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Der Mai – eine filmreife Liebeserklärung an die Hörnerdörfer
Es ist alles ein großes Missverständnis. Der Mai hat nichts mit Liebe zu tun. Wirklich nicht. Althochdeutsch war er der „wunnimanot“, der Weidemonat, also jener, in dem man das Vieh wieder auf die Weide treiben konnte. Also Weide-, nicht Wonnemonat. Obwohl die Verwechslung verzeihlich ist. Althochdeutsch „ wunnimanod“ und Mittelhochdeutsch „winnemanot“, „wunni“ heißt so viel wie Freude, „wunne“ dann wieder Weide – wer sollte da nicht durcheinanderkommen? Und hat man jemals eine Herde Schumpen, also junge Rinder, gesehen, die nach langem Winter erstmals Die Alpweiden wieder auf die Weide durften und hat man gesehen, wie groß da die Freude ist, sind einem die Begriffe Freud und Weid sowieso ein und dasselbe.
Aber tun wir doch einfach so, als ob. Als ob es eben nur um die Wonnen, die Lust am Leben und die Liebe ginge. Als hätte ein kleiner Amor mit seinem kleinen Bogen und seinen kleinen Pfeilen uns getroffen (kleine Liebespfeile wohlgemerkt und nicht so richtige Robin-Hood-Pfeile wie auf dem Bogenübungsplatz in Bolsterlang!). Also bitte, welcher Monat macht es einem schon leichter als der Mai? Überall Knospen, Blüten, sprießendes Leben. Die Farben frisch und klar, die Luft so mild, die Sonne strahlend – wer bei all diesem Wachsen, Blühen und Gedeihen keine jubilieren- den Herzgefühle entwickelt, muss schon arg vom Realismus infiziert sein oder man hat nur Bügelwäsche und Steuererklärung im Kopf. Möglicherweise könnte ein kleiner Ausflug in die romantische Filmgeschichte helfen – wir haben dafür die größten Film-Liebeserklärungen auf ihre Hörnerdörfer-Tauglichkeit überprüft…
Film: Casablanca –Liebeserklärung:
„Ich schau dir in die Augen, Kleines!“.
Vielleicht der größte Filmsatz der Geschichte. Umstritten wegen der Übersetzung, spontan ins Drehbuch geschmuggelt und alles andere als eindeutig in seiner romantischen Tiefe, wurde er legendär. Bei uns in den Hörnerdörfern hätte Humphrey Bogart allerdings keine Chance gehabt, denn seine Konkurrenz sind: der majestätische Flusslauf der Iller, die sanften Höhen der Grasberge und die Gipfelparade der Hörnerkette und der Allgäuer Alpen. So lieblich, wie dieser Anblick kann niemand mit den Wimpern klimpern.
Prequel: Ohren spitzen Schöner Anblick ist das eine, herzwärmender Klang das andere. Mit der Fischinger Kulturzeit treibt der Ohrenschmaus in den Hörnerdörfern schönste Blüten. Von Harfe bis Blaskapelle ist in jeder Tonlage Genuss geboten
Film: Harry und Sally –Liebeserklärung: „Ich liebe Dich dafür, dass Dir kalt ist, wenn draußen 25 Grad sind“
Zwischen Harry und Sally braucht es verdammt viele Anläufe, bevor ihnen klar wird, dass es sich um Liebe handelt.
Die Hörnerdörfer machen da viel schneller verliebt. Besonders, wenn der Sommer naht. Stichwort: Sommerfrische. Die liebenswerten Temperaturen beginnen im Mai und meinen einerseits den Bergsommer mit frischer Luft und kühlen Bergbächen und sie meinen auch einen zweiten Frühling. Denn auf den hohen Alpweiden ist oft noch die sanfte Kühle des späten Frühjahrs zu finden, wenn unten schon die Schweißperlen glitzern.
Weitergucken: Waldluft und Seelust Abkühlung, geht in den Hörnerdörfern mit Wasser oder mit Wald. Badeseen und Erlebnis-Freibad stellen sich dem Vergleich mit Waldbaden. Beides erfrischt – ersteres eher die Zehe, zweiteres mehr die Seele. Es lohnt sich, beides nacheinander auszuprobieren.
Film: „Besser geht’s nicht“ –Liebeserklärung:
„Ihret wegen möchte ich ein besserer Mensch sein.“
Jack Nicholson alias Melvin Udall ist eigentlich ein rechter Fiesling. Ein Unsympath, wie er im Buche steht. Da sitzt man dann vor dem Bildschirm und freut sich, weil man selbst niemals so fies und gemein ist. Vorsicht! An dieser Stelle gerät man leicht in einen Zustand, den die Psychologie „moralische Lizensierung“ nennt. Es meint, dass man gern mal über die Stränge schlägt, wenn man vorher „brav“ war. Hängt eng zusammen mit dem DunningKruger-Effekt, der besagt, je weniger man weiß, desto eher weiß man es besser.
Was das mit Wonnemonat und Allgäu-Urlaub zu tun hat? Nun, mit dem Mai beginnt die Wandersaison und mit der Wandersaison sollte das naturverträgliche Wandern beginnen.
Sollte! Klartext: Auch wenn man Wanderurlaub macht (sehr naturverträglich) ist es trotzdem nicht erlaubt, Picknick-Reste am Gipfel zurückzulassen (absolut unverträglich). Es lohnt sich, für das Allgäu besser zu werden, also besser zu wandern. Der Gipfelknigge vom Alpinium oder die geführten Touren mit den Rangern des Naturparks Nagelfluhkette erklären ganz genau (und ganz ohne erhobenen Zeigefinger!), wie, wo und warum menschliches Verhalten manchmal unverträglich für die alpine Natur ist.
Zweite Staffel: Von der Naturverträglichkeit zur Selbstverträglichkeit: Weiß ich, was ich wirklich brauche? Innehalten und spüren, die eigenen Bedürfnisse erkunden –bei meditativen Naturwanderungen um Fischen.
Film: Forrest Gump –Liebeserklärung: „Ich bin kein kluger Mann, Jenny. Aber ich weiß, was Liebe ist.”
Forrest hat der Welt bewiesen, dass man keine Muskeln braucht, um ein Held zu sein und nicht klug sein muss, um zu lieben. Die Hörnerdörfer möchten ergänzen: Man muss keine Sportskanone sein, um Gipfelglück zu erleben. Die Hörner-Berge wollen nicht bezwungen, sondern erlebt werden. Deshalb haben sie ihre schönsten Aussichtspunkte auf drei Höhenlagen verteilt: Aus dem Illertal blickt man hinauf, von den Höhen sieht man rundum und auf den Gipfeln schaut man die Weite. Und die Bergbahnen bringen einen auch bequem zu den Rundwegen, die erst in der Höhe starten.
Spin-off: Fürs Radfahren braucht man hier ebenfalls kein Tour-de-France-Niveau. Natur-Genuss steht auf dem Programm. Ausgewählte E-Bike-Touren oder Mountainbike-TechnikKurse vermitteln Erlebnis und Fahrsicherheit auf den schönsten Strecken der Region.
Film: Jane Austen. Stolz und Vorurteil – Liebeserklärung: „Du hast mich mit Leib und Seele verzaubert, und ich liebe, ich liebe, ich liebe dich.”
Hach, schmilz dahin, weiche Knie – Mr. Darcy! Dieser stolze Knilch, der sich doch der echten Liebe nicht zur Wehr setzen kann. Passt in den Hörnerdörfern haargenau zur guten Milch, der, wenn ein Käse draus gemacht, man nicht widerstehen kann. Müsste dann eigentlich lauten: „Du hast mich mit Laib und Seele verzaubert.“ Allerdings ist beim Käselaib absolut keine Zauberei vonnöten. Frische, gute Zutaten (also frische, gute Alpmilch) und ein paar Hände, die ihr Handwerk verstehen reichen völlig, um unwiderstehlichen Geschmack zu erzeugen.
The Making-of:
Sennereiführungen oder die Lektüre unserer Sennerinenauf-Zeit-Tagebücher im Hörner-Blog geben einen guten Einblick in die Kunst des Käsens.
Film (und Theaterstück): Shakespeares Romeo und Julia – Liebeserklärung: „Hat mein Herz je geliebt? Nein, schwört es ab ihr Augen, denn wahre Schönheit sah ich erst heut Nacht!”
Praktisch kein romantischer Film kommt ohne eine nächtliche Liebesszene aus. Die Liebenden betrachten die ergreifende Schönheit des Sternenhimmels, schwören sich ewige Liebe – Kuss, Musik, Ausblenden …
Dafür braucht man aber erstmal eine Nacht, in der man die Sterne sieht! Orte ohne Lichtverschmutzung sind rar geworden, die Hörnerdörfer sind unter den raren. Als heilklimatischer Kurort (Fischen) und Luftkurort (Obermaiselstein) und als „Einwohner“ (Balderschwang) und Anrainer des Naturparks Nagelfluhkette sind Nachtruhe und nächtliche Dunkelheit selbstverständliche Regieanweisungen der Region.
Sequel: Ein Tag in den Hörnerdörfern Sternenhimmel – schön, keine Frage. Ebenso zauberhaft: die frühe Morgenstimmung, etwa bei einer Sonnenaufgangstour. Und die Dämmerung, mystisch bei einer Sagenwanderung. Und erst das weiche Nachmittagslicht …
Der Mai, ein Wonnemonat! Ein Oscar-verdächtiger Hollywoodstreifen? Durchaus. Vor allem aber: Eine immer wieder schöne Liebeserklärung an die Hörnerdörfer.