Freitag, 23. Mai 2014 – Nr. 100
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Foto: Jugendzentrum Jux Lana
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Cheers, Gaul!
von Reinhold Giovanett
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ie Organisatoren des Openairs Gaul machen eigentlich alles richtig. Sie halten den Ball flach, stricken das seit Jahren eigentlich sehr erfolgreiche Konzept langsam und besonnen weiter und feilen eher an den Details, als dass sie daran denken, von Jahr zu Jahr zu wachsen. Die Fete selbst, die feiert das Publikum eh von alleine, ob es – und das war in den letzten Jahren immer wieder festzustellen – nun regnet oder nicht.
Eines der traditionsreichsten Openairs des Landes feiert seinen 20. Geburtstag Wer bekannte Songs hören will und dabei Festivalluft genießen möchte, der (oder die) macht das in der Gaul, seit Jahren. Neu heuer – weil es sich terminlich anbietet, am Montag, 2. Juni ist Feiertag – ist der „Family Day” am Sonntag. Um 11 Uhr spielt
Foto: rhd
Foto: Jugendzentrum Jux Lana
Atmosphäre, der Location und wegen der Organisatoren. Seit 20 Jahren macht das Jugendzentrum Jux Lana diesen Job, seit 2009 haben Roland Trogmann und Simon Pircher, auch der aktuelle Präsident des Vereins Jux Lana, die Aufgabe über-
Sehen dem Openair gelassen entgegen: Roland Trogmann und Simon Pircher, seit 2009 zuständig für das Lineup des Openairs in der Gaulschlucht.
Das Openair Gaul in Lana gehört zu jenen Festivals des Landes, wo das Publikum nicht wirklich wegen der Bands hingeht, sondern wegen der
Das Openair Gaul wird heuer am Freitag, 30. Mai beginnen und am Sonntag, 1. Juni enden: Drei Tage Openair zum 20. Geburtstag.
nommen, die Bands zu buchen. Beide sehen keinen Grund, den Kurs zu ändern. Der Freitag bleibt fest in der Hand der Coverbands, und richtet sich als solcher explizit an junge und nicht mehr ganz so junge Rockfans.
die Böhmische aus Lana und am Nachmittag spielt das Bandprojekt des Jugendzentrums und diverse Formationen der Musikschule. Alles sehr entspannt und wenn das Wetter passt, dann sind das in der Tat die
perfekten Voraussetzungen für einen „Family Day”. Der Samstag, heuer fällt er auf den 31. Mai, ist bei aller gesellschaftlichen Achtsamkeit, das Herzstück des Openairs, auch was die Musik betrifft. Trogmann und Pircher versuchen dabei stets den Geschmack des Kollektivs zu widerzuspiegeln, das hinter dem Openair steht: Punk, Ska, etwas Metal, etwas Hardcore, und heuer sogar HipHop mit der deutschen Mundwerk Crew. Auf der Bühne am Samstag übrigens auch die Band Helden der Zeit, die bei der „Headliner”-Wahl den Titel „Newcomer 2013/2014” einheimsen konnte. Daran wollen wir doch noch einmal erinnern! :-) Dass das Openair heuer Geburtstag feiert, bringt die beiden jungen Männer nicht durcheinander, und es beunruhigt sie auch nicht, dass an diesem letzten Mai-Wochenende landesweit gar einige Openairs stattfinden. Die Tradition, auf die sich die „Gaul” berufen kann, ist ein starkes Argument für viele BesucherInnen Ende Mai nach Lana zu fahren. Der Geburtstag wird übrigens an allen drei Tagen gefeiert. Wir gratulieren! Cheers, Gaul!! Info: http://openairgaul.blogspot.it www.openairlana.it
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Trotz Erkältung auf der Bühne: Ed Laurie & Straw Dog präsentierten vergangene Woche im Sudwerk Bozen ihr Album „Trip The Wire“, das heuer auch über Sony Music erschienen ist.
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igel Williamson, del mensile inglese “Uncut”, lo ha definito un artista di raro ed eccezionale talento, e dobbiamo ammetterlo, condividiamo appieno questo giudizio, tanto che sia col disco precedente (quel “Cathedral” registrato proprio a Bolzano) che col recente “Trip The Wire”, l’artista britannico che si fa accompagnare da una band tutta sudtirolese aveva ricevuto molta attenzione da parte della redazione nei poll di fine anno. Il disco uscito alla fine del 2013 in formato digitale è ora disponibile anche fisicamente grazie all’interesse della Sony olandese che lo ha dato alle stampe. Per promuoverlo in Italia Laurie e gli Straw Dog, il suo gruppo, non potevano che partire da Bolzano, così giovedì sera al Sudwerk si sono presentati al pubblico di casa, peccato che il cantante fosse un po’ sottotono per via dell’influenza, perché la grinta il
Foto: Paolo Crazy Carnevale
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Il concerto conferma il nuovo corso annunciato dal disco di studio
I cani di paglia di Ed Laurie hanno aperto al Sudwerk il tour italiano gruppo ce l’ha ed il materiale del nuovo disco (che ha costituito buona parte dell’ossatura del concerto) è molto vibrante e convincente, per quanto lontano dall’altrettanto convincente sound più folk/rock che aveva caratterizzato “Cathedral”. Sul palco del Sudwerk (dopo un breve set di Michela Campaner e Diego Baruffaldi) sono saliti gli Straw Dog (Andrea Polato batterista, Matteo
Cuzzolin al sax, Marco Stagni al basso e l’ultimo arrivato nel gruppo Steve Nicli, chitarrista, che ben si è inserito nell’organico) e il numeroso pubblico accorso per la serata è stato subito trascinato nei suoni elettrici e nervosi del nuovo disco, proprio con il brano che apre il disco, “Forever’s Untrue”, subito caratterizzato da un bel duetto tra il sassofono e la slide del nuovo arrivato. Il concerto
ha convinto maggiormente nella prima parte, proprio per il fatto che lo stato di salute del leader è andato via via peggiorando, il pubblico però ha gradito la proposta applaudendo il gruppo sia nelle nuove proposte (“Trip The Wire”, “Something Left To Reach”, “Wild Flowers”, “Urban Sand” il brano del bel video dello scorso anno) che in un paio di ripescaggi come “High Above Haearta-
Neue Rapper/HipHopper
Foto: Steven Gem
Steven Gem
Newcomer aus Sand in Taufers: Der Rapper Stefan Moser aka Steven Gem.
Die hiesige HipHop-Welt droppt zur Zeit einen Release nach den anderen. Allein in den Monaten April und Mai wurden sieben HipHopReleases veröffentlicht: „Auferstehung“ von MMD - madmotherfukkingdangerous, „Credits EP“ von Swaglos, „Ancora in piedi EP“ von Criva & Paglia, „Soul Dojo“ von RC Sud, „Birrette Family“ von Birrette Family, „Grazie“ von Ganja und das Rap-Lyrics-Heft „39100 - Periferia di un suono“ von BZbooks. Ein Newcomer, der seine Album-Veröf-
fentlichung noch vor sich hat, ist Stefan Moser, der unter dem aka Steven G und Steven Gem rappt. Aktuell benutzt der HipHopper beide Namensformen nach Belieben; das G steht für Gem. Bei Steven Gem‘s bisherigen Produktionen sticht vor allem der Track „Durchblick“ heraus, der Bezüge zu Dokter Renz von Fettes Brot beinhaltet. Doch wirklich beabsichtigt war das nicht, denn die musikalischen Haupteinflüsse des jungen Rappers sind andere. „Also die Referenzen zu Fettes Brot waren nicht wirklich Absicht und ich würde Fettes Brot auch nicht zu meinen musikalischen Vorbildern zählen. Zu meinen Vorbildern zähle ich u.a. Sido, dessen Musik ich schon sehr lange bewundere, außerdem beeinflussen meine Musik K.I.Z, Kool Savas, B-Tight und natürlich auch MMD“, verrät
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Stefan Moser. Steven Gem kommt aus Sand in Taufers, ein Dorf das in den letzten Jahren eigentlich keine Rapper hervorgebracht hat. Doch das bedeutet nicht, dass Steven Gem dort mit seiner Musik alleine ist. „In Sand in Taufers gibt es viele junge Menschen die man als HipHop-Anhänger bezeichnen kann, darunter auch der sogenannte ‚LoosA-Clan‘, der von Daniel Gruber gegründet wurde und sich mit HipHop beschäftigt und auch mir bei organisatorischen Entscheidungen unter die Arme greift.“ Neben seinen Homies in Sand in Taufers hat Steven Gem auch Kontakte zu HipHoppern aus Brixnen, denn er ist Teil der Beichtstuhl BasementCrew und mit MMD, Tobroo, Swaglos und Weasel befreundet. Wie entstand diese Freundschaft? „Es begann damit, dass Swaglos am An-
che” che apriva il disco precedente e “Albert” il brano d’apertura del secondo disco di Laurie “Small Boat Big See”. Dopo Bolzano il gruppo si è esibito a Padova, Livorno e Firenze e il 28 maggio sarà a Londra con i Satelliti, il gruppo di Andrea Polato e Marco Dalle Luche, tanto per rimanere in Alto Adige! (crazy) Info: www.edlaurie.com
fang des Schuljahres in meiner Klasse war und mich auf das Beichtstuhl Basement hinwies. Da ich zu dieser Zeit schon einige Songs vorbereitet hatte, lud er mich ein, sie in seinem Studio aufzunehmen. Somit kam es zu unserer Zusammenarbeit“, so Steven Gem, der bereits an neuen Tracks arbeitet und auch bald live on stage zu erleben ist. „Zunächst wird das neue Album ‚Durchblick‘ gedroppt und dann steht schon wieder ein Auftritt mit MMD und Swaglos bevor, und zwar in der Nähe von Bozen“, erzählt Steven Gem. Wer die Beichtstuhl Basement-Crew nun gern live sehen möchte, kann am morgigen Samstag, 24. Mai 2014 beim „Nepomuk rockt” in Kurtinig auschecken, was bei Steven Gem und seinen Dudes auf der Bühne so geht (eva). Info: www.facebook.com/pages/StevenG/612718822 100622 https://soundcloud.com/stefan-moser-11
Das Anti-Atomkraftmonster war noch nie so schöööön
Willkommen zurück, Godzilla!
Hält sich an die Vorgaben des ersten Films von 1954 … zum Glück: Der aktuelle „Godzilla”-Film läuft verdienterweise erfolgreich in den Kinos.
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odzilla hatte kein leichtes Leben als Filmfigur. Nach dem ersten, äußerst gelungenen Film von 1954, in dem Japan das Trauma der Atombomben und Atomwaffentest im Pazifischen Ozean verarbeiteten, folgten gar einige Filme, die sich vor allem durch schlechte Tricktechnik und/oder sehr schwache Geschichten auszeichneten. Auch Liebhaber von B-Movies kommen da manchmal an ihre Grenzen. Relativ respektlos und gigantomanisch auch
die 1998er Verfilmung von Roland Emmerich, die dem Monster aus den Tiefen des Meeres ganz und gar nicht gerecht wird. Ohne große Erwartungen, aber doch mit einiger Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Godzilla, ging es vor einigen Tagen ins Kino. Das Plakat sieht gut aus und die digitalen Trailer konnten im Vorfeld zweierlei versichern: Bryan Cranston (extrem unsympathisch in der Sitcom „Malcolm mittendrin” und seit „Breaking Bad” ein internationale Größe) fällt nicht negativ auf und die Effekte, inklusive Godzilla, versprechen Gutes.
Und so war es denn auch: Die Story ist breit angelegt, überhaupt nicht kompliziert und der Einstieg irgendwo zwischen „Jurassic Park” und „Alien” angelegt. Aber es geht weder um Gentechnik, noch um wirtschaftliche Interessen an Biowaffen. Auch die aktuelle Fassung von „Godzilla” versucht die Gefährlichkeit der Radioaktivität zu thematisieren. Im Vergleich zum ersten „Godzilla”-Film gelingt das nicht so recht, denn es überwiegt die Zerstörung und die Gefahr, die von den Monstern ausgeht. Nicht ganz nachvollziehbar und doch einigermaßen banal ist die Tatsache, dass sich die Familie um Ford Brody trotz Chaos am Ende ganz problemlos und entspannt im (riesigen) Stadion wieder über den Weg läuft. Bis dahin hatte es Regisseur Gareth Edwards sehr gut geschafft, trotz etwas schwacher Storyline die Aufmerksamkeit in den Bann zu ziehen. Das Herzstück des Films, Godzilla, wurde denkbar perfekt in Szene gesetzt und es sind nur minimale kosmetische Anpassungen festzustellen. Godzilla ist hier wieder Godzilla und weder ein Dinosaurier noch ein mutiertes Krokodil. Von der Stimmung und von der Story schafft es Gareth Edwards Fassung nicht, den mittlerweile 60 Jahre alten ersten Film zu schlagen. Von der tricktechnischen Umsetzung her ist der aktuelle „Godzilla”-Film aber wärmstens zu empfehlen. Das ist B-Movie-Unterhaltung auf höchstem visuellem Niveau. Wir haben uns blendend unterhalten. (rhd) Info: www.godzillamovie.com
Abgeschrieben Ed Laurie And Straw Dog: “Trip The Wire“ “Trip The Wire” è il quarto album di studio del londinese Ed Laurie. È un album in cui le canzoni sono importanti, ma è molto più di un album cantautorale. Dentro “Trip The Wire”, infatti, c’è un piccolo universo in cui si incontrano jazz, blues, rock, persino un’attitudine punk che richiama certe esperienze degli esordi del musicista. Un ruolo fondamentale è giocato dalla band, formata dagli italiani Andrea Polato, Matteo Cuzzolin, Marco Stagni e Stefano Nicli. È proprio lo stesso Laurie a dire che il disco “può essere attribuito a un gruppo tanto quanto a un cantautore”. Dalle chitarre ruggenti alle
partiture azzeccate di fiati, Laurie sembra costantemente circondato da un’orchestra e gli arrangiamenti rappresentano il proverbiale asso nella manica. È non a caso la cura nel sound e nella produzione a conferire a questo lavoro la definitiva marcia in più. Si punta sulla varietà e sull’imprevedibilità. Ci sono l’andamento ritmico sostenuto e un po’80s dell’apertura “Forever’s Untrue”, un bell’assolo di sax dai toni jazz su “Tough Guys” che lascia spazio a una coda psichedelica finale, la grinta e cantabilità di “Lonly Hunter”, le melodie più distese di “Where The End Begins”, il sapore mambo di “Thin Line”, l’esplosione corale di “Urban Sand”. Il “Guardian” l’ha definito “artista di raro ed ecce-
zionale talento”. Una prova che coinvolge e convince. (Giulia Nuti, 7,5/10) Aus: Mucchio selvaggio, Mai 2014
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NEWS Paolo Crazy Carnevale
Geschichten vom einem anderen Amerika Paolo Crazy Carnevale schreibt bereits seit langem. Er schreibt literarische Texte, die er im Laufe der Jahre immer wieder in Buchform veröffentlicht hat, und er schreibt über Musik. Wir vom „Headliner” dürfen uns glücklich schätzen, ihn zu unseren verlässlichen Mitarbeitern zählen zu dürfen. In der heutigen Ausgabe hat er beispielsweise über das Konzert von Ed Laurie geschrieben (siehe Seite 2). Der Bozner Verlag AlphaBeta hat nun seine Geschichten in deutscher Übersetzung herausgebracht. „Nadia Nebeski und andere Amerikas” wird am Mittwoch, 28. Mai, 18 Uhr in der Buchhandlung Mardi Gras in Bozen, und am Freitag, 30. Mai, 20.30 Uhr, in der Buchhandlung „Alte Mühle” in Meran vorgestellt. Paolo wird natürlich anwesend sein. Openair in Kurtinig
Nepomuk rockt! Sie haben sich zusammengetan, um das Unterlandler Dorf mit einem schönen Rock-Openair zu beschenken. Die Bauernjugend Kurtinig, der Verein Snowflys und das Jugendzentrum Westcoast – Kurtatsch, Margreid, Kurtinig haben das Festival „Nepomuk rockt” ins Leben gerufen, das heute, Freitag, 23. Mai mit einer AufwärmParty beginnen wird, und morgen, Samstag 24. Mai, praktische ganztägig stattfinden wird. Wer Lust zum Feiern hat, dabei Livemusik zu schätzen weiß und die Unterlandler Geselligkeit kennt, der (oder die) sollte den Dorfplatz der kleinen Unterlandler Gemeinde Kurtinig ansteuern.
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