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Gin jebwerer Mar ch. co Gaben für Mijfiorr......20e-eeeceseceerceecveceececessseesesee seeteeeee
from Missions-Taube 1889
o hätte der Dieb nicht hereinkommen können. Und dabei blieb er, was man ihm auch agte. Er wollte den. Schaden tragen und o nad und nach aus einem Ta chengeld er ehen, was ihm ge tohlen worden war.
Nicht alle Zöglinge ind o gewi enhaft. Man findet, daß beim Eintritt die und jene gern den großen Herrn pie- fen möchten und ich daher mit ihren Kleidern nicht allzu ehr in Acht nehmen. Sind ie er t 1 2 Jahre dagewe en, o merïen ie allmählih, daß man doch viele Ausgaben für ie hat. Dann te>t ie die uneigennüßige Liebe, welche fie ge- nießen, mehr und mehr an, bis fie endlich elb t aud) um des HErrn villen gern etwas entbehren und ich kleine Opfer zumuthen, wie ie dem Chri ten o wohl an tehen, am mei- ten aber denen, welche Knechte Chri ti werden wollen.
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Jhr eid wohl gute Chri ten für euer Alter, ver teht ich. Aber fangt ihr aud) an, kleine Opfer zu bringen? Wenn ihr etwas Münze bekommt, muß es gleich ver chle>t ein? Obder lernet ihr, euren Eltern die Sorge, die ie für euch haben, zu erleichtern? Und be innet ihr euh auch, ob mit einem Stü> Geld, das euch zugefallen ijt, ihr niht dem lieben Gott eine kleine Freude machen könnt? Alles fängt klein an, aud) das Opfer des eigenen Selb ts. Aber nöthig i t es für jeden Chri ten, um einer eigenen Freude willen. Denn eliger i t ja das Geben, als das Nehmen oder Haben.
Ein <werer War .
Jn O tafrika terben die Mi ionare auch nell, fo gut wie in We tafrika. Von einem jungen Mi ionar, Windley, muß ein Bi chof Smythies einen {weren Mar ch und ein überra chend {hnelles Ende erzählen. FID Am Montag den 1. Februar fuhren wir in un erem Schifflein von San ibar nad) Pangani. Es wehte tarker Gegenwind, fo daß wir alle ehs ehr eekrank wurden. Spät Nachts erreichten wir un er Haus, hatten aber Brod und Thee mitzunehmen verge en, o daß es kaum ein Nacht- e en gab. Den näch ten Tag fuhren wir nach Tanga, wo wir uns erholen konnten. Am Mittwoch tanden wir um 4 Uhr chon auf, weil wir einen langen Tagmar ch nach Umba vorhatten. Aber aber die be tellten Träger ließen uns im Stich; tatt in der Morgenkühle konnten wir er t um 9 Uhr den Mar h antreten mit 12 Trägern, wie wir fie eben auftreiben konnten. Zuer t hüßten uns Wolken. Aber wie wir o im Gän e chritt durch das hohe Gras wanderten es war um 11 Uhr , agte Windley, der gerade hinter mir lief, er ei hon müde. Nun, ih war auh müde, und antwortete ihm, am er ten Rei etag in Afrika ei das Müdewerden gewöhnlich. Zwei von uns festen fic) eine Weile; Windley aber, ein hodgewach ener, tark aus ehender Mann, folgte mir nod) immer. Jch hörte nachher, er habe fa t gar nicht ge- früh tü>t, was freilih ein Fehler war. Jn einer halben Stunde, meinte ih, können wir un er Mittagsmahl hal-
ten und etivas ruhen. Da ruft ein Schwarzer, der junge Herr ei gefallen. Jch fand ihn im Gras liegend, öffnete ihm die Kleider, gab ihm ettvas Branntwein und Wa er, und negte ihm den Kopf. Zwei chwarze Chri tinnen pfleg- ten ihn ganz mütterlih. Aber er blieb ohnmächtig und athmete ehr hart. Es kamen gerade Neger vorbei; einen der elben chi>ten wir, um un ern Arzt von Umba zu holen. Der Mann lief gewaltig, der Arzt kam auch, aber viel zu pät für den Kranken. Wir blieben bei die em volle zwei
Stunden und uchten ihn dann zu tragen, aber bald hörte der Athem auf, ein Hirn chlag hatte ihn weggerafft.
Ach welch ein chwerer Mar ch! Bald durch den di>- ten Urwald, dann in der finftern Nacht auf unweg amem Pfade durch hohes Gras; die Schwarzen, die den Todten trugen, immer händel üchtig und cheltend. Völlig er chöp t langten wir um zwei Uhr Morgens in Umba an, ohne eit 5 Uhr früh etwas geno en zu haben. Um 7 Uhr des Vor- mittags (4. Februar) legten wir die theuren Re te neben
die Gräber un erer anderen Brüder, die tin gleichen Streite gefallen ind. Ja, es ko tet auren Schweiß und manches edle Leben, einen Welttheil wie A rika ür den HErrn JE um zu gewinnen.
Milde Gaben für die Negermiffion:
Durch Lehrer J. Bra>kmann, Chicago, SIL, von Ch. Bröcker $ .43, Fried. Jahnke .25, Otto Krüger .10, Joh. Gräf .05, Ueber chuß der Weihnachtscollecte einer Schüler 1.35. Durch Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 37.16. Durch Ka irer J. C. Vahls, Lincoln, Neb., 9.75. Durch Ka irer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 21.50.
Durch P. L. Junker, Cigen, Minn., von einer Gemeinde nacbträg- lich .25. Durch Director E. Bohm von Aldorf, Union Hill, N. J., 1.25. Durch Ka irer Aug. Mangelsdorf, Atchi on, Kan ., 2.25. Durch Ka irer D. W. No cher, Fort Wayne, Jnd., 53.55. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 40.48, Durch Ka irer T. H. Ment, St. Paul, Minn., 83.93. Durch P. P. Hinderer, La Cre8- cent, Minn., 4.50. Von B. Fehner, Bögers Store, Mo., 5.00.
Durch P. Ch. F. Herrmann, Arcadia, Jowa, von Joh. Brodmann 1.00, von Wilh. Vrodinann .50, von ihm elb t 1.00. Von P. L. Thom, Mar hfield, Wis., .25. Von Chri tine Schofer, Maynard,
R. Y., .25. (Summa $264.80.)
Für die Mi ion in New Orleans: Durch A. F. Leon: hardt von Mi ionar Bakkes Negergemeinde in New Orleans, La., 21.00, von Ka irer G. W. Frye in New Orleans, La., 22.50, von Mi ionar Vurgdorfs Negergemeinden in New Orleans, La., 27.45. Durch Ka irer D. W. Ro cher, Fort Wayne, Jud., 4.85. Durch
Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 11.00. (Sumna $86.80.) Für die Kapelle in Springfield: Durch Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 41.86. Durch Ka irer J. C. Bahls, Lincoln, Neb., 15.00. Durch Ka irer D. W. No cher, Fort Wayne, Ind., 31.87. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 5.00.
Durch Ka irer T. H. Menk, St. Paul, Minn., 16.16. (S. $109.89.)
St. Louis, Mo., den 19. Januar 1889. A. C. Burgdorf, Ka irer. 1041 Allen Ave., St. Louis, Mo.
Die Mi lons-Taube er cheint einmal monatli<h. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezablun, mit Porto i t folgender :
1 Exemplar 10 Exemplare
$ .26 2.00
26 6,00 60 100 5 17.00
Die Partie-Preife gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter Einer Adre e ver andt werden können.
Zu be tellen und zu Bezahlen i t dad Blatt bei dem Luth. Concordia: Verlag unter der Adre e: Concordia Publishing House (M. C. Barthel, Agent), St. Louis, Mo. Alle die Redaction Pescellenzen Ginfendungen find zu adre iren an Rev. 0. Hanser, 1811 8. 8th Str., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge fiir bie Neger- mi ion an den Ka irer Dir. A. C. Burgdorf. 1041 Allen Ave., St. Louis, Mo. Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as socond-class matter.
= SRR AP ERAM RES Nachrichten aus dem Mi ionsgebiel der Heimath und des Äuslandes.
Herausgegeben für die Evang. - Lutheri che Synodalconferenz von Nordamerika von der Commi ion für die Negermi ion; redigirt
von den Pa toren C. J. O. Han er und C. F. W. Sapper. i
11. Jahrgang. M árz 1889. Aumumer 3.
Bericht über die Negermi ion in New Orleans. *)
Geliebte Mi ionsfreunde!
Wie ihr gewiß am lieb ten immer von der Ausbreitung des Reiches Gottes und den ichtbaren Fort chritten un erer Mi ion le en möchtet, fo dürft ihr glauben, daß auch wir gerne von großartiger Arbeit und reichem Erfolge in jedem Monat und Jahr erzählen möchten; aber das i t, wie die ganze Mi ion, nicht un ere, ondern des HErrn Sache. Wenn wir Frucht ehen, oll uns das geiviflicy zur Freude und Dankbarkeit und zu neuem Eifer an pornen; aber wenn wir keine Frucht chen oder eure Mi ionare viel Trauriges zu berichten haben, ollte das nicht fa t nod) mehr un ern Miffionseifer anfeuern und un er Mi ionsgebet erwe>en ? Denn gethan muß das Werk doh werden. Wenn wir die Hand vom Pfluge abzichen wollen, würde ih der HErr treuere, geduldigere Arbeiter in eine Ernte zu be tellen wi en, aber wir würden als untreue Knechte erfunden. Der HErr gebe aus Gnaden, daß wir nicht immer nur Schatten ehen. Er la e uns auch durch alle Trüb al hin- durch immer wieder ein Gnadenantliß leuchten, daß wir wiederum gene en, o oft wir verzagt werden wollen und meinen vergeblich zu arbeiten. Er gebe uns auch durch ei- nen Gei t, uns recht zu prüfen und, che wir von vergeblicher Arbeit reden, zu bekennen, daß wir noch gar nicht angefangen haben recht zu arbeiten, und treibe uns al o zu neuer, be e: rer Treue und Eifer, denen es doch endlich gelingen muß.

_ *) Die er intere ante Bericht i t leider durch ein Ver ehen nicht in die [este Nummer der Mi ionstaube gekommen. A. d. R.
Nun in die em Sinn und mit die er Hoffnung chreibe ih diesmal den Bericht über die hie igen Mi ions tationen. Jch habe viel Trauriges zu erzählen. Doch oll mein Be- vidjt aud) von der unverdienten Gnade und dem Segen Gottes laut reden. È é
Jch lade den tverthen Le er ein, mit mir die Stationen der Reihe nach zu be uchen. Sch will ihm von jeder Station Trauriges wie Erfreuliches treulih erzählen. Fangen wir mit der Dreieinigkeitsgemeinde in Carrollton an.
Hier arbeiten die Herren Pa tor Burgdorf und Lehrer Jöckel mit aller Treue in Kirche und Schule. Jhre Arbeit hat aber im verflo enen Jahre nicht die gewün chten Früchte getragen. Gottesdien te ind regelmäßig gehalten worden am Sonntag und Mittwoch; aber der Be uch i t durchaus nicht befriedigend gewe en. Außer den Kindern tellen ich nur noch einige Crivadfene ein. Woran liegt das? Hat es an Einladungen, Lo>ungen, Ermahnungen, Warnungen gefehlt? Gewißlich nicht. Wher die lieben Schwarzen in Carrollton gehören nicht zu den be ten ihres Ge chlehts, was men chliche Tugenden betrifft, und nod) viel weniger zu denen, die ctivas um Gottes Wort geben. Wohl rühmen ich eine große Anzahl ihrer Bekehrung, erzählen auch lange und wunderbare Ge chichten von himmli chen Vi ionen und üßen Erfahrungen, die ie dabei gehabt haben, aber ihr Leben betvei t nur zu deutlich, daß ihre vermeinte Bekehrung nichts als ein teufli cher Betrug war. Kommt man zu ihnen mit Gottes Wort, zeigt man ihnen mit klaren Worten die Schriftlehre von der Bekehrung, wovon ie gar nichts wi en, o wird der lutheri che Mi ionar als ein Apo tel des Satans ausge chrieen, ein Mann ohne Religion , gegen
den man die Leute öffentlih und privatim warnen muß. Viele die er Leute gehören zur Kirche, nennen ih Glieder der elben, thun aber dabei den Willen des Flei ches und leben wie die Heiden in offenbaren Sünden gegen die Ge- bote Gottes.
Wie nun? Sollten nicht die e Leute in der Verkehrtheit ihres Sinnes gela en werden? Sagt nicht der Heiland elb t: Wo euh jemand nicht annehmen wird noch eure Rede hören, fo gehet heraus von dem elbigen Hau e oder Stadt und chüttelt den Staub von euren Füßen ? Soll- ten wir nicht die e Station aufgeben und die Mi ions- kräfte anbder3ivo verwenden? Da ei Gott für! Wo ein evang.-lutheri cher Mi ionar in Gottes Namen und auf Gottes Befehl ein Werk anfängt, und auf Gottes Befehl das elbe Jahre lang fortge eßt hat, -da bleibt er auch, elb t wenn alle unreinen Gei ter der Hölle auf ihn und ein Werk losgela en würden (wie es hier der Fall zu ein cheint), es ei denn, daß der HErr ihm ein deutliches Fingerzeichen gebe, von dannen zu ziehen. Ein olches aber ift noch nicht gegeben. Jm Gegentheil, der liebe Gott hat gezeigt, daß er hier eine Anzahl heilsbedürftige Seelen hat, die er elig machen will. Auch im verflo enen Jahre hat er einige aus der Fin ternis des Unglaubens und Aberglaubens zu einem wunderbaren Lichte geführt und dabei kund gethan, daß er nod) ein Völkchen hat, das er retten und egnen will. Darf id) es ja doch gewiß einen Segen des HErrn nennen, daß eine Frau und drei Kinder ich der o verhaßten und ver chrieenen lutheri chen Gemeinde ange chlo en haben, daß ie und die andern Glieder Wort und Sacrament treu- Tid) gebrauchen, um Chri ti willen leiden und Chri ti Shmach tragen. J t es doh aud) ein Segen Gottes, daß eine An- zahl Confirmanden fic) taglid) um Gottes Wort ammeln, ihre Lectionen gerne und fleißig lernen und die Belehrun- gen und Ermahnungen ihres Pa tors zu Herzen nehmen. I t es dod) aud) ein Segen Gottes, daß die Schule täglich mit lernbegierigen Kindern gefüllt i t, die aud) wider Er- warten die Sonntags chule und Kirche be uchen, troßdem ihre Eltern weder nah Gott nod) nach Kirche fragen. Auf- geben? Nein, davon kann gar keine Rede fein, wo Gott noc) in olchem Maße einen Segen über die Station aus- chüttet. Halte an! Halte an am Gebet! Halte an mit der Arbeit! Halte an, die Portigen Arbeiter mit Wort und That zu ermuntern, und der HErr, un er Gott, wird zu ei- ner Zeit zeigen, daß er ein armes, bedrängtes Häuflein niht nur mächtiglih erhält, ondern es zu einem Sauer- teig macht, der das ganze Volk Carrolltons durch äuert.
Wir gehen zunäch tzu Bethlehem über, der neue ten un erer hie igen Stationen. Der liebe Le er i t chon öfters da gewe en und hat ich gefreut über alles, was er dort ge- ehen und gehört Hat. Hier hat nun der HErr über Bitten und Ver tehen einen Segen gegeben, fo daß wir beinahe hätten ausrufen mü en: Ach HErr, halte ein mit deinem Segen! Es'i t kein Raum mehr da. Deshalb ließ denn ein Freund un erer Mi ion einen Aufruf an die Mi ions- kein Raum mehr.

freunde ergehen, doch ja bald dafür zu orgen, daß noch ein Schulhaus gebaut würde. Und Gott gebe, daß die er Ruf in jedem lutheri chen Chri tenherz ein williges, freudiges und baldiges Gehör finden möge! Man bedenke, die e Station i t noh kein Jahr alt. Kaum aber war die Schule eröffnet, o kamen die Kinder in großen Schaaren herge trömt. Und wenn die Aufnahmege uche jest etwas abgenommen haben, fo kommt es daher, weil die Leute wi en: in der Schule ijt Aber nicht nur die Kinder kamen in Schaaren, ondern auch die Erwach enen. Und es waren Leute, die niht nah Kuchen und Lemonade hungerten und dür teten, wie die in Carrollton, ondern nach dem Brod und Wa er des Lebens. Dies konnte man unter anderem auch daraus ehen, daß 16 Erwach ene auf einmal ich zur Aufnahme meldeten. Es war dem Pa tor Burgdorf cine Freude, die en Leuten Unterricht zu ertheilen. Sie kamen ehr regelmäßig und lau chten mit Aufmerk amkeit auf die Heilswahrheiten, die er ihnen aus Schrift und Bekenntnis vortrug. Ueber Sachen, die ie nicht gut ver tanden, ver- langten ie Auskunft und es gab manchmal cin Fragen und Antworten, das intere ant und lehrreich war. Nach drei- monatlichem Unterricht waren ie o weit in der chri tlichen Erkenntnis gefördert, daß ie aufgenommen werden konnten. Der Mi ionar ah ich eine Leute noch cinmal gründlich an und fand da zu einem Leidwe en, daß er kaum der Hälfte die Bruderhand reichen konnte. Warum? Einige lebten in wilder Ehe; das durfte nicht ein; andere gehörten zu Logen; die mußten er t austreten. Solche und ähnliche Ge chichten mußten er t in's Reine gebracht und fo lange mußte mit der Aufnahme gewartet werden. Was thun nun die Leute? Einigen war dies cine harte Rede und ie handelten wie ein t die Jünger: ie wandelten hinfort nicht mehr mit ihm. Die mei ten aber erklärten: Wir wollen alles thun, was Gottes Wort von uns verlangt. Und ie thun es, aber ie haben einen Kampf zu be tehen, in dem fie den Sieg nicht davon tragen werden, wenn der liebe Gott nicht die Herzen onderlich tärkt und den Mächten der Fin ternis teuert. Dies gilt be onders von olchen, die zu den Logen gehören. Die Gatten drohen, ihre Frauen zu verla en, falls fie ich von den Tabs los agen. Von den Brüdern und Schwe tern der Loge werden ie als Meineidige gebrandmarkt und die lutheri che Kirche, die keine Logen- glieder in ihrer Mitte duldet, ondern Reinheit in Lehre und Leben fordert, in die unter te Hölle verwün cht. Aber die e Verfolgten bleiben dennoch tandhaft und ingen mit Luther : Nehmen ie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib; laß fahren dahin, fie haben s kein Gewinn, das Reich muß uns doch bleiben. Am Sonntag nad) Weihnachten wurden fünf feierlich t confirmirt, nachdem zivei die heilige Taufe empfan- gen hatten. Den darauf folgenden Sonntag gingen ie alle zum Ti ch des HErrn. Die Aufnahme der andern tvird wohl bald folgen. Außerdem find nod) 6 Erwach ene im Unterricht. Etiva eine Meile von der Bethlehems-Kapelle teht die Mount-Zions-Kirche. Hier i t Gottes Wort eit vielen
AE, PHN in 19 Penton
Die Missions-Taube. 19
Jahren zur Zeit und Unzeit gepredigt worden. Man ollte daher auch von die er Gemeinde viel erwarten, Aber wenn der werthe Le er hofft, hier eine Mu tergemeinde vorzufinden, wird er ich ehr täu chen. Wohl ind im Laufe des Jahres 25 neue Glieder aufgenommen und die Gemeinde nimmt äußerlich zu; aber bei mehreren alten Gliedern fängt die er te Liebe an zu erkalten, Dies zeigt fic) vor allem im Be uch der Gottesdien te und im Gebrauch des heiligen Abendmahls. Die Theilnahme an dem lebteren von Seiten der confirmirten Jugend i t be onders chle<ht. Die Com- municantenli te nimmt von Jahr zu Jahr zu, aber die Abendmahlsgä te bleiben fa t die elben. Das i t traurig, ehr traurig! Die Aufmerk amkeit während der Predigt i t keine rege, und der Gemeindege ang wird haupt ächlich von den Kindern geleitet. Die Gemeindever ammlungen wer- den von vielen nicht be ucht, weil ie befürchten, ie mü en für Kirche und andere Zwe>ke von ihrem Gut und Habe etivas geben. Wohl führen die Gemeindeglieder ein äußer- lid) ehrbares Leben: keine chweren Tod ünden ind be- gangen worden, wenig tens ind ie noch nicht offenbar, aber es i t in der Gemeinde eine Sattheit und Gleichgültigkeit eingeri en, daß es zum Verzweifeln i t. Es ind allerdings einige ent chuldigende Um tände für die en traurigen Zu tand der Dinge. Die Gemeinde be teht mei tens aus bejahrten Leuten, die nicht le en können, denen man nur das Noth- wendig te vom Chri tenthum beibringen kann. Was ie in einer Stunde lernen, haben ie bis zur näch ten Stunde wieder verge en. Sie beten wohl zu Hau e, aber weil ie nicht le en können, wird Gottes Wort nicht betrachtet, und o lange Gottes Wort nicht in's Haus kommt und zum täglichen Brod wird, kann man nichts als Gleichgültigkeit von Seiten - der Gemeindeglieder erwarten. Daher kommt der unregel- mäßige Be uch der Gottesdien te, das Wegbleiben vom heiligen Abendmahl, die Unaufmerk amkeit und Trägheit während der Predigt, kurz, das geringe Wachsthum av Lehre und Leben und, was noch {limmer i t, das Zurük- gehen im Chri tenthum. Aber Gott hat auch hier eine treuen Kinder, denen eine Vorhöfe be er ind denn on t tau end. Mit die en gehe id) der Zukunft getro t entgegen und der HErr wird un ere ge- mein ame Arbeit und Gebet zum Heil der Gemeinde egnen. Am lebten Sonntag im Advent find wieder 10 Erwach ene aufgenommen worden. Ein hundertjähriger Greis und zivei alte Frauen wurden getauft. Gegenwärtig befinden fic) 8 Erwach ene im Unterricht. Wir wollen nun noch der St. Pauls-Station einen kurzen Be uch ab tatten. Seitdem wir die neue Kirche haben, i t hier ein reges Leben geworden. Das neue Gottes- haus i t firdlic) und einladend und die Gottesdien te gut be uht. Treten wir bei dem Morgengottesdien t in die Kirche hinein, fo finden wir eine recht hüb che Ver ammlung von mei t jungen, wohlgelleideten Leuten. Ein jeder hat ein Ge angbuch in der Hand und ein jeder ingt mit. Der Gemeindege ang i t daher fri ch, kräftig und fröhlich. Still, andächtig und aufmerk am lau cht die Gemeinde dem vor- gele enen und gepredigten Worte Gottes. Jn einem ol- chen GotteSdien t fühlt fic) ein Chri t wohl. Das liebe Gotteswort wohnt in Herz und Haus. Die allermei ten halten regelmäßig Hausandadt. Da werden lutheri che Gebete ge prochen, lutheri che Lieder ge ungen und Gottes Wort betrachtet. Die Beiträge zur Gemeinde ind klein, aber regelmäßig. Am vierten Advents onntag wurden 13 erivach ene Glieder der Gemeinde zugefügt, 4 Männer, 4 Mädchen und 5 Frauen, und 14 haben i wieder zur Auf- nahme gemeldet. Die Feinde aber, be onders die Katho- lifen, wüthen und toben, wovon ich päter erzählen werde.
Die Schulen, die Schüler der Sonntags chulen mitge- rechnet, werden von 575 Kindern be ucht ; davon kommen auf Carrollton 90, Bethlehem 160, Mt. Zion 200, und St. Paul 125 Kinder. Es befinden ih im Confirmandenunterricht 45 Kinder und 30 Erwach ene. Unter der Seel orge der beiden Mi ionare ind 272 Seelen. Jm vergangenen Fahre ind in Carrollton aufgenommen 1, in Bethlehem 5, in Mt. Zion 25, in St. Paul 14, zu ammen 45. Com- municirt haben in Carrollton 9, Mt. Zion 179, St. Paul 118. Für Schule und Kirche hat Carrollton $155.55, Bethlehem $133.60, Mt. Zion $399.60, St. Paul $186.70 beige teuert; zu ammen $875.45.
So weit der kurze Ueberbli> über un ere Miffionsplage. Scheint es nur wenig zu ein, was im verflo enen Jahre gewirkt werden konnte, fo i t uns vom HErrn nicht mehr gegeben worden. Uns genügt zu berichten, was die reine Wahrheit i t; wir wollen die elbe niht dur ge chminkte Dar tellung verhüllen. Dem HErrn aber ei Dank für den Segen, den er auf un ere Arbeit gelegt hat, von Jhm wollen wir uns Glauben und Treue in der Miffionsarbeit erflehen. Jhm ei auc) Dank für alle Theilnahme, die er innerhalb der Gemeinden der Synodalconferenz erive>t hat. Er gebe uns in der Zukunft größere Liebe zu un ern armen Negern, auf daß ie mit größerer Macht der Liebe zu un erer Chri ten- hoffnung gelodt tverden. Amen.
New Orleans, La., 19. Januar 1889. N. J. Bakke.

Stand und Fortgang der Negermi ion in Weßherrin, Ba.
Obwohl nun hierüber keine Rie enfort chritte zu ver- melden find, fo mü en wir doh ge tehen, daß der HErr die es Werk über Bitten und Ver tehen ge egnet und ge- fördert hat. Die Zahl der Schüler in der Wochen chule i t eit leßtem September von 32 auf 58 ge tiegen; die Sonn- tagajdule hat fid) um 30 vermehrt, und die Zahl der Com- municanten i t am 9. die es Monats von 8 auf 21 ge tiegen. Am genannten Tage taufte Herr Pa tor Dehl chläger von Richmond, Va., 4 Erwach ene und confirmirte deren 9. Dies ivar freilich für uns ein großes Freudenfe t. 6 von den Confirmanden gehörten früher den Bapti ten an.
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Die Missions-Taube.
Das liebe Weihnachtsfe t wurde auch bei uns in üblicher
Wei e gefeiert. Am heiligen Chri tabend hatten wir Kin- dergottesdienjt mit Be cherung für die Schüler, dazu cinen wohlgezierten Chri tbaum. 27 Kinder trugen in üblicher
Wei e die Weihnachtsge chichte vor und angen dazu un ere fö tlihen Weihnachtslieder, wie Stille Nacht , Herbei, o ihr Glaubigen und andere, freilich in engli cher Sprache.
Zu die em Fe t hatten fid) aud) viele fremde Farbige cin- ge tellt. Die e bewunderten be onders die Fertigkeit un erer
Schüler und die Art und Wei e un erer Feier. Bei den
Fal chgläubigen wird die es Fe t gewöhnlich in eine Fair verwandelt, um Geld aufzutreiben. An die großen Thaten
Gottes denkt man dabei am allerwenig ten. An tatt die es
Fe t aller Fe te in aller Ruhe und Stille zu feiern, wird hier den ganzen lieben Tag ge cho en, ge offen und getobt, daß es eine wahre Schande i t. Sogar bei den weißen
Amerikanern i t die es Fe t läng t in Verfall gerathen. Da braucht man ich denn nicht zu wundern, wenn die Schwar- zen auch die em chändlichen Bei piel folgen. Auch hier hat daher die Mi ion mit vielen Hinderni en zu kämpfen. Die Kirchlo en führen mei tens ein olches zügello es Leben, daß wenig mit ihnen anzufangen i t, und die Fal hgläubigen halten es für die größte Tugend, ihrer
Secte treu zu bleiben, einerlei wie gelehrt und gelebt wird. . Vom Unter chied zwi chen reiner und fal cher Lehre wi en die Mei ten gar nichts, folglich kann denn aud), wie es hier ge chieht, jedermann predigen, der nur einigermaßen in der
Bibel le en kann. Welches Unheil dadurch angerichtet wird, kann ich der liebe Le er chon denken. Nun möchte jemand fragen: Wie teht es aber bei uns?
Findet man hier die Frucht eines ungefäl hten Glaubens? . Gott Lob, ja! Es geht zwar lang am, aber es geht doch vorivärts, fo daß man hoffen darf, daß es mit Gottes Hülfe endlich nod) zu einem ge unden chri tlichen Leben kommen wird. Be onders dankbar, ern thaft und eifrig zeigen fid) diejenigen, die jahrelang im Jrrglauben und Fin ternis umbertappten und nun endlih durd) Gottes Gnade das Licht der Wahrheit gefunden haben. Die Schule bildet freilich auch hier die Hauptpflanz tätte, aus der eine echt evangeli ch-lutheri che Gemeinde hervor- wach en muß. Da die e nun aber noh ehr jung i t, o geht es aud) mit dem Wachsthum der Gemeinde ehr lang- fam. Es i t ehr gu bedauern, daß die e Mi ion nicht in größerem Maß tabe betrieben werden kann. Hier ftedt man mit einem Heinen Häuflein mitten unter einer unzähligen Menge von Jrr- und Ungläubigen, deren vereinte Macht darauf zielt, die es kleine Häuflein zu verderben. Der freundliche Le er wolle daher aud) un er in einem Gebet gedenken, owie aud) dann, wenn er dazu ermuntert wird, von einem irdi chen Gut für die es Werk zu opfern. Und der HErr, un er Gott, ei uns freundlih und fördere das Werk un erer Hände bei uns, ja, das Werk un erer Hände wolle er fördern. Amen. Meherxin, Va,, 16. Jan. 1889. _ D. H. Sdooff.

(Aus Augu tana od) Mi ionären ür die Mi ions-Taube über cht von P. F. We emann.) Ein Sieg des Chri tenthums in Japau.
Von Yokohama chreibt Mi ionar H. Loomis den 20. Juli des verflo enen Jahres an eine Zeitung die es Landes und childert, wie ein ganzes Dorf zum Chri ten- thum übergegangen ijt, und wir wollen hiemit un ern Le ern einen Auszug aus die em Schreiben mittheilen.
Ju der Provinz Tjikugo liegt das Dorf Oyama, welches vierzig Wohnhäu er hat. Vor fünf Jahren geriethen die Einwohner die es Dorfes mit einem Nachbardorf wegen Vertheilung von Land in einen Zwi t. Die Streit ache wurde vor Gericht gebracht, und die Einwohner von Oyama verloren. Sie brachten die Sache vor das höch te Gericht, aber auch da verloren ie und wurden außerdem zur Zah- lung der Gerichtsko ten verurtheilt. Das war ein harter Schlag für die Einwohner des Dorfes. Viele von ihnen mußten ihr ganzes Eigenthum verkaufen, um ihre Schulden bezahlen zu können. Aber in ihrer großen Noth wendeten fie fic) zu ihren Gößen, um deren Hülfe zu erflehen, und alle möglichen Mittel wurden angewandt, ihre Gun t zu erlangen. Manche gingen im Dunkel der Nacht in der größten Winterkälte ohne Kleider auf die Spige eines nahe gelegenen Berges, um da elb t eine be ondere Gottheit an- zubeten und fic) in eisfaltem Wa er zu baden, alles in der Hoffnung, den Zorn des Gottes abzuwenden und Hülfe zu erlangen in ihrer großen Noth.
Aber die Hülfe blieb aus, und in ihrer Verzweiflung rath chlagten die Männer des Dorfes, was ie nun thun ollten. Jhre Götter waren allem An chein nach entiveder unfähig zu helfen, oder unvér öhnlich zornig gegen ie. Gliidlider Wei e waren zwei Per onen unter ihnen, welche vor einiger Zeit chri tliche Mi ionare gehört hatten. Sie wurden über die Be chaffenheit des Chri tenthunis befragt, und obivohl ie nicht viele Auf chlü e über das elbe geben konnten, o ver icherten fie doh, daß die Religion JE u Frieden und Segen ohne Geld gebe. Dazu kam ein anderes Gerücht, daß die Mi ionare allen denen, die fid) von ihnen taufen ließen, große Geld ummen gäben. Das hatte eine Wirkung. Nicht weniger als 200 Per onen erklärten fid) bereit, zum Chri tenthum überzutreten; als aber das zuleßt - erwähnte Gerücht durdy päter ange tellte Unter uchungen widerlegt wurde, ent tand allgemeine Muthlo igkeit im
Dorfe. :
Aber die Einwohner von Oyama tanden nicht leicht von ihren gefaßten Vor äßen ab. Auch wenn ie kein Geld bekommen würden, wollten fie fic) do< mit dem Chri ten- thum bekannt machen, in der Hoffnung, einen Gott zu finden, auf den fie fid) verla en könnten.
Als aber die Einivohner der Nachbardörfer das hörten, be chlo en ie, es zu verhindern. Zuer t baten ie die Ein- wohner von Oyama, den Glauben ihrer Väter nicht zu ver- la en; als aber das nicht beachtet wurde, be chlo en fie,
Die Misstons-Taazube., 21
die elben mit den Waffen in der Hand zu zwingen, bei dem Glauben ihrer Väter zu bleiben. Aber die Leute in Oyama ver ammelten fic) und be chlo en, zu den Waffen zu greifen und cher das Leben zu opfern, als das Verlangte zu er- füllen. Die er Muth kühlte den Eifer der Angreifer ab, und ie kehrten wieder in ihre Heimath zurü>. Aber nun ver uchte der Gouverneur des Di tricts, ie durch einen Ein- fluß zu vermögen, von ihrem Vor atz abzu tehen. Einmal be uchte er ie in Begleitung eines Buddha-Prie ters, und ein anderes Mal in Begleitung eines Shinto-Prie ters, aber alles vergebens. Vor den Augen des Gouverneurs verbrannten fie ihre Gößen. Darauf chi>kten ie zwei Männer nach Nanga aki, um einen chri tlichen Lehrer zu ver chaffen, und damit ie um o mehr Erfolg haben möch- ten, nahmen die elben cine von 26 Familienvitern unter- zeichnete Petition mit.
In Nanga aki angekommen, kehrten ie in ein Ga thaus ein, ohne zu wi en, wie ie ihren Auftrag am be ten aus- richten könnten. Da geriethen ie er t einem Betrüger in die Hände, der ihnen gegen das Ver prechen, ie bei cinem Mi ionar einzuführen, $30 ab chwindelte. Alles, was er that, war, daß er ie zu einem Bibelagenten führte, und dort verließ er ie. Doch ollten ie den Zwe> ihrer Rei e erreichen. Der Agent führte fie zum Mi ionar Hutchin on, der bald von der Aufrichtigkeit ihres Begehrens überzeugt wurde und zivei eingeborne Gehülfen mit ihnen chi>kte, um ie im Chri tenthum zu unterrichten.
Mehrere Monate waren vergangen, und es kamen die ermunternd ten Berichte von Dyama und die dringende Bitte an Pa tor Hutchin on, er möge kommen und die Be- kehrten taufen. Als er in S Dorf kam, fand er, daß ihm nicht die Hälfte berichtet worden war. Fa t jede Per on war entweder ein Chri t geworden oder uchte es dod) zu werden. Die Fin ternis des Heidenthums war vom Dorfe gewichen und tatt de en wurde cs vom Licht des Evange- liums um trahlt. Nach orgfältiger Prüfung taufte Pa tor Hutchin on 108 Per onen, Kinder und Erwach ene. Bei einem pätern Be uche taufte er weitere 50 Per onen, o daß jest cine blühende Gemeinde vorhanden ijt. Die Cine wohner von Oyama erklären jeßt, daß ie einen Gott ge- funden haben, auf den fie ih verla en können, und da ein Segen ihnen reichlich zugeflo en i t. : Aus Vrob t Hréhlings Leben. Un er im Augu t vorigen Jahrs heimgegangener Prob t Fröhling var zuer t Mi ionar im Zululande, und hatte da auf einer Station Juje ane eine chöne Kirche und ein Wohnhaus erbaut; auch war ihm nach vielen vergeblichen Ver uchen gelungen, in einiger Entfernung von dem Hau e, two ber Boden fruchtbar var, einen Garten und Ader an- zulegen, von deren Früchten der Mi ionar einen Lebens- unterhalt haben konnte. Aber zum täglichen Brod gehört mehr als die Spei e, z. B. getreue Nachbarn und desgleichen. Die ind aber im Heidenlande rar, das mußte der Liebe Fröhling erfahren: unver chämt ward ihm Alles, was er pflanzte, ge tohlen, Korn, Mais, Kartoffeln, Apfel inen, Königsfeigen, Pfir iche, was nur eßbar war, ward bei Nacht weggeholt, und kein Dieb war zu entde>en; ja ogar eine Kuh ward weggetrieben und keine Spur des Thäters war zu finden. Fröhling wendete fic) an die Häuptlinge, die agten: Bringe uns den Dieb, o wollen wir ihn be trafen. Wenn es o fortging, hätte er verhungern mü en ; da kaufte er eine große Tigerfalle für ieben Pfund Sterling, legte ie im Garten aus, um einen Dieb darin zu fangen, und zeigte das den Häuptlingen an, damit ie die Leute warnten. Aber der Dieb nahm die chöne Falle mit, und ie ijt nie wieder zum Vor chein gekommen. Wieder klagte Fröhling bei den Häuptlingen, wieder hieß es: Bringe uns den Dieb. Da mußte denn chärfer aufgepaßt werden, und endlich ge- lang es, einen Kaffer auf fri cher That zu ertappen und zu fangen. Als Fröhling den Dieb zu den Häuptlingen brachte, agten ie: Wir wollen ihn zum Prinzen Zet chwajo chi>en, der wird ihn tödten. Fröhling erwiederte: Das verlange ih nicht; i< will nur Sicherheit haben, daß das Stehlen aufhört. Sie boten ihm an, den Mann elb t oder eins einer Kinder oder ein Stü>k Vich als Geißel zu nehmen, und Fröhling war damit zufrieden, nahm ein Kind des Kaffern in ein Haus, wo es für ihn arbeiten mußte, und gab ihm dafür den gewöhnlichen Lohn. Alleîn eine Freude über die e glü>liche Lö ung der Sache währte nicht lange: ein paar Tage darnach er chienen in einem Hau e zwei Boten von Zet chivajo : Wir haben des Prinzen Wort an did)! Welches? Die Station oll niedergebrannt wer- den, und du oll t flichen, on t wir t du getödtet. Warum denn das? Du ha t dem Prinzen in ein Recht einge- griffen; du ha t den Dieb elb t be traft; du hätte t ihn zu Zet chivajo chi>en mü en, dann hätte er ihn getödtet. Jch wollte ja grade den Mann ver chont haben, und nur vor dem Stehlen icher ein. Einerlei! der Prinz i t ehr bö e auf dic) und es bleibt bei einem Worte. Fröhling ent chloß fic) kurz, elb t zum Prinzen zu gehen, um ihn durch Darlegung der Sache umzu timmenz er kannte die Gefahr nicht, in die er fic) begab, die beiden Boten aber kannten den Charafter des Zet chivajo, und tellten ihm das Tollkühne eines Vorhabens vor; als Fröhling dennoch darauf be tand und ich zur Abrei e bereit machte, eßten ie ich auf die Erde, hielten die Hände vor den Mund, und riefen: Hau! Hau! das ift der Ausdru> des höch ten Ent febens. Wohl zwei Stunden aßen fie noc) o da. Fröh- ling aber eilte die ieben Stunden Weges zum Kraal des Prinzen; am andern Morgen früh wollte er zu ihm hinein- geben, ward aber nicht vorgela en; ex erfuhr inzwi chen, einer der Häuptlinge habe ibn verleumdet, als hätte er als Gei el eins der Mädchen des Prinzen gefordert. Um 3 Uhr Nachmittags ließ -Zet hwajo ihn vor fic) kommen, über- Haufte ihn mit Vorivürfen, be onders darüber, daß er noch -

die Frechheit habe, zu ihm zu kommen. Fröhlings Ver uche, ihn an: zu be änftigen, waren Du bi t ein chlehter vergeblich ; Zet chwajo chrie ihn Men ch! und fing an, einen Vers zu ingen, den er immer wiederholte, der lautete: Fröhling hat des Prinzen o viel wie: Du Wort oll t verachtet. Das bedeutete ohngefähr terben; und er mußte froh ein, daß er nur gehen konnte, und fand, als er hinausging, alle Kaffern voll Er taunens, daß er lebendig aus der Höhle des Löwen entkommen war. Aber er wollte nicht flichen und eine Station zer tören la en; er ging zu einem Diener des Prinzen, der zufällig bei der Berathung über die Be trafung des Diebes zugegen gewe en war, und bat ihn, daß er vor dem Prinzen die wahre Sachlage bezeugen möchte. Die er wollte lange niht aus Furcht vor Zet hwajos Zorn; end- lih nach vierzehn Tagen wagte er es doch und brachte den Be cheid, Fröhling dürfe fic) an einem andern Orte eine neue Station bauen, aber Snjefane olle niedergebrannt werden. Sollte Fröhling dies Wort des Prinzen wieder verachten und fic) auf's Neue einem Zorn ausjegen, oder fid) unterwerfen? Er wußte, daß eine Braut unterivegs war von Europa her; ollte er der zumuthen, in der Wild- nis die Entbehrungen und Strapazen mit durchzumachen, welche mit der Anlage einer neuen Station verbunden ind? Er drang in den Diener des Prinzen, daß er noch einmal zu Zet chwajo ginge, und wagte zu bleiben und ihm ge- hah nichts. Der Prinz prach gegen eine Leute eine Be- wunderung aus über Fröhlings Muth und Unerjdroden- heit, und als die er päter wagte, wieder zu ihm zu gehen, fang ihm Zet hwajo wieder einen Vers vor: Da kommt der Mann, der fid) nicht an des Prinzen Wort gekehrt hat; aber diesmal nicht im Zorn, ondern in Anerkennung einer Tapferkeit. Fröhling mußte fid) neben ihn hin ehen und einen Ellbogen mit darauf ge tühtem Kopfe auf des Prin- zen Kniee ehen (ein Zeichen der vertrauten Freund chaft) und der Prinz agte: Du bi t mein Freund. Darauf timmte Fröhling ein chri tliches Lied an und Zet chwajo fand o großes Gefallen daran, daß er nach einigen Ver en mit ein timmte, und Fröhling mußte o lange fortfahren, bis alle Anwe enden es ingen konnten. (Hermannsb. Mi ionsbl.)

Wi ionsrund <hau über A ien.
Die Mi ion auf den a iati chen Mi ionsfeldern geht gegenwärtig einen verhältnismäßig ruhigen Gang fort, der als ein Fort chritt zu verzeichnen i t.
Yapan i t ohne Zweifel das intere ante te Mi ions- gebiet in A ien. Hier arbeiteten im Jahre 1887 hon 26 ver chiedene prote tanti che Mi ionsge ell chaften mit 148 auswärtigen Mi ionaren. Dabei i t ein tarker Trieb nach Selb t tändigkeit in der jungen japane i chen Kirche nicht zu verkennen, hatte die elbe bod) in 1887 bereits 102 ordinirte -eingeborne Pa toren und 216 Theologie Studirende auf-
zuwei en, 221 Gemeinden mit fa t 20,000 Communicanten.
Die Zahl der fid) zur Kirche Bekennenden über tieg 50,000, und unter den Gemeinden waren bereits 73 Gemeinden, welche ich elb t voll tändig erhalten. Auf keinem Mi ions- gebiet hat ich in o kurzer Zeit die öffentliche Meinung des
Volks dem Chri tenthum o gün tig gezeigt als in Fapan.
Die e Begün tigung des Chri tenthums geht o weit, daß elb t die heidni che Pre e des Landes immer wieder den
Gedanken be pricht, die chri tliche Religion zur officiellen
Staatsreligion zu machen. Hie und da gibt es bereits chri tlihe Mädchen chulen, höhere Schulen zur Erziehung des weiblichen Ge chlechts, wie auch chri tlihe Gymna ien.
Jm Laufe des vergangenen Jahres ind 141 Schüler eines olchen Gymna iums zu Kioto getauft worden. Man geht mit dem Gedanken um, eine chri tliche Univer ität zu grün- den, zu welchem Zwe> hohe Staatsbeamte bedeutende Sum- men beige teuert haben. Die Bibelüber eßung, an welcher eit 10 Jahren gearbeitet wurde, i t vollendet, und fand am 3. Februar 1888 eine be ondere Feier die es wichtigen
Ereigni es wegen tatt. Das Neue Te tament i t bereits gedrudt und wird für 24 Cents verkauft. Die Regierung hat angeordnet, daß es in den Regierungs chulen gele en werde. Man zählt etwa 30,000 Regierungs chulen im ganzen Lande, die von etwa 3 Millionen Schülern be ucht werden. China. Jn China gab es in 1887 37 evangeli che
Mi ionsge ell chaften mit 489 Mi ionaren und 175 eine gebornen ordinirten Mi ionaren, owie 1316 on tigen Hel- fern, 32,260 Communicanten und 13,777 Schülern in den
Mi ions hulen. Das i t freilich bei einer Einwohnerzahl von 379 Millionen o viel wie ein Tropfen am Eimer. Die
Stimmung des Volkes, onderlich in den höheren Schichten des elben, gegen die Mi ion ift im Allgemeinen eine ehr feind elige. Hie und da kommen elb t Verfolgungen vor, troß des kai erlichen Toleranzedicts. Die er te Ei enbahn China's, freili< nur eine kurze Strede, i t vollendet, mehr Bahnen tehen in Wusfidht. Dies wird hoffentlich nicht allein für die a iati che Politik und den Welthandel, ondern auch für die Mi ion in China von großer Bedeutung ein. Welch eine Macht der Aberglaube in China noch ausübt, zeigt folgender Vorfall. Die Gößen eines Tempels tanden in dem Verdacht, den Tod der Feinde ihrer Anbeter zu bewirken. So wurde aud) der Tod eines höheren Offiziers ihnen Schuld gegeben. Darauf kam auf Befehl des Vicekönigs der Präfect zu dem Tempel und nahm 15 die er Gößen (5 Fuß hohe hölzerne Puppen) gefangen. Weil es aber die Herren Beamten für gefährlich hielten, olche machtvolle Gößen zu verhaften, fo tachen fie ihnen zuer t die Augen aus, damit fie ihre Richter nicht erkennen könnten. Dann wurde Gericht gehalten und der Vicekönig befahl, daß die Gößen enthauptet, ihre Leiber in einen Sumpf geworfen und ihr Tempel ver iegelt werden olle. Einen {weren Verlu t erlitt niht nur die Londoner, ondern die ganze evangeli che Mi ion durch den Tod des von -
Die Mixsions-Taube. 23
Gott be onders begnadeten Miffion8arzte3 Dr. Mackenzie in Tient in.
Vetrübende Nachrichten kommen aus Korea, wo die amerikani chen Mi ionare eit einigen Jahren eine hoff- nungsvolle Mi ion eröffnet hatten, von der noch vor wenigen Monaten gemeldet wurde: Die Thore tehen offen. Die römi chen Mi ionare, die ja überall Unheil anzurichten uchen, wo die prote tanti che Mi ion ihr Werk begonnen hat, tragen auch hier die Schuld, indem ie durch ihre Un- ver hämtheit und Frechheit fo des Königs Zorn gereizt haben, daß der elbe alle Mi ionsthätigkeit in einem Reiche gänzlich unter agt hat.
Judien. Hier gab es nach den lebten tati ti chen Mi ionsberichten im Jahre 1885 evangeli che auswärtige Mi ionare 791, eingeborne ordinirte Pa toren 530; ein- geborne evangeli che Chri ten 449,755, Communicanten 137,504. Seit einiger Zeit rafft fic) das Heidenthum zu einer verzweifelten Gegenwehr gegen das Chri tenthum auf, wobei es ich der elben Mittel wie die es bedient, nämlich der Pre e, der Predigt und der Schule. So er chien kürz- lid) in ver chiedenen indi hen Sprachen ein Aufruf an diejenigen Herren Hindu, welche der alten Wi en chaft und Literatur noch Pietät zollen . Jn Madras ift eine Hindu- Tractatge ell chaft in?s Leben gerufen worden, welche popu- läre Shmäh chriften gegen das Chri tenthum in Umlauf eßt. Fahren wir o fort zu chlafen , heißt es in einem Tractat, o wird alles chri tlich und un ere Tempel werden zu Kirchen gemacht. Alle die e Tractate enthalten nichts als hle<te Wie und gotteslä terliche Redensarten über das Chrijtenthum, und eben o i t es mit den ogenannten Predigten gegen das Chri tenthum. Auch gegen die Bibel ziehen fie gewaltig zu Felde und bedienen fic) hierzu vor- nehmlich der Aus prüche weißer Unglaubiger, als eines Brad- laugh und Jnger oll. Neben die er chriftlichen Bekämpfung des Chri tenthums geht eine eifrige Predigtthätigkeit. Man hält Ver ammlungen zu gleicher Zeit mit der chri tlichen mei t ganz in der Nähe der elben, unterbricht die Mi ionare und verur acht Störung auf Störung. Der Junhalt olcher Predigten ift ähnlich oder gerade fo, wie das folgende Bei piel zeigt: Die Chri ten ind eine bö e Bande, das Chriftenthum: eine verab cheuungswürdige Religion, die Bibel ift cin nicht8würdiges Buch voller Lügen, JE us ein großer Betrüger. Die Mi ionare ind in mancher Beziehung keine übeln Leute, nämlich oweit ie Bildung im Lande ver- breiten, aber hinterli tig; glaubt ihrer Sophi tik niht und \chi>t eure Kinder nicht in ihre Schulen, ie werden euch on t geraubt. Auch die Bibelfrauen ind gefährliche Leute, ie verführen eure Frauen, laßt ie nicht in eure Häu er u. f. tv. Es finden auch öffentliche Disputationen tatt vor Tau enden von Zuhörern, vornehmlich über die Gottheit Chri ti und der- gleichen. Leider ift durch die e Mittel hon mancher Chri t wankend geworden und ogar abgefallen. Doch ift die e heid- ni che Oppo ition ein Zeichen, wie ern tlich ich das Heiden- thum in Yndien durch das Chri tenthum bedroht ieht.
Auch der Mohammedanismus Jndiens macht ähnliche An trengungen, fic) gegen das Chri tenthum zu wehren, nur mit dem Unter chiede, daß die e Kämpfer gegen die chri tliche Kirche nicht elten Stellen und Lehren der heiligen Schrift entlehnen, was die Schrift von Chri to agt, auf ich oder ihren fal chen Propheten beziehen, das Ganze für ihr Eigenes ausgeben und damit die Herrlichkeit und Erhaben- heit ihrer Lehre und Religion prei en. Sie machen es al o ähnlih wie un ere Freimaurer und andere Logen. Ein großer Uebel tand in der chri tlihen Mi ion in Sndien cheint der zu ein, daß die mei ten prote tanti chen Mi ions- ge ell chaften zu wenig Sorgfalt auf die Gemeinde chule verwenden. Die Erziehung der Jugend in guten ri t- lichen Gemeinde chulen ift jedenfalls ein Haupterfordernis einer ge egneten Mi ionswirk amkeit und von unberechen- barem Segen für die Kirche. C. S.

Der Sab t unter den Negern.
Neulich fand in Wa hington eine merkwürdige religiö e Ver ammlung tatt, be tehend aus römi ch-katholi chen Ne- gern. Es war dies die er te Ver ammlung die er Art in Amerika, vielleicht die er te in der Welt. Sie be tand aus etwa 300 chwarzen Delegaten, die aber, mit nur einer Ausnahme, alle dem Laien tande angehörten, da eben bis jeht es nur einen Negerprie ter in die em Lande gibt, Doch war die Ver ammlung nicht ohne gei tliche Vormund- chaft, da der weiße Prie ter tand zahlreich vertreten war. Sogar einige Erzbi chöfe waren anwe end, wie z. B. Erz- bi chof Elder von Cincinnati. Die e Würdenträger der römi chen Kirche hielten die mei ten Vorträge und be orgten überhaupt den Ge chäftsgang, da die hivarzen Brüder in olchen Dingen noch etwas ungelenk ind.
Aus den Verhandlungen geht hervor, daß es jeßt 20 römi che Negerkirchen in die em Lande gibt. Mit jeder i t eine Gemeinde chule verbunden. Außerdem gibt es aber noch 65 Neger chulen, die ganz unter der Leitung der Rö- mi chen tehen. Dann gibt es nod) 8 Negerwai enhäu er und ogenannte Be erungsan talten (Reformatories). Die Hospitäler tehen überall aud) den Schwarzen offen. Die Römi chen bean pruchen, 5000 Negerkinder in ihren Schulen zu haben und 500 in wohlthätigen An talten. Wenn ie aber ferner behaupten, im Ganzen in die em Lande 200,000. chwarze Glieder ihrer Kirche zu be ißen, fo cheint es uns doch, als iväre die e Zahl zu hoch gegriffen, da er t in neuerer Zeit die Arbeit der Römi chen unter den Negern - mit Eifer und Erfolg betrieben worden i t. Ohne Zweifel wird aber die Zahl ra h wach en, da der äußere, innlich angelegte Cultus der römi chen Kirche dem Ge chma> des Negers ganz ent pricht.
Auffallend i t es, daß bet olchen Zahlen bis jeht nur ein Negerprie ter herangebildet wurde; dod) find gegen- wärtig ein ganzes Dugend in der Lehre, die bald fertig fein