style — cities — people
PEACH
PAPER
2
M O N A C O
Nº 1 S⁄S 2012
Report: Beach House Baubeginn in Wädenswil S. 62
Ein Magazin der
YOUR YOURSTYLE. STYLE. OUR OURSPIRIT. SPIRIT. S I SnI Cn EC E1 819869 6
MajESTIC MajESTIC and and ELEganT, ELEganT, In THE In THE CEnTRE CEnTRE Of ST. Of ST. MORITz, MORITz, aT THE aT THE HEaRT HEaRT Of THE Of THE SwISS SwISS aLPS. aLPS. THIS THIS IS wHERE IS wHERE YOU YOU fInd fInd THETHE BadRUTT’S BadRUTT’S PaLaCE PaLaCE HOTEL. HOTEL. LEgEndaRY, LEgEndaRY, UnIqUE UnIqUE and and dISTInCTIvE! dISTInCTIvE! SInCE SInCE 18961896 gUEST gUEST wISHES wISHES HavE HavE BEEn BEEn anTICIPaTEd anTICIPaTEd and and fULfILLEd, fULfILLEd, HOwEvER HOwEvER gREaT gREaT THEY THEY MaY MaY HavE HavE SEEMEd. SEEMEd. wITH wITH US YOU US YOU aREaRE THETHE gUEST gUEST and and waRMLY waRMLY wELCOMEd. wELCOMEd.
Badrutt’s Badrutt’s Palace Palace Hotel, Hotel, via Serlas via Serlas 27, 7500 27, 7500 St. Moritz, St. Moritz, Switzerland Switzerland Telephone: Telephone: +41 +41 (0)81(0)81 837 837 1000, 1000, fax:fax: +41 +41 (0)81(0)81 837 837 29992999 Reservations: Reservations: +41 +41 (0)81(0)81 837 837 1100,1100, reservations@badruttspalace.com reservations@badruttspalace.com www.badruttspalace.com www.badruttspalace.com
Nobleman DeLuxe.com
Nobleman DeLuxe.com
Lady with Lady beret with in front beret of in Badrutt’s front of Badrutt’s Palace Hotel, Palace1933 Hotel, 1933
Direkt am See Exklusiv wohnen in W채denswil. Panorama Seeund Bergsicht, Seeanstoss, Pool, Wellness-Spa und Fitness inklusive.
Peninsula Beach House
www.beach-house.ch Tel. 044 680 15 05 Baubeginn erfolgt.
Leben an Hamburgs bester Adresse Exklusives Wohnen am Harvestehuder Weg 36 inmitten einer weitläufigen Parklandschaft direkt an der AuĂ&#x;enalster
Bezugsbereit 2013
Tel. +49 40 1800 43 611 contact@peachestates.com www.harvestehuderweg36.de
Visualisierung : Eike_Becker Architekten Unverbindliche Visualisierung
Berlins neue Ikone. Exklusive Eigentumswohnungen in Berlin-Mitte. Bezugsbereit 2013. www.yooberlin.com contact@peachestates.com oder Tel. +49 30 847 12 690.
Bild: Daniel Schnitterbaum
10
Liebe
Eine Enthüllung: Peach Paper ist nicht die einzige Zeitschrift, deren Redaktion ich leite. Doch manchmal habe ich das Gefühl, das Magazin, das die Peach Property Group herausgibt, sei die einzige Zeitschrift, über die man sprechen will mit mir. Was ein gutes Zeichen ist – jede Zeitschrift, über die gesprochen wird, ist, im Minimum, interessant gemacht. Weil jemand darauf aufmerksam wurde. Was nicht ohne Weiteres vorausgesetzt werden darf, denn die Aufmerksamkeit von Lesern wie Ihnen wollen viele (klassische sowie soziale) Medien. Doch ich muss, ehrlich, davon ausgehen, dass das Interesse nicht bloss wegen der, mit Sicherheit, spannenden Geschichten besteht. Sondern auch wegen des Unternehmens, das hinter dem Magazin steht, sozusagen. Die Peach Property Group, so sieht es aus, ist ein Unternehmen, über das man gerne spricht. Ein Unternehmen, das es noch nicht sehr lange gibt, zu dem aber bereits viele Leute eine Meinung haben. Das ist ein Kompliment und zeigt, dass der Geschäftsführer und
Leser
seine Mitarbeiter etwas richtig machen. Was man auch schreiben muss: Einige Leute, die über Peach reden, reden nicht nur gut. Das ist in Ordnung, denn «wer schimpft, kauft», sagt man. Was man auch sagt: Actions speak louder than words. Die Firma Peach hat für Action gesorgt in den vergangenen Monaten – zum Beispiel mit dem Baubeginn der Entwicklung «Peninsula» in Wädenswil, wo die Beach Houses entstehen (wir berichten auf Seite 62). Beim Redaktionsschluss dieser Ausgabe, waren bereits 13 von 23 Wohnungen darin verkauft (beurkundet). Darüber und, hoffentlich, über die Geschichten, die wir auf den folgenden rund 74 Seiten bringen, lässt sich sprechen. Ich wünsche einen schönen Sommer.
PEACH PAPER EDITORIAL
Ihr Mark van Huisseling
Luxury ApArtments in the heArt of BerLin Berlin Capital investments specialise in the finest
reliability and trust, Berlin Capital investments
luxury apartments in Berlin’s most sought after
provide a full client service from arranging view-
locations. With over 20 years of experience in
ings to legal advice, mortgage consultancy and
the German property market, the award winning
managed rental concepts. Berlin Capital is one
agency meets the highest standards of profes-
of the few companies in the Berlin market that
sionalism in the international property industry.
satisfies their client’s needs in terms of luxury and
Working under the code of traditional values like
exclusivity to the fullest.
www.berlin-capital.com
Inhalt Seite 14 Contributors
Seite 16 MVHs Liste: aktuelle Lieblinge Seite 18 Fashion Must-Haves I: Femme
Nº 1 S⁄S 2012
Seite 48 Au revoir, ma chère – Reportage aus der Camargue Seite 56 Die Welt leuchtet – dank der Licht-Manufaktur Illuminartis
12
Seite 60 Seite 19 Mein Stil: Filippo Pignatti Fashion Must-Haves II: Homme Seite 62 Seite 20 Nah am Wasser gebaut: Das About Time: Uhren Must-Haves Peninsula Beach House-Projekt Seite 22 Seite 66 Wasserspiele: Beauty Must-Haves Fliegenfischen als Meditation Seite 24 Seite 68 Mehr Bewegung! Reise-News Städtekolumne: Buenos Aires Seite 25 Seite 70 Mehr Komfort! Wohn-News Speed & Savoir-vivre: Der Jaguar XJ 3.0 V6 Diesel im Einsatz Seite 26 Mehr Sinn! Art-News Seite 72 Peach People – Bilder von Events Seite 28 der Herausgeberin Neue Heimat – sechs Orte, an denen man sich niederlassen will Seite 74 Noch Fragen? Volvo-Chefin Seite 32 Monaco Forever – Modestrecke Anouk Poelmann antwortet Seite 42 Schlossbesuch: Beim InteriorDesigner Axel Vervoordt
Seite 75 Bezugsquellen, Impressum
Seite 32 Der Sommer hat eine Adresse: Avenue Princesse Grace, Monaco
Bild: Jonas Unger
13
Bilder: Alan Grillo; Muir Vidler
Contributors Filippo Pignatti
14
N o r m a l e r we i s e su c h e n Männer, die Geld von anderen Leuten wollen, um es anzulegen und zu vermehren (plus selber mitzuverdienen), etwas nicht: Publizität, jedenfalls chez nous. Filippo Pignatti Morano di Custoza in Zürich dagegen, ein Adeliger aus der Emilia-Romagna, ist anders: Er geht aus sich heraus und auf einen zu. Was ich sagen will: Er will Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit. Als Journalist kann man nichts dagegen haben. Vor allem nicht, wenn, wie bei Filippo, der Suchende einer ist, der gefunden hat – seinen Stil auf alle Fälle. Den stellt er vor auf Seite 60 (und über seinen Anlagefonds erfährt man auch etwas).
Jonas Unger Ein guter Fotograf ist, unter anderem, in der Lage, seine Bilder so aussehen zu lassen, als hätte er alle Zeit der Welt gehabt, um diese aufzunehmen. Jonas Unger ist ein guter Fotograf, und deshalb sieht man dem Cover und der Strecke im Heft, die er in Monaco produziert hat, nicht an, wie wenig Zeit dafür zur Verfügung stand (ein Arbeitstag, inklusive An- und Rückreise; er lebt in Paris). Die andere gute Nachricht: Sie haben alle Zeit der Welt, um die Bilder in Ruhe anzusehen – sie verdienen es, finden wir. Ab Seite 32.
PEACH PAPER mitarbeiter
RENATA JACOBS ist eine einzigartige Autorin. Ihr Name ist bekannt, weil ihrer Familie sowohl der weltweit grösste Schokoladenhersteller Barry Callebaut als auch der grösste Personaldienstleister Adecco gehört. Sie schreibt nur über Dinge, von denen sie was versteht (die Stadt Buenos Aires, in der sie seit 20 Jahren eine Stiftung betreibt, und die sie auf Seite 68 beschreibt). Und sie nimmt kein Honorar. Bevor Sie das nächste Mal nach Argentinien reisen, sollten Sie ihren Artikel gelesen haben.
Jenny Keller Es gibt Architekten und es g i b t J o ur n a l i s te n. Und es gibt (wenige) Leute, die sind beides – unsere Mitarbeiterin Jenny Keller etwa (Architektin ETH, Redaktorin bei Umbauen + Renovieren sowie beim elek t ron ischen Magazin sw i s s-a r c h i te c t s .c o m , und einen Master of ArtsAbschluss hat sie auch noch). Möglich, dass Jenny, im Grunde, leicht überqualifiziert ist, um Bauvorhaben zu beschreiben. Aber nicht, natürlich, wenn es sich dabei um das wichtigste Schweizer Projekt unserer Herausgeber-Firma Peach Property Group handelt: die «Beach Houses», zwei Neubauten auf der Halbinsel in Wädenswil, die dort als Teil der Peninsula-Entwicklung entstehen (vor wenigen Wochen fand der sogenannte Spatenstich statt). Den Artikel über neues Wohneigentum am Zürichsee – einige Wohnungen sind noch zu haben – lesen Sie ab Seite 62.
Exklusives Wohnen an der Außenalster Der Harvestehuder Weg - eine der repräsentativsten Wohn- und besten Adresslagen der Stadt Hamburg! Die Außenalster mit ihren weitläufigen Parkanlagen befindet sich nur wenige Schritte entfernt und lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Das architektonisch sehr reizvolle Neubauprojekt, das sich bereits in seinem ersten Abschnitt am Alsterkamp im Bau befindet, besticht durch seine Lage, Exklusivität sowie seinen direkten Bezug zur Alster. Die Baukörper sind in ansprechend angelegte Gärten eingebettet und bieten zum Teil einen bestechenden Blick auf die Außenalster. In den Wohnungen, von denen bereits mehr als 68 % im ersten Bauabschnitt verkauft sind, erleben Sie Deckenhöhen von ca. 3 Metern, in den Erdgeschossen sogar von ca. 3,19 Metern. Die Ausstattung wird exklusiven Ansprüchen gerecht, verschiedene Designlinien stehen zur Auswahl. Auch technische Highlights wie eine auf Kühlung umstellbare Fußbodenheizung finden sich in diesem luxuriösen Projekt wieder. Ein Wellnessbereich in den Baukörpern am Harvestehuder Weg, der höchsten Ansprüchen gerecht wird, rundet dieses exklusive Angebot ab. Ein Aufzug sowie eine große Tiefgarage sind selbstverständlich.
Für eine Präsentation stehen wir Ihnen nach Terminvereinbarung auf dem Baugrundstück am Harvestehuder Weg 36 gern zur Verfügung Hamburg Projektvermarktung · E+V Hamburg Immobilien GmbH · Tel. +49-(0)40-36 09 96 90 Hamburg.Projekte@engelvoelkers.com · www.engelvoelkers.com/hamburgprojekte · Immobilienmakler
MVHs Liste
Vier Stücke, die unser Redaktionsleiter benützt (und bezahlt hat). Nachahmung empfohlen, weil es sich um gute Dinge handelt. Von Mark van Huisseling (Text) und Gian Gisiger (Illustration) 2. «Boom Boom 75» von Marmitek
3. «Silver Duster» von Hagerty
4. «Walnut Stool» von Eames
«Man soll keine Wappen fremder Leute auf Kleidung oder Accessoires haben, das ist etwas für Dienstboten», sagt Asfa- Wossen Asserate, Bücherschreiber und Nachfahr des äthiopischen Königs. Ich sehe es auch so. Ausser: Wenn das «Wappen fremder Leute» das Krokodil von Lacoste ist (auf dem Polohemd). Oder es sich um das «Wappen», Logo sagt man auch, von 10 Corso Como, dem besten ConceptStore der Welt, handelt. Darum habe ich eine Hülle aus Neopren oder so für das iPhone gekauft, auf die die Kreise (Kringel meinetwegen), das Erkennungszeichen, gedruckt sind. Die Hülle, nebenbei, schützt gut.
Es gibt Dinge, die man früher haben wollte, als Mann jedenfalls, und heute nicht mehr zu brauchen meint, Stereoanlagen zum Beispiel, weil man Musik über Computer, Smartphone et cetera hört. Wenn man aber, wie in meinem Fall, eine Stereoanlage hat, weil sie einfach irgendwie gut aussieht, ist das in Ordnung. Nicht in Ordnung ist, dass Stereoanlagen unbequem sind in der Bedienung (der Mann muss hingehen, weil die Frau sie nicht bedienen will und/oder kann). Ausser der Mann hat ein Gerät mit Namen «Boom Boom 75» von Marmitek zum An-die-Anlage-Anschliessen, das ihm erlaubt (über ein Smartphone etwa und mittels Bluetooth-Technik), die Stereoanlage vom Esstisch oder Sessel oder von sonstwo aus zu bedienen.
Wer die Serie «Downton Abbey» kennt, weiss, wie wichtig es ist für ein grand house, dass das Silber (Besteck, Platten, Bilder rahmen und so weiter) sauber geputzt und nicht dunkel angelaufen ist. Und wer weiss, wie viel es kostet, sich Hausangestellte zu leisten, der überlegt, ob es einen preiswer teren Weg zu sauberem Silber gibt. Gibt es, es handelt sich dabei um ein Produkt, das «Silver Duster» heisst und von der Firma Hagerty hergestellt wird. Damit bekommt man jedes Silberstück zum Glänzen (ausser die Ser viet tenringe der Grossmutter von The Redhead). Wer Körper und Geist trennen kann, ist sogar in der Lage, weitere «Downton Abbey»-Folgen zu schauen, während er Silber säubert.
Dass der «Walnut Stool» von Charles und Ray Eames schön aussieht, ist klar. Unklar war die längste Zeit, was man damit anfangen soll (ausser wenn Leute zu Besuch kommen, die man weniger mag). Mit anderen Worten: Zum Lange-darauf-Sitzen ist er ungeeignet. Zum Abstellen von Gläsern, Tassen et cetera ebenfalls, weil die Fläche oben nicht plan ist, sondern eine Vertiefung aufweist. Jetzt habe ich die Lösung: Vogue (Paris und Italia)Ausgaben sowie Kataloge von Bonhams, einem Auktionshaus, passen genau (und weisen auf den Geschmack des Bewohners hin). Wer jetzt denkt, er möchte die Probleme des Schreibers (und das Geld der Rothschilds) haben, hat recht, aber wahrscheinlich keinen «Walnut Stool».
16
1. Hülle von 10 Corso Como
2.
1.
4.
3.
PEACH PAPER lieblingsobjekte
Luxusobjekt. Die Weltwoche im Abo. Jede Woche in Ihrem Briefkasten.
Der Chorsänger: Urs Paul Engeler über den designierten FDP-Chef Nummer 15 — 12. April 2012 – 80. Jahrgang Fr 6.50 (inkl. MwSt.) – Euro 4.40 Fr.
Ungarn: Grosses Interview mit Regierungschef Regierungsc Viktor Orban Nummer 13 — 29. März 2012 – 80. Jahrgang Fr. 6.50 (inkl. MwSt.) – Euro 4.40
Erfolgsmeldungen: Viktor Giacobbo, Jacqueline Badran, Juan Carlos Nummer 17 — 26. April 2012 – 80. Jahrgang Fr. 6.50 (inkl. MwSt.) – Euro 4.40
Reizfiguren: Deutsche, Ernesto Bertarelli, Charles Taylor Nummer 18 — 4. Mai 2012 – 80. Jahrgang Fr. 6.50 (inkl. MwSt.) – Euro 4.90
Ego-Mamas: Wenn Frauen alles wollen
Buchhalter Nötzlis letzter Akt: Jürg Ramspeck Rams über Walter Roderer
Nummer 16 — 19. April 2012 – 80. Jahrgang Fr. 6.50 (inkl. MwSt.) – Euro 4.40
Nummer 19 — 10. Mai 2012 – 80. Jahrgang Fr. 6.50 (inkl. MwSt.) – Euro 4.90
Warum Optimisten timi recht haben n Staatsfeind d Nu Nummer 1 Doris Leuthard: Wer verteidigt digt di die Schweiz? Die Roma-Debatte Ro Ausstieg ins Nichts Leonardo onar Da Vincis Hurra, wir geben auf enes Meisterwerk verlorenes Deutsche schlagen hlag Verfolgung auf der «Titanic» Kampf um den Finanzplatz Widmer-Schlumpfs -Sch Schweizer Plan «Schicken Sie jetzt die Kavallerie?» Geld, ld, Se Sex und Liebe chlu Widmer-Schlumpfs Tricks Treibjagden im Netz Marseille und di die Muslime Noch nie ging es so vielen Menschen Mensc objektiv so gut wie Vonist Peter Wieheute. politisch dasKeller Verfahren gegen Christoph Blocher? Von Alex Baur, Urs Paul Engeler und Philipp Gut
Druck an allen Fronten: So kann das Erfolgsmodell Erfolg gerettet werden. li Maurer, Maurer urer, urer er, Hans-Rudolf Ha Von Kaspar Villiger, Adèle Thorens, Ueli Merz, Philipp Müller, lf Strahm, Strahm, Oswald Stra Os Andreas Gross, Franz Blankart, Rudolf Grübel und vielen anderen
Mit Klagen und Denkverboten ist den Missständen nicht beizukommen. Porträt einer Bundesrätin, die sich energiepolitisch verrannt hat. Von Philipp Gut und Kari Kälin Von Alex Reichmuth
Wird die Schweiz zur Duckmäuser-Nation? Von Philipp Gut
Ein Thriller aus der Wirklichkeit hkeit elektrisiert die internationale Kunst-Szene. Von Urs Gehriger Wie der Präsident des Bankvereins auf dem Unglücksdampfer SVP gegen alle: Heftiger Widerstand gegen das Steuerabkommen einem Arboner Pleitier hinterherjagte. Von Rico Bandle Geheimpapier: Die Finanzministerin Finanzmi will das Bankgeheimnis Fleissiger, besser, produktiver: el Lob für die di Gastarbeiter aus dem Norden. mit Deutschland. Von Roger Köppel auch im Inland kippen. Von Urs Paul Engeler Viel EL PRIMERO Von Florian Schwab CHRONOMASTER OPEN
Life is in the movement
CHRONOMASTER OPEN
Life is in the mo Life move vement ment movement
4 194407 004900 4900
EL PRIMERO
Unterwegs mit Peer Steinbrück. Von Andreas Kunz
www.zenith-watches.com
www.zenith-watches.com
24.04.2012 20:01:49
ZENITH • Visual: Chronomaster Open RG • Newspaper: Die Weltwoche • Language: English • Doc size: 230 x 35 mm • Calitho #: 03-12-73110 • AOS #: ZEN_02407
4 194407 004900
18
WEW_17_001_COVER_LEUTHARD.indd 1
Die Web-Tyrannei und ihre Opfer. Von Christoph Landolt
Eine gefährliche Beziehung. eration Bankgeheimnis: Bank Wie die Bundesrätin Von BeatriceGeheimoperation Schlag en Absichten Absichte verschleiert. Von Urs Paul Engeler ihre wahren
Die europäische Hauptstadt des Islam. Ein Besuch. Von Urs Gehriger
19
Bestellen Sie jetzt ein Probe-Abonnement à 10 Ausgaben für nur Fr. 40.–. Telefon: 043 444 57 01, E-Mail: kundenservice@weltwoche.ch, oder unter www.weltwoche.ch/abo.
Anders, als Sie denken.
vv
Bei Frauen ist der Trend der Saison: SpielerFrauen, als diese noch flapper-girls hiessen (keck, frech, geschminkt, alkoholtrinkend).
1
Flapper Girls
2
Die Roaring Twenties nahmen viele Designer als Quelle der Inspiration für ihre aktuelle Frühling/Sommer-Kollektion. Frida Giannini entwarf für Gucci die wohl bildgewaltigste Hommage an diese goldene Zeit. Der Look funktioniert nicht nur auf dem Laufsteg, sondern auch auf dem Alltag. Wenn man einige Dinge beachtet: Viel Glanz, Fransen und Riemchensandalen lassen die Trägerin am Abend strahlen. Das Haar wird lose zusammengebunden und rundet das nonchalant wirkende Styling ab.
11
18
10
3
9 4
12
1. Outfit von ROBERTO CAVALLI, Preis a. A. 2. Outfit von GUCCI, Kleid: ca. Fr. 7380.–, Schuhe: ca. Fr. 1235.–
7
3. Kleid von ALBERTA FERRETTI, ca. Fr. 2560.–
5
4. Bracelet von CARTIER, Fr. 32 100.– 5. Kleid von DEREK LAM, ca. Fr. 3770.– 6. Bracelet von LANVIN, ca. Fr. 700.– 7. Kleid von CAROLINA HERRERA, ca. Fr. 5690.– 8. Schuhe von MARNI, ca. Fr. 820.–
6
9. Kleid von ETRO, Fr. 1425.– 10. Leder-Clutch von R ALPH LAUREN, Fr. 1195.– 11. Tasche von BALMAIN, ca. Fr. 2850.– 12. «La D de Dior» von DIOR, ca. Fr. 3440.–
8
PEACH PAPER fashi0n must-haves
4
3
3
2
Von Sandra Bauknecht (Redaktion)
Männer ziehen sich diesen Sommer auffällig und elegant an, wie ein Dandy, trotz oder wegen der Fussball-Europameisterschaft.
5
1
6 7
19
Dandy Boys
12
1. Outfit von TOMMY HILFIGER, Preis a. A.
Der moderne Dandy mag es auffällig und dennoch zeitlos. Er kultiviert seine Kleidung, ist jederzeit passend ange zogen – und Weiss liegt ihm nahe, vor allem das Schuhwerk kommt in der Nichtfarbe daher. Elegante, originelle Accessoires sind ihm wichtig. So wird er wie Johnny Depp zum Vorbild einer Generation.
2. «Prestige Round» von PHILIP STEIN, Preis a. A. 3. Flyback-Additionsstopper «Classic Timer» von HANHART, Fr. 1200.– 4. Faltsonnenbrille «Black Tie» von DIOR HOMME, ca. Fr. 380.– 5. iPad-Tasche «Vancouver» von VICTORINOX, Fr. 199.– 6. EdT «Arancia di Capri» von ACQUA DI PARMA, ab Fr. 106.– 7. Tasche «Men Result» von DIESEL, Fr. 439.–
11
10
8. Outfit von ROBERTO CAVALLI, Preis a. A. 9. Schuhe von GUCCI, ca. Fr. 610.– 10. Schuhe von JIL SANDER, Fr. 731.–
9
11. Jacke von C. P. Company, Fr. 239.– 12. Outfit von HACKETT, Sakko: Fr. 999.–, Hemd: Fr. 220.–, Fliege: Fr. 120.–, Hose: Fr. 270.–, Hut: Fr. 120.–
8
Zweimal
20
Ein Mann, eine Uhr? Im Grunde ja!
In diesem jahr finden die Fussball-EM und die Olympischen Spiele statt. Der richtige Zeitpunkt, um eine sportliche Uhr zu tragen. Beispielsweise den «Hyperchrome»-AutomatikChronografen von Rado aus besonders widerstandsfähigem Material. Oder den mechanischen Chronografen «Alpnach» von Victorinox. Eine markante Erscheinung ist auch die neue Panerai «Radiomir Black Seal» (mit Gangreserve von drei Tagen und einem Gehäusedurchmesser von 45 Millimetern). Wer es ein wenig zurückhaltender und nos talgischer mag, kauft den «Heritage»-Chronografen «1942» von Longines. Und Tauchfans werden sich über den «Marine»-Chronometer «Blue Sea» von Ulysse Nardin sowie die neue Version der «Submariner» von Rolex freuen.
1
2
3
4
5
6
Von Raphael Suter (Redaktion) 1. Chronograf «Heritage 1942» von Longines, Fr. 2610.– 2. «Radiomir Black Seal 3 Days Automatic» von Panerai, Fr. 6300.– 3. Chronograf «Hyperchrome Automatic» von Rado, Fr. 4250.– 4. «Oyster Perpetual Submariner» von Rolex, Fr. 7500.– 5. Chronometer «Blue Sea Marine» von Ulysse Nardin, Fr. 10 400.– 6. Chronograf «Alpnach» von Victorinox, Fr. 2295.–
PEACH PAPER Uhren Must-Haves
sechs Uhr
Aber bei diesen neuen Modellen ist das vielleicht etwas zu eng gedacht.
1. Chronograf «BC4 Retrograde Day» von ORIS, Fr. 1980.–
1
2
3
4
5
6
21
Entweder ist eine Uhr ein schlichter, schöner Zeitmesser oder ein mechanisches Wunderwerk mit Zusatzfunktionen. Ein Beispiel dafür ist die «Grande Complication» von Patek Philippe, ein Rattra pante-Chro nograf mit ewigem Kalen der; komplizierter geht es fast nicht. Die neue «Pilot Doublematic» von Zenith verbindet das wichtige «El Primero»-Chronografenkaliber mit einem Wecker, einer Gangreserven- und einer Weltanzeige. Breguet hat den erfolgreichen Fliegerchronografen «Type XXII» technisch weiterentwickelt und mit einer Silizium-Hemmung ausgestattet. Auf neue Technologien setzt auch Omega und präsentiert als Weltneuheit die «Seamaster Planet Ocean Ceragold» aus einem neuen Material (Keramik, verbunden mit Gold). Die neue Oris «BC4 Retrograde Day» zeigt die Wochentage auf dem Zifferblatt an. Und Rolex bringt mit der «Sky-Dweller» ein Modell, das über zwei gleichzeitig ablesbare Zeitzonen sowie einen Jahreskalender verfügt. Für alle, die mehr als nur die genaue Zeit kennen möchten.
2. Chronograf «Seamaster Planet Ocean Ceragold» in 18 Karat Rotgold, mit Keramiklünette und Tauchskala aus Ceragold, von OMEGA, Fr. 29 900.– 3. Chronograf «5204P-001» von PATEK PHILIPPE, Fr. 260 000.– 4. Chronograf «Pilot Doublematic» von ZENITH, Fr. 11 900.– 5. Chronograf «Type XXII» von BREGUET, Fr. 19 600.– 6. «Oyster Perpetual SkyDweller» in Weissgold von ROLEX, Fr. 46 600.–
PEACH PAPER Uhren Must-Haves
Sanftes Nass
Bevor der Sommer zur Durststrecke wird: Diese Spender spenden der Frauenhaut reichlich Feuchtigkeit.
4 2
Von Valeska Jansen (Redaktion)
1
5
3
Sonnenbäder und ausgiebiges Baden trocknen die Epidermis aus – sie braucht Pflege.
22
9
1. «Aromessence E xcellence Sérum» von Decléor, 100 ml, Fr. 86.–
6
2. «Huile Prodigieuse 20th Anniversary Edition» von NUXE, 100 ml, Fr. 44.–
Valeskas Favorit
3. «Pure.Fect Skin Hydrating Gel» von BIOTHERM, 50 ml, Fr. 47.95
Luftig-leicht ist «Invisible Fluid Makeup», die neueste Foun dation von Estée Lauder. Wie ein unsichtbarer Schleier legt sie sich auf die Haut und passt sich dabei dem natürlichen Hautton an. Das Ergebnis ist ein strahlender und schöner Teint. Erhältlich in zwölf Farbnuancen. 30 ml, Fr. 54.–
4. «Cellular Treatment Liquid Soft Glow» von La Prairie, 30 ml, Fr. 72.– 5. «Super Aqua-Serum» von Guerlain, 30 ml, Fr. 156.– 6. «Phyto-Blanc Intensive Lightening Serum» von Sisley, 30 ml, Fr. 336.– 7. «Regenessence Multi Firming Rejuvenating Rich Cream» von Giorgio A rmani, 50 ml, Fr. 179.– 8. «Hydra Life BB Creme» von Dior, 30 ml, Fr. 80.50 8
9. «Suractif Volume Contour» von Lancaster, 50 ml, Fr. 117.– 7
PEACH PAPER beauty must-haves
FSPARKER.CH
23
S T E FA N G U B S E R SCHAUSPIELER
S T E FA N G U B S E R x C A S A D E L V I N O M O V I E S TA R S L I E B E N CA S A D E L V I N O
CASA DEL VINO Ebinger SA
PEACH窶ケAPER S i h l f e l d s t XXXXXX r a s s e 13 0 | 8 0 4 0 Z テシ r i c h | + 41 4 4 2 9 5 9 0 6 0 | w w w. c a s a d e l v i n o . c h
Reise News Von Yvonne Beck (Redaktion) 1
Zur Fussball-EM (vom 8. Juni bis 1. Juli 2012) eröffnet das «Fairmont Grand Hotel Kyiv», mitten in der historischen Altstadt gelegen. London hat in diesem Jahr nicht nur die Olympischen Spiele (vom 27. Juli bis 12. August), sondern auch das diamantene Thronjubiläum von Queen Elizabeth zu feiern. Einer der Höhepunkte des 60-Jahr-Fests ist die Neueröffnung von Kensington Palace. Der ehemalige Wohnsitz von Prinzessin Diana steht Besuchern nun wieder offen (täglich von 10 bis 18 Uhr). Und im «Four Seasons Hotel at Park Lane» kann man bei K rönungstee und R oyal-Spa-Behandlung ein königliches Wochenende verbringen («Diamond Weekend Package»). Für alle, die lieber selbst sportlich werden, bieten die «Aman Resorts» ExtraAbenteueraktivitäten auf der ganzen Welt – K lettern in Utah, QuadBiking in Marokko oder Fischen auf Bali. Dinieren in der Aura von KarlLagerfeld h eisst es hingegen im Hotel «Métro pole» in Monte Carlo. Lagerfeld gab dem neuen Restaurant des Hotels mit einem 15 M eter langen Odysseus-Fresko einen Look, wie ihn nur er hinbekommt.
24
2
3
Olympische Spiele in London, Fussball-Europameisterschaft in Polen/Ukraine (vielleicht), und Odysseus in Monte Carlo.
4
1. «Four Seasons Hotel in London an der Park Lane; www.fourseasons.com 2. Kensington Palace in London 3. «Fairmont Grand Hotel» in Kiew; www.fairmont.com/kyiv 4. Fresken von Karl Lagerfeld im Hotel «Métropole» in Monte Carlo; www.metropole.com
5
5. Fischen im «Amankila Aman» auf Bali; www.amanresorts.com
PEACH PAPER REISE-News
1
Wohn News
7
Von Delia Lenoir (Redaktion)
1. Greetings aus Mailand: «Arpa Chair» und «Arpa Footstool» von SÉ, Preis a. A.; www.luchfordapm.com
2
3
2. Verspieltes aus Bern: stapelbare Vase «Bob» von blndd, ab Fr. 378.–; www.blndd.com 3. Design aus Zürich: Liege «STF6» von Möbelhalle Martin Hauser, ab Fr. 2882.–; www.moebelhalle.ch 4. Neues aus den Roaring Fifties: Radiowecker (AM/FM) «Retro», Fr. 63.–; www.mistergooddeal.com
4
5. Neues für Garten und Liegestuhl: «Le Beau Jardin – Gärtnern um 1920 in Frankreich», E-Book, Fr. 6.–; www.happyshrimp.ch 5 6
PEACH PAPER Wohn-NEWS
6. Neues vom Altmeister: Sofa «Elisée» von Pierre Paulin, Preis a. A.; www.ligne-roset.ch 7. Grüsse aus Biel: Hängeleuchte «oï-phorique» von Atelier Oï, Prototyp, ab ca. Juli erhältlich, Fr. 450.– bis Fr. 550.–; www.teojakob.ch
25
Nach der Möbelmesse von Mailand beginnt der Sommer. Wir zeigen die schönsten Neuheiten (und machen ein bisschen verdiente Eigenwerbung).
Was für Kinofreunde das Filmfestival in Cannes ist, ist für Design-Interessierte die Möbelmesse in Mailand, und auch in diesem Frühling hat die Vielfalt nicht enttäuscht. Aber schöne Sachen findet man auch daheim, zum Beispiel einen Entwurf des Bieler Ateliers Oï. Besonders an deren neuer Hängeleuchte ist, dass sie nicht nur aussieht wie ein sommerlicher Lampion, sondern ein ebenso fröhliches Licht verbreitet. Als Volltreffer in puncto Stil kann man auch die ziemlich reduzierte und dennoch gemütliche Wohnliege aus der Zürcher Möbelhalle bezeichnen. Und was mich angeht, so habe ich beim Sichten alter Familiennotizen für mein Gartenbuch festgestellt, dass sich manche Dinge nur wenig ändern. Das Wissen um das Ziehen einer a nnehmbaren Tomate zum Beispiel. Oder einer duftenden Lilie. Und bei all den Neuheiten wirkt so ein Wissen irgendwie beruhigend.
Art News
Von Michelle Nicol (Redaktion) So sieht der Kunstsommer in Zürich aus: neue Bauikonen von weltberühmten Architekten; interessante Kunst, die sich im öffentlichen Raum quer stellt; Sammler aus der ganzen Welt und die Frage, die nur wenige aussprechen: Ist das jetzt wirklich Kunst? (Antwort: Kunst ist, was der Künstler macht). Noritoshi Hirakawa:
Ausstellung: «union de …», Galerie Christophe Guye, 7. Juni bis 4. August.
Jetzt kaufen Gibt es etwas Angenehmeres, als Kunst zu kaufen, die ästhetisch ist, durchdacht und intelligent, mit handwerklichem Können angefertigt und im Moment noch erschwinglich? Nein! Deshalb steht Roe Ethridge ganz oben auf der Einkaufsliste.
26
Mai 36 Galerie; www.mai36.com
BrandNew? Das Londoner Studio von Faye Toogood entwickelt alternative Wege, um aufzuzeigen, wofür Marken und Produkte stehen. Das abgebildete Werk ist dem Projekt «La Cura» entnommen, das Toogood für N ivea entwickelt hat. Es enthält therapeutischen Sound, Lichtinstallationen und individuell geformte Ballen aus weissem Lehm. Unser Rat: Kunstsammler sollten sich auch für Design interessieren.
Bilder (von oben nach unten): Roe Ethridge, «Isabel Uriarte», 2006, und «Studio Wall», 2005.
Starke Präsenz Die Kunst der Konfrontation: Im Sommer können Passanten einem Sofa von Ai Weiwei (Paradeplatz) oder einem Slogan von Christian Jankowski (Hardbrücke) begegnen. Insgesamt wollen 45 Arbeiten entdeckt werden (vom 9. Juni bis 23. September) – eine spannende Stadt! www.artandthecity.ch
Farbspiele «Silver 92», 2012.
www.studiotoogood.com
Traumbild Klassische Malerei gilt der jüngeren Künstlergeneration wieder etwas. Dabei interessiert die Idee, dass mit dem Pinsel Gefühle ausgedrückt werden können, genauso wie die Idee, dass Malerei jedem gehört, weil sie kein Vorwissen erfodert und dirket wirkt. Ausstellung: «Painting Now», Galerie Eva Presenhuber, 10. Juni bis 28. Juli, Bild: Steven Shearer, «Graceful Ghost», 2010 – 2011. www.presenhuber.com
Die Kunsthalle Zürich feiert ihr Comeback im Löwenbräu-Areal. Mit dabei ist der Fotokünstler Wolfgang Tilmanns (ab 31. August).
PEACH PAPER ART-NEWS
Ausstellung: «Wolfgang Tilmanns», Kunsthalle Zürich. www.kunsthallezurich.ch
Bilder: Galerie Buchholz Cologne/Berlin, Christophe Guye Galerie Zürich/ProLitteris, Galerie Eva Presenhuber Zürich, MAI 36 Galerie Zürich
«Adriana, Isabel and Paulina» heißt die erotische Interaktion mit Architektur, die in der Casa Barragan auf genommen wurde.
YOUR PLACE IN HISTORY This national landmark, built in 1401, is now one of Switzerland's most distinguished 5 Star luxury hotels. Tradition meets iconic, modern design. Right in the heart of Zürich.
WIDDER HOTEL RENNWEG 7, CH 8001 ZÜRICH TEL +41 (0) 44 224 25 26 HOME@WIDDERHOTEL.CH WWW.WIDDERHOTEL.CH
* Charles Eames (1907 - 1978), one of the WIDDER HOTEL's style icons.
NEUE HEIMAT
28
Nirgends auf der Welt ist es so schテカn wie zu Hause. Vorausgesetzt, das Zuhause liegt in der richtigen Stadt. Wir stellen vor: Places to Be (and Buy). Von Yvonne Beck (Text) und Julien Pacaud (Collage)
PEACH窶ケAPER Neue Heimat
Der Himmel über Berlin: Alexanderplatz.
Die Geschichte einer Stadt spiegelt sich in ihren Sehenswürdigkeiten wider. Bei einem Spaziergang durch Berlin entdeckt man bekannte Gebäude und Denkmäler, aber auch versteckte Orte und unbekannte Kieze, die der Stadt ihren einzigartigen Charme geben. Berlin gehört zu den kreativsten und spannendsten Metropolen der Welt. Wer es etwas beschaulicher mag, fährt ins Umland oder nach Potsdam. Lage und Klima: Berlin liegt in OstDeutschland. Die polnische Grenze liegt nur 70 Kilometer entfernt.
Bevölkerung: Berlin ist mit 3,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Deutschlands. Potsdam, die Hauptstadt von Brandenburg, hat 156 900 Einwohner. Berliner wirken aufgrund ihres derben Humors, dem seltsamen Dialekt und ihrer direkten Art oft etwas schroff (besonders die Tiraden der Taxifahrer sind legendär). Die vielen Zuzügler aus der ganzen Welt verändern den Charakter der Stadt und machen sie weltoffener. Prominente Nachbarn: In Berlin vor allem Schauspieler und Musiker: die Becker-Sander-Familie, Jürgen Vogel, Katharina Thalbach, Barbara Schöneberger. Wolfgang Joop und Günther Jauch wohnen in Potsdam. Pflichtprogramm: Bar jeder Vernunft (beste K leinkunstbühne Deutschlands in einem alten Spiegelzelt), KaDeWe (Einkaufen), Besuch der Reichstagskuppel, Spreerundfahrt in einer Barkasse, Hackesche Höfe (Geschäfte), Museumsinsel. Ein besonderes Highlight ist der Stadtstrand im Regierungsviertel. Vom Bad in der Spree wird aufgrund der schlechten
Zürich aus an. Alternative mit schöner Aussicht: Der Zug. Lebenshaltungskosten: Da die Löhne im Tessin unter denen in Zürich oder Basel liegen, sind hier die Lebenshaltungskosten geringer. Auch wegen der Nähe zu Italien. Viele Tessiner kaufen im Nachbarland ein. Bevölkerung: Ascona hat 5000 Einwohner. In dem südlichsten Kanton der Schweiz treffen alemannische Perfektion und italienische Lebensart einander: «Dolce Vita» mit System (die Züge folgen dem Fahrplan). Das Tessin ist ein Italien, das funktioniert. Prominente Nachbarn: George Clooney wohnt ganz in der Nähe am Comer See. Viele VIPs verbringen ihren Urlaub im Tessin. Pflichtprogramm:Wa nder u ng durch das Maggiatal. Besuch der Brissago-Inseln mit 1500 Pflanzenarten. Ronco sopra Ascona – eine der begehrtesten Lagen über dem Lago. Das La Brezza (eines der drei Restaurants des Hotels Eden Roc) bei Sonnenuntergang. Kultur: Das ganze Jahr über finden Veranstaltungen statt. Unter anderem: Moon and Stars (Musikfestival in Locarno), Festival der Strassenkünstler (über 100 kostenlose Vorführungen aller Art), Jazz Ascona und die Musikwochen Ascona (mit Sinfonie-
29
Die alte Königsresidenz Potsdam befindet sich im Südwesten der deutschen Hauptstadt. Berlin ist umgeben von einer grandiosen Seenlandschaft: Wannsee, Schlachtensee, Havel und Griebnitzsee. Dank der vielen Kanäle und Seen muss das Wohnen am Wasser kein Wunschtraum bleiben. Die 2500 öffentlichen Grünanlagen machen Berlin zu einer der grünsten Städte der Welt. 169 Tage im Jahr scheint die Sonne. Im Sommer lebt die Stadt auf der Strasse, in Cafés und Biergärten. Im Winter hingegen verfällt sie in ein tristes Grau. Flughafen: Flugreisende nach Berlin kennen noch die alten Airports Tegel und Schönefeld. Im Laufe des Jahres 2012 soll im Südosten der Stadt der neue Großflughafen «Willy Brandt» in Betrieb gehen. Mit der Bahn braucht man nur 25 Minuten vom Alex zum Airport. Lebenshaltungskosten: Die Mieten und Preise in Berlin sind im Vergleich mit anderen Metropolen relativ moderat. Das wachsende Interesse an Berlin treibt die Preise nach oben.
Ascona, Lago Maggiore
Berlin,Potsdam
Wasserqualität abgeraten. Dafür gibt es das Badeschiff in Kreuzberg – ein schwimmender Pool. Die Nachwende-Boomtowns Prenzlauer Berg, Mitte und Friedrichshain sind immer noch gefragt. Inzwischen haben aber auch der Ex-Arbeiterbezirk Neukölln und die alten WestViertel Schöneberg und Charlottenburg viel zu bieten. Kultur: Berlin hat eine der aufregendsten Kunstszenen der Welt. Nirgends wird radikaleres Theater gespielt, werden mehr Opern inszeniert, Museen neu gestaltet oder lässigere Clubs eröffnet. Zudem Galerien, Ausstellungen und Auktionen. Kulinarik: Berlin ist multikulturell, und so ist auch die Küche. Typisch ist Currywurst – wo es die beste gibt, darüber streitet man. Typisches BerlinGetränk ist die Berliner Weisse mit Schuss – Waldmeister oder HimbeerGeschmack. Restauranttipps: Paris Bar (Wieder ein Lokal für Künstler und Filmschaffende), Grill Royal (Steakhaus «de luxe»), Borchardt (wer hier isst, trägt nicht Prada oder Gucci, sondern Massgeschneidertes). Famous for: Berlinale (Berliner Filmfestspiele), «Kreativindustrie», Gedächtniskirche, Kurfürstendamm, seine einzigartige Geschichte und Überreste der Mauer.
Ascona ist für die schöne Lage am Nord ufer des Lago Maggiore und die Altstadt rund um die Kirche San Pietro e Paolo bekannt. Das ehemals kleine Fischerdorf wurde ab zirka Mitte des vergangenen Jahrhunderts zu einem der beliebtesten Urlaubsorte der Schweiz. Am Anfang war der Monte Verità, der Berg der Wahrheit – hier gründeten Freidenker zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Kolonie, die Berühmtheiten aus aller Welt anzog. Lage und Klima: Ascona liegt im Tessin, südwestlich von Locarno. Das Örtchen ist der am tiefsten gelegene Punkt der Schweiz (196 Meter über dem Meer) und bietet perfekten Zugang zum legendären Lago Maggiore, der so klar ist, dass man auch in 20 Meter tiefem Wasser bis auf den Grund blicken kann. Wenn es in Zürich grau ist, scheint im Tessin meist schon (oder noch) die Sonne: rund 2300 Stunden pro Jahr. Aufgrund des milden Klimas sitzt man in Ascona fast das ganze Jahr draus sen und trinkt Espresso oder ein Glas Tessinger Merlot. Flughafen: Der einzige Flughafen im Tessin, Lugano Agno, ist sehr klein und liegt etwa 40 Kilometer von Ascona entfernt. Circus Airline fliegt den Airport vier Mal am Tag von
Die Geschichte von Ascona: Fischerdorf goes Luxusrefugium.
Konzerten. In der Kirche Collegio Papio gibt es Kammermusik-Abende. Kulinarik: Polenta und Pasta – aus der Bauernküche wurden Leckereien. Besonders zu empfehlen sind Salsa Verde (Fischgericht in einer Knoblauch-Kräutersosse) oder ein Brasato (geschmorter Rinderbraten). In den sogenannten «Grotti» kann man urig und billig kräftige Rotweine, K äse und Bresola (Geräuchertes) essen. Restauranttipps: Da Ivo (bei Locals beliebtes Restaurant in der Altstadt) und Osteria Nostrana. Famous for: Das Filmfestival Locarno. Im August treffen sich tausende Zuschauer auf der Piazza Grande, um im Open-Air-Kino die neuesten Filme in Anwesenheit der Regisseure und Schauspieler zu sehen.
Palma de Mallorca
einer gemieteten Finca (natürlich mit Pool) zu residieren. Lage und Klima: Die Insel liegt zirka 170 Kilometer vor der spanischen Küste. Die Hauptstadt Palma de Mallorca im Westen erstreckt sich entlang der Bucht von Palma. Wer am Meer wohnen will, muss eine hohe Summe investieren. Doch der Blick aufs Meer, aus der ersten Reihe, ist seinen Preis wert. Bedeutend günstiger sind Wohnungen oder Häuser im Landesinneren. Es gibt rund 300 Sonnentage im Jahr und nur 51 Regentage. Ab Oktober ist Niederschlag wahrscheinlich. Flughafen: Der nach Madrid-Bara-
jas und Barcelona-El Prat drittgrösste Flughafen Spaniens liegt acht Kilometer östlich von Palma de Malorca. Lebenshaltungskosten: Im Grunde wären sie auf Mallorca günstiger als in der Schweiz, wenn nicht die hohen Mieten wären. Doch je länger man dort ist, desto preiswerter wird es, weil man die Läden und Tricks der Einheimischen kennen lernt. Bevölkerung: Palma hat 390 000 Einwohner. Mallorquiner sind gesellig und offen, in kleinen Bars kommt man leicht in Kontakt (sofern man Spanisch spricht). Prominente Nachbarn: Unter anderen: Claudia Schiffer und Boris
30
Könige, Künstler, Aus- und Umsteiger, Prominente und Touristen zieht es nach Mallorca. Die einstige Bauernund Fischerinsel hat sich zu einem Mikrokosmos mit hervorragender Infrastruktur entwickelt, ohne die Natur zu zerstören. Heute gilt es als schick, ein Haus oder eine Wohnung auf Mallorca zu besitzen oder zumindest in
Balearen gleich Paradies: klares Wasser und Lebenskultur vereint.
ecker, dessen Haus zu kaufen ist. B M ichael Douglas mietet oft ein Haus im Nordwesten. Pflichtprogramm: Die Kathed rale La Seu (Komposition aus Licht und Stein), Grand Hotel (prächtiges Beispiel für restaurierten Jugendstil), die blumengeschmückten Strassen von Valldemossa, Port de Portales. Am Abend lockt das Harlem, ein Unterhaltungslokal mit Niveau. In den Stadtteilen Palma Calle de Trafalgar und Ciudad Jardin gibt es Restaurants, Bars und Clubs. Portixol und Santa Catalina wandeln sich von armen Stadtbezirken zu Party-Vierteln. Kultur: Es Baluard, eine Sammlung zeitgenössischer spanischer und internationaler Kunst (mit Blick auf Hafen und Kathedrale), das Wohnhaus und Atelier von Joan Miró. Kulinarik: Typisch für die eigenständige cucina mallorquina sind frit mallorqui (geschnetzelte Innereien und Gemüse mit Knoblauch und Fenchel) oder conill amb cebes (Kanninchen stücke im Sud von Zwiebelgemüse). Restauranttipps: La Bóveda (Tapas in rustikalem Lokal), Koldo Royo (vom Guide Michelin ausgezeichnet), Fábrica (fantasievolle kleine, aber feine Mittelmeerteller). Famous for: Die Jugendstilbauten und die Kathedrale.
Lage und Klima: Hamburg hat den grössten Hafen Deutschlands und liegt dennoch nicht am Meer. Bis dorthin sind es auf der Elbe noch 100 Kilometer. Doch wegen der Elbe sowie Innen- und Aussenalster fühlt man sich in Hamburg überall nah am Wasser. Besonders beliebt sind Wohnungen mit Blick auf den Hafen, rund um die Alster oder in Elbstrand-NäNah am Wasser gebaut: Hansestadt Hamburg.
he. In Hamburg gibt 15 Badestellen, zum Schwimmen und Geniessen des Strandlebens. Die Wasserqualität ist heute so hoch, dass in der Elbe gebadet werden darf. Mit 1557 Sonnenstunden im Jahr liegt Hamburg deutschlandweit an 18. Stelle, doch bei 130 Regentagen sollte ein Schirm griffbereit sein. Flughafen: Der fünftgrösste Flughafen Deutschlands, zirka acht Kilometer nördlich der Stadtmitte, wird von zirka 60 verschiedenen Fluggesellschaften aus 125 Zielen direkt angeflogen. Lebenshaltungskosten: Hoch. Mieten, Immobilienpreise sowie Ausgaben für Restaurantbesuche oder Lebensmitteleinkäufe liegen über dem Durchschnitt Deutschlands. Einwohner: Mit knapp 1,8 Millionen Einwohnern die zweitgrösste
Stadt Deutschlands. Angeblich sind die Hamburger «Pfeffersäcke» – früher stand das Wort für den hanseatischen Kaufmann, der durch den Handel mit Gewürzen reich geworden war. Wegen ihrer zurückhaltenden Art werden Hamburger gelegentlich
Hamburg
Hamburg hat 104 Stadtteile. Am Schönsten ist es in der Innenstadt mit Jungfernstieg, Einkaufspassagen, Kontorhäusern und den ikonischen Backsteinkirchen Norddeutschlands. Die besondere Stimmung verdankt Hamburg dem Hafen mit den Docks, Reedereien und Tankern. Viel Wasser, modische Restaurants und interessante Kulturbetriebe machen Hamburg attraktiv.
als kühl empfunden. Sie sprechen weder Platt- noch Hochdeutsch, sondern eine charmante Mischung aus beidem. Prominente Nachbarn: Helmut Schmidt, Marius Müller-Westernhagen, Jil Sander, Udo Lindenberg und Tim Mälzer. Pflichtprogramm: Besuch auf dem Fischmarkt (sonntags 05.00 bis 09.30 Uhr), am Abend St. Pauli mit seinem Rotlichtviertel sowie Bars, Clubs, Cabarets und Kneipen in den Szenequartieren wie Schanzenviertel, Karolinenviertel und St. Georg. Kultur: Thalia Theater, Deutsches Schauspielhaus, Kunsthalle am Glockengiesserwall. Grosse Feste wie Hafengeburtstag, Hamburger Dom und Alstervergnügen. Kulinarik: Fisch, Hausmannskost (oft süss-sauer, wie grüne Bohnen mit Speck und Birnen), zum Dessert Rote Grütze. Restauranttipps: Bullerei (von Tim Mälzer), Goldfisch am Isekai (Treffpunkt der Schönen, Erfolgreichen und Gourmets), Prinz Frederick Room im Hotel Abtei (man sitze wie ein Prinz zwischen Spiegeln und Gemälden). Famous for: Hafen, Speicherstadt mit Museum, Reeperbahn, Michel (Hamburgs Wahrzeichen, Kirche) und Musicals.
Zürich, Wädenswil Die Metropole am Zürichsee ist mehr als nur ein Finanzzentrum. Kunstkenner, Gourmets und Techno-Interessierte werden hier ebenso gut bedient. Weltklasse-Museen, ausgezeichnete Restaurants, interessante Kirchen (wie das Fraumünster mit Chagall-Fenstern), der Zoo mit einzigartiger «Masoala» (Regenwald-Halle) und natürlich der Zürisee bieten eine attraktive Mischung. Die Uferpromenade, die Stras sen und Plätze des historischen Zentrums geben der Stadt enormes Flair. Lage und Klima: Zürich liegt auf 408 m ü. M. am unteren (nördlichen) Ende des Zürichsees, eingebettet zwischen den Höhen von Uetliberg im Westen und Zürichberg im Osten. Die Gemeinde Wädenswil («Wädi» oder «Wädischwil») erstreckt sich am oberen linken Zürichsee-Ufer. Zürich ist außer vom See auch noch von der Limmat und der (weniger beachteten) Sihl geprägt. Alle Gewässer im Kanton Zürich haben gute Badewasserqualität. Das Klima (1482 Son-
nenstunden/Jahr) ist vor allem am Ufer des Zürichsees mild, in den Gärten wachsen Hanfpalmen (Tessiner Palmen) und Feigen. Glücklich, wer Wohneigentum am Zürichsee besitzt. Flughafen: 13 Kilometer nördlich des Zentrums ist der Flughafen Zürich-Kloten das Drehkreuz für Swiss, Lufthansa und Air Berlin. 2010 wurde er zum besten Flughafen Europas gewählt, weltweit lag er auf Platz vier. Lebenshaltungskosten: Zürich ist eine der teuersten Städte der Welt. Die hohe Lebensqualität lockt trotzdem viele Zuzügler in Stadt und Kanton. Bevölkerung: Zürich hat 365 000, Wädenswil 19 400 Einwohner. Die Zürcher selbst sehen sich als weltoffen und multikulturell. Man spricht Züridütsch und Hochdeutsch. Prominente Nachbarn: Zürich ist Anziehungspunkt für Künstler, Schriftsteller und Denker. Heute wohnen in der Stadt oder im Kanton Zürich Tina Turner, Nick Heidfeld, Martina Hingis, K imi Raiikkönen, Dieter Meier, Santiago
Calatrava und viele Grossindustrielle. Pflichtprogramm: Im Sommer werden abends die «Badis» am See und an Flüssen zu Bars. Widder Bar – Zürichs beliebteste Jazzbar mit 250 Whisky-Sorten, eine Bootsfahrt auf dem oder Flanieren am Zürichsee. Am angesagtesten sind die Quartiere Seefeld, Wipkingen, Wiedikon und das aufstrebende Viertel Zürich-West. Kultur: Im Spätsommer ist das Zürcher Theater Spektakel eines der wichtigsten europäischen Festivals für zeitgenössische Formen der darstellenden Kunst. Das Zürcher Opernhaus und
Ballett genießen weltweit einen hervorragenden Ruf. Kulinarik: Züri-Geschnetzeltes (vom Kalb), Eglifilet frisch aus dem See, dazu ein Räuschling (Weisswein). Restauranttipps: Kronenhalle (Speisen unter Chagall, Miró oder Picasso), Clouds (beste Aussicht), Mesa (Gourmetrestaurant), Zunfthäuser, Brunch im Hotel The Dolder Grand. Famous for: Bahnhofstrasse mit Uhren- und Schmuckgeschäften, Bankdienstleistungen; Sprüngli, ein Cafe, und seine «Luxemburgerli» (Makaronen) sowie die Street Parade.
Die hohen Lebenshaltungskosten haben einen Grund: Sommertag in Zürich.
31
Bild von einer Insel: Dünen (mit Leuchtturm) auf Sylt.
Sylt ist die Grösste der nordfriesischen Inseln und wird spöttisch als achter Bezirk Hamburgs bezeichnet. Hier trifft man sich im Sommer. Doch die Insel hat auch landschaftlich viel zu bieten, durch ihre unter Naturschutz stehenden Dünenflächen und kilometerlangen Sandstrände sowie die friesischen Reetdachhäuser in schönen Dörfern. Das Wattenmeer und die Meeresbrise lässt Sylt zu einem der angesagtesten Sommerziele werden – dem «SaintTropez der Nordsee». Lage und Klima: Die Insel liegt etwa 16 Kilometer vor der Küste und ist durch den Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden. Auf Sylt herrscht ein heiter-raues Küstenklima. Weil sich die Wolken über der
Sylt flachen Insel nicht stauen, regnet es zwar oft, aber niemals allzu lange die steife Brise aus Nordwest räumt den Himmel auf. Im Jahr kann man sich im Schnitt 1800 Stunden in die Sonne legen. Flughafen: Der Flughafen Sylt wird in der Sommersaison mehrmals täglich von Linien-, Charter- und Privatjets angeflogen. Die Insel hat keine direkte Anbindung an das Strassennetz auf dem Festland. Man erreicht die Insel mit dem Autozug. Lebenshaltungskosten: Lebensmittel sind auf Inseln teurer als auf dem
Festland, da vieles importiert werden muss. Viele Sylter sind aufgrund der hohen Immobilienpreise gezwungen, auf dem Festland zu leben und zu pendeln. Bevölkerung: Auf Sylt leben 20 850 Menschen. Die «Ureinwohner» sind meist recht wortkarg. Ein „Moin, Moin“ weist darauf hin, dass ein Einwohner heute gesprächig ist. Der Humor der Friesen ist trocken und wird nicht von jedem sofort verstanden. Das gilt auch für die Sprache: Die Verkehrssprache ist Deutsch, aber auch einheimische Sprachen wie das Friesische und die Sylter Mundart Sölring hört man gelegentlich. «Jè es sa dum üs en Skruk» bedeutet auf Sölring: «Sie ist so dumm wie eine Auster».
PEACH PAPER neue heimat
Prominente Nachbarn: Johannes B. Kerner, Boris B ecker, Joachim Hunold (Air-Berlin-Chef) oder M ichael Stich besuchen die Insel regelmässig oder besitzen dort Häuser. Auch Günter Netzer, der sagt, Sylt sei Einstellungssache – es regne jeden Sommer, er fahre trotzdem hin, jeden Sommer. Pflichtprogramm: Das Sansibar ist die berühmteste Strandbude Deutschlands, im Pony-Club werden seit den 50ern wilde Feste gefeiert. Auch der Club Rotes Kliff und die Whiskeymeile in Kampen sind einen Besuch wert. Kultur: Das «Meerkabarett» ist das Sylter Zentrum der Kleinkunst. Aber auch der Beach Polo Weltcup, das Art Festival und die Sylter Sailing Week stehen auf dem Programm. Kulinarik: Matjes, Scholle, Sylter Austern und Nordseekrabben gibt es zum Glück im Überfluss. Das Getränk der Friesen ist der «Pharisäer», ein Mix aus Kaffee, Rum und Sahne. Restauranttipps: Sturmhaube (Haus mit Geschichte und Panoramablick), Sansibar (Lokal im Skihüttenlook), Gogärtchen (fürs VIP-Watching). Fünf Sylter Restaurants haben Michelin-Sterne. Famous for: Deutschen Jetset, Dünenlandschaften, Wattwandern und das tägliche Ferrari-Festival auf der Hauptstrasse von Kampen.
32
Monaco forever
33
PEACH窶ケAPER XXXXXX
34
PEACH窶ケAPER XXXXXX
35
PEACH窶ケAPER XXXXXX
36
PEACH窶ケAPER XXXXXX
37
PEACH窶ケAPER XXXXXX
38
PEACH窶ケAPER XXXXXX
39
PEACH窶ケAPER XXXXXX
40
PEACH窶ケAPER XXXXXX
Bilder: Jonas Unger; Styling: Anna Schiffel
41
Seite 33:
Body von LA PERLA, Lederjeans von DIESEL BLACK GOLD,
Seite 34:
Lederkleid und Gürtel von CÉLINE, Stay-ups von FALKE.
Seite 35:
Spitzenkleid von ALBERTA FERRETTI.
Seite 36-37:
BH und Rock von VERSACE, Schuhe von GIANVITO ROSSI.
Seite 38:
Bomberjacke von H & M, BH von CADOLLE, Lederrock von JITROIS.
Seite 39:
Bustier-Top und Lederrock von PRADA, Ohrringe von VINTAGE CLOTHING PARIS.
Seite 40:
Body von CADOLLE, Lederhose von DAMIR DOMA, Schuhe von GIANVITO ROSSI.
PEACH PAPER MONACO XXXXXX FOREVER
Hair/Make-up: Nathalie Nobs Casting: Gillian Wiechert Model: Hanna Wähmer, Viva Model, Paris Foto-Assistent: Christian Borth
42
Kรถnig
Axel Vervoordt, 64, Belgier und Innen einrichter. So kann man es sagen. Wie man auch sagen kann, Lionel Messi sei Argentinier und von Beruf Fussballspieler.
Schloss ’sGravenwezel, in der Nähe von Antwerpen gelegen, ist vielleicht eines der schönsten Häuser in Europa. Mit Sicherheit aber eines der am schönsten eingerichteten Häuser in Europa.
43
Axel PEACH PAPER Alex Vervoordt
44
«Die Rahmen der echten Picassos liess ich entfernen, sodass sie nicht mehr teuer, aber immer noch grossartig aussehen» – Axel Vervoordt. Natürlich gibt es auf ’s-Gravenwezel, wie in jedem richtigen Schloss, eine Geheim t üre. An der richtigen Stelle gedrückt, lässt sich ein Teil des Bücherregals wie ein Tor öffnen, womit Blick und Durchgang freigegeben werden in – ein Badezimmer. Wie für jeden anderen der zirka fünfzig Räume (die genaue Anzahl scheint niemand zu kennen) ist natürlich die Bezeichnung «Zimmer» eine Untertreibung. Denn für die Auswahl der Farben, M aterialien und der darin vorhandenen Kunst zuständig ist der 64-jährige Axel Vervoordt. Der Belgier, dessen Schloss sich, zwanzig Autominuten von Antwerpen entfernt, im flämischen Teil des Landes befindet, ist in einer Person Sammler, Händler, Interior-Designer, Kurator, Restaurator, Kunstförderer und -vermittler. Er ist der «Grossmeister unorthodoxer Interieurs» und «König der leisen Farbtöne» (Architectural Digest). Für die Welt am Sonntag ist er der «neue Kunstphilosoph». Ihn gehen Königsfamilien, Tycoons, Popstars und Politiker an, wenn sie ihre Räume verschönern wollen: Bill Gates, Sting, Madonna, Tom Ford, Steven Spielberg, auch Oligarchen aus Russland und Glieder alter europäischer Familien von Adel sind Kunden. Die Mischung der Kunden ist, kann man sagen, bunt, dennoch mag Vervoordt das Wort «eklektisch» nicht. «Mein Geschmack umfasst mehrere Jahrhunderte, Kontinente und ökonomische Schichten. Ich liebe die Spannung zwischen verschiedenen Objekten und Kulturen», schreibt er im Vorwort von «The Story of a Style» (Assouline, 2008), einem sei ner Bücher, gefüllt mit eigenen Fotogra fien, viele davon auf ’s-Gravenwezel entstanden. Das Kastell mit teilweise fast tausendjährigen Räumen ist Axel Vervoordts Privatresidenz und gehört zu den schönsten Häusern in Europa. Bereits der erste Eindruck
im Foyer ist ein mächtiger: Überraschend bricht eine laute HändelKantate über den Besucher herein, umspült ihn. Sie beansprucht mehr Platz als die beiden endlos blauen, sich verdoppelnd an gegenüberliegenden Wänden aufgehängten Gemälde von Jef Verheyen, einem verstorbenen belgischen Maler und Freund Vervoordts. Der Rundgang durch die Räumlichkeiten ist eigentlich eine R eise um die Welt und durch die Zeiten. Fast jedes Zimmer ginge als Bibliothek durch – mit Magazinstapel (AD, National Geographic, L’Objet d’Art, Art + Auction) und B üchern («Timeless Interiors», «The Way of Lao Tzu», «Sardische Aquarelle»). Pol der Ruhe: das mit Sitzkissen zenbuddhistisch anmutende sogenannte Wabi-Zimmer im obersten Stockwerk. Und überall der Duft von Holz, das neben den vielen Kaminen im Haus gestapelt ist; den Brennstoff zerkleinert Vervoordt eigenhändig – wenn er, der so zeitlos einrichtet, dafür Zeit findet. Was ihn abscheidet von der Masse an Einrichtern und Innenarchitekten, ist das, was er seinen Kunden in einem Satz anbietet: eine neue Perspektive. Das klingt milde, aber: «Kürzlich arbeitete ich in einem Haus von wichtigen Leuten in A merika», sagt er. «Sie haben dort viele schöne Picassos, aber auch Zeichnungen ihrer Kinder, die irgendwie aussehen wie Picassos.» Die Kinderbilder hängte er zu den Originalen an die Bibliothekswand, a llerdings mit einem entscheidenden Kunstgriff: «Die Rahmen der echten Picassos liess ich entfernen, sodass sie nicht mehr teuer, aber immer noch grossartig aussehen.» Axel Vervoordt beginnt zu lachen, wie ein schadenfreudiger Junge,
fährt seinem Hund namens Inu (japanisch für «Hund») durchs struppige Fell und greift, ebenso zärtlich, zur Grünteetasse. Diesen beige-braunen, handgetöpferten Gegenstand wird er erst kurz vor Ende des Gesprächs wieder absetzen. Konsequent ignoriert Vervoordt Trends und arbeitet scheinbar referenzfrei. Er greift nach dem, was bereits da ist, was aber erst in seinen Händen und durch die Verbindungen, die er schafft, zu etwas Neuem, Gros s em und Ganzem wird. So wurden viele der Schlosswände mit Naturfarbe aus der Umgebung, also mit Schlamm, bemalt. Und einige der gewaltigen Föhren auf dem Anwesen wurden erfolgreich umgepflanzt, unter der Führung eines Landschaftsarchitekten, der auch den Park von Versailles mit verschönert hat. «Menschen, die ihren Reichtum zur Schau stellen wollen, kann und will ich nicht helfen. Und immer öfter widme ich mich jüngeren Klienten und kleineren Objekten.» Was auch immer er tut, das Resultat ist das Gegenteil von protzig. Wer A xel Vervoordt und sein Unternehmen beauftragt, muss gewillt sein, sich in die Seele blicken zu lassen. Und zuzuhören. Auch Robert De Niro. Für dessen New Yorker «Greenwich»-Hotel hat er das Penthouse entworfen. Und was hat er, Axel Vervoordt, von dem Schauspieler lernen können? «Er ist äusserst be s cheiden, intelligent, ein guter Zu hörer. Er könnte Japa ner sein, da für ihn alles möglich ist, nichts ist ein Muss.» Über Japan könnte Axel Vervoordt bis ans Ende aller Tage diskutieren. Zwar waren es über lange Zeit Aktivisten avantgardistischer
PEACH PAPER Alex Vervoordt
Von Oliver Schmuki (Text) und Alex Salinas (Bilder) Weder Showroom noch Museum, sondern die Bibliothek («Kunst kammer» genannt) im Schloss ’s-Gravenwezel – die Couch ist aus der «Axel V ervoordt Home Collection», der Teppich ein handgefertigter Agra (oben links); die milchigen Ming-Vasen wurden aus dem Wrack einer vor 300 Jahren im Südchine sischen Meer gesunkenen Dschunke geborgen und von Axel Vervoordt ers teigert (unten); die Jizo-Bosatsu- Holzfigur (zirka 11. Jahrhundert) und die Vasen (15. und 16. Jahrhundert) aus der Vervoordt- Foundation s tammen aus Japan und stehen jetzt im Wabi-Zimmer (oben rechts).
45
PEACH窶ケAPER Alex Vervoordt
46
Im Alter von 14 unternahm Vervoordt, getrieben von einer Lust für Antiquitäten, erste Kaufreisen.
Bewegungen, die seinen Geschmack prägten: A rte-povera-Künstler, ab strakte Expressionisten, Schnittbilder von Lucio Fontana oder, vor allen Dingen, Vertreter des deutschen Zero-Kollektivs, Otto Mack, Günther Uecker, und eben auch Jef Verheyen. Dann kam die Zero-Retrospektive im Museum Kunstpalast in Düsseldorf im Jahr 2006. Dort wurde Vervoordt von Kurator Mattijs Visser in die Gutai-Kunstrichtung eingeführt, das japanische Pendant zur Zero-Gruppe. Und tatsächlich sind die ActionPainting-Gemälde von K azuo Shiraga die stärksten Blickfänge auf ’s-Graven wezel. Mit ihrem aggressiven Ausdruck bezeugen sie übermenschliche Kräfte, was sich als erstaunliche Ergänzung der mehrheitlich in Erd- und Holztönen gehaltenen Einrichtung herausstellt, als Kontrast zu den naturfarbenen Leinenbezügen der Sofas und Sessel der «Axel Vervoordt Home Collection». Das Unternehmen Axel Vervoordt beschäftigt an die hundert Leute. In persönlichen Kontakt mit den Kunden tritt Vervoordt nicht mehr bei allen Projekten. Auf der eigenen Website wird er als éminence grise bezeichnet, ein Begriff, der ihm nicht gefalle, sagt er. Im Alter von vierzehn Jahren unternahm er, getrieben von einer Lust für Antiquitäten, erste Kaufreisen nach Grossbritannien mit dem Geld seines Vaters, eines Händlers von Rennpferden. Er zahlte alles zurück, inklusive Zinsen. Mit zwanzig kam der Militärdienst. Vervoordt landete in einer A rmeeapotheke und funktionierte diese zu einer Bar um. «Es dauerte nicht lange, und alle kamen zum Aperitif. «Worauf ich sie in Bezug auf Einrichtungsgegenstände ausfragte und darüber, ob nicht vielleicht bei ihren Grossmüttern noch etwas auf dem Estrich liege.» Er kaufte intuitiv und kam über seine Kameraden zu den grossartigsten Objekten: Tafelsilber, Zeichnungen und auch zu seinem ersten Gemälde von René Magritte. «Das war meine eigentliche Beru fung.» Heute werden seine Ausstellungen, wie die «Artempo» 2007 im Palazzo Fortuny in Venedig, heisser diskutiert als die eigentliche Biennale. Auch die von der Vervoordt-Foundation 2009 präsentierte «In-Finitum»Exposition wurde sehr beachtet. Zeitgenössische Malereien und gewölbte Holztische neben ägyptischen und vorchristlichen römischen Skulptu ren: So spaltete Vervoordt die Kritiker in Befürworter und Gegner, bloss gleichgültig liess die Schau niemanden – das grösste Kompliment an einen Gestalter.
PEACH PAPER Alex Vervoordt
Der Geschäftssitz, sozusagen das Hirn der Firma mit einem Jahresumsatz von über dreissig Millionen Euro, wurde im Jahr 2000 aus dem Schloss ausgelagert. Die Mitarbeiterbüros befinden sich seitdem im nahegelegenen Wijnegem, in einem ehemaligen Destilleriekomplex mit atemberaubendem Showroom mit Ausstellungsobjekten von unschätzbarem Wert. Q uasi-Geschäftsleiter ist der ältere Sohn, Boris Vervoordt, der bereits im Alter von sieben Jahren Interesse an den Geschäften gezeigt habe. «Die Finanzen, das Juristische und die Organ isation, das alles erledigt heute er; ich sehe mir das nicht mal mehr an.» Der jüngere Sohn, Dick, leitet die Immobiliengeschäfte. Da dürfte es diese Tage genügend zu tun geben. Auf dem sogenannten Kanaal-Areal, in der unmittelbaren Umgebung des Hauptsitzes, soll ein ganzes Wohnviertel entstehen. Leitgedanke ist eine «menschliche Architektur», auf dem Konzept der «Grossräumigkeit» fussend und mit dem Ziel, die gesamte Fläche zu einer «grünen Oase mit der Dynamik einer ambitionierten Stadt» werden zu lassen, heisst es in der Broschüre. Nach der Fertigstellung im Jahr 2015 wird dieses Projekt als Gipfel aus den gesamten bisherigen Aktivitäten des Axel-Vervoordt-Imperiums herausragen. Wie hinter den meisten erfolgreichen Männern steht auch hinter respektive, in diesem Fall, neben Axel Vervoordt eine Frau: May. Die beiden verstehen sich blind. Rudimentäre mündliche Beschreibungen ihres Ehemannes reichen May Vervoordt aus, um sich eine Wohnung, ein Haus vorstellen zu können und in Gedanken einzurichten. Sie ist verantwortlich für die Stoffe und Farben des Inventars und der Räumlichkeiten. Und für das Essen – selbst für das Mittagsmenü am Firmensitz. Demnächst erscheint ihr Buch «A la table de May», ein, in einfachen Worten ausgedrückt, illustriertes Kochbuch mit hauptsächlich ayur vedischen Speiserezepten. Etwas weniger einfach selber zu Hause zuzubereiten ist der Stil von Axel Vervoordt. Vielleicht aber auch nicht. Seine zentralen Punkte, in a nutshell: Infrage kommt nur, was echt ist, Klarheit (serenity) besitzt und gleichzeitig mehr ist, als es gegen aussen vorzeigt. Ausserdem sollten, getreu fernöstlicher Philosophie, die Dinge, mit denen man sich umgibt, so aussehen, wie man selbst aussieht – respektive so, wie man aussehen möchte. Doch hinter diesem Entwurf lauert eine Gefahr. Man müsse sich immerzu die Frage stellen: «Will ich wirklich so aussehen?» Dann lacht er wieder. Und es klingt wieder, ein wenig, wie Schadenfreude.
PEACH PAPER Alex Vervoordt
47
Das ursprüng liche Tapetenmuster in Vervoordts Arbeitszimmer wurde von Hand auf die Wände gemalt (oben links); originale TerrakottaBöden und die «Kühle Glut» (2006) von Gotthard Graubner, ebenfalls ori ginal (oben rechts); Gips-Replikat einer MichelangeloStatue (unten rechts); das am Textanfang erwähnte verborgene Badezimmer mit römischer Wanne (unten links).
48
AU REVOIR
PEACH PAPER SÜDFRANKREICH
MA CHĂˆRE
Ist es ratsam, an einen Ort retour zu fahren, wo es einem sehr gefallen hat vor einer kleinen Ewigkeit? Ist es klug, eine alte Liebe noch einmal aufzusuchen? Ratsam und klug ist es wahrscheinlich nicht, dafĂźr interessant. Die Geschichte von einem, der losfuhr, um die Camargue wiederzusehen.
Von Mark van Huisseling (Text) und Marc Wetli (Bilder)
50
PEACH PAPER SÜDFRANKREICH
51
Linke Seite (von oben links im Uhrzeigersinn): Breakdancer vor Papstpalast, Avignon; Ritt durch die Wasserfläche des Marais, einer Sumpflandschaft bei Saintes-Maries; Weitsicht auf Les Baux-de-Provence. Diese Seite: Course camarguaise-Stiere auf der Weide.
Man ist schon ziemlich neugierig, wenn man das erste Mal seit 25 Jahren oder so wieder in die Camargue kommt – ziemlich neugierig, wie es einem dieses Mal gefallen wird. Es wäre falsch, von einem «nach Hause kommen» zu schreiben, dafür war man w eder genug oft noch lange genug in der Gegend, deren Name aus dem Indogermanischen stammt und «Insel» bedeutet («Tat sächlich liegt die Camargue wie eine Insel zwischen den beiden Mündungsarmen der Rhône, der Petit R hône im Westen und der Grand Rhône im Osten, die sich in Arles trennen», so steht es im Dumont-Reise-Taschenbuch «Provence»). Das ist es, was das Wiederkommen beziehungsweise das Vorzufindende, wenn man wiederkommt, herausfordernd macht: Würde man an einen Ort kommen, den man besser kennt, hätte man ein einigermassen in sich gegliedertes, abgestuftes Bild, das heisst, man hätte einige Dinge in guter Erinnerung und einige in einer weniger guten. Aber weil man, wie viele andere Schweizer, die heute ungefähr zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt sind, bloss einmal dort war – und das zu einer Zeit, als man jung war, allenfalls zusammen mit der ersten Liebe, mit der man Ferien verbrachte –, hat man das Reiseziel in sehr guter, genauer, zu guter Erinnerung: Die Zeit, die man hatte, war
lang, und der Sommer sei endlos, meinte man. Man lebte von «Liebi und Wii» («D Rosmarie und I» von den Rumpelstilz, vielleicht nicht über die Camargue, aber immerhin: «bis zu de Fischernetz im Süde, wo d’Sunnä fürig strauht»), fand die halbwilden Camargue-Pferde – Schimmel, die es nur dort gibt – zauberhaft wie Einhörner und das (eigentlich zu) kleine Zimmer mit dem (eigentlich zu) schmalen Bett in dem Hotel mit (eigentlich zu vielen) Sternen, zwei oder so, schön wie den Ort, an dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte. Dorthin fährt man noch einmal, ein Vierteljahrhundert später und älter. Mit anderem Verkehrsmittel (damals Opel Kadett), anderer Begleitung (heute einem Fotografen) und anderem Auftrag (damals pour re trouver les clés du paradis, heute, um eine Reise reportage zu schreiben). Mit anderen Worten: Es liegt Druck auf der Gegend. Die gute Nachricht: Es sieht immer noch ungefähr so aus, wie man es im Kopf hatte. Keine hohen Häuser oder etwas anderes, was das Bild weniger schön macht (ausser den Tanks, Kranen und Containern im Hafen von Fos-sur-Mer, die es dort schon damals gab). Das Hotel «Les Arnelles» in Saintes-Maries-de-la-Mer, in das Kuoni mich gebucht hatte, ist gut,
vermutlich eines der besten der «Insel»; vor allem das Essen in dem dazugehörenden Restaurant – Tagesmenü, örtliche Speisen – ist zu empfehlen. Das Unternehmen Kuoni, das diese Reise zusammengestellt und bezahlt hat, bietet aus dem Angebot «Ananea» («Nachhaltiges Reisen von besonderer Intensität», Eigenreklame) ein Programm an, das besonders für Kunden passend ist, die sich für Natur interessieren. Mit Recht. Denn bloss Strand ferien in der Camargue zu verbringen, beeindruckt heute Vielreiser, die bereits fast überall waren, weniger, als es einen way back then tat (noch einmal Rumpelstilz: «O mir hei pfuset u gschmuset stundelang am Strand, si zäme blut ids Wasser grennt, hei Muschle gsuecht im Sand»). Ehrlich: Wegen der Strände fährt man nicht hin. Stattdessen wegen der Mischung aus Naturangeboten wie dem Vogelpark von Pont de Gau (60 Hektar Fläche, 7 Kilometer Fusswege; Flamingos, Reiher, Störche et cetera) oder dem Sumpfgebiet Les Marais du Vigueirat (überschwemmte Prärien und Wälder, Wasserflächen, Schilfgürtel) sowie dem Kulturangebot in den nahen Städten Arles (UnescoWelterbe: die Arena) oder Avignon (mit Papstpalast; wer die TV-Show «The Borgias» anschaut, findet diesen spannend).
52
PEACH PAPER SÜDFRANKREICH
Linke Seite: Brücke zu einem Observatorium, Naturreservat Les Marais du Vigueirat. Diese Seite: Romanische Kirche in Les Baux-deProvence.
53
PEACH PAPER SÜDFRANKREICH
Zum Aufheben Aufenthaltsorte und Sehenswürdigkeiten – für die nächste Provence-Reise.
1
2
4
3
5
4
2
3
1. Auf der «Manade des Baumelles», einem Hof zur Zucht von Stieren (das «L» steht für «Linsolas», den Namen der Besitzerfamilie). 2. Chefbüro im Weingut «Mas de Gourgonnier» in Les Baux-de-Provence.
Illustration: Elena Hadulla
1
5
3. Hotel «Les Arnelles» in Saintes-Maries (Teilansicht). 4. Im Aroma- und Duftmuseum von Graveson-en-Provence. 5. Flamingos im Parc Ornithologique de Pont de Gau (bei Saintes-Maries).
Rechte Seite: «Baywatch» à la camarguaise: Froschmänner am Strand von Saintes-Mariesde-la-Mer.
Spieler), raseteurs genannt, verdienen Prämien je nach Zahl der Fäden, die sie den Stieren abgenommen haben (die besten holen hohe vierstellige Beträge je Kampftag). Auf einem Stierhof, etwa «La Manade des Baumelles» von Guillaume Linsolas, wird einem erklärt, wie die Stiere ausgewählt und vorbereitet werden für ein Leben als Kampfstier. Und man erfährt, dass erfolgreiche Stiere nach dem Ende ihrer Laufbahn ge- und verpflegt werden, bis sie eines natürlichen Todes sterben. Die überall zu kaufende Stierwurst, die fein schmeckt, wird aus dem Fleisch von Tieren hergestellt, die nicht kämpfende (oder schlecht kämpfende) Stiere waren. Das wahrscheinlich beste Res taurant der Camargue, nebenbei, ist «La Chassagnette» in Domaine de l’Armellière, es gibt dort einen gros sen Gemüsegarten, den man besichtigen kann, viele Beilagen sowie Zutaten sind aus eigenem Anbau. Was man seinerzeit auch nicht unternahm: Ausflüge in k leine Städte oder an points of interest in der Provence. Weil man, ich möchte nicht schreiben: «Besseres», sondern anderes zu tun gehabt hatte (das heisst, es war «Besseres» im Grunde). Und weil man nicht auf einer «Ananea»-Reise
war. Die Kuoni-Mitarbeiter hatten die Besichtigung einer Art Alp, auf der es Ziegen gab, möglich gemacht, und anschliessend, wieder im Tal, konnte man die Herstellung von Käse aus der weiter oben gewonnenen Milch beob achten (eine Ziege, nur zum Sagen, gibt am Tag etwa 0,6 Liter Milch, und das Melken mit Maschine dauert zwei Stunden). Der Käse, schreibt man gerne, schmeckte gut und so, dass er den Aufwand wert ist (in der Gegend von Les Baux-de- Provence, einer schönen Festung mit dazugehörendem Dorf). Auch interessant und ebendort: das Weingut «Mas de Gourgonnier», wo seit ungefähr fünfzig Jahren das hergestellt wird, was heute «BioWein» heisst (plus Olivenöl). Weniger, weil die Vorfahren der Gutsbetreiber einen weit voraussehenden Blick oder eine besondere Liebe zur Natur gehabt hätten, sondern mehr, weil sie sich nicht hätten abhängig machen wollen von Lieferanten chemischer Zusätze, sagt Eve Cartier, die Enkelin des frühen «Bio»-Winzers, die heute den Weinbau und die -produktion mit leitet. Und ein Tag, an dem es regnet oder den man sonst lieber drinnen als draussen zubringen möchte, ist geeignet dazu, das «Mu-
PEACH PAPER SÜDFRANKREICH
sée des Arômes et du Parfum» in Graveson-en-Provence zu besichti gen. Man kann dort eine Shiatsu-Behandlung bekommen, und d iese ist gut; die Mitarbeiter respektive die nicht anwesende Chefin, Nelly Gros jean (als Videobotschaft in Wiederholung ohne Ende) versuchen einen, von mir aus gesehen, ein wenig zu stark davon zu überzeugen, dass einzig ihre santé holistique-Sicht auf die Welt die richtige ist. In einem Satz: Die Gegend der Provence mit Namen Les Alpilles ist schön, in meinen Augen aber geeig neter für Zweitwohnsitz-Eigentümer aus Paris oder so als für Touristen aus der Schweiz. Retour also in die Camargue beziehungsweise zu dem Bild, das man davon hatte. Die Natur ist, klar, sehens- und empfehlenswert. Und das Angebot an Ferien-Infrastruktur ist besuchenswert, falls man gerne Vögel beobachtet, reitet oder etwas Ähnliches unternimmt. Die Gegend ist zudem, finde ich, zusammen mit Kindern ein passendes Reiseziel. Die Aufenthaltsdauer, die ich empfehle, beträgt ungefähr fünf Tage. Doch die Gefühle, die ich damals hatte «bi de Fischernetz im Süde, wo d’Sunnä fürig strauht», habe ich nicht wiedergefunden. Und das ist in Ordnung. Denn in keinem Ferienkatalog wird einem eine Zeitreise versprochen, wenn man in die Camargue fährt.
55
Obwohl man sich Zeit für die Städte nehmen sollte, sollte man auch einen Ritt durch einen Marais, eine Sumpflandschaft, machen. Gros se Reiter melden sich zuvor bei den Betreibern und teilen ihre Körperlänge mit, damit nicht bloss Camargue-Pferde (die, die man früher zauberhaft wie Einhörner fand und heute als zu klein ansieht) zur Verfügung stehen; bei Frédéric Morelle von «Camargue à cheval» zum Beispiel gibt es auch normal grosse Pferde). Und dann noch das: Auf jeden Fall genügend und genügend starken Mückenschutz mitnehmen. Die moustiques können einem den Tag verderben, vor allem auf dem Rücken eines Pferdes (wo e igentlich das Glück der Erde auch zu finden sein sollte) und in einer überschwemmten Prärie oder einer Wasserfläche. Sehens- und besuchenswert ist ausserdem eine sogenannte manade, eine Stierzucht. Man lernt dort (während eines Vormittags) zum Beispiel die Bedeutung des Stierkampfs in der Gegend kennen (bei den Kämpfen – man kann auch von «Spielen» reden, etwa in der Arena von Arles oder anderen Orten – geht es nicht darum, Stiere zu töten, sondern ihnen zuvor um die Hörner gebundene Fäden abzuschneiden). Es geht bloss um Geld: Züchter nehmen fünfstellige Beträ ge ein für ein gutes Tier an einem Kampftag, weil dies Zuschauer bringt, und starke Kämpfer (oder
erleuchtung
kunst +
Die Zeit der Glühbirnen und Neonröhren ist vorbei. Deshalb brauchte die Welt eine Revolution im Leuchtendesign – und diese fand statt im Emmental in der Schweiz. Dort entwickelt die sogenannte Lichtmanufaktur Illuminartis moderne, zeitlose LEDLeuchten. Oder die perfekte Lichtquelle für perfekte Räume.
56
Von Oliver Schmuki (Text) und Christine Benz (Bilder)
Links: Vom Land in die Stadt: Die Leuchten werden im tiefen Emmental hergestellt. Rechts: Handarbeit statt Fließband – fünf Arbeiter bringen die Materialien zum Leuchten.
D
ie Erleuchtung hatte Thomas Germann mitten in der Nacht: Im Schein seines Computermonitors brütete er über einen Namen für sein jüngstes Baby. Anglizismen schloss er von Anfang an aus: zu modern, zu trendy, zu wenig zeitlos. So zeigte ein Browser-Fenster das OnlineWörterbuch Deutsch–Latein an. In den anderen Fenstern: das Markenregister, das Firmenregister, Google und ein Dienst, der die Verfügbarkeit von InternetDomainnamen prüft. Es folgte der Moment der Wahrheit. Germann kombiniert die Wörter illuminatio (Beleuchtung) und ars, artis (Kunst). Das Resultat – der Name Illuminartis – war, wie seine kurze Recherche zeigte, noch nicht besetzt. Ein Volltreffer. «Ich spürte, wie mein Körper plötzlich von einer Wärmewelle durchflutet wurde.» Germann erinnert sich gerne an diesen Abend vor rund vier Jahren. Und er sieht die Um stände der Namensfindung von Illuminartis als bezeichnend für viele der Fügungen, Entwicklungen und Entscheide, die es möglich machten, dass seine Firma
Designerleuchten vor ziemlich genau drei Jahren auf den Markt bringen konnte, mit Erfolg. Die Lichtmanufaktur, in der die Produkte der Marke Illuminartis hergestellt werden, liegt in Grünen, in der Gemeinde Sumiswald im unteren Emmental. Ein bescheidener, unaufgeregter, entlegener Flecken, wo ein bodenständiger Qualitätsbetrieb
mit Tradition wie die FL Metalltechnik hinpasst wie die Linden auf die vielen runden Hügel der Region. Germann, 47, arbeitet seit 16 Jahren als Geschäftsleiter der Firma. Der Betrieb beschäftigt heute 45 Mitarbeiter, die mit Präzision Komponenten, Baugruppen und Systeme für verschiedene Branchen entwickeln und produzieren.
PEACH PAPER Illuminartis XXXXXX
Die Idee für die Entwicklung eines hochstehenden Produktes im Einrichtungsbereich bestand schon länger. Konkret wurde sie, als Germann an Marc Probst herantrat. Probst ist Inhaber des Fachgeschäfts für Möbel und Leuchten, Probst + Eggimann in Belp, wo Germann mit seiner Familie wohnt. In Gesprächen mit Marc Probst und dem Lichtspezialisten Markus Becker, der für Probst arbeitet, wurde das gemeinsame Ziel definiert. Oder, wie Germann sagt: «Wir suchten eine Antwort auf die Frage: ‹Auf was hat die Welt gewartet?›» Antwort des Dreierteams: auf eine LED-Leuchte mit einzigartiger Lichtführung und einem zeitlosen, raffinierten Erscheinungsbild. Tatsächlich ist «Rhombus», wie die erste Leuchtenkollektion heisst, ein Lehrstück in Schlichtheit, Minimalismus und Funktionstreue. Michael Koch aus Biberist designte das Objekt so, dass es gleichzeitig ästhetisch überzeugt, aber auch dem Prinzip «Form folgt Funktion» treu bleibt. Das sah, übrigens, nicht bloss Germann so: Die Fachwelt würdigte den Entwurf unter anderem mit der Nominierung zum deutschen Designpreis 2010 und mit der Verleihung des «Good Design»-Award für Produkt design des Chicago Athenaeums, eines Designmuseums, und zwar noch bevor «Rhombus» der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das so zuvor noch nicht dagewesene Lichtdesign bewirkt, dass das Licht der Pendelleuchte zu 70 Prozent auf die Tisch oberfläche fällt, zu 15 Prozent zur Seite und zu 15 Prozent zur
Wichtig ist, was bei einem 911er geschieht, wenn der Motor nicht abstellt beziehungsweise im Leerlauf dreht. In zwei Worten: ziemlich viel.
Seine Erleuchtung kam mitten in der Nacht: «Ich spürte, wie mein Körper von einer Wärme welle durch- flutet wurde.»
Oben: Licht-Guru Thomas Germann. Mitte: Die rhombenförmigen Aussparungen waren namengebend für die erste Leuchtenkollektion. Rechts: Aluminiumstücke aus einem Guss werden von Hand gefräst, um die Kabel darin unsichtbar zu verbergen. Rechte Seite: 48 LEDs beleuchten schlagschattenfrei den Tisch (zu 70%), die Seiten (zu 15%) und die Decke (15%) des Showrooms im «Beach House» der Peach Property Group in Wädenswil.
PEACH PAPER Illuminartis
se komplett fugen- und schraubenfrei. Die Kabel sind unsichtbar im Inneren des aus einem Stück gefrästen Aluminium kör pers verborgen, die Steuerung mit Mikrochip versteckt sich im Baldachin. Der Lichtdiffusor aus hochwertigem Plexiglas gibt bewusst das warmweisse Licht der LEDs ab. Das stufenlose Dimmen geschieht diskret, indem man per Zeigefinger leicht über einen der auf beiden Seiten an gebrachten Sensoren wischt (Benutzer eines iPhones wissen, wie das geht). Für die Produktion der «Rhombus»-Leuchten, die es als Pendel- und als Stehleuchte gibt, sind fünf Leute zuständig. Die meisten Arbeiten werden von Hand ausgeführt, und der grösste Teil der Wertschöpfung fällt in der Schweiz an. Selbst ferne Konzepte werden auf hiesige Bedingungen angepasst. Auch hier ist der Stolz von Thomas Germann, der Stolz eines jungen Vaters sozusagen, herauszuhören: «Die vom Toyota-Konzern entwickelte Kaizen-Produktions philosophie hat mich dermassen überzeugt, dass wir unseren Produktionsablauf darauf abgestimmt haben.» (Kaizen steht ungefähr für «ständige Verbesserung».) So gibt es für jeden Arbeitsschritt eine eigene Station mit Vorrichtungen und Anweisungen, die den Fluss der Produktion und die Qualität der Ware konstant halten sollen. Kurz bevor eine Leuchte verpackt wird, erhält sie vom jeweiligen Mitarbeiter persönlich die Signatur. Die Idee stammt von dem Sportwagenhersteller Aston Martin, wo der jeweilige Unterzeichnende mit seinem Namen für die Produktqualität bürgt. Thomas Germann gibt sich mit dem Erreichten nicht zufrieden, Illuminartis soll mehr sein als bloss eine Leuchten serie mit der Kollektion «Rhombus». Doch er ist kein Spieler, sondern ein Geschäftsführer, der dafür verantwortlich ist, dass die Metallbaufirma, die er im Haupt beruf leitet, gut arbeitet und Geld verdient. Bereits das ist nicht ganz einfach. Darum muss Germann Geduld haben, bis er das nächste Mal eine Antwort geben kann auf die F rage: «Worauf hat die Welt gewartet?» Doch sobald die Zeit dafür reif ist, wird er antworten und liefern. Ob am Tag oder mitten in der Nacht, in der, manchmal, die Erleuchtung kommt.
Rechts: Salatschüssel «Dadasi» large von Atelier Belart Creation, zu kaufen bei einzigart, Fr. 129.–
58
Decke, die es als zusätzliches, indirektes Raumlicht reflektiert. Das schwebende Stück Aluminium ist mit 48 LEDs ausgerüstet. In ihrer Vielzahl sorgen sie dafür, dass keine harten Schlagschatten entstehen. Somit ist ein Einsatz über dem Esstisch genauso gut möglich wie im Büro über dem Schreibtisch. Auch die rhombenförmigen (und für die Kollektion namengebenden) Aussparungen sind nicht einfach einer Laune entsprungen, sagt Germann. «Sie sind eine Folge des errechneten Energieund Wärmemanagements.» Mit anderen Worten: Die Form folgt der Funktion. Germann, ausgebildeter Werkzeugmacher, der berufsbegleitend ein Marketingdiplom erwarb, ist ein Handwerker. Bei Illuminartis kann er sein Wissen und seine Ideen einbringen und sich ausleben. Trotzdem sagt er: «Heute würde ich mich wohl für eine Ausbildung als Uhrmacher entscheiden.» Auch das unterstreicht aber bloss seine Liebe zum Detail und für echte Handwerkskunst. Beides ist in seinem Leben durchgehend präsent. Als Beispiel mag die Geschichte mit dem Audio-Masterlinkkabel von Bang & Olufsen dienen, das die «Rhombus»-Leuchte mit dem Baldachin (dem Kasten, in dem sich die Elektronik befindet) und der Decke verbindet. Er fand es, nachdem er wochenlang verzweifelt nach einem ungeprägten, schlichten runden Kabel mit genügender Anzahl Adern gesucht hatte. Die Ironie: Sonst kann Germann Kabel nicht ausstehen. Zu Hause achtet er genau darauf, dass nichts, aber auch gar nichts seinen ästhetischen Blick stört, schon gar nicht ein Kabel. Es wurden zum Beispiel Stunden aufgewendet, um die eigene Küche mithilfe von CAD-Software zu entwerfen, Schubladeneinteilungen zu fräsen oder störendes Laub zwischen den hartkantigen Schottersteinen im Zen-Garten mit dem Industriesauger zu entfernen. «Meine Frau ist glücklicherweise im gleichen Spital krank wie ich», sagt Germann, wissend um seine Pedanterie. Davon, immerhin, profitiert Illuminartis. Denn für die Disziplin des Designs gilt, genau wie für das Kochen auch: Ein Endprodukt ist immer nur so gut wie the sum of its parts. Auf Deutsch: Steckt man nur Hochwertiges hinein, kann auch nur Hochwertiges herauskommen. So ist «Rhombus» beispielswei-
60
Mein Stil
Von Alan Grillo (Bilder) Kleidung, Autos, Schuhe – nichts ist «alt» bei Filippo Pignatti, einem italienischen Grafen aus alter Familie, und alles «vintage». Er lebt in Zürich. Filippo Pignatti Morano di Custoza ist ein Nachfahr einer alten Familie von Adel aus Modena, Emilia-Romagna, wo auch der berühmte aceto herkommt. Was der 43-Jährige, der seit einigen Jahren im Enge-Viertel in Zürich wohnt, auch ist: ein sogenannter working noble, mit Büro im Niederdorf. Die vielen Verpflichtungen, sagte man einst, erlaubten es Adeligen nicht, jeden Tag oder mit einer gewissen Regelmässigkeit zu arbeiten. Doch that was then, und this is now. Mit anderen Worten: Der Besitz der Familie, zur Hauptsache Land und Liegenschaften, wurde verkauft (die Villa Pignatti etwa an Luciano Pavarotti, heute lebt dessen Witwe darin) oder verteilt. Viel Vermögen sei nicht mehr da, sagt der Graf, doch genug, um ein family office, mit dem er das Übriggebliebene bewirtschaftet, zu betreiben. Was er sonst noch macht: eine Fondsgesellschaft aufbauen, über die man als Privatanleger in klassische Automobile investieren kann, ohne alte Wagen selber kaufen und unterhalten zu müssen. Das sei nicht bloss low maintenance, sondern auch high performance, sagt er und rechnet mit bis zu zwölf Prozent Vermögenszuwachs im Jahr (vor Steuern; der Fonds nimmt Geld an seit diesem Jahr, hat also noch keinen Track-Record). Der Manager selbst fährt Vespa. Nicht weil er Oldt imern nicht traut, sondern weil man so leichter einen Parkplatz findet.
Mein liebstes Auto:
Jaguar E-Type und Lancia Delta HF Integrale.
Meine Espresso-Bar in Zürich: «Henrici», Niederdorfstrasse 1, Zürich, Telefon +41 (0) 44 251 54 54. Mein liebstes Restaurant in der Emilia-Romagna: «Trattoria Cubana», Via Molo Dalmazia 37, Marina di Ravenna (für Fisch), und das «Diana», Via dell’Indipendenza 24, Bologna. Mein liebstes Hotel:
Mein liebstes eigenes Fahrzeug: Meine Vespa. Damit komme ich schnell in die Stadt und habe kein Parkplatzproblem. Meine liebste Strasse: Die Passstrasse über den Bernina. Meine liebste Musik für die Strasse:
«Art Hotel Novecento», Piazza Galileo 3/4, Bologna, und «Palazzo Viviani», Via Roma 38, Castello di Montegridolfo, bei Rimini Meine Bagni: Spiaggia libera in Lido di Spina und in Marina Romea.
Lucio Dalla, Chris Rea, John Miles, Black Eyed Peas. Mein liebster Film:
«The Italian Job». Mein liebstes Buch: «I promessi sposi» von Alessandro Manzoni. Mein Restaurant in Zürich: «Bederhof», Brandschenke strasse 177, Zürich, Telefon +41 (0)44 285 15 00.
PEACH PAPER Mein stil
Mein Familiengericht: Pasta del papà di domenica (mit Sardellen und Tomatensauce) und Papas torta di datteri (Datteltorte). Meine Weine:
Lambrusco und Sangiovese (rot), Trebbiano di Romagna (weiss). Meine Kleider: Alte Kleider von der Verwandt schaft; ich habe einen Smoking von 1926 von einem Onkel und einen Frack von 1934 sowie massgeschneiderte Anzüge von meinem Vater, alle noch in Top-Form. Meine Schuhmarken: Church’s (Bild), Bruno Magli.
Das waren noch Zeiten und Autos – der Autor mit einem Jaguar Lister «Knobbly», 1958 (zur Verfügung gestellt von Christian Jenny).
1
62 Und der See blickt zur체ck: Dank der grossen Glasfl채chen wirkt die einzigartige Lichtstimmung der Landschaft tief in den Wohnraum hinein.
Haus am See Von Jenny Keller (Text) und Elena Hadulla (Illustrationen)
63
64
d
er Zürichsee ist hier näher als anderswo, keine Strasse drängt sich vor die Aussicht, und die Bahngeleise im Rücken werden durch eine begrünte Lärmschutzwand in den Hintergrund gedrängt. Die Peach Property Group, die die Her ausgeberin dieser Zeitschrift ist, hat vor vier Jahren mit der Entwicklung des Grundstückes auf der GiessenHalbinsel, dem Areal der ehemaligen Tuchfabrik Pfenninger in Wädenswil, begonnen und gab dem Projekt den Namen «Peninsula» – im Wissen, dass die Lage am Zürichsee einmalig ist und ihresgleichen noch finden muss. Peninsula, nebenbei, kommt aus dem Lateinischen und ist aus den Worten paene (= fast) und insula (= Insel) zusammengesetzt. Was wir mit Halb insel übersetzen, ist also wortwörtlich «fast eine Insel». Wädenswil liegt zwischen Zürich, Zug, Schwyz und Rapperswil – an guter Lage für den öffentlichen und privaten Verkehr. Das Areal von rund 30 000 Quadratmetern zeugte einst vom industriellen Aufschwung Wädenswils durch die Textilindustrie. Eine Fabrikantenvilla und zwei Industriebauten der Architekten Albert Kölla und Robert Maillart von 1920 respektive 1905, die unter Schutz stehen, erinnern noch heute daran und
werden in die Gesamtbebauung der Halbinsel miteinbezogen. Nach dem Niedergang der Textilindustrie in den Siebzigerjahren entwickelte sich die Industriegemeinde Wädenswil zu einem beliebten Wohnort. Auch die Giessen-Halbinsel wurde als Gewerbe- und Wohnanlage genutzt. Die Peach Property Group wird nun mehr als 200 Millionen Franken investieren, um mit dem Projekt «Peninsula» die Giessen-Halbinsel ins 21. Jahrhundert zu führen. Dies soll etappenweise geschehen, in einem ersten Schritt wird das sogenannte «Peninsula Beach House» realisiert – für die Neubauten hat die Peach Property Group einen Architekturwettbewerb durchgeführt und fünf Büros dazu eingeladen. Buchner Bründler Architekten aus Basel gewannen den Wettbewerb. «Um die volumetrischen Vorgaben des Gestaltungsplans einhalten zu können, mussten zwei Häuser resultieren», sagt Architekt Andreas Bründler über den Entwurf grundsätzlich. In dem Wohnobjekt, das hohen Ansprüchen genügen wird, entstehen in zwei Häusern Wohnungen für 23 Parteien. Weiter werden die geschützten
Gebäude saniert, und es kommen Läden und ein Bistro dazu, die für alle, nicht bloss für die Anwohner, zugänglich sein werden. Damit wird das Areal angenehm belebt. Durch die parkähnliche Anlage der Halbinsel führt ein Wegnetz, und es wird einen von Pappeln gesäumten Seeweg direkt am Wasser geben. Dank eines unterirdischen Parkhauses wird die Halbinsel in Zukunft autofrei (im Augenblick wird oberirdisch geparkt). Mitte April dieses Jahres begannen die Bauarbeiten. Die Tiefbauarbeiten stellen, wegen der Lage direkt am See, hohe Ansprüche an die beauftragten Unternehmen. Dennoch wird Anfang 2013 der Hochbau planmässig beginnen, sagt die Bauleitung. Während der Zeit des Tiefbaus, während neun Monaten also, werden rund 28 000 Kubikmeter Aushub abgeführt. Eine Betonschicht wird die Baugrube, die mit Pfählen ausgestattet für die nötige statische Sicherheit des Gebäudes sorgt, später abschliessen. Die 23 Wohnungen darüber haben einen Verkaufspreis ab 2,2 Millionen Franken. Und wenn die Entwicklerfirma Peach Property diese als
PEACH PAPER Beach House
sichere Investition an privilegierter Lage beschreibt, hat sie wahrscheinlich Recht mit dieser Aussage – die Sicht auf den See ist garantiert unverbaubar. Zu dem «Peninsula Beach House» gehören, nur zum Gebrauch der Anwohner, eine Fitness- und Wellnessanlage mit Spa, Squash- und Bewegungshalle, ein Aerobic-Raum und ein Indoor-Pool von 20 Metern Länge sowie ein Relaxbad, sollte der See zu kalt zum Schwimmen sein. Die Aufträge von Buchner Bründler haben eine Gemeinsamkeit: keine Gemeinsamkeit (auf den ersten Blick). Mit anderen Worten, das Architekturbüro entwarf unter anderem eine Jugendherberge, den Schweizer Pavillon an der Expo in Shanghai, Einfamilienhäuser am obersten Ende des Marktes ebenso wie Ferienhäuser für Bauherren mit kleinem Budget. «Ein derart exklusives Projekt in diesen Dimensionen sind selbst wir uns nicht gewöhnt», sagt Andreas Bründler. Er beschreibt die Erfahrung als sehr spannend und weitgreifend, weil neben hochstehender Architektur auch technische Ansprüche sowie Auflagen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen. Die Energie für die Gebäude, zum Beispiel, wird mithilfe von Pumpen aus der Wärme des Zürichseewassers gewonnen. Das Temperaturniveau des Sees kann ausserdem in
auf und versuchen ebenfalls mit einer gewissen Handwerklichkeit zu arbeiten», sagt Bründler. Tatsächlich wird die Klinkerfassade Stein um Stein aufgebaut, und Buchner Bründler entwarfen damit auch gleich ornamentale Frieselemente für die Fassade. Die Materialien, die draus sen vorherrschen, sollen auch den I nnenraum der Wohnungen des «Peninsula Beach House» bestim men. «Wir haben die Farben dezent aus der Fassade heraus entwickelt und die Grundtonalität im Innern zum Beispiel an den erdigen Farbton des Klinkers angepasst», sagt Bründler. Als weiteres Element werden Wasser und Himmel im Inneren der Wohnungen farb- und stimmungsgebend sein. Um eine angenehme Lichtstimmung bis in die Tiefe der beiden Häuser zu bringen, werden grosszügige raumhohe Verglasungen eingesetzt. Eine freie Zirkulation und gezielte Sichtbezüge erweitern die räumliche Grosszügigkeit der Grundrisse. Der exklusive Innenausbau ist zusammen mit der Peach Property Group entwickelt worden – zusätzlich sind auch noch individuelle Anpassungen für jeden Eigentümer jederzeit möglich. Damit jeder Eigentümer seine persönliche Vorstellung von der besten aller Wohnungen auf der Halbinsel, Entschuldigung, Fastinsel, verwirklichen kann.
Oben links: Eine Piazza für die Peninsula: Die Shops und Cafés des Beach House werden öffentlich sein.
Historische Bausubstanz
Oben: Die Möglichkeiten einer (Halb-)Insel: Das GiessenAreal in Wädenswil umfasst 30 000 Quadratmeter. Platz genug für Sportanlagen und Pool.
Robert Maillart, eigentlich Bauingenieur, aber auch als Architekt tätig, ist bekannt wegen seiner Pilzdecken, die er 1908 patentieren liess und durch die er Aufträge für Lagerhallen und Industriegebäude in ganz Europa erhielt. Der Musikpavillon auf dem Bürkliplatz oder die Sihlpost in Zürich stammen ebenfalls von ihm. Als Ingenieur hat er vor allem Eisenbahnbrücken in der Schweiz gebaut, die bekannteste ist wohl die Salginatobelbrücke bei Schiers im Prättigau. Die Strassenbrücke von 1930 besitzt eine Spannweite von 90 Metern. Sie ist ein Beispiel für die grafische Statik, die Robert Maillart am Polytechnikum, später ETH, gelernt und in seinen Bauten angewendet hat. Das Grundprinzip dabei: Die Kräfte, die auf ein Gebäude wirken, werden sichtbar gemacht.
Oben rechts: Architekt Andreas Bründler gewann mit seinem Partner Daniel Buchner unter anderem den Swiss Design Award.
Illustration Karte: Ali-eddine Abdelkhalek
65
den wärmeren Monaten auch für die Kühlung der Wohnungen verwendet werden. Dieses Energiekonzept, das für die gesamte Halbinsel entwickelt worden ist, ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von Peach Property Group mit spezialisierten Unternehmen. Eine Gemeinsamkeit weisen die Werke von Buchner Bründler aber auf: eine distinguierte Architektursprache, in der alles wohlbegründet ist. Bründler: «Die Gestalt der beiden Häuser ist aus der Dualität der landschaft lichen Bezüge gearbeitet. Der Landschaft der Berge zum einen, dem Wasser und dem See zum anderen.» Das heisst, dass der Rücken der Häuser, also die Fassade auf der Seite zum Berg hin, aus dunkeln Klinkersteinen errichtet wird. Bei der Vorderansicht, der Fassade zum See, steht die Horizontalität im Vordergrund. So durchstossen die Geschossdecken als Scheiben die vollständig verglaste Front. Bei der Materialwahl liessen sich die Basler Architekten von R obert Maillart anregen (siehe rechts). Sein Industriegebäude auf dem GiessenAreal, das vor über 100 Jahren entstanden ist, inspirierte den Entwurf für die Neubauten: Der Skelettbau mit muralen Elementen stelle eine Referenz für das «Peninsula Beach House» dar. «Wir nehmen in unserem Entwurf die Materialwahl von Maillart
Beim Fliegenfischen geht es darum, Fische zu fangen. Aber das ist nicht alles. Viel wichtiger ist, die Natur zu respektieren und von ihr zu lernen. Die anspruchsvollste aller Arten zu Angeln ist so etwas wie Meditation im Stehen.
66
Der mit der Fliege tanzt
Die Fliegenfischerei ist technisch anspruchsvoller als jede andere Art des Fischens mit der Angel. Sie ist aber auch die erfolgreichere Art und sie ist dem Fisch gegenüber fair – weil die Köder in Form künstlicher Fliegen so beschaffen sind, dass sie das Tier praktisch nicht verletzen. Wenn man einen Fisch zurück ins Wasser setzen muss, schwimmt er fast unversehrt weiter. Man ist ja heute verpflichtet, gefangene Fische mitzunehmen. Ausnahmen gibt es nur für zu kleine Exemplare oder für solche, die man zur Arterhaltung zu brauchen glaubt. Nur zum Spass darf man nicht fischen. Als Fischer habe ich eine Hegepflicht wie ein Jäger auch. Das Fliegenfischen braucht Übung, denn das Kunst-Insekt wiegt ja nichts. Etwas, was nichts wiegt, zehn, 20, 30 Meter weit zu werfen, würde viel Kraft brauchen bei null Effizienz. Wir werfen aber die Fliegenschnur, und diese wiegt bei einer Länge von 30 Metern zirka 30 Gramm. Es braucht Rhythmus gefühl, weil man zuerst nach hinten und dann nach vorn werfen muss. Wenn man es kann, ist es einfach. Wenn man es nicht kann, ist es nicht so einfach. Wer bei uns einen Kurs macht und dafür vier Abende einsetzt, kann daHans-Ruedi Hebeisen war Weltmeister im Fliegenfischen und hält Weltrekorde im Weitwerfen der Fliege. Er führt ein Fischereigeschäft in Zürich und gibt Kurse; www.hebeisen.ch
Von Hans-Ruedi Hebeisen (Text und Bild) «Wenn ich fische, esse ich anschliessend, was ich ge fangen habe. Das ist für mich eine Pflicht.» nach allein ans Wasser gehen und Fische fangen. Dafür braucht es keine besonderen Charaktereigenschaften, aber es gibt Leute, die mehr Talent dafür haben, einen bestimmten Bewegungsablauf auszuführen, als andere. Eine besondere Begabung zur Ruhe braucht es hingegen nicht. Trotzdem hat das Fischen für mich etwas Meditatives. Wenn die Schnur lautlos durch die Luft gleitet, hat das schon etwas sehr Erhabenes. Wenn Sie schön werfen können, aber nicht wissen, wo die Forelle gerade steckt, nützt Ihnen die ganze Technik aber auch nichts. Und man muss zudem die richtige künstliche Fliege nehmen und sie gezielt dorthin werfen, wo der Fisch ist. Ich habe die Natur gern. Wenn einem die Natur fremd ist, hat man weniger Freude daran und weniger Erfolg. In meiner Schule sind die Damen motorisch oft den Herren überlegen. Aber am Wasser sieht man den Unterschied: Die Frau war in der Evolutionsgeschichte nie Jägerin und Fischerin. Das merkt man bis heute. Es gibt Frauen, die zu kreischen beginnen, wenn sie einen Fisch an der Angel haben. Die Urinstinkte sind bei den Männern auch unterschiedlich
ausgeprägt. Die einen haben eine super Technik, fangen aber nicht viel. Die anderen werfen nicht so gut, sind aber erfolgreich, weil sie sich ein Gefühl für die Natur bewahrt haben. Fünfzig Prozent der Männer haben das verloren. Mir muss niemand weismachen wollen, der liebe Gott habe die Fische ins Wasser gesetzt, nur damit sie schwimmen und hübsch aussehen. Das ist weltfremd. Es gibt immer noch ganze Völker, die von dem leben, was sie jagen und fangen. Nein, das Fischen ist für den Menschen eine nachhaltige Art, sich zu ernähren. Wenn ich fische oder jage, esse ich a nschliessend, was ich gefangen oder erlegt habe. Das ist für mich eine Pflicht. Grundsätzlich kommen bei mir keine Fische in den Tiefkühler. Man soll fangen, was man essen kann. Das ist auch Fairness dem Fischbestand gegenüber. Meerfische esse ich lieber – obwohl man am Meer kaum mit der Fliege fischt – als Süsswas serfische, von denen ich Forellen und Äschen mag. Zu meinen schönsten Fängen gehört eine 40 cm lange Bachforelle, die ich im kleinen, glasklaren Bächlein, das durch den Flughafen Samedan fliesst, mit einer kleinen Trockenfliege fing. Auf die Grösse kommt es zwar meiner Meinung nach nicht an, aber zu meinen eindrücklichsten Fängen gehören ein Zwölf-KiloLachs, den ich 1974 am River Lærdal in Norwegen fing, sowie zwei mehr als einen Meter lange Seeforellen aus dem Yukon. Das Fliegenfischen ist mehr als nur am Wasser zu stehen und Fische zu fangen. Es ist wie das Wühlen in einer Schatztruhe, in der man gräbt und gräbt und doch nie zum Boden vorstösst – weil sie keinen Boden hat. Das Fliegenfischen, umfassend gesehen, besteht aus Wurftechnik, Fischund Insektenkunde, Hege und Pflege, dem Fliegenbinden und so weiter. Man kann auch selber Ruten aus Bambus fertigen – diese Tätigkeit bietet jedem die Möglichkeit, sich dem zu widmen, was er am liebsten tut.
PEACH PAPER Kulinarik
Rezept Forelle hellblau
GRUNDSÄTZLICHES Fisch muss frisch sein, aber auch tot, sonst zerspringt die Haut und es dringt Sud oder Fett ins Fleisch. Der getötete Fisch liegt deshalb im Idealfall zwölf bis 24 Stunden auf Eis. – Fisch ist so delikat, dass man ihn nicht mit Gewürzen oder gar Knoblauch, Käse und dergleichen kombinieren sollte. – Fisch ist immer viel früher gar, als man meint. Beim Braten eines ganzen Fisches einen Probeschnitt machen: Direkt hinter dem Kopf oben bis zu den Gräten schneiden, das Fleisch muss leicht glasig sein. – Für Fisch nimmt man weissen Pfeffer, diesen keinesfalls vor dem Braten über den Fisch geben, erst am Schluss. ZUBEREITUNG Hellblau, keinesfalls blau! Die blaue Farbe bekommt die Forelle, wenn man dem Sud Essig beigibt. Den Sud bereitet man aus Wasser, einem bis zwei Deziliter Weisswein (oder etwas Zitrone) sowie Karotten, Lorbeerblättern und wenig Nelken. Man kann eine Zwiebel dazu geben, auf jeden Fall braucht es Salz. Den Sud eine halbe Stunde köcheln lassen, den Herd ab stellen und die Forellen in den Sud geben, der auf keinen Fall mehr kochen darf. Nach 15 bis 20 Minuten sind die Fische gar. Dazu passt Beurre Noisette. BEILAGEN Festkochende Kartoffeln. Mayonnaise gibt es nur zu gebratener Forelle, selbstverständlich frisch aufgeschlagen. Es gilt: je mehr Fisch, desto weniger Kartoffeln.
«Mir muss keiner weismachen, der liebe Gott habe die Fische ins Wasser gesetzt, nur damit sie schwimmen und hübsch aussehen». Fliegenfischer Hebeisen.
Von Renate Jacobs (Text) und Dermot Flynn (Illustration) 18 Millionen Menschen, die breiteste Strasse der Welt (140 Meter), das beste Fleisch, Tango-Bars … Oder: Warum BUENOS AIRES die liebste Stadt unserer Autorin ist.
68
Mi querido
Seit mehr als zwanzig Jahren bin ich in A rgentinien derer, viele aus Genua stammend, angesiedelt. Von unterwegs. Überall auf der Welt herumgekom- den bunten, windschiefen Blechhäuschen mit den men, finde ich Buenos Aires immer noch die kleinen Hinterhöfen geht auch heute noch ein beStadt, die mich am meisten fasziniert. Schon die sonderer Zauber aus. Viele Häuser sind dem ZerFahrt vom Flughafen ins Zentrum lässt mein Herz fall nahe, und man fühlt immer noch die Sehnschneller schlagen. sucht der Menschen nach ihrer Heimat, die in die Angekommen an der Plaza de Mayo folgt Neue Welt gefahren sind auf der Suche nach einem man der herrschaftlichen gleichnamigen A venida besseren Leben. de Mayo, vorbei an der Casa Rosada, dem argenIn La Boca gibt es viele alte, traditionelle Restinischen Präsidentenpalast, und dem Kongressge taurants, beispielsweise «El Obrero», wo früher die bäude. Hier reiht sich ein Café an das andere. Fabrikarbeiter assen und heute die schicken porteños Dazu gehört auch das wohl berühmteste und äl –so werden die Einwohner von Buenos Aires geteste L okal A rgentiniens, das Café «Tortoni», wo nannt. Es gibt unzählige Tango-Bars – ein Besuch sich seit Jahrzehnten bekannte Maler, Schrift- im Klub «Gricel», dem einzigartigen Ort, wo man steller und Poeten treffen. Zweihundert Meter als Tourist echten Tango, den stolzen Tanz der weiter fährt man auf der angeblich breitesten traurigen Gedanken, mit Leib und S eele miterleStrasse der Welt, der Avenida 9 de Julio, mit 16 ben kann, ist empfehlenswert. Eine ganz andere Welt ist Puerto Madero in der Fahrspuren auf 140 Meter Querspanne, durch die Stadt. Links und rechts der Strasse blühen alten Werft, direkt am Rio de la Plata gelegen. herrliche Jacaranda-Bäume. Und in der Ferne Abends bummelt man hier gemütlich den Fluss ragt der 67 Meter hohe Obelisk auf der Plaza de entlang und geniesst eines der vielen Restaurants, in denen Küche aus aller Welt angeboten wird. la República heraus. Es ist der besondere Spirit dieser Stadt, der mir Kaum vorstellbar, dass dieses Gebiet vor rund gefällt, die Gastfreundschaft der Menschen, die zwanzig Jahren noch Sumpfland war. Mein Lieblingsrestaurant hier ist «Las Lilas». prächtigen Parks und die hübschen Restaurants, wo man stundenlang sitzen und das Leben einer Dort wird Fleisch von glücklichen Rindern, die in der grössten Städte Südamerikas (18 Millionen der argentinischen Pampa aufgewachsen sind, auf Einwohner) an sich vorbeiziehen lassen kann. Den der parrilla (Grill) saftig gebraten serviert. Von ersten Überblick verschafft man sich am besten auf der Terrasse aus hat man einen Blick auf die Brüeiner Stadtrundfahrt mit einem der preiswerten of- cke von Santiago Calatrava, genannt Ponte de la fenen Touristenbusse, am Teatro Colón vorbei, das Mujer, eine Erinnerung an die Mütter, die immer nach einer Komplettrenovierung vor zwei Jahren noch nach ihren verschleppten Kindern suchen, wiedereröffnet worden ist und dessen Interieur die während der Militärdiktatur in den achtziger dem Wiener Opernhaus gleicht. Zudem gibt es vie- Jahren «verschwanden». Sonntags ist ein Besuch le Museen, wie zum Beispiel das Malba, in dem auf dem Antiquitäten- und Trödelmarkt im Stadtzeitgenössische lateinamerikanische Kunst ausge- teil San Telmo angesagt. Hier kann man teure Kunst und billigen Ramsch kaufen, und überall stellt wird. Interessant ist auch ein Besuch der verschiede- auf der S trasse wird Tango getanzt. nen Stadtteile (48 an der Zahl), wie Das eleganteste und wohl auch etwa des bekannten Viertels La teuerste Wohn- und GeschäftsPEACH PAPER Boca. Ende des 19. Jahrhunderts viertel der Hauptstadt ist Rehaben sich hier italienische EinwanBuenos Aires coleta. Hier wird exklusive Ware
69
ten Städte, das sogenannte Paris von Südamerika. Ein Mittagessen im Garten des Palacio D uhau, der zum «Park Hyatt»Hotel gehört, steht immer auf meinem Programm. Auf dem ganz in der Nähe gelegenen grossen Fried hof Recoleta ist auch die Grabstätte von Evita Perón, für die heute noch täglich frische Blumen von Bewunderern niedergelegt werden. Empfehlenswert ist zudem ein Besuch der Viertel Palermo Viejo, Palermo Hollywood sowie Palermo Soho, wo in den vergangenen Jahren in Kolonialstil-Häusern zahl reiche neue Cafés, Gale rien, Modeboutiquen und Klubs (genannt boliches) eröffnet wurden. Es gibt noch so vieles über Buenos A ires zu berichten mit seinen herrlichen alten und traditionellen Restaurants einerseits und den hochmo dernen, gepflegten Etablissements anderseits. Man könnte Wochen in Buenos Aires verbringen und würde täglich immer wieder Neues entdecken, wie zum Beispiel den schönsten BuchDie Avenida 9 de Julio, 16 Fahrspuren auf 140 Meter Querspanne, und die Plaza de la República mit dem 67 Meter hohen Obelisken. laden in der Strasse Santa Fe – früher ein kleines feilgeboten, und ein Besuch im Bullrich, ei- Theater. Herrlich alte Häuser, alle ein bisschen ner Shopping-Mall, die früher eine Markt- heruntergekommen, prägen die Stadt. In Buenos Aires – einer Stadt, die nie schläft – halle war, darf nicht fehlen. Wer jedoch keine Lust zum Shoppen hat, kann gemütlich lebt man intensiv, und somit neigt sich jeder Aufan schönen Hotels und eleganten Geschäftshäu- enthalt viel zu schnell dem Ende zu. Mit Sehnsucht wartet man, bis man wieder die Koffer packen sern vorbei in herrlichen Parks promenieren. Buenos Aires war in den zwanziger, dreissiger Jah- kann, um mi querido Buenos Aires aufs Neue zu ren des vergangenen Jahrhunderts eine der reichs- entdecken und zu geniessen.
Im Zug
Von Mark van Huisseling (Text) und Marc Wetli (Bild)
70
Die Autobahn von Genf nach Arles wurde, wahrscheinlich, für Wagen wie den Jaguar XJ gebaut. Oder das überlegt man sich auf jeden Fall, wenn man damit die Strecke zurücklegt. Das heisst, bis man in der Provence ankommt und die Landstrasse nimmt – weil dann der Auto-Spass erst richtig anfängt. Man kann von einem Luxus-Produrchschnittliche Verbrauch frankreich, hörte ich, kaum RaDas Filetstück Der blem schreiben: Wenn man von auf der Fahrt lag bei wenig über darfallen gibt (für die, die das Beruf Zeitschriften macht und, sieben Liter Diesel (für 100 Ki- interessiert: Auf der Autobahn der Fahrt ab und zu, dafür einen Wagen lometer). Das ist zwar ein we- gibt es ziemlich viele davon; – um ehrlich zu sein, meistens nig mehr als der Energiever- doch darauf wird zuvor, fairersozusagen ein Traumauto – testfahren darf. brauch, den man umgerechnet weise, mit Tafeln aufmerksam Meistens aber genau dann, wenn als Bahnfahrer hat, doch recht gemacht). Auf jeden Fall macht begann, man die Testfahrt machen soll, viel weniger als man erwartet, es Spass, den Jaguar, schreiben keine Zeit hat zum Fahren. Oder man das Auto und die da- wir, «flüssig» zu bewegen. Denn nachdem ich wenn nicht weiss, wohin man fahren mit verbundene Reisequalität man kann ihn flüssiger bewegen, soll. In den meisten solchen anschaut. Das Einzige, was es als man es von einem 2027 KiloGenf hinter Fällen fahre ich dann, an einicht gibt im Jaguar, ist ein Zug- gramm schweren Auto mit 275 nem späten Nachmittag, in dem der fragt, ob man ei- PS, die von einem 6-Zylindermir gelassen begleiter, zu testenden Auto von Zürich ne Zeitung wünsche oder etwas Dieselmotor erzeugt werden, nach Schaffhausen und von dort essen. Dennoch kommt die erwarten würde. hatte. Richtig zu Richtung Stuttgart. Weil man auf Der Spass lässt nach, sobald gleiche angenehme Stimmung der deutschen Autobahn, in der auf, die aufkommt, wenn man man den Wagen, zuerst, durch fein wurde Gegend wenigstens, schnell fahin der 1. Klasse im Zug sitzt, auf eines der schönen provenzaliren darf. Was noch nicht heisst, Sitz, der mehr ein Sessel schen Dörfer, die einem gut es erst jetzt. einem dass man dann auch schnell fahist, und draussen vor dem Fens- gefallen, wenn man Bilder davon ren kann – weil dann meistens gerade Arbeitsende war und der arbeitende Teil der Leute (und das sind immer noch viele, sogar in Deutschland) nach Hause fährt. Und darum viel Verkehr ist auf der Strasse. Wie gesagt, man kann von einem Luxus-Problem schreiben. Dieses Mal war es anders. Zu der Zeit, als man mir den Jaguar XJ 3.0 TD «Portfolio» überliess, musste ich nach Südfrankreich reisen (und bei der Firma Jaguar Land Rover Schweiz war man so entgegenkommend, die Fahrt dorthin zu bewilligen). Gäbe es ein Auto, das entworfen und gebaut würde für die Strecke Zürich – Arles, es könnte dieses sein. Und könnte man eine Strecke, die man mit diesem Auto zurücklegen möchte, auswählen, es könnte diese sein. Denn der grosse, besser: lange Wagen (in der Long wheel base-Ausführung 5,247 Meter) ist ein Modell, mit dem man auf einer Autobahn fahren will. Am besten auf einer Autobahn, die durch ein grosses Land führt, in dem es, auf langen Abschnitten der Strecke jedenfalls, wenig Häuser gibt. Und in der Folge wenig andere Fahrzeuge. Mit anderen Worten: Das Filetstück der Fahrt sozusagen begann, nachdem ich Genf hinter mir gelassen hatte (was aber nicht heissen soll, bis Genf sei die Jaguarfahrt ein, sagen wir, durchwachsenes Halsstück oder
so gewesen, um bei dem FleischBild zu bleiben. War sie nicht, sondern sie war in Ordnung, doch richtig fein wurde es eben erst nach Genf). Vor vielen Jahren, kam mir während des Fahrens in den Sinn, gab es eine Anzeige von Citroën für das Modell CX mit der Headline «wie im Intercity» (oder «D-Zug»). Das trifft in einem gewissen Sinn auch auf das Autobahnfahren im Jaguar XJ zu – falls der Intercity leer wäre, frisch geputzt, nach Leder von den Sitzen riechend, genau die Musik wiedergebend, die man sich wünscht, falls man sein Smartphone an die Musikanlage anschliesst und so weiter.
ter die Welt respektive die schöne Landschaft vorbeizieht. Irgendeinmal erreicht man die Ausfahrt, die man nehmen muss, um von der Autobahn auf die Landstrasse zu kommen, die zu dem Hotel führt, in dem man wohnen wird. Und diese erreicht man, in meinem Fall auf jeden Fall, erst, nachdem man ein gutes Stück zurückgefahren ist auf der anderen Seite der Autobahn, weil man zuerst daran vorbeigefahren ist. Schuld daran ist, wie fast immer, nicht man selbst, sondern das Navigationssystem, an das man sich, finde ich, gewöhnen muss, weil es einem recht spät und ziemlich wenig auffallend mitteilt, dass man von der Autobahn abfahren soll. Doch das, nehme ich an, ist keine Aufgabe, die man nach ein paar tausend Kilometern nicht lösen kann. Auf der Strasse dann, die durch Wälder und an Flüssen entlang führt, verändert auf einmal das Auto seinen Charakter, möchte man schreiben, falls Autos Charakter hätten. Tatsächlich verändert nur der Fahrer seinen Charakter beziehungsweise lässt seinen wirklichen Charakter das Gaspedal übernehmen, sozusagen, auch weil es auf Nebenstrassen in Süd-
PEACH PAPER XXXXXX Jaguar
in Büchern oder Zeitschriften sieht, lenkt – diese schmalen Strassen, diese engen Kurven ... Und der Spass hört auf respektive die Herausforderung fängt an, wenn man das Restaurant, das man suchte, gefunden hat – und dann der Parkplatz voll ist. Den 5,247 Meter langen und 2,11 Meter breiten Wagen (Aussenspiegel nicht eingeklappt, weil man diese braucht beim Manövrieren) seitlich an der Strasse eines Dorfes zu parken, schlägt auf den Appetit. Auch weil man in einem solchen Auto nicht aussehen will wie einer, der nicht parken oder, schlimmer, der sich keinen Fahrer leisten kann. Doch das ist, wie am Anfang dieser Seite beschrieben, wieder ein Luxus-Problem. Weil man einen Jaguar kauft zum Fahren (oder sich fahren lassen), nicht zum Parken. Und weil das Fahren damit und darin, auf der Autobahn, vor oder nach Genf, und, vor allem, auf Strassen, die durch das Land führen, nicht durch Orte, in Südfrankreich oder in der Nordostschweiz, ein Luxus ist. Ohne Problem. Bei dem von unserem Autor gefahrenen Modell handelt es sich um einen Jaguar XJ 3.0 V6 Diesel Portfolio mit 3-Liter-V6-Zylinder-Dieselmotor und mit 275 PS für 157 810 Franken (Preis für Modell in der Grundausstattung ab 144 500 Franken). Energieeffizienz klasse: D.
Auf der Strasse dann, die durch W älder und an Flüssen entlang führt, verändert auf einmal das Auto seinen Charakter, möchte man schreiben.
Diplomatie bei Peach
Die Peach Property Group empfängt am 12. April vierzig Gäste aus dem diplomatischen Umfeld und der Berliner Wirtschaft im exklusiven Showroom von „yoo berlin“.
72
1
2
3
PEACH PAPER XXXXXX
1. Julio Ernesto Munoz Deacon, S.E. Botschafter der Republik Peru (Mitte) 2. Heike Harrand und Markus Spielberger 3. Dr. Rainald Steck, ehem. Protokollchef des auswärtigen Amtes i.R. und Botschafter der deutschen Bundes regierung in Kabul 2004 bis 2006, Dr. Thomas Wolfensberger, Takeshi Nakana, S.E. Botschafter Japans, Alexander S. Wolf
Am 19. April lädt die Peach zum Spatenstich des Peninsula Beach House in Wädenswil. Beim feierlichen Event mit dabei sind Vertreter des Stadtrats Wädenswil, die ausführenden Architekten Buchner Bründler, sowie geladene Gäste
3
4
2
1. Bruno Birrer, Andreas Steinbauer, Thomas Wolfens berger, Thorsten Wieting 2. Andreas Bründler 3.Jürgen Dunsch und Bruno Birrer 4. Christian De Prati und Alice 5. Heini Hauser
5
73
Spatenstich
1
6
8
6. Christian Huber und Boris Zigawe 7. Jan Kollros, Peter Sander, Michael Achermann 8. Heini Hauser, Thomas Wolfens berger, Andreas Bründler 9. Renzo Fagetti und Daniela Fagetti-Picenoni
7
9
22 Fragen
Für die Anouk Poelmann, die Geschäftsleiterin von Volvo Automobile Schweiz, ist der beste Autofahrer aller Zeiten – ihr Vater. Was würde Ihre Mutter über Sie sagen? Anouk weiss, was sie will.
Welchen Titel soll ein Porträt über Sie tragen? «Gone And Not Forgotten».
Ihre erste Erinnerung an Autos? Dass wir zu sechst in einem Simca 1100 in die Ferien fuhren, zum Lido di Jesolo.
Erste Lust? Reisen. Ich bin ein ruheloser Mensch.
Wie viel Zeit benötigen Sie, um sich anzuziehen, bevor Sie aus dem Haus gehen? Für mich selbst nur wenig Zeit. Aber bis ich meinen Sohn Andronik geweckt und angezogen habe, und er gefrühstückt hat, vergeht Zeit. Gegenstand des letzten Streits? Weil wir etwas verlegt hatten im Haus – das Piraten kostüm unseres Sohnes.
74
Ihr erstes Auto? Ein alter Opel Corsa. Ihr Lieblingsgeschäft? Vossenplein oder die Place du Jeu de Balle, ein Platz im Zentrum von Brüssel mit verschiedenen Geschäften. Dort entdeckt man Antiquitäten. Das letzte Mal, dass Sie etwas repariert haben, war … Vor unglaublich langer Zeit.
Welchen Titel soll ein Porträt über Sie tragen? «Gone And Not Forgotten».
Sie sind kein Freund von … Katzen. Viele Menschen wissen nicht … Dass ich ein rebellischer Teenager war und gleich von zwei Schulen flog.
Von Agnès Decourchelle (Illustration) Anouk Poelmann ist Niederländerin und hat für Volvo in den vergangenen 19 Jahren in Lateinamerika, Russland und Europa gearbeitet. Sie spricht fünf Sprachen fließend, ist verheiratet und hat einen Sohn.
In Ihrem Koffer gibt es immer … All meine Ringe – ich liebe Silberringe mit grossen Steinen. Der beeindruckendste Mensch der Geschichte? Nelson Mandela. Wie viel Macht haben Frauen? Viel mehr, als es sich Männer bewusst sind. Sie sind abonniert auf . . . Ich mag Wohnzeitschriften und Magazine über Haus renovationen. Am meisten solche finde ich in Belgien.
PEACH PAPER Anouk Poelmann
Grösste Investition in den letzten zwölf Monaten? Der Umbau unseres Gartens in unserem Ferienhaus in den belgischen Ardennen. Das möchten Sie können: Goldschmiedin sein, ich liebe Schmuck. Wunsch von der Fee? Mein Mann wünscht sich eine Garage für seinen Oldt imer und ich mir einen Indoor-Wellness-Pool. Sie wären gerne für einen Tag? Ein Mann. Der beste Song aller Zeiten? «My Name Is Nobody» von Ennio Morricone. Der beste Autofahrer aller Zeiten? Mein Vater. Er hat uns als sechsköpfige Familie Tausende von Kilometern durch Europa gefahren und immer sicher nach Hause gebracht! Warum sind Sie beliebt? Ich habe keine Angst davor, wie mich jemand wahrnimmt.
MVHs LISTE
JIL SANDER www.jilsander.com 10 CORSO COMO www.10corsocomo.com PHILIP STEIN www.philipstein.com EAMES ROBERTO CAVALLI www.eames www.roberto gallery.com cavalli.com HAGERTY www.hagertycare.com TOMMY HILFIGER www.de.tommy.com MARMITEK VICTORINOX www.marmitek.com www.victorinox.com
Flapper Girls
Dandy Boys
ACQUA DI PARMA www.acquadiparma.it C.P. COMPANY www.cpcompany.com DIESEL www.diesel.com DIOR HOMME www.dior.com GUCCI www.gucci.com HACKETT www.hackett.com HANHART www.hanhart.com
Beauty/Duft
BIOTHERM www.biotherm.de DECLÉOR www.decleor.com ESTÉE Lauder www.esteelauder.com GIORGIO ARMANI www.giorgio armanibeauty.com GUERLAIN www.guerlain.com LANCASTER www.lancasterbeauty.com LA PRAIRIE www.laprairie.com NUXE www.nuxe.com SISLEY www.sisleycosmetics.com
Uhren
BREGUET www.breguet.com LONGINES www.longines.fr OMEGA www.omega.com ORIS www.oris.ch PANERAI www.panerai.fr PATEK PHILIPPE www.patek.com
Monaco Forever
AZZEDINE ALAÏA www.alaia.fr CADOLLE www.cadolle.com CÉLINE www.celine.com DAMIR DOMA www.damirdoma.com DIESEL BLACK GOLD www.dieselblackgold.com GIANVITO ROSSI www.gianvitorossi.com JITROIS www.jitrois.com LA PERLA www.laperla.com VERSACE www.versace.com VINTAGE CLOTHING PARIS www.vintageclothingparis.com
Verschiedenes
BRUNO MAGLI http://shop. brunomagli.com CHURCH www.churchfootwear.com JAGUAR www.jaguar.ch
PEACH PAPER Bezugsquellen
Impressum Herausgeberin: Peach Property Group AG, Seestrasse 346, 8038 Zürich Verlag (Anzeigen): Tel. +41 44 4855000, Fax +41 44 4855021, E-Mail: contact@ peachestates.com Redaktion (Mark van Huisseling): markvan@bluewin.ch Internet: www.peachestates.com Peach Paper erscheint zweimal jährlich (Frühjahr, Herbst), für Heftbestellungen wenden Sie sich bitte an den Verlag. Verleger: Thomas Wolfensberger Redaktionsleiter: Mark van Huisseling Art Direction: Mirko Borsche, Alexis Zurflüh (Bureau Mirko Borsche) Produktion: Tobias Moorstedt Fotoproduktion/ Bildredaktion: Duong Nguyen Layout: Moritz Kickler Korrektorat: Monika Sattrasai Editor at Large: Nadine Strittmatter Mitarbeiter dieser Ausgabe: Art/Bild: Ali-eddine Abdelkhalek, Christine Benz, Agnès Decourchelle, Dermot Flynn, Gian Gisiger, Alan Grillo, Elena Hadulla, Hans-Ruedi Hebeisen, Julien Pacaud, Alex Salinas, Daniel Schnitterbaum, Jonas Unger, Muir Vidler, Marc Wetli. Text/Redaktion: Sandra Bauknecht, Claude Baumann, Yvonne Beck, Hans-Ruedi Hebeisen, Renata Jacobs, Valeska Jansen, Jenny Keller, Delia Lenoir, Michelle Nicol, Filippo Pignatti Morano di Custoza, Anouk Poelmann, Roman Skoblo, Raphael Suter, Oliver Schmuki. Anzeigenverkauf: Andreas Steinbauer (Leitung), Alexander M. Häberli Druck: Aumüller Druck, Regensburg Litho: MXM, München
75
ALBERTA FERRETTI www.alberta ferretti.com BALMAIN www.balmain.com CAROLINA HERRERA www.carolina herrera.com CARTIER www.cartier.com DEREK LAM www.dereklam.com DIOR www.dior.com ETRO www.etro.com GUCCI www.gucci.com LANVIN PARIS www.lanvin.com MARNI www.marni.com RALPH LAUREN www.ralphlauren.com ROBERTO CAVALLI www.roberto cavalli.com
RADO www.rado.com ROLEX www.rolex.com ULYSSE NARDIN www.ulyssenardin.ch VICTORINOX www.victorinox.com ZENITH www.zenithwatches.com
. n e t s I l a u d I Iv d n I r ü f r u t l Woh n k u Zürich .ch sse 132, CH-8002 ra st ke en ch lombo-lafamiglia ds co n @ ra fo B , in , al h re .c A lia n mbo-lafamig lia, Hürliman 5 06 31 www.colo Colombo la famig 30 43 1 +4 x Fa , 5 06 30 0 Uhr Telefon +41 43 30 ag 10.00 bis 17.0 st m Sa r, h U 0 .3 10.00 bis 18 ontag bis Freitag M : en it ze gs un n Öff