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FreseNews Das Campus-Magazin der HS Fresenius

Bachelor anno 1712 Bionische Architektur

Social Freezing


WE WANT

YOU!

FĂœR DAS

FreseNews

Redaktionsteam /fresenews

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Editorial Liebe Leserinnen & Leser, New York´s callin´! Wie in der letzten Ausgabe bereits angekündigt, zog es Maren dieses Semester in die Stadt der Städte und sie übergab mir das ehrenvolle Amt der Chefredaktion. In neuer Besetzung ging es los: dieses Mal stand Alt gegen Neu, Alt mit Neu und Alt oder Neu ganz im Mittelpunkt unserer Diskussionen. Web 4.0 oder doch lieber oldschool? Früher war alles gut, heute ist alles besser? Fortwährend neue Technologien lassen die Schnelllebigkeit hochlebenmal wird von Informationsüberflutung, mal von unglaublich bereichender Vielfalt geredet. Diese Ausgabe gibt Ein- und Ausblicke in die Vergangenheit und Zukunft, schafft Bewusstsein für das Heute und appelliert an Vernunft und Traum. Vom Bachelor 1712 über bionische Architektur und Social Freezing könnt ihr euch auf spannende Artikel und Impressionen von allen Standorten freuen. Als Stimme der Studenten haben wir auch ein oft diskutiertes Thema aufgegriffen und mit Herrn Prof.. Dr. Pradel über das Marketing der HSF gesprochen. Und zum ersten Mal nimmt ein Dozent Stellung zum Wahnsinn des Studentenalltags!

Online unauffindbar? Real nicht existent! Auch wir haben den Pfad der Zeitreise aufgenommen und gehen ab diesem Semester ONLINE. Neueste Streetstyles, Tipps und Infos für Erstis, Auslands-Liebäugelnde und Stipendien – Suchende, sowie Events aller Art erwarten euch. Muss man gesehen haben: www.fresenews.de. Nochmal back to the roots: Es folgt eine Einladung zum Verlieren in den folgenden Seiten. Viel Spaß beim Lesen on- und offline wünscht euch die FreseNews!

Rosa Spitzer Chefredakteurin


Inhaltsverzeichnis

Das Studium und der Sinn des Lebens

S. 8

LoungeLaLa

Idstein

Das Studium und der Sinn des Lebens

S. 12

Die berühmte Spitze des Eisbergs oder berechtigte Kritik - HSF Marketing

S. 38

S. 15

Hochschulpolitik

S. 43

Vom Leid der Studenten und der Professoren

S. 45

Köln

Achte die Jugend, du weißt nicht wie sich sich entwickelt Zehn Jahre im Leben eines.. ... Samens ... Alkoholikers ... Heranwachsenden Gesterns Erfahrung, morgens Geschenk Dein Bachelor anno 1712 Bionische Architektur

Ein Blick hinter die Kulissen S. 36

S. 21 S. 22 S. 24 S. 25 S. 26 S. 30

Dozentenkolummne - Prof. Platzeck

Weihnachten im Schuhkarton S.46


Brainteaser

S. 50

Warum Sie sich f端r ein S. 52 Masterstudium entscheiden sollten

Das Semesterhoroskop

S. 66 S. 70 S. 72 S. 74 S. 76 S. 78 S. 82

Social Freezing

S. 58

Das ehrlichste Foto M端nchen Idstein K旦ln D端sseldorf Hamburg

Von den Besten lernen

S. 62

Wusstest du schon?

Seymore

S. 56

Ein Vorschlag

modernes Management im 21. Jh



Magazin


Idstein Das Studium und der Sinn des Lebens Damit und mit einigen weiteren Fragen haben wir die Idsteiner Studenten über ihre Zukunftspläne ausgequetscht. Weil das Leben sich aber nicht rückwärts abspielt und wir auch nicht im falschen Hollywood-Streifen gelandet sind, haben wir klein angefangen: In der Kindheit. Über Prinzessinnen, Astronauten, fehlende Plan Bs und den Sinn des Lebens. Was wolltest du als Kind schon immer werden? Astronautin, Zoodirektor, Prinzessin, Archäologe antworten viele wie aus der Pistole geschossen. „Als Kind ging es immer so in die Richtung Spitzensportler oder irgendwas mit Motor, was Krach macht, laut und schnell ist. Aber mittlerweile hat sich das alles ein bisschen ins Realistische bewegt“, erklärt ein Student und lächelt. Momentan studiert er Biosciences. Ein anderer schwärmte als Kind für die Müllmänner, die an seinem Haus vorbeifuhren. „Die haben mich schwer beeindruckt“, sagt der heutige Veranstaltungstechniker. Viele Kindheits-Traumberufe sind mit einem höheren Alter immer unrealistischer geworden. So erklärt zum Beispiel eine Logopädie Studen-

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tin, dass sie kein Blut sehen und deswegen auch keine Ärztin werden kann. Menschen ändern sich, entwickeln andere Vorstellungen von sich und ihrer Zukunft, doch was ist der jetzige Plan? Ist das Träumen überhaupt noch erlaubt? Wo siehst du dich in fünf Jahren? Bei dieser Frage geht es um das Hier und Jetzt, nicht mehr um verrückte Kindheitsfantasien. Es ist eine ernste Frage, die viele nachdenklich, einige aber auch selbstsicher macht. Schließlich sind wir gerade in der Realität angekommen. Wie sieht diese für die Studenten aus? „Hoffentlich fertig ausgebildet“, antwortet eine 18-jährige Erstsemestlerin, bricht in unsicheres Lachen aus und schaut fragend zu ihren Kommilitonen. Genauso fragend erklärt eine weitere Studentin ihren zukünftigen Wochenablauf: „Drei Tage in der Woche in der Klinik und zwei Tage in der Praxis?“, sie hält inne als würde sie hoffen, jemand könnte ihr diese Frage beantworten. Unser Spitzensportler von vorhin blickt seiner Zukunft entspannter entgegen und lässt die nächsten fünf Jahre „einfach mal auf sich zukommen“. Ein an-


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gehender Logopäde kann sich das Grinsen nicht verkneifen. Er sieht sich in fünf Jahren auf Curacao als Delfintherapeut. Seine Kommilitonin hat andere Pläne: „In fünf Jahren sehe ich mich erstmal in der Klinik arbeiten, vielleicht mit Aphasie-Patienten. Und danach will ich mich selbstständig machen“, erklärt die 21-jährige Erstsemestlerin ohne langes Überlegen. Sie hat genaue Vorstellungen und Pläne für ihre Zukunft. Doch was passiert, wenn das Leben anders spielt und die Karten neu mischt?

Das Video zu den Interviews in Ton und Farbe gibt’s auf: http://youtu.be/oS52BVpyfJA

Wenn mein Studium nichts wird, dann werde ich… Die 21-jährige Logopädin grinst unsicher, überlegt, beginnt einen Satz, bricht wieder ab und schaut hilfesuchend zu ihren Freundinnen. „Keine Ahnung…“, sagt sie und prustet los vor Lachen, schüttelt aber gleichzeitig den Kopf. „Ich weiß es nicht... einen Moment, ich muss kurz mal überlegen.“ Stille. „…dann werde ich…“, sie verzieht den Mund, „…mir fällt echt nichts ein.“ Diese Frage ist wahrscheinlich die Schwierigste von allen. Es dient quasi dem Selbstschutz des Menschen, nicht über das eigene Scheitern nachzudenken. Schließlich möchte man ja glücklich sein. Und so gibt es einige, die viel zu überrumpelt sind, um diese Frage beantworten zu können. Andere hingegen reagieren gelassen. Wenn das Studium nichts wird, dann werden sie halt einfach Stripper, Boxer oder Schauspieler. Und falls das nicht genug Geld in die Taschen bringt, gewinnen sie im Lotto. Zum Schluss sagt ein Student lachend: „Wenn das Studium nichts wird, dann werde ich ver-

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suchen, weiterhin glücklich zu bleiben, weil das Leben weiter geht.“ Und er hat Recht, denn wir haben im Leben immer noch alle Möglichkeiten offen und vor allem: viel Zeit. Wichtig ist doch, dass wir etwas finden, das genau das Richtige für uns ist. Schließlich müssen wir noch unser restliches Leben in dem Beruf arbeiten. Und da wären wir schon beim Thema: Stell dir vor, du liegst mit 100 Jahren im Sterbebett und blickst auf dein Leben zurück. Was möchtest du am liebsten darüber sagen wollen? Obwohl alle Studenten komplett unterschiedliche Zukunftspläne verfolgen, beim Rückblick auf ihr Leben sind sich alle einig: „Ich wünsche mir, dass ich viel in meinem Leben erreicht und das Leben in vollen Zügen genossen habe. Ich möchte einfach sagen können, dass ich nichts verpasst und nie große Fehler gemacht habe und nichts bereue. Bis ich so alt bin, möchte ich die Welt gesehen und meine Zeit effektiv genutzt haben. Ich hoffe, mit 100 Jahren sagen zu können, dass ich im Leben Spaß hatte und einfach zufrieden bin.“ Letztendlich kann man nicht sagen, was die Zukunft bringt. Und das ist auch gut so. Diese kleine Zeitreise hat verdeutlicht, dass unsere kindlichen Traumberufe nicht immer etwas mit der Gegenwart zu tun haben müssen und dass man nicht unbedingt einen Plan B braucht, um glücklich zu sein. Wir wollen als Senioren zufrieden auf unser Leben zurückblicken und genau jetzt ist der beste Zeitpunkt, um darauf hinzuarbeiten. Denn wir werden nie jünger sein als in diesem Moment.

Für alle, die weniger auf Buchstaben und mehr auf bewegte Bilder stehen: Das Video zu den Interviews in Ton und Farbe gibt’s auf:

Lea Weidenfeller Redaktion Köln

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Magazin

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Köln Das Studium und der Sinn des Lebens Yesterday is history, tomorrow is a mystery and today is a gift, this is why we call it the present. Joan Rivers

Was wollten wir als Kinder erreichen? Was wollen wir jetzt erreichen, wenn wir unser Studium abgeschlossen haben? Und was, wenn es nicht klappt? Was machen wir dann, was ist unser Plan B? Unsere Generation wird als die Generation? abgestempelt, weil wir uns nicht entscheiden können, wir zu viele Möglichkeiten haben und nicht wissen, was wir mit unserem Leben anfangen sollen. Doch ich glaube, dass sehr wohl viele von uns einen Plan haben, und wenn Plan A nicht funktioniert, bleibt uns noch Plan B, C oder D. Wir haben unendlich viele Möglichkeiten, aus unserem Leben genau das zu machen, was wir wollen und dies sollte ein schönes Gefühl sein, und uns nicht in Angst und Schrecken versetzen. Doch fangen wir erstmal klein an.

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Was wolltest du als Kind immer werden? Diese Frage ist wohl für alle die einfachste. Jeder hatte einen Kindheitstraum. Von Feuerwehrmann über Schauspielerin bis hin zu Prinzessin ist alles dabei. Keiner der Studenten muss lange überlegen. Ein Student schwärmt von seinem damaligen Traum, Profifußballer zu werden, jedoch bemerkte er schnell, dass er zwei linke Füße hat und deshalb eine Karriere als Fußballer vergessen konnte. „Als Kind war es mein größter Traum, Lehrerin zu werden. Mein großes Vorbild war meine Deutschlehrerin, ich wollte immer so sein wie sie“, erinnert sich ein anderer Student. Mit einem Lächeln ergänzt er, dass sich das geändert habe, als er eine schreckliche Deutschlehrerin bekam, die er nicht ausstehen konnte. Ein sehr reifer und eher ungewöhnlicher Kindheitstraum ist der einer Wirtschaftspsychologie-Studentin, die früher Kieferorthopädin werden wollte. Viele Traumberufe, die wir als Kind werden wollten, lassen sich darauf zurückführen, dass wir jemanden kannten, der in diesem Beruf sehr glücklich war und wir so werden wollten wie unsere Vorbilder. So erklärt zum Beispiel ein Student,


dass er unbedingt Bauarbeiter werden wollte, da es einmal eine Baustelle in seiner Straße gab und die Bauarbeiter immer lachten und so stark und selbstständig aussahen. Jedoch müssen fast alle zugeben, dass ihre Träume in Vergessenheit geraten sind oder sie nicht mehr realisierbar sind. „Ich wollte immer unbedingt Sängerin werden und habe so viel geübt, wie ich konnte. Als ich dann älter wurde, habe ich einsehen müssen, dass ich überhaupt nicht singen kann und diese Karrieretür sich für mich nie öffnen wird“, gesteht eine Studentin. Was ist mein Plan A? Wo sehe ich mich in 5 Jahren? Diese Frage bringt die Befragten wieder in die Gegenwart zurück. Manche wären jedoch lieber in ihrer Kindheitsfantasie geblieben, die Gegenwart macht ihnen Angst. Andere haben schon feste Pläne und wissen genau, was sie erwarten wird. Viele möchten ihren Master gemacht und eine Festeinstellung in einem Unternehmen haben. „Ich möchte die deutsche Staatsbürgerschaft

erlangen und zur Bundeswehr gehen“, sagte ein Student sehr selbstbewusst. Andere haben noch nicht so klare Vorstellungen von ihrer nahen Zukunft. „Ich möchte erst mal das erste Semester schaffen“, sagt eine Studentin unsicher. Andere sehen ihre Zukunft klar vor sich: „Ich möchte in die Marktforschung im Modebereich gehen“, erklärt eine Wirtschaftspsychologie Studentin. Eine 19-jährige Studentin schaut zu ihren Freundinnen und beantwortet dann nach kurzem Zögern die Frage: „Ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nicht mal, ob das Studium das Richtige ist für mich.“ Eine ehrliche Antwort und sie ist wahrscheinlich nicht die Einzige, der es so geht. Das Wichtigste ist schließlich, dass wir glücklich sind, da wir den Rest unseres Lebens in diesem Beruf bleiben werden. Was also, wenn Plan A nicht der richtige Plan A ist? Was ist dein Plan B? Wenn das Studium nichts wird, werde ich… „Ich heirate einen reichen Mann!“, antwortet eine 19-jährige Studentin wie aus der Pistole geschossen, dann schaut sie zu ihren Kommilitoninnen


und fängt an zu lachen. Ihre Kommilitonin sagt, immer noch lachend: „Dann werde ich Stripperin, da verdiene ich wenigstens viel Geld.“ Die Frage bringt viele in Verlegenheit, sie haben keine Antwort und viele wollen auch keine Antwort haben, denn sie wollen sich nicht eingestehen, dass ihr Plan A möglicherweise scheitern könnte. Ein 24-jähriger Student überlegt kurz und erklärt dann, dass er einen „Foodtruck“ haben möchte. Eine Studentin ist sich sicher, dass sie auf jeden Fall ihren Plan A durchsetzen wird. „Wenn ich es in Deutschland nicht schaffe, dann geh ich eben nach Frankreich“, sagt sie selbstsicher. Manche ziehen ihren Kindheitstraum wieder in Betracht: „Ich wollte immer Schauspielerin werden. Wenn das mit dem Studium nichts wird, geh ich nach Hollywood und werde Weltstar.“ Stell dir vor, du liegst mit 100 Jahren auf dem Sterbebett und blickst auf dein Leben zurück: Was würdest du am liebsten darüber sagen? Diese Frage ist wieder einfacher zu beantworten. Die meisten haben klare Vorstellungen, was sie sagen würden: „Ich habe mein Leben gelebt.“ „Ich bereue nichts.“ „Ich habe die Welt gesehen und alles erlebt, was ich wollte.“ „Ich war glücklich.“ „Ich hatte Spaß.“ „Ich hatte ein schönes Leben.“ „Ich habe jede Chance genutzt und bin meinem Herzen gefolgt.“ „Ich habe Fehler gemacht und aus diesen gelernt und bereue nichts.“ „Ich habe mir privat und beruflich alle Träume erfüllt und war auf den geilsten Partys.“ Andere finden diese Frage viel zu abstrakt. „Woher soll ich denn wissen, was ich mit 100 Jahren sagen werde, ich bin doch erst 20.“ Manche haben ihre ganz persönlichen Träume, die sie sich erfüllen wollen: „ Ich will eine Ausbildung zum Piloten gemacht haben.“ Ein 22-jähriger Student antwortet: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Eine andere Studentin ist sich sicher, dass sie sich denken wird: „So alt wollte ich gar nicht werden.“

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Am Ende lässt sich sagen, dass unser Kindheitstraum nicht so realistisch ist, wie wir damals gedacht haben, dass man nicht unbedingt einen Plan B oder Plan C braucht und man sich auch nicht sicher sein muss, ob unser Plan A am Ende auch wirklich der Richtige ist. Die Zukunft ist ungewiss und das ist auch gut so. Wichtig ist nur, dass wir glücklich sind. Wir sollten jeden Moment in der Gegenwart genießen, denn so jung kommen wir nie wieder zusammen.

Berenike Wachendorff Redaktion Köln


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Achte die Jugend, du weißt nicht, wie sie sich entwickelt - Konfuzius Jeder Mensch auf dieser Erde ist, wird oder war mal 15 Jahre alt. Ein richtiger Teenager also. Aber war es schon immer so eine verwirrende, turbulente und schnelllebige Zeit? Wir haben uns im Rahmen unseres Themas „Zeitreise“ damit beschäftigt, herauszufinden, wie sich das Jungsein verändert hat und haben vier Jugendliche zwischen 15 und 22 Jahren interviewt.

Wir treffen zuerst Sigfried Bäuerle. Es ist das Jahr 1189. Hallo Sigfried!

Tag! Wie alt bist du?

15 Jahre alt bin ich.

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Wo wohnst du?

Was willst du später mal werden?

Meine Familie, also meine Eltern, meine Geschwister, meine Großmutter und ich, wohnen in einem Dorf, das so ungefähr einen Tagesmarsch von unserer Stadt Hanovere weg ist.

Ich werde Bauer, wie mein Vater. Was anderes hab ich ja nicht gelernt und außerdem: Wohin sollen wir denn sonst mit dem ganzen Vieh und dem Hof?

Gehst du zur Schule?

Darfst du am Wochenende auch mal tanzen gehen?

Nee, nicht mehr. Tanzen tun Bis letztes Jahr bin „Ich hab immer so ‚nen Hunger, dass ich vergesse, vorher zu wir nur auf beten und dann krieg ich von Vater eine gelangt“. ich zu unserer DorfFesten und schule gegangen, die sind nur aber jetzt muss ich arbeiten, um Mutter und Va- an bestimmten Tagen. An den Wochenenden ter zu helfen. muss ich ja auch melken und alles andere. Nur sonntags haben wir nicht so viel zu tun und wir Wobei musst du denn helfen? gehen in die Kirche. Zu richtigen Feiern, also Wir haben Vieh und Acker. Ich fahre den Dung zum Beispiel zu Erntedank oder Ostern, da gibt’s aus, helfe im Sommer bei der Ernte, treibe das aufm Dorfplatz immer ein riesen Fest. Dann zieVieh auf die Weide und helfe aufm Markt, wenn hen wir unsere besten Hemden an und dann Mutter das Gemüse und Brot verkauft. wird getanzt und getrunken! Wie sieht ein normaler Tag bei dir aus?

Naja, um vier Uhr in der Früh weckt Vater mich und wir gehen die Kühe melken. Im Winter frieren einem da fast die Finger ab. Um sechs wird dann gefrühstückt und dann geht die Arbeit los, bis es um 12 Uhr endlich Mittag gibt. Meistens Linsen mit Kartoffeln und ‚nem Stück Brot. Ich hab immer so ‚nen Hunger, dass ich vergesse, vorher zu beten und dann krieg ich von Vater eine gelangt. Bis zum Nachmittag helfe ich dann Mutter im Haus, flicke Kleidung oder schaue im Dorf rum, wenn ich Zeit habe und weg darf. Abends müssen dann die Kühe wieder rein und gefüttert werden und alles muss für die Nacht wetterdicht gemacht werden. Nach dem Abendessen sitzen wir am Tisch und Großmutter singt oder erzählt eine Geschichte, bis Ida und Gabriel, meine kleinsten Geschwister, einschlafen. Ich bin dann so erschöpft, dass ich auch zu Bett gehe. Geht ja den nächsten Morgen wieder früh raus.

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Bist du verliebt?

Nein. Ich hab die Magda von den Müllers gern, aber wir müssen beide zu Hause helfen. Außerdem weiß ich gar nicht, ob sie mich auch mag. Vielleicht tanzen wir zu Neujahr mal. Vielen Dank für deine Antworten, Siegfried!

Gern geschehen!

Nun erzählt uns Eva Holz aus Ihrer Jugend. Es ist das Jahr 1953. Hallo Eva, schön, dass du dir Zeit genommen hast für mein kleines Interview.

Ach, das ist doch nicht der Rede wert! Eva, du bist jetzt 22 Jahre alt. Wie sieht ein typisches Wochenende bei dir aus?

Also bevor ich geheiratet habe, war ich viel tanzen. So mit 16 Jahren, als junger Backfisch, bin ich mit meiner Schwester oft in den Lunapark, ein kleines Tanzlokal bei uns um die Ecke, gegangen.


Magazin Vom Krieg haben wir zum Glück nicht viel mitbekommen. Und wie seht ihr aus, wenn ihr tanzen geht?

Unsere Ausgehkleider nähen wir selber, die Haare trägt man kurz und zum Schminken benutze ich nur Lippenstift, Wimperntusche und etwas Rouge. Wir sehen schon zurechtgemacht sehr schnieke aus! Die Frau vom Besitzer des Lokals hat immer ein langes Abendkleid an. Alle anderen Frauen sind aber auch sehr elegant gekleidet.

Och naja, ich bin ja jetzt schließlich verheiratet und nicht mehr auf der Suche. Mein Mann ist viel unterwegs und ich bin ja jetzt auch schwanger. Wie hast du denn tanzen gelernt?

Das habe ich so mit 14 Jahren im Schrebergarten gelernt. Da wurde ja auch gefeiert und das hat man dann so mitbekommen. Was machst du denn jetzt am Wochenende gerne?

Was ist das denn für ein Tanzlokal?

Oh, das ist schon sehr töfte da! Zuerst treten gegen 7 Uhr abends die Artisten auf, mit Jongleuren und Akrobaten. Um 8 Uhr bauen dann die Kapellen auf. Kapellen? Gleich mehrere?

Natürlich! Wenn die eine eine Pause macht, übernimmt die andere Kapelle. Was haben wir geschwohft, Walzer und viel Swing. Ab und an wurde auch ein Tango gespielt. Was trinkt man denn in so einem Tanzlokal?

Und warum gehst du jetzt nicht mehr tanzen?

Ich treffe mich meistens mit meinen Freundinnen zum Kaffee und Klönen. Wann hast du denn geheiratet?

Letztes Jahr, also mit 21 Jahren. Wir haben uns beim Tanzen kennengelernt. Er spielte Saxophon in einer Big Band bei uns im Lunapark. Heute ist er Saxophonist im NDR Philharmonie Orchestra und reist durch die Welt.

„Zuerst treten gegen 7 Uhr abends die Artisten auf, mit Jongleuren und Akrobaten.“

Eigentlich immer das, was es gibt, meistens Kaffee. Mit 16 durfte ich ja eh noch nicht trinken. Jetzt würde ich heißes Wasser mit einem leichten Rum nehmen. Die Männer bestellen sich meistens ein Bier, wenn es welches gibt. Bist du denn abends im Dunkeln alleine nach Hause gegangen?

Der Lunapark ist ja nur zehn Gehminuten von meinem Elternhaus entfernt. Das bin ich dann ja auch meistens mit meiner älteren Schwester zusammen gelaufen. Wir sind auch spornstreichs (=direkt, sofort) nach Hause. Wegen der Männer mussten wir uns nicht sorgen. Die sind alle anständig! Oft sind bei uns auch Soldaten zu Besuch, die wissen sich zu benehmen.

Arbeitest du denn auch?

Natürlich, ich bin gelernte Verkäuferin. Mit 15 habe ich meine Hauptschule beendet, bin dann in mein Pflichtjahr mit 16 und habe dann mit 17 Jahren meine 3-jährige Lehre angefangen in einem sehr noblen Kaufhaus. Jetzt jedoch arbeite ich als Trichinenschauerin im Schlachthof und wurde gerade in den Personalrat gewählt. Was ist denn ein Pflichtjahr?

Da werden junge Mädchen in verschiedene Familien-Haushalte vom Arbeitsamt geschickt, um zu lernen, wie ein Haushalt geführt wird. Eva, vielen lieben Dank für all die Informationen!

Ich wünsche dir noch viel Glück und ein gesundes Kind!

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Als Dritten in der Reihe interviewen wir Malte Rieker. Es ist das Jahr 2014. Hallo Malte!

Hi! Wie alt bist du?

Was willst du später mal werden?

Ach, das ist immer so ‚ne nervige Frage. Ich werde erstmal weg sein und Erfahrungen sammeln. Momentan hab ich keinen Plan, als was ich später mal arbeiten will. Ich lass das so auf mich zukommen. Vielleicht gehe ich zur Bundeswehr oder studiere Medizin, keine Ahnung.

Ich bin vor zwei Tagen volljährig geworden! Bist du verliebt?

(Lacht) Ja, ich hab seit knapp drei Monaten eine Freundin. Wir haben uns im Bio-LK kennengeJa, aber schon seit einem lernt. Sie spielt BasketWas Malte mal werden will, weiß er nicht, das halben Jahr. Aber jetzt ball und ist ziemlich gut lässt er mal so auf sich zukommen. darf ich endlich alleine darin. Ich mag, dass sie fahren! selbstbewusst ist und ihr Ding macht. Mal sehen, wie das wird, wenn ich weggehe. Aber da denk Schon ein eigenes Auto? ich jetzt noch nicht dran! Nee, ‚n eigenes hab ich noch nicht, aber ich teil mir jetzt mit meiner Mama ihren kleinen Polo. Gehst du ab und zu mal tanzen? Ja klar! Am Wochenende schmeiß ich natürlich Gehst du zur Schule? ne Geburtstagsparty und bisher haben so um die Ja. Aber nächstes Jahr mach‘ ich mein Abi und vierzig Leute zugesagt, das wird der Hammer! dann bin ich weg! Papa hat versprochen, sich an den Grill zu stellen und ein Kumpel will Cocktails mixen. Für Musik Wie, weg? ist natürlich auch gesorgt und dann wird ordentIch arbeite neben der Schule im Supermarkt und lich gedanced! Freu‘ mich so riesig drauf, man! hab ordentlich gespart. Nach dem Abi will ich mit zwei Freunden durch Südost-Asien und wei- Malte, vielen Dank für das Interview und viel ter nach Australien. Spaß bei deiner Party! Kein Problem und Danke! Herzlichen Glückwunsch nachträglich! Und den Führerschein schon in der Tasche?

Für so eine große Reise hast du ja aber sicherlich auch die Unterstützung deiner Eltern, oder?

Ja klar. Also sie geben mir schon was dazu, aber sie sagen, dass ich versuchen soll, das meiste selber auf die Beine zu stellen. Ich werde dort Work and Travel machen, aber am liebsten will ich natürlich nur reisen und die Welt sehen! Meine Eltern verstehen das, sie waren ja auch mal jung. Ich weiß, dass ich immer auf sie zählen kann und sie mich unterstützen, egal was ich tue.

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Und nun, als vierte und letzte Gesprächspartnerin, Bing Bayer. Wir schreiben das Jahr 2350. Hallo Bing, schön, dass du hier bist!

Dieses Interview eignet sich zu 100% als Referenz für spätere Arbeitgeber. Könnte ich eine Kopie erhalten?


Magazin Oh, natürlich ginge das! Also fangen wir an. Bing, du bist jetzt 19 Jahre alt. Könntest du mir dein typisches Wochenende beschreiben?

Wie pflegst du deine sozialen Kontakte sonst noch? Wie lernst du überhaupt neue Menschen kennen?

Du meinst Sonntag?

Die meisten meiner Vertrauenspersonen finde ich in meiner Familie. Ein paar Bekannte aus der

Wenn das für dich die dir privat zur Verfügung stehende Zeit ist, ja.

Sonntag ist mein interpersoneller Austauschtag. Ich schlafe aus bis 8 Uhr „Der Online Avatar eröffnet eine zusätzliche morgens und schalte dann Möglichkeit des freien, eigenen Ausdrucks meinen 3D-Holograph an. über den äußeren Ausdruck.“ Ich versuche, über diverse ,,Soziale“-Plattformen wichtige Kontakte für die Zukunft zu knüpfen und zu pflegen. Man trifft die Leute ja schließlich nicht einfach auf der Straße wieder! Und warum nicht?

Was für eine Frage?! Wer setzt sich denn heute noch der Gefahr der Keiminfektion aus? Das Internet ist schließlich nicht umsonst erfunden worden! Das heißt, du studierst von zuhause aus?

Positiv! Skype war schließlich vor ein paar Jahrhunderten erst der Anfang. Das war eine Art zweidimensionales Kommunikationssystem. Heute kann ich meine Kommilitonen und Dozenten einfach sprechen, ohne den Raum verlassen zu müssen. Dieses Prinzip ist viel effizienter. Und wenn du mal entspannen möchtest, was tust du dann?

Für diesen unwahrscheinlichen Fall hat doch jeder Einwohner eine persönlich angepasste Dosis von beruhigenden Medikamenten zugeteilt bekommen. Wenn ich einmal mein emotionales und hormonelles Gleichgewicht verloren habe, gehe ich sonst auch gerne einen virtuellen Wald entlang spazieren. Das muss früher eine entspannende Wirkung gehabt haben, leider gibt es ja keine frei zugänglichen richtigen Wälder mehr.

Schulzeit sind mir noch immer erhalten, aber die meisten habe ich nur digital getroffen. Die neue digitale Welt eröffnet die Möglichkeit des kompletten Auslebens seiner Persönlichkeit. Jeder kann seine eigene Welt kodieren und je nach Bedarf und Wille Personen dazu einladen. Der Online Avatar eröffnet eine zusätzliche Möglichkeit des freien, eigenen Ausdrucks über den äußeren Eindruck. Ist das nicht sehr einsam? Der Mensch braucht

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doch auch körperlichen Kontakt. Wie willst du denn einen festen Freund oder Partner finden?

Sobald ich mich dazu entschließen sollte, diesen Weg zu gehen, werde ich meinen Status Online ändern und dann automatisch von dem staatlichen Partnersuchportal in die Datenbank aufgenommen. Und das Programm sucht dir dann einen geeigneten Partner?

Korrekt, meine Eltern haben sich ebenfalls so kennen gelernt und sind noch immer glücklich. Das Auswertungsprogramm wurde vor 150 Jahren von einem der brilliantesten Informatiker der Welt erfunden. Ich behaupte mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% so meinen Partner fürs Leben zu finden.

So wie die Welt, verändert sich auch die Art und Weise, wie Kinder heranwachsen. Es gibt sicherlich gute und schlechte Wege, doch gibt es nicht den einen Richtigen. Eine Anpassung an die Umstände ist unvermeidlich und ohne Veränderungen würde es auch keinen Fortschritt geben. Was die Zukunft bringt, vermag niemand zu sagen, doch können wir uns bemühen aus der Vergangenheit und Gegenwart zu lernen, um die bestmöglichste Ausgangssituation zu erschaffen. Wir sind die Zukunft! Anm. der Redaktion: Es handelt sich um fiktive Interviews, die einen Einblick in das jeweilige Zeitalter geben sollen.

Dann hoffe ich, dass du recht behälst! Vielen Dank für deine Zeit.

Gern geschehen, und bitte vergessen Sie nicht meine Kopie.

Chiara Kämpfer Redaktion Köln

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Marlene Müller-Stephan Redaktion Hamburg


Magazin

Zehn Jahre im Leben eines ... Zeit. Das Kostüm, in welchem Vieles seine Bedeutung erfährt. Orientierung. Mit dem Ziel, einen Rahmen zu schaffen, schafft es oftmals Reduktion. Ihr Stellenwert kann so vielfältig sein, wie die Dinge, die sie beschreibt. Betrachte man einmal die gleiche „Portion Zeit“ (z.B. 10 Jahre) in Bezug auf den Geschmack eines Rotweins, den Wandel eines Landes oder gar Kontinents und eine Liebesbeziehung, so wird der relative Charakter ihrer Aussagekraft als maßgebendes Medium mehr als deutlich. Vor allem unter der Berücksichtigung, dass Zeitrechnung nicht naturgegeben „ist“, sondern eine künstlich entworfene Schablone darstellt. In jedem Falle liegt es teilweise nahe, ihren Stellenwert nicht allzu ernst zu nehmen.

..Samens Ein Winterspaziergang. Es duftet nach Holz und Nadel. Fichten. Die gemeine Fichte (Picea abies) aus der Familie der Kiefergewächse entspringt einem Samen der mit einer Länge von 3-6 mm den Dimensionen eines Reiskorns gleicht. Der hieraus entstehende Keimling wächst abhängig von Niederschlag und Temperatur bis zu 50 cm im Jahr. Dieser Entwicklungsprozess

hat natürlich ebenfalls eine horizontale Ebene: Der Stamm hat mit steigender Größe die Aufgabe, fortwährend Stabilität zu gewähren. So kann dessen Breite im Laufe eines Fichtenlebens ein Ausmaß von bis zu drei Metern erreichen. Während ihres Wachstums übernehmen diese immergrünen Geschöpfe die unterschiedlichsten Funktionen. Den Bewohnern der Nager-, Insekten- und Vogelwelt sind sie Jahr für Jahr eine

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zuverlässige Unterkunft für die kalte Jahreszeit. Ihre Zapfen sind für viele Lebewesen Bestandteil der täglichen Speisekarte. Das weiße Dach aus Schnee auf ihren Schultern dient nicht nur einer gemütlich anmutenden Atmosphäre, sondern ebenfalls dem Schutz. Von Jahr zu Jahr entspringen der Rinde immer mehr der sogenannten „schlafenden“ Proventivknospen. Ihre Aufgabe bezieht sich auf die Wiederherstellung verlorener Organe wie beispielsweise Ästen, Zweigen oder Teilen des Stammes. Das Pendant zur menschlichen Geschlechtsreife beginnt bei Fichten mit zehn Jahren und dauert bis zum vierzigsten Lebensjahr an: Die Blühreife. Jedes Jahr zwischen April und Juni kann aufs Neue der Grundstein für die oben geschilderten Funktionen sowie organismusinternen Prozesse beginnen und die Landflächen mit Leben füllen. Wie lange dies andauert hängt von der direkten und indirekten Umwelt ab. Einerseits dauert z.B. die Herstellung eines massiven Holztisches nicht länger als ein paar Wochen und ermöglicht dem Menschen einen sinnvollen Nutzen. Andererseits wurde in Schweden bereits eine Wurzel gefunden, deren Alter auf 9550 Jahre datiert wurde und mit dem darüber wachsenden Baum genetisch identisch sein soll. Wer entscheidet?

Jan-Ole Komm Standortleitung Hamburg

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... Alkoholikers C2H5OH – Ethanol. Alkohol. Stell dir dich in 10 Jahren vor. Stell dir dein Leben vor, wie du es gern hättest. Einen Ort zum Wohnen und Leben, einen Menschen an deiner Seite, ganz viele in deinem Rücken. Aufgaben, die dir jeden Tag Spaß machen und deinem Leben einen Sinn geben. Du bist mal glücklich, mal unglücklich. Stell dir dich in 10 Jahren vor. Stell dir dein Leben vor, wie du es richtig scheiße fändest. Einen Ort, wo deine Sachen stehen gibt es, aber du wohnst nicht wirklich dort. Viele Menschen sind um dich herum, aber keiner an deiner Seite und schon gar keiner, der hinter dir steht. Aufgaben hattest du viele, jetzt hast du nur noch eine. Je nachdem, ob ein Mensch sich zwei Mal in der Woche ein Bier gönnt oder jeden Abend die Wodkabombe neuentdeckt, ob er ein Mann oder sie eine Frau ist und wann „das nicht mehr ohne können“ angefangen hat, überlebt dieser Mensch die zehn Jahre gar nicht oder er ist ein schwerkranker Alkoholiker mit geringer Aussicht auf Heilung. Gehen wir von letzterem aus und fangen wir im Kleinen an; so wie du, ich und die meisten anderen Menschen, die mal 16 und 18 geworden sind, es kennen: Der erste Totalabsturz. Ein lustiger Abend, viele schöne Menschen, die man mag oder auch nicht. Ein, zwei Bier, dann geht es los mit den Kurzen. Sie schmecken scheiße, aber weil man ja ein knallharter Typ ist und auch als Mädchen trinken kann wie Papi, leckt, schluckt und beißt man was das Zeug hält. Nachdem du zum dritten Mal den Kopf in den Nacken geschmissen hast, ist der Erste schon in deinem Gehirn angekommen. Dank der nicht


Magazin ganz so strengen Türsteher von Mundschleimhaut, Magen und Dünndarm ist das Zellgift auf der Blutautobahn unterwegs in Richtung Hippocampus und zerstört dort ein bisschen von deinem Langzeitgedächtnis, bevor es die Schleusen für den Neurotransmitter GABA öffnet, der alle möglichen Funktionen außer Gefecht setzt, z.B. Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit. Mittlerweile hast du ganz rote Bäckchen, haust deinem besten Kumpel eins aufs Maul oder laberst deine Freundin zu, in beiden Fällen erhöht sich dein Blutdruck um einiges. Wie ein Fliegenschwarm einen Kadaver, so hat der Alkohol nun deinen Körper eingenommen. Doch noch ist nicht alles verloren: Leber und Bauchspeicheldrüse kämpfen verbittert an der Front, obwohl sie wissen, dass sie nicht gewinnen können. Du hast nun deine Orientierung verloren, lallst nur noch, siehst alles doppelt, dreifach und viel später und musst kotzen. Und, wenn es ganz schlimm kommt, gehorchen dir ab 2,0 Promille nicht mal mehr deine Muskeln, du brichst zusammen. Bei noch mehr Promille setzt dein Gehirn aus, du wirst bewusstlos. Im besten Falle passiert dies nur selten. Es ist dir peinlich oder du prahlst damit, so richtig toll ist‘s so oder so nicht. Krankhaft wird es oftmals dann, wenn es etwas gibt, dass du nüchtern nicht ertragen kannst und das sich so gut hinter dem Alkoholvorhang verstecken lässt. Erlebnisse wie Konflikte oder Enttäuschungen müssen ertränkt und vergessen werden.

Mit zunehmender Dauer wird es für deinen Magen und deine Bauchspeicheldrüse schwieriger, Alkohol und fettige Speisen zu verdauen. Deine Haut wirkt aufgedunsen, deine Zähne werden schlechter, das Tumorrisiko steigt. Du leidest unter Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen. Trinkst du weiter, stehen dir eine Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsen- und Magenschleimhautentzündung, sowie Impotenz und Polyneuropathie* zur Auswahl. Stell dir dich in 10 Jahren vor. Mach dir dein Leben so, wie du es gern hättest.

Marlene Müller-Stephan Redaktion Hamburg

* sehr schmerzhafte Erkrankung der peripheren Nerven (Arme und Beine) mit dauerhaftem Zittern

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... Heranwachsenden Seit der Geburt und von nun an Du bestimmst selber, wer du bist und wonach du handelst? Das tue ich doch, denkt man immer. Aber was hast du die letzten Jahre überhaupt selbst bestimmt und was wurde fremdbestimmt? Eltern, Freunde, Medien, dein Haustier, dein Smartphone und weitere Einflussfaktoren haben entscheidenden Anteil an deiner Persönlichkeit und welchen Weg du gehst. 1) Denk daran, dass du statistisch gesehen der Durchschnitt deiner 5 engsten Mitmenschen bist. Wer sind diese Menschen? Heben Sie dich hoch und bringen dich zur Entfaltung deiner vollen Künste und Kräfte? Oder sind es Menschen, die selber der Masse folgen, um nicht herauszustechen? 2) Von unserer Geburt an hören wir ca. 180.000 mal Sprüche wie „Das kannst du nicht“, „Lass mich das lieber machen“, „Werde du erst mal erwachsen.“, „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das klappt.“. Wir reden uns dann meistens selber ein: „Oh, ich bin nicht gut genug“, „Naja, ich habe keine Wahl, es wurde doch schon immer so gemacht“ oder „Andere können das besser.“. Was passiert also mit all den Ideen und Versuchen, die wir starten wollten, aber es gelassen haben, weil irgendwer meinte, wir können das nicht. Niemand weiß das, weil wir sie lieber gelassen haben. Lieber das machen, was die Masse sagt, damit man sich keine Kritik einfängt.

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3) Um gute Entscheidungen zu fällen, ist auch der Wissenschaft bereits aufgefallen, dass der Moment ein hilfreiches Werkzeug ist. Wichtige Entscheidungen werden jeden Moment getroffen und sind gekoppelt an langfristige Auswirkungen. Innerhalb weniger Sekunden, beeinflusst von Menschen, die uns gerade umgeben, und Stimmungen, die uns einfangen, entscheiden wir essentielle Dinge für unser eigenes und das Leben anderer. 4) Die psychologische Forschung belegt, dass ca. 10% bewusst und tatsächlich 90% des Erlebens und Verhaltens unbewusst oder unterbewusst ablaufen. 5) Vertraue deinem eigenen Urteil. Die Angst davor, Fehler zu machen, ist eines der größten Phänomene der Menschheit und begleitet jeden von uns. Ob Mahatma Gandhi, Andy Warhol, Joan K. Rowling oder dein/e engste/r Freund/in. Seinen eigenen Weg zu gehen, ist das, wovon wir am meisten lernen können. Diese Punkte sollen ein Samen sein, seine eigene Zeitreise zu gestalten und zu erleben. Bewusst sein Handeln zu hinterfragen und auf seine eigenen Werte etwas zu halten.

Torben Vernunft Redaktion Hamburg


Magazin

Gesterns Erfahrung, Morgens Geschenk? Man stelle sich vor, Zeitreisen wären möglich. Also so richtig möglich. Der Mensch kann zu einem beliebigen Ort in der Vergangenheit reisen und als Unbekannter in der Masse verschwinden – denn spätestens seit Doctor Who wissen wir alle, dass man besser nichts verändert – sozusagen stiller Beobachter und Zeitzeuge sein. Wo würdest Du hinreisen?

und vor allem interessante Sache, sich zu fragen, wohin sie oder er reisen würde, wenn die Möglichkeit bestünde. Auch, wenn Zeitreisen praktisch nicht möglich sind, theoretisch sind sie es schon. Und das ist immerhin die halbe Miete, also nutzt die Gelegenheit und macht euch auf die Reise, wenn die erlebte Realität mal nicht zur gewünschten Realität passt.

Wahrscheinlich ist die Beantwortung dieser Frage noch schwieriger, als die Erfindung von Zeitreisen selber. Obwohl für mich eigentlich recht klar ist, was ich mir angucken würde. Ich würde mir ein paar Reden von Martin Luther King anhören oder auch ein paar Schritte im Salzmarsch mitlaufen. Große Momente miterleben dürfen in dem Wissen, dass es große Momente sind – das wäre wohl das eigentlich Attraktive am Zeitreisen. Oder auch, sich den Klimawandel herrlich unwissenschaftlich ins Bewusstsein rufen durch eine Reise auf ein Island von vor 40 Jahren, als seine Gletscher noch größer und noch schöner waren. Völlig benebelt von Eindrücken und voller Tatendrang kehrte ich dann zurück in das Hier und Jetzt, wo so viele Dinge vergessen scheinen. ...Zurück aus den Überlegungen und rein in die Realität. Solche Zeitreisen sind aktuell natürlich nicht möglich. Es ist trotzdem eine sinnvolle

Was ist Dir wichtig? Was bewegt Dich? Was würdest Du gerne (noch) mal erleben?

Johanna Berkhan Gastbeitrag

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Dein Bachelor anno 1712 _____________

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Magazin Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wie anders dein Studium ablaufen würde, wenn du nicht heute – JETZT – studieren würdest? Ohne Entscheidungsneurose, weil du dich nicht entscheiden kannst, was du aus dem Studiengang-Potpourri wählen sollst. Ohne Laptop oder Smartphone, dafür in schicker studentischer Uniform, vielleicht mit Federkiel oder Wachstafel ausgestattet? Hier ein kleiner Umriss dessen, was du verpasst hast:

Wer studiert, wer probiert?

Mittelalter: Der Zugang zu höherer Bildung war bis ins 15. Jahrhundert sehr begrenzt. So konnten sich nur Kinder reicher Eltern überhaupt leisten, zu studieren. Es gab allerdings keine weiteren Zulassungskriterien – nicht mal die Schule musste zuvor besucht werden (was bedeutet, dass das Durchschnittsalter bei etwa 12 Jahren lag). Frühe Neuzeit: Wer ein hohes Amt anstrebte, musste eine entsprechende Bildung vorweisen. Nicht nur buschigen Schwanz haben, auch Fuchs sein! Inzwischen waren Aufnahmeprüfungen in Mode gekommen, was am ehesten daran lag, dass erst die Unis und entsprechend auch die Studenten wie Löwenzahn aus dem Boden schossen. Zudem gab es einen Haufen Aufnahmerituale, die in erster Linie der Bespaßung der älteren Studenten dienten: So wurden die Erstis mit gehörnten Hüten und Eberzähnen verkleidet, die ihre Weltlichkeit symbolisieren sollten, um ihnen dieses tierische Tuning dann unter lautem Gejohle abzuhacken, -sägen und -brechen und die Erhebung in den elitären Kreis zu feiern. 19. & 20. Jhdt.: Ende des 19. Jahrhunderts bekamen auch die Damen der Schöpfung die Erlaubnis, sich zu immatrikulieren – was aber noch lange nicht hieß, dass sie auch einen akademischen Abschluss machen durften; dies war nur in Ausnahmefällen gestattet. Erst im folgenden Jahrhundert etablierte sich das weibliche Geschlecht in der zuvor von Männern beherrschten Domäne. Der weibliche Anteil stieg im Jahre 1930 auf 16 %, 1943 sogar auf 50 % an (was in erster Linie daran lag, dass die Männer alle in den Krieg gezogen waren). Heute: Ohne ein riesiges Fass in Richtung „Nicht-jeder-derwill-hat-die-Mittel-zum-Studieren“ aufzumachen – jeder. Prin-

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zipiell kann jeder studieren, solange er die bekannten Grundvoraussetzungen erfüllt (Abi und so). Dies ist u.a. ein Grund für die Einführung des Numerus Clausus in vielen Fächern. Momentan gibt es in Deutschland über 2,5 Millionen Studenten, die an 428 staatlich anerkannten Hochschulen Wissen aus über 17.000 Studiengängen aufsaugen. Die meisten von uns haben sich vermutlich damit auseinandergesetzt, dass hauptsächlich die richtige Abi-Note (o.Ä.) und im Zweifel ein bisschen Glück im Nachrückverfahren oder Geld die Hauptrollen spielen.

Was wird studiert?

Mittelalter: Bevor man es im eigentlichen Studienfach (i.d.R. Jura, Theologie oder Medizin) so richtig krachen lassen konnte, musste der „Scholar“ sich zunächst in den Sieben freien Künsten ausbilden lassen, die Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie abdeckten. 19. Jhdt.: „In“ waren neuere Studiengänge, die vom Grundgedanken her bislang selten enger mit einem wissenschaftlichen Aspekt verknüpft gewesen waren, so z.B. Agrarwissenschaften oder Bergbau. Diese Entwicklung war vor allem – Überraschung – dem vorherrschenden Industrialisierungsgedanken zuzuschreiben. Heute: Es ist vermutlich nicht übertrieben zu behaupten, dass inzwischen fast alles studiert werden kann, seien es Freizeitwissenschaften (Bremen), Coffeemanagement (Hamburg) oder Evergreens wie Deutsche Literatur und Zahnmedizin.

Wo wohnt man, wenn nicht mehr bei Mama und Papa? Mittelalter: Da es absolut verpönt war, im elterlichen Nest zu wohnen, organisierten die Studenten sich in „Kollegien“ oder „Bursen“, die

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heute ungefähr sowas wie Studentenwohnheime wären – klingt nur irgendwie nach mehr Zusammenhalt. Frühe Neuzeit: Diese mittelalterlichen Wohnheime wurden im 16. Jahrhundert dann vermehrt als Wohnraum für Hochbegabte, Stipendiaten und ärmere Studenten freigeschaufelt – was zur Folge hatte, dass die restlichen Studis entweder bei Mitbürgern oder aber bei Dozenten (Fluch oder Segen?) unterkommen mussten. Heute: So bunt wie eh und je und vermutlich wie nie zuvor. Ob Zuhause, in handelsüblichen Studenten-WGs, allein auf 120m² inklusive 2x/ Woche Reinigungskraft oder mit einer schrulligen alten Dame, die viel zu viele Katzenfotos an den Kühlschrank klebt, aber echt locker im Umgang mit Nacktheit in den gemeinsamen Räumlichkeiten ist.

Was braucht man im Studentendschungel? Mittelalter: In erster Linie ein gutes Gedächtnis; Schreibmaterial war äußerst wertvoll und entsprechend kostspielig – man tat also gut daran, sich das in den Vorlesungen Gelehrte möglichst intensiv und langfristig einzuprägen. Von jeglicher Art der Gedächtnisschwächung, z.B. in Form von ausschweifenden Trinkgelagen am Vorabend, wurde dringend abgeraten. Absolut hollister und superdry waren zudem die Tonsur und klerikale Kleidung. Frühe Neuzeit: Abgesehen von erschwinglichen Preisen für Feder und Papier wurde der studentische Alltag auch durch die Erfindung des Buchdrucks 1450 immens erleichtert (credits to Johannes Gutenberg). 19. Jhdt.: Geld. Wo zuvor überwiegend Kinder aus gutem Hause studierten, interessierte sich zunehmend auch die Jugend sozial schwächerer Schichten für den Akademikerstatus. Es ist zu vermuten, dass die lapidare Bezeichnung „arme


Magazin Studenten“ zu dieser Zeit entstand – wer studierte, konnte in der Regel weder sich noch seine Familie ernähren (was erstmals die Notwendigkeit von 400‟-Jobs aufzeigte). 20. Jhdt.: Zum Studieren eigneten sich relativ weite Teile dieses Jahrhunderts weltkriegsbedingt nicht – sowohl Studenten als auch Dozenten zog es (mehr und weniger freiwillig) an die Front, wenn auch im 2. wesentlich weniger euphorisch als noch im 1. Weltkrieg. Wer dennoch Zeit und alle Körperteile plus Muße zum Studieren hatte, schrieb seine Hausarbeiten inzwischen bitte auf der Schreibmaschine und nicht mehr von Hand. Heute: Durchhaltevermögen. Bei der Vielfalt an Studiengängen, den Bequemlichkeiten, die das Studentenleben mit sich bringt und einem Hauch von „Ich will noch nicht erwachsen werden“ fällt es mehr Studenten denn je schwer, eine Sache wirklich durchzuziehen. Und mal ehrlich – jeder von uns hat vermutlich wenigstens in einem kleinen Harry-Potter-Wandschrank seines Hirns mal kurz darüber nachgedacht, wie es wäre, etwas ganz anderes zu machen. Irgendwas mit Technologie ist natürlich auch immer gut – dicke Bücher in der Bib wälzen, den Mensaplan auswendig lernen oder Hausarbeiten handschriftlich verfassen klingt irgendwie oldschool.

mit den hehren Zielen der Meinungsfreiheit und einer einheitlichen Verfassung für Deutschland. 20. Jhdt.: Die Fanclubs von Bismarck und Wilhelm I. als Reichgründern nannten sich Corps oder Freie Studentenschaften. Letztere engagierten sich v.a. hochschulpolitisch und gelten als Vorreiter von AStA und Fachschaftsräten. Heute: [Bitte gedanklich individuelle Freizeitgestaltung einfügen.] Also… Sicher hat jede Epoche ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich nutze und schätze die Schnelligkeit, die mir der technologische Fortschritt bisher gebracht hat – manchmal kann’s ja immer noch nicht flott genug gehen; ich habe die Möglichkeit zu studieren was ich will, wo ich will, wann ich will, muss mir keine Sorgen um politischen Krach in meinem Heimatland machen, der mich meinen Fokus verschieben lässt… Aber in einem nostalgisch angehauchten Moment wünsche ich mich in die Jahre zurück, die den Spirit der Studentenbewegungen atmeten, als Studentsein „noch für was stand“ und sich mit Leib und Seele dem gewählten Studienfach verschrieben wurde. In der nächsten Ausgabe lesen Sie: Studieren im Jahre 2250 oder Wie selbst studieren obsolet wurde.

Wie wird die Sau rausgelassen oder wohin mit all der freien Zeit?

19. Jhdt.: Diesem Jahrhundert entspringt diese eine wild-romantische Vorstellung der politisch engagierten akademischen Jugend, die - teils weinselig - durch die Straßen zieht, spruchbannertragend und parolengröhlend. Auf jeden Fall für etwas stehen, an etwas festhalten oder es gerade loslassen wollen. 1817 richteten die studentischen Burschenschaften im Zuge dieser Bewegungen erstmalig das bekannte Wartburgfest aus

Wibke Weissmann Redaktion Hamburg

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Bionische Architektur

Was soll das denn bitte sein? Das könnte man denken, wenn man in naher Zukunft durch die Innenstadt von Taipeh schlendert und staunend gen Himmel schaut. Eine architektonische Supergurke? Ein von Bäumen durchzogenes Raumschiff? Immerhin würde man in puncto Bäume schon mal nicht in völliger Dunkelheit tapsen. Was man hier vor sich hat ist der „Bionic Arch“: ein visionäres Meisterwerk von Vincent Callebaut Architectures, welches bereits 2016 fertiggestellt werden soll. Der belgische Architekt Vincent Callebaut verkörpert das Bild eines Vordenkers und Revolutionärs der Architektur, dessen atemberaubende Entwürfe immer gleich faszinierend, als auch polarisierend sind. Unter Fachkreisen ist er seit jeher bekannt dafür, über die konventionellen Sichtweisen der herkömmlichen Raumordnung hinaus zu blicken. Dies endet in mitunter surrealen Kreationen, welche mit heutiger Technik kaum zu realisieren sind. Doch ist es genau das, was den stetigen Fortschritt und die Weiterentwicklung ankurbelt. Der Blick in die Zukunft, über unseren gegenwärtigen Horizont hinaus. Was ist möglich und was könnte in naher Zukunft möglich werden? Fragen, welche gerade in Zeiten der Globalisierung und des Klimawandels von essenzieller Bedeutung sind. Hierbei hat sich Callebaut primär auf die Thematik des überlebensfähigen Wohnens und Arbeitens spezialisiert. Wobei Architekten hier zu Lande eng an die Bau- und Raumordnungsgesetze von EU-Ländern gebunden sind, eröffnen sich andernorts, wie in Abu Dhabi oder aufstrebenden Wirtschaftsnationen in Asien, immer neue Möglichkeiten. Was auch

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einer der Gründe ist, weshalb der „Bionic Arch“ in Taipeh und nicht etwa in Berlin errichtet wird. Beim „Bionic Arch“ handelt es sich um einen kühnen Entwurf eines Hochhauses, welches zu 100% energieautark und komplett ohne CO2-Emissionen auskommen soll. Die 380m hohe Konstruktion wird von vier gigantischen, in das Gebäude integrierten „Bäumen“ getragen, welche Schadstoffe filtern und mittels implantierter Solarpanelen das Gebäude völlig energieunabhängig machen. Bei Bedarf kann sogar überschüssige Energie in weitere Bauten der Umgebung umgeleitet werden. Dieses und ähnliche Projekte werden in naher Zukunft immens an Bedeutung gewinnen, um die bis 2050 auf 9 Milliarden anwachsende Weltbevölkerung nachhaltig behausen und versorgen zu können. Um der steigenden Umweltbelastung aufgrund von rasanter Ausbreitung des menschlichen Wohnraums Einhalt gebieten zu können, werden nachhaltig und effizient durchdachte Städte als ökologischste Lösung gesehen, die Menschheit zu beheimaten. In Städten werden kürzeste Wege für Energie-, Nahrungsmittel- und Wohnraumversorgung sichergestellt und es werden keine unnötigen Ressourcen verprellt, um kleine, teilweise sehr weit abgelegene Orte mit immensem Aufwand zu versorgen. Zudem werden der Natur wichtige Wachstumsräume zurück gegeben und global wichtige Ökosysteme geschützt. Grundlage dieser Zukunftsstädte ist die bionische Architektur. Das Forschungsgebiet der Bionik befasst sich mit der Natur als effizienteste Informationsquelle für Technik und hat in sämtli-


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chen Teilgebieten schon zu fundamentalen Neuentwicklungen angeregt. Bekannteste Beispiele sind die Haihaut-Lackierungen für Flugzeuge oder die als „Winglets“ bezeichneten Flügelspitzen an modernen Flugzeugen. Beide Erfindungen dienen dazu, den Luftwiederstand zu verringern und somit ebenfalls den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Weitere Beispiele sind Klettverschluss und wasserabweisende „Lotusstoffe“.

Die bionische Architektur befasst sich mit eben diesem Forschungsgebiet in Zusammenhang mit Bautechnik. Das wohl bekannteste Gebäude der bionischen Architektur ist der Eiffelturm in Paris. „Was hat diese prähistorische Kamelle denn mit futuristischer Bautechnik zu tun?“, mag man da denken. Würde man den 300m hohen Turm jedoch komplett einschmelzen, wäre dieser lediglich nur noch ein paar Meter hoch. Ähnlich wie bei Knochen wurden beim Eiffelturm nur an den

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Stellen, wo auch wirklich Kräfte wirken, möglichst dünne, stählerne Querverbindungen angebracht. Dort, wo keine Kraft wirken kann, wird ein Hohlraum hinterlassen. Der Eiffelturm wurde also im Hinblick auf Gewichtsreduktion extrem effizient erbaut. Mit Rücksicht auf die Technik des 19. Jahrhunderts war der Eiffelturm also ein absolutes Hightech-Spektakel, welches jeden damaligen Technikfreak wohl mehr als einmal feuchte Träume bereitet hat. Der Expo-Pavillon Korea 2012 ist eine der modernsten Bauten weltweit. Grund dafür ist seine flexible und scharnierlose Lamellentechnik, welche rein optisch mit den Kiemen eines Hais zu vergleichen ist. Nun ja, um ehrlich zu sein, erinnert das Gebäude schon etwas an eine gigantische daher kriechende Schnecke…..wenn auch mit

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Kiemen! Na, wenn das nicht mal was ist! Tatsächlich wurde das Material, aus dem die Lamellen bestehen, von der exotischen Paradiesvogelblume abgeschaut. Diese verfügt, als eine der wenigen bekannten Blumen, welche von Vöglen bestäubt werden, über extrem flexible und dennoch stabile Blätter. Sollte sich also auch ein Reiner Calmund der Vögel auf diese speziellen Blätter setzen, verbiegen die sich lediglich in einem exakten Winkel und geben den Nektar frei. Bezogen auf die Lamellentechnik wurde daraus ein extrem biegsames Material


Magazin entwickelt, welches sich beliebig verformen lässt, ohne zu brechen. Das stellte Ingenieure und Architekten vor große Herausforderungen. Denn Elastizität ohne Gelenke ist bis zu diesem Punkt kaum vorstellbar gewesen. Eine Weiterentwicklung sind sogar bestimmte Sensoren, welche mittels Datenermittlung von Temperatur, Winkel der Sonneneinstrahlung und Luftbeschaffenheit die genaue Einstellung der Lamellen von selber vornehmen, ohne dass der Mensch diese zusätzlich anpassen muss. Der Profit aus bionischen Bauten kann kaum maximal genug sein. Die Natur arbeitet stets möglichst rohstoffschonend und bringt alle verwerteten Stoffe in den Kreislauf zurück. Projekte wie der Tower Mk5 von 2009 sollen die Möglichkeit bieten, in Ballungszentren und Metropolen natürliche und begrünte Wohninseln zu schaffen. Hierbei handelt es sich um die Tragekonstruktion eines Hochhauses, ähnlich der menschlichen Wirbelsäule. Im Inneren des Gebäudes schließen sich alle Ebenen um einen hohlen Rundkörper, der sämtliche Stockwerke mit Energie versorgt. Da, wo im Verkehrsbereich am Boden keine Begrünung mehr möglich ist, kann dies auf den unterschiedlichsten Ebenen eines Gebäudes geschehen. Es wurden in bestimmten Regionen bereits ganze Stadtbilder dieser neuen Nachhaltigkeit und Ästhetik angepasst. So wird in Singapur ein Großteil der Hochhäuser mit Vegetationsplatten bestückt. Dabei handelt es sich um rechteckige Platten, welche Kletterpflanzen tragen, wodurch sich eine durchgehend baumähnliche Wandstruktur ergibt. Daraus resultierend wird das Stadtbild aufgewertet und der CO2-Ausstoß wird zu einem bestimmten Teil von den Pflanzen gefiltert. Im Kern geht es also darum, immer möglichst ressourcensparend, energieeffizient und nachhaltig zu bauen. Wenn dabei auch noch extrem aufregende Bauten wie eine knapp 400m hohe Supergurke oder gigantische Nacktschnecken

mit Kiemen entstehen, kann man das doch nur genial finden. Die Welt braucht Visionäre und Querdenker wie Callebaut, um sich weiterentwickeln zu können. Mal sehen, was man als nächstes in unseren Städten an schrägen Superbauten so finden wird.

Carlo Thissen Redaktion Köln

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Campus Leben


Ein Blick hinter die Kulissen – Beim LoungeLaLa im Kölner Mediapark Ein Blick hinter die Kulissen – Beim LoungeLaLa im Kölner Mediapark Ein Projekt von Studenten für Studenten – das ist der Grundgedanke beim LoungeLaLa. Seit dem Sommersemester 2014 veranstalten zehn Studierende des Studiengangs „Angewandte Medien“ gemeinsam mit ihrem Studiengangsleiter Chris Wickenden mehrmals im Semester den „LoungeLaLa für P. People“. Doch was genau passiert eigentlich in der Mittagspause in der Students Lounge, wenn beim LoungeLaLa zum Talk eingeladen wird? Und wer sind diese „P. People“?

und ein Zertifikat für ihr Engagement wird ihnen später als Referenz dienen.

Bereits ab 12 Uhr finden sich die engagierten Studierenden in der Students Lounge ein. Sie beginnen mit den Vorbereitungen zur nächsten Sendung. Die 10-köpfige Arbeitsgruppe kümmert sich seit dem ersten LoungeLaLa selbstständig um die Planung, Produktion und Durchführung des LoungeLaLa. Auch um interessante Gäste bemühen sich die AM-Studenten mit ihrem Dekan Chris Wickenden persönlich. Die bisher eher unerfahrenen Studenten wurden zuvor mithilfe entsprechender Workshops in den Bereichen Moderation, Präsentation und Technik bestens vorb e re i t e t

Die nächsten 30 Minuten stellt sich der Gast nun den Fragen der Moderatoren. Es sind Fragen zu seiner Person, seinem Beruf und seinen Erfahrungen in bestimmten Segmenten und Arbeitsfeldern, die den Studenten Praxisnähe vermitteln sollen. Sie sollen somit einen intimeren Einblick in ihre späteren möglichen Berufsbilder vermittelt bekommen.

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In der Mittagspause um 12:40 Uhr beginnt der LoungeLaLa. Den Einstieg in das 30-minütige Gespräch bietet dabei der sogenannte P-Begriff, den die Gäste selbst aus einer Word-Cloud auswählen können. Dieser P-Begriff soll sie charakterisieren, wie zum Beispiel passioniert, pünktlich oder pingelig. Diese Art des Einstiegs soll die anfangs fast schon verlangte Anspannung zwischen Gast und Studenten entspannen und auflockern.

Die Gäste werden von Herrn Wickenden und den Studenten selbstständig ausgewählt. Denn es gilt, junge, unerfahrene Studenten für bestimmte Berufszweige zu begeistern und ihnen wichtige Themen näher zu bringen. P.People steht hier also für interessante Personen, die ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen mit den Studierenden teilen möchten. Wenn die Studierenden nicht selbst den Kontakt aufbauen, so geschieht dies über Chris Wickenden als unterstützende Kontaktperson. Einige (berühmte) Gäste des LoungeLaLa waren bisher


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Simon Beeck (1Live Moderator), Hendrik Unger (Experte für Social Media Marketing), Jeannine Michaelsen (Moderatorin „Joko und Klaas – Das Duell um die Welt“) und ZDF-Sport-Chefreporter Wolf-Dieter Poschmann. Beim letzten LoungeLaLa am 12. November 2014 (Stand bei

Lachen und Entspannung sorgte. Und obwohl er in Düsseldorf lebt, hatte er dennoch die ganze Aufmerksamkeit der Kölner Studenten. Nach 30 Minuten war der LoungeLaLa auch schon wieder vorüber. Mit einem kleinen Geschenk als Dankeschön für sein Kommen verabschiedeten die beiden Moderatoren Schönenborn. Wie all die anderen Gäste vor ihm, hat sich natürlich auch Schönenborn bereit erklärt, unentgeltlich vor den Studenten aufzutreten. Der LoungeLaLa, ein Projekt ins Leben gerufen von Studenten für Studenten – eine weitere Unternehmung der Studenten auf dem Weg ins Berufsleben.

Redaktionsschluss) war Jörg Schönenborn, Fernsehdirektor des WDR, Wahlmoderator für die ARD und Moderator der ARD-Brennpunktsendungen, zu Gast und beantwortete ausführlich die Fragen der beiden Moderatorinnen. Schönenborn beispielsweise sprach im LoungeLaLa über sein Studium, seinen Einstieg beim WDR und seine beruflichen Wünsche und Ziele. Auch wurden Themen wie die Politikverdrossenheit und die Zukunft des Fernsehens angesprochen. Doch bei all den ernsten Themen verlor Schönenborn nicht den Spaß am Talk, er wählte ironischerweise „pünktlich“ als seinen P-Begriff, was aufgrund einer Verspätung von einer Stunde (natürlich unverschuldet) bei den Studenten für

P.S. Auf YouTube findet ihr übrigens alle Episoden des LoungeLaLas zum Nachgucken!

Lara Malburg Standortleitung Köln

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Die berühmte Spitze des Eisbergs oder berechtigte Kritik? - ein Interview mit Herrn Prof. Dr. Pradel über das Marketing der HSF

„Dafür stehe ich mit meinem Namen!“ Diesen Satz sollte jeder Student der Hochschule Fresenius im Idealfall voller Stolz sagen können. Die Identifikation mit einer Marke bedeutet jedoch auch, dass man alle Komponenten aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und sich mit ihnen auseinandersetzt. „Zum Glück,“ sagte mal ein Dozent, „haben Sie sich trotz des Informationsüberflusses die Diskussionsfreudigkeit nicht abgewöhnt!“. Auf die Hochschule Fresenius bezogen, gibt es auch ein Thema, welches häufig und breit diskutiert wird - die Aktivitäten des Marketings. Über die Facebook-Fanpage der FreseNews hatten wir Studenten der Hochschule Fresenius gefragt, was sie als kritisch empfinden und wo sie Klärungsbedarf sehen. Mit dem Ziel hier Transparenz zu schaffen, haben wir mit Herr Prof. Dr. Pradel, Vizepräsident für Hochschulentwicklung und Hochschulmarketing und vorsitzender Geschäftsführer der Hochschulstandorte Köln, Hamburg, Berlin, München und Düsseldorf der Hochschule Fresenius, gesprochen.

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1. Die Marketingaktivitäten der Hochschule Fresenius sind erfolgreich- wir hatten letztes Semester bundesweit den stärksten Jahrgang mit ca. 1300 neuen Anmeldungen (Anm. der Redaktion: im Fachbereich Medien und Wirtschaft). Wie erklären Sie sich, dass unter den Studenten teilweise Unmut herrscht, wenn die Sprache auf das Marketing der Hochschule kommt? „Wir sind natürlich sehr erfreut darüber, dass sich im letzten Wintersemester eine so große Zahl an Studieninteressenten für unsere Bildungsinstitution entschieden hat. Dabei ist auch das Interesse an berufsbegleitenden Studienangeboten merklich angestiegen. Sicherlich sind auch die unterschiedlichen Marketingmaßnahmen unserer Hochschule für einen solchen Erfolg mitverantwortlich. Allerdings spielen auch viele andere Erfolgsfaktoren eine wichtige Rolle: So ist das Empfehlungsmarketing von Fresenius-Studierenden an potentielle Studieninteressenten eine nicht zu unterschätzende Komponente. Als Hochschule in privater Trägerschaft ist es für die Weiterentwicklung der Hochschule wichtig, dass wir uns bei der Gewinnung neuer Studierender gut positionieren. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund eines zunehmend schärfer werdenden Wettbewerbs der bundesweit aktuell gut 130 privaten Hochschulen untereinander essentiell. Im Vordergrund stehen dabei aber nicht die für alle sichtbaren Marketingmaßnahmen, sondern vor allem eine Vielzahl von qualitätsfördernden und zukunftssichernden Maßnah-


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men der Hochschule Fresenius. Damit stellen wir für Studieninteressenten und unsere Studierenden ein hochkarätiges an den Anforderungen der Arbeitsmärkte ausgerichtetes Studium sicher. Hierzu zählt beispielsweise, dass die Hochschule Fresenius seit etwa zwei Jahren das Verfahren der Systemakkreditierung durchläuft, welches im Frühjahr 2015 positiv abgeschlossen sein dürfte. Diesem umfassenden Verfahren der internen und externen Qualitätssicherung hat sich bisher nur eine Hand voll privater Hochschule gestellt. Die Hochschule Fresenius ist eine davon. Der erfolgreiche Abschluss ist daher ein besonderes Qualitätssiegel. Diese und viele andere Maßnahmen sind natürlich nicht so prominent sichtbar, wie bspw. die Außenwerbung in Form von Bussen, U-Bahnen oder Plakaten. Dass nicht alle unsere Marketingmaßnahmen - intern wie extern - immer positiv wahrgenommen werden, liegt leider in der Natur der Dinge: Werbliche Kommunikation ist immer auch subjektiv. Schauen wir uns einen Werbespot im Fernsehen oder ein Plakat auf einer Litfaßsäule an, reagiert der eine begeistert, ein anderer ist womöglich schockiert. Selbstverständlich sind wir offen für die Meinungen unserer Studierenden. Konstruktive Vorschläge lassen wir gerne in unsere Überlegungen einfließen. So wurde zum Beispiel der Slogan unserer derzeitigen Kampagne „Bildung, die prägt“, der ebenfalls sehr unterschiedlich diskutiert und beurteilt wird, von Studierenden unseres Hauses ausgewählt.“

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2. Welche Zielgruppen stehen im Fokus des Marketings und mit welchen Maßnahmen wird versucht, sie anzusprechen? „Wir haben sehr heterogene Zielgruppen und Anspruchsgruppen. Diese lassen sich wie folgt segmentieren: Allen voran sind natürlich Studieninteressenten aus dem In- und zunehmend auch aus dem Ausland sowie deren Eltern, Verwandte und Freunde zu nennen. Daneben gilt es aber auch die bereits immatrikulierten Vollzeit- und berufsgeleitenden Studierenden sowie deren persönliches Umfeld nicht außer Acht zu lassen. Ferner muss auch an alle Lehrenden, Mitarbeiter und Partner kooperierender Einrichtungen, wie auch an die Kooperations- und Praxispartner der Hochschule Fresenius gedacht werden. Zuletzt sind natürlich auch die relevanten Meinungsbildner und -mittler aus den Bereichen öffentliche und private Institutionen, Behörden und Ministerien, Verbände, Politik, Wirtschaft, Medien und (Fach-)Presse zu nennen. Das Thema der Zielgruppenansprache und -segmentierung hat daher einen mehrdimensionalen Charakter. Die Bandbreite der zum Einsatz kommenden Marketingmaßnahmen ist dementsprechend vielfältig. Auch hier werden unsere Studierenden und Interessenten vorrangig die mehr oder minder sehr öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen vor Augen haben. Sprich unsere Außenwerbung, Anzeigenschaltungen, Online-Banner, größere Events und unser TV-Spot. Daneben sind wir aber bundesweit auch auf über 60 Bildungsmessen mit modernen Messeständen vertreten. Ferner publizieren wir einmal im Jahr unser Wissenschaftsmagazin 1848, welches in den letzten drei Jahren in einer Auflage von über 200.000 Exemplaren als Beilage in der Zeit veröffentlicht wurde und in allen Hochschulstandorten ausliegt. Darüber hinaus betreiben wir den Wissenschaftsblog Adhibeo oder veröffentlichen regelmäßig das Business Psychology Journal.“

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3. Ihre vorrangige Zielgruppe sind potenzielle Studenten, die vor allem online zu finden sind, wie die konstante Forderung nach Verbesserung des WLANs seitens der Studenten bestätigt. Inwiefern werden die Möglichkeiten des Online-Marketings von der Hochschule ausgeschöpft? „Das Online-Marketing ist breit aufgestellt. Wir bespielen nicht nur alle üblichen Kanäle wie Facebook, Twitter , google + oder unsere eigene Homepage, sondern schalten auf zielgruppenrelevanten Seiten Bannerwerbung. Zudem arbeiten wir Hand in Hand mit der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit. Die regelmäßig veröffentlichten Pressemitteilungen erzeugen Google Alerts, wodurch wir bei Google im Ranking weit oben stehen. Die Studierenden halten wir zusätzlich mit internen und externen Newslettern monatlich auf dem Laufenden. Im Rahmen unserer neuen Kampagne in 2015 wird es auch einen verstärkten Einsatz von Testimonials im Online Bereich geben. Und da steht die jeweilige Geschichte des Einzelnen im Fokus. Hinsichtlich der WLAN Nutzung lässt sich sagen, dass wir seit Jahren sukzessive die Leitungskapazitäten ausgebaut haben. Natürlich kommt es dennoch hier und da zu Engpässen, trotz immenser


Campus leben Leitungsbandbreiten. Hier zeigt sich leider, dass an allen Standorten immer mal wieder Missbrauch betrieben wird, da einzelne Nutzer bis zu mehrere Hundert Gigabyte im Monat über das Hochschulnetz herunterladen bzw. Daten ins Internet heraufladen. Dies ist zu Recht immer mal wieder Thema in den Studentenhearings. Bisher hatten wir die Politik verfolgt, den leidlichen Missbrauch einzelner Personen, durch den die Netzkapazitäten an ihre Grenzen gebracht werden, nicht durch eine Limitierung der Datenvolumen aller WLAN-Nutzer einzudämmen. Aus Datenschutzgründen können wir diese Nutzer leider nicht identifizieren. Da die verschiedenen Appelle zur Selbstkontrolle bisher nicht gegriffen haben, wird es wohl im Verlauf des Jahres 2015 eine Drosselung der Bandbreite/Geschwindigkeit geben, sofern das Volumen eines Nutzers von 5 Gigabyte im Monat überschritten wird. Dies wird dann natürlich vorab automatisch dem Nutzer mitgeteilt.“

4. In Studiengängen wie AM, 3D Mind Media, Corporate Communication, sowie Schwerpunkten wie zB. Marketing-, Communication- und Event Management werden wir Studenten unter anderem für den Beruf in Marketing-Abteilungen ausgebildet. Besteht die Möglichkeit, Studierende in Projekte zu involvieren? „Das ist uns ein großes Anliegen. Um ein erfolgreiches Beispiel aus Köln zu nennen: Die „LoungeLaLa“. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe bieten wir Stu-

dierenden des Studiengangs AM die Möglichkeit, eine Veranstaltung von A bis Z zu planen, zu organisieren und durchzuführen. Die Studenten konnten Prominente wie den 1Live-Moderator Simon Beeck, den Sportreporter Wolf-Dieter Poschmann oder den WDR Fernsehdirektor Jörg Schönborn interviewen. An welcher Hochschule ist das möglich? Darüber hinaus gibt es jedes Semester vielfältige Möglichkeiten, sich an praktischen Projekten zu beteiligen. Sei es im Rahmen der obligatorischen Praxisprojekte, die in viele unserer Studiengänge integriert sind oder sei es, dass Studierende bei Events der Hochschule wie auch bei Partnern selbst aktiv werden können. Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Optionen, bspw. indem man einen Nebenjob im Bereich Marketing und Kommunikation annimmt. Hierzu werden regelmäßig an allen Standorten Jobangebote der Kooperationspartner veröffentlicht. Es besteht auch die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren, bei deren Vermittlung wir gerne helfen. Zudem können unsere Studierenden ihre Abschlussarbeiten zu einem Praxisthema aus diesem Bereich schreiben.“ 5. Von innen nach außen – zufriedene Studenten sind mit das höchste Kapital einer Hochschule. Welche Maßnahmen werden aktuell ergriffen, um sich gegenüber uns Studenten als attraktive Hochschule zu präsentieren? „Das sehen wir genauso. Selbstverständlich liegt uns nicht nur ihre akademische Ausbildung am Herzen. Wenn Sie täglich gut gelaunt und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen die Hochschule betreten, dann sind auch wir zufrieden. Denn genau das ist es, wofür die Mitarbeiter der Hochschule Fresenius täglich arbeiten. Grundsätzlich gehört diese Aufgabe allerdings mehr in den Bereich der internen Kommunikation als ins Marketing. Um den Spirit der Hochschule Fresenius unter der Studentenschaft zu stärken, finden regelmäßig an allen Standorten

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gemeinschaftsbildende Events wie Sommerfeste, Sportveranstaltungen (Fußball oder Handball Cup, Ruder- und Segel-Regatten in Hamburg etc.) oder Weihnachtsmärkte statt. Diese werden nicht selten Hand in Hand mit dem AStA geplant und durchgeführt. Fachspezifisch stehen regelmäßig Gastvorträge, Studientage und Symposien mit renommierten und hochkarätigen Experten aus der Praxis oder den Medien auf dem Programm. Vor kurzem konnten wir sogar eine TV-Größe wie Thomas Gottschalk für eine Diskussionsrunde mit Studierenden in Köln gewinnen. Mit Veranstaltungen wie beispielsweise dem Career Day, der Career Week oder vielen jährlich stattfindenden Exkursionen gibt es zahlreiche Formate und Mehrwertangebote, die sich an unsere internen Zielgruppen richten. So sind vor allem auch die bereits benannten studentischen Projektarbeiten in Kooperation mit großen Unternehmen eine interessante und viel genutzte Möglichkeit, um bereits während des Studiums sehr enge Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern aufbauen zu können. An dieser Stelle sind auch die Aktivitäten des ALUMNI NETWORKS zu nennen. Neben der Organisation von Events rund um den Erfahrungsaustausch aktueller Studierender mit Absolventen kümmert sich das ALUMNI NETWORK auch um die Vermittlung wertvoller Kontakte zu Ehemaligen. Nicht selten ermöglichen sie vielversprechende Zugänge zu ihren Arbeitgebern. Auch spielt das Thema Empfehlungsmarketing eine sehr große Rolle. All dies sind Mehrwertangebote der Hochschule Fresenius, die weit über den reinen Bildungsauftrag hinausgehen, und die wir als privater Bildungsträger als unsere Aufgabe verstehen. Dies ist einer der kleinen Unterschiede, die den großen Unterschied ausmachen. Letztendlich wollen wir unseren Absolventen nicht nur ein fundiertes Studium vermittelt haben, sondern sie auch bei ihrem Berufseinstieg und auf ihrem Karriereweg erfolgreich begleiten. Daneben ist gleichfalls

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wichtig, dass es auch zusätzliche Mehrwerte im normalen Studienalltag geben sollte. So haben wir in unserem größten Fachbereich Wirtschaft & Medien konsequent an einer Verbesserung der Aufenthaltsbereiche und der täglichen Versorgung gearbeitet. Aktuell wurde in Köln eine Mensa mit warmen Mittagsessen eröffnet und die Pausen- und Cafeteriafläche nahezu verdoppelt. Auch in Düsseldorf konnte eine eigene Cafeteria in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Design eigerichtet werden. So verfügen Idstein, Köln, Hamburg, München und Düsseldorf inzwischen über eigene Mensen bzw. Cafeterien. Bereits im Jahre 2013 wurden an diesen Standorten spezielle Fresenius Lounges als ansprechende Aufenthalts- und Ruhezonen eingerichtet. Diesen Kurs wollen wir auch in Zukunft beibehalten und die Angebote stetig erweitern, um die Zufriedenheit der Studierenden nachhaltig steigern zu können.“

Die FreseNews bedankt sich bei Herrn Prof. Dr. Pradel für das Gespräch!

Rosa Spitzer Chefredakteurin


Campus leben

Hochschulpolitik – 2,5 Millionen Studierende deutschlandweit, Zahl steigend, aber noch kein Konzept in Sicht Wer heutzutage an Hochschulpolitik denkt, der erinnert sich meistens noch an die Bologna-Erklärung vom Juni 1999, die eine Reihe von Reformen einleitete, die darauf zielten, die europäischen Hochschulsysteme kompatibler, vergleichbarer, wettbewerbsfähiger und attraktiver zu machen. Die Ziele dieser Erklärung waren vor allem die Einführung einer zweistufigen Studienstruktur, des Bachelors und Masters, mit der wir momentan zu kämpfen haben, aber auch die Qualitätssicherung im Hochschulwesen und die bessere Vergleichbarkeit und damit leichtere Anerkennung von ausländischen Studienabschlüssen. Heute, mehr als ein Jahrzehnt nach der Erklärung, kann man bereits viele Erfolge, aber auch Misserfolge sehen und daraus für die Zukunft lernen.

genutzt und das Thema ist größtenteils aus der Medienwelt verschwunden. Auch Jahre nach dieser Erklärung ist die Studienstrukturreform in Deutschland noch lange nicht abgeschlossen. Die grundsätzliche und wichtigste Maxime für die nächsten Jahre, sowohl auf europäischer, nationaler als auch auf Länderebene muss die Nachsteuerung und Bewertung sein. Hierzu müssen die Reformansätze kompakt und informativ aufbereitet werden, um die wichtigen Reformen der letzten Jahre gut und richtig einzubauen und

In Bologna ist ein Prozess angestoßen worden, der nicht nur nicht mehr aufzuhalten ist, sondern der auch viele Chancen bietet, die Studiengänge moderner zu gestalten und besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Studierenden einzugehen. Derzeit werden diese Chancen aber noch unzureichend

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gefällte Entscheidungen in der Umsetzung zu überdenken. Hierbei ist eine tatsächliche Beteiligung der Studierenden unabdingbar, worin unsere Chance liegt. Durch eine Beteiligung im AStA, dem Studierendenparlament oder den Fachschaften können wir alle im Kleinen etwas bewegen, was sich weiter entwickeln kann und wird. Ein weiteres sehr umstrittenes Hochschulthema ist seit über 40 Jahren die Bafög-Regelung. Bei jedem Bafög-Reförmchen diskutieren Politiker um Fristen, Prozentsätze und Freibeträge. In einer Novelle verspotteten verärgerte Studenten die Regelung mal als „Pizza-Reform“: Denn viele bekommen nicht mal zehn Euro mehr im Monat, es reicht also gerade für eine Pizza. Viele Fragen kommen daher auf: Warum gibt es Altersgrenzen, wenn doch Politiker immer wieder von ihren Bürgern fordern, sich ein Leben lang weiterzubilden? Warum haben jene keinen Bafög-Anspruch, die in Teilzeit studieren? Wovon sollen Studenten leben, die vom Bachelor- ins Master-Studium wechseln? Mehr Geld wäre natürlich nicht schlecht. Etwas mehr als zehn Euro sollten es fairerweise schon sein. Dies sind aber nicht die einzigen Fragen, denen sich die Politik, aber auch die Gesellschaft in Bezug auf die Hochschulpolitik stellen muss. Es treten auch immer wieder andere Fragen auf: Droht der Wissenschaft durch die Bachelor- und Masterabschlüsse Qualitätsverlust? Wie geht es weiter mit der Internationalisierung der Hochschulen? Wie kann es zu einer Bildungsgerechtigkeit in der Studienfinanzierung kommen? Wie gehen die Hochschulen mit der zunehmenden Globalisierung um? Wird es in Zukunft noch in dieser Form Bildungseinrichtungen geben oder beschränkt sich der Staat auf E-Learning aus Kostengründen?

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Unsere Generation sollte sich mit diesen Fragen auseinandersetzen und für die eigene Meinung eintreten, damit wir was bewegen können. Seit Bildung Ländersache wurde, ging das Interesse der Politiker an diesem Thema zurück, es herrscht Einigkeit: Man müsse mehr Geld in die Bildung investieren. Der Rest bleibt offen. Abgesehen von der Weiterführung der Bologna-Erklärung ist in den letzten Jahren nicht viel geschehen. Dieses Problem wird uns früher oder später einholen, deshalb muss sich jeder dafür engagieren, dass Deutschland in Sachen Bildung wettbewerbsfähig bleibt.

Laura Jane Jahke Redaktion Köln


Campus leben

Vom Leid der Studenten und der Professoren

Schönste Zeit des Ledann aber zeigt, dass er nicht bens? Studenten sind praxistauglich ist. All dies setzt heute wesentlich leisvoraus, dass hier insbesondetungsorientierter als früher - und re auch die Professoren und deshalb auch gestresster. Die Professorinnen gefordert sind. Angst studiert vom ersten Tag Sie sollen somit nicht nur die an mit. Bachelor-Studenten sind Fächerinhalte nach Skriptenlage von Anfang ihres Studiums in vermitteln, sondern auch den Sorge, nicht das angestrebStudenten aufzeigen, wie die te Leistungsziel zu erreichen. einzelnen Module zusammenAls Student hat man den akuhängen und verknüpft werden ten Stressor schnell gefunden: können. Dabei ist es wichtig, Schuld ist „der Bachelor“. Kaum dass man sich in den Studenten Herr Prof. Platzeck ist die eine Prüfung geschrieben, hineinversetzen kann und ihn droht schon die nächste am entsprechend auf den jeweiliStudienleiter an der Horizont. Der Stoff lässt sich gen Berufseinstieg vorbereitet. Wilhelm-Büchner-Hochnicht entzerren, weil man in der Dazu ist es unabdingbar, dass schule in Darmstadt; Lehrbeauftragter an der Regelstudienzeit fertig werden man immer wieder die Theorie Hochschule Fresenius für muss, und Bummelstudenten, so mit der Praxis verbindet. Dies betriebswirtschaftliche heißt es, kommen in den Persosetzt aber voraus, dass auch die Fächer nalabteilungen gar nicht gut an. Professoren und ProfessorinDazu kommt der Notendruck, nen sich dieser Hürde bewusst denn zum ersten Mal gibt es sind und auch sie gefordert mehr Studenten als Auszubildende in Deutsch- sind, ihre Unterrichtsinhalte immer wieder auf die land (Stand 2014) und wer seinen Traumberuf Praxis hin zu prüfen; und somit unterliegen auch am Ende des Studiums finden möchte, steht nun die Lehrenden einem lebenslangen Lernen, um im harten Wettbewerb zu allen anderen späteren zwingend nicht nur in der Theorie, sondern auch Studienabgängern. Genau dies setzt auch die Pro- in der Praxis immer auf dem neuesten Stand zu fessoren und Professorinnen unter Druck. Der sein. Erst wenn dies funktioniert und wenn auch Bachelor hat dazu geführt, dass viele Studenten der Student den Mehrwert erkennt und daraus in Form einer „Bulimie“ lernen. So werden die sein persönliches Kapital schlägt, dann Lerninhalte nur für die nächste Klausur im Kurz- haben wir unsere „Lehr“-Aufgabe erfüllt. zeitgedächtnis gespeichert, um sich dann wieder auf die nächste Klausur vorbereiten zu können. Am Ende des Studiums steht dann vielleicht ein nach guten Noten veritabler Abschluss da, der

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Weihnachten im Schuhkarton Wahlfach „Organisation und soziales Engagement“ von Carolin Wörschhauser und Franziska Hubert

Entgegennehmen, Sortieren, Beschriften, Verpacken – in München am Standort Neuperlach (Gesundheit und Soziales) fing die weihnachtliche Zeit schon im November an.

Wohin gehen die Geschenke? Was darf in die Geschenke gepackt werden? Wo können wir die Geschenke abgeben? Wie erreichen wir so viele Studenten des Campus wie möglich?

Zwei Studentinnen der Physiotherapie, Carolin Wörschhauser und Franziska Hubert, luden zu einem Wahlfach für soziale Projekte ein und begrüßten 20 engagierte Mitstudenten, um zusammen Ideen zu sammeln für ein soziales Projekt, welches noch vor Weihnachten starten sollte. Man einigte sich schnell auf das Projekt vom Radiosender Bayern 3 „Geschenk mit Herz“ – bei diesem Projekt werden mit nötigen Sachen gepackte Geschenke entgegengenommen und in notbedürftige Länder gebracht, damit auch die Kinder dort ein schönes Weihnachten haben. Bei den ersten zwei Treffen des Wahlfaches wurde geplant. Für wen sind die Geschenke?

All diese Fragen beantworteten sich durch 20 Helfer rasch und die Propaganda startete. In den darauffolgenden zwei Treffen wurden Schuhkartons oder Tüten mit den notwendigen Sachen, wie Hygieneartikel, Spiele, Süßigkeiten, Schreibunterlagen, Stifte oder Stofftiere abgegeben, die von fleißigen Helfern kritisch betrachtet und gleichmäßig auf alle Kartons verteilt wurden. An der zweiten Station wurde jeder Kartondeckel mit weihnachtlichem Geschenkpapier verziert und zur dritten Station geschickt. Dort wurden die Kartons mit einem Verzeichnis beklebt, welches angibt, an was für ein Kind das jeweilige Paket gehen soll, ob männlich oder weiblich, 2-4 Jahre, 5-8 oder 9-12 Jahre. Die

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Campus leben

nächste Station bestand aus zwei Kontrollhelfern, die die Pakete nochmals durchschauten und verglichen, ob einerseits das Verzeichnis stimmte und andererseits auch nur die erlaubten Sachen im Karton zu finden waren. Schlussendlich bekam jeder Karton eine selbstgemachte Grußkarte. Insgesamt sammelte und packte das Wahlfach 36 prall gefüllte Schuhkartons für 36 Kinder in Osteuropa, aber auch Simbabwe, Nigeria, Äthiopien oder Brasilien. Am 11.11.2014 brachten die Helfer die Pakete in die nahegelegene Sparda-Bank und stellten diese unter einen hergerichteten Tannenbaum. Nun war es Aufgabe der Bank, die Pakete zu verschicken und somit Kindern ein schönes Weihnachten zu ermöglichen. Jedem Helfer wurde klar, wie einfach es ist, etwas Gutes zu tun und anderen Menschen zu helfen. Aus diesem Grund startet nun das nächste Projekt, bei dem wieder um Spenden gebeten wird, um ein Asylantenheim in der Nähe zu unterstützen. Warte nie auf außerordentliche Lagen zum GutSein, denn die Alltäglichste ist die Beste dazu. Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter

Anina Dorland und Max Dresser Gastbeitrag

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Work-Life-Balance


Brainteaser Wenn man glaubt, das Vorstellungsgespräch ist erfolgreich überstanden, kommt der Personaler gern noch mit einer harmlos wirkenden Frage um die Ecke. Die sogenannten „Brainteaser“ können einen in Verzweiflung stürzen. Meist kommt es jedoch nicht auf eine exakte Lösung an, sondern vielmehr auf logisches, strukturiertes und lösungsorientiertes Denken. squeaker.net hat die gängigsten gesammelt – hier eine Kostprobe.

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Work-Life-Balance

Das Vorstellungsgespräch In einem Vorstellungsgespräch bietet Ihnen der Personalchef folgendes Spiel an: »Wir addieren ausgehend von der Zahl zehn immer abwechselnd eine Zahl zwischen eins und zehn auf die neue Summe. Wer am Ende auf genau 100 addiert, hat gewonnen. Ich fange an, um Ihnen das zu demonstrieren: Also 10 + 2 = 12. Das ist mein erster Zug. Nun ist es an Ihnen.« Können Sie das Spiel gewinnen?

?

Probieren Sie es aus und gehen Sie dabei rückwärts vor. Wie muss das Spiel verlaufen, damit Sie am Ende eine Chance auf den Sieg haben? Sie gewinnen das Spiel, wenn vor Ihrem letzten Zug mindestens die Zahl 90 erreicht ist. Wenn vor Ihrem letzten Zug dagegen die Zahl 89 steht, dann verlieren Sie das Spiel auf jeden Fall, da Sie mindestens eins und höchstens zehn hinzu addieren dürfen. Überlegen Sie jetzt, ob es Ihr Gegner schaffen kann, dass er mit seinem vorletzten Zug genau auf 89 kommt.

Lösung

Es gibt keine Möglichkeit für Sie, das Spiel zu gewinnen. Sie können unendlich viele Strategien ausprobieren: Egal, was für Zahlen Sie addieren, Ihr Gegenspieler wird im Gegenzug immer so setzen, dass die Summe aus Ihrer und seiner Zahl nach jeder Runde gleich elf ist. Addieren Sie zum Beispiel bei Ihrem ersten Zug 12 + 5 = 17, dann addiert Ihr Gegner 6 hinzu, so dass nach der ersten Runde 23 herauskommt. Nehmen Sie dagegen zum Beispiel nur eine Eins, dann nimmt er eine Zehn und es bleibt in der Summe wieder 23 stehen. Nach der nächsten Runde bleibt, egal was Sie machen, die 34 stehen, dann die 45, usw. Mit dieser Strategie schafft es Ihr Gegner, dass Sie vor Ihrem letzten Zug immer 89 stehen haben. Sie verlieren das Spiel also immer.

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Warum Sie sich für ein Masterstudium entscheiden sollten »Das ist mein Weg, welches ist dein Weg? Den Weg gibt es nicht.«

Friedrich Nietzsche

Wussten Sie, … … dass es allein in Deutschland über 5.500 Masterstudiengänge an ca. 400 verschiedenen Hochschulen und fast 20.000 Masterprogramme in Europa gibt?

Dieses Zitat können Sie gut auf die Situation beziehen, in der Sie sich als frischgebackener Bachelorabsolvent befinden. Genauso wie viele Ihrer Kommilitonen, haben auch Sie individuelle Vorstellungen und Präferenzen zum Thema Masterstudium und dem richtigen Weg dorthin. Diesen persönlichen Weg zu finden ist das Ziel eines jeden Bachelorstudenten. Da ein Studium viel Geld kostet und ein großes persönliches Engagement erfordert, darf die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Masterstudium nicht leichtfertig getroffen werden. Denn Ihre zukünftige Karriere – und dazu gehören Ihr Gehalt, ein bestimmter Verantwortungsspielraum und Ihre Jobzufriedenheit – steht und fällt zu großen Teilen mit Ihrer Ausbildung. Fundierte Informationen und ein durchdachtes Vorgehen bei der Suche, Wahl und Bewerbung für ein Masterprogramm sind also ausschlaggebend, damit sich Ihre Investition von Zeit und Geld auszahlt. Die erste Herausforderung für Sie besteht darin, die richtigen Informationsquellen zu finden. Wenn Sie mit Kommilitonen oder anderen Studenten sprechen, erhalten Sie viele verschiedene subjektive Meinungen, die jedoch für Sie nicht

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gelten müssen. Auch die Ansprüche der Unternehmen an Masterabsolventen sind meist nicht so transparent und einheitlich, dass Sie daraus Handlungsempfehlungen für sich ableiten könnten. Hinzu kommt eine Vielzahl unterschiedlichster Informationstexte von Uni-Websites und Online-Ratgebern, die jedoch kein kompaktes und realistisches Bild der Studiensituation vermitteln können. Die alles entscheidende Frage ist also: Wie finden Sie Ihren eigenen Weg zum erfolgreichen Masterabschluss?

„Das Insider-Dossier: Brainteaser im Bewerbungsgespräch 140 Übungsaufgaben für den Einstellungstest“, der vom Karrierenetzwerk squeaker.net veröffentlicht wurde. squeaker.net/insider


Work-Life-Balance

Masterstudium und Karriere

»Warum studieren Sie eigentlich?« Abgesehen studium sind die sogenannten Innovativen Prüvon der Erweiterung Ihres Horizonts ist der prio- fungsleistungen. Auswendiglernen und anschließende Reproduktion machen im Gegensatz zum ritäre Grund Ihres Studiums wahrscheinlich mit Bachelorstudium nur noch einen kleinen der Absicht verbunden, Geld zu verdienen Teil des Leistungserwerbs aus. und Erfolg zu haben. Als Akademiker zeich»Problem-based Learning« nen Sie sich durch Ihr spezielles Know-how durch Case Studies, aus, das Sie sich im Laufe Ihres Studiums Gruppenarbeiten, angeeignet haben. Mit dem Masterstudium P r a x i s s e m i n a re haben Sie die Chance, in dieses Know-how und freie Präsentationen zu investieren und somit Ihren Wert auf dem zielen im Masterstudium Arbeitsmarkt zu steigern. auf ein selbstbestimmtes Mit dem Bachelor halten Sie Ihren ersten akaLernen ab. Dabei prägt sich demischen Abschluss in den Händen. Sie haben nicht nur Fachwissen besser nun die Möglichkeit, diesen mit einem Masterein, sondern es werden auch studium zu ergänzen oder sofort ins Arbeitswichtige Sozialkompetenzen wie leben zu starten. Weit mehr als die Hälfte der Bachelorabsolventen entscheiden sich für ein Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Kommunikationsfähigkeit gefördert. Masterstudium. Woran liegt das? Während anfänglich die Skepsis gegenüber den neuen Studiengängen überwunden Ein Masterabschluss ist Bedingung für … werden musste, ist in den letzten … die Aufnahme in den höheren Dienst. Jahren die Nachfrage nach Master- … eine Promotionsberechtigung. absolventen stark gestiegen. Zwar … eine verantwortungsvolle Position in einem Unternehmen. haben sich die Chancen für Bachelorabsolventen auf dem Arbeitsmarkt verbessert, aber gerade Einstiegspositionen mit viel VerantFinde dein Top-Unternehmen als wortungsspielraum sind den Masterstudenten passenden Arbeitgeber vorbehalten. Jüngere Bachelorabsolventen haben es auf bestimmten Positionen schwerer, da squeaker.net ist ein Wissens- und Karriere-Netzwerk, in dem die Mitglieder – wir es ihnen teilweise an wichtigen Qualifikationen nennen sie Squeaker – in ausführlichen Ermangelt. Masterstudenten haben nachweislich fahrungsberichten von ihren Erfahrungen mit besondere Kompetenzen während ihres StuJob-Interviews und Unternehmen/Arbeitgediums sammeln können, die von Arbeitgebern bern erzählen. www.squeaker.net sehr geschätzt werden. Einer der Gründe für die Herausbildung dieser Kompetenzen im Master-

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Einstiegspositionen für akademische Berufsanfänger

Bachelor Master Sachbearbeitung nach Anweisung

88,5

70,5

Eigenständige Bearbeitung einer Projektaufgabe

86,6

90,6

Gesamtverantwortung für ein Projekt ohne Personalführung

40,8

57,0

Gesamtverantwortung für ein Projekt mit Personalverantwortung

15,8

21,8

Angabe der Ja-Quoten in Prozent der Unternehmen Quelle: IW Personaltrends 2010

Die wichtigsten Skills eines Masterstudenten aus Sicht von Personalern: 1. Teamfähigkeit 2. Einsatzbereitschaft 3. Problemorientiertes Arbeiten 4. Auslandskenntnisse 5. Selbstständigkeit 6. Kommunikationsfähigkeit 7. Führungskompetenzen 8. Spezielles Fachwissen Quelle: squeaker.net-Umfrage

geren Einstiegsgehältern. Das Gerücht, das gute, alte Diplom würde von den meisten Arbeitgebern besser entlohnt als der Masterabschluss, ist ein Trugschluss: Der Masterabschluss kann ohne Probleme mit dem Diplom mithalten. In großen Konzernen und international orientierten Unternehmen verdient ein Masterabsolvent in der Regel sogar mehr als ein Diplomand. Sollten Sie also den Wunsch nach schnelleren Aufstiegschancen, mehr Gehalt und Verantwortungsspielraum haben, ist ein Masterstudium für Sie unerlässlich. Durchschnittliches Jahreseinstiegsgehalt nach Unternehmensgröße und Abschluss (in Euro) Mitarbeiteranzahl

Bachelor Master

Diplom

< 10

34.753

33.786

33.735

10 – 99

34.401

37.611

37.960

100 – 999

38.179

40.281

40.062

1.000– 5.000

40.733

42.693

42.864

> 5.000

42.048

44.208

44.067

Quelle: Alma Mater: Gehaltsstudie 2011

Fachliche Tiefe und Schlüsselqualifikationen sind nicht nur Voraussetzung für mehr Verantwortungsspielraum und schnellere Aufstiegschancen, sondern grundlegend, um ein höheres Einstiegsgehalt zu verlangen. Obwohl Sie als Bachelorabsolvent den Vorteil haben, früher ins Berufsleben zu starten, ist in der Regel der Gehaltsvorsprung der Masterstudenten nicht mehr aufzuholen. Aufgrund der kürzeren Studiendauer und der geringeren fachlichen Tiefe führt der Bachelor im Vergleich zum Masterabschluss zu 15 bis 20 Prozent gerin-

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squeaker.net/insider

„Das Insider-Dossier: Das Master-Studium – Der Weg zum erfolgreichen Masterstudium an europäischen Top-Hochschulen“, der vom Karrierenetzwerk squeaker.net veröffentlicht wurde.



Seymour – Ein Vorschlag Automatisches Küchenwerkzeug, GPS-Navigation oder Feuerzeuge. Unsere Generation wurde in eine Welt der geringeren Anforderungen geboren. Mit Folgen. Dank des grenzenlosen Potenzials an technischen Möglichkeiten bahnte sich eine Koevolution aus Fortschritt und gleichzeitiger Lähmung ihren Weg. Eine nichts-mehr-lernen-müssen-Mentalität ist in Form einer symbolischen Fußfessel der neue Begleiter 2.0.

Wolle spinnen, Windenergie und Wasserkraft nutzen, Bier brauen, Schuhe reparieren, Käse oder Honig herstellen, nähen, Tiere halten, ein Haus bauen – weniger eine Rückkehr in die Vergangenheit als vielmehr die uneingeschränkte Verantwortung für sein Handeln sowie seinen persönlichen Bedarf. Es gibt keinen „Auslöser“ oder irgendeine Art des Befehls, um einen Anfang zu wagen. Die ungeahnte Reichhaltigkeit der unmittelbaren Umgebung ist ein Angebot.

Wieso eigentlich nicht? Neue Sprachen muss ich dank meines Übersetzungsprogramms nicht lernen und den Weg zum besten Bäcker der Stadt merkt sich mein Handy für mich. Der Kompromiss: Fähigkeiten, die einst halfen, uns ideal an unsere Welt anzupassen, verarmen und im Gegenzug wird die Abhängigkeit von Produkten willkommen geheißen.

Für alle Interessierten, lem die große Fraktion könnten so etwas gar Seymours‘ Werk Das

Seien wir mal ehrlich: Wer könnte sich allein mit Hilfe seiner Sinne in einem Wald zurechtfinden, geschweige denn geeignete Nahrung finden und eine Bleibe für die Nacht bauen?

Entschärfung im Vorhinein. Es kommt in erster Linie nicht auf genaue Mengenangaben an, sondern vielmehr auf die richtige Beschaffenheit. Für alle, die sich trotzdem nach ein paar Zahlen richten wollen: 1kg Vollkornmehl + 30g Salz + 15g Trockenhefe + 2 Teelöffel brauner Zucker + 0,7 L Wasser = eine unvorstellbar gut duftende Küche! Mehl und Salz in eine Schüssel schütten. Die Hefe in einen Topf geben, den Zucker und etwas warmes Wasser zufügen. An einem warmen Platz gehen lassen. Diesen gut aufgegangenen Vorteig zu dem Mehl geben, den Rest Wasser zufügen und solange kneten, bis der Teig weich und geschmeidig ist. In der Schüssel an einem warmen Platz bis zum doppelten Volumen

Kreativität und schöpferische Kraft zu nutzen, sich zu entfalten und somit die Selbstständigkeit anzutreiben sind nach der Philosophie John Seymours‘ die Grundpfeiler für ein Dasein, bei dem es darum geht, die Welt um sich herum aktiv mitzugestalten. Unabhängig von der politischen und wirtschaftlichen Situation deines Heimatlandes und dessen Zeitgeists. Wer für sich selber sorgen kann, bleibt unversehrt von Rezession, Arbeitslosigkeit oder dem Ausfall von Maschinerie.

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Zweifler und vor alderer, die glauben „sie nicht“, ein Auszug aus

große Buch vom Leben auf dem Lande – Ein praktisches Handbuch für Realisten und Träumer zur Herstellung seines eigenen Brotes (selbstverständlich auch in der Stadt möglich!):


Campus leben

gehen lassen, erneut einige Minuten kneten und Brotlaibe formen. In vorgewärmte, bemehlte Formen legen und bei Verwendung von Weichweizenmehl ca. 5 Minuten – bei Hartweizenmehl bis zu 20 Minuten – gehen lassen. Eine halbe Stunde bei 230° backen. Für alle, die Freude am Experimentieren haben: getrocknete Tomaten oder Oliven könnten dem Ganzen eine mediterrane Note verpassen. Das Ziel ist nicht die komplette Autarkie, sondern eine Balance zwischen Arbeitsteilung und Unabhängigkeit.

Jan-Ole Komm Standortleitung Hamburg Teilweise Auszüge aus: Das große Buch vom Leben auf dem Lande, Ein praktisches Handbuch für Realisten und Träumer von John Seymour, Otto Maier Verlag Ravensburg, engl. Originalausgabe: The complete Book of Self-Sufficiency von Dorling Kindersley Limited, London, herausgegeben im Verlag Faber und Faber Limited, London

Der Mensch hinter den Kulissen - John Seymour Der gebürtige Brite arbeitete nach seinem Studium der Agrarwissenschaften auf unterschiedlichen Bauernhöfen seines Heimatlandes. Anschließend erweiterte er seinen Schatz an Erfahrungen in Afrika als Leiter einer Schaf- und Rinderfarm, Beschäftigter in Kupferminen und Tierarzt. Nach dem Krieg erkundete Seymour viele schiffbare Kanäle und Flüsse Großbritanniens und untersuchte hierbei die Lebensweise der ländlichen Bevölkerung. Mit der Familiengründung entstand der Wunsch, sein eigenes kleines Zuhause zu finden und zu gestalten. Als sie schließlich eine geeignete Bleibe fanden, probierte sich das Paar in seiner freien Zeit im Selbstversorgerdasein aus – ohne Kenntnisse, ohne Werkzeuge, ohne Zwang und ohne Geld. Von der ersten eigenen Karotte bis zur Hauskuh. Seine Erfahrungen im Bezug auf Anforderungen, Erfinderreichtum, das Vertrauen in eigene Fähigkeiten, Seelenruhe sowie eine Welt begrenzter Ressourcen ebneten den Weg zum Kauf ihrer ersten eigenen Farm „Fachoncle Isaf“.


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Work-Life-Balance

Social Freezing Meine Pläne für die Zeit nach dem Studium? Erst mal reisen, etwas erleben und natürlich Karriere machen. Danach kann man ja immer noch eine Familie gründen, nicht wahr? Für mich im Studium stellt sich noch nicht die Frage, wie ich später alles unter einen Hut bekommen möchte, dazu scheint die Zukunft noch viel zu entfernt. Doch gerade das Streben nach Karriere und einer Familiengründung ist der Zwiespalt, der vielen Frauen Anfang der Dreißiger Kopfzerbrechen bereitet. Kann ich erfolgreich sein, wenn ich doch gleichzeitig Zeit mit meiner Familie verbringen, meine Kinder aufwachsen sehen möchte? Kann ich mir ohne Erfolg überhaupt Kinder leisten? Nicht selten läuft es auf die entscheidende Frage: „Kind oder Karriere?“ hinaus. Für viele Frauen scheint es, als würde die Zeit einfach zu schnell vergehen. Oft hört man gerade dann, wenn man die Chance hat, im Job richtig durchzustarten, die biologische Uhr am lautesten ticken. Da wäre es doch wunderbar, diese einfach anhalten zu können. Die neue, in den Medien stark diskutierte Maßnahme des Social Freezing bietet hier dem Anschein nach einen nahezu perfekten Ausweg aus dieser Zwickmühle.

Unter Social Freezing versteht man das vorsorgliche Einfrieren unbefruchteter Eizellen aus weniger medizinischen, sondern mehr sozialen Gründen. Mit Hilfe dieser Methode soll Frauen, die sich aktuell ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können, sei es wegen fehlenden Partners oder Aufstiegs auf der Karriereleiter, eine größere Chance auf eine Schwangerschaft jenseits des Alters von etwa 35 Jahren geschaffen werden. In den Fokus der Medien ist das Thema durch die Pläne der Unternehmen „Apple“ und „Facebook“ gerutscht, auf Wunsch die Kosten für das Einfrieren von Eizellen ihrer Arbeitnehmerinnen in Amerika zu übernehmen. Dies soll den Frauen die Möglichkeit verschaffen, ungehindert Karriere machen zu können. Die beiden Unternehmen übernähmen Kosten in Höhe von bis zu 20.000 Dollar (15.800 Euro) für die Entnahme der Eier zusätzlich zu den jährlichen Kosten der Aufbewahrung. Hintergrund der Maßnahme ist der sehr niedrige Anteil weiblicher Mitarbeiter, bei Google nur ca. 30 Prozent, in der IT-Industrie. Ursprünglich ist die Methode der Eizell-Konservierung jedoch für junge Krebspatientinnen entwickelt worden, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen. Die Bestrahlung von Eierstöcken und Gebärmutter kann zu Unfruchtbarkeit führen, wodurch die

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Einfrierung von Eizellen vor Beginn der Behandlung den Patientinnen die Möglichkeit bietet, nach Abschluss der Chemotherapie ein leibliches/genetisch eigenes Kind zu bekommen. Schon 1997 ist das erste Baby aus einer konservierten Eizelle geboren worden. Aus medizinischer Sicht grenzt es wahrlich an ein Wunder, Chemotherapie-Patientinnen die Möglichkeit biologischer Kinder bieten zu können. Sollte man diese Maßnahme jedoch auch als völlig gesunde Frau in Erwägung ziehen, nur, um der Karriere in der Lebensplanung den Vortritt zu lassen? Über dieser Frage scheiden sich bekanntlich die Geister. Experten diskutieren im Fernsehen, diskutieren im Radio, in Zeitungen und auch im Internet und sie alle stellen sich die eine Frage: Ist die Konservierung von Eizellen ohne medizinischen Grund ethisch vertretbar? In Deutschland wird vor allem darüber debattiert, wie lange eine Frau auf diese Methode zurückgreifen darf. Das Alter der Frau ist hierbei nämlich entscheidend für die Erfolgsaussichten. Die Qualität der Eizellen nimmt bekanntlich mit zunehmendem Alter ab, jedoch nicht, wie viele denken, erst ab Mitte 30, sondern bereits ab Mitte 20. Da aber die Altersjahre ab Ende 20 bis Mitte 30 als entscheidend für die weitere Karriereentwicklung gelten, betrifft Social Freezing meist erst Frauen Anfang der Dreißiger. Zu diesem Zeitpunkt sind die Aussichten einer erfolgreichen Schwangerschaft allerdings schon nicht mehr sehr hoch, da nicht nur die Qualität der Eizellen nachlässt, sondern auch der Körper,

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sprich die Gebärmutter, mit der Frau altert, während die Eizellen konserviert werden, und das Einnisten eines Embryos mit zunehmendem Alter immer unwahrscheinlicher wird. Nach Angaben von Frauenärzten führen lediglich zwischen 25 und 60 Prozent künstlich befruchteter eingepflanzter Eizellen zu einer Schwangerschaft, wobei die Chancen bei jüngeren Frauen wieder deutlich höher sind. Zudem sollte man sich im Klaren darüber sein, dass eine Schwangerschaft jenseits des Alters von 35 auch schon bei normaler Befruchtung eine Risikoschwangerschaft darstellt. Im Grunde haben demnach die wenigsten Frauen, die sich für Social Freezing entscheiden, eine hohe Erfolgsaussicht. Da bis jetzt noch kein Stein der Weisen, Jungbrunnen oder Ähnliches entdeckt worden ist, welcher uns ewiges Leben und ewige Jugend bescheren kann, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass das Anhalten der biologischen Uhr so reibungslos klappt, wie man es sich wünscht. Es gibt sicherlich auch einige Frauen deren Eizellen munter aufgetaut sind und sich ein Embryo nach dem ewigen Eis gemütlich im Uterus eingenistet hat. Allerdings sollte sich jede Frau, die Social Freezing in Betracht zieht, darüber im Klaren sein, dass es leider keine Garantie für einen erfolgreichen Ausgang gibt. Neben all der negativen Presse, durch welche die Maßnahme in das Sichtfeld der Menschen gerückt ist, sollte jedoch auf keinen Fall das medizinische Wunder dahinter und aus welchem eigentlichen Grund die Methode der Eizell-Kon-


Work-Life-Balance servierung entwickelt worden ist vergessen werden. Schließlich handelt es sich auch lediglich um ein Angebot seitens „Apple“ und „Facebook“ und nicht um einen Zwang oder eine Vorschrift. Solange aus der freiwilligen Option keine soziale oder wirtschaftliche Norm wird, liegt die Entscheidung für oder gegen ein Kind, zu welchem Zeitpunkt und auf welche Weise auch immer, weiterhin bei der Frau. Doch wenn man sich vor Augen führt, weshalb einige Frauen krankheitsbedingt gezwungen sind, auf die diese Methode zurückzugreifen, dann verliert die Frage nach dem Karriereaufstieg doch zunehmend an Bedeutung. Abschließend, passend zum Leitthema dieser Ausgabe, noch eine kleine Zeitreise, ein kurzer Blick in eine mögliche Zukunft durch die Augen des Entwicklers der Anti-Baby-Pille, Carl Djerassi: „Es wird bald gang und gäbe sein, dass Männer und Frauen ihre Spermien und Eizellen in jungen Jahren einfrieren und sich danach sterilisieren lassen. Ihre ein bis zwei Kinder würden sie einfach später mithilfe von künstlicher Befruchtung bekommen.“ (2013)

Carina Roeser Leitung Korrektur

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„Von den Besten lernen – modernes Management im 21. Jahrhundert“ Unter diesem Thema findet nunmehr der 7. Bayreuther Ökonomiekongress auf dem Campus der Universität Bayreuth statt. Bereits seit 2009 organisiert ein Team aus Studenten verschiedener Semester der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät regelmäßig den Bayreuther Ökonomiekongress in Zusammenarbeit mit einigen Sponsoren und Partnerunternehmen auf dem Campus. Auch dieses Jahr bietet der Kongress Studenten aus ganz Deutschland wieder die Möglichkeit, über den Tellerrand ihres eigenen Hochschullebens hinauszublicken und ein Event zu besuchen, bei dem sie nicht nur neue Kontakte (u.a. mit Studenten) knüpfen, sondern auch hautnah eine von den Studenten selbstständig organisierte Veranstaltung miterleben können, bei der vielfältige Themen referiert und diskutiert werden. Der Kongress fungiert laut den Veranstaltern als eine Plattform für den Austausch von Grundsatzfragen des Managements und der erfolgreichen Unternehmensführung. Er wird als Schnittstelle zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft benannt. Sowohl für die interessierten Studenten als auch für die teilnehmenden Referenten und Partnerunternehmen soll der Erfahrungsaustausch und ein branchen- und institutionenübergreifender Know-How-Transfer im Vordergrund stehen. In den vergangenen Jahren zog der von Studenten organisierte Kongress bereits bis zu 1500 internationale Gäste ins oberfränkische Bayreuth und ist somit die größte Wirtschaftskonferenz

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studentischen Ursprungs in ganz Europa. Dementsprechend lang ist somit die Liste der Referenten der letzten 6 Kongresse: Unter ihnen waren bereits Vertreter von namhaften Unternehmen wie der Douglas Holding AG, der Constantin Film AG, Mitglieder des Vorstands der Volkswagen AG und der adidas AG. Sie alle sprachen vor den zahlreichen Besuchern über Themen aus dem Bereich der Finanzwirtschaft und des Risikomanagements, über die Veränderungen in der Zukunft und auch über aktuelle Themen, wie damals zum Beispiel die Krise. Doch neben den Namen vieler Firmen finden sich auch genauso viele eigenständige Persönlichkeiten verschiedener Branchen wieder. Die Bekanntesten unter ihnen sind wohl mit Abstand Uli Hoeneß, beim 3. Bayreuther Ökonomiekongress noch Manager des Fußballvereins Bayern München, und der ehemalige bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber, welcher, ebenfalls beim 3. Bayreuther Ökonomiekongress, über Nachhaltigkeit und Politik referierte. Der Bayreuther Ökonomiekongress bietet also nicht nur den Studierenden, sondern auch allen anderen Teilnehmern die Möglichkeit, das heutzutage immer mehr an Bedeutung gewinnende Netzwerk innerhalb einer jungen und ungezwungenen Atmosphäre mitten auf dem Bayreuther Campus auszubauen und zu erweitern. Und auch dieses Jahr geht der Bayreuther Ökonomiekongress wieder in eine neue Runde. Am 7. und 8. Mai 2015 werden wieder zahlreiche Unternehmensvertreter und Persönlichkeiten der


Work-Life-Balance

Universität Bayreuth über wichtige und aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft referieren und diskutieren. Unter ihnen werden sich zum Beispiel Prof. Götz W. Werner, Gründer des dm Drogerie-Marktes, und Lars Lehne, Country Director der Google Germany GmbH, befinden. Falls ihr nun euren nächsten Trip nach Bayreuth für Mai plant: Alle Informationen rund um den 7. Bayreuther Ökonomiekongress inklusive der Unterlagen für die Anmeldung findet ihr auf der hauseigenen Website (www.oekonomiekongress. de; siehe QR-Code) oder ihr nutzt einfach das euch am meisten vertraute soziale Netzwerk und werft einen Blick auf die Facebook-Fanpage (www.facebook.de/BayreutherOekonomiekongress)! Aber lasst euch natürlich nicht davon abhalten, auch einen Blick auf • Youtube (www.youtube.com/oekonomiekongress) • XING (www.xing.com/net/oekonomiekongress) • und natürlich Twitter (www.twitter.com/oekonomie) zu werfen!

oekonom

iekongress

.de

Lara Malburg Standortleitung Köln

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Am Skript vorbei FRESENEWS 1/2015

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Das SemesterHoroskop

f端r alle, denen die Sterne schnuppe sind 66


Am Skript vorbei

Steinbock (22.12. - 20.01.) Die Intelligenz Ihres Vorgesetzten liegt irgendwo zwischen spanischer Wegschnecke und gemeiner Küchenschabe. Und das lassen Sie ihn auch spüren. In den nächsten Monaten wünschen Ihnen viele Menschen alles Gute für Ihre Zukunft. Leider immer im gleichen Zusammenhang: Von Ihren Ex-Chefs und bei Ihrer Entlassung. Aber Kopf hoch, der Hauptkonkurrent von Media Markt gibt Ihnen wieder Hoffnung: In den nächsten drei Monaten haben Sie acht Mal – jeden Samstag und Mittwoch – die Möglichkeit, Millionär zu werden.

Wassermann (21.01. – 19.02.) Diese ständige Kälte und Nässe in ihrer Umwelt macht Ihnen zu schaffen, Sie fühlen sich ab und zu kränklich und ziehen atemlos durch die Nacht. Zum Arzt gehen Sie nicht gerne, deswegen unser Tipp: Um herauszufinden, wo Ihnen die Flosse gerade drückt, googeln Sie doch mal Ihre Symptome. Sie werden garantiert die schlimmstmögliche Krankheit haben. Im Netz werden einfache Kopfschmerzen schnell zu einem Tumor.

Fische (20.02. – 20.03.) Sie haben das Kurzzeitgedächtnis von einem Goldfisch. In nächster Zeit wird es immer wieder vorkommen, dass Sie zu einem Ort gehen, ahnungslos stehen bleiben und vergessen haben, was Sie dort wollten. Auch wichtige Aufgaben im Job oder der Uni werden erst auf den letzten Drücker gemacht. Dabei wissen noch nicht mal Sie, ob Sie wirklich ein Gedächtnis wie ein Sieb haben oder einfach Master der Prokrastination sind.

Widder (21.03. – 20.04.) Sie haben viel zu viel zu tun und wünschen sich mehr Freizeit. Gleichzeitig möchten Sie aber mehr Geld verdienen, doch eine ungünstige Konstellation von Mars und Milky Way lässt Sie auf dem Trockenen sitzen. Wassermänner tun Ihnen in dieser Zeit besonders gut. Unser Tipp für Ihre berufliche Zukunft: Testesser bei Pedigree.

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Stier (21.04. – 20.05.) Sie nehmen gern andere auf die Hörner. Doch Mars und Snickers rufen zur Vorsicht auf: Mit einigen von denen ist nicht zu spaßen. Statistisch gesehen gibt es rund eine Million Psychopathen in Deutschland. Die Chance, dass Sie einem schon begegnet sind, liegt also bei 100 Prozent. Unser Tipp: Bleiben Sie am Leben.

Zwillinge (21.05. – 21.06.) Komet Obvious zeigt: Bewegung hält fit und verbessert Ihre Gesundheit. Außerdem werden Sie in den nächsten Monaten einigen Prüfungen ausgesetzt sein. Wie diese ausgehen: Keine Ahnung, woher sollen wir das wissen? Wenn Sie hiermit unzufrieden und die Sterne Ihnen schnuppe sind: Betrachten Sie die Dinge doch mal von einer anderen Seite. Zum Beispiel hier im Magazin.

Krebs (22.06. – 22.07.) Veränderungen stehen an. Sie werden Ihre Haarfarbe in den nächsten Jahren ändern. Von weiß über blond und brünett bis zu schwarz ist alles möglich. Eine gute Konstellation von Pluto und Mickey Maus lässt vermuten, dass Sie in den nächsten Wochen viele neue Bekanntschaften machen werden. Vielleicht sollten Sie die schon zu Ihrem Geburtstag einladen, denn die beste Zeit zum Feiern findet sich zwischen dem 22.06. und dem 22.07.

Löwe (23.07. – 23.08.) „Laut Horoskop der Woche haben im November Steinbock, Fische, Zwilling, Stier, Jungfrau, Wassermann, Löwe, Krebs, Schütze, Widder, Skorpion und Waage nichts zu lachen; das gleiche gilt für Igel, Bäcker und Nähmaschinen.“ – Loriot Aber machen Sie sich keine Sorgen um Ihr Glück, irgendwann kommt es schon. Sie haben ja noch ein bisschen zu leben.

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Am Skript vorbei

Jungfrau (24.08. – 23.09.) Alle wollen Sie, doch nur einer kriegt Sie. In der Liebe ist Vorsicht geboten, manchen Menschen können Sie weniger vertrauen als Call-In-TV Moderatoren. Was die Gesundheit betrifft, geht es Ihnen so lange gut, bis Sie sich etwas brechen, sich einen Virus einfangen oder sterbenskrank werden. Uranus steht günstig. Für ihren Traumberuf müssen Sie sich trotzdem den Hintern aufreißen.

Waage (24.09. – 23.10.) Der Kosmos lässt Sie sich in eines der zwölf Sternzeichen verlieben. Sie und Löwen stehen sich in diesem Semester besonders nah. Gehen Sie aber nicht zu schnell auf Kuschelkurs: Die haarigen Großkatzen könnten Ihnen das Herz brechen. Oder die Knochen. Oder beides. Oder sie brechen Ihnen erst die Knochen und reißen Ihnen dann das Herz heraus und verspeisen es wie Susi und Strolch die Spaghetti. Romantisch.

Skorpion (24.10. – 22.11.) In diesem Semester wird Ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt. Warum? Warten Sie ab, Sie werden schon sehen. Die Sterne wissen, was Sie sich sehnlichst wünschen: Anerkennung von Ihrer Familie und Beliebtheit bei Ihren Freunden. Dies wird Ihnen auch gelingen. Da Sie aber ein abwechslungsreiches Leben führen wollen, haben wir einen Tipp für Sie: Werden Sie Eisverkäufer im Kino.

Schütze (23.11. – 31.12.) Schießen Sie als Schütze besonders viele Fotos. Ihre Instagram-Sterne stehen momentan besonders gut. Von jetzt an bis zum Ende des Semesters ist die beste Zeit, ihre Speisekarte zu dokumentieren und alles Essbare zu knipsen, was Ihnen vor die Linse kommt. Und falls das Schwarze Loch Sie mal verschluckt: Gelbfilter wirkt wahre Wunder.

Lea Weidenfeller Redaktion Idstein

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Das ehrlichste Foto

M端nchen

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Am Skript vorbei

Pimpernel Die Bäckerei an der Straßenecke öffnet gerade die Türen. Die ersten Gassi-Geher sind wieder in den Straßen unterwegs. Die Nacht scheint sich zu verabschieden. Nur eine letzte Adresse bietet zuverlässig Schutz vor der gnadenlos drohenden Realität des nächsten Morgens. Das Pimpernel in der Müllerstraße hat sich für viele als letzter Stopp einer langen Partynacht etabliert. Schummeriges Licht, viel Holz, Plüsch und erotische Kunst über der Bar sind dabei nicht mehr aus der Location wegzudenken. Die verruchte Atmosphäre kommt auch nicht von ungefähr: Noch Anfang der dreißiger Jahre war die Müllerstraße 56 ein bekanntes Etablissement. Später ein Prostituiertentreff und schließlich eine Schwulenbar, in der sogar Freddy Mercury regelmäßig legendäre Partys gefeiert haben soll.

Mittlerweile steht die Tür jedem offen und das Pimpernel hat schon einige Nächte noch ein paar Stunden länger werden lassen. Auch wenn es sich über die Jahre stetig verändert hat, steht das Pimpernel wie ein Fels in der Brandung im Münchner Glockenbachviertel und ist zweifelsohne eine außergewöhnliche Location mit einer noch außergewöhnlicheren Geschichte.

Johannes Kabisch Redaktion München

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Das ehrlichste Foto

Idstein 169 Jahre, hunderte von geschichtlichen Ereignissen und unzählige Fortschritte in der dauerhaften Bilddokumentation trennen diese beiden Abbildungen voneinander. Die Linke ist ein Stahlstich von E. Höfer (ca. 1845) und die Rechte ein aktuelles Foto aus 18 Megapixeln. Zu sehen ist: Das schiefe Haus (ganz links) geht

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vermutlich auf das Jahr 1627 zurück. Der Hexenturm dahinter ist deutlich älter: Forschungen zeigten, dass mit seinem Bau um 1170 begonnen wurde. Das Rathaus in der Mitte wurde 1698 und das Torbogengebäude (rechts) 1479 erbaut. Es liegt an euch, einzuschätzen, ob sich hier viel oder wenig verändert hat.


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Lea Weidenfeller Redaktion Idstein

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Das ehrlichste Foto

Kรถln

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Am Skript vorbei

Am Flughafen Köln/Bonn landet eine Passagiermaschine. Ein ursprünglich überwältigender Prozess, welcher heutzutage unzählige Male auf Deutschlands Flughäfen stattfindet. Die Reise mit dem großen Stahlvogel durch Zeit und Raum wird zunehmend als Teil unseres Alltags wahrgenommen. In Zeiten der Globalisierung scheint kein Ort der Welt zu weit entfernt zu sein. Den ökologischen Fußabdruck mal zurückgestellt (Flugzeuge pusten bekanntermaßen jährlich viele Milliarden Tonnen CO2 in unsere Atmosphäre), bringt die stetige Steigerung der technischen Möglichkeiten zahlreiche Innovationen und auch neue Berufsfelder mit sich. Aber wieder zurück an den Flughafen Köln/Bonn. Sobald man sich durch die Hallen des Flughafens bewegt, erlebt man, wie die hochentwickelte Technik durch routinierte Abläufe ein Teil der Normalität geworden ist. Was würden wohl unsere Vorfahren des 19ten Jahrhunderts dazu sagen?

Man kann jedoch auch noch etwas ganz anderes erleben: Abschiede, Begrüßungen, Trauer und Freude. Unzählige Landungen und Abflüge, unzählige Emotionen täglich am Flughafen Köln/Bonn. Flughäfen aus einer anderen Perspektive: der Schnittpunkt von unvorstellbarer, berechenbarer Technik und den unberechenbarsten Emotionen. Während auf der einen Seite jährlich neue Rekorde gebrochen werden, wirkt die andere Seite ursprünglich und unveränderbar.

Tyll Blaha-Van Amern Redaktion Köln

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Das ehrlichste Foto

D端sseldorf

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Alles andere ist Alt! Nicht alt im Sinne von jung, Alt im Sinne von Bier. Obwohl es mit stolzen 153 Jahren Tradition auch gerechtfertigt wäre, von einem alten, traditionsreichen Alt zu sprechen. „Duftet nach Karamell und einem Hauch von Kakao und Orangen.“, charakterisiert der Weltmeister der Biersommeliers, Oliver Wesseloh, und kürt das Altbier zum besten deutschen Regionalbier. Doch es ist nicht der fruchtig-bittere Geschmack, entstehend aus Wasser, Gersten, Weizenmalz und der Uerige-Hefe, der das Alt zu einem Muss für jeden Düsseldorfer und Düsseldorfer Touristen werden lässt. Es ist eine uerige Urigkeit. „Dat leckere Dröppke“, wie es auch genannt wird, ist zum Ausdruck der Geselligkeit geworden. Früher wie heute trifft man sich im Zentrum der Altstadt auf der Rheinstraße gegenüber dem Stammhaus und steht mit einem Glas Uerige gemütlich zusammen. Man beobachtet das Geschehen, tauscht das Neueste vom Neuen aus und lässt jeden Anlass entspannt ausklingen - oder nimmt es als Aus-

gangspunkt für den Start ins Nachtleben. Hier trifft Tradition auf Jung und Alt, vereint und schafft ein einzigartiges Düsseldorfer Lebensgefühl! Das schafft aber nicht nur das Düsseldorfer Altbier. 1895 als „Turnverein Flingern 1895“ gegründet, ist die Fortuna heute DER Fußballverein Düsseldorfs und hat in der heimischen Esprit-Arena über den Klassenerhalt bis zum Aufstieg in die 1. Liga alles erlebt. Spieler kamen und gingen, die Fans blieben ihrem Verein treu. „Oh Fortuna, oh Fortuna, oh Fortuna Düsseldorf, unser Herz schlägt nur für Düsseldorf am Rhein und so wird es immer sein!“, wird angestimmt, die Altbier-Gläser gehoben und das Düsseldorfer Herz schlägt früher wie heute ein paar Takte schneller.

Rosa Spitzer Chefredakteurin

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Das ehrlichste Foto

Hamburg

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Hamburgs Kiez und das älteste Gewerbe der Welt Hamburg. Freitagnacht, wo geht es hin? Auf die Reeperbahn! Schließlich gibt‘s da eigentlich alles, was das Herz begehrt kompakt in einem Viertel. Doch die Reeperbahn ist nicht nur zum Feiern gut. Abgesehen von vielen Diskotheken, Bars und Rotlicht ist die Musikszene auf dem Kiez immer beliebter geworden. Allerdings ist die Reeperbahn schon lange nicht mehr das, was sie einmal war. Das Vergnügungsviertel war lange Zeit bekannt für schnelles Geld und ausschweifenden Lebensstil und die Menschen brachten es in Verbindung mit dem Verwegenen, Verbotenen und Unkonventionellen, was diesen Ort für viele so reizbar machte. Das heute so touristisch, kommerziell und musikalisch beliebte Viertel versucht trotz des Wandels an dem Ruf der „Sündigen Meile“ festzuhalten, doch der Fokus liegt inzwischen schon auf anderem Gewerbe. Prostitution ist und bleibt zwar noch ein entscheidender und kontinuierlicher Bestandteil des Kiezes, doch St. Pauli an sich machte seit dem Ende des 18. Jahrhunderts vielfache Veränderungen durch. Die Straße in der Nähe vom Hamburger Hafen wurde zwischen 1600 und 1800 zur Herstellung von Schiffstauen (Reep) benutzt, wodurch sie ihren Namen erhielt. St.

Pauli, das früher von den Aussätzigen, Armen und Unerwünschten bewohnt wurde, war der ideale Ort vor der Stadt, um sich ein paar Mark dazuzuverdienen durch Gaukeleien und Vorführung des eigenen Körpers. Dies geschah in Zelten oder Buden, daher auch der noch heute bekannte Name ‚Spielbudenplatz’. Heutzutage Schauplatz vieler Veranstaltungen, wie zum Beispiel des Santa Pauli ‚Hamburgs geilsten Weihnachtsmarktes‘, bei dem zu jeder vollen Stunde definitiv nicht der Weihnachtsmann die große Attraktion ist. Nach der Besetzung durch die Franzosen Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Kiez von der Stadt Hamburg unter Verwaltung genommen und neu aufgebaut. Theater und Varietees schmückten die Straßen St. Paulis um die Reeperbahn herum, die teilweise unter neuem Namen auch heute noch aufzufinden sind. Durch den Hamburger Hafen wurde das neue Vergnügungsviertel schnell international bekannt und versuchte sich als Konkurrenz des Pariser Rotlichtmilieus durchzusetzen. Hierdurch wurde die Musik erstmals ein wichtiger, zentraler Teil des Hamburger Kiezes. Mit Nationalsozialisten an der Macht hatte St. Pauli den Ruf als aufrührerisch und ver-

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kommen. Die Nazis versuchten, gegen die Prostitution vorzugehen und diese der Öffentlichkeit zu entziehen. Aus diesem Grund entstanden die noch heute so bekannten Sichtblenden an der Herbertstraße, da die Straße damals schon als Zentrum des Gewerbes seinen Namen machte. Heute werden die Sichtblenden genutzt, um Minderjährigen und Frauen das Betreten der Straße zu verbieten. Betritt man die Straße jedoch als solche, reagieren die Mädels hinter dem Schaufenster alles andere als erfreut. Es wird Beschimpfungen, Wasserduschen und hinterhergeworfene Gegenstände hageln, bis die Straße von der besagten Person wieder verlassen wird. Mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg erfuhr die Musikszene in St. Pauli einen großen Aufschwung durch neue Live-Clubs und Diskotheken. Der Aufstiegsort der Beatles ist heute das Zuhause des immer teurer werdenden Reeperbahnfestivals mit vielen international bekannten Musikern, sowie vielen anderen tollen Locations, die den Künstlern Möglichkeiten bieten, ihre Werke an die Öffentlichkeit zu bringen. Da der Kiez mit schnellem Geld so verlockend klang, lockte das Viertel allerdings auch machtlüsterne Menschen an. In den 70er Jahren war Zuhälter Wilfried Schultz uneingeschränkter Herrscher der Reeperbahn und lenkte das Geschäft der Prostitution. Seine Herrschaft war jedoch nicht von großer Dauer, da Schultz mit dem neuen Geschäftsfeld ‚Drogen‘ nichts zu tun haben wollte. Es folgten Reihen von Gewaltverbrechen konkurrierender Zuhälter-Kartells. Kokain brachte inzwischen ein ertragreiches Geschäft und der Gebrauch von Waffen war keine Seltenheit mehr. Zu dieser Zeit bezahlten viele ‚Luden‘ mit ihrem Leben. AIDS und andere Krankheiten sorgten für den Rückgang an Prostitution, sowie der zweifelhafte Ruf durch Drogenbeschädigte, da dies die Freier abschreckte. Inzwischen gibt es Verbote auf dem Kiez, die das Tragen von Waffen und den Verkauf von Glasflaschen unter-

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sagen. Freunde aus anderen Städten sehen mich teilweise immer noch mit großen, ungläubigen Augen an, wenn ich ihnen erzähle, dass ich mal kurz alleine über die Reeperbahn schlendere, als ob ich mich in Todesgefahr begeben würde. Aber die Reeperbahn wird ihrem Ruf in gewisser Weise nicht mehr gerecht. Durch haufenweise Tourismus und Polizei am Wochenende fühle ich mich dort alles andere als in Gefahr. Prostitution hat ihre eigenen Ecken und wurde hauptsächlich in die Seitenstraßen verdrängt, wo ich meist gar nicht erst hinkomme. Doch im Vergleich zu früher sind Erotik und Prostitution nicht mehr das geldeinbringende Gewerbe auf dem Kiez, heutzutage wird das große Geld mit Hotels, Wohnungen und Büroflächen verdient.

Lilli-Jo Kertscher Redaktion Hamburg


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20% f端r Fresenius Studenten* *auf alle Dienstleistungen + Produkte (ausgenommen Alben) Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar; Aktion endet am 01. Juni 2015.

Portraitfotografie Bewerbungsbilder Paarfotografie FRESENEWS 1/2015

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www.oli-wagner-fotografie.de - - - mail@oli-wagner-fotografie.de


Wusstest du schon..?

In dem kleinen Land Estland konnten die Bürger schon zweimal vom PC aus und per SMS ihre Regierung wählen alles mit ID-Chipkarte.

Es gibt in vielen Hauptstädten in Afrika hochmoderne OP-Räume. Im Senegal wird ein Patient mithilfe eines Roboterarms am Herzen operiert, der aus Paris gesteuert wird.

Google und die britische Bank HSBC finanzieren ein Projekt, das für Milliarden Menschen in der Dritten Welt günstige Internetverbindungen bringen soll. Der Name O3b steht für Other 3 Billion (die anderen drei Milliarden).

Blue Brain ist ein Forschungsprojekt von IBM. IBM ist es gelungen, das menschliche Gehirn in Computerarchitektur nachzubauen. In Zukunft sollen Forscher Teile des Gehirns im Internet hochladen können und daran forschen.

Seit 2013 gibt es einen kabellosen Transportweg für Strom. Eine Spirale in der Steckdose sendet ein Magnetfeld an das Elektrogerät, das mit einer weiteren Spirale selbst Strom erzeugt. Man muss somit nie wieder den Akku aufladen. 82


Am Skript vorbei

Ein amerikanisch-niederländisches Entwicklerteam hat einem Mann einen Chip eingepflanzt. So kann er nun über den Chip in seinen Händen mit der Online-Währung Bitcoin seine Einkäufe bezahlen. Heute kann man sich diese beiden Chips für 70 US Dollar selbst implantieren lassen.

Auf der Automesse in Wien haben zwei slowakische Wissenschaftler das erste fliegende Auto der Welt gezeigt. Es kann 160 km/h schnell fahren und 200 km/h schnell fliegen. Der Verbrauch liegt bei 15 Liter für 100 km/h Flugstrecke.

Von 45 Billionen US-Dollar auf der Welt sind nur 1,8 % Bargeld und Münzen, der Rest ist Buchgeld auf Papier oder digital.

Der Film „Minority Report“ ist schon Realität. Komplizierte Computersysteme werden mit den Daten von Kriminalfällen gespeist. Die Polizei konnte in einem Gebiet von L.A. 80 Prozent der geplanten Verbrechen verhindern, bevor sie geschehen konnten. Das BKA (Bundeskriminalamt) will die Strukturen dafür bis 2017 einrichten.

Keine Tastatur, keine Maus. Die Zukunft wird kommunikativ. Produkte sind in der Testphase, die es ermöglichen, mit dem Internet zu reden. Und das Internet wird antworten. Dadurch könnten auch Menschen, wie beispielsweise Analphabeten, das Web nutzen. Stefan Miltenberger Redaktion Idstein

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Redaktionsteam

In folgender Auflistung werden die Studiengänge folgendermaßen abgekürtzt: MCM AM BP BA AP 3DMM AMD

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Media & Communication Management Applied Media Business Psychology Business Administation Applied Psychology 3D-Mind & Media Akademie Mode & Design

Medien & Kommunikationsmanagement Angewandte Medien Wirtschaftspsychologie Betriebswirtschaft Angewandte Psychologie 3D-Mind & Media Akademie Mode & Design


Chefredakteurin Redaktion Köln

Carina Roeser MCM, Semester 4

Rosa Spitzer

Redaktion Köln

Redaktion Köln

Chiara Kämpfe

Christian Ahlers

BP, Semester 2

BP, Semester 6

MCM, Semester 4 Redaktion Köln

Redaktion Köln

Laura Jane Jahke Berenike Wachendorff MCM, Semester 4

BP, Semester 2

Standortleitung Köln

Lara Malburg

MCM, Semester 4

Online-Redaktion

Annalena Karl MCM, Semester 2

Leitung Online

Fabian Karch MCM, Semester 6

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Redaktion Hamburg

Torben Vernunft Redaktion Hamburg

Redaktion Hamburg

Lilli-Jo Kertscher

Wibke WeiĂ&#x;mann

AP, Semester 5

AP, Semester 5

Redaktion Hamburg

Standortleitung Hamburg

Marlene MĂźller-Stephan

Jan-Ole Komm

AP, Semester 5

AP, Semester 5

Korrektur

Teresa Sobala MCM, Semester 4

Leitung Korrektur

Carina Roeser MCM, Semester 4

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AP, Semester 5


Leitung Marketing

Marketing

Sebastian Brückner

Marie Klein

MCM, Semester 6

MCM, Semester 4

Marketing

Leyla Kabakci

Marketing

Amina Saïd

3DMM, Semester 2

MCM, Semester 4

Layout

Ekin-Ozan Eksi 3DMM, Semester 2

Layout

Layout

Björn Hamann 3DMM Semester 2

Layout

Carlo Thissen MCM, Semester 4

Anna-Clara Gith BP, Semester 5

Leitung Layout

Julia Marie Rahn BP, Semester 6


Redaktion KĂśln

Redaktion MĂźnchen

Johannes Kabisch

Redaktion Idstein

Stefan Miltenberger MCM, Semester 5

Fotografie

Julia Weiland AMD, Semester 2

Tyll Blaha van-Amern

Redaktion Idstein

Lea Weidenfeller AM, Semester 4

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BP, Semester 6

AP, Semester 2


Impressum Chefredakteurin (V.i.S.d.P) Redaktion

Layout & Design

Marketing Online

Rosa Spitzer Christian Ahlers, Tyll Blaha van-Amern, Laura Jane Jahke, Johannes Kabisch, Chiara Kämpfe, Lilli-Jo Kertscher, Jan-Ole Komm, Lara Malburg, Marlene Müller-Stephan, Stefan Miltenberger, Carina Roeser, Rosa Spitzer, Carlo Thissen, Torben Vernunft, Berenike Wachendorff, Lea Weidenfeller, Wibke Weißmann Julia Marie Rahn (Leitung) Ekin-Ozan Eksi, Anna-Clara Gith, Björn Hamann, Carlo Thissen, Julia Weiland Sebastian Brückner (Leitung) Leyla Kabakci, Marie Klein, Amina Saïd Fabian Karch (Leitung) Annalena Karl

Korrektur

Carina Roeser (Leitung) Teresa Sobala

Fotografie

Oliver Wagner www.oli-wagner-fotografie.de Julia Weiland

Herausgeber

Club Fresenius Studentenschaft der Fresenius Hochschule Köln e.V. Im Mediapark 4c, EG 2 50670 Köln

Fresenews ist eine studentische Hochschulzeitung, die sich aus Spenden und Geldern des Club Fresenius e.V. finanziert. Der Vertrieb dieser Zeitung unterliegt einzig und alleine dem Club Fresenius e.V., bzw. eventuellen Partnerunternehmen. Alle Artikel stellen die Meinung der einzelnen Autoren dar. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion oder des Club Fresenius e.V. wider. FreseNews dankt allen Helfern, Unterstützern und Fotografen, sowie besonders Prof. Dr. Jan Rommerskirchen, der uns jederzeit helfend zur Seite stand. FRESENEWS 1/2015

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Bildverzeichnis Titel

Foto: Julia Weiland Model: Clara Schwucht Konzeption, Make-Up, Bearbeitung: Layout-Team

S. 2 S. 5 S. 21

Uncle Sam by Alexander Kiss | pixelio.de yanlev - Fotolia.com Fichtenwald 4“ = www.naturfotografen-forum.de / Autor: Thomas Treml, erstellt am 11.12.2011 Zukunft von Bernd Kasper / pixelio.de Geschenkpäckchen von Tim Reckmann / pixelio.de Getriebe der Zeit von Lupo / pixelio.de fazon - Fotolia.com Modernes Sigapur von Dieter Schütz / pixelio.de Singapor von Mandy Graupner / pixelio.de Esplanade von 2-mas / pixelio.de wootthisak - Fotolia.com Gardens by the Bay von Dieter Schütz / pixelio.de Singapur bei Nacht V von Andrea Damm / pixelio.de Logo LoungeLala / HS Fresenius LoungeLala mit Jörg Schönenborn / HS Fresenius 4 Bilder mit Thomas Gottschalk / HS Fresenius Weihnachtsaktion von C. Wörschhauser und F. Hubert Brainteaser / squeaker.net John Seymor www.muscaria.com Homepage der Internetbibliothek Librería Muscaria, Librería Muscaria c; Ansprechpartner: Joaquin Tarias Fàbregues Gina Sanders / Fotolia.com Apple by Quark67. / wiki.commons.de 6 Bilder von www.oekonomiekongress.de/galleries/ yanlev - Fotolia.com Sternenhimmel über Teneriffa by Alexander Dreher / pixelio.de Stahlstich E. Höfer, 1845

S. 23 S. 25 S. 26 S. 31

S. 32

S. 36 S. 37 S. 39 S. 46/47 S. 50 S. 57

S. 58 S. 60 S. 63 S. 64f S. 66ff S. 72

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Partys feiern

Neue Orte entdecken

Mut beweisen

Checkliste für Dein Studium Herausforderungen annehmen

nder Als Stammzellspe registrieren … ! ... und Leben retten

Freunde fürs Leben finden

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