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Rise aus der Mi ion der Norweger auf Madagastar
from Missions-Taube 1889
80 Die Missions-Taube.
Eine arme Sdottlinderin, welche täglich einen Penny (2 Cents) für die Mi ion zurü>legte, erhielt kürzlich von einem Fremden, der ie be uchte, einen halben Schilling, um fich etwas Flei ch zu kaufen, weil er merkte, daß ie ich die- en Luxus lange nicht gegönnt. Die Frau aber prach zu fic) elb t: ,, Sch habe mich immer wohl befunden bei meiner Mehl uppe und o will id) den halben Schilling dem lieben Gott geben. Die e That ache wurde bei einer Mi ions- ver ammlung erzählt. Der Wirth, in de en Hau e die Ver- ammlung war, agte: Jh habe um der Sache Gottes willen mir noch keinen Bi en ver agt. Sofort verpflichtete er ih, $2500 Beiträge mehr zu zahlen, und andere folgten einem Bei piele o, daß $11,000 für die Mi ion extra ge- zeichnet wurden. Das war ein fruchtbares Wittwven cherf- lein. C. S.
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Jn O tfricsland hat ich eine neue lutheri che Mi ions- ge ell chaft gebildet. Die elbe beab ichtigt jedod) vor der Hand noch nicht, elb tändig Mi ionare auszu enden, on- dern eine Vor chule für die Hermannsburger Mi ionsan talt in's Leben zu rufen; auh will fie zwei Hermannsburger Mi ions \tationen im Süd-Zululande übernehmen.
Mi ionsgaben. Ein Mr. D. Hand in Connecticut hat der Amerikani chen Mi ionsge ell chaft zur Erziehung der Neger, unter denen ie vornehmlich arbeitet, 1,898,000 Dollars ge chenkt. Wohl die größte Gabe, die jemals einer Mi ion3ge ell chaft dargereicht wurde.
Am 15. Augu t tarb zu Bonn am Rhein der in Mi ionskrei en wohlbekannte Mitarbeiter und Mitbegrün- der der Allgemeinen Mi ions-Zeit chrift , Profe or und Doctor der Theologie Theodor Chrijftlich. VBücher- Anzeigen.
1. Ca ual-Predigten und -Reden von Dr. C. F. W. Walther. Aus einem chriftlichen Luth. Concordia-Verlag. Nachlaß 1889. ge ammelt. Preis: $2.25. St. Louis, Porto 20 Mo. Cts. Aus dem reichen Scat, den un er theurer eliger Dr. Walther in
Schriften hinterla en hat, er cheint hier ein umfangreicher Band von 616 Seiten. Er enthält Gelegenheitspredigten, d. h. Predigten, bei be ondern Fe ten oder Gelegenheiten gehalten, z. B. 8 Reformations-,
9 Kirchweih-, 8 Bußtags-Predigten, odann 22 Trau- und 7 Leichen-, 27 Veichreden und vieles Andere, tief aus dem Schachte des gött- lichen Wortes und reicher chri tlicher Erfahrung ge chöpft. Bal: thers Predigten bedürfen un eres Lobes nicht. Wir agen nur: Lieber ile. nimm und lies dies Buch fleißig, du wir t über chüttet mit reich tem Segen göttlicher Erkenntnis, mit Tro t und Friede des Heiligen Gei tes. . H. 2. Verhandlungen der 29. Ver ammlung des Zllinois Syno- Dalbdiftricts. 1889. Concordia - Verlag. St. Louis, Mo. Preis: 25 Cents.
Die er Bericht enthält die Fort ehung des lehtjährigen Neferats: DVhe en übte aa Bibettelen fn den ri i a Fa- milten. Haben wir bei Anzeige des leptiährigen Berichtes den Wun ch aus prechen mü en, da doch die er Bericht in allen un ern SNOB gemeinten und deren Familien gele en werde, o mü en wir da elbe D von die em Berichte agen. Der elbe handelt vom Gegen das Bibelle ens und i t mit herrlichen Zeugni en und er- greifenden Erzählungen ge hmüct. O möchte er von Vielen gele en werden! Wieviel be er würde es um un ere Gemeinden und um die ganze Kirche tehen, wenn Bibelle en fleißiger in un ern chri tlichen
Gemeinden und Familien getrieben würde! Es wird wohl keine Familie geben, in welcher keine Bibel ijt; aber ach, wie viele wohl, in welcher ie niht gele en wird. Vibelle en liegt in der heutigen Chri tenheit arg danieder. Gott ei es geklagt! DO. H. 3. Synodalberiht des Mittleren Di tricts. Concordia-Verlag. St. Louis, Mo. Preis: 25 Cents.
Auch die er Vericht enthält die Fort eßung des Neferats vom leßten Jahr über die Gegenwart des Leibes und Blutes Chri ti im heiligen Abendmahl , und i t ein überaus gründ- licher Unterricht der rechten Lehre mit gewaltiger Widerlegung all der fal chen Auslegung und unverantwortlichen Verkehrung der Te tamentsworte durd) die Lehren dor reformirten Kirche. Die e beiden Berichte find cine kleine Dogmatik über die Lehre vom Abend- mahl und ollten in den Händen aller Lutheraner ein. O. H. 4, Hans Egede. Der Apo tel Grönlands. Ein Stück aus der Mi ionsge chichte. Mit 8 Vildern und Karte. 5. Auflage. Reading, Pa. Pilgerbuchhandlung. 1889. Preis: 25 Cents portofrei.
Ein vortre lich ge chriebenes, hochintere antes Vüchlein, das chon die fünfte Auflage erlebt und al o weite Verbreitung gefunden hat. Möge es noch in recht viele Häu er und Herzen Segen bringen. Band und Aus tattung i t ehr chön für den billigen Preis. D. H. 5. Un er täglih Brod. Bild in Schwarz-, Noth: und Golddrud. 3. Auflage. Preis: 25 Cents. Pilgerbuchhandlung in Nea-
ding, Pa. Ein ehr hüb ch ausgeführtes, erbauliches Bild und Zimmer-
\{mud> für chri tliche Familien. Beide leßteren auch im Concordia- Verlag zu haben. O. H. 6. Abend chule- Kalender für 1890, herausgegeben von Louis Lange. St. Louis, Mo. Preis: 25 Cents.
Dies i t das er te aus der Reihe die er chri tlichen Jahresbücher, das uns zuhand kommt, und wie wir, fo hoffen wir, werden ihn alle Abend chulle er mit Freuden willkommen heißen. Er gibt an rei- dem, ern tem und cherzendem, nüßlichem und unterhaltendem Jn- halte einen Vorgängern nichts nach. O. H. Milde Gaben für die Negermiffion:
Durch P. C. Thurow, Theil der Mi ionsfe tcollecte in Muskego, Wis., $10.00 und in Greenfield, Wis., 10.00. Durch Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 117.01. Von L. H. S., Sheboygan, Wis.,
5.00. Durch Ka irer Ch. Schmalzriedt, Detroit, Mich., 83.38. Durch Ka irer J. C. Bahls, Lincoln, Nebr., 76.71. Durch Ka irer D. W. Nojcher, Fort Wayne, Jnd., 198.09. Durch P. C. Doividat, O hko h, Wis., 56.00. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 25.50. Durch Ka irer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 27.00 und 159.40. Durch Ka irer Aug. Mangelsdorf, Atchi on, Kan as, 22.45. (Summa $790.54.) ür die Vethlehem-Station inNew Orleans: Durch
Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 1.50. Durch Ka irer I. C. Bahls, Lincoln, Nebr., 13.00. Durch Ka irer D. W. Ro cher, Fort Wayne, Jud., 6.68. Von Ed. C. Burgdorf, St. Louis, Mo., 1.00. Von Karl Burgdorf, Ned Bud, Jll., 2.00. (Summa $24.18.)
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Die Mi ions- Taubes int einmal atlih. Der Preis für cin Jahr in domi bezahlung mit suse i t fólgenber 8 A D i
1 Exemplar 10 Exemplare 26 50 100 u he
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Zu be tellen und zu bezahlen ift das Blatt bei dem Luth. Concordias Verlag unter der Adre e : olearia Publishing Houso (M. C. Barthel, Agent), St. Louis, Mo. Alle die Redaction betreffenden Ein endungen find dre iren an Roy. 0. Nanser, 1811 S. 8th Steele ath Mo. a e Ae für die Neger- mi ion an den Ka irer Dir. A. C. Burgdorf, 1043 8. 8th Str., St. Louis, Mo. Entered at the Post OMce at St. Louis, Mo., as second-class matter.
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KLAMBRECATS,
Nachrichten aus de m Wiffiousgebtet der Heimath und des Auslandes.
Herausgegeben für die Evang. - Lutheri he Synodalconferenz von Nordamerika von der Commi ion für die Negermi ion; redigirt
von den Pa toren C. J. O. Han er und C. F. W. Sapper.
11. Jahrgang.
November 1889. Nummer 11.
Zum Aeformationsfeft.

In die en Tagen hat die lutheri che Kirche ihren Ge- burtstag gefeiert. Es ift der 31. October, an welchem Luther feine 95 The en an die Schloßkirche zu Wittenberg in Sach en anfdjlug und damit, ohne es zu wi en und zu wollen, das ewig ge egnete Gotteswerk der Reformation der Kirche Chri ti begann, welche von nun an den Namen lutheri h trägt. Sn ihr i t nämlich die alte apo toli che Kirche in Lehre und Glauben nach fa t tau endjähriger Fin- ternis und tief tem Verfall neu aufer tanden und hat zum andern Mal ihren herrlichen Siegeslauf in die er lehten Weltzeit begonnen. Sie i t bis in die es ferne Abendland gekommen und hier in nie geahnter Herrlichkeit aufgeblüht, ich einer Freiheit erfreuend, wie ie ie nie zuvor geno en hat. Wir gedenken daher de en mit doppelter Freude, weil wir nicht nur die er Kirche Kinder ind, ondern auch ihr ganzes Negern. reiches Erbe fo rein und vollkommen in Ve iß haben. Alles, was ein Chri t bedarf, um hier glü>lih und zufrieden und dort geiviß elig zu werden, das reicht die e Kirche in ihrem reinen Wort und unverfäl chten Sacrament ihren Bekennern dar: Sie allein lehrt redjt glauben, gott elig leben und endlich fröhlich terben. Und weil wir de en fo freudig ge- {wif ind, darum treiben wir aud) lutheri che Mi ion, ivo uns Gott eine Thür aufthut, ei es unter den zer treuten Glaubensgeno en, oder unter den Engli chen, oder unter den Wir möchten o gerne, daß auch ie Glieder der reinen Kirche und mit uns in den Be iß ihrer göttlichen Gnaden chäße kämen. Unvergleichlich chön chreibt von der Herrlichkeit der lutheri chen Kirche Dr. Walther in einer
Reformationspredigt: Die e un ere Kirche i es, welche allein das ganze, unge hmälerte, volle Evangelium hat. Sie ift es, in welcher alle göttlichen Quellen des Tro tes für alle armen Sünder weit geöffnet ind und in reichen Strömen fließen. Sie lehrt, daß Gott keinen Men chen ha e, ondern fie alle liebe, alle elig machen wolle. Denn ie lehrt, daß der Sohn Gottes alle Men chen mit Gott ver öhnt und erlö t, aller Men chen Sünden getilgt und allen Men chen Vergebung ihrer Sünden und eine voll- fommene Gerechtigkeit erworben habe. Sie lehrt, daß das Evangelium eine große, allgemeine Ab olution fet. . ., auf welche auch der größte Sünder fic) o gewiß verla en könne, als Gott wahrhaftig i t. Sie lehrt, daß aud) der oft Ge- fallene wieder kommen und wieder Gnade finden könne. Sie lehrt, daß es nicht darauf anfomme, ob ein Men ch die Gnade, den Frieden mit Gott, die Vergebung einer Sün- den fühle und empfinde, ondern ob er an die allen Men- chen in Wort und Sacrament angebotene und ge chenkte Verheißung der Gnade und Vergebung glaube; denn wie der Men ch Gott von Herzen glaube, zornig oder gnädig, fo ei er. Sie lehrt, daß nur zwei Kla en von Men chen nicht elig werden, nämlich diejenigen, welche ich aus ihren Sün- den elb t helfen, und diejenigen, die in ihren Sünden bleiben wollen; daß aber alle, welche Gnade für ihre Sünden in Chri ti Verdien t von Herzen begehren, auc) Gnade haben. O wie getro t läßt ich's doch bei die er Lehre leben und terben! (Walther, Ca ualpred., S. 66.) Wohlan, theure lutheri che Glaubensgeno en, la et uns die herzliche Dankbarkeit für die Reformation, deren An- denken wir in die en Tagen erneuert haben, in neuem Eifer
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Die Misstions-Taube.
für die Mi ion, onderlih un ere Negermi ion, bewei en. Großen Segen hat Gott bisher chon auf die es Werk ge- legt. Je reichere Mittel wir dem HErrn hiefür opfern, de to mehr haben wir Hoffnung, daß in die em Lande unter den Negern ein lutheri ches Ge chlecht aufwäch t, in deren Häu- ern, Kirchen und Schulen lutheri che Lieder erklingen, der reine lutheri che Glaube bekannt, kurz, nad) Gottes Wort recht geglaubt, gott elig gelebt und endlich fröhlich und elig ge- torben wird.
Gott walte es in Gnaden. Amen.
D. H.
Aus cinem Wi iousvortrage des P. Haccius,
nad der Riidfehr von der Vi itationsrei e der Hermannsburger Mi ion in A rika gehalten auf dem diesjährigen Mi ionsfe te zu Hermannsburg, Hannover. es uns, als wir draußen waren, die Anfänge einer neuen
Wenn Paulus auf ein Mi ionsleben bli>t und Alles über chaut, was er darin erreicht hat, fo ieht er darin nicht ein Verdien t und rühmt nicht ein Thun und eine Arbeit, ondern er erkennt darin die Gnadenkraft des HErrn und bezeugt: Seine Kraft i t in meiner Schwachheit mächtig, Seine Gnade an mir i t nicht vergeblich gewe en. Ueberall
Vewegung zu Noch niemals Und in die em ehen, hatten Jahre welche be onders die Jugend ergriff. die Brüder o viel Tauf chüler gehabt. geht es nach den Berichten in der elben irene cP leet tat Wei e weiter. Die königliche Gewalt der Zulus i t gebrochen. Mae Jhr Reich i t zer chlagen. Die Mauern ind gefallen. Eine ie ei erne Pflug char i t über ihren Rücken gegangen. Jhre tolze Macht ijt vernichtet. Der Wider tand i dahin. Sie kommen, und es werden ihrer immer mehr kommen. Wir aber erkennen und prei en des HErrn über chwängliche Kraft und rühmen Seine großen Thaten. Auch in manchen einzelnen lieblichen Zügen und Segenserfahrungen haben at A Seth At wir die e Seine we en waret, z. Thaten ge ehen. Wenn ihr mit uns ge- B. in Müden, oder im Schullehrer eminar sha in Ehlanzeni, rose in Alfredia, oder auf den Stationen im Zululand und am Pongolo, oder am Fuß der Drakensberge wae in Empangiveni, ihr würdet mit uns dankbar cure Kniee beugen und den HErrn prei en über das, was Er gethan hat an o mancher armen Seele, die Er errettet hat, die Er bewahrt hat und der Ex geholfen hat zum Glauben zu kom- men und den Glauben in einem ern ten chri tlichen Leben zu beiveifen. icht er die großen Thaten Gottes, überall erkennt er Seine Die Bet chuanen find von Natur viel weicher, nach- über hivängliche Kraft, und allezeit prei t er den Namen giebiger und empfänglicher für fremde Einflü e. Auch des HErrn. Blicen wir nun auf un er Mi ionswerk. Wie tehen ie nicht als eine einheitlich ge chlo ene Macht dem ver chiedenartige Erfahrungen haben wir da gemacht! Aber durch alle die ver chiedenartigen Erfahrungen hindurch zieht ich die cine große Erfahrung: die Mi ion i t ein Werk Seiner über chwänglichen Kraft. Auch un re Mi ion i t eine Ge chichte der großen Thaten Gottes unter den Heiden. Da haben wir in Afrika die Zulu-Mi ion und die Bet- Chri tenthum gegenüber, ondern ind in viel größere und kleinere Stämme aufgelö t. Ferner haben fie eine Sabre zehnte lange Zeit der Knehtung und Bedriidung hinter \ih. Zuer t hatte der Zulukönig Mo elekat e mit einen Horden ie unterworfen; von die em befreit, geriethen fie in die Knecht chaft der Buern. Dadurch waren ie viel be er vor- UCA VEND ERERAAL Shinto \huanen-Mi ion. Die er tere kommt lang am vorwärts, bereitet für die Aufnahme des Evangeliums. Das Wort die lebtere mit ra chen Schritten. Es hat das einen Grund in dem ver chiedenen Charakter, owie in der ver chiedenen Ge chichte der betreffenden Völker chaften. Die Zulus ind ein von Natur tarkes, hartes und tolzes Volk. Zu ciner Einheit zu ammengefaßt und zu ammengehalten durch eine großartige Königsgewalt, wie ie elten ijt unter den Heiden. Sie bildeten ein Reich, das ein Schre>en twar für die ume liegenden Lande, und das ver chlo en war, wie gegen die Einflü e der Civili ation, o aud) gegen die Segnungen des Chri tenthums. Aber un re Mi ion i t dennoch eingedrungen durch Gottes Gnade. Und hat fie auch bis jest nur geringe Erfolge aufwei en können, fo hat fie dod) Erfolge. Un re Zulu-Mi ion befist 23 Stationen, die von 25 Mi ionaren ver orgt verden, und denen 12 eingeborne Lehrer, 22 Kirchen- vor teher und 9 freiwillige Helfer zur Seite tehen. Die Ge- ammtzahl der Getauften beträgt 2349. Der gegenwärtige Be tand der Gemeinden 1618. Die Communicantenzahl betrug im vorigen Jahre 1396. 386 Taufbewerber waren vorhanden, und 526 Schüler be uchten die Schulen. Von den 23 Stationen find 4 zu Filialen gemacht, Hiezu kom- men nod) die fiinf Stationen des Süd-Zululandes, die wir auf's neue haben be ehen dürfen. Eine große Freude war von der Erlö ung fand bei ihnen guten Boden. So hat denn un re Mi ion innerhalb der er ten 30 Jahre durch Gottes Gnade eine reihe Ernte unter den Bet chuanen ge- habt. Wir haben dort 24 Stationen, auf denen 27 Mi io- nare arbeiten. Die en ftehen 27 eingeborne Lehrer und 93 Kirchenvor teher zur Seite. 13,969 waren getauft; der gegenwärtige Stand der Gemeinden betrug 12,359. 9330 Communicanten waren vorhanden. 415 gingen in den Taufunterriht und 1865 be uchten die Schulen. Die Summe der kirchlichen Beiträge, die in der Zulu-Mi ion nur gering ind, belief fic) auf über 12,000 Mark. Wahr- lich, der HErr hat Großes an uns gethan, deß find wir fröhlich! Ueberbli>en wir die einzelnen Stationen, fo ehen wir neben dem Wohnhaus des Mi ionars das Schul- haus tehen, oder gar wie in Bethanie chon mehrere Schulhäu er. Befonders aber fällt uns die Kirche in's Auge, welche die Mi ionare gewöhnlich etwas höher gelegen erbaut haben. Auf einzelnen Stationen ftehen nod) die kleinen Kirchen des Anfangs. Auf den mei ten aber hat die er te kleinere Kirche bereits einer zweiten größeren weichen mü en, Es gibt hon mehrere geräumige, höne Kirchen, die un ern großen Dorfkirchen in nihts nach tehen. Unt re

die Station her ehen wir dann in vielen Fällen hon große chri tlihe Dörfer liegen. Es ijt höch t intere ant, in der Bauart der elben den Fort chritt zu beobachten. Anfangs bauten die Chri ten nur runde Hütten, nach heidni cher Wei e. Dann errichteten fie viere>ige Häu er mit Lehm- wänden, und gingen darnach, unter Leitung des Mi ionars, zum Badfteinbau über. Jmmer freundlicher und gefälliger wurden die Formen, immer mehr Fen ter und Thüren kamen hinein. Dem Weuferen ent prach auch die innere Einrichtung. Jn vielen Chri tenhäu ern ah es noch recht dunkel und trübe aus; in vielen aber war es chon recht ordentlich und freund- lid). Jn der Stube tand ein Ti ch, eine Bank und cinige Stühle, an der Wand war ein Bücherbrett befe tigt mit Vibel, Ge angbuch, Katechismus; und das Aus ehen der Bücher zeugte von fleißigem Gebrauch. An jeder Seite der Stube var eine Kammer, in den mei ten der elben chlafen die Chri ten noh auf Matten, in manchen jedoch fanden wir chon Bett tellen, mit wollenen Decken belegt. Bey be- merke übrigens, daß wenn auch die Bet chuanen in die er Hin icht weiter ind als die Chri ten un rer Zulumi ion, wir auf einzelnen Stationen dev lehteren auch hierin er- freulihe Erfahrungen gemacht haben. Am chön ten war es überall in den Kirchen. Wenn ihr die lieblichen Gottes- dien te mit uns hättet feiern können, ihr hättet, gleich wie wir, reiche Eindrücke von den großen Gnadenthaten Gottes gehabt. Der Kirchenbe uch i t ein ausgezeichneter. Rechts ißen die Männer, links die Frauen, iwie un re Mi ionare es nach alter guter heimathlicher Sitte geordnet - haben. Alle find bekleidet und unter cheiden fid) dadurch vortheil- haft von den Heiden. Manche haben chon einen be onderen Sonntagsanzug, ja auf einzelnen Stationen fanden wir chon, daß ich die fe te Sitte einer be onderen Abendmahls3- tracht ausgebildet hatte. Die Liturgie war überall der un rigen gleich und die Betheiligung der Gemeinde war da- bei cine lebhafte. Einen mächtigen Eindru> machte auf uns tets das Allein Gott in der Höh? ei Ehr . Wie erfreute es uns, un re theuren lutheri chen Kirchenlieder in den ver chiedenen Sprachen zu hören! Der Verle ung der Perikopen folgten die Gemeinden mit großer Andacht. Viele hatten dabei die Bibel in der Hand und la en nah. Ueber- ra cht hat uns oft die große Stille während des Gottes- dien tes, um omehr als Groß und Klein in der Kirche war, die Mütter ogar ihre klein ten Kinder bei fid) hatten. Ein großes Verdien t haben daran die Kirchenvor teher, die in anerkennenswerther Wei e darauf hielten, daß Alles ehrlich und ordentlich zuging. Mehrfach war es uns vergönnt, an einem großen Tauffe t theilzunehmen. Tief hat es uns be- wegt, wenn nach wohlbe tandener Taufprüfung eine Schaar Heiden dem Teufel ab chwor, öffentlih vor der Gemeinde den Glauben bekannte und dann durch die heilige Taufe der Gemeinde Gottes zugethan war. Das gab recht un- mittelbar einen Eindru> davon, daß die Mi ion cin Werk Seiner über hwänglichen Kraft i t. Und wenn ihr mit uns in die Schulen hättet gehen und der Prüfung bei- wohnen können und hättet ge ehen, wie ein chwarzer Lehrer die chivarze Jugend um fich ammelte, ihr hättet da die elbe Erfahrung gemacht. Wir haben ja nod) manche dürftige Schule, aber wir haben aud) manche gute Schule, in der Tüchtiges gelei tet wird. Am be ten war es überall mit dem Memoriren des Katechismus, mit dem Fibel- und Bibelle en, und mit dem Singen gei tlicher Lieder be tellt. Darin lei teten die Kinder oft Außerordentliches. Bei der chweren Arbeit hat uns das gar manche Freude und Er- quidung gebraht. Große Freude und Dankbarkeit herr chte in den Gemeinden für die Segnungen, die ie durch die Mi ion empfangen haben, auch für den Be uch, den wir ihnen machten. Fa t überall haben ie das onderlich ausge prochen, haben uns auch, wie ihr wißt, Silber und Gold in die Hand gelegt. Männer und Weiber, Alte und Junge, ja elb t die Schulkinder haben ihre ViebeSgaben gebracht und haben ganz er taunlich geopfert. Dabei ah man es ihnen an, daß fie, die on t fo gerne nehmen, auch die Freude des Gebens kennen. Unter den Bahurut i war ein Mann, der einer Krankheit wegen nicht zum Gottesdien t und zur Gemeindever ammlung hatte fommen können. So lauerte er denn un erm Wagen auf, als wir fortfuhren, hinkte an einem Stoke heran und drückte Harms ein Stück Papier in die Hand. Es lag ein halber Thaler darin, und auf dem Papier tand ge chrieben: ich grüße meinen Lehrer

in der Liebe Gottes. Das war der Sinn, der ihn erfüllte; und in die em Sinne haben ie wohl fa t Alle gegeben. Was das ittliche Leben anbetrifft, o dürfen wir nicht ver- ge en, daß iir es mit jungen heidenchri tlichen Gemeinden zu thun haben. Sie ind noch {hwach und unvollkommen. Die Mi ionare haben manche Rückfälle zu verzeichnen. Aber es ift doch nicht nur ein chri tliches Gewi en bei Ein- zelnen, ondern auch ein chri tliches Gemeindegewi en vor- handen, und die Gemeinden uchen unter Führung und Zucht der Mi ionare die Heiligung immer mehr im ri t- lichen Leben zu bethätigen. Jn olchem Eifer und Ern t ind manche Gemeinden be chämend für un re alte Chri ten- heit. Die Zeit i t zu kurz, um euch viel zu erzählen, aber eins laßt mich hervorheben: Jch habe bei der Revi ion der Kirchenbücher genau auf die Zahl der unehelichen Kinder geachtet, habe mehrfach die Regi ter von 10 Jahren durd)- ge ehen und kein uncheliches Kind verzeichnet gefunden. Mo in einzelnen Gemeinden derartige Sünden vorgekommen ivaren, var in der Gemeinde große Betrübnis und Auf= regung darüber ent tanden. Wahrlich, meine Lieben, die Mi ion i t ein Werk Seiner über chivänglichen Kraft, das agen wir dem HErrn zum Prei e, wenn wir auf die großen Thaten Gottes ehen.
So weit Pa tor Haccius. Seine lebendige Dar tellung der Frucht der Mi ionsarbeit an den Einwohnern Afrika?s hat für uns um o mehr Jutere e, da wir unter der afrika- ni chen Bevölkerung die es Landes Mi ion treiben und dabei ganz ähnliche Erfahrungen machen. C. S.
Heidenmi ion oder Negermi ion oder Beides?
Zum Vilde.
eben o viele Mittel zu Gebote wie jenen? Gilt uns nict eben o gut wie ihnen der Befehl Chri ti: Gehet hin in alle Welt und lehret alle Heiden ? Wir wi en aus Beit: Neben tehendes Bild zeigt die Mi ions tation Bisram- chriften und mündlichen Aeußerungen, daß die e Gedanken pur in O tindien, welche eit 1868 von der evangeli chen in vielen Herzen un erer Le er ind. Ja, nod) mehr, daß Synode von Nord-Amerika oder der unirten Kirche un- nämlich gar Manche un ere Negermi ion als der Hei- eres Landes betrieben wird. Die Station zählt 463 Glie- denmi ion gar nicht ebenbürtig und daher gering chäßig an- der, davon 196 communicirende, 8 nihtcommunicirende und ehen, und vielleicht wenig oder nichts dafür thun. Des- 259 Kinder ind. Thätig ind da elb t die Mi ionare Vater halb haben wir in der Ueber chrift zu un erem heutigen Bilde und Sohn O. und Jul. Lohr, 5 Catecheten, 4 Präparan- die Frage aufgetvorfen: Heidenmi ion oder Negermi ion den, 3 Lehrer und eine Lehrerin. Vater Lohr, der 1868 in oder beides? Wir wollen hierauf bei die er Gelegenheit Bombay eintraf und Gründer die er Mi ion i t, geht in kurz Antwort geben, welche, will's Gott, verkehrte Gedanken Folge cines Augenleidens völliger Erblindung entgegen. aus un erm Herzen nimmt und uns mit neuem Liebeseifer Sein Sohn Julius kam im leßten Jahr durch einen heftigen für die von Gott uns anvertraute Negermi ion erfüllt. Ruhranfall dem Tode nahe, ift aber wieder völlig ge und. Natürlich kann die Antwort auf un ere Frage nicht nur die 15 Seelen wurden im lehten Jahre durch die Taufe in die ein: Wir haben beides, Heiden- und Negermi ion, ondern Gemeinde aufgenommen. Eine Drucerprefje auf der Station auch innere und Juden-Mi ion zu treiben. Chri ti Gebot i t be chäftigte 40 Leute und ihr Ertrag war $700.00. Eine allgemein: Lehret alle Völker. Bei ihm gilt kein An- Knaben chule zählt unter 2 Lehrern 63 Schüler, die Mäd- | ehen der Per on oder der Völker. Er will, daß allen Men- chen chule 35 Kinder. Außerdem wird nod) auf dem Lande chen geholfen werde. Aber ollen wir nun alle die e Mi - eine Mi ions chule gehalten. Auch ein Hospital ijt auf ionen mit einem Male in Angriff nehmen? Wer könnte fo die er Station, wie das Bild zeigt, etwas ab eits von der Unver tändiges behaupten oder wollen? Gott ift cin Gott Station rechts, No. 1. Die zweite Station die er evangeli- der Ordnung und hält fich vor Zeit, Stätte und Per onen für chen Mi ion i t Raipur. Die elbe zählt er t vier Familien eine Werke in Kirche und Staat. Die Apo tel lehrten nah und hat im Laufe des Jahres drei Seelen aus den Heiden dem er ten Pfing tfe t nur in Jeru alem und nur unter den durch die Taufe aufgenommen, unter denen zwei aus der Juden. Als Gottes Stunde kam, führte er ie dann auh höch ten Ka te der Brahminen. Die onntäglichen Gottes- hinaus unter die Heiden, von Land zu Land, von Volk zu dien te werden durch chnittlich nod) von 20 bis 30 Gä ten Volk. -Und o hat er es durch die ganze Kirchenge chichte be ucht. Die dritte Station ijt Chandkuri mit 24 Seelen. hindurch gehalten. Er hat ich cine Leute erwe>t und ie Wie überall fehlt es auch die er Mi ion an Arbeitern, und geführt zu die em, dann zu jenem Volke, wie eine Weisheit ehe neue eintreten, icht ie ihre Arbeitskräfte vermindert, es für gut befand. Der Chri ten Pflicht i t, zwar den gött- indem Mi ionar O. Lohr dem Erblinden nahe und Mi io- lichen Mi ionsbefehl immer im Auge behaltend, aber auf nar Tanner ge undheitshalber auf einige Zeit zu einer Er- holung heimrei en muß. Was die Einnahmen und Aus- gaben der Mi ion für das Jahr 1888 betrifft, fo tellen fic) die elben folgendermaßen: Vom Synodalka irer mit Ein- \{luß des Ka enbe tandes leßten Jahres $10,768.00. Local- einnahme auf den beiden er ten Stationen $1594.00, zu- ammen $12,362.00. Die Ausgaben waren für die Sta- tion Bisrampur $5086.00, Raipur $3895.00, Chandkuri $2580.00, Ver chiedenes $753.00. Summa $12,314.00. Der Volks tamm, unter welchem die e Mi ion betrieben wird, nennt fid) Gatnami, in der Land chaft T chattisgarh mit der Haupt tadt Raypur in Centralindien, und i t ehr tumpf- innig und roh, o daß die Mi ionare {<were Arbeit haben. Indem \vir die en und überhaupt über die Thätigkeit anderer Kirchen auf dem Felde der Mi ion öfters Bericht er tatten nad) dem Grundfag, welcher in No. 2 des er ten und iebten Jahrgangs der Mi ions - Taube niedergelegt i t, fo werden wir uns {hwerli< irren, wenn wir glauben, daß ich im Herzen vieler un erer Le er die Frage aufdrängen wird: Warum treiben wir Lutheraner der Synodalconferenz niht aud) Mi ion unter den Heiden? Sind wir nicht eben o zahlreich, wie jene Kirchenkörper? Stehen uns nicht die Zeichen und Winke Gottes zu achten, durch die er ie in die e und jene Mi ionsarbeit rief. So hat er un ere Sy- node zuer t in das große Feld der inneren Mi ion gerufen, dann in die Judenmi ion, endlid) in die Negermi ion. Jahrelang war die Judenmi ion ein Gegen tand der Be- rathung in un eren Synodal ißungen, aber die Synode nahm ie nicht eher in Angriff, als bis fie dadurch, daß ich ihr ein für dies hwierige Werk tüchtiger, erfahrener und von der Liebe JE u getriebener Mann dar tellte, den Ruf Gottes er- kannte, und glauben konnte, Gottes Stunde ei nun für ie gekommen, ihre heilige Mi ionspflicht an dem alten Gottes- volk der Juden zu erfüllen. Daß wir auch der Heidenmi ion von Anfang an nicht verge en, bewei t die Jndianermi ion, welche die Mi ouri ynode in den vierziger und fünfziger Jahren trieb und die nur aufgegeben wurde, weil die re<- ten Männer dafür fehlten. Aber die Sammlungen für Heidenmi ion gingen aud) nach der Aufhebung der India: nermi ion fort und Tau ende von Dollars wurden jährlich zur Unterftiigung der Leipziger und Harms chen Mi ion nad) Deut chland ge andt. Als die e Verbindung durch Unein1g- keit in wichtigen Glaubenslehren abgebrochen werden mußte, lenkte Gott die Aufmerk amkeit auf die gei tlich o entfeglid)

Gphratm. Lehrers 6
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Wohnhäu er: A. KB. Des Katechi t, Paulus, $ Katechi ten David, 8 Gärtners. C. D D I a = E a = = a - a oe 6 Kochs. Des Kirchendleners, Des Lehrers Gangaron, S| J. Des Katechi ten Jo eph. Petrus Katechi ten Des K.
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Paulus? Garten. Dalpats oder Ste ans Wohnh. Felder von Gane hpur, Weideland umliegender Dör er. Felder eines Heidendor es, Viehweg nach der Weide, Weg zur Land traße, 27 28

Wald. Wai enhaus u. Mäd- 26, u. 16. Dienerhaufer. chen chule, Hühner tall, Druderei, Wagen tall, Pferde tall. Küche, 12 13. 14

verivahrlosten Neger, an welchen das Volk der Vereinigten Staaten fo großes Unrecht verübt, fo hivere Schuld gut zu machen hatte. Konnten wir da auf die Frage: Heiden- oder Negermi ion? einen Augenbli> über die rete Antivort zivei- felhaft fein? Gewiß nicht. Arbeiteten andere prote tanti che Kirchen chon unter ihnen, nur die Lutheraner nicht, warum ollten wix nicht auch in die e Mi ion eintreten? Sind ihre Seelen nicht eben o werth geachtet vor Gott, als die der Hei- den? Und find ie nicht in fa t eben o tiefem Verderben, wie die Heiden? Wer die Berichte un erer Mi ionare lie t, der wird leiht erkennen, was für cin hohes, gottgefälliges Samariter-Werk es i t, die em tiefver unkenen Volke das Wort des Lebens zu bringen. Dazu ind ie im gewi en Sinne un ere Hausgeno en. Sie leben unter uns und feben nah ihrem natürlichen Men chen nur die Sünden und La ter einer fid) dhriftlid) nennenden Welt. Von der Herrlichkeit aber der wahren Chri ten ehen fie nichts; die muß ihnen er t gezeigt werden. Wie, ollten da nicht auch die Lutheraner ich endlich aufmachen und ihnen ihre helfende Hand reihen? Wir tehen keinen Augenbli> an zu agen, die Negermi ion teht auf gleicher Stufe mit der Heiden- mi ion, i t eben o nothwendig und gottgefällig wie ie, und der Chri t, der bereit i t, für Heidenmi ion zehn Dollars zu geben, aber für Negermi ion nichts übrig hat, der behalte ein Geld nur in einer Ta che. Er gibt fie doh niht aus dem rechten, gottgefälligen Gei te. Denn Mi ionsgei t i t eben die vom Heiligen Gei t gewirkte Liebe zu den Seelen der Men chen, ie zu Chri to und ihrer Seligkeit zu führen ohne An ehen der-Per on. Gott al o hat uns durch un ere Verhältni e, Lage und Um tände auf die Negermi ion ge- wie en und wir haben nur einem Rufe gefolgt, als wir fie begannen. Djt das nicht genug, fie mit Lu t zu treiben? Will Gott uns aud) päter noch in die eigentliche Heiden- mi ion rufen, fo werden wir einen Ruf aus Um tänden, Verhältni en und andern Zeichen deutlih genug erkennen Und dann geiviß mit Freuden einem Rufe folgen. Warten wir aber dod) bis dahin und la en uns unterde en recht treu vor ihm erfinden in dem Werke, das er uns jest an- vertraut hat. Sein Segen ijt mit uns. Un er Werk, onderlich in New Orleans, i t in einem blühenden Zu tande; was könnten wir dort Großes ausrichten, wenn uns nicht dur Mangel an Geld überall die Hände gebunden wären! Kann die evangeli che oder unirte Synode für ihre ferne Heidenmi ion in einem Jahre $12000 aufbringen, von der ie nur aus chriftlichen Berichten etivas erfährt, ollten wir nicht im Jahre $12000 aufbringen können für eine Mi - ion, die wir vor Augen haben, deren Segen wir mit eige- nen Augen bet Gelegenheit hauen können? Darum auf, lieben Le er, la et uns brün tigere Liebe, größeren Eifer, reichere Freigebigkeit bewei en, daß un er Werk cinen fröh- liheren Fortgang habe und wir, wenn un er HErr und Heiland er cheint, in dem uns von ihm anvertrauten Mi - ionswerk als fromme und getreue Knechte offenbar wer- den und vollen Lohn empfangen. D. H. Aus Afrika.
Jn Deut ch-O tafrika hat das ent chiedene charfe Vor- gehen der deut chen Behörden gegen die auf tändi chen Ein- gebornen der Mi ion mancherlei nachtheilige Folgen ge- bracht. Hie und da ind Mi ionare vertrieben, Stationen zer tört, ein Mi ionar ermordet und teht zu befürchten, daß die Wuth der Eingebornen fic) an der Mi ion rächen wird. Der Führer der Au f tändi chen, Bu chiri, der bis jeßt die Mi ion ver chonte und ihr allen nur möglichen Schuß angedeihen ließ, hat neuerdings gedroht, daß er von jeßt an die Mi ionare nicht mehr chonen werde. Die e feind elige Haltung Bufdhiri s gegen die Mi ion oll dadurd) verur acht ein, daß der deut che Reichskommi ar o viele Zer törungen hat vornehmen la en, jest auch in's Junere vordringt und einen hohen Preis auf den Kopf des arabi- chen Führers gejest hat. Unter allem Tumult und Kampf- ge cbrei ijt ganz in der Stille cin Werk vollendet worden, welches fiir die Evangeli irung Oftafrifa s von der größten Bedeutung ift: die Ueber eßung der ge ammten Bibel in's Suahili, we entlich die Arbeit des Vi chofs Steere und des Archidiaconus Hodg on von der Univer itäten-Mi ion.
Noch einen zweiten Kriegs chauplaß gibt cs in O tafrika; Nya aland, wo Portugie en und Engländer fic) um die Herr chaft treiten. Für die prote tanti che Mi ion würde jedenfalls der Sieg Portugals cin großes Unglück fein. Unter den Kriegswirren wird von Seiten der arabi chen Sclavenhändler der Men chenraub am Nya a ärger ge- trieben als je zuvor. Es ift immer die alte Ge chichte : plößlicher nächtlicher Ueberfall, Abfangung einzelner Per- onen, be onders Frauen, Auf tachelung der Häuptlinge zur Vekriegung, Vernichtung blühender Land chaften u. f. tv. Leider gelingt es die en Men chenräubern und Mördern immer wieder, mit einzelnen Stämmen fid) zur Vernichtung anderer Stämme zu verbinden.
Troß der Kriegswirren lauten die Mi ionsberichte gün tig. Die chotti che Freikirhe hat jest am Nya a 8 Stationen, 20 europäi che Mi ionare und 9 eingeborne Evangeli ten. Gegen 2000 Kinder be uchen die Schulen und die Gottesdien te ind durchweg gut be ucht.
Jn den weiten Gebieten von Südafrika ftredt der Baum der chri tlichen Kirche eine Zweige zwar lang am, doch be- tändig- immer weiter aus, das Heidenthum immer mehr zurückdrängend. Das Wort läuft fdynell. Die Zahl der eingebornen Chri ten wäch t von Jahr zu Jahr. Jn Trans- waal chreiten die Hermannsburger und Berliner Mi ion voran. Die franzö i che Ba utomi ion hat eine bedeutende Zunahme ihrer Kirchenglieder zu berihten. Allein auf der Station Moriha ließen ich 700 Heiden für den Taufunter- richt an chreiben, und die Gemeinde vermehrte fid) um 514 Per onen. Die Ge ammtzahl der franzö i chen Ba uto- mi ion beträgt 10,000. Die Schulen be uchen 5347 Schü- ler, die Katechi ten chule 40 und das Schullehrer eminar 61. In der näch ten Beit werden die er ten Zöglinge der theo-
Die Missions-Taube. 87

AD i ALAIN RSE logi chen Schule als Hilfsprediger in's Pfarramt treten.
Die römi che Mi ion ucht die er prote tanti chen Mi ion fo viel als möglich Schaden zu thun. Es zeigt fid) auch hier die alte Feind chaft des Antichri ts. C. S. Nach chrift. Von der ent ehlihen Grau amkeit der afrikani chen Sklaverei, über welche wir chon in der leßten -Nummer berichteten und deren auch im Vor tehenden gedacht wird, fügen wir aus dem Mi ionsfreund nod) einen kurzen Bericht aus der Feder eines Mi ionars bei. Der- elbe chreibt: Auf jeder un erer Predigtrei en ind wir
Zeugen der Grau amkeiten, die von den Sklavenhändlern an ihren armen Opfern verübt werden. Auf meiner lehten
Rei e ah ih eine ganze Schaar olcher armen, halbtodten kleinen Knaben auf einem Sklavenboot; fie ollten verkauft werden zu je 5 17 Dollars. Nach etlichen Tagen kam id) in ein Dorf, wo gerade ein Boot angekommen war mit 7 Mädchen, im Alter von 8 12 Jahren. Sie ahen aus wie wandelnde Leichen und waren beinahe unbekleidet. D, welch ein trauriger Anbli>! Ganz kleine Kinder werden oft zu Markte gebracht, Väter bringen ihre Söhne, ja, in einem Fall brachte ein Sohn einen Vater zum Verkauf, damit er von einem bisherigen Herrn loskäme, weil die er ihn tödten wollte. Heute kam ein großer, tarker junger
Mann und bat uns, wir ollten ihn kaufen, da ihm ein
Herr den Kopf wollte abhauen la en. Die es Loos tri t viele der Sklaven. Es i t die e Grau amkeit ganzen Stäm- men eigen, und wo ie durd) das Ge et chon daran ver- hindert. werden, da ziehen fie mehr in's Snnere des Landes, um ihre Unmen chlichkeiten unge tört treiben zu können.
Die \chre>lih te Art haben die Molangi-Stämme. Sie geben nämlich Elfenbein für Sklaven, nehmen die e dann in - ihr Land, nähren ie, bis ie fett genug ind zum Schlachten und dann mü en ie ihnen als Flei ch dienen. Denkt euch, ogar kleine Kinder werden zu Hunderten auf die e Art ge- tödtet. Das Herz thut einem weh, wenn man ie an ieht und weiß, was ihnen bevor teht. Wir freuen uns agen zu dürfen, daß owohl die deut che Regierung durch die Unter tüßung der Expedition Wißmanns, owie auch die Königin Victoria von England kürzlich in ihrer Thronrede bei Auflö ung des Parlaments darauf hinivies, daß ihre Regierung ent chiedene Schritte zur Unterdriidung die es \hre>lihen Sklavenhandels ergreifen werde. D. H. Zu tände in der Mi ion in Indien. Ein Mi ionar der evangeli ch-lutheri chen Leipziger Mi - ion in O tindien berichtet von einer Station Manikramam, daß die elbe aus lauter Parias, der niedrig ten Ka te, be- tehe, die theils Zimmerleute, theils Tagelöhner ind. Die Zimmerleute haben ihr täglih Brod, kommen regelmäßig zur Kirche, können le en und mit ingen und erfreuen durch ihre Antworten den Mi ionar. Die Tagelöhner können weder le en no< chreiben, haben wenig Ver tändnis und
ind, wohl theilwei e durch die bittere Armuth, mit der ie zu kämpfen haben, ziemli<h abge tumpft. Nur zur Ernte- zeit können ie ich einige Male att e en. Vom Mi ionar befragt, wie viel ein Tagelöhner verdient? antwortete ciner der elben: 14 bis 2 Maß Neis täglih. Auf die weitere Frage, wie viel er für fid) und eine Familie täglich brauche? lautete die Antwort: Etwa 4 Maß. Befragt, wo denn die fehlenden 2 Maß herkämen? agte er ganz unbe- fangen: die mü en wir tehlen. Ein bekanntes Sprüch- wort agt: Ein voller Bauch tudirt nicht gern. Der Zu- jas aus Volksmunde lautet: Ein leerer noch viel weniger. Das Sprüchwort ieht man in Judien an den Brahminen, den Zu atz an den Tagelöhnern be tätigt. Durch den geringen Erkenntnis tand der Leute ehen fic) die lutheri chen Mi ionare genöthigt, große Sorgfalt auf die Veichtanmeldung zu verwenden. Die Leute werden onderlich über die zehn Gebote befragt, ob fie fic) aus den- elben als arme Sünder erkennen. Ferner über den Glau- ben, um zu erkunden, ob ie JE um als ihren Heiland be- kennen. Das Vaterun er mü en alle auswendig wi en und nothdürftig ver tehen. Wer ein olches Verhör nicht be teht und nicht weiß, daß er im Sacrament Vergebung der Sünden empfange, der wird für's er te nicht zugela en, ondern er t noch weiter unterrichtet. Außer den Beicht- reden werden wenige zu ammenhängende Predigten gehal- ten, ondern mei tens über das Evangelium oder Luthers Katechismus katechi irt. Einer der Kirchbe ucher hatte, um zum Gottesdien t zu kommen, durd) einen Kanal waten mü en, wo ihm das Wa er bis an den Hals ging; meinte aber doch, er ei gekommen, denn das Wort Gottes ei fo theuer und wohl werth, daß man elb t fold) tiefes Wa er nicht cheue. Das Squllokal be teht aus vier niedrigen Lehmwänden, mit einigen Oeffnungen ftatt Fen ter und Thür, und einem Dach darüber aus Bambus tangen und geflochtenen Palm- blättern. Nings an den Wänden ißen die Abc chühßen mit untergefdlagenen Beinen auf dem Boden und malen Buch taben und Zahlen in den Sand, oder haben teife Streifen getrodneter Palmblätter, auf denen Buch taben eingerißt ind, als Le e- und Schreibvorlagen vor fid) und le en laut zu ammen. Die Aelteren chreiben auf Schiefer- tafeln. Auf einem primitiven Ge tell teht vielleicht eine kleine chwarze Wandtafel, und dem Lehrer dient eine kleine Ki te zum Katheder und zugleich als Bücher chrank für einige recht zerfeßte Büchlein. Man ieht, eine olhe Schulein- richtung i t nicht ehr ko t pielig. Zur Förderung der Lehrer wird monatlid) cine Conferenz gehalten, die mit Ge ang und Gebet eröffnet und ge chlo en wird. Es wird eine Kateche e gehalten und kriti irt, dann mü en die Lehrer ein Haupt tü> ammt Erklärung Herfagen, die Hauptpunkte darin begrifflich erklären und durd) Bei piele aus der Schrift erläutern. Der Lehrer verlie t einen Bericht über | eine Hauptarbeit während des verflo enen Monats und werden noch allerlei Fragen über die Mi ion, Gemeinde-