21.02.—2.03. 2009 Reise nach Namibia
Re i s e Ta ge b u c h In Namibia Urlaub ma‐ chen kann man auf ver‐ schiedenster Weise. Mit dem Jeep das Land zu entdecken, diese Reise ist mit einigen persönlichen Eindrücken und Fotos hier festgehalten. Nami‐
Ankunft in Windhoek
Windhoek Jeep abholen
Windhoek Christus Kirche
bia ist als Land seit dem 21.03.1990 unabhängig. Die ca. 2,1 Mio. Einwohner verteilen sich auf einer Fläche von 824.269 km². Selbst die Hauptstadt Windhoek hat nur ca. 240.000 Einwohner. Insge‐ samt sprechen ca. 55.000 die Deutsche Sprache. Außer in der Hauptstadt
Unser Jeep, ein Nissan mit 2,4 l Benzin‐Motor, sollte unser Heim für die Reise sein. Beim Abholen des Jeeps mussten wir lernen mit den beiden auf dem Dach ange‐ brachten Zelten umzugehen. Außer mit den Zelten war der Jeep komplett ausgestattet mit Tisch und Stühlen, Grillutensilien, Gasflaschen, Kühlschrank, Was‐ sertank, zwei Ersatzrädern, und natürlich Bettzeug, Matratzen, Handtüchern, Erste Hilfe Kasten, kurzum alles, damit einem in der Wildnis nichts fehlte. In der ersten Nacht gönnten wir uns den Luxus eines richtigen Bettes. Nach einem verdienten Schlaf ging es früh am nächsten Morgen los.
haben die Küstenstädte Lüde‐ ritz, Walfisbay und Swakop‐ mund einen staken deutschen Touch. ‐ Vom Flughafen von Windhoek brachte uns ein Fahrer zur Jeepvermietung in die ca. 42 km entfernte Hauptstadt. Es regnete, als wir nachmittags durch die Stadt fuhren. Abends kehrten wir im Joe‘s Beergarden ein.
Windhoek Joe‘s Beergarden
Windhoek Terra Africa B&B
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Sossusvlei / Sesriem
Sossusvlei / Sesriem links abbiegen Montag, 23.02.2009: Wir verlassen Windhoek am frühen Morgen und fahren auf südlichem Kurs bis Rehoboth auf der B1 noch auf geteerter Strasse. Dann biegen wir nach Westen ab und die Fahrbahn wechselt von Asphalt auf eine Ge‐ röllstrasse. Es geht immer bergauf über Pässe und dann wieder bergab durch enge Täler bis zu den Aus‐ läufern der Naukluftberge. Langsam wechselt die Land‐ schaft von grünen, bewach‐ senen Feldern zu schroffer, steiniger Erde, bis wir nach‐ mittags dann in der Namib‐ Wüste ankommen.
60 km lange, asphaltierte Strasse bis zu einem Park‐ platz. Für normale PKW‘s ist es möglich bis ziemlich nah an die Dünen zu kommen. Auf dem Parkplatz warten dann 4x4‐Touristenjeeps um die letzen 2 km bis zum Fuß der Dünen durch unwegsa‐ men Sandboden zu bewälti‐ gen. Da es viel geregnet hatte, war aus dem Sand‐ weg ein Schlammweg mit bis zu 30 cm tiefen Wasser‐ lachen geworden, die es zu durchqueren galt. Unser Jeep schaffte diese kleine Herausforderung mit Bra‐ Sossusvlei immer schön links vour. Nun begann der Aufstieg auf die Sossusvlei‐Düne. Von oben hatten wir einen ein‐ maligen Blick auf die farbi‐ gen Sanddünen (siehe auch Foto links). Schon bald mussten wir wieder aufbre‐
Unser Ziel war, die Nachmit‐ tagssonne auf den Dünen von Sossusvlei zu erleben. Vom Eingang des Tsau‐ schab‐Tales bis zu den farbi‐ gen Sanddünen führte eine
Sossusvlei Asphalt auf 60 km
chen, zurück zum Camp am Eingang des Tsauchab‐Tales.
Hier schlugen wir bei Sonnenuntergang unser erstes Nachtlager auf. Die Nacht verbrachten wir unruhig, da sich ein Unwetter über uns er‐ goss. Nach dieser „Taufe“ machten wir uns am nächsten Morgen ein gutes Frühstück und brachen dann auf Richtung Walvis Bay.
Sossusvlei Die erste Nacht im Zelt. Vorher noch grillen und dann ab ins Bett.
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Sesriem - Swakopmund burg erbaut, demontiert und in Walvis Bay wieder aufgebaut. Hier trafen wir eine Gruppe von Frauen auf der Strasse, die sich für Geld fotografieren ließen. Diese zum Himbra ‐ Stamm gehörenden Frauen, sind eins der vielen Fotomotive einer Na‐ mibiareise. Wir trafen die Gruppe vor Wal‐ fis Bay und für N$ 20 pro Person (ca. € 1,70) ließen sie sich vor unserem Jeep fo‐ tografieren. Nach so viel Sand und Trockenheit empfing uns Walfis Bay mit einer Überraschung: tagsüber war die Wasserzufuhr der Stadt sehr limitiert oder existierte gar nicht. Nicht nur die Restaurants am Hafen litten Zwischenstopp Wendekreis des Steinbocks
Dienstag, 24.02.2009
Mittagessen in Walfis Bay
Namibwüste
unter diesem Wassermangel. Es schien, das in Walfis Bay der Wassernotstand ausgeru‐ fen war. Nichts desto trotz gelang es uns im Yachtclub gut zu Mittag zu essen.
Frühmorgens durch‐ querten wir die Na‐ mibwüste und mach‐ ten Halt an der ima‐ ginären Linie des „Wendekreis des Steinbocks“. Sand, Dürre, Steine und weit und breit kein Dorf, das ist der Weg nach Norden, hin zur Küste über die Pässe. Gegen Mittag errei‐ chen wir Walfis Bay. Der Ort erinnert an Norddeutschland. Die historische Kirche wurde 1880 in Ham‐
Unser Tagesziel war Swakopmund, eine 1892 gegründete Stadt mit starkem nord‐ deutschen Einfluss. Der 1903 fertig gestellte Leuchtturm erinnert an deutsche Küste, die Strandpromenade an einen Kurort an der Ostsee. Swakopmund hat einen gepflegten Friedhof, indem die überwiegende Mehrzahl der Gräber von Familien deutschen Ur‐ sprungs sind. Schaut man auf die Straßenna‐ men und denkt man sich die Schwarzen weg, kann schon eine Ähnlichkeit mit deut‐ schen Kleinstätten festgestellt werden. Himbra Frauen
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Swakopsmund– Cape Cross - Khorixas
Swakopmund Strandpromenade Mittwoch, 25.02.09 Von diesem schönen Küstenort ging es weiter Richtung Norden. In Cape Cross erwartete uns eine andere Sehenswürdigkeit, oder eigentlich gleich zwei. Mehr als 120.000 Seelöwen leben in einer Kolonie hier im Naturpark. Schon von wei‐ tem hört man die Laute der Tiere und je näher man kommt, um so intensiver ist der recht ei‐
gentümliche Geruch dieser Tausenden von Robben. An diesem Ort, in Cape Cross, setzte 1485 der Portugiesische Ent‐ decker Diogo Cão ein steinernes Kreuz , das in einer Replik zu besichtigen ist. Nach diesem kurzem Abstecher nach Cape Cross kehrten wir in Hentjesbay zum Mit‐ tagessen ein und machten uns bald auf den Weg nach Khorixas. Sobald wir Hent‐ jesbay verlassen hatten, verwandelte sich der sonnenklare Himmel in eine riesige Gewitterwand. Schon bald begannen die sintflutartigen Regenfälle. Manchmal hat‐ ten wir Mühe den Weg zu erkennen. Mehrmals mussten wir anhalten, da vor uns keinerlei Weg oder Strasse zu erken‐ nen war. Einige Teile der Strasse waren von wahrhaftigen Flüssen durchquert wurden. Diese Untiefen galt es zu meis‐ tern. Ein Abenteuer, und langsam war es spät Nachmittag und unser Ziel Khorixas noch einiges entfernt.
Swakopmund Friedhof
Cape Cross Kreuz des Portugiesen Diogo Cão
Cape Cross Robben Kolonie
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Khorixas - Etosha Nationalpark Donnerstag, 26.02.20089: Khorixas hatten wir schon im Dunkeln erreicht, die Zelte aufgeschlagen und im Camp zum Abend geges‐ sen. ‐ Am nächsten Morgen frühstückten wir mit Pfau‐ enbegleitung und machten
uns danach auf den Weg durch die Ber‐ gelandschaft zum Etosha Nationalpark. Khorixas ist Zentrum des Damaralandes, das sich im Nordwes‐ ten Namibias zwi‐ schen Erongo und der „Etosha Pfanne“ erstreckt. Der Name
stammt noch aus Zeiten der Ho‐ melands, und das Damaraland ist heute verwaltungsmäßig Teil der Kunene Region. Das Damaraland wird überwiegend von den Da‐ mara bewohnt, die zusammen mit den San (Bushmen), zu den ältesten Einwohnern Namibias gezählt werden. Ihre Sprache gehört zu den Khoisan‐Dialekten, ist also mit der Sprache der Namas und San verwandt. Der Unterschied zu der Wüstenlandschaft des Vor‐ tages war enorm. Wir fuh‐ ren durch die Transfontein‐ berge und machten einen Zwischenstopp am soge‐ nannten „Vingerclip“, einer 35 m hohen prähistorischen Sandsteinsäule, Khorixas „Vingerclip“ die wie ein Finger aus der Landschaft ragt und deren Alter man auf 15 Millionen Jahre zurückdatieren konn‐ te. In der Kleinstadt Outjo kehrten wir im beliebten deutschen Café ein, bevor wir uns auf die Strecke zum Ander‐ son Gate machten, dem Portal zum Etosha Nationalpark.
Etosha Der Besuch des Etosha Na‐ tionalparks gehört zu den Highlights einer Namibia Reise. Etosha umfasst eine Fläche von über 22.000 qkm und wurde bereits 1907 von der Deutsch‐ Südwestafrikani‐ schen Verwaltung zum Wildschutz‐ gebiet erklärt. Im Zentrum liegt eine ausgedehnte Salz‐ pfanne, umgeben von Gras‐ und Dornsavannen, Mopa‐
ne‐Buschland im Westen, sowie Trockenwald im Nordosten. Einstmals, vor rund zwei Millionen Jahren,
gab es hier einen riesigen See, der durch den Kunene
Fluss gespeist wurde und später durch Änderung des Flussverlaufs allmählich austrocknete. Die Pfanne ist nahezu im‐ mer trocken. Besonders im südlichen Teil des Parks liegen jedoch verstreut zahlreiche Wasserlöcher, Lebensgrundlage für den Wildbestand im Etosha Nationalpark. Nahezu die gesamte Palette an afrikanischem Großwild ist im Park vertreten, und natürlich auch die "Grossen Fünf", Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard.
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Etosha Nationalpark Im Okaukuejo Camp im Etosha National‐ park schlugen wir un‐ sere Zelte auf. In der Dämmerung sollten die Tiere zum Wasser‐ loch des Camps kom‐
chen Springböcken sollen es fast 20.000 Exemplare sein. Freitag, 27.02.2009 Vom Okaukejo Camp be‐ gannen wir frühmorgens die
Etosha leider haben wir keine gesehen men. Es hat‐ te in den vorangegan‐ genen Tagen sehr viel geregnet. An diesem Abend regnete es auch und zum Wasser‐ loch kam kein Tier. Auf Grund einer per Flugzeug durchgeführten Tierzählung soll es derzeit rund 250 Löwen, 4.000 Gnus, 8.000 Onyx‐Antilopen, 300 Nashörner, 2.500 Giraf‐ fen, 6.000 Zebras und über 2.000 Elefanten im Park geben. Und von den zierli‐
Okaukuejo Übernachtung
Pirschfahrt durch die Savan‐ ne hin zur Etosha Pfanne, dem ausgetrockneten See. Nachdem wir das Halali Camp besuchten, ging es weiter durch den National‐ park. Bis auf eine Untiefe.. .. Etosha Zebra
...danach ging nichts mehr. Wie sich später rausstellte, kam Wasser in den Zündverteiler. Wir versuchten immer wieder den Motor an‐ zulassen, aber vergebens. Eini‐ ge andere Jeeps, die uns in Mit‐ ten der wilden Tiere sahen, informierten die Park Polizei, die zu uns kam und uns bis zum Namutoni Portal abschleppten. Dort stellte sich fest, dass nicht nur der Zündverteiler trocken
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gelegt werden musste, sondern ander entfernt liegend. Das alleine. Abends irgendwas war auch mit Otavi Dreieck bekommt kamen zwei dem Auspuff nicht in Ord‐ relativ hohe Niederschläge, Parkpolizisten nung. In der Tankstelle am so dass man in dieser Regi‐ vorbei und Eingang des Nationalparks on Ackerbau betreiben brachten uns halfen uns die beiden Park‐ kann, was in Namibia unge‐ ein Walkie‐ polizisten dabei. Dann setz‐ wöhnlich ist. Angebaut wer‐ Talkie damit ten wir unsere Reise fort, wir im Notfall mit lärmen‐ mit dem den Auspuff, Hauptcamp in nachdem wir Kontakt treten von der konnten. Wir Jeepvermie‐ machten noch tung die In‐ Folkloregruppe auf dem einmal ein gro‐ formation ßes Lagerfeuer Weg nach Windhoek über die und kochten nächste Werkstätte unser letztes Abendessen. Um uns herum nur die erhalten weite afrikanische Savanne. hatten. Nach ungefähr 80 km, immer Etosha Panne im Wildpark den vor mit maximal 70 km/h, erreichten wir die allem Mais und Weizen, aber auch verschiedene Kleinstadt Tsumeb. Der Gemüsesorten und Obst. Mechaniker erklärte sich bereit am nächsten Morgen die Reparatur durchzufüh‐ Samstag, 28.02.2009 ren. Also blieb uns nichts Am nächsten anderes übrig, als in Tsu‐ Morgen war meb zu bleiben. Tsumeb Okonjima Morgengrauen liegt im sogenannten "Otavi der Auspuff repariert. Von Dreieck", welches das Ge‐ Tsumeb über biet zwischen den Orten Samstag, 28.02.2009 Otjiwarongo Tsumeb, Otavi im Südwes‐ Beim Morgengrauen machten wir uns auf den fuhren wir wei‐ ten und Grootfontein im Weg nach ter bis zum Südosten bezeichnet, alle Windhoek, Leopardenpark rund 60 Kilometer vonein‐ wo wir gegen Okon‐ Mittag anka‐ jima. um Hier Tsumeb Kirche men, den Jeep an‐ zurückzuge‐ gekommen schlu‐ ben. Ein Shuttle gen wir unsere brachte uns zum Zelte auf und wur‐ Flughafen. Wäh‐ den gegen Nach‐ rend des Flugs mittag zur „Safari“ erwischte das Okonjima Hyänen abgeholt. Was wir Flugzeug un‐ sahen waren alle glücklicher weise einige Luftlöscher und Guida und Arten von Wildkat‐ Sebastian badeten in Getränken. Ansonsten verlief zen und auch Hyä‐ die Rückreise ziemlich friedlich und am Montag nen. In unserem Morgen landeten wir in Lissabon. Okonjima Leoparden Camp Camp waren wir ganz
Tsumeb - Okonjima - Windhoek
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Reiseroute
Tag 1: Windhoek Tag 2: Windhoek ‐ Sesriem Tag 3: Sesriem ‐ Swapokmund Tag 4: Swakopmund ‐ Cape Cross ‐ Khorixas Tag 5: Khorixas ‐ Okaukuejo Tag 6: Okaukuejo ‐ Tsumeb Tag 7: Tsumeb ‐ Okonjima Tag 8: Okonjima ‐ Windhoek