DIE NEUE SÜDTIROLER
Freitag, 30. Oktober 2009 – Nr. 212/17. Jg.
Tageszeitung
Grafik: rhd
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Tinnitus
von Reinhold Giovanett
innitus, so die medizinische Definition, ist eine akustische Wahrnehmung, die zusätzlich zum normal auf das Ohr wirkenden Schall wahrgenommen wird. Dabei stammt diese Wahrnehmung nicht aus der Umgebung der betroffenen Person und kann vom Zischen, Rauschen und Klopfen bis hin zum Brummen reichen, um nur einige mögliche Formen der akustischen Eindrücke aufzuzählen. Der Tinnitus kann viele Ursachen haben und die Folge einer Entzündung des Ohres sein, wie eben auch durch starken Lärm, durch ein akustisches Trauma. Ein besonders eklatanter Fall ist je-
T
Der Fall Werner Bauhofer
ner des Bozner Musikers Werner Bauhofer, der seit seinem elften Lebensjahr Gitarre spielt und sein Leben in den letzten knapp vierzig Jahren auf die Musik und das Gitarrenspiel eingerichtet hat. Neben seiner Tätigkeit als aktiver Musiker mit diversen Projekten und Bands, hatte Bauhofer in den letzten Jahren die Gitarren-Schule „Guit-Art“ aufgebaut und hat unter anderem auch Musik für Theaterstücke geschrieben. Seit mittlerweile fast zwei Jahren kann Werner Bauhofer weder Gitarre spielen, noch sich mit Musik beschäftigen, und wie es aus-
sieht, wird sich dies in absehbarer Zeit nicht ändern. Mittwoch, 9. Jänner 2008, Musikschule Auer. Werner Bauhofer betritt in der ersten Gitarrenstunde nach den Weihnachtsferien mit zwei Schülern den Raum der Musikschule, sie stimmen die Gitarren und Bauhofer schließt den Gitarrenverstärker ans Stromnetz an, ohne die Einstellungen am Verstärker zu kontrollieren. Bauhofer: „Ich kann das Geräusch nur als ohrenbetäubendes Feedback beschreiben, ausgelöst durch die drei dem Verstärker zugewandten Gi-
tarren, die sich einen Meter davor befanden. Ich weiß bis heute nicht, wer die Einstellungen am Verstärker verändert hat, die zu diesem Feedback geführt haben.“ Bauhofer bringt die beiden Schüler durch eine nahegelegene Tür in Sicherheit und schickt sich an, den Verstärker auszuschalten, bricht aber kurz davor zusammen: „Ich lag eineinhalb bis zwei Minuten ohnmächtig vor dem Verstärker und als ich wieder aufgewacht bin, habe ich bereits nichts mehr gehört. Seither hat das Gehör sogar noch Fortsetzung >
Idiots of Noise Festival Heute Abend, ab 19.00 Uhr, findet die Erstauflage des „Archetype – Idiots of Noise“ im Jugend- und Kulturzentrum UFO in Bruneck statt. Wir haben uns im Vorfeld mit Daniel „DaNi“ Hofer (Archetype Design) unterhalten.
Freitag, 30. Oktober 2009 Nr. 212
Headliner: Als Headliner wurde die international erfolgreiche Schweizer Trash/Metalcore Combo „ Cataract“ verpflichtet. Welche Bands spielen zudem im Vorprogramm und nach welchen Kriterien werden diese ausgewählt? DaNi: Als Vorbands haben wir eine vielseitige Mischung aus allen Bereichen der härteren Metal-Gefilde. Als Co-Headliner spielen Through Your Silence aus Mailand progressiven Deathmetal. Meraner Urgesteine Vocies of Decay beliefern uns mit melodischem Blackmetal und Old-Hate aus Bruneck sind mit ihrem Oldschool-Hardcore mit dabei. Zuvor gibt es noch Enemy aus Wiener Neustadt. Den Anfang machen Rabauken aus Bruneck, eine junge Band, die sich das Covern von Kinderliedern zum Ziel gemacht hat. Ziel ist es, eine neue Plattform zu schaffen, bei der Südtiroler Bands die Möglichkeit haben mit internationalen Top Acts aufzutreten. Zudem bin ich auch immer bedacht, dass Bands, mit denen ich zusammenarbeite, auf diesen Events ihr Können unter Beweis stellen können.
Foto: Andrea Lüpke
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Kommen mit melodischem Blackmetal von Meran nach Bruneck: Voices of Decay
Du hast bereits drei Mal das „Archetype Festival“ im JuZe Loop in Sand in Taufers organisiert und es war immer sehr gut besucht. Warum jetzt der Lokalwechsel? Ich hatte immer das Ziel 2 größere Indoor-Festivals pro Jahr zu veranstalten und da beschlossen wurde, dass das „Archetype Festival“ zukünftig immer im Mai abgehalten wird, war Zeit für ein neues Projekt,
welches ich mit Hilfe der UFO-Organisation umsetzen konnte. Also wird das „Archetype Festival“ wieder im Loop veranstaltet und das „Idiots of Noise“ parallel dazu verlaufen? Ich denke, dass wir das „Archetype Festival“ am Ursprungsort belassen. Das JuZe Loop war stets gut besucht, die Stimmung war immer unglaublich gut. Das „Idiots of Noise“ kann vielleicht schneller
Welt draußen anstrengend und aufreibend war: „Wenn man sich mit einer Person unterhält, dann geht das noch, man kann sich darauf konzentrieren und man stellt sich darauf ein. Sobald aber mehr Personen im Raum sind, muss man passen.“ Das Hörgerät verbessert die Situation, löst das Problem des Tinnitus jedoch nicht. Auch über zwanzig Monate nach dem Unfall ist die Situation immer noch komplex und auf die Frage, ob er überhaupt keine Musik mehr machen könne folgt eine kurze Pause und dann die Antwort: „Es macht keinen Spaß mehr. Du stimmst die Gitarre, machst ein AMoll und würdest am liebsten wieder die Saiten stimmen. Gewisse Schwingungen haben einfach keine Konsistenz mehr, die tiefen Töne sind völlig verschwommen und wenn Töne gleichzeitig gespielt werden, entsteht eine Art Verzerrung. Musik zu machen auf professioneller Basis geht nie und nimmer. Anfangs habe ich in Hinsicht
auf eine Verbesserung meiner Lage gespielt, um wenigsten meine Hände fit zu halten. Aber es ist schrecklich, weil man ja nie weiß welche Note passt und welche nicht. Früher habe ich blind gespielt, nach Gehör eben, heute hingegen müsste ich alles nur mehr visuell machen.“ Es war ein großer Schock für Werner Bauhofer, als sich die Tragweite dieses Unfalles abzeichnete und er sein Musikerdasein quasi beenden musste, obwohl er sich seit gut vierzig Jahren intensiv mit der Musik beschäftigt hat und von dieser – als Profimusiker und als Betreiber einer Gitarren-Schule – auch zu leben vermochte. Bauhofer: „Man lernt aber mit allem umzugehen. Ich nehme mir ein Beispiel an Leuten, die wirklich von einem schweren Schicksal betroffen sind und versuche damit umzugehen.“ Sein nächstes Ziel ist es, sich von den Medikamenten zu lösen, die er nach wie vor einnehmen muss. Darüber hinaus hat er
wachsen und wird bei Erfolg sicher auch nächstes Jahr wieder über die Bühne gehen. Kann daraus eine mögliche Zusammenarbeit der Jugendzentren resultieren? Es wäre natürlich schön, wenn sich daraus irgendwann eine Arbeitsgruppe entwickeln würde, um ein wirklich großes, gemeinsames Event auf die Beine zu stellen. Mal sehen, was die Zeit bringt. (Gonzo)
Fotos aus dem Buch „Spolpo Files“ von Paolo „Crazy Carnevale“ (2008)
Fortsetzung >
weiter ab- und der Tinnitus zugenommen.“ Bauhofer präzisiert, dass die Pfeiftöne, die er heute noch wahrnimmt, bei einer subjektiven Lautstärke von 120 Dezibel liegen. Nach dem Unfall folgte ein 14tägiger Krankenhausaufenthalt und eine Reihe von Nachbehandlungen mit Medikamenten, die sich teilweise bis heute hinziehen. Einige dieser Nachbehandlungen, die bei anderen akustischen Traumata durch Lärm Wirkung zeigen, brachten Bauhofer nicht weiter,
Kann in absehbarer Zeit keine Musik mehr machen: Gitarrist und Gitarrenlehrer Werner Bauhofer.
auch weil das Trommelfell beider Ohren durch diesen Vorfall beschädigt worden ist. Bauhofer hatte mit akustischen Halluzinationen zu kämpfen, musste mit dem plötzlichen starken Ansteigen des Tinnitus zu einem alles übertönenden Lärm rechnen, musste auf AntiDepressiva zurückgreifen und hatte auch damit zu kämpfen, dass er sich immer mehr zurückzog, weil die Auseinandersetzung mit der
Werner Bauhofer startete mit Bluesrock und kam schließlich zum modernen Country: Links mit der Spolpo Blues Band Mitte der Achtziger, rechts mit seinem Country-Projekt „Country Palace“ vor wenigen Jahren.
auch damit begonnen, wieder die sozialen Kontakte zu knüpfen. Er lässt sich auch wieder auf Smalltalks mit Musikern ein, die wissend um seinen Unfall manchmal etwas verunsichert sind. Zudem hat er damit begonnen, Storys zu schreiben, betonend, dass dies nicht nur ein reines Hobby ist, sondern auch einiges an Konzentration abverlangt und täglich nicht länger als fünf bis zehn Minuten möglich ist. Bauhofer: „Ich versuche die Situation wie sie ist zu akzeptieren, nicht mehr alles so ernst und persönlich zu nehmen wie anfangs. Man kann es vielleicht schaffen damit fertig zu werden, die Lage zu verbessern und ein normales Leben zu führen, aber man braucht dazu die Hilfe von anderen Leuten. Allein ist das nicht möglich, nicht einmal für einen sturen Schädel wie mich.“
NEWS
„13 Jahre lang dagegen - Anti bis zum Tod“: Samsas Traum veröffentlichen heute ihr Geburtstagsalbum.
Tageszeitung Freitag, 30. Oktober 2009 Nr. 212
bank4fun-Bandcontest
Die Sieger Zuerst drei Termine im Vorprogramm von Dornenreich, jetzt eine zwölf Konzerte umfassende Tour mit Samsas Traum: Die Bozner Gothic-Band Alight.
Samsas Traum & Alight Eine Überraschung? Nicht für jene, die die Kurtatscher The 3 (soon to be 4) Murphys bereits einmal live sehen konnten. In Kiens haben sie aber die Jury deutlich überzeugen können und die „Konkurrenz“ abgehängt. Platz 2 beim „bank4fun-Band-Contest“ schafften die Brixner Prehate, während die Bozner Highlits auf Platz 3 kamen.
Jambalaya News
Live in Marseille
Sie haben keine Gnade für ihre Autos. Die Bozner CountryBand Jambalaya News begibt sich heute zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einem Konzert nach Frankreich, um morgen, Samstag, in Marseille auf der Bühne zu stehen. Hut ab!
Frei.Wild
Trend-Charts: Platz 12 Drei Tage nach der Veröffentlichung ihres Albums „Hart am Wind“ haben es die Brixner Frei.wild auf Platz 12 (!!!) der Trend-Charts in den von MediaControl ermittelten deutschen Albumcharts geschafft. Die definitive Reihung der laufenden Woche erscheint am heutigen Freitag.
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„Die 13 ist eine schöne Zahl“ Die Meinungen über die deutsche Band Samsas Traum gehen weit auseinander: Durchdachte Konzeption für die einen, ironielose Selbstinszenierung für die anderen. Alex Kaschte, Kopf der Band, besucht Südtirol in unregelmäßigen Abständen und hat mit uns über die Entwicklung von Samsas Traum, die Zahl 13 und über die Bozner Gothic-Metal-Band Alight gesprochen, die Samsas Traum auf ihrer Tour begleitet. Headliner: Du hältst dich manchmal in Freienfeld auf. Hast du mal mit dem Gedanken gespielt mit Samsas Traum hier bei uns aufzutreten? Alex Kaschte: Natürlich würde ich gerne mal ein Konzert in Südtirol spielen, es hat sich bisher aber leider nicht ergeben. Ich war als Konzertbesucher bereits im UFO in Bruneck, das Jugendzentrum als Veranstaltungsort ist Euch wirklich sehr gelungen. Wahrscheinlich gibt es aber auch in Bozen noch andere, gut für Konzerte geeignete Clubs von denen ich nur nicht weiß. Sollte diese Zeilen ein Konzert- oder Festivalveranstalter lesen, darf er sich gern bei uns melden, wir würden uns über einen Auftritt in Südtirol wahnsinnig freuen. Die Geschichte von Samsas Traum wird immer wieder von der Anmerkung durchzogen, dass Samsas Traum nicht in eine Schublade gesteckt werden soll. Wie würdest du euren Stil und eure musikalische Entwicklung beschreiben? Unser Stil hat sich in der Vergangenheit oft gewandelt, wir haben uns bereits an Black Metal, Gothic mit elektronischen Elementen, Bombast-Klassik sowie einer sehr ruhigen Neo- Folk Platte versucht. Auch für die Zukunft habe ich nicht vor, meiner Kreativität Grenzen zu setzen, mit Schubladendenken kommt man bei Samsas Traum nicht weit. Was alle Stilrichtungen verbindet und den gemeinsamen Nenner in unserem Schaffen darstellt, sind meine Stimme und meine Texte. Samsas Traum sind Ausdruck meiner Persönlichkeit, und die verändert sich mit der Zeit -
und mit ihr die Musik. Samsas Traum hat im Bezug auf die Bandzusammensetzung bereits viele Gesichter gesehen, u.a. Adrian Erlandsson (Ex-Cradle of Filth). Siehst du Samsas Traum als Band oder eher als dein Soloprojekt? Samsas Traum ist meine Band. Ich schreibe die Musik und die Texte, sämtliche Ideen stammen von mir. Im Studio spiele ich alle Instrumente bis auf das Schlagzeug selbst ein was sich live natürlich nicht umsetzen lässt. Für die Bühne brauche ich deshalb Musiker, die mir dabei helfen, meine Ideen umzusetzen und aufzuführen. Ich wähle sie nach unterschiedlichen Kriterien aus. Derzeit ist mein Schlagzeuger Michael Beck, der auch unser aktuelles Geburtstagsalbum eingetrommelt hat, neben mir das einzige feste Bandmitglied. An den Saiteninstrumenten sind auf der anstehenden Tour drei Jungs aus England dabei, unter ihnen David Pybus, der auch bei Cradle Of Filth spielt und zu dem der Kontakt über Adrian Erlandsson hergestellt wurde. Mit den Lyrics von „Heiliges Herz“ hast du es in die Textsammlung „Gothic Dark Lyrics“ geschafft, die im September veröffentlicht wurde. Was ist dir beim Texten wichtig? Ich habe mich ehrlich gesagt ein wenig gewundert, dass man gerade an „Heiliges Herz“ Interesse hatte, schließlich gibt es weitaus poetischere Texte von mir. Insgesamt ist es aber ein schönes Gefühl, in einem Gedichtband zwischen Benn, Baudelaire, Nietzsche, Hesse und Tralk vertreten zu sein. Meine Texte sind enorm wichtig für das Gesamtkonzept von Samsas Traum, es dauert sehr lange, bis sie ihren Weg aus meinem Kopf auf das Papier finden. Wenn ich mit meinem Hund im Wald spazieren gehe, höre ich mir Demos meiner Musik wieder und wieder an, bis die ersten Textzeilen ganz von selber zu mir kommen. Diese spontanen Ideen arbeite ich später aus. Ihr feiert heuer das 13-jährige Bestehen; eine etwas ungewöhnliche Zahl für ein Jubiläum. Ist
Samsas Traum abergläubisch? Abergläubisch? Nein. Die Dreizehn ist eine schöne Zahl. Natürlich könnte ich nun über die dreizehnte Karte im Tarot referieren oder die Bedeutung der Dreizehn in der Kabbalah erläutern. Darum geht es aber nicht, zumindest nicht vorrangig. Mit etwa dreizehn Jahren tritt man in die Pubertät ein und das Leben wird auf einen Schlag bunter, spannender, aber auch anstrengender - das ist bei Euch in Südtirol bestimmt nicht anders als bei uns in Deutschland. 13 steht für Rebellion, für Selbstfindung und Meinungsbildung auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Manchmal sehnt man sich auch nach den Gefühlen und der Unbeschwertheit dieses Lebensabschnitts zurück, all diesen Aspekte wird auf der Geburtstagsplatte ihr Platz eingeräumt. Die Geburtstagsplatte veröffentlicht ihr heute passend zum Jubiläum. Führt ihr damit eure „Stoppt die Menschheit“-Kampagne der letzten Platte weiter oder stellt sie ganz was anderes dar? Die Geburtstagsplatte ist völlig losgelöst von vorhergehenden Veröffentlichungen und Kampagnen zu betrachten. Wir stellen auf „13 Jahre lang dagegen - Anti bis zum Tod“ weniger unsere gesellschaftskritische Ader in den Vordergrund, sondern spielen auf dem Album einfach laute, rockige Gitarrenmusik. Ich wollte beweisen, dass Samsas Traum nicht immer kopflastig sein müssen, um zu funktionieren. Natürlich sind auch einige nachdenkliche Stücke auf der Scheibe, doch die Musik macht kein Gefangenen. Wir freuen uns darauf, bei den anstehenden Live-Shows mit unseren Fans das Band-Jubiläum zu feiern und eine gute Zeit zu verbringen. Die Südtiroler Gothic-Metal-Band Alight begleitet euch als Vorgruppe auf der Jubiläumstour „13 Jahre lang dagegen - Anti bis zum Tod“, die am 04. November in Frankfurt startet. Wie kam es dazu? Vorgruppen sind eine heikle Sache die schlechten Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit mit ihnen gemacht haben füllen Bände. Auf Tour verbringt man reichlich Zeit miteinander, schläft Koje an Koje im Bus nebeneinander und lernt sich oft erst "on the road" richtig kennen. Als ich mit der Planung für die Geburtstagstour begann, schlug mir meine Partnerin Lisa ihre Freunde von Alight vor. Ich habe mir die Musik angehört und finde, dass die Sängerin sehr talentiert ist, auch die Musik hat Potential. Alight haben es verdient ihre Songs einem größeren, deutschen Publikum vorzustellen und natürlich hoffe ich auch darauf, dass es diesmal auf zwischenmenschlicher Ebene keine bösen Überraschungen geben wird. Tourdaten & Info: www.samsas-traum.info und www.myspace.com/samsastraum (Interview: eva)
Morgen Abend live beim „Banshee Scream Festival“: Banshee Murph, AtomSmäSchr, Cannibal Clan Sumer und Serpent’s Cult.
Tageszeitung Freitag, 30. Oktober 2009 Nr. 212
Banshee Murph
Foto: Banshee Murph
Horror-Szenarien
hockrock, Horrorpunk, Heavy Metal. Diese Genres kann man der Musik von Banshee Murph zuordnen, die Horror-Gefühle vermitteln und klassische Horrorfilm-Atmosphäre erzeugen soll. Banshee Murph war ursprünglich das Soloprojekt des 23jährigen Meraner „Murph“ und entstand parallel zur Metal-Band hypocriticals, die sich im vergangenen Jahr aufgelöst hat. „Im Laufe der Zeit hat sich die Verlaufslinie geändert, mit dem Wechsel der Members ging auch mein ursprüngliches Horrorkonzept verloren und es wurde nur noch, in einer mir zu monotonen Metal–Richtung hingearbeitet, welche nicht meinen Vorstellungen entsprach“, erzählt der Meraner. „Also war es 2005 an der Zeit Banshee Murph ins Leben zu rufen, nach dem Motto: ‚Back to my Roots’. Ich startete diese ‚Hor-
S
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ror Eigeninitiative’ ganz gezielt unter meinem Künstlername, da ich ihn bereits bei den hypocriticals trug und so diese zum Teil in mir weiterleben lasse.“ 2006 veröffentlichte er das 6-TrackDemo „Windspiel“; das dazugehörige Artwork stammte von Neukonstrukt.com, das heuer auch einigen Releases vom Elektronik-Label Culture Assault das grafische Gesicht verliehen hat. Banshee Murph war mit dem Demo aber nicht zufrieden, da der satte Sound fehlte und definierte sich deshalb nach einer zweijährigen Pause neu als Band. Diese besteht zurzeit aus Banshee Murph (Gesang), Astharot (Gitarre), Mr. Gaboon (Bass) und Dale C. (Schlagzeug). „Ich versuche etwas Neues zu schaffen, was nicht jeder macht und was sich nicht leicht kategorisieren lässt. Sicher gibt es weltweit genug Bands, die Musik machen wie ich sie mache, jedoch wäre sie mir bis jetzt noch nicht in Südtirol zu Ohren gekommen“, so Murph
Grafic Journalism im „Headliner“ ächste Woche kommt „Hinterland“ wieder und zwar mit einer ironischen Stellungsnahme zur Lage der Nation aus der Feder des Zeichners Matteo Cuccato mit dem Titel „Catonews 24“.
N Helmuth Kostner (Percha) Studio: Sky-Tattoo, Bruneck Schickt euer schönstes Tattoo mit eurem Namen, woher ihr seid und wo ihr euch das Tattoo habt stechen lassen. Unser Kontakt: redaktion.headliner@gmx.com.
Grafik: Matteo Cuccato
Foto: Banshee Murph
Banshee Murph: Kombination aus dem Spitznamen des Sängers Murph und der Todesfee Banshee aus dem irisch/gälischen Volksglauben.
weiter. Die Zielsetzung ist somit auch bei dieser Band eine der geläufigsten unter den hiesigen Bands, trotzdem muss angemerkt werden, dass Shockrock hierzulande bislang großteils nur unbeabsichtigt gespielt wird/wurde. Banshee Murph lassen bewusst HorrorElemente in ihre Musik einfließen, wobei die Songtexte vor allem auf B-Movies und Horrorliteratur bauen. Neues, noch unveröffentlichtes Material soll bereits im Jänner 2010 eingespielt werden, denn geplant ist die Aufnahme des Demotapes „Poltergeist“, das die Singleauskoppelung zum darauf folgenden Konzeptalbum „Horror-
paradise“ werden soll. Live gab’s die Schockrocker seit der Bandwerdung nur selten zu sehen, aber aktuell steht ein ganz besonderes Konzert im Terminkalender der Band: Banshee Murph haben ihr eigenes HalloweenFestival auf die Beine gestellt und heuer zum ersten Mal als öffentliche Veranstaltung ausgelegt. „Wir Südtiroler versuchen uns stets dem Puls der Zeit anzupassen und machen jeden Trend mit. In unserem Sprachgebrauch wenden wir täglich das so genannte „Denglisch“ an, unbewusst beteiligen wir uns an der Globalisierung und feiern ein kommerzielles Fest nach dem anderen. Warum also nicht auch das Kürbisfest?“. Das Banshee-Kürbisfest geht am morgigen Samstag, 31. Oktober 09 unter der Bezeichnung „Banshee Scream Festival“ im Pub1 Meran über die Bühne. „Unser Liveprogramm wurde song- und bühnenbildtechnisch an Halloween angepasst, zu diesem Punkt möchte ich jedoch nicht zu viel verraten. Zum Line Up kann ich nur sagen, dass ich wie meine Musik, auch das Festival nicht einschränken wollte, deshalb wurde diese Musikstil- Vermischungs-Politik gezielt angewandt, in der Hoffnung es würde für jeden etwas dabei sein“, erzählt Murph. Auf der Bühne stehen morgen ab 20.00 Uhr vier einheimische Bands: Banshee Murph (Shockrock), AtomSmäSchr (Covers), Cannibal Clan Sumer (Rock/Mittelalter) und Serpent’s Cult (Black Metal). Der Eintritt ist frei. (eva) Info: www.bansheemurph.com