HE Inside 11 2012

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INSIDE

Die Schweizer Zeitschrift für die UE-, IT- und E-Home-Branche. Ausgabe 11 / 2012 / www.he-inside.ch

EXTRA

VERTRAUEN BEWEISEN Für Roland Silvestri, Head of CE, IT und Haushalt bei Rotronic, ist das Vertrauen die Basis für jede Geschäftspartnerschaft. S. 8

Ceatec

Händlerporträt

JAPAN IM UMBRUCH

RECHTZEITIG UMSTELLEN

Marktbericht

Die Ceatec in Tokio gilt als die bedeutendste Elektronikmesse in Asien. Hier lassen sich Trends ausmachen S. 12

Heute muss sich jeder Händler an die Marktgegebenheiten anpassen. Wie dies Thomas Heiz schaffte, lesen Sie ab S. 14

Vom Smartphone-Boom profitieren auch andere Bereiche. So sind Headphones und Headsets begehrter denn je S. 18

KOPFHÖRER GEFRAGT


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[ INHALT / EDITORIAL ]

IN DIESER AUSGABE #11 / 2012

KÖRPER-KONTAKT

INHALTSVERZEICHNIS/EDITORIAL . . . . . . . . . . . 3 BRANCHE NEWS/AGENDA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 KLICKPARADE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 INTERVIEW ROTRONIC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 CEATEC Messebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 HÄNDLERPORTRÄT Heiz Audio Video AG . . . . . . .14 SWISSCOM Neues Shop-Design . . . . . . . . . . . . . . . .16 BERICHT Kopfhörer-Markt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 WIRTSCHAFT SWICO Verbandsnotizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 NACHRICHTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 KOLUMNE GASTEINER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 KOLUMNE RUSTERHOLZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 PRODUKTE NEUHEITEN HDigit, Panasonic, Canon . . . . . . . . . . 24 NEUHEITEN Philips . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 KNOW-HOW VERNETZUNG Gebäudeautomation . . . . . . . . . . . 29 TECHNIK, EINFACH ERKLÄRT Second Screen . . . 29 IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 LEUTE INTERFUNK HERBSTVERSAMMLUNG . . . . . . . . 30

Liebe HE-Insider, schon steht die Adventszeit vor der Tür und somit auch das Weihnachtsgeschäft. Für diese wichtige Zeit wünschen wir uns doch gerne Konsumenten, die richtig ins Portemonnaie greifen. Auf jeden Fall gibt es Marktbereiche wie beispielsweise den der Kopfhörer, die sich guter Nachfrage erfreuen. Grund dafür dürften die zunehmende Mobilität und der damit verbundene allgemeine Trend zu Headsets sein. Aber auch im Heimbereich sind Kopfhörer nach wie vor beliebt. Egal ob für den mobilen Einsatz oder zu Hause: Die akustischen Ohrwärmer können durchaus auch im Weihnachtsgeschäft begehrt sein (Seite 18). Wie wir alle wissen, sind auch Smartphones sehr beliebt. Wie Studien belegen, suchen Konsumenten alle fünf Minuten den Kontakt zu ihrem Handy. Diesem Umstand hat Swisscom Rechnung getragen und verpasst ihren eigenen Shops ein völlig neues Design, ganz im Sinne von „Touch and Feel“. In den neuen Shops sollen die Kunden auch am Eingang persönlich empfangen und ihre Bedürfnisse erfasst werden. Dies ist ganz im Sinne unseres Kolumnisten Martin C. Rusterholz (Seite 23), der auf die wichtige Kundenansprache eingeht. In diesem Sinne wünschen wir ein gutes Weihnachtsgeschäft, volle Läden und viel Spass beim Lesen! // Marco Plüss, Chefredaktor

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Branche [ NEWS ]

Huawei

FELIX KAMER ÜBERNIMMT Huawei Schweiz hat Felix Kamer zum neuen Geschäftsführer ernannt. Kamer hat seine neue Stelle am 1. November 2012 angetreten und Toni Cheng ersetzt, der zum CEO von Huawei Technologies Deutschland ernannt wurde. Kamer begann als Vertriebsleiter bei Huawei, als die Niederlassung 2008 in der Schweiz gegründet wurde. Er hat die lokale Unternehmensstrategie massgeblich geprägt und spielte eine wichtige Rolle beim Aufbau des Geschäfts. wwww.huawei.com

AGENDA NATIONAL 07.03.2013 – 10.03.2013 07.04.2013 – 08.04.2013 19.04.2013 – 22.04.2013 24.06.2013 – 24.06.2013 05.09.2013 – 08.09.2013 15.09.2013 – 18.09.2013

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KLICKPARADE Die meistgelesenen Artikel auf he-inside.ch 8. 10.–7. 11. 2012 (Webschlüssel in Klammer)

1. UPC Cablecom: Digital wird Standard (121105a) 2. EURONICS-Interfunk-Versammlung (121105b) Die Baufachmesse „Bauen + Wohnen“ konnte 20 000 Besucherinnen und Besucher anlocken.

Bauen + Wohnen

REKORD

3. High End Swiss 2012: Die Bilder (121105c) 4. Revox mit Audio-Netzwerk-Receiver (121105d)

20 000 wissbegierige Besucherinnen und Besucher nutzten die Baufachmesse „Bauen + Wohnen“ vom 4. bis 7. Oktober in Luzern und informierten sich vor Ort. Das gute Resultat vom Vorjahr sei nochmals übertroffen worden, so der Veranstalter. „Angebot und Nachfrage werden in idealer Weise zusammengebracht. Mit 300 Ausstellern hat die Messe ein Riesenangebot und ein sehr gutes Image. Sie deckt das enorme Informationsbedürfnis ab“, stellt der Messeleiter Marco Biland abschliessend fest. Die Themen Energie (Förderprogramme, Wärmeerzeugung, Solarenergie und GEAK) und Nachhaltigkeit hätten stark interessiert, individuelles Wohnen und Selbstentfaltung

seien gefragt. An schönen Ständen und fachlicher Kompetenz mangelte es nicht in den vier voll belegten Hallen. Besonders imponierten die drei Auftritte der Gartengestalter mit ihren Schaugärten. Im anregenden Gespräch, auf der Suche nach neuen Produkten oder während spannend vorgetragener Referate wurden neue Wege des Bauens gezeigt und der Funke sprang aufs Publikum über. Die 15. „Bauen + Wohnen“ findet vom 26. bis 29. September 2013 wiederum in der Messe Luzern statt, dieses Mal mit einer zusätzlichen Fläche von rund 2000 m2.

5. HbbTV bei Cablecom (121105e) 6. Media-Saturn beteiligt sich an Flip4new (121105f) 7. Martin Koncilja neu Leiter microspot.ch (121105g) 8. TV-Trends (121105h) 9. Bei AV Distribution zählt der Teamgeist (121105i)

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Branche [ NEWS ] Messe

HIGH END SWISS 2012

Bereits zum vierten Mal konnten sich die Freunde des guten Tons zusammenfinden auf der Messe High End Swiss. Im Hotel Mövenpick in Regensdorf ZH stellten vom 19. bis 21. Oktober 2012 insgesamt 54 Firmen die Produkte von mehr als 200 Marken aus. Die dafür nötigen 2000 Quadratmeter belegten zu 70 Prozent Unternehmen aus der Schweiz. Stellvertretend für viele seien hier die „alten Hasen“ Hans R. Neukomm, Martin Dürrenmatt und Jürg Jecklin genannt. Während der offenbar rast- und ruhelose Neukomm dem Reporter schon wieder von etlichen Plänen für die kommenden Jahre erzählte, zeigte Dürrenmatt in den Räumen seiner Firma Precide seine frisch getesteten „Kithara“-Lautsprecher und konnte Jürg Jecklin die Neuauflage seines legendären „Float“-Kopfhörers bei Klangwerk vorführen. Etliche Importeure zeigten auch grosse internationale Topmarken wie McIntosh, Pass, Wilson, Linn, Naim, KEF, Canton, T+A, Quadral, Sennheiser, Pioneer, ProJect oder Rega. In manchem der Präsentationszimmer entwickelten sich so im Laufe der Messe bedrohlich laute Pegel. Doch glücklicherweise war dies immer nur kurzfristig der Fall, die durchgehende Lärmbelästigung manch anderer Shows blieb in Regensdorf verpönt. An keinem anderen Anlass bekommt der Schweizer Hifi-Fan so viel wohlklingende Preziosen zu hören und zu sehen. So kamen denn nach einem etwas enttäuschend ruhigen Freitag am Wochenende

An der High End Swiss belegte Scott Bouix mit seinen zahlreichen Vertriebsprodukten gleich drei Räumlichkeiten. Hier ist er im Naim-Raum.

trotz des wundervollen Spätherbstwetters erfreulich viele Highend-Fans nach Regensdorf. Neben den Vorführungen konnten sie an etlichen Workshops teilnehmen. So referierte Lothar Kerestedijan vom Portal www.hiresaudio.de für Home Electronics zum Thema HD-Musik. Harald Rupf von Activ erklärte Audio Dipole und DSPgesteuerte Schallwandler und der unermüdliche Kämpfer für die Verbindung von Computer, Audio und Highend Daniel Mayerthaler stellte bereits die Weichen für die Zukunft von Multimedia mit Windows 8.Streaming, Downloads, Musik in hoher Auflösung, wohltönende Netzwerke: Sie haben längst ihren Eingang in die einst so abgehobene Highend-Welt gefunden. Da war man ab und an mal ganz froh, einem guten Plattenspieler auch noch bei der Arbeit zuhören zu können (Webschlüssel 121106). www.highendsociety.de

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High-End Company

HP Schweiz

WEILENMANN ÜBERNIMMT

SESSELWECHSEL

Per 1. November 2012 ist Jasmin Weilenmann neu CEO der HighEnd Company AG. Weilenmann (30) ist seit dem 1. März 2010 für die High-End Company tätig und leitete den Innendienst. Sie hat berufsbegleitend während der letzten vier Jahren an der Zür cher Hochschule für Ange wandte Wissenschaften, School of Management and Law, das Studium zum Bachelor of Science in Business Administration and General Management absolviert und im Juni 2012 erfolgreich abgeschlossen. www.highendcompany.ch Mit viel Elan geht Jasmin Weilenmann die neue Aufgabe an und freut sich auf eine goldige Zukunft.

Marcel Borgo übernimmt per 1. Dezember 2012 die Leitung von HP Schweiz. Er folgt auf Hauke Stars, die HP verlässt. Marcel Borgo war bis anhin Stellvertreter von Hauke Stars und Mitglied der Geschäftsleitung von HP Schweiz. Borgo ist seit 1989 für HP tätig. In seiner Karriere bei HP konnte er Erfahrungen in verschiedensten Unternehmensbereichen sammeln. In den letzten sechs Jahren hat er die Printing and Personal Systems Group von HP Schweiz geführt. In dieser Zeit wurde diese dreimal zur erfolgreichsten Geschäftseinheit von HP EMEA (Europe, Middle East, Africa) ausgezeichnet. Marcel Borgo will drei Schwerpunkte für HP Schweiz setzen und darin das Lösungsangebot gezielt erweitern: Erstens will er HPs Position im Bereich Cloud-Lösungen stärken; zweitens die grosse Nachfrage der Kunden an Security-Lösungen abdecken; drittens sind Unternehmen gefordert durch die starke Zunahme unstrukturierter Daten wie E-Mails, Textdokumente oder Präsentationen. www.hp.com

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Branche [ INTERVIEW ROTRONIC ]

VERTRAUENSSACHE // Text: Marco Plüss, Bilder: Balz Murer

Für Roland Silvestri, den Verantwortlichen für CE-, IT- und Haushaltgeräte bei Rotronic, ist das Vertrauen die Basis für jedes Geschäft und jede Partnerschaft. Insbesondere, wenn es um die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel geht.

Wie hat sich Rotronic im Laufe der Jahre entwickelt? Roland Silvestri: Die 1965 gegründete Rotronic-Gruppe mit 360 Mitarbeitern und 9 Tochtergesellschaften ist ein international ausgerichtetes Handels- und Produktionsunternehmen. 1977 wagte das Unternehmen den Schritt ins Ausland und 1987 haben wir erstmals mit dem Handel von IT-Produkten begonnen. So ging es stetig bergauf, bis wir im

„Der Fachhändler kann bei uns alles aus einer Hand bestellen“ Roland Silvestri

Jahr 2007 die 100-Millionen-Umsatzschwelle überschritten haben. Wir sind breit diversifiziert, was sich in der heutigen Zeit absolut auszahlt. Neben den CEProdukten bieten wir alles rund um ITZubehör und Vernetzungstechnik, aber auch Sicherheits- und USV-Lösungen, Produkte der 19-Zoll-Technik und vor allem auch für die Feuchte- und Temperaturmessung. Die ersten paar Monate des neuen Geschäftsjahres im CEBereich sind sehr gut angelaufen und das vergangene Jahr konnte über Budget abgeschlossen werden. Dieser gute Verlauf ist auch auf die Lancierung neuer Produkte zurückzuführen. Per 1. April 2011 wurde mit Rotronic Consumer Electronics ein weiteres Standbein geschaffen. Warum? Da die Bereiche IT und CE immer mehr zusammenwachsen und wir als IT-Distri-

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butor bereits sehr erfolgreich unterwegs sind, lag es für uns nahe, auch für CEHändler ein entsprechendes Portfolio anzubieten. Da wir weiterwachsen und die Synergien, Kontakte und Beziehungen nutzen wollten, haben wir das Geschäftsfeld für IT- mit CE-Produkten ausgebaut. Ich rechne damit, dass der CE-Bereich bereits in einem Jahr so gross wie jener der IT sein wird. Wie ist das Geschäft angelaufen? Der Umsatz im neuen Geschäftsjahr, das bei uns im Juli beginnt, ist sehr gut. Wir können wirklich von den Synergien von CE und IT profitieren. Zurzeit laufen zudem mehrere Projekte für Hotels, denen wir neu eine branchenspezifische Softwarelösung anbieten können. Kurzum: Ich verspreche mir sehr viel vom CE-Bereich, da aufgrund des Zusammenspiels von IT und CE ein grosses Potenzial besteht. Unser Ziel ist nach wie vor, Geschäftsbereiche auszubauen und neue zu eröffnen. So bieten wir ab sofort etwa auch Haushaltgeräte an. Gibt es Synergien innerhalb der Rotronic hin zur CE? Ja, durchaus. Die Verschmelzung von CE und IT ist für uns eine ideale Synergie, die wir gerne nutzen. Der Händler kann daraus profitieren und bei uns so alles beziehen. Wie sieht denn Ihre gesamte Angebotspalette nun aus? Der Fachhändler kann bei uns „alles aus einer Hand“ bestellen. So führen wir über 40 000 Artikel aus dem CE-, IT- und

Haushalt- und neu auch Lichtbereich. Wir wollen dem Händler aber nicht nur Produkte, sondern vor allem Lösungen bieten. So ist beispielsweise der Hospitality-Bereich mit Hotellösungen sehr am Wachsen und gerade dabei unterstützen wir Händler gerne, wenn diese unser Know-how benötigen. Wir haben auch ein grosses Lager an Hotel-Fernsehern, denn solche Geräte müssen schnell lieferbar sein. Wir sehen uns aber vor allem als Partner für den Händler und zeigen ihm gerne, wo er noch Geld verdienen kann, und unterstützen ihn dabei. Geld verdienen kann man heute vermehrt mit Dienstleistungen, Installationen und Know-how – reines Box Moving war gestern. Haben Sie neue Vertretungen und wenn ja, welche? Ja, wir haben kürzlich drei neue Marken in unser Portfolio aufgenommen. Das ist einerseits Scansonic mit ihren DAB+und Internetradios und Hi-Fi-Lautsprechern. Bei den TV-Möbeln und den platzsparenden Wandhalterungen bieten wir solche von Harmony an und von Primetime haben wir Mediacenter und Hotellösungen der neuesten Generation im Sortiment. Neu bieten wir ab sofort auch Weisse Ware und LED-Produkte von Samsung an. Für mich ist die Weisse Ware ein absolut spannendes Thema. Ich denke, dass Händler, die Fernseher verkaufen können, auch Weisse Ware verkaufen können, denn diese Sparten wie Weisse Ware und Licht bieten dem Händler Zusatzverkäufe und Installationen. Home electronics Inside

#11 2012


„Die Vernetzung spielt heute eine immer grössere Rolle.“ Roland Silvestri


Branche [ INTERVIEW ROTRONIC ]

Wo sehen Sie die wichtigsten Trends im CE-Markt? Neue Technologien wie Oled oder das neue Design von Produkten sind interessante Marktchancen. Ein wichtiger Trend ist aber auch die multimediale Heimvernetzung, das Thema Konvergenz. Dies ist zwar schon seit längerer Zeit der Fall. Doch das Thema ist trotzdem brandaktuell und wer auf diesen Zug aufsteigt, kann nur gewinnen. Darunter fallen neben Sicherheitslösungen (Überwachung) auch Weisse Ware und Licht. In diesen Sparten liegt einiges Potenzial. Einfach alles, was im eigenen Haus benötigt wird. Fernseher gehören sicher auch dazu, die grossen Geschäfte fallen dort aber wohl nicht an. Wo sehen Sie die Chancen für den Fachhandel? Vernetzung spielt heute eine immer grössere Rolle. Darum ist es wichtig, dass sich der Händler auf den neuesten Stand der Technik bringt und den Konsumenten umfassend beraten kann. Schliesslich soll er alle Funktionen des Fernsehers kennen und nutzen können, was nicht immer der Fall ist. Dies ist auch eine Chance für den Fachhandel. So soll er vor allem Dienstleistungen und Produkte anbieten, die explizit beim Fachhandel erhältlich sein sollen und online nicht zu haben sind. Aber heute ist es von Fall zu Fall wichtig, dass man gehobenere und geschützte

Produkte im Ladenlokal verkauft und günstigere Geräte online zur Verfügung stellt – heute braucht es den klassischen Hybrid-Händler. Haben Sie Wünsche und Anregungen an den Fachhandel? Ja, wir würden es begrüssen, wenn der Händler die regelmässigen Kurse, die wir anbieten, auch nutzt. Mit entsprechendem Know-how, das er in diesen Workshops erhält, kann er umfassender beraten und schliesslich mehr verkaufen. Schulung ist also nur zu seinem Nutzen. Wir zeigen dem Händler ferner, was er dem Konsumenten alles weitergeben kann. Aber auch auf die Präsentation im Ladenlokal muss er grossen Wert legen. Der UE-Handel sollte zudem offener werden, was die Verschmelzung von IT und CE betrifft – der Handel soll die Konvergenz zulassen, denn wir stellen fest, dass Händler mit entsprechendem IT-Wissen sehr erfolgreich unterwegs sind. Die wichtigste Message sollte sein: Das IT- und das CE-Denken sollten zusammenkommen. Im Weiteren zahlt sich auch der klassische Zusatzverkauf aus: Der einfachste Zusatzverkauf ist heute beispielsweise eine Festplatte, falls der Konsument auch Sendungen aufzeichnen will, was sich wohl die meisten Kunden wünschen. So verkaufen wir schon viele Festplatten an CE-Händler.

Wie optimistisch sehen Sie die Zukunft? Für die Sparte Consumer Electronic in unserem Unternehmen bin ich sehr zuversichtlich, denn diese Produkte wird es immer brauchen. Wie sich hingegen der Gesamtmarkt entwickelt, wissen wir nicht. Deshalb bin ich diesbezüglich eher zurückhaltend. |

Zur Person Roland Silvestri (38) ist Head of IT, UE und Haushalt der Rotronic AG. Zu seinen Hobbys zählen das Reisen in ferne Länder sowie das Tauchen. Den nötigen Ausgleich zum hektischen Alltag erfährt er in der freiwilligen Feuerwehr, wo er die Kollegialität der Mannschaft schätzt.

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Brack.ch

MARKUS MAHLER NEUER CEO

Samsung ist ab sofort neuer offizieller Sponsor von Swiss Ski.

Samsung

SWISS-SKI-PARTNER

An der Pressekonferenz zum Auftakt der Skisaison hat Swiss-Ski unter anderem die Partnerschaft mit Samsung Electronics Schweiz bekannt gegeben. So ist der Elektronikhersteller ab sofort offizieller Partner von Swiss Ski. Alexander Tschobokdji, Head of Marketing bei Samsung Schweiz, freut sich über die zukünftige Zusammenarbeit: «Die Förderung von Sportlern, Sport-Aktivitäten und SportVeranstaltungen spielt seit langem eine wichtige Rolle für Samsung. Mit unserer Technologie sind wir bemüht, Menschen auf einfachste Weise miteinander zu verbinden. Die Fähigkeit des Sports, Menschen unabhängig von ihrem Alter, ihrer Nationalität oder ihres Geschlechts zu vereinen, steht somit in perfektem Einklang mit unserer Unternehmensphilosophie.» Seit Jahrzehnten unterstützt das Unternehmen weltweit aktiv den Amateur- und Profisport und engagiert sich leidenschaftlich in Trainingsprogrammen von Teams und Athleten. So ist Samsung weltweiter Partner der Olympischen Spiele, ebenso spielt Fussball in der Samsung Firmenhistorie eine bedeutende Rolle. Durch die Partnerschaft mit Swiss-Ski erweitert Samsung nun sein Engagement im Bereich Sport. www.samsung.ch

Competec hat den neuen Brack.ch-CEO bereits gefunden: Die Firmengruppe setzt für die Nachfolge von Malte Polzin auf eine interne Lösung. Der neue CEO heisst Markus Mahler. Er tritt die Stelle als Nachfolger von Malte Polzin an, der das Unternehmen per Ende Jahr verlässt. Die Unternehmensleitung, das höchste Führungsgremium der Competec-Gruppe, wird infolge des Abgangs von Malte Polzin von bisher fünf auf vier Personen verkleinert. Nach dem Aufbau einer eigenen Marketingdienstleistungsfirma im Jahr 2001 und langjähriger Tätigkeit in leitenden Positionen im Lebensmittel-Grosshandel, davon vier Jahre als CEO, machte sich Markus Mahler als Business Coach selbstständig. Ab September 2009 arbeitete Mahler als Leiter Operations der CompetecGruppe. Nach der Reorganisation der Firmengruppe anfangs 2011 hat er als Mitglied der Unternehmensleitung den Bereich Unternehmens- und Führungsentwicklung geleitet, dem er auch als CEO von Brack.ch weiterhin vorstehen wird. Markus Mahler ist eidgenössisch diplomierter Marketingleiter und hat an der Fachhochschule Nordwestschweiz einen Mastertitel in Coaching erlangt. Mahler, Jahrgang 1972, ist verheiratet und hat zwei Kinder. www.competec.ch

Markus Mahler wird neuer CEO von Brack.ch

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JAPAN IM UMBRUCH // Albrecht Gasteiner

Die Ceatec in Tokio gilt seit vielen Jahren als die bedeutendste Fachmesse für Heimelektronik in Asien. Hier lassen sich frühzeitig Trends erkennen, die bald auch bei uns den Markt bestimmen werden.

E

ines muss freilich gleich zu Beginn eingeräumt werden: Als repräsentativ für die Entwicklung in ganz Asien kann die Ceatec heute nicht mehr gelten. Japan ist nicht mehr das unangefochtene Zentrum der Heimelektronik und so fiel in diesem Jahr das traditionsgemässe Fehlen der koreanischen Vorzeigeunternehmen mit ihrer ungeheuren Innovationskraft schmerzlicher ins Gewicht denn je. Diese Lücke vermochten auch die chinesischen Hersteller nicht zu füllen, die neuerdings mit grosszügigen Messeauftritten für Furore sorgen. Dennoch hatte man jede Menge Grund zu staunen. Vor allem darüber, mit welcher Entschlossenheit die Japaner in der Lage sind, Traditionen abzuschütteln und sich neuen Zielen zuzuwenden. Da staunte man zum Beispiel darüber, dass auf der gesamten Messe kein DVD-Spie

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ler, kein Blu-ray-Player, keine Hi-Fi-Anlage und kein Videorecorder zu finden waren; nicht einmal bei Panasonic, einem der Leuchttürme der Heimelektronik. Natürlich war das Unternehmen mit einem eindrucksvollen Messestand prominent vertreten. Doch die Stars dort waren andere als sonst: Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen diesmal Klimaanlagen, Waschmaschinen, Kühlschränke, Reiskocher, Solarzellen und Mikrowellenherde.

HEIMELEKTRONIK IST MEHR Die Botschaft ist eindeutig: Heimelektronik, das bedeutet heute nicht mehr nur Fernseher, Hi-Fi, Computer, Kamera und Smartphone, sie umfasst mit derselben Selbstverständlichkeit auch Küchengeräte, Heizung, Rasensprenger, Sonnenstoren, Rauchmelder, Garagentor, Ein-

bruchsschutz, Überwachungskameras, Solarpanels und Beleuchtung – einfach alles, was man irgendwie überwachen, schalten und steuern kann. Voraussetzung dafür ist, dass all diese Geräte mit dem Internet verbunden sind. Überwacht, geschaltet und gesteuert wird per Smartphone oder Tablet, unabhängig davon, wo man sich gerade befindet. Die konsequente Heimvernetzung soll also das nächste grosse Geschäft für die japanische Elektronikindustrie werden. Dazu gehören auch das ökonomische Gewinnen, Transportieren und Speichern von sauberer Energie sowie deren sparsamer Einsatz. Da sind Fernsehen, Hi-Fi und Video nur noch von sekundärer Bedeutung. So konnte es nicht überraschen, dass den grössten Auftritt auf der Ceatec ein sozusagen Branchenfremder hatte: Toyota führte exemplarisch vor, Home electronics Inside

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Branche [ CEATEC ]

Oben: Vernetzte Haushaltgeräte als Stars bei Panasonic. Unten: Staunen über vierfache Full-HD-Auflösung bei Sony.

wie jeder in Zukunft seinen eigenen Strom produzieren, verwalten und kontrolliert einsetzen soll, von der Solarzelle bis zum Elektroauto, das man gleich in der Messehalle ausprobieren konnte. Wie stark man in Japan auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge setzt, zeigten auch andere Firmen: Nissan bot Probefahrten mit Elektrovelos und Elektroautos an, TDK zeigte eine Möglichkeit, die Batterien von Elektroautos kabellos aufzuladen, und bei Hitachi gab es eine Auswahl an StromTanksäulen für die heimische Garage. Eine davon hatte sogar einen Preis für besonders elegantes Design bekommen. Naheliegend, dass Unternehmen der klassischen Unterhaltungselektronik angesichts dieses Umbruchs nach neuen Geschäftsfeldern suchen. So hat Sony zum Beispiel den Sektor Fitness/Gesundheit/ Lifestyle für sich entdeckt und Thermometer, Glukose-Messgeräte, Pulssensoren und Schrittzähler ausgestellt. Bei Pioneer gab es neben einer weiteren kabellosen Elektro-Tankstelle sogar einen Schminkspiegel für das Boudoir der Dame von Welt, die dort die Farbtemperatur der Beleuchtung ihrer jeweiligen Gemütsverfassung entsprechend einstellen kann.

SMARTPHONES UND TABLETS Ansonsten beherrschten Smartphones und Tablets die Messe. Sie werden häufig noch nebenbei zum Telefonieren benützt, dank ständiger Internet-Verbindung sind Home electronics Inside

#11 2012

Mobil und voll vernetzt mit Information, Unterhaltung und Telekommunikation – sieht so die Zukunft aus?

sie umfassende Überwachungs-, Steuer-, Speicher- und Fernsehgeräte. Konsequenterweise wurden bei den „richtigen“ Fernsehgeräten fast nur grosse und sehr grosse Modelle gezeigt. Die meisten mit 4K-Auflösung, die nach dem Willen der Consumer Electronics Association of America neuerdings „Ultra High-Definition“ genannt werden soll. Was nebenbei die Frage aufwirft, was für eine poetische Bezeichnung den Amerikanern wohl für die nächsthöhere Entwicklungsstufe einfallen wird. Die 8K-Auflösung wurde von der NHK jedenfalls schon effektvoll – und mit 22.,2-Kanal-Ton auf 3 Ebenen – vorgeführt. Bedeutend realitätsnäher agierte Sharp mit seinem „Moth Eye“-System. Dieses erwies sich als sehr wirkungsvolles Mittel gegen Reflexionen auf dem Bildschirm, eine wertvolle Innovation und schon bald im Handel. Und gleich noch mal Sharp: Das Unternehmen vermag mit seinem IGZO-Verfahren (IndiumGallium-Zink-Oxyd) kleine Bildschirme mit extrem hoher Auflösung zu realisieren. Ob das eine Konkurrenz zu Oled werden könnte, vermochte in Japan niemand zu sagen. Kleine, hochauflösende Bildschirme gab es auch bei Panasonic zu sehen, ohne dass darüber irgendwelche Angaben erhältlich gewesen wären.

BLICK IN DIE ZUKUNFT Was die fernere Zukunft betrifft, so zeigte die NHK ein attraktives Beispiel für die

Verknüpfung von Fernsehen und Internet. Da konnte man während der Übertragung eines Fussballspiels zahllose Details über Spieler, Taktik und Statistik einblenden und den oder die Spieler seiner Wahl auf dem Bildschirm durch ein Fähnchen markieren lassen, das sich dann mit dem Spieler mitbewegte. Fujitsu propagierte ein System, bei dem sich ein Smartphone automatisch mit einer bestimmten Website verbindet, wenn man es auch nur in die Nähe eines Fernsehgerätes bringt. Der Trick dabei: Die Fernsehsendung enthält einen unsichtbaren QR-Code, der das Umschalten bewerkstelligt. Ein Verfahren, das der Werbung neue Möglichkeiten eröffnet. Die wohl spektakulärste Neuheit zeigte indes das Telekommunikationsunternehmen DoCoMo: eine Brille, die zugleich Smartphone und Videotelefon ist, mit Gesichtserkennung, GPS, 5 Kameras (eine auch nach hinten!), 2 Mikrofonen, Helligkeitssensor, Messung von Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und Ausdünstungen, Luftdruck und Lufttemperatur sowie mit Head-up-Display, in das beliebige Informationen eingespiegelt werden können. Und wenn dieses Ungetüm auch kaum in der gezeigten Form in Serie gehen wird, war es doch eindrücklich, zu sehen, was die Telekommunikation morgen und übermorgen alles ermöglichen wird. |

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RECHTZEITIG UMSTELLEN // Alois Knecht

In den letzten Jahren haben viele RTV-Fachgeschäfte das Handtuch geworfen und ihre Türen geschlossen. Wer sich den heutigen Begebenheiten nicht frühzeitig anpasste, blieb auf der Strecke. Nicht so Martin Heiz, der den Weg in die moderne Zukunft des Multimedia-Spezialisten ging und sein Unternehmen rechtzeitig auf die neuen Bedürfnisse der Kunden umgestellt hat.

Können Sie uns die Geschichte von RTV Heiz in Reinach kurz beschreiben? Martin Heiz: Mein Vater war gelernter Elektromechaniker bei der legendären BBC. Als um 1927 die ersten Radios auf den Markt kamen, hat er mit dem Radioverkauf begonnen. Zwischenzeitlich hat meine ältere Schwester, die als erste Frau eine Radio-TV- Elektroniker-Lehre absolvierte, das Geschäft geführt. Seit wann ist das Geschäft unter Ihrer Leitung? Nach einer kaufmännischen Ausbildung war ich einige Jahre in der Westschweiz, unter anderem bei Nestlé im Marketing,

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tätig. Da unsere Familie neben dem Radiogeschäft noch eine Wein- und Getränkehandlung führte, habe ich mich auch einige Jahre mit der Getränkesparte beschäftigt, bevor ich die Geschäftsführung des Radiogeschäfts 1980 übernahm. Wie gross ist das Einzugsgebiet Ihrer Kunden? Unser Einzugsgebeit ist Reinach und Umgebung. Hier wohnen gegen 20 000 Personen. Wann ist Ihr RTV-Geschäft ausgebaut worden? 1994 habe ich neben dem bisherigen Geschäft einen Neubau realisiert. Im

Erdgeschoss wurde auf über 300 m2 ein modernes Multimedia-Fachgeschäft eingerichtet, das den heutigen Bedürfnissen entspricht. In den übrigen Stockwerken sind Büros und Wohnungen. Wo setzen Sie die Schwerpunkte im heutigen Geschäft? Im Verkauf haben wir mit B&O ein wichtiges Standbein. Die Marke B&O und deren Kunden haben wir über die Jahre stark gepflegt und so den Grundstein für unser Geschäft gelegt. Daneben sind Sony und Panasonic unsere Hauptmarken. Hi-Fi, Heimkino und DAB+ pflegen wir ebenfalls in unserem Ge schäft, dazu gehören auch Kleingeräte. Home electronics Inside

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Branche [ HÄNDLERPORTRÄT ]

Das Fachgeschäft EURONICS Heiz Audio Video lädt mit prominenter Fassade zum Einkauf ein.

Haben Sie auch Telefone und Handys im Angebot? Fürs Handygeschäft haben wir mit Swisscom einen Vertrag. Wir geniessen vor allem bei der älteren Kundschaft für Problemlösungen mit Handys und Smartphones einen guten Ruf. Zudem sind die vielseitigen Anwendungen des iPad immer gefragter und bringen uns neue Kunden. Die einfache Bedienung des iPad begeistert dabei durchaus auch die ältere Kundschaft. Wie ist der Service organisiert? Nebst dem Verkauf sind der Service und die Installationen ein immer wichtigeres Standbein. In unserer ländlichen Region ist das Geschäft mit Satellitenanlagen nach wie vor gefragt, denn Swisscom hat beispielsweise Probleme mit der Versorgung von TV-Angeboten. Dazu erhalten wir derzeit vermehrt Anfragen für die Vernetzung von ganzen Häusern und Wohnblöcken. Reparaturen führen wir nach Möglichkeit bei uns in der Werkstatt durch. Für die einzelnen Bereiche haben wir Spezialisten ausgebildet. Beim B&O-Service arbeiten wir mit einem Partner in Sursee zusammen. Wie viele Personen werden beschäftigt? Gesamthaft sind wir 7 Personen. Davon beschäftigen wir zwei Lehrlinge, einer im Verkauf und einer in der Werkstatt. Home electronics Inside

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Im Fachgeschäft in Reinach steht ein breit gefächertes Sortiment von Audio bis TV zur Auswahl.

Unterhaltungselektronik, Computer und Internet verschmelzen immer mehr. Wie sehen Sie die Chancen fürs Fachgeschäft? Ein Fachgeschäft muss sich zukünftig vermehrt auf Dienstleistungen konzentrieren. Auch wir richten uns dementsprechend aus. Smart-TV mit Internetzugang und weiteren Vernetzungen sind immer gefragter. Wie hat sich das Geschäft in den letzten zehn Jahren verändert? Die Marge im Verkauf ist weiter eingebrochen. Nicht nur wir, auch der gesamte RTV-Handel musste einsehen, dass wir viel zu lange unsere Dienstleistungen verschenkt haben. Es hat im Verkauf und bei den Kunden viel Überzeugungskraft gebraucht, dass Dienst leistungen auch ihren Preis haben. Wir haben schon vor Jahren den Ladenpreis eingeführt. Heimlieferung und Installationen werden separat verrechnet. Verkaufen Sie auch Computer? Bei uns im Laden haben wir keine Computer. Aber wenn der Kunde einen dementsprechenden Wunsch äussert, dann bestellen wir den PC, konfigurieren ihn nach Wunsch und liefern ihn dem Kunden aus. Wichtig dabei ist, dass unser Personal entsprechend ausgebildet ist und wir bei Problemen jederzeit helfen können.

Muss ein Fachgeschäft heute einen 42-Zoll-Fernseher unter 1000 Franken im Angebot haben? Ja, bedingt. Wir haben vor Ort ein Interdiscount-Geschäft und M-Electronic. Kunden, die über den Preis kaufen und doch ins Fachgeschäft kommen, können bei uns ein Gerät kaufen und dieses selbst installieren. Sie gehören einer Einkaufsgruppe an. Welchen Stellenwert hat diese in ihrem Geschäft? Die Warenvermittlung, grosse Auswahl und die Einkaufspreise sind heute ein wichtiger Faktor. Wir sind seit Jahren bei EURONICS Interfunk, die uns noch viele weitere Vorteile wie Werbung, Weiterbildung und vieles andere bietet. Gehen Sie optimistisch in die Zukunft? Ja, wir müssen uns den Herausforderungen stellen. Die Kunden werden in Zukunft vermehrt Lösungen verlangen, und die müssen wir ihnen bieten können.

Zur Person Martin Heiz (62) ist Geschäftsführer von Heiz Audio Video AG in Reinach. Er hat 7 Beschäftigte, davon sind 2 Lehrlinge.

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„Das neue Shop-Konzept ist stark erlebnisorientiert und nicht mehr so ‚klinisch‘ wie früher.“ Pierre-Luc Marilley

WOHLFÜHLOASEN ERLEBEN // Marco Plüss

Swisscom gibt seinen 131 Shops ein neues Design. Aber nicht nur das. Bis 2014 sollen sämtliche Standorte im neuen Outfit erscheinen. Zu den Hintergründen dieser Umstellung und zu den heutigen Kundenerwartungen gibt Pierre-Luc Marilley, Head of Swisscom Own Channels, Auskunft.

Swisscom gestaltet ihre Shops neu. Was hat Sie dazu bewogen? Pierre-Luc Marilley: Unsere Shops sind in die Jahre gekommen. Das alte Konzept ist sieben Jahre alt, eine Ewigkeit in dieser Branche. In den letzten Jahren hat sich so viel geändert, dass sie heute nicht mehr up to date sind. Die Produkte sind komplexer geworden. Haben die Kunden heute neue Bedürfnisse und welche? Ja, die Kundenbedürfnisse haben sich massiv gewandelt. Die Kunden stellen heute höhere Ansprüche an die Produktdarstellung und die Beratungskompetenz. Studien zeigen zudem, dass unsere Kunden die Technik immer bewusster in ihrem Alltag einsetzen und gleichzeitig höhere Erwartungen an Shoperlebnis und Kompetenz von Anbietern wie Swisscom haben. Heute sind sie fit, was die digitale Welt betrifft. Um unsere

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Kunden besser kennen zu lernen und ansprechen zu können, haben wir eine Segmentierung vorgenommen. Das Digital-Citizien-Segment, also diejenigen Kunden, die sich in der digitalen Welt zu Hause fühlen, ist innert Jahresfrist von 30 auf 40 Prozent gestiegen. Immer mehr Kunden haben Smartphones sowie iPads und sind unterwegs am Surfen. Kurzum: Unsere Shops waren für diese grösser werdende Zielgruppe nicht mehr attraktiv. Kunden wollen heute inspiriert werden, wollen Produkte ausprobieren und vergleichen können. Sie sind gut informiert. So haben sich 60 Prozent der Kunden, die heute einen Swisscom-Shop aufsuchen, vorher bereits online informiert. Das heisst wiederum, dass der Kunde erwartet, dass wir ihn überraschen und ihm neue Wege aufzeigen. Wir haben auch entschieden, die Produkte völlig neu zu präsentieren. Wir sind nicht mehr reine „Box-Movers“, sondern wir beglei-

ten den Konsumenten in die digitale Welt. Wir wollen uns als attraktives, innovatives Gesicht in allen Regionen der Schweiz präsentieren. Wie haben Sie dies festgestellt? Aufgrund von Forschung und Analysen haben wir uns auf den Ansatz der nutzerorientierten Präsentation festgelegt und in Pilotshops vieles in dieser Richtung ausprobiert. In diesen Pilotshops haben wir dann das Verhalten von Kunden und Mitarbeitern mittels sogenannter Mystery Shoppings beobachtet. So wurden Kundenfluss und -verhalten untersucht und wir kamen zum Schluss, dass der Kunde in der Wartezeit, während der er bis anhin immer den Screen mit der zu erwarteten Nummer fixiert hat, nun besser nutzen und bereits Produkte ausprobieren soll und allenfalls mit Swisscom-Mitarbeitern im Kontakt treten kann. Home electronics Inside

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Branche [ INTERVIEW SWISSCOM ]

Alle fünf Minuten berühren Kunden ihr Handy.

Was sind die Vorteile der neuen Shops? Der Kunde hat ein neues Erlebnis und er ist in einer neuen Atmosphäre. Das neue Design soll ansprechen, das Holz angenehm zu berühren sein. Der Kunde soll sich wohler fühlen und proaktiver begleitet werden. So wird er gleich beim Eingang von einem Welcome-Manager persönlich begrüsst, seine Bedürfnisse werden eruiert und er wird auf der Verkaufsfläche beraten. Der Kunde soll so schnell als möglich das gewünschte Produkt, ob Swisscom-TV oder Handy, ausprobieren können, da er sich vorgängig meistens schon online informiert hat. Das neue Shop-Konzept ist stark erlebnisorientiert und nicht mehr so „klinisch“ wie früher. Der Kunde soll sich wohl fühlen, ganz im Sinne von „Touch and Feel“. Welche Informationsbedürfnisse stellen Sie heute beim Kunden fest? Die Kunden kommen heute sehr gut informiert in einen unserer Shops und wollen genau über die Nutzen bestimmter Produkte informiert werden. Die Gespräche sind nicht mehr produkte-, sondern eher nutzungsorientiert. Dies stellt andere Ansprüche an das Verkaufspersonal, das versiert antworten soll. Was unterscheidet die SwisscomShops vom klassischen Fachhandel? Wir fahren eine Multichannelstrategie und die Swisscom-Shops sind unser eigener Distributionskanal. Hier findet der Kunde unsere eigenen Produkte, inklusive ausführlicher Beratung und Service, der weitergeht als in Nicht-SwisscomShops. Home electronics Inside

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Kunden sollen Produkte anfassen und ausprobieren können.

Hat der klassische Fachhandel Überlebenschancen? Ja, absolut. Im Fachhandel arbeiten Experten, und diese braucht es immer, denn es wird immer Konsumenten geben, die kompetente Beratung – auch bei komplexen Lösungen – benötigen. Der Fachhändler kann ohne Schwierigkeiten mithalten. Wo sehen Sie die Chancen für den Fachhandel? Der Fachhandel sollte den Schritt in Richtung Services und virtuelle Produkte wagen, falls er dies noch nicht getan hat. Wenn er nur noch Hardware verkauft, begibt er sich aufs Glatteis. Der Fachhändler sollte meiner Meinung nach auch in die Ausbildung und Kompetenz der Mitarbeiter investieren. Beratung zählt heute mehr denn je, da die Produkte immer komplexer und beratungsintensiver werden. Wenn sich der Fachhändler jedoch als reiner Hardware-Reseller sieht, wird er mittelfristig Mühe haben. Wie optimistisch sehen Sie die Zukunft? Die Telekommunikation ist im Umbruch und zugleich die Branche der Zukunft. Sie ist auf Wachstumskurs. Aber da ist natürlich auch der Preisdruck: So investieren wir über 400 Millionen pro Jahr in Preisnachlässe. Aber die Nachfrage und die Bedürfnisse der Kunden nehmen zu, die Onlineaktivität der Kunden und die Frequenz im Laden steigen. Es gibt Studien, die zeigen, dass Kunden alle Minuten ihr Smartphone berühren. Das ist unsere Chance, beim Kunden präsent zu sein und ihn zu beraten und zu begleiten.

Das Shop-Konzept Neu werden Kunden in den Swisscom-Shops von einem Mitarbeiter persönlich begrüsst, die bisherigen Ticketautomaten verschwinden. Die Shopmitarbeitenden sind künftig mit iPads ausgerüstet und können ihre Kunden direkt beim Produkt bedienen. Damit sind sie näher bei den Kunden und können alle Bestellprozesse bis hin zur Zahlung aus einer Hand ausführen. Optisch setzt Swisscom in den neuen Shops auf warme Materialien wie Holz und Textilien. Swisscom hat vor zwei Jahren den ersten Pilotshop im Zürcher Glattzentrum eröffnet und anschlies send das Konzept in insgesamt 15 Shops getestet. Nach erfolgreicher Pilotphase startet Swisscom nun die landesweite Umsetzung. Parallel schult Swisscom alle Mitarbeitenden in intensiven Trainings.

Zur Person Pierre-Luc Marilley (47) kommt aus Villars-sur-Glâne (Freiburg) und hat sowohl die schweizerische wie auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 13 und 15 Jahren. Er ist seit über zehn Jahren im Bereich Customer Care und Shopmanagement bei Swisscom tätig und ist ein ausgesprochener Experte in Customer Relationshipmanagement und in der strategischen und operativen Führung von Customer Touch Points mit Millionen von Kundenkontakten. In seiner Freizeit ist Pierre-Luc Marilley leidenschaftlicher Ausdauersportler.

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Branche [ MARKTBERICHT ]

ADRENALIN FÜR DEN KOPF // Marco Plüss

Im Audio-Markt läuft das Zubehörgeschäft erstaunlich gut. Die steigende Mobilität und der Smartphone-Boom tragen zu einer erhöhten Nachfrage nach Zubehörartikeln bei. Gefragt sind vor allem Kopfhörer. Das Weihnachtsgeschäft lässt weiter gute Umsätze erwarten. Ein Lichtblick.

W

ie im letzten HE Inside berichtet, erfährt der Audio-Markt nach fünf mageren Jahren, während deren der Audio-Markt um 40 Prozent geschrumpft ist, eine regelrechte Kehrtwende. Nicht nur die Netzwerktauglichkeit, die bereits einige Kunden überzeugt hat, scheint ein wichtiger Erfolgsfaktor zu sein. Gerade die steigende Nachfrage nach Smartphones führt zu einem Mehrverkauf von Headsets, die den Konsumenten einen besseren Musikgenuss versprechen. Handys und Smartphones werden gemäss unserer letzten Telebus-Umfrage mehr und mehr nicht nur zum Telefonieren benutzt, sondern öfter zum Musikhören. Die damit verbundene höhere Nachfrage nach Audio-Zubehör-Artikeln wie Headphones und Headsets wird denn auch von einigen Anbietern bestätigt. So meint etwa Michel Sivers, Verkaufsleiter CE-Markt bei Bleuel Electronics: „Generell sind Kopfhörer sehr beliebt und erleben eine wachsende Nachfrage. Im stationären Bereich – also zu Hause – sind drahtlose Systeme (Infrarot und Funk) sehr gefragt. Aber auch die kabelgebundenen Kopfhörer wie beispielsweise unsere HD 598 oder HD 800 geniessen eine gute Nachfrage.“ Und zu den aktuellen Trends meint Sivers: „Im mobilen Bereich ist der Wechsel von reinen InEar-Hörern zu Headsets im vollen Gange. Dies ist auch eine Folge der steigenden Nachfrage nach Smartphones und deren Qualitäten und Speicherkapazitäten für Video und Musik. Die Headsets bieten zusätzliche Möglichkeiten wie RemoteControl zur Steuerung der Geräte und integrierte, nicht sichtbare Mikrofone für beste Kommunikation. Mit

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den aktuellen und neuen Produkten für die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse sind wir für die Zukunft und die wachsende Nachfrage gut vorbereitet.“

KOPFHÖRER-HERSTELLER REAGIEREN ERFREUT Und David Thimm, Business Unit Manager Consumer Products, Beyerdynamic GmbH & Co. KG, äussert sich wie folgt: „Wir fokussieren uns besonders auf die Zielgruppen im boomenden Kopfhörermarkt. Eine Vorreiterrolle übernimmt Beyerdynamic seit Jahren beim Trend

der Produktindividualisierung. Bereits seit 2007 können Kunden in unserem Online-Shop das Kopfhörer-Design konfigurieren. Auf der diesjährigen IFA wurde der Kopfhörer Custom One Pro vorgestellt, bei dem der persönlichen Gestaltung fast keine Grenzen mehr gesetzt sind. Sogar die Klangeigenschaften lassen sich variieren. Konsequente Ausnutzung unseres Wettbewerbsvorteils und strategische Anpassungen an Markttrends haben das ConsumerGeschäft von Beyerdynamic in den letzten zwei Jahren fast verdoppelt.“

Switzerland Panelmarket Growth Rates

Aug 11

1 5 ,9

Sep 11

1 7 ,5

O ct 11

1 6 ,2

Nov 11

1 7 ,9

Dec 11

1 0 ,7

August 2012 Units/Value/Price

Jan 12

Feb 12

M ar 12

Apr 12

M ay 12

Jun 12

Jul 12

Aug 12

1 3 ,4

1 2 ,7

1 2 ,3

1 1 ,6

1 1 ,9

13

1 1 ,8

1 3 ,9

2 7 ,1

2 9 ,6

29

3 0 ,9

3 3 ,4

3 3 ,4

3 3 ,3

3 1 ,5

1 9 ,8

1 6 ,6

1 7 ,1

1 7 ,2

1 8 ,3

1 6 ,8

1 5 ,8

1 6 ,1

1 0 ,5

1 1 ,1

1 0 ,5

9 ,4

9 ,7

1 0 ,8

9 ,9

4 ,3

4 ,5

4 ,8

4 ,5

0 -< 1 0 C H F 1 0 -< 2 0 C H F

2 5 ,2

2 0 -< 3 0 C H F 3 0 -< 4 0 C H F 4 0 -< 5 0 C H F 5 0 -< 6 0 C H F

3 4 ,7

3 2 ,6

3 5 ,8

2 8 ,8

6 0 -< 7 0 C H F

1 6 ,4

7 0 -< 8 0 C H F 8 0 -< 9 0 C H F 9 0 -< 1 0 0 C H F 1 0 0 -< 1 2 5 C H F

1 0 ,6

8 ,5

1 4 ,7

1 7 ,7

1 5 ,3

1 8 ,4

1 1 ,6

1 2 5 -< 1 5 0 C H F 1 5 0 -< 1 7 5 C H F 1 7 5 -< 2 0 0 C H F 2 0 0 -< 2 5 0 C H F 2 5 0 -< 3 0 0 C H F >= 300 C H F

5 ,8 2 ,4 3 ,3 3 ,7

5 ,8

9 ,1 5 ,1

2 ,8

3

3 ,4

3 ,1 2 ,3

2 ,8

3 ,1

9 ,1 4 ,8 3 ,1 2 ,9 2 ,7

6 ,5 3 ,9 3 ,5 3 ,2

5 ,2

4 2 ,7

1 0 ,3

4 ,2

4 ,8

4 ,1

3 ,9

3 ,8

2 ,6

2 ,7

2 ,8

3 ,5

3 ,7

3 ,8

3 ,7

3 ,4

2 ,8

3

3 ,1

3 ,1

3 ,2

3 ,2

3 ,1

2 ,5

2 ,3

2 ,4

3 ,3

4 ,6

3 ,1

3 ,5

3

3 ,3

2 ,5

2 ,8

3 2 ,6

2 ,4

3 ,3 3 ,8

Stückzahlen S a le s U n . + / - % P Y

4 ,3

2 ,8

2 ,7

2 ,8 2 ,7

8 8 ,8

1 0 1 ,1

1 2 1 ,8

1 1 3 ,2

1 7 7 ,1

1 2 2 ,3

9 5 ,1

9 9 ,0

9 7 ,3

1 0 5 ,7

9 5 ,6

1 2 0 ,3

9 8 ,3

- 0 ,7

9 ,8

1 1 ,9

2 2 ,2

3 1 ,1

3 ,4

0 ,8

2 ,7

6 ,0

5 ,8

1 ,5

0 ,0

1 0 ,7

Die verkauften Stückzahlen bei Headphones und Headsets haben innert Jahresfrist um über 10 Prozent zugelegt.

Home electronics Inside

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Headphones/Headsets*

Wired In Ear

Wired on ear no headband

UHF Total

Bluetooth

Wie erwähnt sind im Heimbereich Infrarot- und Funkkopfhörer sehr gefragt. In diesem Segment gibt es immer wieder neue Produkte, bei denen der Komfortaspekt überzeugt, da diese ohne lange Kabel verwendet werden können. Andererseits sind die Konsumenten von der Ton- und Klang- als auch von der Über-

August 2012 Units/Value/Price

Sales CHF

4

Price CHF

24

-2 -9

1

-1 0

-2

15

66

1

44

-4 14

-5 4

145

-9 129

tragungsqualität angetan. Zudem passen Funkkopfhörer je nach Situation auch besser zu modernen Einrichtungen in loftartigen Wohnungen. Aber auch bei kabelgebundenen Kopfhörern ist die Nachfrage nach wie vor positiv. Dieses Sortiment verliert keineswegs, denn Kunden beginnen öfter mit einem günstigeren Produkt, erhöhen dann ihre Qualitätsansprüche und entscheiden sich für teurere Modelle. So haben viele Konsumenten nicht nur einen, sondern gleich mehrere Kopfhörer zu Hause. Der Kunde steigert so allmählich seinen Musikgenuss. Zudem war im Hi-Fi-Bereich der Wechsel von analogen zu digitalen Funksystemen ein grosser Schritt. So garantiert die digitale Übertragungstechnik inzwischen eine sehr gute Klangqualität.

AUSSICHTEN

20

-1

Wired headband

Infrared

FUNKKOPFHÖRER GEFRAGT

Switzerland Panelmarket Growth Rates

Stückzahl

Total

wir auf die Avinity-Highend-Kopfhörer, die aufs Jahresende erwartet werden.“

-7

Der Kopfhörer-Markt entwickelt sich erfreulich: Allein bei den Bluetooth-Headsets stieg der Absatz von Januar bis August 2012 um 129 Prozent.

Ein beträchtlicher Anteil des AudioZubehör-Bereichs entfällt damit auf die Warengruppe Kopfhörer, die in diesem Jahr ein Umsatzvolumen von schätzungsweise 66 Millionen erreichen wird. Dies entspricht einem Wachstum von fast 275 Prozent im Verlauf der letzten zehn Jahre. So ist aufgrund des aktuellen Smartphone-Booms auch ein regelrechter Trend zu Headsets festzustellen. Diese verfügen neben dem Kopfhörer noch zusätzlich über ein Remote-Control zur Steuerung der Geräte sowie über integrierte und meist nicht sichtbare Mikrofone zum Telefonieren. |

Distributed by HAMA Technics AG, Volketswil ZH

Und der Geschäftsführer von Hama Technics Schweiz, David Sieber, fügt an: „Neben den Marken Hama, Thomson, Koss, FMIF und Donuts bemerken wir auch mit der Marke Soul by Ludacris bei den Kopfhörern eine Aufwärtstendenz. Natürlich ist es mit Soul noch zu früh, um eine echte Mitbewerbssituation zu den Beats-Produkten zu spüren. Jedoch sind wir sicher, mit unserem Markenmix unsere Marktpäsenz noch deutlich steigern zu können. Besonders gespannt sind


Wirtschaft [ SWICO ]

SO SICHER MUSS ARBEIT SEIN Swico bietet die Branchenlösung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die ERFA-Tagung ist Weiterbildung und Erfahrungsaustausch zugleich. Im Jahr 2012 fanden zwei ERFA-Tagungen statt. Wichtig für die Verantwortlichen der Arbeitssicherheit waren die neuen Checklisten für die Ermittlung von Gefährdung im Betrieb: Bisher gab es 22 fix definierte Checklisten; neu sind es 77 Checklisten-Module, die je nach Themenbereich zum Einsatz kommen. Diese Module stehen den Firmen, die der Swico Branchenlösung Arbeitssicherheit angeschlossen sind, auf der Online-Plattform zur Verfügung. So können Arbeitsbereiche mit optimalen Checklisten kontrolliert, Schwachstellen identifiziert und daraus Massnahmen für eine kontinuierliche Verbesserung abgeleitet werden. Eine Gefährdungsermittlung im Betrieb ist aufwändig und setzt Fachwissen voraus. Deshalb wurde an der ERFA-Tagung der Einsatz der Checklisten intensiv trainiert; und zwar in kleinen Gruppen, auf einem Testserver, damit allfällige Fragen gleich mit allen Teilnehmenden besprochen werden konnten.

FACHREFERAT MUTTERSCHUTZ Zum Thema Mutterschutz gabs ein Fachreferat, das den Verantwortlichen aufzeigte, wie wichtig der Mutterschutz heutzutage ist – weil Frauen in fast allen Berufen tätig sind und es ja eigentlich keine typischen Männer- bzw. Frauenberufe mehr gibt. Deshalb muss beachtet werden, dass Frauen während einer Schwangerschaft empfindlicher reagieren auf Schädigungen und Anstrengungen am Arbeitsplatz. Vor allem die ersten Wochen der Schwangerschaft sind kritisch im Hinblick auf schädliche Auswirkungen auf den Fötus; die Frauen wissen in dieser Zeit oft noch nicht, dass sie schwanger sind. Und genau deshalb ist es unbedingt notwendig, vor der Schwangerschaft die richtigen Massnahmen zu Mutterschutz und Schwangerschaft zu treffen. Der Swico empfiehlt den Betrieben, mit der Checkliste „Mutterschutz am Arbeitsplatz“ eine Gefährdungsermittlung und Risikobeurteilung zur Erkennung der Gefahren für werdende Mütter

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durchzuführen. So werden allfällige Sicherheitsrisiken im Betrieb aufgedeckt – und beseitigt. Alle Frauen im Betrieb müssen über die Rechtslage bei Schwangerschaft und die möglichen Gefährdungen und Risiken am Arbeitsplatz informiert werden. Gewisse Tätigkeiten erfordern eine Risikoanalyse durch einen ASA-Spezialisten (z. B. Arbeitsmediziner oder Arbeitshygieniker).

ENERGIEBERICHT: KURZ UND KNAPP! Es gibt einen interessanten neuen Bericht: Die Zusammenfassung aller Verordnungen, die im 3. Quartal 2012 in der Europäischen Union (EU) zu elektrischen und elektronischen Geräten erlassen wurden. Herausgeber sind Energie Schweiz und die energieagentur-elektrogeräte (eae). Folgende energetische Mindestanforderung ist in Kraft getreten: TREN 11 (Wasserpumpen, Verordnung (EU) Nr. 547/2012. Die beiden Verordnungen (Mindestanforderung und Kennzeichnung) für Lampen und Leuchten wurden von der Kommission angenommen; ebenso die Mindestanforderungen für Wäschetrockner. Die Einspruchsfristen sind abgelaufen. Im Oktober 2012 wurden die entsprechenden Texte publiziert zu: Mindestanforderungen für Lampen mit gebündeltem Licht, LED-Lampen und dazugehörige Geräte; Kennzeichnungsverordnung für elektrische Lampen und Leuchten und die Mindestanforderungen für Wäschetrockner. Das Impact Assessment für eine delegierte Verordnung zur Kennzeichnung im Online-Handel wird noch im Herbst 2012 durchgeführt. Für Mitte 2013 ist die Verabschiedung einer separaten Verordnung für diesen Bereich geplant. Geräte, die mit Energieetiketten ausgezeichnet werden müssen, sollen laut diesem Entwurf auch im Online-Handel (Werbung und Verkauf) gemäss einer standardisierten Angabe von Effizienzklasse bzw. -etikette ausgezeichnet werden. Alle Quartalsberichte der internationalen Informationen für den Bereich Elektrogeräte finden Sie auf : www.swico.ch › Business Services › Energie › Download

Über den Swico Als Verband der Anbieter von Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik bündelt der Swico die Interessen der CE- und ICT-Branche und vertritt diese gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung. Seinen über 400 Mitgliedern bietet der Swico zudem eine breite Palette von Dienstleistungen, Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten. Weitere Infos: www.swico.ch

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Wirtschaft [ NACHRICHTEN ] AHV und Demografie

ERWERBSTÄTIGE ARBEITEN GERNE LÄNGER Die Wirtschaft begrüsst eine weitere Flexibilisierung des Rentenalters. Trotzdem hat die Mehrheit der Arbeitgeber keine systematische Personalpolitik, um ältere Mitarbeitende länger zu beschäftigen.

Ältere Personen bleiben länger im Beruf, wenn die Arbeit ihre Gesundheit nicht belastet und die Anstellungsbedingungen sowie das Arbeitsklima gut sind. Das zeigt der vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) in Auftrag gegebene Forschungsbericht „Altersrücktritt im Kontext der demografischen Entwicklung“. Befragt wurden Personen zwischen 58 und 69 Jahren. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre gingen

Frauen mit 62, 6 Jahren und Männer mit 64, 1 Jahren in Rente. Eine weitere Flexibilisierung des AHV-Rentenalters, eine Angleichung des Rentenalters für Männer und Frauen sowie die Harmonisierung des ordentlichen Rentenalters der 2. Säule mit jenem der AHV würde mehrheitlich von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite begrüsst. Die Mehrheit der Arbeitgeber findet die Beschäftigung von älteren Mitarbeitenden aber nur für bestimmte Funktionen notwendig und sinnvoll. Obwohl sie daran interessiert seien, spezifische Erfahrungen von Älteren länger zu nutzen und den Know-how-Transfer an Jüngere sicherzustellen, gebe es grösstenteils noch keine systematische Personalpolitik, so die Studie. // Beatrice Guarisco www.bsv.admin.ch

Illegale Datenbeschaffung

MEHR CYBERANGRIFFE AUF KMU Immer mehr kleinere und mittlere Unternehmen sind Opfer von Hacker- und Phishing-Angriffen. Das zeigt der Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle Informationssicherung Melani.

Cyberattacken auf internationale Grossunternehmen wie LinkedIn, Yahoo oder Twitter, bei denen auf illegale Weise persönliche Informationen wie Logins, Passwörter oder Kreditkartendaten gestohlen werden, machen gemäss einer 2011 durchgeführten Studie nur einen kleinen Teil aller Fälle aus. Von den weltweit 885 untersuchten Vorfällen seien 75 Prozent der Angriffe Home electronics Inside

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gegen kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 1000 Mitarbeitenden gerichtet gewesen. „Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Sensibilität der KMU im Umgang mit der Informationssicherheit nicht gleich hoch ist wie bei grösseren Unternehmen. Somit vergrössern sich auch die Angriffsmöglichkeiten“, hält Melani fest. Die Auswirkungen von solchen Hacker- und Phishing-Angriffen schädigen aber nicht nur die Direktbetroffenen, sie stellen auch die Firmen vor neue Herausforderungen: Es wird für die Unternehmen immer schwieriger, ihren Kunden in ihrer Kommunikation von der Richtigkeit des Absenders zu überzeugen. // Beatrice Guarisco www.efd.admin.ch

KURZ NOTIERT FAMILIENUNTERNEHMEN TROTZEN DER KRISE Gemäss einer Studie von Credit Suisse und Ernst & Young wiesen zwei Drittel der Familienunternehmen fürs vergangene Geschäftsjahr einen Anstieg des Umsatzes von mindestens fünf Prozent aus. Dazu trägt insbesondere der Managementstil bei. Dieser fördere langfristige Investitionen, Zusammenhalt und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und stelle gleichzeitig die Frage der Qualität in den Mittelpunkt. Die Nachfolgeregelung, charakterisiert durch einen engen Zusammenhalt innerhalb der Familien, würden die meisten Firmen weit im Voraus planen. www.kmu.admin.ch

UNTERNEHMENSBESTEUERUNG: GENF MIT NEUEM MODELL Die Genfer Regierung will die effektiven Unternehmensgewinnsteuer von heute 24 auf rund 13 Prozent senken. Damit sollen der Kanton und seine Gemeinden national und international wettbewerbsfähig bleiben. Der neue Satz läge relativ nahe an der heutigen Steuerbelastung von Unternehmen mit Sonderstatus. Für alle anderen Firmen wäre es eine deutliche Reduktion. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse begrüsst die Reform: Dadurch nähme das Abwanderungsrisiko multinationaler Unternehmen nach einer allfälligen Abschaffung heutiger kantonaler Steuerregime ab. Zudem würden die steuerlichen Voraussetzungen für die übrigen Firmen verbessert. www.economiesuisse.ch

WIRTSCHAFT ERHOLT SICH Die Konjunkturforschungsstelle KOF schätzt, dass im kommenden Jahr eine allmähliche Erholung eintritt, sodass die Schweizer Wirtschaft um 1, 3 Prozent zulegt (nach 0, 9 Prozent 2012). Eine erhebliche Stütze für die Schweizer Wirtschaft sei der Privatkonsum: Dieser dürfte 2013 um 1, 7 Prozent steigen. Grund dafür sei die steigende Nachfrage im Baugewerbe. Exportfirmen hätten sich zwar als relativ robust erwiesen, müssten jedoch bei den Margen deutliche Rückgänge hinnehmen. Die Importe haben sich nur mässig erhöht. Die KOF rechnet aber damit, dass auch 2013 die Importe vermutlich schneller steigen als die Exporte. www.kof.ethz.ch

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Wirtschaft [ KOLUMNE GASTEINER ]

Albrecht Gasteiner ist Chef des firmenneutralen Informationsdienstes HDTV-Forum Schweiz.

GUTE VORSÄTZE // Albrecht Gasteiner

Mit guten Vorsätzen sei der Weg zur Hölle gepflastert, weiss das Sprichwort. Doch es gibt auch welche, die umzusetzen nur Gewinn bringt.

E

s ist jedesmal das Gleiche: An Hi-FiMessen fühle ich mich fremd. Offenbar reicht meine Erfahrung als studierter Musiker, Musik- und Technikpublizist, Musikproduzent und Tonmeister nicht aus, um zu verstehen, was dort diskutiert wird. Zugegeben, es ist nicht leicht, adäquate Beschreibungen für klangliche Nuancen zu finden. Doch was zum Teufel soll ich mir unter dem „ungestümen Vorwärtsdrang“ vorstellen, den ein bestimmter Plattenspieler angeblich vermittelt? Was unter dem „blumigen, saftigen, schnellen Klangbild“, das ein CD-Player verspricht, den „unaufgeregten Mitten“ eines Lautsprechers, einem Verstärker, der „vehement marschiert, tänzelt, faucht und flüstert“, oder einem „farbkräftigen“ Kabel, das als „offen, finissiert, spritzig und tonal präsent“ beschrieben wird? Dass Leute andächtig den Versprechungen über die wundersamen Auswirkungen von mehrere Tausender kostenden Netzkabeln und Steckerleisten lauschen und mit einem geheimnisvollem Spray behandelten CDs überirdische Klangverbesserung attestieren, na meinetwegen. Gurus, Esoterik, Placebos und Voodoo gibt es schliesslich auch in anderen Branchen. Nur: Mich erinnert dieses gelegentlich groteske Missverhältnis von Aufwand und Ertrag ein bisschen an den Mann, der um keinen Preis zufrieden sein will. Wenn er im Restaurant kein Haar in der Suppe findet, verlangt er verärgert

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nach einer Lupe, und als er auch damit kein Haar findet, brüllt er wütend nach einem Mikroskop. Ich hätte da längst die Suppe genossen bzw. mich dem Musikgenuss hingegeben. Natürlich gibt es erfreulich viele Musikanlagen ohne „Haar in der Suppe“. Bedenklich finde ich hingegen, dass manche Aussteller ihre Exponate mit an Körperverletzung grenzender Lautstärke vorführen. Und dass sehr viele dafür Musik heranziehen, anhand deren man die Qualitäten der Wiedergabe kaum zu beurteilen vermag. Sicher, spektakuläres Donnern, harte Beats und orgiastische Elektronik-Exzesse können subjektiv beeindrucken. Nur lässt sich damit nicht feststellen, ob dieser Klang auch objektiv dem Ideal der „High Fidelity“ nahekommt. „High Fidelity“ heisst „Hohe Naturtreue“, folglich könnte man die Qualität einer Übertragung doch ganz einfach daran messen, wie nahe sie dem Originalklang kommt. Könnte man, nur müsste man dazu erst einmal den Originalklang genau kennen. Nun habe ich mir einmal den Spass gemacht, Aussteller und Messebesucher danach zu fragen, wann sie zum letzten Mal am Ort des Originalklanges gewesen sind, also in einem Konzert. Das Resultat war ernüchternd.

GEHEN SIE INS KONZERT! Also sollten Sie zum Jahreswechsel einen guten Vorsatz fassen, der Sie garantiert

nicht zur Hölle führen, sondern Ihnen sogar himmlische Erlebnisse vermitteln wird: Gehen Sie in Konzerte! Aber nicht in solche, wo man Ihnen erbarmungslos und in pausenlosem Fortissimo masslos übersteuerte Bässe bis zur Besinnungslosigkeit in die Ohren stampft. Schulen Sie Ihre Sensibilität anhand von Instrumenten, die Töne von sich geben, ohne dass man ein Kabel in die Steckdose zu stecken braucht. Von der Orgel in der Dorfkirche bis zum grossen Sinfonieorchester und zur Oper. Sie werden die Ohren spitzen und staunen, welch grenzenlose Vielfalt an wunderbaren Empfindungen Musik zu vermitteln mag. Und danach werden Sie Musikanlagen besser beurteilen können. Und schliesslich wüsste ich da noch eine Alternative zum Erwerben mehrere tausend Franken teurer Lautsprecherkabel: Holen Sie sich zur Abwechslung auch einmal lebendige Musik zu sich ins Haus! Laden Sie zu einem besonderen Anlass ein paar Musiker zu einem Hauskonzert ein. Vielleicht Flöte und Harfe oder Gambe und Cembalo oder ein Streichquartett. Das ist gar nicht so teuer, aber von unbezahlbarem Wert. Sie werden interessante Menschen kennen lernen, von ungeahnten Klängen berührt werden – ein exklusives, einzigartiges, unwiederholbares Erlebnis. Ich verspreche Ihnen: Diesen Tag werden Sie Ihr Leben lang nicht vergessen. | Home electronics Inside

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Wirtschaft [ KOLUMNE RUSTERHOLZ ]

Martin C. Rusterholz ist Geschäftsführer und Partner bei Hofmann Consultants in Frankfurt, der führenden Personalberatung im europäischen Konsumgütermarkt. www.hofmann-consultants.com

GRÜEZI! // Martin C. Rusterholz

Stammkunden zu gewinnen, ist eigentlich einfach. Es braucht nur die richtige Ansprache sowie Betreuung. Dann kommen Neukunden wieder.

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rfolgreiche Detailhändler haben sich einen grossen Stammkundenkreis angelegt. Erfolglose Detailhändler bzw. solche, die es noch werden, kümmern sich zu wenig um die Kunden. Und um die Stammkunden sowieso, wenn sie denn überhaupt welche haben. Da geht Umsatz verloren und manchmal sogar die Händlerexistenz. Unnötige Kosten entstehen, die Stammkunden nicht verursachen, weil sie das Unternehmen kennen und mögen. Und schliesslich macht sich Ratlosigkeit breit, warum der Konkurrent mehr Kunden hat und damit mehr Umsatz erzielt. Dabei wäre alles, mit ein bisschen Menschenverstand und Einfühlungsvermögen (neudeutsch auch Empathie genannt), wirklich ganz einfach. MMMM. Man muss Menschen mögen. Ein viel gehörtes Zitat, das gerade für uns, die wir alle mit Leib und Seele Händler sind, enorm wichtig ist, weil wir tagtäglich mit Kunden zu tun haben.

SO NICHT Wer also Stammkunden hat, ist fein raus. Doch wie kriege ich Stammkunden? Sicherlich nicht so, wie ich es gerade kürzlich bei einem Fachhändler erlebt habe, der sich ausschliesslich auf die Weisse Ware spezialisiert hat. Ich brauchte einen Zwischenbausatz, auch Verbindungsrahmen genannt, damit ich meinen Tumbler auf meine Waschmaschine stellen kann. Ich also hinein in das Fachgeschäft. Da Home electronics Inside

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standen zwar schon irgendwelche Mitarbeiter rum, gut erkennbar am gleichen Hemd, aber keiner begrüsste und keiner beachtete mich. Ich war auch der einzige Kunde kurz nach Ladenöffnung. So stand ich also eine Weile lang da und kam mir irgendwie verloren vor. Endlich bemühte sich dann ein junger Mitarbeiter und fragte mich, ohne Begrüssung allerdings, was ich möchte. Ich schilderte ihm meine Kaufabsicht, worauf er lapidar zur Antwort gab, das würden sie hier nicht führen, ich müsste das im Internet beim entsprechenden Markenhersteller bestellen. Sagts und dreht sich wieder zu seinen Kollegen um. Nun stelle man sich einmal vor: Fachgeschäft, keine Beachtung, kein Grüezi und dann noch im Internet bestellen. Glauben Sie, ich werde irgendwann wieder einmal dorthin zurückgehen und eine neue Waschmaschine kaufen, wenn meine alte den Geist aufgibt? Glauben Sie, dass ich meinen Freunden erzähle, was für einen tollen, zuvorkommenden Fachhändler ich gerade entdeckt habe? So ganz bestimmt nicht! Und wenn Sie nun meinen, das sei eine Ausnahme, da täuschen Sie sich wahrlich. Landauf, landab das gleiche Klagen über ausbleibende Kunden, im Fachmarkt genauso wie bei den Fachhändlern; aber wenn dann mal ein Kunde kommt, wird er nicht begrüsst und soll seine Ware im Internet bestellen. Na danke.

Wie macht man es also besser? Ein Kunde, der ein Geschäft betritt, MUSS begrüsst werden. Sofort. Ein einfaches „Grüezi“ reicht vollkommen. Sogar dann, wenn der Verkäufer gerade mit einem anderen Kunden beschäftigt ist. Er heisst den Neuankömmling willkommen und er hat verstanden, dass ich ihn gesehen, jedoch momentan noch keine Zeit für ihn habe. Es schadet auch nicht, wenn der nächste Verkäufer denselben Kunden erneut mit einem „Grüezi“ begrüsst. Das schafft eine freundliche Atmosphäre.

MIT NAMEN ANREDEN Da bleibe ich gerne noch ein Weilchen, schaue mich um, lasse mich beraten und kaufe auch gerne ein. Keine Hexerei also. Wenn der Kunde dann wiederkommt und erneut begrüsst wird, gar mit dem Namen, weil der gute Verkäufer sich diesen auf seiner EC- oder Kreditkarte beim Kassiervorgang gemerkt hat, dann hat dieser Neukunde das Potenzial zum gewinnbringenden Stammkunden. Wenn Sie nun sagen, das sei ja klar und alte Schule: Ja, da gebe ich Ihnen grundsätzlich recht. Nur frage ich mich, weshalb es denn so wenige machen? Und so gehe ich, weil auch ich bequem bin, immer wieder in die gleichen Verkaufsstellen, wo man mich freundlich begrüsst. Und manchmal sogar mit meinem Namen. Da kaufe ich dann immer noch etwas mehr ein.

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Produkte [ NEUHEITEN ]

Panasonic

FOTO-VIDEO

HDigit

ALLESKÖNNER Der HDigit Slicer bietet eine grosse Bandbreite an Unterhaltungsmöglichkeiten für jeden Tag. Die ganze Welt moderner Musik und Unterhaltung ist hier in einem Gerät vereint. So kann der Konsument übers Internetradio lokale und internationale Sender und verschiedenste Genre anwählen, DAB+-Sender empfangen, CDs abspielen oder Musik über die integrierte Dockingstation für iPhone und iPod abspielen. In das formschöne Gehäuse aus einer Kombination von Holz, Kunststoff und Edelmetall wurden so die Vorzüge moderner Empfangstechnik gepackt. HDigit Slicer bietet so einen überzeugenden Raumklang, ansprechendes Design, klare Formen und diverse Erweiterungsmöglichkeiten. Der Slicer kann so die „ältere“ Stereoanlage in einem modernen, aber dezenten Design ersetzen und einem den Spagat zwischen den vergehenden Technologien und den Techniken der Zukunft erleichtern. Einzig der Plattenspieler fehlt, aber diesen kann man via Aux-In an den Slicer anschliessen. Das HDigit-SlicerDigital- und -Internetradio ist in Echtholz, Hochglanz-Schwarz oder Hochglanz-Weiss erhältlich. Entwickelt und kreiert werden die Produkte in der Schweiz. Sie tragen so zu Recht das Prädikat „Swiss Made“. HDigit bietet weitere Modelle wie etwa ein klassisches Digitalradio, einen elektroneutralen Radiowecker oder ein Interetradio an, um nur einige zu nennen www.novisgroup.ch

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Mit der neuen Systemkamera DMC-GH3 stellt Panasonic das aktuelle MFT-Topmodell vor. Der neue Live-MOS-Sensor mit 16 Megapixeln und neuem Bildprozessor verspricht brillante Bilder bei minimalem Rauschen. Die Kamera soll auch über einen sehr schnellen Kontrast-AF verfügen. Das technische Innenleben der GH3 liegt geschützt in einem robusten, für den professionellen Einsatz konzipierten Gehäuse. Ein Blitzsynchron-Anschluss, ein LiveHDMI-Ausgang und WLAN sind integriert. Anschliessen lassen sich auch ein externes Mikrofon, Kopfhörer sowie Fernauslöser. Zur Bildkontrolle dienen hochauflösende und kontraststarke Oled-Displays: im elektronischen Sucher mit 1, 744 Millionen RGB-Subpixeln, im beweglichen 3-ZollTouch-Monitor mit 614 400 RGB-Subpixeln. Die von ambitionierten Videofilmern oft gelobten Full-HD-Talente der GH2 wurden unter Berücksichtigung vieler Kundenwünsche weiterentwickelt. Die Lumix GH3 kommt mit einer grösseren Auswahl an Videoformaten (MOV/AVCDH/MP4), variabler Timecode-Aufzeichnung und Raten von bis zu 72 Mbit/s im All-I-Modus, um auch professionellen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Lumix DMC-GH3 wird es nur in Schwarz und in drei Kits geben: GH3Gehäuse, GH3 mit G X Vario 2,8/12–35 mm sowie GH3 mit G Vario 4–5,8/14–140 mm. www.panasonic.ch

Canon

ZEITSPRUNG Die Canon Powershot G15 als direkte Nachfolgerin der schon älteren G12 wurde mit einem neuen Objektiv ausgestattet. Das lichtstarke 5-fach-Zoom der G15 (1:1,8– 2,8/28–140 mm, bez. KB) nutzt zur optimierten Durchlässigkeit von sichtbarem Licht Linsen mit einem hohen Brechungsindex und einer mehrfachen Beschichtung. „Intelligent IS“ erkennt je nach Programm automatisch die Aufnahmesituation und wählt aus sieben Modi den passenden (optischen) Bildstabilisator-Modus aus. Das HS-System bietet zudem eine starke Kombination aus neuem, noch lichtempfindlicherem CMOS-Sensor mit 12 Megapixeln (1/1,7-Zoll-Typ) und leistungsstarkem Digic-5-Prozessor. Das optimierte AF-System der G15 ist mit einer AF-Geschwindigkeit von rund 0,2 s in der Weitwinkelstellung nun die schnellste Kompaktkamera, die Canon je gebaut hat. Gefilmt wird in Full HD (1080p) mit 24 B/s und Stereoton. Das optische Zoom bleibt wie die automatische Scharfstellung dabei einsatzfähig. Neben dem optischen Sucher bietet die G15 ein 3 Zoll grosses LC-Display mit einer Auflösung von 920 000 RGB-Subpixeln und einer Schutzschicht aus gehärtetem Glas. Es ist nicht mehr dreh- und schwenkbar, dafür grösser und höher auflösend als das der G12. Die Canon Powershot G15 gibt es (nur in Schwarz) zu Beginn für ca. 760 Franken. www.canon.ch

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BELdigital

FLOTTER SATRECEIVER Der neue BELdigital-Receiver HD-5010S löst das erfolgreiche Single-Tuner-Modell HD-5000S ab. Beim Modellwechsel wurde genau darauf geachtet, die bewährten Vorzüge des HD-5000S zu übernehmen und nur ein wenig Kosmetik zu betreiben. Mit einem schnelleren Prozessor und mehr Flash-Speicher agiert der HD5010S in allen Belangen flotter. Dank dem neuen Chipsatz ist jetzt auch die Bildausgabe in Full HD 1080p möglich, wobei nicht nur HD-Sendungen, sondern auch die SD-Programme dank Upscaling von einer verbesserten Bildqualität profitieren. Zusätzlich wurde die modernere Grafikoberfläche und Menüführung vom HD-7200S übernommen, von dem man auch die Kanalliste für die Programmierung via USB übernehmen kann. Die Ausstattung umfasst einen Multicrypt-Kartenleser und einen zusätzlichen CI-Schacht. Mit externer USB-Festplatte oder USB-Stick wird der HD-5010S zu einem vollwertigem Single-PVR inklusive Timeshift-Funktion für zeitversetztes Fernsehen. Preis: 395 Franken. www.beldigital.ch

Philips

RUNDUMKLANG Philips präsentiert das Fidelio-Heimkinosystem HTB9550 mit „360Sound“. Die patentierte Technik soll das Surround-Erlebnis im Vergleich zu einem herkömmlichen 5.1-System nochmals steigern. Jeder Lautsprecher verfügt über drei Treiber. So ist der Zuhörer immer von vollem Raumklang umgeben. Zusätzliche Kalottenstrahler sorgen für klare Höhen, ein aktiver Subwoofer für kraftvolle Bässe. Die hinteren Lautsprecher lassen sich kabellos und damit besonders flexibel installieren. Ein separates Dock an der Rückseite des Systems spielt Musik via iPod oder iPhone ab. Das rund 2000 Franken teure HTB9550 ist mit dem Smart-TV-Plus-Internetportal ausgestattet. www.philips.ch

EINER FÜR ALLES

BLU-RAY-RECORDER MIT TWIN DVB-C HD-TUNER Einer für alles – der neue Panasonic Blu-ray-Recorder mit Twin DVB-C HD-Tuner (CI+) stellt alles Bisherige in den Schatten, denn er revolutioniert dank seiner beispiellosen Vielseitigkeit das digitale Kabelfernsehen: Während Sie gleichzeitig zwei Sender aufzeichnen, können Sie zusätzlich einen 3D-Film ab Blu-ray-Disc oder ab der eingebauten Festplatte anschauen – und das in gestochen scharfer HD-Qualität. Einfach musketiermässig!

www.panasonic.ch

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Produktinformation


Branche [ NEWS ] Das Einfamilienhaus im bernischen Bremgarten ist ein Musterhaus in Sachen Gebäudeautomation.

EIN VORZEIGEHAUS // Text: Karin Meier; Bilder: Balz Murer

In einem Einfamilienhaus im bernischen Bremgarten wurde mit der grossen Kelle angerichtet, und das nicht nur in der Küche. Der Bauherr hat ein Musterhaus in Sachen Gebäudeautomation erstellt, mit dem er Besuchern den neusten Stand der Technik aufzeigen kann.

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ei seinem neuen Zuhause hat der Bauherr und Inhaber einer ElektroInstallationsfirma von Anfang an selbst Hand angelegt und etwa den Grundriss selbst erstellt. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist ein Wohnhaus entstanden, das seinen Bedürfnissen und denjenigen seiner Familie bestens entspricht. Besonders deutlich zeigt sich dies in der Küche, deren aufwändige Ausgestaltung davon zeugt, dass hier mit dem Bauherrenpaar zwei Menschen am Werk sind, die von Herzen gerne kochen – und dabei viel Wert auf Vielfalt legen: Die Kochinsel enthält neben der üblichen Induktionsherde auch eine Vertiefung für einen Wok sowie einen Teppan Yaki. Auch die Küchenfront hat es in sich: Vier Backöfen und eine voll integrierte Kaffeemaschine stehen der Bauherrschaft zur Verfügung.

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DIE NETZWERKLÖSUNG Wie bei der Grundrissgestaltung hatte der Bauherr auch bei der Gebäudeautomation klare Vorstellungen: Er wünschte sich eine maximale Vernetzung auf dem neusten Stand der Technik. Nebst den üblicherweise vernetzten Gewerken Licht, Beschattung, Energie, Multimedia und Sicherheit ist im Haus von Familie Gerber deshalb auch der Wellnessbereich mit Swimming-Pool sowie finnischer Sauna und Dampfbad mitvernetzt worden. Gründe dafür gibt es gleich mehrere: So war für den Netzwerk-Spezialisten einerseits schon klar, dass nur eine State-of-the-Art-Lösung für ihn selbst gut genug sein würde. Andererseits wollte er sein Haus als Musterhaus nutzen, um Kunden zeigen zu können, wie modernes Wohnen heute aussehen

kann. Umgesetzt wurden diese Anforderungen mit drei verschiedenen Netzwerksystemen: dem Verkabelungssystem BKS-HomeNet® / MMC3000pro für den Multimedia-Bereich, dem Dali-Bus für die Beleuchtung sowie dem KNX-Bus für alle anderen Gewerke. Um dies zu ermöglichen, zieht sich eine sternförmige Verkabelung mit einer Gesamtlänge von neun Kilometern in Rohren von allen Räumen zu einem Technikraum im Untergeschoss. Dort befindet sich das Zentrum aller Systeme: eine Messeinrichtung und ein Rack, in dem die Kabel zusammenkommen und wo ihnen gesagt wird, an welchen Geräten sie welche Befehle übermitteln sollen. Die wohl wichtigste der Komponenten im Technikraum ist der Feller HomeServer, über den sämtliche drei Systeme laufen. Home electronics Inside

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Know-how [ VERNETZUNG ] „UNSER SYSTEM IST RESSOURCENSCHONEND“ Im Interview erklärt Michel Oesch, Verantwortlicher für Marketing-Services bei der BKS Kabel-Service AG, wieso hochaktuelle Vernetzungssysteme so wichtig sind und welche Vorteile die BKS-Produkte auszeichnen. Herr Oesch, wie empfanden Sie die Zusammenarbeit mit Thomas Gerber, dem Bauherrn mit grossem Wissen? Für uns hat sich das Know-how des Kunden als grosser Vorteil erwiesen. Thomas Gerber war mit unseren Produkten schon vertraut, weil er sie für seine eigenen Kunden bereits verbaut hatte. Da er schon im Vorfeld wusste, was er wollte, wurde unser Beratungsaufwand massiv reduziert. Zudem brauchten wir den Kunden nicht erst von den Vorteilen unseres Verkabelungssystems zu überzeugen. Auch die Installation der Verkabelung verlief reibungslos. In der Branche scheinen Sie einen guten Ruf zu haben. Dieses Vertrauen freut uns. Bauherren, die selbst aus der Elektrobranche stammen, sind für uns besonders gute Empfehlungen. Ihnen gefällt an unserem System vor allem, dass es flexibel auf neue Anforderungen der Zukunft reagieren kann, sodass sich die Bauherren punkto Nutzung und Nachrüstung alle Möglichkeiten offenlassen. Für Thomas Gerber war dies ein wichtiger Punkt: Er hat etliche Leerrohre installiert, um sich Tür und Tor offen zu halten. Nachrüstungen sind so problemlos möglich. Noch einfacher gehen Umnutzungen, die aus unserer Erfahrung oft vorkommen: Bauherren planen ihr Haus, beziehen es, wohnen eine Weile darin und stellen dann fest, dass sie ihr TV-Gerät doch woanders stehen haben möchten. Weil unsere Kabel und Anschlussbuchsen für alle Anwendungen geeignet sind, braucht es bei einer Umnutzung nur ein Umstecken im Technikschrank. Der Bauherr hat eine Verkabelung von viereinhalb Kilometer Länge und ganze neun Kilometer an Rohren verbaut. Widerspricht dies nicht Ihrem Grundsatz von Green Living? Hätte der Bauherr eine konventionelle Verkabelung gewählt, die ihm volle Flexibilität bietet, hätte er Telefon-, Home electronics Inside

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Das Homecinema im Parterre bietet Unterhaltung bei bester Bild- und Klangqualität.

Das Verkabelungssystem der Firma BKS Kabel-Service AG verfügt über eine Anschlussdose mit bis zu vier Anwendungen – sodass alle Multimedia-Geräte angeschlossen werden können.

LAN- und Fernsehkabel einzeln überall hin- ziehen müssen. Unser Verkabelungssystem spart hier viel Material, weil es deutlich weniger Kupfer und Kunststoff benötigt. Unser Konzept von Green Living beinhaltet aber auch eine elektrosmogfreie Umgebung. Wir sind der Meinung, dass man wenigstens zu Hause darauf achten sollte, keiner unnötigen Strahlung ausgesetzt zu sein. Worauf legt ein Firmenkunde wie B&O besonderen Wert? Für B&O ist die Soundqualität entscheidend. Hier kommt uns zugute, dass wir unsere Adernpaare bis zum Anschluss schirmen, sodass keine Störung (z. B. durch Alien Crosstalk) auftreten kann. |

Der ausführliche Objektbericht ist im Home-Electronics-Fachbuch 2013 nachzulesen. Erhältlich bei HomeElectronics, p.a.media ag, Hottingerstrasse 12, 8032 Zürich; verlag@home-electronics.ch.

Zur Person Michel Oesch, Verantwortlicher für Marketing-Services bei der BKS Kabel-Service AG, spricht im Interview über die Herausforderungen, die entstehen, wenn der Bauherr vom Fach ist und selbst Hand anlegt.

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Branche [ NEWS ]

MITMACHEN UND GEWINNEN!

Wettbewerb

GEWINNEN SIE EINEN SPEICHERKARTEN-CAMCORDER JVC GZ-E205 IM WERT VON 349 FRANKEN UND SENDEN SIE EINFACH EIN E-MAIL MIT IHRER ADRESSE, TELEFONNUMMER UND DEM STICHWORT „HEI-JVC“ AN WETTBEWERB@HOME-ELECTRONICS.CH ODER EINE POSTKARTE AN P. A. MEDIA AG, VERLAG HOME ELECTRONICS, HOTTINGERS STRASSE 12, 8032 ZÜRICH. VIEL GLÜCK!

Speicherkarten-Camcorder JVC GZ-E205 Speicherkarten-

Sie möchten Ihrer Kreativität freien Lauf lassen? Dann ist dieser kompakte Full-HD-Camcorder mit S SDXC-Speicherkarten-Steckplatz und einem hintergrundbeleuchteten CMOS-Sensor für eine erstaunlich hohe Aufnahmequalität bei schwachen Lichtverhältnissen der richtige Begleiter. Das 7,6 cm grosse, „rahmenlose“ Touchscreen-LCD macht die Aufnahme und Wiedergabe so einfach wie intuitiv. Ein leistungsstarker 40-fach optischer Zoom bringt Sie näher ans Geschehen, während der fortschrittliche Bildstabilisator (Advanced Image Stabiliser) eine unruhige Kameraführung ausgleicht und die Bildqualität verbessert. Die Intelligent-AUTO-Funktionen helfen, die Szenen genauso einzufangen, wie sie der Betrachter wahrnimmt.

Teilnahmebedingungen: Unter allen Teilnehmern werden die Gewinner persönlich benachrichtigt, und ihr Name kann publiziert werden. Die Wettbewerbsteilnehmer müssen in der Schweiz wohnhaft sein. Der Wettbewerb ist mit keiner Kaufverpflichtung verbunden. Eine Barauszahlung der Preise ist nicht möglich. Über das Gewinnspiel wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeitende von p. a. media ag und Ifrec Distribution SA sowie ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Teilnahmeschluss: 31. Dezember 2012

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Know-how [ TECHNIK EINFACH ERKLÄRT ]

Impressum VERLEGER Dr. Daniel Kaczynski GESCHÄFTSFÜHRER/VERLAGSLEITER Dominik Achermann Tel. +41 44 245 45 10 dominik.achermann@home-electronics.ch

KURZ ERKLÄRT: SECOND SCREEN

INFO-SCHIELEN VOR DEM TV Second Screen ergänzt das Fernsehgerät mit einem zweiten Bildschirm. Das tönt zwar nach Informationsüberflutung und Aufforderung zum Schielen, ist aber in der Praxis sinnvoll und spart Strom. „Kommt nicht infrage!“ schreien staublappenbewaffnete Feng-Shui-Anhänger beim Ausdruck „Second Screen“. Denn sie fürchten, dass die gute Stube durch einen zweiten riesigen Bildschirm verschandelt wird. Sie können sich aber entspannen: Mit Second Screen schraubt man sich keinen zweiten TV an die Wand, sondern erhält auf einem Smartphone oder Tablet zusätzliche Informationen zum Geschehen auf dem grossen TV. Second Screen ist die natürliche Entwicklung der Fernbedienung zu einem Informationsgerät. Denn wenn die Fernbedienung in Tablet und Smartphone schon einen Bildschirm hat, soll darauf was Klügeres zu sehen sein als nur statische Symbole von Bedientasten. Einen Hauch von Second Screen haben beispielsweise die Fernsteuer-Apps von Philips und Swisscom TV. In beiden Fällen findet man auf dem Tablet Infos zum Fernsehprogramm, also eine Art digitales Fernseheftli, und kann Sendungen direkt antippen, um auf diese umzuschalten. Beim „richtigen“ Second Screen muss allerdings die Fernsehsendung live neue Informationen auf Tablet oder Fernbedienung schicken. Das erlebt man beispielsweise, im Zusammenspiel der Teleboy-App auf Samsung TV, mit der Teleboy-App auf Smartphones und Tablets. Während auf dem grossen TV die Live-Sendung flimmert, sieht man auf dem kleinen Bildschirm, wie „Freunde“ die laufende Sendung kommentieren. Kommentiert man auch, wird der Second Screen nicht nur Informationsquelle, sondern schafft Interaktion mit dem laufenden TV-Inhalt. Second Screen wird deshalb in den interaktiven TV-Standard HbbTV integriert. Die ARD hat mit ARD.connect bereits eine entsprechende Lösung demonstriert. Am besten verwirklicht zurzeit Microsoft die Second-Screen-Idee bei ihrer Spielkonsole Xbox 360 im Zusammenspiel mit Smartphones und Tablets unter Windows 8 oder Android. Bei Spielen oder dem Musik- und Videokonsum sind auf dem kleinen Bildschirm fortwährend Zusatzinfos oder Vorschläge zu ähnlichen Medien zu sehen. Wer seine Xbox mit der Stereoanlage verbindet, kann die Musikwiedergabe beschränkt über den Second Screen steuern und den TV ausschalten. Damit spart die neue Technik – ganz im Sinn von Feng-Shui – sogar Strom.

Das Technik-Archiv von HE Inside Oktober 2012: Repeater September 2012: MHL August 2012: Flinke Speicher Juni/Juli 2012: Exif Mai 2012: Screen Mirroring April 2012: Wi-Fi Direct

Home electronics Inside

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März 2012: 4 K Februar 2012: Transponder Dezember 2011: Spotify November 2011: AVCHD Oktober 2011: Lte September 2011: AMOLED

PUBLIZISTISCHER LEITER Lothar Brandt (lbr) Tel. +41 44 245 45 11 brandt@home-electronics.ch CHEFREDAKTOR Marco Plüss (mp) Tel. +41 44 245 45 04 pluess@he-inside.ch REDAKTIONELLE MITARBEITER Pius Achermann, Albrecht Gasteiner, Karin Meier, Beatrice Guarisco, Alois Knecht, Martin C. Rusterholz; redaktion@he-inside.ch Cover: Balz Murer, Fotograf, Zürich ART DIRECTION/LAYOUT Daniel Bischof / Luca Schöbi AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch KORREKTORAT Stefan Gass SALES MANAGER Fernando Palencias Mobil +41 79 332 82 65 palencias@home-electronics.ch Fax +41 44 245 45 00 VERKAUF INNENDIENST Vivana Tozzi, Tel. +41 44 245 45 02 tozzi@home-electronics.ch ERSCHEINUNGSWEISE 10 Ausgaben pro Jahr Doppelnummer: Juni/Juli ABOPREISE (1 JAHR) Kombi-Abo (Print und Online): 95 Franken Online-Abo: 59 Franken Print-Abo: 69 Franken Einzelpreis: Fr. 7.50 Ausland: auf Anfrage (Preise inkl. Porto, Versand, MwSt) ABOSERVICE AVD Goldach AG Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Tel. +41 71 844 91 54, www.he-inside.ch/abo LITHOS, DRUCK, VERSAND AVD Goldach AG Sulzstrasse 10–12 9403 Goldach DRUCKAUFLAGE 4000 Exemplare REDAKTIONS- UND VERLAGSANSCHRIFT HomeElectronics INSIDE p.a.media ag, Hottingerstrasse 12 Postfach, CH-8032 Zürich Tel. +41 44 245 45 46, Fax +41 44 245 45 00 redaktion@he-inside.ch, www.he-inside.ch COPYRIGHT © 5. Jahrgang 2012 p.a.media ag Nachdruck nicht gestattet. Das Fotokopieren aus HomeElectronics INSIDE, das über Einzelstücke hinausgeht, ist untersagt. Die p.a.media ag ist eine Tochtergesellschaft der Swisscontent AG.

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Tanja Borer, Angelo Silvestri und Jasmin Weilenmann freuen sich im stilvollen Ambiente.

Peter Meyer mit Frau Erika.

HERBSTVERSAMMLUNG

Corina Trachsel und Javier Garcia beim Apéro.

// Marco Plüss

EURONICS Interfunk AG führte vom 20. bis 22. Oktober im legendären VICTORIA-JUNGRAU Grand Hotel & Spa in Interlaken ihre Herbstversammlung durch. Die Impressionen (Webschlüssel 121030).

Der neue Gruppenleiter Basel Ruedi Nohl mit Frau Irma und Vorgänger Edi Burri.

Markus Haller mit Frau Margrit und Roland Häberli.

Thomas Ernst (links) und Frank Kleppel (rechts) mit der Philips-Crew (TP-Vision).

Matthias Lanz (links) und Ruedi Janzi mit Partnerinnen.

Im legendären Salle de Versailles wird das Galadiner serviert.

Nur das Beste bekommt den Stern.

Frank Kleppel und Franco König können angeregte Diskussionen führen.

Loewe-Galerie-Inhaber Hanspeter Manser mit Sohn Marc und Stefanie Schweizer.

Die prachtvolle Blumendekoration im EURONICS-CI.


Home Electronics Dossier

MUSIK UND FILME ÜBERALL GENIESSEN DAS WESENTLICHE, EINFACH ERKLÄRT!

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DOSSIER

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik.

#3 / September 2012 / Fr. 7.50 / www.home-electronics.ch

VERNETZTE UNTERHALTUNG Musik- und Filmgenuss überall – das Wesentliche, einfach erklärt Technik: So funktioniert Vernetzung heute Nutzen: Komponenten für jeden Anspruch Wissen: Alle Standards, alle Begriffe

ISSN 1664-3283

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