Freitag, 14. März 2014 – Nr. 52
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Travel Wide Das dritte Album der Wipptaler Reggae-Band Sisyphos
von Reinhold Giovanett
D
ie Kurzfassung gleich zu Beginn: Sisyphos sind definitiv eine gute Band. Und Sisyphos haben mit „Tavel Wide” nun ihr neues Album in den Startlöchern und dabei eigentlich alles richtig gemacht. „Travel Wide” ist Reggae, da braucht es keinen näher definierenden Zusatz. Das heißt aber nicht, dass es Sisyphos nicht gelungen wäre, etwas Eigenes zu schaffen. 2013 haben Sisyphos (nach wiederholten Versuchen) den „Italian Reggae Contest” mit dem ersten Platz und den darauffolgenden „European Reggae Contest” mit dem zweiten Platz für sich entscheiden können. Sisyphos haben sich 2013 also in eine gute Position gespielt und mit dem vorliegenden Album „Travel Wide” nun auch die richtigen Karten in der Hand, um das Publikum von sich zu überzeugen. Sisyphos releasen ihr Album heute, Freitag, 14. März, als CD und in digitaler Form, und heute beginnt auch die Tour, die sie im Mai bis nach England bringen wird (siehe eigenen Kasten). Die Voraussetzungen sind also gegeben, dass sich hier etwas in internationaler Hinsicht bewegt. Wir halten der Band jedenfalls die Daumen und wenden uns jetzt dem Album zu, das angenehme 40 Minuten dauert, 12 Songs enthält (davon zwei Remixe) und sich als angenehmes Hörerlebnis entpuppt: Leicht jazzig die Bläser, immer wieder etwas verspielte Elektronik,
schöne Chöre bzw. zweite und dritte Stimmen, und darunter ein nie wirklich anziehender Reggae-Fluss, auf dem vor allem die Stimme von David Cuel thront. Erst nach vier Songs mit englischen Texten kommt ein erster von Cuel gesungener Einstieg in italienischer Sprache („Destino”). Es folgt mit „Slow Riddim Express” ein erster Song, mit deutschem Songpart. Sisyphos waren ja eigentlich als dreisprachige Band gestartet und konnten damit auch durchaus überzeugen, denn obwohl der Schwerpunkt natürlich auf den englischen Lyrics lag, konnte man David Cuel immer wieder in italienischer, Benjamin Stötter in deutscher Sprache singen hören. Stötter bekommt bei „No More Fear” noch einmal einige Strophen und
Releasetermin heute: Das neue Album „Travel Wide” der Sterzinger Reggae-Band Sisyphos.
mit „Stattstep” fast einen ganzen Song, aber ansonsten beherrscht Cuels Stimme das Album, was dem Album eine angenehme Einheitlichkeit verleiht, auf der anderen Seite aber die überraschende Viel-
Travel Wide: Die Termine Fr 14. März: Jugendzentrum Freiraum, Schlanders Sa 15. März: Centro giovani, Brixen So 16. März: Stadttheater, Sterzing Mi 26. März: „Spotival”, Snowpark Obertauern (A) Fr 28. März: Ohibò, Mailand Fr 4. April: Pippo-Stage, Bozen So 6. April: „Destroy the Winter”, Canazei Do 17. April: Ufo, Bruneck Sa 19. April: „Easter Clash”, Meran Do 1. Mai: Hootannany, London (UK) Sa 3. Mai: Attic, Bristol (UK) So 4. Mai: The Kings Head, London (UK)
falt reduziert. Beides geht nicht, das ist klar, und es wird sich zeigten, für welchen Weg sich Sisyphos schließlich entscheiden werden. „Travel Wide” ist jedenfalls ein sehr rundes Album geworden. Ruhig, ausgeglichen, stressfrei und mit schönen ausgewählten Klängen („Deep Sleep”) versehen. Hatten sie auf der EP „Deep In The Music” (2011) noch ausgiebig mit der Elektronik experimentiert und dabei mitunter düstere Atmosphären geschaffen, so wurde dieser Teil auf „Travel Wide” etwas reduziert und die Stimmungslage in „heiter und gelassen” verändert. Für spitze Ohren wird sich das Album „Travel Wide” als äußerst achtsam produziertes und ausgeglichen wenn auch üppig arrangiertes Album entpuppen. Was die einzelnen Songs betrifft, so lässt sich keine wirkliche „Single” ausmachen, mit zwei Ausnahmen: Der Titelsong „Travel Wide”, der bereits letztes Jahr als aufwändig produziertes und sehenswertes Video erschienen ist, und der sehr schöne Abschluss des knapp 40minütigen Trips: „Echoes” fällt als Song ein wenig aus dem Rahmen, weil er von der akustischen Gitarre getragen wird und eher karg arrangiert wurde. Nichtsdestotrotz ist gerade „Echoes” einer jener Songs, die man gerne noch einmal hört. Genauso wie etwa „Deep Sleep” oder „Travel Wide”. Info: www.sisyphos-band.com
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Gianni Ghirardini festeggia i suoi sessant’anni a suon di musica
From The Blues To The World
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NEWS Skarn
Seit 10. Jänner kann man die Single „Tempesta di sabbia” der Bozner Metalband Skarn über die digitalen Kanäle wie iTunes etc. kaufen. Skarn, seit 2008 als Band unterwegs und bereits im Vorprogramm von Maiden-Sänger Blaze Bayley auf der Bühne, ist am Donnerstag, 20. März, ca. 20.30 Uhr im Interview bei Radio Freier Fall (RAI Südtirol) zu hören, inklusive Single „Tempesta di sabbia” natürlich.
Foto: Stefano Odorizzi
Die digitale Single
Der Blues-Birthday: Gianni Ghirardini nimmt seinen runden Geburtstag zum Anlass, in Leifers und Sterzing eine Blues Night auf die Beine zu stellen.
S
essant’anni portati alla grande, forse per merito anche della passione musicale che lo ha sempre caratterizzato: il chitarrista Gianni Ghirardini, vipitenese di nascita ma da anni di stanza nel capoluogo si appresta a festeggiare con un duplice appuntamento, rispettivamente il 21 marzo prossimo presso il teatro di San Giacomo, a due passi dalla città d’adozione e il 29 al teatro comunale della nativa Vipiteno. Ghirardini calca le scene fin dagli anni settanta, anni difficili per chi proponeva musica di matrice Ameri-
Rock The Dolomites
Start der 3. Auflage
Info: www.rockthedolomites.com
Treff 01/2014
Mit Maffay auf der Couch
Foto: Treff
Das Grödner Winterfestival „Rock The Dolomites” geht in die dritte Runde und startet mit dem Auftritt der Pamstiddn Kings am kommenden Donnerstag, 20. März, 15 Uhr auf der Dantercepies Mountain Lounge. Es folgen: Spremuta (Freitag, 21. März, 15 Uhr, Pa n o r a m a Hütte), Slow Down (Samstag, 22. März, 11 Uhr, Pramulin Hütte), Nachtcafè (Samstag, 22. März, 15 Uhr, Ciampac Hütte), Name in Progress (Samstag, 22. März, 20.30 Uhr, Bar Après Ski La Stua), MadaX (Sonntag, 23. März, 10 Uhr, Comici Hütte) und The Pëufla (Sonntag, 23. März, 13 Uhr, Salei Hütte).
cana come il blues. “Erano anni – ci ha detto – in cui molte delle occasioni in cui esibirsi erano legate al circuito delle manifestazioni all’aperto con più gruppi e il pubblico era spesso animato da preconcetti legati al fatto che bisognasse essere anti americani per antonomasia e qualcuno ci fischiava per la musica che proponevamo. Ma per me il blues è quanto di più popolare proletario si possa immaginare.” La sua attività come chitarrista blues è legata a nomi storici come Trinciato Forte, Spolpo, Incredible Southern Blues Band, ma Gianni Ghirardini ha al suo arco anche altre frecce, complice la passione per Ry Cooder, un altro legato alla vi-
sione proletaria del blues e della musica tradizionale americana. Cercando di fare propria la visione cosmopolita del blues imparata da Cooder – che ha messo la propria chitarra al servizio della musica africana, di quella indiana, cubana, hawaiana e molte altre ancora, riuscendo ad infondere un po’ del suo sentimento blues in ognuna di loro – Ghirardini ha allargato gli orizzonti musicali realizzando progetti e dischi in cui i suoni delle sue chitarre, acustiche, elettriche, dobro, slide si sono andati a fondere con una world musica molto originale ricca di percussioni e strumenti come tabla e sitar. Da qui il titolo del progetto con cui il chitarrista festeggia il suo compleanno: “From Blues To The World”, progetto in cui ha chiamato intorno a sé un folto gruppo di amici, dall’immancabile Haifisch Heidegger, con lui fin dagli esordi vipitenesi e in tutte le band successive, a Jack Alemanno (con cui aveva lavorato al progetto Pangea), a Felice Bruni che ha suonato gli strumenti esotici nel disco solista di Gianni. E ancora Marco Gardini, che non ha certo bisogno di presentazioni, Max Castlunger e la cantante Annika Borsetto, tutti riuniti per offrire al pubblico delle due serate una caleidoscopica e irripetibile magia di suoni, piena di colori suggestivi che di rado si ha l’occasione di ascoltare dalle nostre parti. I concerti di San Giacomo e Vipiteno inizieranno entrambi alle 20.30, l’ingresso è libero e per prenotare basta scrivere a per il primo o chiamare lo 0472 760 400 per il secondo. (crazy)
Peter Maffay und sein Südtiroler Fanclub: Das „Treff“-Interview läuft am Montag um 20.50 im TV RAI Südtirol.
Bereits seit 1997 läuft das Rock- und Pop-Magazin „Treff“ im Fernsehen. Die Redaktion der RAI Südtirol hat auch für das laufende Jahr mehrere
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Ausgaben geplant, wie etwa jene vom kommenden Montag, 17. März um 20.50 Uhr, in der das „Treff“-Team bunt gemischte, aktuelle Themen präsentiert. Die Moderatorin Daniela Lösch trifft diesmal Albert Rungg (Präsident des Peter Maffay-Fanclub Südtirol) und Peter Maffay selbst, der im Jänner sein neues Album „Wenn das so ist“ veröffentlicht hat und am 23. Juni live in Bozen zu sehen ist. Weiters schaut der „Treff“ auch bei der Reggae-Formation Sisyphos im Proberaum vorbei, der in Mauls zu finden ist, um Einzelheiten über das neue
Album „Travel Wide“ (siehe Seite 1) zu erfahren. Auch die BodypaintingArbeiten des Bandmitglieds Johannes Stötter stehen auf dem Fragebogen. Und als weiteres Thema gibt der „Treff“ Einblicke in die BluesNacht in St. Jakob, bei der am 21. März beispielsweise Bill „Howl’n Madd“ Perry und seine Tochter Shy aus Mississippi und Ago & Friends auf der Bühne stehen. Die Wiederholung der Sendung wird am Montag, 24. März um 18.25 Uhr im TV Rai Südtirol gesendet. Da für das erste Halbjahr noch zwei weitere „Treff“-Ausgaben eingeplant sind, können sich interessierte Bands und Musiker bei der RAI Südtirol für einen Beitrag melden. (eva) Info: www.senderbozen.rai.it
Tun Na Kata
Foto: rhd
Franco Perini verstorben
Voller Stolz und Freude über jedes Konzert von Tun Na Kata: Franco Perini mit seiner Frau Ursula und Jack Alemanno (ganz links) backstage während eines gemeinsamen Konzertes von Tun Na Kata mit Miteinanders in Bruneck.
sik zu machen, sondern gemeinsam in einer Band zu spielen und mit dieser Konzerte zu machen. Der Sterzinger Schlagzeuger Jack Alemanno hat Tun Na Kata
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über all die Jahre musikalisch geleitet, mit Tun Na Kata drei CDs eingespielt und immer wieder live gespielt, wohl wissend, dass die feste von Franco Perini und seiner Frau Ursula aufgebaute Struktur im Rücken, der Band Halt und Bestand geben würde. Meine und die Wege von Franco Perini haben sich mehrmals gekreuzt. Für Interviews zu Tun Na Kata etwa, oder am Rande von Auftritten der Gruppe, in der auch seine Tochter Verena jahrelang die Keyboards spielte. Franco Perini gab immer 100% wenn es um seine Schützlinge ging und die Energie, mit der er die Dinge anpackte, war stets mitreißend und von großer Überzeugungskraft. Franco Perini ist am Samstag, 7. März 2014 verstorben. (rhd)
Roland Egger
Mini-Tour mit Funk-Trio Die Zutaten von „Funk Essentials” sind in der Zusammenstellung abenteuerlich: Soul, Rhythm’n’Blues, Jazz, HipHop, Disco und House. Und das alles
natürlich live gespielt von drei Musikern, deren Wege sich bei gemeinsamen Auftritten mit dem britischen Blues Alan Farrington kennengelernt haben: Da wäre zum einen der Brunekker Schlagzeuger und Sänger Roland Egger und die beiden Italiener Simone Boffa (Gitarre) und Marco Cocconi). Das Trio ist seit gestern auf einer kleinen Südtirol-Tournee unterwegs und spielt heute im Pub-Hotel Bruneck und morgen, Samstag, 15. März, in der Arena Klobenstein. Beginn: 21 Uhr.
O
Foto: Roland Leitner
hne Menschen wie Franco Perini, würde sich die Welt sehr viel langsamer zum Besseren verändern. Mit einer ungeheueren Energie stand Franco Perini hinter den Projekten der Lebenshilfe Wipptal und darüber hinaus. Gemeinsam mit seiner Frau Ursula, hat Franco Perini vor mittlerweile über 20 Jahren das Musikprojekt Tun Na Kata aus der Taufe gehoben, das es Menschen mit Behinderung ermöglichte, nicht nur einfach MuHielt die Informationen zu seinen Projekten nicht zurück: Franco und Ursula Perini während eines Interviews für Radio Freier Fall 2009.
Mainfelt
Foto: Armin Huber
Neue Elemente
Mainfelt haben ein neues Bandmitglied: Willy Theil (im Bild in der Mitte der hinteren Reihe), war Teil von Wiarm und spielt derzeit auch bei Meddycrayed und The Cowboy Without A Horse.
Die Folk-Pop-Band Mainfelt aus Schlanders wurde kürzlich aufgestockt: Der Bandzuwachs trägt ein szenebekanntes Gesicht und hört auf den Namen Willy Theil. Der Musiker aus Bozen ist nun fixes Mitglied bei Mainfelt und erzählt uns, wie sich das ergeben hat und welche Rolle er in der Band übernimmt. „Hui, ergeben hat sich das so, dass die Band jemanden gesucht hat, der den ganzen Rhythmuspart
übernimmt. Patrick Strobl und ich haben öfter mal telefoniert als Mainfelt in den USA unterwegs war. Irgendwann haben wir uns auf eine unverbindliche Probe geeinigt“, so Theil. „Bald war klar, ‚des passt genau so’. Wir haben daraufhin fleißig an den Liedern gebastelt und neue Elemente eingebaut. Inzwischen spiele ich Drums, Percussion und Akkordeon.“ Da im vergangenen Monat neben neuen Bandfotos auch ein Teaser auf YouTube geladen wurde, in dem Mainfelt „Living Room“ für das laufende Jahr angekündigt haben, stellt sich hier die Frage, was denn dahinter steckt. Ein neues Album, eine Single oder etwas ganz anderes? „Von olls a bissl wos“, lacht Theil. „Was ich bis dato sagen kann ist, dass wir kommende Woche im
Studio sind und, dass wir am 12. April im Stadttheater Meran und am 15. April im Kulturhaus in Schlanders die wahrscheinlich einzigen zwei Konzerte in Südtirol in diesem Jahr geben werden“, verrät Willy weiter, der auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzt – zu Punkrock, Folk und Countrytrash. Wie sieht es im Moment mit seinen anderen Bands Meddycrayed und The Cowboy Without A Horse aus? Es wurde etwas still um die pferdelosen Cowboys; gibt’s Pläne für 2014? „Natürlich haben wir Pläne! Meddycrayed wird 2014 auf dem ein oder anderen lokalen Festival vertreten sein und die Cowboys arbeiten gerade an einem neuen Programm. Spätestens wenn die Sonne wieder auf die mentale Wüste brennt, werden die Cowboys wieder losreiten“, versichert Willy. (eva)
Volksmusik
Storchn Musi Volksmusik im „Headliner”? Ja, weil drei der fünf an der neuen Vinschgauer Tanzlmusig Storchn Musi beteiligten MusikerInnen auch in „Headliner”kompatiblen Projekten unterwegs sind. Als da wären der Schlagzeuger Michael Reissner und der Klarinettist (und Saxofonist) Hannes Ortler, die beide mit ihrer Band Emissione gerade an einem zweiten jazzig-
elektronischen Album arbeiten und Michaela Schölzhorn (Kontrabass), die ihrerseits auch als Liedermacherin unterwegs ist. Die Storchn Musi ist am morgigen Samstag, 15. März, 20.15 Uhr, im ORF 2 (TV) in der Reihe „Mei liabste Weis” zu sehen. Info: http://tirol.orf.at/tv/stories/2625122/
Info: www.mainfelt.com ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl
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