DIE NEUE SÜDTIROLER
Freitag, 4. September 2009 – Nr. 172/17. Jg.
Tageszeitung
Foto: rhd
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Saisonende
von Reinhold Giovanett
ie Openair-Saison ist zu Ende. Fast, muss man korrekterweise sagen, denn Schluss wird wohl erst am Samstag, 19. September sein, wenn die Tontechnik spätnachts nach Ende des „Franzensfestivals“ den Innenhof der Franzensfeste verlassen wird. Bis dahin aber steht mindestens ein fettes Wochenende an. Gleich drei Festivals rufen zur Teilnahme und dürften dabei erfolg-
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reich sein, denn sie verteilen sich nicht nur schön gleichmäßig übers Land, sondern haben ein deutliches Profil, sprich, sie konzentrieren sich im Wesentlichen auf ein konkretes stilistisches Spielfeld. Um euch die Entscheidung leichter zu machen, liefern wir euch nun einen kurzen Überblick über die drei Festivals und auf Seite 2 die konkreten Daten. Beginnen wir im Osten, im Vinschgau. Bisher hieß das Openair in Naturns „School's Opening“ und prä-
sentierte eigentlich immer eine Mischung unterschiedlichster Bands: Punk, Metal, Ska ... alles gab's bereits zu hören am Festplatz von Naturns. Heuer definieren sich die Organisatoren jedoch ganz klar und eindeutig: „Rock'n'Roll Fever“ ist ein Retrofestival, wenn man so möchte, aber es trägt in erster Linie dem Umstand Rechnung, dass in den letzten Jahren immer mehr Bands die unterschiedlichen Spielarten des Rock'n'Roll auf die Bühne bringen, die nicht erst seit gestern
unter Etiketten wie Rockabilly, Psychobilly, Countrypunk oder Punkabilly laufen. Auf drei ganze Tage angelegt ist das Goa-Festival auf dem Mendelpass im Unterland: „Die Roenaissance“ versucht der Kunst, der Musik und der Natur auf einer Ebene zu begegnen und holt eine Kultur an die Oberfläche, die in den letzten Jahren gewissermaßen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihr Feste gefeiert hat. Fortsetzung >
Tageszeitung
Roenaissance, Mendelpass Freitag, 4. September 2009 Nr. 172
Rock'n'Roll Fever, Naturns Festplatz, Naturns. Beginn: Samstag, 5. September, 16.30 h. Eintritt: 10 Euro. Mit: My Boy Is Out Of Town (Punk, Bozen), Mr. Ed & The Monkeybums (Psychobilly/Bluegrass, Burggrafenamt), Desperate Cowboys (Rockabilly, Bozen), Hellfish (Psychobilly, Salurn), Bierbillys (Psychobilly, Salurn), The Ohmygods! (Rock'n'Roll, Naturns), Backseat
Boogie (Rockabilly, Mailand), The Legendary Kid Combo (Psychobilly/Rockabilly, Verona). Info: www.open-air-naturns.com
Boff Lemurr
Foto: Hanna Brugger
Lost in the City
Gefangen in sich selbst, der Großstadt und der Enge: Das neue Video von Boff Lemurr wurde für „artlout“ gedreht.
as deutsche Kunstmagazin „artlout“, das jeden Monat eine Print- und kostenlose Onlineausgabe veröffentlicht, hat kürzlich sein 5jähriges Bestehen gefeiert. Zu diesem Anlass wurden Künstler via MySpace kontaktiert und gebeten, Beiträge für einen eigens eingerichteten GeburtstagsBlog einzureichen. Unter den Kontaktierten war auch die Südtirolerin Hanna Brugger, die seit 2005 in Wien als Boff Lemurr elektronische Musik produziert und auch schon das ein oder andere Video gebastelt hat. Hanna, die sich zurzeit in London aufhält, hat dort selbstständig einen
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Fortsetzung >
Das Festival findet heuer zum zweiten Mal statt und da sich das Ganze auf einer Meereshöhe von 1300 m abspielt, ist es ratsam, der Empfehlung der Veranstalter, nämlich warme Kleidung mitzubringen, Folge zu leisten. Ebenfalls drei Tage dauert das „Al Plan Folkfestival“ im Gadertal, das die Brücke zwischen ethnischer Musik, Folk und Rock/Pop zu bilden versucht. Das Festival findet im Dorfzentrum von St. Vigil statt
Clip für „artlout“ produziert, mit Musik untermalt und es damit nun auf die Geburtstags-Website des Kunstmagazins geschafft. Der Clip wird von leichten elektronischen, schon fast Boff Lemurr-typischen Klängen begleitet und zeigt Hanna selbst hinter einem Fenster auf einem engen Balkon in London. „Es ist auf diesem engen Großstadtbalkon gefilmt, ich wollte eine Situation darstellen wie man - in seinen eigenen Gedanken gefangen - versucht sich davon zu befreien“, sagt Hanna Brugger über das Konzept des Videos. „Durch das Fenster gefilmt, stellt diese unsichtbare Wand dar, die man spürt jedoch nicht durchschreiten kann. Dem folgt Erschöpfung und eine
und ist als Benefizkonzert angelegt. Mit den Einnahmen wird ein Kindergartenprojekt in Südafrika unterstützt werden. Eigentlich ist mit diesen drei Openairs (fast) jede/r zufrieden zu stellen. Die einzige Hürde die es zu nehmen gilt, ist der Schritt aus der Haustür.
So war es 2008, so wird es auch 2009 wieder sein: Relaxte Atmosphäre am Mendelpass innerhalb des „Roenaissance“-Festivals.
Mendelpass (Unterland). Freitag, 4. September, 18 Uhr bis Sonntag, 6. September. Eintritt: 35 Euro (Freitag bis Sonntag), 25 Euro
(Samstag und Sonntag). Sonntag ab Sonnenuntergang freier Eintritt. Camping ist kostenlos. Liveacts: Naked Tourist (D), Digicult (Belgien), Aquila (Belgien), Haridasa (D), Slackjoint (D), GYrro (Slowakewi), Max2 (I). DJs: Nemesis (Belgien), Iguana (D), Haridasa (D), Slackjoint vs. Hyperion (D), Liquidfreak (Schweiz), Getorix (A), Demented (Slowakei), Elephant (Slowakei), Psykos (A), Ippuk (I), tomandtom (I), pakKa vs. Yote (I), Gadget (I), Blasiusbuaben (A), MaXxX (I), 7ar (I), Stoanarmandlar (I), Mäxchen => magicmaxl (I), Telecomando (I), Max2 (I), Michel (I), Tintifax (I), Shakti's Djane (I), Parvatrix (I). Zudem: Visuals, Chill-Zone u.a.m. Info: www.myspace.com/roenaissancef estival
Al Plan Folk-Festival, St. Vigil in Enneberg Dorfzentrum, St. Vigil in Enneberg. Freitag, 4. September, ab 18 Uhr, Samstag, 5. September, ab 12 Uhr, Sonntag, 6. September, ab 11 Uhr. Eintritt: frei. Programm Freitag: Celtic Concert (CelticFolk, Mailand), The Beat Barons (Rock'n'Roll und Beat, Mailand). Samstag: The Body Swan (CelticFolk, Modena), Tavernicoli (Experimenteller Jazz, Modena), Sense of Akasha (Psychedelic, Bruneck), The One Droppers (Ska/Reggae, Mailand), Magic Percussions mit Max Castlunger & Friends (Musik für Perkussionen, Gadertal), 4twenty (Funk/Pop/Hiphop, Brixen). Sonntag: Sepp MessnerWindschnur (Liedermacher, Klausen), Monn Turonn (Folk/Jazz, Olang), Burning Mind (CelticFolk, Sterzing), Arbe Garbe (Folk-
Aussicht auf ein hohes Wohnhaus gegenüber“, so Hanna weiter. Die Künstlerin zieht somit Parallelen zwischen diesen beiden Situationen: „Gefangen in sich selbst, Großstadt und Enge spielen eine wichtige Rolle darin. Das Hochhaus gegenüber, die Störgeräusche durch die Satellitenschüsseln, das
Punk, Udine). Camping ist möglich. Info: www.certlgrupatif.org
Gewirr an Kommunikationsmittel, das ständige Gegenüber der Menschen, die Bedeutungslosigkeit und Verlust derer in der Masse.“ Das Video von Boff Lemurr ist auf dem Geburtstags-Blog von „artlout“ abrufbar. (eva) Info: http://fiveyearsartlout.blogspot.com und www.myspace.com/bofflemurr
NEWS
John van Cule
neurotic maze
Männerstrich
Neuer Clip Hannes Hofer von SPU hat im Winter 2007 mit der Umsetzung seines Elektroprojekts neurotic maze begonnen. Das erste Album trägt voraussichtlich den Titel „Konstruktionen für den Untergrund“ und erscheint noch im Laufe des Jahres; einen Clip zum Track „Just a trip“ hat Hofer bereits diese Woche auf MySpace veröffentlicht: www.myspace.com/neuroticmaze
Tageszeitung Freitag, 4. September 2009 Nr. 172
Ist sehr selten live zu sehen: John Van Cule live beim Geburtstagskonzert der Band „WC“ im vergangenen Februar im „Jux“ in Lana.
MAX events & culture
Foto: rhd
Eröffnungskonzert as Demo von John van Cule wurde zwar schon im vergangenen Jahr veröffentlicht, ging in der Öffentlichkeit aber leider etwas unter. Auch auf der Website der Band befinden sich so gut wie keine Infos. Schade eigentlich, denn der schlicht mit „Demo 2008“ betitelte Tonträger von Georg
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Countryfestival Prad
Neuer Termin Das auf Mitte August angesetzte Prader CountryFestival musste kurzfristig verschoben werde. Für all jene, denen dies entgangen ist, bzw. die die Verschiebung des Termins nicht in Erfahrung bringen konnten, hier die zweite Chance: Das 19. Country Fest in Prad findet am Freitag, 11. und Samstag, 12. September statt. Die Bands: John Deere, Flyaway, Jambalaya News und Hillbilly Soul.
allem der ruhige Titel „Der Hund“ im Gedächtnis, der sich textlich mit Homosexualität und ihrer Gleichstellung befasst. Produziert wurde das Demo übrigens von Andreas Federer, Gitarrist und Sänger der Punkband WC. (eva) Info: www.johnvancule.com und www.myspace.com/johnvancule
Irische Stimmung ie irische Stimmung bezeichnet eine „offene“ Stimmung der akustischen Gitarre: DADGAD. Doch natürlich genügt diese Stimmung nicht, um die traditionellen irischen Folksongs so zu spielen, dass sie auch irisch klingen. In einem Workshop wird in die Besonderheiten dieser Musik eingeführt und an praktischen Beispielen an der akustischen Gitarre erarbeitet. Der Workshop wird von Jens Kommnick geleitet, einem Musi-
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Verrät die Geheimnisse irischer Spielweise: Jens Kommnick
„celtic Finger-Styles“ ausweist und in der Szene als einer der gefragtesten Studiomusiker gilt. Der Workshop mit Kommnick findet am 23., 24. und 25. Oktober im Jugendzentrum „Villa delle Rose“ in der Bozner Reschenstraße statt. Die Teilnahme kostet 50 Euro. Info und Anmeldung bei Francesca Sordon: 333/6176665 bzw. francesca.sordon@alice.it. (rhd)
ker, der an der Nordsee lebt, sich seit gut 30 Jahren mit Musik beschäftigt und sich als Könner des
Lino Signorato An der Zeichnung liebt Lino Signorato vor allem ihre beschwörende Kraft. Manchmal nimmt man in einem Bild viele Wörter wahr, die nicht mit Buchstaben vermittelt werden können. In anderen Momenten,
und das sind die glücklichsten, scheinen von den Zeichen auf dem Papier Klänge, ferne Stimmen und Musik aus anderen Zeiten auszugehen. Einer dieser Spuren zufolge, müsste er 1972 geboren sein.
Zeichnung: Lino Signorato
Innsbruck ist um eine Veranstaltungslocation reicher, denn heute Abend öffnet „MAX events and culture“ seine Tore am Innsbrucker Grabenweg 74. Zu den 2000 m² großen Räumlichkeiten mit integrierter Kunstgalerie zählt auch eine Veranstaltungshalle, die am heutigen Freitag von den Cowboys The BossHoss eingeweiht wird. Bei der Aftershow greift dann „Weekender“-DJ Anderson in die Plattenkiste. Info und Tickets: www.maxevents.at
Schiner und seiner Band John van Cule aus Kastelruth könnte gemäßigte Punkrockanhänger hierzulande durchaus ansprechen. Potentiellen Anhängern sei also geraten, sich ans MySpace-Profil von John van Cule zu halten, denn alle 4 Demosongs sind dort in voller Länge abspielbar. Und davon bleibt vor
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Zeichnung: Lino Signorato
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