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Die Ortschaft Fischdorf

Geschichte:

Schon im 13. Jahrhundert existierten neben den vier Fischlehen in Ebelsberg auch vier Fischlehen oberhalb an der Traun. Daher ist anzunehmen, dass es manche der Fischdorfer Häuser schon vor 1200 gab. Zu jener Zeit werden auch schon zwei Lehen als zur Küche des Schlosses, beziehungsweise des Bischofs gehörend erwähnt, von denen eines gewiss das „Hafenlehen“ (Fischdorf 1), das andere aber das „Krautlehen“ sein könnte, wenn nicht die Ortsangabe „im obern Gottschalling“ dagegen sprechen würde, da letzteres nahe dem Markte, also im untern Gottschalling gelegen war. Der Name „oberes Gottschalling“ (damals) wird dem heutigen Fischdorf entsprechen. Der Name Fischdorf, welcher ganz zutreffend ist, da fast alle Häuser in erster Linie Fischerhäuser waren, begegnet uns zum ersten Male im Zehentregister des Stiftes St. Florian aus dem Jahre 1471, in welchem aufgezählt werden „imb Vischdorf“ vier Lehen, eine Hueb und eigens noch das Hafenlehen sowie bei dem Kreuz eine Sölden. Das dort noch genannte Smidlehen „oberhalb Gottschalling“ wird auch für

Fischdorf gegolten haben. Von den 1471 zehentpflichtig genannten Häusern ist das Hafenlehen gleich dem heutigen Fischdorf 1, die Hub dem heutigen Fischdorf 11 und die vier Lehen sind in den Häusern Fischdorf 3 bis 10 zu suchen. Wenn das Smid= (oder Snid ?) lehen auch in den Häusern 3 bis 10 zu suchen wäre, so würden vom alten Häuserbestand (da die Häuser 2 und 12 nicht in Frage kommen), zehn an der Zahl, acht für 1471 nachgewiesen sein. Die Sölde beim Kreuz könnte mit Fischdorf 13 gleich bedeutend sein, da in der Mappe 1668 unweit dieses Haus eine „umbgefalne Creuz Seul“ eingezeichnet ist. Der Name Fischdorf, wenn auch wie gesagt schon 1471 vorhanden, scheint lange Zeit keinen rechten Anklang gefunden zu haben, denn bis Anfang des 17. Jahrhunderts war durchgehends die Bezeichnung „auf der Gstetten“ üblich, erst von der Mitte dieses Jahrhunderts an wurde der Name Fischdorf allgemein üblich und die frühere Benennung „auf der Gstetten“ kam in Vergessenheit. Das Dorf hatte 1771 bei der Häuserkonskription 13 Häuser und seither sind nur zwei dazu gekommen.

Topographische Gegebenheiten

Linz stößt mit der Konskriptionsortschaft

Fischdorf - dem westlichsten aller Teile der ehemaligen Ortsgemeinde Ebelsberg - an Ansfelden bzw. Freindorf.

Die Grenze verläuft hier fließend im Siedlungsgebiet und ist durch keine natürlichen Gegebenheit ersichtlich.

Anders ist dies in nördlicher Richtung der Fall: Dort stellen die Aulandschaft bzw. die Flüsse Traun und Krems selbst die Abgrenzung zu Kleinmünchen her. Die Nähe zum Wasser mit gleichzeitiger tiefer Lage hat zuletzt beim Hochwasser 2002 ihre verheerende Wirkung offenbart.

Verzeichnis der Althäuser in Fischdorf (Stand 1912)

13 Teichtlenz

14 Brunlachhäusl

15 Berger

F Fischerhütten

Fotoaufnahme nach einem Huchenfang in Fischdorf um 1915: links die Brüder Spitz vom Klettfischerhof in Posch, rechts mit großem Kescher der Fischdorfer Karl Steinkellner vom Hirkigut, daneben Paul Reder vom Sumergut. Mit dem Huchen Johann Bachbauer (l.) und Josef Rachbauer (r.) vom Markt Ebelsberg. Zwischen dem Freindorfer Mühlbach und einem Altarm befanden sich einst 8 Fischerhütten (siehe Kennzeichnung „F“ auf den Plänen von 1828 und 1912).

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