Headliner #305

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Freitag, 4. Juli 2014 – Nr. 130

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Foto: Sanue / 39c Jam

White Rabbit RCK und Sanue und das größte Graffiti von Bozen

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er offenen Auges durch die diversen peripheren Gegenden von Bozen fährt, wird die großflächigen Graffitis längst wahrgenommen haben und vielleicht auch die Geschwindigkeit reduzieren zum Schauen. Die Industriezone – die Pacinotti Straße beispielsweise – ist eine Gegend die gerade durch die Graffitis an großem Reiz hinzugewonnen hat. Eine weitere Gegend ist die Josef Mayr-Nusser Straße in der Zone der Virgl-Brücke auf der Stadtseite. Mit Graffitis versehen sind die Wände, die den Radweg Richtung Verdi-Platz säumen und etwas versteckt findet sich auch eine Hausmauer, mit dem prächtigen Bild eines Kaninchens, das magisches Zeug aus seinem Hut zaubert und offensichtlich selbst am meisten davon überrascht wird (siehe Seite 4). Dieses zaubernde weiße Kaninchen, das in einer gemeinsamen Aktion der beiden Writer RCK und Sanue an die Hauswand gesprüht wurde, ist das größte und eines der schönsten Graffitis, die sich in der eigentlich recht bunten Landeshauptstadt finden. Diese Gegend der Mayr-Nusser

Straße war der Austragungsort des diesjährigen „39c GraffitiJam”. Vor vier Jahren wurden die Wände bei der allerersten „39c” erstmals besprüht, jetzt wurden sie mit neuen Graffitis versehen. Die Gegend wurde quasi erneuert.

bern. Die Writer kamen aus Bozen, Italien und ganz Europa. Unter ihnen, federführend, weil sie im Organisationskomitee sind, auch die beiden Bozner „RCK” und „Sanue”, die es vorziehen, mit ihren Künstlernamen anstelle der bür-

Foto: rhd

von Reinhold Giovanett

Möchten ihr internationales Graffiti-Festival nächstes Jahr noch vergrößern: Ricky und Sanue, beides Kunststudenten und seit Jahren in der hiesigen Writer-Szene unterwegs.

An dieser Jam haben heuer knapp 100 Writer teilgenommen – so nennen sich jene, die mit ihren Sprühdosen die Bilder an die Wände zau-

gerlichen Namen genannt zu werden. Ricky und Sanue gehören nicht nur zum Organisationsteam der „39c Graffiti Jam”, sie zeichnen

sich auch verantwortlich für den überlebensgroßen „White Rabbit”. Ricky, der seine Arbeiten mit „RCK” signiert, hat seinerseits die Accademia di Belle Arti in Bologna besucht und ist, wie die allermeisten Writer, anfangs noch „illegal” unterwegs gewesen. Ricky: „Ich habe 1991 angefangen, in der dritten Mittelschule. Damals gab es bereits einige Writer, die älter waren als ich, und von denen habe ich gelernt. Ich habe dann in Bologna Kunst studiert und als ich nach der Uni wieder zurück nach Bozen gekommen bin, habe ich versucht das mit den Graffitis in die Hand zu nehmen, habe mitgeholfen das Projekt ‘Murarte’ aufzubauen. Dank dieses Projektes ist eine neue Bewegung entstanden.” Angesprochen auf die Qualität des zaubernden weißen Hasen, verweist Ricky auf die vorangegangenen Jahre des gemeinsamen Arbeitens: „Sanue und ich haben in den letzten Jahren immer wieder gemeinsame Projekte gemacht und uns in der Kunst des Graffiti einigermaßen weiterentwickelt.” Es ist gerade für derartig aufwändige Projekte notwendig, dass sich die Künstler mit den öffentlichen Fortsetzung >

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Seit sieben Jahren in unveränderter Formation unterwegs: Ferbegy? sind (im Uhrzeigersinn) Mirko Giocondo, Thiago Accarino, Anna Mongelli und Dario Mongelli.

anni sessanta e settanta ultimamente, il tutto unito anche a gran dosi di elettronica –, come nella lunga e intensa “Swan” che contiene dei momenti in cui vengono in mente Pink Floyd, David Crosby e Richard Thompson, nel distorto assolo di chiusura. Facile a dirsi, ma a farsi? Loro lo fanno, che si tratti delle più immediate “The Call”, “Horizon” e “Idumea”, di “In The Morning”, dell’introspettiva “You” con una bella performance della cantante e intrecci di chitar-

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e premesse per aspettarsi un gran disco c’erano tutte, dal disco d’esordio alle vittoriose esibizioni in contest regionali e non fino ai concerti olteconfine: i Ferbegy? erano e si confermano a distanza di sette anni dagli esordi una delle più belle realtà della scena musicale altoatesina. “Soul Echoes”, questo il titolo del nuovo prodotto, pubblicato con la Riff Records di Paolo Izzo, ci presenta la band alle prese con otto nuovi brani, alcuni già suonati in concerto in precedenza, ma registrati e prodotti seguendo un progetto sonoro che, se il termine non fosse solitamente usato a livello di contenuti dei testi, potremmo quasi definire “concept”. Rock sostanzialmente, nel senso più lato del termine, a dimostrazione che a sessant’anni dalla nascita del genere è

Wird heute Abend im Pub beim Bahnhof in Auer live vorgestellt: „Soul Echoes”, das neue Album der Bozner Rockband Ferbegy?.

re acustiche con le elettriche o di “Ocean Wide” di certo tra i momenti memorabili del CD. Stasera il gruppo festeggerà la pubblicazione del disco con un “release party”

Stasera al Circolo Aurora la presentazione dell’atteso nuovo disco della band bolzanina

Fortsetzung >

Stellen in Verbindung setzen und Flächen zur Verfügung gestellt bekommen. „Solche Bilder”, bemerkt Ricky, „kann man nicht schnell schnell in fünf Minuten und nachts an die Wand sprühen.” Was die Wand mit dem weißen Hasen betrifft, die in Besitz eines Privateigentümers ist, „verlief alles äußerst problemlos” betont Ricky: „Aber auch die Gemeinde Bozen selbst hat uns nicht nur Flächen zur Verfügung gestellt, sondern hat auch lobende Worte für das gefunden, was wir auf die Beine gestellt haben.” Ricky und Sanue sind mit anderen vier Writern in der „Bombox Crew” und nehmen als Gruppe an Jams wie der „39c” in Italien oder außerhalb teil, oder sie erledigen Auftragsarbeiten, was immer wieder passiert. Angesprochen auf die diversen wilden jungen Crews, die in Bozen illegal aktiv sind, antwortet Ricky mit einem Schmunzeln, aber mit Bestimmtheit: „Eine so kleine

sti. Dario Mongelli, che scrive i brani, ha una rara dote, quella di assorbire quanto ascolta e di saperlo tirar fuori al momento giusto, dal canto suo – scusate il gioco di parole – sua sorella può contare su una gran voce che si distingue per il non assomigliare a nessuna di quel-

Stadt wie Bozen hat ganz wenige Plätze, wo derlei Aktionen in meinen Augen akzeptiert werden könnten. Auch die Altstadt ist voller Tags und Schriften, ich finde das unangebracht. Würden wir in einer Vorstadt von Mailand leben, die für sich schon grau und hässlich ist, gut. Da könnte ich verstehen, dass man die Mauern als Leinwand für die eigenen kreativen Vorstellungen nutzt. Das Zentrum einer kleinen Stadt wie Bozen ist aber definitiv nicht der richtige Platz für so etwas.” Ricky, Sanue und die Vereinigung „Murarte” werden nächstes Jahr die fünfte Auflage des „39c Graffiti

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Foto: Sanue / 39c Jam

ancora possibile attualizzarlo, renderlo vivo, suonarlo divertendosi: scusate se è poco! La band formata dai fratelli Mongelli (Dario, chitarrista e mente del gruppo, Anna, cantante e tastierista), Mirko Giocondo al basso e Thiago Accarrino alla batteria, mette sul piatto, anzi nel lettore, un disco maturo, pieno di suoni mai ridondanti, ricco di spunti e idee. Rock moderno, ma scritto e suonato con la testa e il cuore rivolti anche al passato, senza mai diventare troppo citazioni-

Foto: Ferbegy?

Gli echi dell’anima dei Ferbegy? le che si ascoltano qua e là. Aggiungete poi una sezione ritmica precisa e adeguata, non priva di una certa inventiva e il gioco è fatto. Qua e là si possono di certo distinguere certe influenze pubblicamente dichiarate – dice Dario che ha ascoltato molto folkrock britannico degli

al circolo Arci della vecchia stazione di Ora, a partire dalle 18.30, con grigliata su prenotazione, esposizione delle foto legate al contest di cui abbiamo parlato qualche settimana fa, ospiti sul palco, DJ Mr. Alex per l’after show e, siccome sia i Mongelli che Accarrino sono figli d’arte, i due illustri genitori a fare da gruppo spalla! (Paolo Crazy Carnevale) Info: www.facebook.com/ferbegy

Jam” organisieren. Für diese fünfte Ausgabe wurde bereits ein Objekt gefunden, das die Teilnahme von 200 Writern ermöglichen würde. Stattfinden wird die international ausgelegte Jam wieder Ende Mai in Bozen, ganz legal und im Rahmen von wenigen Tagen. Wir werden versuchen, uns diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Bis dahin schenken wir euch das Zauberhäschen für die Wand in eurem Büro! Info: http://39cjam.tumblr.com www.facebook.com/murartebolzano

Eine Häuserwand als Spielwiese für die künstlerische Kreativität: Drei geballte Arbeitstage stecken in diesem Werk der beiden Writer RCK und Sanue (Das fertige Graffiti siehe Seite 4).


Eugènie 2.0

Foto: Eugènie

Der Anfang wird zum Ende

Beschließt das Bandabenteuer mit den Songs aus ihrem Debut-Album: Die Bozner Alternative-Band Eugènie um Davide Ferrazzi (Bildmitte) ist morgen, Samstag, 5. Juli, im Pippo-Stage noch einmal in der Originalbesetzung zu sehen.

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ierzehn Jahre ist es her, als Davide Ferrazzi mit Eugènie seine damals mit großen Erwartungen behaftete Kreatur aus der Taufe gehoben hat. Gemeinsam mit Michele Lovera und Davide La Rocca wurde relativ bewusst versucht, den Anschluss an die Welt des „Rock italiano indipendente” zu finden. Teilerfolge wurden denn auch erzielt, so die erfolgreiche

www.facebook.com/pages/Eugénie/451449455612

Das Hofer’s Rock-Team erwartet euch: Heute und morgen findet das Passeirer Rockfestival zum vierten Mal statt.

Hofer’s Rock 2014

Helfie statt Selfie S

elfie wor gestern... heint isch Helfie!“ schrieben die Organisatoren des Hofer’s Rock Festivals kürzlich auf ihre virtuelle Pinnwand und hefteten das passende Gruppenfoto gleich mit hinzu. Dieses zeigt ganz deutlich, dass es hier nicht um die aufgestrapste Selbstdarstellung des Einzelnen geht, sondern darum, gemeinsam etwas für die Allgemeinheit aufzubauen. So ist der Zusammenhalt der vielen freiwilligen Helfer wohl der Hauptgrund dafür, dass das Passeirer Rockfestival im Laufe der letzten Jahre zu einem eigenständigen, regionalen Event mit origineller Note herangewachsen ist. Die Gesellschaft für angewandte Rockmusik Passeier (GaRP), die hinter dem Festival steht, hat auch heuer wieder den Sandwirt in St. Leonhard in Passeier als Location gewählt und setzt seit der Erstauflage im Jahr 2011 auf witziges Merchandi-

se, leckere Kost aus Südtirol und natürlich auf Musik aus dem Inund Ausland. Heuer erstreckt sich das Festival über zwei Tage; der Startschuss fällt heute Abend. Angekündigt sind für Freitag, 4. Juli 2014 Chaos Beyond, This Cold Life, Brute (Metalchamp-Sieger), Blessed by Purity und The Nightmare. Am morgigen Samstag, 5. Juli 2014 spielen Transmitter, Excuse Me Moses, The Black Rainbows, MG66, Dead Like Juliet, Wicked and Bonny, The Bad Bastards und Black Is? just a dark white. Und auch in punkto Kostenfrage gibt es ein dickes Plus bzw. ein fettes Minus, denn das Camping ist kostenlos und der Festivalpass kostet heuer 25 Euro bzw. der Tagespass 20 Euro, aber wer vor 21:30 Uhr kommt, bezahlt nur die Hälfte. (eva) Info: www.hofersrock.com

NEWS wird nach wie vor mit Erfolg und Regelmäßigkeit verfolgt, und im Laufe der Jahre ist die Seite zu einem wahren Archiv geworden, was die Südtiroler Szene betrifft. Das fängt beim „Video der Woche” an und endet im „Regal”, in dem so gut wie alle Releases der letzten Jahre zu finden sind, wobei, und das sei festgehalten, alles unentgeltlich geschieht. Alles Gute meinerseits und Respekt vor so viel professionellem Durchhaltevermögen und Liebe zum Detail! (rhd) Taka Tuka Schlanders Happy Birthday!

airbagpromo.com wird 7 Vor sieben Jahren – am 28. Juni 2007 – ist das Webzine airbagpromo.com als über zehnköpfiges Kollektiv mit dem Ziel gestartet, die Südtiroler Bands und Musiker zu unterstützen. Dieses Ziel

Blues aus New Orleans Am morgigen Samstag, 5. Juli, bietet das „Taka Tuka” in Schlanders gewissermaßen ein BluesFrühstück. Der aus New Orleans stammende Luke Winslow King wird ab 11 Uhr mit Blues-, Ragtime- und Rock’n’Roll-Songs zu sehen und zu hören sein.

2D Picche

Die bisherigen Jahre auf CD Der Bozner Rapper Fabio 2D Picche veröffentlicht ein Album namens „Time Lapse 2008 – 2014”, das, wie der Name schon verrät, die besten Tracks der letzten fünf, sechs Jahre enthält. Veröffentlicht wird das Album als CD und als Download (www.hiphopmadeinita.it). Die Releaseparty dazu geht morgen, Samstag, 5. Juli 2014 im Base Shop in der Dr. Streiter Gasse 17/A in Bozen über die Bühne, DEM Treffpunkt der Bozner HipHop-Szene. Beginn: 15 Uhr, Ende 23 Uhr.

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Foto: Hofer’s Rock

Teilnahme beim großen italienischen Festival „Arezzo Wave” 2002, oder das erste überzeugende Album „Ciò che vorrei”. Nach vierzehn Jahren Kampf, strecken Eugènie nun die Waffen. Am morgigen Samstag, 5. Juli, werden sie im Pippo-Stage in Bozen ihr letztes Konzert geben, wobei sich Ferrazzi und seine Mitstreiter eine durchaus originelle Abschiedsidee haben einfallen lassen, denn, indem sie das erste Album „Ciò che vorrei” noch einmal live aufführen, hören sie praktisch da auf, wo sie angefangen haben. Sie schließen den Kreis, kehren an den Startpunkt zurück. Neben der Original-Formation von Eugènie mit Ferrazzi, Lovera, La Rocca und dem Gitarristen Fabio Dall’Asta, werden auch jene Musiker auf die Bühne kommen, die die Band in ihren Anfangstagen begleitet hatten: Silvio Gabardi, Massimiliano Moccia, Martina Celli und Christian Strain. Die lange Abschiedsfeier von Eugènie beginnt morgen bereits um18.30 Uhr, mit Kunstinstallationen, einem DJ-Set und natürlich dem Auftritt von Eugènie, die die elf Songs des Debut-Albums spielen werden. Für die ersten 50 Besucher/Besucherinnen hat der Bozner Kleinverlag „BzBooks” ein Booklet mit den Texten aus dem Album vorbereitet. (rhd)

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Graffiti der beiden Bozner Writer „RCK” und „Sinue” in der Josef Mayr-Nusser Straße in Bozen.

Foto: rhd

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