Den Thron zurückgeben

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Den Thron zurückgeben von Horacio Marcelo Valera. Nürnberg, August 2018

Es ist Sommer und trotzdem der Morgen hat heute merkwürdig kühl angefangen. Die Wolken haben der Stadt ein wenig Gnade geschenkt nach der Hitze der letzten zwei Wochen. Die Farbe der Landschaft übernehmen eine graue Nuance und glänzen jetzt dank dem langen erwarteten Regen. Alles atmet endlich wieder durch und am Wöhrder See Ente und Gänse beeilen sich unter die Spitzahorne am Ufer. Der Seespiegel wird kaum vom Regen aufgewühlt und fette Tropfen beginnen, ihn mit reichlichen Spritzer zu schmücken. Der Flaniersteg am Anfang ist eine gemütliche Einladung zum Spazieren und dann die bedeckte Terrasse des Cafés Seehaus, sobald die schüchternen Tropfen zu einem Regenguss werden. Von dort hinaus alles, was man machen kann ist, den Moment zu genießen. Kein Mensch zu sehen. Nur die gedämpfte Nürnberger Stadtlandschaft, die hinter den Mauern wilder Bäume zu sehen ist. Ohne Eile trinke ich meinen Kaffee, den kurz eine Kellnerin im respektvollen Schweigen auf meinen Tisch legte, als ob sie mein Bedürfnis erkannt hätte, mich in der Landschaft und in meinen Gedanken abzusondern. Ich ziehe meine Füße zurück, denn der Regen will auch über den Zaun auf die Terrasse einsteigen. Die friedliche Einsamkeit wird nur von jemandem unterbrochen, der beim Joggen völlig durchnässt vom Regen vorbeikommt. Na ja, Einsamkeit ist eine Art sich auszudrücken. Eigentlich sind wir zu zweit: Jesus und ich. Ich genieße so sehr solche Momente in Freundschaft mit ihm. Die Nähe zum Herzen des Vaters kann man nur in der Gegenwart Jesu erfahren, und der Heilige Geist beginnt meine Ohren, meine Augen und mein Herz zu stimulieren. Es ist so aufregend, diese Tiefe der Gemeinschaft mit Gott zu entdecken. Selbst wenn der Feind mich ablenken will wie ein nerviger Hund, der am Tisch herumstreicht. Die Intimität mit Gott erhöht mein Herz auf eine so besondere Weise, dass es aus meiner Brust zu kommen scheint. Ganz ohne Aufwand oder Anstrengung kommen alle Gedanken unter Ordnung, alle Unruhe flieht ab sofort weg. Bei solchen Gelegenheiten hätte ich gerne das Talent, Musik zu schreiben, um die Melodien zu behalten, die mir gleich am Herzen liegen. Dann alles was ich tun kann, ist diese spontane Lieder nur sanft singen, nur für ihn. Wenn dies geschieht, habe ich oft den Eindruck, dass einige Engel auch kommen, um mich singen zu hören. Nicht gerade, weil ich das besonders gut mache, sondern weil ich es von ganzem Herzen tue, hoffnungslos verliebt in meinen Gott. Mein Herz brennt nur für ihn. Er inspiriert mein Alltag durch seine Herrlichkeit. Solche Momente dürfen niemals vergehen. Sie sind wie ein Vorgeschmack der Ewigkeit. In diesem Zusammenhang, wo die Liebkosungen meines Herrn die Tiefen meiner Seele erreichten, kam die Stimme des Heiligen Geistes ganz leise, ganz sanft: „Frag ihn, frag den Sohn, was er in dem Moment sich wünscht“. „Was? Wünscht er sich eigentlich etwas? Hat sein Herz eine bestimmte Sehnsucht?“ Die Fragen kamen nur in mein Herz, ich traute trotzdem sie nicht zu stellen, sie blieben nur als Gedanken in mir. Aber meine Gedanken kennt er schon,


sodass, mit einer gewissen Unsicherheit fragte ich ihn: „Jesus, mein Lieber König und mein lieber Freund, hast du einen bestimmten Wunsch?“ Keine Antwort kam. Die Stille hat mich ein bisschen nervös gemacht. Hätte ich richtig gehört? Die Frage selbst war mir so komisch. Wir sind daran gewöhnt, zu Gott zu kommen mit unseren eigenen Anliegen und Bestellliste, uns nicht mit einer netten „was kann ich für dich tun?“ im Munde. Das ausdauernde Schweigen brachte schon etwas Spannung. Ich wollte noch einmal fragen. Plötzlich begannen meine Lippen langsam seinen Namen auszusprechen: „Jesús…“ Und seine Stimme unterbrach mich. „Will mein Thron zurück!“ Kein Wort mehr. Kein Wort von ihm, und kein Wort von mir. Aber seine Worte hallten in meinem ganzen Wesen wie ein Echo wieder und wieder. „Will mein Thron zurück! Will mein Thron zurück!“ Als sie in mir erklangen, war es keine einfache Bitte. Es war auch kein Befehl. Es schien wiederum etwas Unwirkliches. Ich fühlte mich verwirrt. Er hatte einfach ein Wunsch geäußert. „Du, du bist der König der Könige und der Herr der Herren. Du thronst in Ewigkeit. Du hast doch deinen Thron. Das kann nicht anders sein.“ Noch wieder Stille. Und dann plötzlich, eine tiefe Traurigkeit ergriff mein Herz. „Nicht den Thron zur Rechten des Vaters. Du meinst der Thron im Herzen der Menschen…“ Ich hatte einen Kloß im Hals. Meine Augen voller Tränen gucken hier und dort hinaus, während ich versuchte meine Gedanken so zu ordnen. Sie blickten zum Horizont, dann zum See, dann zu der Tasse Kaffee, die noch fast voll war, aber jetzt mit eiskaltem Kaffee. Ich hatte dasselbe Gefühl als damals, als ich zum ersten Mal den Heiligen Geist hörte, wie er über eine „Gemeinde“ in Buenos Aires weinte. Während die Donner wegzogen, verkündeten sie, dass der Sturm bald aufgeben würde. Aber der Sturm war jetzt in meinen Gedanken. Ein Bild nach dem anderen kam und ich konnte allmählich die Dimension dieser Worte begreifen. Wir haben uns etwas aneignen lassen, was uns nicht gehört. Wir haben unser Herz hingegeben und irgendwann, egal wie lange schon her, wir haben den Raum wieder genommen und auf dem Thron wo damals Jesus saß, heute sitzen wir wieder, und ausüben eine Autorität, an der wir keinen Anspruch haben. Na, und jetzt? Was kann man noch dazu sagen? Autorität wäre in so einer Situation unser kleinsten Problem. Unser größtes Problem ist, dass wir ihn nicht mehr lieben, wie wir damals ihn geliebt haben. Was ist in der Zwischenzeit passiert? In welchem Labyrinth ist unsere Seele verloren gegangen und wir verstrickten uns in Angelegenheiten, die wichtiger als sein Königreich waren? Für wen schlägt heute wirklich unser Herz? Was hat uns so verführt?


Ich lese immer diese Stelle des Sendschreibens an die Gemeinde in Ephesus und die Wirkung, die Schüttelfrost und die Unsicherheit sind die gleichen wie wenn ich deine Aussage gehört habe: „Will mein Thron zurück!“ „Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt; und du hast Schweres ertragen und hast standhaftes Ausharren, und um meines Namens willen hast du gearbeitet und bist nicht müde geworden. Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust!“ (Offenbarung 2:2-5). In einem gewissen Zeitpunkt wurden die Werke und Leistungen, die auch von ihm gegeben wurden, wichtiger als unsere Liebe für ihn. In einem Moment kamen wir in die Falle. Kann es sein, dass wir arrogant wurden? Er klagt an: „Bedenke nun, wovon du gefallen bist.“ Das heißt, irgendwann sind wir hochgestiegen. „Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Sprüche 16:18). Einmal habe ich auf einer Webseite einen interessanten Artikel gelesen: 38 Zeichen, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Die Webseite wird von einigen Geschwistern in Argentinien verwaltet und die Adresse lautet: www.historymaker.com.ar

1. Kannst du Stunden oder sogar Tage verbringen, ohne an Ihn zu denken. 2. Du hast nicht den starken Wunsch, Zeit mit Ihm allein zu verbringen 3. Du fühlst nicht mehr diesen unersättlichen Hunger, sein Wort zu lesen und daraus zu lernen. 4. Zeit im Gebet zu verbringen, ist zu einer Last in deinem Leben geworden, wenn es eine Freude für dich sein sollte. 5. Deine Anbetung ist förmlich, trocken und leblos geworden. 6. Deine Momente des Gebets und der Anbetung sind kalt und trocken. 7. Du bist mehr besorgt über deine körperliche Gesundheit, Wohlbefinden und Komfort des Lebens als das Wohlergehen und den Zustand deiner Seele. 8. Wenn du wenig Appetit auf spirituelles Essen und Hunger nach mehr vom Leben hast. 9. Du sehnst dich mehr nach menschliche Gesellschaft als nach einer persönlichen Beziehung zu Christus. 10. Investierst mehr Anstrengung und Zeit in deine physische Erscheinung, um anderen Menschen zu gefallen, als in deiner spirituellen Schönheit, um Christus zu gefallen. 11. Dein Herz ist nicht mehr glühend und leidenschaftlich wie früher, jetzt ist es kalt und gleichgültig geworden. 12. Das Leben in Jesus ist zu einer Reihe von Schritten geworden, die erfüllt werden müssen, anstatt eine lebendige Beziehung zu ihm aufrechtzuerhalten. 13. Du misst die Spiritualität anderer durch ihren Dienst und Leistungen, anstatt durch den Zustand des Herzens gegenüber Christus. 14. Du definierst das christliche Leben mehr für das, was man tut, als für das, was du vor Jesus bist.


15. Wenn dein Gehorsam und dein Dienst genährt und motiviert werden von den Erwartungen, die in anderen an dich hervorbringen, oder von dem Wunsch, andere zu beeindrucken, statt mit Leidenschaft Christus zu dienen. 16. Du bist interessiert an Erholung, Unterhaltung und Spaß, anstatt deine Intimität mit Christus zu pflegen, durch Gebet, Lobpreis, Fasten und Studium seines Wortes. 17. Wenn du es bevorzugst, Zeit mit Freunden zu teilen, die Christus nicht lieben, anstatt Zeit mit christlichen Freundschaften zu verbringen, die dir helfen können, deinen spirituellen Hunger zu wecken. 18. Du bist mehr besorgt darüber, was andere denken und ihnen gefallen, anstatt Gott zu kennen und ihn zu gefallen. 19. Wenn dein Dienst für Christus und andere von einem Gefühl der Verpflichtung motiviert ist. 20. Du kannst mit vielen Leuten über triviale Dinge reden, aber vermeide es, über christliche Themen oder über deinen eigenen spirituellen Zustand zu sprechen. 21. Wenn du nach deinem persönlichen Zeugnis oder deiner Beziehung zu Christus gefragt wirst, und du versteckst dich, um nicht gefragt zu werden. 22. Wenn du in den kleinen Details, die Gott uns jeden Tag gibt, kein leichtes Glück findest. 23. Wenn du wütend wirst und andere leicht kritisierst. 24. Wenn du viel mehr weltliche Lieder, Filme und Bücher genießt als christliche Materialien, die dir helfen werden, in Christus zu wachsen. 25. Wenn du es vorziehst, deinen Tag mit beruflichen Aktivitäten zu verbringen, statt ein paar Minuten in intimem Gebet mit Jesus zu reservieren. 26. Du zeigst Einstellungen oder beteiligst dich an Aktivitäten, von denen du weißt, dass sie im Widerspruch zu dem stehen, was die Bibel sagt, aber trotzdem tust du dies weiterhin. 27. Wenn du anfängst zu rechtfertigen, diese kleinen Dinge, die dich von Christus trennen und dich mehr zum Ungehorsam führen. 28. Wenn du zu schlechten Praktiken und schlechten Gewohnheiten des alten Lebens zurückkehrst. 29. Du ignorierst es vollständig oder versuchst, diese kleine Stimme in dir zu ignorieren (wenn er zu dir spricht), indem du dich anrufst zu beten oder dir zu sagen, dass das, was du tust, nicht richtig ist. 30. Wenn du anfängst, bestimmte Sünden zu genießen, und nicht vorhast, auf sie zu verzichten. 31. Wenn du nicht mehr um die Sünde trauerst. Du fühlst diese Last in dir nicht, weil du Jesus versagt hast und seinen Heiligen Geist betrübt hast. 32. Wenn du ständig bestimmte Sünden fühlst und deine Füße rutschen lässt. 33. Wenn du denkst, dass du selbständig denkst, dass du die Vergebung Gottes für deine Sünde nicht mehr brauchst. 34. Wenn du mehr daran interessiert bist, Dinge mit Professionalität zu tun, als mit der richtigen Bereitschaft. 35. Wenn es dir darum geht, materielle Dinge zu erhalten, anstatt bereit zu sein, die Bedürfnisse anderer zu decken und zu geben. 36. Wenn du selten für das Werk des Herrn opferst. 37. Wenn du mehr Zeit verbringst und mehr Anstrengungen unternimmst, um Güter anzuhäufen, anstatt die Bedürfnisse des Leibes Christi, der Gemeinde oder eines Missionars zu erfüllen.


38. Wenn du eher bereit bist, deinen Bruder zu richten, als Barmherzigkeit auszuüben und sein geistliches Leben wiederherzustellen. Also als eine Liste mit Beschreibung von Symptomen finde ich es gar nicht schlecht. Wir könnten so naiv denken, und dann den Versuch machen, jeden einzelnen Punkt auszuschalten und fangen wir an mit einer Rückkehr. Aber den Weg zurückzuverfolgen ist nicht so einfach. Zum Beispiel, wenn ich wenig Zeit im Gebet verbringe, dann schalte ich es aus und verbringe mit Zeit im Gebet. Nein, so geht es nicht. Es ist nötig die Wurzeln zu entdecken und sie abzuschlagen. Denn all diese Symptome sind einfach Früchte, Konsequenzen, aber nicht die wahren Wurzeln von der Situation. Wir müssen tiefer gehen. Ja na klar, wenig zu beten macht dein Herz kalt, aber warum hat man einfach Interesse am Gebet verloren? Der Grund, weil wir die erste Liebe verlieren können, und als Konsequenz Jesus aus dem Thron des Herzens schmeißen, ist viel tiefer im Herz versteckt. Irgendwann fängt man an zu glauben, unseren Zustand ist garantiert und da wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes wurden, können wir unser Leben allezeit berechtigen. Ja und Nein. Wir sind immer noch von ihm abhängig wie in der ersten Sekunde, als unsere Augen geöffnet wurden und wir ihn im Herzen empfangen haben. Unsere Gerechtigkeit ist nicht unsere Gerechtigkeit, sondern seine Gerechtigkeit aktiv in uns. „Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!“ (Matthäus 5:20). Wir haben keine Chance so eine Gerechtigkeit zu erreichen und doch, wir haben schon eine größere Gerechtigkeit erreicht. Einerseits ist diese Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer gar Nichts im Vergleich mit der Gerechtigkeit Gottes. Trotzdem hat Jesus diese menschliche Gerechtigkeit erwähnt als ein bestimmtes Maß. Er setzt einen Parameter. Ja, wir wissen im Rahmen der Gnade das bedeutet Nichts, aber trotzdem, jene Menschen verfolgten durch ihre Werke und Taten eine Gerechtigkeit. Aber durch ein Missverständnis der Gnade, viele Christen verlieren den Fokus und schaffen es nicht zu begreifen, welche Dimension diese Gerechtigkeit hat. Die Gefahr dieser geistigen Kurzsichtigkeit besteht darin, dass wir unseren Perspektivbegriff verlieren. Die Perspektive, die wir in unserem Leben immer im Auge behalten sollten ist Heiligkeit. Durch reine und absolute Gnade können wir vor einem Gott stehen, der heilig, heilig, heilig ist. Wenn der Parameter der Gerechtigkeit uns kurzsichtig macht, dann wird der Konzept der Heiligkeit verdünnt. In so einem Zustand unser Herz schreit schon, auch wenn wir es nicht hören können. Etwas in uns, wie eine Alarm, sagt in unserem Gewissen, etwas geht aus der Kontrolle. Und normalerweise, statt so schnell wie möglich, uns wieder zu Gott zu nähern, wollen wir die Kontrolle übernehmen und deswegen klettern wir wieder auf den Thron. Ein Konflikt entsteht, ein Sturm brich aus. In diesem Punkt unsere Liebe für Jesus wurde schwach und wir glauben das läuft gegenseitig, das heißt, Jesus liebt uns nicht so wie früher.


Warum glauben wir diese Lüge? Weil wir seine Liebe nicht fühlen können wie früher. Ich habe diese Erklärung mehrmals gehört. Viele Christen die einmal für Jesus gebrannt haben, kommen voller Enttäuschung und anerkennen diese traurige Situation: „Ich weiß es theoretisch. Ich kenne die Wahrheit, aber trotzdem ist in mir ein Mangeln an Liebe. Gott ist Liebe, und die Liebe liebt mich. Ich fühle es aber nicht.“ Nächsten Schritt: man fängt mit allerlei Versuchen, angenommen und geliebt zu werden. Religiosität wird normalerweise dadurch verstärkt und versucht diese Annahme zu erreichen durch Taten, durch die gute Werke, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen… Noch eine Lüge ist im Herzen geboren: „Wir tun das alles in Dankbarkeit“. Das funktioniert nur teilweise. Wir wurden für diese guten Werke geschaffen, sie sind ein Teil unserer Berufung, aber die Verwirrung kommt, wenn alles gelingt und trotzdem die erste Liebe ist im Herzen nicht mehr zu finden. Erster Schritt: Runter vom Thron! Während der Internationalen Veranstaltung "Awakening Europe" im Juli 2015 haben wir am Samstag 11.07 einen "Umzug" durch die Altstadt Nürnberg geführt. Am Einsatz haben mehrere freiwillige Mitarbeiter aus verschiedenen Gruppen in Nürnberg teilgenommen. Mit einem gebastelten Thron aus Styropor und Sylikon sind wir durch die Stadt gewandert und die Passanten eingeladen, sich einfach darauf zu setzen. Trommel und Posaunenspiel konnten eine besondere Atmosphäre schaffen. Der Grund: Wir alle haben königliche Blut in den Adern. Wir sind Kinder des Königs! Alle waren vom Thron so begeistert und wollten gleich gerne ein Selfie machen, währen eine Posaune die Fanfare spielte. Der Vorschlag war einfach Interaktion und das Publikum hatte es gleich genauso kapiert. König sein für am wenigsten 3 Minuten! Aber einmal sie Platz genommen haben, kam sofort die Erklärung: "Nur Jesus kann das in Anspruch nehmen und nur ihm gebührt alle Ehre, auf dem Thron unseres Lebens zu sitzen". So ging damals die prophetische Aktion: Einmal auf dem Thron... Dann weg aus dem Thron! Denn es ist allen klar, wenn wir auf dem Thron sitzen ist die Auswirkung nur Chaos. Alle bekamen auch einen Flyer mit der ganzen Erklärung von dem Einsatz, an dem sie auch teilgenommen hatten. Danach haben wir die Menschen gefragt, ob wir für sie prophetisch beten dürften und alle haben es zugelassen. Wir konnten damals für fast 180 Leute beten! Es war aber sehr merkwürdig die Reaktion der Leute, wenn wir ihnen sagten: „Wissen Sie? Sie dürfen auf keinem Fall auf dem Thron sitzen“. Sie standen sofort auf, als ob sie etwas kaputtgemacht hätten. Sie dachten wie würden eine Strafe, einen Zettel oder so was bekommen. Einige sagten sogar: „Oh, oh... Entschuldigung!“ Die Stimme des Geistes spricht auch heute uns alle: „Einmal auf dem Thron... Dann weg aus dem Thron!“


Jesus hat den Thron verlassen um das Kreuz zu nehmen. Dann das Kreuz verließ ihn und er nahm wieder den Thron, damit wir den Thron verlassen und das Kreuz nehmen, und wenn er uns abholt, dann erst werden wir mitherrschen. Christ zu sein bedeutet nicht, dass wir in unserem Leben Christus haben, sondern dass, Christus uns hat. Alles was wir haben, alles was wir wissen, alles was wir machen, alles kommt von ihm, alles ist durch ihn und alles ist für ihn. Sein Willen soll geschehen, wie im Himmel so auf Erden und nicht wie auf Erden auch im Himmel. Er hat uns nicht mehr Knechte genannt, jetzt sind wir seine Freunde, aber er ist immer wieder König und Gott. Watchmann Nee, ein chinesischer christlicher Autor von großer Inspiration und Segen für die ganze Gemeinde des Herrn, der als Märtyrer gestorben ist während der Verfolgung in China, er schrieb ein Buch mit dem Titel „Setz euch, geht, steht fest“. Das Buch hat mich so tief gesegnet und mein ganzes Leben geprägt. Er erklärt dort, unser christliches Leben fängt genau an, wenn wir es verstehen, wir sitzen in himmlischen Orten mit Jesus. Amen! Aber ich kann dir auch sagen, das christliche Leben endet, wenn wir wieder auf dem Thron unseres Herzen sitzen. Meine liebe Schwester, mein lieber Bruder, es ist die Zeit gekommen, Jesus den Thron zurückzugeben. In unserem Leben, in unserer Familie, in unseren Treffen, in unseren Beziehungen. Einfach Buße tun, auszusteigen, ihn zu ehren. Das stellt die Autorität in deinem Leben wieder her. Sein Reich ist weder eine Utopie noch eine Metapher, noch ein theatralisches Spektakel wie die Menschen spielen während sie glauben, dass sie die Welt regieren. Er ist der König des Universums und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft, denn seine Kraft spricht, wenn alle andere Stimmen schweigen müssen. Lasst uns den Herrn Jesus in der Gemeinde inthronisieren. Lasst uns demütig zurücktreten und geben wir dem Heiligen Geist Raum in unserer Mitte. Lasst uns zurück zum Wort und den Wegen des Vaters gehen.


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