DIE NEUE SÜDTIROLER
Freitag, 14. August 2009 – Nr. 157/17. Jg.
Tageszeitung
Ballführung Denken über den Nachfolger zu ihrem Debut nach: The Boots aus Sand in Taufers, im Bild Bassist Florian Brugger
von Reinhold Giovanett
er „Rock 'n Metal-Soccer“, der seit 3 Jahren in der Sportzone Luttach ausgetragen wird, war auch heuer für motivierte Teilnehmer ein Grund, an ihrer Kondition zu arbeiten und bereits im Vorfeld ab und zu den Ball zu kicken. Und so schwitzten am vergangenen Samstag, 08.08.09 zehn Rockbands zur Abwechslung nicht nur auf der Bühne, sondern auch mal gemeinsam auf dem Fußballfeld. Denn beim Benefiz-Event gilt die Regel: Wer auf dem Fußballplatz in Führung geht, erspielt sich die beste Auftrittszeit beim abschließenden Konzert. Und das war am vergangenen Wochenende trotz „Fetzen&Geschrei“-Festival
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Foto: Bernhard Palma
Foto: Andrea Maurer
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in Innsbruck und Regen hierzulande gut besucht, was sich auch auf den überdachten Konzertbereich zurückführen lässt. Das Ergebnis des heurigen „Rock 'n Metal-Soccer“ lässt sich kurz und simpel so formulieren: Auf dem Feld haben die Neulinge Average am meisten gepunktet; auf der Bühne waren Old Hate publikumsmäßig wieder ganz vorne. So gesehen haben die zweifachen Sieger aus den Vorjahren doch wieder ihren Namen alle Ehre gemacht, auch wenn sie dem Fußballplatz am Ende den jüngeren Mannschaften von Occultory aus Rasen und Average aus Sarnthein
überlassen mussten. The Boots spielten sich ins gute Mittelfeld und kickten ihre Indie-Kollegen Zeugshmitz auf den 7. Platz, die eine glatte 4:0 Niederlage gegen die Stiefelrocker einstecken mussten. Dafür wiederum haben die Zeugshmitz die Pustertaler Dschezzi 3:0 geschlagen, die am Ende auf Platz 7 landeten. Die Zeugshmitz mussten gleich zweimal auf bandexterne Spieler zurückgreifen, denn ihr Gitarrist Klaus Balzarek befand sich am Samstag in Ungarn. An seiner Stelle spielte zunächst Hubert Dorigatti, der sich aber bereits beim ersten Match den Fuß prellte und durch Erich Schier aus Sand in Taufers ersetzt wurde. Fortsetzung >
Neues von den 3 Murphys
Tageszeitung
Zu Besuch in Kurtatsch
Freitag, 14. August 2009 Nr. 157
Foto: Andrea Lüpke
Vor Kurzem hat die Kurtatscher Band „3 Murphys“ das Album „Time for Rock n‘ Roll“ herausgebracht. Mit eingängigen Rhythmen und hartem Sound überzeugen sie auf der neuen Platte, sowie zuvor auch schon bei einigen Festivals. Wir haben die drei Mitglieder Ivan Tiecher, Arno Giovanett und Vigil Peer in ihrem Probelokal, dem Jugendtreff Kurtatsch, getroffen und mit ihnen über ihre Musik gesprochen.
waren dann zusammen in der Band Fake Freedom. Diese hat sich dann aufgelöst, doch wir wollten zusammen weiter machen. Vigil: Ich war vorher in einer anderen Band und lernte dort Schlagzeug spielen und bin dann zu den beiden gestoßen. Wie würdet ihr eure Stilrichtung bezeichnen? Ivan: Dies variiert stark. Wir lassen uns von Bands wie Metallica und AC/DC beeinflussen. Man könnte es als Hardrock bezeichnen. Arno: In einigen Stücken spürt man auch die Blues-Einflüsse. Wie ist das neue Album „Time for Rock n’ Roll“ zu Stande gekommen?
Headliner: Was bedeutet 3 Murphys? Arno: Die 3 stammt von der Anzahl der Bandmitglieder. „Murphys“ hat mehrere Bedeutungen. Zum einen sind die „Dropkick Murphys“ eine meiner Lieblingsbands, zum anderen gibt es in der Serie „Scrubs“ einen Pathologen namens Doug Murphy und schließlich bezieht es sich auch auf Murphys Gesetz. Wie sind die 3 Murphys entstanden? Arno: Über meinen Onkel kam ich zum Bass spielen und lernte schließlich auch Ivan kennen. Wir
Ivan: Wir haben über Reinhold Giovanett den Tontechniker vom UFO kontaktiert und waren dann Anfang Jänner für 3 Tage in Bruneck um die Aufnahmen zu machen. Leider hat die Veröffentlichung etwas länger gedauert. Wie war es bei School’s Out den Auftakt zu spielen? Vigil: Leider waren so früh am Nachmittag noch etwas wenig Zuschauer und die Bühne hätte größer sein können, aber es war trotz allem eine tolle Erfahrung. Was wäre euer Traumauftritt, egal ob Vergangenheit oder Gegenwart? Vigil: Auf einer Bühne wie „Nova Rock“, das wäre mein Traum.
Rock'n'Roll the hard way: 3 Murphys beim diesjährigen Live-Award in Terlan
Arno: „Ozzfest“. Das ist ein alljähriges Festival, das von Ozzy Osbourne gegründet wurde und wo einige Weltklasse Bands spielen. In der Vergangenheit gab es einen Auftritt von Metallica. Sie waren dort eine der ersten Bands, Headliner war Slayer. Bei diesem Konzert vor Metallica zu spielen, wäre eine riesen Ehre gewesen. Was ist in Zukunft geplant? Ivan: Zurzeit haben wir unsere kreative Phase und schreiben an neuen Songs. Im Herbst wollen wir dann wieder öfter auftreten und vielleicht können wir eine kleine Tour durch Südtirol auf die Beine stellen. Arno: Vielleicht könnten wir auch mal beim „Radio Freier Fall“ auftreten. Vigil: Womöglich können wir auch bei „Steinegg rockt!“ spielen. Info: www.myspace.com/ threemurphys Interview: küh
Foto: rhd
Gruppenbild mit Techniker (v.l.n.r.): Vigil Peer (Schlagzeug), Arno Giovanett (Bass), Ivan Tiecher (Gitarre) und Egon Niederkofler (Tontechnik)
Das erste Demo der Murphys: „Leider hat die Veröffentlichung etwas länger gedauert.“
Holten den Titel „Metal Soccer Champ 2009“ ins Sarntal: Die Punkrockband „Average“
DIE ENDERGEBNISSE Platz 1: Average (Punkrock - Sarntal) Platz 2: Occultory (Deathmetal - Rasen/Antholz) Platz 3: Old Hate (Hardcore - Bruneck) Platz 4: Scrat Till Death (Prog/Nu-Metal - Völs am Schlern) Platz 5: The Boots (Alternative Rock - Sand in Taufers) Platz 6: Symmetry (Crossover Covers - St.Ulrich/Gröden) Platz 7: Zeugshmitz (Alternative - Bruneck) Platz 8: Dschezzi (Puschtra Rock - Bruneck) Platz 9: The Bad Bastards (Greengrass - Meran) Platz 10: Dread (Metal - Barbian)
Foto: Andrea Maurer
Beim anschließenden Auftritt spielten die Zeugshmitz dann notgedrungen zu dritt und Hubert Dorigatti zeigte sich am Sonntagmorgen bereits wieder wohl auf und musizierend beim Frühschoppen in Gais. Auf dem letzten Platz landeten am Ende aber dennoch Dread, die den „Rock 'n Metal-Soccer“Konzertabend eröffnen mussten. Und gab’s besondere Vorfälle auf der Bühne? Ja, einen. Beim Auf-
Foto: Bernhard Palma
Fortsetzung >
tritt der Punkrocker Average, die aufgrund ihrer Fitness Headliner des Abends waren, ergriff ein Konzertbesucher die Gelegenheit, auf die Bühne zu steigen und seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen. Ob die Antwort nun „Ja“ oder „Lieber nicht“ war, konnte man im Publikum zwar nicht hören, aber der
Publikumslieblinge und zweifache Sieger des „Metal Soccer“: Oldschool-Hardcore-Band „Old Hate“
Anblick des Paares auf der Bühne ließ auf einen guten Abschluss des „Rock 'n Metal-Soccer“ schließen. Der Festival-T-Shirt-Stand war am Ende des Abends leer geräumt und der Reinerlös wird auch diesmal wieder gespendet. Wer heuer unterstützt wird, entscheidet die Rock 'n Metal-Crew bald in einer gemeinsamen Sitzung. Info: www.metalsoccer.com
Der Bühne entlaufen: Die eating.seats haben Vortleis verlassen und gelten als vermisst.
NEWS
Tageszeitung Freitag, 14. August 2009 Nr. 157
Wupwup presents
Ferragosto
ie Psychedelic/Prog-Rocker eating.seats haben im vergangenen Sommer ihr Debütalbum „Secrets about September“ als Download veröffentlicht und landeten damit auf über 3.500 Festplatten. Nachher wurde es ruhig um die vier Vortleiser, aber dennoch konnte man hin und da eine leise durch das Vortleissche Waldgebiet schleichende Geiß beobachten, deren Haupt von Zullen umzingelt war, die ihrem Schritttempo bedrohlich standhielten. Doch nun scheint Vortleis menschenleer zu sein, denn die eating.seats sind verschwunden. Wer die Tiefen des Waldes am Montag, 27. Juli 09 nicht nur auf Bäume und Uhu’s durchsuchte, konnte dort einen mysteriösen Abschiedsbrief vorfinden, der ab übermorgen auf der neuen Website der Band betrachtet werden kann. Und da dieser von einer sichtbar aufgebrachten und verwirrten Zullenschar fliegend durch den Wald getragen wurde, ist es uns auf einen nächtlichen Streifzug vor Ort gelungen, ein Foto davon zu knipsen. Demnach können wir unseren Lesern/innen bereits heute den hastig aufs Papier gebrachten Abschiedstext der .seats vor Augen führen:
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Fleischwald
Endlich Vinyl Mit 24 neuen Tracks geht für Andreas Eder und seinem EinMann-Projekt Fleischwald die Veröffentlichung derselben ungehindert weiter. Noch heuer sollen zwei Vinyl-Scheiben im
Liebe Freunde! Schweren Herzens und in großer Eile hinterlassen wir Euch dieses Abschiedsschreiben. Die Zeit
Grafik: Thomas Torggler
beiden Münchner DJs Felix Felide und Floorist und den Wupwup-DJs Nadipebi, Reroux und Max Power. Beginn: 20 h. Ende: 9 Stunden später (+/-). Info: www.wupwup.com
ist gekommen, unser letzter Aufbruch steht unmittelbar bevor. In den letzten Monaten haben wir beinahe jede Stunde in den verborgenen Bibliotheken von
Wurde vor dem Aufbruch in die Zwischenwelt zu Papier gebracht: Der besorgniserregende Abschiedsbrief der eatings.seats.
Saltnuss zugebracht, bis wir vor einigen Tagen endlich auf den gesuchten Schlüssel stießen. Den Schlüssel, der den eintritt in die Zwischenwelt ermöglicht. Nur dort ist der Kampf für die Errettung der Menschheit möglich. Ich hoffe, in geregelten Abständen Briefe aus der Zwischenwelt schleusen zu können, um über
Grafik: Thomas Torggler
eating.seats verschollen den Fortschritt unseres Strebens zu berichten. Jedoch ist es ebenso möglich, dass dieses Schriftstück das letzte Lebenszeichen ist, das die Welt von uns erhält. Trotzdem blicken wir wacker in die Zukunft, denn wir wissen, dass dieser finale Schritt getan werden muss. Trauert nicht um uns, betet zu Pater Andre! Für Euch, für uns, für die Welt. Eure eating.seats Am Sonntag wird dann neben dem Abschiedsbrief auch ein furchterregender Abschiedsgruß im Videoformat, der Clip zu „Colour of Eternity „ und „Secrets about September“ sowie und das gleichnamige Debütalbum inklusive Bonusmaterial (ursprünglich nur am Releasetag im Downloadpaket verfügbar) auf der neu gestalteten bandeigenen Internetseite veröffentlicht. All dies stellt das Abschiedsgeschenk, das uns die eating.seats bis zu ihrer möglichen Rückkehr hinterlassen. Wie es den Zullenjüngern in der Zwischenwelt ergehen wird, ist ungewiss. Gewiss ist aber, dass die Mitglieder der Headliner-Redaktion die einzigen Erdbewohner sind, zu denen die Band Kontakt aufnehmen wird. In diesem Sinne: Lasset uns laut gen Himmel fluchen, bis es erneut neun schlägt. (eva) Info: www.eatingseats.com Grafik: Hans-Peter Springeth und Triple Vision
Alles im Urlaub? Das ist gut! Denn am Freitag 14. August lädt das (bislang noch virtuelle) Label Wupwup zu einer (sehr konkreten) Party ins Caféhaus nach St. Georgen (bei Bruneck). Die Musik kommt von den
Culture Assault Records
7''-Format erscheinen (all jene, die älter als 26 sind wissen, dass es sich dabei um die SingleGröße handelt). Die eine Scheibe wird „Too Short Too Handle“ heißen und Bands u.a. aus Kroatien, England, USA und Kanada präsentieren. Jede der dreizehn Bands hat eine Minute zur Verfügung, um einen oder mehrere Songs zu spielen. Vinylscheibe Nummer zwei wird den Titel „Action for Animals: The Comp“ heißen, soll zum Jahreswechsel zu haben sein und 25 Grindcore-Bands des Erdballs mit vornehmlich unveröffentlichtem Material enthalten.
Vom Unterland in die Niederlande Gute Aussichten: Das Vertriebsnetz von Culture Assault Records wächst und sieht nun auch Vinylpressungen bei Triple Vision vor.
ulture Assault Records, das Label für elektronische Musik aus Mazon/Neumarkt, hat einen Deal mit Niederlands größtem Drum&Bass-Vertrieb Triple Vision Distribution in der Tasche. Die Verträge stehen bereits und sehen laut Philipp Kieser - der
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einen Hälfte des Labels - vor, dass pro Release 1.000 Stück Vinyl gepresst und vertrieben werden. Ursprünglich vor 15 Jahren als Record Store gegründet, wird Triple Vision Distribution bereits seit Mitte der 90er Jahre parallel zu Triple Vision Records geführt. Die Firma verfügt über ihr eigenes Magazin in Rotterdam und kümmert sich um den Vertrieb der Veröffentlichungen
von über 150 Labels und nun auch um die Zukünftigen von Culture Assault Records. Alternativ zum Vinyl werden die Releases des einheimischen Labels auch als Download auf der Plattform für elektronische Musik Beatsdigital, sowie über Chemical Records und auf der eigenen Website vertrieben. (eva) Info: www.triplevision.nl und www.culture-assault.net
Woodstock live
Tageszeitung Freitag, 14. August 2009 Nr. 157
s gibt gewisse Tage, die man nicht verstreichen lassen kann. Zwischen dem 15. und 18. August 1969 fand in Bethel im Bundesstaat New York, das legendäre „Woodstock Music and Art Festival“ statt. Der 40. Jahrestag wird auch an Südtirol nicht spurlos vorübergehen. „Wir mussten einfach etwas machen“, sagt Agostino Accarinio. Der Sänger der „Spolpo Blues Band“ hat zusammen mit Eric Siviero und Christoph Franceschini das „Woodstock 40 Tribute BZ“ auf die Füsse gestellt. Es ist ein Fest von Musiker für Musiker und Leute, die gute Musik mögen und zu schätzen wissen. Die Idee ist einfach: Die Südtiroler Musikszene wird das dreitägige Konzert von 1969 nachspielen. Verschiedene Bands und über 50 Musiker werden sich durch bekannte und wenige bekannte Songs, der gut drei Dutzend Gruppen und Musiker spielen, die vor 40 Jahren in Woodstock aufgetreten sind. Mit dabei sind junge Bands wie „Ferbegy“ oder „Morrison Doghouse“, genauso dabei wie alte Hasen: Etwa Elmar Streibergers „The Satellites“. Vor allem aber ist die Creme de la Creme der Südtiroler Musikszene mit dabei: Chris Costa, Franco Condé, Francesco Tono, Sergio Farina, Loris Anesi, Roland Leitner, Annika Borsetto, Roby Weger, Davide Dal Paiz, Michele
One Day of love, peace & music. Zum 40. Jubiläum von Woodstock werden über 50 Südtiroler Musiker im Bozner Capitol das legendäre Konzert nachspielen. Dazu gibt es den Film, eine Ausstellung, Zeitzeugen und eine Flower-Power-Modeschau.
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Grafik: Eric Siviero
Woodstock-Tribute in Bozen: Ganz im Geiste von Flower Power
Ometto, Alex Treb, Bobby Gualtirolo und viele andere. Das Konzert beginnt – so wie in
Woodstock – bereits zur Frühstückszeit um 10 Uhr vormittags und wird bis 23 Uhr dauern. „Der Großteil des Programms steht“, sagen die Organisatoren, „aber wir wollen ganz bewusst auch genügend Platz der Improvisation und der Jam-Session lassen“. Ganz im Geiste von Woodstock wird es einen „Music Corner“ geben. Dort sind die über 250 Songs ausgehängt, die in den dreieinhalb Tagen von Woodstock gespielt wurden. Die Musiker werden sich dort
spontan zusammentun, den einen oder anderen auswählen und dann gemeinsam spielen. „Es wird ganz sicher Formationen geben, die man bisher noch nie gesehen hat“, prophezeit Agostino Accarino. Der Tag soll aber auch der „Woodstock“-Kultur gewidmet sein, So wird der neue Woodstock-Film gezeigt und es wird eine große FotoAusstellung geben. Dabei darf das Kapitel Südtirol, nicht fehlen. Das erste Rock-Open-Air auf dem Schlossberg. Mit zwei besonderen Zuckerlen. Zum einen werden beim Konzert auch Musiker dabei sein, die am 15. August 1969 bei einem der ersten Südtiroler Rockfestivals in Sand in Taufers auf der Bühne standen. Zudem wird einer aus seinen Eindrücken und Erinnerungen berichten, der 1969 in Woodstock dabei war. Karlheinz „Kalle“ Ausserhofer wird erzählen, wie er das Konzert damals erlebt hat. Als Rahmenprogramm gibt es einen Hippie-Modeschau gestaltet von Helma aus Gargazon. „From now on is a free concert“, musste Woodstock-Organisator Michael Lang am 15. August 1969 bekannt geben, als das Chaos mit 500.000 Besuchern einfach zu groß wurde. 40 Jahre später hat man aus dieser Erfahrung gelernt: Der Eintritt zum Fest in Bozen ist frei und die Musiker treten alle unentgeltlich auf. Ganz im Geiste von Woodstock. „Woodstock 40 Tribute BZ“, Samstag, den 15, August von 10 bis 23 Uhr. Cafe Capitol (vor Filmclub) Streitergasse 6, Bozen. (fra)
Vier Songs Vollgas und Do-it-yourself: Chirimoya aus Wien/Südtirol
Zwei Songs in 3,5 Minuten: „Old School Hardcore“ von Attrito
ie Demos der beiden Bands Chirimoya und Attrito sind schon einige Monate alt, haben aber etwas gemeinsam: sie beziehen sich mehr oder weniger deutlich auf die Wurzeln ihrer Musik. Chirimoya ist eine Band, die in Wien aktiv ist und aus Musikern entstanden ist, die dort studieren. Alle vier Musiker haben oder hatten bereits ihre eigenen Bands: Georg und Jonsen kommen von den Rejects of Society (R.O.S.) aus Meran, Basser Daniel von Jimini Cricket aus Bozen und Moritz, Stimme, hatte vor einiger Zeit in Bozen die Punkband No More Heroes am Laufen. Chirimoya präsentieren auf ihrem Demo StreetPunk, etwas räudig und roh und betont Do-it-yourself, also keine Spur von arrangierten Melodien und geschliffenen Produktionsfer-
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Vertrieben über „Bandworm-Records“: Das „Demo 2009“ von Chirimoya
Streetpunk vs. Old-School-Hardcore tigkeiten, wie man sie von gegenwärtigen Punkbands gewohnt ist. „Heute sind wir die“, „Ideale“, „Day by day“ und „Sinnlose Verbote“ sind schnell, spürbar mit viel Energie eingespielt und all jenen zu empfehlen, die von „ihren“ Bands am liebsten eine Breitseite ins Gesicht erwarten. Mit ähnlicher Vehemenz gehen die Trentiner Attrito zur Sache. Attrito, ein Vierer der sich dem Old-School-Hardcore verschrieben hat, haben ihre zwei Songs für ihr Demo bei Mauro Andreol-
li in den „Screen Studios“ eingespielt. Die Band ist erst etwas mehr als ein Jahr unterwegs und sämtliche Mitglieder haben unter-
schiedliche Banderfahrung. Dadurch erklärt sich auch die Kompaktheit der beiden Songs „Vittime clericali“ und „Diffendere attaccare“, die sich textlich beide gegen die erdrückenden Forderungen von Religion und Ideologie wehren. (rhd) Info: www.myspace.com/chirimoyamusic, www.myspace.com/attritoHC
Singen gegen die Unterdrückung von Religion und Ideologie: Attrito aus Trient