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Gaben für Mi ion
from Missions-Taube 1889
E Seine hingebende und treue Arbeit hat erfreuliche Re ultate aufzuüwei en.. Die Gemeinde in Salt Lake City i t in ftetiz gem Wachsthum begriffen und i t vielen armen betrogenen Landsleuten ein Himmel geworden, wo ie von ihrer ab- hü igen Bahn umgekehrt und den Frieden für ihre Seele in der Predigt des Wortes Gottes gefunden haben. Jn Salt Lake City i t ebenfalls eine wohlgeordnete chri tliche Wochen chule, an der etliche Lehrer unterrichten, begonnen worden. Pa tor E. Hedeen ijt cinem Ruf als Mi ionar unter den Mormonen gefolgt und wird in Provo, Utah, wirken. - Pa tor F. A. Linder von Colorado wird im Octo- ber nad) Ogden, Utah, über iedeln und Pa tor G. A. Sten- borg wird im Sodom der Heiligen der leßten Tage ein ganz neues Feld bearbeiten. So find nun die Arme un e- res alten Mormonen-Mi ionars bedeutend geftiist worden und mit vereinten Kräften wird die Arbeit unter den betro- genen Schweden in Utah energi cher und hoffentlich auch er- folgreicher als je weiter geführt werden. Die Augu tana- Synode hat ihren Prä identen beauftragt, die Mormonen- Mi ion während des Herb tes zu be uchen, und fic) mit den Brüdern über die Betreibung und Entwickelung die er wich- tigen Mi ion zu berathen. Jn einem Brief an den ,, Work- man {reibt Prä es Lindahl: Gleich nach Vertagung des Concils reiste ih nad) Utah und habe nun hier ehs Wochen zugebracht. Jn Salt Lake City haben wir ein werthvolles Befisthum, eine nette Kirche und eine gute Gemeinde. Jn Provo bauen wir eine Ba> teinkirche, die bis Neujahr voll- endet ein oll. Von hier aus kann das Utah-Thal bear- beitet iverden, owie von Salt Lake City aus das Salt Lake- Thal. Weiter üdlich, zu Mt. Plea ant im Gan Pete-Thale, haben wir ein Haus neb t Grund tü>k. Die es Wohnhaus wird für kirchliche Zwe>e eingerichtet, bis wir im Stande ein werden, eine Kirche zu bauen. Pa tor A. G. Sten- borg wird Anfangs December hier erwartet. Er wird die es neue Feld bearbeiten. D. H. Eine treue Großmutter. Die Omaha waren ein t auf der Jagd nah Büffeln, als die Dakota-Krieger fie plößlih mit ihren Waffen über- fielen. Da fdjidten die Omaha ihre Frauen und Kinder hinter die Linie, damit ie dort icherer wären, und die Weiber fingen ogleich an, da elb t Gruben zu graben und ich in ihnen zu bergen vor den Pfeilen der Feinde. Nun war unter ihnen ein treues Großmütterchen, der es gelang, ammt ihren drei Enkeln ein großes Loch zu machen, worin ie zur Noth mit den drei Kleinen Play hatte. Die Dakota aber hatten die Uebermacht, fie drängten die Omaha zurü> und kamen endlich an die Grube, ehe fie nod) ganz fertig war. Was thut die Großmutter? Sie legt ich gerade wie todt über ihre Enkel hin. Die Dakota kamen an ihr vor- bei, aber o lang das Kriegsge chrei währte, rührte ie ich nicht.
Endlich hatten die Dakota den Sieg errungen. Sie kehrten zurü> und entdedten die daliegende Grei in. Einer agte: die i t todt. Ein anderer ver etzte: das werden wir gleich ehen, zog das Me er und tieß es ihr in die Schul- ter. Die Frau zuckte nicht einmal. Nun agten ie: ie i t todt, und gingen ihres Wegs. Die Alte aber machte ich nichts aus ihrer Wunde, o froh war ie, ihre Enkel am Leben erhalten zu haben. Als ie die drei Knaben aus der Grube hervorzog, waren ie wohl halbtodt vor Ang t, aber ie blieben alle am Leben und haben jest hon Kindeskinder, welche alle die Ge chichte von der treuen Großmutter weiter erzählen. Von die en Kindeskindern der drei Enkel hat cine fromme Lehrerin den Vorgang erfahren, als fie einige der- elben aus dem fernen We ten holte, um ie in der Carlisle- An talt zu Lehrern ihres Volks zu erziehen.
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Milde Gaben für die Negermi ion :
Durch Ka irer Aug. Mangelsdorf, Atchi on, Kan ., $1.00. Durch Prof. J. S. Simon, Springfield, BIL, 72.48. Durch Ka irer D. W: No cher, Fort Wayne, Jnd., 14.25. Durch P. Ch. Prob t, Hart: ford, Wis., von N. N. als Dankopfer 10.00. Durch Ka irer J. C. Bahls, Lincoln, Nebr., 148.66. Durch P. C., F. Hilpert, Ernte- dankfe t-Collecte der St. Pauls-Gemeinde in He tor, Minn., 2.00. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 102.96. . Durch P. W. Thomä von einen Schulkindern in Southington, Conn., 2.00. Durch Ka irer J. H. Hargens von P. J. Koglers Gemeinde in Orange, Cal., 13.00. Durch Ka irer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 20.35. Durch P. H. Hä e, Appleton, Wis., von P. M. Eikmann 2.00. Durch P. Joh. Gen ike vom Mi ionsfe t der Gemeinden in Appleton und Neenah, Wis., 10.00. Durch Ka irer Chr. Schmalz- riedt, Detroit, Mich., 46.37. Von A. C. in Milwaukee, Wis., 1.00. (Summa $446.07.)
Für die Kirche in New Orleans: Von einem Freunde der Mi ion in Hu tisford, Wis., 2.00.
Für die Kapelle in Springfield: Von Lehrer J. Voigt
in New Melle, Mo., 2.00. Durch Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 58.72. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 59.23. Von einem Freunde der Mi ion in Hu tisford, Wis., 2.00. Durch Ka irer Ch. Schmalzriedt, Detroit, Mich., 6.00. (S. $127.95.)
Erhalten für die Judenmi ion 1.00 von einem Freunde der Mi ion in Hu tisford, Wis. ° A. C. Burgdorf, Kaffirer. 1041 Allen Ave., St. Louis, Mo.
Die Mi ions - Taube er cheint einmal monatlich, Der Preis file ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto i t folgender : :
1 Gremplar 10 Exemplare as 50 100
a $ .26 2.00 5.00 9.00 17.00
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Qu be tellen und zu bezahlen i das Blatt bei dem Luth. Concordias Verlag, St. Louis, Mo. ; Alle die Redaction Letreffenden Ein endungen find zu adre iren an Rev. 0. Hanser, 1811.8. 8th Str., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeiträge für die Neger- mi ion an den Ka irer Dir. A. C, Burgdorf, 1041 Allen Ave., St. Louis, Mo. Entered at tho Poat Oflco at St. Louis, Mo., as second-class matter, -
Nachrichten aus dem Mi ionsgebiet der Heimath und des Auslandes.
Herau3gegeben für die Evang. - Lutheri he Synodalconferenz von Nordamerika von der Commi ion für die Negermi ion; redigirt
von den Pa toren C. J. O. Han er und C. F. W. Sapper.
11. Jahrgang. Februar 1889. Aummer 2.
»Ihr Kleingläubigen, warum eid ifr fo fur<t am? DBXatth. 8, 26.

id) bin bei dir in der Noth, ich will did) heraus reißen ? Haben dich noh nie Sorgen der Nahrung o gequält, daß
du fehlaflos auf deinem Lager eufzte t, und doch ingt dir
Das war die freundliche Antwort des Heilandes auf den Ang truf einer lieben Jünger: HErr, hilf ung, wir ver- derben! Vor Men chenaugen hatten ie wohl hohe Ur ache zu Ang t und Furcht. Denn es war keine geringe Gefahr, in der ie chwebten. Die Apo tel waren Männer, waren zum Theil auf die em See groß getvorden und kannten eine Gefahren. Wenn nun ie in dem Sturme nichts als ge- wi en Tod vor Augen ahen, o war es auch gewiß o. Wie denn auch Lucas bezeugt: Sie tunden in großer Gefahr. Ja, vor Men chenaugen; aber vor den Augen des Glau- bens war nichts von Gefahr vorhanden. Hatten fie niht den Heiland im Schiffe bei ich und damit gewi es Heil, ichere Hülfe und Nettung? War nicht der allmächtige Gott bei ihnen, was ollte denn Wa er und Sturm ihnen chaden können? Die Hölle konnte JE um nicht ver chlingen, und der kleine See Genezareth ollte ihm und den Seinen Gefahr bringen? Unmöglich! Hatten die lieben Apo tel nicht chon die herrlich ten Wunderiverke des HErrn gefehen? Sollten ie nicht mit David glaubens \tark ge prochen haben: Mit meinem Gott will ih über die Mauern pringen ? Hatten ie nicht die Verheißung im Je aias: So du durch's Wa er gehe t, will ich bei dir ein, daß dich die Fluthen nicht ollen erfaufen ? Wie konnten ie doch o äng tlich chreien: HErr, hilf, wir verderben ? Ja, lieber Le er, wag t du's wirklich, den er ten Stein auf ie zu werfen? Ha t du nod) nie in großer Gefahr gezittert und gebebt, und ha t dod) aud) die gewi e Verheißung deines Gottes: Fürchte did) nicht,
jeder unniige Sperling in der Luft und jede Blume tm Garten: Was orge t du? Dein himmli cher Vater weiß, was du bedarf t, und du bi t ja viel mehr, als wir. . Ha t du noch nie, wenn deine Berufsarbeit nicht wollte voran- gehen, wenn fic überall Hinderni e erhoben, Enttäu chungen dir widerfuhren, die Hände verzagt in den Schooß gelegt und geklagt: Jch arbeite vergeblich , da dir dod) Gott agt: Deine Arbeit oll niht vergeblich ein ? Nein, lieber Le er, laß uns nur getro t in den furcht amen Apo teln das Bild un erer eigenen Schwachheit ehen. Wer weiß, ob wir in jener Gefahr nicht gar allen Glauben verloren hätten und vor Ang t prachlos ge torben wären? Die lieben Apo tel hatten dod) noch o viel Glauben, daß fie den HErrn JE um um Hülfe anriefen. Und wie freundlich antwortet er ihnen : Jhr'Kleingläubigen, warum eid ihr fo furcht- am? Und wie chnell bewei t er ihnen, daß ie o gar keine Ur ache zu Furcht hätten! Denn da er in das Unge- tüm der Elemente hineinrief: Schweig und ver tumme! da war es plößlich ganz tille. Freundlich lachte die Sonne auf ie herab. Leicht und icher glitt das Schifflein über den klaren Meeres piegel zum Ufer hin. D, welch ein Hei- land ift un er HErr JE us! Wer ollte fich bei ihm nicht icher und glücklich fühlen? Wer ollte fic) nicht bei ihm aller Sorge und Furcht für immer ent chlagen ? ihm nicht fröhlih vertrauen? nicht tark und immer tärker werden im Glauben? Wahrlich, er verdient es, daß wir uns ihm mit unbegrenztem Vertrauen in die Arme werfen und die e
Ehre geben, daß er uns nie, nie wird zu Schanden werden la en. Vor allem ei eine Treue un er Tro t bei un erm {weren Mi ionswerk. Ob auch die Pforten der Hölle ich dawider legen, er wird doch einen Sieg um den andern ge- ben, daß man ieht, der rechte Gott ijt mit uns, JE us Chri tus, gelobet und geliebet in Ewigkeit. Amen, O. H.
Aus der Negermi ion in Little Bok, Ark.
Da das alte Jahr nun zu Ende i t, i t es billig, daß die Le er der Mi ionstaube aud) wieder einen Bericht über die Negermi ion, be onders in Little Mod, Ark., erhalten, damit ie erfahren, wie das Werk des HErrn auch unter un- fern hwarzen Glaubensbrüdern einen ruhigen Fortgang gehabt. Zwar haben wir nur Ein neues Glied für un re Ge- meinde gewonnen, nämlih Johann Marony, den Gatten der Frau Marony, welche chon vor drei Jahren ih un rer Gemeinde an hloß. Die Gewinnung Johann Marony's i t aber be onders deshalb für uns o erfreulich, weil dadurch die ganze Familie unter kirchlichen Einfluß gebracht wird und daher auch eine gute Aus icht auf be ere Erziehung der Kinder vorhanden i t. Denn gerade darin zeigt ich ja die grenzenlo e Gewi enlo igkeit aller Secten, wie unter den Weißen, fo ganz be onders unter den Schwarzen, daß ie ihre Lämmer, die doch der Heiland auch erlö t und ausdrü>- Tid) zu weiden befohlen, ganz und gar ohne alle chri tliche Erziehung aufwach en la en, und fie o, o viel an ihnen liegt, als ichere Beute dem Satan zuführen, und elb t das, was ein dhrijtlider Lehrer durh Zucht und Vermahnung zum HErrn aufzubauen ucht, dur ruchlo en Spott und Hohn wieder zer tören. Darum i t es eine be ondere Freude, wenn olche anders- oder nichtsglaubende Eltern un rer Schulkinder für un re Kirche gewonnen werden, und wenn dies auch nur einzeln ge chieht. Oft geben dabei die Kinder elb t cine chr wichtige Veranla ung zu olcher Bekehrung, indem ie durd) ihr Bitten die Eltern dazu bewegen, the Lutheran Church ? zu be uchen. Daraus fann man ja deutlich erkennen, welch cin herrliches Miffionsmittel un re chri tlichen Gemeinde chulen ind, und daß auch heute noc) vor un ern Augen der HErr eine Worte zu erfüllen weiß: Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge ha t du dir Lob zubereitet. Johann Marony nun hatte fic) früher zwar nicht ge- rade feindlid) gegen un re Kirche gezeigt, doh, wie gegen alle, o auch gegen un re ehr gleichgiltig und verächtlich. Die e Stellung der Schwarzen, be onders der Männer, i t allgemeine Regel und hat neben anderm haupt ächlich zwei Ur achen: er tlih uchen fie es den weißen Gottesleugnern nachzumachen, indem fie dies für ein Zeichen der Bildung und Freiheit halten; zum andern gibt ihnen das gewerb3- mäßige Gebahren der {warzen Prediger einigen Grund dazu, die gewöhnlich nad) großem Geplarr von Heiligkeit ich als die gemeinften Halunken entpuppen und ihr Amt einzig und allein zum Erwerb benüßen. Mit olchen Grün- den hat auh Herr Marony eine Verachtung aller Kirchen zu rechtfertigen ge uht. Da warf ihn der HErr auf ein

chweres Krankenlager. Während die er Zeit mußte eine kleine Tochter öfters beim Vater wachen und benüßte die e Zeit dazu, ihren Kleinen Katechismus laut herzu agen. Daz durch wurde der Vater zu ern ten Gedanken über ich elb t, Gott, die Ewigkeit und ein früheres Leben angeregt. Er ließ mich zu fid) bitten, begehrte ern tlich in dem, was er von einer Tochter gehört, unterrichtet und getauft zu wer- den, was denn auch zu einer großen Beruhigung ge chah. Doch hielt es hart, allerlei onderbare Begriffe von Buße, Reue, Genugthuung, Rechtfertigung u. f. w. zu be eitigen und ihm die rechten Begriffe davon nach Gottes Wort bei- zubringen; denn wenn fie aud) nicht zu einer Kirche ge- hören, fo find doh alle Schwarzen fa t ohne Ausnahme gleih am von Natur vom werkthueri chen, elb tgerehten Sauerteig des Methodismus durchdrungen.
Obwohl nun die Aerzte ihn aufgegeben, o cheint Herr Marony ih doch der Gene ung lang am zu nähern. Möge der barmherzige Gott, fo es fein Wille i t, ihm wieder Ge- undheit und damit auch Gelegenheit geben, die Echtheit ei- ner Buße durch ein wahrhaft chri tliches Leben zu bezeugen.
Obwohl fic) noch viele Andere zur Aufnahme gemeldet, o cheinen fie es dod) nicht der Mühe werth zu halten, den be ondern Unterricht zu be uchen; hin und wieder hat es
wohl der Eine oder Andere gethan, allein von Ern t und Eifer war rein nichts zu bemerken. Die Mei ten wün chen o aufgenommen zu werden, wie es in den andern Kirchen ge chieht, nämlich dadurch, daß fie einen Dollar oder zwei \chi>en, mit der Bitte, ihren Namen als Glied im Kirchen- buch einzutragen. Erklärt man ihnen nun, daß die luthe- ri che Kirche o niemand aufnehmen könne, ondern wün cht, daß ich Jeder, der fic) ihr an chließen will, er t von der Wahrheit ihrer Lehre durch fleißigen Be uch der regelmäßi- gen Gottesdien te und der be ondern Unterrichts tunden zu überzeugen uche, o geben fie mei tens vor, dazu keine Zeit zu haben.
Der Be uch des Gottesdien tes war in dem verflo enen Jahre durch chnittlich be er als je zuvor, fo daß fic) mehr denn je unter dem Schall des reinen Wortes befanden, und der HErr läßt ein Wort nicht vergeblich er challen, de en dürfen wir auch jeht, beim Rückbli> auf das alte Jahr, ge- wiß ein, wenn wir auch nicht immer o deutlich die Frucht ehen, wie es un er ungeduldiges Herz oft wün cht. Dür- fen wir dod) herzlich und fröhlich dem lieben Gott danken für eine große Treue, Gnade und Barmherzigkeit, welche er den bis jeßt gewonnenen Gliedern hat zu Theil werden la en, daß die von Natur o ehr unbe tändigen und wech el- liebenden Schwarzen bisher fo treu und fleißig fid) zu Wort und Sacrament gehalten. Dies allein zeugt doch von gro- fem Wachsthum nad) Junen, in der Erkenntnis. Dies vermag man jedoch dann er t recht zu würdigen, wenn man
Die Missions-Taube. 11
die be ondern Ver uchungen näher kennen lernt, welchen un re hwarzen Glaubensbrüder be onders ausge eßt ind;
denn alles, was ihre Gefühle entzü>en und berau chen, ihre Neugierde erregen, ihre Schaulu t befriedigen, ihrer Eitelkeit und Hang zum Großthun chmeicheln und fröhnen kann, wird ihnen in den gei tlichen Schaubuden der andern Kir- chen geboten, dazu mit Spott und Hohn auf un re kleine Zahl, und daß die Un rigen ohne Ausnahme dem geringen Arbeiter tande angehören, und daß keine der elben styl-
ish, fashionable, aristocratic, nur common niggers? wären, hingewie en. Sodann auch, daß ie ich
von einem weißen Manne lehren und leiten la en, was in den Augen der andern Schwarzen be ondre Verachtung ver- dient. Ferner daß wir ent chieden gegen die geheimen Ge- ell chaften ind. Dies ind einige der Hinderni e, die das
Wachsthum un rer Gemeinde hier er chweren. Wie groß die e
Hinderni e ind, kann man er t dann recht ver tehen, wenn man ieht, wie chwer es den Schwarzen fällt, das Wahre vom Schein zu unter cheiden. Doch troy alledem haben un ere Schwarzen ihr Wachs- thum nach Srnen nicht allein durch äußerliches treues Fe t- halten an Wort und Sacrament, owie, mit einzelnen Aus- nahmen, durch ein äußerlich chri tliches Leben zu erkennen gegeben, ondern auch dadurch, daß ie anfangen, die Wohl- thaten, welche ihnen durch un ere Mi ion von Gott zu Theil geworden, zu erkennen und fic) mit der That auch dankbar bewei en dur Beiträge zur Be treitung der kleinen Po ten, fo viel in ihren Kräften teht. Zu die em Zweke haben ie in den lefsten feds Monaten durch Collecten und monatliche
Beiträge $103.25 zu ammen gebracht. Daß dies ver- haltnismapig keine kleine Summe i t, kann daraus erhellen, daß die Gemeinde ja nur 23 Erwach ene zählt, die von
Hand zu Mund leben, das heißt, einen ehr geringen Ver- dien t haben; ferner daß 13 in die er Zeit nichts beigetra- gen, indem die e krank und elb t der Unter tüzung bedürf- tig, Andere ganz außer Verdien t oder abwe end waren. Auch die Schule war ehr gut be ucht, und tehen nach
Neujahr viele neue Schüler zu erwarten, die bisher in den cotton fields ? be chäftigt waren. Wie in allen un eren . Schulen, fo hatte auch die un rige einen prächtigen Weih- nachtêsbaum, wobei gegen 300 anwe end waren. Gebe Gott, daß im neuen Jahre die jeßigen Glieder unter allen Anfechtungen und Ver uchungen Glauben. und
Treue bewahren und noch recht Viele zur wahren Erkennt- nis des Heilandes und eines Wortes kommen mögen. Little Nod, Ark., 2. Januar 1889. : Georg Allenbach.

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( Weßherrin, Virginia.
Von die er Station haben die lieben Le er lange nichts gehört. Es i t die Station, welche in der vorleßten Ver- ammlung der ehrwürdigen Synodalconferenz 1886 aufge- geben worden war, weil das Mi ionsgebiet aus ichtslo
chien und die Mittel der Mi ionska e allzu be chränkt waren. Gott hat un ern Kleinglauben herrlich be chämt. Nicht nur hielt die fleine Zahl der gewonnenen Neger da elb t andert- halb Jahre bei bloßem Le egottesdien t und nur zweimaligem Be uch Herrn P. Oehl chlägers von Richmond treu zu am- men, ondern ie hielten auch an mit flehentlicher Bitte an die Mi ionscommi ion um einen neuen Mi ionar. Die- elbe konnte endlich nicht länger wider tehen. Die ehrwürdige Facultät vom Prediger eminar in Springfield überließ uns im vorigen Frühjahr einen Studenten zur Aushilfe. Der- elbe wurde mit großer Freude von den treuen Negern auf- genommen und hatte in kurzer Zeit eine Tages chule von 50 Kindern und gut be uchte Gottesdien te neb t 13 Confir- manden. Jn Anbetracht die er be ondern Um tände und des großen Eifers, den die Neger bewie en, hat denn die Synodalconferenz auf ihrer leßten Ver ammlung in Mil- waukee 1888 die Wiederaufnahme die er Station gut ge- heißen. Seitdem i t nun dur< Gottes Gnade das Mi ions- werk dort in gleich erfreulicher Wei e fortgegangen. Un er Student, Herr Schooff, arbeitet mit großer Treue unter ichtbarem Segen Gottes. Nicht nur i t die er te Station in blühendem Zu tande, die Schule voll, die Gottesdien te gut be ucht, ondern cine neue Station i t in dem zwei Meilen entfernten Städtchen Meherrin elb t eit einigen Monaten eröffnet worden. Der Mi ionar chreibt darüber Folgendes: Es war dies nöthig, er tlich weil die Neger ein Vorurtheil gegen un ere Mi ion haben und infolgede en un ere Neger mit Fragen anfallen, warum fie dod) ihre Kirche verla en und ich uns ange chlo en haben? Darauf antworten die Un eren gewöhnlich, ie ollten nur in die lutheri che Kirche kommen, dann würden ie ich elb t über- zeugen, warum ie es gethan hätten. Aber hierauf wird gewöhnlich die Antwort gegeben, un ere Kirche ei zu weit abgelegen. Der zweite Grund i t, weil in der Nähe un erer Kapelle kaum Neger genug wohnen, um eine ordentliche Gemeinde zu bilden, und da drittens dod) Mi ion getrieben werden oll, o darf auch keine Mühe ge part werden, dem armen, betrogenen Negervolke das reine Wort Gottes zu bringen, und dazu i t eben hier viel be ere Aus icht, da mehr Neger in der Stadt wohnen. Man muß ihnen auf jed- mögliche Wei e nachgehen. Sie ind zu hartköpfig. Die zu einer Kirche gehören, halten es für die größte Tugend, der elben treu zu bleiben. Die Kirchlo en aber te>en fo tief in Sünden des fedjsten, iebenten und achten Gebotes, daß es ehr hwer hält, fie zu gewinnen. Jn Meherrin hat der Mi ionar eine Kapelle für $1.50 monatlich miethen können und hält in der elben nun jeden Sonntag-Nachmittag von 3F bis 5 Uhr Gottesdien t. Der elbe wird freilih nod) unregelmäßig be ucht, doch ift ein guter Anfang gemacht. Das erfreulichfte Ereignis in die er Mi ion war die vor furzem von P. Dehl chläger vollzogene Confirmation von 13 Erwach enen, von denen 4 zuvor noch die Taufe erhielten. - Nach der Confirmation wurde das heilige Abendmahl ge- feiert, an welhem über 20 Neger theilnahmen. Der Tag
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war für die kleine treue Mi ionsgemeinde ein hoher Freuden- tag, und auch für die umwohnenden Neger, die o zahlreich er chienen waren, daß ie in der Kapelle nicht Plats hatten, war es ein Tag von wunderbarem Jntere e. So etwas hatten fie hod) nicht ge ehen und gehört. Der treue Hei- land fahre in Gnaden fort, die en einen Gottesgarten zu egnen. O. H.
Unfere Trinity SKirde in New Orleans.
Un ere Trinity Kirche i t in Carrollton, dem ober ten Stadttheil von New Orleans, zu finden. St. Charles Avenue i t die dorthin führende Haupt traße. Zu beiden Seiten der elben erheben ich mit tolzen Thürmen und ge- räumigen Verandas ver chene für tlihe Palä te, deren Prunkgemächer mit allem nur erdenklichen Luxus ausge- tattet ind und eine überaus reiche Pracht entfalten. An die e hloßartigen Wohnhäu er reihen fic) die reizend ten Gärten, die mit ihrem immer grünen Ra en, ihren die ganze Luft mit ihrem Aroma erfüllenden Magnolien, ihren unter der La t ihrer Frucht ich beugenden Orangenbäumen, ihren tropi chen Gewäch en, ihren vielfarbigen Blattpflanzen, ihren ewig blühenden Ro en, ihren mancherlei anderen Blumen und ihren lu tig prudelnden Springbrunnen eine nie er- müdende Augeniveide bilden. Am Ende der St. Charles Avenue hört aber auch die Pracht auf. An die em Punkt angekommen geht der kürze te Weg zu un erer Negerkirche an den Flußdämmen entlang, welche den Mi i ippi, der oft weit über den Höhepunkt der Stadt teigt, verhindern, eine Wa erma en über die Häu er zu ergießen. Dabei kommt man an einer langen Reihe von Trödlerbuden vor- bei, vor deren jeder ein geldhungriger Jude teht, um die vom Lande kommenden faufluftigen Neger abzufangen. Sit es aber ein Abend, an dem Gottesdien t gehalten wird, fo chlagen wir einen andern, ein ameren Weg ein, um eine Negerin abzuholen. Nachdem die elbe von un erem Da ein in Kenntnis ge eßt i t, fic) ein ge trei tes Tuch turbanmäßig um das Haupt ge chlungen, ein ordentliches Stück Kautaba> in den Mund und ein noch größeres zum weiteren Bedarf in die Ta che ge te>t hat, wird die Wanderung fortge etzt. Aber der Hahn auf dem Kirchthurm ift ja chon zu ehen. Es ift al o nur nod) eine kleine Strede bis zur Kirche. Wenn aber jemand erwarten würde, nun auch einen Strom von Kirchgängern anzutreffen, fo würde er ih niht wenig enttäu cht finden. Außer einer Schaar von Kindern kom- men nur wenige, durc\{nittlih kaum ein halbes Dußend Leute zur Kirche. Gin unwi enderes, abergläubi cheres Volk, als die es Stadtviertel beherbergt, wird man in einem civili irten Lande nicht leicht finden können. Die Fin ternis, welche Über den Herzen die er Bedauernswürdigen lagert, ift eine fo dichte, daß man fie fühlen kann. Den einen um trahlt als Heils onne der Pfaffenbetrug des Fluchwürdigen mit der

dreifachen Krone. Einem andern ijt, ohne daß er elb t weiß, wie es zugegangen ift, ein Wunderlicht im Herzen auf- gegangen, vermöge de en er ich einer höheren Erleuchtung rühmen zu dürfen vermeint, als irgend ein Bibelchri t fie je erlangen könne. Ein dritter hat bei dem Schein, wer weiß, was für einer Laterne gele en, daß eine blöde Seele niht mehr als den Glanz eines verderbten, {hwärmeri chen Evangeliums ertragen könne und Gott ich in die em ebenz owohl von ihm chauen la en wolle als in einem anderen. Das wahre Licht, das die e chauerliche Nacht der Unkennt- nis Gottes allein zu erhellen vermag, wird von die en Aerm ten nicht begriffen. Wo gelärmt, ge chrieen, mit den Händen geklat cht, mit den Füßen ge tampft, über die Bänke ge prungen wird, wo die Wände dröhnen und die Fen ter flirren, wo heilige Tänze, oder von anderen pötti cher Wei e ogenannte heaven-jigs aufgeführt werden, wo die Leute, vom Gei t erfaßt, den anderen die Hüte vom Kopf chlagen, die Kleider vom Leibe reißen und wie wahn innig umher- toben, bis ie in Ohnmacht oder in eine Art Starrkrampf fallen: da, da oll Gottes Tempel ein, da ollen die Men- chen wiedergeboren, da ollen ie mit dem Freudenöl des Gei tes ge albt werden. Wo es etivas zu ehen, wo es etwas zu e en und zu trinken gibt, da ind ie bei der Hand. Ein Glied un erer Kirche erzählte, ie ei bei der Feier eines Stiftungsfe tes eines Unterftiigungsvereins zugegen ge- we en. Bei die er Gelegenheit hätten mehrere Prediger Reden gehalten. Jedesmal, wenn einer fertig gewe en ei, habe er eine Collecte erheben la en. Als die Leute aber niht mehr herausgerü>t hätten, was von ihnen erwartet wurde, habe einer der Prediger ie zu weiterem Geben er-
muntert mit den Worten: Don t be afraid, brothers and sisters, just bring up your dimes and your
nickels, we ve got plenty cakes and lemonade here for you. Es wird fid) daher niemand wundern, daß der Aufforderung, die Kirche zu be uchen, öfters die Frage folgt : What s up at your church next Sunday? Doch genug des efelhaften Schwindels. Sehen wir uns die Kirche an.
Das Gebäude zählt troy eines Alters zu den re pec- tabel ten Negerkirchen, die in Carrollton be tehen, und deren Zahl ift Legion hätten wir beinahe ge agt, aber es ind doch ein paar weniger. Aber fold) arm elige Baracen! Schade! daß wir von der Horse-Shoe Church und ähn- lichen nicht ein paar Abbildungen geben können. Es iväre wirklich intere ant. Aber von Trinity ollte ja die Rede ein. Die e Kirche war urfpriinglid) 39 Fuß lang und 23 breit. Ein päter gemachter Anbau mißt ungefähr 16X16 Fuß. Der Thurm mag das Gebäude um etwa 20 Fuß überragen. Große Eichen, welche das Gebäude auf allen Seiten umgeben, penden im Sommer ehr er- wün chten Schatten.
Die Schule, an der Herr Lehrer Sidel thätig i t, zählt etiva neunzig Kinder. Ein Drittel davon, unter denen die Kleinen fic) befinden, von denen einmal berichtet war, find
regelmäßige Be ucher der Gottesdienfte. Unter den Er- wach enen haben wir einige recht treue Seelen. Nicht nur be uchen die elben regelmäßig den Gottesdien t, ondern ie wach en auch allmählich in der Erkenntnis und führen einen | ehr ehrbaren Lebenswandel. Eine darunter, ein junges Frauenzimmer von etwa zwanzig Jahren, war früher unter den Kirchenleuten vorne an, wenn ein broom-drill, ein cake-walk, ein pigeon-pie und dergleichen zum Be ten der Kirche gegeben wurde, aber auch unter den Weltkindern, wenn ein Ball oder ein Theater tück angekündigt war. Als die e Per on ich bei uns zur Aufnahme meldete und zum Unterricht kam, indem wir Glieder der lutheri chen Kirche ind, aber mit un erer Dankbarkeit dafür i t es manchmal dod) ziemlich chwach be tellt. Wollte Gott uns nach un erem Verdien t vergelten und treng nach Recht und Gerechtigkeit mit uns handeln, wehe uns! dann wäre es bald um uns ge chehen. Es ijt gewiß nicht angenehm für das Flei ch, wenn man ich abgemüht hat, den Leuten das Wort klar, überzeugend und eindringlich an's Herz zu legen, dann aber, wenn man die-
elben einladet, die Gottesdien te zu be uchen, das Ver- prechen : If the Lord spares me, I ll be there ? wohl
nur deshalb erhält, weil died die leichte te Wei e ijt, den un- lieb amen Ga t
wurde viel ge- pottet. Selb t als ie aufge- nommen war, agten ihr ihre eigenen Ver- wandten, ie ei nod) gar feine Chri tin; aber daß eine Verän- derung mit die- fem Mädchen vor ich gegangen i t, wagt niemand zu leugnen. Das Junere cines Theaters oder Ball aales hat ie nie wieder ge-
loszuwerden. Aber deshalb nun fortlaufen, dazu könnten wir uns jest wenig- tens nod) nicht ver tehen. Wir haben Carroll- ton nichtge ucht. Das Feld, das man, ehe dort an- ehen. Vor meh- reren Wochen kam ie mit einer anderen Frau, um zu fragen, ob es Unrecht ei, E gefangen wurde, im Auge hatte, war weit von Carrollton ent- fernt. Daß wir dennoch in das einen Circus Dreieinigkeitskirhe in Carrollton, La. oder ein dime- museum zu be uchen. Geantwortet wurde ihnen, dergleichen
Fragen müßten fie gar nicht tellen ; wo fie mit gutem Ge- wi en hingehen könnten, ollten fie getro t gehen, wo nicht, wäre es gerathen, fortzubleiben. Gut, agten ie darauf, dann wollen iir lieber zu Hau e bleiben. Da die Mi ion auf die er Station o lang am, o un- geheuer lang am vorangeht, find wir aud) ehr begnüg am gewe en. Wollen die Kinder in der Schule z. B. in ihren
Schreibheften chreiben, o mü en fie die e auf ihre Sige legen und ich dazu auf den Boden knieen. Arm elig genug, agt wohl jemand, aber immer noch mehr, als die Leute werth ind; man ollte ie ihre Wege gehen la en. Gewiß, tau endmal mehr, als die undankbaren Creaturen werth find, aber wie? wenn Gott auch mit uns o handeln wollte!
Wir wi en, weld) über hwänglichen Segen wir genießen, leßtgenannte Stadtviertel ge- führt worden : fom ind, wird y der te ete | HErr nicht ohne be ondere Ab- ichten haben ge- chehen la en. Als Bethlehem gegründet wurde, verbreitete fid) das Gerücht, daß die Mi ion in Carrollton wegen Mangel an Erfolg aufgegeben ei. Als eine in jenem Di trict wohnende Frau mit uns zu ammentraf und ihre Verwunderung ausdriidte, als ie hörte, daß daran gar kein Gedanke ei, agte ihr jemand: Wenn Sie o etivas geglaubt haben, dann kennen Sie die Lutheraner noch gar niht. Das ind Leute, die ingen : Und wenn die Welt voll Teufel wär. Lutheranern braucht man nicht zu agen, wie es in dem Liede weiter heißt. Bewei en wir, daß dies wirkli un eres Her- zens Glaube ei. An dem Spott mag der Teufel ein t- weilen eine Freude haben. New Orleans, La., 17. Januar 1889. Aug. Burgdorf.


Heidenpredigt in O tindien.
Die Heiden in O tindien ind, wie alle Heiden, arme Men chen; ie wi en nicht, was Sünde i t, und den Sünder- heiland kennen ie niht. Sie ind in ihrem ganzen Leben durch Furcht des Todes elende Knechte des Satans. Jhre langen, er chütternden Todtenklagen geben Zeugnis von der Verzweiflung, die ih ihrer bemächtigt hat. Sie möchten
gern zum Frieden kommen, aber ihre Prie ter und Wei en, bei denen ie den Weg des Friedens erfahren wollen, führen fie immer tiefer in s Elend und Verderben; wie ein Wan- derer, der in fin terer Nacht den Jrrlichtern folgt, nur immer tiefer in den Sumpf und Schlamm geräth und nicht elten elendiglih zu Grunde geht. Die Liebe Chri ti und einer
Kirche geht den armen Heiden nach, um ie zu retten. Es i t aber den Heiden in O tindien oft gar chwer beizukommen.
Jn chri tliche Kirchen gehen fie nicht, o lange ie nod) Heiden ind. Die Mi ionare mü en ihnen das Wort Gottes auf der
Straße, und zwar mehr ge prächswei e beizubringen uchen. Die Hindus haben eine große Vorliebe für Gleichni e.
Sie hören die elben gern, reden auch elb t viel in Gleich- ni en und haben eine gewi e Gewandtheit, ihre Gedanken, onderlich ihre religiö en An ichten in Gleichni en zu ver- an chaulichen. Die er. Neigung der Hindus wird nun aud) durch die chri tlichen Mi ionare bei Verkündigung des Evan- geliums Rechnung getragen. Vor allen Dingen ucht man durch Gleichni e ein Ge präch mit ihnen anzuknüpfen und ihre Aufmerk amkeit anzuregen. Der Leipziger Mi ionar
Wannske bringt davon im Leipziger Mi ionsblatt einige
Proben. Wir wollen un ern Le ern etliche Züge der elben mittheileñ. 3 Wir begeben uns nach einem Pariadorf. Jn dem- elben angelangt, fragen wir die Heiden, indem wir auf ihren Gögen hinwei en: Was i t dies für ein Stein? Heide:
Das i t kein Stein. Das ijt un er Swämi (Gott). Miff.:
Wie kommt Jhr nur dazu, einen todten Stein Gott zu nen- nen? §.: Das haben un ere Vorfahren fo eingeführt. M. : Aber die Vorfahren ind dod) nun todt. Was würde es Euch chaden, wenn Jhr den Stein entfernen und den
Gott der Chri ten annehmen wolltet? H.: Da würde un er
Swämi ehr bö e werden. Er würde uns tödten; Blattern und Cholera chi>en, un er Vieh umbringen und uns alles mögliche Uebel anthun. M. : Das i t ja aber ein bö er
Gott. Hat er denn cin Recht dazu, Euch zu plagen, wenn
Shr Euren Schöpfer anbeten wollt? Wer hat Euch denn die Hände gegeben, der Schöp er Himmels und der Erde oder Euer Swämi? H.: Der Schöpfer. M. : So agt nun elb t, wen wohl ih anbeten oll, den, der mir die Hände ge- geben hat, oder einen Andern? H. : Den, der ie Jhnen gegeben hat. M.: Wen oll ih prei en, den, der mir den Mund gegeben, oder einen Andern? H. : Den, der Jhnen den Mund gegeben. Hieran {ließt fic) nun die Predigt über das Erbarmen Gottes, der ung durch einen Sohn, JE üm Chri tum, von des Teufels Gewalt errettet hat.
Zuweilen hat der Mi ionar auch lange mit den Heiden zu disputiren, wie folgender Fall zeigt. Am andern Morgen begeben wir uns nach einem Plage
in der Stadt elb t, und zwar einem Platze, wo man es ver- tehen lernen kann, was es heißt, zu den Heiden zu gehen. | Es ind dort einige Tempel, jedoch von der Art, daß einer der elben auf Befehl der Negierung ge chlo en werden mußte. Die chändlichen Figuren am Tempel ind noch ge- blieben und die Ge innung in den Herzen auh. Wir uchen
zwi chen echs und ieben Uhr dort zu ein, denn die Sonne geht ja hier in Südindien um fech3 Uhr auf, und die Morgen- . tunden haben in dem heißen Klima viele Vorzüge vor den andern Tageszeiten. Die Leute dort ind großentheils Tage- arbeiter. Die Nacht über haben ie in den Verandas der Tempel und der Ra thäu er ge chlafen. Jn den angrenzen- den Straßen wohnen Ka ten, die das Möglich te lei ten kön- nen an Leichtfertigkeit und Spottlu t. Wir dürfen nur tehen bleiben und bald ind wir von einer neugierigen und muth- willigen Menge umgeben. Mi .: Als ich in die es Land kam, war ich ganz er taunt über die vielen Tempel. Jd) habe da wirklich ge ehen, daß es wahr ijt, was ih hon in Europa in den Büchern gele en habe, daß die Hindus ehr fromme Leute ind. Nur kann ih nicht begreifen, warum ie Steine anbeten. Heide: J t denn Gott nicht überall ? ML: Freilich i t ev überall. H.: Folglich i t er auh im Stein, und da beten wir ihn an. M.: Jch folgere gerade anders. Weil Gott überall i t, o kann ich ihn nicht als im Stein eiend anbeten. H. : Warum nicht? M. : Weil daz durch die Verehrung zum Hohn wird. Wenn z. B. Gott überall i t, o ift er auch dort im Baum. Nun brauche ih einen Balken für mein Haus; fo nehme ich die Axt und haue den Baum um, oder meint Jhr, daß das auch Anbetung i t? H.: Wir zeigen es dem Gotte im Baume er t an, damit er ich entferne. (Die Heiden thun dies in der That und zwar in allen Fällen, wo ie durch ihre Handlungen Gott zu be- [leidigen fürchten.) M. : Wenn er fic) dann entfernt hat, dann i t er al o nicht mehr im Baume? H. : Nein. M.: Al o i t er doch nicht überall. (Schweigen.) Ein anderer Heide: Jn der Axt i t aber Gott auch. M. : Juin Men chen auch und da haut al o Gott den Gott mit dem Gotte um. (Wiederum Schweigen.) Nun eht, wohin es auf die e Wei e mit manchen Eurer Landsleute gekommen i t. Sie agen, Gott ei überall und al o aud) im Teufel, und folgern daraus, daß ie, wenn ie den Teufel anbeten, Gott anbeten. So ijt s gekommen, daß fie den Teufel anbeten. Jhr elb t verachtet jene niederen Ka ten, die das thun. Da tritt ein alter Heide aus der Menge hervor und agt zum Mi ionar: Sie ollten nicht mit den unwi enden Leuten reden. Wenden Sie ich an die Gebildeten, die werden Jhnen hon Auskunft geben. Kommen Sie mit mir. Wir wollen uns dort in die Veranda des Tempels fesen und da will ih Sie etwas fragen. M.: Sd) komme ehr gern mit, aber der Swami im Tempel wird es nicht gern ehen. H. : Der thut Jhnen nichts, M. : Aber Sie werden die Leute nicht
ruhig halten können. Es ift be er, ich preche mit den Leuten allein. Heide zur Menge gewendet: Jhr werdet kein Wort prechen. Nicht wahr? Alle: Nein, wir werden ruhig ein. Der Mi ionar geht nun mit ihm und fest ich in der Veranda des Tempels ihm gegenüber. H. : Was ijt dies? M. : Ein Ziegel. H.: Was ijt dies in meinem Ohrring? M. : Auch ein Stein, aber ein Diamant. H. : Was hat der dort in feinem Ohrring? M. : Einen rothen Stein, einen Rubin, und der Swämi hier im Tempel ijt ein chwarzer Stein (Granit). H. : Nun ehen Sie. Wie alles die es Stein ijt und doch ver chieden, o i t alles in der Welt Gott, nur in ver chiedenêr Ge talt. Haben Sie twas dagegen zu agen? Geben Sie es zu? Sind Sie bekehrt? M. teht auf, da die Menge unruhig wird, in der Meinung, daß er überwunden ei, und agt zu den Leuten gelvandt: Daß cin Diamant ein Stein ijt, weiß id) wohl; auch weiß ih, daß Jhr keinen Ziegel tein an Eure Ohren hängen werdet. Wir nennen aber den Diamant, Nubin 2. Steine, weil ie die Eigen chaft eines Steines haben. Jhr nennt aber den Stein im Tempel Gott, ohne daß er die Eigen chaften Gottes hat. Er ift {<wer, hart und kalt. Hört und ieht niht. Hört nicht Eure Vitten und ant- wortet Euch auch nicht. Er taugt nicht einmal zum Schul-
mei ter für Eure Kinder in der Schule. Der alte Heide mit be hwichtigendem Ton: Glauben Sie es nur, Gott ijt überall. Er ijt aud) in Jhnen. Sie elb t find auh Gott. Sie find nur noch zu unwi end. M. : Jch Gott? Sch bin ein armer Sünder. Gott i t ein anderer, als ih bin. (Die Heiden lachen und einige rufen: Er weiß nichts. Kennt ich elb t nicht einmal und will uns lehren.) Gott hat mid geidajfen und mir das Leben gegeben. Er i t es auch, der es wieder von mir nimmt. Jch kann ihm das Leben nicht geben. Jch bedarf einer Hilfe, er aber nicht der meinigen. Er fürchtet fic) niht vor mir, ih aber muß ihn fürchten. Er agt zu mir: Du Sünder, und ih zu ihm: Du mein Gott und mein HErr. Nur einen einzigen Men chen gibt es, der Gott ift. Er wandelte ein t ichtbar unter den Men chen und hat es gezeigt, daß er heilig ift, wie nur Gott es i t, und hat eine göttliche Allmacht und Liebe an allen offenbart, die in ihrer Krankheit und ihrer Noth eine Hilfe uchten. Die Heiden waren nun ruhig, hörten den Erzählungen aus dem Leben des HErrn mit Aufmerk amkeit zu und ließen aud) den Mi ionar unbehelligt fortgehen. Noch ein anderes Bei piel: Wir begegnen in einer etivas belebten Straße einer Ziegenheerde. M.: Wo werden die Ziegen hingetrieben? H.: Sun's Schlachthaus. M. : Habt Shr es den Ziegen chon ge agt, was ihnen bevor teht? H. : Nein. M. : Warum nicht? H. : Weil ie es doch nicht ver- tehen. M. : Warum ver tehen fie es niht? H. : Weil es Thiere ind. M. : Al o meint Jhr, daß es Pflicht des Men chen i t, an ein Ende zu denken? H. : Gewiß. M.: Wozu ollen wir aber an un er Ende denken? H.: Das mögen Sie uns agen. Es folgt nun die Predigt. Ein- ander Mal zeigte der Mi ionar an einem Kinde, - welches er t nicht zu ihm kommen wollte, weil es fidh fürch- tete, aber nachdem er ihm Zuer achen gegeben und ein Stück Geld gezeigt hatte, gern zu ihm wollte, wie die Liebe Gottes, die er uns tiiglid) durch tau end Wohlthaten, am mei ten aber durd) die Dargabe eines Sohnes erwie en hat, und die uns im Evangelium verkündigt wird, Glauben und Zutrauen zu Gott wirken ollte. Hierauf folgte die Predigt vom Glauben. Man kann ich denken, wie hwierig es oft ein muß, die Aufmerk amkeit der Leute zu fe eln und auf ihre Einwürfe die rechte Antwort zu geben. Auch hier heißt es: Daß wir tüchtig ind, i t von Gott. C. S.

Ein gewi enhafter Zögling.
Auf Fava be teht ein Seminar, in welchem chri tliche Jünglinge für den Dien t in der Mi ion erzogen werden. Es liegt nur 6 Stunden von Batavia in dem Chri tendorf Depok und hat 30 oder 35 Zöglinge, die aus Java, Ce- lebes, Borneo, Sumatra und von den Sangi-Jn eln zu- ammengebracht ind. Ein deut cher Mi ionar Hennemann i t ihr Vor tand. Er hat je und je eine liebe Noth mit etlichen die er Jünglinge, aber er darf auch Freude an ihnen erleben. - Sie bedienen fic) elb t, halten das Haus rein, vflegen den Garten; und kommt dann der Chri ttag, o holen ie einen Baum aus dem Wald, verzieren ihn und feiern fröhlihe Weihnachten.
Jhr Schlaf aal i t in 30 Kämmerlein abgetheilt, und da es dort manchmal ehr heiß ift, werden die Fen ter des Nachts nicht immer ge chlo en. Nun begab es fic) eines Morgens, daß ein javani cher Zögling um on t nach einen Kleidern ausfdaute. Ein muhammedani cher Dieb muß des Nachts zum Fen ter hereingekleltert fein und, was er in der Eile ergreifen konnte, fortgenommen haben. Dar- unter war auch eine Sparka e mit 23 Gulden Jnhalt.
Das chien doh ehr merkwürdig! Denn die Javanen paren nicht: was einer kriegt, verbraucht er, und eche er ih an's Arbeiten macht, entlehnt er. Es i t unerhört, daß ein Bedienter ohne Schulden wäre. Er fängt den Monat mit einem Vor chuß an, und che der elbe ließt, i t hon ein ganzer Lohn verzehrt und noch etwas darüber. Die er Junge aber hatte von einem Ta chengeld über 4 Mark zu- ammenge part, welch ein Ereignis!
Ex war auch fo er chro>en über einen Verlu t, daß er den ganzen Tag vor Betrübnis nicht e en konnte; denn, meinte er, wie leicht hätte der Dieb mich ermorden können! Der Lehrer ah, wie ihm die Sache zu Herzen ging, und bot ihm etivas Geld an, aber der Junge weigerte ich, es anzu- nehmen. Herr Hennemann ließ ihm alles er ehen, was von Kleidern und Schuhen ver chwunden war, aber das war dem Zögling zu viel. Er brachte den Pac zurü> und agte: Das Seminar hat chon o viel auf mich verwendet, daß ih die es Ge chenk nicht annehmen kann. Jh bin elb t huld an dem leidigen Vorfall: hätte ih den Riegel ge chlo en,