Taylor Wessing & Galerie Holthoff #007 Informel

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Taylor Wessing #007 Informel

Damien Daufresne

Antje Blumenstein

Markus Keibel

Christian F. Kintz

Alessia von Mallinckrodt

ClaudiaAntoniSpielmann Tàpies

»Es ist für Künstler schon immer ein Problem gewesen, ein Werk zu beenden, den Augenblick zu erkennen, wo man aufhören und sagen muss ›Das ist es!‹ Es fällt einem schwer, diesen Moment richtig abzupassen und ich habe jedes Mal Angst vor ihm. Aber diese Angst zwingt mich auch dazu, aus jedem Pinselstrich das Beste zu machen, meine Farben erbarmungslos zu beschränken. Viele meiner Bilder haben vielleicht deshalb eher den Makel der Untertreibung als den des Exzesses. Meine Sünde ist die übertriebene Strenge, eine allzu große Sparsamkeit, aus der Angst davor, ich könnte meine Bilder überladen.« (›Tàpies: Ein Film‹ von Gregory Rood, eine Koproduktion der BBC mit TV Espana, NDR 1991)

Meister persönlich, der mit seiner Kunst so unmittelbar und berührend ist, bringt es auf den Untertriebene, das Abstrakte. Eher zu schüchtern, leise, kaum laut und exzessiv.

burg einen Einblick in die Welt der informellen Kunst zu geben. Mit interessanten und unterschiedlichen Ansätzen der Künstler*innen.

Antje Blumenstein, 1967 in Dresden geboren

Dresden, mit dem Abschluss als Meisterschülerin bei Prof. Eberhard Bosslet (1997–99).

sich Antje Blumenstein auf die Grundelemente abstrakter Kunst: Linien, Flächen und Farben, dominiert von Reduktion und klarer formaler Komposition. Die Werke aus ihrer ›lines B‹-Serie bestehen jeweils aus vier im Abstand weniger Zentimeter hintereinander gesetzten Plexiglasplatten in zwei verschiedenen Farben und dezent eingefrästen Linien.

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.

Antje Blumenstein, ›lines B04‹, 2022

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Antje Blumenstein Antje Blumenstein

Damien Daufresne, 1979 in Paris geboren

Wir zeigen Arbeiten aus einer Serie, die in dem prämierten und hochgelobten Fotobuch UNDERTOW, erschienen bei BLOW UP PRESS, Warschau, gezeigt werden. Premiere hatte das Buch auf der . Die Zeichnungen zeigen zwei Akte in minimalistischer, abstrakter Art und Weise.

Der international gefeierte Künstler lebt und arbeitet in Berlin. Damien studierte Malerei, supérieure des Arts Décoratifs in Paris und an der School of Visual Arts in New York.

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Damien Daufresne, Damien Daufresne,
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Damien Daufresne, Damien Daufresne,

einer Serie von 12 Zeichnungen, aus denen der Künstler jeweils zwei Paare ausgewählt, übereinander gelegt und geschnitten hat. Die Schnitte wurden von Blatt eins und zwei wechselweise wieder zusammen gefügt und ergeben somit eine neue dynamische Zeichnung.

eines Vexierbildes, allerdings im Bereich der Abstraktion.

Markus Keibel, Markus Keibel, Markus Keibel, 1964 in Stuttgart geboren
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Markus Keibel, Markus Keibel,

digkeit von Monochromer Malerei, Minimal Art, Abstraktem Expressionismus und Farbfeldmalerei, in deren Traditionen er steht und die er auf eigenständige Weise kontinuierlich weiterführt.

Leinwand zu etwa Dreiviertel mit Bleiblech und bemalt dieses wiederum mit Acryl. Die Besonderheit und Faszination dieser Bleibilder liegt auch in der Materialität, der einzigartigen ein feines Spiel mit den natürlichen Patinierungen eingeht. Das Blei dient in diesen Werken

zwischen Malerei, Relief und Objekt, was bei den aktuellen Arbeiten mit Blei besonders hervortritt.

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Christian F. Kintz, Christian F. Kintz,
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Christian F. Kintz, 1968 in Freiburg geboren
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Christian F. Kintz, Christian F. Kintz,

Alessia von Mallinckrodt, 1972 in Rom geboren

Lange lebte die Ausnahmekünstlerin in New York, dann in Berlin und seit einigen Jahren am

Die Künstlerin zeichnet auf das Papier ohne das Ergebnis zu sehen. Ähnlich einer Schreibmaschine wird die Tinte auf das Papier aufgetragen. Daher wirken die Arbeiten sehr frei, fast spielerisch, die Auswahl der Motive behandeln Thematiken wie Natur und Typographie.

Mensch, Architektur und Struktur.

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Alessia von Mallinckrodt Alessia von Mallinckrodt Alessia von Mallinckrodt

Einladung, diskret und vielversprechend zugleich. Und ich mag den metallischen Geruch der Tinte, ihre Farbe, vor allem aber die Endgültigkeit, die damit verbunden ist. Sobald die Tinte ins Papier dringt, ist nichts mehr veränderbar. Nichts kann radiert, nichts kann weggetupft werden. Der unkorrigierbare Umgang mit Tinte und Papier verlangt Konzentration und Entschiedenheit, er fordert Strenge: Das Material hat seinen eigenen Willen, und ich muß bereit sein für das Bild.

ein Langzeitbefehl. Oder wenigstens wie eine dringliche Bitte: male uns, wenn Du irgend kannst. Diese Bilder bestehen aus Erlebnissen, aus Erfahrungen. Es sind verdichtete Momente, Augenblicke aus meinem Alltag, oft visuelle Mitbringsel von Reisen.

Zum Beispiel der Anblick einer Brücke in Santa Monica in der Mittagshitze. Ein Gerüst aus

Dazu das hohle Rumpeln der Autos. So ein Bild nehme ich mit. Zum Beispiel. Oder Japan, schützen versucht hatte. Das schwere Schwarz der Fassaden, dazu das gleißende SonnenDezemberwind. Eine Stimmung der Verlassenheit, die nach Gemaltwerden geradezu verlangt. hervorgerufen, die so vollendet und inspirierend waren, daß ich mich nicht sattsehen konnte. Es hatte sicher Jahre gebraucht, diese anonymen Bilder entstehen zu lassen: als hätte die Zeit sich selber gemalt.

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Alessia von Mallinckrodt Alessia von Mallinckrodt Claudia Spielmann, Claudia
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Claudia Spielmann, Claudia Spielmann, Claudia Spielmann, Claudia Spielmann, Claudia Spielmann,

Antoni Tàpies, 1923 in Barcelona geboren, 2012 in Barcelona gestorben

Was ist nicht alles gesagt worden zu dem großen Meister! Mich hat der spanische Künstler an unverwechselbare Bildsprache: eine Malerei der Zeichensetzung und Spurensicherung, der Reduktion und Assemblage. Oftmals scheinen seine Arbeiten die Malerei zu durchbrechen, Leinwände werden zerschnitten, Papiere werden mit Schnürren, Sand und diversen anderen Materialien kombiniert.

Schon früh wurden seine Druckgraphiken zu einem wichtigen Medium im Werk des Künstsetzte sich zeitlebens für die Freiheit und die Kultur Kataloniens ein – und lebte bis zu seinem Tod in Barcelona.

Seine Werke sind in allen bedeutsamen Sammlungen zu sehen – in unserer Ausstellung

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Antoni Tàpies, Antoni Tàpies, Antoni Tàpies, Antoni Tàpies,
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Antoni Tàpies, Antoni Tàpies, Antoni Tàpies,

Impressum

Kuration

Fischers Allee 70

Ausstellungsort

Am Sandtorkai 41

www.taylorwessing.com

Ausstellungsdauer

Oktober 2023 bis März 2024

Tusche

Blatt: 69 × 94 cm, Rahmen: 97 × 124 cm auf handgeschöpftem Papier

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