DIE NEUE SÜDTIROLER
Freitag, 10. April 2009 – Nr. 70/17. Jg.
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Rock im Ring
2009 von Eva Reichegger
anche haben sie noch gut in Erinnerung: Die Ankündigung der Band „Soulfly“ fürs „Matscher Au“ Open Air 2007, die als Scherz gedacht war. Jenen, die sich damals über diese etwas zu große Nummer köstlich amüsiert haben, wird das Lachen aber spätestens jetzt vergehen, denn die Organisatoren des „Rock im Ring“-Festivals haben es nach langen Verhandlungen tatsächlich geschafft, den ehemaligen „Sepultura“-Frontmann Max Cavalera und seine drei Mannen fürs heurige Line up zu gewinnen. Somit steht die Thrash-Metalband um den brasilianischen „4-String“er unangetastet ganz oben im Samstags-Programm der 16. Auflage des größten Südtiroler Festivals. Dieses geht auch heuer wieder am ersten Juliwochenende in der Arena Ritten/Klobenstein über die Bühne
Foto: Ville Juurikkala
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Punkrock meets Indiedisco: „Disco Ensemble“ aus Finnland spielen als dritter Headliner beim heurigen „Rock im Ring“
und wird die vorjährige Jubiläumsauflage mit 4.000 Besucher und den Headlinern „Agnostic Front“ und „Comeback Kid“ so gut wie garantiert um einiges toppen. Auch der
Hauptact des 1. Festivaltages kann sich sehen lassen; wie bei „Soulfly“ wurde diesmal etwas tiefer in die „Roadrunner Records“-Kiste gegriffen und ein weiterer Act des USamerikanischen Majorlabels angekündigt: „Black Stone Cherry“. In der USA als Newcomer des Sou-
thern Rock gefeiert, in Deutschland bei Festivals wie „Rock im Park“ und „Rock im Ring“, hierzulande noch etwas weniger namhaft. Neben „Black Stone Cherry“ gibt es dieses Jahr zum Festivalauftakt am Freitag, 03. Juli aber noch einen Fortsetzung >
Tageszeitung Freitag, 10. April 2009 Nr. 70
Bilder aus dem Osten
Graveworm in Russland or zwei Wochen waren „Graveworm" für zwei Auftritte in Russland. Es war nicht das erste Mal, dass die Brunecker, die ja auch schon eine Nordamerika-Tour hinter sich gebracht haben, im Osten Europas gespielt haben. Fiori, Frontmann bei „Graveworm" weiß vom Publi-
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kum und von der Art und Weise, wie man als Rockband behandelt wird, nur zu schwärmen. Die Bilder stammen von diesem Abstecher am 21. März in St. Petersburg und 22. März in Moskau. Die nahe Zukunft bringt einiges für „Graveworm" und ihre Fans: Am Samstag, 6. Juni werden „Gra-
veworm" mit „Diabolic Figures" ihr siebtes Album veröffentlichen und im UFO in Bruneck live vorstellen. Im Vorprogramm: „Black Abyss" aus Süddeutschland, „Axis of Evil" aus Bruneck und die Naturnser „Blood Edition". Zuvor spielen sie jedoch noch drei große Metalfestivals: am 21. Mai in der Schweiz
Und noch ein internationaler Name für „Rock im Ring“: Die amerikanischen Südstaaten-Rocker „Black Stone Cherry“
Fortsetzung >
zusätzlichen Headliner. Und der ist zwar etwas kleiner, wirkt dem Härteverhältnis der „Roadrunner“Bands aber angenehm ausgleichend entgegen. Die Rede ist hier von den Finnen „Disco Ensemble“, die Punkrock mit Hardcore, Electro und New Wave verbinden, den „The Hives“- und „Refused“-Produzenten Pelle Gunnerfeldt an ihrer Seite haben und somit auch schon in Indiekreisen manche Runden gedreht haben. Weitere internationale Acts sind heuer „Kamikaze Queens“ und „Priscilla Sucks“ aus Berlin, „To Kill“, „Slow-motion Apocalypse“ und „A new silent corporation” aus Italien. Daneben treten auch diesmal auf den beiden parallel bespielten Bühnen einheimische Bands auf, deren Namen in den nächsten Tagen vollständig bekannt gegeben werden. Die bereits bestätig-
(„Z7 - Metal Dayz"), am 22. Mai in Deutschland („Legacy-Festival") und am 23. Mai in Österreich („Summer Nights Open Air). Stress für die Band? Es ist wohl eher das genüssliche Einsammeln der Früchte, die über die Jahre herangereift sind. (rhd) Info: www.myspace.com/graveworm
ten Rockbands lesen sich im Line up aber schon jetzt gut: „WC“, „Sunshine Trippers”, „Scrat Till Death“, „Dread“, „Dead Return”, „Nora13”, „Julius Bana“, „Alight”, „Sisyphos”, „Silent Mirror“, „Noisy Royal Dirt“, „The Boots” und
Südtirols einzige Frauenpunkband „My Boy Is Out Of Town”. Abschließend noch eine gute Nachricht für alle, die bei den letzten Auflagen des „Rock im Ring“ die reine Open Air-Atmosphäre vermisst haben: Nachdem das Organi-
sationskomitee wegen dem Umbau der Arena in den vergangenen zwei Jahren teilweise in die Halle ausweichen musste, wird die Hauptbühne dieses Jahr wieder ins Freie verlegt. Oder, wie Pressesprecher Martin Stampfer treffend sagt: „Die Baustelle ist Geschichte und in diesem Jahr gibt’s wieder jede Menge Rock unter hoffentlich strahlendem Julihimmel.“ Der Kartenvorverkauf beginnt am 14. April mit der „Early Bird“-Aktion bei Green Ticket und in allen Raiffeisen-Filialen Südtirols; die neue RiR-Homepage wird morgen freigeschaltet: www.rockimring.it
Tageszeitung
NEWS
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WupWup
Hat einen seiner Musiker-Träume erreicht: Daniel Trüb lieferte den Soundtrack für einen Film für Erwachsene, der als DVD erschienen ist.
invasion in Brixen Das junge Label „wupwup“ veranstaltet am kommenden Donnerstag, 16. April, erneut eine Labelnight. Nachdem Bruneck und Meran schon an der Reihe waren, steht nun Brixen auf dem Programm: Im Bufalos Cantinas und dem soeben neu eröffneten TimeOut gibt’s DJ-Sets von MaxPower, Reroux und DJane Nadipebi. Der Eintritt ist frei.
hat vier seiner Songs für einen Erotikfilm der niedersächsischen Firma „Freaky Rooms" unterbringen können. „Das war immer schon ein Traum von mir", mein Daniel Trüb, der seine abgelieferten Tracks mit „gemütlich-depressiven Melodien und Rythmen" versehen hat. An den Deal ist er über die Berliner Agentur „Uffa" gekommen, die seine vier Titel gewissermaßen an „Freaky Rooms" vermittelt hat. Die DVD ist seit einigen Wochen im einschlägigen Handel erhältlich. Daniel Trüb betreut übrigens seit gut fünf Jahren die „Club Night" auf „Radio Holiday" (freitags, ab 22 h). Am 24. April wird er innerhalb dieser Sendung Musik von DJ Andre und
Dread
Tour im September Mittlerweile haben die Barbianer „Dread" einen neuen Sänger und werden mit diesem im September eine Tour startet, die sie mit drei weiteren Bands und den amerikanischen Metal-
Foto: Andrea Lüpke
Daniel Trüb schreibt Soundtrack
lern von „Jungle Rot" durch Deutschland, Dänemark, Tschechien, Italien, Österreich und die Schweiz führen wird. Die Tour wird in einer Zeitspanne von 16 Tagen insgesamt 14 Konzerte umfassen. Bei den demnächst anstehenden Konzerten in Südtiroler teilt sich Charly noch das Programm mit Ex-„Dread"-Shout Ander Eder, der so lange am Mikro aushilft, bis Charly das gesamte „Dread"-Programm intus hat.
Unterwirt's Spelunke
„Right To Silence“ und „The Little White Bunny“ Zwei definitiv laute Bands gastieren morgen in der „Unterwirt's Spelunke" in Marling. Zum einen die Trans-Südtiroler Band (mit Vinschgauer Schlagseite) „Right To Silence" und die Bozner NeoMetaller „The Little White Bunny". Beginn: 20.30 Uhr.
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aniel Trüb ist DJ, produziert elektronische Tracks und baut seit letztem Jahr mit zunehmender Intensität an seiner Karriere als Produzent und
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Musiker. Den Soundtrack zu einem Film beisteuern zu können, davon träumen zwar sehr viele Musiker, aber hierzulande haben dies erst recht wenige erreicht. Daniel Trüb
seine eigene Musik präsentieren. Es besteht also die Chance, auch Auszüge aus seinem Soundtrack zu Gehör zu bekommen. (rhd) Info: www.myspace.com/danieltrub
Wettbewerb des „Upload-Festivals"
Under 30 s ist ein großes, breit angelegtes Festival. „Upload" nennt es sich und wurde letztes Jahr das erste Mal vom italienischen Amt für Kultur mit der medialen Unterstützung der Tageszeitung „Alto Adige" präsentiert. Wer jedoch die Medien durchstöbert, seine Email-Adresse im einen oder anderen Newsletter-Verteiler hat, der wird mittlerweile etwas den Durchblick verloren haben. Das Logo findet sich auf unzähligen Aktionen, Konzerten und Kursangeboten und das eigentliche Ziel, die große Abschlussveranstaltung in Bozen und, vor allem, das Bemühen, Musiker/Musikerinnen „under 30" konkret zu unterstützen, geht etwas verloren. Leider. Da die Richtlinien 5 (!!!) Seiten umfassen, hier die wesentlichen Punkte für all die Bands, Musiker und Musikerinnen, die sich auf den Wettbewerb einlassen wollen: Teilnahmebedingungen: KEIN Plat-
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tenvertrag, Höchstalter 30 Jahre und die selbst geschriebenen Songs dürfen bei keinem Verlag oder Verwertungsgesellschaft (Siae, AKM etc.) angemeldet sein. Es gibt zwei Kategorien, wobei in der Stilrichtung keinerlei Grenzen gesetzt sind: selbst geschriebene Musik und Coverversionen. Die Songs, zugelassen ist nur ein Song pro Projekt/Musiker/in/Band, müssen innerhalb 30. April über die Seite www.upload.bz.it eingereicht werden. Preise gibt es gleiche mehrere. So winkt ein 3-tägiger Studioaufenthalt im UFO-Studio in Bruneck, die Teilnahme an einem Sampler, der über die italienische Musikzeitschrift „Rumore" veröffentlicht wird, Auftritte beim „School's Out" in Bozen oder bei Festivals in Trient oder Bologna. Erwähnenswert ist zudem der
„Come il prezzemolo": Das Logo des Festivals „Upload" findet sich (fast) überall, jetzt auch im „Headliner" ;-)
Preis in der Sparte „Upload Local", der sich nur an die einheimischen Bands richtet. Der oder die Sieger erhalten die Möglichkeit, ein professionelles Videoclip zu produzieren, das dann, so versprechen es die Organisatoren, u.a. bei MTV Italia gezeigt wird. (rhd) Info: www.upload.bz.it
Die SH Innsbruck und Airbagpromo.com schicken die Südtiroler Indie-Rocker nach Innsbruck: Am 06. Mai spielen „The Boots“ mit „John’s Revolution” und am 03. Juni „Morrison’s Doghouse“ mit „Sense of Akasha“ im „Weekender Club“.
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ie Dinge selbst in die Hand nehmen. Das taten der Londoner Justin Barwick und der BWL-Absolvent Andreas Franzelin als sie Ende 2005 beschlossen, die Indieszene in Innsbruck mehr oder weniger von Null aufzubauen. In den Räumen des ehemaligen Utopia in der Tschamlerstraße eröffneten die Beiden den „Weekender Club“ mit „Weekender Cafè“ als Studententreffpunkt und brachten somit ein bedeutendes Stück englische Musikkultur nach Innsbruck. Das Ziel dabei war, vielversprechende Indiebands an einem Zeitpunkt zu präsentieren, an dem sie für eine kleine Stadt wie Innsbruck noch finanzierbar sind, auch wenn das „Weekender“ lediglich über eine Kapazität von 350 Besuchern verfügt. Was anfangs noch wie ein Ding der Unmöglichkeit klang, setzte sich in den letzten Jahren in der kleinen Location erstaunlich gut durch: Durch die Gründung des eigenen
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Foto: „Weekender Club“
„Weekender Club“ Innsbruck
Do-It-Yourself
Letzten Samstag im UFO
Fotos: rhd
JR + MD + TB Wenig Publikum und vom Pech verfolgt: „Johns Revolution" hatte den Hörsturz des Drummers und schwerwiegende technische Probleme zu verkraften. Boris ist wieder wohlauf und so darf sich die Band sowohl auf den Auftritt im „Weekender" in Innsbruck und die Veröffentlichung ihrer ersten CD „Today Your Love, Tomorrow The World" im Mai freuen.
Solide Handarbeit, aber leider waren die Gitarren im Saal etwas leise: „Morrison's Doghouse" spielten die Songs ihrer am 20. März in Klausen erstmals präsentierten CD „About Haircuts, Miniskirts and Whiskey"
er Saal des UFO in Bruneck hat sich am letzten Samstag nur langsam gefüllt. Wobei „gefüllt" auch nicht wirklich das richtige Wort ist, denn die Besucherzahl blieb (weit) unter den Erwartungen der Veranstalter. Die beiden Bands „The Boots" (Tauferer Ahrntal) und „Morrisons Doghouse" (Vilpian) hatten auf der Präsentationstour ihrer beiden jüngst veröffentlichten Alben eben auch in Bruneck Halt machen wollen. Bei diesem Konzert sind zudem „John's Revolution" (Lana) und „Io?Drama" (Mailand) dazugestoßen. (rhd)
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Überzeugten mit gutem Sound, guter Performance und guten Songs: „The Boots" haben noch einige Liveauftritte vor sich (u.a. „Weekender" Innsbruck; „Rock im Ring" Klobenstein), denken aber schon laut über ein zweites Album nach.
nommen und auf einer selbst organisierten Tour ins Weekender nach Innsbruck geholt wurde. „The Bishops“ sind inzwischen ein relativ bekannter Indieact geworden und haben unabhängig vom „Weekender“Booking im letzten Jahr auch schon hierzulande in Bozen im Vorprogramm von James Blunt gespielt. Eine der vielen „Weekender“Bands ist somit in unserem Land schon ein und wieder ausgegangen. So gesehen liegen die Möglichkeiten für das Booking von angesagten Indiebands in Südtirol quasi auf der Hand wie Innsbruck um die
Ecke. Denn dort tummeln sich neben jeder Menge Nachwuchsacts, die kurz vor dem Durchbruch stehen, auch regelmäßig große Bands wie „The Rifles“, Madsen“, „Wombats“ oder die schwedischen Senkrechtstarter „Shout Out Louds“. Wenn sich Südtirols Veranstalter am „Weekender“-Programm orientieren würden, um die „Weekender“-Bands das kleine, aber entscheidende Stück näher zu uns zu holen, dann könnte sich in Südtirol auch abseits der Festivals einiges in Sachen Indie tun. (eva) Info: www.weekenderclub.net
Frei.Wild im Radio
Die neuen Songs S ie waren gelassen als sie letzten Freitag, 3. April, von 20 bis 21 Uhr ihr Interview gaben. Und mit Gelassenheit blickten sie auch auf die schweren Monate im vergangenen Herbst zurück. Diese schweren Zeiten sind vorbei. Für das neue Album stehen insgesamt 21 fertig aufgenommene Songs zur endgültigen Auswahl bereit, ihr Manager Stefan Harder bemüht sich zur Zeit um die idealen Partner, was die Veröffentlichung des neuen, bisher sechsten Albums von „Frei.Wild" betrifft und hat Gespräche mit großen Plattenfirmen wie Sony oder BMG bereits hinter sich. Das Veröffentlichungsdatum der CD, die neu eingespielte Songs der bisher veröffentlichten Alben plus einige neu geschriebene Titel enthalten wird, steht noch nicht fest. Die Band versicherte aber, dass dies noch 2009 der Fall sein wird. Vorab wurden einige Songs angespielt, darunter auch das neue „Stück für Stück". Der erste schnelle Eindruck lässt folgendes Urteil zu: Philipp glänzt an der Stimme, die Aufnahmequalität ist ausgezeichnet und die Gitarren sind etwas weniger hart als auf dem letzten Album „Gegen alles, gegen nichts". Der RadioFoto: rhd
Labels „Weekender Records“ mit Sitz in Berlin und London, holten sich Justin und Andy die Stars aus London mit dem eigenen Bus ins Haus. So geschehen bei der jungen Indieband „The Bishops“, die vom Label als erste unter Vertrag ge-
Exklusiv und vorab bei „Radio Freier Fall": Zegga, Philipp, Föhre und Jonas im Studio 6 der RAI Bozen.
tauglichkeit und der breiten Publikumswirksamkeit dürfte dies sehr nutzen und zeigt, wohin „Frei.Wild" wollen: „Immer höher hinaus". Wenn der Veröffentlichungstermin auch noch nicht fix ist, so steht ein gemeinsames Konzert mit „Graveworm" fest. Am Samstag, 8. August, werden die beiden Rock-Exporte Südtirols gemeinsam mit zwei weiteren Südtiroler Bands im Vorprogramm im „Hafen" in Innsbruck auf der Bühne stehen. (rhd)