Drei politische Fabelwesen

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Drei politische Fabelwesen Der harte Hund: Der harte Hund ist ein Landräuber und Eroberer. „Wo gehobelt wird, da fliegen Späne“, sagt er. Der harte Hund weiss, dass der Profit für den Einzelnen auf dem Rücken der Mehrheit wachsen muss. Der harte Hund nimmt das in Kauf. Wenn der harte Hund keine Firma, keine Regierung oder politische Mehrheit führen kann, landet er in der Regel vor der Menschenrechtskommission und/oder im Gefängnis. Nicht selten wird ein harter Hund auf offener Strasse erschossen. Die Schwanzlurche: Die Schwanzlurche tummeln sich in der lauwarmen Brackbrühe ihres Überlebenstümpels. Sie rudern heftig mit dem Schwanz und können den Rand ihres Tümpels nicht überblicken. Wenn das Brackwasser verdunstet und der Lebensraum enger wird, neigt die Schwanzlurch zum Kannibalismus. Gewisse Unterarten bleiben zeitlebens in der Metamorphose stecken und werden nie erwachsen. Andere sind von klein auf blind und wenn man ihnen den Schwanz abschneidet, dann wächst er wieder nach. Die Schwanzlurche ist das populärste politische Durchschnittstier. Das grosse Kalb: Das grosse Kalb rennt fröhlich über die grüne Wiese und meint, sie gehöre ihm. Das grosse Kalb denkt dabei, es sei ein Stier oder eine Kuh. Das grosse Kalb kennt weder den Bauern noch weiss es, dass am Ende der üppigen Zeit der Metzger wartet. Das grosse Kalb redet von „seiner“ Wiese und ist stolz darauf, vermeintlich frei zu sein. Das grosse Kalb nennt sich gerne Landesvertreter oder Landesvertreterin. Wenn es blitzt und donnert erschrickt das grosse Kalb und glaubt sofort an Gott. Herbert Blaser


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