu kontrollieren bzw. ihm nachzugehen, bewirkt eine fortschreitende Vernachl채ssigung anderer Verpflichtungen oder Aktivit채ten.
Einengung Die Fixierung auf die Substanz und ihren Konsum bewirkt, dass viele andere Bereiche des Lebens, beispielsweise soziale, kulturelle oder lebenserhaltende Faktoren, in den Hintergrund r端cken.
159
Kontrollverlust 端ber die Menge des Konsums 160
Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren. Neben dem Kontrollverlust von Beginn und Beendigung des Konsums, kann zudem die Menge nicht mehr kontrolliert werden. Die Mengen des Konsums werden im Laufe tendenziell mehr.
Kontrollverlust Der Konsum kontrolliert mehr den Betroffenen, als das der Betroffene den Konsum kontrolliert, obwohl dies vom Abh辰ngigen nicht als solches wahrgenommen wird. Entzugserscheinungen f端hren zu einem hemmungslosen Verhalten, der Betroffene verliert immer mehr die Kontrolle 端ber sich selbst. Der Konsument erhofft sich durch den Konsum eine Kontrolle 端ber sich und seinen Zustand zu bekommen. Das Gegenteil tritt langfristig ein.
161
162
*
Substanzstörung Ätiologie
Substanzabhängigkeit wird allgemein als Ergebnis einer Entwicklung gesehen. Ein Stufenmodell wird auf der folgenden Seite näher erläutert. Jedoch macht nicht jeder Betroffene alle Stufen durch. Verschiedene soziokulturelle, psychische und biologische Faktoren können bei der Entstehung von schädlichen Gebrauch und Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen eine Rolle spielen. Man geht davon aus, dass die Neigung zur Substanztoleranz vererbt wird oder diese angelernt werden kann, wenn beispielsweise Elternteile oder Bekannte an einer Substanzstörung leiden. Somit ist die Wahrscheinlichkeit einer Substanzstörung höher, wenn Bekannt oder jemand in der Familie abhängig ist. Hauptgrund für den Substanzkonsum liegt in der Veränderung der Stimmung, viele der beschriebenen Substanzen fördern positive und mildern negative Affekte. Es wird erwartet, dass die Substanz Stress und Ängste abbaut. Positive Reize aktivieren das mesokortikolimbische Belohnungssystem. Es kommt zur Ausschüttung von Dopamin und Endorphinen und dadurch zur Empfindung von positiven Emotionen. Suchterzeugende Substanzen wirken genau dort, sie bewirken eine noch stärkere Aktivierung, sodass sie eine noch stärkere Euphorie erleben. Das mesokortikolimbische Belohnungssystem gilt als hauptverantwortlich für die verstärkte Wirkung.
Konsumenten erleben eine stärkere Spannungsminderung durch den Konsum, solange die Substanz im Körper und Blut des Konsumenten wirkt. Beginnt die Dosis nachzulassen, der Alkoholspiegel beispielsweise sinkt, spüren die Konsumenten weniger von der Wirkung und * die vorherige Probleme, Stimmung und die Entzugserscheinung der Substanz kehren in den Wahrnehmungsfokus. Als einzige Lösung schein weiterer Konsum. so wird im Laufe der Zeit der Konsum gesteigert.
163
Substanzstörung Faktoren
164
Objektiv kann man festhalten, dass es fünf Stufen in der Entstehung einer Substanzabhängigkeit gibt. Grundlage für eine Abhängigkeit ist eine positivie Einstellung zur Substanz (1). Diese Stufe kennt eigentlich beinah jeder, der schon ab und zu mal Alkohol trinkt beispielsweise, nachvollziehn. Vereinzelte Substanzen sind als Genußmittel in vielen Kulturen und Gesellschaften verbreitet. Es gibt außerdem zwischen verschieden Ländern und Kulturen Unterschiede in der Akzeptanz der jeweiligen Substanzen. Zweiter Schritt ist das experimentieren und ausprobieren mit der Substanz (2), welche bei Drogen und ähnlichem sehr gefährlich sein kann. Eine weitere, wichtige Stufe zur Abhängigkeit, die den Abhängigen von dem gelegentlichen Benutzer unterscheidet, ist der regelmäßige Konsum (3). Durch eine Regelmäßigkeit, entwickelt sich langsam die Abhängigkeit und Toleranz. Toleranz (4) als Ursache für die vierte Stufe. Die Wirkung bei gleicher Menge ist auf dauer weniger befriedigend, wodurch die Menge erhöht wird. Dies führt dann schließlich zum unkontrollierten konsumieren (5) und somit zu einer Abhängigkeit. Der Kosument kann sich ein Leben oder ein lebensfähigen Alltag nicht mehr ohne die Substanz vorstellen. Suizid und Todesgedanken sind, oftmals auch durch andere Probleme und psychische Belastungen bestärkt, neben den körperlichen Schäden, die schlimmsten Folgen einer Abhängigkeit.
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1
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3
4
5
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oder
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Risikotest Aller psychischen Störung
168
171.
Affektive Störung – Bipolare Störung
175.
Affektive Störung – Depression
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Angststörung
183.
Essstörung
187.
Schizophrenie
191.
Substanzstörung
Teste, ob du unter einer Störung leidest oder nicht. Viele Menschen, die unter einer Störung leiden, wissen es entweder nicht, oder wollen es sich nicht eingestehen, da es einfacher ist mit der Störung weiter zu leben. Sich eine Störung einzugestehen und sich Hilfe zu suchen braucht viel Kraft und einen Willen. Wer sich in der Symptombeschreibung wiedererkennt, kann einen Selbsttest vornehmen. Hierfür werden zahlreiche Tests in Form von Fragebögen im Internet angeboten. Nach dem Beantworten der Fragen soll das Ergebnis Aufschluss über den psychischen Stand des Lesers, oder einer seiner Bekannten, geben. Nach dem Beantworten kann man erkennen, ob überhaupt eine Störung vorliegt oder ob der Konsum normal ist. Der Sättigungsgrad der anzukreuzenden Punkte gibt Aufschluss und eine Tendenz über den möglichen Schweregrades der Störung. Allerdings ist bei diesem und jedem anderen Selbsttest zu beachten, dass er keine fachärztliche Diagnose ersetzt. Denoch wäre es wichtig den Test ehrlich zu beantworten, um das Ergebnis und vielleicht auch eine Vermutung bestehtigt zu sehen und erkennbar zu machen. Der Test soll helfen, Aufmerksam zu machen und ein weiteres Handeln in die Wege zuleiten. Sollte der Verdacht bestehen, an einer Störung zu leiden, ist ein Besuch bei einem Facharzt, wie einem Psychologen, Psychotherapeuten oder Neurologen, unumgänglich.
169
Anschließend, an jeden Test, gibt es Links und QR-Codes, die an Ansprechpartner oder deutschlandweite Hilfe weiterleiten: Der Risikotest hat erschreckend gezeigt, dass der Leser oder jemand seiner Bekannten, Freunde oder ein Familienmitglied, Anzeichen einer Störung aufweist. Menschen mit einer Störung können heute gut therapeutisch begleitet werden. Die Heilungschance sind zudem sehr hoch. 100 prozentig kann man festhalten, professionelle Unterstützung und Begleitung ist besser als gar nichts. Jede Art der erwähnten Störung beeinflusst das Leben des Betroffenen und das seiner Bekannten. Die Störung sollte wieder aus dem Lebensmittelpunkt gerückt, und Freude am Leben gefunden werden. Dabei kann geholfen werden. Die Mortalitätsrate und Suizidgefahr bei vielen Störungen ist sehr hoch, das viele Betroffene keinen anderen Ausweg sehen oder Folgen und Symptome tödliche enden können. Begleitende Unterstützung, nicht mit der Störung allein zu sein, würde die Mortalitätsrate stark senken. Wenn die Links nicht weiterhelfen können: Der Hausarzt ist immer über lokale Ansprechpartner informiert und leitet an professionelle Hilfe weiter.
170
Affektive Störung Bipolare Störung
Ungewöhnlich gehobene Stimmung Auffallende Steigerung der Aktivität (Motorische) Unruhe Ideenflut Gefühl, dass die Gedanken rasen Unangemessenes, hemmungsloses Verhalten Schlafstörung Verminderung des Schlafbedürfnisses Überhöhung der Selbsteinschätzung Größenwahn Folge sind (finanzielle) Schwierigkeiten Konzentrationsschwierigkeiten Tollkühnes, leichtsinniges Verhalten Risiken werden nicht erkannt Steigerung der Libido Eventuelle Wahrnehmungsstörung Gereiztheit Aggressivität
ja
häufiger
weniger
nein
Auch mal auffallend depressive Phasen
171
Bipolare Störung Auflösung, Hilfe und Ansprechpartner
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Psychisch Stabil Ausgeglichene Stimmung Ansätze einer Störung Hohe Wahrscheinlichkeit einer bipolaren Störung
Bipolares Störungsrisiko „nein – trifft gar nicht zu“ Seelische Stabilität ist vorhanden und Anforderungen kann gut Stand gehalten werden, ein paar Sorgen gehören zum Leben dazu.
Bipolares Störungsrisiko „trifft weniger zu“ Stehen dem Leben hoffnungsvoll und zuversichtlich entgegen. Grundstimmung ist optimistisch. Stimmung im Blick behalten und immer auf das seelische Verhalten achten.
Bipolares Störungsrisiko „trifft häufiger auf“ Oftmals das Gefühl, alle Anfordungen leicht zu schaffen. Ideenfluss und Gedankenrase, ein erhöhtes Bedürfnis sich mit zuteilen. Sehr optimistischer Mensch oder Anzeichen einer bipolaren Störung?
Bipolares Störungsrisiko „ja – trifft zu“ Gedanken und Ideen, leiten zu Situationen, die zu Risiko verführen. Risiken werden eingegangen, man kann alles schaffen. Grundlagen eines bipolaren Störung liegen vor. Müsste überprüft werden, damit die manische (ungewöhnte erhöhte Stimmung) nicht gefährlich für einen selber und seine Umwelt werden. Unterstützung aufsuchen.
173
www.netdoktor.at/teste-dich-selbst/bipolare_erkrankungen/
• DGBS – Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störung e.V. www.dgbs.de/index.html
174
Affektive Störung Depression
Gefühl von Traurigkeit und Niedergeschlagenheit Häufiger (ohne größeren Grund) zum Heulen zumute Schwierigkeiten morgens aus dem Bett zu kommen Lachen fällt schwer Kontaktvermeidung mit anderen Gefühl von Verzweiflung Fühlt sich (trotz zahlreicher Kontakte) einsam Körperliche Erschöpfung Es fällt schwer sich zu konzentrieren Angst zu versagen Keinen Spaß mehr an Dingen, die früher Spaß machten Viel Grübelei Kaum Appetit Schuldgefühle Ängstlich und unsicher Kaum Interesse an Sex Fühlt sich un-/missverstanden Druckgefühl im Hals Helles Tageslicht stört Nicht das Gefühl, dass es bald besser wird
ja
häufiger
weniger
nein
Tod- / Suizidgedanken
175
Depression
Auflösung, Hilfe und Ansprechpartner
176
Psychisch Stabil Ausgeglichene Stimmung Depressive Ansätze Depressive Störung
Depressionssrisiko „nein – trifft gar nicht zu“ Seelische Stabilität ist vorhanden und sind den Anforderungen in Ihrem Leben standhaft, Sorgen gehören zum Leben dazu.
Depressionssrisiko „trifft weniger zu“ Stehen dem Leben hoffnungsvoll und zuversichtliches entgegen. Grundstimmung ist optimistisch. Stimmung im Blick behalten und immer auf ihr seelisches Verhalten achten.
Depressionssrisiko „trifft häufiger auf“ Tendenziell eher unwohl, könnte eine aktuelle Krise sein oder auch Anzeichen einer seelischen Unstabilität. Unterstützung hilft.
Depressionssrisiko „ja – trifft zu“ Wenig Zuversicht und strake negative Stimmungsgefühl. Negative Empfindung und haben das Gefühl starke Belastungen ausgesetzt zu sein. Geplagt von negativen Stimmungen.
177
www.kompetenznetz-depression.de/betroffene/selbsttest.htm www.hilfe-gegen-depressionen.de/depressionstest-goldberg-test-auf-depressionen-bin-ich-depressiv.php
• Stiftung Deutscher
• Psychiatrie
• Blog von Kathrin Weßling
Depressionshilfe
„Der schnelle Weg zu Ihrer Antwort“
drueberleben.wordpress.com
www.deutsche-depressionshilfe.de
www.justanswer.de/psychiatrie
178
Angststörung
Phobien, Panikattacken, generalisierte Angststörung
Angst/Meidung vor Menschenmengen Angst/Meidung vor öffentlichen Plätzen Angst/Meidung vor öfftl. Verkehrsmitteln Angst / Meidung vor weite Reisen Beschleunigter Puls / Herzklopfen Schweißausbrüche Zittern Mundtrockenheit Atembeschwerden Gefühl der Beklommenheit Schmerzen im Brustbereich Übelkeit oder andere Magenbeschwerden Gefühl vom Schwindel, Schwäche o. Benommenheit Derealisation oder Depersonalisation Angst, die Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden Angst zu Sterben Angst vor einer Panikattacke Hitzewallungen und Kälteschauer Gefühlslosigkeit oder kribbeln Emotionale Belastung durch Ängste
ja
häufiger
weniger
nein
Symptome nur bei bestimmten Situationen, Dingen
179
Angststörung Auflösung, Hilfe und Ansprechpartner
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Normaler Umgang mit Ängsten Ängste schüchtern ein Ängste engen ein Angststörung
Risiko einer Angststörung „nein – trifft gar nicht zu“ Seelische Stabilität ist vorhanden und normales Verhältnis zu und Umgang mit (alltäglichen) Ängsten.
Risiko einer Angststörung „trifft weniger zu“ Ängste sind vorhanden, diese schüchtern den Betroffenen in seinem Alltag nur selten ein und beeinflussen dessen Leben weiter nicht. Den Ängsten wird sich gestellt und eine Konfrontation ist kein weiteres Problem
Risiko einer Angststörung „trifft häufiger auf“ Ängste sind vorhanden und es fällt schwer mit diesen umzugehen. Angsthervorufende Situationen werden gemieden, sodass ein man im Leben eingeschränkt wird. Anzeichen einer Angststörung liegen vor.
Risiko einer Angststörung „ja – trifft zu“ Ängste bewirken erhebliche Einschränkungen das Alltages und Lebens. Viele Situationen werden gemieden, in der eine Störung auftreten könnte, da man Angst vor der Attacke und den Symptomen hat (im öffentlichen Raum). Eine Angststörung ist vorhanden. Dieser sollte nicht mehr aus dem Weg gegangen werden. Eine Behandlung hilft wieder einen normalen Alltag aufzunehmen.
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www.psychotherapiepraxis.at/surveys/test_angst_panik.phtml
• Deutsches Institit für Angstüberwindung www.dia-institut.de
182
Essstörung
Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung
Gewicht und Figur sind Lebensmittelpunkt Gewichtsverlust (15 % unter dem Normalgewicht) Sport treiben, um das Gewicht zu kontrollieren Trotz obj. Normalgewicht, findet man sich zu dick Frau: Periode bleibt aus Mann: Potenzschwierigkeiten Libidoverlust, kaum Interesse an Sex Fressanfälle Schlechtes Gewissen nach dem Essen Leistungssteigerung in anderen Bereichen Angst zu versagen Viel Grübelei Kaum Appetit Gier nach Essen Kreislaufschwierigkeiten Selbstinziniertes Erbrechen Hungern Missbrauch von Abführmitteln Missbrauch von Appetitzüglern u.ä. Angst vor Gewichtszunahme
ja
häufiger
weniger
nein
Aktivitätsminderung
183
Essstörung
Auflösung, Hilfe und Ansprechpartner
184
Normales Verhältnis zum Essen Kritischer Umgang mit Essen Anzeichen einer Essstörung Essstörung
Essstörungsrisiko „nein – trifft gar nicht zu“ Stabilität ist vorhanden und man hat ein normales Verhältnis zum Essen und zu sich selbst.
Essstörungsrisiko „trifft weniger zu“ Normales Verhältnis zum Essen bzw. es wird darauf geachtet sich gesund und ausgewogen zu ernähren – das ist okay.
Essstörungsrisiko „trifft häufiger auf“ Tendenziell, man fühlt sich eher unwohl, das könnte eine aktuelle Krise sein oder auch Anzeichen einer seelischen Störung. Es gibt strikte Regeln bei der Nahrungsaufnahme. Bestimmte Nahrungsmittel die man sich erlaubt und welche die man sich absolut verbietet. Kritischer Umgang mit Essen. Unterstützung hilft.
Essstörungsrisiko „ja – trifft zu“ Wenig Zuversicht und starke negative Stimmungsgefühl gegenüber Lebensmitteln. Oft ein schlechtes Gewissen nach dem Essen. Sättigung ist unangenehm oder das Sättigungsgefühl wird stark überschritten. Nahrungsaufnahme als Kontrolle über sich selber. Dringende Hilfe ist erforderlich!
185
www.justanswer.de/psychiatrie
• BZgA - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga-essstoerungen.de
• Vistano Psychologische Lebensberatung „Professionelle Berater für Sie direkt am Telefon!“ www.vistano.de/willkommen
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Schizophrenie Gedankenlautwerden Gedankeneingebung Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung Kontrollwahn Beeinflussungswahn Gefühl des Gemachten Kommentierende, diagolisierende Stimme Kulturell unangemessenes, bizarrer wahn Auftretende Halluzinationen Wahngedanken oder überwertige Ideen Neologismus Gedankenabreißen und Gedankeneinschiebung Katatone Symptome Apathie (Teilnahmslosigkeit) Alogie (Sprachverarmung) Affektverflachung Selbstgespräche Antriebsmangel Depressive Phasen Leibliche Beeinflussungserlebnisse
ja
häufiger
weniger
nein
Imperative Stimmen
187
Schizophrenie
Auflösung, Hilfe und Ansprechpartner
188
Psychisch Stabil Gedankensprünge im Normalbereich Anzeichen einer Schizophrenie liegt vor Schizophren
Schizophreniesrisiko „nein – trifft gar nicht zu“ Seelische Stabilität ist vorhanden und normale Gedankengänge.
Schizophreniesrisiko „trifft weniger zu“ Leichte Gedankensprünge, manchmal Selbstgespräche, ist noch im Normalbereich, der mancher Unkonzentriertheit.
Schizophreniesrisiko „trifft häufiger auf“ Gedankenspringen, Schwierigkeiten Gedanken zu formulieren, leichte Denkstörungen sind Anzeichen einer Schizophrenie.
Schizophreniesrisiko „ja – trifft zu“ Gedankensprünge und Denkstörungen beeinflussen stark das Leben und die Kommunikation mit anderen Menschen. Schizophrenie liegt vor.
189
www.zi-mannheim.de/checkliste.html
â&#x20AC;˘ Schizophrenie Selbsthilfe
â&#x20AC;˘ Schizophrenie Kompetenznetz
www.selbsthilfeschizophrenie.de
www.kompetenznetz-schizophrenie.de
190
SubstStörung Missbrauch, Abhängigkeit
Schädlicher Gebrauch Gebrauch verursacht körperliche Schäden Gebrauch verursacht psychische Probleme Abhängigkeit Verlangen oder Zwang, die Substanz zu gebrauchen Kontrollverlust über Beginn Kontrollverlust über Beendigung Kontrollverlust über Menge des Konsums Entzugssyndrome Gebrauch zur Vermeidung von Entzugssyndromen Gelegentlicher „User“ Toleranz bei Dosissteigerung Verminderte Wirkung bei gleicher Dosis Einengung auf den Gebrauch der Substanz Anhaltender Gebrauch, trotz schädlicher Folgen Abhängigkeit, Substanz als Lebensmittelpunkt Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen Körperliche Gefährdung Probleme mit dem Gesetz
ja
häufiger
weniger
nein
Gewichtsreduzierung
191
SubstStörung
Auflösung, Hilfe und Ansprechpartner
192
Nicht Abhängig Kritischer Gebrauch von Substanzen Missbrauch von Substanzen Abhängig
Abhängigkeitssrisiko „nein – trifft gar nicht zu“ Seelische Stabilität ist vorhanden und keine Neigung zum Gebrauch oder Abhängigkeit von irgendeiner Substanz.
Abhängigkeitssrisiko „trifft weniger zu“ Sehr seltener bzw. gelegentlicher „User“ von leichten Substanzen. Tendenz zu einer Substanzstörung könnte erkennbar sein. Sobald Konsummenge gesteigert wir und eine Toleranz entwickelt wird, professionelle Hilfe aufsuchen.
Abhängigkeitssrisiko „trifft häufiger auf“ Tendenz zu einem Missbrauch und Abhängigkeit von einer Substanz ist vorhanden. Professionelle Hilfe aufsuchen, um Gefahr einer Abhängigkeit auszuschließen.
Abhängigkeitssrisiko „ja – trifft zu“ Abhängig einer Substanz. Der Gebrauch dieser, schädigt den Körper und man hat die Kontrolle über diesen verlohren. Die Abhängigkeit gefährdet die Gesundheit und das Leben.
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www.kreuzbund-wittlich.de/test.htm
• Suchthilfen Deutschland,
• Suchthilfe „Die Fleckenbuehler“
verschieden Ansprechpartner
www.diefleckenbuehler.de/
www.suchthilfe.de
drogenfrei-leben/index.php
194
Über psychische Störungen wird viel geschwiegen, es wird Zeit darüber zu reden.
Eine Semesterarbeit von Hannah Hiecke Kommunikationsdesign FH Aachen für Gestaltung (B.A.) 5. Semester • Abgabe im Januar 2012 Betreuung Prof. Dipl.-Des. Ilka Helmig