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#12 / 2012

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Home electronics

MAGAZIN

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #12 / Dezember 2012 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

TV & Heimkino

GROSSARTIG IN 2D UND 3D GESCHENKTIPPS FÜR MUSIKFANS // GROSSBILD-TV // UNIVERSAL-PLAYER // KOPFHÖRER-SPEZIAL // BRIDGE-KAMERAS // WIRELESS-MUSIKSYSTEM // TV-PROVIDER // DIE GEWINNER DES FOTOWETTBEWERBS

Philips auf der Überholspur: Das Topmodell der 9000er-Serie mit 1,5-Meter-Diagonale. S. 24

Audio

KOPFHÖRER SPEZIAL Tests und Kaufberatung für das audiophile Privatkonzert. Elf Modelle garantieren Wohlklang auch in ruhepflichtiger Nacht oder auf Reisen. S. 34 Foto & Video

BRIDGE-KAMERAS Sie schlagen die Brücke zwischen den Kompakt- und den Systemkameras. Der Test klärt: Gute Kompromisse oder weder Fisch noch Fleisch? S. 44 Multimedia & Netz

RATGEBER: TV-PROVIDER TV-Daten können auf vielen Wegen in die Stube kommen. Doch es gibt Unterschiede bei Qualität, Komfort und Kosten. Mit Marktübersicht. S. 56



[ EDITORIAL ]

GUTE WÜNSCHE Mögen Sie die Beatles? Oder Deep Purple? Oder einen der Jahrhundertdirigenten Otto Klemperer und Herbert von Karajan? Oder gar alle, weil alle aussergewöhnlich gute Musik für die Ewigkeit hinterlassen haben? Auf Tonträgern, die eines gemeinsam haben: Sie gehören teilweise zu den WeihnachtsgeschenkTipps ab Seite 12 – und sie erschienen bei der englischen Schallplattenfirma EMI. Noch einmal gute Nachrichten aus der Traditionsfirma, bevor die endgültig zerschlagen wird. Nach den europäischen haben unlängst auch die US-Kartellbehörden dem Verkauf der EMI-Musiksparte an Universal Music zugestimmt. Der kurzfristige Besitzer, die Grossbank Citigroup, hat die Electrical and Mechanical Industries Ltd. verkauft für etwa 1,8 Milliarden Franken. Der Musikverlag EMI Publishing ging schon für etwa 2,08 Milliarden Franken an den Mitbewerber Sony. Musik und die Rechte daran sind eben immer mehr Big Business. Dass die Menschen darin mit Herz und Verstand bei der Musik sind – das bleibt leider nur ein frommer Wunsch. Weil die Kartellbehörden Auflagen machten, wechseln übrigens einige EMI-Labels wie die von Pink Floyd, Coldplay oder Depeche Mode nicht mit zu Universal. Und auch EMI Classics muss noch verscherbelt werden. Bei allem Durcheinander ist klar: Nach vormals vier grossen Tonträger-Firmen bleiben nun noch drei Major Companies übrig: Universal, Sony und Warner Music. Man darf zweifeln, ob diese Konzentration der Krämerseelen zu mehr Kreativität, geschweige denn zu mehr Qualität führt. Innovative Künstler vermarkten sich längst auch ausserhalb der eingefahrenen Kommerz-Maschinerie. Das Internet lässt grüssen. Der viel auf Neudeutsch beschworene Content ist es doch, der unsere Hobbys erst mit Sinn erfüllt. Ein gewichtiger Teil davon steht zum Ausverkauf. Wünschen wir uns, dass möglichst viel möglichst gut erhalten bleibt. Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser von Home Electronics, wünsche ich frohe Weihnachten – und weiterhin viel Freude mit Musik, Film, Foto und Netzwerk. // Lothar Brandt, Chefredaktor

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[ INHALT ]

#12 / 2012 IN DIESER AUSGABE om apple.c

itunes.

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PRIVATES MUSIKVERGNÜGEN

KLANGSTARK

Ob klassischer Hifi-Kopfhörer, geschlossen oder ohraufliegend, ob mit Noise-Cancelling und Funk – in unserem Audio-Spezial stellen wir Kopfhörer für jedes Bedürfnis vor. Zudem haben wir zwei HifiKopfhörer von Philips und Sennheiser getestet.

Das neue Wireless-Musiksystem A7 von Bowers & Wilkins lässt sich dank Apple Airplay einfach vernetzen. Es überzeugt mit starken Bässen und gut auflösendem Klang. Im Test.

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#12 2012


MAGAZIN NEUES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 UMFRAGE: Wie gross darf Ihr Fernseher sein?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 CEATEC – JAPAN IM UMBRUCH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 GESCHENKTIPPS FÜR MUSIKFANS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 SUPERVINYLS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 GASTEINERS DURCHBLICK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 MUSIKTIPPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 FILMTIPPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 AUSPROBIERT: • Micro-Hifi-Anlage Pioneer X-HM81 • Highend-Smartphone Sony Xperia Ion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 • Blu-ray-Spieler Asus O!Play BDS-700 • MP3-Spieler Apple iPod Nano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

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TV & HEIMKINO TEST: 3D-Fernseher • Philips 60PFL9607S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 TEST: Blu-ray-Kombispieler • Denon DBP-1713UD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 AUDIO: Kopfhörer-Spezial KAUFRATGEBER: Kopfhörer für jedes Bedürfnis • Modelle von AKG, Beyerdynamics, Bose, Bowers & Wilkins, Denon, Ergo, Grado, Sennheiser und Sony . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TEST: Hifi-Kopfhörer • Philips Fidelio X1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TEST: Hifi-Kopfhörer • Sennheiser Momentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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FOTO & VIDEO

TV TOTAL Digitales Fernsehen kann man heute via TV-Kabelanschluss, Telefonleitung, Glasfaser oder via Satellitenschüssel empfangen. Das Wichtigste über Anbieter, Geräte und Techniken.

TEST: Videofilmen mit Bridge-Fotokameras • Canon Powershot G1X • Fujifilm Finepix HS30 EXR • Nikon Coolpix P510 • Sony Cyber-shot DSC-HX200V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 MULTIMEDIA & NETZ TEST: Wireless-Musiksystem • Bowers & Wilkins A7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 REPORT: TV-Provider • Anbieter von Kabel-TV, IPTV und Satelliten-TV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 SERVICE EDITORIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 AGENDA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 TECHNIK, EINFACH ERKLÄRT: Second Screen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 IMPRESSUM/VORSCHAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

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Magazin [ NEUES ]

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MAGAZIN

- UMFRAGE

WIE GROSS DARF ER SEIN?

Sie sind gefragt: In jeder Ausgabe erkundet die Redaktion Home Electronics das Meinungsbild ihrer Leserinnen und Leser zu einem bestimmten Thema aus der Welt der Unterhaltungselektronik. Bitte gehen Sie im Internet auf: www.home-electronics.ch/umfrage, und entscheiden Sie sich für eine der Antworten auf die dort gestellte Frage. Die Auflösung folgt im nächsten HE. Galt im Röhrenzeitalter ein 42er noch als gross, so wirken die 107 Zentimeter Diagonale bei einem modernen Flachbildschirm fast schon bescheiden. Wir würden gerne von Ihnen wissen:

Es kommt eben doch auf die Grösse an – jedenfalls, wenn man den Marktforschern glauben darf. Die machen nämlich für Fernsehgeräte einen ungebrochenen Trend zu immer grösseren Apparaten aus. Das Mass aller Dinge ist dabei die Diagonale des Bildschirms, traditionell in Zoll bzw. Inch (= 2,54 cm) gemessen.

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MAGAZIN

Wie gross wird Ihr nächster Fernseher (Bildschirmdiagonale)? a) Nicht grösser als 42 Zoll b) 46" (117 cm) sollen es schon sein c) Mir kann das Fernsehbild nicht gross genug sein Bitte geben Sie Ihr Votum ab bis

7. DEZEMBER 2012 Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

- UMFRAGE VOM MONAT NOVEMBER

Letzten Monat wollten wir von Ihnen wissen: Wollen Sie HD-Musik? Inzwischen sind Streamings, Downloads und Abspielen von Musik in hoher Auflösung kein Problem mehr. Bis hin zu Studioqualität (24 Bit / 96 oder 192 kHz) ist alles möglich – und wird von einer deutlichen ZweiDrittel-Mehrheit der HE-Leser gewollt und als Fortschritt empfunden. Nicht unbedingt, CD-Qualität genügt mir

Ja, weil es einen deutlichen Qualitätssprung bedeutet

Nein, mp3 genügt mir Stand am 9. 11. 2012

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TV-Provider

„GRATIS“ BEI SWISSCOM, „FREI“ BEI UPC CABLECOM Zwischen den Fernseh-Providern tobt ein Konkurrenzkampf, bei dem der Konsument lachender und vor allem profitierender Dritter ist. Auslöser der Preisschlacht war UPC Cablecom. Sie versprach, die für den Konsumenten mühsame Verschlüsselung bei 55 Fernsehsendern zunächst auf den 1. Januar 2013 aufzuheben. Ferner würde sie ihren Kunden inskünftig Gratis-Internet mit zwei Megabit Bandreite bieten. Das liess Swisscom nicht lange auf sich sitzen und erklärte, dass ab Dezember ihre Internetkunden das Fernsehangebot (Swisscom TV light) mit 60 Sendern gratis erhalten. Die monatlichen Fixkosten reduzieren sich dann auf 25 Franken für den Telefonanschluss und 34 Franken für das DSL-Abo (mini). Gleichzeitig verdoppelt Swisscom bei DSL mini auch ohne Preiserhöhung die Bandbreite auf 5 Megabit. Die Umstellung erfolgt schrittweise bis Januar 2013. Wem die kostenlosen 60 Sender, davon 22 in HD, von Swisscom TV light nicht genügen, erhält mit Swisscom TV start 110 Sendern (27 in HD) für eine Monatsgebühr von 14 Franken. Um Swisscom TV zu nutzen, benötigt man eine Settop-Box am Fernsehgerät. Diese lässt sich ab 1. Dezember im Swisscom-Shop oder online unter www.swisscom.ch/tv bestellen.

UNVERSCHLÜSSELT UPC Cablecom reagierte auf den Gegenschlag von Swisscom sofort und hob die Verschlüsselung auf dem Kabel-Grundangebot nicht erst per 1. Januar, sondern bereits am 14. November auf. Das heisst, dass man pro Haushalt wie beim herkömmlichen Analog-TV eine unbeschränkte Anzahl Fernseher an die Kabeldosen anschliessen und verschiedene Sender parallel betrachten kann. Die Fernsehgeräte müssen allerdings die Empfangsnorm DVB-C unterstützen. Für einen Aufpreis von 4 Franken monatlich kann man das Programmangebot auf 70 Sender (davon 23 in HD) erweitern. Die zusätzlichen Sender sind dann aber wieder verschlüsselt, jedes Fernsehgerät benötigt eine Decoderkarte. Andere Kabel-TV-Anbieter, wie beispielsweise Quickline, haben die Verschlüsselung im Grundangebot schon seit Jahren aufgehoben. Mit ihrer Leistungs- und Preisoffensive reagieren Swisscom und UPC Cablecom auch auf die zunehmende Konkurrenz von Internet-TV-Anbietern wie Zattoo, Teleboy und Wilmaa, die im Grundangebot kostenlos sind und mit Luxusfunktion jährlich rund 70 Franken kosten. Einen Vergleich der verschiedenen TV-Provider finden sie in unserem Report auf Seite 56. // kh www.swisscom.ch/tv www.upc-cablecom.ch Home electronics

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Koubachi

GEBEN SIE WASSER

Philips

KLUGE LAMPEN Mit „hue“ hat Philips ein neues Lichtkonzept vorgestellt: Funkgesteuerte LED-Birnen können in herkömmliche Glühlampenfassungen geschraubt werden. Mittels App für iOS/Android-Smartphones oder Tablets lassen sich Helligkeit und Lichtfarbe jeder Lampe individuell einstellen. Die App hat Lichtstimmungen für die Arbeit, die Entspannung oder für romantische Stunden definiert. Die LED-Lichter können 16 Millionen Farben darstellen, haben eine Lebensdauer von 15 000 Stunden und liefern gleich viel Licht wie eine 50-Watt-Glühbirne – bei 80 Prozent geringerem Stromhunger. Selbstverständlich kann man die Lampen mit gewohntem Schalter ein- und ausschalten. Ebenso möglich ist die Fernsteuerung via Internetseite. Ein Kästchen, angeschlossen am Router, bildet die drahtlose Brücke zwischen Heimnetzwerk und der Lampentechnik. Das System lässt sich mit bis zu 50 Lampen er weitern. Das Starterkit mit 3 Lampen und Steuerkästchen kostet 230 Franken, eine zusätzliche Lampe 70 Franken. „hue“ ist vorläufig nur in den Läden von Apple erhältlich. // kh

Den Wi-Fi Plant Sensor des Schweizer Unternehmens Koubachi gibt es neu auch in einer wetterfesten Outdoor-Version mit angeblich verbesserter WLAN-Reichweite. Der Pflanzensensor funktioniert gleich wie die in Home Electronics 7-8/12 getestete Indoor-Variante. Mit seinen Sensoren misst er die Feuchtigkeit der Topferde, die Umgebungswärme und die Sonneneinstrahlung. Die Messdaten sendet er via WLAN an einen Server mit Referenzwerten im Internet. Dieser benachrichtigt dann per E-Mail den Pflanzenbesitzer mit Anweisungen wie „Geben Sie Wasser“ oder „Pflanze hat zu kalt“. Damit der Pflanzensensor seine Dienste tut, muss man sich unter my.koubachi. com registrieren, ihm eine Pflanze aus der Datenbank zuweisen und seine E-Mail-Adresse hinterlegen. Im Browser oder mittels iOS-App lassen sich die Daten als Kurvengrafiken ansehen. Den Koubachi Wi-Fi Plant Sensor Outdoor gibts bei Brack.ch oder im Apple-Shop für 130 Franken, die Indoor-Version kostet 100 Franken. // rf www.koubachi.com

www.philips.ch

VERANSTALTUNGEN

AGENDA NAD

NATIONAL

ABSPIELZENTRALE Der neue Digital Music Player M50 von NAD fungiert als Abspielzentrale für CDs und HD-Audio-Files bis hinauf zu einer Auflösung von 24 Bit/192 kHz. Neben Streaming beherrscht er das Rippen sowie Internetradio. Der Tausendsassa akzeptiert FLAC WMA, WAV, AIFF, ALAC, MP3 und das exotische OGG Vorbis. USB-2.0-Schnittstellen an Front- und Rückseite erlauben den Anschluss von externen Festplatten, wobei NAD mit der 3-TB-Festplatte M52 auch das entsprechende Medium für den Digitalen Musikschatz (Digital Music Vault, 2300 Franken) bereithält, genauso wie den Digital-Analog-Wandler M51 (1900 Franken). An Ausgängen beliefert der Abspieler SP/DIF (optisch und koaxial), AES/EBU und als Besonderheit auch eine HDMI-1.4-AudioOnly- Buchse, die den Transport von 24 Bit/192 kHz sicherstellt. Zum Netzwerk findet der M50 über Ethernet oder WLAN 802.11 n/g (siehe HE 11/12). Eine Fernbedienung gehört zum Lieferumfang, doch gibt es auch eine App zur Bedienung via Smartphone oder Tablet. Der NAD M50 kostet 2600 Franken. // lbr

1. 12. 2012 Hausmesse Weiss, Uster www.weiss.ch; www.klangwerk.ch

11. – 14. 4. 2013 Bauen und Wohnen, Tägerhard Wettingen www.bauen-wohnen.ch

INTERNATIONAL 8. – 11. 1. 2013 CES, Las Vegas www.cesweb.org

29. – 31. 1. 2013 ISE, Amsterdam www.iseurope.org

25. – 28. 2. 2013 Mobile World Congress, Barcelona www.mobileworldcongress.com

www.dynavox.ch

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Vincent … ein Fest für die Sinne Edler Klang zum vernünftigen Preis Vertrieb Schweiz/FL www.sinus-technologies.ch (Händlerliste) info@sinus-technologies.ch Telefon 032 389 17 19, Mobil 079 448 19 65

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Magazin [ NEUES ]

Leica

M-MESSSUCHER-KAMERA Die Leica Camera AG stellt einen Meilenstein im Leica-Messsuchersystem vor: die Leica M. Sie markiert auch punkto Produktbezeichnung eine neue Ära. Um die Bedeutung der Leica-Kamerasysteme M und S langfristig zu unterstreichen, wird nun auf die Ziffer im Produktnamen verzichtet. Als erste Leica-Messsucherkamera ist die Leica M mit einem völlig neu entwickelten, hochauflösenden Leica-Max-CMOS-Bildsensor mit 24 Megapixeln im Kleinbildformat ausgestattet, der speziell für diese Kamera und den Einsatz von M- und R-Objektiven entwickelt wurde. Zusammen mit dem Leica-MaestroProzessor, der ebenfalls beim Leica-S-System verwendet wird, sorgt der neue Vollformatsensor für hohe Bildqualität und Geschwindigkeit. Die Leica M verfügt erstmals über Live View und Live-View-Fokus. Bilder lassen sich nun auch mit Blick durchs Objektiv komponieren. Das Bildergebnis lässt sich auf

dem 3-Zoll-Monitor mit 920 000 Pixeln jederzeit beurteilen. Die Leica M bietet zwei weitere Fokusmethoden, die einfach und schnell über die neue Fokustaste gestartet werden. So stehen M-Fotografen nun mehr Möglichkeiten offen. Der neue Live-View-Zoom ermöglicht eine bis zu 10-fache Vergrösserung für die volle Kontrolle der Schärfe bei Motivdetails oder der Naheinstellgrenze. Hinzu kommt das Live-View-Fokus-Peaking. Hier werden zur bequemen Fokuskontrolle Kanten automatisch mit roten Linien markiert. Anhand der Darstellung der Kanten lässt sich die Fokussierung dann exakt beurteilen. Die Leica M soll für 7990 Franken (nur Gehäuse) in Schwarz oder Silber verchromt ab Anfang 2013 verkauft werden. // nmp www.leica-camera.ch

Alle Quellen willkommen Optimiert für die vernetzte Welt. Rotel Hi-Fi Komponenten wenden sich immer mehr zu digitalen Medien hin, ohne aber die analogen Traditionen zu vergessen. Die neue Rotel Serie 12 heisst alle Quellen willkommen: iPhone®/MP3-Player, Bluetooth- und Netzwerk-Streaming, CD und Vinyl. Steuerung über die Rotel iPhone®/iPad® App oder IR-Fernbedienung. Man hat das ganze System im Griff, ob UKW, DAB+, Internet-Radio, CD oder den Musikserver.

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Dell, Hewlett Packard

NOTEBOOK UND TABLET Convertibles sind digitale Wechselbälge. Ja nach Aufgabe verhalten sie sich wie ein Tablet-PC mit Fingersteuerung oder wie ein richtiges Netbook mit Tastatur und Mausbedienung. Insbesondere das neue Windows 8 eignet sich optimal für die zweifache Bedienart, weil es genau darauf ausgerichtet ist. Dell und Hewlett Packard haben nun in der Schweiz die ersten Convertibles angekündigt. Beim Dell XPS 12 (demnächst in HE im Kurztest) enthält der Bildschirmdeckel des Notebooks einen cleveren Drehmechanismus. Dieser erlaubt, den Bildschirm wie ein Omelett zu wenden und dann auf die Tastatur abzuklappen. Der Wandelbare ist ab 1300 Franken erhältlich. Sein 12,5 Zoll grosser Bildschirm zeigt Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Bildpunkte). Die Festplatten-

kapazität beträgt maximal 256 Gigabyte. Der XPS 12 wiegt rund 1,5 Kilogramm. Beim Envy X2 von Hewlett Packard wird der Bildschirm einfach von der Tastatur gelöst und kann dann wie ein herkömmliches Tablet genutzt werden. Die Bildschirmgrösse misst 11,6 Zoll und bietet eine Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Das reine Tablet wiegt nur 680 Gramm. Mit Tastatur, die gleichzeitig auch noch einen Zusatzakku enthält, verdoppelt sich das Gewicht auf 1,4 Kilogramm. Das HP Envy X2 im schicken Alu-Gehäuse soll ab Dezember für 1000 Franken erhältlich sein. // kh www.dell.ch www.hp.com/ch

Hören Sie mehr von allem, was Ihr Fernseher bietet.

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Magazin [ NEUES ]

Preisüberwacher

HBBTVSTART

Soziale Netzwerke

FACEBOOK MACHT ARM UND DICK . . . Der Gebrauch von Facebook und anderen sozialen Netzwerken führt zu Kreditkartenschulden und erhöht gleichzeitig den Body-Mass-Index. Davon besonders betroffen sind Nutzer, die mithilfe von Social Media mit engen Freunden kommunizieren und Beziehungen auch zu anderen „Online-Freunden“ intensiv pflegen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Professoren Andrew Stephen und Keith Wilcox von den Universitäten Pittsburgh und Columbia. Die beiden Forscher haben im Zuge ihrer Arbeit 541 Facebook-Nutzer in den USA auf ihr Verhalten, ihre Finanzen und ihre Gesundheit hin untersucht. Das Resultat: Je mehr Zeit man auf Facebook verbringt, desto tiefer im Minus befindet sich das Kreditkarten-Konto. Laut einer Umfrage waren die USamerikanischen Haushalte im vergangenen September mit durchschnittlich 6700 Dollar im Minus auf ihrem Konto. Stephen und Wilcox haben zudem herausgefunden, dass Facebook-Konsum die Selbsteinschätzung der Nutzer stärkt. Dies habe wiederum negative Auswirkungen auf die Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit, heisst es. Daraus resultiert – so die Schlussfolgerung der Wissenschafter – eine geringere Selbstkontrolle, die übermässigen Konsum und Gewichtszunahme begünstigt.

. . . DEPRIMIERT UND WERTLOS Dass Facebook den Ruf einer „Zeitvernichtungsmaschine“ hat und mittlerweile zu einer bestimmenden Freizeitbeschäftigung unter jungen Menschen geworden ist, ist bekannt. Aber dass es arm und dick macht, nicht. Doch welche Auswirkungen das Surfen im sozialen Netzwerk nun wirklich hat, ist unter Forschern umstritten. So sagt Alex Jordan, Psychologe von der Universität Stanford, dass Facebook vor allem dazu führt, dass sich seine Nutzer deprimiert und wertlos fühlen, wenn sie sich mit anderen Freunden online vergleichen. Wie der Konsum von Facebook die Nutzer beeinflusst, wird auch in Zukunft Gegenstand zahlreicher Umfragen und Untersuchungen sein. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Die Anzahl aktiver „Facebooker“ wird weiter steigen. Bereits im vergangenen Oktober konnte Gründer Mark Zuckerberg mit seiner Firma den milliardsten Nutzer begrüssen. Laut unternehmenseigenen Angaben sind 71,2 Prozent der US-amerikanischen Internet-Nutzer auch Mitglied bei Facebook. Im Durchschnitt verbringt jeder von ihnen acht Stunden pro Monat in dem Netzwerk, hauptsächlich aus Langeweile. // pte/rf

Endlich kommt HbbTV in die Schweiz. 1,6 Millionen Fernsehzuschauer dürfen sich dank dem Preisüberwacher ab 1. Januar 2013 über HbbTV freuen. Bei diesem Nachfolger von Teletext wird parallel zu jeder Sendung eine Internetadresse übermittelt. Drückt man auf seiner Fernbedienung die rote Taste, werden so zusätzliche Informationen aus dem Web direkt ins Fernsehbild eingeblendet. Das können bei Nachrichtensendungen zusätzliche News und bei Filmserien die Auflistung verpasster Folgen sein. HbbTV kann sogar direkt in die Mediathek der Sendeanstalten verlinken und dann eine verpasste Sendung via InternetTV abspielen. Praktisch alle deutschen Fernsehsender unterstützten HbbTV, moderne Fernsehgeräte haben die Funktion bereits integriert. Das Schweizer Fernsehen hat seinen Versuchsbetrieb mit HbbTV im Herbst gestartet. UPC Cablecom hat bisher aber leider das HbbTV-Signal im Kabelnetz ausgefiltert. Die Technik liess sich deshalb nur via Satellit oder bei kleineren Netzbetreibern nutzen. Eine vom eidgenössischen Preisüberwacher ausgehandelte Vereinbarung stellt nun aber sicher, dass UPC Cablecom ab 1. Januar 2013 „Metadatendienste im HbbTV-Format“ überträgt. Für welche Sender HbbTV kommt, konnte UPC Cablecom auf Anfrage noch nicht mitteilen. Ob und wann Swisscom TV und Sunrise TV HbbTV bieten, ist offen. // kh

Android

FAMILIENTAUGLICH Google hat die neuste Version 4.2 von Android freigegeben und bereits seine ersten Nexus-Smartphones und -Tablets damit aktualisiert. Wichtigste Neuerung ist die Möglichkeit, dass dank Benutzerkonten mehrere Personen ein AndroidGerät verwenden können, ohne sich ins Gehege zu kommen. Jeder Nutzer kann seine Programmauswahl und Bildschirmdarstellung frei definieren. Auch Fotos, Adressen oder Musik werden persönlich zugeordnet. Verwenden mehrere Benutzer ein identisches Programm, belegt dieses nur einmal Speicherplatz auf dem Gerät. Während Smartphones meist persönliche Geräte sind, sind die Benutzerkonten vor allem auf Tablets sinnvoll. Diese dienen meist der ganzen Familie als Medien und Unterhaltungsgerät. Bei Android 4.2 können nun also endlich die Kinder auf dem Tablet spielen, ohne dabei die E-Mail-Konten der Erwachsenen zu gefährden. Weitere Verbesserungen in Android 4.2 sind drahtlose Bildübertragung auf entsprechend ausgerüstete Fernseher (Wireless Display), Datenübertragung zwischen zwei Geräten durch „Berührung" (Android Beam), Panaromafotos in mehreren Richtungen (Photo Sphere) und eine vereinfachte Texteingabe (Gesture Typing). // kh

http://goo.gl/dOzjs (englisch) www.android.com

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Home electronics

#12 2012


Fest verbaute Akkus

IPAD UND GALAXYTABLET VERBIETEN Der Chef des deutschen Umweltbundesamts Jochen Flasbarth spricht davon, Tablets und Smartphones zu verbieten, bei denen der Akku fest verbaut ist und nicht ohne grossen Aufwand ersetzt werden kann. Das berichtete die deutsche Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“ im November. „Es ist grotesk, dass das verschleissträchtigste Bauteil nicht einfach ersetzt werden kann. Das muss man verbieten,“ sagte Flasbarth anlässlich einer Konferenz in Berlin. Fest verbaute Akkus sind teilweise bei Apples i-Geräten und Samsungs GalaxyReihe zu finden wie auch bei vielen Produkten von anderen Herstellern.

THEORIE UND PRAXIS Auch wenn beispielsweise Apple verspricht, dass ein iPhoneAkku nach 400 vollständigen Ladezyklen noch immer 80 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität aufweist und das iPad und das MacBook Pro, das ebenfalls einen fest verbauten Akku besitzt, auf 1000 Ladezyklen kommen sollen, handelt es sich dabei um theoretische Werte bei idealem Einsatz. In der Praxis haben viele Nutzer verkürzte Ladevorgänge, so dass man bereits vorher mit einer schwindenden Akkukapazität zu kämpfen hat. Statt eines oftmals kostspieligen Akku-Austauschs greifen viele Konsumenten dann gezwungenermassen zu einem neuen Gerät. „Mit einem Rohstoffverbrauch von 200 Kilo pro Kopf und Tag liegen die Deutschen weltweit mit an der Spitze. Das schadet der Umwelt“, sagte Flasbarth und verlangt gut recycelbare Produkte mit langer Lebensdauer.

SICHERT DIE NACHFRAGE Viele Hersteller kontern diese Kritik mit der Aussage, die neusten Geräte mit fest verbauten Akkus zeichneten sich durch „effiziente Herstellungsverfahren bei kostensparendem Rohstoffeinsatz“ aus. Extrem langlebige Produkte wären hingegen viel zu teuer und entsprächen nach mehrjähriger Nutzung nicht mehr zeitgemässen Standards. Was die Hersteller nicht an die grosse Glocke hängen: Kurzlebige Produkte stellen die Nachfrage auch auf weitgehend gesättigten Märkten dauerhaft sicher. Wirklich sinnvoll ist laut Flasbarth nur ein europaweites Verbot, das mit einem entsprechenden Entwurf über die ÖkodesignRichtlinie umgesetzt werden könnte. Seine Behörde könne jedoch nicht mehr tun, als „den Finger in die Wunde zu legen“. Das man von einer derartigen Regelung noch weit entfernt ist, zeigt etwa ein aktueller EU-Entwurf zur Erweiterung der Ökodesign-Richtlinie, in dem es zwar um den Stromverbrauch von Geräten geht, nicht aber um die Bauweise. // div. Quellen/rf www.umweltbundesamt.de

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#12 2012

EINER FÜR ALLES

BLU-RAY-RECORDER MIT TWIN DVB-C HD-TUNER Einer für alles – der neue Panasonic Blu-ray-Recorder mit Twin DVB-C HD-Tuner (CI+) stellt alles Bisherige in den Schatten, denn er revolutioniert dank seiner beispiellosen Vielseitigkeit das digitale Kabelfernsehen: Während Sie gleichzeitig zwei Sender aufzeichnen, können Sie zusätzlich einen 3D-Film ab Blu-ray-Disc oder ab der eingebauten Festplatte anschauen – und das in gestochen scharfer HD-Qualität. Einfach musketiermässig!

www.panasonic.ch

Produktinformation


JAPAN IM UMBRUCH // Albrecht Gasteiner

Die Ceatec in Tokio gilt seit vielen Jahren als die bedeutendste Fachmesse für Heimelektronik in Asien. Hier lassen sich frühzeitig Trends erkennen, die bald auch bei uns den Markt bestimmen werden.

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ines muss freilich gleich zu Beginn eingeräumt werden: Als repräsentativ für die Entwicklung in ganz Asien kann die Ceatec heute nicht mehr gelten. Japan ist nicht mehr das unangefochtene Zentrum der Heimelektronik und so fiel in diesem Jahr das traditionsgemässe Fehlen der koreanischen Vorzeigeunternehmen mit ihrer ungeheuren Innovationskraft schmerzlicher ins Gewicht denn je. Diese Lücke vermochten auch die chinesischen Hersteller nicht zu füllen, die neuerdings mit grosszügigen Messeauftritten für Furore sorgen. Dennoch hatte man jede Menge Grund zu staunen. Vor allem darüber, mit welcher Entschlossenheit die Japaner in der Lage sind, Traditionen abzuschütteln und sich neuen Zielen zuzuwenden. Da staunte man zum Beispiel darüber, dass auf der gesamten Messe kein DVD-Spieler, kein Blu-ray-Player, keine Hifi-Anlage und kein Videorecorder zu finden waren. Nicht einmal bei Panasonic, einem der Leuchttürme der Heimelektronik. Natürlich war das Unternehmen mit einem eindrucksvollen Messestand prominent vertreten. Doch die Stars dort waren andere als sonst: Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen diesmal Klimaanlagen, Waschmaschinen, Kühlschränke, Reiskocher, Solarzellen und Mikrowellenherde. Seite 12

HEIMELEKTRONIK IST MEHR Die Botschaft ist eindeutig: Heimelektronik, das bedeutet heute nicht mehr nur Fernseher, Hifi, Computer, Kamera und Smartphone, sie umfasst mit derselben Selbstverständlichkeit auch Küchengeräte, Heizung, Rasensprenger, Sonnenstoren, Rauchmelder, Garagentor, Einbruchsschutz, Überwachungskameras, Solarpanels und Beleuchtung – einfach alles, was man irgendwie überwachen, schalten und steuern kann. Voraussetzung dafür ist, dass all diese Geräte mit dem Internet verbunden sind. Überwacht, geschaltet und gesteuert wird per Smartphone oder Tablet, unabhängig davon, wo man sich gerade befindet. Die konsequente Heimvernetzung soll also das nächste grosse Geschäft für die japanische Elektronikindustrie werden. Dazu gehört auch das ökonomische Gewinnen, Transportieren und Speichern von sauberer Energie sowie deren sparsamer Einsatz. Da sind Fernseher, Hifi und Video nur noch von sekundärer Bedeutung. So konnte es nicht überraschen, dass den grössten Auftritt auf der Ceatec ein sozusagen Branchenfremder hatte: Toyota führte exemplarisch vor, wie jeder in Zukunft seinen eigenen Strom produzieren, verwalten und kontrolliert einsetzen soll, von der Solarzelle bis zum Elektroauto, das man gleich in Home electronics

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Magazin [ CEATEC ] der Messehalle ausprobieren konnte. Wie stark man in Japan auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge setzt, zeigten auch andere Firmen: Nissan bot Probefahrten mit Elektrovelos und Elektroautos an, TDK zeigte eine Möglichkeit, die Batterien von Elektroautos kabellos aufzuladen, und bei Hitachi gab es eine Auswahl an Strom-Tanksäulen für die heimische Garage. Eine davon hatte sogar einen Preis für besonders elegantes Design bekommen. Naheliegend, dass Unternehmen der klassischen Unterhaltungselektronik angesichts dieses Umbruchs nach neuen Geschäftsfeldern suchen. So hat Sony zum Beispiel den Sektor Fitness/Gesundheit/Lifestyle für sich entdeckt und Thermometer, Glukose-Messgeräte, Pulssensoren und Schrittzähler ausgestellt. Bei Pioneer gab es neben einer weiteren kabellosen Elektro-Tankstelle sogar einen Schminkspiegel für das Boudoir der Dame von Welt, die dort die Farbtemperatur der Beleuchtung ihrer jeweiligen Gemütsverfassung entsprechend einstellen kann.

Fahnenträger: Die japanische Rundfunkgesellschaft NHK zeigte Fussballübertragung inklusive Spieleranalyse per Internet.

SMARTPHONES UND TABLETS Ansonsten beherrschten Smartphones und Tablets die Messe. Sie werden häufig noch nebenbei zum Telefonieren benützt, dank ständiger Internet-Verbindung sind sie umfassende Überwachungs-, Steuer-, Speicher- und Fernsehgeräte. Konsequenterweise wurden bei den „richtigen“ Fernsehgeräten fast nur grosse und sehr grosse Modelle gezeigt. Die meisten mit 4K-Auflösung, die nach dem Willen der Consumer Electronics Association of America neuerdings „Ultra High-Definition“ genannt werden soll. Was nebenbei die Frage aufwirft, was für eine poetische Bezeichnung den Amerikanern wohl für die nächsthöhere Entwicklungsstufe einfallen wird. Die 8K-Auflösung wurde von der NHK jedenfalls schon effektvoll – und mit 22,2-Kanal-Ton auf drei Ebenen – vorgeführt. Bedeutend realitätsnäher agierte Sharp mit seinem „Moth Eye“-System. Dieses erwies sich als äusserst wirkungsvolles Mittel gegen Reflexionen auf dem Bildschirm – eine wertvolle Innovation und schon bald im Handel. Und gleich noch mal Sharp: Das Unternehmen vermag mit seinem IGZO-Verfahren (Indium-Gallium-Zink-Oxyd) kleine Bildschirme mit extrem hoher Auflösung zu realisieren. Ob das eine Konkurrenz zu Oled werden könnte, vermochte in Japan niemand zu sagen. Kleine, hochauflösende Bildschirme gab es auch bei Panasonic zu sehen, ohne dass darüber irgendwelche Angaben erhältlich gewesen wären.

Brillenträger: Smartphone, Videotelefon, Überwachungssystem für Körper und Umwelt vereint Docomos Multi-Kopfschmuck.

BLICK IN DIE ZUKUNFT Was die fernere Zukunft betrifft, so zeigte die NHK ein attraktives Beispiel für die Verknüpfung von Fernsehen und Internet. Da konnte man während der Übertragung eines Fussballspiels zahllose Details über Spieler, Taktik und Statistik einblenden und den oder die Spieler seiner Wahl auf dem Bildschirm durch ein Fähnchen markieren lassen, das sich dann mit dem Spieler mitbewegte. Fujitsu propagierte ein System, bei dem sich ein Smartphone automatisch mit einer bestimmten Website verbindet, wenn man es auch nur in die Nähe eines Fernsehgerätes bringt. Der Trick dabei: Die Fernsehsendung enthält einen unsichtbaren QR-Code, der das Umschalten bewerkstelligt. Ein Verfahren, das der Werbung neue Möglichkeiten eröffnet. Die wohl spektakulärste Neuheit zeigte indes das Telekommunikationsunternehmen DoCoMo: eine Brille, die zugleich Smartphone und Videotelefon ist, mit Gesichtserkennung, GPS, 5 Kameras (eine auch nach hinten!), 2 Mikrofonen, Helligkeitssensor, Messung von Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und Ausdünstungen, Luftdruck und Lufttemperatur sowie mit Head-up-Display, in das beliebige Informationen eingespiegelt werden können. Und wenn dieses Ungetüm auch kaum in der gezeigten Form in Serie gehen wird, so zeigt es doch eindrücklich, was die Telekommunikation morgen und übermorgen alles ermöglichen wird. | Home electronics

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Imageträger: Panasonic mit der konsequenten Vernetzung von Haustechnik und Unterhaltung prägte das Bild der Ceatec 2012.

Hoffnungsträger: Toyota führte vor, wie man von der Solarzelle bis zum Elektromobil Strom und Verbrauch kontrollieren kann.

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Magazin [ GESCHENKTIPPS ] Marco Fumasoli

Sam Cutler

ENGADIN

LIVE DABEI

Wahrlich betörende Bilder hat der Filmemacher Marco Fumasoli da aus seinem Helikopter gefilmt. Aus der Luftperspektive wirken die Aufnahmen der malerischen Bündner Landschaft noch imposanter. Mehr als vier Stunden kann der Zuschauer mitfliegen über Gletscher, Dörfer, Seen, Täler und Gipfel, wobei die auf Wunsch aufpoppenden Karten die Orientierung erleichtern. Die High-Definition-Bilder (1080i) werden garniert von einem eigens komponierten Soundtrack in DTS HD Master, was nun über eine gute 5.1-Anlage das Majestätische des Engadins nochmals überhöht. „Ein intensiver Blick in die Landschaft ist wie ein Blick in die eigene Seele“, formuliert Fumasoli – und nicht nur Schweizer können mit diesem Meisterwerk der Entschleunigung die Seele wirklich baumeln lassen.

Weihnachtsstimmung kommt nur bedingt auf bei der Lektüre dieses Buchs. Der ehemalige Tourmanager der Rolling Stones Sam Cutler hat eine recht spektakuläre Autobiografie vor allem über sein wildes Leben Ende der 60er,- Anfang der 70er-Jahre geschrieben. Es geht vor allem und sehr ausführlich um die Katastrophe von Altamont. Das Free Concert der Stones auf dem kalifornischen Altamont Speedway gilt als das Ende der dort in Mord und Totschlag untergegangenen Hippie-Ära – und Cutler war live dabei. Doch nicht nur bei diesem Albtraum, auch bei dem an Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll nicht armen Tourleben der Grateful Dead und anderer Rock-Grössen wurde er Zeuge manch drolliger oder absurder Rituale und Spielchen. Das liest sich ganz süffig, auch dank der hervorragenden Übersetzung des Musikers und Musikjournalisten Alan Tepper. Ein authentisches Zeitdokument.

www.swissview.com

www.hannibal-verlag.de

Cecilia Bartoli

MISSION Die italienische Mezzosopranistin Cecilia Bartoli widmet ihre aktuelle „Mission“ meist sehr kurzen und prägnanten Stücken des Barockkomponisten Agostino Steffani. Die Bartoli gurrt, säuselt, schmeichelt, wütet und tobt, dass es die wahre Pracht ist. Die Duette mit dem Countertenor Philippe Jaroussky sorgen für Abwechslung, genau wie die von Dirigent Diego Fasolis markant eingesetzten I Barocchisti und der Chor des Schweizer Rundfunks. Immer leidenschaftlich, manchmal anstrengend, nie langweilig..

GUTE GABEN // Lothar Brandt

Suchen Sie noch besondere Geschenke für Musikfans? Oder für sich selbst? Hier einige Tipps.

www.ceciliabartolionline.com/ www.klassikakzente.de/cecilia-bartoli/

The Beatles

VINYL Remaster-Mind Allan Rouse hatte es dem Autor bei dem Besuch in den berühmten Abbey Road Studios noch unter dem Siegel der Verschwiegenheit angedeutet, jetzt wurde der Traum wahr. Die 2009 mit extremer Sorgfalt und viel Fingerspitzengefühl angefertigten Stereo-HochbitRemaster (24 Bit / 192 kHz) aller originalen Beatles-Alben erscheinen jetzt auf 180-Gramm-Vinyl re-analogisiert wieder in originaler Grösse. Und alle 13 stecken zusammen mit der Doppel-LP „Past Masters“ in einer luxuriösen Schatulle. Mit der originalen Artwork, also mit dem Poster zum Doppel-„White“-Album, mit den Ausschnittmodellen von „Sgt. Pepper“, mit dem 24-seitigen Booklet von „Magical Mistery Tour“ und, und, und. Den absoluten Mehrwert dieser auf weltweit 50 000 limitierten Edelausgabe markiert das satte 252 Seiten starke Begleitbuch im LP-Format mit unzähligen für die CDs nicht benutzten Fotos und vielen englischen Hintergrundinformationen. Die Klangqualität der Remaster liess seinerzeit die CD-Erstüberspielungen und auch die lieblosen LP-Spätauflagen der Fab Four verblassen – das Wiederhören aller 16 schwarzen Scheiben erzeugt jetzt pures Entzücken. www.thebeatles.com http://goo.gl/mJOHP (Link zu EMI Switzerland) Seite 14

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Richard Wagner

OPERN

Deep Purple

Wenn es ein Referenzwerk des Hardrock gibt, dann ist es dieses 1972er-Meisterwerk von Deep Purple. Zwar schätzen manche Fans der „Mark-II“-Besetzung das explosivere „In Rock“ oder den energieberstenden Live-Klassiker „Made In Japan“ noch höher ein, doch unbestritten markiert „Machine Head“ mit den unkaputtbaren Klassikern „Highway Star“ und „Smoke On The Water“ einen Meilenstein. Mehrfach schon zu Jubiläen geehrt, bekommt die in Montreux eingespielte Superscheibe nun neben einer schicken LP-Neuauflage auch die digitale „40th Aniversary DeLuxe Edition“ spendiert. Im Schuber stecken neben einem fetten englischsprachigen Booklet sage und schreibe fünf Silberlinge: vier CDs mit neuen, sehr gelungenen Remastern des Originals (plus die inzwischen unverzichtbare Single-B-Seite „When A Blind Man Cries“), mit den vor fünf Jahren von Bassist/Produzent Roger Glover abgelieferten 1997erMixen, mit den originalen SQ-Quadro-Mischungen und mit der Live-Feuertaufe vom 9. März 1972 aus dem Londoner Paris Theatre. Dann gibt es auch eine prallvolle „Audio Only“ DVD mit dem hochauflösenden, klanglich unschlagbaren 2012ernRemastern in 24 Bit/96 kHz, dem originalen Quadro-Mix in 4.0 und einem neuen 5.1-Mix von drei Titeln. Wow!

Der Meister feiert zwar genau genommen erst am 22. Mai 2013 seinen 200. Geburtstag – doch das Wagner-Jubiläumsjahr läuten die Plattenfirmen EMI und DG jetzt schon kräftig ein. Die EMI mit der einfach gestrickten, dafür sehr preiswerten 36-CD-Box „The Great Operas“ mit von 1963 bis 2005 entstandenen Produktionen der Werke ab dem monumentalen „Rienzi“. Vom Minimalbooklet nur mit den nötigsten Informationen versorgt, bekommt der werdende Wagner-Fan dann immerhin Referenzaufnahmen des „Fliegenden Holländers“ unter Otto Klemperer sowie des „Lohengrin“ unter Rudolf Kempe. Zur ersten Liga zählen auch Herbert von Karajans zweite, stereophone Einspielung der „Meistersinger“, Bernard Haitinks „Tannhäuser“, Heinrich Hollreisers „Rienzi“ und mit Abstrichen auch Wolfgang Sawallischs „Ring des Nibelungen“. Antonio Pappanos „Tristan“ oder Reginald Goodalls „Parsifal“ können da weniger überzeugen. Quantitativ und auch in der Ausstattung mit 140-Seiten-Booklet noch einen drauf legt die Deutsche Grammophon mit der 43-CD-Box „Complete Operas“. Die offeriert also auch die von Wagnerianern verschmähten Frühwerke „Die Feen“ und „Das Liebesverbot“, beide in den lizensierten, Massstäbe setzenden Einspielungen unter Sir Edward Downes aus Manchester. Pikant: Die Hollreiser-Aufnahme des „Rienzi“ steckt auch hier drin. Bei den anderen Werken indes hätte die DG aus ihrem Katalog die Edition zum Teil mit künstlerisch wertvolleren Aufnahmen bestücken können. Insbesondere Karajans „Ring“ ist dem hier enthaltenen von James Levine aus der Metropolitan Opera über weite Strecken überlegen. Und dreimal Placido Domingo (Erik im „Holländer“ unter Giuseppe Sinopoli, Titelheld im „Tannhäuser“ unter Sinopoli und „Lohengrin“ unter Georg Solti) kann auch des Guten zu viel sein. Immerhin gibt es hier den orchestral bis heute unübertroffenen „Tristan“ unter Carlos Kleiber und den hervorragenden „Parsifal“ unter Solti. Angesichts des sehr zivilen Preises also insgesamt empfehlenswert.

www.deeppurple.com http://goo.gl/cY6Ue (Link zu EMI Switzerland)

www.deutschegrammophon.com/completewagner http://goo.gl/WFSbu (Link zu EMI Classics)

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Magazin [ SUPERVINYLS ]

QUALITÄT HOCH ZWEI // Attila Csampai

Das kalifornische Label ORG produziert kompromisslose Vinyl-Qualität

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n Amerikas weit verzweigter Studioszene ist Bernie Grundman schon seit vielen Jahren eine absolute Top-Adresse: Seit 1984 betreibt er in Hollywood eines der führenden Mastering-Studios, das inzwischen auf 20 000 Quadratmetern sechs Mastering-Komplexe und mehrere Aufnahmestudios beherbergt. Er ist einer der erfahrensten Digitalprofis weltweit, seine stille Liebe aber gehört der guten alten Analogtechnik und der in den letzten Jahren immer weiter optimierten Vinyl-LP. Als absoluter Perfektionist in Sachen Musikwiedergabe gründete er 2006 sein eigenes LP-

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Label ORG (= Original Recordings Group) mit dem erklärten Ziel, herausragende LP-Produktionen der Stereo-Ära in höchster Qualität wiederaufzulegen. Dabei unterscheidet er sich von den meisten anderen Reissue-Labels durch seinen geradezu verschwenderischen Umgang mit dem Speicherplatz.

DOPPELT KLINGT BESSER Er schneidet das Programm einer alten LP grundsätzlich auf zwei neue Scheiben und verbreitert den Rillenabstand bei Abspielgeschwindigkeit 45 Umdrehungen pro Minute

rpm. So beträgt die Spieldauer einer Plattenseite bei ORG selten mehr als 10 Minuten, meistens sogar noch weniger. Der dadurch erzielte Zugewinn an Klangqualität ist verblüffend. Ein solches audiophiles Neu-Mastering hat natürlich seinen Preis: Für eines der streng limitierten Doppelalben muss der Vinyl-Freak mit etwa 100 Franken rechnen, wenn er von den wenigen nach Europa importierten Exemplaren überhaupt eins ergattern kann. Mittlerweile hat Grundman etwa 120 solcher Doppelalben veröffentlicht, wobei die Auswahl ganz seinen persönlichen Vorlieben Home electronics

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folgt: Es ist ein munterer Mix legendärer Erfolgsalben aus Klassik, Jazz und Pop, und das meiste stammt aus den goldenen Anfangsjahren der Stereophonie, als hautnahe Präsenz das Wichtigste war. Diesen magischen, körperlichen „Vintage-Sound“ kann man auch auf den zuletzt erschienenen ORG-Titeln erleben:

TOLLE TOCHTER Seit mehr als 50 Jahren zählt John Lanchberys Bearbeitung des Ballettklassikers „La Fille Mal Gardée“ zu den Referenzen des Tanztheaters. Der 1961 in London mit dem Covent Garden Orchestra produzierte Querschnitt aus dem genialen Ballett-Pasticcio Ferdinand Hérolds ist ein hinreissendes, farbenfrohes Kompendium choreographischer Prägnanz mit Anleihen von Rossini, Donizetti und anderen. Die mit metronomischer Präzision geführten Orchesterstimmen ersetzen eine ganze BallettCompagnie und verströmen eine solche Transparenz, Luftigkeit und Deutlichkeit, wie sie eine Digitalaufnahme kaum erreichen kann. Man wähnt sich in der ersten Reihe eines Opernhauses, direkt hinter dem Dirigenten.

SAX-GIPFEL Die Jazz-Ikone Ben Webster ehrt ORG gleich mit zwei legendären Alben: 1959 lud er in New York seine beiden Tenorsax-Kollegen Coleman Home electronics

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Hawkins und Budd Johnson zu einem Dreiergipfel, der in die Annalen einging und bei dem Webster durch seinen rauchigen Ton, seine wilde Phantasie den stärksten Eindruck hinterliess. Jazz-Papst Leonard Feather pries „Ben Webster and Associates“ als „reinsten und wahrhaftigsten Jazz“. Drei Jahre später produzierte er mit dem Trompeter „Sweets“ Edison und dem phantastischen Pianisten Hank Jones ein weiteres Kultalbum des Mainstream-Jazz, das auch seine unglaublich suggestive Kunst des Balladen-Spiels dokumentiert und einen definitiven Massstab setzt an kollektiv gebündelter Musikalität. Blues-durchtränkten Vokal-Swing vom Feinsten offeriert das ebenfalls 1962 veröffentlichte Soloalbum des Songwriters Jon Hendricks, damals Mitglied des bekannten Vokaltrios Lambert-Hendricks-Ross. Auch Hendricks scharte sieben Top-Jazzer um sich, um „nothin’ else to do but swing“. Das ganz neue, freie Lebensgefühl der MidSixties verkörperte die junge brasilianische Sängerin Astrud Gilberto, die dem sanften Rhythmus des Bossa Nova weltweit zum Durchbruch verhalf. Ihr drittes Album „The

Jon Hendricks: Fast Livin’ Blues Hendricks (voc), Pony Poindexter (ss); u. a. (1962) Columbia/ ORG 121

Astrud Gilberto: The Shadow of Your Smile (1965) Astrud Gilberto (voc) and Orchestra Verve/ ORG 115

Yerba Buena Bounce The Hot Club of San Francisco (2006) Reference Recordings RM-2503

Shadow of Your Smile“ hat ORG jetzt wiederaufgelegt, in dem sie mit einem Mischprogramm und zuckersüssen Hollywood-Strings auch den US-Massengeschmack anpeilte: Ihr vibratoloser, leichter Sopran aber tönte auch hier wie eine milde Sirene der Unschuld.

ANSTECKENDER WAHN Bernie Grundmans kompromissloser VinylWahn hat auch „Professor“ Keith Johnson angesteckt: Auf seinem Label „Reference Recordings“ hat er seine Erfolgsproduktion „Yerba Buena Bounce“ des „Hot Club of San Francisco“ auf zwei im Half-Speed-Verfahren gefertigte 200-g-LP umgeschnitten: Dieses Album basiert freilich auf einem digitalen Original, und dessen hypertransparente digitale Präzision vermittelt auch die Vinyl-Version. Trotzdem klingt sie einen Tick natürlicher, wärmer, luftiger als die Original-CD und rechtfertigt so den hier betriebenen Aufwand. Musikalisch ist das Album ohnehin eine Sensation: nämlich die moderne amerikanische Wiedergeburt des legendären French Gypsy Jazz, wie ihn Django Reinhardt und Stéphane Grappelli in den späten 1930ern in Paris kreierten. |

Hérold-Lanchbery: La Fille Mal Gardée (Excerpts) Covent Garden Orchestra, John Lanchbery (1961) London/ ORG 109

Ben Webster: And Associates Webster, Hawkins, Johnson (ts); Eldridge (tp) Ray Brown (b) u. a. (1959) Verve/ ORG 116

Ben Webster & „ Sweets” Edison Webster (ts), Edison (tp), Hank Jones (p) u. a. (1962) Columbia/ ORG 117 Info: www.sieveking-sound.de

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Magazin [ GASTEINERS DURCHBLICK ]

Albrecht Gasteiner ist Chef des firmenneutralen Informationsdienstes HDTV-Forum Schweiz.

GUTE VORSÄTZE // Albrecht Gasteiner

Mit guten Vorsätzen sei der Weg zur Hölle gepflastert, weiss das Sprichwort. Doch es gibt auch welche, die umzusetzen nur Gewinn bringt.

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s ist jedesmal dasselbe: An Hifi-Messen fühle ich mich fremd. Offenbar reicht meine Erfahrung als studierter Musiker, Musikund Technikpublizist, Musikproduzent und Tonmeister nicht aus, um zu verstehen, was dort diskutiert wird. Zugegeben, es ist nicht leicht, adäquate Beschreibungen für klangliche Nuancen zu finden. Doch was, zum Teufel, soll ich mir unter dem „ungestümen Vorwärtsdrang“ vorstellen, den ein bestimmter Plattenspieler angeblich vermittelt? Was unter dem „blumigen, saftigen, schnellen Klangbild“, das ein CD-Player verspricht, den „unaufgeregten Mitten“ eines Lautsprechers, einem Verstärker, der „vehement marschiert, tänzelt, faucht und flüstert“ oder einem „farbkräftigen“ Kabel, das als „offen, finissiert, spritzig und tonal präsent“ beschrieben wird? Dass Leute andächtig den Versprechungen über die wundersamen Auswirkungen mehrere Tausender kostender Netzkabel und Steckerleisten lauschen und mit einem geheimnisvollem Spray behandelten CDs überirdische Klangverbesserung attestieren, na meinetwegen. Gurus, Esoterik, Placebos und Voodoo gibt es schliesslich auch in anderen Branchen. Nur: Mich erinnert dieses gelegentlich groteske Missverhältnis von Aufwand und Ertrag ein bisschen an den Mann, der um keinen Preis zufrieden sein will. Wenn er im Restaurant kein Haar in der Suppe findet, verlangt er verärgert nach einer Lupe, und wenn er auch damit kein Haar findet, brüllt er wütend nach einem Mikroskop. Ich hätte da längst die Suppe genossen beziehungsweise mich dem Musikgenuss hingegeben. Natürlich gibt es erfreulich viele Musikanlagen ohne „Haar in der Suppe“. Bedenklich finde ich hingegen, dass manche Aussteller ihre Exponate mit an Körperverletzung grenzender Lautstärke vorführen. Und, dass sehr viele dafür Musik heranziehen, anhand derer man die Qualitäten der Wiedergabe kaum zu beurteilen vermag. Sicher, spektakuläres Donnern, harte Beats und orgiastische Elektronik-Exzesse können subjektiv beeindrucken. Nur lässt sich damit nicht feststellen ob dieser Klang auch objektiv dem Ideal der „High Fidelity“ nahe kommt. Seite 18

„High Fidelity“ heisst „Hohe Naturtreue“, folglich könnte man die Qualität einer Übertragung doch ganz einfach daran messen, wie nahe sie dem Originalklang kommt. Könnte man, nur müsste man dazu erst einmal den Originalklang genau kennen. Nun habe ich mir einmal den Spass gemacht, Aussteller und Messebesucher danach zu fragen, wann sie zum letzten Mal am Ort des Originalklanges gewesen sind, also in einem Konzert. Das Resultat war, freundlich gesagt, ernüchternd.

GEHEN SIE INS KONZERT! Also sollten Sie zum Jahreswechsel einen guten Vorsatz fassen, der Sie garantiert nicht zur Hölle führen, sondern Ihnen sogar himmlische Erlebnisse vermitteln wird: Gehen Sie in Konzerte! Aber nicht in solche, wo man Ihnen erbarmungslos und in pausenlosem Fortissimo masslos übersteuerte Bässe bis zur Besinnungslosigkeit in die Ohren stampft. Schulen Sie Ihre Sensibilität anhand von Instrumenten, die Töne von sich geben, ohne dass man ein Kabel in die Steckdose zu stecken braucht. Von der Orgel in der Dorfkirche bis zum grossen Symphonieorchester und zur Oper. Sie werden die Ohren spitzen und staunen, welch grenzenlose Vielfalt an wunderbaren Empfindungen Musik zu vermitteln mag. Und danach werden Sie Musikanlagen besser beurteilen können. Und schliesslich wüsste ich da noch eine Alternative zum Erwerben mehrere Tausend Franken teurer Lautsprecherkabel, über die Sie dann ja doch wieder nur Ihre altbekannten Konserven abspielen: Holen Sie sich zur Abwechslung auch einmal lebendige Musik zu sich ins Haus! Laden Sie zu einem besonderen Anlass ein paar Musiker zu einem Hauskonzert ein. Vielleicht Flöte und Harfe, oder Gambe und Cembalo, oder ein Streichquartett. Das ist gar nicht so teuer, aber von unbezahlbarem Wert. Sie werden interessante Menschen kennenlernen, von ungeahnten Klängen berührt werden – ein exklusives, einzigartiges, unwiederholbares Erlebnis. Ich verspreche Ihnen: Diesen Tag werden Sie ihr Leben lang nicht vergessen. | Home electronics

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Höchstleistung für beste Bildqualität.* Die 9000er Serie bringt preisgekrönte Technologie ins Wohnzimmer. Von Jahr zu Jahr überzeugt Philips mit Top-Ergebnissen in Sachen Bildqualität. Bereits zum 13. Mal wurde ein Philips Fernseher mit dem renommierten EISA Award ausgezeichnet. Die herausragende Bilddarstellung wird durch das Umgebungslicht Ambilight noch verstärkt. Einzigartige Technik, gepaart mit komfortablen Extras: Smart TV macht den Zugriff auf Internet und unzählige Apps direkt über den Bildschirm möglich. Ihre Kunden können Videos, Musik und Bilder ganz einfach mit dem Smartphone oder Tablet-PC teilen. Ausführliche Informationen finden Sie auf www.philips.ch/tv * Der 46PFL9707 wurde von der EISA zu Europas LCD TV des Jahres 2012/2013 gewählt.


Magazin [ MUSIKTIPPS ]

MAKELLOS SCHÖN // Christoph Vratz

Am 10. Dezember vor 25 Jahren starb in Los Angeles der Geiger Jascha Heifetz, der bereits zu Lebzeiten seinen Ruf als Legende zementierte.

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in Jahrhundert-Geiger, dem alles gelang und dem dennoch immer wieder vorgeworfen wurde, dass er mit zu viel Klarlack und Politur seinen Klang geglättet habe. Jascha Heifetz, geboren 1900 (oder 1901, die Quellen sind widersprüchlich) im litauischen Vilnius, mit zehn Jahren bereits Meisterschüler in St. Petersburg, ausgebildet in Geige, Klavier, Bratsche, Geschichte, Geographie und Komposition. Mit siebzehn Flucht vor der Russischen Revolution nach Amerika; mit neunzehn bereits der bestbezahlte Musiker der Welt. Er spielte in Australien und Asien, nach 1933 nie mehr in Deutschland. In der Nachkriegszeit schrieb er (unter Pseudonym) Schlager, und er wurde fürs Kino entdeckt – ein Mann der Superlative, vermarktungstechnisch, aber auch musikalisch. Denn das klingende Erbe des Jascha Heifetz ist nahezu lückenlos dokumentiert. Bei seiner musikalischen Hausmarke RCA (heute Sony) erscheinen alle paar Jahre neue „Collection“-Ausgaben, mal 46, mal 65 CDs umfassend, die relativ rasch wieder vom Markt verschwinden, um

Great Violin Concertos: Werke von Beethoven, Sibelius, Brahms, Bruch, Mozart u. a.; Sony 6 CD

Beethoven, Brahms, Franck: KreutzerSonate u. a.; Moisewitsch, Kapell, Rubinstein; Naxos CD

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Miniaturen Vol 1 und 2; Naxos, 2 Einzel-CDs

Beethoven, Mendelssohn, Violinkonzerte; Boston Symphony Orchestra, Charles Munch; SACD Sony

dann, noch praller, neu aufgelegt zu werden; und wer weiss, was noch in versteckten (Rundfunk-)Archiven schlummert. Heifetz’ Aufnahmekarriere beginnt 1917, kurz nach seinem DebütKonzert in New Yorks Carnegie Hall. Er spielt in einen Schalltrichter, lauter kleine Stückchen, nicht länger als drei, vier Minuten, denn mehr fassten die Wachsmatrizen damals noch nicht. Diese Liebe für Schmankerln und Encores hat sich Heifetz sein Leben lang bewahrt, auch als er in den 1940er Jahren für die US-Truppen an den Kriegsfronten aufspielte. Kaum zurückgekehrt, nahm er etliche dieser Stücke, die er teils selbst bearbeitet hat, für die Schallplatte auf, heute sind sie in preiswerten CD-Ausgaben erhältlich. Was hat Heifetz‘ Geigenspiel so aussergewöhnlich gemacht? Seine technische Perfektion, klar, die war sozusagen Voraussetzung; aber vor allem seine direkte, unmittelbare Tongebung, die Leichtigkeit seines Spiels. Arthur Rubinstein, sein kongenialer Partner am Klavier, brachte es einmal auf den Punkt: „Mit Heifetz zu spielen, war immer ein Gewinn, er war unerreicht, der Ton von gleichbleibender Schönheit, die Technik makellos, die Intonation rein, doch in der Auffassung waren wir uns oft nicht einig.“ Mit dem Cellisten Emanuel Feuermann haben sie Trios von Brahms, Schubert und Beethoven eingespielt, mit Gregor Piatigorsky eine fabelhafte Aufnahme des Tschaikowsky-Trios Wer den Kammermusiker Heifetz erleben möchte, kann exemplarisch auf eine Zusammenstellung mit Sonaten von Beethoven, Brahms und Franck zurückgreifen, entstanden zwischen 1937 und 1951: Heifetz spielt mit drei verschiedenen Pianisten, und stets zeigt er sich als Bekenntnismusiker, spontan und wandlungsfähig, dem die Kammermusik nicht Pflichterfüllung, sondern Herzensanliegen ist. Seinen legendären Ruf zementierte Heifetz aber mit den grossen Werken des Konzertrepertoires: Beethoven, Brahms, Vieuxtemps, Bruch, Tschaikowsky. Das Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold hat er sogar uraufgeführt und es damit sofort marktfähig gemacht. Heifetz hatte das Glück, diese Werke – dank der fortschreitenden Aufnahmetechnik – mehrfach einzuspielen. Einige dieser Produktionen sind auf einer sechs CDs umfassenden Box erschienen, mit Orchestern aus Chicago, Boston und London. Anhand der Original-Bänder wurden einige dieser Aufnahmen vor wenigen Jahren dank des DSD-Remasterings als Super Audio CD veröffentlicht. Hier wirkt Heifetz’ Spiel noch klarer, noch direkter, noch leuchtender, vielleicht noch perfekter glattpoliert für seine Kritiker. Das Bewundernswerte und das Anfechtbare – bei Jascha Heifetz lag es oft dicht beieinander. | Home electronics

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Magazin [ FILMTIPPS ]

OH SCHRECKLICHE // Dani Maurer, outnow.ch

Geschmückte Bäume, viele Geschenke und noch mehr zu essen. Weihnachten ist schön, aber mitunter etwas langweilig. Wir haben drei nicht ganz gebräuchliche Weihnachtsfilme ausgepackt.

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illie und der kleinwüchsige Marcus mögen Weihnachten. Aber nicht etwa, weil so viel Liebe verteilt wird, sondern weil die grossen Geldtresore der Einkaufszentren rappelvoll sind. So geben sich die beiden jedes Jahr als Santa Claus und Elf aus, ärgern sich tagsüber über dicke Kinder und gehen nachts auf Raubtour. Dieses Jahr scheint alles ein bisschen anders zu werden. Willies Alkoholkonsum steigt, gegenüber den Kindern wird er ständig rabiater. Zu allem Überfluss hat ein Ladendetektiv ein Auge auf das kurlige Duo geworfen und ein minderbemittelter Bub sieht im „Nikolaus“ auch noch den besten Freund seines Lebens. Dieser Santa ist übel. Ganz übel. Kein Wunder, nannte Regisseur Terry Zwigoff (er drehte 2001 Ghost World mit Scarlett Johansson) seinen Film Bad Santa. Die Hauptrolle übernahm ein tiefgründig grummliger und unfreundlich agierender Billy Bob Thornton, der fluchend und saufend die Kinderschar abarbeitet, die sich ihm auf den Schoss setzt. Das ist weder anständig noch friedliebend, sondern bitterbös und saukomisch. Zusammen mit dem mit frecher Schnauze parlierenden Tony Cox (der später in „Gurken“ wie Disaster Movie mitspielte) und der atemberaubenden Lauren Graham (Gilmore Girls) erlebt man 90 Minuten bösartigen Spass, den man sich am besten dann anschaut, wenn die Kinder vollgestopft und beschenkt im Bett liegen. Eher für Kinder, wenn auch nicht für die ganz kleinen, ist da Nightmare before Christmas. Ideengeber und Produzent war der Meister des Unheimlichen, Tim Burton (Batman Forever, Mars Attacks! ). Doch so schlimm ist der Film nun auch wieder nicht, zumal er unter dem familienfreundlichen Banner von Disney läuft. Die Geschichte handelt von Jack SkelHome electronics

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lington, dem sympathischen Knochengerüst mit Totenkopf, der eigentlich in der Stadt Halloween das Sagen hat. Er ist es leid, immer nur Angst und Schrecken zu verbreiten, und „übernimmt“ Weihnachten in sein Portfolio. Mitsamt seinen gruseligen Kollegen veranstaltet er nun ein unvergessliches Fest. Mit fantastischer Stop-Motion-Technik werden eindrückliche Bilder geboten, die sich in einer humorvollen und kurzweiligen Geschichte präsentieren. Der Film wird getragen von Songs, die im Ohr bleiben, und natürlich von den skurrilen Figuren, die nur von Burton kommen können. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, hat etwas verpasst.

OH GRUSELIGE WEIHNACHTEN Zu guter Letzt darf es dann trotzdem noch ein bisschen klassische Weihnachten sein. Dabei gehen wir mit Jim Carrey als Scrooge in A Christmas Carol zwar die altbekannte Geschichte des Weihnachten hassenden Geizhalses durch. Filmerisch ist der Plot jedoch spannend und gruselig umgesetzt. Dank der Performance-Capturing-Filmtechnik sehen wir den Schauspieler Jim Carrey gleichzeitig in zehn Rollen: Er spielt Scrooge als jungen Burschen, in allen Lebensphasen, bis zum alten, noch lebenden Miesepeter. Der alte Scrooge ist nämlich auch ein Grummli, der weder seinem loyalen und zuverlässigen Angestellten einen Bonus gibt noch seinen Neffen anständig behandelt. Eines Abends bekommt Scrooge Besuch von einem Geist, der ihn vorwarnt: Drei andere Geister aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft würden bald erscheinen und ihm vor Augen führen, was alles er im Leben falsch gemacht hat. Natürlich hält unser Senior das Ganze für kompletten Humbug. Aber dann… |

Titel: Bad Santa Jahr: 2003 Regie: Terry Zwigoff Schauspieler: Billy Bob Thornton, Tony Cox, Lauren Graham Hersteller/Vertrieb: Sony Home Entertainment

Titel: The Nightmare before Christmas Jahr: 1993 Regie: Henry Selick Schauspieler: Stimmen von Chris Sarandon, Danny Elfman, Catherine O'Hara Hersteller/Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment

Titel: A Christmas Carol Eine Weihnachtsgeschichte Jahr: 2009 Regie: Robert Zemeckis Schauspieler: Jim Carrey, Gary Oldman, Colin Firth Hersteller/Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment

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Magazin [ AUSPROBIERT ]

Sony Pioneer

LAUTER MUSIKWÜRFEL Pioneer stellt mit der X-HM81 eine weitere Micro-System-Anlage ins Verkaufsregal. Sie ist in einer schwarzen oder silberfarbenen Ausführung erhältlich und fällt mit einer ruhigen, aufgeräumten Front und grossem Display auf. Im Innern versorgt ein Class-D-Verstärker die beiden 2-Weg-Bassreflexlautsprecher mit je 50 Watt, ein WLAN-Modul überträgt die Musik drahtlos. Auf der Oberseite befindet sich elegant unter einer Abdeckung versteckt ein iGeräte-Dock. Der DLNA-fähige Musikwürfel trumpft mit einer Reihe von Anschlüssen und Vernetzungsmöglichkeiten auf. Nebst Netzwerkzugriff und Airplay ist ein Anschluss für einen Bluetooth-Adapter vorbereitet. Ebenfalls sind die Standard-Anschlüsse wie USB, KompositVideo-Ausgang, Line-Eingang (Cinch), 3,5-mm-Kopfhöreranschluss und ein Subwoofer-Vorverstärker-Ausgang vorhanden. Ferner kann man per vTuner-Dienst auf das grosse Angebot an Internet-Radiostationen zugreifen. Der CD-Player spielt auch auf Silberscheiben gebrannte MP3-Dateien ab.

RAUMFÜLLENDER KLANG Im Test macht die einfache Handhabung Freude. Die Musikübertragung via Airplay funktioniert tadellos und das Display zeigt Titel und Cover an. Der Klang wirkt satt und raumfüllend. Es dominieren jedoch die Bässe, so dass man sie für ein ausgewogenes Klangbild herunterregeln muss. Wer es noch mehr „stampfen“ lassen möchte, kann mit der „P-BassFunktion“ die Tiefen weiter verstärken. Mit diesen Klangeigenschaften ist es ein Leichtes, auch ein Wohnzimmer gebührend zu beschallen. Unpassend ist die Fernbedienung. Sie ist alles andere als „micro“ und beinahe so hoch wie ein Lautsprecher. Von den unzähligen Funktionstasten braucht man in der Praxis nur die wenigsten. Ein schwacher Trost: Auch andere Hersteller bestücken ihre Kleinstanlagen mit überdimensionierten und überladenen Fernbedienungen. Fazit: Die Micro-Anlage X-HM81 von Pioneer ist eine gute Investition für kleine und mittelgrosse Räume. Sie zeichnet sich durch ihre Vernetzungsmöglichkeiten und ihr Design aus. Der Preis ist verglichen mit der Konkurrenz im oberen Bereich. // db

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

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Pioneer X-HM81 900 Franken pioneer.ch 2-Weg-Bassreflexlautsprecher à 50 Watt; Wlan, Airplay, DLNA, diverse Anschlüsse; Grösse: 215 x 132,2 x 353 mm; FLAC-Wiedergabe über USB und DLNA

BRILLANTER BILDSCHIRM Das Highend-Smartphone Sony Xperia Ion sieht dem Xperia T von James Bond zum Verwechseln ähnlich. Beide verfügen über einen grossen 4,6-Zoll-Bildschirm mit HD-Auflösung sowie einen schnellen Doppelkern-Prozessor und 13- bzw. 16-GBDatenspeicher (erweiterbar mit microSD-Karten). Auf offizieller Testmission waren wir mit dem Xperia Ion. Wie nicht anders zu erwarten, beeindruckt der HD-Bildschirm mit seinen 1280 x 720 Bildpunkten. Er zeigt Fotos, Diashows und Videos knackscharf und meist ohne Ruckler. Im subjektiven Vergleich zum Samsung Galaxy SIII leuchtet der Bildschirm weniger hell in der Grundeinstellung, dies lässt sich nachjustieren. Die Farben wirken kräftig, die Kontraste ausgewogen.

VERZÖGERUNGSFREI Ausgeliefert wird das Xperia Ion mit Android 4.0.4. Sony stülpt seine eigene, übersichtliche Nutzeroberfläche darüber. Auf Eingaben reagiert das Touch-Display verzögerungsfrei. Leider sind die vier Touchkeys am unteren Display-Rand unpräzise platziert: Die eigentliche Taste befindet sich oberhalb des Icons, so dass man ständig danebendrückt. Vom Akku haben wir mehr Ausdauer erwartet. Ansonsten bietet das Sony Xperia Ion die übliche Ausstattung in dieser Klasse: unter anderem eine 12-Megapixel-Kamera, NFC-Funk, WLAN (n), Wifi direct, DLNA, kratzfestes Glas. Das hochwertige Alu-Gehäuse wirkt mit einer Dicke von 10,6 Millimetern und einem Gewicht von 144 Gramm eher massig. Unter den Highend-Smartphones platziert sich das Sony Xperio Ion mittig. Es ist weder überragend noch enttäuschend. // rf

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Sony Xperia Ion 620 Franken (ohne Abo) sonymobile.com 4,6-Zoll-LCD mit Sony Mobile Bravia Engine, 12-MP-Kamera, 1,5-GHz-Doppelprozessor, 13-GB-Speicher, MicroSim-Karte, GSM/ UMTS/WLAN, GPS, 133 x 68 x 10,6 mm.

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Apple iPod Nano

DES JOGGERS KLEINER FREUND Asus

MULTIMEDIA-TALENT Die Stärken des ersten Stand-alone-Blu-ray-Spielers von Asus liegen im multimedialen Bereich: So streamt er via DLNA mehr Audio- und Videoformate als die meisten Vergleichsgeräte seiner Preisklasse. Bezogen darauf passt die ordentliche Verarbei+tung. Bei der Ausstattung punktet er mit zwei HDMI-Ausgängen (einer davon 1.4-kompatibel) sowie integriertem Wi-Fi. Auch die inneren Werte stimmen: So arbeitet der O!Play BDS-700 mit dem renommierten Qdeo-Videoprozessor. Die Fernbedienung wirkt im ersten Moment fast etwas altbacken, erweist sich aber bald als leicht beherrschbar. Wobei beleuchtete Tasten den Einsatz im Heimkino erleichtern. Zudem offeriert Asus eine Bedien-App für Leute, die es moderner mögen.

BLU-RAY EINWANDFREI, AUDIO DURCHSCHNITTLICH Bei der Blu-ray-Wiedergabe zeigte der Player ein scharfes und gut definiertes Bild, an dessen Qualität es kaum etwas zu rütteln gab. Nicht ganz so toll funktionierte das Upscaling von DVDs auf Full HD, welches beim Bewegtbild leichtes Ruckeln generierte. Das sollte man besser dem Fernseher überlassen. Trotz extrem rauscharmem DA-Wandler offenbarte der Asus als CD-Spieler-Ersatz, über den analogen Cinch-Ausgang genutzt, kein übertriebenes Feingefühl für Details, agierte dafür im Hochtonbereich auch nie aufdringlich. Digital via HDMI mit einem AV-Receiver verbunden, hängt das klangliche Niveau weitgehend von Letzterem ab. Bezüglich der reinen Audio- und Video-Eigenschaften haben die Blu-ray-Spieler-Modelle der klassischen UE-Hersteller also leicht die Nase vorn. Bezüglich seiner multimedialen Eigenschaften muss sich der preisgünstige O!Play BDS-700 hingegen nicht verstecken. Insbesondere als kabelloser Netzwerkspieler kann er durchaus höhere Ansprüche erfüllen. // mf

Wer viel Geld hat, kauft ein iPhone. Wer spart, kauft mit einem iPod Touch ein iPhone ohne Telefon. Wer als Apple-Fan für beides am hautengen Sportdress keinen Platz hat, greift zum iPod Nano. Der Mini-Musikant lässt sich ausschliesslich via iTunes am PC oder Mac mit Musik, Videos und Fotos befüllen. Danach jagt er seinen Besitzer mit treibenden Rhythmen durch die Gegend oder lässt ihn an der Kraftmaschine zu harten Beats schwitzen. 5,4 Millimeter Dicke und 31 Gramm Gewicht sind die stärksten Argumente für den Nano. Dass der 2,5 Zoll grosse Bildschirm nun sogar auf Mehrfingergesten reagiert, ist zwar neckisch, aber bestenfalls beim Betrachten von Fotos wirklich nützlich. Auf den 240 x 432 Bildpunkten lassen sich sogar Videos abspielen, aber überzeugend ist der Nano nur als Musikus. Übliche iOS-Apps lassen sich übrigens auf dem Nano nicht installieren. Leider kann der Nano weder WLAN noch Apples Musik-Cloud nutzen.

30 STUNDEN AUSDAUER Der 16-GB-Speicher reicht für Hunderte Stunden Musik; der Akku schafft immerhin 30 Stunden Nonstop-Beschallung. Als Kopfhörer werden die neuen bequemen Earpods mitgeliefert, deren Kabel aber keine Fernsteuertasten enthält. Akustisch wird solide Hausmannskost geboten, sogar Apples Lossless-Format wird unterstützt. Geht die Konservenmusik aus, kann man auf das integrierte UKW-Radio zurückgreifen. Aussergewöhnlich am Nano ist der integrierte Schrittzähler und die Möglichkeit, via Bluetooth 4.0 Low Energy Puls- und Bewegungssensoren anzuschliessen. Drahtlose Kopfhörer oder Bluetooth-Sounddocks können via A2DP den Player fernsteuern. Der Nano verwendet den neuen LightningStecker. Er ermöglicht via USB-Anschluss Datentransfer und Akkuladung. Ein Netzteil fehlt im Lieferumfang. Fazit: Der in 7 Farben erhältliche iPod Nano hat einen grossen SchnuckelFaktor und ist ein klassisches Geschenk für Aktive. Der Preis von 190 Franken ist im Vergleich zur Konkurrenz und zum iPod Touch (350 Franken) allerdings sehr hoch angesetzt. // kh

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info Merkmale

Home electronics

Asus O!Play BDS-700 ca. 220 Franken http://ch.asus.com 2x HDMI (1x 3D-kompatibel); 2x USB, 3 GB BD-live-Speicher; Wi-Fi, DLNA; Youtube, Flickr, Internetradio; Bedien-App für iOS-/ Android-Geräte verfügbar

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Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Apple iPod Nano 190 Franken apple.com/chde Kleiner Musik- und Videoplayer mit Radio, Podcast, Uhr und Schrittzähler.

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TV & Heimkino [ TEST - 3D-FERNSEHER ]

GROSSES KINO AUCH IN 3D // Martin Freund

Grossbildfernseher werden immer beliebter. So nimmt die Nachfrage nach Modellen mit 55 Zoll und mehr stetig zu. Mit dem neuen Topmodell der 9000erSerie setzt Philips gar noch eins drauf: Der 60PFL9607S hat üppige 152 Zentimeter Bilddiagonale. Darauf werden insbesondere 3D-Filme so eindrücklich gezeigt wie kaum je zuvor auf einem TV.

B

ereits seit gut einem Jahr gehört die Philips-TV-Sparte zu TP Vision, wobei der niederländische Traditionskonzern nach wie vor Anteile hält. Wer befürchtet hatte, dass mit diesem Wechsel ein Verlust an Qualitätsbewusstsein oder Know-how einhergehen würde, sieht sich angenehm enttäuscht: Nicht nur werden Philips-Fernseher weiterhin in Europa produziert, auch das Entwicklungsteam ist dasselbe geblieben. So verwundert es nicht, dass die neue 9000er-Topserie beim hohen technischen Stand der renommierten Vorgänger (Test 46PFL9606K in HE 12/2011) ansetzt und konsequent weiter optimiert wurde.

FULL-LED-BACKLIGHT Mit dem 60PFL9607S offeriert Philips erstmals ein Modell mit 152 Zentimetern Bilddiagonale. Und vor allem beim Auspacken merkt man, dass an diesem Grossbild-TV deutlich mehr dran ist als bei manchen ultradünnen Flachdisplays. Er gehört nämlich zur raren Spezies an Geräten mit Full-LED-Backlight. Diese vergleichsweise teure Technik findet sich nur in den Topmodellen einiger weniger Hersteller. Philips verwendet sie bereits in der dritten Generation und hat sie stetig verbessert. Die vollflächig angeordnete Hintergrundbeleuchtung ist in 240 einzelne LED-Sektoren unterteilt, die passend zum Bildinhalt individuell angesteuert werden. Im Vergleich zu Geräten mit Edge-LED (bei denen das Backlight nie vollständig heruntergeregelt werden darf) wirkt nicht nur die Schwarzwiedergabe wesentlich satter. Auch die Weissdarstellung ist deutlich besser, da die Brillanz bei hellen Bildanteilen örtlich um den Faktor drei angehoben werden kann, ohne den übrigen Bildinhalt zu tangieren. Damit will Philips den maximalen Kontrastumfang auf bis

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TV & Heimkino [ TEST - 3D-FERNSEHER ]

Die wertige Funkfernbedienung bietet auf der Rückseite eine gute Tastatur für die Nutzung von Youtube, Google und dem offenen Browser. Dabei hilft auch die Zeigerfunktion.

liche Klangfülle des im Standfuss integrierten Tonsystems profitiert. Durchdachtes Detail: Der Fuss fungiert umgekehrt eingesetzt als Wandhalterung. Für eine Wandmontage spricht auch der Umstand, dass der 60PFL9607S einen sehr weiten Blickwinkel zulässt, ohne dass die Farben oder das Schwarz verwaschen. Trotz der Menge an LEDs kann der Fernseher mit der Energieeffizienzklasse A aufwarten, nicht schlecht für einen 60-Zöller. Das Display ist recht gut entspiegelt, selbst wenn es nicht mit dem einzigartigen „Mottenaugen“-Antireflexfilter des 46-ZollModells aufwarten kann.

KOMPLETT AUSGESTATTET Punkto Ausstattung gibt es kaum etwas zu meckern. Sie enthält einen neuen Triple-Tuner inklusive Sat-Empfänger und Decoderschacht. Nur die Skype-Kamera muss man dazukaufen, möchte man über den Fernseher Videotelefonieren. Das Web-TV-Portal gehört zu den besten und wird stetig ausgebaut. Philips/TP Vision ist nämlich der „Smart TV Alliance“ angeschlossen, einer gemeinsamen Plattform diverser TVHersteller, die es Entwicklern leichter machen soll, CE-HTML-basierte Apps zu kreieren. Ausserdem widmete man sich der reibungslosen Implementierung von HbbTV: Tatsächlich funktioniert der Zugriff auf die Medienarchive von ARD, ZDF, Arte und Co. schon ganz prächtig. Ein technisches Highlight bildet die 3D-Aktiv-Shutter-Technik, die in der 9000er-Reihe mit 75 statt mit 50 Hertz arbeitet. Dies verspricht eine deutliche Reduzierung des lästigen Flackerns, wenn man bei Tagesoder Umgebungslicht 3D-Filme guckt. zu 15 000 000:1 steigern. Besonders die 3D-Wiedergabe in Full HD

FERNBEDIENUNG MIT EXTRAS

kann sich viel davon erhoffen, denn der Einsatz aktiver Shutterbrillen „frisst“ einiges an Helligkeit und profitiert von der gesteigerten lokalen Leuchtkraft. Einen leuchtenden Eindruck hinterlässt auch das integrierte dreiseitige Ambilight, welches in der neusten Version noch breiter projiziert und für eine zum Bild passende Farbkulisse sorgt. Voraussetzung ist eine wandnahe Aufstellung des TV, wovon im Übrigen auch die beacht-

Mit besonders originellen Bedienkonzepten möchten die Hersteller unentschlossene Kunden auf ihre Seite ziehen. So haben sich auch die TP-Vision-Leute für einen komfortablen Umgang mit diesem Fernseher einiges einfallen lassen. Im Rahmen des jüngsten Firmware-Updates wurde die Funkfernbedienung um eine Zeigerfunktion erweitert. Die bewährte „My Remote App“ offeriert in der Version 3.1 nun sogar die

Dynaudio Wireless High-End Xeo ist neu, Xeo ist einfach, Xeo ist smart, Xeo verändert alles. Denn Xeo ist das erste kabellose High-End Lautsprechersystem mit Fernbedienung. Verabschieden Sie sich von klangverschlechternden Lautsprecherkabeln, von D/A-Wandlern, Verstärkern und Extra-Software. Und aktivieren Sie Ihre Xeo Kompaktlautsprecher oder Standlautsprecher und Ihren Xeo Transmitter. Unplug and play. Weitere Infos: www.xeo.dynaudio.de Fachhändler: Dietiker & Humbel, Winterthur | Aug & Ohr, Zürich | Sony Center, Zürich | Audio Insider, Zürich | Fischer HiFi AG, Altwis | Erni HiFi High End Studio, Spreitenbach | Homestudio Rene Herzog, Frauenfeld | Zihlmann, Basel | Sonorous, Genève | ACR Pro, Carouge

All there is.


Möglichkeit, das laufende Programm auf ein iPhone/iPod oder iPad zu streamen und so beispielsweise auf den Balkon mitzunehmen. AndroidNutzer müssen sich diesbezüglich wohl noch eine Weile gedulden. Hingegen ist es für alle möglich, den internetbasierten elektronischen Programmführer aufs Tablet zu laden und in Ruhe Zusatzinformationen zur laufenden Sendung abzurufen oder in der Programmvorschau zu stöbern. Via EPG in der App kann man direkt auf den TV-Kanal umschalten, die externe Aufnahmeprogrammierung via Tablet ist hingegen (noch) nicht möglich. Zurück zur eigentlichen TV-Fernbedienung: Der ziemlich schwere Befehlsgeber fühlt sich mit seiner kühlen Metallfront wertig an und liegt auch gut in der Hand. Öfter wird man sie jedoch zweihändig bedienen. Beim Bedienkonzept offeriert Philips einen Mix aus Bildschirmmenü und Direktwahltasten. Wichtige Grundfunktionen wie die Eingangs- und Senderwahl oder auch die Senderübersicht und der EPG können direkt aufgerufen werden. Zunehmend an Bedeutung gewinnen die Tasten für HbbTV: Unterstützt ein Sender „Hybrid broadcast broadband TV“, so wird dies per Symbol angezeigt, und man bekommt über die rote Taste direkten Zugriff darauf. Mittels Cursor und „OK“ lässt sich durchs Angebot navigieren; erneuter Druck auf „Rot“ beendet den Ausflug ins Archiv der Sendeanstalten.

NAVIGATION MIT ZEIGER

Bleuel Electronic AG, CH-8103 Unterengstringen, info@bleuel.ch, www.bleuel.ch

Die Zeigerfunktion wird innerhalb des speziell dafür ausgelegten grafischen Bildschirmmenüs sowie beim Navigieren durchs Smart-TV-Portal aktiv: Philips’ Net TV verfügt nämlich über einen offenen Browser. Dessen Nutzung – sowie auch die von Google und Youtube – ist aber im Grunde genommen nur sinnvoll im Zusammenspiel mit einer Tastatur. Deshalb hat Philips der Fernbedienung quer auf der Rückseite ein vollwertiges Eingabefeld spendiert. Damit kommt man per Zwei-Daumen-/ -Finger-Eingabe sehr gut zurecht, zumal die Tasten mit definiertem Druckpunkt aufwarten. Voraussetzung für die Texteingabe ist, dass die Fernbedienung nicht per Infrarot, sondern mit Funk arbeitet. So muss

man sie auch bei der Nutzung des elektronischen Zeigers nicht auf den Bildschirm ausrichten: Wie bei einer Steuerung per Maus reicht eine definierte Handbewegung, und der Zeiger wandert zum gewünschten Punkt auf dem Bildschirm. Die Geschwindigkeit des Zeigers lässt sich individuell einstellen. Schon nach kurzer Gewöhnung navigiert man schnell durch beliebige Internetseiten: Anstatt eines Mausklicks drückt man einfach die OK-Taste. Alles in allem gefällt das Bedienkonzept des neuen Philips-Topmodells. Die innovativen Funktionen sind kein zweifelhafter Gimmick, sondern ergeben durchaus Sinn.

TOLLE BILDQUALITÄT IN 2D UND 3D Natürlich waren wir vor allem auf das flimmerfreie 3D gespannt. Zunächst durfte der 60PFL9607S aber bei HDTV und Blu-ray eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass gegenüber der sehr guten Vorgänger-Generation nochmals Fortschritte erzielt wurden. Hatte diese schon mit einer besonders satten Schwarzwiedergabe aufgewartet, so kommt nun noch eine brillantere Weissdarstellung hinzu, und auch die Schwarz-Weiss-Übergänge erscheinen ausgesprochen sauber. Die Bewegungskompensation zählt zum Besten, was der Markt derzeit zu bieten hat. Verwisch- oder gar Halo-Effekte sind schon in der mittleren Stufe der zuschaltbaren Kantenglättung auch bei sehr nahem Sehabstand praktisch nicht auszumachen. „Perfect 3D Natural Motion“ zahlt sich insbesondere bei Sportübertragungen aus: Es nutzt eine Verarbeitungsleistung von 2 Milliarden Pixeln pro Sekunde sowie einen digitalen Speicher, um die bewegten Szenen in differenzierten Zwischenbildern neu zu generieren. Davon profitieren auch Spielfilme ab Blu-ray, die zwar progressiv und in Full HD angeliefert werden, jedoch Hollywood-getreu in 24p, also nur mit 24 Bildern pro Sekunde produziert wurden. Schon dem Einsteiger offeriert Philips die mühelose Schrittfür-Schritt-Bildeinstellung nach persönlichem Gusto. Experten finden – bis hin zur ISF-Farbkalibrierung für den Einsatz tagsüber oder nachts – viele Möglichkeiten der Detailoptimierung. Bei den voreingestellten Bildmodi gefiel uns „Kino“ am besten.

Beste

Audio-Performance und höchste Sportfunktionalität

CX 685 Sports

CX 685 SPORTS Trainieren Sie, und definieren Sie Ihre eigenen körperlichen Grenzen – mit den Ohrkanalhörern CX 685 SPORTS, die mit dem komfortablen und sicheren Slide-to-Fit- Haltesystem ausgerüstet sind. Die Ohrkanalkopplung sorgt für ein hohes Mass an Geräuschdämpfung. Mit dem Para-Aramid-verstärkten Kabel, der Zugentlastung und den abgestimmten Komponenten aus flexiblem, stossdämpfendem Material, sind diese Ohrkanalhörer etwa so kraftvoll und intensiv wie Ihr Fitness-Workout. Ideal für den Einsatz mit MP3, iPad, iPod, iPhone, miCoach, CD-Playern, Mobiltelefonen (3,5-mm-Stereostecker) und AV-Systemen in Fitness-Centern.


TV & Heimkino [ TEST - 3D-FERNSEHER ]

Das Smart-TV-Portal umfasst einen reichhaltigen Mix an Social Media, Infotainment und Video-on-Demand (Acetrax, Viewster). Die Anzahl angebotener Apps wird laufend ausgebaut.

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. TV-Klasse

Philips 60PFL9607S 5500 Franken philips.ch 60-Zoll-LCD mit Full-LED-Backlight

TECHNISCHE DATEN Abmessungen (mit Fuss) B x H x T Bilddiagonale Gewicht (mit Fuss) Auflösung/Seitenverhältnis Energieeffizienzklasse

138,3 x 80,6 (87) x 6 (24,1) cm 152 cm 25 (29,5) kg 1920 x 1080/16:9 A

ANSCHLÜSSE Tuner Analog/DVB-T/-C/-S CI+-kompatibel HDMI (1.4) Komponente Scart VGA/S-Video/Composite (hinten) USB/Speicherkarten-Slot/Netzwerk Front- bzw. Seitenanschlüsse Besonderheiten

•/•/HD/HD • 5 via Adapter via Adapter (RGB) 1/–/– 3/–/• (Ethernet, WLAN) HDMI, USB, AV, Kopfhörer Kopfhörerausgang, optischer Digitaltonausgang, Audioeingang

AUSSTATTUNG Hintergrundbeleuchtung Bewegungstechnik Backlight-Blinking/Local-Dimming 3D/Brillen dabei/2D zu 3D HDMI-CEC/Audio-Rückkanal USB-Recording Medienwiedergabe über USB

Medienwiedergabe über DLNA-Netzwerk Internetportal Netzwerkstandards Fernbedienung universal/beleuchtet EPG/HbbTV Sleep-Timer/Wecker/Kindersicherung Bild im Bild/Bild im Teletext Besonderheiten

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Full LED 1200-Hz-Perfect-Motion-Rate •/• Aktiv Shutter 75 Hz/2/• Easy Link/• • MP3, AAC, WMA (v2-v9.2), JPG, H264/MPEG-4 (AVC), MPEG-1/2/4, WMV9/VC1, AVI, MKV siehe USB Smart TV Premium Ethernet, DLNA 1.5 •/– DVB, Internet/• •/–/• –/• flimmerfreier 3D-Aktiv-Shutter mit 75 Hertz; Zwei-Spieler-„Fullscreen Gaming“; optionale Bedienung über Smartphone; Ambilight Spectra XL; kombinierter Sockel/ Wandhalterung mit integriertem Soundsystem

Bei 3D wusste der 60PFL9607S die Tester schwer zu beeindrucken. Dabei wirken die zwei mitgelieferten 3D-Brillen etwas klobig und altbacken im Design. Moderner zeigt sich das optionale Brillenmodell PTA508/00, das auch etwas lichtstärker daherkommt. Nicht dass der 60PFL9607S dies unbedingt nötig hätte. Selbst bei Neon-Umgebungslicht zeigt er ein helles und kontraststarkes 3D-Bild, welches tatsächlich kaum zum Flimmern oder gar Flackern neigt. Geisterbilder waren selbst bei älteren 3D-Produktionen wie Grand Canyon Adventure praktisch nicht auszumachen. Referenzverdächtig zeigte sich der 3D-Animationsfilm Lichtmond 2 (Universe of Light). Hier finden sich en masse spektakuläre 3D-Effekte, die der Philips mit natürlich wirkender Plastizität und hoher Farbbrillanz zum Besten gab. Fast noch eindrücklicher brachte er die Imax-Produktion Tron Legacy in die dritte Dimension. Hier registrierte man erfreut, dass die exzellente Bildschärfe nicht unter der aktivierten Bewegungskompensation leidet. Die Tester konnten sich kaum vom gelungenen Action-Spektakel losreissen: 3D-Ermüdungseffekte waren Fehlanzeige – man darf beim 60PFL9607S gut und gerne 1,5 bis 2 Meter vorm Bildschirm sitzen und fühlt sich fast wie im Kino.

FAZIT Endlich einmal ein Fernseher, bei dem die 3D-Wiedergabe nicht nur als „nice to have“, sondern als wirklich brauchbar angesehen werden darf. Dazu trägt wesentlich die Bildgrösse bei: Ganz klar, 60 Zoll sind gerade gross genug. Bei der 2D-Wiedergabe gehört der 60PFL9607S ebenfalls zum Besten, was der Markt derzeit hergibt. |

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WERTUNG MAGAZIN

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sehr hoher Kontrastumfang mit sattem Schwarz und brillantem Weiss natürliche Farbwiedergabe sehr hohe Bewegungsschärfe weitgehend flimmerfreies 3D-Bild umfangreiches Smart-TV-Angebot Funkfernbedienung mit Tastatur und Zeigerfunktion mitgelierte 3D-Brillen mit altbackenem Design

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NEUE TECHNOLOGIEN:

LED/Laser Projektoren

PANASONIC RZ370 Series

Revolutioniert den Einsatz von Projektoren 20’000 Stunden wartungsfreier Einsatz bei gleichbleibender Helligkeit ► Leuchtquelle aus LED/Laser Dioden Flexible Installationsmöglichkeiten ► Digital Link kompatibel ► Portrait Modus ► Lens Shift H/V ► 2-fach Zoom Objektivsystem (ca. 1.5-3.0:1) Nutzerfreundlich Keine Aufwärm- oder Abkühlphase

Demnächst ab Lager verfügbar.

Ab 2013: RZ470 Serie zusätzlich mit ► Edge Blending, 3D und Colour Matching.

Die neue Panasonic Technologie nutzt die ET-YFB100 Interface Box zur Signalübertragung:

ET-YFB100

reduziert Installationskosten

ermöglicht lange Distanzen (bis 100m, CAT5e) zum Projektor

garantiert hohe Qualität der Übertragungen inkl. Skalierung der Daten

ist kompatibel mit HDBaseT™ fähigen Geräten anderer Hersteller

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte info@drwaguenther.ch Dr.W.A.Günther Audio Systems AG, Seestrasse 77, CH-8703 Erlenbach, Telefon +41 43 222 30 00, Fax +41 43 222 30 30, www.drwaguenther.ch


TV & Heimkino [ TEST – BLU-RAY-KOMBISPIELER ]

UNIVERSALIST // Udo Ratai

Denons DBT-1713UD spielt nebst Blu-ray-Discs auch SACDs und sogar DVD-Audio-Scheiben. Dabei setzt er auf puristische Laufwerktechnik und hochwertige Komponenten. Analogen Ton gibt er nur in Stereo aus – dafür in ausgezeichneter Klangqualität.

D

er Denon kostet stolze 700 Franken und passt zum Design der neuen, hauseigenen AV-Receiver-Generation. Im Vergleich zum Vorgänger DBP-1611UD wurden Mechanik, Laufwerk und die analoge Audiosektion dieses Blu-ray-Kombispielers komplett erneuert.

DIE TECHNIK DES DENON DBT-1713UD Mit knapp elf Zentimeter Bauhöhe und fünf Kilogramm Gewicht ignoriert der Denon DBT-1713UD den Trend zur Flachbauweise und wirkt vergleichsweise massiv. Die zu den aktuellen AV-Receivern des Hauses passende Front ist allerdings aus Plastik und nicht aus Metall. Auffällig sind der mehrfach versteifte Unterboden sowie der neu entwickelte Laufwerkmechanismus. Er wurde trotz weiter verkürzter Zugriffszeiten auf hohe Laufruhe und geringe Vibrationen getrimmt. Einen Lüfter braucht der sparsame Universalplayer, der auch SACDs und DVD-

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Audio-Scheiben abspielt, nicht mehr. Auf der linken Seite neben dem gekapselten Laufwerk sitzt das diskret aufgebaute Netzteil, auf der rechten Seite die mit selektierten Bauteilen sowie Burr-Brown-D/A-Wandlern bestückte Hauptplatine. Ein kleiner Kühlkörper führt die Wärme des High-Bit-Videoprozessors ab.

PURISTISCHE AUSSTATTUNG Seinem puristischen Konzept entsprechend wurden alle analogen Videoausgänge und die Schnittstelle für den optischen oder koaxialen Digitalton (S/PDIF) eingespart, zudem fehlt die Möglichkeit, WLAN nachzurüsten. Dafür verdient sich der Neuling mit nur 13 Watt Betriebsleistung als erster Denon-Player eine Stromsparempfehlung. CDs und SACDs verarbeitet das Laufwerk sehr leise, was nicht allen Vorgängern gelang. Mit dem soliden Schubladen-Mechanismus und den edlen Kom-

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Praktisch: Denons Fernbedienung bietet ein übersichtliches Tastenfeld mit vielen Direktfunktionen für die Bild- und Tonausgabe.

ponenten (siehe Bild S. 34) passt der klangstarke 3D-Player gut in hochwertige Hifi-Anlagen. Die Einlesezeiten für Blu-ray-Discs wurden verkürzt, und Youtube-Videos gibt der Player nun in HD wieder. Mehr Internet gibt es aber nicht, denn das per Direkttaste angebotene Portal Netflix steht in der Schweiz derzeit nicht zur Verfügung. Die HDMIAuflösung lässt sich per Fernbedienung umschalten, wobei alle Formate von 576i bis 1080/24p oder eine Bildausgabe in nativer Quellenauflösung (Source Direct) anwählbar sind. Drei Farbmodi stehen bereit, dazu neun Bildregler inklusive Gamma-Korrektur. Die Einstellungen lassen sich in fünf Speichern ablegen. Per Direkttaste „Picture Adjust“ kann man sie aufrufen und komfortabel bei laufendem 2D- wie 3D-Bild justieren.

PROBLEMLOSE BEDIENUNG Praktisch sind die weissen Tasten der Fernbedienung, die im dunklen Heimkino nachleuchten und sich gut ablesen lassen. Mit SACDs kann man per Taste „Disc Layer“ direkt zwischen CD- und hochauflösendem Stereo- oder Mehrkanalton umschalten. Hochaufgelösten HDMI-Bitstreamton gibt der Denon aber nur aus, wenn „HD-Ton“ und nicht „Mix-Audio“ eingestellt ist. Eine Tonverzögerung gibt es nicht, immerhin aber zwei am Gerät umschaltbare Pure-DirectModi. Sie deaktivieren das Display und zusätzlich das Bild, um Störungen beim analogen Stereoton zu minimieren.

MULTIMEDIA BD-Live-Extras entsprechender Discs lädt der Player direkt aus dem Internet auf seinen internen Speicher. Bei MultimediaHome electronics

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Anwendungen wechselt er mit der Taste „Home“ zwischen Youtube und Mediaplayer (Laufwerk, USB-Speicher und DLNA-Heimnetzwerk). Gut gefällt die flotte Diaschau, die Hochformate automatisch richtig dreht und Begleitmusik bietet. Über USB und Netzwerk gibt der Denon neben MP3 die Audioformate WMA, AAC sowie die verlustlos codierten Formate WAV, FLAC und FLAC HD 192/24 wieder. Nur eine Gapless-Wiedergabe gelingt ihm nicht. Zu den kompatiblen HD-Videoformaten zählen AVCHD-Clips bis 1080/50p sowie WMV- und MOVCodecs. Den DivX-HD-Kurzfilm Big Buck Bunny spielt der Denon ruckelarm im originalen 24p-Kinoformat ab. Bei HD-Videos von Youtube trifft er so feine Unterscheidungen leider nicht: Alle Videos werden mit einer Bildwechselfrequenz von 50 Bildern ausgegeben, auch NTSC-Clips mit 60 Hertz oder Kinotrailer, die wie The Hobbit – Trailer in 4k auf 24 Hertz basieren. Entsprechend tritt hier leichtes Ruckeln oder Bildstocken auf.

BILDQUALITÄT Wie viele aktuelle Player leistet sich auch der Denon bei der HDMIAusgabe im RGB-Farbmodus einen Grünstich. Da der Farbmodus YCbCr aber korrekt arbeitet und sich manuell einstellen lässt, ergeben sich daraus keine Probleme. Ultraschwarze Kontrastinformationen im Bereich von digital 1 bis digital 15, wie sie auf AVCHD-Camcordervideos zu finden sind, werden nicht angezeigt. Auf Blu-ray-Discs wirkt sich das aber kaum aus, da Kinofilme in der Regel nur Bildinformationen im Bereich von digital 16 bis 235 enthalten. Dank linealglatter Video-Frequenzgänge und fehlerfreier Vollbildwandlung von 1080i-Material meistert der Player all unsere HDTV-Tests. Gut gemasterte 2D- und 3D-Blu-ray-Discs überzeugen in neutraler Schärfestellung, während hochskalierte DVDs eine Anhebung auf Stufe 1 vertragen. Die minimale Weichzeichnung ist ein Nebeneffekt der extra feinen Skalierung, sichtbar im Sechs-Megahertz-Burst auf Testbildern und in den besonders glatten Streben des Sportfliegers auf der DVD

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TV & Heimkino [ TEST – BLU-RAY-KOMBISPIELER ]

Solide Technik: Denon setzt beim DBT-1713UD auf klassische Tugenden wie ein mechanisch steifes Gehäuse, eigene Laufwerktechnik und selektierte Bauteile.

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis bei Test Info www. Abmessungen (H x B x T) Netztrennschalter Stromverbrauch Standby/Betrieb

Ausgedünnt: Im Buchsenfeld fehlen Anschlüsse für analoges Video oder separaten Digitalton.

Sechs Tage, sieben Nächte. Zur Hochform läuft die Kino-Vollbild-

wandlung auf: Im Progressive-Modus „Auto“ zeigt der Denon die viel zitierte Strandszene aus dem gleichen Film flimmerfrei. Störungen in anderen Szenen beseitigt der Progessive-Modus „Film“ sicher, weshalb der Player im DVD-Sehtest die Bestnote verdient.

ANSCHLÜSSE Digital-Video Analog-Video Digital-Audio Analog-Audio sonstige Anschlüsse

Mit einer winzigen Frequenzgang-Abweichung von 0,05 Dezibel bei 20 Kilohertz und 97 Dezibel Dynamik unterstreicht der Denon im Labor seine Audio-Kompetenz. CDs und SACDs klingen über die analogen Cinchbuchsen auch subjektiv aussergewöhnlich klar, hochauflösend und transparent. Bei digitaler Tonausgabe über HDMI kann kabelbedingt zusätzlicher Jitter entstehen und für rauen Klang sorgen. Die Jitterreduktion „Denon-Link“ bietet der Player zwar nicht, doch mit Bitstream-Ton entsteht ohnehin wenig Jitter, weshalb Dolby TrueHD und DTS-HD ebenfalls fantastisch klingen.

1x HDMI – 1x HDMI 1x Cinch (Stereo)) LAN, 1x USB

WIEDERGABE UND FUNKTIONEN Blu-ray-Rohlinge DVD-Rohlinge Disc-Formate Multimedia von Disc Multimedia von USB/SD

TONQUALITÄT

Denon DBP-1713UD 700 Franken www.denon-hifi.ch 10,9 x 43,5 x 35 cm – 0,2/13 Watt

24p Bildausgabe bei Blu-ray Ausgabe von 3D-Inhalten Konvertierung 2D auf 3D Speicher für BD-Live Netzwerk/DLNA/WLAN Internet-Dienste HD-Ton über HDMI Mehrkanaldecoder HD-Ton Abschaltautomatik DVD-Layerwechsel ohne Pause Lüfter

BD-R, BD-RE alle ausser DVD-RAM BD, DVD-Video/-Audio, CD, SACD MP3, JPEG, DivX HD, AVCHD, MKV MP3, FLAC, JPEG, DivX HD, MKV, WMV, AVCHD • • – • •/•/– • Bitstream und PCM Dolby TrueHD, DTS-HD • • –

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FAZIT Denons Universal-Player erfüllt mit leisem Laufwerk und ausgewählten Bauteilen hohe Ansprüche. Im HDMI-Farbmodus YUV gelingen perfekte Bilder, und seine Klangstärke spielt er auch mit CDs, DVD-Audios und SACDs aus. Für 700 Franken hätten wir uns aber mehr Schnittstellen für digitalen Ton und eine WLAN-Option gewünscht Dennoch wird insbesondere der puristische Musikliebhaber am DBP-1713UD viel Freude haben. | Seite 32

WERTUNG MAGAZIN

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sehr gute Klangqualität via HDMI- und Analog-Ausgang seht gutes Bild in 2D und 3D leises und relativ flottes Universallaufwerk für SACD und DVD-Audio spielt viele Mediadateien und Youtube-HD HDMI-Farbfehler im RGB-Modus kein WLAN, keine 3D-Fotos wenig Anschlüsse, begrenztes Internet-Angebot

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TV & Heimkino [ NEUHEITEN ]

Bang & Olufsen

HIGHEND-TV

BenQ

LEICHTER LED-BEAMER Mit dem GP10 präsentiert BenQ einen portablen Projektor in schicker weiss-silberner MetallicOptik. Er arbeitet mit der energieeffizienten 3LED-Projektionstechnik: Im Betrieb liegt der Verbrauch bei niedrigen 95 Watt, im Stand-byModus unter 0,5 Watt. Auch die Lampenlebensdauer von bis zu 20 000 Stunden trägt zur günstigen Kostenbilanz bei. Der GP10 leistet 500 ANSI-Lumen und projiziert mit einer maximalen WXGA-Auflösung von 1280 x 800 und einem Kontrastverhältnis von 10 000:1. Die Bilddarstellung erfolgt automatisch im Format 16:10. Weitere fünf Formate sind frei wählbar. Integrierte 2x-3-Watt-Lautsprecher sorgen für Stereo-Sound. Mittels USB 2.0-WLAN-Dongle kann man eine kabellose Verbindung zwischen dem Projektor und einem PC oder Notebook herstellen. Zur weiteren Ausstattung gehören HDMI-Anschluss, SD-Kartenslot, USB-Reader sowie 2 Gigabite interner Speicher. Dank den geringen Abmessungen von 22 x 17,7 x 7,2 cm und dem Gewicht von nur 1500 g ist GP10 der ideale mobile Begleiter im Business- und im privaten Bereich. Er kostet inklusive Umhängetasche 750 Franken. // mf

Der BeoVision 11 ist bis dato das ambitionierteste Fernsehgerät des dänischen Herstellers und integriert erstmals die neue Bang-&-OlufsenSmart-TV-Plattform. Er lässt sich kabellos ins Netzwerk einbinden und ist DLNA-kompatibel. Auch der neue TV-Standard HbbTV wird unterstützt. Mit der durchdachten Fernbedienung lässt sich bequem im Internet navigieren, wahlweise auch mit der BeoRemote-App für iPad und Android-Tablets. Auf einer optionalen internen 500-GB-Festplatte kann man Digital-TV aufzeichnen. Für eine beeindruckende Bildqualität sorgen 200-Hz-Technik und doppelseitige LEDHintergrundbeleuchtung mit lokalem Dimming. Ein 360-Grad-Sensor misst das Umgebungslicht und passt alle Bildparameter automatisch an. Auch 3D-Wiedergabe mittels Glare-Polarisation wird geboten. Zwei aktive, mit insgesamt sechs 32-Watt-ICEpower-Verstärkern angetriebene 3-Wege-Lautsprecher sorgen für raumfüllenden Klang. Dank vier verschiedenen Aufstellungsmöglichkeiten und diversen Farbvarianten eignet sich der BeoVision 11 für alle möglichen Räume. Der BeoVision 11 ist als 40-, 46- und 55-Zoll-Variante zu Preisen ab 6995 Franken erhältlich. // mf www.bang-olufsen.com

BELdigital

SAT-RECEIVER MIT PVR Der neue Satellitenempfänger HD-5010S von BELdigital löst das erfolgreiche Single-TunerModell HD-5000S ab. Beim Modellwechsel wurde genau darauf geachtet, die bewährten Vorzüge des HD-5000S zu übernehmen und nur ein wenig Kosmetik zu betreiben. Mit einem schnelleren Prozessor und mehr Flash-Speicher agiert der HD-5010S in allen Belangen flotter. Dank dem neuen Chip-Satz ist jetzt auch die Bildausgabe in Full-HD 1080p möglich, wobei nicht nur HD-Sendungen, sondern auch die SDProgramme dank Upscaling von einer verbesserten Bildqualität profitieren. Zusätzlich wurden die modernere Graphikoberfläche und Menüführung vom Spitzenmodell HD-7200S übernommen. Dabei kann man auch die Kanalliste für die Programmierung via USB übernehmen. Die Ausstattung umfasst einen Multicrypt-Kartenleser und einen zusätzlichen CI-Schacht. Mit externer USB-Festplatte oder USB-Stick wird der HD5010S zu einem vollwertigen Single-PVR inklusive Timeshift-Funktion für zeitversetztes Fernsehen. Er kostet 395 Franken // mf www.beldigital.ch

www.benq.ch

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Massgeschneiderte Steuerung für Homecinema, TV, Multiroomsystem, Licht .... mit Smartphones, Tablets und anderen mobilen Geräten Frei konfigurierbare Bedienoberfläche Datenbank mit über 300‘000 Codes diverser Hersteller

Vertrieb in der Schweiz und in Liechtenstein: Alto HiFi AG, 8852 Altendorf / www. alto-hifi.ch

BC4X1 Pro Zentrale für die Steuerung: IR, IP, RS232, Relais, GPIO


Audio [ KOPFHÖRER-SPEZIAL - KAUFRATGEBER ]

PRIVAT-KONZERT // Urs Frey

Kopfhörer waren noch nie so gut wie heute. Zu vernünftigen Preisen gibt es Modelle, die punkto Klang und Tragekomfort kaum noch Wünsche offen lassen. Nachfolgend die interessantesten Vertreter der Oberklasse: Ob offen, geschlossen, mit Funkübertragung oder Lärmunterdrückung – hier findet jeder das passende Modell.

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G

anz privat Musik hören in den eigenen vier Wänden wird immer beliebter. Insbesondere nach einem hektischen Arbeitstag gibt es kaum etwas Schöneres, als mit seiner Lieblingsmusik abzutauchen. Allzu oft hat jedoch der Nachbar etwas gegen erlebnisgerechte Lautstärke. Oder aber: Mehr oder weniger liebe Familienmitglieder lenken durch störende Aktivitäten vom tiefergehenden Musikgenuss ab. Abhilfe schafft ein guter Hifi-Kopfhörer. Tatsächlich hat die Industrie die Zeichen der Zeit erkannt und offeriert mehr hochwertige „Kopflautsprecher“ als noch vor wenigen Jahren. Dabei muss man für gute – sprich mit der eines Hifi-Lautsprechers vergleichbare – Klangqualität nicht gleich ein Vermögen ausgeben. Bereits ab rund 300 Franken bekommt man ein beachtliches Wiedergabeniveau geboten. Bezeichnenderweise haben sich die bis dato meist klaren Grenzen zwischen Portableund Heimhörern aufgeweicht: Einige primär für den Heimgebrauch entworfene Modelle

Beyerdynamics

CUSTOM ONE PRO Bei diesem ohrumschliessenden Hörer wird der individuelle Faktor grossgeschrieben. So kann man ihn mit farbigen Covers, Ringen, Ohrund Kopfpolstern auch nach dem Kauf weiter aufpeppen. Fast noch wichtiger sind die variablen Bassreflexöffnungen an den Gehäuseschalen, mit denen man die Klangcharakteristik des Kopfhörers in vier Stufen von klar, analytisch bis zu bassbetont seinen Bedürfnissen anpassen kann. So mutiert der Custom One Pro vom geschlossenen zum halboffenen Hörer. Tonal zeigt er sich recht verfärbungsfrei mit direkter, dynamischer Ansprache – ideal auch für Pop und Rock. Preis: 280 Franken. www.gowild.ch

Bowers & Wilkins

P5 Der P5 von B&W gehört zur Spezies der On-Ear-Kopfhörer: Die sich weich ans Ohr schmiegenden Ohrpolster bestehen aus Schafleder; der Tragekomfort des nicht mal 200 Gramm schweren Hörers ist entsprechend gut. Im Kabel integriert sind eine Steuerung für iPod & iPhone sowie ein Mikrofon. Dank geschlossener Konstruktion werden Umgebungsgeräusche gut gedämpft. Aufgrund seines guten Wirkungsgrades kann der P5 auch an schwachbrüstigen Playern einen vollen, satten Sound erzielen. Der Klang begeistert mit seinem angenehm warmen und charmanten Charakter – ideal für Klassikliebhaber. Aber auch rockige und jazzige Klänge gefallen mit locker-beschwingter, nie gestresster Spielweise. Der Preis für den edel verarbeiteten Hörers beträgt 360 Franken. www.bwgroup.ch

AKG

Q 701 Bei diesem offenen Hörer handelt es sich eigentlich um den testbewährten K 701, der im Rahmen der „Quincy Jones“-Edition in drei attraktiven Farbvarianten erhältlich ist. Wie das Original punktet auch der Q 701 mit besonders transparentem und detailreichem Klang. Im Bass agiert er zwar schlank, aber dank der offenen Bauweise enorm impulsschnell. Überdurchschnittlich gut ist auch die aufgefächerte räumliche Abbildung. Für optimale Ergebnisse benötigt dieser vergleichsweise wirkungsgradschwache Hörer einen guten Kopfhörerverstärker. Der Tragekomfort ist sehr hoch, Hitzestau tritt kaum auf. Erfreulich ist auch der faire Preis des Q 701, der von ehemals 600 Franken beim K 701 auf deren 430 Franken gesenkt wurde. http://ch.akg.com Home electronics

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Audio [ KOPFHÖRER-SPEZIAL - KAUFRATGEBER ]

Ergo

lassen sich auch unterwegs gut nutzen:

MODELL 2 MK II

Jedenfalls ziehen Zeitgenossen, die mit voluminösen, ohrumschliessenden Kopfhörern unterwegs sind, kaum noch verwunderte Blicke auf sich. Denn die Werbeindustrie hat sie unter dem Label „Urban Style“ erfolgreich als strassen- und szenetauglich etabliert. Andererseits entdecken aktive Wintersportler, dass Hörermuscheln willkommene Ohrwärmer darstellen. Entsprechend wächst das Angebot an wind- und wetterfesten Outdoor-Modellen.

Besonderheit dieses im Tessin gefertigten „Kopflautsprechers“ ist die offene Bügelkonstruktion, dank der die Ohren frei und ohne Hitzestau stundenlang Musik hören können. Diese Bauweise sorgt auch für eine überlegene räumliche Abbildung ohne die übliche Im-Kopf-Lokalisation: Das musikalische Geschehen spielt sich – fast wie bei StereoLautsprechern – vor dem Musikliebhaber ab. Klanglich agiert der Ergo 2 edel und ausgewogen – ohne Effekthascherei, die im ersten Moment gefällt, auf lange Sicht aber nervt. Klassikliebhaber kommen mit ihm besonders auf ihre Kosten. Aber auch bei Jazz kann der Ergo 2 Mark II den Musikgeniesser mitreissen. Er swingt herrlich entspannt, ohne sensible Ohren durch grelle Sounds zu malträtieren. Preis: 375 Franken. www.precide.ch

Sennheiser

RS 220 Mit diesem bestens verarbeiteten Topmodell beweist Sennheiser, dass Funkkopfhörer genauso gut klingen können wie hochwertige passive Hifi-Hörer. An die Basisstation lassen sich diverse analoge und digitale Quellen anschliessen. Auch „unterwegs“ kann man direkt am Hörer die Quelle wechseln oder die Lautstärke einstellen. Die Reichweite beträgt bis zu 30 Meter, wobei nach mehreren Zimmerwänden gelegentlich Funklöcher auftreten. Der rund 330 Gramm schwere Hörer trägt sich komfortabel. Auch der warme und weiträumige, dabei durchaus präzise Klang fördert das Langzeit-Hörvergnügen. Wem die rund 500 Franken für den RS 220 zu viel sind, kann sich den ebenfalls empfehlenswerten RS 180 für 370 Franken ansehen. www.bleuel.ch

Bose

QC 15 Der QuietComfort 15 gilt zu Recht als einer der besten Reisekopfhörer mit wirksamer Lärmunterdrückung. Im Unterschied zu vielen anderen Modellen bietet er auch in den Höhen wirkungsvolles Noise Cancelling. Tonal überzeugt er mit einem brillanten, dabei insgesamt ausgewogenen Klangbild, welches von einem druckvollen, präzisen Bass unterstützt wird. Im Lieferumfang findet sich auch ein Inline-Fernbedienungskabel inklusive Mikrofon für den Einsatz mit Apple-Produkten. Damit kann man die Lautstärke regulieren, Titel auswählen und direkt zwischen Anruf und Musik hin und her wechseln. Wenn man nur den aktiven Lärmschutz beanspruchen möchte, lässt sich das Anschlusskabel problemlos herausziehen. Preis 470 Franken. www.bose.ch Seite 36

KLASSISCHER HIFI-HÖRER Für den Heimgebrauch sollte nebst passendem Tragekomfort der gute Klang das ausschlaggebende Kaufkriterium sein. Und gerade hier haben klassische Hifi-Hörer immer noch Vorteile gegenüber Outdoor- und Portable-Modellen. Kopfhörer klingen ganz unterschiedlich, und letztlich kommt man nicht darum herum, diverse Modelle vor dem Kauf persönlich auszuprobieren. Geschmäcker und Kopf-/Ohranatomie sind verschieden – der bevorzugte tonale Charakter wie auch das Langzeit-Tragegefühl müssen individuell evaluiert werden. Der klassische Hifi-Hörer ist meist ohrumschliessend und halboffen konstruiert. Die Muscheln sind nach der Rückseite hin akustisch durchlässig, was unerwünschte Reflexionen und entsprechend topfigen Klang verhindert. Ein Vorteil dieser Bauweise gegenüber geschlossenen Hörern ist auch, dass weniger schnell Hitzestau auftritt und man längere Zeit mit Wohlgefühl Musik hören kann. Ein Nachteil ist, dass für eine gute Basswiedergabe ein hoher konstruktiver Aufwand betrieben werden muss, auch weil nur wenig Körperschall durch die weichen und meist komfortablen Ohrpolster hindurch gelangt. Bereits Modelle ab rund 250 Franken zeichnen sich durch hohen Tragekomfort und gute Klangqualität aus. Normalerweise sind Hörer für den Heimgebrauch hochohmiger (> 200 Ohm) als portable Hörer und benötigen einen leistungsfähigen Kopfhörerverstärker. Vermehrt werden aber klanglich hochwertige Modelle mit niedriger Impedanz (20 bis 50 Ohm) angeboten, die sowohl zu Hause wie am Smartphone eine gute Figur abgeben. Darüber hinaus verfügen sie über steckbare Kabel, so dass man für unterwegs ein kurzes Anschlusskabel – zum Teil sogar mit integrierter Fernbedienung fürs iPhone – verwenden kann.

GESCHLOSSEN/OHRAUFLIEGEND Geschlossene Hörer sind meist ohrumschliessend und schirmen nicht nur das Gehör gegen Aussengeräusche ab; auch die Umwelt wird akustisch viel weniger in Leidenschaft gezoHome electronics

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gen. Und dies mag sowohl zu Hause wie auch unterwegs von Bedeutung sein. Im mobilen Einsatz kann sich die Geräuschdämmung allerdings als gefährlich erweisen – was bei genauerer Betrachtung auch bei offenen Hörern zutrifft: Um Umgebungslärm zu übertönen, dreht man bei Letzteren die Musik tendenziell lauter auf, und mögliche Gefahrenquellen wie Fahrgeräusche von Autos werden akustisch genauso ausgeblendet. Geschlossene Hörer galten bis anhin klanglich als nicht so gut wie halboffene oder offene Modelle. Dies, weil Reflexionen und Materialresonanzen der Muscheln oft zu Verfärbungen führen. Inzwischen gibt es jedoch eine ganze Reihe an geschlossenen Hörern, mit denen man ohne Abstriche anspruchsvoll Musik hören kann. In der warmen Jahreszeit kann es allerdings nach einer gewissen Hördauer zum Hitzestau kommen – besonders, wenn es innerhalb der Muscheln eng zugeht. Einen Sonderfall stellen ohraufliegende Hörer dar. Auch damit lässt sich eine gute Geräuschdämmung realisieren, und die Basswiedergabe ist dank der Körperschallübertragung meist besonders gut. Aufgrund des stärkeren Anpressdrucks gilt bei solchen Modellen besonders, dass man sie vor dem Kauf gehörig ausprobiert.

NOISE CANCELLING UND FUNK Voll im Trend sind Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Ein Mikrofon registriert Umgebungslärm und gibt ihn mit invertierter Phasenlage – zusammen mit der Musik – auf die Membranen. So werden Störgeräusche von aussen mehr oder weniger effizient ausgelöscht. Obwohl kein „Noise Cancelling“-Hörer perfekt arbeitet, gibt es einige Modelle, die auf Reisen und zu Hause für eine wohltuende Ruhe zwischendurch sorgen und zudem echten Hörgenuss offerieren. Zu beachten ist, dass sie mit Akkus arbeiten und deshalb nur über eine begrenzte mobile Einsatzdauer verfügen. Nur für den Heimgebrauch eignen sich Funkkopfhörer. Immerhin kann man mit einer Versorgungsreichweite von bis zu 30 Metern die Musik bequem auch in den Garten hinaus tragen: Für zu Hause eine echte Alternative zum Musikplayer mit Mobilhörer. Hauptanwendungsgebiet ist aber nach wie vor die Übertragung von Fernsehton. Manche Funkkopfhörer erreichen das Klangniveau guter passiver Hifi-Modelle. Auch das wohl unvermeidliche Grundrauschen der Funkübertragung ist bei guten Modellen so weit reduziert, dass es selbst in Musikpausen kaum noch stört. Nebenstehend finden Sie ausgesuchte Modelle der Oberklasse im Kurztest. | Home electronics

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Denon

AH-D600 Dieser geschlossene Hörer verfügt über pentagonal geformte Ohrpolster, die dem Ohr viel Raum lassen. Dank niedriger Impedanz und hoher Empfindlichkeit eignet er sich perfekt für Portable-Spieler. Dazu passen zwei verschieden lange, austauschbare Anschlusskabel – das kürzere mit integrierter Fernbedienung und Mikrofon fürs iPhone. Der AH-D600 punktet mit guter Schallabschirmung. Grosse 50-mm-Treiber sorgen für satten Bass und brillante Höhen. Eine leichte Loudness-Charakteristik verleiht dem Klangbild angenehme Fülle. Denon offeriert eine App, mit der Besitzer von iPhone und Android-Handys den Sound individuell anpassen können. Alles in allem ein hochwertiger Hörer für unterwegs wie auch für zu Hause. Preis: 700 Franken. www.denon-hifi.ch

Grado

PS500 Dieser Bügelhörer stammt aus dem Profibereich und eignet sich mit seinen Monitor-Qualitäten zum Beurteilen von Aufnahmen. Damit macht er auch im Hifi-Alltag eine sehr gute Figur. Schaumstoffmuscheln verteilen den Druck auf Ohr und Kopf, was einen angenehmen und guten Halt sicherstellt. Der PS500 eignet sich dank relativ niedriger Impedanz und guter Empfindlichkeit auch für den Portable-Einsatz. Der PS500 offeriert ein üppiges Klangvolumen mit satten, gut definierten Bässen und einem perfekt abgestimmten Hochtonbereich. Auch die räumliche Transparenz vermag voll zu überzeugen. Preis: 700 Franken. www.digitalcom.ch

Sony

MDR-Z1000 Auch dieser Hörer ist ursprünglich fürs Studio konzipiert, findet aber bei Hifi-Anwendern genauso viele Freunde. Der sehr gute Wirkungsgrad erlaubt im Verbund mit der niedrigen Impedanz den problemlosen Einsatz an Portable-Spielern. Weiche Urethan-Ohrpolster sorgen zusammen mit geschlossenen Muscheln aus vibrationsarmem Magnesium für eine gute Schalldämmung. Auch Halt und Tragekomfort lassen nichts zu wünschen übrig. Klanglich überzeugt der Sony mit einer direkten, dabei unaufdringlichen Ansprache, präziser Abbildung sowie tiefreichendem, druckvollem Bass. Der Listenpreis des MDR-Z1000 scheint mit rund 700 Franken etwas hoch. Die effektiven Marktpreise weichen aber deutlich nach unten ab. www.sony.ch

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Audio [ KOPFHÖRER-SPEZIAL - TEST ]

WOHLTAT FÜR DIE OHREN //Urs Frey

Bereits das mittlere Kopfhörermodell aus der Fidelio-Linie von Philips, der L1, überzeugte mit hohem Genussfaktor. Und auch der neue, etwas grössere X1 punktet mit toller Klangfülle schon bei geringer Abhörlautstärke. Allerdings vorzugsweise im Einsatz zu Hause.

F

idelio“ ist die einzige Oper von Ludwig van Beethoven. Bei Philips bildet der Name hingegen das Markenzeichen für eine ganze Reihe hochwertiger Produkte aus dem Audio-Bereich, die stetig erweitert wird. So auch bei den Kopfhörern: Neben dem Fidelio L1 (Test in HE 5/2012) umfasst die Top-Range von Philips nun auch das Portable-Modell M1 und den hier getesteten X1. Dieser unterscheidet sich beim ersten Augenschein kaum vom L1. Zumal er in einer ähnlichen Preisregion beheimatet und ebenfalls ohrumschliessend, halboffen ausgelegt ist. Schaut man sich jedoch die Spezifikationen an, so entdeckt man klare Differenzen: Mit Abmessungen von 24 x 28,5 x 12 Zentimetern gegenüber 19,5 x 25 x 10,2 (B x H x T) baut er deutlich höher sowie breiter als der L1. Und auch das Gewicht von netto 430 gegenüber 364 Gramm macht klar, dass es sich hier um einen Hifi-Hörer vornehmlich für den Heimgebrauch handelt. Was einen portablen Einsatz aber nicht gänzlich ausschliesst: Denn der X1 ist relativ niederohmig ausgelegt und verfügt über einen recht hohen Kennschalldruck – die technischen Voraussetzungen für den Anschluss an Smartphone und Portable-Player wären damit erfüllt. Freilich überträgt die elastische Grössenanpassung des Bügels rumpelnden Körperschall, wenn sich der Nutzer zu stark bewegt. Auch wenn ein Kabelclip mitgeliefert wird – für eine aktionsreiche Nutzung ist der Fidelio X1 der falsche Partner.

VERARBEITUNG UND TRAGEKOMFORT Wie es sich für ein Modell der Oberklasse gehört, punktet der X1 mit hochwertigen Materialien und gediegener Verarbeitung. Laut Philips ist das jedoch nicht nur Selbstzweck, sondern soll sich auch akustisch auszahlen. So ist das im Vergleich zum L1 noch massiver gefertigte Aluminium-Gehäuse Garant für gute Leistungsausbeute und druckvollen Bass. Die Muscheln fallen insgesamt voluminöser aus, und die durch effiziente Neodym-Magnete angetriebenen Schallwandler können sich darin akustisch prima entfalten. Zumal grosse rückwärtige Öffnungen für Druckausgleich und entsprechende Bewegungsfreiheit der üppig dimensionierten 50-Millimeter-Membranen sorgen. Die aus atmungsaktivem Schaumstoff gefertigen Polster sind mit weichem Velours umfasst. Der Anpressdruck ist so ausgelegt, dass ein Seite 38

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Die stabile Bügelkonstruktion sorgt zusammen mit weichen, Velour-umfassten Schaumstoffpolstern für einen straffen, aber dennoch komfortablen Sitz.

straffer Halt erzielt wird (wichtig auch für die Qualität der Basswiedergabe). Dennoch wurde der Sitz von einer Mehrzahl der Versuchspersonen als komfortabel klassifiziert. Die vertrauenserwerkend stabile Bügelkonstruktion passt sich automatisch jeder Kopfgrösse an, umständliches Fummeln bei aufgesetztem Hörer entfällt. Die flexible Kopfauflage besteht aus angenehm sich anfühlendem Netzgewebe, welches auch Glatzköpfen lästige Schweissbildung erspart. Der eigentliche Bügel ist mit Kalbsleder eingefasst, was optisch viel hergibt, im frisch ausgepackten Zustand aber auch deutlich zu riechen ist.

abbildet, punktet der Philips mit warmen Klangfarben und hohem Genussfaktor. Alles in allem ein Patt, jedoch bei völlig unterschiedlichem Charakter. Letztlich Geschmackssache, was einem besser gefällt. An leistungsschwachen Kopfhörer-Ausgängen wie auch an Portable-Spielern hat der X1 deutlich die Nase vorn. Punkto Preis-Leistungs-Verhältnis kann er sich auch im Vergleich mit Konkurrenzprodukten sehen lassen. Freilich lässt sich im Internet-Zeitalter nicht mehr darüber hinwegsehen, dass der Fidelio in unserem nördlichen Nachbarland deutlich günstiger angeboten wird.

OPULENT, ABER STRAFF

FAZIT

Grundlegend schlägt der X1 tonal in die gleiche Bresche wie der kleinere Bruder L1, setzt aber überall noch ein Quentchen drauf. So fällt auf Anhieb der unglaublich druckvolle, „körperlich“ spürbare Bass auf. Schon bei geringer Abhörlautstärke hat man das Gefühl, dass die Musikwiedergabe Substanz hat; man muss also nicht ungebührlich laut aufdrehen, um punkto Klangfülle auf seine Kosten zu kommen. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil im musikalischen Alltag und schont die Gesundheit. Dabei stellt man zufrieden fest, dass tiefe Töne saubere Konturen aufweisen, nicht zum Dröhnen neigen und trotz ihrem Volumen den Grundtonbereich nicht übermässig zudecken. Ebenso wohltuend sind die schönen Klangfarben, die der X1 aus guten Aufnahmen zaubert. Bei Kammermusik ist er voll in seinem Element und kreiert eine emotionale Darbietung, die zum entspannten Geniessen einlädt. Im Hochtonbereich agiert er – ohne Details unter den Tisch zu kehren – ähnlich diskret wie der L1. Aufdringliche Höhen sind selbst bei analytischen Aufnahmen kein Thema. Punkto Vorne-Ortung kann auch der X1 prinzipbedingt keine Wunderdinge vollbringen. Dennoch kann man ihm eine differenzierte räumliche Abbildung attestieren: Mit etwas Vorstellungsvermögen vonseiten des Musikliebhabers gelingt die imaginierte Projektion des musikalischen Geschehens „von innen nach aussen“ recht leicht.

Auch beim Fidelio X1 wird Genuss grossgeschrieben – und dies sowohl punkto Klangqualität wie Tragekomfort. Nicht nur Klassikliebhaber werden an diesem Hörer anhaltende Freude haben. Auch bei Pop und Rock punktet er mit sattem, vitalem Sound schön bei geringer Abhörlautstärke. Ideal für lange und entspannte Musikabende zu Hause. Wer öfter auch mal unterwegs anspruchsvoll hören möchte, ist mit dem kleineren Bruder Fidelio L1 jedoch besser bedient. |

STECKBRIEF

Hersteller Modell Prinzip Impedanz Preis bei Test Info www. Gewicht Hörer Besonderheiten

Philips Fidelio X1 Bügelhörer, ohrumschliessend, halboffen 30 Ohm 500 Franken philips.ch 430 g abnehmbares Kabel mit Clip

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WERTUNG MAGAZIN

MIT WENIG ZUFRIEDEN Interessant war ein Vergleich mit dem ähnlich teuren K 701 von AKG (baugleich mit dem Modell Q 701, Kurztest auf S. 35): Hier zeigte sich, dass der X1 punkto Kopfhörerverstärker viel weniger anspruchsvoll ist: Bereits am regelbaren Ausgang eines CD-Spielers generiert er ein wohltuendes Klangvolumen, während der AKG hier eher dünn agierte. Wo dieser mehr Wert auf Transparenz legt und auch noch weiträumiger Home electronics

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ausgezeichnete Klangfülle schon bei kleiner Lautstärke druckvoller, konturierter Bass schöne Klangfarben mit unaufdringlichen Höhen hochwertiger Materialmix mit Alu und Leder straffer Halt und dennoch komfortabel Störgeräusche der elastischen Bügelhalterung bei bewegtem Einsatz CH-Preis vergleichsweise hoch

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Audio [ KOPFHÖRER-SPEZIAL - TEST ]

STYLISH URBAN? ZEITLOS GUT! // Hans Jürg Baum

Ausgefallenes Design und poppiger Sound kennzeichnen viele aktuelle Kopfhörer-Modelle. Der neue Momentum von Sennheiser verzichtet auf modischen Schnickschnack. Und dürfte dennoch auch die smarte und mobile Generation überzeugen. Gerade weil er mit klassischen Hifi-Tugenden aufwartet.

U

m die Wortmodeschöpfung „stylish urban“ kommt heute offenbar auch ein topseriöser Hersteller wie Sennheiser nicht mehr herum. So preist die Firma ihr neuestes Modell Momentum mit „dezent, zeitlos und gleichzeitig stylish urban“ an. Doch im Gegensatz zu anderen Produzenten, die der heutigen Jugend ausgefallene, „grossstädtische“ KopfhörerDesigns mit effektvoll-verfärbten Sounds verkaufen, geht der Klang des Momentum eine ganz andere Richtung.

GESCHMEIDIG UND KOMFORTABEL Obwohl der Momentum ein Teil der „Style Selection“ von Sennheiser ist, kommt er wie ein normaler, dabei hocheleganter Kopfhörer daher. Wer dieses kleine Juwel anfasst und aufsetzt, wird überrascht sein: Angenehm und unglaublich weich schmiegen sich die Polster der Ohrmuscheln und des Bügels an den Kopf. Kein Wunder – sind diese Teile doch mit geschmeidigem und atmungsaktivem Schafleder aus der englischen Traditionsgerberei Pittards überzogen. Der Bügel aus hochwertigem Edelstahl bewirkt einen satten Sitz mit minimalem Druck. Der Tragekomfort ist hoch, der Hörer wirkt federleicht. Dabei ist dieser Hörer ohrumschliessend. Die Vor- und Nachteile dieser Hörerart ist bekannt: Kein Druck auf die Ohren, gute Abschirmung gegen Lärm, dafür leichte Schwitzorgien am heissen Sandstrand. Wohl deshalb betont Sennheiser, dass alle Komponenten des Hörers sehr resistent gegen Feuchtigkeit und Schweiss sein sollen. Home electronics

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Wie es sich für einen universell einsetzbaren Kopfhörer gehört, ist der Momentum mit einem 3,5-mm-Stereo-Klinkenstecker ausgestattet. Damit er auch an punkto Ausgangsleistung nicht so potenten Playern ausreichend laut tönt, ist die Impedanz niedrig ausgelegt. Für Apple-Produkte wie iPad, iPhone und iPod wird ein Zusatzkabel mit integrierter Fernbedienung und Mikrofon mitgeliefert.

KLANG DER JUGEND? Hört man sich das neuste Feld der sogenannten „Urban-Hörer“ an, so bemerkt man sofort, dass hier der Jugend spezielle Sounds mit teilweise massiven Verfärbungen verkauft werden. Dabei sind es nicht die etablierten Hersteller von Kopfhörern, sondern Neulinge und relativ unbekannte Firmen, die mit zweifelhaften Klangabstimmungen hausieren. Musikliebhaber, die auf eine natürliche Wiedergabe stehen, wenden sich mit Grausen ab. Der „neue“ Klang ist ein bassbetonter, dröhnender Sound, bei dem Mitten und Höhen in den Hintergrund verbannt werden. Das Ganze könnte die Retourkutsche dafür sein, dass die Industrie während langer Jahrzehnte die Benutzer der sogenannten Stöpselkopfhörer mit einem grellen, bassarmen Klang gepeinigt hat. Zudem verkünden gewisse Anbieter, dass man diese Hörer für die „besten DJs der Welt geschaffen habe“ und diese nun auch dem Konsumenten zugänglich seien. Dass die Jugend voll darauf abfährt, erkennt man daran, dass diese Wunderdinger immer öfters im urbanen

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Komfortabel und atmungsaktiv: Die ohrumschliessenden Ohrpolster sind – ebenso wie der Bügel – mit geschmeidigem Schafleder belegt.

Erdbebensicher: Im Lieferumfang findet sich ein gut gepolstertes Hardcase, in dem der zierliche Hörer auf Reisen bestens geschützt ist.

Bereich zu sehen sind. Doch tonal auf diesen Zug aufzuspringen, ist sich Sennheiser dann doch zu schade. So entstand mit dem Momentum ein Hörer, der sich von allen DJ-Hörern ganz klar unterscheidet und nur eines sein will: Ein kompakter, edler und leicht zu tragender Kopfhörer mit erstklassigem Klang.

VERFÄRBUNGSARM UND BRILLANT Wir hörten den Momentum in einem Konkurrenz-Umfeld neuester „Urban-Kopfhörer“. Und bald schon war klar: In Sachen Verfärbungsarmut, Brillanz, Feinzeichnung und Ausgewogenheit konnte ihm keines der angesagten Trendprodukte auch nur annähernd das Wasser reichen. Der Momentum entpuppte sich einfach als sehr guter Hifi-Hörer. Streichinstrumente bringt er mit hellem Klangcharakter und ausgeprägter Brillanz. Dabei verkneift er sich zwar jeden unnatürlich-grellen Beigeschmack. Die Juroren waren sich dennoch einig, dass der Hörer den Obertonbereich dezent betont. Dies zeigte sich etwa bei der Harry James Big Band, insbesondere bei den enorm feinen Beckenimpulsen. Wer auf helle, frisch und feingezeichnete Beckenschläge und Schlagzeugbesen steht, kommt hier voll auf seine Rechnung. Auch Harry James’ Trompete glänzt in den schönsten Klangfarben. Zuweilen wird man fast schon an die Feinzeichnung eines elektrostatischen Hörers erinnert. Bei der Wiedergabe grosser Kirchenorgeln verblüfft dieser Hörer weniger durch eine ausgeprägte Weiträumigkeit als durch seine unerhörte Breitbandigkeit und Feinzeichnung. Lupenrein lässt der Momentum das gesamte Klangspektrum vom tiefsten Bass bis zur höchsten Mixtur erklingen. Apropos Mixturen: Diesen sehr hochfrequenten Registern verleiht der Momentum eine unglaubliche Strahlkraft. So ist es eine wahre Freude, sich von barocken Orgelwerken wie zum Beispiel der D-Moll-Toccata von Johann Sebastian Bach berauschen zu lassen.

POTENT UND KNACKIG Nicht nur bei anspruchsvoller Klassik und Jazz kann der Momentum begeistern. Auch bei knallharten musikalischen Gangarten zeigt der Momentum ein überraschendes Leistungsvermögen. Wie knackig hier die Gitarrenriffs erklingen und die weiträumigen Chorpassagen einer Seite 42

rauchigen Rockband wie etwa Dare erklingen, ist wahrhaft grossartig. Bei Synthesizerklängen liefert der Sennheiser das gesamte Klangspektrum vom knallharten Tiefstbasseinsatz bis hin zum einlullenden Weltraumgesäusel. Ganz klar: Dieser Hörer kann auch bei den „angesagten“ Sounds der heutigen Jugend ein Wörtchen mitreden, wenngleich er aufgrund seines sauberen Klangbildes keine von Teilen der jungen Generation erwünschten Klangbrei-Dröhnorgien liefern kann und will. Für diese aus Hifi-Sicht tonalen Exzesse gibt es andere Hörer aus dem Urban-Lager, über die des Sängers Höflichkeit hier besser schweigt.

FAZIT Der Momentum von Sennheiser sticht punkto Design und Klang wohltuend aus dem Lager der neusten Urban-Hörer heraus. Er ist ein kompakter, sehr angenehm zu tragender Hifi-Kopfhörer, der sowohl zu Hause wie unterwegs viel Freude bereitet. |

STECKBRIEF

Hersteller Modell Prinzip Impedanz Preis bei Test Info www. Gewicht Hörer Besonderheiten

Sennheiser Momentum Bügelhörer, ohrumschliessend, geschlossen 18 Ohm 350 Franken bleuel.ch 190 g integrierte Fernbedienung und Inline-Mikrofon für iPod und iPhone; Transport-Hardcase und Adapterstecker im Lieferumfang

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WERTUNG MAGAZIN

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zeitloses Design erstklassige Verarbeitung hoher Tragkomfort sehr gute Klangqualität nicht gerade billig

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Audio [ NEUHEITEN ]

Höchste Vollendung Egal welche Musikrichtung gespielt wird – PIEGA Lautsprecher verzaubern mit einem makellosen und authentischen Klangbild. Ein Hörgenuss für die Sinne – während Jahren.

Magix

SCHALLPLATTEN RETTEN Die 2013er-Versionen von Audio Cleaning Lab und „Retten Sie Ihre Schallplatten & Kassetten“ warten mit überarbeiteter Benutzeroberfläche sowie deutlich erweitertem Funktionsumfang auf. Der neue SoundCloner 2 ermöglicht es zum Beispiel, Klangeigenschaften bestehender Songs auf beliebige Musikstücke zu übertragen, und eröffnet dem Anwender erweiterte Perspektiven bei der Klangoptimierung. Zudem helfen neue Vorhörfunktionen für Voreinstellungen, weiterentwickelte Cleaning- und Mastering-Agents sowie Mastering-Effekte der vierten Generation bei der Beseitigung von Störgeräuschen und der Klangrestauration. Alle Ergebnisse lassen sich im passenden Format auf Festplatte, Smartphone, MP3-Player oder CD/DVD sichern. Das Bedienkonzept soll sich nicht nur erfahrenen Nutzern, sondern auch Einsteigern in kurzer Zeit erschliessen. Audio Cleaning Lab 2013 gibts solo als Software-Paket für 60 Franken oder im Bundle mit dem passenden USB-Vorverstärker für den direkten Anschluss eines Plattenspielers oder Kassettendecks für rund 100 Franken. Bei beiden Versionen wird aus Anlass des bevorstehenden 20-jährigen Bestehens von Magix die Musikverwaltung MP3 deluxe MX gratis mitgeliefert. // mf www.magix.com

Pioneer

DAB+ NUN AUCH FÜRS AUTO Mit dem AVH-X3500DAB erweitert Pioneer das Portfolio DAB+-empfangsbereiter Steuergeräte fürs Auto. Es bringt neben digitalen Radioprogrammen natürlich auch UKW sowie Unterhaltung von CD/DVD und USB-Speichermedien ins Auto. Der AVH-X3500DAB erfüllt mit seinem bedienfreundlichen 6,1-Zoll-Touchpanel Programmwünsche per Fingertipp und ist auf Wunsch auch als Komplettlösung mit Navigation für den PW oder Truck und fürs Wohnmobil erhältlich. Timeshift erlaubt bei Programmunterbrechungen – beispielsweise während des Telefonierens – die Wunschsendung für mehrere Minuten zu puffern und genau dort weiterzuhören, wo sie unterbrochen wurde. Apple Player werden per USB direkt verbunden, der Advanced-App-Modus ermöglicht die Anwendung vieler iPhone-Apps über den Moniceiver. Das integrierte Parrot-Bluetooth-Modul mit Telefonbuchübertragung und individuell positionierbarem separatem Mikrofon ermöglicht bequeme Telefonie über die Autolautsprecher sowie drahtloses Streaming von Musikdateien. Das AVH-X3500DAB ist ab Dezember für rund 450 Franken erhältlich. // mf www.sacom.ch

Home electronics

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PIEGA SA, Bahnhofstrasse 29, 8810 Horgen www.piega.ch


Foto & Video [ TEST - VIDEOFILMEN MIT BRIDGE-KAMERAS ]

KEINE GOLDENEN BRÜCKEN // Rainer Claassen, nmp

Bridge-Fotokameras sollen das Bindeglied zwischen System- und Kompaktkameras sein. Schlagen sie auch Brücken zwischen Fotofans und Videofilmern? Der Test zeigt nun erstaunlicherweise noch eklatante Schwächen auf.

K

ompaktkameras bekommen immer mehr Konkurrenz von Smartphones mit diversen Fotofunktionen. Die Kamerahersteller reagieren, indem sie sich mit noch besserer Ausstattung und teils überdurchschnittlicher Bildqualität davon abzuheben versuchen. Aber wie ernst nehmen die Fotoexperten die Ansprüche von Videofilmern? Für vier aktuelle Bridge-Fotokameras beantwortet unser Test diese Frage. Bridge-Kameras werden diese Modelle meist genannt, weil sie wie eine Brücke die Lücke zwischen Kompaktkameras und solchen mit Wechselobjektiven überspannen. Von kompakten Modellen unterscheiden sie sich vor allem in der Gehäusegrösse, im Zoombereich und den Möglichkeiten, das Bild individuell einzustellen. Von Systemkameras (DSLR und den Spiegellosen) unterscheiden sie sich durch kleine Seite 44

Bildsensoren und das Objektiv: Dieses ist bei ihnen fest mit dem Gehäuse verbunden. Das hat den Vorteil, dass die Kamera-Elektronik optimal auf das eingebaute Objektiv abgestimmt werden kann. Der Test zeigt auf, wie gut sich diese Fotokameras (mit Full HD) für Videofilmer eignen. Während alle vier für Fotoaufnahmen viele Möglichkeiten zur individuellen Bildgestaltung bieten, haben sich die Hersteller bei den Videofunktionen stark zurückgehalten. Bei Canon und Sony mag das verständlich sein, weil man möglicherweise den eigenen HD-Camcordern keine allzu grosse Konkurrenz machen will. Fujifilm und Nikon sind auf diesem Markt aber nicht aktiv. Vielleicht sind diese beiden Hersteller einfach noch zu wenig mit den besonderen Ansprüchen von Videofilmern vertraut. Home electronics

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Bauform und Bedienelemente der G1 X sind stark an die ältere Powershot G12 angelehnt.

CANON POWERSHOT G1 X Das Besondere an dieser Kamera ist der Sensor: Er ist mit einer Fläche von knapp 19 x 14 Millimetern wesentlich grösser als die CMOS der anderen Testkandidaten und übertrifft die Sensoren, die üblicherweise in HD-Camcordern zum Einsatz kommen, um ein Vielfaches. Das hat vor allem bei schwacher Motivbeleuchtung Vorteile: Das Bildrauschen ist selbst bei Kerzenbeleuchtung gering. Will man allerdings besonders kleine Motive bildfüllend aufnehmen, kann man diese nicht wirklich scharf stellen. Während die Kamera für Fotografien sehr viele Einstellmöglichkeiten bietet, ist man bei Videoaufnahmen praktisch komplett auf die Automatik angewiesen. Selbst die Aufnahmeempfindlichkeit lässt sich nur vor dem Auslösen festlegen, eine Anpassung nach dem Start einer Aufnahme ist nicht möglich. Der Autofokus reagiert relativ behäbig, das Geräusch seines Motors stört die Aufnahmen. Alternativ lässt sich die Schärfe mit dem Einstellring an der Kamerarückseite von Hand regulieren, dann sind auch keine Geräusche wie im Automatikbetrieb zu hören. Eine Schärfenkorrektur während der Aufnahme ist allerdings nicht möglich: Der Fokus bleibt auf der Entfernung fixiert, die vor dem Auslösen eingestellt wurde. Home electronics

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Die Kamera ist hochwertig verarbeitet, das Bedienkonzept sehr schlüssig. Zusätzlich zum beweglichen 3-Zoll-LCD hat die Canon einen optischen Sucher. Der anvisierte Bildausschnitt lässt sich damit rudimentär kontrollieren, Aufschluss über die korrekte Belichtung gibt er ebenfalls nicht. Der Bildschirm kann gedreht und geschwenkt werden, was auch bei ungewöhnlichen Aufnahmepositionen eine Bildbeurteilung erlaubt. Klappt man ihn mit der Bildfläche an das Gehäuse, ist er beim Transport vor dem Verkratzen geschützt. Anschlussmöglichkeiten für ein externes (Aufsteck-)Mikrofon fehlen leider ebenso wie die Buchse für einen Stereo-Kopfhörer.

VIDEOFAZIT Farben gibt die Powershot G1 X sehr originalgetreu wieder, das Bildrauschen hält sich auch bei schwach beleuchteten Motiven in Grenzen. Leider stehen die umfangreichen Einstellmöglichkeiten für Foto beim Einsatz der Videofunktion nicht zur Verfügung – schade, denn aufgrund der hervorragenden Bildqualität wäre die Canon-Kamera mit manuellen Kontrollmöglichkeiten eine Alternative für Videofilmer.

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Foto & Video [ TEST - VIDEOFILMEN MIT BRIDGE-KAMERAS ]

Das Einstellmenü der HX30 EXR ist umfangreich. Für Videoaufnahmen lässt sich aber ausser der Auflösung wenig ändern.

FUJIFILM FINEPIX HX30 EXR Die relativ klobige HX30 EXR hat sehr viele Bedientasten an der Rückseite sowie zwei Einstellräder auf der Kameraoberseite. Für Filmer bringt das allerdings kaum Vorteile. Bei Videoaufnahmen sind die Bedienelemente nämlich praktisch durchweg nicht zu verwenden. Schlimmer noch: Die wenigen Einstellungen, die sich tatsächlich vornehmen lassen, sind selten auf Anhieb zu finden. Da hilft auch die ansonsten gelungene Bedienungsanleitung nicht weiter: Der Abschnitt, in dem die Vorgehensweise bei Videofilm-Aufnahmen beschrieben wird, füllt nicht einmal zwei Seiten. So muss man selbst herausfinden, welche der vielen Einstellmöglichkeiten für Videoaufnahmen tatsächlich von Bedeutung sind. Leider sind das nur sehr wenige. Klasse: Zoom und Fokus lassen sich mit Hilfe von zwei Ringen am Objektiv bedienen. Weniger gut: Dreht man die Ringe, sind deren Geräusche auf der Tonaufnahme deutlich zu hören. Wird von Hand fokussiert, überträgt die Kamera die Einstellungen des Rings auf einen Stellmotor im Objektiv – das sorgt für eine kurze Verzögerung und ist auf den Aufnahmen ebenfalls zu hören. Eine Motorsteuerung für das Zoom fehlt. Filmt man schwach beleuchtete Motive, ist im Bild Flackern zu sehen. Insgesamt wirken Lowlight-Szenen dunkel und relativ verrauscht. Auch mit den Farben nimmt es die Finepix HX30 EXR nicht so Seite 46

genau: Ohne dass sich die Beleuchtung nennenswert ändert, kann die Aufnahme unterschiedliche Farbstiche annehmen. Wer das verhindern will, nimmt einen manuellen Weissabgleich vor. Aber auch dann werden Farben recht zurückhaltend wiedergegeben. Die Fujifilm kann auch Zeitlupen mit bis zu 320 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Dabei wird die Auflösung aber deutlich reduziert. Im Standardbetrieb filmt die Kamera mit 30p-Bildern pro Sekunde, was bei der Erstellung von DVD zu ruckeligen Bildern führen kann. Lobenswert dann wiederum der elektronische Sucher dieser Kamera. Das Mini-LCD im Sucher löst gute 920 000 Subpixel auf, das 3-ZollKlapp-LCD immerhin brillant wirkende 460 000 Subpixel.

VIDEOFAZIT Während die Kamera für Fotografen sehr umfangreiche Einstellmöglichkeiten bietet, wird die Videofunktion stiefmütterlich behandelt: Selbst eine Belichtungskorrektur ist mit der Finepix HX30 EXR bei Filmaufnahmen nicht möglich. Die Farbwiedergabe ist recht unpräzise – erstaunlich, denn gerade darauf legt Fujifilm bei Fotos besonders grossen Wert. Eine gute Idee sind die Objektivringe zum Einstellen von Schärfe und Zoom. Home electronics

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Mit der P510 lässt es sich auch in Zeitlupe filmen – allerdings nur mit deutlich reduzierter Auflösung.

NIKON COOLPIX P510 Die P510 ist der absolute Zoomriese unter diesen Testkandidaten. Im Vergleich zu Objektiven für Kleinbildkameras deckt sie mit ihrem 42-fach-Zoom einen Brennweitenbereich von 30 bis 1260 Millimetern ab. Im Telebereich lässt sie damit die Konkurrenz weit hinter sich: Aus 100 Metern Abstand kann damit ein Objekt von 2,80 Metern Breite formatfüllend aufgenommen werden. Der Zoomantrieb läuft allerdings während einer Videofilm-Aufnahme auffallend langsam. Wird der gesamte Zoombereich im Fotobetrieb innerhalb von 4 Sekunden durchlaufen, werden dafür bei einer Videoaufnahme fast 12 Sekunden benötigt. Ohnehin sollte man bei dieser Kamera während einer Aufnahme die Finger von der Zoomwippe lassen: Start und Stopp geraten stets sehr ruckelig, und während der Brennweitenveränderung pumpt der Autofokus auch noch deutlich – erstaunlicherweise selbst dann, wenn die Schärfe zuvor per Steuerkreuz manuell fixiert wurde. Insgesamt ist diese Kamera nichts für Ungeduldige: Startet man mit dem zweiten Auslöser auf der Kamerarückseite eine Videoaufnahme, dauert es beinahe 3 Sekunden, bis die dann tatsächlich beginnt. An den Tageslichtaufnahmen der Coolpix P510 gab es wenig auszusetzen, bei schwacher Beleuchtung gerieten die Videos aber etwas dunkler als bei der Konkurrenz. Wegen Bildrauschens, Unschärfe an Home electronics

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den Bildrändern und matter Farbwiedergabe erhielt die Kamera im Videobildtest eine etwas schlechtere Bewertung als die anderen drei. Manuelle Einstellmöglichkeiten für Videoaufnahmen sind kaum vorhanden. Lediglich die ISO-Empfindlichkeit lässt sich anpassen und der eingestellte Belichtungswert kann per Tastendruck fixiert werden. Jede Berührung der Kamera wird vom eingebauten Stereo-Mikrofon auf der Tonspur verewigt. Anschlussmöglichkeiten für ein externes Mikro oder einen Stereo-Kopfhörer sind nicht vorhanden. Ein GPS-Sensor kann für Fotos den Entstehungsort aufzeichnen. Bei den MPEG-4-Videoaufnahmen, die wahlweise mit 25p- oder 30p-Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, lässt sich das aber nicht nutzen.

VIDEOFAZIT Nikon behandelt die Videofunktion in der Coolpix P510 als Zugabe. Das macht sich besonders beim langsamen Autofokus und bei der langen Startverzögerung bemerkbar. Auch das nahezu komplette Fehlen von manuellen Bildeinstell-Möglichkeiten ist ärgerlich. Der enorme Brennweitenbereich ist für Videofilmer hingegen interessant, da so verschiedene Perspektiven ohne Positionswechsel möglich sind.

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Foto & Video [ TEST - VIDEOFILMEN MIT BRIDGE-KAMERAS ]

Der Bildschirm zeigt Menü und Aufnahmen angenehm klar – im Einstellmenü gibt es aber kaum Optionen für die Videofunktion.

SONY CYBERSHOT DSC-HX200 V Stellt man das Wählrad auf der Kameraoberseite in die Position für Video, lassen sich keine Bildeinstellungen vornehmen. Sowohl das mitgelieferte Handbuch als auch die etwas ausführlichere Online-Bedienungsanleitung, die sich erst nach einer ausgiebigen Suche auf der Website von Sony findet, schweigen sich dazu aus. Viele Beschreibungen hier sind nur schwer verständlich. Sätze wie „Falls [Filmformat] auf [AVCHD] eingestellt ist, wählen Sie die Filmgrösse mit [Filmqualität] aus, und falls [Filmformat] auf [MP4] eingestellt ist, wählen Sie die Filmgrösse mit [Filmgrösse] aus“ muss man mehrmals lesen, um zu verstehen, was der Hersteller wohl damit meint. Erst mit Hilfe des Sony-Supports konnten wir doch eine Möglichkeit finden, Aufnahmen individuell zu gestalten: Filmt man nämlich in der Position „Intelligente Automatik“, lässt sich die Belichtung mit dem Rändelrad an der Kamerarückseite korrigieren. Ausserdem stehen dann interessante Farbvarianten zur Verfügung. So kann man einzelne Farben betonen, indem alle anderen Farben in Schwarzweiss wiedergegeben werden. Schade: Für Videoaufnahmen lässt sich der ruhig laufende Objektivring nur zum Zoomen, nicht aber zum Einstellen der Schärfe nutzen. Als einziges Modell im Test gibt die HX200 auch im Aufnahmebetrieb Seite 48

ein Bild über den HDMI-Ausgang aus. Zur Bildkontrolle taugt das aber nur eingeschränkt: Während laufenden Videoaufnahmen wird der Kamera-Bildschirm schwarz geschaltet. Nebst dem ausklappbaren 3-Zoll-LCD hat die Cybershot HX200 V (wie auch die Coolpix P510) einen kleinen LCD-Sucher, der das Bild gerade noch genügend detailreich wiedergibt. Lobenswert der ausdauernde Akku: Beinah 2 Stunden Aufnahmezeit sind damit möglich. Gute Arbeit leistet der Bildstabilisator. Zumindest bei WeitwinkelEinstellung gelingen Aufnahmen auch aus der Hand wackel- und ruckelfrei. Die 50p-Videos in AVCHD wirken scharf, Farben werden etwas blass, aber angenehm wiedergegeben, und auch das Bildrauschen ist relativ gering.

VIDEOFAZIT Dank guter AVCHD-Videoqualität, effizientem Bildstabilisator und schnellem sowie präzisem Autofokus können sich die Full-HD-Videos der DSC-HX200 V sehen lassen. Ärgerlich, dass diese Cybershot kaum Möglichkeiten für eine individuelle Bildgestaltung bietet. Die Informationen vom GPS-Sensor lassen sich für Videoaufnahmen nicht nutzen. Mit Fernsehern bandelt die Kamera einzig über HDMI an. Home electronics

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FAZIT

Richtig ernst scheinen viele Hersteller die HD-Videofunktion in Fotokameras nicht zu nehmen. Das ist besonders ärgerlich, da diese Kameras punkto Aufnahmequalität viel zu bieten hätten – nicht nur EinsteigerCamcorder halten da gerade mal so mit. Die Tonspur ist bei allen vier Testkandidaten aber nur zu gebrauchen, wenn während der Aufnahme keine Einstellungen an den Kameras vorgenommen werden. Die eingebauten Stereo-Mikrofone nehmen jede Berührung und auch die Geräusche von Zoom und Autofokus deutlich hörbar mit auf. Einen Anschluss für ein externes Stereo-Mikrofon, mit dem sich dies vermeiden liesse, hat keiner der vier Hersteller seiner Kamera verpasst.

Noch ärgerlicher ist aber das Fehlen von manuellen Einstellmöglichkeiten für Videoaufnahmen: Während alle vier Testkandidaten für Fotoaufnahmen eine überwältigende Vielfalt an individuellen Anpassungen erlauben, lassen sich sämtliche Videofilme durchgängig nur im Automatik-Betrieb aufzeichnen – zum Teil sogar ohne jegliche Möglichkeit einer Helligkeitskorrektur. Kann man Canon und Sony noch unterstellen, dass die den HDCamcordern aus eigener Produktion keine allzu starke Konkurrenz machen wollen, ist das bei Fujifilm und Nikon nur dadurch zu erklären, dass diese Fotokamera-Unternehmen noch keinen echten Zugang zu den Ansprüchen von Videofilmern gefunden haben. |

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Abmessungen (B x H x T), Gewicht mit Akku

Canon Powershot G1 X 900 Franken canon.ch 117 x 81 x 65 mm, 540 g

Fujifilm Finepix HS30 EXR 480 Franken fujifilm.ch 130 x 97 x 126 mm, 700 g

Nikon Coolpix P510 500 Franken nikon.ch 120 x 83 x 103 mm, 550 g

Sony Cybershot DSC-HX200 V 600 Franken sony.ch 122 x 87 x 94 mm, 580 g

AVC(H.264)/1080 (24p) SDXC-Karte 14 Mega (1,5 Zoll CMOS) 4352 x 3264 Pixel/JPEG, RAW – integriertes Zoom/4-fach 1:2,8–5,8/28–112 mm im Objektiv (Lens Shift) optisch/– 3 Zoll/920 000 Subpixel/– ND-Filter (3 Blendenstufen)

AVC(H.264)/1080 (30p) SDXC-Karte 16 Mega (1/2 Zoll CMOS) 4608 x 3456 Pixel/JPEG, RAW 2 Megapixel integriertes Zoom/30-fach 1:2,8–5,6/24–720 mm im Gehäuse (Sensor Shift) LCD/920 000 Subpixel 3 Zoll/460 000 Subpixel/– EXR-Sensor-Modi (nur Foto)

AVC(H.264)/1080 (30p) SDXC-Karte 16 Mega (1/2,3 Zoll CMOS) 4608 x 3456 Pixel/JPEG – integriertes Zoom/42-fach 1:3,0–5,9/24–1000 mm im Objektiv (Lens Shift) LCD/201 000 Subpixel 3 Zoll/921 000 Subpixel/– GPS (nur Foto)

AVCHD/1080 (50p) M.Stick Pro Duo, SDXC-Karte 18 Mega (1/2,3 Zoll CMOS) 4896 x 3672 Pixel/JPEG 13 Megapixel integriertes Zoom/30-fach 1:2,8–5,6/27–810 mm im Objektiv (Lens Shift) LCD/201 600 Subpixel 3 Zoll/921 600 Subpixel/– GPS (nur Foto)

34 Mbit/s; 30 min. –/– – –/– •/•/– –/–/• –/–/– Wählrad/– –/–/– •/• -/• • –/–

15 Mbit/s; 30 min. –/– – –/– •/•/– –/–/– –/–/– Objektivring/Lupe –/•/– •/• –/– – –/•

19 Mbit/s; 30 min. –/– • •/• •/•/– –/–/• –/–/– Wippe/– –/–/– –/• –/• • –/–

27 Mbit/s; 30 min. –/– – –/– –/–/– –/–/– –/–/– –/– –/–/– •/• –/– – –/•

•/–/– –/•

•/–/– –/–

•/–/– –/–

•/–/– –/•

HDMI, USB/FBAS –/–/intelligent

HDMI, USB/FBAS –/–/intelligent

HDMI, USB/FBAS –/–/–

HDMI, USB/– –/–/–

+ hohe Schärfe, geringes

+ Objektivringe für Schärfe

+ riesiger Zoombereich

+ schneller und präziser

+ robustes und kompaktes Gehäuse - träger Autofokus - kleiner Zoombereich

+ Auflösung vom LCD-Sucher - Flackern bei schwachem Licht - Probleme mit automatischem

+ AE-Lock-Funktion - unpräziser Autofokus - lange Auslöseverzögerung

+ präzise Zoomsteuerung + gute HD-Videoqualität - unübersichtliches

- Einstellmöglichkeiten bei Video

- Einstellmöglichkeiten bei Video

- Einstellmöglichkeiten bei Video

- Einstellmöglichkeiten bei Video

AUSSTATTUNG Videosystem/Aufzeichnungsformat Speichertypen Pixelklasse (Sensorklasse) Fotoauflösung (netto)/Dateiformate Fotoauflösung bei Videofilm-Aufnahme Objektivtyp/Zoomfaktor (optisch) Lichtstärke/Brennweite (bez. KB) Bildstabilisator Sucher/Auflösung (RGB) Display-Diagonale/Auflösung (RGB)/Touch besondere Funktionen

VIDEOFUNKTIONEN maximale Datenrate; maximale Szenenlänge Gegenlicht-, Kontrast-Funktion/-Taste Belichtungskorrektur-Funktion AE-Arretierung vor/bei Aufnahme Weissabgleich: manuell/Presets/Kelvin vor Aufnahme einstellbar: Blende/Zeit/ISO bei Aufnahme einstellbar: Blende/Zeit/ISO manueller Fokus: Einstellung per/Hilfen Zeitraffer/Zeitlupe/Pre-Recording Gesichtserkennung: Video/Foto Szenensortierung/-Bearbeitung nahtlose Szenenwiedergabe am TV Motivprogramme nutzbar/Bild einstellbar

AUDIOFUNKTIONEN Stereo-/Mehrkanalton/manuelle Aussteuerung Zoom-Mikrofon/zuschaltbarer Windfilter

ANSCHLÜSSE Digital-/Analogvideo-Ausgang Mikro-/Kopfhörerbuchse/Zubehörschuh

VIDEO-TESTERGEBNISSE Bildqualität Tonqualität Ausstattung Bedienung +

WERTUNG MAGAZIN

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Bildrauschen; auch bei Lowlight

und Zoom

Weissabgleich

bei Videoaufnahmen

Autofokus

Einstellmenü

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Foto & Video [ NEUHEITEN ]

Sony

DAS BESTE VON ALLEN Leica

LICHTSTARKE KOMPAKTE Mit der D-Lux 6 präsentiert Leica ihr neustes Kompaktmodell. Sie setzt mit Neuentwicklungen bei Objektiv, Bildsensor und Bildprozessor sowie zahlreichen Detailverbesserungen die kompakte D-Lux-Reihe fort. Das neu konstruierte 3,8-fach-Weitwinkelzoom (Leica DC Vario-Summilux Asph.) bietet bei unverändert 24–90 mm (bez. KB) mit 1:1,4–2,3 jetzt höchste Lichtstärke, ein ND-Filter ist zuschaltbar. Erstmals erlaubt ein Blendenring die direkte Einstellung der Blende. Für mehr Bildqualität sorgt zudem ein neuer 1/1,7-Zoll-CMOS-Sensor mit nutzbaren 10 Megapixeln Auflösung und direkt einstellbaren Bildformaten (1:1/4:3/3:2/16:9). Die D-Lux 6 nimmt Full-HDVideos in AVCHD oder MP4 mit 60p oder 60i auf. Das brillante 3-Zoll-LCD bietet nun 920 000 Subpixel. Der Blitzschuh erlaubt den Anschluss von optionalem Zubehör wie dem elektronischen Sucher EVF3 mit 1,4 Millionen Bildpunkten. Die Leica D-Lux 6 gibt es für 900 Franken. // nmp www.leica-camera.ch Anzeige

• Kondensator Mikrofon mit Broadcast/Recording Qualität für HDSLR, Camcorders und portable Audio Recorder • Integrierter Shock Mount (Spinne) und Windschutz • Speisung mit 9V Batterie (bis zu 70 Stunden Betriebszeit) • 10 Jahre Garantie (Online Registration erforderlich)

Vertrieb Schweiz: GoWild AG, 6301 Zug, www.gowild.ch

Nikon

ZWEITER JAHRGANG Die V2 basiert auf der Nikon-1Technologie der 2. Generation und vereint eine hohe Leistungsfähigkeit mit Handlichkeit. Gegenüber der V1 bietet sie mit 14,2 Megapixeln nun eine höhere Auflösung. Bildraten von 15 B/s mit kontinuierlichem Autofokus und bis zu 60 B/s bei fixiertem Fokus sind möglich. Das fortschrittliche Hybrid-AF-System ist ein Bestandteil davon: Der Sensor schaltet motivabhängig zwischen den 73 Fokusmessfeldern mit Phasenerkennung und den 135 Fokusmessfeldern mit Kontrasterkennung um. Der LCD-Sucher mit 1,44 Millionen Subpixeln unterstützt die Auswahl des Bildausschnittes. Das 3-Zoll-LCD auf der Rückseite bietet 921 000 Subpixel. Mit den erweiterten Filmoptionen der V2 lassen sich Videos in Full HD mit Bildraten von 60i oder 30p aufnehmen. Dabei behält der Kameranutzer die Kontrolle über Belichtungszeit und Blende. Das Fotografieren ist während einer Filmaufnahme möglich, wobei die Fotos nicht auf die Videoauflösung und das 16:9-Seitenverhältnis beschränkt bleiben, sondern in voller Auflösung gespeichert werden. Zu kaufen gibt es die Nikon 1 V2 mit dem Objektiv 1-Nikkor 10–30 mm VR (27–81 mm; bez. KB) für 1050 Franken. // nmp

www.sony.ch

www.nikon.ch

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Seite 50 VideoMicPro_1-4Seite_quer.indd 1

Die NEX-6 vereint die besten Eigenschaften aller NEX-System-Modelle von Sony. So hat sie den HDCMOS-Bildsensor mit 16 Megapixeln und integriertem Fast-HybridAutofokus. Diese Kombination aus Phasen- und Kontrast-AF sorgt wie schon bei der NEX-5R für mehr Präzision und Geschwindigkeit beim Scharfstellen. Mit 10 Fotos pro Sekunde ist die NEX-6 schneller als so manche Spiegelreflexkamera. Gefilmt wird in Full HD mit bis zu 50 Vollbildern (AVCHD 1080/50p). Von der NEX-7 hat sie den brillanten OLED-Sucher und das Spiegelreflex-ähnliche Bedienungskonzept geerbt. Neben dem OLED-Sucher verfügt sie auch über das ausklappbare 3-Zoll-LCD mit 921 000 Subpixeln. Die NEX-6 ist Wi-Fi-fähig und verbindet sich auf Wunsch über einen Wi-Fi-Hotspot auch mit dem Internet. Dank diverser Sony-Apps lässt sich die Kamera nach Belieben konfigurieren. Herzstück der NEX-Serie ist und bleibt der grosse APS-C-Sensor und die Möglichkeit, Wechselobjektive zu nutzen. So vereint die NEX-6 die Vorteile von Spiegelreflex- mit denen von Kompaktkameras: hohe Bildqualität in kleinem Gehäuse. Die Sony NEX-6 ist mit neuem Kompaktzoom SELP1650 (24–75 mm; bez. KB) um 1150 Franken erhältlich. // nmp

02.02.2012 16:24:47

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Canon

DAS VOLLE FORMAT Die EOS 6D ist mit einem neu konzipierten Vollformat-CMOSSensor und 20,2 Megapixeln von Canon auf hohe Bildleistung getrimmt. Der Standard-ISO-Bereich von 100 bis 25 600 kann auf 50 bis 102 400 erweitert werden und eignet sich dadurch auch sehr gut für Aufnahmen bei dunklen Lichtverhältnissen. Ein Vollformat-Sensor im ehemaligen Kleinbild-Filmformat (KB) ermöglicht eine gezieltere Steuerung der Schärfentiefe – ideal also für Porträts, in denen der Fotograf sein Motiv vor einem unscharf gezeichneten Hintergrund bildwirksam absetzen möchte. Mit der EOS 6D schöpfen Fotografen das volle Potenzial der EF-Objektivserie von Canon mit Brennweiten zwischen 8 und 800 Millimetern aus. Die Leistungsstärke des Digic-5+Prozessors ist Ausgangspunkt für viele Automatik- und kreative Aufnahmemodi. Darüber hinaus ist die EOS-Kamera natürlich auch vollständig manuell steuerbar. Das neue 11-Punkt-AF-System hat die stärkste Low-Light-Leistung unter allen bisherigen Canon-Autofokus-Systemen. Die Scharfstellung arbeitet bis zu –3 LW, einem Lichtwert, der dem des Mondlichts entspricht, und ermöglicht so auch in extrem herausfordernden Lichtbedingungen eine punktgenaue Fokussierung auf das Motiv. Auch schwarz eloxiert erhältlich.

IM KB-FORMAT DIE KREATIVITÄT ENTDECKEN Viele praktische Funktionen in der EOS 6D unterstützen Fotografen, speziell wenn es um hochwertige Landschaftsund Porträtbilder geht. Bei der gerade für schwierige Lichtbedingungen idealen HDR-Aufnahme entstehen Bilder mit hoher Detailwiedergabe in hellen und dunklen Bildbereichen, während bei der Mehrfachbelichtung bis zu 9 unterschiedlich belichtete Aufnahmen in der Kamera zu einem einzigen Bild kombiniert werden. Der Silent-Modus ist die Option in diskreten Aufnahmesituationen, wie für ungestellte Porträts oder auch bei Hochzeitsfotos. Eine elektronische EinzelachsenWasserwaage – einblendbar im optischen SLR-Sucher und im rückseitig fest eingebauten 3-Zoll-LCD mit 1,04 Millionen Subpixeln – ermöglicht die präzise Ausrichtung des Bildmotivs am Horizont. Die EOS 6D hat erstmals bei Canon auch ein WLANund GPS-Modul integriert, dafür aber keinen Aufklapp-Blitz. Diese attraktive DSLR-Kamera bietet sich als Einstieg in die Vollformat-Welt bei Canon an und zeichnet sich zudem durch ein vergleichsweise sehr kompaktes und 770 Gramm leichtes Gehäuse aus. Das neue Semipro-Kameramodell ist zudem staub- und spritzwassergeschützt, Teile des robusten Gehäuses sind aus Magnesium gefertigt. Erhältlich ist die Canon EOS 6D für 2490 Franken (nur Gehäuse) und mit dem Zoomobjektiv 1:4/24–105 mm L IS USM für 3490 Franken. // nmp

NEU: LEICA X2 Und ein Moment erzählt Geschichten. Die kompakte Leica X2 ist perfekt, um aus einem Moment etwas ganz Besonderes zu machen. Sie hält die Geschichten des Lebens spontan, unverfälscht und in brillanter Bildqualität fest. Mit ihrem neuen Bildsensor, ihrem schnellen, hochpräzisen Autofokus und der Möglichkeit, jederzeit zwischen Automatik und manueller Bedienung zu wechseln, ist die in Deutschland gefertigte Leica X2 genauso vielseitig wie das Leben. Auch ihre edle Belederung verführt dazu, sie nicht mehr aus der Hand zu legen. Leica X2 – aus purer Freude am Fotografieren. Entdecken Sie mehr unter www.x2.leica-camera.com

www.canon.ch Leica Camera AG / Hauptstrasse 104 / 2560 Nidau www.leica-camera.ch


Multimedia & Netz [ TEST – WIRELESS-MUSIKSYSTEM ]

KLEINER KOLOSS // Lothar Brandt

Wie kommt der audiophil angehauchte Netzwerk-Nahezu-Novize dazu, auf ein kleines, kabelloses Musiksystem abzufahren? Ganz einfach: Das entsprechende Nutzfahrzeug B&W A7 klingt für seine Grösse gigantisch.


Unaufdringliche Schönheit: Das Design des B&W A7 ist schlicht und einfach, zeitlos elegant. Kein Display, kein Knopf stört die Linie. Die Lautstärke regelt eine Wippe im silbernen Brustring rechts. Der kleine Handschmeichler davor ist die Fernbedienung für die Grundfunktionen.

S

tehen bei Home Electronics Tests von multimedialen Zauberkästlein oder netzwerktauglichen Alleskönnern an, dann hält sich das Ressort Audio normalerweise zurück. So wie die Kollegen vom Ressort Multimedia & Netz beispielsweise bei riesigen Lautsprechern. Als nun aber Fritz Fabig, Schweizer Statthalter von Bowers & Wilkins, ein neues Produkt aus seinem Haus präsentierte, da schwanden schon interessehalber die Ressortgrenzen. Das schmucke Stück hört auf den Namen A7, ist aber trotzdem kein neues Automodell eines Vorsprung-durchTechnik-Herstellers, sondern nennt sich „Wireless Music System“ – und das will was heissen: Drahtlose Netzwerktechnik namens AirPlay in einem kompakten System, das tatsächlich Musik spielen soll. Nicht dröhnend irgendeinen quäkend-quälenden Sound von sich geben, der bei sensiblen Klangfreunden automatisch Fluchtreflexe auslöst.

GUTE GENE Schon vor der ersten akustischen Kontaktaufnahme standen indes die Chancen gut, dass B&W mit dem A7 auch feinsinnigen Ohren nicht den Rückzugsmarsch bläst. Die Engländer bauen seit Jahrzehnten exquisite Hifi-Lautsprecher. Und sie landeten 2008 einen Überraschungscoup, als sie ihren „Zeppelin“ aufsteigen liessen. Diese zigarrenförmige Docking-Station für Apples iPod zauberte Klänge, die das Prädikat Hifi, hohe Klangtreue, auch verdienten. Im Frühjahr 2011 verliehen die Briten dem Luftschiff erweiterte Lufthoheit, indem sie es mit AirPlay zum kabellosen Kommunikator hochrüsteten. Vorher hatten die emsigen Engländer mit dem MM 1 einen Computerlautsprecher entwickelt, der dieser vielgeschmähten Produktgruppe nun endlich auf breiter highfideler Front den Aufstieg in die KlangOberliga ermöglichte. Auch nach Erfahrung des Autors, der die zierlichen Säulen vor zweieinhalb Jahren unter die angetanen Ohren nahm. Und die Gene dieses Kleinkünstlers stecken schon sichtbar im neuen A7 für etwa 900 Franken und dessen kleinerem Bruder, dem A5 für 600 Franken. Sozusagen in Zwillingsform, denn in jedem dieser sanft gerunHome electronics

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deten Beinahe-Quader steckt natürlich ein Stereosystem mit pro Seite einem Tiefmittelkonus und einer Hochtonkalotte, im A7 noch mit einem Subwoofer für die tiefen Töne verstärkt. Apropos Verstärkung: Pro Chassis jeweils eigene Schaltverstärker – auch gern „Digitalverstärker“ genannt – können in ihrer Class-D-Technik immerhin pro Stück gefahrlos 25 Watt mobilisieren. Dem Subwoofer des A7 flösst ein besonders potenter Chip-Satz sogar bis zu 50 Watt ein. Nun vermag ein System dieser Kompaktklasse – gerade mal 12 Liter Gesamtvolumen stehen im A7 zur Verfügung – nicht per se ausreichende Klangfülle zu verströmen. Dem Frequenzgang auf gerade Beine verhilft das sogenannte Digital Signal Processing, kurz DSP. Von der Cleverness seiner Programmierung hängt ab, wie gut so ein System letztlich tönt. Und natürlich auch vom Quellmaterial. Damit dies keinen Schaden erleidet, sampeln die Wandler-Chips von Analog Devices an Bord der B&W-A-Klasse alle eingehenden Signale, also auch die analogen, zur Weiterverarbeitung auf das audiophile Datenformat 24 Bit/96 Kilohertz hoch. Die Front von A5 oder 7 steht zwar ungelocht makellos, doch auf der Rückseite finden sich neben Strom- auch Ethernet-, USB- und analoger Klinkenanschluss. Die WLAN-Technik steckt innen.

LEICHTER ANFANG AirPlay trägt – bislang – trotz einer theoretischen Datenbandbreite von bis zu 120 Megabit pro Sekunde musikalisch „nur“ CD-Format (16 Bit/44,1 kHz) durch die Luft. Dennoch machte schon die Daten-Freiflug-Demonstration im Fabigschen Büro gewaltig Eindruck. Die akustische Verwandtschaft zur gut beleumundeten Familie war unüberhörbar. Und weil Fabig auch mit dem hauseigenen „Sonata“-Server und dessen Software vorführte (siehe HE 11/12, Seite 9), fasste der eher audiophil sozialisierte Autor Mut. So schwer schien das ja auch mit der Installation und Bedienung des Wireless Music System nicht zu sein. Was auch von unverhoffter Seite schnell bestätigt wurde. Denn kaum war der A7 in den Redaktionsräumen, bat HE-Verleger

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Multimedia & Netz [ TEST – WIRELESS-MUSIKSYSTEM ]

Klangvolle Paten: Die eleganten Desktop-Lautsprecher Bowers & Wilkins MM 1 (etwa 700 Franken) standen Vorbild für Design und Tontechnik des A7. Schwarzer Body, silbern schimmernder Deckel, schmaler Brustring – und innen beste digitale Signalverarbeitung.

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Apple, Android & Windows compatible


Daniel Kaczynski, ein Freund guten Designs, guter Technik und

STECKBRIEF

guter Musik, ihn einmal im eigenen Heimnetzwerk auszuprobieren. Seine Freude an der gelungenen, zeitlos schicken Optik, der schnellen Installation der Bediensoftware und am raumfüllenden Klang dürfte er mit jedem künftigen Besitzer teilen. Die können sich allerdings bei jedem WLAN-Wechsel den Frust vergeblicher Einlogg-Versuche ersparen, indem sie die winzige, verborgene Reset-Taste auf der Rückseite dann vorab drücken. Leider steht das wie so mancher andere nützliche Praxis-Tipp weder im beigepackten Schrifttum noch auf Anhieb im Internet greifbar irgendwo geschrieben. Unübersehbar aber der Hinweis, dass man sich doch auf Gedeih und Verderb der Apple-iTunesWelt verschreiben muss, um alle Möglichkeiten des A7 auszukosten.

Hersteller Modell Preis Info www.

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LAUTSPRECHER

Abmessungen B x H x T Gewicht Fernbed./iPod-Steuerung

Bowers & Wilkins A7 900 Franken bowers-wilkins.com bwgroup.ch 36 x 22 x 16 Zentimeter 5,7 Kilogramm ja / ja

ANSCHLÜSSE Line In/Out/Subwoofer Kopfhörer Ethernet USB Digital Koax/optisch Bestückung

Fast alle. Denn der Autor ging zum Abschluss seiner Testreihe, um alle Beeinträchtigungen durch Airplay-Transport oder dürftige iOS-Konserven auszuschliessen, über den Analog-Eingang des Schmuckkästchens hinein. Nicht ohne es vorher auf einem schwingungsarmen und stabilen Platz parkiert zu haben – der Subwoofer regt doch gerne umoder unterstehende Gegenstände zum Scheppern an. Jetzt aber entfesselte der kleine B&W-Kasten geradezu kolossale Klangfülle. Mit sattem Bassdruck und unverzerrten Hochpegeln sorgte er für staunende Bewunderung auch bei hartgesottenen Mitbewohnern. Was den Sohn an Lautstärke beeindruckte, war nach guter Väter Sitte aber nur ein Aspekt. Wichtiger sind die feine Auflösung, der Detailreichtum und unverfärbte Stimmwiedergabe, völlig unabhängig davon, ob Rock, Jazz oder Klassik anstand. Fazit: Der A7 kann grandios Musik spielen – auch wenn dieser Test im Multimedia-Ressort steht. |

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Exzellenter, bis zu hohen Lautstärken verzerrungsarmer Klang Erstaunlich bassstark und sehr gut auflösend Zeitloses Design und saubere Verarbeitung verführt zum Lauthören –zu schade fürs Nebenbeidudeln verführt zum Lauthören – und braucht dazu schepperfreien Stellplatz Erstnutzer hätten eine ausführlichere Anleitung und Einweisung verdient auf mobile Apple-Zuspieler und -Kontrolleure angewiesen

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9

BE INSPIRED. BE CONNECTED


VIELE WEGE ZUM FERNSEHGENUSS // Text: Kurt Haupt; Bild: Moritz Ulrich

Nach den Mobilnetz-Providern folgen die TV-Provider: Sie ermöglichen Fernsehzugang über Kabel, Telefonleitung, Glasfaser, Satellit oder über den gewöhnlichen Internetanschluss. Dabei gibt es Unterschiede bei der Qualität, beim Komfort und bei den Kosten.


Multimedia & Netz [ REPORT - TV-PROVIDER ]

W

o kommt das Fernsehen her? „Aus der Dose!“, behaupten viele und verweisen auf den in den meisten Schweizer Wohnungen vorhandenen Anschluss für Kabel-TV. „Aus dem Telefonkabel!“, behaupten stattdessen über 700 000 Fernsehkunden von Swisscom und Sunrise, bei denen das Fernsehsignal vom Telefonanbieter via Telefonkabel oder Glasfaser geliefert wird. „Vom Himmel!“, halten die Freunde des Satellitenempfangs dagegen, die einmalig in ihre Empfangsschüssel investiert haben und dafür jahrelang kostenlos konsumieren. „Aus dem Internet!“, protestiert die Jugend, die seit Jahren auf PC, Tablet, Smartphone und sogar direkt am Fernseher die Dienste von Zattoo, Teleboy und Wilmaa meist kostenlos nutzt. Die Fernseher sind für alles gerüstet. Moderne Smart TV haben gleich drei Empfänger für DVB-C (Kabel), DVB-S (Satellit) und DVB-T (terrestrisch via Zimmerantenne). Die Geräte von LG und Samsung haben neu auch Apps für Zattoo beziehungsweise Teleboy. Doch welche Technik und welcher TV-Provider ist nun die/der passende? Der folgende Beitrag erleichtert Ihnen die Auswahl. Detaillierte Angaben und Preise zu den wichtigsten Anbietern finden Sie unter www.home-electronics.ch/tv-provider.

UPC CABLECOM WIRD FREIER Für 1,8 Millionen Schweizer, die Fernsehsignale über den Kabelanschluss von UPC Cablecom beziehen, ist seit Mitte November vieles einfacher. Denn der TV-Kabelversorger hat seither die digitale Grundverschlüsselung aufgehoben und somit vom Zwang zu SettopBoxen und „Schlüsselkärtchen“ befreit. Das heisst, man kann nun mit jedem modernen Flachbildfernseher mit DVB-C-Fähigkeit wieder so simpel glotzen, wie man es bei den Analoggeräten jahrzehntelang gewohnt war: Anstöpseln, einschalten, geniessen. Home electronics

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Endlich kann man auch wieder unbeschränkt viele digitale Empfangsgeräte pro Anschluss verwenden. Ferner lassen sich TV-Sendungen ohne Verschlüsselung einfacher aufzeichnen oder gar auf DVD-Scheiben archivieren. Neben dem unverschlüsselten Empfang ist die gleichzeitige Senderübertragung der grösste Vorteil der Kabelanbieter. Im Kabel werden alle angebotenen Sender nämlich parallel übertragen, es gibt also keine Engpässe, wenn verschiedene Nutzer im Haus verschiedene Sendungen sehen wollen. UPC Cablecom ist zwar der grösste, aber nur einer von über 200 Kabelnetzbetreibern in der Schweiz. Die meisten davon versorgen ihre Abonnenten mit einem unverschlüsselten, digitalen Grundangebot. Aufgrund ihrer Grösse sind vor allem die Anbieter des Quickline-Verbundes sowie GGA-Maur und Yplay bekannt. Eine Liste aller Anbieter betreut der Dachverband Swisscable (www.ihr-kabelnetz.ch).

KOMFORTDIENSTE Die Kabelversorger bieten neben ihrem Grundangebot auch noch zusätzliche Senderpakete und Komfortdienste an. Diese sind

aber verschlüsselt und lassen sich nicht ohne zusätzliche Ausrüstung nutzen. Will man nur sein Senderangebot ausbauen, genügt es bestenfalls, eine Schlüsselkarte (CI+-Karte) in den Fernseher zu stöpseln. Damit handelt man sich aber meist auch den ganzen Verschlüsselungsärger ein, wie Restriktionen bei der Aufnahme oder beim zeitversetzten Fernsehen (Time-Shift). Den vollen Funktionsumfang erhält man bei vielen Kabelanbietern erst, wenn man ein zusätzliches Gerät, eine sogenannte SettopBox, an den Fernseher anschliesst. Der Fernseher wird dadurch zum „dummen Bildschirm“, bedient wird nur noch via Fernsteuerung der Settop-Box. Die Zusatzboxen haben je nach Anbieter unterschiedliche Fähigkeiten. Die Box von UPC Cablecom etwa speichert auf einer integrierten Festplatte Aufnahmen und bietet Zugang zu Mediatheken und Mietfilmen. Ökologischer sind die Boxen der Konkurrentin Quickline (Verte). Hier werden die Aufnahmen nicht auf der Box, sondern auf dem Server des Fernsehproviders gespeichert. Deshalb braucht die Box weniger Strom und ist

HbbTV: Ab 1. Januar 2013 auch bei UPC Cablecom HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV) verbindet Live-Fernsehen mit Informationen und Filmkonserven aus dem Internet. Drückt man an der Fernbedienung die rote Taste, blendet sich ein Fenster ein. Dort werden beispielsweise während der Nachrichtensendung zusätzliche Infos angezeigt. Bei einer TV-Serie lassen sich verpasste Folgen direkt aus der Internet-Videothek der Fernsehanstalt abrufen. Die meisten deutschsprachigen Sender bieten bereits HbbTV, im Herbst hat auch die SRG ein Pilotprojekt gestartet. Obwohl viele Smart TV HbbTV können, lässt sich in der Schweiz diese Technik nur via SatEmpfang, beim Kabelanbieterverbund Quickline sowie bei einigen kleinen Kabelverbreitern nutzen. Die dominierende UPC Cablecom filtert das Signal bis jetzt aus, die Boxen von Sunrise und Swisscom beherrschen kein HbbTV. Aufgrund einer Vereinbarung mit dem Preisüberwacher muss nun aber UPC Cablecom ab 1. Januar 2013 den „Metadatendienst im HbbTV-Format“ ausstrahlen.

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Multimedia & Netz [ REPORT - TV-PROVIDER ]

geräuschlos. Verte beherrscht ferner das

Replay-TV. Dank diesem Dienst kann man bei 30 Sendern „die Zeit bis 24 Stunden zurückdrehen“ und verpasste Sendungen betrachten, obwohl man diese nicht bewusst aufgenommen hat. Die verpassten TV-Beiträge werden einfach nochmals von der Quickline-Zentrale gesendet. Demnächst will auch UPC Cablecom eine neue Box, „Horizon“, mit Zusatzfunktionen liefern. Auf unserer Internet-Site finden Sie dazu bereits Infos. Eine Schwäche haben UPC Cablecom und auch einige andere Kabelanbieter im Bereich Pay-TV. Zwar lassen sich die Bezahlangebote von Teleclub nutzen, allerdings nur in Standard-Qualität (SD). Anbieter via Telefonkabel und Glasfaser sowie auch Sat-Empfänger lie-

fern Teleclub stattdessen in High-DefinitionQualität (HD).

GLASFASER BRINGT WAHLFREIHEIT Bei den Kabel-TV-Anbietern hat man normalerweise keine Wahl, weil nur einer davon lokal verfügbar ist. Anders sieht es aus, wenn die Liegenschaft über einen Glasfaseranschluss verfügt. Hier bieten sich dann meist mehre Anbieter als TV-Versorger an. Zum Teil treten vom Kabel-TV bekannte Firmen auch wieder als Anbieter bei der Glasfaser auf. Das Glasfasernetz bietet ausreichende Kapazität, um Dutzende HD-Sender parallel zu übertragen. So kann man beispielsweise beim Anbieter Yplay unter 333 TV-Sendern auswählen und davon in einer Wohnung beliebig viele

parallel betrachten oder aufzeichnen. Die meisten Anbieter kombinieren die TV-Übertragung mit Telefonie- und Internetdiensten. Um Marktanteile zu gewinnen, werden Einführungsrabatte gewährt. Auch die Fernsehangebote von Swisscom und Sunrise werden in einigen Gebieten via Glasfaser angeboten.

EDELLÖSUNG VON SWISSCOM Schärfster Konkurrent der Kabel-TV-Anbieter ist Swisscom TV. Dabei werden meist herkömmliche Telefonkabel für die Anlieferung des Fernsehsignals verwendet. Die Kapazität der Kupferkabel ist aber um Faktoren kleiner als jene des für Kabel-TV verwendeten Koaxialkabels. Deshalb schickt Swisscom TV nicht alle Sender gleichzeitig, sondern nur jene

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Inhalte, die gerade betrachtet oder aufgezeichnet werden. Die Telefonkabel-Kapazität reicht meist für zwei bis vier HD-Sender aus. Bei einem Glasfaseranschluss hingegen können auch ein Dutzend TV-Geräte parallel betrieben werden. Swisscom TV funktioniert ausschliesslich mit einer Settop-Box, die per HDMI-Kabel (High Definition Multimedia Interface) an das TV-Gerät angeschlossen wird. Sie enthält eine Festplatte für Aufnahmen und Time-Shift (Live-Pause). Ergänzend liefert Swisscom TV den meisten Abonnenten zusätzlich ReplayTV via zentralen Server. Das Programm von 70 Sendern kann dabei in SD-Auflösung um 30 Stunden zurückgespult werden. Swisscom TV glänzt mit der komfortabelsten Steuerung via Fernbedienung, Smartphone und Tablet-PC. Auf dem Tablet blättert man mit der Fingerspitze durch die Programmvorschau und schaltet durch Antippen auf die gewählte Sendung um oder merkt sie für die Aufnahme vor. Gefällt ein Fernsehfilm, findet man leicht in der Videothek einen weiteren Film mit demselben Darsteller oder vom selben Regisseur. Exklusiv bietet Swisscom TV die Übertragung von lokalen Sportereignissen an. Diese müssen aber einzeln bezahlt werden. Mit TV Air verbreitet Swisscom 80 Sender sowie

Alles via Satellit Das umfangreichste Programmangebot erhält man via Satellit. Tausende Sender, davon Hunderte in HD-Auflösung, gelangen via Empfangsschüssel direkt zu einem TV-Gerät mit DVB-S-Empfänger. Dank speziellen Settop-Boxen (Sat-Empfänger) mit zwei Empfängern (Twin-Tuner) kann man eine Sendung betrachten und eine andere aufzeichnen. Das Schweizer Fernsehen sendet via Satellit verschlüsselt, man benötigt deshalb zwingend eine sogenannte Viaccess-Schlüsselkarte, die man in ein Viaccess-Modul steckt. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der SRG-Website www.broadcast.ch. Dank einer neuen Technik namens „Sat to IP“ lässt sich Satelliten-TV einfacher im Haus verbreiten. Eine Box empfängt das Signal und verwandelt es in eine Art „Internet-TV“. Dieses wird dann im ganzen heimischen Netzwerk via LAN-Kabel (Ethernet, PLC) oder Funk (WLAN) übertragen. Tablet und PC zeigen via Software das TV-Bild an, an die Fernseher muss man eine Decoder-Box anschliessen.

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Multimedia & Netz [ REPORT - TV-PROVIDER ]

zahlreiche Sportevents und Leihfilme auch via Handynetz. Sunrise TV ist die neue und funktional ähnliche Alternative zum Swisscom-Angebot. Es basiert auf ähnlicher Technik und bedingt ebenfalls eine Settop-Box pro TV-Gerät. Sunrise punktet vor allem mit dem besseren Replay-TV. Das als Comeback TV bezeichnete

Angebot umfasst 80 Sender mit einem Fenster von 30 Stunden und bietet sogar HD-Qualität.

ODER EINFACH GRATIS? Wer nur sporadisch fernsieht, ist möglicherweise mit einem Internet-TV-Anbieter wie Zattoo, Teleboy oder Wilmaa zufrieden. Dazu ist lediglich ein Internetanschluss nötig. Geräte

von LG beherrschen Zattoo, Samsung bietet Teleboy direkt via App. Man zappt mit der TVFernbedienung durch die Sender. Geräte anderer Marken lassen sich mit einer Settop-Box (z. B. von Videoweb) einfach aufrüsten. Will man beim Internet-TV alle Komfortfunktionen nutzen, ist allerdings ein Jahresabo für rund 60 Franken nötig. |

Übersicht: TV-Provider und Settop-Boxen Mehr Komfort mit neuer Box

Die Box für Umweltbewusste

Einfacher geht es nicht

UPC Cablecom

Quickline

Swisscom TV

Wer alle Komfortfunktionen beim Kabel-TV-Angebot von UPC Cablecom nutzen will, benötigt eine Settop-Box. Noch dieses Jahr soll das abgebildete neue Modell Horizon für noch mehr Komfort und Funktionen sorgen. Insbesondere soll die Box auch mit PC und Tablets interagieren.

Die Settop-Box Verte von Quickline braucht keine Festplatte, weil die Aufnahmen zentral auf dem Server des TV-Providers gespeichert sind. Das spart Strom und Lärm. Wer viel aufzeichnet, muss jedoch für den Speicherplatz bezahlen. Dank „Freeze“ kann man bei über 30 Sendern „die Zeit zurückdrehen“.

Die Settop-Box von Swisscom speichert Aufnahmen auf ihrer Festplatte. Sie lässt sich nicht nur via Infrarotfernbedienung, sondern auch mittels Smartphone und Tablets sehr komfortabel steuern. Swisscom hat die Informationen aus EPG (Programmzeitschrift) und Videothek clever verknüpft.

Replay-TV in HD-Auflösung

Internet-TV und HbbTV auf jedem Gerät

Unbeschränkte Senderzahl via Satellit

Sunrise TV

Videoweb

Beldigital

Sunrise bietet mit seiner Settop-Box auch bei HDSendern sogenanntes Replay-TV. Dabei kann man verpasste Sendungen bis 30 Stunden später abrufen, ohne dass man selber eine Aufnahme programmieren muss. Die Box von Sunrise empfängt gegen Aufpreis auch die Pay-TV-Sender von Teleclub in HD.

Die Settop-Box von Videoweb ergänzt jeden Fernseher mit über 100 Live-TV-Sendern von Zattoo. Diese stehen teilweise in HD zur Verfügung, ferner bietet Zattoo auch 30-Tage-Replay-TV und Aufnahmen. Sogar HbbTV bietet die günstige Lösung an.

Die grösste Sendervielfalt bietet der Satellitenempfang. Der Beldigital HD7200S bietet nicht nur Festplattenaufnahmen und Internet-Apps, sondern integriert sich dank DLNA auch ins Heimnetzwerk. Mit dem Dual-Tuner kann man eine Sendung sehen und eine andere aufzeichnen.

Sat-TV einfach im Netzwerk nutzen

Glasfaser mit viel Reserve

App statt Box

Devolo

Yplay

Zattoo und Teleboy

Der Sat-Empfänger Dlan TV Sat von Devolo wandelt die Satellitendaten in eine Art Internet-TV um und speist sie ins heimische Netzwerk (LAN). Dort können verschiedene Geräte das Fernsehbild anzeigen. Installiert man mehrere Boxen, lassen sich mehrere Sender parallel betrachten und sogar aufzeichnen.

Wer via Glasfaser mit dem Internet verbunden ist, hat meist die Wahl unter verschiedenen TV-Lieferanten. Die Box von Yplay ist sehr klein und empfängt laut Anbieter 333 TV-Sender und 150 Radiostationen. Jedes TV-Gerät benötigt eine eigene Settop-Box.

Wer bereits über einen schnellen Internetanschluss mit 5 Mbit/s verfügt, kann auf den neusten TVGeräten von LG und Samsung Fernsehen direkt via Internet mithilfe einer App empfangen. Die Kosten sind minimal, Zattoo bietet sogar HD-Auflösung und Teleboy-„Social-TV-Funktionen“.

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Multimedia & Netz [ NEUHEITEN ]

Lacie

NAS MIT CLOUD Unter der Bezeichnung Cloudbox verkauft Lacie Netzwerkfestplatten (NAS) mit 1 bis 3 Terabyte Speicherkapazität. Die darauf gespeicherten Daten lassen sich innerhalb eines Heimnetzwerkes einfach gemeinsam nutzen. Benutzerkonten sorgen dafür, dass private Dateien vertraulich bleiben. Dank einem integrierten UPnP-Server kann die Cloudbox Mediendateien wie Fotos, Musik und Videos auch Medienabspielern und Smart-TV zur Verfügung stellen. Zwei an verschiedenen Orten stehende Cloudbox-Geräte können sich abgleichen. So entsteht eine „feuersichere“ Backup-Kopie. Ist die Box mit dem Internet verbunden, kann man über den Dienst von www.mynas.lacie.com direkt auf die Dateien der heimischen Festplatte zugreifen. Ferner unterstützen einige Smartphone/ Tablet-Apps (Twonky, Goodplayer) den direkten Zugriff auf die Festplatte. Mit LaCie MyNAS liefert der Hersteller auch eine eigene App. Die kleinste Cloudbox mit 1 Terabyte Speicher kostet 180 Franken, für 210 Franken gibt es 2 Terabyte und die grösste 3-Terabyte-Variante kostet 250 Franken. // kh

Placewiz

Devolo

WÄRMT UND LEITET

VIDEO ÜBER STECKDOSE

Ein kalter Winter trifft den notorischen Smartphone-Nutzer besonders hart: Streichelt er im Freien den Touch-Bildschirm mit seinen nackten Fingern, drohen ihnen Erfrierungserscheinungen. Zieht er sich gewöhnliche Handschuhe an, reagiert das Smartphone nicht mehr – und es drohen dem Nutzer Entzugserscheinungen. Aus diesem klassischen Dilemma befreien die Smartphone-Handschuhe Wizgloves von Placewiz. In allen zehn Fingerkuppen sind Silberfäden verwoben, so dass man die kapazitiven Smartphone-Touchscreens von Apple, Samsung und anderen Herstellern wie gewohnt bedienen kann (tippen, streichen, scrollen, zoomen etc.). Der 70-Prozent-Anteil an Wolle hält gleichzeitig die Hände schön warm. Zudem sind die Handschuhe wasser- und windabweisend und waschbar. Die Smartphone-Handschuhe Wizgloves von Placewiz gibt es beispielsweise beim Internet-Laden Uhu für 30 Franken in Schwarz in verschiedenen Grössen. // rf

Die dLAN LiveCam von Devolo ist eine klassische Überwachungskamera, deren Weitwinkeloptik LiveVideobilder mit einer Auflösung von bis zu 640 x 480 Bildpunkten liefert. Aussergewöhnlich ist die Übertragung der Bilddaten dank Power Line Communication (PLC) via Stromkabel. Im Starterkit befindet sich deshalb auch ein zweiter PLC-Adapter, der mit dem heimischen Router verbunden wird. Die Kamera lässt sich ohne PC einrichten und betreiben. Devolo liefert die nötigen Apps für iOS und Android kostenlos. Die Mobilgeräte zeigen das Livebild und können auch einzelne Augenblicke als Foto speichern. Auf die Überwachungskamera kann man sowohl innerhalb des heimischen Netzwerkes als auch aus der Ferne via Internet zugreifen. Passwortabsicherung und Datenverschlüsselung schützen die Verbindung vor fremdem Zugriff. Die Apps können mehrere Kameras verwalten und deren Bild abwechselnd zeigen. Das Devolo dLAN LiveCam Starterkit kostet 180 Franken, eine zusätzliche Kamera ist für 140 Franken zu haben. // kh

www.placewiz.com www.uhu.ch

Apple

HANDLICH Apple hat seinen Tablet-Computer iPad geschrumpft. Die Bilddiagonale des neuen iPad Mini beträgt noch 7,9 Zoll statt bisher 9,7 Zoll. Der Mini ist auch um 23 Prozent dünner geworden und ist nur noch halb so schwer wie das iPad. Vor allem wer mit seinem Tablet lange liest, wird das Gewicht von gut 300 Gramm schätzen. Zudem lässt er sich einfacher mit zwei Händen bedienen. Die Bildschirmauflösung von 1024 x 768 Bildpunkten entspricht dem Ur-iPad, wodurch sich bisherige Tablet-Apps problemlos auf dem Mini nutzen lassen. Das grosse iPad erhielt einen neuen, doppelt so schnellen Prozessor und wird nun inoffiziell als iPad 4 bezeichnet. Es hat eine doppelt so hohe Bildauflösung (2048 x 1536) wie der Mini. Alle neuen Modelle lassen sich übrigens nur noch mit dem neuen Anschlussstecker (Lightning) verbinden. An bisherigen Periphergeräten lassen sie sich deshalb ausschliesslich mit sperrigen Adaptern nutzen. Das iPad Mini kostet zwischen 400 (16 GB, WLAN) und 720 (64 GB, LTE) Franken. Das iPad 4 ist von 560 (16 GB, WLAN) bis 900 Franken (64 GB, LTE) erhältlich. // kh

www.devolo.ch

www.apple.com/chde www.lacie.ch

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HERBSTSTIMMUNG 2012 – DAS SIEGERBILD Der Hauptgewinner unseres Fotowettbewerbs, ausgeschrieben in Home Electronics 10/2012 sowie online, steht fest. Es ist dies Herr Tibor Nad aus Baden. Er gewinnt die DSLR-Kamera-Ausrüstung von Canon mit diversen Objektiven und einer Transporttasche im Gesamtwert von rund 5500 Franken. Wir gratulieren herzlich. // nmp

Technik, einfach erklärt: Second Screen

INFO-SCHIELEN VOR DEM FERNSEHER Second Screen ergänzt das Fernsehgerät mit einem zweiten Bildschirm. Das klingt zwar nach Informationsüberflutung und Aufforderung zum Schielen, ist aber in der Praxis sinnvoll und spart Strom. Mit Second Screen schraubt man sich keinen zweiten Fernseher an die Wand, sondern erhält auf einem Smartphone oder Tablet zusätzliche Informationen zum Geschehen auf dem grossen Bildschirm. Second Screen ist letztlich die Weiterentwicklung moderner Fernbedienungen mit eigenem Bildschirm. Denn immer häufiger werden anstelle einfältiger Infrarot-Fernbedienungen clevere Smartphones und Tablets für die Steuerung der Heimelektronik verwendet. Auf deren Bildschirm sollen nun nicht nur Tasten und Programmlogos abgebildet werden, sondern auch Zusatzinformationen zur laufenden TV-Sendung oder einem Konsolenspiel erscheinen. Wohin diese Entwicklung führt, zeigen bereits die Fernsteuer-Apps von Philips und Swisscom TV. In beiden Fällen findet man auf dem Tablet Infos zum Fernsehprogramm, also eine Art digitales Fernsehheftli. Darin kann man Sendungen einfach antippen, um das TV-Gerät auf diese umzuschalten. Beim „richtigen“ Second Screen wird nun die laufende Fernsehsendung live mit neuen Informationen auf Tablet oder Fernbedienung ergänzt. Das erlebt man bereits bei der App von Teleboy, die auf Smartphones und Samsung-Fernsehern kostenloses Internet-TV bietet. Während auf dem grossen Gerät die Live-Sendung läuft, sieht man auf dem kleinen Bildschirm, wie „Freunde“ die laufende Sendung kommentieren. Tippt man selber Kommentare, ermöglicht der Second Screen sogar eine direkte Interaktion mit dem laufenden TV-Inhalt.

BEI HBBTV INTEGRIERT Second Screen wird auch in den interaktiven TV-Standard HbbTV integriert werden. Die ARD hat mit ARD.connect bereits eine Lösung demonstriert. Am schönsten verwirklicht zurzeit Microsoft die Second-Screen-Idee bei ihrer Spielkonsole Xbox 360. Im Zusammenspiel mit Smartphones und Tablets unter Windows 8 oder Android sind beim Spielen oder beim Musikund Videokonsum auf dem kleinen Bildschirm fortwährend Zusatzinfos oder Vorschläge zu ähnlichen Medien zu sehen. Microsoft bezeichnet ihre Technik als Smart-Glass. Von Second Screen können beispielsweise Abenteuerspieler profitieren. Auf dem Tablet sehen sie die Karte einer Höhlenlandschaft, während sie auf dem grossen TV aus der Ich-Perspektive den im Untergrund wohnenden Monstern direkt ins Gesicht blicken. // kh Home electronics

#12 2012

Herbstliche Spiegelungen im Egelsee an einem Sonntagmorgen im Oktober. (Manueller Modus – Brennweite: 16 mm – Blende: f/16 – Verschlusszeit: 0,4 s – ISO 100)

Zu seinem Siegerbild schreibt Tibor Nad: „Während etwa dreier Wochen im Oktober habe ich rund ein Dutzend verschiedene Motive speziell für die Teilnahme am Home-Electronics-Wettbewerb fotografiert. Dabei sind um die 120 Bilder mit Herbstmotiven entstanden. Nach langem Hin und Her habe ich mich schliesslich für dieses Bild entschieden. Das Foto habe ich am Sonntag, 21. Oktober 2012, geschossen. Es zeigt die Spiegelung der Bäume in Herbstfarben auf der Oberfläche vom Egelsee. Dieser kleine See liegt in der Nähe von Spreitenbach im Kanton Aargau. An jenem Sonntag habe ich mich bereits frühmorgens auf den Weg gemacht. Das Licht ist in den Morgenstunden etwas sanfter als am Tag. Gleich nachdem sich der Nebel aufgelöst hatte, war die Sicht frei auf das gegenüberliegende Ufer. Die Aufnahme ist mit einen Stativ entstanden, um die optimale Schärfe im Bild zu erreichen. Der zusätzliche ND-Filter (0,9 soft Neutral Density) vor dem Objektiv gleicht die Helligkeitsunterschiede zwischen den Bäumen und dem Wasser etwas aus.“

Dieses Bild und die weiteren 9 Gewinner und Gewinnerinnen von Home-Electronics-2- und -1-Jahres-Abos, inklusive freien Zugangs auf alle Inhalte unserer Website, finden Sie unter www.home-electronics.ch/fw2012

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Magazin [ VORSCHAU/IMPRESSUM ]

VORSCHAU #1/2013

Impressum VERLEGER Dr. Daniel Kaczynski GESCHÄFTSFÜHRER/VERLAGSLEITER Dominik Achermann Telefon 044 245 45 10 dominik.achermann@home-electronics.ch CHEFREDAKTOR Lothar Brandt (lbr) REDAKTION Rolf Frank (rf, stv. Chefredaktor, Leitung Multimedia & Netz), Kurt Haupt (kh, Leitung HE Online, Redaktor Multimedia & Netz), Martin Freund (mf, Leitung Audio, TV & Heimkino), Nicolas M. Philippin (nmp, Leitung Foto & Video) REDAKTIONELLE MITARBEITER IN DIESER AUSGABE Hans Jürg Baum, Daniel Bischof (db), Rainer Claassen, Attila Csampai, Urs Frey, Albrecht Gasteiner, Dani Maurer, Udo Ratai, Christoph Vratz ANZEIGENVERKAUF Fernando Palencias, Telefon 079 332 82 65 palencias@home-electronics.ch Telefax 044 245 45 00

WINDOWS 8 ALS UNTERHALTER Wie gut eignet sich das neue Windows 8 für das Geniessen von Musik und Filmen? Ist das Betriebssystem von Microsoft fit für HD-Audio? Und wie arbeitet es mit vernetzten Unterhaltungsgeräten zusammen? Unser Praxistest gibt Antworten auf diese Fragen.

REDAKTIONS- UND VERLAGSANSCHRIFT Home Electronics p.a.media ag Hottingerstrasse 12, 8032 Zürich Telefon 044 245 45 46, Telefax 044 245 45 00 redaktion@home-electronics.ch AUFLAGE Durchschnittliche Druckauflage 2011: 8200 Exemplare ABONNENTEN-SERVICE AVD Goldach AG Abonnenten-Service Home Electronics Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Telefon 071 844 91 54

TV & Heimkino HIGHEND-BEAMER Die Top-Beamer Panasonic PT-AT6000 und Sony VPL-VW95ES übertreffen ihre Vorgänger in technischer Hinsicht – und kosten weniger. Im Test.

ERSCHEINUNGSWEISE 11-mal pro Jahr auf Monatsende (Doppelnummer: Juli/August) PREISE Einzelpreis: 9.50 Fr. 1-Jahres-Abonnement: 78 Fr. 2-Jahres-Abonnement: 140 Fr. (Abopreise verstehen sich inkl. Porto/Versandkosten, inkl. MwSt) Ausland: auf Anfrage GESTALTUNGSKONZEPT Small-Stories, Zürich, www.small-stories.net ART DIRECTION/LAYOUT Daniel Bischof AVD Goldach AG, www.avd.ch

Foto NEUE PEN-GENERATION Olympus stattet ihre neuen Pen-Modelle E-PL5 (Lite) und E-PM2 (Mini) mit Technik aus der OMD-Klasse aus. Was es bringt, erfahren Sie im Test.

KORREKTORAT Stefan Gass, Eva Koenig, Barbara Stuppia DRUCK UND VERSAND AVD Goldach AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Folgende Beiträge wurden übernommen und den schweizerischen Marktverhältnissen angepasst: audiovision: 30–32; VideoAktiv: 44–49. BILDQUELLEN & AGENTURMELDUNGEN Falls nichts anderes vermerkt, stammen die Bilder aus dem Archiv der Zeitschrift Home Electronics oder von den Herstellern der abgebildeten Produkte. Home Electronics verwendet Agenturmeldungen von Pressetext (pte).

Ausserdem: Viele weitere Themen aus den Bereichen Audio, TV und Foto bis hin zur Vernetzung.

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COPYRIGHT © 2012 p.a.media ag Nachdruck nicht gestattet. Das Fotokopieren aus Home Electronics, das über Einzelstücke hinausgeht, ist untersagt. Die p.a.media ag ist eine Tochtergesellschaft der Swisscontent AG.

Home electronics

Wettbewerb

AUSGABE 1/2013 ERSCHEINT AM 28. DEZEMBER 2012 AM KIOSK.

16. Jahrgang 2012

#12 2012


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GEWINNEN SIE EINEN JVC-CAMCORDER IM WERT VON 349 FRANKEN. SENDEN SIE EINFACH EIN E-MAIL MIT IHRER ADRESSE, TELEFONNUMMER UND DEM STICHWORT „HEM-JVC“ AN WETTBEWERB@HOME-ELECTRONICS.CH ODER EINE POSTKARTE AN P. A. MEDIA AG, VERLAG HOME ELECTRONICS, HOTTINGERSTRASSE 12, 8032 ZÜRICH. VIEL GLÜCK!

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Teilnahmebedingungen: Unter allen Teilnehmern werden die Gewinner persönlich benachrichtigt, und ihr Name kann publiziert werden. Die Wettbewerbsteilnehmer müssen in der Schweiz wohnhaft sein. Der Wettbewerb ist mit keiner Kaufverpflichtung verbunden. Eine Barauszahlung der Preise ist nicht möglich. Über das Gewinnspiel wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeitende von p. a. media ag und ifrec sowie ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Teilnahmeschluss: 31. Dezember 2012


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