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Wenn der Mensch auf Wildtiere trifft
führung. Diese zählte die letzten Jahre zwischen Mitte April bis Ende Mai jeweils bis zu 350 Teilnehmende. Diese und alle anderen Steinbock-Angebote sind jedoch nicht auf die wenigen Wochen im Frühjahr beschränkt: «Die Steinböcke können bei uns das ganze Jahr über beobachtet werden», betont Ursin Maissen. Pontresina Tourismus verfolgt in Zusammenarbeit mit der G emeinde, den Wildhütern und der Gemeindepolizei seit Jahren diverse Sensibilisierungsmassnahmen. Entlang der SteinbockP romenade sind nebst Wissenswertem zum Steinbock auch Verhaltensregeln zu erfahren. Im Frühjahr sind zudem die Steinbock-Ranger täglich im Einsatz. «Mit dieser Allegra-Massnahme wollen wir die Gäste einerseits in Pontresina begrüssen und zu den Wildtieren Auskunft geben. Andererseits weisen die SteinbockR anger die Besuchenden auf die wichtigsten Verhaltensregeln gegenüber Steinwild hin.»
Das Wichtigste dabei ist, dass die Gäste auf den Spazier- und Wanderwegen bleiben. Die Steinböcke sollen nicht gefüttert werden. Zudem soll sich der Mensch den Tieren nicht zu sehr aufdrängen und Störquellen meiden. So ist es ratsam, den eigenen Hund anzuleinen oder das Bike zu stossen. Noch besser ist es, beides gleich daheim oder im Hotel zu lassen.
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Wildtiere kommen immer häufiger in die Wohnzonen. In Pontresina/GR nutzt man das touristisch.
Von Ende April bis Anfang Juni haben die meisten Tourismusorte in den Bergen Zwischensaison. In Pontresina aber ist genau in diesem Zeitraum ein Schauspiel zu beobachten, das einzigartig ist. «Wenn die Wiesen bei uns im Tal grün werden, der Schnee jedoch noch bis zur Baumgrenze liegt, kommen die Steinböcke bis in unser Dorf hinunter», sagt Ursin Maissen, Geschäftsführer von Pontresina Tourismus. Das vielfach als König der Alpen bezeichnete Tier hat dann nur eines i m Sinn: an den frischen Grashalmen zu knabbern.
URSIN MAISSEN, GESCHÄFTSFÜHRER PONTRESINA TOURISMUS
Wer während dieser Zeit im Engadiner Bergdorf weilt, hat gute Chancen, die Tiere aus nächster Nähe bestaunen zu können. Die Steinbock-Kolonie umfasst rund
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1800 Tiere und lebt am Piz Albris, dem Hausberg von Pontresina mit einer Höhe von 3166 Metern. Seit einigen Jahren hat Pontresina Tourismus das Angebot rund um das Steinbock-Erlebnis ausgebaut. Da gibt es die so genannte Steinbock-Promenade oberhalb des Dorfzentrums, die kinderwagentauglich und besonders an Wochenenden stark begangen ist. Oder die online buchbare zweistündige Frühlings-Steinbock-
Ursin Maissen ist in Pontresina aufgewachsen. Seit Januar 2019 ist er Geschäftsführer von Pontresina Tourismus.
Die Steinbock-Ranger, allesamt patentierte Jäger, geben zudem Auskunft zu vielen anderen Wildtieren wie Bartgeiern, Steinadlern, Rehen, Hirschen, Gämsen, Murmeltieren oder Schlangen. Oder aber auch zu Wolf und Bär, die Südbünden gelegentlich ebenfalls durchwandern.
Biber im Dorfpark
Eine andere Art Wildtier sind die Biber von Bad Ragaz/SG. «Wir werden immer wieder von unseren Gästen darauf angesprochen», sagt Janine Tschumper, Chef de réception im Schlosshotel Bad Ragaz. Kommt das vor, empfiehlt sie d ie geführten Touren des örtlichen Tourismusbüros. Auf diesen Ausflügen führt ein Swiss Ranger die Gäste zu den Biberbauten in Vilters/SG und im Giessenpark in Bad Ragaz. RUTH MARENDING
Weitere Tipps im Umgang mit Wildtieren
Die Schweiz ist ein Kuhland. Wanderer begegnen im ganzen Land Kühen oder Herdenschutzhunden. Der Bär gilt in der Schweiz als noch nicht ansässig, doch der Wolf ist es. Und seine Population wächst. Nachfolgend die wichtigsten Verhaltensregeln:
Bär Wichtigste Grundregel bei der Begegnung mit einem Bären ist: ruhig bleiben und Abstand halten. Mit Reden auf sich aufmerksam machen. Sich langsam zurückziehen, nicht davonrennen. Nicht mit Stöcken fuchteln und keine Gegenstände werfen.
Wolf
Beim Treffen auf einen Wolf ruhig stehen bleiben. Bemerkt der Wolf, dass er entdeckt wurde, zieht er sich in der Regel zurück. Falls nicht, mit bestimmter Stimme auf sich aufmerksam machen. Sich langsam zurückziehen.
Herdenschutzhund Sich ruhig verhalten. Der Herdenschutzhund bellt, solange er den Wanderer als Gefahr für seine Schützlinge sieht. Falls er nicht aufhört zu bellen, zurückweichen und im Notfall umkehren.
Kuh Im Allgemeinen sind Kühe neugierig und nicht gefährlich. Falls aber die Kühe mitten auf dem Wanderweg stehen, lieber Abstand halten und langsam um die Herde herumgehen. Dabei den Tieren nicht den Rücken zudrehen. Drohgebärden von Kühen zeichnen sich durch Heben und Senken des Kopfes, Schnauben, Scharren und Brüllen aus. Bei solchen Alarmsignalen empfiehlt es sich, die Weide langsam rückwärts zu verlassen.
WEINTIPP
Troublant
2022
GABRIEL
Name
Das französische Adjektiv troublant hat mehrere Bedeutungen: irritierend, verwirrend, störend, beunruhigend oder seltsam. Alle treffen sie auf das Abenteuer Berner Stadtrebberg von Matthias Rindisbacher zu. Am 1. Juni 2017 pflanzte er auf 1,4 Hektaren Sauvignac R eben. Aus den Trauben hätte er 2021 den ersten Wein keltern wollen. Doch das nasse Wetter störte, es kam zu einem Totalausfall. Dieses Jahr konnten 40 Prozent der angepeilten Menge geerntet werden. Vor allem die Reben im oberen Teil des Rebbergs entwickeln sich prächtig. Verwirrend ist die Situation im unteren Teil. Troublant, so der Name des Weins, klingt ausgesprochen wie trou blanc – Wyssloch. So heisst die Reblage gegenüber dem Zentrum Paul Klee.
Wein Das Bouquet duftet nach exotischen Früchten und erinnert an Sauvignon Blanc. Am Gaumen könnte die vibrierende Säure mit einem Riesling verglichen werden. Sauvignac ist dann auch eine neue Züchtung aus Sauvignon, Riesling und einem nicht näher bekannten Resistenzpartner. Sie stammt aus der Zucht des Schweizers Valentin Blattner. Winzer Matthias Rindisbacher bevorzugt Weissweine. Deshalb war für ihn die Wahl einer Piwi S orte der einzig vernünftige Weg. Denn diese Sorten haben eine hohe Resistenz gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Grauschimmelfäule. In der Konse quenz müssen weit weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden als bei konventionellen Reben.
Winzer Matthias Rindisbacher ist mit Reben aufgewachsen. Seine Familie besitzt einen Rebberg in Monte Carasso/TI. Neben seiner Tätigkeit als Architekt baute er in der Stadt Bern einen Weinkeller auf und pflanzte bereits früher Reben in Seftigen/BE, die er auch in der Stadt zu Wein verarbeitet.
Adresse:
Rindisbacher Weinmanufaktur
Dählhölzliweg