Die Bilder von Friederike Just sind als Selbstbefragung zu deuten – die Selbstbefragung einer starken Persönlichkeit, die sich vor keinen Themen oder Rezensionen scheut. Sie wagt die Weiblichkeit prall und lasziv zu zeigen und gleichzeitig in psychische Abgründe zu blicken. Schaut man beispielsweise auf die Bilder ›Vier‹, 2017, oder ›Der Wald muss heute draussen bleiben‹, 2019, so sieht man weiblichen Figuren – stark abstrahiert – aber klar als Frauen gekennzeichnet. Ihre großen, fülligen Körper nehmen den gesamten Platz auf der Leinwand ein; überschwängliche Figuren, die in kühlen Pastelltönen dargestellt sind. Mal drehen sie sich von uns ab, mal strecken sie uns ohne Scham ihre Geschlechtsorgane provokant entgegen. Möchte man sich der Kunst der Stuttgarter Malerin nähern, möchte man sie verstehen, so muss man sich auch der Person und ihrer Haltung nähern. Kraftvoll und dem Leben und Leiden zugewandt, ist jedes Bild auch ein Teil der Künstlerin! ....