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Schweizer Kleinbrauereien haben einiges zu bieten

Lokal, traditionell, international oder innovativ: Die Schweizer Bierszene ist vielfältig, aktiv und gut vernetzt.

Ende April trafen sich 55 Brauereien aus dem ganzen Land zu den Solothurner Biertagen. An drei Tagen präsentierten sie den Bierfans in der Barockstadt über 200 Biere. Neben der Öufi-Brauerei, deren Gründer Alex Künzle d ie Biertage ins Leben gerufen hat, vertraten weitere regionale Brauereien wie Bruno Bier, Oberdörfer Chäuerbräu oder Buechibärger Bier die lokale Braukunst.

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Gestartet im Milchraum oder in der Waschküche

Buechibärger Bier ist schon seit 2011 an den Biertagen dabei und präsentiert ein kleines, aber feines Sortiment. «Alles begann vor 14 Jahren mit einem Bierbraukurs und einer Brauerei im Milchraum», erzählt Geschäftsführerin

Diana Kipfer. Daraus wurde eine Kleinbrauerei mit einer Produktion von rund 100 000 Litern im Jahr. Die Biere Ürsu, Döufu oder Fridu sind in der Region Bucheggberg im Detailhandel und der Gastronomie gut vertreten. Die Biertage sind aber alles andere als eine regionale Veranstaltung. «Wir schätzen den Austausch mit der Community», sagt Stephan Schlunegger von Davoser Craft Beer. Die Bündner Kleinbrauerei setzt bei ihrem Angebot auf Altbewährtes. «Das machen wir aber auf qualitativ sehr hochstehendem Niveau», so Schlunegger. Neben vier Standardbieren bietet Davos Craft Beer jeweils ein limitiertes Saisonbier an. Diesen

Sommer gibt es ein Davoser Märzen. Aus dem Thurgau ist das Team der Barfuss Brauerei angereist. «Die Schweiz ist bereit für spezielle Biere», so das Motto des Familienunternehmens. «Mein Mann stammt aus den USA, genau gesagt aus dem Bier-Staat Michigan», erzählt Karin Patton. «Er wünschte sich ein besonderes Bier und holte sich dort Inspiration.»

Nach einem Start in der heimischen Waschküche bietet das Unternehmen aus Schönholzerswilen/TG heute acht Standard-Biere an. Darunter das dunkle Ale Black Monkey oder das Single Hop IPA Secret Service. Dazu kommen jeweils zwei Saisonbiere. Für diesen Sommer gibt es ein Raspberry Summer IPA und ein Hazy IPA mit dem Namen Hazy Old Man. Das trendige, trübe Craftbeer ist erfrischend und fruchtig und soll auch Leute überzeugen, die sonst keine Bierliebhaber sind.

«Wir wollen eine ansprechende Auswahl an alkoholfreien B ieren bieten. »

FABIAN EHINGER, GRÜNDER KITCHEN BREW

Den Trend hin zu alkoholfreiem Genuss hat Kitchen Brew aus Allschwil/BL aufgegriffen und bietet insgesamt fünf Sorten an. Neben dem klassischen Hellen gibt es unter anderem auch ein Pale Ale und ein New England IPA für diejenigen, die nicht zu tief ins Glas schauen wollen. Neben den alkoholfreien Varianten bietet Kitchen Brew eine g rosse Auswahl an Craft-Bieren. «Wir lassen uns dabei von spannenden Braustilen aus aller Welt inspirieren», sagt Gründer Fabian Ehinger. Im Sortiment findet sich ein Weizenbier im belgischen Stil genauso wie ein Pale Ale im nordamerikanischen Stil. Für den Sommer empfiehlt Ehinger ein leichtes, zitrus-fruchtiges New England IPA. Die Neuinterpretation des India Pale Ale liegt im Trend. Dazu passen laut Fabian Ehinger gewürzintensive Gerichte oder Meeresfrüchte.

Experimentell und bunt geht es derweil bei der Whitefrontier Brewery aus Martigny/VS zu und her. Die Betreiber setzen auf ein ständig wechselndes Sortiment und ein knalliges, farbenfrohes Design. «Wir wollen innovativ sein», erzählt das Team in Solothurn. «Viermal im Jahr produzieren wir vier bis fünf neue Biere.» Diese Specials sind nur limitiert verfügbar. Zu den aktuel- len Sommer-Specials gehören mitunter ein Sauerbier mit Kiwiund Minz-Noten und ein Micro IPA mit nur 1,5 Prozent Alkoholgehalt und Kokosnoten. Zu den Specials kommt ein beständiges Angebot an Klassikern sowie die Prestige-Kategorie mit in Wein-, Bourbon- oder Rumfässern gelagertem Bier.

ALICE GULDIMANN

Solothurner Biertage

Die Solothurner Biertage fanden dieses Jahr bereits zum 19. Mal statt. Rund 12 000 Bierfans waren ins Eventlokal Rythalle gekommen, um Bierspezialitäten und Neuheiten zu entdecken.

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