Headliner #303

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Freitag, 20. Juni 2014 – Nr. 120

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Musiker aus drei Kontinenten in einer Band: Das multikulturelle Projekt Arcomai ist eine der Bands, mit denen Unterholzner neben seinen Solo-Geschichten arbeitet.

Solo Loop-Pedal im Einsatz, das seine zumeist ruhigen, fast schon meditativen Stücke etwas erweiterte. Auf dieses Loop-Pedal verzichtet Unterholzner auf dem neuen Album „Soloworks Vol. I” völlig.

von Reinhold Giovanett ndreas Unterholzner spielt als Musiker und im übertragenen Sinn, auf mehreren Bühnen: Da sind zum einen das Alp(en)traum Orchestra, das auch eigenes Material produziert, und die Partyband No Way Out ist zu erwähnen, bei denen es vor allem darum geht, dem Publikum mit bekannten Songs einzuheizen. Weiters ist das seit wenigen Jahren existierende Projekt Arcomai, zu deutsch: Regenbogen, zu erwähnen, in dem Unterholzner als musikalischer Dreh- und Angelpunkt fungiert. Arcomai besteht aus Musikern und Musikerinnen aus den unterschiedlichsten Teilen Europas und des Erdballs und es ist der intensiven Probenarbeit und der Sensibilität Unterholzners zu verdanken, dass sich aus diesem Projekt mittlerweile eine sehr überzeugende Liveband entwickelt hat. Und dann ist da sein Projekt namens „Underwood”, an dem Andreas Unterholzes bereits seit Jahren arbeitet und mit dem er 2010 mit „Moving Alone” eine erste CD eingespielt und herausgebracht hat. Damals hatte er noch ein

Grafik: Kurt Tappeiner

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Enthält die Arbeiten für Gitarre der letzten Jahre: „Soloworks Vol. I” von Andreas „Underwood” Unterholzner.

Dafür kommen gleich fünf unterschiedliche Gitarren zum Einsatz: eine Flamenco Gitarre bei den ersten drei Stücken, eine „normale” akustische und eine „normale” klassische Gitarre, eine portugiesische

Foto: rhd

„Soloworks Vol. 1” von Andreas „Underwood” Unterholzner

Gitarre und eine vom Bozner Gitarrenbauer Thomas Orgler (Thomas Guitars) entwickelte klassische Bassgitarre („Deep Vibration”). Die CD klingt dadurch aber nicht uneinheitlich, sondern verdeutlicht die Vielfalt in der Musik von Unterholzner auf durchaus zurückhaltende Art und Weise. „Symbol”, das erste Stück, das die Latte gleich ziemlich hoch legt, versprüht bereits spanisches Flair und dieses Flair, das sich auch, aber immer nicht nur durch kleine Flamenco-Zitate bemerkbar macht, taucht im Laufe der CD, neben dem „eindeutigen” Stück „Buleria de San Zeno”, immer wieder auf. Es ist aber eine der Qualitäten dieser CD, dass der stilistische Bogen zwar bis nach Spanien reicht, aber sich auch über die Alpen („Gruamet”, „Messners Almmarsch”) spannt und die ruhigen Gefilde mit einschließt, die Unterholzner bereits auf seiner ersten CD „Moving Alone” abgeschritten hat. Erwähnenswert ist dabei das zwischen Bedächtigkeit und Lebendigkeit hin und her pendelnde Stück „Gruamet”, das als eines von zwei

Stücken, die nicht aus der Feder Unterholzes stammten. „Gruamet” hatte Thomas Lamprecht geschrieben, der, selbst Gitarrist und Out-Spieler u.a. bei Opas Diandl und bei seiner eigenen Formation, dem Thomas Lamprecht Quartett die Saiten bedient. Ein sehr schönes Stück Musik, das sich gut in die CD einfügt. Das zweite Stück, „Messners Almmarsch” ist ein traditionelles Tiroler Stück für Gitarre, das Unterholzner mit der portugiesischen Gitarre spielt, die bisweilen sehr nach einer typischen Zither klingt. Erwähnenswert noch das atmosphärische, an Led Zeppelin erinnernde „Kurz vor Nuijohr”, das sich durch gelungene Crescendi auszeichnet. Und last but not least: Sehr schön der reine Klang der Gitarre(n), der geradezu dazu einlädt, hinzuhören auf die Töne, die Unterholzner da aus ihr, aus ihnen, herausholt. Joe Chiericati, der die Musik aufgenommen hat, hat hier gute Arbeit geleistet, denn vom digitalen Monster, das ansonsten die Musik verschlingt und halbtot wieder ausspuckt, ist hier weit und breit nichts zu hören. Info: www.underwood-music.com

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as Zitat im Titel stammt von Ernst Jandl, seines Zeichens Sprachkünstler mit viel Witz und ebenso viel Verstand. Witz, Verstand und kommunikative Fähigkeiten wie wenige im Unterland, hatte auch der Traminer Erich Sinner, am 31. August 1996 verstorben, hatte seiner Zeit die Dörfer im Unterland aufgemischt. Er wusste die teilweise auch heute noch notwendigen Brücken zwischen der „traditionellen” Seite Südtirols und der „alternativen” Seite zu schlagen. Um an Erich Sinner zu erinnern, haben Freunde aus seinem Umfeld – und vor allem der Traminer

Foto: Anita Z

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Werden mit ihrer Band das „Hesamandl-Fest” am morgigen Samstag, 21. Juni, headlinen: Michele De Girolamo (Gitarre) und Sängerin Claudia Vasarin von Rockin’ Factory.

Benefiz-Konzert in Erinnerung an Erich Sinner (1951-1996): Alle vier Jahre beim Grauner Festplatz oberhalb von Kurtatsch.

5. Hesamandl-Fest in Graun/Kurtatsch

Nicken Sie nicht, tun Sie was! Egetmann-Verein – das „Hesamandl-Fest” ins Leben gerufen, das in vierjährigen Abständen stattfindet und als Benefizkonzert für den Meraner Verin „Pro Nepal” (www.pronepal.org) gedacht ist, ein Verein der auf die gezielte Unterstützung von Entwicklungsprojekten und Hilfsprogrammen in Nepal spezialisiert ist. Alles was auf diesem Konzert, das morgen, Samstag, 21. Juni, am Festplatz in Graun/Kurtatsch geschieht, ist also ehrenamtlich und

im Dienste einer guten Sache, angefangen beim Frühschoppen, das um 10 Uhr vormittags beginnt, bis hin zum Konzert am Abend. Auch die Bands spielen ohne Gage und sonstige Vergütung: John Van Cule aus Seis, die Traminer Bethlehem Revival Band, die aus dem Trentino stammende Truppe Ippolitos Band

Ist seit Mitte Mai zu haben: „Working Class Band”, die neue CD von Rockin’ Factory.

und, als Headliner, Rockin’ Factory, die im Mai ihre neue CD „Working Class Band” herausgebracht hat und sich von der ursprünglichen CCR-Coverband, zur gestandenen Rock-Blues-Band mit reichlich eigenem Material gemausert hat. Bleibt noch zu erwähnen, dass das Festgelände, die Musik und das kulinarische Angebot äußerst tauglich für Familien ist. Wir wünschen gutes Gelingen! (rhd) Info: http://pronepal.org + www.rockinfactory.it

Westbound: “Best Of ” e tour estivo

Sono trascorsi quasi trent’anni da quando la Westbound ha fatto il suo debutto con un vinile intitolato “In concert”: da quel giorno oltre che acqua sotto i ponti, sono passati nel gruppo un sacco di musicisti di ogni generazione ed estrazione, ma a caratterizzare la formazione bolzanina sono state le presenze costanti di Tony Pizzecco e Walter Nogler che con la loro contagiosa voglia di far musica ed al tempo stesso di portare messaggi di speranza hanno guidato il gruppo senza mai perdere smalto. Dopo tanti anni e quasi una decina di dischi, il gruppo ha appena messo in circolazione un nuovo disco che raccoglie ben venti brani del passato remoto e recente intitolato giustamente “The Long Journey/The Best Of ” in cui si mescolano cover titolate e brani originali (che hanno il pregio di confondersi a meraviglia con le cover), tutto all’insegna della musica solare che da sempre è il suo marchio di fabbrica: sia che si tratti dell’amata west coast, sia che si tratti di canzoni più recenti come quelle di Johnny Clegg, Manu Chao o Lady Antebellum. L’altro grande segreto della formazione è quello dell’impegno nel campo della cooperazione, i concerti

Foto: Westbound

Pizzecco e Nogler tornano on the road

Hat soeben ihren neunten Release veröffentlicht: Die Westcoast/Folk-Rock-Band Westbound präsentiert ihre CD „Best Of – The Long Journey“ in den kommenden Monaten live.

e i dischi del gruppo hanno sempre lo scopo, infatti, di raccogliere fondi per progetti benefici dei Medici dell’Alto Adige per il Mondo, ed è per questo che si possono perdonare la grafica spartana e le note di copertina poco curate delle ultime produzioni disco-

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grafiche della Westbound, per il resto anche questa raccolta, pur senza portare nulla di nuovo) si presta a fare da colonna sonora a lunghi viaggi (come il titolo suggerisce) ma anche ad ozi marittimi o montani. Nella carrellata di canzoni che com-

pongono questo “best of ” si ritrovano i migliori musicisti locali che si sono alternati in seno alla Westbound in tanti anni, da glorie dei sixties come Andreas Marmsoler e Franco Tamiazzo alle giovani leve, come il chitarrista Mattia Mariotti, passando per Manuel Randi, Rick Ricciardi, Michele Ometto (che per anni è stato il braccio destro di Pizzecco in sede di arrangiamento e sul palco), Sandro Giudici (che è coautore di uno dei brani originali), Bruno Festini (altra colonna portante), i fratelli Tschigg, Francesco Mattuzzi, Vito Mongelli e venti altri almeno! Per promuovere il disco e i progetti benefici, la Westbound suonerà il 19 luglio a Silandro, il 26 a Brunico, il 2 agosto a Tirolo, il 16 a Fiè, il 6 settembre a Garda e il 20 settembre a Bolzano, in piazza Municipio. (crazy) Info: www.westbound.bz.it


Legten die Weichen für das Festival-Treffen in zwei Punkten (v.l.n.r.): Emanuel Cossarini und Philipp Raich (Rocking Mountain Festival und Altmauer-Fest Auer), Hanno Raifer (n.e.t.z.), Florian Ploner (Openair Gaul), Kunigunde Weissenegger (Busk Singer-Songwriter Festival, franzmagazine.com und Gastgeberin), Julia Mayer (Jugendzentrum Point Neumarkt), Tobias Tobe Planer (Busk und Full Tension Festival), Valentin Kager (Jump Out und Halle28), Elias Gamper (Zugluft Openair) und Klemens Riegler (Steinegg Live). Anwesend aber nicht auf dem Foto: Sara Sciortino (Upload Sounds).

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NEWS Bus nach Padova

Scorpions

Foto: rhd

Allein im eignen Auto, etwas eingeklemmt von den Fahrplänen der Züge oder doch lieber in einem Kollektiv mit Gleichgesinnten in einem komfortabel organisierten Bus? Wer die dritte Variante für das Scorpions-Konzert am Freitag, 18. Juli in Piazzola sul Brenta bei Padova ins Auge

Interne Weichenstellung

Festival-Treffen im „franzmagazine”

Foto-Wettbewerb für das Release-Konzert von Ferbegy?

fasst, der kann sich bei Reinhard „Macy” Messner melden. Macy hat nach dem Black Sabbath-Gig letzte Woche in München, wieder einen Bus eingefädelt, der dieses Mal die Scorpions-Fans zum Anfiteatro Camerini und wieder heil nach Hause bringen wird. Die beiden Vorbands sind noch nicht bekannt, man weiß aber, dass die Scorpions, die sich nach einer 15jährigen Pause wieder auf die Bühne wagen, eine zweistündige Show liefern werden, Platz genug für sämtliche Hits ihrer Karriere. Der Bus startet in Meran gegen 14 Uhr und hält in Lana, Bozen und Auer. Rückfahrt sofort nach Konzertende, also gegen Mitternacht. Infos und Reservierung: 3383031539

Die Seele fotografieren

Rock im Ring

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etzten Dienstag gab es in den Räumlichkeiten von franzmagazine.com in der Bozner Rosengarten-Straße ein erneutes, dieses Mal bewusst reduziertes Treffen der Festival-Organisatoren Südtirols statt. Es ging dabei um zwei Punkte: Wie soll und will sich diese bislang lose Vereinigung intern organisieren, und welche Themen sollen konkret angegangen werden, um die derzeitige Situation der Fe-

stivals und der so genannten alternativen (Jugend-)Kultur konkret zu verbessern. In beiden Punkten wurden eindeutige Entscheidungen getroffen: Die interne Organisation bleibt so wie sie ist, ohne Hierarchie und Vereinsstrukturen, wobei der „Headliner” seine koordinierende Funktion bis auf weiteres beibehält. Bei Punkt zwei wird das komplexe Thema der Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen angegangen,

Die Bozner Rockband Ferbegy?: Anfang Juli wird ihr neues Album „Soul Echoes” live präsentiert.

Am Freitag, 4. Juli 2014, wird die Bozner Band Ferbegy? ihr neues Album „Soul Echoes” in Auer, im Circolo Aurora live vorstellen. Wir werden in den nächsten Wochen noch einmal auf diese Band zu sprechen kommen, die bereits mit ihrem Album „What If The Trees Could Speak” (2010) bewiesen haben, dass

sie Originalität und songschreiberische Qualitäten besitzen und ohne wenn und aber zu den guten Rockbands hierzulande gehören. Für die Livepräsentation ihres neuen Albums rufen Ferbegy? jetzt einen Foto-Wettbewerb aus. Die Aufgabe: Der Albumtitel „Soul Echoes” – Widerhall der Seele –

immerhin sind gerade die FestivalVeranstalter die wahren Experten auf diesem Bereich, und der Übergang der Kompetenzen für die Lizenzvergabe vom „Land” an die Gemeinden hat fallweise für etwas Verwirrung und Unsicherheit gesorgt. Das nächste, große Treffen der Festival-Organisatoren findet am Montag, 13. Oktober, 2014, 20 Uhr, im Jugendzentrum Jump in St. Michael/Eppan statt. (rhd)

sollte fotografisch eingefangen bzw. wieder gegeben werden. Die schönsten Fotos, d.h. jene Fotos, die laut einer eingesetzten Jury aus Profis, am besten den Titel „Soul Echoes” wiedergeben, werden während des Konzertes ausgestellt. Wer mitmachen möchte, hat bis zum 1. Juli Zeit, sein (oder ihr) Foto an Dario Mongelli, dem Gitarristen der Band zu schicken: dario.mongelli@hotmail.it. Die Band legt noch Wert darauf zu betonen, dass dieser Fotowettbewerb keinerlei kommerzielle Absichten verfolgt, sondern vielmehr versucht einen Moment zu schaffen, den sich verschiedene Künste teilen. Noch zwei Anmerkungen: Es können – nach Absprache – auch analoge Bilder zum Thema abgegeben werden. Jene Fotos/Bilder die nicht in die engere Auswahl kommen, werden mittels Video-Projektion während des Konzertabends gezeigt. (rhd) Info: www.facebook.com/ferbegy + dario.mongelli@hotmail.it

Keine Slayer Das Facebook-Volk weiß es schon eine ganze Weile, dass die US-Thrashmetal-Band Slayer dann doch nicht zum Rock im Ring kommen wird. Für die Hardcore-Slayer-Fans gibt es natürlich keine wirkliche Alternative, aber die Organisatoren haben sich dennoch Mühe gegeben um einen, nein zwei Ersatzbands zu finden: Airbourne aus Australien dürfte vor allem dem jungen Partyvolk unter den Rockern gefallen, während die New Yorker Madball die doch sehr ansehnliche Hardcore-Fangemeinde in Südtirol zufrieden stellen wird. Das Line-Up von Südtirols größtem Rockfestival ist somit mehr oder weniger komplett. Info: www.rockimring.it

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Darf’s auch virtuell sein? News, Interviews, Musikclips: www.airbagpromo.com

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