Freitag, 10. Jänner 2013 – Nr. 7
HEADL I N E R Foto: Videoclip „Si Le Monde“
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Wird am Mittwochabend live im Batzenhäusl Bozen vorgestellt: „Songs From The Underground“ vom Emmanuelle Sigal Ensemble.
Aufzeichnungen aus dem
Kellerloch
Emmanuelle Sigal Ensemble veröffentlicht Debüt-CD von Eva Reichegger
A
us dem Kellerloch kommen die Aufnahmen der CD „Songs From The Underground“ wortwörtlich nicht wirklich, doch das Gefühl, das Emmanuelle Sigal in ihr Songwriting legt, scheint die Sängerin dazu inspiriert zu haben sich an Dostojewski’s Buchtitel „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ zu orientieren. Die in Bozen lebende israelische Musikerin bezeichnet das Debütalbum des Emmanuelle Sigal Ensemble selbst sinngemäß als Album für Träumer und verweist dabei aber auch auf die Wichtigkeit des Voranstrebens, des Weitermachens. Für den Hörer ist dies vor allem in der Leichtigkeit spürbar, die der gut aufeinander eingespielte Bozner Vierer in Songs wie „Keep On Moving“ vermittelt. Diesbezüglich ist auch der Song „Si Le Monde“ zu erwähnen, der dem Publikum einen guten
Eindruck über den musikalischen Faden gibt, aus denen das Emmanuelle Sigal Ensemble seine Songs strickt: Gipsy Swing im weiteren Sinne, mit zweistimmigem Gesang und viel Rhythmik aus dem Akustikgitarrenressort. Beim Namen genannt bedeutet dies so viel wie: Emmanuelle Sigal am Mikro mit der ersten Stimme, Maddalena Prinoth mit der zweiten Stimme und Matthias Pötz zusammen mit Maurizio Riglione an den Gitarren. Zwar begann die Geschichte des Ensembles zunächst noch mit einem gemeinsamen Auftritt der beiden schüchternen Sängerinnen als The Shower Singers, doch schon bald stießen Pötz und später auch Riglione zur Formation hinzu. Und obwohl das Ensemble vorübergehend mit Philipp Dalmolin und Michele Conci zwei weitere Mitglieder zählte, so wurde doch bald erkennbar, dass die Formation als Quartett am besten funktionierte. Dabei
war den Boznern auch wichtig, nicht als Band bezeichnet zu werden, da der Begriff in ihren Ohren im Englischen zu rocklastig geprägt ist und im Französischen einen leicht versnobten Unterton mit sich trägt - und somit fiel die Entscheidung, sich als Ensemble zu bezeichnen. Den ersten gemeinsamen Auftritt bestritt die Gipsy-Formation vor gut einem Jahr im AurOra am Bahnhof von Auer; es folgten Auftritte im Vintola18 in Bozen, in Trient, bei Radio Tandem und Radio Freier Fall und auch bei Straßenkonzerten wie etwa beim Bozner Busk-Festival 2013. Im November letzten Jahres war es dann schließlich an der Zeit, das erste gemeinsame Album „Songs From The Underground“ einzuspielen, und zwar nicht wie der Titel vermuten ließe in einem Kellerloch, sondern im Bozner MicrocosmoPop Studio, das von Alessandro Damian, Simon Weisskopf und Thomas Lorenzi ge-
gründet wurde. Als Produzent und Soundtechniker ist dort Alessandro Damian tätig, den man in der hiesigen Szene vor allem als Gründungsmitglied der Rockband Julius Band kennt. Das Emmanuelle Sigal Ensemble spielte das Debüt in nur zwei Tagen, am 16. und 17. November 2013, im MicrocosmoPop Studio live ein (lediglich die Geige und die Percussions wurde nachträglich hinzugefügt). Mit dem vorliegenden Resultat als Visitenkarte, möchte die Formation zukünftig auch den Schritt nach „draußen“, sprich außerhalb den Landesgrenzen schaffen, denn die Lyrics auf „Songs From The Underground“ sind in Englisch und Französisch getextet. Zunächst wird das Album aber erstmal in Bozen live vorgestellt: Am 15. Jänner 2014 um 21 Uhr im Sudwerk/Batzenhäusl in Bozen. Info: www.facebook.com/Emmanuelle SigalEnsemble
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KONZERTTIPPS Mit Mad Sin gastiert dort jene Berliner Psychobilly-Band, die schon seit 1987 existiert und insgesamt zehn Studioalben, zwei Best Of-Sammlungen, eine DemoSammlung und ein Livealbum veröffentlicht hat. Zwar haben Mad Sin im Laufe dieser Jahre einige Besetzungswechsel durchgemacht, doch zuletzt geisterte die Band im Oktober 2012 durch die Schlagzeilen als Matt Voodoo kurzerhand rausgeworfen wurde. Der Grund: Der ehemalige Mad Sin-Gitarrist versuchte in der der Castingshow „The Voice Of Germany“ sein Glück, das dort übrigens nicht an seiner Seite war. An der Seite von Mad Sin hingegen spielt heute Abend die Psychobilly-Band Hellfish, die hierzulande immer noch wenig bis keine einheimische Konkurrenz hat und zuletzt im Februar 2012 mit der EP „Seekrank“ auf sich aufmerksam machte. Beginn ist um 20.30 Uhr; der Eintritt beträgt im Vorverkauf 12,50 und an der Abendkassa 15 Euro. (eva)
Konzerttipp Nr. 1
Mad Sin & Hellfish
Foto: Mad Sin
Der erste Monat im neuen Jahr hat livemäßig einiges zu bieten, wie etwa die aktuellen Events der hiesigen Bookingagentur Poison For Souls. Den Anfang macht ein Bandpaket, bestehend aus Mad
Sind seit fast dreißig Jahren in der Psychobilly-Szene unterwegs: Mad Sin gastieren heute Abend im Point Neumarkt.
Sin und Hellfish, das gestern Abend live im PMK Innsbruck zu sehen war und heute, am 10. Jänner 2014, gemeinsam im Jugendzentrum Point Neumarkt spielt.
Info: www.madsin.de + www.facebook.com/hellfishpsycho + www.poisonforsouls.com
Ticket-Verlosung: Heute Abend noch nichts vor?
stivals, die gleichzeitig die dreizehnte Veranstaltung der Steinegger Organisatoren „Moonwalkers“ ist. Das Steinegg Rockt-Festival findet an zwei Tagen statt und prä-
Der „Headliner“ verlost 2 Tickets für das Konzert von Mad Sin und Hellfish, das heute Abend im Point Neumarkt stattfindet. Ihr möchtet ein Ticket gewinnen? Dann schickt uns bis heute Nachmittag, 15 Uhr, eine E-Mail mit eurem vollständigen Vor- und Nachnamen (Betreff: Mad Sin und Hellfish). Die Gewinner werden via Email benachrichtigt. Viel Glück! Kontakt: redaktion.headliner@gmx.com
Konzerttipp Nr. 2
The Moorings & Steinegg Rockt Die Franzosen The Moorings, die all ihre Energie in ihren CelticRock und Irish-Punk legen, haben hierzulande schon ihre Kreise gezogen, wie etwa als Hauptact des letztjährigen Sunside Music Festival in Villanders. Diesmal kommen The Moorings am 17. Jänner 2014 ins PMK Innsbruck, um dann tagdarauf am 18. Jänner 2014 im Rahmen des Steinegg Rockt-Festivals zu spielen. The Moorings headlinen die neunte Ausgabe des Fe-
Foto: The Moorings
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Kommen mit ihrem Celtic-Rock zurück: The Moorings aus Frankreich spielen im Jänner im PMK Innsbruck und beim Steinegg Rockt-Festival.
sentiert am Freitag, 17. Jänner eine Reggae Night mit Benjamin Yellowitz, Myztic Lion, Roots, Shanti Powa, Die 3 Herren, Sisyphos und als Aftershow-Act Wikked and Bonny (an beiden Tagen). Am Samstag, 18. Jänner 2014 hingegen spielen Blue Veins, UKOG, High Voltage Overdrive, Slowtorch, Benjamin Yellowitz, Mother’s Cake und The Moorings im Kulturhaus Steinegg. (eva) Info: www.moorings-band.com + www.themoonwalkers.it
Helden der Zeit
2013 war ein gutes Jahr für die aus Lana stammende Band Helden der Zeit. Wenige Tage vor Jahresschluss war das erste 5-Track-Demo komplett, die LeserInnenschaft des „Headliners” hatte die Band nicht nur zur „Überraschung des Jahres”, sondern auch zum „Newcomer 2013/2014” gewählt. Die Band schaffte es zudem auf Platz 2 in der Kategorie „Band des Jahres” und ihr „Der liebe Freund der Alkohol” schaffte es gar zum „Song des Jahres”. Fette Beute also für Helden der Zeit, die in dieser Formation seit Juli 2011, zuerst als Mundtod, dann mit dem aktuellen Namen unterwegs sind. Frontmann ist Daniel Geiser, der mit seiner Stimme dazu beiträgt, dass der Wiedererkennbarkeitswert als Band steigt. Als Gitarrist und Sänger steuert er auch den größten Teil des Songmaterials der Band bei. Neben Geiser steht mit Florian Kofler noch ein zweiter Mann an den sechs Saiten, wobei Kofler seinerseits für die durchaus viel versprechenden Soli verant-
Foto: Helden der Zeit
Die Newcomer 2013/2014
Konnten bei der aktuellen „Headliner”-Wahl gleich mehrfach absahnen: Helden der Zeit aus Lana, die „Newcomer 2013/2014”.
wortlich ist. Die Rhythmussektion besteht hingegen aus Michael Arquin (Bass) und Jan Zambon (Schlagzeug). „Der liebe Freund der Alkohol” ist denn auch der erste Song ihres Demos, ein Demo, das die Band in Eigenregie aufgenommen und produziert hat. Musikalisch pendeln die fünf Songs zwischen deutschem
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Punk und dem so genannten Deutschrock hin und her, und es ist vor allem „Der liebe Freund der Alkohol” der als Song nicht nur am besten produziert daherkommt, sondern auch zeigt, dass die Band sich beim Texten ihre Gedanken macht, und bei allem Ernst mit der das Songschreiben angegangen wird, den Witz nicht vergisst. Als „Newcomer 2013/2014” werden Helden der Zeit im Mai innerhalb des diesjährigen Gaul-Openairs auf der Bühne stehen. Fans der Band
Seit Ende 2013 auch als klassische Demo-CD zu haben: Unter den ersten fünf aufgenommenen Songs findet sich auch „Der liebe Freund der Alkohol”.
müssen aber nicht bis Mai auf den nächsten Auftritt der Band warten. Am Samstag, 15. Jänner, 20 Uhr, spielen Helden der Zeit beim „New Black and Orange” in Bozen, der Harley Davidson-Vertretung in der Bozner Industriezone (A. PacinottiStraße 4), wo regelmäßig Rockkonzerte geboten werden. (rhd) Info: www.facebook.com/HeldenDerZeitLana
Neue DJs/Producers
Nicho Debie & Peter Cloud
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NEWS Kassettendeck
CD, Clip, Live
Fotos: Giulia Wörngartner
Viel wurde im Vorfeld nicht verraten, nur dass es eine neue Band namens Kassettendeck gibt, die am nächsten Freitag, 17. Jänner ihr Debütalbum „egal wirst du nie…“ im Ufo Bruneck vorstellt. In den letzten Tagen sickerten aber dennoch einige Details durch: Kas-
Haben in Eugen Verra und Silvy Perathoner Verbündete gefunden: Die Grödner DJs/Producers Nicho Debie & Peter Cloud.
D
ie DJ- und Producer-Szene boomt in unserem Land nach wie vor und mit Nicho Debie & Peter Cloud gibt es auch in Gröden einen Newcomer-Act. Nicholas De Biasio und Peter Wörgartner haben sich vorallem dem Electro/House und Progressive House verschrieben und veröffentlichen ihre Remixes, MashUps und eigenen Tracks über Soundcloud. Aber wie sieht es in Gröden generell mit der Producer/DJ-Szene aus? Tut sich zurzeit auch dort etwas oder gibt es noch
Hier entstand der Track „Feel The Energy“ feat. Silvy Perathoner: Nicho Debie & Peter Cloud im Studio von Eugen Verra.
wenige Acts? Nicholas erzählt: „Momentan sieht es in der Producer-Szene in Gröden relativ schwach aus, jedoch kommt einer der wichtigsten Pioniere der Elektro-Musik aus diesem Tal, Giorgio Moroder. Wir respektieren ihn sehr für alles was er erreicht hat. Genauso wie Eugen Verra, er produzierte
zahlreiche und erfolgreiche Tracks in den 90er Jahren und ist heute noch in dieser Branche aktiv. Dank einer nicht unbedeutenden Unterstützung seinerseits, ist es uns möglich in einem richtigen Musikstudio zu arbeiten. Dort produzieren wir unsere aktuellen Lieder. Außerdem war es der Ort an dem wir unseren ersten gemeinsamen Track mit Silvy Perathoner aufgenommen haben.“ Peter fügt hinzu, dass die Livesituation in Gröden für DJs nicht schlecht ist. „Während der Wintersaison ist die Party/DJ-Szene durchaus bemerkenswert. Wir werden in diesen fünf Monaten besonders oft gebucht und minde-
stens einmal im Monat legen wir in der berühmten Après-Ski/Diskothek Heustadl auf und präsentieren dort unsere abgefahrene Party ‚We love Heustadl‘. Leider können wir in Gröden nicht immer Lieder unserer hauptsächlichen Musikrichtung auflegen. Unser Repertoire an Genres muss so umfassend wie möglich sein, da die Anfrage von Location zu Location anders ist“, so der junge DJ. Die beiden Newcomer haben sich im Großraum Gröden also
schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erspielt, was auch damit zu tun hat, dass sich Nicholas und Peter für den Track „Feel The Energy“ die Sängerin Silvy Perathoner ans Mirko geholt haben. „Eigentlich war es eine unserer ersten Produktionen. Der Track ist ziemlich simpel strukturiert, deshalb hörte er sich für uns anfangs ziemlich leer an. Wir entschlossen uns eine starke Soul-Stimme hinzuzufügen, um dem Ganzen Form und Charakter zu verleihen“, erzählt Nicholas. „Silvy kam uns als erste in den Sinn, ihre Stimme ist für den Track perfekt geeignet. Zudem stammt sie aus demselben Dorf und wir kannten uns schon seit längerem. Wir trafen uns um ihr die Zusammenarbeit am Track „Feel The Energy“ vorzuschlagen, wo sie umgehend mit Begeisterung einwilligte. Daraufhin verbrachten wir ein gemeinsames Wochenende im Musikstudio und dieser Track kam dabei heraus. Ein besonderes Dankeschön geht an unsere Songwriterin Nicole Rier, die dem Song noch die passenden Worte verliehen hat“, so De Biasio weiter. Doch mit einem Track ist die Zusammenarbeit mit der Grödner Sängerin noch nicht beendet. „Zurzeit arbeiten wir schon an einem neuen Projekt zusammen mit Silvy und gleichzeitig verfolgen wir unsere persönlichen Ziele in der Musikszene“, verrät Peter. „Im Jahr 2014 steht uns die Produktion eines, für uns wichtigen, Tracks bevor, der durch die Hilfe eines österreichischen Labels zum Verkauf stehen wird. Auch weitere Tracks mit Silvy Perathoner sind geplant, doch weiteres möchten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht preisgeben.“ (eva) Info: www.soundcloud.com/ nicho-debie-peter-cloud
settendeck spielen Pop-Rock mit deutschen Texten, veröffentlichen übermorgen um 18 Uhr ihren Videoclip zur ersten Single „Komm raus“ im Netz und – was unsere LeserInnen vermutlich am meisten interessiert – hinter der Pustertaler Band stecken Stefanie Marcher, Martin Marcher, Emanuel „Petz“ Plaickner (Ex-The Boots) und Fabian Innerhofer. Info: www.facebook.com/Kassettendeck
Satelliti
Live in Bozen Das Bozner Duo Satelliti (Electroacoustic/Experimental), das im vergangenes Jahr sein zweites Album „Transister“ über Vessels’ Label Cuckundoo Records veröffentlicht hat, spielt am nächsten Donnerstag, 16. Jänner 2014 ab 21.30 Uhr im Sudwerk Bozen. Der Eintritt beträgt 10 Euro
und die Plätze sind auf 150 limitiert. Reservierungen können ab sofort unter vanja@unclevanja.com vorgenommen werden. Im März und April gehen Satelliti dann auf Europatour, die u.a. Gigs in Italien, Kroatien, Ungarn, Österreich und in der Schweiz vorsieht. Info: www.unclevanja.com
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