Headliner #291

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Freitag, 28. März 2014 – Nr. 62

HEADL I N E R Fotos: Paolo Crazy Carnevale

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Delta Blues: punto di partenza e punto d’arrivo Gianni Ghirardini e le coordinate precise del suo splendido viaggio musicale di Paolo Crazy Carnevale

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elta blues, l’immagine è ben chiara, non c’è pericolo di sbagliarsi, quando Gianni Ghirardini è salito sul palco del teatro di San Giacomo è stato subito chiaro dove il suo tour de force musicale andasse a parare: alle sue spalle mentre imbracciava uno scintillante dobro è apparso il disegno di una specie di juke joint – una sorta di ritrovo dove si cantava e si ballava nell’America rurale del sud – con la scritta “delta blues”, e tutt’intorno una scenografia dominata da dipinti dell’India e un contorno di strumenti che vanno dai sitar alle tabla, al kit di batteria di Jack Alemanno alle chitarre modificate dallo stesso Ghirardini insieme al suo fido guru-amico-liutaio Felice Bruni, che durante il concerto dello scorso venerdì si è occupato anche degli strumenti a corda più esotici. Blues del delta, che si tratti del delta del Mississippi o del delta del Gange poco importa, la denominazione è comunque di origine controllata e meglio se ci scappa maga-

ri anche il delta di qualche oscuro corso fluviale del continente nero. Le note iniziali sono ad appannaggio del dobro, per un lungo medley che parte dal tema di “Paris Texas“ – quasi a dichiarare apertamente l’amore e la passione per un chitarrista di nome Ry Cooder la cui influenza si farà sentire particolarmente nella seconda parte della serata – e va via via modificandosi con l’entrata in scena degli amici che compongono il gruppo, a partire dalla sezione ritmica formata dal “compadre” di sempre, quell’Haifisch Heidegger che ha suonato con Gianni Ghiradini fin dagli anni ottanta (prima So war’s in Leifers, wie wird’s wohl in Sterzing? Gianni Ghirardini feiert seinen 60sten mit befreundeten Musikern auf der Bühne.

col Trinciato Forte, poi con l’Incredible Southern Blues Band e infine nel progetto dedicato alla world music denominato Pangea), il batterista Jack Alemanno e poi via via il già citato Felice Bruni, Max Castlunger alle percussioni e un pirotecnico Marco Gardini che con gran gusto e discrezione ha saputo inserire i suoni della sua chitarra elettrica in un contesto quasi esclusivamente acustico. Dal Mississippi al Mali – come insegna in un suo bel documentario il regista Scorsese –, e quindi al Gange come se niente fosse, riportando tutto a casa, Ghirardini e soci hanno offerto uno spettacolo d’alta

classe in cui melodie tradizionali si sono mescolate a composizioni originali come “Francesco“ – dedicata al figlio – e “Brother Wind“, presenti nel CD “Waiting“, o l’inedita e ottima “From Blues To The World“ eseguita come gran finale e cantata (come altre canzoni della scaletta) da Annika Borsetto, perfettamente a proprio agio con la proposta di Ghirardini. Il viaggio è proseguito dall’Africa subsahariana a quella più colorata delle coste malgasce per approdare in India e tornare al Mississippi delta non prima di aver toccato nuovamente il continente nero e i caraibi con le steel drums di Castlunger. A chiusura della serata è stato chiamato sul palco anche Roland Egger – responsabile del suono e vecchio compare di Ghirardini alla stregua di Haifisch – che ha cantato il country blues “Workin’ On A Railroad“ in un suggestivo botta e risposta con la Borsetto. Domani sera si replica al teatro comunale di Vipiteno, con inizio alle 20.30. Info: www.facebook.com/gianni.ghirardini

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Freitag, 28. März 2014 – Nr. 62

onntag 16. März 2014. Später Nachmittag. Das Stadttheater von Sterzing hat sich gut gefüllt und das Publikum wartet gespannt auf die Premiere des Videos zu „Slow Riddim Express”, der zweiten Single-Auskoppelung aus dem neuen Album „Travel Wide”, das erst wenige Tage zuvor veröffentlicht wurde. Sisyphos haben die Latte mit ihrem letztes Jahr erschienenen ersten Video zum nunmehrigen Titelsong des Albums sehr hoch gelegt. Wenn die erzählerische Spannung zu „Travel Wide” auch nicht bis zum Ende

Grafik: Neuer Österreichischer Trickfilm

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Tuckert unaufhaltsam von Wien über den Brenner nach Sterzing: Die Lokomotive aus dem Video „Slow Riddim Express” in einem frühen 3D-Entwicklungsstadium.

Interview mit dem Regisseur des „Slow Riddim Express”-Videos von Sisyphos

Animation in jeder technisch möglichen Variante durchgehalten werden konnte, das von Johannes Stötter stammende und von Christian Popodi in Szene gesetzte Bodypainting überzeugt auf voller Länge. Einem derartigen Video etwas zumindest Gleichwertiges nachzureichen, war durchaus nicht so einfach. Sisyphos haben es aber geschafft. Benjamin Swiczinsky und Johannes Schiehsl von der Wiener Produktionsfirma „Neuer österreichischer Trickfilm” waren am Sonntag ebenfalls in Sterzing und gewährten einen Blick hinter die Kulissen des Trickfilmmachens. Wir haben Regisseur Benjamin Swiczinsky kontaktiert, um etwas mehr über das Video von Sisyphos, und natürlich über das Trickfilmmachen selbst zu erfahren. (rhd) Headliner: Der Name der Firma – „Neuer Österreichischer Trickfilm” – lässt die Vermutung zu, dass ihr euch mit großem Selbstbewusstsein für diese Art des Filmens entschieden habt. Wie schaut es mit dem Trickfilm in Österreich aus? Gibt es Mitstreiter oder besetzt ihr kreatives Brachland? Benjamin Swiczinsky: Die Grundidee von Neuer Österreichischer Trickfilm besteht, wie der Name schon sagt, aus den drei Wörtern. Ihre Bedeutung kann man am besten in der umgekehrten Reihenfolge erklären: Erstens: Trickfilm: Also Animationsfilm und zwar in jeder technisch möglichen Variante. Also: Stop-Motion, Zeichentrick, 3DAnimation, Legetrick ... das sind alles mögliche Techniken für uns. Wir schauen, wie gesagt, als erstes immer darauf was wir machen, und dann erst wie. Also: Welche Technik passt am besten zu der Geschichte, die wir erzählen wollen. Zweitens: Diese in Österreich zu

machen und auch in erster Linie österreichische Themen zu behandeln, beziehungsweise Filme mit starkem Lokalkolorit. Drittens: „Neuer“. Das Neue ist schon die allein die Kombination aus den beiden anderen Wörtern. Es bezieht sich aber auch auf die österreichische Animationsgeschichte, die in erster Linie eine tolle und lange Tradition im experimentellen Animationsfilm hat. Das Neue bei uns ist aber nicht solche Filme zu machen, sondern narrative Animationsfilme zu produzieren. Sprich: Das Geschichtenerzählen steht bei uns im Vordergrund. Nicht die Technik. Wobei uns natürlich ein gewisser technischer Standard sehr wichtig ist. Eure Arbeiten nutzen diverse Techniken des Trickfilms, von der 3D-Animation bis hin zum „klassischen” Zeichentrickfilm. Warum diese Vielfalt? Erst schauen wir, wie gesagt, auf die Geschichte und dann darauf welche Technik am geeignetsten dafür ist, diese zu erzählen. Ein weiterer Faktor sind natürlich auch die Kosten. Eine hyper-realistischer 3D -Animationsfilm á la „Herr der Ringe“ kostet natürlich mehr, als eine simple Legetrick-Animation á la „South Park“. Wobei auch 3D-Animation reduziert und stilisiert sein kann, genauso wie 2D-Animation aufwändig und detailliert sein kann. Wie wird man Trickfilmer? Indem man beispielsweise Buzz Lightyear, Shrek oder Filme von Miyazaki sieht und denkt, das will ich auch machen? Wie war das bei euch? Ehrlich gesagt gab es in meiner frühen Kindheit noch keinen der oben genannten Filme. Miyazaki gab es zwar schon, war aber in den 90erJahren noch nicht so bekannt und verbreitet, wie er das heute ist. Es ist aber schmeichelhaft, dass Sie mich

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für so jung halten. Ich wuchs mehr mit den klassischen Disney-Filmen und den Comics von Carl Barks, sowie den ganzen franko-belgischen Comics, wie Tim und Struppi, Asterix, Gaston usw. auf. Aber schon seit frühster Kindheit war ich vor allem vom Animationsfilm fasziniert und wollte unbedingt wissen, wie man so etwas macht. Da meine Schwester damals Animation in Wien studierte, konnte ich da praktisch schnell Insider-Wissen aus erster Hand beziehen und machte mit 12 Jahren meinen ersten Zeichentrickfilm „Max Monkey“. Viel später begann ich dann selbst an der Filmakademie Baden-Württemberg zu studieren, wo ich Johannes Schiehsl und Conrad Tambour kennen lernte, die die selbe Begeisterung für den Animationsfilm, wie ich teilten und wir beschlossen den Neuen Österreichischen Trickfilm nach unserem Studium zu gründen. Wie kam der Kontakt zu Sisyphos zustande? War ist das eine klassische Geschäftsbeziehung, oder seid ihr noch Fans und ähnlich beim Absprung wie die Sterzinger Reggaeband? Wir kannten Sisyphos davor noch nicht und waren, ehrlich gesagt, davor auch noch nie in Südtirol. Bei der Album-Präsentation und der Video-Präsentation in Sterzing war das für uns praktisch auch eine Südtirol-Premiere. Sisyphos hat uns dann über unsere Homepage kontaktiert und bald darauf kam es zu einem ersten Treffen mit dem Saxophonisten Damian, da er der einzige der Band ist, der in Wien studiert und lebt. Damian spielte mir im Café Prückl zwei verschiedene Songs vor, die für ein Musikvideo in Frage kämen. Wir entschieden uns dann für „Slow Riddim Express“, das es sich thematisch besser für ein Video eignete und sofort viele Bilder

beim Hören im Kopf entstanden. Natürlich war es keine ganz klassische Geschäftsbeziehung bzw. Auftragsarbeit, da uns die Band sehr viel Freiraum ließ und wir daher, bis auf ein paar Kleinigkeiten, vollkommen frei arbeiten konnten, was zu einer sehr entspannten und angenehmen Arbeitsatmosphäre führte. Das Video zu „Travel Wide” (2013) war schon sehr gut gemacht. War es eine Herausforderung, das Vorgängervideo zu überholen? Es ging weniger darum, das Vorgängervideo in irgendeiner Weise zu toppen. Mehr ging es darum, schon bestehende Elemente daraus weiterzuführen. Also zum Beispiel: Die Berglandschaft, Die Band, die selbst im Video vorkommt oder eine hübsche Dame. Ursprünglich waren auch drei Mädchen, wie im alten Video geplant. Aus Zeit- und Kostengründen wurde es dann aber doch nur eins. Aber natürlich wollten wir dem alten Video in Sachen Qualität um nichts nachstehen. Bei der Präsentation in Sterzing hat einer von euch beiden erwähnt, dass bis am Tag zuvor noch an dem Video gearbeitet wurde. Was konkret wurde noch gemacht? Das Rendering kann es nicht gewesen sein, oder? Ja, das stimmt. In erster Linie ging es um die Ton-Endmischung des Videos, da im Video ja im Gegensatz zur Albumversion auch einige Geräusche zu hören sind. Aber auch am Bild musste bis wenige Tage vor der Präsentation noch gearbeitet werden. Das ist aber ganz normal bei Projekten mit engem Zeitplan. Info: www.neuer-trickfilm.at „Man Monkey”: www.youtube.com/watch?v=vRSUuNt070U www.sisyphos-band.com


Das „Holy Gaudy“-Electro-Farbfestival kommt nach Bozen: Angesagtes Farbspektakel oder Grund zum Schwarzsehen?

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NEWS Rock Wine Food

Die dritte Auflage Foto: facebook.com/HoliColourFestival

Wir werden euch noch einmal näher darauf hinweisen, aber vorweg schon einmal die Kurzfassung: Die dritte Ausgabe der Weinverkoster-Veranstaltung „Rock Wine Food” findet am Samstag, 10. Mai, im SafetyPark von Pfatten statt. Es wird

Holi Gaudy Festival & Paint Explosion

Bozen treibt‘s bunt S

chaumpartys sind Schaum von gestern, jetzt ist Farbrausch angesagt. Zumindest sind für den Monat Mai gleich zwei Paint-Festivals in Bozen angekündigt: Das Glow-Paint-Event „Paint Explosion“, das bereits im Vorjahr erstmals in Bozen Halt machte und heuer am Samstag, 24. Mai 2014 in der Halle28 stattfindet, und das „Holi Gaudy“-Festival, das heuer im Rahmen seiner 30-Städte-Europatour am 31. Mai 2014 auch im Bozner Messegelände über die Bühne geht. Bei der „Paint Explosion“ werden mit einer XXL-Gun Farbmischungen in die Menge geschossen, die unter UV-Licht stark neonfarbig leuchten, während das Publikum zur elektronischen Musik von Ralph Cieli, Patex Deejay, DJ Totti, DJ ADee und DJ Manda feiert. Wie beim „Holi Gaudy“-Festival auch, wird empfohlen weiße Kleidung zu tragen, damit der menschgewordene Farbklecks entsprechend gut zur Geltung kommt. Dabei erklären die Veranstalter, dass das Holi GulalPulver aus natürlichen Inhaltsstoffen (Talkum und Lebensmittelfarbe) besteht und ursprünglich beim indischen Frühlingsfest „Holi“ (auch „Phagwah“ oder „Dol Yatra“ genannt) verwendet wurde, mit

dem der Frühlingsbeginn gefeiert wird und bei dem alle Menschen, egal welcher Kaste sie angehörten, gleichgestellt sind. Einst wurden in Indien heilende Blüten, Wurzeln und Kräuter zur Herstellung verwendet, doch gesegnet wird das Pulver in Indien auch heute noch. Ob die Segnung in Bozen anderweitig begossen wird? Das Pulver, das beim „Holi Gaudy“ verwendet wird, ist jedenfalls in der EU als kosmeti-

facebook.com/PaintExplosion/4event.net

Auch die „Paint Explosion“ sorgt für Gesprächsstoff: Die Glow-Paint-Party findet heuer bereits zum zweiten Mal in der Bozner Halle28 statt.

sches Mittel zugelassen und zertifiziert; und wurde auf gesundheitliche Unbedenklichkeit getestet. Aus diesem Grund dürfen die Festivalbesucher kein eigenes Pulver mitbringen, sondern nur das genannte Pulver am Festivalgelände kaufen.

Der Preis beträgt 2 Euro pro Farbbeutel, wobei ein Beutel im Ticket inklusive ist und stündlich ein Countdown gestartet wird, bei dem die Farben gemeinsam in die Menge geworfen werden. Teure Kleidung zu tragen ist nicht empfohlen und man sollte sich gut überlegen, ob man das teure und geliebte Smartphone nicht lieber zuhause lässt. Eine klecksende Angelegenheit also, bei der auch die lokale DJSzene miteinbezogen wird. Wer neben den angekündigten Acts DJ Falk, Capster, Homeaffairs und Cuebrick beim „Holi Gaudy“ auflegen möchte, kann sich via Facebook beim lokalen DJ-Wettbewerb eintragen. Voraussetzung ist lediglich ein Artistprofil auf diginights.com mit Verlinkung zu einem aktuellen Mixtape. Die „Holi Gaudy“-DJJury vergibt dann unter den zehn meistgewählten Teilnehmern einen freien Slot. Ein Südtiroler, der schon jetzt fix dabei ist, ist Ralph Cieli, der auch im LineUp der „Paint Explosion“ steht und sich bereits vor zwei Jahren beim „Italian DJ Contest“ von Pioneer durchsetzen konnte. (eva)

einige kleinere Veränderungen geben, fix ist aber die Liveband und die Tatsache, dass es „RockWeine” zum Testen gibt. Jungle Meran

Nirvana Tribute Der Todestag von Kurt Cobain jährt sich am nächsten Samstag schon zum zwanzigsten Mal, deshalb organisiert das Jugendzentrum Jungle Reloaded Meran am Samstag, 05. April 2014, ein Tribute-Konzert in Gedenken an den Frontmann der Grungeband Nirvana. Auf dem Programm

Info: www.facebook.com/Holi.Gaudy.Bozen + www.facebook.com/PaintExplosion

Hinterland Folge 40 Nächste Woche zeigen wir euch wieder eine neue Folge unserer hauseigenen Comic-Reihe „Hinterland“. Und Samantha Schneider, ihres Zeichens Comiczeichnerin und -autorin in einem, hat sich der Frage „Was ist Politik?” gestellt und eine zeichnerische Antwort gefunden: „Politik ist, wenn …”, ja, das lest ihr nächste Woche im „Headliner”.

Grafik: Samantha Schneider

Comics im „Headliner“ stehen ab 16 Uhr eine Open Stage, ab 17.30 Uhr das Screening des Films „Last Days“ von Gus Van Sant (96 min.) und ab 19 Uhr Livemusik. Angekündigt sind drei Meraner Bands aus dem Punk/Rock/Grunge-Umfeld: Punkcakes, Cyclephante und die Nirvana-Coverband Lithium. Eintritt ab 16 Jahren.

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