Die Schweizer zeitSchrift für Die Ue-, it- UnD e-home-Branche
Ausgabe 12/2010 | www.he-inside.ch | Fr. 7.50
INSIDE Gerechter Ausgleich für Urheber In der EU sind pauschale Urheberrechtsabgaben auf Geräte und Speichermedien rechtswidrig. Dies hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) festgehalten. SWICO-Vorstandsmitglied Ruedi Haeny verrät uns, was dies für die Schweiz bedeutet. Seite 9
GfK Switzerland
Marktbericht Musik gehört zu unserem Leben. Darum wollte HE Inside wissen, wo und womit Konsumenten regelmässig Musik hören, und erhob gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen GfK die Daten zum Hör- und Kaufverhalten der Schweizer Bevölkerung. Seite 10
Süsse Träume, harte Wirklichkeit Albrecht Gasteiner äussert sich über 3D. Keine Frage: Träumen ist etwas Wunderbares. Dumm nur, wenn man seine Wunschträume für Realität hält. Seite 12
Thorens heimgeholt Der Markt für Unterhaltungselektronik entwickelt sich heute derart schnell, dass niemand weiss, was in zehn Jahren sein wird. Die Vinylscheibe findet aber wieder Anklang. Viele Plattensammlungen werden an jüngere Generationen weitergegeben. Davon profitiert auch das Schweizer Traditionsunternehmen Thorens. CEO Heinz Rohrer verrät uns, wieso und wie er die Marke vor dem Aus bewahrte, warum er sich für den Namen engagierte und wie die Geschäfte in diesem Jahr laufen. Seite 14
Schwerpunkt: 3D 3D-Fernseher sind ein Phänomen: Nicht nur wegen der zusätzlichen dritten Dimension. Es gibt nämlich noch kaum passende Inhalte. Dafür spricht aber alle Welt von ihnen. Nun kommen heute Produkte abseits von Fernsehern auf den Markt. Seite 16
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Inhalt/Editorial Inhalt/Editorial
In dieser Ausgabe
Jahresendspurt
12/2010
BRANCHE & VERBÄNDE INHAltsVERzEICHNIs / EDItoRIAl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 AGENDA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 NEws .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .�5 GEsCHICHtEN DEs tAGEs� . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 swICo Verbandsnotizen�� . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 swICo Gerechter�Ausgleich�für�Urheber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 GFK-MARKtBERICHt Wenn�die�Musik�spielt . . . . . . . . . . . . . . 10
MARKt & PolItIK HD-sPlIttER �Süsse�Träume,�harte�Wirklichkeit . . . . . . . . . . . 12 tHoRENs Die�Marke�wiederbelebt� . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
sCHwERPuNKt tRENDs 2011 3D�–�was�nun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 tRENDs 2011 Guter�Klang�verkauft�sich�wieder�� . . . . . . . . . . . 18
PRoDuKtE HEIMVERNEtzuNG Sicher�und�ohne�Elektrosmog�� . . . . . . . . 22 sENNHEIsER Neue�Angebote�� . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
KNow-How NACHHAltIGKEIt Der�Umwelt�zuliebe�� . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 VERNEtzuNG Der�Fachhändler�als�Projektleiter . . . . . . . . . . . 28 tECHNIK, EINFACH ERKlÄRt��Tag�für�Tag�ordentlicher�� . . . . 29 IMPREssuM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Liebe HE-Insider, Weihnachten steht vor der Türe und damit der Jahresendspurt. Dieser könnte durchaus positiv ausfallen, da Konjunkturaussichten und Wirtschaftsprognosen Gutes erahnen lassen. Marco Plüss Börsianer würden von einem positiven Jahresendrally sprechen. Wohl werden noch viele Kunden kurz vor Ladenschluss Ihr Geschäft stürmen und ein passendes Geschenk für ihre Liebsten suchen. Wonach sie Ausschau halten? Gemäss unserem GfK-Marktbericht (Seite 10) würden sich die Befragten am ehesten PCs oder Laptops kaufen. Gefolgt von Hifi-Anlagen, die wieder hoch im Kurs stehen. Wie es scheint, hat demnach eine breitere Kundschaft erkannt, dass Wiedergabequalität doch etwas zählt beim Musikhören. Oder wollten Sie wissen, wie es rund um das Thema 3D steht? Lesen Sie ab Seite 16 mehr zu diesem Phänomen. Nicht nur wegen der zusätzlichen dritten Dimension; es gibt nämlich noch keine passenden Inhalte. Dafür spricht die ganze Welt von ihnen. Nun gibt es bald neue Produkte abseits vom Fernseher. Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen frohe Festtage und ein erfolgreiches 2011 zu wünschen. Viel Spass beim Lesen!
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Marco Plüss, Chefredaktor
CE-MENsCHEN� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .� .�30
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Agenda
NatioNal 27.03.2011 – 29.03.2011
Expo11 CE
Montreux
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10.04.2011 – 11.04.2011
Interfunk-Hausmesse 2011
Frauenfeld
www.interfunk.ch
10.05.2011 – 12.05.2011
Aiciti
Zürich
www.aiciti.ch
27.05.2011 – 29.05.2011
Professional Imaging
Zürich
www.imaging.ch
30.05.2011
CE-Akademie Frühling
AAL Luzern
www.ce-akademie.ch
20.06.2011
Interfunk-GV 2011
Frauenfeld
www.interfunk.ch
21.11.2011
CE-Akademie Herbst
AAL Luzern
www.ce-akademie.ch
22.10.2011 – 24.10.2011
Interfunk-Herbstversammlung
noch offen
www.interfunk.ch
25.03.2012 – 27.03.2012
Expo12 CE
Montreux
www.ce-messen.ch
06.01.2011 – 09.01.2011
Consumer Electronics Show
Las Vegas (USA)
www.cesweb.org
01.02.2011 – 03.02.2011
Integrated Systems Europe
Amsterdam (NL)
www.iseurope.org
11.02.2011 – 15.02.2011
Ambiente
Frankfurt/M (D)
www.ambiente.messefrankfurt.com
14.02.2011 – 17.02.2011
Mobile World Congress
Barcelona (E)
www.mobileworldcongress.ch
01.03.2011 – 05.03.2011
Cebit
Hannover (D)
www.cebit.de
06.03.2011 – 08.03.2011
Int. Home and Housewares Show
Chicago (USA)
www.housewares.org
24.03.2011 – 27.03.2011
Euronics-Kongress
Leipzig (D)
www.interfunk.ch
02.09.2011 – 07.09.2011
IFA
Berlin (D)
www.ifa-berlin.de
08.09.2011 – 10.09.2011
PMA
Las Vegas (USA)
www.pmai.org
04.10.2011 – 08.10.2011
Ceatec
Tokio (J)
www.ceatec.com
iNtERNatioNal
Führen Sie eine öffentliche Veranstaltung durch, die für die Consumer-Electronics-Branche und ihre Teilnehmer von Interesse ist? Möchten Sie, dass wir Ihre Veranstaltung besuchen und darüber berichten? Bitte informieren Sie uns frühzeitig über Art, Datum und Ort der Veranstaltung. Gerne nehmen wir Ihren Event auch in unseren Veranstaltungskalender (Print und online) auf. Schreiben Sie uns an redaktion@he-inside.ch, oder rufen Sie uns an auf Telefon 044 245 45 04.
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The Difference in Distribution
Branche & Verbände
SONY PICTURES HOME ENTERTAINMENT
Schweizer Filiale eröffnet lassung zwar bereits am 1. Juni dieses Jahres ihre Arbeit aufgenommen, aber gefeiert wurde erst jetzt, nachdem alle Strukturen stehen. Am neuen Standort Zürich ist KeyAccount-Manager Roger Frei für die Distribution der ganzen Deutschschweiz verantwortlich. Er wird bei seiner Arbeit weiterhin von der Zentrale in München unterstützt.
Persönlicher Kontakt
Sony Pictures Home Entertainment eröffnete in der Schweiz ihre eigene Niederlassung und kündigte dies an einem Anlass in der Zürcher Nietturm-Bar an.
A
m 18. November lud Sony Pictures Home Entertainment ihre Partner, Distributoren und Freunde zum Event «Sony Pictures Home Entertainment – erleben Sie uns live und in 3D». Ort der Veranstaltung war ein Kubus aus
Glas hoch über dem Zürcher Schiffbau: die Nietturm-Bar. Anlass war die vor kurzem eröffnete Schweizer Niederlassung. Bis anhin wurde der hiesige Markt über einen externen Distributor bearbeitet. Offiziell hat die Nieder-
Zur Eröffnung der Schweizer Filiale meinte Andreas Ditter, Managing Director Sony Pictures Home Entertainment GSA: «Die ersten Monate der Umstrukturierung sind nun vorüber. Mit diesem Anlass wollen wir ein Zeichen setzen und die Wichtigkeit der Entscheidung der direkten Betreuung der deutschsprachigen Schweiz unterstreichen. Ich sehe mit voller Zuversicht in die Zukunft und freue mich auf die Aufgaben, die noch vor uns liegen.» Und Reinhard Lieb, Commercial Director GSA, fasste es so zusammen: «Wir sind überzeugt, dass wir genau das richtige Team haben und des Weiteren ein klares Signal mit dem neu eröffneten Büro in Zürich gesetzt haben.»
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DER NEUE
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Branche & Verbände
Geschichten des Tages auf he-inside.ch (Auszug) 29.11.2010 Forscher entwickeln Alarmanlage für Smartphones Webschlüssel 101206a 26.11.2010 Xbox 360 als Homeserver Webschlüssel 101206b 25.11.2010 Durchbruch für HbbTV im Jahre 2014? Webschlüssel 101206c 22.11.2010 Panasonic kommt mit Smart phones Webschlüssel 101206d
LOG AudIO GmbH
LOG Audio in der Schweiz Unauffällig, aber wahr: Das Markenangebot der meisten Händler ist verblüffend ähnlich. Das hat natürlich seine Gründe, denn die «üblichen Verdächtigen» sind von hoher Qualität. Doch vom Marketing-Standpunkt aus bedeutet diese Ähnlichkeit oftmals einen Mangel an Bezugspunkten für den Kunden. Mit einer neuartigen Produktlinie können Sie dagegen Neugierde wecken und die Mundpropaganda ankurbeln. So bietet die österreichische Manufaktur LOG Audio GmbH unmittelbar nach der Weltpremiere an der Luxusmesse «Luxury,
19.11.2010 Google baut seinen Beschäftigten eine Stadt Webschlüssel 101206e
INNERGIE
17.11.2010 Aus für die JVC Schweiz AG Webschlüssel 101206f
Proditec, Distributor der Dätwyler Holding, setzt auf mobile Energie. Der Distributor erweitert sein Produktportfolio mit dem Brand «Innergie», einer Verbrauchermarke der Delta-Gruppe, welche 58 Prozent der weltweit produzierten Lade-Adapter herstellt. Proditec ist von der Innovation und der uneingeschränkten Mobilität mit den universellen Designer-Netzteilen überzeugt und vertreibt den Brand exklusiv im Schweizer Markt. Die Strom-Adapter sind kompatibel mit den gängigsten NotebookHerstellern und passen sich automatisch an die Strombedürfnisse der angeschlos-
15.11.2010 Videokamera mit Filmobjektiven ausrüsten Webschlüssel 101206g 12.11.2010 Nokia ist männlich, iPhone weiblich Webschlüssel 101206h 11.11.2010 WekoPilotverfahren gegen VZug Webschlüssel 101206i
please» in der Wiener Hofburg ihre Produkte nun auch in der Schweiz an. Erhältlich sein werden die integrierten AVSysteme Dialog, das Mediacenter Prolog und die Lautsprecherserie Epilog.
www.logon.ch
Die integrierten AV-Systeme Dialog werden auch in der Schweiz erhältlich sein.
Neu bei Proditec
Mit dem speziell für die Schweiz entwickelten VAHD-5300 lanciert HUMAX einen Volltreffer. Der neue Satellitenempfänger bietet modernste Technik kombiniert mit der bekannten, bestechend einfachen HUMAX-Bedienung. Wird eine USB-Festplatte angeschlossen, verwandelt sich der VAHD-5300 zum vollwertigen digitalen Videorecorder mit TimeshiftFunktion. Der LAN-Anschluss bietet direkten Zugriff auf YouTube und Ihr Netzwerk. •
HDTV -Satempfänger mit Viaccess-Decoder
•
digitaler Videorecorder und Mediaplayer via USB
•
Netzwerkanschluss für YouTube und Heimnetzwerk (UPnP)
•
hochauflösendes, übersichtliches Bildschirmmenü und EPG
•
ECO-Netzteil, Standbyverbrauch kleiner 0,5 Watt
Weitere Informationen bei Ihrem Fachhändler oder im Internet unter www.belsat.ch
senen Geräte an. «Charge everything & everywhere», sei es im Büro, zu Hause, im Auto oder im Flugzeug, ist heute mehr denn je gefragt.
www.proditec.ch
Innergie-Produkte sind neu beim Distributor Proditec, Nänikon, erhältlich.
GaminG-markt
Verkäufe ziehen wieder an Im dritten Quartal 2010 fielen der Gesamtabsatz und -umsatz von Videospiel-Hardware und Games im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht höher aus. Die gestiegene Dynamik im Markt widerspiegelt nicht zuletzt auch eine freundlichere Konsumstimmung. Im laufenden vierten Quartal dürften teils wegweisende Neuigkeiten den Markt weiter beleben. Gemäss den von Media Control für die Gaming-Branche erhobenen Zahlen hat der Gesamtmarkt (Konsolen sowie Games für Konsolen und PC) im dritten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahresquartal um +2,3 Prozent (Absatz/Stückzahlen) bzw. +3,8 Prozent (Umsatz) zugelegt. Es scheint sich somit ein Ende einer längeren Durststrecke abzuzeichnen, zumal der Markt im laufenden Quartal noch mehr von Innovationsimpulsen und einer verbesserten Konsumstimmung sowie durch das Weihnachtsgeschäft belebt werden dürfte.
Konsolen
Der Hardware-Markt zeigte im dritten Quartal 2010 noch Schwächen und verlor gegenüber dem Vorjahresquartal leicht. Rückläufig waren sowohl der Umsatz (–2,9 Prozent) als auch die Stückzahlen (–3,2 Prozent). Allerdings verzeichneten die Home-Konsolen ein massives Wachstum von +26,3 Prozent (Absatz) bzw. +13,2 Prozent (Umsatz). Demgegenüber steht nach wie vor ein deutlicher Rückgang bei den portablen Konsolen von –27,4 Prozent (Absatz) bzw. –25,0 Prozent (Umsatz).
Games
Der Aufschwung zeigt sich vor allem bei den Spieleverkäufen: Diese legten sowohl beim Absatz mit +2,8 Prozent als auch beim Umsatz mit sogar +7,5 Prozent zu. Die Verkaufszahlen der Spiele entwickelten sich einigermassen im Einklang mit den Hardware-Verkäufen: Einem deutlichen Plus bei den Games für Home-Konsolen stand ein ebenso deutlicher Rückgang der Spiele für portable Konsolen gegenüber. Die Liste der meistverkauften Titel wird mit Vorsprung von der PS3-Version des Fussballspiels «FIFA 11» angeführt.
Ausblick
Laut Peter Züger, Präsident der SIEA, werde vor allem das laufende letzte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft zeigen, ob der Aufschwung des dritten Quartals auch eine Trendwende darstelle. «Die Branche hat in der jüngeren Vergangenheit viel investiert, um auch in einem zusehends anspruchsvolleren Wettbewerbsumfeld den Gamern attraktive Angebote unterbreiten zu können. Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen, teils wegweisenden Neuigkeiten im Hardware- und Spielemarkt gehen wir allerdings davon aus, an erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können.»
VERBANDSNOtizEN
Pauschale Gebühren sind in der EU illegal Generelle Abgaben auf digitale Geräte und Speichermedien sind in der EU ab sofort rechtswidrig. Damit erhält eine SWICO-Initiative Unterstützung vom EuGH. Paul Brändli, SWICO
und Leermedien verstösst somit EUweit gegen die Anforderungen nach einem «gerechten Ausgleich» im Sinne der Urheberrechtsrichtlinie von 2001 (2001/29/EG).
In der EU sind jetzt pauschale Urheberrechtsabgaben auf Geräte und Speichermedien rechtswidrig. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) soeben in einem Grundsatzurteil festgehalten. Zwar ist diese EuGH-Entscheidung vorderhand gegen die Praxis in Spanien gefallen, doch macht das vorliegende Urteil unmissverständlich klar, dass es nicht nur den Einzelfall adressiert – sondern die Verwertungsgesellschaften in ganz Europa. Der EuGH stellt fest, dass der sogenannte «gerechte Ausgleich» in der gesamten EU «einheitlich ausgelegt werden muss». Eine pauschale Erhebung von Urheberrechtsabgaben auf Geräte
Urteil mit Signalwirkung
Das Urteil dürfte von einiger Bedeutung sein für den Entscheid über die Beschwerde, die der SWICO vor kaum drei Monaten beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht hat. Der SWICO wehrt sich darin gegen den neuen «Gemeinsamen Tarif 4e» der Schweizer Verwertungsgesellschaften. Über diesen neuen Tarif soll auch hierzulande eine Urheberrechtsgebühr als pauschale Besteuerung von Mobiltelefonen, PDAs, Kameras, Radios, Audiound Videoplayern etc. eingeführt werden, nur weil diese Geräte Multifunktionalitäten aufweisen. Das EuGH-Urteil betrifft jedenfalls genau die
Zwar betont auch der EuGH eine gerechte Gegenleistung für die Urheber an ihrem Werk, doch muss dessen Höhe ausgewogen sein. In der Begründung des EuGH heisst es, dass die Richtlinie 2001/29 so ausgelegt werden muss, dass es zwingend eine Verbindung zwischen der Anwendung der Abgabe und deren beabsichtigter Nutzung geben muss. Eine unterschiedslose Erhebung der Kopiergeräteabgabe aber sei unvereinbar mit der Richtlinie. Konkret stehen pauschale Abgaben auf alle Arten von Anlagen, Geräten und Medien für die digitale Vervielfältigung nicht in Einklang mit dem EURecht. Damit erteilt EuGH dem «Giesskannen-Prinzip» beim Einzug von Urheberrechtsgebühren eine Absage.
imAgiNg.ch
REViSiON
EitO
Prominenter Zuwachs
Neue AGB mit Mängeln
Die Krise ist vorbei
Paul Brändli, SWICO Der Schweizer Branchenverband der Fotoindustrie, imaging.ch, und die Schweizer Sektion des Berufs- und Interessenverbands für Führungskräfte der Hightech-Dienstleistungsbranche, die AFSMI (Association for Service Management International), treten neu dem ICT-Branchenverband SWICO bei. Mit diesen zwei prominenten und wichtigen Neuzugängen baut der SWICO seine Stellung als bedeutendster Interessenvertreter der Schweizer ICT-Hersteller gegenüber der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft weiter aus. Die Beitritte der beiden Verbände sind eine logische Folge der derzeitigen Entwicklungen in der ICT-Branche: die rasant sich in unserer Zeit in allen möglichen Lebensbereichen ausbreitende Digitalisierung, die vielfältigen Folgen davon und die immer stärker von Dienstleistungen geprägten ICT-Angebote.
Peter K. Neuenschwander, SWICO-Rechtskonsulent Seit kurzem liegen von der Bundesverwaltung, der SBB, der ETH Zürich und der EPF in Lausanne revidierte Allgemeine Geschäftsbedingungen für Informatikleistungen vor. Die vom SWICO angestossene Revision konnte die angestrebten Ziele nicht vollumfänglich erreichen. Abgeschafft wurde in den nun vier statt fünf AGB deren bisher vom Bund jeweils verlangte uneingeschränkte Akzeptanz. Sachfremde Klauseln aus den AGB, die ein Anbieter nicht akzeptieren kann, sollen sich neu im Vertrag sachgerecht regeln lassen. Damit kommt den Verträgen in Zukunft eine erhöhte Bedeutung zu. Sie sind entsprechend den Vorschlägen der Beschaffungsstellen kritisch zu prüfen. Leider werden diese Verträge – entgegen dem Öffentlichkeitsprinzip – nicht publiziert.
Paul Brändli, SWICO SWICO und EITO (European Information Technology Observatory) haben soeben Prognosen für das Jahr 2011 vorgelegt. Der Markt für Mobiltelefone wird mit 12 Prozent Umsatzwachstum regelrecht boomen, und IT-Hardware sowie mobile Datendienste werden zusätzliche Wachstumstreiber sein. Im Schweizer ICT-Markt kann laut SWICO von Krise jedenfalls keine Rede mehr sein. Der Markt für mobile Datendienste wird um knapp 13 Prozent zulegen, obwohl die Umsätze mit Sprachdiensten weiter sinken. Laut der Prognose zeigt der hiesige ICTMarkt 2011 mit 2,3 Prozent ein deutlich stärkeres Wachstum als der EU-Durchschnitt. Global wächst der Markt zwar um 5 Prozent, doch verdankt wird dieses Wachstum den dynamischen BRICLändern. Sie verfügen über Wachstumsraten, von denen EU-Märkte nur zu trämen vermögen.
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Home Electronic INSIDE 12/2010
vom SWICO angesprochenen Geräte und Medien.
Kein Giesskannenprinzip
Weitere Infos unter www.swico.ch
Branche & Verbände
Urheberrechtsabgaben
Gerechter Ausgleich für Urheber In Sachen «Urheberrechtsabgaben» hat sich in letzter Zeit einiges getan. So berichtet SWICO auf der vorgängigen Seite über ein soeben gefälltes Grundsatzurteil. SWICO-Vorstandsmitglied Ruedi Haeny erklärt uns, was dies für die Schweiz und den Fachhandel bedeutet. Marco Plüss
Laut SWICO-Vorstandsmitglied Ruedi Haeny ändert sich für den Fachhandel nichts.
Was sagen Sie zum Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur generellen Abgabe auf digitale Geräte und Speichermedien? Ruedi Haeny: Sie sprechen den Fall an, in welchem die spanische Firma Padawan gegen die Nachzahlung von 16 759,25 Euro für den Vertrieb von Leermedien vor Gericht klagte. Dazu wurde leider sehr viel Irreführendes publiziert. Wer sich nur anhand von Schlagzeilen informiert hat, erhielt leicht den Eindruck, der Europäische Gerichtshof habe Urheberrechtsabgaben generell für illegal erklärt. Tatsächlich wurde aber lediglich festgestellt, dass die Anwendung der Abgabe für Privatkopien auf Vervielfältigungsmedien, die von Unternehmen und Freiberuflern zu anderen Zwecken als Privatkopien erworben werden, nicht zulässig ist. Vor knapp drei Monaten hat SWICO beim Bundesverwaltungsgericht in Bern eine Beschwerde gegen den neu-
en «Gemeinsamen Tarif 4e» der Schweizer Verwertungsgesellschaften eingereicht. Verfolgt SWICO damit den gleichen Ansatz, und wie ist die Beschwerde begründet? Nein, die Stossrichtung ist eine ganz andere. Beim «Gemeinsamen Tarif 4e» (GT 4e) geht es um die sogenannten Musikhandys, auf die neu ebenfalls eine Gebühr erhoben werden soll. Wir führten die Beschwerde übrigens gemeinsam mit Swissstream. SWICO anerkennt grundsätzlich den Anspruch eines Autors auf Entschädigung für die Nutzung seiner Werke, bekämpft aber Mehrfachabgaben, Giesskannenprinzip sowie Abgaben auf Geräten. Im Fall der Musikhandys lehnen wir deshalb die beabsichtigte, unnötige pauschale Geräteabgabe ab. Es handelt sich beim GT 4e um nichts anderes als eine Potenzialbesteuerung von Mobiltelefonen, PDAs, Kameras, Radios, Audio- und Videoplayern et cetera, die Multifunktionalitäten aufweisen. Das Kriterium der Massennutzung für das Speichern und Abspielen von MP3-Dateien ist nicht gegeben. Damit fehlt die Grundlage für diesen Tarif. Ist das «Giesskannenprinzip» der falsche Weg und wieso? Der Begriff des Giesskannenprinzips ist vielleicht etwas missverständlich, da mit einer Giesskanne ja etwas verteilt wird, wir hier aber vom Gegenteil, nämlich vom Einkassieren reden. Gemeint ist damit, dass jedermann Vergütungen auf Speichermedien bezahlen muss, unabhängig davon, ob er darauf urheberrechtlich geschützte Inhalte speichert oder nicht. Dieses System ist zwar ein bequemer Weg für das Inkasso von Gebühren, ist aber per Definition ungerecht. Dazu gibt der Fall
Padawan leider nur für das professionelle Kopieren eine befriedigende Antwort. Spannend wird nun sein, wie der Entscheid des EuGH in der Praxis umgesetzt werden soll. Der Importeur/ Hersteller verkauft in den wenigsten Fällen direkt an den End-User, kann also gar nicht unterscheiden, ob eine Gebühr geschuldet ist oder nicht. Dies könnte nur mit einem grundsätzlichen Umbau des heutigen Systems gelöst werden. Im Sinne der Gerechtigkeit zu bevorzugen ist das momentan vielleicht noch visionäre Modell des direkten Erhebens von Gebühren bei den Nutzern, nämlich dann, wenn sie effektiv ein geschütztes Werk kopieren, z. B. beim Download. In solchen Fällen wäre das sogenannte Pay-per-Use-Prinzip sicher sinnvoller. Wann erwartet SWICO ein Urteil? Damit kann im Frühjahr 2011 gerechnet werden. Was bedeutet dieses Urteil für den Fachhandel? Der Fachhandel ist durch die Urheberrechtsabgaben nicht direkt betroffen. Die entsprechenden Beträge werden von den Herstellern/Importeuren im Umfang der an den Handel verrechneten Geräte an die Verwertungsgesellschaften abgeführt. Die Einkaufspreise des Handels fallen um diese Gebühren höher aus. Wie sehen Sie den Ausblick auf das Jahr 2011? Ich erwarte vom Jahr 2011 weiteres Wachstum in Stückzahlen verkaufter Fernseher, die Erosion der Preise wird uns als Begleiterscheinung des ausgeprägten Konkurrenzkampfes auf allen Handelsstufen aber erhalten bleiben. 12/2010 Home Electronic INSIDE
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Branche & Verbände
GFK-MarKtbericht
Wenn die Musik spielt Musik gehört zum Leben. HE Inside wollte wissen, wo und womit Konsumenten regelmässig Musik hören, und erhob gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen GfK die Daten zum Hör- und Kaufverhalten der Schweizer Bevölkerung. Marco Plüss
I
n der aktuellen Telebus-Umfrage wollte HE Inside wissen, mit welchem Gerät und an welchem Ort die Schweizer Bevölkerung Musik hört. Interessant ist dabei vor allem, welche Geräte dann gekauft werden. Die Resultate lassen aufhorchen. Sie zeigen, dass die Befragten mehrheitlich dem traditionellen Radio verbunden sind und die Musik sie den ganzen Tag begleitet. So starten frühmorgens mehr als die Hälfte der 500 interviewten Personen (53,7 Prozent) zu Hause zu Musik ab Radio oder Radiowecker in den Tag. Tagsüber hört man gerne seichte Hintergrundmusik, ob zu Haushaltstätigkeiten in der Küche oder im Büro. Auffallend ist, dass die Altersgruppe von 15 bis 29 Jahren vermehrt Musik am Arbeitsplatz (53,3 Prozent) und beim Sport (42,8 Prozent) hört.
Der Tradition verbunden
Aus den Gewohnheiten lässt sich auch das Gerät ableiten, das dazu benutzt wird. Zu Hause sind es das Kofferradio sowie der Radiowecker (53,7 Prozent) und unterwegs das Autoradio (49,7 Prozent). Aber doch mehr als ein Drittel hört die Musik ab Hifi-Anlage. Lediglich ein kleiner Teil (7,3 Prozent) scheint die Musik aus dem Internet zu hören. Trotzdem nutzen aber 16,1 Prozent den Rechner als Abspielgerät. Zudem steht der PC oder Laptop für den Musikgenuss ganz oben auf der Einkaufsliste: Die Befragten beabsichtigen, in den nächsten sechs Monaten als Erstes ein solches Gerät (12,9 Prozent) anzuschaffen, ge-
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Home Electronic INSIDE 12/2010
An welchen Orten wird regelmässig Musik gehört? 88,1
Zu Hause
79,3
Im Auto
Beim Sport
26,1
Am Arbeitsplatz
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20
33
40
60
80
100
Schweizer hören überwiegend zu Hause (88,1 Prozent) oder im Auto (79,3 Prozent) Musik.
teLebUS-FraGeN
1. An welchen von den folgenden Orten hören Sie regelmässig Musik? Dabei spielt es keine Rolle, ob das Radio ist oder Musik ab irgend einem Tonträger. 2. Womit, also mit welchen Geräten, hören Sie in der Regel Musik? 3. Kaufen Sie oder beabsichtigen Sie in den nächsten 6 Monateneines von den folgenden Geräte zu kaufen?
folgt von einer Hifi-Anlage (6 Prozent). Letzteres ist durchaus ein erstaunliches und erfreuliches Resultat, das frühere Prognosen des Marktforschers GfK aber wiederum bestätigt.
Die Frage nach dem «Wo»
88,1 Prozent der Befragten hören am ehesten zu Hause Musik. Ob morgens beim Aufstehen, unter der Dusche, zum Morgenessen oder tagsüber in den heimischen vier Wänden oder im Büro: Wenn sie Radio hören, kriegen sie ta-
Quelle: GfK Switzerland
GfK Switzerland
Hifi-Anlagen sind gefragt
Auch wenn der Radio und der Radiowecker zu Hause ein Muss sind, immerhin ein Drittel der Befragten will nicht auf die begehrte Hifi-Anlage verzichten. Sie steht für hochwertige Musikwiedergabe und guten Klang. «Musik hören ab TV» ist hingegen weniger gefragt. Den Fernseher zum Musikhören benutzen lediglich 12,5 Prozent der Befragten und hören so Songs von MTV, Viva oder einfach einem Radiosender wie DRS 3. Noch weniger beliebt scheint das Musikhören über Handy oder Internet zu sein. Da scheinen traditionelle Geräte wie die Hifi-Anlage oder das Radio mehr Klangerlebnis zu bieten oder einfacher zu bedienen zu sein.
Fazit
von Radios und MP3-Playern, was bei Letzteren doch erstaunlich ist, da deutlich weniger Personen ein Handy kaufen wollen. Auffallend ist auch, dass die 30- bis 49-Jährigen am ehesten bereit wären, sich etwas Neues anzuschaffen. Eher unwichtig ist das Autoradio als wünschenswertes Gerät, das man sich anschaffen möchte. Dies ist verständlich, da in den meisten Fahrzeugen bereits Autoradios eingebaut sind.
Abschliessend kann man wohl behaupten, dass die Hifi-Anlage in der heimischen Stube einen sicheren Stellenwert hat und gesucht wird. Dies bestätigt auch frühere Prognosen. Daneben hören Befragte hauptsächlich Radio, ob zu Hause frühmorgens über den Wecker, tagsüber zu Hause oder im Büro und unterwegs im Auto. Auf der Einkaufsliste zuoberst stehen aber der Laptop und der PC, gefolgt von der Hifi-Anlage.
Mit welchen Geräten wird normalerweise Musik gehört? Radio/Radiowecker
53, 7
Autoradio
49,7 32,8
Hifi-Anlage
Quelle: GfK Switzerland
gesaktuelle News und seichte Unterhaltungsmusik mit. Es zeigt sich aber auf der anderen Seite auch, dass wir heute äusserst mobil und viel mit dem Auto unterwegs sind. So haben 79,3 Prozent der Befragten im Auto das Radio stets an, und sei es nur, um die Staumeldungen nicht zu verpassen. Unterschiede bezüglich des Wo sind bei den Altersklassen am ehesten beim Sport und am Arbeitsplatz auszumachen. Da geht es bei den Jüngeren meist nicht mehr ohne.
27,1
MP3-Player wie z. B. iPod
23,3
Portables Radio-CD-Gerät PC/Laptop
16,1
Fernseher
12,5
Handy
10,1
Internet
7,3
Anderes
1,3
0
10
20
30
40
50
60
Zu Hause hören die Befragten Musik aus dem Radio oder Radiowecker (53,7 Prozent) und aus der Hifi-Anlage (32,8 Prozent). Unterwegs ist das Radio im Auto an (49,7 Prozent).
Welches Gerät würden die Befragten aber in den nächsten sechs Monaten kaufen? Dies ist eine berechtigte Frage, und die Antwort ist klar: Laptop und PC sind mit 12,9 Prozent am gefragtesten und würden in den nächsten sechs Monaten am ehesten gekauft, obwohl nur ein kleiner Teil der Befragten darüber Musik hört. Ob das eine Generationenfrage ist? Gleich danach sind aber Hifi-Anlagen erwünscht. Gefolgt STUDIENDESIGN Methode: CATI-Befragung/Mehrthemenbefragung Grundgesamtheit: Personen aus der Deutsch- und Westschweiz im Alter von 15 bis 74 Jahren (Universum: 6 Mio. Einwohner) Stichproben: 500 Interviews +/– 4,45% Befragungszeitraum: 14. bis 16. November 2010
Welche Abspielgeräte werden voraussichtlich gekauft? 50 Total
Regionen
Geschlecht
Altersklassen
40 14,4
13,3
30 12,9
6 5,7 5,7
0
10,7 16
7,3
20
10
15,2
12,8
9,3 8,9
4,3 5,6
9,7
4,5 5,9
1,7
1,1
TOTAL (500)
D-CH (380)
5,2 3,6
7,7 5,9
5,6 8,5
2,8 1,6
1,8
2,8
8,1 2,5 1,2
7,3
7 2,2
4,1
PC/Laptop Hifi-Anlage
2,1
MP3-Player wie z. B. iPod
6,4
Radio/Radio-CD-Gerät
1,5
Autoradio
W-CH MANN FRAU 15-29 J 30-49 J 50-74 J (120) (247) (253) (119) (209) (172)
12,9 Prozent der Befragten wollen sich in den nächsten sechs Monaten einen PC oder Laptop kaufen, 6 Prozent eine Hifi-Anlage.
12/2010 Home Electronic INSIDE
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Quelle: GfK Switzerland
Kaufanreiz Laptop/PC
Markt & Politik
HD-SPLITTER
Süsse Träume, harte Wirklichkeit Keine Frage: Träumen ist etwas Wunderbares. Dumm nur, wenn man seine Wunschträume für Realität hält. Albrecht Gasteiner *
Für 3D in Topqualität ist zur Aktivbrille keine ernsthafte Alternative in Sicht.
J
ournalisten auf allen Kontinenten haben derzeit eine Lieblings-Schlagzeile: «3D ohne Brille ist da!». Nun ja, das ist zunächst einmal gar nicht gelogen. Doch dann geht’s euphorisch weiter: Auf Shutterbrillen werde man schon bald verzichten können und brillenloses 3D werde zur Normalität im Wohnzimmer. Eine hübsche Perspektive ist das, zugegeben. Aber eben leider nur ein süsser Traum von Ahnungslosen. Denn die harte Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Klipp und klar und brutal herausgesagt: Fernsehgeräte für brillenloses 3D, bezahlbar, in familientauglicher Grösse und in HDTV-Qualität, wird es noch sehr lange nicht geben. Dafür verantwortlich ist gleich ein ganzes Bündel handfester Tatsachen: Zum Beispiel die Bildgrösse. Der grössere der beiden jetzt in Japan auf den Markt kommenden Bildschirme ist nicht grösser als das, was man im Büro auf dem Schreibtisch als Monitor stehen hat, der kleinere erreicht knapp Laptop-Format. Das wäre für den Anfang gar nicht so schlecht, man muss
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Home Electronic INSIDE 12/2010
aber wissen, dass mit der dort verwendeten Technik grössere Formate gar nicht hergestellt werden können. Bei 20 Zoll ist Schluss. Oder der Blickwinkel. Wie bei allen «autostereoskopischen» Displays muss man sich auch hier in einem genau vorgeschriebenen Abstand und Winkel vor dem Bildschirm aufhalten und dort bewegungslos verharren, nur dann treffen die beiden Bildinformationen korrekt auf die beiden Augen, nur so stellt sich der richtige 3D-Eindruck ein. Beim 20-Zoll-Bildschirm beträgt der Pflichtabstand 90 Zentimeter, nicht mehr und nicht weniger. Immerhin ist man neuerdings nicht mehr gezwungen, präzise in der Mitte vor dem Gerät zu sitzen, denn von links bis rechts stehen 9 «Sehzonen» zur Verfügung. Das gibt etwas Bewegungsfreiheit, allerdings muss man sich in seiner einmal gewählten Sehzone ruhig verhalten, weil sich beim Übergang von einer Zone zur nächsten starke, irritierende Bildstörungen einstellen. Diese Eigenheiten schränken die Verwendbarkeit natürlich massiv ein. Man
sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, das werde sich doch sicher bald ändern lassen. Nein, das wird nicht geschehen, diese Dinge sind systemimmanent und unabänderlich. Und dann ist da noch die Sache mit der Auflösung. Natürlich bieten diese Bildschirme HD-Auflösung. Nur muss man wissen, dass sich die auf die 9 Sehzonen verteilt. Folglich steht für jede einzelne Sehzone nur jeweils ein Neuntel der gesamten Auflösung zur Verfügung. Das mag für kleine Bildschirme noch irgendwie akzeptabel sein, bei wohnzimmertauglichen Bildschirmgrössen auf gar keinen Fall. Dort müsste man Panels mit 4-facher- oder gar 8-facher HD-Auflösung heranziehen, damit für jede einzelne Sehzone noch einigermassen HD-Qualität übrig bleibt. Technisch ist das machbar, der Aufwand dafür erreicht allerdings furchterregende Grössenordnungen. Da muss man sich fragen, ob Konsumenten bereit wären, für solche UltraHD-Bildschirme Preise im mittleren fünfstelligen Bereich zu zahlen, aber gleichzeitig starke Einschränkungen hinsichtlich Betrachtungsabstand und -winkel hinzunehmen. Von den verstörenden Bildsprüngen beim Übergang zwischen den einzelnen Sehzonen ganz zu schweigen. Die neuen, autostereoskopischen Kleinfernseher werden ihren Markt finden. Überall wo nur ein, zwei Menschen mit nicht allzu hohen Qualitätsansprüchen still und nahe vor dem Gerät sitzen. Doch für 3D in Topqualität auf grossen, preisgünstigen Bildschirmen ist zur Aktivbrille keine ernsthafte Alternative in Sicht. Nicht einmal im Traum. * Albrecht Gasteiner ist Chef des firmenneutralen Informationsdienstes HDTV-Forum Schweiz
46” 9000 LED Series
Eine Geschichte kann auf die unterschiedlichsten Weisen erzählt werden. Sehen kann man sie jedoch nur auf eine Weise: auf Europas bestem LCD-Fernseher des Jahres!*
Erneut diskutierten und berieten sich die Experten der EISA. Dieses Jahr zeichneten sie unser 46’’-Fernsehgerät aus der 9000er LED-Reihe mit dem renommierten Preis «LCD TV of the Year 2010-2011» wegen bester Leistungen und Bildqualität aus. Somit haben wir nun das zehnte Jahr in Folge gewonnen. Sehen wir uns auch im nächsten Jahr hier wieder ? www.philips.com/eisa 11/2010 Home Electronic INSIDE
*Der 46PFL9705 wurde von der EISA zum European LCD TV of the Year 2010-2011 gewählt.
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Markt & Politik
THORENS
Die Marke wiederbelebt Die Vinylscheibe findet wieder Anklang. Viele Plattensammlungen werden an jüngere Generationen weitergegeben. Davon profitiert auch das Schweizer Traditionsunternehmen Thorens. CEO Heinz Rohrer verrät uns, wie er der Marke neues Leben eingehaucht hat. Interview: Marco Plüss Exportbereich tätig. Die ersten Kontakte zu Thorens kamen über einen Geschäftspartner zustande. Als Analogliebhaber kannte ich die Marke natürlich und fand sofort Gefallen an der Idee, einen alten traditionsreichen Schweizer Namen vor dem Aus zu bewahren. So kam schliesslich mein Engagement bei Thorens zustande.
Thorens-CEO Heinz Rohrer: «Wir konnten in den letzten Jahren viele alte und neue Kunden für Thorens begeistern.»
Thorens blickt auf über 125 Jahre teils turbulente Firmengeschichte zurück. Im Jahr 2003 haben Sie die Rechte an dieser Marke übernommen. Wie haben Sie diese Zeit erlebt? Heinz Rohrer: Thorens war Ende der 90er-Jahre in finanzielle Schwierigkeiten geraten, da notwendige Anpassungen verschlafen wurden. Man suchte dringend neue internationale Absatzwege. Ich übernahm Mitte 1999 auf eigene Rechnung das schwächelnde Exportgeschäft. Wie ich jedoch bald darauf feststellen musste, agierte das damalige Management von Thorens ohne Plan und Konzept. Die Produktionsstätten in Lahr (D) waren marode und die Produkte teilweise veraltet. Im Sommer 2000 kam
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Home Electronic INSIDE 12/2010
schliesslich der Konkurs, und die alten Besitzer sträubten sich vor neuen Investitionen. Zum damaligen Zeitpunkt bestand eigentlich keine Zukunft mehr für die Marke. Ich war jedoch nach wie vor von der Stärke der Traditionsmarke überzeugt und konnte schliesslich nach einigem Hin und Her im Jahr 2003 die Markenrechte übernehmen und mit den notwendigen Investitionen einen Neuanfang einleiten. Rückblickend kann man sagen, dass dies sehr turbulente Zeiten waren. Was hat Sie zu Ihrem Engagement bei Thorens bewogen? Bereits vor meinem Einstieg bei Thorens war ich beruflich viele Jahre im
Wie muss man sich Ihre Organisation vorstellen? Vor allem schlank. Das Geschäft mit Plattenspielern und anderem Analogzubehör spielt sich heute in einer Nische ab, da braucht man eine schlanke und flexible Organisation. Der Hauptsitz von Thorens befindet sich heute wieder in der Schweiz, in der Nähe von Basel. Die Plattenspieler produzieren wir an mehreren Standorten in Deutschland. In Essen (D) haben wir seit ein paar Jahren ein technisches Kompetenzzentrum für die Produktentwicklung. Dort haben wir auch Kontakt zu früheren Thorens-Leuten, die heute im Ruhestand stehen, aber immer noch die eine oder andere Idee einbringen. Wir kooperieren auch mit externen Entwicklern. So erfolgt ein wertvoller Informationsaustausch, der oft zu neuen Techniken und Materialien führt. Was hat sich seit Ihrem Einstieg getan? Wir haben zahlreiche Investitionen getätigt und das gesamte Produktsortiment erneuert. Als ich die Geschäfte bei Thorens übernahm, fanden 85 Prozent der Verkäufe in Deutschland statt. Heute exportieren wir in 55 Länder und generieren 80 Prozent unseres Umsatzes im internationalen Geschäft. Auch in der Schweiz entwickeln sich der Umsatz und die Präsenz bei den Händlern äusserst positiv.
Traditionsmarke. Aufwand und Mut haben sich aber gelohnt, das zeigen die zahlreichen Auszeichnungen.
Der Thorens TD 309 wurde als Europas Plattenspieler 2010/2011 ausgezeichnet.
Ihr Engagement hat sich mehr als gelohnt. Was waren die entscheidenden Gründe dafür? Zunächst haben wir uns auf den Kern der Marke konzentriert, indem wir den Fokus wieder verstärkt auf das gerichtet haben, wofür Thorens bekannt wurde: analoge Laufwerke in höchster klanglicher und handwerklicher Qualität. Dazu fühlte ich mich als Schweizer auch persönlich verpflichtet. Daneben flossen zahlreiche Innovationen in die neuen Modelle ein. Für einige Neuentwicklungen haben wir bewusst ein progressives Design gewählt, um diesen Schritt in die Zukunft zu unterstreichen. Dadurch konnten wir in den letzten Jahren viele alte und neue Kunden für Thorens begeistern. Ein funktionierendes Vertriebsnetz und eine hervorragende Kundenbetreuung waren natürlich weitere Grundvoraussetzungen für den Erfolg. Thorens-Produkte wurden mehrfach ausgezeichnet, wie beispielsweise der TD 309. Wie kam es dazu? Der TD 309 ist die bisherige Spitze der beschriebenen Entwicklung. Er schlägt die Brücke zwischen Tradition und Fortschritt. Mit Hilfe sehr guter Techniker und eines ausgezeichneten Designers, der über grosses Know-how im Plattenspielerbau verfügt, haben wir den TD 309 von Grund auf neu entwickelt. Dabei hinterfragt man natürlich viele Dinge und macht sie anders als bisher. Dadurch war die Entwicklung des TD 309 viel aufwendiger als bei anderen Modellen. Viele bezeichneten dieses Projekt als zu gewagt für eine
Sie setzen auf europäische Produktion. Sind Qualitäts-Aspekte ausschlaggebend oder gibt es noch weitere Gründe? Wenn Sie China als Produktionsstandort ansprechen, muss ich sagen, dass die Chinesen im Plattenspielerbau noch nicht so weit sind. Von China bin ich aber trotzdem überzeugt. Ich habe selbst einige Jahre in Singapur und Hongkong gelebt. Thorens kauft dort zum Beispiel auch Spritzgussteile und Komponenten ein. Die Endproduktion wird aber auch in Zukunft in Deutschland bzw. Europa bleiben. Möglicherweise wartet Thorens im nächsten Jahr mit einer Überraschung bezüglich dem Standort Schweiz auf. Wie laufen die Geschäfte 2010? Nach einem kurzen Dämpfer durch die weltweite Wirtschaftskrise bewegen wir uns insgesamt wieder auf dem Niveau früherer Jahre. Probleme haben wir nur noch in wenigen Hauptmärkten. Hierzu gehört zum Beispiel die USA. Dort mussten wir in diesem Jahr den Vertrieb wechseln. Ein solcher Wechsel ist immer mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. So etwas mache ich nicht gerne, aber es war notwendig. Eine sehr gute Entwicklung können wir dagegen in Frankreich, Italien, Russland und natürlich in der Schweiz verzeichnen. Wer ist heutzutage der typische Käufer eines Thorens-Plattenspielers? Das kann man nicht generell beantworten. Weder hier in der Schweiz noch in anderen Ländern. Natürlich sind die älteren Semester nach wie vor eher unsere Kunden. Es werden aber viele Plattensammlungen an jüngere Generationen weitergegeben. Auch gibt es immer mehr Neueinsteiger, die von der analogen Technik und dem einzigartigen Klang fasziniert sind. Wo sehen Sie die analoge Wiedergabe in fünf, zehn Jahren? Der Markt für Unterhaltungselektronik entwickelt und ändert sich heute der-
art schnell, dass niemand weiss, was in zehn Jahren sein wird. Ich wage aber zu behaupten, dass die analoge Schallplatte mit ihrer über 100-jährigen Geschichte die CD und viele andere digitale Medien um Längen überleben wird. Nicht als Massenmedium, aber als Medium für Musikliebhaber. Deshalb sehe ich auch in Zukunft einen Markt für hochwertige Analogtechnik. Sind irgendwelche neuen Konzepte für die analoge Abtastung in Sicht wie Laserabtastung, Digitalisierung im Pick-up? Wenn ich mich auf Messen oder bei anderen Gelegenheiten im Markt umhöre, kann ich auf diesem Gebiet derzeit keine Bewegung feststellen. Wir haben einige Ideen für die Zukunft, die sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befinden. Thorens bleibt aber analog. Ob wir daneben auch digitale Optionen oder entsprechendes Zubehör anbieten, wird sich zeigen. Wir werden auf jeden Fall nicht irgendwelchen kurzatmigen Trends hinterherlaufen, das entspricht nicht unserer Philosophie. Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Handel? Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem Handel. Thorens ist in drei Segmenten aktiv. Wir verkaufen Einsteigermodelle, sind im mittleren Segment tätig und verkaufen auch Highend-Geräte. Wir versuchen den Vertrieb so zu gestalten, dass sich die grossen Elektromärkte und der spezialisierte Fachhandel nicht in die Quere kommen. So bieten wir zum Beispiel verschiedene Modelle für diese Vertriebskanäle an. Haben Sie Wünsche an den Handel? Es gibt sehr viele engagierte Händler, die viel Beratungsarbeit leisten. Ich würde mir aber wünschen, dass man häufiger mal einen Plattenspieler in der Vorführung sieht oder noch besser hört. Der Handel ist unsere Schnittstelle zum Kunden und muss ihn letztendlich von den Vorteilen unseres Produktes überzeugen. Eine Vorführung sagt da oft mehr als tausend Worte. 12/2010 Home Electronic INSIDE
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Schwerpunkt
TRENDS 2011
3D – und nun? 3D-Fernseher sind ein Phänomen – nicht nur wegen der zusätzlichen dritten Dimension. Es gibt nämlich noch kaum passende Inhalte, dafür spricht aber alle Welt von ihnen. Nun kommen neue Produkte abseits vom Fernseher. Volker Strassburg
D
er Aufruhr unter den Cineasten ist gross. Vergleichbar viel Aufmerksamkeit erhielt zuletzt die Einführung der Flachbildschirme. Die Zeit scheint also reif für dreidimensionale Spektakel. Doch während die Hersteller einerseits die Werbetrommel rühren, gibts andererseits nur häppchenweise Angebote für die Kunden dazu. Woran es 2011 sicher nicht mangeln wird, sind 3D-Fernseher und -Abspielgeräte. Schon jetzt sind viele hochwertige Fernseher mit der nötigen
Basistechnik ausgestattet. Via Ergänzungspakete mit Brillen werden sie fit für 3D. Und punkto Blu-ray-Spieler kündigte Sony bereits auf der IFA an, dass aus den eigenen japanischen Fabriken bald nur noch 3D-Fähiges kommen soll. Das dürfte Panasonic als schärfste Konkurrenz kaum anders sehen. Sogar Beamer sind in Aussicht: Sony, Samsung, LG, JVC und Mitsubishi haben Modelle im hochwertigen Segment vorgestellt, die im Laufe des Jahres auf den Markt kommen sollen.
ein Jahr besitzen. Gilt Ähnliches auch für die anderen Hersteller, sieht es im kommenden Jahr schlecht aus beim Nachschub mit 3D-Knallern. Ob das den Absatz von Geräten belebt? Wahrscheinlicher ist, dass sich die Kundschaft ärgert. Und die Chancen stehen gut, dass nebenbei auf Ebay ein «3DSchwarzmarkt» mit Blu-ray-Scheiben entsteht, die von den glücklichen Erstbesitzern für teures Geld weitergereicht werden.
Kommt Zeit, kommt Film?
Sogar im Fernsehen tut sich etwas: Unlängst schaltete der Bezahlsender Sky einen deutschsprachigen Kanal für 3D-produzierte Veranstaltungen und Filme frei. Der Mutterkonzern in Grossbritannien hat ebenfalls ein 3D-Programm in petto. Auch im französischen Kabelnetz kursieren seit kurzem 3D-Bilder. Auf der anderen Seite des grossen Teichs offerieren US-Sender 3D schon seit Anfang 2010. Und wie sieht es in der Schweiz aus? Während die Cablecom noch keinerlei Pläne verfolgt, liebäugelt die Swisscom durchaus mit einschlägigen Übertragungen. Einen Einführungstermin wollte man jedoch noch nicht nennen. Anders sieht es beim Satellitenempfang aus. Der Teleclub will 2011 ein 3DAngebot im Rahmen seines Bezahlangebots lancieren. Genaueres will aber auch dort noch niemand bekannt geben. Welche neuen Möglichkeiten es im kommenden Jahr für Eigenproduktionen gibt, ist ebenfalls noch unklar. Panasonic bietet mit dem Modell SDT750EG bereits einen hochwertigen 3D-Camcorder an. Raffinierter Trick dabei: Das Stereo-Objektiv lässt sich abnehmen, worauf man einen Camcorder normaler Grösse erhält. Das erhöht die Mobilität.
Doch wo bleibt der Inhalt? Hier stehen sich die Hersteller ein Stück weit selbst im Weg. «Exklusiv-Angebot» nennt sich der neueste Werbestreich, der dazu führt, dass man attraktive 3DScheiben gratis zu einem Fernseher oder Abspielgerät dazubekommt. So lange dann solche Werbeaktionen dauern, sind die Blu-rayDiscs nicht im freien Verkauf erhältlich. Samsung hat es mit «Monsters vs. Aliens» vorgemacht, LG beansprucht «Eine Weihnachtsgeschichte» von Disney für sich, Sony setzt auf «Alice im Wunderland» und Panasonic schiesst mit «Avatar» den 3D-Vogel ab. Wie zu vernehmen ist, soll Samsung die Exklusivrechte für «Monsters vs. Aliens» für
3D ohne Brille will Toshiba offerieren. Der japanische Fernseher besitzt eine Diagonale von 50 Zentimetern und kostet umgerechnet 2900 Franken.
Fernsehen
Mit ihrem zweiäugigen Objektiv ermöglicht die HDC-SDT 750 von Panasonic auch Amateuren das Filmen in 3D. Der Vorsatz ist abnehmbar, womit die Videokamera auf Durchschnittsgrösse schrumpft.
Selbst basteln
Ganz unproblematisch ist die 3DEigenregie dennoch nicht. Während man mit normalem Objektiv lustig hin und her zoomt, ist das bei 3D-Einstellungen kaum möglich. Das flüssige Heranholen von Motiven stellt sogar die Filmprofis in Hollywood auf die Probe, da hierbei die natürlichen Augenbewegungen simuliert werden sollten. Da das allerdings nur bedingt oder mit grossem Aufwand klappt, entstehen rasch Ungereimtheiten im Bild. Deshalb muss der Kunde selbst mit dem 2100 Franken teuren Panasonic in diesem Punkt Abstriche machen. Das Abspielen auf dem Fernseher klappt auch mit solch selbst entworfenen 3D-Bildern problemlos. Ob von den Geräten selbst, der PC-Festplatte oder von gebrannten Scheiben, der Fernseher erhält stets die beiden fürs räumliche Sehen notwendigen Bildperspektiven. Diese stellt er dann auf dem Schirm so dar, wie es für den 3DSpass mit Brille erforderlich ist.
Spielen
Den grössten Boom an Inhalten dürfen Spielernaturen erwarten. Die Playstation 3 ist schon längst fit für den Blick in die Tiefe. Tatsächlich erlauben räumliche Jagden durch den Dschungel neue Spieldimensionen. Auch Microsoft konnte sich dem nicht entziehen: Während kürzlich firmenintern die Meinung vorherrschte, 3D sei überschätzt, hat für die Xbox der Kurswechsel stattgefunden. Um 8900 Franken kostet der Sony VPL-VW 90 ES. Dafür serviert er HighendHeimkino auch in 3D.
Selbst Samsung will als Neuling ins Geschäft kommen. Seine MultimediaFernseher können aus dem Internet kleine Spiele herunterladen. Die sollen dann zum Teil und mit den entsprechenden Fernsehern auch in 3D gespielt werden können. Selbst Nintendo hat mit seiner kleinen, portablen Spielbox das Potenzial erkannt. Hier benötigt man allerdings keine Brille. Die kleinen Bildschirme schaffen dank optischen Tricks die Raumdarstellung ohne weitere Hilfsmittel. Andere sind mit der Idee des brillenlosen Tiefblicks ebenfalls auf dem Markt. So bietet Aiptek nicht nur 3D-Camcorder, sondern auch 3D-Bilderrahmen. Sie können stereoskopisch aufgenommene Fotos ab internem Speicher ausgeben.
3D-Heimkino ohne Brille
Die bisher bekannten brillenlosen Techniken haben einen Haken: Die gezeigten Bilder wirken nur von bestimmten Blickwinkeln aus scharf. In der Praxis stören solche Unschärfezonen aber, weil Kunden immer bockstill vor dem Wiedergabegerät sitzen müssen. Besonders mühsam ist das bei Fernsehern mit grösseren Schirmen, vor denen mehrere Zuseher sitzen. Doch gerade sie sollen ungetrübten 3D-Spass ohne Brille bieten. Die Forscher sind daher emsig daran, die
Technik zu verfeinern. Wenigstens im professionellen Bereich soll sie zu Werbezwecken bald verfügbar sein. In Bahnhofshallen könnten sich Wartende künftig die Zeit damit vertreiben, auf grossen Bildschirmen Produkte in drei Dimensionen zu bewundern. Das Fraunhofer-Heinrich-Hertz-Institut in Deutschland und die mit Philips kooperierende Firma Dimenco wollen solche Konzepte im Laufe des Jahres anbieten. In Einkaufshallen waren zu Versuchszwecken bereits Infosäulen mit kleinen 3D-Schirmen im Einsatz. Hier konnten neugierige Kunden angebotene Produkte nicht nur dreidimensional betrachten, sondern sogar auf dem Schirm drehen und von allen Seiten begutachten. Das ist werbewirksam und macht Spass. Letztlich scheint die dreidimensionale Werbewelt, wie man sie aus futuristischen Filmen kennt, nicht mehr allzu fern. Wann Vergleichbares als Grossbildtechnik in die Heimkinos kommt, ist eher ungewiss. Daran ändert auch nichts, dass Dimenco optimistisch behauptet, in drei bis fünf Jahren so weit zu sein. Selbst wenn dieser Fahrplan einzuhalten wäre – die ersten kommerziellen Produkte dürften dann sehr teuer sein. Einen Vorgeschmack liefert Toshiba. Im Oktober stellte der Hersteller die ersten brillenlosen Serien-3D-Fernseher vor. Davon soll es zwei relativ kleine Modelle mit 30 und 50 Zentimetern Diagonale geben, die aber vorerst nur in Japan zu kaufen sein werden. Immerhin will Toshiba eine Technik entwickelt haben, die keine Unschärfebereiche aufweist. Der Sprung in eine noch fernere Zukunft zeichnet sich ebenfalls ab. Im November hatten US-Wissenschafter verkündet, dass es ihnen erstmals gelungen sei, holografische Bewegtbilder darzustellen. Die Motive wurden von mehreren Kameras aufgenommen und an ein Spezialdisplay übertragen, dessen Licht mit Laserdioden arbeitet. Solches gab es für stehende Bilder schon eine Weile – revolutionär ist aber, dass alle zwei Sekunden ein neues Bild dargestellt werden kann. 12/2010 Home Electronic INSIDE
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Schwerpunkt
TRENDS 2011
Guter Klang verkauft sich wieder Wie es scheint, hat nun auch eine breitere Kundschaft entdeckt, dass Wiedergabequalität doch etwas zählt beim Musikhören. Hifi verkauft sich wie schon lange nicht mehr, und sogar die Downloadshops haben den guten Klang entdeckt. Philipp Schäfer
Mit den Sonos-Streaming-Lösungen lässt sich die Musiksammlung komfortabel und in guter Qualität über das Haus-Netzwerk verteilen.
N
ach Jahren der audiophilen Enthaltsamkeit durch Klang mindernde Dateiformate scheint das Bedürfnis nach guter Tonqualität wieder zu greifen. Nach Zeiten der Sammelwut und des Hortens ungezählter Musikdateien auf irgendwelchen Speichern haben die Konsumenten bemerkt, dass Masse nicht gleich Klasse ist. Die Branche erholt sich vom «Geiz ist geil»-Kunden, der lernen musste, dass billig auf Dauer teuer ist. Das Bewusstsein für Qualität steigt, was die Verkaufszahlen von Hifi-Komponenten belegen. Dies stimmt auch mit den Prognosen der Marktforschung überein. In Ausgabe 10/2010 hat Pius Achermann für Audio Home Systems einen wertmässigen Zuwachs rund 15 Prozent für 2011 vorausgesagt. Schliesslich ist das Leben viel zu kurz, um sein Hörorgan mit mittelmässiger Audiokost zu füttern.
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Home Electronic INSIDE 12/2010
Zeitgeist
Das MP3-Zeitalter hat der Musik ein grosses Stück Faszination geraubt. Ein Grund von vielen ist der fehlende haptische Kontakt mit dem Medium. Auch die bequeme Navigation hat ihre Schattenseiten. Zu schnell sind Lieder von Konsumenten getauscht und kopiert, angespielt und wieder gelöscht. Gefällt schon der Anfang eines Musikstückes nicht, wird es sozusagen weggezappt. Früher, als der Kunde noch aufstehen musste, um die Nadel sorgfältig zum nächsten Lied auf der Schallplatte zu heben, erhielt ein Titel wenigstens die Chance, auf den zweiten Blick zu überraschen. Die Vertrautheit mit Takt und Harmonie kam mit der Zeit. Und Letzteres ist genau das, was heute anscheinend fehlt. Trotz modernster Technik, die uns helfen soll, Zeit zu
sparen, haben wir immer weniger davon. Hektik und Stress sind Feinde der Musse. Wer sich Zeit nimmt und ganz bewusst hinhört, wird feststellen, wie entspannend oder auch anregend Musik sein kann.
Musikton
Während vor einigen Jahren hoch komprimierte Computerdaten eine Musiksammlung ausmachten, kommen nun hochauflösende Audioformate in das Bewusstsein der Konsumenten. Sogenannte Lossless-Formate (englisch für verlustlos) ermöglichen, Musik in digitaler Form und ohne Qualitätseinbussen zu speichern. Einige Medienportale im Internet bieten inzwischen Musik in dieser Qualität gegen Bezahlung zum Download an. Gängige Formate sind FLAC (Free Lossless Audio Codec), Apple Lossless oder
«hochbittiges» MP3. Letzteres kommt mit 320 kbit/s Daten rate hörpsychologisch nahe an die AudioCD heran und hat mit dem platten, hoch kompri mierten MP3Gedudel aus der Welt der Pubertierenden nicht mehr viel gemein. Dank günstigen Preisen für Festplatten und FlashSpeicher lassen sich inzwischen grosse Musiksammlungen problem los archivieren. Zusammen mit der gereiften Netztechnik er laubt das, Musik ohne Qualitäts verlust auch über das heimische Da tennetz zu übertragen. Sogenannte StreamingClients tragen dem gestie genen Interesse an hochwertiger Mu sikübertragung und wandlung Rech nung. Selbst HighendHersteller wie T+A, Linn, Marantz und Arcam haben inzwischen spezialisierte Geräte zum AudioStreaming im Programm. Der Musikliebhaber darf sich ausser über die digitalen Medien auch über die Renaissance der Schallplatte freu en. Das analoge Signal, das man von einer guten LP via hochwertige Abtas tung erhält, ist enorm reich an Klang. Die Qualität kann insgesamt mindes tens auf dem Niveau einer AudioCD mit PCMStruktur liegen. Zudem liefert die Vinylscheibe einen warmen Klang, der einen ganz speziellen, unverwech selbaren Charme besitzt. Bedingung hierfür ist allerdings ein hervorragen des Mastering. Dabei wird das Audiosi gnal so aufbereitet, dass es die optima len Parameter für die Vorlagenmatrize zur Plattenpressung erreicht.
Als niederschwelligen Einstieg ins Hifi eignen sich günstige Micro-Systeme wie das SCPMX4 von Panasonic.
Filmton
Mit Kassenschlagern wie «Star Wars» gelangte 1977 der erste Mehrkanalton breitenwirksam in die Kinos. Mit Kanä len für links, Mitte und rechts sowie rückwärtigem MonoSurroundKanal erhielt das audiovisuelle Klangerlebnis eine neue Dimension, die Euphorie war entsprechend gross. Einige Jahre spä ter etablierte sich die digitale Tontech nik, die diskrete Audiospuren ermög lichte. Erstmals wurden mehrkanalige SurroundSysteme installiert, die eine realistische Raumwahrnehmung er laubten. Der maximal mögliche Dyna mik und Frequenzumfang vergrösser te sich, was auch dem Klang zugute kam. Es dauerte nicht lange und die fort schrittlichen Techniken der Kinos fan den Einzug im Wohnzimmer. So wun dert es nicht, dass die Digitalisierung im Heimkinobereich zunächst auch den Klang der Anlage zu Hause verbes serte. Die Anzahl möglicher Tonspuren
wuchs mit Einführung der DVD und der Entwicklung neuer Mehrkanalver stärker und Abspielgeräte. Mit bis zu acht Tonspuren verbrauchte ein Film sehr viel Speicherplatz, sodass man die Audiosignale komprimieren musste. Mit Dolby Digital und DTS standen zwei leistungsfähige MehrkanalCo dierungen zur Wahl, die mithilfe ver lustbehafteter Verfahren eine effekti ve Datenkompression erlaubten. Aktuell stehen dem technisch ver sierten Freund des Heimkinos mehrere Tonformate zur Verfügung, die keinen Klangunterschied gegenüber einer Au dioCD erkennen lassen – diese physi kalisch betrachtet sogar übertreffen. Das Highlight sind die neuen HD Mehrkanalformate, die hochauflösen des Audio mit einer Abtastrate von 192 Kilohertz und einer Tiefe von 24 Bit be inhalten können. Dem neuen Datenträger Bluray Disc sei Dank, ist durch den enormen Zuwachs an Speicherplatz auch die
Das Solo-Neo-Musiksystem von Arcam vereint Verstärker, CD-Spieler, Radio und Audiostreaming in einem Gehäuse. 12/2010 Home Electronic INSIDE
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Schwerpunkt
theoretisch mögliche Klangqualität gestiegen. Theoretisch deshalb, weil das Filmtonformat nicht ausschlaggebendes Qualitätskriterium im Heimkino ist. Nur wer einen akustisch abgestimmten Raum mit sehr hochwertigen Lautsprechern besitzt, wird einen hörbaren Unterschied zu verlustbehafteten Mehrkanal-Tonformaten bemerken. Und das ist wohl eine Minderheit.
Wichtig und richtig
Auch und besonders bei Audio gilt: Eine Kette ist nur so gut wie ihr schwächstes Glied. Im Falle einer Stereo- oder Heimkinokette ist das meist der Lautsprecher. Seine elektromechanischen Wandler beeinflussen die Klangqualität wie keine andere Audiokomponente. Deshalb sollten Sie Ihre Kunden hier mit besonderer Sorgfalt beraten. Ein riesiger Standlautsprecher ergibt in einem kleinen Raum ebenso wenig Sinn wie ein Kompaktlautsprecher in einem grossen Saal.
Auf die Grösse alleine kommt es nicht an. Mächtige Lautsprecher wie die Canton Reference 1.2 laufen erst im richtigen Hörraum zur Höchstleistung auf.
Eine preiswerte Box in einem akustisch optimierten Raum klingt besser als eine Highend-Box in einem modernen Wohnzimmer mit glatten Wänden und Steinboden. Über den guten Klang entscheiden also immer die richtige Geräteauswahl und die passende Raumakustik. Das gilt für stereofones Hifi genauso wie für mehrkanaligen Raumklang. Dabei sollte man im Auge behalten, dass richtige Musikliebhaber mit den aller-
günstigsten Blu-ray-Heimkinosystemen wohl nicht glücklich werden. Wenn es ein Surround-System sein soll, dann eher eines in den mittleren Preisregionen. Darüber lässt sich auch nach Jahren noch ordentlich Musik hören. Sollte der Kunde ein aufwendiges Heimkino-Projekt im Moment nicht finanzieren können, so können Sie ihm beispielsweise ein Finanzierungsmodell anbieten, das zu seinem Geldbeutel passt. Manchmal ist es aber auch sinnvoller, mit einem vernünftigen Hifi-System anzufangen. Eine richtig gute Stereoanlage kann wesentlich mehr Freude bereiten als ein mittelmässiges HeimkinoSet. Richtig geplant, lässt sich so eine Anlage später Schritt für Schritt zur Surround-Anlage ausbauen, je nach momentaner finanzieller Situation. Voraussetzung ist natürlich, dass es sich hier um Hersteller handelt, die es in ein paar Jahren auch noch gibt. Wie sich zeigt, bekommen Kunden mit wertigen Anlagen oft Lust aufs Tuning. Dann tun sich die interessanten Zusatzgeschäfte mit klangverbesserndem Zubehör von Kabeln über Spikes bis zu Kontaktsprays auf. Dies wird aber nur der Fall sein, wenn er Freude an dem hat, was er zuvor bei Ihnen gekauft hat – also: Beraten Sie gut!
Blick in die Glaskugel
In Zukunft werden Datenträger wie optische Disks jeglicher Art und LPs nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Sie werden sich wohl in die Highend-Nische zurückziehen oder als Erinnerungsstücke im Büchergestell stehen. Die Digitalisierung von Bild und Ton wird fortschreiten – im Gegensatz zu früher wird aber Qualität statt Quantität im Vordergrund stehen. Fernseher, Computer, Smartphones und Hifi-Geräte werden über schnelle Breitband-Verbindungen auf zentral gespeicherte Mediatheken zugreifen und so einen besonders flexiblen Medienkonsum ermöglichen. Die passenden Techniken zur flächendeckenden Verbreitung sind zum Teil schon heute verfügbar. Die Bedienfreundlichkeit entscheidet über Lust oder Frust.
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Das Lager auslagern: Auch das ist Logistik. Ist Ihr Unternehmen sehr erfolgreich, kann es passieren, dass Sie plötzlich mehr Raum zum Produzieren brauchen. Die Post verfügt schweizweit über geeignete Lagerflächen und übernimmt Ihre Lagerbewirtschaftung – teilweise oder ganz. Das schafft Platz und erhöht Ihre Flexibilität. Was immer Sie wünschen, vertrauen Sie auf die Logistikerin mit dem umfassendsten Angebot: post.ch / logistik
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Produkte
Heimvernetzung
Sicher und ohne Elektrosmog In vielen Schweizer Städten wird die Grundlage für neue Multimedia-Angebote (Fibre to the Home) gebaut. Dazu wurden vom Bakom in Zusammenarbeit mit den Anbietern Richtlinien erarbeitet, wie die Netze bis zum Haus- oder Wohneintritt auszusehen haben. Hans Schuppli, Mitglied der ASUT-Fachgruppe «Communication and Infrastructures», und Oscar Rechou, Casacom Solutions AG
Vermehrt entstehen Heimnetzwerklösungen, die auf der Basis der POF-Technik aufbauen.
I
m Zeitalter der breitbandigen Glasfaseranschlüsse erhöhen sich die Datenmengen und somit auch die Ansprüche an Heimnetzwerke. Es stellt sich aber die Frage, ob für die Heimvernetzung kupferbasierte Infrastrukturen oder Wireless-LAN die zukunftsgerichtete Lösung sind. Die nachfolgenden Ausführungen zeigen die Realisierung von Heimnetzwerken auf Basis einer optischen Übertragungstechnologie. Damit entsteht ein durchgängiges Konzept «All-optical»: Vom POF (Polymer Optical Fibre oder Lichtwellenleiter) bis zur Anschlussdose im Wohnzimmer. So stellen neben den Radio/TVAnbietern (CATV) und den SatellitenAngeboten zunehmend verschiedene Telekom- und Service-Provider neue IPbasierende Dienste zur Verfügung. Es entsteht ein breites Angebot an Informations-, Kommunikations- und Multimedia-Diensten von Internet, Telefonie, Radio bis Fernsehen. Diese Dienste
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können über kupfer- und funkbasierende oder optische Netzwerke zum Verbraucher geführt werden. Verschiedene Studien zeigen nun auf, dass sich die Datenmengen alle sechs bis sieben Monate verdoppeln werden. Dies stellt eine grosse Herausforderung an die Infrastruktur und deren Betreiber dar. Der Anteil privater Nutzer steigt dabei überproportional. Nummer 1 in diesem Zusammenhang ist die Datenübertragung via optische Fasern (Fibre to the User). Im PoF
Vorteile von POF: – hohe Übertragungsraten – einfach nachrüstbar und robust – dünnes Kabel, geringer Platzbedarf – enger Biegeradius – feldkonfektionierbar – störfest und betriebssicher – sichtbares Licht
Zuge dieser Entwicklung wandelt sich auch die Infrastruktur im Hause. Drei Schweizer Unternehmen liefern hier die Lösung zur optischen Übertragung. Vermehrt entstehen Heimnetzwerk-Lösungen, die auf der Basis der POF-Technik aufbauen. POF steht dabei für «Polymer Optical Fibre» und erlaubt die Übertragung von GigabitEthernet durch Lichtimpulse. Dies verursacht keinen Elektrosmog. Diese Lösungen sind kostengünstiger, sicherer und einfacher zu installieren, besonders im Umbau-Bereich. Die Struktur eines optischen Heimnetzwerkes ist analog der kupferbasierenden Lösung aufgebaut.
Einfachste Bearbeitung
Die Anschlussdosen werden anstelle von Twisted-Pair- und Koax-Kabeln sternförmig von der Hauszentrale her mit POF-Kabeln erschlossen. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die elektrischen Signale in der Zentrale mittels Konverter zur Übertragung in optische Signale gewandelt werden. An der Anschlussdose werden sie wieder mittels integriertem Konverter in elektrische Signale zurückgewandelt. So können beispielsweise ohne zusätzliche bauliche Eingriffe mit nur je einem einzigen Kabel alle Zimmer mit intelligenten Multimedia-Dosen ausgerüstet werden.
Wie es funktioniert
Bei der seit mehr als 20 Jahren bekannten optischen Polymerfaser (POF oder Polymer Optical Fibre) handelt es sich um einen Lichtwellenleiter. Genau wie bei der optischen Glasfaser wird an einem Ende der Faser Licht eingekoppelt und durch Total-Reflektion an der Kern-Mantel-Grenze durch die Faser
weitergeleitet. Mit einem geeigneten Werkzeug, welches im Wesentlichen aus einem Halter mit Industrieklinge
besteht, kann das POF-Kabel durch einen einfachen Schnitt getrennt werden. Ohne Steckerkonfektionierung
Anbieter
Innodul AG: Innodul wurde im Februar 2009 von ehemaligen Philips-Semiconductors-Mitarbeitern und der MicrodulHolding gegründet. Innodul entwickelt und produziert kostenoptimierte, hochwertige integrierte Schaltkreise (IC) für optische Netzwerke. In Zusammenarbeit mit dem CSEM in Zürich, CSEM Neuenburg und der ETHZ entsteht bereits die nächste Generation (ID1000), die optische Daten mit bis zu 1Gb/s auf der POF-Seite überträgt. Vario-Optics AG: Vario-Optics AG wurde aus der Varioprint AG gegründet mit dem
und Nachpolitur kann man es in die elektro-optische Schnittstelle des Netzwerkmoduls einschieben und fixieren.
Schweizer Pioniere Ziel der kommerziellen Vermarktung von elektro-optischen Leiterplatten (EOCB). Die planaren Lichtwellenleiter werden mittels eines fotolithografischen Herstellverfahrens erzeugt, welches erlaubt, beliebige optische Systeme in Leiterplatten zu integrieren. Casacom Solutions AG: Die Casacom Solutions AG wurde im November 2009 gegründet. Sie realisiert und vertreibt Heimnetzwerklösungen «Henson» (Home Entertainment Solution based on Optical Network), welche auf Basis von optischen Übertragungsmedien funktionieren.
Was die zukünftige Heimvernetzung angeht, sind sich die drei nachfolgend aufgeführten Unternehmen Innodul AG, Vario-Optics AG und Casacom Solutions AG einig: Das Kupferkabel wird seine Rechtfertigung im Stromtransport, die optische Leitung im Datentransport haben. Bis vor kurzem wurde der letzte Abschnitt des Datentransports (Home Cabling) fast ausschliesslich mit dem Kupferkabel realisiert. Nun wird die Lösung «FTTDesk» Realität. Bandbreiten von mehreren Gigabits über Kunststoff-Fasern sind heutzutage kein Thema mehr und werden an verschiedenen Instituten erfolgversprechend demonstriert.
Home Electronics Dossier
JETZT AM kiosk. oder unter www.home-electronics.ch erhältlich.
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Produkte
sennheiser
Optische Massstäbe Die Qualität der Wiedergabe ist es, die den Genussfaktor beim Abhören eines Tonträgers bestimmt. Besonders gilt das beim Musikhören mit Kopfhörern. Zum Jahresende bringt der Audio spezialist Sennheiser mit dem HD 598 ein weiteres Headset mit dem Design Ergonomic Acoustic Refinement (E.A.R.) auf den Markt. Das Headset ist
erhältlich mit ansprechendem Wurzel holzDesign in beigem Kunstleder mit Kopf und Ohrenpolstern aus Velours. Das Headset weist bei 1 kHz einen Schalldruckpegel von 112 dB auf. Es verfügt über ein einseitiges, abnehm bares 3mKabel und wiegt 270 Gramm.
www.bleuel.ch
Das Headset HD 598 mit Wurzelholz-Design in beigem Kunstleder.
sOnY ericssOn
Das Fenster zum Handy Vielfach sind Kunden genervt vom lan gen Suchen nach dem Handy. Sony Ericssons Lösung dazu heisst Liveview. Mit einem Blick auf das BluetoothDis play sind Kunden überall und immer informiert, was auf dem Handy los ist. Liveview zeigt dank BluetoothVerbin
dung zum Handy neben eingehenden Anrufen, SMS/MMS, Uhr und Kalender auch die aktuellen Facebook und TwitterNachrichten. Zudem funktio niert Liveview auch als Fernbedienung für den MP3Player des Handys.
www.sonyericsson.ch
Liveview zeigt dank Bluetooth-Verbindungen zum Handy, was dort los ist .
T
HD
UltraScan
T
HD
T
HD
TERRESTRIAL
TERRESTRIAL
40“ (102cm)
24
/ 46“ (117cm)
/ 55“ (140cm)
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www.toshiba.ch
TERRESTRIAL
monacor
Dome-Kameras im DMR-Set Das Monacor-Set für Videoüberwachung heisst DMR-280SET und bietet zwei unauffällige sowie zugleich wetterfeste Dome-Kameras für den Start in die Videoüberwachung. Basis dieser videogestützten Überwachungslösung ist ein netzwerkfähiger Digitalrekorder mit eingebauter 250-GB-Festplatte. Neben den beiden im Set enthaltenen vandalismusgeschützten Dome-Kameras kann man noch 2 weitere Kameras an
diesen Rekorder anschliessen. Für jede der Kameras bietet das System eine Video-Bewegungsmelderfunktion mit 12 x 12 Sensorflächen. Die Kameras besitzen Variofokus-Objektive (4–9mm) sowie 21 integrierte Infrarot-LEDs mit einer maximalen Reichweite von 15 m. Neben allem erforderlichen Zubehör für die Inbetriebnahme gehören zum DMR-280SET zwei 3-Achsen-Schwenkrahmen, die eine Wandmontage der
Dome-Kameras erlauben. Der Preis des DMR-280SET liegt bei 990 Franken.
www.monacor.ch
Wetterfeste Dome-Kameras für die Videoüberwachung gegen Vandalismus.
la cie
Schnell und winzig ist der FastKey LaCie liefert mit seinem kleinen USB3.0-SSD-Speichermedium Geschwindigkeiten bis zu 260 MB/s. Klein genug, dass er bequem in die geschlossene Hand passt, kann er 1000 MP3- oder 5 DIVX-Dateien in weniger als 60 Sekunden übertragen. Der FastKey erbringt eine bis zu 10-mal schnellere Leistung
als USB 2.0. Dank der kombinierten Leistung von SSD, USB 3.0 und DRAM-Speichertechnologie kann er kleine Dateien bis zu 100-mal schneller als ein durchschnittliches USB-2.0-Laufwerk schreiben. LaCie FastKey 30 GB, 60 GB oder 120 GB ist ab sofort ab 190 Franken erhältlich. www.lacie.com.
Der FastKey bietet Solid-State-Flash-Technik in einem stabilen Aluminiumgehäuse.
Die neue Dimension des Fernsehens: LED-Backlight-Technologie trifft auf Design und Bedienkomfort.
Bei der Edge-LED-Technologie sind kleine LEDs an allen vier Seiten des Monitors angebracht.
AUS GUTEM
Der neue Grundig LED-TV ROM vermittelt mit seinem ästhetischen und funktionell dezenten Design ein ganz neues Fernseherlebnis. Die extravagante Rahmenoptik mit ihrer schlanken, filigranen Struktur und separater Lautsprechereinheit verleiht dem Gerät ein elegantes Aussehen und passt sich stilvoll in moderne Wohnambiente ein. Die Vorteile des neuen LCD-Panels mit LED-Backlight-Technologie liegen im hervorragenden Kontrast, einer brillanten Farbwiedergabe und einer ausgezeichneten Bildschärfe. Der Hintergrund des LCD-Bildschirms wird über weiße Dioden beleuchtet, die besonders wenig Energie benötigen.
Novis Electronics AG I Tel. 043 355 75 00 I Fax 043 355 75 50 I info@novisgroup.ch I www.novisgroup.ch
Know-how
Nachhaltigkeit
Der Umwelt zuliebe Die Nachfrage nach energieeffizienten und umweltfreundlichen Produkten setzt sich ungebrochen fort. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die unternehmerische Nachhaltigkeit in den unterschiedlichsten Branchen zum massentauglichen Phänomen entwickelt. Marco Plüss
Eine Vielzahl der neuen Philips-TV-Geräte verfügt über einen Netzschalter, der sie im Nichtgebrauch komplett vom Stromnetz trennt.
Ö
kologische Themen sind längst nicht mehr nur partiell und als Folge eines geschickten Reputationsmanagements zu betrachten. Sie beziehen inzwischen die ganze Wertschöpfungskette mit ein, von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zum Recycling. Firmen, die sich seit Jahren den Themen rund um Klimaschutz und die Sicherung natürlicher Ressourcen geöffnet haben, können den aktuellen Trend hin zu grünen Produkten aktiv mitgestalten. Als Beispiel kann man hier Philips nennen. Die niederländische Firma hatte ihre Umweltziele bereits im Jahr 1996 in der Unternehmensstrategie verankert. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat sie an ihrem langfristig ausgelegten grünen Plan festgehalten, wobei ihr sogenanntes EcoVision-Programm jetzt im fünften Umsetzungsteil steht. Philips hatte ganze drei Jahre früher als geplant die vorgesehenen Investitionen von einer Milliarde Euro in grüne Entwicklungen tätigen können. Die Produktionsanlagen konnten um 25 Prozent energieeffizienter gestaltet und 31 Prozent des Umsatzerlöses mit
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umweltfreundlichen Produkten erwirtschaftet werden. Ambitioniert soll es bis im Jahr 2015 weitergehen: In seinem neuen Ökoprogramm EcoVision5 will der Hersteller innert fünf Jahren die Energieeffizienz des gesamten Produktportfolios um 50 Prozent steigern. Ausserdem sollen zu diesem Zeitpunkt doppelt so viele seiner ausgedienten Produkte recycelt und doppelt so viel recyceltes Material in neuen Produkten verwendet werden.
Kundentransparenz schaffen
Allein im vergangenen Jahr hat Philips 796 neue grüne Produkte auf den Markt gebracht. Damit sich ökologisch
bewusste Kunden orientieren können, kommen herstellereigene und standardisierte Labels zum Einsatz. Das eigene Label «Green Tick» wird erst dann an ein Produkt verliehen, wenn es in mindestens einem von insgesamt sechs Bereichen (Energieeffizienz, Verpackung, Gefahrensubstanzen, Gewicht, Recycling und Lebensdauer) mindestens zehn Prozent besser ist als sein Vorgängermodell oder als vergleichbare Geräte der Konkurrenz. Damit dies überhaupt möglich ist, halten sich die Ingenieure an einen softwaregestützten Design-Prozess, der die Umweltbilanz eines entstehenden Gerätes anhand von Produktionsdaten, seinen Materialien, Grösse und Gewicht errechnet. Bei den Fernsehgeräten nutzt der niederländische Hersteller zusätzlich das europäische Ökosiegel Eco-Flower. Das Label ist in ganz Europa zum Sinnbild für besonders umweltfreundliche Produkte geworden und deckt rund 90 Prozent der Philips-Fernseher ab. Darüber hinaus beteiligt sich das Unternehmen freiwillig am ersten europäischen Energielabel für Fernsehgeräte, das diesen Dezember eingeführt wird. In einem Jahr soll die Kennzeichnung, die mit Energieeffizienzklassen von A bis G arbeitet, dann für alle Hersteller verbindlich eingeführt werden. Ausserdem ist geplant, EnergieeffizienzLabels künftig auch bei weiteren Produkten zu verwenden. Damit soll für mehr Energie- und Kundentransparenz gesorgt werden. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Techdata entstanden.
«Green Tick»: Mit diesem Kennzeichen hat Philips ein Label für Produkte geschaffen, das zu ständig verbesserter Umweltfreundlichkeit verpflichtet.
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Know-how
Vernetzung
Der Fachhändler als Projektleiter Komponenten von drei verschiedenen Systemlieferanten in ein «neues» Multiroom-System zu integrieren, war die Herausforderung für Marco Wegmüller, Mitinhaber von Wegmüller TV Horgen. Paul Knüsel/pa
Wohnnische mit Kinoatmosphäre in Surround-Qualität. Im Sideboard befinden sich der Hauptreceiver und der Subwoofer.
Vor allem zwei Anliegen waren dem Eigentümer eines neuen Terrassen hauses am Horgenberg grundsätzlich wichtig: In den einzelnen Räumen soll voneinander unabhängig auf die unter schiedlichen Medienquellen zugegrif fen werden können. Und zudem sollte die kombinierte Audio und VideoAnla ge so einfach und bedienerfreundlich wie möglich gesteuert werden.
Die Lösung
Gelöst wurde die Aufgabe wie folgt: Die Vernetzungsbasis bildet eine sternförmige Verkabelung. Das Zent rum, in dem alle Stränge zusammen laufen, befindet sich im Technikraum mit dem Wohnungsverteilerkasten für Telefon, TVKabel und Satellitenan schluss sowie Internet, und auch mit den Nebenraumverstärkern der Multi roomAnlage. Hier gehen die Befehle von den einzelnen Bedienstellen ein und werden entsprechend an den Hauptreceiver für das SourceManage ment weitergeleitet. Die Vernetzung
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Home Electronic INSIDE 12/2010
der einzelnen Bestandteile erfolgt mit netzwerktauglichen LANKabeln (Cat. 7), wie sie auch für die Telefon verdrahtung und Computernetzwerke verwendet werden. Die akustischen Signale werden über herkömmliche Lautsprecherkabel auf die jeweiligen Deckenlautsprecher verteilt, was eine hohe Datenqualität garantiert. Weitere Vorzüge der klassischen Verkabelung sind der lokale Zugriff, ohne an der Bedienstelle zuerst den Ort eingeben zu müssen, sowie das einfache Anbinden zusätzlicher Auto mationssysteme: Zur Übertragung der Steuerbefehle wird der KNXStandard gewählt, weshalb zum Beispiel eine Integration der haustechnischen Systeme möglich ist. In der Terrassenwohnung sind neun Zimmer an das MultimediaNetzwerk angeschlossen. Doch nicht alle sind au tonom organisiert, weil die Wohnung nur in vier virtuelle Steuerungszonen eingeteilt worden ist. Aufgrund der Nutzung lassen sich aber verschiedene Räume ohne Komfortverlust akustisch kombinieren. Daher galt der erste Planungsschritt der Zonenzuweisung, welche auf die konkreten Wohnbe dürfnisse Rücksicht nimmt. So ergibt rahmenbedingungen Gebäudetyp Terrassenhaus mit Eigentumswohnung Vernetzte Gewerke Multiroom-Anlage Revox mit Mediencenter Loewe Vernetzungstechnik Verkabelung im KNX/IEB-Standard Geräte Surround-Receiver Revox M51 (Source Management); Nebenverstärker Revox M 208; Wandbedienstellen von Feller; TVGeräte von Loewe Vernetzung Audio-Video, Wegmüller TV, Horgen Installation Elektro Baer, Zürich
es Sinn, die jeweils benachbarten Schlaf und Badezimmer gemeinsam aus derselben Quelle beschallen zu lassen. Das Ein und Ausschalten der Musik erfolgt weiterhin raumspezi fisch. Gemeinsam sind etwa auch der Wohnraum und die Terrasse organi siert. Ausserdem wurden diejenigen Räume einer Zone zugeordnet, welche nur temporär genutzt werden: Der Zu griff auf die MultimediaAnlage ist im Büro, im Gästezimmer und in der Sau na deshalb derselbe. Doch nicht nur der Zugriff auf die MultiroomAnlage erfolgt dezentral. Auch das Einspeisen von weiteren Abspielgeräten ist lokal möglich: Plattenspieler oder ein weite rer iPod lassen sich in praktisch jedem Zimmer zusätzlich anschliessen und werden so über die Deckenlautspre cher verfügbar. Entsprechende Funkti onen sind an den Wandbedienstellen bereits integriert, wobei das System die lokalen Abspielstationen jeweils automatisch erkennt.
Planung und Ausführung
«Es kommt leider regelmässig vor, dass sich Kunden zu spät an uns wenden», gibt Marco Wegmüller zu bedenken. Doch in der Kummrüti ist alles frühzei tig und somit rund gelaufen. Damit bleibt die Zeit, «um alle erforderlichen Verbindungskanäle sorgfältig einzu planen und diese millimetergenau in die rohen Wände und Decken zu frä sen», erklärt Wegmüller. Denn was der Unterhaltungselektronikspezialist ge meinsam mit dem Wohnungseigentü mer bespricht und plant, ist vom Elekt roplaner umzusetzen und schliesslich vom Elektroinstallateur einzubauen. Und bei Bedarf wird jeweils auch noch ein Schreiner beigezogen, um den ver bleibenden Kabelsalat möglichst un sichtbar zu machen.
TeCHNIK, eINFACH erKLÄrT
Tag für Tag ordentlicher (kh) Das englische Tag ist im Deutschen ein simples Anhängeschildchen. Wenn man solche Schildchen an Musikdateien hängt, weiss man jederzeit, wer singt, wie der Titel heisst und aus welchem Album der Song stammt. So kann mit folgenden Worten demnächst um Aufräumarbeiten im digitalen Haushalt gefeilscht werden: «Schatz, wenn du heute staubsaugst, vertagge ich dafür die Musik.» Denn auch digitale Musiksammlungen wollen aufgeräumt sein. Tags bringen deshalb Organisation in Multimediadateien. Am bekanntesten sind Tags bei MP3Dateien, aber auch andere Dateiformate wie FLAC, WMA oder Apples AAC können solche sogenannten Metadaten enthalten. Zu den bekanntesten Tags gehören Titel, Interpret und Album. Ergänzt werden diese Basisinformationen oft durch Angaben zu Komponist, Musikgenre, Aufnahmejahr, Plattenlabel und Tempo. Ferner können auch persönliche oder Nutzungsinformationen in Tags gespeichert werden;
covers, lassen sich in Tags speichern. Tags sind standardisiert, bei MP3 sind meist Anzahl und Inhalt vorgeschrieben. Bei FLAC lassen sich selber definierte Schildchen erzeugen und beispielsweise mit Songtexten füllen.
Tags gehen nicht verloren
beispielsweise eine persönliche Benotung von 1 bis 6, die Abspielhäufigkeit, das letzte Abspieldatum oder wann ein Song zur Musiksammlung hinzugefügt wurde. Sogar grafische Informationen, wie beispielsweise ein Foto des Platten-
Um korrektes Tagging kümmert sich bei im Internet gekaufter Musik meist der Lieferant. Kopiert man selber eine Musik-CD auf die Festplatte, holt sich der sogenannte CD-Ripper die TagInformationen meist selbständig aus dem Internet. Bereits vorhandene Musiksammlungen lassen sich mit Hilfsprogrammen wie MP3Tag (www.mp3tag.de) auch nachträglich mit Tags versehen. Im Gegensatz zu Anhängeschildchen im echten Leben können übrigens Tags nicht verloren gehen. Die Informationen sind meist am Anfang der Musikdatei eingebettet. Kopiert man also den MP3-Song, werden die Tag-Informationen mitkopiert.
Sales Managers Dario Bilan Mobil +41 76 375 78 48 bilan@home-electronics.ch
Aboservice AVD Goldach AG Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Tel. +41 71 844 91 54, www.he-inside.ch/abo
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Zu den bekanntesten Tags gehören Titel, Interpret und Album.
Impressum Verleger Dr. Daniel Kaczynski Geschäftsführer / Verlagsleiter Dominik Achermann, Tel. +41 44 245 45 10 dominik.achermann@home-electronics.ch Publizistischer Leiter René Mosbacher (rm), Tel. +41 44 245 45 11 mosbacher@home-electronics.ch Chefredaktor Marco Plüss (mp), Tel. +41 44 245 45 04 pluess@he-inside.ch Redaktionelle Mitarbeiter Pius Achermann (pa), Martin Freund (mf), Albrecht Gasteiner (ag), Luca Giuriato (lg), Kurt Haupt (kh), Philipp Schäfer (ps), Volker Strassburg (vs) redaktion@he-inside.ch Layout Dominik Schmid, AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch Korrektorat Barbara Stuppia, Rapperswil
Verkauf Innendienst Monika Briner, Tel. +41 44 245 45 01 briner@home-electronics.ch Erscheinungsweise 11 Ausgaben pro Jahr Doppelnummer: Juni/Juli 1 Sonderausgabe zur CE Expo (September) Abopreise (1 Jahr) Kombi-Abo (Print und Online): 95 Franken Online-Abo: 59 Franken Print-Abo: 69 Franken Einzelpreis: 7.50 Franken Ausland: auf Anfrage (Preise inkl. Porto, Versand, MwSt.)
Druckauflage 4000 Exemplare Redaktions- und Verlagsanschrift HomeElectronic INSIDE p.a.media ag, Zypressenstrasse 60 Postfach, CH-8040 Zürich Tel. +41 44 245 45 46, Fax +41 44 245 45 00 redaktion@he-inside.ch, www.he-inside.ch Copyright © 3. Jahrgang 2010 p.a.media ag Nachdruck nicht gestattet. Das Fotokopieren aus HomeElectronic INSIDE, das über Einzelstücke hinausgeht, ist untersagt. Die p.a.media ag ist eine Tochtergesellschaft der Swisscontent AG.
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Leute
Benedikt Weibel, Präsident Fachverband Elektroapparate, in HE Inside 2/2010: «Der Elektrofachhandel muss sich bewusst werden, welche Bedeutung die Ökologie als Verkaufsargument in Zukunft bekommen wird. Das Umweltbewusstsein der Konsumenten steigt.»
Urs Fischer, Direktor CE bei John Lay Electronics, in HE Inside 3/2010: «Die Kinos haben durch das Zeigen von 3D-Filmen die Lust auf 3D massiv gefördert. Gemäss einer GfK-Umfrage liebäugeln über 30 Prozent der Befragten damit, das 3D-Erlebnis auch zu Hause geniessen zu können.»
Frank Studerus, Inhaber Studerus AG, in HE Inside 4/10: «Ich glaube, dass gerade UE-Händler sich noch mehr mit Netzwerken auseinandersetzen sollten. Viele moderne UE-Geräte sind heute netzwerkfähig. Und es werden immer mehr.»
CE–MEnsChEn
6 Köpfe, die das Jahr bewegten (mp) Die CE-Branche wird von Menschen gemacht. HE Inside richtet sich an diese Menschen und berichtet über sie. Wer hat es dieses Mal auf diese Seite geschafft? Wir nennen an dieser Stelle sechs Persönlichkeiten, die die CE-Branche letztes Jahr bewegt haben.
Bernhard Loosli, Organisator CE-Akademie, in HE Inside 5/10: «Die CE-Akademie ist keine Ausstellung, keine Produktpräsentation und keine Werbeveranstaltung, sondern eine neutrale Weiterbildungsplattform.»
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Bernhard Wenger, Geschäftsführer Belsat, in HE Inside 11/10: «Es wäre schön, wenn der Fachhändler die Online-Dienstleistungen mehr in Anspruch nehmen würde.»
Heinz Rohrer, CEO Thorens: «Es gibt sehr viele engagierte Händler, die viel Beratungsarbeit leisten. Ich würde mir aber wünschen, dass man häufiger mal einen Plattenspieler in der Vorführung sieht oder noch besser hört.»
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INSIDE
Magazin INSIDE Die Schweizer zeitSchrift für Die Ue-, it- UnD e-home-Branche
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Ausgabe 4/2010 | www.he-inside.ch | Fr. 7.50
INSIDE Erfolgreiche Expo Montreux Die erweiterte Expo Montreux hat dieses Jahr über 1300 Besucher angelockt. In Zukunft will Daniel Meili diese Veranstaltung zusätzlich vergrössern. Eine starke Frühlingsmesse in der Westschweiz als Pendant zur CE Expo in Zürich im Herbst wäre wünschenswert und gäbe der Branche Schwung. Seite 12
INSIDE
ElectronicPartner-Messe Erstmals hat die Frühlingseinkaufsmesse für EP-Mitglieder in der Schweiz an der Expo Montreux stattgefunden. Die Schweizer Mitglieder konnten somit im eigenen Land ihre Bestellungen tätigen, statt nach Düsseldorf reisen zu müssen. 400 Händler folgten dem EP-Ruf. Seite 14
INSIDE Marktforschung
(inside) GfK Switzerland
Studerus wird zwanzig Gestartet mit 18 Jahren im Wintergarten des Elternhauses; mittlerweile 20 Jahre erfolgreich in der Telekommunikationsbranche tätig; eigene Support-Abteilung: Frank Studerus ist mit seiner Studerus AG ein sicherer Wert, wenn es um das Thema Netzwerke geht. Auch UE-Händler können sich diesem Thema immer weniger entziehen. Denn Datennetze sind der Lebensnerv unserer heutigen Lebensweise und sie verbinden Unterhaltungselektronik, IT und Telekommunikation miteinander. Seite 10
Öfter, als man meint, werden LCD- oder Plasmafernseher an einem analogen Fernsehsignal betrieben. Schockierende 62 Prozent der Schweizer Haushalte beziehen ihr TV-Signal noch so und wundern sich über das lausige Bild. Seite 16
INSIDE Schwerpunkt: Fussball-WM zu Hause und unterwegs
Sportfans kommen dieses Jahr so richtig auf ihre Kosten. Zuerst Olympia in HD, und nun steht die Fussball-WM vor der Türe. Viele Konsumenten wollen unterwegs kein Tor verpassen und suchen die ideale Bildqualität für den grossen Flatscreen zu Hause. Gute Verkaufsberatung ist unerlässlich. Seite 20
(inside) (inside) Für 95 Franken erhalten Sie zehn Ausgaben von HE Inside bequem nach (inside)plus ein Jahr lang freien Zugang auf die Internetplattform Hause geschickt, www.he-inside.ch und wöchentlich den Newsletter mit den wichtigsten News der Woche und offen Stellen aus unserer Branche.
inside
INSIDE HE Inside verbindet die einzelnen Bereiche der CE- Telekom- und eHomeBranche zu einem Gesamtbild der Konvergenz und des vernetzten Wohnens. Neben Neuheitenmeldungen und Hintergrundartikeln publizieren wir in jeder Ausgabe aktuelle Markforschungsresultate in Zusammenarbeit mit der IHA GfK Hergiswil.
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