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Schmuggler-Steige Spannende Geschichten rund ums grenznahe Treiben

STEIGSCHMUGGLER

gsieser sAge

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SCHNABELMENSCHEN

Im hintersten Gsieser Tal sind gewaltige, übereinander geschichtete Granitblöcke, welche mitunter tiefe Grotten bilden. In diesen haben vor alten Zeiten die Schnabelmenschen gelebt, große, gewaltige Riesen, die anstatt des Mundes Schnäbel hatten.

Der Moosbauer, der hinterste Bauer im Gsieser Tal war zuständig für das Frühstück der Schnabelmenschen. Vor dem zum Bett gehen musste er eine große Pfanne Muß vor das Haus stellen und durfte vor dem Hell werden nicht mehr seine Nase aus der Tür strecken.

Eines Tages kamen 9 Männer in ein Unwetter und suchten in einem Schuppen Zuflucht. Bald brach die Nacht herein und die Männer bekamen Angst. Sie versteckten sich im Heu und bald hörten Sie wie sich der Schnabelmensch mit großen Schritten näherte. Auf ein geheimes Zeichen erhoben alle 9 Männer zeitgleich den Kopf aus dem Heu. Der Schnabelmensch, der ganz überrascht und verwirrt war, schrie: „Bin neunmal alt und neunmal jung! Aber so ein wildes Tier mit neun Köpfen habe ich noch nie gesehen!“

STEIG

Spannende Geschichten zum grenznahen, wilden Treiben der Schmuggler zwischen dem Gsieser Tal und dem Villgraten Tal (A).

Zwischen dem Villgratental (Österreich) und dem Gsieser Tal (Italien) bilden die Defregger Alpen eine mächtige Grenze und die Einheimischen überschritten ihre Berge, um mit den Villgratern intensiven Handel zu betreiben. Diese Wanderpfade informieren den Wanderer mit fünf Schautafeln über „Tradition und Brauchtum“, „Bewirtschaftung einst und heute“ und das „Schmugglerwesen“ zwischen den beiden Tälern.

Von Juli - September verkehrt 2 x wöchentlich ein Bus zwischen dem Villgratental und dem gsieser tal. Informationen und Reservierung an der Rezeption.

Der Schmugglersteig folgt den einst geheimen Pfaden.

Geschmuggelt wurde zwischen den beiden Talschaften zwischen 1810 und 1814 und nach dem Zweiten Weltkrieg. Während der Napoleonischen Kriege wurde die Region für kurze Zeit zwischen Bayern und dem italienischen Königreich aufgeteilt. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Südtirol zu Italien, und zwischen dem Gsieser Tal und dem Villgratental entstand eine Staatsgrenze. Von Villgraten ins Gsies wurde vor allem Vieh geschmuggelt, da dort bessere Preise erzielt werden konnten. Speziell nach den beiden Weltkriegen wurden Lebensmittel, Tabak und Zigaretten heimlich über die Pässe getragen. In den 1960er Jahren, als die Grenzkontrollen zwischen Südtirol und Österreich nach diversen Attentaten zunehmend verschärft wurden, stellten die Gsieser Schmuggler ihre geheimen Geschäfte nach und nach ein.

Die „Wege über die Jöcher“ (Joch=Übergang), welche damals entstanden sind, wurden später mit Infotafeln versehen, sodass insgesamt drei grenzüberschreitende Lehrpfade entstanden, welche verschiedenen Themen gewidmet wurden. Sie geben Einblick in die Geschichte und das harte Bauernleben der Talbewohner. sCHMugglersteig

Historisches Schmuggeln vom Villgratental ins Gsieser Tal, die Schmuggler und die Zöllner stehen hier im Vordergrund. Von der Talschlusshütte in St. Magdalena in Gsies über den Weg Nr. 48 bis zur Tscharniet- Alm (1976 m) und weiter zum Kalksteinjöchl (2349 m). Abstieg über den Schmugglersteig (13a) ins Rosstal, vorbei an der Oberlipper Alm bis nach Kalkstein. Gehzeit: 4-5 Stunden

BeWirtsCHAFtungssteig

Das bäuerliche Brauchtum, Almen, Heuziehen, Vieh, Sennerinnen und Hirten sind hier bildlich dargestellt. Vom Talschluss im Gsieser Tal/St. Magdalena (1465m) folgt man der Markierung Nr. 12 durch das Pfoital hinauf zur Waldgrenze. Weiter geht es geradeaus talaufwärts zur Pfoialm (2134m) und weiter der Markierung Nr. 13 folgend zum Schwarzsee (2455m). Weiter geht man steil bergab, der Markierung Nr. 15 folgend, bis Gartn (2240m). Hier kann man nun entweder links gehen und der Markierung Nr. 15a folgen, die über einen sanften Steig bis zum Almweg und über diesen hinunter zur Unterstaller Alm führt. Alternativ kann man ab Gartn dem steileren Steig mit der Markierung Nr. 15 wählen, der zu einer Aussichtskanzel mit einem schönen Wasserfall und dann weiter zur Unterstaller Alm (1673m) im Villgratental (A) führt. Der Weg ist auch in entgegengesetzter Richtung machbar! Gehzeit: 6:00 h. BrAuCHtuMs- und trAditionssteig

Hier geht es um die Gsieser Drechsler, Heilkräuter, Unwetter, Kirchtag, Butter und Käse. Von St. Martin (1276m) folgt man ostwärts dem Forstweg (Markierung Nr. 44) durch das Verselltal über die Randlhütte-Hinterschuher Alm (1862m) und die Tolder Hütte (1942m) zur Gruber Lenke (2487m). Von dort geht es kurz weiter über den Bonner Höhenweg bis unterhalb das Pfanntörl. Der Abstieg erfolgt über den Steig Nr.8, vorbei an der Ruschler Alm und über die Alfenalm bis Kalkstein (1640m) im Villgratental (A). Der Weg ist auch in entgegengesetzter Richtung machbar! Gehzeit: 4:00–5:00 h.

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