Freitag, 2. Mai 2014 – Nr. 85
HEADL I N E R
Spider-Man „The Amazing Spider-Man 2 The Rise Of Electro“ in den Kinos
von Reinhold Giovanett
T
he Amazing Spider-Man 2 The Rise Of Electro” ist nicht die erste gelungene Comic-Verfilmung aus dem Hause Marvel Comics. Bereits die Trilogie von Sam Raimi in den Nuller Jahren war eine überzeugende Umsetzung dessen, was zwischen den Comicseiten der seit 1963 laufenden Serie um den jungen Peter Parker geschieht, der von einer radioaktiv infizierten Spinne gebissen und dadurch mit Kräften und Fähigkeiten einer Spinne ausgestattet wird. Mit angenehmer Ernsthaftigkeit werden die Figuren auf die Leinwand gebracht, aktualisiert hier und da, aber im Grunde so belassen, wie man sie aus den Comics kennt. Und dann kommt da noch die technische Entwicklung in der Filmemacherei hinzu, die wahre Wunder vollbringt, etwa wenn sich Spider-Man mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die spektakulären Häuserschluchten New Yorks hangelt. Spannend war dann auch der Moment wo es darum ging, Electro, den Gegenspieler von Spider-Man in diesem zweiten Teil, für die Leinwand umzusetzen. Während die Vorlage aus den Comics in der 1:1-Übertra-
gung wohl etwas lächerlich gewesen wäre, schaffen die Filmemacher einen neuen, durchaus überzeugenden Electro ohne peinlichen C-Movie-Verdacht. Das kann man zu Rhino, der am Ende des Films auftaucht, dann zwar nicht sagen, aber das ist eher lustig als schlimm. Schön wird der Film auch dann, wenn er für kurze Zeit die spektakulären Szenen hinter sich lässt. So in der Szene in der klar wird, warum der Chaot Peter Parker die be-
machen. „The Amazing Spider-Man 2” lässt sich also bedingungslos empfehlen: als Action-Film, als Romanze (mit tragischem Ende) und als Comic-Verfilmung sowieso. Dass die so genannten „Superhelden” in Mitte der Gesellschaft angekommen sind, das hat man übrigens auch vor zwei/drei Wochen im „Tatort” aus Münster mit Thiel und Börne feststellen können. Auch da haben die Drehbuchautoren zwar mit viel Ironie, aber doch
Rhino auf die Straße tritt, im Grunde auch verkörpert. Mit Spider-Man, X-Men, Wolverine, den Fantastischen Vier, Ghost Rider, Iron Man, Captain America und Thor sind in den letzten Jahren tolle, schnelle, spektakuläre und unterhaltsame Filme entstanden, die in etwa das auf die Leinwand bringen, was bei einem Comicleser/einer Comicleserin im Kopf abläuft, wenn er/sie durch die Seiten blättert. Nur schade, dass Marvel
Hat das Stromnetz der Stadt New York entwickelt und holt es sich zurück: Maxwell „Electro” Dillon, in der filmischen Umsetzung.
Wer die Comic-Serie kennt, weiß, dass da ein schlimmes Ende kommt: Peter Parker mit seiner großen Liebe Gwen Stacy.
Im Film wie in den Comics von Spider-Man: Bei allem Drama, bei aller Action, der Spaß-Faktor ist hoch.
sonnene Gwen Stacy braucht, oder ganz zu Beginn, wenn der Büroangestellte Maxwell Dillon gerade von Spider-Man als Mensch wahr genommen wird. Das sind die kleinen, wesentlichen Bausteine, die das gezeichnete Marvel-Universum aus-
mit einer spürbaren Ernsthaftigkeit einen Superhelden in Strumpfhosen in die Story von „Der Hammer” eingefügt; eine Art und Weise, wie sie der kleine Spider-Man, der am Ende von „The Amazing Spider-Man 2” gegen
Comics nicht früher derart konsequent an die Sache herangegangen ist, man hätte sich Peinlichkeiten wie The Punisher, Elektra oder Daredevil erspart. Aber vielleicht bekommen Frank Castle und Matt Murdock ja eine zweite Chance?!
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Fotos: Sony Pictures/Marvel Comics
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BUSK-Festival in Bozen
Fotos: Barbara Elias Da Rocha/franzmagazine
Die Uhr tickt M
itte Juni – Freitag, 13. und Samstag, 14. Juni – werden wieder StraßenmusikerInnen in der Bozner Altstadt um die Aufmerksamkeit des vorbeieilenden Publikums buhlen, was eigentlich ein harter Job ist. Dennoch gibt es jede Menge Musikerinnen und Musiker, die sich dieser Herausforderung stellen: 2013 gab es in Bozen die erste Auflage des Festivals „Busk”, das sich an jene Singer/Songwriter richtet, die ihre Songs, ihre Musik auf der Straße spielen. Diese erste, von www.franzmagazine.com organisierte, Auflage fand im Oktober statt. Heuer weicht man dem kühlen Herbst aus und zielt auf den Früh-
Keine Angst vor dem Publikum: Cinco Gitarreros Deluxe aus Völs spielten letztes Jahr am Obstplatz von Bozen.
sommer. Richtig so. Aber das ist nicht der Grund dieses Textes. Der Grund dieses Textes ist der Hinweis darauf, dass es noch bis zum 11. Mai
Der Waltherplatz war einer von 10 Standpunkten in Bozen: Andreas „Underwood” Unterholzner versuchte es mit ruhiger Musik für akustische Gitarre.
möglich ist, sich anzumelden, bzw. sich zu bewerben. Aus den Anmeldungen werden dann insgesamt 15 MusikerInnen/Bands ausgesucht, die mit fixen, legalen und guten Standplätzen versehen werden. Zehn solcher Standplätze wird es ge-
ben, die von allen Teilnehmern/Teilnehmerinnen im Rotationssystem (und nach Ausdauer) bespielt werden können. (rhd) Info: www.franzmagazine.com/busk und/oder info@franzmagazine.com
Etwas Kleingeld, etwas Aufmerksamkeit, der Verkauf des eigenen Materials: Das Festival „Busk” bietet den Singer/Songwritern die Stadt Bozen zwei Tage lang als Bühne.
Kravatte & Kravalle
Foto: Thomas Zagler
„Geldgeile Schweine“
„Geldgeile Schweine“: Daniel Angerer (Kravatte) und Valentin Wallnöfer (Kravalle) versuchen mit ihrem Song auf den Zug der Wutbürger aufzuspringen.
Sie nutzen die Gunst der Stunde (bzw. den Wind der grad weht) und bringen einen neuen Track zum Thema Rentenskandal heraus, inklusive Pressemitteilung, die bereits dank Copy/Paste-Verfahren
hier und da zu lesen war. Die Vinschger Rapper Kravatte & Kravalle haben nicht weiß Gott wie viel produziert, aber dafür stets sehr einprägsame Songs herausgebracht. Letztes Jahr waren sie ja mit „SEL
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wars” in allen Medien, bedroht vom damaligen Landeshauptmann, sind sie dann in die Knie, bzw. auf Kuschelkurs, gegangen. Den Medien hat’s damals gefallen. Seither sind mit „A gonz normaler Tog” und letzthin „V-Unit”, zwei Songs erschienen. Beide sind durchaus gelungen, witzig und schlüssig, wenn auch völlig unpolitisch und ohne irgendwelche Nägel. Der erste erzählt von einem faulen Sonntag in Prad, mit dem anderen feiern sich die beiden, nicht untypisch für den Rap, selbst. Und jetzt – d.h. vor einigen Tagen – erscheint „Geldgeile Schweine”. Etwas spät hat man das Gefühl, denn die Wut der Bürger ist bereits beim Abflauen. Aber abgesehen vom schlechten Timing, ver-
wirrt im Text vor allem die Tatsache, dass sich die Perspektiven überschlagen: vom steuergeplagten, arbeitenden Bürger am Existenzminimum, geht es übergangslos zwischen korrupten Politikern, kriechenden Karrieristen, im Hintergrund agierenden Spekulanten und wütenden einfachen Südtiroler Wählern hin und her. Eine Identifikation mit dem Inhalt wird da etwas schwierig, außer man ist etwas schizophren oder gehört zu den notorischen Maulern. Aber das wird wohl die Eile gewesen sein, mit der die beiden Jungs den Text zusammengebaut haben, um noch schnell schnell den Protestzug zu erreichen. (rhd) Info: www.facebook.com/Kravatte.Kravalle
Sorgen sich um das leibliche Wohl der Rockfans: Reinhard „Macy” Messner (hinten) und Stefan Unterkircher (vorne) mit einigen „Rock Wine”-Exemplaren.
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NEWS J.E.M.M.
Tourstart mit CD
Foto: Walter Wiedenhofer
Im Sommer werden sie dann etwas öfter live zu sehen sein, in Bruneck beispielsweise auf dem neu gestalteten Platz im Stadtzentrum. J.E.M.M., die Percussion-Partie um Max Castlunger, startet die Tour, bei
Rock Wine Food 3
Fünf neue Flaschen I
hr trinkt gerne Wein, hört gerne gute Rockmusik (vielleicht mit einem Hang zum Metal), esst gerne was Gutes und seid der Livemusik nicht abgeneigt? Wenn ein oder mehrere Faktoren auf euch zutreffen, dann trifft auch die Veranstaltung „Rock Wine Food” auf euch zu. Zum dritten Mal werden hier Weine zum Verkosten angeboten, die mit Etiketten großer Rockbands versehen sind. Wie beim letzten Mal findet „Rock Wine Food” im Safety Park in Pfatten statt. Wieder wird es Livemusik geben, dieses Mal mit No Lipstick. Neben den fünf neuen und bislang nicht angebotenen „Rock Weinen”, wird es diesmal ein Gast-Weingut – Tenute Loacker – geben, das seine Weine aus Südtirol und Montalcino vorstellen wird. Und die Liste der „RockWeine” enthält folgende
Zum dritten Mal und wieder mit neuen „Rock-Weinen“: Die Veranstaltung „Rock Wine Food” findet am Samstag, 10. Mai in Pfatten, im Safety-Park, statt.
Namen: Doro: „Herzblut” (Garnacha, Spanien), Elvis Presley: „The King of Rock’n’Roll” (Cabernet Sauvignon, Kalifornien), AC/DC: „Back in Black” (Shiraz, Australien), Kiss: „Shout It Out” (Chardonnay, Kalifornien) und noch einmal Doro mit „Hero – Cava Brut Reserva” (Chardonnay und Macabeo). Testen kann man diese Weine am Samstag, 10. Mai, im Safety-Park in Pfatten. Die Teilnahme kostet wieder 49 Euro, und es gibt wieder einen Shuttle, der dieses Mal in Naturns startet und in Meran und Lana hält. Wie bereits bei den ersten Ausgaben lohnt sich eine Anmeldung: Tel. 3473668339 oder info@suec.it für „Rock Wine Food 3”. Der Shuttle aus dem Vinschgau (ab Naturns mit Haltestellen in Rabland, Meran und Lana) kostet 11 Euro pro Person. Platzreservierung unter: 3383031539. (rhd)
Hinterland Folge 41 Samantha Schneider Angestellte, Comiczeichnerin, Geschichtenerfinderin, Katzenbesitzerin und mit einer Vorliebe für’s „Garteln“. http://comickette.blogspot.it
Grafik: Samantha Schneider
Comics im „Headliner“
der sie von ihrer ersten, frisch eingespielten CD begleitet werden, schon am nächsten Mittwoch, 7. Mai, 21 Uhr im Sudwerk Batzenhäusl in Bozen. Es folgt ein Auftritt in Bern, jener Schweizer Stadt, in der auch das Hang (das von Emanuel Valentin gespielte Instrument) erfunden wurde, am Samstag, 10. Mai. Am Sonntag, 18. Mai, 17 Uhr, sind J.E.M.M. dann quasi zu Hause zu sehen, und zwar im Museum Ladin in St. Martin in Thurn und am 31. Mai, 20.30 Uhr, im Theater in der Altstadt in Meran, also dort, wo die CD aufgenommen wurde. Info: www.jemm.eu Sisyphos
Live In The U.K. Letztlich sind es dann fünf Konzerte geworden, die Bertrand Risè, selbst Musiker bei Shanti Powa und aus Studiengründen in London, für die Sterzinger Reggaeband Sisyphos einfädeln konnte. Die Tour sieht vier Auftritte in London vor (30. April: Railway Tavern; 1. Mai: Hootananny; 2. Mai: The King’s Head; 4. Mai: The Agil Rabbit) und einen Abstecher nach Bristol (3. Mai). Mit etwas Glück können wir euch in nächster Zeit einen kurzen Bericht von einem dieser UK-Auftritte bieten.
Darf’s auch virtuell sein? News, Interviews, Musikclips: www.airbagpromo.com
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