Home Electronics 1 2013

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TV & Heimkino [ TEST - 3D-FErnSEHEr ]

Das Smart-TV-Portal umfasst einen reichhaltigen Mix an Social Media, Infotainment und Videoon-Demand (Acetrax, Viewster). Die Anzahl angebotener Apps wird laufend ausgebaut.

Die wertige Funkfernbedienung bietet auf der Rückseite eine gute Tastatur für die Nutzung von Youtube, Google und dem offenen Browser. Dabei hilft auch die Zeigerfunktion.

Fernbedienung mit Pointer Funktion vereinfacht die Navigation in der Smart TV Umgebung

B

ereits seit gut einem Jahr gehört die Philips-TV-Sparte zu TP Vision, wobei der niederländische Traditionskonzern nach wie vor Anteile hält. Wer befürchtet hatte, dass mit diesem Wechsel ein Verlust an Qualitätsbewusstsein oder Know-how einhergehen würde, sieht sich an genehm enttäuscht: Nicht nur werden Philips-Fernseher weiterhin in Europa produziert, auch das Entwicklungsteam ist dasselbe geblieben. So verwundert es nicht, dass die neue 9000er-Topserie beim hohen technischen Stand der renommierten Vorgänger (Test 46PFL9606K in HE 12/2011) ansetzt und konsequent weiter optimiert wurde.

Full-leD-BacKlight Mit dem 60PFL9607S offeriert Philips erstmals ein Modell mit 152 Zentimetern Bilddiagonale. Und vor allem beim Auspacken merkt man, dass an diesem Grossbild-TV deutlich mehr dran ist als bei manchen ultradünnen Flachdisplays. Er gehört nämlich zur raren Spezies an Geräten mit Full-LED-Backlight. Diese vergleichsweise teure Technik findet sich nur in den Topmodellen einiger weniger Hersteller. Philips verwendet sie bereits in der dritten Generation und hat sie stetig verbessert. Die vollflächig angeordnete Hintergrundbeleuchtung ist in 240 einzelne LEDSektoren unterteilt, die passend zum Bildinhalt individuell angesteuert werden. Im Vergleich zu Geräten mit Edge-LED (bei denen das Backlight nie vollständig heruntergeregelt werden darf) wirkt nicht nur die Schwarzwiedergabe wesentlich satter. Auch die Weissdarstellung ist deutlich besser, da die Brillanz bei hellen Bildanteilen örtlich um den Faktor drei angehoben werden kann, ohne den übrigen Bildinhalt zu tangieren. Damit will Philips den maximalen Kontrastumfang auf bis zu 15 000 000:1 steigern. Besonders die 3D-Wiedergabe in Full HD kann sich viel davon erhoffen, denn der Einsatz aktiver Shutterbrillen „frisst“

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einiges an Helligkeit und profitiert von der gesteigerten lokalen Leuchtkraft. Einen leuchtenden Eindruck hinterlässt auch das inte grierte dreiseitige Ambilight, welches in der neusten Version noch breiter projiziert und für eine zum Bild passende Farbkulisse sorgt. Voraussetzung ist eine wandnahe Aufstellung des TV, wovon im Übrigen auch die beachtliche Klangfülle des im Standfuss integrierten Tonsystems profitiert. Durchdachtes Detail: Der Fuss fungiert umgekehrt eingesetzt als Wandhalterung. Für eine Wandmontage spricht auch der Umstand, dass der 60PFL9607S einen sehr weiten Blickwinkel zulässt, ohne dass die Farben oder das Schwarz verwaschen. Trotz der Menge an LEDs kann der Fernseher mit der Energieeffizienzklasse A aufwarten, nicht schlecht für einen 60-Zöller. Das Display ist recht gut entspiegelt, selbst wenn es nicht mit dem einzigartigen „Mottenaugen“-Antireflexfilter des 46-Zoll-Modells aufwarten kann.

Komplett ausgestattet Punkto Ausstattung gibt es kaum etwas zu meckern. Sie enthält einen neuen Triple-Tuner inklusive Sat-Empfänger und Decoderschacht. Nur die Skype-Kamera muss man dazukaufen, möchte man über den Fernseher Videotelefonieren. Das WebTV-Portal gehört zu den besten und wird stetig ausgebaut. Philips/TP Vision ist nämlich der „Smart TV Alliance“ angeschlossen, einer gemeinsamen Plattform diverser TV-Hersteller, die es Entwicklern leichter machen soll, CE-HTML-basierte Apps zu kreieren. Ausserdem widmete man sich der reibungslosen Implementierung von HbbTV: Tatsächlich funktioniert der Zugriff auf die Medienarchive von ARD, ZDF, Arte und Co. schon ganz prächtig. Ein technisches Highlight bildet die 3D-Aktiv-Shutter-Technik, die in der 9000er-Reihe mit 75 statt mit 50 Hertz arbeitet. Home electronics

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Dies verspricht eine deutliche Reduzierung des lästigen Flackerns, wenn man bei Tages- oder Umgebungslicht 3D-Filme guckt.

die rote Taste direkten Zugriff darauf. Mittels Cursor und „OK“ lässt sich durchs Angebot navigieren; erneuter Druck auf „Rot“ beendet den Ausflug ins Archiv der Sendeanstalten.

FernBeDienung mit eXtras

navigation mit Zeiger

Mit besonders originellen Bedienkonzepten möchten die Her- Die Zeigerfunktion wird innerhalb des speziell dafür ausgelegsteller unentschlossene Kunden auf ihre Seite ziehen. So haben ten grafischen Bildschirmmenüs sowie beim Navigieren durchs sich auch die TP-Vision-Leute für einen komfortablen Umgang Smart-TV-Portal aktiv: Philips’ Net TV verfügt nämlich über mit diesem Fernseher einiges einfallen lassen. Im Rahmen des einen offenen Browser. Dessen Nutzung – sowie auch die von jüngsten Firmware-Updates wurde die Funkfernbedienung um Google und Youtube – ist aber im Grunde genommen nur sinneine Zeigerfunktion erweitert. Die bewährte „My Remote App“ voll im Zusammenspiel mit einer Tastatur. Deshalb hat Philips offeriert in der Version 3.1 nun sogar die Möglichkeit, das lau- der Fernbedienung quer auf der Rückseite ein vollwertiges Einfende Programm auf ein iPhone/iPod oder iPad zu streamen und gabefeld spendiert. Damit kommt man per Zwei-Daumen-/ so beispielsweise auf den Balkon mitzunehmen. Android-Nutzer -Finger-Eingabe sehr gut zurecht, zumal die Tasten mit definiermüssen sich diesbezüglich wohl noch eine Weile gedulden. Hin- tem Druckpunkt aufwarten. Voraussetzung für die Texteingabe gegen ist es für alle möglich, den internetbasierten elektroni- ist, dass die Fernbedienung nicht per Infrarot, sondern mit Funk schen Programmführer aufs Tablet zu laden und in Ruhe Zusatz- arbeitet. So muss man sie auch bei der Nutzung des elektroniinformationen zur laufenden Sendung abzurufen oder in der schen Zeigers nicht auf den Bildschirm ausrichten: Wie bei einer Programmvorschau zu stöbern. Via EPG in der App kann man Steuerung per Maus reicht eine definierte Handbewegung, und direkt auf den TV-Kanal umschalten, die externe Aufnahme- der Zeiger wandert zum gewünschten Punkt auf dem Bildprogrammierung via Tablet ist hingegen (noch) nicht möglich. schirm. Die Geschwindigkeit des Zeigers lässt sich individuell Zurück zur eigentlichen TV-Fernbedienung: Der ziemlich einstellen. Schon nach kurzer Gewöhnung navigiert man schnell schwere Befehlsgeber fühlt sich mit seiner kühlen Metallfront durch beliebige Internetseiten: Anstatt eines Mausklicks drückt wertig an und liegt auch gut in der Hand. Öfter wird man sie man einfach die OK-Taste. Alles in allem gefällt das Bedienkonjedoch zweihändig bedienen. Beim Bedienkonzept offeriert Phi- zept des neuen Philips-Topmodells. Die innovativen Funktionen lips einen Mix aus Bildschirmmenü und Direktwahltasten. Wich- sind kein zweifelhafter Gimmick, sondern ergeben durchaus tige Grundfunktionen wie die Eingangs- und Senderwahl oder Sinn. auch die Senderübersicht und der EPG können direkt aufgerufen werden. Zunehmend an Bedeutung gewinnen die Tasten für tolle BilDqualität in 2D unD 3D HbbTV: Unterstützt ein Sender „Hybrid broadcast broadband Natürlich waren wir vor allem auf das flimmerfreie 3D gespannt. TV“, so wird dies per Symbol angezeigt, und man bekommt über Zunächst durfte der 60PFL9607S aber bei HDTV und Blu-ray Home electronics

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