Donnerstag, 23. April 2009 – Nr. 79/17. Jg.
DIE NEUE SÜDTIROLER
Tageszeitung > Redaktion Tageszeitung Headliner: headliner@tageszeitung.it – Tel. 329/5913560
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Punkiger Zugang zum Blues: Fabrizio Tavernelli (links) und Fabio Ferraboschi von „Roots Connection", der letzten Band, in der Enrico Micheletti gespielt hat.
von Reinhold Giovanett
ie Stadt Bozen hat Enrico Micheletti die Ehre erwiesen. Der Saal im „Teatro Cristallo" war am Dienstag, 21. April, voll bis auf den letzten Platz und auf der Bühne gaben sich fast vierzig Musiker aus dem Umfeld des am 4. Dezember letzten Jahres verstorbenen Gitarristen die Instrumente in die Hand. Junge Saiten-Zauberer wie Christian Kaufmann und Manuel Randi ebenso, wie Michelettis alte Weggefährten: Loris Anesi etwa, oder der aus Holland angereiste Blueser und Soundtrack-Komponist Francis Kuipers. Agostino „Ago" Accarino („Spolpo Blues Band") und Fabio Zamboni (Journalist bei „Alto Adige") haben sich bei der Organisation von „Blues 4 Enrico" große Mühe gegeben und haben ihr Ziel, die Musik von Ernico Micheletti in Erinnerung zu rufen, erreicht. Das Publikum – und die meisten der Musiker – war zum allergrößten Teil bereits in der zweiten Lebenshälfte.
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Foto: rhd
Das Erbe von Enrico Micheletti: „Animystiv" ab Juni in allen Plattenläden.
Was dafür spricht dass der mit 57 Jahren verstorbene Micheletti bei vielen seine Spuren hinterlassen hat, viele mit seiner Musik tatsächlich begleitet und berührt hat und ihn die meisten im Saal und auf der Bühne persönlich kannten oder live gesehen hatten, obwohl er Bozen bereits seit etlichen Jahren vor seinem Tod verlassen hatte. Die Songs, die geboten wurden, wurden verhalten gespielt, fast, als würde der Respekt vor Micheletti der Freude an seiner Musik über-
wiegen. Erst die aus Emilia-Romagna stammende Band „Roots Connection" drehte das Blatt dann ganz am Schluss in eine andere, unerwartete Richtung. Und wenn bis dahin all jene auf ihre Kosten kamen, die im Blues vor allem die Reflektion mit der eigenen Vergangenheit, der eigenen Gefühlswelt such(t)en, so blitzte es bei „Roots Connection" auch jenen ins Herz, die der Gegenwart verhaftet sind: Eine angezerrte Dobro, Loops, Samples und ein von Fabrizio Taver-
nelli im Stehen gespieltes Schlagzeugset und die distanziert kühle Stimme von Fabio Ferraboschi holten Klassiker wie „Hoochie Coochie Man" oder „Crossroads" ins heute. Gefühl? Ehrfurcht? Gebrochene Herzen und Elend? Nix da! Die Mundwinkel gingen plötzlich nach oben, die punkige Herangehensweise der beiden Musiker ließ Nostalgie Nostalgie sein und führte vor, dass Blues in der Tat mehr Lebensgeister in sich hat und immer noch zu wecken imstande ist, als vermutet. Wer sich, auch welchen Gründen auch immer, zurückgelehnt hatte, war plötzlich wieder gefordert. Fortsetzung >
Geglückte Zusammenarbeit zwischen Musiker und Regisseur: Christian Pitschl und Marco Antoniazzi
Tageszeitung Donnerstag, 23. April 2009 Nr. 79
s ist mit einer kleinen Tour zu vergleichen, die Marco Antoniazzi zur Zeit durchmacht: Gestern war er in Lienz, heute Abend ist er in Innsbruck und morgen wird er in Bozen sein. Der Grund: Die Präsentation seines ersten Spielfilms „Kleine Fische". Zur Premiere in Bozen – „Kleine Fische" wird im Capitol-Kino innerhalb der „Bozner Filmtage" gezeigt – wir Antoniazzi nicht allein kommen. Sicher zugesagt haben die Schauspieler/innen Michael Steinocher, Sabrina Reiter und Brigitte Kren, und Soundtrackmacher Christian Pitschl. Pitschl, der wie Antoniazzi seit einigen Jahren in Wien lebt, hat den Soundtrack zu „Kleine Fische" beigesteuert. Zur vollen Zufriedenheit des Regisseurs Antoniazzi: „Die Musik von Christian funktioniert wunderbar! Ich schätze dabei vor allem die Leichtigkeit und die gleichzeitige Tiefe der Musik. Sie unterstützt den Film auf eine angenehm unaufdringliche Weise." Die Musik zu „Kleine Fische" ist in gleichberechtigter Zusammenarbeit zwischen Pitschl und Antoniazzi entstanden und hat auch in der österreichischen Presse positive Erwähnung gefunden. Keine selbstverständliche Sache. „Kleine Fische" hatte allerdings das große Glück, als Eröffnungsfilm bei der diesjährigen „Diagonale 2009" in Graz gezeigt zu werden, was die Aufmerksam der Medien um einiges erhöht hat. Antoniazzi: „Wir haben massive Berichte bekommen und sie waren im Schnitt sehr gut." Dabei ist der Film nicht unbedingt
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Foto: Christian Pitschl
g im Ab Montaleine Kino: „K he", sc Fi der erste film von el pi S Marco i Antoniazz
Die Premiere von „Kleine Fische“
Der Regisseur, der Film und der Soundtrack leicht zu klassifizieren. „Es ist kein Genre-Film, er hat wenig Action und es geht um einfache Leute ", versucht Antoniazzi den Film zu beschreiben: „Man muss den Figuren gerne zuschauen, ich glaube, dann funktioniert er am besten." Die Wahrnehmung von außen ist jedenfalls vielfältig und breit angelegt, denn wenn die einen in ihm ein Statement zur Globalisierung sehen, sehen ihn andere als Komödie und wieder andere als die Geschichte einer Familie.
Zusammen mit anderen Absolventen der Filmakademie Wien hatte Antoniazzi seinen Abschlussfilm, der Kurzfilm zu Kurt Lanthalers „Kettenkarussell" 2004 als Compilation in einem Wiener Kino gezeigt, wo auch der Produzent Franz Novotny anwesend war. Es folgten erste Gespräche, ein Konzeptentwurf, ein Treatment und schließlich die Arbeit am Drehbuch und dessen Umsetzung. Und noch eine Fußnote zu Antoniazzis Musikervergangenheit: Bevor
der aus Auer stammende Antoniazzi 1994 nach Wie zog, hatte er zwei Jahre lang in der Band „Grenzland" den Viersaiter bedient. „Grenzland" machten damals in etwa das, was heute unter Indie laufen mag. Pitschls Musik lag und liegt also in Antoniazzis Sensibilitätsbereich. Nach der Premiere morgen um 20 Uhr, läuft „Kleine Fische" ab Montag im Capitol-Kino in Bozen, jeweils 18.30 Uhr an. (rhd) Info: www.filmclub.it und www.kleinefische.at
Eröffneten das Konzert „Blues 4 Enrico": Christian Kaufmann (links) und Agostino „Ago" Accarino (Stimme). Fortsetzung >
Am Ende noch einmal alle auf die Bühne: „Il popolo disordinato del Blues", wie Andrea Maffei die beteiligten Musiker/Musikerinnen nannte Ein alter Weggefährte von Enrico Micheletti: Der Holländer Francis Kuipers Fotos: rhd
„Roots Connection" war die letzte Band in der Micheletti gespielt hatte. Fabio Ferraboschi, Produzent und Bassist und Fabrizio Tavernelli (Schlagzeug, Samples und Elektronik) hatten Micheletti im Umfeld des Aufnahmestudios „Esagono" kennengelernt, in dem Micheletti vor acht Jahren seine Solo-CD „Sunset Feeling" produziert hatte. Die Ursprungsidee war, so Ferraboschi, die archaische Seite des Delta-Blues neu zu interpretieren und sich dabei auch der digitalen Möglichkeiten zu bedienen. 2002 erschien das erste, mittlerweile ausverkaufte Album, das Songs von alten Bluesern wie Son House, Muddy Waters, Robert Johnson und Leadbelly enthielt. Mit „Animystic" erscheint nun das zweite Album von „Roots Connection". Obwohl die drei Musiker die Arbeit an „Animystic" bereits vor eineinhalb Jahren abgeschlossen hatten, mussten erst vertragsrechtliche Hürden überwunden werden. Und so wird die CD „Animystic" erst ab Juni italienweit vom Vertrieb Edel in die Läden gebracht. Im Rahmen von „Blues 4 Enrico" war sie jedoch be-
reits zu haben. Die CD wurde von Fabio Ferraboschi, Bassist, einwandfrei produziert und verzaubert mit Songs wie „Wake Up", „Hard Time Killin' Floor" und „Lemon Juice". Hier wird Blues mit Elektronik unverkrampft und gekonnt miteinander verschmolzen. Die Loops und Ferraboschis Bass grooven, Samples halten sich angenehm im Hintergrund und die von Enrico Micheletti gespielte Gitarre fühlt sich hörbar wohl in dieser Gesellschaft, wenn sie sich durch die Songs schlingert. Micheletti, dessen
Vertrat die Generation der jungen Bozner Gitarristen: Multitalent Manuel Randi aus Bozen
Stimme auf acht der insgesamt zehn Songs zu hören ist, singt die bluestypischen Vierzeiler mit ihren ständigen Wiederholungen ohne Klischees zu bemühen und ohne zu dick aufzutragen, wie es etwa Gast-
sänger Alberto Morselli („Modena City Ramblers") beim letzten Song „Ring Them Bells" macht: zu sauber, zu schön, zu viel „Gefühl", zu viel Pathos. Blues hat das nicht nötig. Und die CD hätte die allzu deutliche Pop-Schlagseite von „In My Song" (gesungen von Lucia Tarì) ebenfalls nicht nötig. Einerlei. Prägend sind die erwähnten Songs oder „Done Gone", ein Titel, der aus der Feder des Trios stammt, oder „Dream Baby Dream", einem Titel der Proto-Synthpop-Band „Suicide" von 1979. „Blues 4 Enrico" wird am 24. Oktober in Meran noch einmal zelebriert. Und hoffentlich kommen auch Ferraboschi und Tavernelli wieder. (rhd) Info: www.myspace.com/rootsconnect ionblues
Metal bis zum Ende: Das letzte „Noctes Furiosae"-Festival ist gleichzeitig das allerletzte Konzert von „Silentium Noctis" (oder umgekehrt).
NEWS Bruneck
Electro & Disco-Punk
Jazz-Worshops
Meran/o Jazz Sax, Gitarre, Kontrabass, arabische Musik, das sind einige der Kategorien, für die vom 9. bis 12. Juli Workshops angeboten werden. Unter den Lehrern: Michael Lösch (Piano und Theorie), Roberto Cecchetto (Gitarre) und Helmi M'Hadhbi (Oud). Anmeldungen sind bis zum 30. Juni möglich. Info: www.meranojazz.it, info@ meranojazz.it
Donnerstag, 23. April 2009 Nr. 79
The Last Supper
Noctes
Furiosae VI
Grafik: archetype|design
Am Samstag, 25. April 2009, also übermorgen, sorgen die Turiner Band „DID“ und der Indie-DJ „MaxPower“ aus Brixen in der Puka Naka Bar für tanzbare Musik. Zu später Stunde geht’s in der Puka Naka Lounge mit den DJs Michael Zietara und David Goldberg weiter. Eingefädelt wird die Partynacht von „wupwup“ in Zusammenarbeit mit dem Puka Naka Bruneck.
Tageszeitung
s scheint tatsächlich definitiv zu sein. Die Ahrntaler Band „Silentium Noctis" schmeißt nach 10 Jahren Kampf das Handtuch. Und gleichzeitig mit „Silentium Noctis" sinkt auch ein weiteres Schiff, das in den letz-
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ten sechs Jahren die Flagge des Metal in die stürmischen Winde hielt: Das „Noctes Furiosae Festival", das übermorgen, Samstag, im UFO in Bruneck zum sechsten Mal über die Bühne gehen wird. Neben der allerletzten Show von „Silentium Noctis" stehen noch „Butch Cassidy, Sundance Kid and the Bad Ba-
stards", das Bluegrass-Projekt von Patrick Virgadaula (übrigens ehemaliger „Silentium Noctis"-Drummer), die Brixner „Chaos Disorder" und die beiden deutschen Metalbands „Ad Vesperum" und „Deadlock" auf der Bühne. Der „Headliner" wird sich diese letzte Show anschauen und in zwei Wochen darüber berichten, zumal in den zehn Jahren „Silentium Noctis" einiges passiert ist, das erzählens- und hörenswert ist. (rhd)
Nächsten Donnerstag im „Headliner“:
FESTIVAL-SOMMER
2009
Trance-Percussion
Vibemo in Meran Die Band ist jung, streng genommen noch kein Jahr alt, und bestreitet nun im Ost-West-Club in Meran ihr bisher drittes Konzert. „Vibemo" stammen aus
So etwas hat es bisher in Südtirol noch nicht gegeben: Einen Festival-Kalender, der sämtliche Openairs und Festivals des anstehenden Sommers zusammenfasst. Wir sind mit der Organisation in der Endphase und geben den Nachzüglern noch die Chance, ihr Material (Bands, Ort, Eintrittspreis etc.) bis Montag, 27. April zu schicken, und zwar an headliner@tageszeitung.it Und noch etwas: Wegen der Feiertage Anfang Mai erscheint der „Headliner" (und also der „Festival-Kalender 2009") am Donnerstag, 30. April! (rhd)
Steinegg live in Blues
Kurtatsch/ Tramin und beschreiben ihre Musik mit den Begriffen „Trance - Percussion – Beats", was die musikalische Vorstellungskraft eigentlich beflügelt. Termin: Freitag, 24. April, 20.30 Uhr.
Foto: Dorothea Resch
Hinterm Vorhang ie Rechnung ist aufgegangen. Die Idee, die Erwin „Peppi" Schroffenegger auch zum eigenen Vergnügen am letzten Freitag im Vereinshaus von Steinegg umgesetzt hat, hat funktioniert. Die Bühne wurde kurzerhand in einen kleinen für knappe 80 Besucher zugelassenen Blues-Club umgewandelt, die Wände mit Bildern behängt und die Brunecker Band „T.Mo" eingeladen. Das nächste, der noch zwei geplanten „Club-Konzerte" findet morgen, Freitag, 24. April, 20.30 h, statt. Die Band: „Queen Laurin". Kartenvorverkauf: Tel. 0471/376574. (rhd)
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Tageszeitung
NEWS
Donnerstag, 23. April 2009 Nr. 79
4Twenty
Die Brixner „4twenty" werden am 1. Mai in Wien im großen Finale um den „International Live Award" spielen. Wer um welche Uhrzeit spielen kann, das wird via Internetvoting entschieden. Wer die meisten Stimmen erhält, spielt direkt vor dem Headliner. Die Band braucht also eure Unterstützung: Schickt ein Mail mit der Betreffzeile „My vote for 4twenty" an ben@planet.tt! Es ist nur eine Mail pro Adresse zugelassen. Info: www.4twenty.it
Nach wie vor im Punk zuhause: „Killjoy“ aus Bozen
dead or not dead?
Foto: „Killjoy“
We need you!
„Punk’s not dead“, sang die englische Band „The Exploited“ im Jahre 1981 und schuf somit eine nicht mehr wegzudenkende Hymne, die viele Punkanhänger heute noch als Leitspruch verwenden. Passenderweise standen vier Punkrocker aus unserem Land bereits 2003 mit „The Expolited“ auf derselben Bühne: „Killjoy“ aus Bozen. Und bei „Killjoy“ wusste man seit der Bandgründung im Jahr 1999 zwar, dass sich die Rocker dem Punk verschrieben hatten, aber ob die Band nun pausierte oder doch „not dead“ war, darüber war man sich oft nicht wirklich im Klaren. „Killjoy“ tauchten Ende der Neunzigerjahre im Zuge des Punkbooms im Raum Bozen neben Bands wie „Dressy Vagabonds“ und „Pleasure Garden“ (später „Starseven“) auf, erspielten sich im Laufe der Jahre dank ihrer publikumsnahen Auftritten und der damaligen Beliebtheit ihres Genres einen guten Ruf als Liveband und verschwanden immer wieder von der Bildfläche, als wäre nichts gewesen. „Das ‚immer wieder von der Bildfläche verschwinden’ hängt auch sicher ein wenig von unserer Mentalität ab. Wir lassen uns mit dem Songwriting Zeit und feilen so lange an neuem Material bis wir nicht davon überzeugt sind dass es für uns und für das Publikum gut klingt“, erzählt Sänger und Bassist Mike Wachtler. Fragt man im Freundeskreis heute nach „Killjoy“, lautet die Antwort in vielen Fällen, dass Punk momentan eben nicht mehr so angesagt ist, „Killjoy“ dem Genre aber treu geblieben sind. Die Linie, die die Bozner verfolgt haben, war zunächst einfach: Spaß an der Musik haben, melodiebetonten Punkrock spielen und auf elektronische Effekte verzichten. All das trifft heute noch auf „Killjoy“ zu, auch wenn sich im Laufe der 10jährigen Bandgeschichte einiges verändert hat. Die Besetzung an den Gitarren wechselte und dies wirkte sich auch auf den Sound der vierköpfigen Band aus, der langsam aber sicher ausgefeilter wurde. Die Gründungsmitglieder Mike Wachtler (Gesang, Bass) und Tobias Demetz (Schlagzeug) spielen heute mit Roberto Amato (Gitarre und Gesang) und Christian Valorzi (Gitarre) an ihrer Seite und somit sind auch die anfänglichen Skaeinflüsse aus der Musik der Bozner Punkband verschwunden. Da der erste Longplayer „Frames“ trotz langjähriger Bandgeschichte ganze acht Jahre auf sich ließ warten, mussten sich Punkliebha-
ber zunächst mit Compilations, Demos, MiniCDs und vor allem mit den Auftritten der Band zufrieden geben. Und die waren zahlreich, denn auf dem Programm der Punkrocker standen neben den Konzerten in Italien auch Auftritte in Deutschland, Österreich, Holland und Tschechien. „Nahezu alles was in Deutschland bespielt wird geht von der Agentur LMC Berlin aus. Die restlichen Termine werden zusammen besprochen und dann ausgearbeitet.“ erklärt Mike. „Die Freundschaft zu den Eigentümern von LMC Berlin erhält diese Zusammenarbeit nach wie vor aufrecht, da braucht es weder Plattendeals noch Verträge.“ Dass „Killjoy“ beim Booking mittlerweile bedachter vorgehen, hängt mit einem schwarzen Moment zusammen: Die Band fuhr nach Rom, der Bandbus wurde geplündert, der Schaden belief sich auf 20.000 Euro. „Haben wir früher zu jedem Konzert ja und amen gesagt und waren für mehrere hundert Kilometer für 50.000 Lire unterwegs, haben im Auto geschlafen, keine richtige Anlage am Konzertort gehabt und teilweise noch Benzinkosten und Anleihen eines Autos in Kauf genommen, suchen wir heute gezielt solche Clubs und Konzerte, die uns als Musiker anerkennen und auch dementsprechend behandeln.“ Ende April geht’s nun nach der einjährigen Tourpause wieder auf die ausländischen Bühnen. Die Agentur „LMC“ hat eine kleine Tour eingefädelt, die „Killjoy“ am 27.04. nach Zittau und anschließend nach Tschechien führt: am 28.04. nach Kladno, am 29.04. nach Prag und am 30.04. nach Brno. In Südtirol sind momentan keine Gigs geplant: „Wir haben in Vergangenheit viel in Südtirol gespielt. Fast jedes Konzert wahrgenommen, aber Musikstile kommen und gehen und so auch der Punkrock. Dies ist bislang im Osten Europas anders, dort blüht unser Musikstil noch auf, die Leute besuchen Konzerte von Punkbands (nicht nur an Wochenenden) und genau das ist einer der Gründe wieso wir in dieser Gegend öfters unterwegs sind als in Südtirol.“ Und wie sieht’s mit einem Nachfolgealbum zu „Frames“ aus? Die Antwort darauf schließt den Kreis ums bekannte „dead or not dead“Image von „Killjoy“. Neue Songs wurden geschrieben; ein zweites Album wird momentan weder geplant noch aufgenommen. (eva) Info: www.myspace.com/killjoyrocks
U2 in Mailand
Noch Tickets zu haben
Für das Konzert von U2 am 8. Juli in Mailand gibt es noch allerletzte Tickets. Bei Baba’s CD Music Shop in der Bozner Goethestraße sind noch Restkarten für das eigentlich längst ausverkaufte Konzert vorhanden. Der Kartenpreis beinhaltet auch die Busfahrt von Bozen nach Mailand und retour. Info: 0471970384 (Baba's)
Soave Guitar Festival
Im Zeichen der Gitarre An den ersten 3 Maitagen findet in Soave, im benachbarten Trentino die 18. Ausgabe des „Soave Guitar Festivals statt", das Konzerte, Seminare und Workshops für Gitarristen aller Klangfarben – akustisch wie elektrisch – bietet. Info: www.soaveguitarfestival.com